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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: eLender am 06. November 2022, 20:44:15

Titel: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 06. November 2022, 20:44:15
..schimpft aufs Wetter auch der Psiramist  :grins

Wie angekündigt nun der ultimative Wetterfaden, der einfach gefehlt hat. Ist auch absichtlich in der Smalltalk-Abteilung angelegt, da das Thema ja dafür extra erfunden wurde. Es muss also auch nicht immer ganz ernst zugehen, wie sonst immer und ausschließlich hier bei Psiram ::)

Klima ist nicht Wetter und Witterung ist nicht Wetter. Da wir schon einen Klimafaden haben, sind die beiden letzten Begriffe hier besser aufgehoben (Daggi hatte darauf schon hingewiesen).

Ich beobachte das Wetter ja schon lange und gründlich, habe diese Jahr sogar ein persönliches Videolog dazu geführt, inkl. Sensoren im Haus und Datenabruf der nächsten Klimahütte :police:

Das ist auch mit ein Grund, warum ich mal einen Faden dazu aufmachen wollte. Auch das Wetter ist psiramistisch relevant...
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 06. November 2022, 21:06:35
Man sieh des öfteren Meldungen aus dem Bereich, der von pseudowssenschaftlich bis verschwörungsideologisch reicht. Aktuell fällt mir immer wieder Meldung in der Art auf (das geht bis in den semiseriösen Journallien-Bereich):

ZitatPackt die dicken Pullover und Wollsocken aus! Bereits im letzten Monatsdrittel des Novembers sinken die Temperaturen deutlich in Richtung Gefrierpunkt. Bedeutet: Am Tag liegen die Gradzahlen bei knappen einstelligen Werten, während es in der Nacht hier und da immer stärkere Fröste gibt. Mit Blick auf den 1. Advent könnte es dann nicht nur in den Alpen und im Süden Schnee geben, sondern auch in den höheren Lagen in Mitteldeutschland. Aber wie immer heißt es: Alles kann, nichts muss!
https://www.wunderweib.de/kaelte-hammer-in-deutschland-so-eisig-wirds-wirklich-120543.html

Der letzte Satz ist sehr typisch, aber den werden die meisten überlesen. Solche Meldungen sehe ich seit Herbstbeginn, immer wieder wird der Zeitpunkt ein wenig verschoben. Ich hatte schon angenommen, die Heizölmafia will ihren überteuerten Zündstoff pushen. Oder steckt der FSB mit seinen vielen Tentakeln dahinter. Man darf spekulieren.

Es gibt Hinweise, die auf einen ganz anderen Witterungsverlauf hindeuten: mal wieder ein viel zu warmer Herbst / Winter. Wir haben das ja schon eindrucksvoll beobachten können und ähnlich soll es bis Konsumnachten weitergehen.

Natürlich sind solche Langzeitprognosen schwierig, wie generell Prognosen, die von der Zukunft handeln. Aber es gibt globale Wetterphänomene, die bestimmte Szenarien wahrscheinlicher machen. Aktuell haben wir ein ausgeprägtes La Niña (https://de.wikipedia.org/wiki/La_Ni%C3%B1a), das bei uns (naja, uns (Mitteleuropa) beeinflussend) für Tiefdruckgebiete verantwortlich zeichnet, die über große Strecken warme Luft hier her leiten. Das wird wellenartig noch eine Weile so gehen, immer wieder von Abkühlungen unterbrochen. Ich kann dazu mal sehr schöne Grafiken und Animationen des britischen Meteorologen Scott Duncan (https://mobile.twitter.com/ScottDuncanWX) posten, der macht so schöne Grafiken.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Max P am 06. November 2022, 21:19:08
Zitat von: eLender am 06. November 2022, 21:06:35https://www.wunderweib.de/kaelte-hammer-in-deutschland-so-eisig-wirds-wirklich-120543.html

Die Überschriften - Kälte-Hammer in Deutschland! So eisig wird's wirklich - Vom Spätsommer direkt in den Winter! Im Dezember wird's eisig - sind dermaßen bescheuert, dass ich mir den Haupttext nur ganz oberflächlich angetan habe.  ::)  Erstens haben wir keinen "Spätsommer" mehr und zweitens sind Nachtfröste oder auch ein bisschen Tagesfrost kein "Kältehammer".
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 06. November 2022, 23:20:10
Zitat von: Karl Max am 06. November 2022, 21:19:08sind dermaßen bescheuert, dass ich mir den Haupttext nur ganz oberflächlich angetan habe
Das werden die meisten so machen, aber die Meldung wird Eindruck hinterlassen ("Günther, hol die Eierwärmer lange Unterbuchse aus dem Schrank, wir müssen für Putin auf die Straße gehen...").

Ich habe mal ein wenig gewühlt und den Ursprung der Frostmeldung gefunden. Es ist eine Meldung von wetter.de (RTL Gruppe, deshalb man das auch auf ntv findet). Das geht so:

ZitatNach einer sehr unbeständigen Witterungsphase in der zweiten November-Hälfte rauschen die Temperaturen in den Keller. Selbst in der milden Köln-Bonner Bucht wird es nachts bitterkalt bis -8 Grad, und die Tageshöchstwerte bewegen sich nach den ersten Dezember-Tagen um den Gefrierpunkt. Dann wird es sogar noch kälter.

