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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: cohen am 29. November 2010, 18:15:32

Titel: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: cohen am 29. November 2010, 18:15:32
Ich glaube, die ist nicht umsonst bei den brain- anstatt den scilogs:
http://www.brainlogs.de/blogs/blog/medicine-amp-more/2010-11-29/der-kaiserschnitt

Was sagen unsere gynäkologisch versierteren Foristen?
Ein angeratener Kaiserschnitt bei einer 38jährigen mit Beckenendlage ist doch wirklich nicht das richtige Thema, die böse unganzheitliche Medizin zu kritisieren, oder?
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: cohen am 29. November 2010, 18:41:14
War ja klar:
ZitatInterpretation Planned caesarean section is better than
planned vaginal birth for the term fetus in the breech
presentation; serious maternal complications are similar
between the groups.
Lancet 2000; 356: 1375–83
http://www.kofinasperinatal.org/files/Breech_Delivery.pdf
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: rincewind am 29. November 2010, 18:52:47
Ich bekomme einen dicken Hals, wenn ich sowas lese. Ich kenne aus nächster Erfahrung ein Kind, welches aufgrund von Sauerstoffmangel behindert ist. Und es ist nicht das einzige. In der entsprechenden Klinik war es ein offenes Geheimnis unter Insidern, dass es dort auf der Station zu deutlich vermehrten "Zwischenfällen" dieser Art kam. Grund: Der Leiter wollte auf Teufel komm raus den Anteil "natürlicher" Geburten steigern. Bis dort ein Kaiserschnitt gemacht wurde, war das Kind schon halb tot.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: cohen am 29. November 2010, 19:00:48
Wir könnens bloggen.

Die vermischt Kritik an Abrechnungsoptimierung durch Kliniken mit ganzheitlicher, antimedizinischer Propaganda.

Die Zeile fiel mir besonders auf:
ein dynamisch-pickeliger Jungarzt, den Frau M. auf höchstens Mitte 20 schätzt


"Erfahrene" Hebammen tauchen auch auf.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 29. November 2010, 19:05:07
Irgendwie erkenn ich meine Ärzte nie in diesen Erzählungen wieder:

Zitatdie Risiken und Nebenwirkungen des geplanten Eingriffs in Windeseile heruntergerasselt. Frau M. kann kaum folgen, viel zu aufgewühlt ist sie noch von der Entscheidung. ,,Blutungen, Infektionen, Wundheilungsstörungen, Verwachsungen, Verklebungen, Entstehung von Blutgerinnseln, Verletzungen der umliegenden Gefäße, Nerven, Organe, des Babys...."

,,Dem Baby passiert aber nichts, sonst unterschreibe ich nicht", lautet ihr letzter zaghafter Einspruchsversuch. ,,Aber Frau M., ich bitte Sie. Schließlich wollen wir Ihnen doch nur helfen, das wissen Sie doch", ermuntert sie der Nachwuchsdoktor ,,Jetzt unterschreiben Sie schon oder wollen Sie die anderen Patienten da draußen noch länger warten lassen?" Also fügt sich Frau M. rasch ihrem Schicksal und kritzelt mit zitternder Hand ihren Namen auf die Formulare.

Oder auch das:

ZitatAllerdings plagen die stolze Mutter noch immer die durch die Operation entstandenen Verwachsungen, so dass ihre älteste Tochter bereits verwundert feststellte: ,,Mama, seit Paul geholt wurde, blubbert dein Bauch immer nach dem Essen. Ist das bei den Promi-Müttern wie Angelina Jolie oder Madonna auch so?"

Was genau hat das mit Verwachsungen zu tun? Mein Bauch blubbert auch nach dem Essen.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Graf Zahl am 29. November 2010, 19:06:27
Zitat von: nachteule am 29. November 2010, 19:05:07
Irgendwie erkenn ich meine Ärzte nie in diesen Erzählungen wieder:
...

Bei Männern trauen die sich das ja auch nicht. So behandeln die Schulmediziner nur Frauen. Skandal!
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: cohen am 30. November 2010, 08:59:55
Ich bin mir nicht sicher, ob ich überempfindlich geworden bin und ob ich einfach blind auf bestimmte Schlagworte anspringe.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Enkidu am 30. November 2010, 09:13:07
Ich halte den Artikel für bildzeitungsanalogen Quark
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: GeMa am 30. November 2010, 09:43:09
Ja, ja die pickelig-dynamischen Jungärzte und untersetzt-dynamischen Chefärzte und die Promi-Mama mit dem Terminalender ... ist doch alles klar.

7 Kinder gehört schlicht und ergreifend zu den (uncharmant) Gebärschinken, wo sowieso besonders aufgepasst werden muß. Da blubberts also im Bauch ist der Kern der Skandalmeldung. Und sie hatte Probleme mit dem Heben, aha.

Was im Bericht fehlt, ist, dass ihr eine Haushaltshilfe für diese Zeit zusteht, damit sie dem Rat des entlassenden Arztes folgen kann und nicht schwer heben braucht. Entweder passts nicht ins Pamphlet oder klarer Fall von nicht gekümmert. Darüber aufzuklären ist aber Sache der Hebamme und Gyn - nicht die des Klinikarztes, weil letzteres eh sinnfrei ist, in 24 Stunden kann die Haushaltshilfe nicht aufgetrieben und die Papiere für die KK nicht erledigt werden.

Ich vermisse allerdings das Ansprechen ganz anderer Probleme beim Heben und das auch noch Jahre nach der vaginalen Entbindung eines 7. Kindes. Schon Husten an der Supermarktkasse soll da zu sehr unerfreulichen Erlebnissen führen. Aber bitte - es gibt ja schliesslich Windelchen für die erwachsene Frau im besten Alter. Die sieht der Aussenstehende fasst gar nicht und riecht oft auch nichts  :P
Es ist mittlerweile aber als typisch für die Ganzheitlichen festzustellen, dass solche sehr weitverbreiteten Probleme vollständig unter den Teppich gekehrt werden. Immerhin blubberts skandalös nach dem Essen im Bauch  :'(
Die Sachen sind ganzheitlich eben gar nicht und nur eher selten erfolgreich - zumal bei sovielen Geburten - mit Turnen und Vaginalgewichten behebbar. Also uninteressant. Die Frauen plagen sich ewig damit still vor sich hin, verlieren erheblich an Lebensqualität und nur der abrechnungs-operationsgeile untersetzt-dynamische wirds dann richten.

