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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: Scipio am 15. Mai 2019, 19:09:22

Titel: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Scipio am 15. Mai 2019, 19:09:22
Es ist ja bald Europawahl und mittlerweile frage ich mich ernsthaft welcher Partei ich meine Stimme geben soll....

Laut Wahl-O-mat sollte ich die Humanisten (https://diehumanisten.de (https://diehumanisten.de)) wählen oder die VOIT-Partei (https://www.voltdeutschland.org/partei (https://www.voltdeutschland.org/partei)). Letztere scheint mir jedoch zu unausgegoren und bei ersterer weiß ich von ehemaligen Studienkollegen, dass da innerhalb der Partei ein paar recht unschöne Sachen laufen. Abgesehen davon halte ich die Unvereinbarkeitsliste der Partei in Teilen für absurd (https://wiki.diehumanisten.de/wiki/index.php/Unvereinbarkeitsliste (https://wiki.diehumanisten.de/wiki/index.php/Unvereinbarkeitsliste)).

Was mach ich also nun, wenn ich mich von keiner der zur Wahl stehenden Parteien angemessen vertreten fühle? Ich überlege mittlerweile gar nicht wählen zu gehen, da ich auch keine Partei unterstützen will deren Ziele ich nicht mittragen will. 
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Fool am 15. Mai 2019, 19:23:27
Ich weiß auch nicht.
Der Wahl-O-mat glaubt seltsamerweise auch bei mir, dass für mich die Humanisten in Betracht kommen (never!), vermutlich wohl einzig aufgrund meiner Antwort auf die "Religionsfrage".
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Scipio am 15. Mai 2019, 19:30:40
Der Wahl-o-mat gibt doch eine Prozentangabe für die Übereinstimmung an :gruebel von daher kann eine einzelne Antwort doch nicht ausschlaggebend sein. Oder gibt es da noch einen anderen Modus?

Aber gut zu wissen dass es nicht nur mir so geht.

Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 15. Mai 2019, 19:31:41
Zitat von: Scipio am 15. Mai 2019, 19:09:22Was mach ich also nun, wenn ich mich von keiner der zur Wahl stehenden Parteien angemessen vertreten fühle? Ich überlege mittlerweile gar nicht wählen zu gehen, da ich auch keine Partei unterstützen will deren Ziele ich nicht mittragen will.

Dann kannst du doch immer noch die PARTEI wählen, die sorgen wenigstens für Abwechslung und Nico Semsrott kommt vielleicht ins Parlament. Ich habe sowieso den Eindruck, dass Martin Sonneborn in den letzten fünf Jahren mehr bewegt hat als so mancher "ernsthafter" Politiker.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Scipio am 15. Mai 2019, 19:34:27
Hm.... mit der Truppe hab ich mich noch gar nicht befasst.

Edit: Ich sehe gerade ein Video von denen, ist schon gewählt!
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Fool am 15. Mai 2019, 20:51:52
Hab jetzt mal (nur) die Gretchenfrage mit ja statt nein beantwortet.
Macht ca. 4 Prozent Unterschied aus, trotzdem bleibt es (knapp) bei den Humanisten, dichtauf gefolgt von der PARTEI.
Ich wähl wohl wie immer  ::)
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Sauropode am 15. Mai 2019, 20:54:29
Ich habe auch keinen Plan  :(
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Peiresc am 15. Mai 2019, 21:47:19
Zitat von: Sauropode am 15. Mai 2019, 20:54:29
Ich habe auch keinen Plan  :(

ich trau' mich gar nicht zu sagen, wen ich beim letzten Mal gewählt habe.  :-X
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Scipio am 15. Mai 2019, 21:51:12
Zitat von: Peiresc am 15. Mai 2019, 21:47:19
Zitat von: Sauropode am 15. Mai 2019, 20:54:29
Ich habe auch keinen Plan  :(

ich trau' mich gar nicht zu sagen, wen ich beim letzten Mal gewählt habe.  :-X

AfD?
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Sauropode am 15. Mai 2019, 22:12:56
Neeee, das traue ich Peiresc nun auch nicht zu.

Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Peiresc am 15. Mai 2019, 22:27:07
Zitat von: Sauropode am 15. Mai 2019, 22:12:56
Neeee, das traue ich Peiresc nun auch nicht zu.

Ups. ich bin erleichtert.  8)
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Scipio am 16. Mai 2019, 06:20:54
Zitat von: Peiresc am 15. Mai 2019, 22:27:07
Zitat von: Sauropode am 15. Mai 2019, 22:12:56
Neeee, das traue ich Peiresc nun auch nicht zu.

Ups. ich bin erleichtert.  8)

Gut so!

Mir schien das bloss die wahrscheinlichste Partei zu sei, von der man nicht zugeben möchte dass man sie gewählt hat.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Sauropode am 16. Mai 2019, 06:46:31
Och, das gibts noch mehr:

Die Partei bibeltreuer Christen
Die Violetten
Die grauen Panther
Tierrechtspartei oder wie die heißen
Marxistisch-leninistische Partei Deutschlands
NPD

um mal ein paar aus dem Panoptikum zu nennen.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 16. Mai 2019, 09:37:06
Zitat von: Sauropode am 16. Mai 2019, 06:46:31
Och, das gibts noch mehr:

Die Partei bibeltreuer Christen
Die Violetten
Die grauen Panther
Tierrechtspartei oder wie die heißen
Marxistisch-leninistische Partei Deutschlands
NPD

um mal ein paar aus dem Panoptikum zu nennen.

Da fallen mir noch die Piraten ein, die das freie Internet inzwischen genauso dogmatisch verteidigen wie die FDP, die freie Marktwirtschaft.

Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 16. Mai 2019, 09:57:49
Im Wahlomat, lande ich ja immer zuverlässig bei den Humanisten......

Leider: https://www.nzz.ch/meinung/kommentare/die-gefaehrliche-utopie-der-selbstoptimierung-wider-den-transhumanismus-ld.1301315

......was ist denn eigentlich aus dem schweizer Wunderkind geworden?

https://www.ruhrbarone.de/humanisten-gegen-antifa-jungle-world/166728

Die Mädels hier können zwar gegen den IS kämpfen, leider aber keine Mitglieder bei den Humanisten werden.



Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 16. Mai 2019, 10:05:36
Tötet mich, aber wenn ich alle meine Ausschlusskriterien anwende, zum Schluss bleibt die "gute alte Tante" SPD, als kleinstes Übel, aber immerhin.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Scipio am 16. Mai 2019, 18:51:18
https://www.ruhrbarone.de/humanisten-gegen-antifa-jungle-world/166728

Diese seltsame Liste ist in der Tat sehr suspekt.

Fun Fact: ich kenne jemanden, der Mitglied Bei den Humanisten ist aber per Briefwahl eine andere Partei gewählt hat. Das sagt auch nix gutes über den Laden aus.

Allgemein: Ich habe derzeit kein großes Vertrauen in die Problemlösungkompetenz der Politik.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Fool am 16. Mai 2019, 20:28:55
Die PARTEI führt aber auch eine solche Unvereinbarkeitsliste.

...

Die da lautet:

Unvereinbarkeitsliste (nicht abschließend):
- die Humanisten.

:teufel
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 16. Mai 2019, 20:58:43
naja der Gedanke einer solchen Liste ist ja nicht dumm.... wohl eher die Umsetzung...
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 16. Mai 2019, 22:12:30
Zitat von: Sauropode am 16. Mai 2019, 06:46:31
Die Violetten

Inzwischen gibt es ja auch Violett ohne Eso: https://de.wikipedia.org/wiki/Volt_Europa
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 17. Mai 2019, 10:00:32
Derweil bei der kleinen Horrorshow der Piraten...... :deppenalarm:  Man weiss gar nicht wo man anfangen möchte. Wird aber wahrscheinlich nichts an dem einen Mandat ändern, dass sie aus was für Gründen auch immer erreichen werden, das ihre finanzielle Existenz dann wieder weitere fünf Jahre sichert.


ZitatDie Piratenpartei ist das organisierte, demokratische Chaos, das zeichnet sie aus.

Kritik am Auftreten der Piratenpartei ist Kritik an der Demokratie, der Vielfalt der Meinungen, der Vielfalt der Lebenskonzepte, der Normabweichung.

Was ist denn die Aufgabe von Moderatoren?
Sie definieren, wann die rote Linie überschritten wurde

Die deutschen Kleingartenvereine definieren ganz genau, welche Pflanzen akzeptiert werden, wie hoch sie sein dürfen, welche Farbe das Gartenhaus haben darf, wann das Radio wie laut aufgedrefht werden darf, etc.
Hinzu kommen Rahmenbedingungen für Anstand und Moral, also wer mit wem Kaffee trinken darf und wer wen nicht gegrüßt hat.
Das sind alles Rahmenbedingungen, mit denen die Menschen vertraut sind und einmal gelernt, gelten die Regeln bis ans Lebenende, unumstößlich.

Selbstverständlich gibt es auch Menschen, die finden einen solchen Rahmen nicht so gut und wie in einer Demokratie üblich, auf Gleichberechtigung und Minderheitenschutz pochen, das organisierte Chaos also, mit blauen, grünen, roten und gelben Haaren.