Da ist die Frage nach Schnee im Rheinland – oder überhaupt im Flachland – nicht weit. Das wird wohl nichts. Denn die kalte Kontinentalluft, die dann nach Deutschland schwappen müsste, ist total trocken. Und vorher war es zu mild für Schneefall.
https://www.wetter.de/cms/wetter-prognose-dezember-2022-wintereinbruch-mit-gnadenloser-kaelte-bis-ins-flachland-und-wo-bleibt-der-schnee-5014184.html

Väterchen Frost wird Yadgar uns besuchen, die Eierwärmer sollte man parat haben, den Schneeschieber kann man auch verheizen. Am Ende der Nachricht (was man nicht mehr lesen wird, weil man schon mit der Axt in den Wald gerannt ist) noch das Kleingedruckte:

ZitatBis dahin hat das Wetter noch einen Monat Zeit, es sich anders zu überlegen. So weit im Voraus bewegen wir uns natürlich im Bereich der sehr großen Unsicherheiten. Was Fakt ist: Die Wettercomputer für den 42-Tage-Trend berechnen aktuell genau diese eisige Wetterlage.

Das habe ich aber vor einem Monat so ähnlich auch schon gelesen, vll. finde ich das noch.

Das wird eine von vielen Langfristprognosen sein. Es gibt verschiedene Langfristmodelle mit unterschiedlichen Szenarien. Da kann sich jeder raussuchen, was ihm gefällt. Für die Heizölbestellung ist das nicht ganz unwesentlich. Oder den Skiurlaub.

Wir können ja mal Wetten oder persönliche Tipps abgeben. Wetten ist ja Sünde.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 06. November 2022, 23:39:48
Aber nochmal zum aktuellen Wettergeschehen:
ZitatThe October mildness came as relief to the energy crisis in Europe. Multiple countries recorded their warmest October on record, some by large margin.
https://twitter.com/ScottDuncanWX/status/1589199620940640257

Ich habe die Videos in GIF gewandelt, damit man nicht auf Musker Twitter gehen muss.

(https://i.ibb.co/kXNZCvJ/output.gif)
Rot zeigt positive, blau negative Temperaturabweichungen vom langfristigen Mittel.

Auf der annern Seite ist es dagegen etwas zu kühl, wie Daggi bereits bemerkte (bist du vor Ort? ;) ) Man beachte den kühlen Pazifik vor Südamerika, das ist das La Ninja Phänomen (normalerweise ist das Wasser dort kühler).
(https://i.ibb.co/YPsYc5M/output.gif)
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Max P am 06. November 2022, 23:42:05
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. Aber wo gibt es heuzutage noch Misthaufen mit Hähnen drauf?
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 06. November 2022, 23:48:14
Und noch eine vergleichende Übersicht der verschiedenen Prognosemodelle für den Winter. Das stammt von einer nicht-kommerziellen / privaten Seite, die das immer recht ordentlich macht. Da siehts dann ganz anders aus:

ZitatKeines der Vorhersage-Modelle simuliert einen halbwegs normalen Winter, geschweige denn einen Kaltwinter. Ein Vorhersage-Modell berechnet sogar einen erheblich zu warmen Winter, was in Zeiten der Klimaerhitzung auch nicht weiter verwunderlich wäre.
https://www.wetterprognose-wettervorhersage.de/meldungen/10704-winterprognose-2022-23-nach-den-langfristmodellen-ein-kaltwinter-oder-ein-supermildwinter.html

Mist, schon wieder zu viel Heizöl bestellt. Immer diese Panikmache :wut
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Max P am 06. November 2022, 23:49:33
Zitat von: eLender am 06. November 2022, 23:39:48Ich habe die Videos in GIF gewandelt, damit man nicht auf Musker Twitter gehen muss.

(https://i.ibb.co/kXNZCvJ/output.gif)
Rot zeigt positive, blau negative Temperaturabweichungen vom langfristigen Mittel.
In Grönland muss es vergleichsweise eine regelrechte Hitzewelle gegeben haben. Auch im Moment ist es wohl eher mild: https://www.timeanddate.de/wetter/groenland/nuuk/14tage. Andererseits fängt der Winter auch auf Grönland ja gerade erst an.

Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 09. November 2022, 00:06:49
Alles schwingt.


Die Atmosphäre ist ein Fluid (https://de.wikipedia.org/wiki/Fluid), Wellen sind da was Normales. Für die Wahnsuchenden sind das immer Zeichen des Untergangs. Man findet solche Bilder gelegentlich bei HAARP- und Shämtrail-Gläubigen.

(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b1/Wave_cloud.jpg/800px-Wave_cloud.jpg)
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwerewelle

Der profan-langweilige Mensch kennt das u.a. unter dem Namen Altocumulus undulatus.

ZitatAm Sonntagnachmittag konnte man am Himmel unter anderem wellenförmige Wolken beobachten. Diese entstehen, genau wie Wellen im Wasser, durch kräftigen Wind.
https://www.srf.ch/meteo/meteo-stories/altocumulus-undulatus-wolken-wie-wellen-am-himmel
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: biomango am 09. November 2022, 11:01:51
Es ist eine selbstorganisation der Materie, ähnlich wie Wirbelstürme. Letztlich die Erkärung warum trotz Zunahme der Entropie so geordnete Systeme wie Leben entstehen konnte
https://www.biancahoegel.de/thermodynamik/dissipative_struktur.html
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: sailor am 09. November 2022, 13:19:42
Interne Wellen sind was beängstigendes, wenn man sie mal in ner Wassersäule erlebt hat ;)

Selbstorganisation? Sehe ich nicht so. Eine Kombination verschiedenster Faktoren führt zu solchen Wellen, die beteiligte (Fluid-)Materie kann sich in der Regel gegen die Anregung zur Schwingung gar nicht wheren :)
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: PeterPan am 10. November 2022, 19:36:39
Da fällt mir ja natürlich wieder passend Kachelmann ein. Bildschlampeske Wetterberichterstattung - der sibirischste Winter, Saharasommer, Tornadohose Ewald verfolgt alte Oma, Schwitzen für Mutti, die Peitsche aus dem Osten. Und warum wird bei sehr hohen Temperaturen ein Bild vom Strand gezeigt? Im gleichen Artikel dann auch bleiben sie im Schatten.

