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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Skeptisches Denken => Thema gestartet von: sailor am 07. März 2019, 09:00:07

Titel: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: sailor am 07. März 2019, 09:00:07
Was für Skeptiker:

http://forms.gapminder.org/s3/test-2018 (http://forms.gapminder.org/s3/test-2018)

13 Fragen zur Weltsituation... die überwältigende Mehrheit beantwortet die Fragen falsch und zwar negativ/am negativsten. Die Welt geht eben nicht unter...

Übrigens: 46% :D
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: simpel am 07. März 2019, 20:58:33
Na ja, daraus zu schließen, "dass die Welt eben nicht untergeht"  ;D

Der ökologische Zustand der Welt wird bei den Fragen ja so gut wie außen vor gelassen. Spitzmaulnashorn, Panda und Tiger sind zwar nette Tiere - aber "für die Welt" sind andere, wesentlich weniger attraktive viel wichtiger.
Außerdem heißt es ja nicht, dass es so gut weiter geht. Die Ressourcen werden immer knapper, Boden, Wasser, Luft, Rohstoffe. Die Klimaerwärmung ist - menschgemacht oder nicht - ein Fakt und die Völkerwanderungen die uns ins Haus stehen werden wahrscheinlich um einiges größer sein, als die paar Flüchtlinge jetzt. So werden z.B. für große Teile der Niederlande (das gleiche gilt für das norddeutsche Tiefland) bis in 100 Jahren 5-6 m Wasser vorausgesagt. Die Seedeiche werden jetzt schon erhöht, aber das geht nicht unendlich, da die See dann unter den Deichen durchdrückt. Wir haben noch genug Geld um die Fluten zu verzögern. Mit Staaten wie Indien, Malediven und solches sieht es da schlechter aus. :grins2:

Und ganz nebenbei -"untergehen" wird rel. sicher nur eine Welt wie wir sie kennen. Entweder wir schaffen es mit den veränderten Bedingungen umzugehen oder wir sterben aus. Da wären wir nicht die ersten und nicht die letzten.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: Scipio am 07. März 2019, 21:29:16
Mein Reden! Mein Reden!

Das ist etwas was mir schon seit längerem sauer aufstößt. Man projiziert die gegenwärtigen Entwicklungen einfach in die Zukunft. So geht das aber nicht! Es gilt sehr wohl Entwicklungen, die uns als Spezies den gar ausmachen können, wenn wir sie nicht beachten.

Wir sollten uns vor Augenhalten, dass das was wir hier mit der Zivilisation betrieben ein riesengroßes Experiment ist zu dem es kein Vorbild gibt. Es ist nicht gesagt, dass dieser Experiment auch weiterhin bestand hat.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: Peiresc am 07. März 2019, 22:35:15
dazu passt wunderbar die aktuelle Stimmung in den USA:
ZitatAlt Library of Congress
It's a small bitter satisfaction to know Trump and gang will die in prison when the rest of the world will also die due to climate change. Earth is a sink ship and all life are rats.
8)
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: sailor am 08. März 2019, 11:21:13
@simpel und scipio: Es geht darum, dass aufgrund mehrerer Gründe die Wahrnehmung der Wirklichkeit bei den meisten Menschen ins Pessimistische verzerrt ist. Und diese Verzerrung verhindert/blockiert eine rationale Auseinandersetzung mit Problemen und die Lösungsfindung. Diese Stimmung mit "sinking ship" ist genau das, was man nicht braucht, sie wird aber durch überemotionalisierten Alarmismus (in Umweltthemen sind die Grünen ungeschlagen, auf Platz Zwei kommen die Rechten mit ihrer Umvolkung), welche zur Sündenbocksuche und damit zur Externalisierung von Verantwortung führt. Bestes Beispiel: Schulstreiks. Keine ausgefallene Stunde Unterricht macht das Klima besser... Wissen und die kreative Anwendung serselben kann jedoch zu Lösungen auf vielen Ebenen führen. Also liebe Schüler, lieber JugendForscht statt JugendFeiert. Gleichzeitig kann man auch mal seinen eigenen Konsum hinterfragen, nicht nur Heizung und Strom sondern auch die ganze Freizeitelektronik, die man so als Millenial mit sich rumschleppt und gern alle Jahre austauscht. Aber ich schweife ab...

Wichtig in meinen Augen ist, nicht zu vergessen, dass es auch voran/aufwärts geht und dafür war der Link. Wir alle werden mit so viel "negativen" Nachrichten bombardiert, dass Fortschritt untergeht.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 17:06:43
Einen einwand habe ich da aber, bezüglich "Fängt bei euch selbst an!", denn das kling ja gut, das wird aber das Problem nicht lösen, da so 70 % des CO2s von einer handvoll Großunternehmen aus Energie und Öl Branche stammt. Da anzusetzen, kann nur die Politik, und dafür gehen die Schüler streiken, da selbst wenn die mit Lösungen kommen (und da gibt es eine menge Lösungen, wie man den Klimawandel stoppt oder sogar rückläufig machen kann), aber es nützt wenig, wenn Unternehmen und Politik auf kurzsichtige Profite ausrichten und sogar Propaganda gegen Klimawissenschaft machen und einfach alles ignorieren.