Es würden alle der Piratenpartei beitreten, wenn es dort keine blauen, grünen ... Haare geben würde.
Soviel zum Begriff Freiheit, Vielfalt der Meinungen, Liberalität.
Natürlich ist so ein demokratisches Chaos eine Zumutung für alle.

Die Kehrseite der Kleingartenmoral ist aber in der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich zutage getreten. Homoge Vorstände haben alles an die Wand und in den Abgrund gefahren, da für alle unvorstellbar ein schwarzer Schwan erschienen ist.

Man kann die Demokratie durchaus für ihre langen Entscheidungswege kritisieren und des besser finden, wenn der Familienvorstand autoritär entscheidet. Dann gibt es überhaupt keine Probleme, früher gab es dann auch noch Watschen.

Da es aber ein kultureller Fortschritt ist, diese Umgangsformen zu beenden, müssen die Patriarchen nun mit ihren Kindern nicht nur überdas Essen und die Autofarbe diskutieren, sondern auch noch darüber, ob sie am Wochende einen Kurztripp nach Istanbul machen, 200 km zum Skifahren mit dem Auto zurücklegen oder gar ein oder 2 (geht gar nicht) Bier bestellen dürfen.

Muß halt jeder früher oder später lernen, daß es etwas anstrengend ist und Toleranz erfordert, den bisherigen Murks der undemokratischen und Mindermeinungen nicht beachtenden Entscheidungen zu minimieren.

Am Ende muß stets eine gute Entscheidung getroffen werden und deren Qualität steigt mit dem Ausmaß der Beschäftigung und der Vielfalt der Meinungen.
Ist komplizierter aber besser, als die Münze zu werfen, um sich für oder gegen Sozialismus oder Kapitalismus auszusprechen.

Es ist für viele ein schwieriger Lernprozeß zu verstehen, daß man glücklich und zufrieden leben kann, wenn man Wünsche und Abweichungen anderer toleriert oder diese bei Entscheidungen berücksichtigt.
Wir müssen lernen, miteinander zu leben und Freiheiten anderer zu tolerieren.
Ein europäischer Freiheitskämpfer, Mitglied der Piratenpartei,


Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: PeterPan am 17. Mai 2019, 19:32:17
Zitat von: celsus am 16. Mai 2019, 22:12:30
Inzwischen gibt es ja auch Violett ohne Eso: https://de.wikipedia.org/wiki/Volt_Europa

Mit Volt habe ich beim Wahlomat die größte Übereinstimmung. Ich werde sehr wahrscheinlich eine der kleinen Parteien wählen um das Gefühl für Checks & Balances zu haben. Die Partei hat mir mit Sonneborn gefallen, aber ich muss mich noch schlau machen über Volt und die Neue Liberale/Sozial Liberale bei denen habe ich auch über 70%(https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Liberale (https://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Liberale)).

Ist eigentlich über 70% viel als Übereinstimmung?
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 17. Mai 2019, 20:50:40
ZitatDie Piratenpartei ist das organisierte, demokratische Chaos, das zeichnet sie aus.

Kritik am Auftreten der Piratenpartei ist Kritik an der Demokratie, der Vielfalt der Meinungen, der Vielfalt der Lebenskonzepte, der Normabweichung.

Die Partei Piraten, die Piraten haben immer recht....

Zitatden bisherigen Murks der undemokratischen und Mindermeinungen nicht beachtenden Entscheidungen zu minimieren.

Ähm, vieleicht ist mein Demokratieverständnis undemokratisch, aber heisst Demokratie nicht, dass die Mehrheit ausschlaggebend ist?

Zitatwenn man Wünsche und Abweichungen anderer toleriert oder diese bei Entscheidungen berücksichtigt.

Und "berücksichtigen" ist so butterweich, das kann man mit "Jo, hab mir den Bullsh*t angehört und herzhaft gelacht" bereits umschreiben.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 23. Mai 2019, 21:47:54
Die Sache mit dem CDU-Video von Rezo dürfte sich herumgesprochen haben. https://www.tagesschau.de/inland/rezo-youtube-jugendprotest-101.html

Was ich daran interessant finde: Die Sache läuft exakt so wie bei dem Heilpraktiker-Memorandum letztens. Rezo hat sich echt Mühe gegeben, Quellen gesucht, ordentlich argumentiert, jede Aussage belegt - und von der Gegenseite kommt nur das übliche ad hominem, aber kein einziges brauchbares Gegenargument.

Die CDU ist offenbar die Kurpfuscherszene der Politik.

OK, bei den meisten anderen Parteien wäre es nicht besser ausgegangen, schätze ich.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Scipio am 24. Mai 2019, 03:21:37
Die Reaktion der CDU ist ein Absolutes Armutszeugnis unabhängig davon was im Video zu sehen ist (Ich hab es nicht gesehen) es wäre angebracht, wenn die Partei bei der nächsten Wahl eine angemessene Quittung dafür bekommen würde. Dafür wird aber wohl der Impact nicht reichen.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 24. Mai 2019, 08:23:23
Egal was Rezo da labert und wie gut er es angeblich mit Fakten hinterlegt: Mit seiner reinen Problembeschreibung, mehr oder weniger ungeschminkten Adaption links-grüner Utopien und seiner (hinterher) geäusserten Ablehnung einer politischen Mitwirkung oder auch nur einer Live-Diskussion hat er sich in meinen Augen keinerlei Relevanz verdient. Online mobilisieren kann auch die AfD, kann auch Grün, kann auch F4F. Mobilisierung allein ist keine politische Relevanz für die Zukunft. Wo man allerdings den f4f Kids zugute halten kann (und muss), dass sie aufgrund des Lebensalters überhaupt noch gar nicht einen (Lebens-)Erfahrungsschatz wie ein 70jähriger Politprofi haben können, kein tieferes verinnerlichtes Verständnis (aus Lebenserfahrung resultierendes) für Realpolitik und ihren Konflikt mit der Vision gilt das für Rezo nicht. Denn wenn er sich mit anderen auf dieses Video vorbereitet hat, wenn er Fakten recherchiert und (angeblich) bewertet hat kann so ein Rant nicht entstehen. Die deutsche Politik der letzten Jahrzehnte hat bestimmt nicht alles richtig und toll gemacht, aber "Versagen" sieht anders aus (Türkei, Russland zB). Wenn man mal rauskommt aus der deutschen Mittelklassekomfortzone (und damit meine ich weder Voluntourism in Afrika oder Backpacking in Australien), wenn man wirklich erlebt, was Sozialstaat bedeutet, dann weiss man, was man an diesem Staat und seiner Politik hat.

Ich bin nun wahrlich kein Fan der CDU (CSU erst recht nicht), weder ihres Programms noch ihres Personals... Trotzdem nötigt mir die Regierungsführung einer Frau Merkel Respekt ab, ich wüsste genau, ich könnte es nicht besser. Im Grunde ist Rezo mit diesem Video nur ein weiterer "Hobbybundestrainer" wie sie alle Jahre zur Fussi-WM auftauchen, alles besser wissen, aber niemals nicht auf dem Posten stehen wollen würden...
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 24. Mai 2019, 08:40:52
Zitat von: sailor am 24. Mai 2019, 08:23:23
Egal was Rezo da labert und wie gut er es angeblich mit Fakten hinterlegt: Mit seiner reinen Problembeschreibung, mehr oder weniger ungeschminkten Adaption links-grüner Utopien und seiner (hinterher) geäusserten Ablehnung einer politischen Mitwirkung oder auch nur einer Live-Diskussion hat er sich in meinen Augen keinerlei Relevanz verdient. Online mobilisieren kann auch die AfD, kann auch Grün, kann auch F4F. Mobilisierung allein ist keine politische Relevanz für die Zukunft. Wo man allerdings den f4f Kids zugute halten kann (und muss), dass sie aufgrund des Lebensalters überhaupt noch gar nicht einen (Lebens-)Erfahrungsschatz wie ein 70jähriger Politprofi haben können, kein tieferes verinnerlichtes Verständnis (aus Lebenserfahrung resultierendes) für Realpolitik und ihren Konflikt mit der Vision gilt das für Rezo nicht. Denn wenn er sich mit anderen auf dieses Video vorbereitet hat, wenn er Fakten recherchiert und (angeblich) bewertet hat kann so ein Rant nicht entstehen. Die deutsche Politik der letzten Jahrzehnte hat bestimmt nicht alles richtig und toll gemacht, aber "Versagen" sieht anders aus (Türkei, Russland zB). Wenn man mal rauskommt aus der deutschen Mittelklassekomfortzone (und damit meine ich weder Voluntourism in Afrika oder Backpacking in Australien), wenn man wirklich erlebt, was Sozialstaat bedeutet, dann weiss man, was man an diesem Staat und seiner Politik hat.

Ich bin nun wahrlich kein Fan der CDU (CSU erst recht nicht), weder ihres Programms noch ihres Personals... Trotzdem nötigt mir die Regierungsführung einer Frau Merkel Respekt ab, ich wüsste genau, ich könnte es nicht besser. Im Grunde ist Rezo mit diesem Video nur ein weiterer "Hobbybundestrainer" wie sie alle Jahre zur Fussi-WM auftauchen, alles besser wissen, aber niemals nicht auf dem Posten stehen wollen würden...