Man kann auch unter der vag. Geburt noch drehen. Wird aber bei einer 7.Para keiner machen, der noch alle Latten am Zaun hat oder nicht zu Frauenhassern gehört. (Frau TvB hat übrigens vergessen zu erwähnen, dass Beckenboden-/Vaginalplastiken noch viel fürstlicher belohnt werden für den untersetzt-dynamischen Chefarzt)

Auffallend fehlt auch der Hinweis, dass nicht nur in solchen Fällen, sondern auch bei 1. Para das Kind völlig unbeeindruckt von der Schaukelei oft auch einen feuchten Pups tut, sich aber nicht drehen muss. Das es sich zurückdreht bei so einer Menge an erfolgreichen vorangegangenen Geburten ist eben auch nicht auszuschliessen, sondern sollte ganz realistischerweise schon miteinbedacht werden.  

Ganz ganz schlecht gewähltes Beispiel, um Ärztebashing zu betreiben oder Mütter zu verunglimpfen, die Sectiones wollen. Unterschwellig, aber schlecht versteckt geht´s ja auch wieder gegen diese egozentrierten Karriere-Nichtmutternaturmütter, die sich dem allfälligen Presswahn nicht bedingungslos unterwerfen, selbst wenn der eben mal nicht die beste Option ist. Als Randnotiz - es ist durchaus legitim, dass auch unnötige Kaiserschnitte durchgeführt werden, wenn die Risikoabwägung nicht dagegen spricht und wenn eine Frau das möchte. Selbst so egoistische Motive, wie Befürchtungen, was ein erfülltes Liebesleben betrifft, sind zu respektieren.
Kann ja wohl nicht sein, dass das ehemalige Bestimmen über die einzelne Frau nur abgelegt wurde, damit die nächste Fraktion jetzt über die Frau bestimmt.  

Die "runtergerasselten" Aufklärungen - naja, vielen reicht das, ums zu verstehen. Unabhängig davon werden Aufklärungsbögen bei geplanten Sachen zum Lesen+Verstehen ausgehändigt. Sollte das in dem Fall nicht passiert sein, vlt. wegen krachend vollem Pensum, wird die gute Frau TvB sicher bald einen aufrüttelnden Artikel schreiben, der sich mit der Personaldecke befasst. Mittlerweile gibts nicht nur mehr Fachkräftemangel und Pflegepersonalmangel, es werden schon Operationssäle geschlossen, weil nicht mehr zu besetzen.


Aber ganz unabhängig von der polarisierenden Grütze hat die TvB absolut recht, was die Klinikwahl betrifft. Immer vorher informieren. Auch um eine hohe Rate an Spontanentbindungen bei weit entferntem Pädiatrischem Zentrum sollte man einen Bogen machen.
 
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Conni am 30. November 2010, 09:54:33
Den ganzen Geburts-Hokuspokus müssen wir auch mal thematisieren. Wer ist dazu bewandert genug?
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: 40_Fieber am 30. November 2010, 10:05:23
Zitat von: cohen am 29. November 2010, 18:41:14
War ja klar:
ZitatInterpretation Planned caesarean section is better than
planned vaginal birth for the term fetus in the breech
presentation; serious maternal complications are similar
between the groups.
Lancet 2000; 356: 1375–83
http://www.kofinasperinatal.org/files/Breech_Delivery.pdf

Klar ist das klar. Das ist ja genau das, was diese Geburtskanalfetischisten immer verschweigen. Die zählen alle Kaiserschnitte zusammen und behaupten dann, die Kaiserschnitte seien gefährlicher. Dabei rechnen sie die Notkaiserschnitte nicht ein, die eigentlich zu den schief gegangenen Normalgeburten gezählt werden müßten...
Und ein Notkaiserschnitt ist wirklich gefährlich. Da ist teilweise binnen Sekunden die Hölle los und dem Kind gehts dann oft schon richtig schlecht. Der Mutter sowieso, denn werde mal unter Geburtshormonen aufgeschnitten. Die flippen öfter mal total aus, weil sie sich natürlich im Kriegzustand befinden. Und hinterher heißt es dann "Trauma". Klar ist man traumatisiert, wenn man hormongesteuert versucht hat einen OP-Saal zu zerlegen. Ganz tolle Erfahrung.

Ehrlich: NIE ein Notkaiserschnitt, wenns geht. Und da man sich das nicht aussuchen kann, würde ich immer den Wunschkaiserschnitt wählen. Ich würde ihn auch wählen, wenn ich 21 wäre. Basta.