Zitat von: eLender am 06. November 2022, 23:48:14Und noch eine vergleichende Übersicht der verschiedenen Prognosemodelle für den Winter.
Ich glaube im August gab es auch schon eine Vorhersage vom ECMWF für den Winter. 3-4°C soll es im Verhältnis zu 91-20 kälter in Europa sein. Andere haben einen durchschnittlichen Winter vorhergesagt. Sind nicht grob 2 Wochen das Maximum was einigermaßen korrekt vorherzusagen ist?

Der November ist bisher auch zu warm. Soll noch bis nächste Woche anhalten und dann in Woche 3 Novemberwetter geben.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 11. November 2022, 00:08:14
Zitat von: biomango am 09. November 2022, 11:01:51Es ist eine selbstorganisation der Materie, ähnlich wie Wirbelstürme. Letztlich die Erkärung warum trotz Zunahme der Entropie so geordnete Systeme wie Leben entstehen konnte
Letztendlich kann man es so betrachten. Den Begriff "Dissipative Strukturen" (DS) habe ich lange nicht mehr gehört. Es gab um das Thema mal so etwas wie einen Hype ("Chaostheorie" anyone?). Es ist ein abstraktes Konzept, das vll. auch ein wenig überstrapaziert wurde.

Zitat von: sailor am 09. November 2022, 13:19:42Selbstorganisation? Sehe ich nicht so. Eine Kombination verschiedenster Faktoren führt zu solchen Wellen, die beteiligte (Fluid-)Materie kann sich in der Regel gegen die Anregung zur Schwingung gar nicht wheren :)
Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht ;D

So rein holistisch betrachtet hat es wohl etwas mit DS und Entropie zu tun, aber einfache - für jeden verständliche - Physik tut es auch. Ein Stein, der im See Welle schlägt, braucht auch erst mal keine DS zur Erklärung.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 11. November 2022, 00:16:23
Zitat von: PeterPan am 10. November 2022, 19:36:39Da fällt mir ja natürlich wieder passend Kachelmann ein
Echt? Ich halte den eigentlich für halbwegs seriös. Ich hatte allerdings mal seinen Wetterkanal geliked und wurde dermaßen mit Meldungen bombardiert, dass ich das wieder abgestellt habe. Es scheint ein generelles Problem mit solchen Diensten zu geben: man braucht - angesichts der riesigen Konkurrenz - wohl ständig aufmerksamkeitserregende Meldungen, um im Informationsmeer noch wahrgenommen zu werden.

Zitat von: PeterPan am 10. November 2022, 19:36:39Der November ist bisher auch zu warm. Soll noch bis nächste Woche anhalten und dann in Woche 3 Novemberwetter geben.
Jetzt kommt er doch noch, der Horrorkältehammerwinter ;D
Aber immerhin wäre die Kältewelle, wie im obigen Post "herbeigewünscht", zeitlich gar nicht so verkehrt vorhergesagt worden. Puh, da hamwa nochmal Glück gehabt. Schaumermal...
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: PeterPan am 11. November 2022, 17:31:26
Nene, ich habe versucht Kachelmann zu mimen. Er hat eine gewisse Aversion gegen Boulevardmedien (verständlich). Das Motto ist Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 13. November 2022, 23:10:44
Winter is coming :gruebel

(https://pbs.twimg.com/media/FhYRQdpXEAAXktM?format=jpg&name=medium)

Achso, falscher Kontinent:
(https://pbs.twimg.com/media/FhYSUujWYAIOX6d?format=jpg&name=medium)

Bei den Amis fehlt ja die W-O-Gebirgsschwelle, weshalb sehr kalte Polarluft weit nach Süden vorstoßen kann. Da müssen die Palmen manchmal auch lange Unterhosen anziehen.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: PeterPan am 14. November 2022, 20:39:56
War das nicht die gleiche Situation 2021 Februar mit Texas? Die Kältewelle hat ja zu Stromausfällen, Zusammenbruch Petrochemie und frierend sterbenden Haushalten geführt - von den Preisen mal abgesehen.

Der Midwest ist da auch enorm. Die haben da richtige Minusgrade nicht so wie in Deutschland.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 14. November 2022, 23:11:20
Zitat von: PeterPan am 14. November 2022, 20:39:56War das nicht die gleiche Situation 2021 Februar mit Texas?
Wahrscheinlich noch nicht, es sind ja nur Abweichungen vom Mittel. Ob das schon für apokalyptische Frostbeulen reicht, habe ich nicht recherchiert. Die haben nur aktuell einen höheren Heizbedarf bzw. weniger Verbrauch für die Klimaanlagen ;)

Zitat von: PeterPan am 14. November 2022, 20:39:56Die haben da richtige Minusgrade nicht so wie in Deutschland.
Dabei liegen die sogar südlicher. Hat natürlich auch was mit Kontinentalität zu tun, so weit drinne in der Platte. Von da kommen bei uns ja immer die kalten Luftmassen. Ende der Woche schaut scheinbar mal eine Zunge davon bei uns (eher im Osten) rein.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: PeterPan am 16. November 2022, 20:36:38
Der DWD hat nun auch eine Pressemitteilung für den Winter 2022/2023 rausgegeben und es schaut bezüglich Gasverbrauch gut aus.