Darum geht es aber doch nicht, natürlich kann man da gegenargumentieren, wenn man dann könnte.
Er bringt aber doch genau diese Gegenargumentation, die Suche nach dem dauerndem, neoliberalen, Sachzwang auf den Punkt
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 24. Mai 2019, 10:31:21
Zitat von: sailor am 24. Mai 2019, 08:23:23
Egal was Rezo da labert und wie gut er es angeblich mit Fakten hinterlegt: Mit seiner reinen Problembeschreibung, mehr oder weniger ungeschminkten Adaption links-grüner Utopien und seiner (hinterher) geäusserten Ablehnung einer politischen Mitwirkung oder auch nur einer Live-Diskussion hat er sich in meinen Augen keinerlei Relevanz verdient. Online mobilisieren kann auch die AfD, kann auch Grün, kann auch F4F. Mobilisierung allein ist keine politische Relevanz für die Zukunft. Wo man allerdings den f4f Kids zugute halten kann (und muss), dass sie aufgrund des Lebensalters überhaupt noch gar nicht einen (Lebens-)Erfahrungsschatz wie ein 70jähriger Politprofi haben können, kein tieferes verinnerlichtes Verständnis (aus Lebenserfahrung resultierendes) für Realpolitik und ihren Konflikt mit der Vision gilt das für Rezo nicht. Denn wenn er sich mit anderen auf dieses Video vorbereitet hat, wenn er Fakten recherchiert und (angeblich) bewertet hat kann so ein Rant nicht entstehen. Die deutsche Politik der letzten Jahrzehnte hat bestimmt nicht alles richtig und toll gemacht, aber "Versagen" sieht anders aus (Türkei, Russland zB). Wenn man mal rauskommt aus der deutschen Mittelklassekomfortzone (und damit meine ich weder Voluntourism in Afrika oder Backpacking in Australien), wenn man wirklich erlebt, was Sozialstaat bedeutet, dann weiss man, was man an diesem Staat und seiner Politik hat.

Ich bin nun wahrlich kein Fan der CDU (CSU erst recht nicht), weder ihres Programms noch ihres Personals... Trotzdem nötigt mir die Regierungsführung einer Frau Merkel Respekt ab, ich wüsste genau, ich könnte es nicht besser. Im Grunde ist Rezo mit diesem Video nur ein weiterer "Hobbybundestrainer" wie sie alle Jahre zur Fussi-WM auftauchen, alles besser wissen, aber niemals nicht auf dem Posten stehen wollen würden...

Jo, warum aber kommen die Gegenargumente nicht von der CDU?

Da sehe ich eben die Parallele zur Heilpraktikergeschichte. Die HP-Verbände hätten damals antworten können, dass HP eine wichtige Lücke im Gesundheitssystem füllen, sie sich an die bestehenden Gesetze halten, Dinge können und tun, die nur sie können (wenn es denn so wäre) usw.

Aber was kam da? "Die Kritiker sind alle doof und stinken nach Pups. Und bezahlt sind sie auch!"

Und exakt das kam jetzt auch eine Woche lang von CDU-Leuten.

Wieso kann die größte Partei Deutschlands, welche die meiste Zeit seit dem Krieg an der Regierung verbracht hat, ihr eigenes Handeln nicht rechtfertigen?

Da gäbe es ja durchaus Ansätze, etwa zu erklären, warum Lobby-, Partei- und Proporz-Zwänge wichtiger sind als Evidenz und Menschenverstand. Oder warum alle anderen schuld sind, dass es nicht so geklappt hat wie geplant. Oder dass so wie es ist alles viel besser ist als wenn es so wäre wie die Wähler und Nichtwähler es lieber hätten.

Aber nichts davon kam. Wir haben stattdessen gehört, dass Rezo eh keine Ahnung hat, dass er blaue Haare hat, Youtuber sowieso nichts zu sagen hätten und dass das ganze Video "Fake News" sei. Es wurde auf keinen Kritikpunkt eingegangen. Eine. Woche. Lang.

Warum wird Argumentation eigentlich nicht in der Schule unterrichtet? OK, im Gymnasium kommt das dran. Warum nicht in der Grundschule?

Nachtrag:

Das hier kam gerade von der Bildungsministerin Schleswig-Holsteins (CDU):

Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 24. Mai 2019, 13:10:36
@belbo: Der "Sachzwang" existiert also nur in der neoliberalen Fantasie? Für mich persönlich ist das Leben ein dauerhaftes Auseinandersetzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Und das Gleiche gilt für die Politik. Die letzten, die zunächst halbwegs erfolgreich (wenn man vom "Preis" des Erfolges mal absieht) ihre Fantasie in die Wirklichkeit umgesetzt haben sind so um 1990 baden gegangen... und warum? Wegen der "Sachzwänge". Die Fundamentalutopie ist geil, daran hab ich auch mal geglaubt, aber sie ist demokratisch und menschenwürdig nicht einführbar. Nicht umsonst geht das Gespenst Revolution in interessierten Kreisen immer noch um... Und hier ist auch der Punkt: Die Kritik von Rezo ist erstens zu einseitig und verwirft jeglichen Abgleich mit den positiven Dingen bzw. ein Messen am Zeitgeschehen und den damaligen politischen "Mainstreamthemen". Sehr wahrscheinlich standen die Antworten bei der Faktensuche schon fest. Zweitens ignoriert die Fundamentalkritik die Tatsache, dass Regierung (und Politik) eben nicht NUR singuläre Tagesaufreger bearbeitet, sondern eine hochkomplexe Gesellschaft aufrechterhält, in der es zahllose Zielkonflikte auf und zwischen allen Ebenen gibt. Man kann öfters nicht, wie man will, weil man sich aufgrund anderer Themen regelbezogen "gefesselt" hat. Ich sage nur Videoüberwachung; Öffentliche Sicherheit vs. Persönlichkeitsrechte. Drittens, und das ist der "weicheste" Vorwurf, ist das singuläre Posten eines Videos nun wirklich kein integraler Teil des politischen Diskurses, zumal Rezo selbst sagt, dass er weder in die Politik gehen möchte, noch sich an Live-Diskussionen beteiligen will (weil er Probleme mit Stottern hätte)... wtf? Wenn ich Menschen überzeugen will, muss ich mich Menschen stellen, vor allem auch solchen, die nicht meiner Meinung sind. Da hat die CDU-Politikerin Merkel deutlich mehr cochones , wenn sie sich nach Chemnitz begibt. Das gebiert mehr Respekt als youtuben^^

Edit: Zu den Reaktionen der CDUler muss man nix sagen... #neuland halt :D Aber die erste Trauerphase ist ja immer das Nicht-Wahr-Haben-Wollen, die zweite dann die Emotionalität. Richtig wäre gewesen, das Video öffentlich zu ignorieren, intern zu analysieren und mit thematischen Einzelvideos der jeweiligen Fachpolitiker aus CDU-Sicht zu widerlegen.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Scipio am 24. Mai 2019, 16:33:20
Ich stelle fest, dass es für mich keinen Sinn macht mich mit gesellschaftlich relevanten Themen zu beschäftigen, da ich viel zu wenig Ahnung um etwas sinnvolles beitragen zu können.

Damit erübrigt sich auch die Mitgliedschaft in diesem Forum.

Ciao!
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 24. Mai 2019, 17:27:38
@Scipio

Ich finde, du solltest dich irgendwann wieder anmelden, wenn du Lust dazu hast. Deine Beiträge sind immer angenehm zu lesen und ich denke, wir können durchaus noch etwas voneinander lernen.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Peiresc am 24. Mai 2019, 18:59:53
Jetzt habe ich mir doch tatsächlich das Video von dem Jugendlichen angesehen (jedenfalls die ersten 46 Minuten). Er hat sich ja durchaus bemüht, aber manchmal hätte er noch tiefer graben können.

Die wichtigste Aussage überhaupt, die ich gehört habe, war gleich am Anfang: Europapolitik jetzt mal nicht, ,,weil EU-Politik fucking langweilig ist". Das wäre geradezu mein Ideal von Politik: ich mag keine Skandale, keine lebensgefährlichen Abenteuer, keine existenzgefährdenden Spielchen usw. Auch wenn das weniger Futter für blauhaarige Auftritte ist.

Ich gehe jetzt nicht durch den ganzen Text sondern greife nur mal raus. Das erste Thema ist die wachsende Schere zwischen arm und reich, soziale Ungerechtigkeit usw. Diese Diagnose ist einfach, aber mit der Abhilfe ist es gleich ein wenig komplexer. Natürlich muss man gegensteuern, und ob die CDU da immer richtig aufgestellt ist, kann man mit Fug und Recht fragen. Aber nur mal so nebenbei: das ist ein Thema in allen menschlichen Gesellschaften von Anbeginn an und kein CDU-Eigengewächs. Das hat es schon in der Antike gegeben (es war z. B. ein Grund, warum die griechischen Stadtstaaten am Mittelmeer, die Magna Graecia, der römischen Expansion nicht widerstanden haben). Man vergleiche mal das soziale Gefälle in fast allen anderen Staaten dieser Welt. Es nutzt nicht viel, da für diesen Parameter den einen und für jenen den anderen Zwergstaat zum Vergleich anzuziehen.

