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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: Katharina am 29. Januar 2010, 13:41:34

Titel: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Katharina am 29. Januar 2010, 13:41:34
Hallo Zusammen,

ich würde gern spenden, aber so, dass meine Spende auch direkt ankommt und nicht bei korrupten Politikern oder sonst wo versandet.

Was haltet ihr hiervon?
http://www.donboscomission.de/index.php?id=9

???
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: rincewind am 29. Januar 2010, 15:31:30
Zitat von: Katha am 29. Januar 2010, 13:41:34
Was haltet ihr hiervon?
http://www.donboscomission.de/index.php?id=9

???

Auch wenn die auch gute Sachen machen mögen: Einem katholischen Orden würde ich nie im Leben etwas spenden.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: de Bunker am 29. Januar 2010, 16:09:29
Du kannst z.B. hier spenden:

Zitat"Also, check out this non-profit to see if it is appropriate for you: Arlene Catches The Enemy 605-867-5771 Ext 13. Tax Deductable, Non-Profit (501-c-3). She can take credit cards over the phone: Pine Ridge Emergency Fund, C/O Economic Development Administration PO Box 669, Pine Ridge, SD 57770-0669
And call Lakota Plains Propane at 605-867-5199 and find out what homes have elderly or children and if they need money put down on their account to be able to have a warm home tonight."

Pine Ridge, die Reservation der Oglala Lakota, gehört zu den fünf ärmsten Bezirken in den USA. Nicht nur in diesem, sondern in jedem Winter geht dort Familien das Geld aus, so daß sie kein Gas für die Heizung mehr kaufen können. Heizen und Kochen ist in vielen Häusern nur über Propangasflaschen möglich. Und das bei Temperaturen, gegen die die Kälteperiode, die wir gerade überstanden haben, noch frühlingshaft aussieht. Die Arbeitslosigkeit auf Pine Ridge ist enorm, viele Familien sind auf Spenden angewiesen. Aufgrund der vom Bureau of Indian Affairs betriebenen Politik in den Reservationen wohnen viele Familien auf Pine Ridge nicht in Dörfern, sondern isoliert. Das nächste Haus ist weit entfernt; Hilfe kann nicht schnell geholt werden und ist während eines Blizzard eher gar nicht möglich. Vor allem für alte Menschen oder Alleinerziehende mit kleinen Kindern ist die Lage im Winter kritisch. Zudem ist die Stromversorgung auf Pine Ridge sehr störanfällig und fällt bei Schneestürmen oft genug ganz aus. Die Häuser wurden und werden zumeist vom BIA erbaut und sind klimatisch nicht angepaßt: Holzhäuser, die nur unzureichend isoliert sind. Viele Familien wohnen in sogenannten Trailern. Fließend Wasser im Haus ist ebenfalls die Ausnahme, keine Selbstverständlichkeit. Da der öffentliche Hausbau auf vielen Reservationen weit unter dem tatsächlichen Bedarf liegt, sind viele Häuser überbelegt, weil sie von mehreren Generationen bzw. Familien bewohnt werden.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Shrike am 29. Januar 2010, 17:07:06
Die Lage in den Indianerreservaten ist entsetzlich und tragisch. Andererseits würde ich noch nicht mal den Namen meiner Bank in die USA schicken, geschweige denn Geld. Indianer sind Mündel des Staates und dieser Staat hat einen Rüstungshaushalt von über 600Mrd. US$ beschlossen.

Es gibt wahrlich Bedürftigere auf dieser Welt, z.B. Haiti.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: de Bunker am 29. Januar 2010, 20:57:08
Soweit ich weiß haben die Indianer nicht darum gebeten, daß ihr Land kolonisiert wird, sie in unwirtliche Gegenden abgeschoben und marginalisiert werden. Viele Familien sehen nur die Alternative, die Reservation zu verlassen, wenn sie ihren Kindern ein menschenwürdiges Leben sowie vor allem Zukunftsperspektiven bieten wollen, was jedoch über kurz oder lang dazu führt, daß die nations geschwächt werden.

