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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 17:13:58

Titel: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 17:13:58
Ich bemühe mich seit ca 1 Jahr, die tatsächlichen und eigentlichen Zielsetzungen von Gender Mainstreaming und Gender Studies (über die Versorgung von privilegierten alternden weissen Frauen mit Posten und Geldern hinaus) zu ergründen.

Daß ich deren behaupteten, hoch widersprüchlichen, aber immer edlen Motiven nicht traue (Geschlechterforschung, Geschlechtergerechtigkeit...), ist hoffentlich nachvollziehbar.

Nun hab ich ausschnittsweise Ulrich Kutscheras "Das Gender- Paradoxon" angelesen. Dort bezieht er sich auf die Historikerin und Journalistin Dale´O Leary, die sich in ihrem Buch "The Gender Agenda" mit der von ihr besuchten Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking auseinandergesetzt hat:

"Immer wieder werde ich gefragt, was ich in Peking sah. Auch auf die Gefahr hin, zu stark zu vereinfachen, ist meine Antwort:

Im UN-Establishment haben folgende Ansichten die Mehrheit:

1. In der Welt braucht es weniger Menschen und mehr sexuelle Vergnügungen. Es braucht die Abschaffung der Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie die Abschaffung der Vollzeit-Mütter.

2. Da mehr sexuelles Vergnügen zu mehr Kindern führen kann, braucht es freien Zugang zu Verhütung und Abtreibung für alle und Förderung homosexuellen Verhaltens, da es dabei nicht zur Empfängnis kommt.

3. In der Welt braucht es einen Sexualkundeunterricht für Kinder und Jugendliche, der zu sexuellem Experimentieren ermutigt; es braucht die Abschaffung der Rechte der Eltern über ihre Kinder.

4. Die Welt braucht eine 50/50 Männer/Frauen Quotenregelung für alle Arbeits- und Lebensbereiche. Alle Frauen müssen zu möglichst allen Zeiten einer Erwerbsarbeit nachgehen.

5. Religionen, die diese Agenda nicht mitmachen, müssen der Lächerlichkeit preisgegeben werden."

https://www.dijg.de/gender-mainstreaming/dale-o-leary-agenda-konzept-hintergrund/

Gender Mainstreaming zwecks Geburtenkontrolle? Warum nicht, dann steckt ja doch noch ein ökologischer Weltrettungsaspekt dahinter, nur daß der (wegen der sexuellen Umerziehung) so überhaupt nicht kampagnenfähig ist.

"Alle Frauen müssen zu möglichst allen Zeiten einer Erwerbsarbeit nachgehen."
Irgendwo gelesen, daß Judith Butler begehrte Vortragende bei etlichen Fellowships und Wirtschaftsverbänden ist, das wird wohl der Grund sein, die werden sich jetzt schon ausrechnen, wieweit sie in 20 Jahren die Löhne dank eines Überangebots an Arbeitskräften drücken können (getrennte Umkleiden, Duschen, Klos fallen auch noch weg).

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Scipio am 02. Januar 2019, 19:38:32
Ahja heißt also alle Frauen wieder an den Herd mit min. 4 Kindern und kein Spaß beim Sex als Gegenmaßnahme?
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 02. Januar 2019, 20:00:36
Umgedreht, alle Frauen sollen malochen gehen, höchstens 2 Kinder haben und die sofort vom Kreißsaal in die KiTa stecken. Falls es dann Freizeit gibt, wird die mit Sex verbracht, möglichst gleichgeschlechtlich und eventuelle Unfälle sollen leichter entsorgbar sein. So jedenfalls lese ich das aus RDVs Posting heraus.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Scipio am 02. Januar 2019, 20:20:14
ZitatUmgedreht, alle Frauen sollen malochen gehen

Was den Punkt angeht müsste man, meiner Meinung nach weiter ausholen, denn wegen der fortschreitenden Automatisierung der Wirtschaft wären ohne hin neue Modelle für den Arbeitsmarkt möglich, ich denke es ist nicht damit getan alle Frauen nach Hause zuschicken. Mal abgesehen davon, dass nicht alle Frauen auch nicht nur   zuhause bleiben wollen.

Zitathöchstens 2 Kinder haben und die sofort vom Kreißsaal in die KiTa

Die Forderung ist natürlich so Quatsch mit Soße. Allerdings würde ich doch für eine Geburtenrate im Handhabbaren Rahmen plädieren und Kitas sehe ich auch nicht als schlecht an. Hier stehe ich allerdings am Spielfeldrand.

ZitatFalls es dann Freizeit gibt, wird die mit Sex verbracht, möglichst gleichgeschlechtlich und eventuelle Unfälle sollen leichter entsorgbar sein

Das hier ist in Gänze Bullshit.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 02. Januar 2019, 20:30:28
Nunja, wenn man das

ZitatIn der Welt braucht es weniger Menschen und mehr sexuelle Vergnügungen. Es braucht die Abschaffung der Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie die Abschaffung der Vollzeit-Mütter.

2. Da mehr sexuelles Vergnügen zu mehr Kindern führen kann, braucht es freien Zugang zu Verhütung und Abtreibung für alle und Förderung homosexuellen Verhaltens, da es dabei nicht zur Empfängnis kommt.

3. In der Welt braucht es einen Sexualkundeunterricht für Kinder und Jugendliche, der zu sexuellem Experimentieren ermutigt; es braucht die Abschaffung der Rechte der Eltern über ihre Kinder.

4. Die Welt braucht eine 50/50 Männer/Frauen Quotenregelung für alle Arbeits- und Lebensbereiche. Alle Frauen müssen zu möglichst allen Zeiten einer Erwerbsarbeit nachgehen.

ganz grob zusammenfasst, könnte man das rauslesen.  ;D

Dass man dabei aber unterschiedliche Traditionen in den verschiedenen Ländern missachtet, ist nur ein Nebenaspekt. Erwerbstätigkeit zu 50/50 durchzusetzen, missachtet auch, nun, wie soll ichs sagen, die physischen Geschlechtsunterschiede. Also Jobs an Hochöfen, untertage usw., solange es die noch gibt, sind da eher schwer zu vermitteln. Aber wunschträumen ist ja nicht verboten.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 02. Januar 2019, 20:40:54
ZitatAlle Frauen müssen zu möglichst allen Zeiten einer Erwerbsarbeit nachgehen."
Irgendwo gelesen, daß Judith Butler begehrte Vortragende bei etlichen Fellowships und Wirtschaftsverbänden ist, das wird wohl der Grund sein, die werden sich jetzt schon ausrechnen, wieweit sie in 20 Jahren die Löhne dank eines Überangebots an Arbeitskräften drücken können (getrennte Umkleiden, Duschen, Klos fallen auch noch weg).

Nunja, verschiedene VT-affine Gruppierungen und Personen meinen ja, die Familien sollen abgeschafft werden, damit man die Kinder nach dem Gusto einer Weltelite indoktrinieren kann und ein Heer von billigen Arbeitssklaven (m/w) zur Verfügung hat. (Das ist doch die Idee von der NWO, oder?)
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 21:02:47
Zitat von: Scipio am 02. Januar 2019, 20:20:14

ZitatFalls es dann Freizeit gibt, wird die mit Sex verbracht, möglichst gleichgeschlechtlich und eventuelle Unfälle sollen leichter entsorgbar sein

Das hier ist in Gänze Bullshit.

Warum? Viele Feministinnen (ich mein hier nicht die Lifestyle- Feministinnen) sehen Mutterschaft als die Wurzel allen Übels für Frauen, Familie als Unterdrückungsinstrument des Patriarchats, daher auch der extrem abwertende Begriff "Familismus" (nicht so harmlos gemeint, wie die Wikipedia- Definition).

Ein Großteil des modernen Feminismus wurde aus dem Marxismus abgeleitet, und auch der gute Karl (oder wars Friedrich?) hat die Familie als Bollwerk der Bourgeosie, und damit als etwas Reaktionäres, zu Überwindendes betrachtet.
Etwas moderner bezeichnet man heute in feministischen und geschlechterfluiden Kreisen Familie auch schon mal als Keimzelle des Faschismus (Gisela Notz).

Fazit: Kinder sollen nicht mehr von Eltern, sondern von der Gesellschaft erzogen werden, Kitas werden da nicht mehr reichen.

Und bezüglich der von Sauropode angesprochenen Entsorgung: Die Diskussion um Abtreibung bis kurz vor der Geburt ist in vollem Gange.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 02. Januar 2019, 21:05:49
Warum stört es mich nur, dass über die genannte Autorin, Dale´O Leary, nicht wirklich viel Seriöses zu finden ist? Ein Wikimannia-Eintrag lässt einen schon stutzig werden und wenns dann bei google scholar keine Einträge gibt zweifele ich schonmal an der Quelle. Tieferes Graben fördert dann Verbindungen zum Katholizismus hervor, welches wie Arsch auf Eimer zu den propagierten Thesen passt.

Darüber hinaus frage ich mich, wie die UN, wo Staaten mit sehr konservativer Rollenvorstellung nicht gerade unterrepräsentiert sind, zu solchen "Zielen" kommt. Da müssen doch alle Muslims, Katholiken, Hindus und nichtreligiöse Chauvinisten gepennt haben ;)
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 21:19:33
Zitat von: Sauropode am 02. Januar 2019, 20:40:54

Nunja, verschiedene VT-affine Gruppierungen und Personen meinen ja, die Familien sollen abgeschafft werden, damit man die Kinder nach dem Gusto einer Weltelite indoktrinieren kann und ein Heer von billigen Arbeitssklaven (m/w) zur Verfügung hat. (Das ist doch die Idee von der NWO, oder?)

Der Witz ist ja, daß Verschwörungstheorethiker anscheinend in Bezug auf die reine destillierte Gender- Agenda gar nicht so weit daneben liegen.

Und nein, ich meine nicht, daß alle unsere hochqualifizierten Gender- Professorinnen diese Ziele eifrig anstreben, oder überhaupt auch nur kennen würden.

Und ich sehe auch nicht, daß da auch nur 1 Punkt irgendwie durchsetzbar wäre (trotz top down- Politik).

Aber kribblig machts mich schon, wenn Leute so etwas durchzusetzen versuchen.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 02. Januar 2019, 21:22:16
Nur mal als Lektüre: http://www.un.org/depts/german/conf/beijing/beij_bericht.html (http://www.un.org/depts/german/conf/beijing/beij_bericht.html) , dort Anlage 1. Da kann man nur mit sehr viel bösem Vorsatz die genannten Punkte rauslesen... vor allem, wenn man sich die Situation weiblicher Menschen in gut 2/3 der Welt vor Augen hält.

Edit: VTler destillieren das heraus, was sie lesen/sehen wollen. Überall. Vor allem und am liebsten aus offiziellen Dokumenten... wenn sie es nicht gleich selbst erfinden. "Den Feminismus/Genderismus" gibt es genausowenig wie "die Linke". Hedonismus (aka Sex als Vergnügen/Freizeitaktivität) ist kein Alleinstellungsmerkmal des Genderismus (Schonmal in nem Hookup-Forum gewesen?), im Gegenteil, Sex und seine Rolle wird in feministischen Kreisen sehr kontrovers diskutiert. Erwerbsarbeit mit eigenem Einkommen ist die Grundlage eines selbstbestimmten Lebens... umso mehr wenn die Altersvorsorge auf Ersparnissen und/oder Einzahlungen in Sozialsystemen beruht. Ein Großteil der deutschen Diskussion um Altesarmut beruht darauf, dass in den alten BL das Küche, Kinder, Kirche-Modell für Frauen in der Mehrheit gültig war. Damit haben Frauen selbstverständlich kaum Rentenansprüche. Vom Aufbau eigener Vermögen mal ganz zu schweigen...
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Scipio am 02. Januar 2019, 21:27:01
Zitat von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 21:02:47
Zitat von: Scipio am 02. Januar 2019, 20:20:14

ZitatFalls es dann Freizeit gibt, wird die mit Sex verbracht, möglichst gleichgeschlechtlich und eventuelle Unfälle sollen leichter entsorgbar sein

Das hier ist in Gänze Bullshit.

Warum? Viele Feministinnen (ich mein hier nicht die Lifestyle- Feministinnen) sehen Mutterschaft als die Wurzel allen Übels für Frauen, Familie als Unterdrückungsinstrument des Patriarchats, daher auch der extrem abwertende Begriff "Familismus" (nicht so harmlos gemeint, wie die Wikipedia- Definition).

Ein Großteil des modernen Feminismus wurde aus dem Marxismus abgeleitet, und auch der gute Karl (oder wars Friedrich?) hat die Familie als Bollwerk der Bourgeosie, und damit als etwas Reaktionäres, zu Überwindendes betrachtet.
Etwas moderner bezeichnet man heute in feministischen und geschlechterfluiden Kreisen Familie auch schon mal als Keimzelle des Faschismus (Gisela Notz).

Fazit: Kinder sollen nicht mehr von Eltern, sondern von der Gesellschaft erzogen werden, Kitas werden da nicht mehr reichen.

Und bezüglich der von Sauropode angesprochenen Entsorgung: Die Diskussion um Abtreibung bis kurz vor der Geburt ist in vollem Gange.

Moment mal, Ich meine dass die, von dir hier nochmal ausgeführte Feministische Position Bullshit ist.

Ich denke nicht, dass die Familie aller Probleme ist und Abtreibung sehe ich auch eher kritisch.