Nachdem er noch ein bisschen über gestiegene Armut, Bildungschancen usw. erzählt hat, sagt er ,,Schließen wir das Wirtschaftsthema ab". Das ist ein weiterer Knackpunkt: er hatte noch gar nicht angefangen, von Wirtschaft zu reden. Sein Thema war ausschließlich die Distribution.

Nur kurz zu einem weiteren Thema: Sicherheit, Rüstungsexporte, Ramstein, Drohnen usw. Tolle Sache, bin ich auch dafür, dem Grenell mal zu zeigen, wo der Hammer hängt. Das Problem dabei ist zu vermeiden, dass er einem selbst auf die Füße fällt.
Zitat von: celsus am 24. Mai 2019, 10:31:21Jo, warum aber kommen die Gegenargumente nicht von der CDU?
Ich bin ja kein CDU'ler, deswegen kann ich nur mit wolkigen Vermutungen dienen. Die Antworten würden ein paar höchst unangenehme Wahrheiten berühren, wären äußerst komplex und leicht in der Gefahr, als zynisch interpretiert zu werden. Unsere Freiheit hat einige dunkle Seiten, genau wie unser Wohlstand. Noch immer ist Europa, ist Deutschland in Sicherheitsfragen in höchstem Maße von Amerika abhängig.

Wenn Trump an der Macht bleibt, dann werden wir noch ganz andere Kollateralschäden als im Gemüsebeet zerfetzte Omas erleben. Auch wenn alles gut geht.
https://forum.psiram.com/index.php?topic=15175.msg206495#msg206495
oder auch
Zitat von: Peiresc am 19. Mai 2019, 06:36:42Und es gibt keine Grenze nach unten. Neueste Idee: Kriegsverbrecher begnadigen.
https://taskandpurpose.com/trump-gallagher-golsteyn-marines-pardon-2637498267.amp.html
Je mehr man sich mit Einzelheiten der genannten Fälle befasst, umso tiefer wird der Abgrund.

Zitat von: sailor am 24. Mai 2019, 08:23:23
Ich bin nun wahrlich kein Fan der CDU (CSU erst recht nicht), weder ihres Programms noch ihres Personals... Trotzdem nötigt mir die Regierungsführung einer Frau Merkel Respekt ab
+1, in beiden Punkten. Die Bundesmutti ist in meiner Achtung über die Jahre sehr gestiegen.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: simpel am 24. Mai 2019, 20:35:17
Hab mir das Video auch angeschaut. Na ja, in de kürze der Zeit bleibt halt Differenzierung ein wenig auf der Strecke. Aber ich denke mal, der Stil ist der der "neuen Zeit" - immer etwas atemlos... Trotzdem ist mir das lieber als uninteressierte und nur auf Mode und Äußerlichkeiten fixierte Jugend. Also ich hoffe, das ist nicht nur eine Eintagsfliege.

Die Niederlande haben ja auch schon gewählt - und da blieb nach den Exitpolls zumindest der Sieg der Rechtspopulisten aus. Ist doch schon mal was.
Und imo ist in Deutschland das kleinste Übel nicht die SPD, sondern die Grünen oder - noch kleiner Volt. Die sind zumindest jung. Ist ja ihre Zukunft, warum soll man ihnen nicht ermöglichen die mitzugestalten.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Fool am 24. Mai 2019, 20:40:36
Die Diskussion hat noch gar nicht richtig begonnen:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/rezo-video-die-youtube-angriffe-auf-die-cdu-im-spiegel-faktencheck-a-1268973-amp.html

Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 25. Mai 2019, 10:51:14
@scipio: Resignation ist keine Lösung :) Komm bald wieder, deine Fragen sind immer eine gute Anregung.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 27. Mai 2019, 16:03:29
Stellt sich raus, die Empfehlung der Youtuber, nicht die CDU zu wählen, ist mehr als begründet.

ZitatCDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer hat als Reaktion auf die Anti-CDU-Videos von Rezo und weiteren Youtubern eine Regulierungen von Meinungsäußerungen im Netz vor Wahlen angeregt. Sie begründete dies mit der Sorge vor Auswirkungen derartiger Aufrufe auf die Demokratie.

https://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Reaktion-auf-Rezo-Kramp-Karrenbauer-erwaegt-Regulierung-von-Meinungsaeusserungen
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Sauropode am 27. Mai 2019, 18:57:18
Nichtmal Wahlplakate erleichtern einem das Ganze (https://www.salonkolumnisten.com/der-plakate-plan/)
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 28. Mai 2019, 12:39:11
Ich finde, man sollte Rezo nicht überbewerten. War halt n toller Coup für einen Influenzer, aber der Typ ist Cross-Marketing-Figur einer STÖER-Tochter (ja, eine der größten Plakat/Aussenwerbefirmen Deutschlands).

Hier mal ein kleiner Werbeflyer (haha): https://www.stroeer.de/fileadmin/de/Konvergenz_und_Konzepte/tubeone/Stroeer_TubeOne.pdf (https://www.stroeer.de/fileadmin/de/Konvergenz_und_Konzepte/tubeone/Stroeer_TubeOne.pdf), Seite 6 Rezo prominent, Seite 7 die Preisliste. Danach ein paar cases. Damit sollte Rezo wohl mittlerweile im Edel-Segment anzusiedeln sein...
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 28. Mai 2019, 12:48:14
An Rezo als Person finde ich genau nichts interessant oder relevant. Es geht um die Aussagen. Die hätte jede(r) andere nach entsprechender Vorbereitung ebenso machen können, selbst irgend ein Schminkpüppchen mit Reichweite.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 28. Mai 2019, 13:21:12
Jo, die Aussagen sind "Allgemeinwissen", nur erklärt das weder Reichweite noch Reaktion. Wahrscheinlich wars der Zeitgeist von f4f, youtube, EU-Wahl und allgemeiner Anspannung bei den sogenannten "CHRISTdemokraten" :D Die Reaktion ist natürlich extrem und AKK/der CDU auch nicht wirklich angemessen... die haben einfach gemerkt, dass sie von der zukunft der Kommunikation überrollt werden, die alten Kanäle nix nützen und das Urheberrechtsgeschenk an die Verlage ihnen mehr Ärger als Nutzen gebracht hat.

Ich bin nur drüber gestolpert, weil mich die plötzliche Reichweite verwundert hat, angesichts der Tatsache, dass der Channel erst 8 Monate alt ist und sonst keine solche Reichweiten hatte... auch nicht zu Art 13. Dann bin ich über das Impressum auf TubeOne und Ströer gestoßen. Ist halt ne gute Übung, vor allem wegen der üblichen Cui bono Frage:) Passte halt vom ersten Bild her zu sehr in eine Auftragsarbeit für Grün, aber ich denke, der gute junge Mann ist halt einfach in diesem "Millieu" (jung, frech, bissl divers, bissl albern und auf alle Fälle Grün-Affin), dass es authentisch ist.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 28. Mai 2019, 13:42:57
Zitat von: sailor am 28. Mai 2019, 13:21:12
Ich bin nur drüber gestolpert, weil mich die plötzliche Reichweite verwundert hat, angesichts der Tatsache, dass der Channel erst 8 Monate alt ist und sonst keine solche Reichweiten hatte...

DER Kanal, ja. Rezo ist aber schon deutlich länger aktiv und hatte auch schon mal knapp 10 Mio. Aufrufe.

https://www.youtube.com/watch?v=aUHVNHV6hPE (Inhalt Banane, nur zu Dokumentationszwecken verlinkt)
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 28. Mai 2019, 14:05:45
Ok, hatte mich auch gewundert, wie tubeone auf die Reichweite im Prospekt kommt... aber eine Suche nach allen Rezo-Kanälen würde meinen sorgsam gepflegten youtube algorithmus zerschiessen :D
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 30. Mai 2019, 19:20:29
Kumi hat die Diskussion zusammengefasst:


https://grafikpolizei.wordpress.com/2019/05/28/fakten-und-meinungsfreiheit/
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: asteroid5335 am 31. Mai 2019, 00:19:16
Zitat von: Scipio am 16. Mai 2019, 18:51:18

Diese seltsame Liste ist in der Tat sehr suspekt.


Ich hatte vor den Wahlen mal bei der PdH angefragt, von wegen, ob es denn nicht wissenschaftlich wäre, auf jener Liste dann auch konkrete Begründungen für den Ausschluss einer Gruppierung anzuführen. Es werden ja auch komplette Parteien samt Unterorganisationen kategorisch ausgeschlossen und mit unklarem Zusammenhang auf eine Liste gesetzt. Die Nachdenkseiten [1] sind dort auch geführt. Begründet wird dies im Einzelnen aber nicht. Jedenfalls lautete die Antwort, dass man genau dies bereits vorhabe, allerdings sei es bislang an mangelnden Ressourcen gescheitert... "...wir arbeiten dran".

Btw: Der Aspekt Transhumanismus wird auf der Website der PdH, glaube ich, anders interpretiert und kommuniziert, als im Link oben [2]

Ich muss für mich persönlich aber sagen, dass mich rein inhaltlich noch nie ein Parteiprogramm so sehr angesprochen hat.

1. https://wiki.diehumanisten.de/wiki/index.php/Unvereinbarkeitsliste
2. https://diehumanisten.de/2019/05/20/mit-transhumanismus-gegen-jedes-handicap/
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Yadgar am 09. August 2019, 17:29:51
Hi(gh)!