Und nein, die Promis haben wahrscheinlich kein Bauchgluckern. Nicht weil sie es nicht haben, sondern weil sie nicht hysterisch auf jeden Pups hören, den so ein Körper nunmal macht.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: GeMa am 30. November 2010, 11:12:02
Hab es irgendwo zur Hebammendiskussion bez. Niederlande auch wieder so gelesen. Die hohen Sterblichkeitsraten auf Hebammenseite sind eigentlich auch den Ärzten zuzurechnen, weil die ja diese Risikogeburten schliesslich beenden würden und nicht die Hebammen. Ist eben so schön einfach aufm aternativen Geburtskanal zu senden.  ::)
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: heterodyne am 30. November 2010, 14:33:54
Zitat von: Conni am 30. November 2010, 09:54:33
Den ganzen Geburts-Hokuspokus müssen wir auch mal thematisieren. Wer ist dazu bewandert genug?
Ich nicht, aber ich wäre unendlich dankbar für einen fundierten Artikel.
Hier wird soviel Quatsch durch die Luft geschossen, daß es wirklich, wirklcih schwierig ist, sich zu informieren. Und als werdende Mutter ist das vielen ein sehr wichtiges Thema: was ist gut für das Kind? Gut für mich? Wo ist es egal? Wo sollte ich über meinen Schatten springen, wo brauche ich es nicht zu tun?
Ich habe eigentlich immer Vertrauen in die behandelnden ÄrztInnen und Hebammen gehabt. Trotzdem war es mir sehr wichtig selber möglichst gut Bescheid zu wissen, was jetzt passiert. Das Informationen sammeln ist unheimlich schwierig in einem Gesundheitssystem das auf schnelles Abhaken unterwegs ist. (und in dem fast alle Hebammen und Stillberaterinnen auf irgendeinem Esotrip angefangen von Homöopathie über Antroposophie bis zu Hausgeburt für alle unterwegs sind  :P in dem die Ärzte selber Homöopathika in Angebot haben und nebenher Paspartin gegen ab und zu Unwohlsein verschreiben - was jetzt nicht heißt, das sonst alles Quatsch war, was derjenige gemacht hat, man hat halt schon besser aufgepaßt, was einem da verabreicht werden soll - ich schweife ab)

Also, ich fände Artikel zu dem Thema super.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: cohen am 30. November 2010, 18:11:55
Prima, und ich habe ein neues Wort in meinen Wortschatz aufgenommen. Geburtskanalfetischisten.

Das ist wirklich ein großartige Vokabel.  ;D ;D ;D

Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: rincewind am 30. November 2010, 19:16:42
Zitat von: cohen am 30. November 2010, 18:11:55
Prima, und ich habe ein neues Wort in meinen Wortschatz aufgenommen. Geburtskanalfetischisten.

Das ist wirklich ein großartige Vokabel.  ;D ;D ;D



Das sollten wir bloggen. GeMa hat ja mal wieder eine wunderhübsche Vorlage geliefert. Wer mag?
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: J9126 am 01. Dezember 2010, 12:32:07
Zitat von: Conni am 30. November 2010, 09:54:33
Den ganzen Geburts-Hokuspokus müssen wir auch mal thematisieren. Wer ist dazu bewandert genug?

Da sollten wir mal 40Fieber oder den Kinderarzt ansprechen, auf Kidmed gabs dazu vor Jahren schonmal Erlebnisberichte der besonderen Art, bei denen Hausgeburten und Geburtshäuser ...sagen wir mal... nicht so gut weggekommen sind. So mit toten und geistig behinderten Kindern, die aber schön natürlich geboren worden sind.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: heterodyne am 01. Dezember 2010, 15:43:17
Erlebnisberichte sind zwar für die Betroffenen tragisch, sagen aber auch nichts allgemeingültiges aus. Genausowenig wie die begeisterten Erlebnisberichte von Geburthäusern. Erlebnisberichte in jede Richtung finde ich problemlos überall, die werden mir sogar aufgedrängt.
Was schwieriger zu bekommen ist sind Fakten - so wie zB aus dem BMJ Artikel über Sterblichkeit (http://www.bmj.com/content/341/bmj.c5639.full?sid=f19da82c-85e0-47f2-82fe-986b4346a1ad)
Noch ein Aspekt: was ist jetzt mit Ultraschall? Von kochendem Fruchtwasser über Lautstärke eines einfahrenden Zuges bekommt man auch hier einiges serviert. Seriöse Stellungnahmen konnte ich nicht finden. Nur Panikmache von Hebammenmund zu Hebammenohr, bzw werdende-Mutterohr. Man verzeihe mir dieses Schlechtmachen der Hebammen, zu viele von ihnen schwimmen einfach auf unseriösem Getue mit als daß ich diesen Berufsstand noch mit dem eigentlich gebührenden Respekt sehen könnte.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 01. Dezember 2010, 15:53:27
Das mit dem Ultraschall habe ich ebenfalls bereits gehört.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Conni am 01. Dezember 2010, 16:10:02
Zitat von: nachteule am 01. Dezember 2010, 15:53:27
Das mit dem Ultraschall habe ich ebenfalls bereits gehört.

Und deswegen werden Vorsorgeuntersuchungen abgelehnt. Einfach irre.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: heterodyne am 01. Dezember 2010, 17:08:08
Finde ich auch  >:(

Allerdings habe ich kein Gegenargument außer daß jede Menge Föten friedlich unter Beschallung weiterschlafen bz sich weiter mit den Zehen spielen und dass Ultraschall für einen Menschen nicht zu hören ist, egal wie laut (zB Fledermaus).
Ich kann nur von meiner Erfahrung ausgehen und nicht zB belegen, dass der US im Wasser nicht hörbar wird (sorry, mein Physikunterricht ist einfach zu lange her und Selbstexperiment kann ich mangels Möglichkeiten nicht machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das passiert, schliesslich müsste der Schall ja dann den Frequenzbereich wechseln) oder aber zB ein Fötus in einem anderen Frequenzbereich hört als ein Baby (ist zwar mMn sehr unwahrscheinlich, aber ich finde nix dazu)
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 01. Dezember 2010, 17:21:45
ZitatPrenat Diagn. 2009 Dec;29(13):1204-12.
The safety of obstetrical ultrasound: a review.

Houston LE, Odibo AO, Macones GA.

Department of Obstetrics and Gynecology, Washington University in St. Louis, St. Louis, MO 63110, USA. houstonl@wudosis.wustl.edu
Abstract

Ultrasound is a commonly employed imaging modality in obstetrics and is generally regarded as safe to the fetus. Current ultrasound technology, however, has significantly higher output potential than older machines used in most clinical studies, and the safety profile for the increasing use of Doppler, 3-dimensional (D) and 4-D ultrasound with modern machines is unknown. This article reviews the current status of ultrasound safety within obstetrics, including proposed mechanisms of harm, existing scientific and clinical evidence regarding those mechanisms, and considerations of safety for the clinical user.
Copyright (c) 2009 John Wiley & Sons, Ltd.