Ich hoffe meine Position ist jetzt klarer.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 02. Januar 2019, 21:28:02
Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass Kutschera ein besonders geeigneter Einstieg ist, wenn man sich über "Gender" informieren will.

https://blog.psiram.com/2017/08/ulrich-kutschera-ein-mann-sieht-rosa/
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 21:29:23
Zitat von: sailor am 02. Januar 2019, 21:05:49
Warum stört es mich nur, dass über die genannte Autorin, Dale´O Leary, nicht wirklich viel Seriöses zu finden ist? Ein Wikimannia-Eintrag lässt einen schon stutzig werden und wenns dann bei google scholar keine Einträge gibt zweifele ich schonmal an der Quelle. Tieferes Graben fördert dann Verbindungen zum Katholizismus hervor, welches wie Arsch auf Eimer zu den propagierten Thesen passt.

Darüber hinaus frage ich mich, wie die UN, wo Staaten mit sehr konservativer Rollenvorstellung nicht gerade unterrepräsentiert sind, zu solchen "Zielen" kommt. Da müssen doch alle Muslims, Katholiken, Hindus und nichtreligiöse Chauvinisten gepennt haben ;)

Daß O`Leary Katholikin ist, hätt ich noch erwähnen können, für ihren Eintrag bei Wikimannia kann sie ja nun nix. Jedenfalls war sie bei der Konferenz in Peking (wo Gender Mainstreamig, die bisher völlig undefinierte Begriff beschlossen wurde) dabei. Und Ulrich Kutschera hat sie zitiert, und auch einige ihrer Interpretationen aus eigener Lektüre von damaligen Protokollen (die werden da wohl ganze Wälder für gerodet haben) bestätigt.

Zu Deiner 2. Frage, es war eine FRAUENkonferenz, wo solln da Chauvis herkommen? Über den Ablauf, und warum und wie die konservativeren und relegiösen Frauen von westlichen Emanzen über den Tisch gezogen wurden, na da musst Du einfach den Artikel- Link öffnen. ;)
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 21:35:29
Zitat von: Peiresc am 02. Januar 2019, 21:28:02
Und ich habe auch nicht das Gefühl, dass Kutschera ein besonders geeigneter Einstieg ist, wenn man sich über "Gender" informieren will.

https://blog.psiram.com/2017/08/ulrich-kutschera-ein-mann-sieht-rosa/

Er ist nicht mein Einstieg, wie gesagt, beles ich mich da seit nem Jahr zu, auch im Psiram- Blog.

Aber gut, was halten den meine Mitforisten für die eigentlichen Ziele von Gender Mainstreaming und Gender Studies? Auch spekulativ.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 02. Januar 2019, 21:40:06
Zitat von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 21:02:47
Zitat von: Scipio am 02. Januar 2019, 20:20:14

ZitatFalls es dann Freizeit gibt, wird die mit Sex verbracht, möglichst gleichgeschlechtlich und eventuelle Unfälle sollen leichter entsorgbar sein

Das hier ist in Gänze Bullshit.

Warum? Viele Feministinnen (ich mein hier nicht die Lifestyle- Feministinnen) sehen Mutterschaft als die Wurzel allen Übels für Frauen, Familie als Unterdrückungsinstrument des Patriarchats, daher auch der extrem abwertende Begriff "Familismus" (nicht so harmlos gemeint, wie die Wikipedia- Definition).

Ein Großteil des modernen Feminismus wurde aus dem Marxismus abgeleitet, und auch der gute Karl (oder wars Friedrich?) hat die Familie als Bollwerk der Bourgeosie, und damit als etwas Reaktionäres, zu Überwindendes betrachtet.
Etwas moderner bezeichnet man heute in feministischen und geschlechterfluiden Kreisen Familie auch schon mal als Keimzelle des Faschismus (Gisela Notz).

Fazit: Kinder sollen nicht mehr von Eltern, sondern von der Gesellschaft erzogen werden, Kitas werden da nicht mehr reichen.

Und bezüglich der von Sauropode angesprochenen Entsorgung: Die Diskussion um Abtreibung bis kurz vor der Geburt ist in vollem Gange.

Hört sich alles gruselig an. In dem Zusammenhang verweise ich auf meine Sig.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 02. Januar 2019, 21:43:48
Zitat von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 21:35:29

Aber gut, was halten den meine Mitforisten für die eigentlichen Ziele von Gender Mainstreaming und Gender Studies? Auch spekulativ.

Hm, keine Ahnung. Ich hielt es für eine Art Modeerscheinung. Ein übergeordnetes Ziel war nicht in meinem Radar. Aber ich habe das Thema auch nicht so verfolgt, mich nervt es eher und will damit möglichst wenig belästigt werden. Kann sein, dass meine Haltung falsch ist.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 22:04:57
Ich hab mich einfach irgendwann gewundert, daß diese Glaubensgemeinschaft durch die Institutionen marschiert, wien heißer Draht durch Butter. Trotz der ganzen Widersprüchlichkeit ihrer Aussagen, der ganzen Kritik, die ja entgegen ihrem Mantra von den pöhsen Rechten nachweislich aus allen politischen Lagern, aus dem Wissenschaftsbetrieb, ja sogar ihren eigenen Zielgruppen kommt.

Novo Argumente hat eine ganz gute Sammlung von Artikeln zum Thema, da hat auch mal einer versucht zu ergründen, warum GS staatlich gefördert wird und quasi widerstandslos überall andocken kann, vielleicht find ich den Artikel heut Abend noch.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Fool am 02. Januar 2019, 22:06:22
Ich halte Gender Mainstreaming und Gender Studies für ausgemachten Bullshit und die von RdV dargestellten angeblichen Ziele der vermuteten genderistischen Bewegung für typisch rechtspopulistische Angstmacherei bzw. Übertreibung.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 02. Januar 2019, 22:11:56
Zitat von: Fool am 02. Januar 2019, 22:06:22
Ich halte Gender Mainstreaming und Gender Studies für ausgemachten Bullshit und die von RdV dargestellten angeblichen Ziele der vermuteten genderistischen Bewegung für typisch rechtspopulistische Angstmacherei bzw. Übertreibung.

In diese Richtung geht auch meine Vermutung. Ich halte Gendern für ungefährlich. Mich beunruhigen andere Tendenzen in der Gesellschaft mehr, weshalb ich von meinen 24h/d nix für Gender-Kram abzweigen kann.  :'(
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 02. Januar 2019, 22:12:40
Abschlusserklärung mit angehängten Vorschlägen füllen keine Regale, die Zusammenfassung/Erklärung sind keine 3 DINA4 Seiten.

Gender Mainstreaming ist die logische Konsequenz von industrieller Revolution und den daraus resultierenden Veränderungen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Dazu kommt die Verfügbarkeit staatlicher und privater Dienstleistungen, welche alle zusammen die "traditionelle Familie" als arbeitsteilige Erwerbsgemeinschaft obsolet macht. Körperliche Arbeit ist heute schon nicht mehr primäre Quelle gesellschaftlichen Wohlstandes und wird zukünftig weiter in Nischen abgedrängt. Eine Vielzahl heutiger Berufe und Tätigkeiten in der "Ersten und Zweiten Welt" ist unabhängig von geschlechtsspezifischen Merkmalen. Damit wandelt sich der altertümliche Zwang zur Familie zu einer freiwilligen Entscheidung... gleiches gilt für die Beteiligung an gesellschaftlichen Leben und politischer Macht. Es gibt in einer postindustriellen Gesellschaft keine objektiven Gründe gegen Gender Mainstreaming, wobei dieser Begriff auch immer mangelhaft interpretiert wird: GM geht in beide Richtungen, auch Männer dürfen aus ihren "Rollenberufen" ausbrechen... siehe auch männliche Erzieher, Pfleger etcpp. GM soll Möglichkeiten eröffnen, nicht erzwingen, was aus rechten/VT-Kreisen anders ausgelegt wird. Darüber hinaus geht es bei der Kritik an Gender diesen vornehmlich männlichen Kreisen immer um den Verlust vermeintlicher Vormacht. Zum einen um die direkte Vormacht ggü Frauen, zum anderen um Deutungshoheit über Rollen und Verhalten.

Gender ist für mich im akademischen Bereich leider oft ne wissenschaftliche Nullnummer, die Professuren wären anders eventuell besser verwendet. Gesamtgesellschaftlich ist "Gender" die konsequente Folge der Entwicklung. Die männlichen Herausstellungsmerkmale haben ihre Bedeutung verloren, damit entfällt die bisherige Grundlage einer Hierarchie...
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 02. Januar 2019, 22:16:47
Der Marsch durch die Unis ist leicht erklärt: Es ist verdammt einfach, mit ner B3-Professur "Frauenverstehen" zu heucheln, anstatt strukturell was bei Besetzungen zu drehen... Da kann man immer sagen: wir gendern und sind ganz tolle Frauenförderer... das kostet ein paar Stellen und ein paar Seiten Papier für Frauenförderpläne, die keine Sau mehr anschaut nach dem Erlass. Symbolpolitik und die rechten fallen drauf rein :D
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 02. Januar 2019, 22:19:16
Ich würde aber den Gender-Kram nicht mit Gleichberechtigung in einen Topf werfen wollen.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 23:12:31
Zitat von: Fool am 02. Januar 2019, 22:06:22
Ich halte (...) die von RdV dargestellten angeblichen Ziele der vermuteten genderistischen Bewegung für typisch rechtspopulistische Angstmacherei bzw. Übertreibung.

Der Vorwurf des Rechtspopulismus musste natürlich kommen ::), ich wiederhole, die Dame, die diese Worte schrub, ist Katholikin, Historikerin, Journalistin, und war 1995 in Peking dabei. Das ist es, was wir bisher sicher wissen.

Die Gender- Idee wird nun mal unlogischerweise überwiegend von radikalen Feministinnen befeuert, und da werden noch ganz andere Ideen ausgebrütet, Abschaffung des Wahlrechts für Männer, unterschiedliche Rechtssprechung für Männer und Frauen, Definitionsmacht für Frauen https://de.wikipedia.org/wiki/Definitionsmacht_(sexualisierte_Gewalt) ).

Die angeführten 5 Fernziele können natürlich komplett O`Learys Phantasie entsprungen sein, aber was ist denn konkret an denen so unwahrscheinlich (wenn man sie denn als Fernziele von radikalen Feministinnen betrachtet)?
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 02. Januar 2019, 23:23:13
Zumal Angstmacherei keineswegs eine Spezialität von Rechtspopulisten ist.  ::)

Naja, ich wiederhole mich. Was Sailor meinte, ist die mehr als berechtigte Forderung nach Gleichberechtigung und als solche IHMO klar abzugrenzen von dem radikalen Genderunsinn. Es gibt leider in jeder Überzeugung radikale Auswüchse, rechts, links, grün, gender usw.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 03. Januar 2019, 00:11:25
Zitat von: sailor am 02. Januar 2019, 22:12:40


Gender Mainstreaming ist die logische Konsequenz von industrieller Revolution und den daraus resultierenden Veränderungen im wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Dazu kommt die Verfügbarkeit staatlicher und privater Dienstleistungen, welche alle zusammen die "traditionelle Familie" als arbeitsteilige Erwerbsgemeinschaft obsolet macht. Körperliche Arbeit ist heute schon nicht mehr primäre Quelle gesellschaftlichen Wohlstandes und wird zukünftig weiter in Nischen abgedrängt. Eine Vielzahl heutiger Berufe und Tätigkeiten in der "Ersten und Zweiten Welt" ist unabhängig von geschlechtsspezifischen Merkmalen. Damit wandelt sich der altertümliche Zwang zur Familie zu einer freiwilligen Entscheidung... gleiches gilt für die Beteiligung an gesellschaftlichen Leben und politischer Macht.

Weiß ich alles selber, aber wozu dann diese massive top down- Politik, wenn man gelassen die Entwicklung abwarten kann?

Zitat
Es gibt in einer postindustriellen Gesellschaft keine objektiven Gründe gegen Gender Mainstreaming, wobei dieser Begriff auch immer mangelhaft interpretiert wird

Er ist meines Wissens überhaupt nicht definiert, nirgends (es gibt nicht mal eine sinnvolle Übersetzung), scharfe Zungen lästern deswegen über ein "moving target", das für die Durchsetzung von allem Möglichen herhalten soll.

ZitatGM geht in beide Richtungen, auch Männer dürfen aus ihren "Rollenberufen" ausbrechen... siehe auch männliche Erzieher, Pfleger etcpp.

Bekannt, Frauen sollen aus den schlecht bezahlten Erziehungs- und Pflegeberufen raus, Männer rein (funktioniert nur nicht wegen geschlechtsspezifischer Interessen).

ZitatGM soll Möglichkeiten eröffnen, nicht erzwingen, was aus rechten/VT-Kreisen anders ausgelegt wird. Darüber hinaus geht es bei der Kritik an Gender diesen vornehmlich männlichen Kreisen immer um den Verlust vermeintlicher Vormacht. Zum einen um die direkte Vormacht ggü Frauen, zum anderen um Deutungshoheit über Rollen und Verhalten.