Im übrigen habe ich gerade die Nachricht erhalten, daß es auf zwei weiteren Reservationen - Cheyenne River und Standing Rock - seit sieben Tagen weder Strom, Heizung noch Wasser gibt.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Katharina am 01. Februar 2010, 07:14:44

Auch wenn die auch gute Sachen machen mögen: Einem katholischen Orden würde ich nie im Leben etwas spenden.
[/quote]

War auch mein erster Gedanke.
Und an wen spende ich, wenn ich für Haiti spenden möchte?
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: hic fuit am 01. Februar 2010, 08:32:34
Wie wäre es damit, auf den Anspruch einer möglichst hohen Spendeneffizienz zu verzichten?
Es hört sich immer so toll an, den "Mänschn" (vgl. A. Merkel) möglichst direkt zu helfen. Ganz selten einmal wird man auch auf die Leute treffen, die ganz privat einen Lkw organisieren, um die von den Spendengeldern gekauften Mittel in ein Krisengebiet zu bringen. Sollen diese Leute den Sprit selbst bezahlen, eigentlich?
Wenn ich nun erfahre, dass ein Spendenverteiler eine 15%-ige Verwaltungsquote hat, und der andere eine 30%-ige, kann ich nicht ohne weiteres darauf schließen, dass der 30%-er schlechter oder gar korrupt ist.

Da ich keine Lust habe, mich groß mit Spendenverteilern zu befassen, nehme ich die UNICEF.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: wkwWatch am 01. Februar 2010, 08:47:05
Immer wenn die Sternsinger kommen, kriegen sie von mir was zu naschen, aber sonst nix.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: wumbaba am 03. Februar 2010, 19:52:42
@wkwWatch
Na das würde ich mir aber zweimal überlegen, ob ich die Vertreter katholischen Brauchtums noch postiv unterstütze....
Das wäre ja fast so, als kaufte ich mir den Wachturm vom freundlichen Zeugenspinner um ihn dann hinterher ungelesen wegzuwerfen. Bringt nämlich auch nix.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Vogelspinne am 30. Mai 2010, 20:26:19
Es gibt auch Organisationen, die man rein symbolisch unterstützen kann. "Save-me" Hilfe für Flüchtlinge, ist zum Beispiel so ein Projekt:

http://www.save-me-kampagne.de/index.html

Es muss nicht immer eine finanzielle Spende sein.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: heterodyne am 30. Mai 2010, 23:17:22
Autsch, ein großes und heikles Thema.
Einerseits: wem will ich was spenden, also Zielgruppe, Zweck
andererseits: ist die Organisation vertrauenswürdig?
Zu zweiterem http://de.wikipedia.org/wiki/Spendensiegel
Zu ersterem: an dem knabbere ich auch - ein Doku über Waisenkinder in Rumänien, Haiti, Verarmte chancenlose Familien im eigenen Land, Härtefälle durch Unglück, Krankheit, Tierleid in verschiedensten Formen, ...

Sauschwer, aber da muß man wohl seinen persönlichen Fokus setzen.

Kirchliche Organisationen: Den heiligen Dreien Spende ich nichts (das geht aber leicht, da sie bei uns seit Jahren nicht mehr vorbeigeschaut haben, warum auch immer (in der ganzen Gegend nicht)) Bei Organisationen wie Caritas, die immer wieder sehr positiv in Sachen Armutsbekämpfung oder Unterstützung für Asylanten auffallen, wäre ich weniger streng - im Prinzip finde ich aber eine gewisse Diskrepanz zwischen der Botschaft der Nächstenhilfe und dem Großkonzern Vatikan - der dann noch zu Spenden für die Caritas aufruft ...
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Bionic am 31. Mai 2010, 11:43:50
Ich will jetzt nicht sagen, dass man nicht finanzell spenden sollte, aber dann sollte man, wie schon gesagt wurde, eben
genau schauen an wen, aber man kann ja Beispielsweise auch Kleidung spenden. Da sollte man zwar auch schauen, an wen,
aber falls sie doch nicht ankommt, ist es nicht so schlimm, wie bei Geld.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: soisses am 31. Mai 2010, 15:51:26
Schuhe kann man auch Spenden. Wenn ich meine Schuhe spende, läuft ein Indianer damit noch midestens 100 km.
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Bionic am 01. Juni 2010, 03:06:38
Sag ich doch. Kleidung, Schuhe, ect. Ist ja egal. Sachspenden meine ich damit halt. Wenn man Geldbeträge spendet
kann es sein, dass es nicht denen zugute kommt, für die es ausgewiesen war. Bei Sachspenden kann ja nicht viel
passieren, wenn es in die falschen Hände gerät. Außer man würde Schusswaffen spenden..
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Adromir am 01. Juni 2010, 07:09:48
Naja, kommt drauf an, wohn die Sachspenden gehen. Kleiderspenden für Afrika z.B. haben ne negative Auswirkung auf die dortige Bekleidungs"industrie"
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Suppe am 01. Juni 2010, 20:15:25
Zitat von: Bionic am 01. Juni 2010, 03:06:38
Sag ich doch. Kleidung, Schuhe, ect. Ist ja egal. Sachspenden meine ich damit halt. Wenn man Geldbeträge spendet
kann es sein, dass es nicht denen zugute kommt, für die es ausgewiesen war. Bei Sachspenden kann ja nicht viel
passieren, wenn es in die falschen Hände gerät. Außer man würde Schusswaffen spenden..