PMID: 19899071 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Publication Types, MeSH Terms
Publication Types:

   * Review

MeSH Terms:

   * Animals
   * Clinical Trials as Topic
   * Female
   * Hot Temperature/adverse effects
   * Humans
   * Pregnancy
   * Stress, Mechanical
   * Ultrasonography, Doppler/adverse effects
   * Ultrasonography, Prenatal/adverse effects*
   * Ultrasonography, Prenatal/standards

LinkOut - more resources

Hat da jemand zugriff? Found it (s. att.)
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 01. Dezember 2010, 18:00:18
Obstet Gynecol. 1988 Apr;71(4):513-7.
The relationship of birth weight and intrauterine diagnostic ultrasound exposure.

Moore RM Jr, Diamond EL, Cavalieri RL.

Center for Devices and Radiological Health, Food and Drug Administration, Rockville, Maryland.
Abstract

Imaging with ultrasound is common in obstetric practice. Several laboratory animal studies have shown retardation in fetal growth after experimental ultrasound exposure. This investigation was conducted to determine whether human fetuses exposed to diagnostic ultrasound (sonography) have a greater risk of growth retardation than fetuses not so exposed. This retrospective cohort study compares the birth weights of 1598 exposed and 944 unexposed single live births at the Johns Hopkins Hospital in Baltimore, Maryland during calendar year 1981. Confounding variables, defined as those associated with both exposure status and birth weight outcome, were included in multivariable analysis. Both exposure to more than one ultrasound procedure and first exposure during the third trimester were associated with a reduction in birth weight. However, the most consistent effect associated with birth weight appeared to be the indication for an ultrasound examination. The relationship of ultrasound exposure and reduced birth weight appeared to be due to shared common risk factors, which lead to both exposure and a reduction in birth weight.

PMID: 3281071 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: cohen am 01. Dezember 2010, 18:03:57
Exkurs:
Das mit dem Kaiserschnitt ist noch viel schlimmer!!!!

ZitatNach homöopathischem Gedankenmuster, werden die meisten Kinder welche per Sectio auf die Welt kommen, vom psorischen ins syphilitische Miasma "gedrückt" und somit viel anfälliger auf die erwähnten und diverse andere Krankheiten.
Beschädigtes Erbgut wegen Kaiserschnitt mit Homöopathie behandeln? (http://homoeopathie-blog.similibus.ch/2010/12/01/beschadigtes-erbgut-wegen-kaiserschnitt-mit-homoopathie-behandeln/)
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 01. Dezember 2010, 18:23:27
Obstet Gynecol. 2008 Jul;112(1):145-57.
Prenatal imaging: ultrasonography and magnetic resonance imaging.

Reddy UM, Filly RA, Copel JA; Pregnancy and Perinatology Branch, Eunice Kennedy Shriver National Institute of Child Health and Human Development, Department of Health and Human Services, NIH.

Pregnancy and Perinatology Branch, Eunice Kennedy Shriver National Institute of Child Health and Human Development, Department of Health and Human Services, NIH, Bethesda, MD 20892-7510, USA. reddyu@mail.nih.gov
Abstract

The Eunice Kennedy Shriver National Institute of Child Health and Human Development held a workshop on September 18-19, 2006, to summarize the available evidence on the role and performance of current fetal imaging technology and to establish a research agenda. Ultrasonography is the imaging modality of choice for pregnancy evaluation due to its relatively low cost, real-time capability, safety, and operator comfort and experience. First-trimester ultrasonography extends the available window for fetal observation and raises the possibility of performing an early anatomic survey. Three-dimensional ultrasonography has the potential to expand the clinical application of ultrasonography by permitting local acquisition of volumes and remote review and interpretation at specialized centers. New advances allow performance of fetal magnetic resonance imaging (MRI) without maternal or fetal sedation, with improved characterization and prediction of prognosis of certain fetal central nervous system anomalies such as ventriculomegaly when compared with ultrasonography. Fewer data exist on the usefulness of fetal MRI for non-central nervous system anomalies.