Das Problem des Klimawandels und überhaupt allem, muss Global angegangen werden, da aber Staaten Grade dabei sind, sich wieder in Nationalismus zu flüchten und Isolationismus zu propagieren, denke ich, dauert es leider noch eine weile, bis das allen Menschen eingeleuchtet ist.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: Peiresc am 08. März 2019, 18:57:34
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 17:06:43
da so 70 % des CO2s von einer handvoll Großunternehmen aus Energie und Öl Branche stammt.

Also: die Handvoll Großunternehmen abschaffen, und das Problem ist gelöst?  :gruebel
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 19:23:29
Zitat von: Peiresc am 08. März 2019, 18:57:34
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 17:06:43
da so 70 % des CO2s von einer handvoll Großunternehmen aus Energie und Öl Branche stammt.

Also: die Handvoll Großunternehmen abschaffen, und das Problem ist gelöst?  :gruebel
Ein Reduktion der Emissionen von 70 % durch Zerschlagung, Verstaatlichung und Umbau solcher Unternehmen wäre schon mal ein Schritt, in die richtige Richtung. klar liegt es am Ende an uns allen, etwas zu tun, aber wie gesagt, was nützt das, wenn wir alle versuchen, unsere CO2 Abdruck zu verringern, weil irgendwelche Großunternehmen einfach so weiter mit der Umweltverschmutzung und Zerstörung machen?
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Belbo am 08. März 2019, 19:50:21
Zitat von: sailor am 07. März 2019, 09:00:07
Was für Skeptiker:

http://forms.gapminder.org/s3/test-2018 (http://forms.gapminder.org/s3/test-2018)

13 Fragen zur Weltsituation... die überwältigende Mehrheit beantwortet die Fragen falsch und zwar negativ/am negativsten. Die Welt geht eben nicht unter...

Übrigens: 46% :D

Schade, dass die Frage über die Geschwindigkeit der Eisschmelze gefehlt hat :-)
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: Peiresc am 08. März 2019, 20:32:24
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 19:23:29
Ein Reduktion der Emissionen von 70 % durch Zerschlagung, Verstaatlichung und Umbau solcher Unternehmen wäre schon mal ein Schritt, in die richtige Richtung.
Ich sag's mal vorsichtig: die bisherigen Erfahrungen der Menschheit mit der "Zerschlagung" von Energieerzeugung lassen nicht darauf schließen, dass das ein Erfolgsrezept ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Sprung_nach_vorn
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 20:43:02
Zitat von: Peiresc am 08. März 2019, 20:32:24
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 19:23:29
Ein Reduktion der Emissionen von 70 % durch Zerschlagung, Verstaatlichung und Umbau solcher Unternehmen wäre schon mal ein Schritt, in die richtige Richtung.
Ich sag's mal vorsichtig: die bisherigen Erfahrungen der Menschheit mit der "Zerschlagung" von Energieerzeugung lassen nicht darauf schließen, dass das ein Erfolgsrezept ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Sprung_nach_vorn
Okay, dann sag doch wie es gemacht werden soll, bitte. Sag mir bitte, mit welchen mitteln du Großkonzerne darzubringen willst, endlich Umweltschutz ernstzunehmen und wie bekommen wir es hin, das die Menschheit, langfristig auf Erdöl verzichtet? Dir ist schon klar, das Kapitalismus und Umweltschutz Dinge sind, die nicht unbedingt Kompatible sind? Wir haben die Technologien und die Mittel, die Welt radikal zum besseren zu ändern, aber wir lasen uns von Dingen wie Kosten und Geld zurückhalten. Immer wird von Arbeitsplätzen geschwefelt und das ende vom Reichtum, Dinge, die ziemlich egal sind, wenn die Erde nur noch eine Öde Wüste ist, wenn wir so weitermachen wie bisher.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Scipio am 08. März 2019, 20:48:53
Also so richtig überzeugt mich das nicht. Es gibt noch deutlich mehr Probleme als den Klimawandel, beispielsweise Recoursenknappheit das lässt sich nicht so einfach beseitigen wenn die Vorräte erschöpft sind sind sie erschöpft.... aus die Maus...
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 21:05:13
Zitat von: Scipio am 08. März 2019, 20:48:53
Also so richtig überzeugt mich das nicht. Es gibt noch deutlich mehr Probleme als den Klimawandel, beispielsweise Recoursenknappheit das lässt sich nicht so einfach beseitigen wenn die Vorräte erschöpft sind sind sie erschöpft.... aus die Maus...
Da ist ein ganzes Universum da draußen voll mir Ressourcen, ich wiß das diese Thema bezüglich Ausbeutung des Asteroidengürtel schon mal hier besprochen wurde, aber es ist eine Möglichkeit. Die andre ist der Meeresgrund, dort gibt es auch alles mögliche und das könnte man sich auch holen, ist aber halt auch nicht ganz billig. Recycling ist eine Sache, die wir noch mehr forcieren müssen, das Problem ist halt, das zur zeit, der Energieaufwand, wirklich alles total zu recyceln, noch zu groß ist. Aus Plastik kannst du Öl wieder gewinnen, das geht mit vielen anderen Stoffen auch, braucht halt aber eine menge Energie.