Naja..... Du weißt hoffentlich schon, was mit den Kleiderspenden in der Regel passiert?
Das DRK und andere Organisationen verkaufen die Waren Sackweise (der Käufer kann vorher nicht nachschauen, was drinne ist) an "Bekleidungshändler" in den großen Hafenstädten, wo das Zeug angeliefert wird und die Käufer betreiben damit ihre Marktgeschäfte....

Von daher sollte man da nicht zu idealistisch denken (Nach dem Motto: "Ein armes kleines frierendes Kind bekommt meine Kleidung geschenkt.".). Woran man einen seriösen Spendenverwalter erkennt ist, glaube ich, für den Ottonormalverbraucher nahezu nicht möglich. Wenn es sich allerdings um große Organisationen mit jahrelanger Erfahrung und entsprechenden Kontrollgremien (die leider auch wieder Geld kosten, was letztlich der Spendende aufzubringen hat) handelt, kann man glaub ich recht beruhigt sein, auch wenn es auch dort immer wieder Fälle von mißbrauch gibt, die aber häufig recht schnell auffallen.

Weiterhin bringen Sachspenden dauerhaft leider recht wenig und sind vielleicht noch für die kurzfristige Überbrückung von Problemen bei Naturkatastrophen oder eisetzenden kriegerischen Auseinandersetzungen hilfreich. Auf Dauer bleibt halt nur eine finanzielle Förderung (z.B. für Fachpersonal, welches Wissen vermitteln kann) von Projekten, welche eine kleine Hilfe zur Selbsthilfe geben.
Das solche Projekte dauerhaft Erfolg bringen können, setzt allerdings vorraus, daß es genügend solcher Projekte gibt und daß wir alle bereit sind, auf große Teile unseres Wohlstands zu verzichten (damit mein ich nicht die Frage, ob jeder einen PKW braucht oder nicht, sondern, daß wir u. U. auch damit leben müßten, daß in einem Winter wie dem letzten, Strom nicht bedarfsmäßig zur Verfügung stehen wird, oder das Trinkwasser und bestimmte Nahrungsmittel rationiert werden bzw. zeitweise astronomische Preise erreichen werden).
So gemein es sich anhört und so sehr mich auch viele weltweite Entwicklungen stören....
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, daß ich bereit bin, ein solches Leben zu führen.

Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: Bionic am 02. Juni 2010, 03:02:34
Zitat von: Adromir am 01. Juni 2010, 07:09:48
Naja, kommt drauf an, wohn die Sachspenden gehen. Kleiderspenden für Afrika z.B. haben ne negative Auswirkung auf die dortige Bekleidungs"industrie"
Stimmt! Sorry das wusste ich, habs aber nicht bedacht gehabt.
Aber wenn sie in eine kältere Region gehen, könnten sie ja nicht falsch sein, oder?
Titel: Re: Spenden, aber wie - wem?
Beitrag von: heterodyne am 02. Juni 2010, 12:49:46
Doch - man kann nur eine gewisse Menge Schuhe brauchen. Jacken sind auch notwendig. Oder ein paar Decken.
Und hier zeigt sich ein Vorteil von Geldspenden - Orts- und Sachkundige können das Nötig besorgen. Im Fall von Gütern oft auch noch mit Mengenvorteilen.

Es gibt ja den Mittelweg von gewidmeten Geldspenden (Bausteine, etc) - hier kommt wieder das Vertrauen ins Spiel.