Das ist ja ne Klischeeantwort wie von nem Gender- Studenten, wie gesagt, die Kritik kommt aus ALLEN politischen Lagern, von allen Geschlechtern (ja, allen siemundrölfzig), die Legende, sie würden nur von rechten Männern kritisiert werden, wird von ihnen gepflegt wegen des moralischen Kapitals, und natürlich um des Solidarisierungseffektes willen, das nutzt sich aber grade massiv ab (lustigerweise werden sie sogar von der DKP angegangen, aber das sind wahrscheinlich so K- Gruppen- Zickerein ;D ).

Dann häng ich noch ein paar interessante Links zum Thema ran von Leuten, die hoffentlich über jeden Stammtischverdacht erhaben sind.

Vojin Saša Vukadinovi?, Ex- Genderstudent, schwul, in der Emma über GS als ""Sargnägel des Feminismus"
https://www.emma.de/artikel/gender-studies-sargnaegel-des-feminismus-334569

Hannah Wettig, Feministin, über "Debattenkultur in der Szene"
https://www.emma.de/artikel/beissreflexe-das-buch-der-stunde-334567

Alice Schwarzer zankt sich mit Judith Butler und Sabine Hark
https://www.zeit.de/2017/33/gender-studies-judith-butler-emma-rassismus

Harald Martenstein (alt, weiß, männlich, witzig) zu GS
https://www.zeit.de/2013/24/genderforschung-kulturelle-unterschiede

Und hier noch ne ganze Sammlung von Qualitätsartikeln zum Thema, deren Autor_Innen* man nur schwer rechte oder religiös- fundamentalistische Neigungen unterschieben kann.
https://www.novo-argumente.com/thema/gender
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 03. Januar 2019, 00:39:05
Zitat von: Sauropode am 02. Januar 2019, 23:23:13
Zumal Angstmacherei keineswegs eine Spezialität von Rechtspopulisten ist.  ::)

Naja, ich wiederhole mich. Was Sailor meinte, ist die mehr als berechtigte Forderung nach Gleichberechtigung und als solche IHMO klar abzugrenzen von dem radikalen Genderunsinn. Es gibt leider in jeder Überzeugung radikale Auswüchse, rechts, links, grün, gender usw.

Sauropode, Du hinkst ja bei dem Thema um JAHRE hinterher. ;D

Ich wär ja froh, wenn in den Leitmedien noch Gleichberechtigungsfeministinnen zu Wort kommen würden, da würden mir vor lauter Nostalgie glatt Tränen der Rührung kommen, aber der Zug steht zur Zeit auf dem Abstellgleis.
Mir fallen spontan auch nur Camille de Paglia und Catherine Deneuve ein, die sich in letzter Zeit kritisch zum Privilegienfeminismus der Überlauten ihrer Geschlechtsgenossinen geäußert haben, sie mussten medial schwer dafür büßen.

Statt "Gleichberechtigung" (steht im Grundgesetz, und bedeutet Chancengleichheit) wird jetzt "Gleichstellung" (wurde von der EU verordnet, und bedeutet Ergebnisgleichheit) angestrebt.

Die Folgen sind zBsp. daß unterschiedliche Maßstäbe an weibliche und männliche Medizinstudenten angelegt werden (war hier im Forum auch schon Thema), oder daß unsere Justizministerin (hochwahrscheinlich grundgesetzwidrig) eine 50%- Quote für den Bundestag verlangt (alle Parteien zusammen haben wohl nur 30% Frauenanteil). Das läuft natürlich alles auch unter Gendermainstreaming, wobei die Gender- Aktivisten selbst unter Androhung von Folter nicht schlüssig erklären könnten, warum jetzt auf einmal doch wieder das biologische Geschlecht für sie ausschlaggebend ist. :gruebel
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 03. Januar 2019, 09:41:35
ZitatSauropode, Du hinkst ja bei dem Thema um JAHRE hinterher.

Ich versuche nur, normal zu bleiben.

Eigentlich wäre die Sache mit der Ergebnisgleichheit bzw. der Frauenquoten eine gute Möglichkeit, Karriere zu machen. Ich bewerb mich einfach als Quotenfrau in der Führungsetage großer Konzerne oder politischer Organisationen, bin anwesend, mache keinen Ärger, kleide mich repräsentativ usw. Wirklich was können braucht man ja anscheinend nichts. Das alles natürlich gegen eine gewissen Aufwandsentschädigung.  ;D
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Scipio am 03. Januar 2019, 17:08:49
Es wäre mal ganz interessant zu wissen, wie weit diese "toxischen" Ansichten der Genderstudies in der Feminismusbewegung verbreitet sind. Ich habe da absolut keinen Überblick drüber.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 03. Januar 2019, 17:16:12
Zitat von: Sauropode am 03. Januar 2019, 09:41:35
Ich bewerb mich einfach als Quotenfrau

Pardong, ich hatte ja keine Ahnung...Küss die Hand, gnä´ Frau...laß uns Psiram gemeinsam gender mainstreamen, das Projekt liegt schon viel zu lange in den Händen älterer weisser Herren mit ihren rationalistischen Ansichten. ;D

ZitatEigentlich wäre die Sache mit der Ergebnisgleichheit bzw. der Frauenquoten eine gute Möglichkeit, Karriere zu machen. Ich bewerb mich einfach als Quotenfrau in der Führungsetage großer Konzerne oder politischer Organisationen, bin anwesend, mache keinen Ärger, kleide mich repräsentativ usw. Wirklich was können braucht man ja anscheinend nichts. Das alles natürlich gegen eine gewissen Aufwandsentschädigung.  ;D

Im Ernst: Tritt in die FDP ein, die hat nach der AfD die geringste Frauenquote (22%?).

Ich rechne mit 50%iger Wahrscheinlichkeit damit, daß die Quote für den Bundestag mittelfristig auch gegen das Grundgesetz irgendwie durchgedrückt wird.

Und dann werden die männlichen Parteifunktionäre ihre Mütter, Schwestern, Töchter, Geliebten und Bekannten fragen, ob sie nicht Zeit und Lust hätten. ;D

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 03. Januar 2019, 17:41:12
Zitat von: Scipio am 03. Januar 2019, 17:08:49
Es wäre mal ganz interessant zu wissen, wie weit diese "toxischen" Ansichten der Genderstudies in der Feminismusbewegung verbreitet sind.

Was meinst Du mit ""toxischen" Ansichten der Genderstudies" genau? (ich geh davon aus, daß Du Dich auf die Diskussion hier beziehst)

GS sind aus der feministischen "Frauenforschung" hervorgegangen, haben sich dann aber (nach meinem Eindruck) verselbstständigt.
Feministinnen haben ca 150(?) Jahre versucht, ein weibliches Kollektiv zu schmieden. Haben sich mit Lesben, Schwulen, Queers verbündet. Und auf einmal haut eine Fraktion ihnen nach vorne ab, versucht sie zu übertrumpfen, mit der Behauptung, es gäbe gar keine Geschlechter (auch keine Frauen), alles konstruiert. Schwere Kränkung! :schlaeger

Aktuell marschieren die beiden Fraktionen mal getrennt, mal gemeinsam (Streit zwischen Schwarzer und Butler) , wirklich logisch wird das eigentlich nicht aufgearbeitet, solange nur das gemeinsame Feindbild attackiert werden kann.

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 03. Januar 2019, 17:52:20
@RDV: Danke für den tollen ad hominem Einstieg. Nein ich bin/war kein Gender-Student... und sehe in einem reinen Genderstudium so viel Sinn wie in katholischer Theologie. Natürlich gibt es aus allen Bereichen Kritik an der "reinen Genderlehre", aber du hast ausgerechnet eine rechts-religiös-konservative Dame als Primärquelle in die Diskussion gebracht... andere, sachliche und vor allem fachlich deutlich elaboriertere Kritiken haben es nicht in die Diskussion geschafft... oder sie auch nur ausgelöst. Schade.

Was die Quotendiskussion angeht: Hier haben sowohl Frauen wie Politiker dazugelernt. Eine Zwangsquote 50:50 oder gar eine Bevorzugung einer Seite zum Erreichen der Quote bringt mehr Probleme und Unzufriedenheit als das Ergebnis wert ist. Die perjorative Bezeichnung "QuotenXYZ (bitte Randgruppe persönlicherPräferenz einfügen)" sagt schon alles. Anekdotische Evidenz hat für mich die Frauenförderung in der BW: Bei gleicher Leistung, Eignung und Befähigung ist die Frau zu bevorzugen... damit konnten weder die Männer noch die Frauen leben. Erstere aus naheliegenden Gründen, die Frauen jedoch, weil es jegliche Leistung entwertete. Mir sind aus diesem Kontext Frauen bekannt, die Beförderungen und Versetzungen auf förderliche Posten ablehnten, weil sie dem Ruf der Quotenfrau entgehen wollten.

Weiterhin würde eine Gleichstellung der Interpretation nach RDV auch bedeuten, dass Männer sich in Sachen einklagen können, wo Manner unterrepräsentiert sind. Bspw. auf Richterposten in div. Gerichten, wo bereits jetzt >50% Frauen sitzen. Oder man könnte mal wieder die meisten sozialwissenschaftlichen Institute der Republik umkrempeln, von den Immatrikulationen in Gänze ganz zu schweigen (es studieren mittlerweile mehr Frauen als Männer). Auch kann man mit der absoluten Gleichstellung endlich die Lehrerbesetzungen wieder maskuliner besetzen und die weibliche Dominanz dort endlich aufbrechen... nur: man kann Zwangsquoten bei den Besetzungen einführen, aber was ist, wenn sich keine Frauen/Männer bewerben? Der Genderpolitik wird gern der Weg zu einer Zwangsquote unterstellt, diese würde aber gegen die freie Berufswahl (Art 12 GG) verstoßen und an die Artikel der Grundrechte wagen sich eigentlich nur Rechtsidioten.

Gender/Feminismus in der Gesellschaft: Die Genderlehrstühle an den Unis haben keinen/kaum Einfluss auf Diskussionen in den Unis. Entweder arbeiten sie wissenschaftlich, soweit dies in selbstgewählten Sparten möglich ist. Dann gibts keine doktrinären Probleme. Wollen sie dagegen missionieren und geben sich Leitbilder, die sich tlw. explizit gegen wissenschaftlichen Rationalismus stellen, dann disqualifizieren sie sich in der wissenschaftlichen Gemeinde so schnell wie Flatearther oder Kreationisten. Auch in der Gesellschaft sind Feministinnen eher laut als wirkungsvoll... denn die radikalen Forderungen sind auch unter Frauen nicht mehrheitsfähig... so lange die Forderungen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens finden, klappt es, aber wenn die Forderung erfüllt ist, muss die Avantgarde immer radikaler werden, um die Existenzberechtigung nicht zu verlieren. Das ist bspw. mit Frau Schwarzer und der Emma passiert. Beide hatten Wirkmacht, jetzt sind sie nur noch peinlich.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 03. Januar 2019, 18:54:47
Zitat von: sailor am 03. Januar 2019, 17:52:20
@RDV: Danke für den tollen ad hominem Einstieg. Nein ich bin/war kein Gender-Student...

Sag mir bitte-bitte, daß Du VERLETZLICH bist. ::)

An den Rest der Textwand mach ich mich vielleicht am WE.




Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 03. Januar 2019, 19:13:00
ZitatWeiterhin würde eine Gleichstellung der Interpretation nach RDV auch bedeuten, dass Männer sich in Sachen einklagen können, wo Manner unterrepräsentiert sind.

Nach MEINER Interpretation? :o

Okeeh, ich sagte in etwa "Gleichstellung gleich Ergebnisgleichheit", allerdings hatte ich da beim geneigten Leser Medienkompetenz vorausgesetzt (ja, arroganter Spruch).

Nein, Gleichstellung bedeutet fast ausschließlich Frauenförderung (es gab anfangs wohl Fälle, wo gewissenhafte Leute, Frauen, "Gleichstellung" wörtlich genommen haben, da wurde nachgeregelt), Männer müssen draußenbleiben, da kann sich auch keiner reinklagen (gerüchteweise nicht mal mit einer Geschlechts- OP, Präzedenzfälle unbekannt)

Gleichstellungsbeauftragte: muß laut Order (nein, nicht Grundgesetz) eine Frau sein. Darf ausschließlich von Frauen gewählt werden. Ist ausschließlich für Frauen zuständig.

Und jetz bring das mal mit deinem Spruch: "Der Genderpolitik wird gern der Weg zu einer Zwangsquote unterstellt, diese würde aber gegen die freie Berufswahl (Art 12 GG) verstoßen und an die Artikel der Grundrechte wagen sich eigentlich nur Rechtsidioten." in Übereinstimmung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichstellungsbeauftragte
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 03. Januar 2019, 19:14:00
Zitat von: Sauropode am 03. Januar 2019, 09:41:35
Ich bewerb mich einfach als Quotenfrau in der Führungsetage großer Konzerne oder politischer Organisationen, bin anwesend, mache keinen Ärger, kleide mich repräsentativ usw. Wirklich was können braucht man ja anscheinend nichts.

Schon recht. Aber hättste nicht ein anderes Bewerbungsfoto nehmen können? :rofl



SCNR :teufel
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 03. Januar 2019, 19:41:15
ZitatSchon recht. Aber hättste nicht ein anderes Bewerbungsfoto nehmen können?

Wieso? Für ein Heimchen am Herd reicht das doch.  :P
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 03. Januar 2019, 19:52:03
ZitatBewerbungsfoto

Chefs kucken heut auch, ob sich die Bewerberinnen gesund ernähren.