Wie wäre es mit der Yadgaristischen Partei Bergisch-Afghanistans (YPBA)?

Für eine Welt ohne

...tätowierte Supermarktkassierinnen!
...tiefergelegte 3er-BMWs!
...Autotune-Geplärr!
...Smombies!
...Prollglotz!
...Brutalo-Frisuren!
...chinesische Billigkeyboards!
...Facebook!
...PI!
...Zigarettenqualm!
...SUVs!
...Fickfolien!
...Unwetterwarnungen!
...»Radfahrer absteigen!«!
...AfD-Fanboys!
...Fahrradhelme!
...Familienaufstellungen!
...Gangsta-Rap!
...Rohrstöcke!
...Dieter Bohlen!
...Esoquatsch!
...Microsoft!
...Polynym Faulschlamm!
...Alkoholfahnen!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: celsus am 09. August 2019, 18:18:02
Zitat von: Yadgar am 09. August 2019, 17:29:51
Wie wäre es mit der Yadgaristischen Partei Bergisch-Afghanistans (YPBA)?

Wo soll ich unterschreiben?
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 09. August 2019, 19:11:07
Was bitte sind Fickfolien?? :skeptisch:
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: pauli am 09. August 2019, 19:18:00
Hehe, genau das wollte ich auch grad fragen  ;D
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 09. August 2019, 19:20:29
Ohne Zigarettenqualm? Nicht mit mir! :schlaeger
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Yadgar am 10. August 2019, 11:29:37
Hi(gh)!

Zitat von: sailor am 09. August 2019, 19:11:07
Was bitte sind Fickfolien?? :skeptisch:

Das sind die dunkel getönten Folien auf den Rück- und Fondscheiben zumeist von tiefergelegten Hassan Sports (https://www.stupidedia.org/stupi/Hassan_Sport), also 3er-BMWs, Audis oder AMG-Benzen, dank derer Murat Ischwöroglu ungestört und unerkannt auf dem Rücksitz seine Gang-Groupies durchnaddeln kann... und die Karosserie wippt dazu im Dönerbeat!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 21. August 2019, 09:01:37
Achso, und ich dachte schon du hast was gegen Kondome^^

aber mal ehrlich: Klar, PS-Poser nerven, wie vieles andere auch... aber so what, freies Land und so. Ich habe lieber ein paar PS-Prolls (ich kenne übrigens noch sehr gut die indigene Subspezies, die sich diese Träume mit Manta und Golf GTI erfüllte ;) ) anstatt eines autokratischen Landes, wo Minderheiten je nach Tageslaune Dinge verbieten^^ Meiner Meinung nach braucht D nicht mehr Verbote, sondern deutlich mehr Gelassenheit. Das Leben ist zu kurz und schön, um sich ständig über den zu kurzen/zu langen/zu grünen/zu schlechten/viel zu guten Rasen des Nachbarn aufzuregen :D
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Fool am 21. August 2019, 17:03:15
Zitat von: sailor am 21. August 2019, 09:01:37
Meiner Meinung nach braucht D nicht mehr Verbote, sondern deutlich mehr Gelassenheit.

Ja, wenn sie, die immer lauter werdenden "Minderheiten", mich denn lassen würden, könnte ich wohl gelassener bleiben.

Ich sehe ein großes Problem: die schweigende Mehrheit, die wohl wieder mal so lange achselzuckend stillhält, bis sie sich in einem anderen Land wiederfindet. Und dann wird es wieder niemand gewusst haben wollen.

Aber natürlich trotzdem: volle Zustimmung.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 22. August 2019, 10:24:08
Gelassenheit heisst nicht schweigen, sondern beobachten und bewerten. PS-Poser werden das Land nicht verändern, der Fascho-Eso-Nachbar schon eher... Nicht alles, was "uns" nicht gefällt hat Auswirkungen auf uns. Was geht mich der Tattoo-Hype an, mich wollte noch niemand zu einem Tattoo bekehren... nur mal als Beispiel. Aus Yadgars Liste sind je nach persönlicher Meinung nur 4-5 Dinge relevant, die eine permanente Veränderung bewirken können. Der Rest ist in meinen Augen Befindlichkeit und ein bisschen künstliche Aufregung.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 22. August 2019, 17:04:17
Zitat von: sailor am 22. August 2019, 10:24:08
PS-Poser werden das Land nicht verändern, der Fascho-Eso-Nachbar schon eher...

Sorry, aber das ist Blödsinn.

Legal können nur demokratisch gewählte Mehrheiten in Deutschland das Land - wie auch immer - verändern. Eine illegale Machtübernahme ist nur hypothetisch durch einen Militärputsch denkbar. Das - wie du es nennst - irgendeine "Facho-Eso-Gruppe" (gemeint sind wahrscheinlich Die Grünen) hier eine Art Ökoterrordiktatur installiert, entspringt typischerweise der Gedankenwelt von Leuten, die die AfD als eine gutbürgerliche Bewegung relativieren.

Und wer ernsthaft glaubt, dass eine umweltfreundliche Gesetzgebung ohne Verbote auskommt, der solle sich doch mal im Geiste vorstellen, was auf unseren Straßen los wäre, wenn es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen samt den dazugehörigen Sanktionen gäbe. Hier auf den vernunftbegabten Homo Sapiens und eine Art freiwilliger Selbstkontrolle zu setzen, dürfte Leben kosten.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Nogro am 22. August 2019, 18:54:14
Zitat von: Schwuppdiwupp am 22. August 2019, 17:04:17
Legal können nur demokratisch gewählte Mehrheiten in Deutschland das Land - wie auch immer - verändern. Eine illegale Machtübernahme ist nur hypothetisch durch einen Militärputsch denkbar.
Ganz schön optimistisch, ich denke da nur an Polen, Ungarn und ggf. auch an Italien (obwohl sich da eine positive Wendung anbahnt). Polen und Ungarn haben sich schon verändert.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 22. August 2019, 19:12:03
Dann habe ich das zu stark verkürzt: Der PS-Poser wird nur sehr begrenzt danach streben, politische/systemische Veränderungen über Mehrheiten zu erreichen. Die Eso-Rechten organisieren sich seit Jahren und bringen es bereits jetzt zu erklecklichen Ergebnissen. Dabei spielt eine dezidierte Doktrin bei den AfDern keine Rolle, es reicht eine diffuse Unzufriedenheit (und Unsicherheit). Die hat der PS-Poser oder die tätowierte Kassiererin (wenn man diese Menschen auf diese Äusserlichkeiten reduziert ;) ) nicht, weshalb es keine PS-Partei tättowierter Taugenichtse gibt.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 22. August 2019, 21:29:54
Die Rechten - namentlich einflussreiche Gruppen innerhalb der AfD - wollen Deutschland umbauen. Aber Die Grünen knabbern nicht wirklich am Fundament der freiheitlichen Demokratie.

Das Problem in weiten Teilen der Bevölkerung ist ein merkwürdiges Demokratie- und Freiheitsverständnis. Das heißt nämlich nicht, dass man alles tun und lassen kann, wie es einem beliebt.
Aber da "wir" Dank eines überzogenen (und möglichweise sogar falsch verstandenen) Neoliberalismus gelernt haben, dass Egoismus Trumpf ist, müssen wir uns nicht wundern, dass immer mehr nur nach rein egoistischen Motiven Parteien wählen. Hauptsache ich und nach mir die Sintflut.

Zitat von: Nogro am 22. August 2019, 18:54:14
Ganz schön optimistisch, ich denke da nur an Polen, Ungarn und ggf. auch an Italien (obwohl sich da eine positive Wendung anbahnt). Polen und Ungarn haben sich schon verändert.

Das Dumme ist, dass die Mehrheit der Polen und Ungarn das so gewollt hat. Das war - leider - ein ganz normaler demokratischer Vorgang, den ich persönlich auch mit großer Sorge beobachte. Insbesondere  im Fall von Ungarn ist mir mehr als einmal das Wort "Gleichschaltung" durch den Kopf gesaust. In Polen ist die PiS nicht viel besser (wenn überhaupt).

Ich hoffe auch hier auf die Einflussnahme der EU und den sich regenden Widerstand im eigenen Land, weil die Leute dann doch mal kapieren, wen sie da eigentlich gewählt haben.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 23. August 2019, 10:19:45
Warum wird der Neoliberalismus immer für alles Übel der Welt herangezogen? Gerade für den Egoismus kann man ihn nur schwer verantwortlich machen, Egoismus gewinnt ggü. Solidarität, wenn die Solidarität zum (Über-)Leben nicht mehr notwendig ist. Dies ist in unserer Gesellschaft der Fall, einerseits können alle Grundbedürfnisse über freien Konsum gestillt werden (und einige Luxusbedürfnisse dazu), andererseits hat der Staat Aufgaben der früheren Solidargemeinschaften (Familie, Dorfgemeinschaft, Stamm) auf bürokratische Weise übernommen. Der "Werteverfall" aufgrund gesicherter Lebensumstände ist altbekannt, schon die alten Griechen und Römer klagten darüber (Tacitus in seiner Gegenüberstellung von Römern und Germanen als Polemik bspw.).