Da würde Atomkraft helfen, Thorium oder Ähnliche Reaktoren sind relative sicher und produzieren sehr viel Energie, mit denen sich theoretisch Recycling Anlagen oder auch Anlagen zum Synthetischen Herstellen von Öl oder ähnlicher Ressourcen, antreiben lässt. Noch besser wäre da Fusionsenergie, aber die ist noch Jahrzehnte weg (wenn dort nicht irgendein Durchbruch gemacht wird mit der Technik), die würde Saubere, sichere Energie liefern, die keine Abfälle verursacht.

Wie gesagt, die Möglichkeiten sind da, nur ist alles halt nicht so einfach.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: sailor am 08. März 2019, 21:17:01
Verstaatlichen ist selten eine gute Idee. Da kommt in der Regel genau das Gegenteil von dem raus, was man möchte, Maduro ist dir ein Begriff? ;)  Ausserdem beseitigt Zerschlagung nicht das Problem des Ersatzes der Energieerzeugung dieser "Konzerne".

Markt funktioniert über Angebot und Nachfrage. Somit ist "selber machen" und "Konsumverhalten überdenken" schon ein enormer Schritt nach vor (zwar kein Großer Sprung, aber wir wollen ja nicht kleinlich sein). Schliesslich akzeptieren die deutschen Konsumenten die EEG-Umlage und alle anderen Kosten... wenn das für die Energieerzeuger kein Anreiz ist. Auf ihre Art und Weise reagieren auch die Chinesen auf die direkt spürbaren Folgen ihres Energiehungers: Dort versucht man ebenfalls mit Wind und Solar die Kohle zu substituieren... Und dort hat man auch andere Möglichkeiten in den Steppen/Wüsten der Inneren Mongolei.

Was Wohlstand/Lebensstandard angeht, das ist kein Widerspruch. Im Gegenteil, es wird ja gerade aus "grün, CO2 neutral, nachhaltig (bitte hier beliebigen Grünbullshibingobegriff einsetzen)" eine ganze "neue" Konsumkultur geschmiedet. Umweltschutz und Kapitalismus sind kompatibel, wenn dabei Transaktion/Handel möglich ist, wenn Konsumenten sich bewusst für Umweltschutz und die dazugehörigen Produkte entscheiden. Und da gibts dank Marketing genug Möglichkeiten Konsumenten zu überzeugen... und für die pösen, pösen Kapitalisten neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.

Ressourcenknappheit ist so eine Sache. Bisher hat eine Verknappung immer zu einem Innovationsschub geführt, weil höhere Preise mehr Investment möglich machen. Fracking ist da ein Beispiel oder auch "Bio"Diesel. Dazu kommen mehr Recyclingtechnologien... wenns Gewinn gibt werden Menschen erstaunlich erfinderisch ;)
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 21:39:10
Naja, ist schon alles richtig, aber wir brauchen dennoch Regelungen und wir brauchen mehr International Kooperation. Es muss halt auch mal ein wenig Zentral solche sachen geplant und ein wenig geleitet werden. Wir sehen das ja hier in DE mit dem ganzen Aufbau mit der Grünen Energie, wo jede Firma sein eigenes Ding macht und es halt keine oder wenige Standards gibt.

Die andere Sache ist, wenn man sich so typen wie den Elon Musk anschaut, dann bekommt man das Gefühl, das die halt nur für ihr eigenes "Klientel" (Reiche und Superreiche) neue Transport Technologie entwickeln. Musk hat ja auf Twitter vor geraumer Zeit gegen Bus und Bahn gewettert hat und meinte, jeder sollte sich eine Telsa zulegen (was ja nicht geht, da nicht jeder so viel Geld hat, so viel zu "Sei Ökologisch" die meisten können sich das gar nicht leisten), hat dann aber Monate später, sein neues, Selbst Fahrendes Shuttel Bus System vorgestellt, das whol aber nur in reichen Vierteln installiert werden soll.

Tolles ding, so Innovation, haben wir normalos aber leider nichts von so wie es scheint.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: Peiresc am 08. März 2019, 22:35:47
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 20:43:02
Okay, dann sag doch wie es gemacht werden soll, bitte.
Ich habe keine Ahnung.

ZitatSag mir bitte, mit welchen mitteln du Großkonzerne darzubringen willst, endlich Umweltschutz ernstzunehmen
Das Problem ist die apodiktische Zuspitzung, die Reduzierung des Farbspektrums auf RGB 0, 0, 0 und 255, 255, 255.

Zitatund wie bekommen wir es hin, das die Menschheit, langfristig auf Erdöl verzichtet?
Ganz einfach: wir schicken sie in die Höhlen

ZitatDir ist schon klar, das Kapitalismus und Umweltschutz Dinge sind, die nicht unbedingt Kompatible sind?
Sozialismus und Umweltschutz sind auch nicht kompatibel.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 23:04:24
Komm,  Peiresc, das kannst du echt besser, auf so ein Niveau musste dich nicht herunterlassen. Das war eine Ernste Frage zu einem Ernsten Thema. Wenn du keine Antwort hast, dan ist es voll okay wenn du sagst "Ich weiß es nicht". oder "Darauf habe ich keine antwort".