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: lerau am 04. Januar 2019, 02:12:34
Ich bin nach oberflächlicher Durchsicht auch der Meinung, dass RDV über das Ziel hinausschießt und Ideologen und Wissenschaftler unzulässig in einen Topf wird. Als wäre der Gedanke fernliegend, in einer liberalen Gesellschaft, Geschlechterunterschiede wissenschaftlich zu erforschen. Mag sein, dass die Gender Studis kleine oder große Macken in der Methodik haben, und auch große ideologische Schreihälse hervorbringen. Aber das macht doch die Grundidee nicht falsch. Bei der ganzen Diskussion sollte man streng darauf achten, dass man sich sein Weltbild nicht aus schlechten Quellen aufgebaut hat. Verwunderlich, dass es sich hier im Psiram-Forum jemand so einfach macht.

sailor ist in gewisser Weise zu danken, dass ein wenig Sachlichkeit eingebracht wird.

lerau
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 04. Januar 2019, 07:28:59
ZitatGender Studis kleine oder große Macken in der Methodik

Gender Studies =/= Geschlechterforschung

Es wird haufenweise Unfug produziert, was die Schlussfolgerung nahelegt, dass es sich mehr oder weniger komplett um Bullshit handelt.

ZitatVerwunderlich, dass es sich hier im Psiram-Forum jemand so einfach macht.

Woher weißt Du das? Weißt Du, oberlehrerhafte Belehrungen mag ich nicht so.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 04. Januar 2019, 07:38:50
Zitat von: lerau am 04. Januar 2019, 02:12:34Als wäre der Gedanke fernliegend, in einer liberalen Gesellschaft, Geschlechterunterschiede wissenschaftlich zu erforschen.
Ich schätze mal, sowas wird es auch geben. Das ist aber langweilig, weil könnte was mit Daten zu tun haben. Es ist deshalb kein Aufreger für die Feulletongs.

Man sollte sich davor hüten, das, was man in den Medien aufschnappt, für die ganze Wahrheit zu halten. Das ist auf vielen Gebieten so: für die Medien muss man telegen und verbal sein, am besten auch provokativ. In der Wissenschaft sind andere Qualitäten gefragt. Das muss kein Widerspruch sein, aber ein Unterschied ist es auf jeden Fall.

Ach so, PS:
Zitat von: lerau am 04. Januar 2019, 02:12:34Aber das macht doch die Grundidee nicht falsch.
Was ist denn die Grundidee? Finde ich sie bei Judith Butler? Wir haben schon mal versucht, uns dazu Klarheit zu verschaffen,
https://blog.psiram.com/2016/10/gender-studies-und-die-wissenschaft/
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 04. Januar 2019, 10:04:49
+1


PS: In diesem Forum fehlt ganz eindeutig sowas wie Like-Dislike-Buttons. Kann sehr nützlich sein, wenn man eine Diskussion zwar interessant findet und verfolgt, aber nicht unbedingt selbst einen Beitrag schreiben will.

PPS: Disklike-Buttons wären auch verzichtbar.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 10:46:33
Zitat von: lerau am 04. Januar 2019, 02:12:34
Ich bin nach oberflächlicher Durchsicht auch der Meinung, dass RDV über das Ziel hinausschießt und Ideologen und Wissenschaftler unzulässig in einen Topf wird.

Welche Wissenschaftler denn? Die Genderleute sehen sich selbst als Politaktivisten, die gesellschaftlich normativ tätig werden wollen, die Studenten werden, wenn man so will, zu Politkommissaren ausgebildet, die später in den Institutionen über Quoten und einseitige Geschlechterförderung wachen sollen.

Argument gegen die Wisschenschaftlichkeit von GS: Die lehren in postmoderner, poststrukturalistischer Manier selbst, daß es keine objektiven Tatsachen gibt, das es immer auf die Position des Behauptenden ankäme.
Marxistische "Standpunkttheorie": Der Arbeiter hat als Unterdrückter grundsätzlich einen objektiveren Standpunkt, als der ausbeutende Kapitalist.
Feministische SPT: Frauen haben als unterdrücktes Geschlecht grundsätzlich einen objektiveren Standpunkt, als die sie unterdrückenden Männer.
Gender- SPT: Eine schwarze behinderte lesbische Frau hat den allerobjektivsten Standpunkt (ihr kann von niemandem mehr widersprochen werden) (aus diesem Kastendenken ist in den USA die linke "Identitätspolitik" entstanden).

GS lehnen intern Wissenschaftlichkeit, Rationalität als männerzentriert ab, für die sind daß bloß zu dekonstruierende Standpunkte von Unterdrückern, Machtmittel, ergo wollen sie selbst gar keine Wissenschaft sein.
Nach außen müssen sie natürlich den Anschein der Wissenschaftlichkeit wahren, da sie ihren Politaktivismus durch das Anbohren von Bildungsfördertöpfen finanzieren.

ZitatAls wäre der Gedanke fernliegend, in einer liberalen Gesellschaft, Geschlechterunterschiede wissenschaftlich zu erforschen.

Der Standardstrohmann, als wäre man gegen Geschlechterforschung, wenn man begründet daß GS diese gar nicht betreiben. ::)

ZitatAber das macht doch die Grundidee nicht falsch.

Die Grundidee, besser, das Dogma ist, daß Geschlechter komplett sozial konstruiert ist. Also brauchen sie gar nicht forschen, sie müssen es nur noch allen anderen beibiegen per Politaktivismus.

ZitatBei der ganzen Diskussion sollte man streng darauf achten, dass man sich sein Weltbild nicht aus schlechten Quellen aufgebaut hat.

Und das von jemandem, der nach eigener Aussage hier nur nach "oberflächlicher Durchsicht" kommentiert, also auch die zahlreichen Links gar nicht geöffnet hat.

ZitatVerwunderlich, dass es sich hier im Psiram-Forum jemand so einfach macht.

Wollt ich auch grad sagen.



Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 11:21:25
Für Lerau hier mal eine GUTE (weil von Genderleuten selbst erstellte) Quelle.

Neben angeblichen Berufsaussichten in den Bereichen:

    "Personalwesen in Verwaltung und Wirtschaft
    Hochschulen und Forschungseinrichtungen
    Außerschulische Bildungseinrichtungen
    Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit
    Nichtregierungsorganisationen
    Kultureinrichtungen und Medien"

und einem Einstiegsgehalt von

"2.500 bis 2.900 € brutto im Monat."

wollen sie idealistische Studenten mit folgender Überschrift begeistern:

ZitatGender Studies können Leben retten

Behauptung:

ZitatGender Studies beschränken sich nicht nur auf Philosophie und Gesellschaft: Durch den Zweig der Gender Medizin ist es gelungen, medizinische Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu erkennen und somit Menschenleben zu retten.

Problem: Meines Wissens war "Gender Medizin", wohl auch unter dem Namen "Gender Bio- Medizin" bekannt, nie ein Zweig der GS, und macht auch keine Anstalten es zu werden
Die haben mit denen außer dem Begriff "Gender" rein gar nichts gemein, wäre ja auch unlogisch, da Naturwissenschaftler sich bei medizinischen Fragen ja eben mit biologischen Gegebenheiten, und nicht mit sozial konstruierten Geschlechterrollen befassen.

Dieses Schmücken mit fremden Federn (GS nimmt auch oft Erkenntnisse der seriösen Geschlechterforschung für sich in Anspruch) wurde schon oft scharf kritisiert, aber sie machen da stur weiter (Kritiker haben eh keine Ahnung, Männer mit Rechtsdrall, die um ihre Privilegien fürchten, Kritik abgehakt 8) ).

Einige Sätze später:
ZitatDie Gender Studies kritisieren, dass Männer häufiger Versuchspersonen sind, denn dadurch gelten ihre Symptome als universell.

WARUM Männer häufiger Versuchspersonen sind, ob das nun auch ein Privileg ist, daß sie sich gegenseitig zuschustern, bei dem sie Frauen gerne draussenlassen wollen, oder eventuell ganz was anderes...man wird wohl vergeblich eine GS- Studie dazu suchen.

Vielleicht können die Fachleute von Psiram noch etwas beitragen, ist euch Gender Medizin, bzw. Gender Bio- Medizin ein Begriff?

https://www.studycheck.de/studium/gender-studies


Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 04. Januar 2019, 11:39:22
Zitat von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 11:21:25ist euch Gender Medizin, bzw. Gender Bio- Medizin ein Begriff?
Nur im Zusammenhang mit dieser Diskussion. In der Praxis spielt das so gut wie keine Rolle. Es gibt ein paar wenige Studien dazu (es werden immer die gleichen angeführt, was aber selbstverständlich ein Zeichen dafür ist, dass da viel im Argen liegt).

https://blog.psiram.com/2016/10/gender-studies-und-die-wissenschaft/#comment-67279
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 11:54:07
Na es gab doch irgendwann die Erkenntnisse, daß manche Medikamente bei den 2 Geschlechtern unterschiedlich wirken, daß die Gewichts- und Körperfettunterschiede zwischen Mann und Frau mehr berücksichtigt, auch , daß mehr Frauen als Versuchspersonen genommen werden müssen.

Und neulich gabs so etwas, daß Frauen und Männer unterschiedliche künstliche Kniegelenke benötigen, ich glaub, der Tony Hofreiter hat in einem Interview versucht, diese medizinische Erkenntnis auch den GS zuzuschanzen.

Hätte gedacht, dafür gäbs vielleicht Gender Medizin, aber vermulich fallen solche Erkenntnisse schon im "normalen" Medizinbetrieb ab.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 12:46:21
Weiter vorne hatte ich versprochen, einen Artikel zu suchen, in dem der Autor versucht, zu erklären, warum Feminismus und Gender Studies trotz Kritik aus SÄMTLICHEN politischen Lagern dermaßen auf dem Durchmarsch durch die Institutionen sind, obwohl es dazu gar keine Massenbewegung von unten gibt.

(Um einigen die Mühe zu ersparen:
Nein, ich bin kein "Antifeminist", nur weil ich meine, daß "Gleichstellung" und Dauerquoten nur in begehrten Jobs Frauen endgültig als leistungsschwach, unselbstständig und betreuungsbedürftig abstempeln. Ich bin auch kein Frauenfeind, wenn ich denke, daß die Radikalität etlicher Protagonistinnen der Bewegung nichts mit Selbstbewußtsein, sondern mit einem schwachen Selbstbild und Gruppendynamik zu tun hat.)

hier isser:

ZitatDer neue Feminismus als Abkehr von der Aufklärung

Essay von Brendan O'Neill

Bei Promis, Politikern und an Universitäten ist der neue Feminismus der letzte Schrei. Dabei richtet sich diese Entwicklung gegen grundlegende aufklärerische Werte. Der zeitgenössische Feminismus hat sich weit von seinen Wurzeln entfernt
(...)
In Teilen lässt sich der Feminismus als ,,Mission Creep" betrachten: Eine alte Bewegung hat ihre ursprünglichen Anliegen weitestgehend erreicht und verwendet ihre alten Strukturen nun für andere Zwecke. Dies würde erklären, warum der neue Feminismus so versessen auf die Kultur und das Denken der Menschen ist, weshalb ihm so viel daran liegt, was und wie Menschen reden, welche Worte sie verwenden oder welche Bilder sie sehen.
(...)
Inwiefern ist es die Gesellschaft – und weniger die Feministen selbst –, deren Amtsapparate und Eliten neu-feministische Ideen so begeisterungsvoll aufgreifen? Dabei geht es weniger um den beängstigenden Einfluss der Neufeministinnen, als vielmehr um die Empfänglichkeit der politisch, öffentlich und medial Verantwortlichen gegenüber feministischen Meinungen und Vorurteilen.
(...)
Am treffendsten lässt er sich vielmehr als eine Ideologie der herrschenden Klasse beschreiben. Er wurde zum moralischen und politischen Verbundstoff der auseinandergebrochenen, post-politischen Eliten des Westens, zu einem Mittel abgehalfterter Institutionen, um ihre moralische Selbstdarstellung zu pflegen und sich fortschreitend in weitere Bereiche des Lebens, der Sprache und des Denkens der Menschen einzumischen.
(...)
Im Gegensatz zu vorangegangenen Feminismen steht der neue Feminismus nicht für einen Schlag gegen das politische System, sondern eher für eine Auffassung, mit welcher die Eliten ein neues politisches Narrativ zu schaffen und ihren Einfluss im öffentlichen wie auch im privaten Leben der Menschen auszuweiten hoffen.
(...)
Die neufeministische Ansicht, dass auf Vernunft gegründetes Wissen irgendwie ,,männlich" sei, durchdringt große Teile der westlichen akademischen Gemeinde.
(...)
Die maßgebende Dynamik besteht nicht in einer unheilvollen Invasion von Bildungseinrichtungen durch Feministen, wie uns das Männerrechtsaktivisten glauben machen wollen. Vielmehr übernehmen diese Institutionen neufeministisches Denken als vermeintlich progressive Fassade für ihre eigene Entfremdung von den Werten der Vernunft und dem Ideal der Erkenntnis, und zwar als Vorwand für ihre bereits bestehende innere Entrückung von den Errungenschaften der Moderne

https://www.novo-argumente.com/artikel/der_neue_feminismus_als_abkehr_von_der_aufklaerung

Na wenn das mal keine neue Herausforderung für eine progressive Linke ist, Feminismuskritik als Herrschaftskritik. :grins2:



Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 04. Januar 2019, 17:20:11
Hmm, der Artikel ist interessant, bewertet aber diverse Dinge über.