Die Grünen sind mir in manchen Sachen nicht weniger schlimm als die Rechten. Klar, sie meinen es sicherlich wirklich nur gut (im Gegensatz zu den Rechten, die ihren Hass ausleben wollen), aber die derzeitige autoritäre Verbotslust in weiten Teilen der Bevölkerung erschreckt mich doch sehr... nicht nur wegen der Sache an sich, sondern auch, weil es durch alle Schichten und politische Lager geht, insbesondere auch Grün. Allein die Tatsache, dass man erstmal über Verbote statt über positive Anreize oder indirekte Einschränkungen sprich, ist ein Negativtrend.

Polen/Ungarn und andere: Der autoritäre Trend ist eine Reaktion auf Verunsicherung. Gerade Polen und Ungarn haben einen starken Nationalstolz, welcher durch die supranationalen Werte der EU teilweise ergänzt, teilweise in der Wahrnehmung der Bürger dort aber auch angegriffen wird. Der Konflikt zwischen Nation und EU wird durch bestimmte politische Kreise befeuert und erzeugt zusammen mit wirtschaftlichen Ängsten die derzeitige Situation... das Flüchtlingsthema ist für diese Nationen überhaupt keine Problematik, sie wird dazu gemacht. Darüber hinaus ist diese ganze Schei+e extrem bigott, weil gerade Polen und Ungarn eine Menge "Wirtschaftsmigranten" in die EU gespült haben, man profitiert dort massiv von Freizügigkeit (einem genuinen EU-Wert).
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 23. August 2019, 13:04:49
Wir sind nicht so weit auseinander, wie es vielleicht den Anschein hat.

Aber das hier finde ich schon ... stark.
Zitat von: sailor am 23. August 2019, 10:19:45
Die Grünen sind mir in manchen Sachen nicht weniger schlimm als die Rechten. Klar, sie meinen es sicherlich wirklich nur gut (im Gegensatz zu den Rechten, die ihren Hass ausleben wollen), aber die derzeitige autoritäre Verbotslust in weiten Teilen der Bevölkerung erschreckt mich doch sehr... nicht nur wegen der Sache an sich, sondern auch, weil es durch alle Schichten und politische Lager geht, insbesondere auch Grün. Allein die Tatsache, dass man erstmal über Verbote statt über positive Anreize oder indirekte Einschränkungen sprich, ist ein Negativtrend.
Auch wenn du deinen Vergleich im Nachsatz relativierst, die Grünen in einen Topf mit den Rechten (AfD oder schlimmer) ist schon arg daneben.

Das hat meines Erachtens nichts mit einer Lust an Verboten zu tun - wenn mal von Einzelfällen absieht, die nur zu gerne selbst Bestimmer wären und sich in öffentlichen Diskussionen wie Möchtegerntyrannen gebärden.

Auf eine freiwillige Selbstverpflichtung zu hoffen, gerade dann, wenn es um heiße Eisen wie freie Fahrt für freie Bürger mit hubraumstarken Autos geht, wäre doch arg illusorisch.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 23. August 2019, 13:42:55
Natürlich ist es stark, das ist mir bewusst und es ist mit voller Absicht so geschrieben. In meiner Wahrnehmung haben nicht wenige Grüne (und darüber hinaus etliche Personen aus dem weiteren Spektrum) eine Affinität zu "Verbots- oder auch Zwangsthemen". Ich werfe sie jedoch nicht pauschal in einen Topf, sondern picke mir nur diese Neigung heraus... weil sie eben sehr ähnlich ist. Was nicht passt soll verboten, was genehm ist soll erzwungen werden. Teilweise eben auch gegen den Willen einer Mehrheit... und das sehe ich problematisch.

Eine freiwillige Selbstverpflichtung ohne akzeptable Alternativen ist in der Tat hirnrissig, nur sehr selten wird jemand eine "schlechtere" alternative freiwillig annehmen, wenn die "bessere" noch existiert. Im Bereich hubraumstarker Autos, bzw. deren Ablösung müsste erstmal eine akzeptable (also etwa genauso bequeme Form der Mobilität) Alternative stehen: besseres/dichteres ÖNV-Netz, Ladestationen für E/H2 autos, Anschaffungssubventionen, allg. steuerliche Vorteile eines CO2-neutralen Verhaltens. Mit Speck fängt man Mäuse und den "mindset" zu ändern sollte für die "linksgrün versiffte Mainstreampresse" kein Problem sein, da muss "Grün" nur mal richtig als Status/Prestigeverhalten gehypt werden... Wenns drauf an kommt, schielt nämlich gerade auch der gehobene Mittelstand wieder nach Kreuzfahrten, SUV und Flugreisen.

In der Alternativlosigkeit liegt mein Riesenproblem mit CO2neutralem Verhalten... ich will kein 2tWagen, ich brauche ihn aber, weil die Alternative ÖNV mit 50% mehr Lebenszeit kostet (3 Stunden statt 2 Stunden täglich). Ich würde auch E-Mobil fahren, aber eine Anschaffung wäre für mich doppelter Verlust (Wertverlust Wagen jetzt plus deutlich teurere Anschaffung E-Mobil). Ich müsste also auf andere Investitionen verzichten, ohne dass ich wirklich einen persönlichen Mehrwert habe (Autofahren bleibt auch im Emobil gleich scheisse). Umzug wäre auch Verlustgeschäft im Metropolbereich, zumal ich gerade erst glücklicherweise diese Wohnung (die je qm billiger und auch co2 effizienter ist als die alte, weil neuer) gefunden habe... Deswegen bin ich not amused über jede Form des Zwanges zu mehr Grün, weil mir nicht mal der anreiz zur Selbstverpflichtung gegeben wird.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 23. August 2019, 21:22:04
Abgesehen mal davon, dass man nicht unbedingt einen Mehrwert haben müsste, wäre ein Ausgleich zweifellos wünschenswert. Denn der "Zwang" zum Zweitwagen trifft ja keineswegs nur dich. Im Gegenteil: Viele, wenn nicht gar die Mehrzahl aller Arbeitnehmer, die pünktlich jeden Tag irgendwo aufrauschen müssen, um ihre Brötchen zu verdienen, haben dieses Problem.

Wie könnte dieser Ausgleich aussehen? Bessere Infrastruktur beim ÖPNV, der dann auch noch "kostenlos" sein sollte?

Aber wo behaupten die Grünen ganz offiziell, was für sinistre Pläne sie schmieden, die dich so sehr triggern?
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 24. August 2019, 11:58:52
Eine bessere Verfügbarkeit/flexiblere Routen beim ÖVP zu derzeitigen Monats/Jahrespreisen reichen schon. Mein ganz persönliches Problem ist, dass ich zwischen Hamburg und SchleswigHolstein pendele, womit eine *schauder* Landesgrenze dazwischen liegt. Da geht zwar ne Menge über den HVV, aber solche Lösungen wie MOIA sind an Hamburg gebunden... und der gesamte ÖNV läuft in Hamburg sternförmig übers Zentrum, es gibt einen ÖNV-Ring in der Innenstadt und ansonsten nur Kfz-Ringe, die auch relativ eng in der Stadt laufen. Die umliegenden Mittelzentren sind alle Richtung Zentrum Hamburg erschlossen, aber kaum untereinander (höchstens Landstraßen und Bummelbusse). Eine wirkliche "Metropolregionsplanung" ist da nicht erkennbar, die neuen grünen Magistralen laufen ebenfalls nur sternförmig.

Triggern ist zu hart, ich finde es unnötig, dass immer zuerst über Verbote zu reden, insbesondere für Dinge, die zuvor gehypt/gefördert wurden (Dieselfahrverbote). Auch die Ideen zur zwangsweisen Veggi-Ernährung (Veggie-Day) ist hirnrissig, da die meisten größeren Kantinen schon vegetarisch/Halal/tlw. sogar Koscher/diätisch/lowfat etc anbieten... wers will nimmt es. Auch die Diskussion um die CO2-Steuer ist in meinen Augen unnötig, weil in der derzeitigen Ausprägung ist es ein Umverteilungsmechanismus mit hohen Bürokratiekosten. Bei den Einzelbürgern hat man quasi keine Kontrollmöglichkeit, was/wo/wieviel er/sie/divers emitiert. Und selbst wenn, die großen Emmitenten sind Industrie, Energieerzeugung, Heizen; da primär auf die Einzelbürger mit "Zwang" zuzugehen ist nicht effizent und zielführend... Der Kohleausstieg ist zwar eine gute Möglichkeit, muss aber in der Strombilanz gegenfinanziert werden und da fehlt es. Man will einen Zwang ohne alternative. Das derzeitige Dilemma hat man auch mit wegen des Atomausstieges, wo nicht darüber gesprochen wurde, wie der Bedarf zu decken ist. Die billigste Methode hat da gesiegt: Die fossilen Energieträger. Wind/Solar sind nie in die Liga der Atomsparte gekommen, was Menge und Verlässlichkeit angeht und auch da ist ne Menge Unehrlichkeit/Selbstbetrug dabei: Man redet über Maximal mögliche Kapazitäten, die aber nur an einem Bruchteil der Tage erreicht werden... und damit nicht skalierbar sind. Für eine postmoderne digitale Gesellschaft selbst ohne massive Schwerindustrie ist das Mist. Auch Serverfarmen brauchen verlässlich Strom und davon ne Menge...