Niemand hat eine Perfekte Lösung, selbst ich nicht, ich habe nur eine Idee von vielen. Es gibt keine Silberne Kugel die alles 100 % ohne Nebenwirkungen beheben wird, aber es gibt halt Mittel und wegen, die Welt besser zu machen und wir müssen sehen, das es halt für möglichst viele Menschen auf der Welt klappt.

Wo wir gerade dabei sind, hier ein Artikel bezüglich Plastikmülls: https://www.zeit.de/die-antwort/2019-03/plastikverpackung-verpackungsgesetz-grassroots-projekte-plastikmuell-umweltschutz
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links
Beitrag von: celsus am 08. März 2019, 23:30:40
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 20:43:02Dir ist schon klar, das Kapitalismus und Umweltschutz Dinge sind, die nicht unbedingt Kompatible sind

Dazu müsste Umweltverschmutzung Geld kosten. Viel Geld. Dann ginge es sicher ganz plötzlich.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: simpel am 08. März 2019, 23:48:29
Ich bin für die Welt gar nicht so pessimistisch. Die wird so schnell nicht untergehen, der Mensch ist in keiner Weise wichtig. Ich sehe auch nicht, dass noch irgendwas an einer grundlegenden, relativ schnellen Veränderung unserer Lebumgebung zu machen ist. Da freiwillige "Einschränkungen" aller Art nicht des Menschens Sache sind, werden das eben die Bedingungen tun. Wie es schon einige Male in unserer Vergangenheit passiert ist. Z.B. der Mensch "nackt" ist und sich verbreitet hat, hatte sehr wahrscheinlich was mit einer Klimaveränderung zu tun.

Ein wichtiger Punkt bei vielen der laufenden Prozesse sind imo die "Kipp-punkte" (tipping points). Ökosysteme schwanken immer um einen Idealwert. Solange nicht entsprechende Kipp-punkte erreicht sind, merkt man nicht so besonders viel. Sind sie überschritten, geht es rasant und ein System bricht zusammen - das Bild dazu wäre ein Kreisel, wird der zu langsam, fällt er um.

Was die Rohstoffe aus dem Asterioidengürtel anbetrifft... hauptsächlich  silikatreiche oder kohlenstoffhaltige Objekte. Ob die so großartig benötigte Rohstoffe liefern ist die Frage. Dann müsste man hin und wieder zurück. Erreichbarkeit und Erschließungskosten sind da die Kriterien.
Der Meeresgrund ist auch mit etlichen Fragezeichen versehen. Zum einen gibt es dort Ökosysteme von denen wir keine Ahnung haben, wie wichtig die für uns hier oben sind, dann gilt auch da wieder: lohnt der Abbau. Der müsste in 3500 - 6000 m Tiefe, stattfinden ziemlich schwierig.
Und was die Energiequelle Atomkraft anbetrifft - ja, vielleicht ist der Betrieb solcher Anlagen inzwischen rel. sicher. Ob sich aber der Preis - rechnet man alle anfallenden Kosten dazu - auch die Entsorgung der Abfälle und deren sichere "Entsorgung" - wirklich lohnt? Solange solche Fragen nicht beantwortet sind, würde ich nicht von "Möglichkeiten" sprechen.

Zitat von: celsus am 08. März 2019, 23:30:40
Dazu müsste Umweltverschmutzung Geld kosten. Viel Geld. Dann ginge es sicher ganz plötzlich.
Das ist ein guter Ansatz. Was aber bedeuten würde, dass der materielle Lebensstandard zurückgehen müsste. Was aber wiederum hauptsächlich die trifft, die sowieso nicht so viel haben.
Die, die Geld und damit Macht haben können Unsummen für Lobbyarbeit ausgeben und politische Systeme für sich arbeiten lassen. Leider also auch nicht wirklich eine Lösung, die schlechteste "Lösung" überhaupt ist imo der Glaube, es könnte eine "bessere" Welt geben.  :grins2:
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: celsus am 09. März 2019, 00:35:40
Zitat von: simpel am 08. März 2019, 23:48:29
Das ist ein guter Ansatz. Was aber bedeuten würde, dass der materielle Lebensstandard zurückgehen müsste. Was aber wiederum hauptsächlich die trifft, die sowieso nicht so viel haben.

Andere Möglichkeit: Firmen, die sich um Umweltschutz kümmern, können günstiger produzieren als Dreckschleudern, weil sie sich die Umweltsteuern sparen.

Natürlich bringt das wieder eine Menge Möglichkeiten, zu betrügen und "heimlich" die Umwelt zu verschmutzen. Das Problem haben wir allerdings auch jetzt schon, das wird es auch immer geben.

Das Spiel lässt sich natürlich auch umdrehen: Umweltfreundliche Betriebe  können Steuereinsparungen geltend machen, also Belohnungs- statt Bestrafungsprinzip.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Peiresc am 09. März 2019, 09:38:01
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 23:04:24
Zitat von: Peiresc am 08. März 2019, 22:35:47
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 20:43:02
Okay, dann sag doch wie es gemacht werden soll, bitte.
Ich habe keine Ahnung.
Komm,  Peiresc, das kannst du echt besser, auf so ein Niveau musste dich nicht herunterlassen.
Sagt jemand, der empfiehlt, die Blicke auf den Asteroidengürtel und auf den Meeresgrund zu lenken. ;)

Ich habe wirklich keine Ahnung.