Da ist zum einen die Annahme, dass eine Entwicklung "immer zum Besseren" führen muss. Die ersten Absätze ergeht sich der Herr über die Ergebnisse bisheriger Geschlechterpolitik und ist sich nicht zu schade, auf polemische Simplifizierungen (Afghanistan als feministischer Krieg, der verloren wurde) zurückzugreifen. Aber das wäre eine ganz neue Baustelle, die ich gar nicht erst eröffnen will. Wichtig ist, dass er die Ziele früherer Aktivisten für erreicht ansieht und daher keinen Sinn im Weiterbestehen des Aktivismus sieht. Dies erinnert fatal an die Auffassung vom "Ende der Geschichte" (Fukuyama) aus den Neunzigern... doch menschliche/gesellschaftliche Entwicklung erstarrt nicht plötzlich. Gleichzeitig hat er Forderungen aus verschiedenen Zeiten in einen Monolithen die bisherige Entwicklung unter den Tisch gekehrt: Gender Payment gap und "pink tax" sind verhältnismäßig neue Thematiken, die vor 20-30 Jahren in den feministischen Diskursen keine oder nur eine Nischenrolle innehatten.

Zum Feminismus in der Gesellschaft: Das Beispiel der Beyonce ist in einer Hinsicht gut gewählt... Die wachsende gesellschaftliche und wirtschaftliche Macht von Frauen macht "gegendertes Marketing" lohnenswert. Dieser rein kapitalistische Ansatz bei der Motivsuche fehlt, ist aber ein signifikanter Teil der feministischen Realität. Frauen als Konsumenten von Produkten, Dienstleistungen und Medien spielen eine wichtigere Rolle und diese wird vom Markt bedient. Dabei wird natürlich auch das Herausheben der Frau (dem umworbenen Konsumenten) durch (pseudo-)Feminismus praktiziert.

Feminismus in der Politik: In seiner Argumentation geht der Autor wiederum von simplifizierten Grundannahmen aus. Nämlich jener, dass vor der "Feminisierten Politik" der Idealzustand herausfordernder, rationaler Debatten vorherrschte... oder das dieser sich ohne die Feminisierung erreichen lassen würde. Dass eine nichtfeminisierte Politik unemotionaler und damit rationaler wäre. Schaut man sich Debatten früherer, männlich dominierter Parlamente an kann man von unemotionalen und rationalen Diskussionen nicht viel finden... gerade auch der Einfluss der AfD (als dezidierte Verneiner jeglichen Genderismus) auf die Debattenkultur im BT zeigt, dass es eben nicht rationaler und ruhiger wurde. Damit tritt das Gegenteil von dem ein, was der Autor sagen möchte. Auch der Abschluss des Absatzes, die Aussage zur Debattenunterdrückung ist derzeit deutlich eher ein Merkmal antigenderistischer, rechter Kreise, welche unter dem Schlagwort der "Volksgemeinschaft" jegliche Heterogenisierung der Gesellschaft einer fiktiven Homogenität unterordnen wollen. Auch kommt von dort derzeit die größte Ablehnung rationaler Argumente und wissenschaftlicher Erkenntnisse (siehe Klimawandel oder Fake news).

Feminismus in der Wissenschaft: Natürlich gibt es jene Werke und Kritiken an "Klassikern", das Zulassen dieser Kritik ist aber auch Teil von Wissenschaft. Denn Wissenschaft geht von der Prüfbarkeit und letztendlich auch der Verwerfbarkeit von Theorien aus. Dabei wird nicht nur im Feminismus gern übers Ziel hinausgeschossen und gerade im heutigen Wissenschaftsbetrieb ergeht man sich in dem Irrtum, frühere Schriften aus heutiger Perspektive zu bewerten... vor allem durch Nichthistoriker, welche die damaligen Verhältnisse nicht kennen oder kennen wollen. Aber auch Historiker haben gern mal falsch gelegen, man bedenke alleine den Interpretationswandel welches Tacitus Germania seit dem 19. Jahrhundert durchgemacht hat. Der Abschluss des Kapitels
ZitatMit dem Wissen verhält es sich hier wie mit der Politik: Die maßgebende Dynamik besteht nicht in einer unheilvollen Invasion von Bildungseinrichtungen durch Feministen, wie uns das Männerrechtsaktivisten glauben machen wollen. Vielmehr übernehmen diese Institutionen neufeministisches Denken als vermeintlich progressive Fassade für ihre eigene Entfremdung von den Werten der Vernunft und dem Ideal der Erkenntnis, und zwar als Vorwand für ihre bereits bestehende innere Entrückung von den Errungenschaften der Moderne, der Vermessenheit der Wissenschaft, dem Menschen als Zentrum der Erkenntnis und vielleicht sogar von der Transformation der Natur.
ist an Allgemeinheit nicht zu übertreffen. Welche Institutionen sich wie und warum entfremden wird weder genannt noch belegt. Gleiches gilt für die Definition von Entfremdung... denn "westliche Werte" sind nicht in Stein gemeißelt. Auch Werte ändern sich und die unbedingte Beherrschung/Unterordnung der Natur (als Beispiel) ist nun seit 30 Jahren obsolet. Werte werden immer wieder neu ausgehandelt, sie stellen einen gesellschaftlichen Konsens dar. Und dieser Konsens wird durch die wachsende gesellschaftliche Rolle der Frau neu bestimmt.

Feminismus in der Justiz: Das ist in meinen Augen blanker Hohn, der Opferschutz soll hier totaler Transparenz (Voyeurismus?) geopfert werden. Gerade bei Sexualverbrechen ist der "Voyeurfaktor" durch die Öffentlichkeit besonders groß, hier öffentliche Kreuzverhöre unter dem Argument der Skepsis ggü. dem Kläger/Opfer zu verlangen ist genauso ein Bruch der Unschuldsvermutung wie die Vorverurteilung des Tatverdächtigen. Die Wahrheitsfindung obliegt dem Gericht, nicht einer durch Transparenz zu beteiligenden Öffentlichkeit. Das Gericht bewertet die Aussagen und kann damit auch bestimmen, wie es die Beteiligten verhört. Ein Kreuzverhör, wie es in div. schlechten Fernsehdramen immer so schön rüberkommt dient mitnichten der ultimativen Wahrheitsfindung. Auch Konfrontation kann Aussagen verzerren oder ganz unterdrücken. Dabei unterschlägt der Autor, dass das voraufklärerische Rachemotiv, welches bei/nach Sexualskandalen immer wider hochkocht, keinesfalls ein Monopol der Feministen ist... sondern noch prominenter (und gesellschaftlich erfolgreicher) aus anderen Kreisen kommt: Bspw. in der Todesstrafe für Kinderschänder-Kampagne der NPD.

Zum Fazit: Was will er denn nun? Er arbeitet sich über div. Kapitel am Feminismus ab, nur um ihn dann als reines Sympthom einer Mainstream-Misanthropie darzustellen... anstatt sich der postulierten Ursache zu widmen. Das passt argumentativ nicht, ist ungefähr so wie auf Fieber zu schimpfen, welches durch eine Grippe ausgelöst wurde. Anstatt sich um Quelle/Erreger zu kümmern wird sich an einer Randerscheinung abgearbeitet.... im Falle des Textes an einer, welche nur eine nachgeordnete Wirkmacht hat: Die radikalen Positionen sind in keiner Weise wissenschaftlicher oder gesellschaftlicher Mainstream, die "Trigger-Warning-Szene" an US-Universitäten hat multiple Wurzeln (bspw. auch die Rassenpolitik und eine andere Fokussierung auf die Bewertung psychischer Traumata). Somit ist mir nicht klar, warum der Text geschrieben wurde... und vor allem in dieser Gestalt/Ordnung. Normalerweise geht man vom Allgemeinen zum Speziellen, von der Makro- in die Mikrobetrachtung. Hier wird eine Makrobetrachtung (ein parforce-Ritt durch/gegen des Feminismus) innerhalb weniger Sätze in eine Mikrobetrachtung umgedeutet, der der größere Kontext fehlt.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 20:37:41
ZitatIn seiner Argumentation geht der Autor wiederum von simplifizierten Grundannahmen aus. Nämlich jener, dass vor der "Feminisierten Politik" der Idealzustand herausfordernder, rationaler Debatten vorherrschte... oder das dieser sich ohne die Feminisierung erreichen lassen würde.

Find ich nirgends, zitier mal.

Zitat... gerade auch der Einfluss der AfD (als dezidierte Verneiner jeglichen Genderismus) auf die Debattenkultur im BT zeigt, dass es eben nicht rationaler und ruhiger wurde.

Hast du mal auf das Verhalten von Grünen und Teilen der SPD geachtet, wenn ein AfDler eine Rede hält? Bzw., man kann es gar nicht ignorieren, es sind keine Zwischenrufe mehr, das ist eine ständige Geräuschkulisse, die teils gar nicht mehr aus artikulierten Worten besteht, neulich hat eine Grüne eine komplette Rede lang hysterisch gelacht, wohl in der Hoffnung, den AfD- Redner aus dem Konzept zu bringen. Grüne (als dezidierte Befürworter jeglichen Genderismus) und AfD nehmen sich in Sachen Debattenkultur gar nix.

ZitatDamit tritt das Gegenteil von dem ein, was der Autor sagen möchte.

Formulier doch einfach mal, was der Autor deiner Meinung nach sagen müsste sagen möchte, wir scheinen ihn ja unterschiedlich zu verstehn.

ZitatAuch der Abschluss des Absatzes, die Aussage zur Debattenunterdrückung ist derzeit deutlich eher ein Merkmal antigenderistischer, rechter Kreise

So krass unterscheiden sich die Wahrnehmungen... seit Jahren kritisieren demokratisch gesinnte Leute die linke Hegemonie in den Medien und Bildungseinrichtungen, Journalisten wählen größtenteils rot-grün, Lehrer wählen größtenteils rot-grün, viele betreiben, entgegen ihres Berufsethos, schamlos Propaganda, sieben längst die Nachrichten bzw Lehrinhalte aus, die sie ihrer Klientel/ ihren Schützlingen zumuten möchten, an den Universitäten findet teilweise Kulturrevolution light statt, mit Denunziationen, verbalen Hinrichtungen, physischer Gewalt, Vernichtung bürgerlicher Existenzen (gerne vorn dabei: Genderstudenten auf Antifa- Trip), die CDU hat sich vom Konservatismus verabschiedet, und alle Parteien halten gegen die AfD zusammen.

Und jetzt erzähl mir, bei welcher Debatte die Rechte die Macht hat, auch nur ein Fitzelchen zu unterdrücken. :gruebel

Fürchest du dich Nachts vielleicht deshalb so vor "Backlash" und "Rechtsruck", weil du tagsüber soviel Leuten mutig und wahllos "Nazi! Sexist!! Antisemit!!! entgegenschleuderst?

(die Frage ist schon angebracht, weil du bereits zum 3. oder 4.mal versuchst, Genderkritik mit Rechtsradikalität in Verbindung zu bringen, sehr subtil  ::))



ZitatNatürlich gibt es jene Werke und Kritiken an "Klassikern", das Zulassen dieser Kritik ist aber auch Teil von Wissenschaft.

Das Brandmarken von Werken wie Orvids Metamorphosen, Newtons Principia Mathematica, und einer "Beschreibung der Natur durch Francis Bacon" durch TRIGGERWARNUNGEN, damit faule und neurotische Studenten eine Ausrede haben, sie gar nicht erst zu lesen, sich weiterhin in ihrer kleingeistigen Gender- Safe Space- Blase suhlen zu können, ist für dich also zulässige Wissenschaftskritik.

Keine weiteren Fragen.


Zitatist an Allgemeinheit nicht zu übertreffen. Welche Institutionen sich wie und warum entfremden wird weder genannt noch belegt.

Ich liebe es, wenn Genderbefürworter (bei denen ist mir das speziell aufgefallen) von einem Artikel wie selbstverständlich erwarten, er solle dasselbe leisten wie ein dickes Buch, und immer aufzählen, was ihrer Meinung nach alles noch hätte drinstehn müssen.
Dir ist hoffentlich aufgefallen, das der (englische Autor) nicht über Deutschland schreibt (weswegen dein AfD- Bezug schon nicht so gepaßt hat), sondern über die westliche Welt allgemein.

Aber ich helf ja gerne aus: Wenn ich "Institutionen" höre, denk ich an Ministerien, Schulen, Universitäten. Und voila, Ministerien (schätze mal, Bildungsministerium und Familienministerium in D) sorgen dafür, daß Gelder für Bildung bei den GS versickert, ohne daß die Gegenleistungen in Form von relevanten Studien liefern müssen. Und an den Schulen werden die lieben Kleinen schon mal vorgegart, damit sie sich später an der Uni als angehende Diplomforstwirte oder Diplomweinbauern nicht über dusslige, aber prüfungsrelevante Gender- Fragen wundern.

ZitatGleiches gilt für die Definition von Entfremdung... denn "westliche Werte" sind nicht in Stein gemeißelt.