Ich finde, man ist in der deutschen Politik und gerade auch bei den Grünen schnell bei "Zwang" bezüglich Einzelthemen, allerdings ohne ein Gesamtkonzept. Siehe Landstrom für Kreuzfahrtschiffe: Da wird in Hamburg für teuer Geld eine Infrastruktur geschaffen und dann kommt ne andere Verordnung daher, die Großabnehmer "bestraft"... sowas ist schizo^^
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 24. August 2019, 12:22:30
Zumindest in Brasilien wird bestimmt, jetzt wo die grünversifften Ökospinner mit ihren Verboten, nichts mehr zu sagen haben, die Wirtschaft bald richtig brummen.

Ehemalige Mitglieder des bayrischen Verfassungsschutz zur Hufeisentheorie, und rechtem "whataboutism".

https://verfassungsschutz.noblogs.org/hufeisentheorie/

ZitatDie Hufeisentheorie ist also nichts anderes als ein propagandistisches Werkzeug, das dazu dient, Personen der radikalen Linken zu verhetzen und zugleich Neonazis und andere extreme Rechte zu verharmlosen. Das theoretische Potenzial zur Erklärung von "Phänomenen" wie Linksradikalismus oder Neonazismus dieser Theorie ist dagegen äußerst gering bis gar nicht existent.

ZitatÜber Uns
Wir sind eine Gruppe von (ehemaligen) Mitarbeiter*innen des Verfassungsschutzes um den ehemaligen Präsidenten Dr. Burkhard Körner. Uns ist klar geworden, dass der Verfassungsschutz als Institution misbraucht wird, um propagandistische Hetze gegen Linksradikale und andere Menschen zu verbreiten. Entgegen jeglicher Erkenntnisse schürt diese Behörde rassistische Ressentiments und fördert durch sogenannte V-Leute sogar den Aufbau und Erhalt extrem Rechter und Neonazistischer Strukturen personell ebenso wie finanziell.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Nogro am 24. August 2019, 13:02:26
Zitat von: Belbo am 24. August 2019, 12:22:30
https://verfassungsschutz.noblogs.org/hufeisentheorie/
Wie bist du denn zu dieser Seite gekommen?  ;D Beim Postillon dagegen ist der Fake kaum verborgen.
Hier der "richtige" Link:
https://www.verfassungsschutz.bayern.de/ueberuns/landesamt/praesident/index.html
Gut gemacht, ich mußte erstmal ein bisschen googeln  :grins2:
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 24. August 2019, 13:30:50
Zitat von: Nogro am 24. August 2019, 13:02:26
Zitat von: Belbo am 24. August 2019, 12:22:30
https://verfassungsschutz.noblogs.org/hufeisentheorie/
Wie bist du denn zu dieser Seite gekommen?  ;D Beim Postillon dagegen ist der Fake kaum verborgen.
Hier der "richtige" Link:
https://www.verfassungsschutz.bayern.de/ueberuns/landesamt/praesident/index.html
Gut gemacht, ich mußte erstmal ein bisschen googeln  :grins2:

Ich fand es einfach lustig, weil es so nah an der Realität ist, werden irgendwo mal wieder Migranten von Nazis oder besorgten bürgern ermordet, schreien die üblichen Verdächtigen bestimmt wieder "Aber Joschka hat mal Steine auf Polizisten geworfen.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 24. August 2019, 17:28:21
@belbo: der Verweis auf Brasilien ist der Archetyp eines Strohmanns ;)

Und zur Hufeisentheorie: Hat die eigentlich irgendwo wirkliche Bedeutung oder Aufmerksamkeit im wissenschaftlichen Exkurs? Die Gleichsetzung der Gruppierungen ist für jeden, der sich damit befasst nicht haltbar, allenfalls die Gleichsetzung von Methoden (und das auch nur, wenn man die beiden Extreme dort betrachtet, wo sie Staaten geführt haben). Zumindest in D gehen Methoden (und Resultate) doch arg auseinander, wobei ich bei links das Theorienwirrwarr um Militanz und Gewalt gegen Dinge (G20 in Hamburg lässt grüßen) nie verstanden habe, da die Ergebnisse den Erwartungen doch sehr klar widersprechen....
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 24. August 2019, 17:38:42
Zitat von: sailor am 24. August 2019, 17:28:21
@belbo: der Verweis auf Brasilien ist der Archetyp eines Strohmanns ;)


Nicht jeder Vergleich ist gleich ein Strohmann, so zu argumentieren wird dann selber zu einem.  :2thumbs:

Eco hat mal ein nettes Kapitel im "Pendel" über Verbote geschrieben, es ging um die Regeln der Templer, und darum, dass Verbote entstehen wenn vorher entsprechende Übertretungen oder schädlichen Verhaltensweisen Überhand genommen haben, Was das über den Zustand der Israeliten vor den zehn geboten Aussagt steht wieder auf einem anderen Blatt.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Nogro am 24. August 2019, 17:57:05
Zitat von: Belbo am 24. August 2019, 13:30:50
Ich fand es einfach lustig, weil es so nah an der Realität ist, werden irgendwo mal wieder Migranten von Nazis oder besorgten bürgern ermordet, schreien die üblichen Verdächtigen bestimmt wieder "Aber Joschka hat mal Steine auf Polizisten geworfen.
Hierzu passt das Empörometer:
https://www.der-postillon.com/2019/08/empoer-o-meter.html (https://www.der-postillon.com/2019/08/empoer-o-meter.html)
ZitatIn Deutschland gibt es jährlich etwa 700 vollendete Tötungsdelikte. Auf die Gesamteinwohnerzahl gerechnet sind das im internationalen Vergleich sehr wenig, jedoch immer noch im Schnitt zwei pro Tag. Zu viele also, um über jeden einzelnen Fall reißerisch zu berichten oder uns darüber angemessen zu empören. Daher muss gewichtet werden. Das Postillon-Empör-O-Meter zeigt die gängigen Reaktionen im Jahr 2019:
Ist eigentlich schon keine Satire mehr >:(
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 24. August 2019, 18:03:01
Es ist ein Strohmann, weil ich nie gefordert habe, bereits bestehende Standards zurückzunehmen, wie es ja in Brasilien passiert. Auch ermuntere ich nicht zum Niederbrennen von Wäldern oder feuere den Chef meiner Weltraumorganisation, nur weil er die Wahrheit sagt.

Was Eco schreibt ist mir erstmal egal. Gerade bei religiös/moralisch motivierten Menschen muss es vorher keine massiven Übertretungen (wie soll es eine Übertretung sein, wenns noch nicht verboten ist? ;) ) gegeben haben, dort werden Ver-/Gebote aus intrinsischer Motivation aufgestellt und eingehalten. Diese müssen darüber hinaus keinen realen Sinn mehr machen (Speisevorschriften) und trotzdem werden sie ernst genommen. Dagegen gibt es schon aus der römischen Republik (vor der "spätrömischen Dekadenz") sehr schöne Beispiele von moralischen Verboten, die zu Gesetzen, aber nie wirklich eingehalten wurden. Da gab es Gesetze gegen die Zurschaustellung von Luxus und Sexualität... für den Umweltschutz, der, auch wenn man es angesichts der derzeit emotionalisierten/moralisierten Diskussion kaum glauben mag, einen sehr realen und naturwissenschaftlichen Hintergrund hat, spielt das folgende Rolle: Verbote sind immer eine Einschränkung persönlicher Freiheit und Wahlmöglichkeit. Sie werden also immer als störend, einschränkend, beschneidend empfunden, es sei denn, der Zweck wird als persönlicher Nutzen empfunden. Mord wird bestraft, das finden fast alle gut, weil keiner will ermordet werden. Für den Umweltschutz bedeutet das, dass zumindest ansatzweise der Zweck als persönlicher Nutzen gesehen werden muss. Das war in den letzten 40 Jahren der Fall, wenn diese Verbote mit der Verbesserung der Lebensituation (Smog, Gesundheitsschäden, Gestank, Müll, Katalysatoren, gefühlte Strahlenangst) einherging. Der Leidensdruck bezüglich Umweltproblemen wurde dank der Umweltbewegung massiv gedrückt. Nun kommt der Klimawandel mit CO2 und kann nicht "gefühlt" werden. CO2 stinkt nicht und Wetter ist erstmal Wetter. Das heisst, in D ist kein Leidensdruck da, der beseitigt werden müsste. Daher werden diese ganzen Verbotsdiskussionen so kontrovers betrachtet.