Zitat von: celsus am 08. März 2019, 23:30:40Dazu müsste Umweltverschmutzung Geld kosten.
So in der Richtung.
Aber das ist eine schwierige Kiste. Trump hat Zölle auf chinesische Waren erhoben, um das Handelsbilanzdefizit zu verringern. Der Effekt ist: die chinesische Wirtschaft gerät ins Schlingern, die Chinesen kaufen deshalb weniger Waren aus den USA – das Handelsbilanzdefizit ist gestiegen. Worauf ich hinaus will: das ist retrospektiv leicht zu verstehen – nur, ich entsinne mich nicht, das vorher als Prognose gelesen zu haben. Ich verfolge solche Dinge nicht systematisch: vielleicht habe ich das nur übersehen. Ich habe halt keine Ahnung.

Eines ist sicher: diese Ausgaben werden nicht (oder nicht vorwiegend, zumindest nicht auf Dauer) aus den Taschen der Aktionäre bezahlt werden. Machen muss man es trotzdem, IMHO.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Scipio am 09. März 2019, 13:42:51
Zitat von: Lt.Havoc am 08. März 2019, 21:39:10
Naja, ist schon alles richtig, aber wir brauchen dennoch Regelungen und wir brauchen mehr International Kooperation. Es muss halt auch mal ein wenig Zentral solche sachen geplant und ein wenig geleitet werden. Wir sehen das ja hier in DE mit dem ganzen Aufbau mit der Grünen Energie, wo jede Firma sein eigenes Ding macht und es halt keine oder wenige Standards gibt.

Die andere Sache ist, wenn man sich so typen wie den Elon Musk anschaut, dann bekommt man das Gefühl, das die halt nur für ihr eigenes "Klientel" (Reiche und Superreiche) neue Transport Technologie entwickeln. Musk hat ja auf Twitter vor geraumer Zeit gegen Bus und Bahn gewettert hat und meinte, jeder sollte sich eine Telsa zulegen (was ja nicht geht, da nicht jeder so viel Geld hat, so viel zu "Sei Ökologisch" die meisten können sich das gar nicht leisten), hat dann aber Monate später, sein neues, Selbst Fahrendes Shuttel Bus System vorgestellt, das whol aber nur in reichen Vierteln installiert werden soll.

Tolles ding, so Innovation, haben wir normalos aber leider nichts von so wie es scheint.

Was Musk angeht bin ich gespaltener  Meinung. Was er mit seinen Raketen anstellt finde ich ganz gut, der ganze Rest scheint aber weniger Hand und Fuß zu haben. Das ein Autobauer eher weniger für Bus und Bahn übrig hat überrascht mich jetzt nicht wirklich.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: sailor am 09. März 2019, 14:02:22
Bitte nicht noch mehr Regelungen und Kontrollen^^ Warum? Weil staatliche Regelungen a) immer eine Ausweitung der Bürokratie nach sich ziehen, b) immer detaillierter geregelt werden muss, um Schlupflöcher zu vermeiden und c) Kosten für Regelungen immer auf den Endkonsumenten umgelegt werden.

Dann lieber über bereits bestehende Regeln arbeiten, bspw. bei der Umsatzsteuer: Lebensmittel, die nicht in Plastik daherkommen 7%, alles in Plastik 19%. Lässt sich leicht kontrollieren/nachweisen, Kosumenten können Verstöße einfach melden.

Tesla/Musk: Diese Art der Etablierung ist genau die, welche umweltfreundliche Technologie braucht. Das Produkt ist neu, innovativ und teuer, wird als Statusobjekt vermarktet und jene, die das Geld dafür haben, kaufen. Damit wird das grundlegende Investment refinanziert, es gibt Einnahmen und eine erhöhte Nachfrage auch von weniger Wohlhabenden... mit dem Resultat, dass der Hersteller/Erfinder nach und nach seine effizienteren Fertigungsmethoden in der Massenproduktion ausnutzen kann. War das Gleiche bei Apple mit IPod (kennt heute kein Schwein mehr) und IPhone: Maximales Statusobjekt rechtfertigt hochpreisigen Markteinstieg, was die Technologie refinanziert. Darüber hinaus wird das Produkt für Nachahmer interessant, womit sich die Technologie noch schneller verbreitet. Letztendlich hat nach 10 Jahren jeder Hartzer n Smartphone, wo es doch am Anfang einsuperduper Statusding war. Bei E-Mobilität ist das Ganze etwas höher skaliert von den Kosten her, aber ein vergleichbarer Mechanismus. Selbst die dt. Autobauer sehen es mittlerweile ein :D

USA/Handelsdefizit: Die Erklärung für das nochmals gestiegene Handelsdefizit ist relativ einfach. Es liegt nur zum Teil in den Handelskriegen (diese haben die Exportseite der USA wg. der Vergeltungsmaßnahmen geschädigt, insb. im Landwirtschaftssektor), der Hauptteil liegt in der hierzulande kaum beachteten Steuerreform. Deren positive Effekte/Gewinne werden zum Großteil konsumiert, was Wareneinfuhr zur folge hat, da die USA Kaum Binnenproduktion von Konsumgütern haben. Was investiert wird fliesst tlw. auch ab, da Rohstoffe, Halbzeuge und Maschinen aus dem Ausland importiert werden müssen. Die USA hat bspw. gar nicht die Hochofenkapa um die Binnennachfrage zu befriedigen, bei anderen Rohstoffen siehts ganz duster aus. Also muss im Ausland eingekauft werden....

Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: simpel am 09. März 2019, 14:57:16
Zitat von: celsus am 09. März 2019, 00:35:40Andere Möglichkeit: Firmen, die sich um Umweltschutz kümmern, können günstiger produzieren als Dreckschleudern, weil sie sich die Umweltsteuern sparen.

Natürlich bringt das wieder eine Menge Möglichkeiten, zu betrügen und "heimlich" die Umwelt zu verschmutzen. Das Problem haben wir allerdings auch jetzt schon, das wird es auch immer geben.

Das Spiel lässt sich natürlich auch umdrehen: Umweltfreundliche Betriebe  können Steuereinsparungen geltend machen, also Belohnungs- statt Bestrafungsprinzip.
Sicher, solche Konstrukte sind viele denkbar. Vor allen steht aber die Politik, die entsprechende Vorgaben - sprich Gesetze machen muss. Tut sie aber nicht. Aus unterschiedlichen Gründen. Die Lobbyisten, die Wähler, die Kirchen, eigene Interessen, "Sachzwaenge",...
Aber jetzt sind ja Plastikstrohhalme und Ohrenreiniger als Ursache allen Übels erkannt und werden scharf angepackt. ?
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: PeterPan am 09. März 2019, 17:52:28
Bitte nicht dieses siehst du Sozialismus funktioniert nicht siehe Venezuela/Maduro. Das ist ein Totschlagargument das mir andauernd sauer aufstößt. Ich bin zwar ein kompletter Laie im Bereich der Problematik, aber bisher waren alle Artikel die ich gelesen habe komplett nutzlos oder hilfreich tatsächlich zu verstehen was Sache ist.

Übrigens genau das gleiche mit die Amis konsumieren einfach zuviel. Besitzen nicht die Kapazitäten und müssen aus dem Ausland kaufen. Es lässt in einer "globalisierten" Wirtschaft alle anderen Akteure außer Acht.

Das mit Enteignung ist ein schwieriges Thema. Europa und insbesondere Deutschland hat mit den Kirchen eine lange Geschichte. Die Frage ist eher immer für was nutzt das Staatswesen diese neuen Besitztümer und inwieweit ist es korrumpierbar. Ein Gas-Gerd puscht sich in den Vorstand, ausgediente MdBs gehen in öffentliche Unternehmen, Lobbyvereinigungen, Rundfunk oder erhalten präferierte Beratertätigkeiten da sie nun bei Roland Berger und co. arbeiten. Norwegen kommt mit seiner staatlichen Ölgesellschaft recht gut zurecht. Sogar Saudi-Arabien eine Monarchie mit einer problematischen Verteilung der Öleinnahmen ist nicht komplett katastrophal in zumindest wirtschaftlicher Hinsicht. Niedersachsen besitzt 20% von VW und VW ist ein riesiges weltumspannendes Unternehmen das keine Anzeichen von Untergang entgegensieht.

Ich sehe eher ein vernünftiges Steuersystem als Grundlage oder wenn es schon staatliche Unternehmen sind möglichst ein gewissen Regelrahmen, aber dann wenig erratische Einmischung staatlicherseits. Wasser- und Elektrizitätswerke und Wohnbaugesellschaften funktionieren doch auch wenn sie Kommunen und Ländern gehören oder soziale Ziele verfolgen sollen.


Ob die Welt untergeht keine Ahnung. Ob die Menschen untergehen - das erlebe ich nicht mehr (obwohl ich noch relativ jung bin). Wie sich der Lebensstandard entwickelt ist auch schwierig zu beantworten. Der Umgang mit Konsum ist fragwürdig und sollte es sowieso immer bleiben. Haben Unternehmen daran Schuld, teils und teils. Sie befriedigen Konsum (ich brauche halt was zum essen und ein Dach überm Kopf) und andererseits jagen Unternehmen wie in einer Art menschlichem Schwarmverhalten einem ominösen Mehr-von-Etwas hinterher. Da sind dann gewisse Aspekte wie Umwelt zweitrangig für Unternehmen und Menschen. Ich würde es kryptisch sagen - Warum haben Menschen so einen starken bias auf die Mikroökonomie der Dinge?
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: sailor am 10. März 2019, 13:46:37
Sozialismus hat in wievielen Fällen unter realen Bedingungen bewiesen, dass er untauglich ist? Das Beharren auf Soz/Kom ist zwar als Gedankenexperiement ganz schick, in der Realität sind beide Formen einfach keine lebensfähigen Staatsformen.

Die Amis konsumieren viel war ein Teil der Antwort auf die Frage, warum das Handelsdefizit steigt. Keine Antwort auf ALLES(TM).