ZitatDer kommende Winter könnte, wenn die Modellrechnungen des DWD eintreten, eine Mitteltemperatur von mindestens 2 Grad Celsius (° C) erreichen und damit zu den 33 Prozent der mildesten Winter der Referenzperiode 1991 - 2020 gehören.
https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2022/20221110_klimavorhersagen_news.html;jsessionid=18E0A4537FDFF50744BE2A54202E0C87.live31094?nn=16210
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 16. November 2022, 21:46:28
Das ist mehr oder weniger Kaffeesatzleserei. :kaffee
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 18. November 2022, 23:31:22
Zitat von: Schwuppdiwupp am 16. November 2022, 21:46:28Das ist mehr oder weniger Kaffeesatzleserei. :kaffee
Aber eine ziemlich wahrscheinliche.

(https://i.ibb.co/vLgHtLN/output.gif)

Via Scott D.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 19. November 2022, 10:18:14
Meine Bemerkung bezog sich auf die aktuelle Wetterprognose für den kommenden Winter und nicht auf die stetige Klimaerwärmung.

Dahinter steckt meine subjektive Erfahrung bezüglich der Wetterprognosen für das östliche Ruhrgebiet.


PS: Das Video finde ich sehr eindrucksvoll.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 19. November 2022, 21:55:30
Zitat von: Schwuppdiwupp am 19. November 2022, 10:18:14Dahinter steckt meine subjektive Erfahrung bezüglich der Wetterprognosen für das östliche Ruhrgebiet.

Ja, regional und zeitlich enger gefasst kann das ganz anders aussehen. Man muss bei Modellen immer beachten, welchen zeitlichen und räumlichen Rahmen sie haben. Der DWD macht das (im Gegensatz zu manchen Kreischmedien) gut klar. Das werden aber - wie immer - nur die wenigsten lesen.

ZitatSaisonale Klimavorhersagen sind keine Wettervorhersagen
Saisonale Klimavorhersagen prognostizieren klimatische Tendenzen über größere Gebiete und längere Zeiträume im Vergleich zu einem durch Messwerte abgedeckten Referenzzeitraum der Vergangenheit. Das unterscheidet sie von Wettervorhersagen, die für einen bestimmten Ort und Zeitpunkt gelten. Auch wenn die aktuelle Prognose des DWD für den Winter im Mittel eher mildere Bedingungen als im Referenzzeitraum 1991 - 2020 vorhersagt, kann es trotzdem an einzelnen Tagen oder Wochen deutlich kälter als im vieljährigen Mittel werden.

Die aktuelle Winterprognose basiert auf saisonalen Klimavorhersagen des DWD, die gemeinsam mit der Universität Hamburg und dem Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelt wurden. Das Modellsystem berücksichtigt die Wechselwirkungen der Atmosphäre mit trägeren Komponenten des Klimasystems, wie dem Ozean, dem Meereis oder der Landoberfläche. Das erst macht eine Vorhersage über einen längeren Zeitraum möglich.

Da einzelne Klimavorhersagen für die nächsten Wochen oder Monate mit großen Unsicherheiten verbunden sind, berechnet der DWD monatlich 50 leicht unterschiedliche Klimasimulationen, um diese Unsicherheiten erfassen zu können. Insgesamt erreicht eine saisonale Klimavorhersage nicht die Verlässlichkeit einer Wettervorhersage, aber die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse können die Vorhersagequalität für bestimmte saisonale Zeiträume deutlich erhöhen.

Wir haben, wie oben erwähnt, ein ausgeprägtes "La Ninia". Ozeantemperatur-Abnormalien sind gute Hinweise für großräumige saisonale Entwicklungen. Die hat bestimmt die NWO so bestellt :grins

Immerhin kommen bei den Temperaturen die Quergänger nicht wirklich auf die Straße.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 18. Dezember 2022, 19:49:56
So, jetzt hamwa uns ein wenig den Hintern ein-, zu- und abgefroren, es war ja diese Woche in unseren Breiten etwas kühler als im Sommer. Das könnte man mit gutem Willen als den angekündigten "Kälteschock" bezeichnen, nur dass er etwas verzögert reingerauscht ist. Aber Milderung ist in Sicht: ab kommender Woche wird es wieder deutlich milder und man darf den Ofen wieder ausmachen. Ob es nochmals in diesem Jahr zu einer ähnlichen Kältewelle kommt, oder ob der Frühling schon vor der Tür steht, ist momentan etwas unsicher. Aber Xmas wird wahrscheinlich grün.

Apropos Ofen: man fragt sich ja gelegentlich, wie die Menschen das zu etwas früheren Zeiten so erlebt haben - die Sache mit dem Winter. Und sooo lange ist das nicht her, dass wir immer ein warmes Plätzchen in der Bude hatten. Ich habe mal ein wenig räschershiert, da mich so Themen interessieren. Vorsicht: könnte beim Lesen zu Schrumpfungserscheinungen führen.

ZitatSchlaf- und Kinderzimmer blieben kalt, nicht jeder Raum hatte einen Ofen. Wochenlang waren die Fenster zugefroren. Bevor wir schlafen gingen holten wir unsere schweren, von Oma geerbten Federbetten und wärmten sie am Kachelofen, wickelten uns darin ein und zogen so eingepackt in unser Bett. Manchmal bekamen wir eine Wärmflasche ins Bett, ein großes kupfernes Ei, gefüllt mit heißem Wasser und in ein Handtuch gewickelt. Man konnte sich mächtig die Füße daran verbrennen, wenn das Tuch verrutschte.
https://ewnor.de/rr/093_rr.php

Brrrr!