Für mich gibt es den Klimawandel, aber der Umgang damit ist in meinen Augen suboptimal. Natürlich braucht man Aufmerksamkeit und selbst der etwas künstliche Leidensdruck der f4f hilft, das Thema weiter oben auf den politischen Tagesordnungen zu platzieren. Doch genau dort muss man vom emotionalen Leidensdruck weg zu einer sachlichen Analyse. Die Emotionalität muss genutzt werden, um sachliche Lösungen salonfähig zu machen. Es ist falsch, aus dieser Emotionalität heraus moralisierend einen Sündenbock zu suchen, der zur moralischen Erleichterung aller Umstehenden geopfert wird, nur damit eine Mehrheit sich gut fühlt... und das sachliche Resultat marginal ist. Das Schauen auf die Individualmobilität (sei es nun Kfz oder Fliegen) ist so eine Sündenbocksuche.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 24. August 2019, 18:21:36
@sailor Eigentlich ging es mir nicht so speziell um Dich, sondern um die Frage ob es Verbote im menschlichen Zusammenleben braucht, in Brasilien hat es die anscheinend gebraucht, und in zunehmendem Masse hier, Verschärfungen an z.B. roten  Ampeln . Ob das mit einer zunehmenden Ichzenriertheit zu tun hat, darüber könnte man spekulieren. Jedenfalls beobachte ich da einen Trend zur individuellen Bremsenscheidung.


WAhrscheinlich, wenn ich Dich richtig verstehe, geht es da auch um die Dosis, die ist natürlich diskutierbar. mein persönlicher Eindruck ist, dass viele dieser Freiheitswünsche keiner echten Not, sonder eher pubertären Problemen mit Autoritäten oder auch Regeln entstammen. Wahrscheinlich werden die Eltern als erste böse Eliten empfunden, (ich mag aber nicht Zähne putzen) und das Einfügen in eine Gesellschaft wird dann nicht leichter wenn man über diese Phase nicht hinwegkommt, die Liste ist ja lang (individuelle Impfentscheiung, Naturgesetzentscheidung, Blinkentscheidung, Steuerzahlentscheidung, Staatsgebietsentscheidung) gerade diese, immer mit einem faschoiden Geschmäckle daherkommende Individualisierung und Überhöhung macht ja die Esoterik und den Kern eines Grossteils unserer Klientel aus.

Ich bin ja bald alt und vielleicht werde ich immer menschenfeindlicher, das ändert aber nichts an meinem Eindruck wir würden gerade in einer Gesellschaft leben die von verzogenen, "ich will aber"- Einzelkindern dominiert wird, nicht zuletzt in den UK und den USA.

Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 24. August 2019, 18:54:27
ZitatFür mich gibt es den Klimawandel, aber der Umgang damit ist in meinen Augen suboptimal. Natürlich braucht man Aufmerksamkeit und selbst der etwas künstliche Leidensdruck der f4f hilft, das Thema weiter oben auf den politischen Tagesordnungen zu platzieren. Doch genau dort muss man vom emotionalen Leidensdruck weg zu einer sachlichen Analyse. Die Emotionalität muss genutzt werden, um sachliche Lösungen salonfähig zu machen. Es ist falsch, aus dieser Emotionalität heraus moralisierend einen Sündenbock zu suchen, der zur moralischen Erleichterung aller Umstehenden geopfert wird, nur damit eine Mehrheit sich gut fühlt... und das sachliche Resultat marginal ist. Das Schauen auf die Individualmobilität (sei es nun Kfz oder Fliegen) ist so eine Sündenbocksuche.

Das wäre ja auch Konsens, wen der Eindruck entstünde, es würde sich etwas substanziell in diese Richtung verändern, das Problem ist seit 40 Jahren bekannt, seit 20 Jahren bewiesen und trotzdem haben wir vor drei Jahren noch selbst im Hort der Rationalität Diskussionen über die ökologische Qualität von Steinbrüchen und den Unsinn der Pflanzung von Eiben geführt. Konsens in weiten Teilen der Wissenschaft scheint mir doch zu sein, der Global 2000 Report lag falsch, die Natur war viel Widerstandsfähiger und die Resourcen grösser als angenommen, also können wir so weitermachen das Ökosystem Erde wird es schon aushalten. Wir haben ja noch den Mars und Exoplaneten.

Man kann ja von Lesch halten was man will, vorallem wenn er ins religiöseln und philosophieren kommt, seine neueren Videos über die Stabilität von Gleichgewichten finde ich in Bezug darauf allerdings klasse.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: Belbo am 25. August 2019, 09:14:20
Geo 9/1989

Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: sailor am 30. August 2019, 12:34:00
Der wichtige Punkt ist doch nicht, dass "keiner was wusste". Der Punkt ist, dass Gesellschaften und Politik immer reaktiv sind. Es gibt in D kein Mandat für "kümmert Euch um das was sein könnte", sondern für handfeste Probleme und Programmpunkte. Beispiele gibts genug, der Umweltschutz ist sogar bei den rechtesten Idioten angekommen und auch der Klimaschutz wird angegangen. Die Herausforderung, der man bisher auch in D bisher nicht gerecht werden konnte ist, dass CO2-Quellen allgegenwärtig sind. Eben anders als bei FCKW oder anderen Schadstoffen, die auf Einzelquellen bei Überschreiten zurückgeführt werden können. Man sieht doch, wie sich "die Politik" (also die Gesellschaft mit all ihren Lobbygruppen) selbst ins Bein schiesst mit den Fahrverboten: Da hypt man eine CO2-ärmere Technologie, um sie über die Stickoxide wieder zu verdammen. Das ist doch hirnverbrannt. Gleiches sieht man an Landanschlüssen für Großschiffe: Wird einerseits gefördert (Aufbau von Infrastruktur) andererseits gebremst (über künstlich teureren Strom für Großverbraucher). Diese Sachen haben ihren Ursprung in der "Steckenpferdmentalität" entsprechender gesellschaftlicher Gruppen (und das ist parteiübergreifend gemeint): Da werden Ansätze zur besseren Distribution von CO2-losen Strom wegen irgendwelcher Fledermäuse blockiert... was wollt ihr Ökos denn nun, wenn der Klimawandel kommt, werden die Fledermäuse nicht mehr geschreddert, sondern CO2-Neutral gegrillt... Operation gelungen, Patient tot.
Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: kosh am 02. September 2019, 18:18:16
Ich habe gestern die Wahlberichterstattung der Systemmedien verfolgt und war sehr angenehm überraschd, mit welchen moderaten Worten der Herr K. von der AfD sich zum Grundgesetz bekannt hat.

Danach musste ich unbedingt wieder Oglaf lesen:
https://www.oglaf.com/intermission/

Man fragt sich unwillkürlich, wo sich der Herr K. und der Herr Gauland ähnlich sind?




Titel: Re: Was soll man noch wählen?
Beitrag von: PeterPan am 08. September 2019, 09:30:33
Das klingt als ob die Gesellschaft und Politik reaktiv auf Probleme agiert. Nur weil etwas in aller Munde ist bedeutet es noch lange nicht das etwas ansatzweise "richtig" angegangen wird und im Falle Klimaschutz möchte ich das doch bestreiten. Du sagst es doch selbst da steht sich jeder im Weg und wenn noch ein paar Nein-Sager dazu kommen ist das Durcheinander perfekt. Die Ökos von denen du sprichst sind doch eher wieder die Wohlstandsmaden (Energiewende-Faden) die gepaart mit etwas NIMBYism schon Klimaschutz wollen, aber selbst verzichten ist dann auch nicht drin.

Wann ist die Analyse fertig um die ganzen Steckenpferde hinter sich zu lassen um den Klimaschutz anzugehen? Als Beispiel der Individualverkehr (Energieverbrauch) hat grob alle 10 Jahre einen Moment in dem er hinterfragt oder politisch einfacher gelenkt werden kann. Ölpreiskrisen und Kriege sind in den Jahren 1973, 1979, zweiter Golfkrieg 1990, dritter Golfkrieg 2003 geschehen und die politischen wären die Wiedervereinigung 1990, Grüne Regierungsbeteiligung 1998, Finanzkrise 2008. Es gab noch kleine Ölpreisschocks wie 2000 und 2011. Zurzeit hält sich der Ölpreis niedrig durch Fracking und wenn da nur es etwas an der Fördermenge stockt wäre das katastrophal. Meine Vermutung ist das es Pläne zur Erschließung von Grönland und der Antarktis geben wird.

PS
Das Problem mit dem CO2 ist schon recht lange bekannt es wurde wahrscheinlich als weniger wichtig erklärt da der Lebensstandard von Menschen relevanter war (verständlich), aber irgendwo muss eine Grenze gezogen werden politisch und gesellschaftlich - siehe links

1856 wurde die Wirkung von CO2 auf die Atmosphäre entdeckt.
ZitatLooking back on Earth's history, Foote explains that "an atmosphere of that gas would give to our earth a high temperature ... at one period of its history the air had mixed with it a larger proportion than at present, an increased temperature from its own action as well as from increased weight must have necessarily resulted."
https://www.smithsonianmag.com/science-nature/lady-scientist-helped-revolutionize-climate-science-didnt-get-credit-180961291/ (https://www.smithsonianmag.com/science-nature/lady-scientist-helped-revolutionize-climate-science-didnt-get-credit-180961291/)

Ein Zeitungsartikel von einer kleinen neuseeländischen Zeitung aus dem Jahre 1912.
ZitatThe furnaces of the world are now burning about 2,000,000,000 tons of coal a year. When this is burned, uniting with oxygen, it adds about 7,000,000,000 tons of carbon dioxide to the atmosphere yearly. This tends to make the air a more effective blanket for the earth and raise its temperature. The effect may be considerable in a few centuries.
https://bigthink.com/surprising-science/1912-climate-change-prediction (https://bigthink.com/surprising-science/1912-climate-change-prediction)