Genau, Werte wie Aufklärung, Demokratie werden immer wieder attackiert, von rechts, von links, und da ganz besonders vom aktuellen real existierenden Feminismus, inklusive Genderismus. Also fühlen sich Menschen bemüßigt, westliche Werte zu verteidigen.

ZitatAuch Werte ändern sich und die unbedingte Beherrschung/Unterordnung der Natur (als Beispiel) ist nun seit 30 Jahren obsolet.

Da biste wohl auf den "In-Einklang-mit-der-Natur"- Schmus reingefallen, wenn wir die Natur nicht mehr zu beherrschen versuchen (und sei es mit ner Faust im Samthandschuh) beherrscht sie uns. Und unsere wohlstandsverwöhnten Damen wollen trotz allen Naturkitsches nicht aus ihren Eigentumswohnungen zurück in die Höhlen, wo sie tatsächlich wieder direkt auf männliche Beschützer und Ernährer angewiesen wären.

ZitatWerte werden immer wieder neu ausgehandelt, sie stellen einen gesellschaftlichen Konsens dar. Und dieser Konsens wird durch die wachsende gesellschaftliche Rolle der Frau neu bestimmt.

Ich bekomme deutlich den Eindruck, daß du freuen würdest, wenn der gesellschaftliche Konsens endlich mal von Aufklärung, Rationalität, Wissenschaftlichkeit weggehen würde.
Übrigens sind Frauen nicht gleich Feministinnen. Ich bezweifle, daß die Mehrheit der Frauen sich sowas wie ein esoterisches Matriarchat wünscht. Und bisher hat noch jede der 3 Feminismuswellen es geschafft, die Mehrheit der Frauen zu verprellen, sie dazu zu bringen, das andere Geschlecht, inklusive dessen Neigung zu Rationalität und allgemein Dingen, die funktionieren, wieder mehr wertzuschätzen.


Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 21:19:01
Zitat von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 20:37:41
Und bisher hat noch jede der 3 Feminismuswellen es geschafft, die Mehrheit der Frauen zu verprellen, sie dazu zu bringen, das andere Geschlecht, inklusive dessen Neigung zu Rationalität und allgemein Dingen, die funktionieren, wieder mehr wertzuschätzen.

Ah ja. Da können wir uns ja wirklich glücklich schätzen, dass die Feministinnen das männliche Geschlecht (noch!) nicht ausgerottet haben. :anbet: Da wären die Frauen in ihrer Irrationalität und Neigung zu nicht Funktionierendem ja echt am Arsch.

:facepalm

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 21:45:56
ZitatFeminismus in der Justiz

Der Autor plädiert für ein rechtsstaatliches Verfahren in Vergewaltigungsfällen, daß Feministinnen schon lange nicht nur auszuhöhlen, sonder komplett abzuschaffen versuchen. Deswegen ist deine künstliche Empörung ("Voyeurismus") völlig überflüssig, die übelsten Auswüchse hat er ja gar nicht genannt (vielleicht kannte er sie 2015 noch nicht):

Definitionsmacht

Wenn eine Frau sagt, sie wurde vergewaltigt, soll ihr uneingeschränkt Glauben geschenkt werden, sie soll nicht kritisch befragt werden, der Täter hingegen soll keinerlei Recht auf Anhörung haben, er ist unbedingt als schuldig anzusehn.

Begründung: Opferschutz

weitere Begründung: "Warum sollte eine Frau sich sowas ausdenken?!!"



Hier der dürre Wiki- Artikel dazu, meiner Erinnerung nach gabs da auch mal einen guten Kritik- Abschnitt, offensichtlich entfernt worden (da bist eingeladen zu spekulieren, welche dunklen debattenunterdrückenden antigenderistischen Mächte das wieder waren).

https://de.wikipedia.org/wiki/Definitionsmacht_(sexualisierte_Gewalt)

Aber immerhin traut sich die Jungle World, diesen bösartigen Unsinn zu kritisieren:
https://jungle.world/artikel/2010/32/kein-kavaliersdelikt

Und noch ein wenig Realitätsbezug:

Sowohl während des Kachelmann- Prozesses, als auch während des Prozesses um Frau Lohfink entblödete sich Alice Schwarzer nicht, trotz hinreichender Unschuldsvermutungen Haftstrafen für die Männer (die mit hinreichender Wahrscheinlichkeit Verleumdungsopfer waren, was ihr bereits bekannt war) zu fordern.
Man darf sicher davon ausgehn, daß sie glühende Anhängerin der Definitionsmacht (sprich, der feministischen Variante der Prozessführung) ist.

ZitatDabei unterschlägt der Autor, dass das voraufklärerische Rachemotiv, welches bei/nach Sexualskandalen immer wider hochkocht, keinesfalls ein Monopol der Feministen ist... sondern noch prominenter (und gesellschaftlich erfolgreicher) aus anderen Kreisen kommt: Bspw. in der Todesstrafe für Kinderschänder-Kampagne der NPD.

Ja, was für ein Gauner, dieser Autor, der schreibt einfach nicht in den Text rein, was du gerne zwecks Relativierung dort selbst reinzwängen würdest. Aber kann das vielleicht daran liegen, daß es nun mal um Feminismus geht? Und NICHT um dein Lieblingsthema? Und was bringt es dem ramponierten Bild von Rachefeministinnen, wenn da eine rechte Splitterpartei bei dem Thema noch übler drauf ist?

ZitatZum Fazit
Dein Fazit lautet zusammengefasst, daß der Herausgeber von Spiked dir nicht das Wasser reichen kann, weil du zum Thema etwas komplett anderes geschrieben hättest (natürlich in RICHTIGER Gestalt/ Ordnung)

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 21:52:53
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 21:19:01
Zitat von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 20:37:41
Und bisher hat noch jede der 3 Feminismuswellen es geschafft, die Mehrheit der Frauen zu verprellen, sie dazu zu bringen, das andere Geschlecht, inklusive dessen Neigung zu Rationalität und allgemein Dingen, die funktionieren, wieder mehr wertzuschätzen.

Ah ja. Da können wir uns ja wirklich glücklich schätzen, dass die Feministinnen das männliche Geschlecht (noch!) nicht ausgerottet haben. :anbet: Da wären die Frauen in ihrer Irrationalität und Neigung zu nicht Funktionierendem ja echt am Arsch.

:facepalm

Das nenn ich mal überempindlich (nö, hat nix mit Geschlecht zu tun).

Hast du den Artikel, um den es geht, gelesen?
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 04. Januar 2019, 21:58:04
ZitatUnd unsere wohlstandsverwöhnten Damen wollen trotz allen Naturkitsches nicht aus ihren Eigentumswohnungen zurück in die Höhlen, wo sie tatsächlich wieder direkt auf männliche Beschützer und Ernährer angewiesen wären.

Wohlstandsverwöhnte Herren wollen das sicher auch nicht und sähen in einer steinzeitlichen Höhle ebenso ziemlich alt aus, um als Ernährer und Beschützer zu taugen.

Und das Rollenklischee vom jagenden Mann und der Frau am wärmenden Feuer ist ja mittlerweile auch nicht mehr der neueste Stand. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/geschlechterrollen-forscher-entzaubern-die-steinzeit.976.de.html?dram:article_id=342902)

Oder ist das auch Gender-Bullshit?
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 22:02:23
Ich hab "Damen" geschrieben, weil ich nicht ständig "Feministinnen" schreiben wollte.
Und eigentlich wollt ich noch den Säbelzahntiger dazupacken.

ZitatOder ist das auch Gender-Bullshit?

Keine Ahnung...

ZitatBrigitte Röder (Prähistorikerin)
(...)
Von 2002 bis 2005 wirkte sie als nationale Koordinatorin der Schweizer Graduiertenkollegien Gender Studies an der Universität Basel, deren Trägermitglied sie seit 2005 ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Brigitte_R%C3%B6der_(Pr%C3%A4historikerin)
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 22:21:34
Zitat von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 21:52:53
Hast du den Artikel, um den es geht, gelesen?

Nö, keine Lust. Hauptsächlich, weil ich nicht das Gefühl hatte, dass ich zur Zielgruppe gehöre. Ich bin kein Fan von Identitätspolitik.

Zitat von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 21:52:53
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 21:19:01
Zitat von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 20:37:41
Und bisher hat noch jede der 3 Feminismuswellen es geschafft, die Mehrheit der Frauen zu verprellen, sie dazu zu bringen, das andere Geschlecht, inklusive dessen Neigung zu Rationalität und allgemein Dingen, die funktionieren, wieder mehr wertzuschätzen.

Ah ja. Da können wir uns ja wirklich glücklich schätzen, dass die Feministinnen das männliche Geschlecht (noch!) nicht ausgerottet haben. :anbet: Da wären die Frauen in ihrer Irrationalität und Neigung zu nicht Funktionierendem ja echt am Arsch.

:facepalm

Das nenn ich mal überempindlich (nö, hat nix mit Geschlecht zu tun).

Warum hat Empfindlichkeit nichts mit dem Geschlecht zu tun, Rationalität und Affinität zu Dingen, die funktionieren aber schon?  :gruebel
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 04. Januar 2019, 22:25:05
ZitatDie politische Klasse hat neufeministisches Denken viele Jahre lang bewusst befördert und sie tat dies, indem sie Politik aufweichte und deren Betonung auf Vernunft und Urteilsvermögen durch Pathos und Konsens ersetzte.
...
Und zweitens stellt das ,,Besänftigen" der Politik die Politik als solche in Frage, wie sie in der modernen Zeit verstanden wurde: als ein Aufeinandertreffen widerstreitender Visionen, ein Aufgebot sachlich-logischer Argumente im Bemühen, den Gegner im Wettstreit um die öffentliche Meinung zu besiegen. Nunmehr aber geht es in der Politik – mit den Worten der Washington Post – um ,,Kooperation, Konsens und Wärme".

Nur zwei Stellen aus denen das Wunschdenken hervorgeht. Demokratie bedeutet nun mal Konsens und Kooperation, ein "Besiegen", also die Vorherrschaft einer alleinseligmachenden Wahrheit gibt es zum Glück nur sehr selten. Ein Wahrer Gläubiger(TM) könnte sich jetzt noch über die inheränte Gewalt in der Wortwahl aufregen ;) :D

AfD und ihr Gegenwind:
Ja habe ich... und auch darauf, wie die AfD rhetorisch auf den politischen Bühnen und sozialen Medien agiert. Da ist nix, aber auch gar nix rational und sachlich. Die Reaktionen von Links/Grün hat die AfD selbst provoziert und ausserhalb der Auseinandersetzung mit den AfDern können Güne und Linke manchmal sogar sehr sachlich argumentieren. Was nicht heißt, dass sie auch Recht haben;) Im Übrigen ist angesichts des Hinweises auf das Verhalten/Rhetorik der AfD ein Umschwenken und Missbilligen des Verhaltens Dritter reiner Whataboutismus ;)

Gegenteil:
Der Autor argumentiert, dass Feminismus in Gremien zur Abweisung von Vernunft und Urteilsvermögen führt. Mit der AfD sind nun dezidiert antigenderistische Personen in den Gremien, womit Vernunft und Urteilsvermögen ja eigentlich zunehmen müssten. Nicht eingetreten. Im Gegenteil, Mit dieser Partei, die Gender explizit ablehnt sind Meinungen und Personen im Parlament, die sich von Vernunft und Urteilsvermögen im Sinne der klassischen Aufklärung weit entfernt haben.

Linksgrüne Hegemonie:
Ahja, jetzt wird ein Schuh draus. Dann kannst du ja sicher Beispiele von Lehrpersonal nennen, die gegen den Beutelsbacher Konsens verstoßen. Weiterhin scheint es ja eine linksgrüne Verschwörung in Medien- und Bildungskreisen zu geben, die gegen den (nichtartikulierten) Willen der Schlafschafmehrheit "Kulturrevolution light" betreiben  ::) :o Scherz beiseite, vieleicht dürfen Lehrer/Journalisten auch frei wählen und vieleicht hat die Mehrheit deutscher Medienkonsumenten aktive Kaufentscheidung zugunsten linker Medien getroffen? Vieleicht spiegelt die Berufswahl auch den Idealismus gewisser linksgrüner Kreise wieder, sich vor eine Klasse zu stellen oder freiberuflich ohne Festeinkommen Artikel zu verfassen? Vieleicht ziehen bestimmte Berufe überproportional bestimmte politische Positionen an? Ich hab bei der BW keinen Punk getroffen, nur überproportinal viele Konservative. Vieleicht liegts an der unterschiedlichen Auffassung darüber, wie/womit man der Gesellschaft dienen kann oder was eine Person persönlich zufrieden stellt? Die Rechte hat zum Glück noch keine Macht, Debatten zu unterdrücken, jedoch zeigt bspw. der Umgang der AfD mit Journalisten (Versuch des Ausschlusses von Medien bei Parteitagen) sehr deutlich, wohin die Reise gehen soll....