(zukünftigen Generationen wird man eher erzählen müssen, dass nicht jeder damals schon tief unter der Erde gelebt hat oder sich eine hochleistungsfähige Klimaanlage leisten konnte. Jaja, die Zeiten ändern sich)
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 02. Januar 2023, 20:43:09
Nur fürs Protokoll. In 10 Jahren wird das wahrscheinlich keine Meldung mehr sein (ich denke hier langfristig :angel: ). Ist doch toll, wenn man Silvester in Badehose auf dem Balkon feiern kann. Dann kann man sich zumindest nicht mehr die Hose vollkotzen bzw. man hat erheblich weniger Reinigungsaufwand. Man muss auch die positiven Seiten am Klimawandel sehen.

(https://pbs.twimg.com/media/FlaZRNsXkAEAn_F?format=png&name=900x900)
https://twitter.com/ScottDuncanWX/status/1609643109100445701?s=20

Richtig interessant wird jetzt die Entwicklung zum Frühjahr hin. Es bleibt in Mitteleuropa erst mal mild, aber es kann nochmal eine (oder mehrere) Kältewelle kommen. Die wird dann aber wahrscheinlich auch nicht lange andauern. Ich schreibe vll. noch was zum Polarwirbel und wie der das momentan steuert.

Der Frühling und der Sommer dieses Jahr werden spannend. Man kann ja schon mal Wetten abgeben: wirds wieder ein trocken-heisser Vorgeschmack auf den Wüstenplaneten oder wird es ungewöhnlich kühl (aka normaler Sommer)?

Spätestens ab Mitte März wird das klarer, das hat sich bisher immer schon im Frühjahr gezeigt. Schaumermal.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 02. Januar 2023, 21:35:23
Zitat von: eLender am 02. Januar 2023, 20:43:09Der Frühling und der Sommer dieses Jahr werden spannend. Man kann ja schon mal Wetten abgeben: wirds wieder ein trocken-heisser Vorgeschmack auf den Wüstenplaneten oder wird es ungewöhnlich kühl (aka normaler Sommer)?

Ich tippe mal auf die Proto-Arrakis-Variante. Aber die Quoten für diese Wette sind wahrscheinlich schlecht.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: zimtspinne am 03. Januar 2023, 08:26:29
Zitat von: eLender am 02. Januar 2023, 20:43:09Der Frühling und der Sommer dieses Jahr werden spannend. Man kann ja schon mal Wetten abgeben: wirds wieder ein trocken-heisser Vorgeschmack auf den Wüstenplaneten oder wird es ungewöhnlich kühl (aka normaler Sommer)?

mit "ungewöhnlich kühl" meinst du nur 3 Hitzewellchen statt Dauer-Hochdruckpest open end bis tief in den November, oder?
Der letzte kühle Sommer war '84 oder '87 (oder so herum, jedenfalls 80er Jahre).  Hab ich nicht mal erlebt, da befand ich mich noch in meinem vorherigen Leben als Hähnin auf dem Mist (auch kein übles Leben).

Ich bekomme schon jetzt bisschen Panik wegen des nächsten Sommers und ich habe noch nichts in Sachen Klimaanlage unternommen, da die wenigen Fachfirmen hier restlos ausgebucht waren, als ich mich mal erkundigt hatte.... das war zwar im Sommer, ungünstig, aber das klang so, als ob die auch im Winter noch genug zu tun haben.
und die Strompreise klettern weiter (auch wenn ich als Bestandskunde der Stadtwerke bisher noch absolut glimpflich davonkam, mit fast gar keiner Erhöhung bisher), so dass das in die Betrachtung mit einbezogen werden muss.

Dass ich mich voll auf Anpassung ausrichte und auch nur dort investiere --Zeit, Geld und Mühe-- versteht sich von selbst. Gesunder Egoisms ist wichtig (sagt mein Therapeut ;))

Seit der Warmphase hab ich alle Heizungen auf 0.
Bin derzeit exakt bei meiner Wohlfühltemperatur in allen Räumen.
Wohnzimmer-Bereich je nach Tageszeit 18,5 - 20,5, Schlafzimmer ist bei mir immer etwas kühler und dort kippe ich auch nachts das Fenster, tagsüber ist das Küchenfenster oft und das Badzimmer immer gekippt.
Der Mensch unter mir heizt ziemlich viel, meine neuen Nachbarn mit Baby rechts ebenfalls.... und auf meinem Balkon treiben gerade einige Kräuter wieder aus bzw haben nie damit aufgehört.


Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 04. Januar 2023, 23:36:16
Zitat von: zimtspinne am 03. Januar 2023, 08:26:29mit "ungewöhnlich kühl" meinst du nur 3 Hitzewellchen statt Dauer-Hochdruckpest open end bis tief in den November, oder?
Sowas, ja. Dauerhochdruck ist die Pest, das ist so ein langweiliger Himmel, da kann man noch nicht mal gescheit fotografieren und Wolkenfilmchen machen :'(

Klimaanlage wäre mir zu teuer (die Preisexplosion kommt dir wahrscheinlich auch noch ins Haus geflattert, momentan ists bei mir auch noch günstig, aber es gibt ja die Anpassungsklausel...) und dann noch der Einbauaufwand :o

Ich habe in Anbetracht des Klimawandels meine Wohnsituation geändert. Jahrelang Dachgeschoss im Todestal waren kaum mehr erträglich :ohnmacht:
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: PeterPan am 05. März 2023, 09:24:43
Der Winter ist ja vorbei und da lohnt sich ein Revue. Praktisch ein etwas zu kühler März (Durchschnitt: 1961-1990 3,5°C) im Winter.