"Staatliche" Unternehmen in D funktionieren dann am besten, wenn sie eine Form haben, die Politiker aus dem Tagesgeschäft weitgehend raushält. Dafür gibt es einige Wege, bspw. als GmbH mit selbstständigen Geschäftsführern oder im ÖR-Bereich mit Zweckverbänden. Im ÖR-Bereich sind die Möglichkeiten jedoch eng begrenzt, da der Zweck des "Unternehmens" genau definiert sein muss... Da kann man zwar "Umweltschutz" mit reinschreiben, es bezieht sich dann aber nur auf den eigentlichen Zweck (bspw. Strombeschaffung/Erzeugung oder Wohnen) und reduziert die Gewinne für den Träger. Dort hapert es in der Regel, es wird Vermögen bereitgestellt, welches dann auch irgendwie amortisiert werden muss. Mit Einführung der doppischen Haushaltsführung im öffentlichen Bereich wirds nicht einfacher, da Anlagevermögen nun auch abgeschrieben werden muss.

Das mit dem Angehen durch Politik ist so eine Sache. Natürlich kann man qua Gesetz 0 CO2 verkünden oder auch den Weltfrieden^^ nur wer soll es durchsetzen, kontrollieren und ahnden? Ist ja nicht so, dass Exekutive und Judikative nicht schon genug zu tun hätten... aber wenn wir per Gesetz anfangen die Wirtschaft zu knebeln haben wir im ÖR-Bereich auch kein Nachwuchsproblem mehr :P Lange Rede kurzer Sinn: Gesetzliche Regelung ist sehr diffizil und langwierig in der Einführung, schwer zu formulieren und teuer in der Umsetzung/Überwachung. Indirekt über Konsumentenverhalten kann man deutlich mehr Druck auf die Wirtschaft ausüben...
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: LaDeesse am 10. März 2019, 14:06:34
Sollte die Welt doch untergehen, dann aber wohl nicht, weil Methan aus den Tiefen der Arktis aufsteigt:


Die Methan-Apokalypse fällt aus

https://scilogs.spektrum.de/fischblog/arktische-methan-katastrophe/

ZitatGegen das Zeitbomben-Szenario spricht die Klimageschichte des aktuellen Eiszeitalters: In der letzten Warmzeit, dem Eem-Interglazial, war die Arktis wärmer als heute, Wälder reichten weit in heutige Tundragebiete hinein bis zum Nordkap. Belege für einen dramatischen Methanausstoß gibt es nicht, und in den Eisbohrkernen müsste man sowas eigentlich sehen
Außerdem überschätzt man leicht Ausmaß und Bedeutung der Methanemissionen aus der Arktis. Das Gas wird ja biologisch und chemisch recht schnell abgebaut, deswegen sammelt es sich nicht in der Atmosphäre an wie Kohlendioxid.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Sauropode am 10. März 2019, 14:37:33
ZitatSozialismus hat in wievielen Fällen unter realen Bedingungen bewiesen, dass er untauglich ist?

Umgedreht. Man soll mir nur ein einziges Beispiel nennen, wo das schonmal funktioniert hat. China ist da kein Beispiel, weil die Wirtschaft trotz staatlicher Betribe kapitalistisch ist UND massive Umweltprobleme existieren.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Peiresc am 10. März 2019, 17:49:27
Eine gute Gelegenheit, nach dem ganzen OT  :teufel wieder zum Thema zu kommen, ist dieser Tweet, gerade aufgegabelt:

Zitat von: David FrumOnce you reach a certain age, the future for you is decline leading to extinction. Understandably, you want to believe that the whole world is decaying along with you. It's irritating to hear that most things for most people are getting better. Without *ME*? How dare they!
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Typee am 11. März 2019, 08:34:15
Zitat von: sailor am 10. März 2019, 13:46:37
... da Anlagevermögen nun auch abgeschrieben werden muss.

...und man den Leuten dann auch noch erklären muss, was stille Reserven sind. ;D
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Belbo am 11. März 2019, 09:15:21
Aktuell von einem bekannten Hetzblog und  Denunziationsportal zum Thema.  :grins2:

ZitatWer erklärt, warum Homöopathie wirkungsloses Zuckerzeugs ist, will sich deswegen noch lange nicht bei jeder Erkältung ,,mit Antibiotika vollpumpen". Wer die Vorteile von Kernkraftwerken beim Klimaschutz aufzählt, verdammt deswegen nicht unbedingt alle regenerativen Energiequellen. Und wer sich für Impfungen ausspricht, steht deswegen nicht auf ,,Chemie im Körper" oder ist ein Fan der Pharmaindustrie. Selbst in der Politik wird mit diesem unsäglichen Stilmittel der totalen Übertreibung gearbeitet.

ZitatNur weil man sich für etwas ausspricht, muss man nicht automatisch das Gegenteil ablehnen und umgekehrt. Irgendwie scheint die Fähigkeit, besonnen und differenziert zu argumentieren, immer mehr verloren zu gehen. Idealerweise sollte das schon in der Grundschule erlernt und geübt werden. Nur mit aufmerksam geführten, sachlichen Debatten lassen sich vernünftige Ergebnisse erzielen. Alles andere ist rhetorische Kriegsführung.