PMID: 18591320 [PubMed - indexed for MEDLINE]PMCID: PMC2788813Free PMC Article

Related citations
Click here to read

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2788813/?tool=pubmed

ZitatULTRASOUND SAFETY
Ultrasound has a demonstrated record of safety for more than 50 years of clinical use. Although no independently replicated epidemiologic data exist to suggest harmful effects of ultrasonography in the fetus, ultrasonography is a form of energy with two main bioeffects in tissue: heat, a direct effect, and oscillatory movements, secondary to the alternating positive and negative pressure waves. These effects are inherent in the physical properties of ultrasonography and have not been shown to be harmful in humans.30 However, most safety data are epidemiologic, collected before the permissible output of scanners was increased by a factor of almost 8, around 1992.31 The U.S. Food and Drug Administration recommends against the use of medically unindicated or commercial prenatal ultrasonography.32
Although there is no evidence of harm, ultrasound power levels have gone up, and there is increasing use of more powerful color and spectral Doppler in the first trimester, so safety cannot be presumed. Dose is a quantitative measure that combines intensity and exposure time. No standard dose quantity has been identified for ultrasonography. Variation in tissue properties between individuals and scanning conditions influence dose in unpredictable ways. For all practical purposes, fetal dose cannot be precisely quantified. Documentation of dwell time, type of machine, and transducer used would begin to address the problem of lack of a dose metric for ultrasonography.
The bioeffects of clinical ultrasound exams are approximated by the thermal index for heating and by the mechanical index for cavitation effects. Both are indices of exposure, but neither takes time into account. Thermal index predicts potential for temperature increase, not actual rise, and it remains unknown whether there is a threshold for temperature-related bioeffects. Mechanical index expresses potential to induce inertial cavitation. Mechanical effects are less likely in the fetus, because foci susceptible to cavitation (ie, containing gas) are not present.30 Maternal body size is important because examinations may be prolonged in heavier women, whereas at the same time fetal exposure may be reduced per unit time due to attenuation of the acoustic beam at greater depths.
Evidence in animals shows that exposure to diagnostic ultrasonography can produce significant temperature increases in the fetal brain near bone. The critical questions include whether the extent of ultrasound-induced temperature rise is sufficient to create a hazard and whether there is a threshold for hyperthermia-induced birth defects. In addition, the determination of possible neurophysiologic effects or responses to clinically relevant exposures is needed. In a review of epidemiologic studies of human exposure to ultrasonography, there were no effects noted on childhood cancer, dyslexia, speech development, or congenital anomalies.33 However, there is very limited evidence that the frequent exposure of the human fetus to ultrasound waves may be associated with a nonsignificant decrease in newborn body weight,34 a reduction in the frequency of right-handedness,35 and delayed speech.36
Ang et al37 examined the effect of ultrasound waves on neuronal position within the embryonic cerebral cortex in mice. When mice were exposed to ultrasound waves for a total of 30 minutes or longer during neuronal migration, a small but statistically significant number of neurons failed to acquire their proper position and remained scattered within inappropriate cortical layers and/or in the subjacent white matter. The magnitude of dispersion of labeled neurons systematically increased with duration of exposure to ultrasound waves. The relevance of these findings for cortical development in humans is unclear. The ultrasound beam characteristics used in this study were well within clinical norms for fetal exams. There are, however, significant differences in the number of neurons and the size of the cerebral cortex between mouse and human. The distance between the exposed cells and transducer in Ang's experiments was shorter than in humans. Furthermore, the duration of neuronal production and the migratory phase of cortical neurons last 18 times longer in the human fetus than in mice. Thus, an exposure of 30 minutes represents a much smaller proportion of the time dedicated to development of the cerebral cortex in humans than in mice, making human corticogenesis less vulnerable to ultrasound waves.37 All these questions raise important future research issues.
Continuing research into bioeffects and safety of ultrasonography in pregnancy is warranted. It is essential to examine the possible effects of ultrasound waves on cortical development in nonhuman primates, where the duration of embryogenesis and the size and complexity of migratory pathways are similar to those in humans, as well as to perform comprehensive epidemiologic studies in humans.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 01. Dezember 2010, 18:53:39
Proc Inst Mech Eng H. 2010;224(2):363-73.
Ultrasound bioeffects and safety.

ter Haar G.

Joint Department of Physics, Institute of Cancer Research, Royal Marsden Hospital, Sutton, Surrey SM2 5PT, UK. Gail.terHaar@icr.ac.uk
Abstract

The main mechanisms by which ultrasound can induce biological effects as it passes through the body are thermal and mechanical in nature. The mechanical effects are primarily related to the presence of gas, whether drawn out of solution by the negative going ultrasound pressure wave (acoustic cavitation), a naturally occurring gas body (such as lung alveoli), or deliberately introduced into the blood stream to increase imaging contrast (microbubble contrast agents). Observed biological effects are discussed in the context of these mechanisms and their relevance to ultrasound safety is discussed.

PMID: 20349824 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Related citations
MeSH Terms

Das hier wäre interessant.

Semin Ultrasound CT MR. 2008 Apr;29(2):156-64.
Safety assurance in obstetrical ultrasound.

Miller DL.

Department of Radiology, University of Michigan, Ann Arbor, MI 48109-0553, USA. douglm@umich.edu
Abstract

Safety assurance for diagnostic ultrasound in obstetrics began with a tacit assumption of safety allowed by a federal law enacted in 1976 for then-existing medical ultrasound equipment. The implementation of the 510(k) pre-market-approval process for diagnostic ultrasound resulted in the establishment of guideline upper limits for several examination categories in 1985. The obstetrical category has undergone substantial evolution from initial limits (ie, 46 mW/cm2 spatial peak temporal average [SPTA] intensity) set in 1985. Thermal and mechanical exposure indices, which are displayed onscreen according to an Output Display Standard, were developed for safety assurance with relaxed upper limits. In 1992, with the adoption of the Output Display Standard, the allowable output for obstetrical ultrasound was increased in terms of both the average exposure (eg, to a possible 720 mW/cm2 SPTA intensity) and the peak exposure (via the Mechanical Index). There has been little or no subsequent research with the modern obstetrical ultrasound machines to systematically assess potential risks to the fetus using either relevant animal models of obstetrical exposure or human epidemiology studies. The assurance of safety for obstetrical ultrasound therefore is supported by three ongoing means: (1) review of a substantial but uncoordinated bioeffect research literature; (2) the theoretical evaluation of diagnostic ultrasound exposure in terms of thermal and nonthermal mechanisms for bioeffects; and (3) the skill and knowledge of professional sonographers. At this time, there is no specific reason to suspect that there is any significant health risk to the fetus or mother from exposure to diagnostic ultrasound in obstetrics. This assurance of safety supports the prudent use of diagnostic ultrasound in obstetrics by trained professionals for any medically indicated examination.

PMID: 18450141 [PubMed - indexed for MEDLINE]PMCID: PMC2390856Free PMC Article

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2390856/?tool=pubmed

Semin Ultrasound CT MR. 2002 Oct;23(5):387-91.
Routine ultrasound scanning in first trimester: what are the risks?

Barnett SB.

CSIRO Health Services Sector, Lindfield, NSW, Australia.
Abstract

Acoustic exposure from modern ultrasonographic devices is capable of disturbing biological tissue to varying extent depending on the type of ultrasound examination and the particular tissue under investigation. There is no strong evidence that these biological effects present a serious health hazard, however, knowledge is incomplete, particularly from human studies. Although ultrasound induced heating can be significant in later pregnancy, it is unlikely that diagnostic ultrasound poses a significant thermal risk to the developing embryo when used according to published safety guidelines. Nevertheless, uncertainties remain, particularly for nonthermal effects in early pregnancy where shear stresses from radiation pressure may become an important factor. The likelihood of producing some biological effects can be enhanced by new procedures such as the use of gas encapsulated echo-contrast agents. The particular sensitivity of the embryo to physical damage together with uncertainties of both risk and benefit suggest that caution should be applied to the scanning of early first trimester uncomplicated pregnancy.