ZitatMit +2,9°C im Deutschlandmittel landet der Statistikwinter 2022/2023 nicht in den Top 10 der wärmsten seit 1881. Der Winter war dennoch wegen der rekordmilden Phase von Weihnachten bis weit in den Januar ein "Mildwinter".

Klimamittel Winter
+1,4°C 1991-2020
+0,2°C 1961-1990

https://twitter.com/Kachelmannwettr/status/1630589585926369280
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: HAL9000 am 05. März 2023, 11:15:31
Zitat von: PeterPan am 05. März 2023, 09:24:43... Praktisch ein etwas zu kühler März (Durchschnitt: 1961-1990 3,5°C) im Winter...
Was mir neben den hohen Temperaturen fast noch mehr Sorgen macht, sind die geringen Niederschlagsmengen.
Ich kann mich an keinen Winter erinnern, an dem es in meiner Heimatregion so wenig geschneit/geregnet hat.
Schlechte Aussichten für den Sommer.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 05. März 2023, 11:32:45
Leider wahr!

SPON | Neuer Negativrekord in Frankreich – 32 Tage ohne Regen (https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/negativrekord-in-frankreich-32-tage-ohne-regen-a-c07d0f28-5671-4f70-8dcb-b5a66d4fec9b)

ZitatSo viele Tage am Stück ist es in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie trocken geblieben. Einige Dörfer erhalten ihr Trinkwasser bereits jetzt aus Tankwagen. Strengere Regeln zum Wassersparen sollen bald Abhilfe schaffen.

FAZ | Eine Insel im Gardasee erreicht man jetzt zu Fuß (https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/duerre-in-italien-wassermangel-in-po-und-gardasee-18700470.html)

ZitatItalien droht wieder ein Jahr mit Rekorddürre. Am Gardasee ist der Wassermangel schon jetzt extrem, in der Po-Ebene klagen die Bauern über den viel zu trockenen Boden.

Der Wassermangel wird auch in Deutschland noch richtig übel.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Scipio 2.0 am 05. März 2023, 11:46:01
Sieht auch nach einem feurigen Jahr aus. Zumindest sind die Grundlagen dafür schon mal gelegt.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Max P am 05. März 2023, 14:12:57
Wird schon. Plustern wir uns lieber über die letzte Aktionskunst von Last Generation auf.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 05. März 2023, 23:04:52
Zitat von: Max P am 05. März 2023, 14:12:57Wird schon. Plustern wir uns lieber über die letzte Aktionskunst von Last Generation auf.
Aber bitte im entsprechenden Faden! Die Trockenheit beobachte ich auch hier (in Mitteleuropa ::) ), das kündigt sich dieses Jahr schon recht früh an. Kann nur hoffen, dass es nicht so weitergeht, das wäre - angesichts der letzten Trockenjahre - fatal. Wir bekommen immer mehr ein Dürreproblem, das sich nicht nur in der (Ober)Böden zeigt, sondern langsam auch auf das Grundwasser durchschlägt. Gut, der Sommer ist noch nicht da und durch, es gibt leichte Anzeichen, dass es sich wie 2021 (eher Durchschnitt) entwickeln könnte. Ist aber noch sehr spekulativ.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: HAL9000 am 05. März 2023, 23:30:15
Zitat von: eLender am 05. März 2023, 23:04:52... es gibt leichte Anzeichen, dass es sich wie 2021 (eher Durchschnitt) entwickeln könnte. Ist aber noch sehr spekulativ...
Das hilft aber in manchen Gegenden nicht mehr. Meine Frau, eine begeisterte (Vogel-)Fotografin,
muss in Zukunft wohl auf einen ihrer Lieblingsspots verzichten. Der betreffende See ist voriges
Jahr wohl endgültig ausgetrocknet. Zu retten wäre er laut Expertenauskunft nur durch einen (sehr)
feuchten Winter gewesen. Pustekuchen. Und sein großer Bruder (der Neusiedlersee, eines der größten
Binnengewässer Mitteleuropas) ist vor demselben Schicksal keineswegs gefeit.
Aber das (und die letzten paar Kommentare) gehört eigentlich in den Klimakatastrophe-Thread.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 05. März 2023, 23:35:08
Zitat von: HAL9000 am 05. März 2023, 23:30:15Das hilft aber in manchen Gegenden nicht mehr.
Es würde nur helfen, die gröbsten Schäden zu verhindern. Das sind (gerade beim Grundwasser) Prozesse, die sich leider über Jahre hinziehen und dann wieder Jahre brauchen, um sich umzukehren.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Max P am 06. März 2023, 11:29:11
Zitat von: eLender am 05. März 2023, 23:04:52
Zitat von: Max P am 05. März 2023, 14:12:57Wird schon. Plustern wir uns lieber über die letzte Aktionskunst von Last Generation auf.
Aber bitte im entsprechenden Faden! Die Trockenheit beobachte ich auch hier (in Mitteleuropa ::) ), das kündigt sich dieses Jahr schon recht früh an. Kann nur hoffen, dass es nicht so weitergeht, das wäre - angesichts der letzten Trockenjahre - fatal. Wir bekommen immer mehr ein Dürreproblem, das sich nicht nur in der (Ober)Böden zeigt, sondern langsam auch auf das Grundwasser durchschlägt. Gut, der Sommer ist noch nicht da und durch, es gibt leichte Anzeichen, dass es sich wie 2021 (eher Durchschnitt) entwickeln könnte. Ist aber noch sehr spekulativ.