Zum Persönlichen sag ich jetzt mal nix und was die Verbindung Genderkritik und Rechtsradikalismus angeht: Die wissenschaftliche Methodenkritik an der Genderforschung hat hier bisher nicht stattgefunden. Stattdessen kamen Allgemeinsätze, Kolumnen und Menschen, deren Agenda durchaus in den rechtskonservativen Bereich gehören. Brendan ONeill hat auch durchaus Querfrontansätze. Insgesamt sehe ich die pauschalisierte Genderkritik durchaus am rechten Rand und völlig losgelöst von einer vernünftigen und ergebnisorientierten wissenschaftlichen Debatte. Denn anstatt konkrete Mängel und Schwächen in der Arbeit zu diskutieren kommen Allgemeinplätze, welche versuchen, multikausale Ursachen auf ein simples Thema umzudeuten: Die Tendenz nach Linksgrün in der Gesellschaft hat seine Ursachen AUCH in der Gleichberechtigung, aber nicht allein. Da wären noch Anstieg der Bildungssituation breiter Schichten, Wohlstandszuwachs seit dem Weltkrieg, gesteigerte Auseinandersetzungen mit Taten der Vorväter, verändertes Bewusstsein bzüglich der Rolle Deutschlands, die europäische Integration, die Wende, ectpp.

Triggerwarnungen:
Nein. Es sind Erscheinungen eines Wissenschaftsbetriebes, der mitunter zu selbstbezogen ist. Eine Triggerwarnung ist ja nun auch kein Leseverbot und die genannten Werke nun auch nicht wirklich in jeden Curriculum Standard. Es hat seinen Grund, warum diese Sache in D/Europa meines Wissens nach keine Verbreitung findet: Es interessiert hier keinen. Gleich kommt das Argument, dass die Astas linksgrün versifft sind... was insofern stimmt, als dass sie nach meiner Kenntnis kaum mal über 25% Wahlbeteiligung der Studenten kommen.

Institutionen: Ne allgemeinere Antwort deinerseits ging wohl nicht. Die Argumentation, dass GS wichtige Gelder für Bildung verschwendet ist so unterhaltsam wie die linksgrüne Forderung, den Verteidigungsetat für Sozialleistungen zu verwenden. Davon abgesehen habe ich bereits gesagt, dass die Kosten für diese Lehrstühle im Gesamtbudget verschwindend gering sind... und dass es genug hinterfragenswerte Institutionen an dt. Universitäten gibt. Drittens können die Unis selbst entscheiden, ob sie sich so einen Lehrstuhl einrichten. Als Übersicht zu empfehlen: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=2ahUKEwiczrS_gNXfAhXI-6QKHYhRC4cQFjABegQIAhAC&url=https%3A%2F%2Fwww.bundestag.de%2Fblob%2F536708%2Ff920fd8afc4c784a7bd0ce05801097bd%2Fwd-8-043-17-pdf-data.pdf&usg=AOvVaw1pUF0VbS61CI066ijON8m4 (https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&ved=2ahUKEwiczrS_gNXfAhXI-6QKHYhRC4cQFjABegQIAhAC&url=https%3A%2F%2Fwww.bundestag.de%2Fblob%2F536708%2Ff920fd8afc4c784a7bd0ce05801097bd%2Fwd-8-043-17-pdf-data.pdf&usg=AOvVaw1pUF0VbS61CI066ijON8m4)

Werte:
Allein der Wert "Demokratie" hat sich in D in den letzten 200 Jahren mehrfach gewandelt. Bis 1918 durften Frauen nicht wählen. Davor gabs solche angenehmen Dinge wie Zensuswahlrecht oder Entzug des Wahlrechtes, wenn man Armenunterstützung bezog. "Aufklärung" an sich ist darüber hinaus kein Wert, sondern eine Epoche. Im Zuge dieser Epoche haben etliche Menschen grundlegende Werte definiert, die sie für erstrebenswert hielten. "Demokratie" in ihrer heutigen Form wäre damals nur den radikalsten und progressivsten Denkern in den Sinn gekommen. Ein tolles Beispiel dagegen ist Hobbes mit seinem Leviathan, der Befürwortung der Absolutistischen Monarchie.... erwiedert von Locke mit dem Begriff der Gleichheit und dem Gesellschaftsvertrag. Alles "Urschleim", gut fürs Verständnis der Entwicklung aber extrem weit weg von heutiger Wissenschaft und vor allem Notwendigkeit in der Gesellschaft... Aber auch der Feminismus hat seine Wurzeln in der Zeit der Aufklärung, er ist die logische Folge der Menschen- und Bürgerrechte. Quasi alle modernen gesellschaftspolitischen Visionen und Ansichten wurzeln in dieser Zeit, daher kann man mit der Aufklärung den Nationalsozialismus genauso begründen wie den Kommunismus... man findet für alles "Belege". Die Werte der Aufklärung, welche allgemeingültig sind sind die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens, der rationalen Ableitung von Naturgesetzen aus dem wiederholbaren Versuch, der Quellennachweis etcpp.

Den restlichen Ad hominem Kram lasse ich unkommentiert.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 04. Januar 2019, 22:36:17
Zitat von: sailor am 04. Januar 2019, 22:25:05Eine Triggerwarnung ist ja nun auch kein Leseverbot
+1. Der Mann hieß übrigens Ovid. Ich stelle mir auch nicht vor, dass er unter AfD-Sympathisanten so ein großes Publikum hat.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 22:41:52
Zitat von: Sauropode am 04. Januar 2019, 21:58:04

Und das Rollenklischee vom jagenden Mann und der Frau am wärmenden Feuer ist ja mittlerweile auch nicht mehr der neueste Stand. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/geschlechterrollen-forscher-entzaubern-die-steinzeit.976.de.html?dram:article_id=342902)

Oder ist das auch Gender-Bullshit?

Jetzt hab ich glatt gelesen.
Das sind ja...bahnbrechende Erkenntnisse. :o

ZitatEin Grab mit Waffen muss kein Männergrab sein
(...)
Das zeigt, manchmal bestätigen sich unsere Vorstellungen, aber manchmal nicht.
(...)
Wenn jetzt die Frauen die Bilder gemacht haben, dann ist natürlich die Wahrscheinlichkeit da, dass sie zumindest mit dabei waren auf der Jagd. Und darum geht es uns. Also, es ist keine Ausstellung, die fertige Antworten liefert, können wir nicht.
(...)
Brigitte Röder und ihre universitäre Arbeitsgruppe kamen zum Schluss, dass man das Matriarchat mit archäologischen Quellen allein weder beweisen noch widerlegen kann – und dass dasselbe natürlich auch für das Patriarchat gilt."

Gender Bullshit wärs erst dann, wenn sie aufgrund ihrer mageren Ausbeute die Existenz des Ur- Matriarchats behauptet hätten.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 04. Januar 2019, 22:49:37
Ebenso bahnbrechend wie der von Dir postulierte Beschützer und Ernährer.

Du bringst mich noch dazu, GS zu verteidigen, obwohl ich die Auswüchse (nicht die Geschlechterforschung) für Bullshit halte.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 04. Januar 2019, 22:51:30
Zu den Forderungen einzelner Vertreterinnen im Bereich Sexualstrafrecht ist nur so viel allgemein zu sagen: Gefordert wird viel, aber im gesellschaftlichen Konsens (sic!) wird sich davon kaum was wiederfinden. Darüber hinaus gibt es gerade im Bereich Sexualdelikte ne Menge Studien zum Dunkelfeld und zur Anzeigemotivation, welche darauf hindeuten, dass eine erneute Konfrontation mit dem Täter und ein erneutes Durchleben der Tat als extrem unangenehm empfunden wird, weshalb von Anzeigen abgesehen wird.

Was die Prähistorikerin angeht: Was soll es aussagen, dass sie bei gender studies mitgewirkt hat? Für mich ist die Frau aufgrund ihrer "Erstausbildung", Vita und Literatur in erster Linie Prähistorikerin... mit dem Schwerpunkt Kinder/Frauenrollen. Das ist wissenschaftlich ein dickes Brett, da man keine direkten Zeugnisse hat und viel Interpretation drinsteckt (alles was der Archäologe nicht auf Anhieb zuordnen kann ist "kultisch" ;) ). Da zu forschen und zu publizieren ist wirkliche Arbeit.

Im Übrigen ist das in meinen Augen auch der bessere Weg der GS: Fundierte wissenschaftliche Ausbildung und anschliessende Spezialisierung in Gender des jeweiligen Forschungsfeldes.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 22:58:00
Zitat von: Peiresc am 04. Januar 2019, 22:36:17
Zitat von: sailor am 04. Januar 2019, 22:25:05Eine Triggerwarnung ist ja nun auch kein Leseverbot

Triggerwarnungen kommen meines Wissens aus dem Bereich der Psychotherapie, und sollen traumatisierte Patienten schützen. Wer glaubt denn bitte an Massen von traumatisierten Studenten, die bei einem Schlüsselreiz (in Büchern!) Schaden nehmen können? Und wenn sie nicht traumatisiert sind, und keinen Schaden nehmen können: wozu dann die Triggerwarnungen? Sie dienen denen, die sie anbringen wohl eher dazu, sich erstens als Beschützer der Schwachen, und zweitens als Richter über tote, aber wirkmächtige Autoren aufzuspielen.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 23:04:50
Zitat von: Sauropode am 04. Januar 2019, 22:49:37
Du bringst mich noch dazu, GS zu verteidigen, obwohl ich die Auswüchse (nicht die Geschlechterforschung) für Bullshit halte.

+1
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 04. Januar 2019, 23:05:30
Zitat von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 22:58:00
Zitat von: Peiresc am 04. Januar 2019, 22:36:17
Zitat von: sailor am 04. Januar 2019, 22:25:05Eine Triggerwarnung ist ja nun auch kein Leseverbot

Triggerwarnungen kommen meines Wissens aus dem Bereich der Psychotherapie, und sollen traumatisierte Patienten schützen.
Ich hätte da gerne mal einen vernünftigen Beleg für eine dieser "Triggerwarnungen". Was ich dazu bisher kenne, sind Wanderanekdoten, deren Herkunft ungewiss ist. Das ist ein bisschen wie mit religiöser Erbauungsliteratur: je näher man den Ursprüngen kommt, um so mehr lösen sie sich auf.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 04. Januar 2019, 23:06:38
Hach, endlich hab ichs gefunden: https://forum.psiram.com/index.php?topic=15062.msg199975#msg199975

ZitatFurchtbar, das alles. Lasst uns mehr mit der Rückseite des Mondes befassen.

Und hier gab es das Thema auch schon mal https://forum.psiram.com/index.php?topic=9324.0
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Scipio am 04. Januar 2019, 23:16:52
Zitat von: Sauropode am 04. Januar 2019, 21:58:04
ZitatUnd unsere wohlstandsverwöhnten Damen wollen trotz allen Naturkitsches nicht aus ihren Eigentumswohnungen zurück in die Höhlen, wo sie tatsächlich wieder direkt auf männliche Beschützer und Ernährer angewiesen wären.

Wohlstandsverwöhnte Herren wollen das sicher auch nicht und sähen in einer steinzeitlichen Höhle ebenso ziemlich alt aus, um als Ernährer und Beschützer zu taugen.

Und das Rollenklischee vom jagenden Mann und der Frau am wärmenden Feuer ist ja mittlerweile auch nicht mehr der neueste Stand. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/geschlechterrollen-forscher-entzaubern-die-steinzeit.976.de.html?dram:article_id=342902)

Oder ist das auch Gender-Bullshit?

Nun der Artikel bleibt recht wage, außerdem kann ich mir nur schwer vorstellen, wie man Erkenntnisse über die Geschlechterrollen in der Steinzeit gewinnen will. So etwas lässt sich ja nicht aus den Sachfunden herauslesen.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 04. Januar 2019, 23:26:14
Das ist klar, aber deswegen das heutige bürgerliche Familienmodell in diese Zeit hinein zu interpolieren, ist ebenso falsch.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 00:00:52
Zitat von: sailor am 04. Januar 2019, 22:25:05
Im Übrigen ist angesichts des Hinweises auf das Verhalten/Rhetorik der AfD ein Umschwenken und Missbilligen des Verhaltens Dritter reiner Whataboutismus ;)

Nein, ist es nicht, wenn 2 Parteien sich übel anpflaumen, und du das (aus Sympathie für die andere?) nur einer ankreidest, dann gehört das erwähnt. Was ist übrigens mit deinen ständigen Whataboutisms bezüglich AfD und NPD? Nach Überfliegen deiner Textwand ( zwar in Rekordzeit getippt, aber leider ohne Zitate von mir, so daß ich jetzt würfeln oder mich totscrollen kann, um rauszufinden, worauf du dich beziehst) gehts ja hier wieder munter weiter:

ZitatAfd
(...)
linksgrüne Verschwörung
(...)
AfD
(...)
Brendan ONeill hat auch durchaus Querfrontansätze  :rofl2
(...)
linksgrün versifft

Sailor, dieses Rumgeeier ist unwürdig, du möchtest mir doch die ganze Zeit etwas unterstellen, aber traust dich nicht so recht, es klar zu formulieren, hast noch keine smoking gun gefunden, suchst aber eifrig, erzählst mir inzwischen, was und wie ich es EIGENTLICH sagen wollte.

Deine Texte sind durchzogen von verdrucksten, aber penetranten Denunziationsversuchen derart, daß Gender- Kritik, und damit natürlich auch alle Kritiker RECHTS seien. Ich habe mit Argumentation und zahlreichen Links versucht darzustellen, welche Bandbreite die Kritiker und die Kritik haben. Bei dir geb ichs auf.

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 00:09:44
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 23:04:50
Zitat von: Sauropode am 04. Januar 2019, 22:49:37
Du bringst mich noch dazu, GS zu verteidigen, obwohl ich die Auswüchse (nicht die Geschlechterforschung) für Bullshit halte.