PMID: 12509108 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Prog Biophys Mol Biol. 2007 Jan-Apr;93(1-3):331-53. Epub 2006 Aug 4.
Quantification of risk from fetal exposure to diagnostic ultrasound.

Church CC, Miller MW.

The University of Mississippi, National Center for Physical Acoustics, 1 Coliseum Drive, University, MS 38677-1848, USA. cchurch@olemiss.edu
Abstract

Biomedical ultrasound may induce adverse effects in patients by either thermal or non-thermal means. Temperatures above normal can adversely affect biological systems, but effects also may be produced without significant heating. Thermally induced teratogenesis has been demonstrated in many animal species as well as in a few controlled studies in humans. Various maximum 'safe' temperature elevations have been proposed, although the suggested values range from 0.0 to 2.5 degrees C. Factors relevant to thermal effects are considered, including the nature of the acoustic field in situ, the state of perfusion of the embryo/fetus, and the variation of sensitivity to thermal insult with gestational stage of development. Non-thermal mechanisms of action considered include acoustic cavitation, radiation force, and acoustic streaming. While cavitation can be quite destructive, it is extremely unlikely in the absence of stabilized gas bodies, and although the remaining mechanisms may occur in utero, they have not been shown to induce adverse effects. For example, pulsed, diagnostic ultrasound can increase fetal activity during exposure, apparently due to stimulation of auditory perception by radiation forces on the fetal head or auditory structures. In contrast, pulsed ultrasound also produces vascular damage near developing bone in the late-gestation mouse, but by a unknown mechanism and at levels above current US FDA output limits. It is concluded that: (1) thermal rather than nonthermal mechanisms are more likely to induce adverse effects in utero, and (2) while the probability of an adverse thermal event is usually small, under some conditions it can be disturbingly high.

PMID: 16949653 [PubMed - indexed for MEDLINE]

J Ultrasound Med. 2008 Apr;27(4):541-59; quiz 560-3.
Fetal thermal effects of diagnostic ultrasound.

Abramowicz JS, Barnett SB, Duck FA, Edmonds PD, Hynynen KH, Ziskin MC.

Department of Obstetrics and Gynecology, Rush University Medical Center, 1635 W Congress Pkwy, Chicago, IL 60612 USA. jacques_abramowicz@rush.edu
Abstract

Processes that can produce a biological effect with some degree of heating (ie, about 1 degrees C above the physiologic temperature) act via a thermal mechanism. Investigations with laboratory animals have documented that pulsed ultrasound can produce elevations of temperature and damage in biological tissues in vivo, particularly in the presence of bone (intracranial temperature elevation). Acoustic outputs used to induce these adverse bioeffects are within the diagnostic range, although exposure times are usually considerably longer than in clinical practice. Conditions present in early pregnancy, such as lack of perfusion, may favor bioeffects. Thermally induced teratogenesis has been shown in many animal studies, as well as several controlled human studies; however, human studies have not shown a causal relationship between diagnostic ultrasound exposure during pregnancy and adverse biological effects to the fetus. All human epidemiologic studies, however, were conducted with commercially available devices predating 1992, that is, with acoustic outputs not exceeding a spatial-peak temporal-average intensity of 94 mW/cm2. Current limits in the United States allow a spatial-peak temporal-average intensity of 720 mW/cm2 for fetal applications. The synergistic effect of a raised body temperature (febrile status) and ultrasound insonation has not been examined in depth. Available evidence, experimental or epidemiologic, is insufficient to conclude that there is a causal relationship between obstetric diagnostic ultrasound exposure and obvious adverse thermal effects to the fetus. However, very subtle effects cannot be ruled out and indicate a need for further research, although research in humans may be extremely difficult to realize.

PMID: 18359908 [PubMed - indexed for MEDLINE]
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 01. Dezember 2010, 19:22:02
ZitatJ Ultrasound Med. 2008 Apr;27(4):597-605; quiz 606-9.
Fetal ultrasound: mechanical effects.

Stratmeyer ME, Greenleaf JF, Dalecki D, Salvesen KA.

Office of Science and Engineering Laboratories, Center for Devices and Radiological Health, US Food and Drug Administration, 9200 Corporate Blvd, HFZ-120, Rockville, MD 20850 USA. melvin.stratmeyer@fda.hhs.gov
Abstract

In this discussion, any biological effect of ultrasound that is accompanied by temperature increments less than 1 degrees C above normal physiologic levels is called a mechanical effect. However, one should keep in mind that the term mechanical effect also includes processes that are not of a mechanical nature but arise secondary to mechanical interaction between ultrasound and tissues, such as chemical reactions initiated by free oxygen species generated during cavitation and sonoluminescence. Investigations with laboratory animals have documented that pulsed ultrasound can produce damage to biological tissues in vivo through nonthermal mechanisms. The acoustic output used to induce these adverse bio-effects is considerably greater than the output of diagnostic devices when gas bodies are not present. However, low-intensity pulsed ultrasound is used clinically to accelerate the bone fracture repair process and induce healing of nonunions in humans. Low-intensity pulsed ultrasound also has been shown to enhance repair of soft tissue damage and accelerate nerve regeneration in animal models. Although such exposures to low intensity do not appear to cause damage to exposed tissues, they do raise questions about the acoustic threshold that might induce potentially adverse developmental effects in the fetus. To date, bioeffects studies in humans do not substantiate a causal relationship between diagnostic ultrasound exposure during pregnancy and adverse biological effects to the fetus. However, the epidemiologic studies were conducted with commercially available devices predating 1992, having outputs not exceeding a derated spatial-peak temporal-average intensity (ISPTA.3) of 94 mW/cm2. Current limits in the United States allow an ISPTA.3 of 720 mW/cm2 for obstetric modes. At the time of this report, available evidence, experimental or epidemiologic, is insufficient to conclude that there is a causal relationship between obstetric diagnostic ultrasound exposure and adverse nonthermal effects to the fetus. However, low-intensity pulsed ultrasound effects reported in humans and animal models indicate a need for further investigation of potentially adverse developmental effects.