Ok, der andere Thread wäre passender gewesen. Mein Post war eine spontane sarkastische Reaktion auf die künstliche öffentliche Aufregung über die jüngste Aktion von Last Generation - die "Schändung" der Grundrechte - während Grundrechte und Lebensgrundlagen vom menschengemachten Klimawandel real bedroht werden.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: zimtspinne am 06. März 2023, 18:44:48
Zitat von: Max P am 05. März 2023, 14:12:57Wird schon. Plustern wir uns lieber über die letzte Aktionskunst von Last Generation auf.

Ja, darf man, wenn man richtig viel zur Schadensbegrenzung beiträgt und keine Kinder in die Welt setzt.

Traut sich natürlich keiner ran, an dieses heiße Eisen. Lieber die SUV und die Urlaubsreise ins Visier nehmen. :angel:

Außerdem geht es hier ums Wetter.
Und das gefällt mir gerade richtig gut und auch die kommende Wetterlage.
Zwar Subtropen-Siff, aber gottseidank sind dafür endlich mal wieder deutliche und vernünftige Niederschlagssignale über einen längeren Zeitraum bis Mitte März dabei.

Die kommende nasse Westlage, die vielleicht 1-2 Wochen anhalten mag, sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es danach wie im harmonischen Frühlingsgedicht weitergeht. Es bleibt auch in einer Woche immer noch eine schmale Gratwanderung, denn das subtropische Hoch macht immer wieder Anstalten von starken Aufwölbungen über Spanien und wartet nur darauf, zwischen der Kette der Tiefs hoch zu keilen. Noch wird es von den starken Tiefs geplättet und zurück gedrängt, wird aber nur ne Frage der Zeit sein, bis es hochkeilt. Und dann könnte wieder vermehrt das meridionale Strömungsmuster mit den bekannten abtropfenden Tiefs westlich von Spanien und östlich die Aufkeilung des Suptropik-Hoch auftreten.
Jenes Muster, dass Dauerhochdruck-Glühling(statt Frühling)-Hitzesommer-Nichtmöger gar nicht leiden können.


Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Max P am 06. März 2023, 20:07:29
Zitat von: zimtspinne am 06. März 2023, 18:44:48
Zitat von: Max P am 05. März 2023, 14:12:57Wird schon. Plustern wir uns lieber über die letzte Aktionskunst von Last Generation auf.
Ja, darf man, wenn man richtig viel zur Schadensbegrenzung beiträgt und keine Kinder in die Welt setzt.
Traut sich natürlich keiner ran, an dieses heiße Eisen. Lieber die SUV und die Urlaubsreise ins Visier nehmen. :angel:
Häh?  :gruebel

ZitatAußerdem geht es hier ums Wetter.
Ach.

Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: PeterPan am 06. März 2023, 21:13:40
Jo, der Winter war im Südosten schon recht trocken. Es gibt eine 7 Monate Vorhersage vom ECMWF (60% Genauigkeit nicht so ernst nehmen). Der Frühling wird etwas nasser und der Sommer eher trocken.

Passt eigentlich Shifting Baseline hierher? Oder eher Assoziationsprobleme mit was wo welches Wetter sein soll? Ein paar Beispiele dazu.

Ungefähr alle 100 Meter sinkt die Durchschnittstemperatur um 0,65°C. Gebirge und Hügel im Süden können rein aus dem Höhenunterschied auch kalt im Winter sein. Insbesondere die Türkei im Osten hat vergleichsweise zu Deutschland brutale Winter. Spanien ist im Norden sehr hügelig entlang der vielen Pilgerwege und es ist halt kalt wenn du auf einem Hügel wohnst. Wenn du nach unten gräbst sind es ungefähr 3°C mehr alle 100 Meter.

Wenn dann der Wettermann erzählt "Schneechaos in Spanien" ist das normal, weil auch in Spanien Winter ist.
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 06. März 2023, 23:00:54
Zitat von: wetterspinne am 06. März 2023, 18:44:48Jenes Muster, dass Dauerhochdruck-Glühling(statt Frühling)-Hitzesommer-Nichtmöger gar nicht leiden können.
Das ist beinahe das Übelste: wochen- bis monatelang kein Wölkchen am Himmel, obwohl es noch gar nicht Sommer ist. Das hatten wir die letzten Jahre immer wieder und immer häufiger (weiß nicht mehr welches Jahr, da war es beinahe 5 Wochen fast komplett wolkenfrei. Ich fühlte mich gezwungen, mir eine Brille mit Wolkenschablonen zu basteln, zwecks Illusion ::) ).

Der März wird wohl ein Wintermärz, der scheinbar bis nach Ostern anhält und auch noch - vorwiegend im Westen - ziemlich nass wird. Das gefällt mir (auch wenn es nicht unbedingt Dauerregen sein muss, aber das ist wenigstens Wetter). Ich wage mal eine sehr spekulative und völlig subjektive Einschätzung: der Sommer wird zumindest nicht so sonnig und trocken wie der letzte. Die Sonnen- und Dürresommer haben sich meist schon im Februar bis März angekündigt, das ist diesmal nicht so. Schaumermal.

Zitat von: PeterPan am 06. März 2023, 21:13:40Insbesondere die Türkei im Osten hat vergleichsweise zu Deutschland brutale Winter.
Das hängt auch mit der zunehmenden Kontinentalität zusammen, aber das mit der Höhe ist schon richtig. Wenn man es in Zukunft kühler haben will (ganzjährig), dann muss nan nicht notwendigerweise nach Norden wandern, man kann auch in die Höhe siedeln. Sommerurlaub würde ich sowieso nur noch in den Bergen machen, am Mittelmeer wird man gegrillt (aber auf den Bergen dort kann man auch noch erfrieren). Südspanien ist ganz interessant, da geht es auf über 3000 m hoch und man kann ggf. der Killerhitze entgehen (im Sommer).
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: Peiresc am 09. März 2023, 09:12:09
Zitat von: Max P am 05. März 2023, 14:12:57Wird schon. Plustern wir uns lieber über die letzte Aktionskunst von Last Generation auf.