....man muss nur die entsprechenden Triggerworte austauschen.

Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Peiresc am 11. März 2019, 10:18:56
Zitat von: Belbo am 11. März 2019, 09:15:21
....man muss nur die entsprechenden Triggerworte austauschen.
Eine universell anwendbare Erkenntnis. Es ist kein Gegenbeispiel bekannt.
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: sailor am 11. März 2019, 10:42:38
Zitat von: Peiresc am 10. März 2019, 17:49:27
Eine gute Gelegenheit, nach dem ganzen OT  :teufel wieder zum Thema zu kommen, ist dieser Tweet, gerade aufgegabelt:

Zitat von: David FrumOnce you reach a certain age, the future for you is decline leading to extinction. Understandably, you want to believe that the whole world is decaying along with you. It's irritating to hear that most things for most people are getting better. Without *ME*? How dare they!

Schönes Zitat und auch nachvollziehbar. Nur für mich kommt vor dem Aussterben noch die Rente und ausserdem wird mein vorheriges Zurückziehen aus dem Job sicherlich nicht nur negative Folgen haben. Mein Lieblingsspruch zu diesem Thema: "Die Lücke, die sein Fortgang im Team hinterliess schloss sich nach kurzer Zeit von allein :D

Zu Belbos "Triggerworten":

Polarisation ist groß in Mode, weil man sich über die Kompromisse in der Mitte nicht wirklich wohlfühlen und voneinander unterscheiden kann. Wirklich toll fühlt man sich nur, wenn man seine Maximalposition durchgesetzt hat und seine eigene Seite nicht nur durch kleinere Worthülsen von der anderen unterscheidet. Dazu kommt noch die massive Moralkeule (GUT/BÖSE) bei allen möglichen Themen. Ich überlege grade, wo in der dt. Politik da der Ursprung liegt, finde aber bis 1919 immer wieder Beispiele auf allen Seiten des Spektrums... Wichtige "Meilensteine" der letzten Jahrzehnte sind aber ohne Zweifel die 68iger und die daraus entstandenen Grünen, bei denen derzeit die Neurechten abkupfern und auch die CDU/CSU gerne mal spickt.

Zitat von: Typee am 11. März 2019, 08:34:15


...und man den Leuten dann auch noch erklären muss, was stille buchhalterische Reserven sind. ;D
;)
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: Belbo am 11. März 2019, 10:56:49
Zitat von: Peiresc am 11. März 2019, 10:18:56
Zitat von: Belbo am 11. März 2019, 09:15:21
....man muss nur die entsprechenden Triggerworte austauschen.
Eine universell anwendbare Erkenntnis. Es ist kein Gegenbeispiel bekannt.

Aber auch eine Frage der Einstellung, des guten Willens der individuellen Möglichkeiten und der Dosis.

Zitatdie 68iger und die daraus entstandenen Grünen

qed  :grins2:
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: simpel am 11. März 2019, 14:38:16
Zitat von: Peiresc am 10. März 2019, 17:49:27
Eine gute Gelegenheit, nach dem ganzen OT  :teufel wieder zum Thema zu kommen, ist dieser Tweet, gerade aufgegabelt:

Zitat von: David FrumOnce you reach a certain age, the future for you is decline leading to extinction. Understandably, you want to believe that the whole world is decaying along with you. It's irritating to hear that most things for most people are getting better. Without *ME*? How dare they!
:D ja, lustig. Mag sogar manchmal zutreffen. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass die Menschheit irgendwann ausstirbt - da die meisten Spezies ausgestorben sind. Wobei ich nicht denke, dass der Mensch sehr bald aussterben wird.
Allerdings denke ich, dass die Zukunft einige Schwierigkeiten bereithalten wird die nicht so einfach lösbar sein werden und evt. zu einer drastischen Reduktion führen können.

Und wenn's um den Untergang der Welt geht - da muss man nur ca. 900 Mio Jahre warten, dann wird die Sonne sich ausdehnen und mehr Hitze abgeben, Ende.  :grins2:
Titel: Re: Die Welt geht unter / nicht unter (war: Täglich interessante Links)
Beitrag von: celsus am 11. März 2019, 23:38:49
Zitat von: sailor am 11. März 2019, 10:42:38Polarisation ist groß in Mode, weil man sich über die Kompromisse in der Mitte nicht wirklich wohlfühlen und voneinander unterscheiden kann. Wirklich toll fühlt man sich nur, wenn man seine Maximalposition durchgesetzt hat und seine eigene Seite nicht nur durch kleinere Worthülsen von der anderen unterscheidet. Dazu kommt noch die massive Moralkeule (GUT/BÖSE) bei allen möglichen Themen. Ich überlege grade, wo in der dt. Politik da der Ursprung liegt, finde aber bis 1919 immer wieder Beispiele auf allen Seiten des Spektrums... Wichtige "Meilensteine" der letzten Jahrzehnte sind aber ohne Zweifel die 68iger und die daraus entstandenen Grünen, bei denen derzeit die Neurechten abkupfern und auch die CDU/CSU gerne mal spickt.

Das könntest du mal unter den Blog-Artikel posten @sailor. Schöne Analyse.