So, mir reicht das. Also, bioeffekte sind vorhanden und nicht ausreichend untersucht.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Daggi am 01. Dezember 2010, 20:27:41
Das Herumstochern in Primärliteratur bringt nix. Gibts denn nichts zum Thema in Lehrbüchern und Sekundärliteratur?
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Dienstag am 01. Dezember 2010, 20:55:42
Ja, aber soo unspannend finde ich das auch wieder nicht. Einige Leute gehen ja anscheinend davon aus, dass durch irgendwelche parametrischen Effekte oder so aus dem an sich sehr hochfrequenten Signalen des Ultraschallgerätes Schall im Hörfrequenzbereich entsteht. Und dass es dieser Schall ist, der - möglicherweise - dem Fötus zusetzt. Das ist ohne weiteres möglich, die Frage ist aber, mit welcher Intensität. Interessanter Aspekt.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: heterodyne am 01. Dezember 2010, 23:16:06
Nachteule, herzlichen Dank, da habe ich viel zu lesen.

die 80 dB das ist eben das, was mit dem Lärm eines einfahrenden Zuges in die Bahnstation verglichen wird...
ZitatMuch higher peak pressures could be obtained by tapping of abdomen with the fingers.
Interessant
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 02. Dezember 2010, 11:21:01
Sortiert:

Zitat von: heterodyne am 01. Dezember 2010, 17:08:08
Finde ich auch  >:(

Allerdings habe ich kein Gegenargument außer daß jede Menge Föten friedlich unter Beschallung weiterschlafen bz sich weiter mit den Zehen spielen und dass Ultraschall für einen Menschen nicht zu hören ist, egal wie laut (zB Fledermaus).
Ich kann nur von meiner Erfahrung ausgehen und nicht zB belegen, dass der US im Wasser nicht hörbar wird (sorry, mein Physikunterricht ist einfach zu lange her und Selbstexperiment kann ich mangels Möglichkeiten nicht machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das passiert, schliesslich müsste der Schall ja dann den Frequenzbereich wechseln) oder aber zB ein Fötus in einem anderen Frequenzbereich hört als ein Baby (ist zwar mMn sehr unwahrscheinlich, aber ich finde nix dazu)

Zitat
Ja, aber soo unspannend finde ich das auch wieder nicht. Einige Leute gehen ja anscheinend davon aus, dass durch irgendwelche parametrischen Effekte oder so aus dem an sich sehr hochfrequenten Signalen des Ultraschallgerätes Schall im Hörfrequenzbereich entsteht. Und dass es dieser Schall ist, der - möglicherweise - dem Fötus zusetzt. Das ist ohne weiteres möglich, die Frage ist aber, mit welcher Intensität. Interessanter Aspekt.

Ich finde die Frage ebenfalls durchaus faszinierend. Man müßte noch einmal schauen, ab wann das Gehör ausgebildet ist und Schall wahrnehmen kann. Gleichzeitig interessiert mich natürlich, wie hoch der Schallpegel in utero insgesamt ist.

Schallniveau

ZitatJ Acoust Soc Am. 2005 Mar;117(3 Pt 1):1448-55.
Characteristics of the audio sound generated by ultrasound imaging systems.

Fatemi M, Alizad A, Greenleaf JF.
Department of Physiology and Biomedical Engineering, Mayo Clinic College of Medicine, Rochester, Minnesota 55905, USA. fatemi.mostafa@mayo.edu

Medical ultrasound scanners use high-energy pulses to probe the human body. The radiation force resulting from the impact of such pulses on an object can vibrate the object, producing a localized high-intensity sound in the audible range. Here, a theoretical model for the audio sound generated by ultrasound scanners is presented. This model describes the temporal and spectral characteristics of the sound. It has been shown that the sound has rich frequency components at the pulse repetition frequency and its harmonics. Experiments have been conducted in a water tank to measure the sound generated by a clinical ultrasound scanner in various operational modes. Results are in general agreement with the theory. It is shown that a typical ultrasound scanner with a typical spatial-peak pulse-average intensity value at 2 MHz may generate a localized sound-pressure level close to 100 dB relative to 20 microPa in the audible (< 20 kHz) range under laboratory conditions. These findings suggest that fetuses may become exposed to a high-intensity audio sound during maternal ultrasound examinations. Therefore, contrary to common beliefs, ultrasound may not be considered a passive tool in fetal imaging.

PMID: 15807032 [PubMed - indexed for MEDLINE]

ZitatJ Obstet Gynaecol Res. 1996 Dec;22(6):523-7.
Audible in utero sound caused by the ultrasonic radiation force from a real-time scanner.

Arulkumaran S, Talbert DG, Nyman M, Westgren M, Su HT, Ratnam SS.
Department of Obstetrics and Gynaecology, National University Hospital, Singapore.

While investigating in utero sound levels during vibro-acoustic stimulation on the maternal abdomen it was noticed that noise level increased when the real-time ultrasonic scanner beam was directed at the sensing hydrophone. The noise was recorded and later analysed for frequency content and waveform. It appeared related to the scanning and frame rate frequencies of the scanner used. Sounds may originate from radiation pressure produced when the ultrasound beam is absorbed by tissue or reflected from bone or the metal hydrophone. This implies that although ultrasound cannot be heard per se, any modulation of its intensity will produce vibrations in the maternal tissues or reflecting structures such as skull bone, and especially stapes, malleus and incus, that would be heard as sound by the fetus. The intensity of the sound produced varied with orientation of the transducer beam and this may itself produce a stimulation. Based on our recordings (Fig. 1), it was calculated (please see Appendix) that the fetus would hear a sound corresponding to 84dB noise pressure level in air.

PMID: 9037941 [PubMed - indexed for MEDLINE]

ZitatBr J Radiol. 1995 Oct;68(814):1090-4.
An assessment of the intrauterine sound intensity level during obstetric echo-planar magnetic resonance imaging.

Glover P, Hykin J, Gowland P, Wright J, Johnson I, Mansfield P.
Department of Physics, Nottingham University, UK.