Man sollte mehr Spinoza lesen, das beruhigt:
ZitatWir haben überdies gezeigt, daß die Vernunft bei der Zügelung und Mäßigung der Affekte zwar viel vermag, zugleich aber gesehen, daß der Weg, den gerade die Vernunft weist, sehr schwierig ist. Wer sich deshalb einredet, eine Menschenmenge oder diejenigen, die in öffentlichen Angelegenheiten zerstritten sind, könnten dazu gebracht werden, nach einer bloßen Vorschrift der Vernunft zu leben, der träumt vom goldenen Zeitalter der Dichter oder von einem Märchen.

Politischer Traktat, 1677
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 11. April 2023, 23:00:20
Es gibt zumindest leichte Entspannung, auch die Grundwasserstände steigen leicht. Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber immerhin sind die Böden gut durchnässt, der Wald wird dieses Jahr nicht zu sehr gestresst. Ich vermute mal, es wird ein etwas normalerer Sommer (zumind. niederschlagsmäßig), aber das ist mehr geraten als schlüssig belegt.

ZitatDennoch gilt: Der nasse März 2023, auch wenn er doppelt so viel Regen gegenüber dem langjährigen Mittel gebracht hat, reicht nicht aus, dass die Grundwasserstände wieder so sind wie vor dem Sommer 2018. Nicht einmal ein von den Niederschlägen her durchschnittliches Jahr würde dafür sorgen, meint Kämmerer. ,,Es bräuchte schon ein paar überdurchschnittlich feuchte Jahre", um das inzwischen über fünf Jahre aufgebaute Defizit wieder auszugleichen. Aber genau die gibt es schon länger nicht mehr, so der Experte. Seit 2003 habe es in keinem Jahr mehr überdurchschnittliche Niederschläge gegeben.

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/wassermangel-in-hessen-ein-verregneter-monat-reicht-nicht-18812061.html
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 12. April 2023, 17:19:25
Ich bekomme mit meiner Prognose leichten Rückenwind. Ist aber auch nur spekulativ, aber das Vulkanchen bläst bis in die Stratosphäre. Mal abwarten, was Nasa und Co. sagen.

ZitatWie der russische Klimaforscher Alexej Kokorin der Nachrichtenagentur "Ria Novosti" gegenüber erklärt, könnte der Ausbruch des Schiwelutsch durch die ausgestoßenen Partikel sogar eine kurzfristige Abkühlung der Erdatmosphäre in den kommenden zwei Jahren auslösen. Behörden zufolge dauerte der Ascheregen an. Die Partikel fielen demnach teils mit Schnee vermischt auf den Boden. Menschen wurden aufgerufen, ihre Wohnungen nicht zu verlassen. Die Schulen sagten den Unterricht ab. Teilweise fiel die Stromversorgung aus.
https://www.nordbayern.de/panorama/gigantische-rauchwolke-welche-auswirkungen-hat-dieser-vulkanausbruch-aufs-weltklima-1.13153137
Titel: Re: Wenn der Hahn kräht auf dem Mist...
Beitrag von: eLender am 09. März 2024, 22:51:06
Kleines Wetterupdate (es steht ja der nächste Höllensommer vor der Tür, der Winter ist nicht mehr sonderlich interessant).

ZitatDer Biologe und Autor Doktor Mark Benecke hat vor extremen Temperaturen im Sommer 2024 gewarnt. ,,Ich kann Ihnen aus den Erfahrungen der letzten Jahre mit fast völliger Sicherheit [...] sagen, dass wir den Höllensommer des Jahrhunderts und Jahrtausends kriegen werden", sagte der 53-Jährige während eines Vortrags in Bonn am Mittwoch. Der Biologe erinnerte an ein Erlebnis im vergangenen Sommer in London, als bei 40 Grad Celsius niemand mehr seine Wohnung verlassen konnte. Ähnlich könnte es laut Benecke auch Deutschland dieses Jahr ergehen.
https://www.fr.de/panorama/benecke-auswirkungen-sommer-wetter-deutschland-klimawandel-temperaturen-prognose-biologe-mark-92879758.html

Der Madendoktor hat das anhand der hohen Aktivität der Maden in den Leichnamen festgemacht. Die Verblichenen sind heute schon aufgefressen, bevor die Forensiker ankommen. Das gab es früher nicht!

Es ist davon auszugehen, dass der Sommer wieder überdurchschnittlich warm wird. Man wird aber wieder nicht genau wissen, wo es besonders heiß wird, vor allem in Europa. Finde ich schon ein wenig schrill, was Dr. Made raushaut, vor allem in dem Ton. Er ist wahrscheinlich vom Hirschhausen-Syndrom (oder war es das Lesch...) befallen. Es reicht nicht mehr, nur auf eine Entwicklung hinzuweisen, man muss auch immer mehr den Panikknopf drücken. Wem genau soll das helfen?

Aber jeder Untergang ist auch eine Chance. Lasset ab von den Sünden, dann wird euch geheilt.

ZitatWeniger Autofahren, weniger Fleisch essen und auf saisonales Gemüse zurückgreifen statt im Winter die ,,Erdbeeren aus Spanien" zu kaufen - ,,Das haben Sie alles in der Hand", so Benecke.

Im Veganismus liegt der Weg der Erlösung. Sommerliche Erdbeeren gehen dann auch klar, allerdings nur mit veganer Sahne. Dann wird es auch wieder kühler.