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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: amphibol am 12. Januar 2010, 21:35:48

Titel: Wieder: Homöopathie an der Uni
Beitrag von: amphibol am 12. Januar 2010, 21:35:48
Diesmal Frankfurt...

ZitatDie Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) hat einen echten Coup gelandet. Prof. Harald Walach wurde im Dezember 2009 zum Professor für Forschungsmethodik komplementärer Medizin und Heilkunde ernannt. Walach ist eine bedeutende Forscherpersönlichkeit auf dem Gebiet der Alternativ- und Komplementärmedizin. Er war bis vor kurzem Präsident der von ihm mitgegründeten International Society for Complementary Medicine Research (ISCMR). Als Chefredakteur des Journals Forschende Komplementärmedizin sowie Direktor des Samueli-Instituts stößt er regelmäßig forschungsmethodische Diskussionen an. Unter Kollegen gilt Walach als ,,Methodik-Papst". Prof. Harald Walach ist wesentlich an der Neubewertung sog. unspezifischer Therapieeffekte beteiligt (siehe auch: Das Wirksamkeitsparadox in der Komplementärmedizin) und hat die Homöopathie-Forschung mit einem neuen Forschungsdesign sowie einem quantenphysikalischen Erklärungsansatz erweitert.

Klar, dass sich der Claus Fritsche (http://www.psychophysik.com/h-blog/?p=9380) darüber freut.
Titel: Re: Wieder: Homöopathie an der Uni
Beitrag von: Heinz-Rüdiger am 12. Januar 2010, 21:39:38
ZitatProfessor für Forschungsmethodik komplementärer Medizin und Heilkunde
Klar, die wollen ihre eigene "Methodik", soll heissen Anekdoten zur Evidenz erheben. Dreckige Pseudowissenschaft.
Titel: Re: Wieder: Homöopathie an der Uni
Beitrag von: wumbaba am 13. Januar 2010, 09:11:16
Es ist wirklich zum  :kotz: wie die galoppierende HÖ-Pest inzwischen an den Unis grassiert.
So geben sie ihrer Spinnerei  in der breiten Offentlichkeit natürlich über kurz oder lang den Anschein von Wissenschaftlichkeit und Seriösität und es wird immer schwerer, den Scharlatanen paroli zu bieten.

Wie besch... sind die eigentlich alle, oder geht's da auch nur wieder um viel Geld?  :-\
Titel: Re: Wieder: Homöopathie an der Uni
Beitrag von: Hlodyn am 13. Januar 2010, 14:16:37
Ich frag mich nur, wie die das machen? An einer Uni, wo lauter Wissenschaftler (hofft man zumindest) arbeiten, ihren absolut unwissenschaftlichen Schwachsinn zu verzapfen. Das Schlimme ist ja, dass so noch mehr Leute an den Müll glauben!
Titel: Re: Wieder: Homöopathie an der Uni
Beitrag von: cohen am 13. Januar 2010, 14:18:08
Die belächeln das sicher nur und tun das mit einem Schulterzucken ab, oder so.

Schade eigentlich.
Titel: Re: Wieder: Homöopathie an der Uni
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 31. Januar 2010, 14:22:53
Zitat von: cohen am 13. Januar 2010, 14:18:08
Die belächeln das sicher nur und tun das mit einem Schulterzucken ab, oder so.


Genau so ist.

Wer schon mal die Mühen einer Uni-Laufbahn hinter sich gebracht hat, weiß, dass eine Uni kein homogener Körper ist, sondern aus Menschen mit divergierenden Ansichten und Interessen besteht. Selbst Machiavelli könnte da noch lernen. Wird wohl an jeder Fakultät so sein.

Bei uns wurde bis in die 80er aus der naturwissenschaftlichen Ecke wild gegen die Psychosomatiker uä geackert, und umgekehrt ging es genauso. Da gehts auch um Geld und Posten.

Eine Uni ist außerdem nur sehr, sehr beschränkt (finanziell) autark, hängt also vom jeweiligen Geldgeber ab und das ist bei uns nun mal primär die öffentliche Hand, also der Gesetzgeber, der auch den normativen Rahmen zur Verfügung stellt. Dieser wiederum ist unmittelbar mit der öffentlichen Meinung "verwoben". Und schon sind mir bei Homöo und TCM.

Die auch argumentativen Auswirkungen liegen leider auf der Hand. Dazu kommt allerdings auch, dass der Begriff "Wissenschaften" bekanntlich nicht geschützt ist.

Titel: Re: Wieder: Homöopathie an der Uni
Beitrag von: wumbaba am 04. Februar 2010, 11:40:09
Zitatdass der Begriff "Wissenschaften" bekanntlich nicht geschützt ist.

Warum auch, erklärt er sich doch eigentlich selbst: WISSEN - SCHAFFEN  ;)
Titel: Re: Wieder: Homöopathie an der Uni
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 06. Februar 2010, 19:57:41
Zitat von: wumbaba am 04. Februar 2010, 11:40:09
Zitatdass der Begriff "Wissenschaften" bekanntlich nicht geschützt ist.

Warum auch, erklärt er sich doch eigentlich selbst: WISSEN - SCHAFFEN  ;)

Dies behaupten ja die Esos auch für sich.