In order to assess the sound level experienced by the fetal ear during obstetric magnetic resonance imaging, a fluid filled stomach was used as an experimental model of the gravid uterus. A better than 30 dB attenuation in intensity was recorded across the frequency band of interest for all patient orientations. This was enough to reduce acoustic sound pressure from a level close to the instantaneous damage threshold (120 dB), to an acceptable level (< 90 dB). Direct mechanical coupling through the patient table was also shown to increase uterine sound pressure levels by as much as 10 dB. Much higher peak pressures could be obtained by tapping of abdomen with the fingers.

PMID: 7496710 [PubMed - indexed for MEDLINE]

ZitatObstet Gynecol. 1991 Nov;78(5 Pt 1):803-6.
Vibroacoustic stimulation and intrauterine sound pressure levels.

Nyman M, Arulkumaran S, Hsu TS, Ratnam SS, Till O, Westgren M.
Department of Obstetrics and Gynecology, Karolinska Institutet, Danderyd, Sweden.

The sound pressure level in amniotic fluid generated by vibroacoustic stimulation, assessed with a hydrophone placed close to the fetal head, was studied in 16 subjects. The mean recorded sound pressure level was 115 dB and the highest level was 129 dB. The range of the background noise was 63.5-80.5 dB. There was no obvious relationship between the distance from the stimulator to the hydrophone and the intrauterine sound pressure level. Although sound pressure levels are high, they are probably reduced before reaching the cochlea of the fetus because of the surrounding amniotic fluid and the fluid in the middle ear.

PMID: 1923201 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Sieht so aus, als ob der normale Geräuschlevel in utero bei 63,5 - 80,5 dB liegt. Nicht schlecht.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: GeMa am 02. Dezember 2010, 11:45:04
Ich finde die Frage ebenfalls durchaus faszinierend. Man müßte noch einmal schauen, ab wann das Gehör ausgebildet ist und Schall wahrnehmen kann. Gleichzeitig interessiert mich natürlich, wie hoch der Schallpegel in utero insgesamt ist.

Etwa ab der 24. Woche.
Zu dB im Uterus weiß ich nichts und wüsste jetzt auch kein Buch aus dem Ärmel. War damals noch nicht so die Frage, ob die kleinen Hascherl verschreckt werden.

Aber wo doch immer an den Hausverstand apelliert wird - wieso fragen die sich eigentlich nicht, warum Säuglinge so hervorragend ein-/durch-/weiterschlafen können neben laufendem Staubsauger, auf der schleudernden Waschmaschine, im Auto - auch, wenn ein Güterzug an der Schranke vorbeidonnert- usw. usf. (und was es noch so an ulkigen Empfehlungen gibt, für Leute nichtschlafender Kinder  ;) ).
Alles bis um die 80 dB filtert so ein ganz jugendlicher Schnullerpups gewohnheitsmäßig raus - interessiert den gar nicht. Im Laufe der Monate sinkt dann die Lärmtoleranz.

Insoweit wären die 80 dB Gewöhnung ein plausibler Hinweis, auf das übliche Getöse direkt neben Mutters Darm. Aber wie gesagt, genauer weiß ich es auch nicht.  

Ed. ich seh grad - wurde schon gefunden, 63,5- 80,5. Na also. Dann passt des ja.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Dienstag am 02. Dezember 2010, 15:10:27
Zitat von: nachteule am 02. Dezember 2010, 11:21:01
Sortiert:
ZitatObstet Gynecol. 1991 Nov;78(5 Pt 1):803-6.
Vibroacoustic stimulation and intrauterine sound pressure levels.

Nyman M, Arulkumaran S, Hsu TS, Ratnam SS, Till O, Westgren M.
Department of Obstetrics and Gynecology, Karolinska Institutet, Danderyd, Sweden.

The sound pressure level in amniotic fluid generated by vibroacoustic stimulation, assessed with a hydrophone placed close to the fetal head, was studied in 16 subjects. The mean recorded sound pressure level was 115 dB and the highest level was 129 dB. The range of the background noise was 63.5-80.5 dB. There was no obvious relationship between the distance from the stimulator to the hydrophone and the intrauterine sound pressure level. Although sound pressure levels are high, they are probably reduced before reaching the cochlea of the fetus because of the surrounding amniotic fluid and the fluid in the middle ear.

PMID: 1923201 [PubMed - indexed for MEDLINE]

Sieht so aus, als ob der normale Geräuschlevel in utero bei 63,5 - 80,5 dB liegt. Nicht schlecht.

Leider weiß ich nicht, was die mit "vibroacoustic stimulation" meinen. Was ist das für eine Untersuchung?

"80 dB" oder "129 dB" bedeuten erstmal überhaupt nichts und schon gar nicht "das ist ungefähr so laut wie <Lärmquelle nach Wahl einsetzen>". Die Zahlen sind so leider völlig wertlos:


Durch Drehen an diesen Parametern kann man schon rein technisch alle möglichen dB-Werte rauskriegen. Das ist einer der Gründe, warum die Messvorschriften im Immissionsschutz bis zum letzten Pups in irgendwelchen BImschvs festgelegt sind, nicht aber natürlich bei Labormessungen. Außerdem wären die Angaben notwendig, um Dinge wie die empfundene Lautstärke überhaupt ansatzweise abschätzen zu können. Bei höheren Frequenzen kommt als Problem noch hinzu, dass das Gehör Wasserschall anders aufnimmt als Luftschall, für das es ja "gemacht" ist.

Vielleicht steht im Artikel was dazu.
Titel: Re: Der Kaiserschnitt
Beitrag von: Federvieh am 02. Dezember 2010, 15:35:52
Zitat von: Dienstag am 02. Dezember 2010, 15:10:27
Vielleicht steht im Artikel was dazu.

Ja, leider hab ich den Artikel nicht. Interessiert mich auch. Gab noch einige mit Schafföten. WUrde ja auch gesagt, das das Fruchtwasser als dämpfer funzt.