+1

Ich schreib mir hier den Wolf (bin ein langsamer Tipper), und jetzt regen sich schon 3 Leute wegen 2 unglücklich formulierter Sätze auf? Oder ist da noch mehr? :o
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 00:18:41
Zitat von: Peiresc am 04. Januar 2019, 23:05:30
Ich hätte da gerne mal einen vernünftigen Beleg für eine dieser "Triggerwarnungen".

Auf Arte gibs die auch, wenn ein Film mal etwas mehr Bums hat.

Irgendwas mit "...empfindsamen Personen wird geraten...", wobei ich das auch wieder für voll VERLETZEND und DISKRIMINIEREND halte, weil ich die als empfindsame Person trotzdem gern kucke.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 05. Januar 2019, 08:01:49
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 00:09:44und jetzt regen sich schon 3 Leute wegen 2 unglücklich formulierter Sätze auf? Oder ist da noch mehr? :o
Ähm ... ja. Ich komme mal zum Thema zurück. Ich habe die komplette Diskussion hier
https://blog.psiram.com/2016/10/gender-studies-und-die-wissenschaft/#comments
und die meisten der da verlinkten Texte gelesen (oder mindestens überflogen, ob sie was zum Thema beitragen). Gender Studies sind dead on arrival, Reanimation zwecklos. Abgesehen davon gebe ich sailor völlig recht, also: 4 Leute.

Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 00:18:41
Zitat von: Peiresc am 04. Januar 2019, 23:05:30
Ich hätte da gerne mal einen vernünftigen Beleg für eine dieser "Triggerwarnungen".
Auf Arte gibs die auch, wenn ein Film mal etwas mehr Bums hat.

Irgendwas mit "...empfindsamen Personen wird geraten...", wobei ich das auch wieder für voll VERLETZEND und DISKRIMINIEREND halte, weil ich die als empfindsame Person trotzdem gern kucke.
Das wäre dann geschickt formulierte Werbung. Weil wir gerade bei Psychotherapie waren: ein Grundprinzip der Sexualtherapie ist das Koitusverbot.

Nur noch mal zur Sicherheit: mit vernünftigem Beleg meinte ich einen sachlich berichtenden Text und keinen aus dem Durchlauferhitzer. Schade, wieder nichts.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 05. Januar 2019, 09:45:26
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 00:09:44
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 23:04:50
Zitat von: Sauropode am 04. Januar 2019, 22:49:37
Du bringst mich noch dazu, GS zu verteidigen, obwohl ich die Auswüchse (nicht die Geschlechterforschung) für Bullshit halte.

+1

Ich schreib mir hier den Wolf (bin ein langsamer Tipper), und jetzt regen sich schon 3 Leute wegen 2 unglücklich formulierter Sätze auf? Oder ist da noch mehr? :o

Nein, und ich rege mich nicht auf. Eigentlich versuche ich, Dir Recht zu geben.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 05. Januar 2019, 10:11:49
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 00:09:44
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 23:04:50
Zitat von: Sauropode am 04. Januar 2019, 22:49:37
Du bringst mich noch dazu, GS zu verteidigen, obwohl ich die Auswüchse (nicht die Geschlechterforschung) für Bullshit halte.

+1

Ich schreib mir hier den Wolf (bin ein langsamer Tipper), und jetzt regen sich schon 3 Leute wegen 2 unglücklich formulierter Sätze auf? Oder ist da noch mehr? :o

Was denkst du? Es ist ja nicht so, dass man in diesem Forum mit Gender-Kritik a priori auf taube Ohren stößt (siehe auch die ganzen alten Diskussionen im Blog und im Forum dazu, die hier ja schon verlinkt wurden). Glaubst du wirklich, dass du lediglich wegen zwei unglücklich formulierter Sätze Gegenwind bekommst? Mir würde das zu denken geben.

Mir geht es jedenfalls ähnlich wie Sauropode, mein durchaus vorhandener Auskotzwille über Gender wurde leider durch die "unglücklich formulierten" Sätze gedämpft, aber das liegt vielleicht auch nur an meiner Überempfindlichkeit  ::)
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 11:54:57
ZitatMir geht es jedenfalls ähnlich wie Sauropode, mein durchaus vorhandener Auskotzwille über Gender wurde leider durch die "unglücklich formulierten" Sätze gedämpft, aber das liegt vielleicht auch nur an meiner Überempfindlichkeit  ::)

Gefährliche Bohnen, wenn man die Meinung zu nem Thema davon abhängig macht, wie man zu den Diskutanten steht, läuft doch was schief.

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 05. Januar 2019, 13:10:31
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 00:00:52
Zitat von: sailor am 04. Januar 2019, 22:25:05
Im Übrigen ist angesichts des Hinweises auf das Verhalten/Rhetorik der AfD ein Umschwenken und Missbilligen des Verhaltens Dritter reiner Whataboutismus ;)

Nein, ist es nicht, wenn 2 Parteien sich übel anpflaumen, und du das (aus Sympathie für die andere?) nur einer ankreidest, dann gehört das erwähnt. Was ist übrigens mit deinen ständigen Whataboutisms bezüglich AfD und NPD? Nach Überfliegen deiner Textwand ( zwar in Rekordzeit getippt, aber leider ohne Zitate von mir, so daß ich jetzt würfeln oder mich totscrollen kann, um rauszufinden, worauf du dich beziehst) gehts ja hier wieder munter weiter:

ZitatAfd
(...)
linksgrüne Verschwörung
(...)
AfD
(...)
Brendan ONeill hat auch durchaus Querfrontansätze  :rofl2
(...)
linksgrün versifft

Sailor, dieses Rumgeeier ist unwürdig, du möchtest mir doch die ganze Zeit etwas unterstellen, aber traust dich nicht so recht, es klar zu formulieren, hast noch keine smoking gun gefunden, suchst aber eifrig, erzählst mir inzwischen, was und wie ich es EIGENTLICH sagen wollte.

Deine Texte sind durchzogen von verdrucksten, aber penetranten Denunziationsversuchen derart, daß Gender- Kritik, und damit natürlich auch alle Kritiker RECHTS seien. Ich habe mit Argumentation und zahlreichen Links versucht darzustellen, welche Bandbreite die Kritiker und die Kritik haben. Bei dir geb ichs auf.

Ist das alles was du draufhast? Statt lesen, verstehen, widerlegen einfach mal mit Pathos und Opferrolle versuchen ist nicht gerade im Sinne der Aufklärung ;) Die Bandbreite der Kritik hast du nicht mal ansatzweise dargestellt... daher ist es müßig zu spekulieren, ob da überhaupt ein Verstehen der Kritik da ist. Dein Beitrag zu  der Prähistorikerin zeigt, dass alles, wo gender irgendwie draufsteht für sich schon negativ ist... ohne eben zu reflektieren, was diese Person macht/möchte. Nämlich Wissenschaft(TM). Den letzten Absatz, in dem die Dame schildert, dass ihre Arbeit bei den hardcorefeministinnen auf Ablehnung stößt (weil sie eben Wissenschaft statt Ideologie macht) unterschlägst du. Eine wirkliche Argumentation vermisse ich bei dir seit 2 Seiten, da ist keine Auseinandersetzung mit einzelnen Punkten, sondern ein Heraussuchen von Punkten, die möglichst drastisch deine Position untermauern. Eine Quellenkritik an diesen Punkten/Positionen findet nicht statt, keine Einordnung in die aktuelle wissenschaftliche oder politische Diskussion. Im Grunde ist es buzzwordbingo, wie man an deinen Ausführungen zu Werten und Aufklärung sieht.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 05. Januar 2019, 13:36:38
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 11:54:57
ZitatMir geht es jedenfalls ähnlich wie Sauropode, mein durchaus vorhandener Auskotzwille über Gender wurde leider durch die "unglücklich formulierten" Sätze gedämpft, aber das liegt vielleicht auch nur an meiner Überempfindlichkeit  ::)

Gefährliche Bohnen, wenn man die Meinung zu nem Thema davon abhängig macht, wie man zu den Diskutanten steht, läuft doch was schief.

Wie kommst du darauf, dass ich das tue? Es geht um den Inhalt deiner Sätze, um nichts sonst.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 05. Januar 2019, 13:40:31
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 22:21:34
Warum hat Empfindlichkeit nichts mit dem Geschlecht zu tun, Rationalität und Affinität zu Dingen, die funktionieren aber schon?  :gruebel

Übrigens war diese Frage nicht rhetorisch gemeint. An einer Antwort bin ich ernsthaft interessiert.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 14:18:21
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 05. Januar 2019, 13:40:31
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Januar 2019, 22:21:34
Warum hat Empfindlichkeit nichts mit dem Geschlecht zu tun, Rationalität und Affinität zu Dingen, die funktionieren aber schon?  :gruebel

Übrigens war diese Frage nicht rhetorisch gemeint. An einer Antwort bin ich ernsthaft interessiert.

Meine Aussage hatte nichts mit DEINEM Geschlecht zu tun, da ich das nur vermuten konnte.

@ Sailor

Da hab ich mir so viel Mühe mit dir gegeben, und dann dieses vernichtende Urteil. :'(

Kannst du mir bitte trotzdem noch einen Beleg für Brendan O´Neills Querfrontaktivitäten liefern, das nagt nämlich an meinem antifaschistischen Gewissen.

Danke

@Peiresc

ZitatAbgesehen davon gebe ich sailor völlig recht

Im Speziellen oder im Allgemeinen?

Ich bin leider bei einigen Psiramisten angeeckt, was ich überdenken werde, zu einigen Punkten ließe zwecks besseren Verständnisses meines nicht unverrückbaren Standpunktes noch wesentlich mehr sagen, aber wenn Du Sailors "Alles-Nazis-außer-ich-und-Mutti"- Nummer legitim fändest, würde mich das doch schwer überraschen.

Zur Erinnerung: Mir ging es um die Frage, wie eine (von mir so empfundene) Ideologie, zu der jegliche Graswurzelbewegung fehlt, einfach so durch die Institutionen einer Demokratie marschiert.
Und dann wird das ständig von unserm Süßwassermatrosen (schnell ein Strich in der Liste bei "ad hominem") derailt mit AfD-NPD-Querfront- Quark.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 05. Januar 2019, 14:57:48
Naja, es ist bei manchen so, dass sie bestimmte Buzzworte (z.B. Nazi, AfD, Populisten, aber auch umgedreht gepolte wie Linksgrüne usw.) in Diskussionen einsäen, damit der andere über das Stöckchen springt, damit dieser dann rhetorisch in eine bestimmte Ecke getrieben werden kann. Nennt sich Rabulistik und ist vor allem im Netz verbreitet.

Jene, die das machen, sind nicht so am Austausch an Argumenten interessiert, sondern am Rechthaben und am Dominieren der Meinung.

Ich rege an, dass man das mal überdenkt und wieder zum Thema zurückkehrt, sonst wirds einfach nur  :Sandkasten2:  :Sandkasten: :Sandkasten2:
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 05. Januar 2019, 16:30:20
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 14:18:21
ZitatAbgesehen davon gebe ich sailor völlig recht
Im Speziellen oder im Allgemeinen?

Im  Allgemeinen.
Nur ganz kurz, 1 Beispiel, damit die Richtung deutlich wird. (Für lange Texte fehlt mir der Nerv):
Zitat von: RächerDerVerderbten am 04. Januar 2019, 20:37:41Genau, Werte wie Aufklärung, Demokratie werden immer wieder attackiert, von rechts, von links, und da ganz besonders vom aktuellen real existierenden Feminismus, inklusive Genderismus.
Ich widerspreche entschieden. Wenn sich der Genderismus durchsetzt, dann haben wir mehr Gendergeschwafel, und es werden ein paar mehr Ressourcen verschwendet. Das ist nicht die Gefahr für Aufklärung und Demokratie, die ich für bedeutsam halte.
Ich begreife Dein Engagement nicht.

Und im Speziellen? ich glaube, dass in #52 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=16701.msg230608#msg230608) weder die Rolle von Hobbes noch die von Locke in der Aufklärung korrekt memoriert sind (Leviathan war der Staat als der Kirche übergeordnet, nicht notwendig der absolute Monarch, Locke war Vordenker der Toleranz, nicht der Gleichheit, und der Gesellschaftsvertrag ist von Rousseau). Ich will aber darüber keine Diskussion anfangen. ;)
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 05. Januar 2019, 16:31:58
Brendan O`Neill: Seine Aussagen, bzw. Argumentation über Rassismus in Stadien (Zuschauer gegen Spieler/Spieler gegen Spieler) zielen darauf ab, Rassismus zu entschärfen und umzudeuten. Für ihn sind rassistische Äusserungen im Stadion kein "wirklicher Rassismus", sondern "passion", also Leidenschaft. Für ihn ist die Verurteilung von Rassismus im Kontext von Sportveranstaltungen eine "Unterdrückungsmaßnahme" im Sinne eines Klassenkampfes gegen unten. Mit der "Entschuldigung" von Rassismus als Leidenschaft und darüber hinaus der Darstellung als Vorrecht der Fans/Spieler im Stadionwird quasi ein safe space für Rassismus begründet... welcher mit "Leidenschaft" auch problemlos auf andere Events ausgeweitet werden kann: In der "Leidenschaft der Trauer" kam es in Chemnitz zu zahlreichen leidenschaftlichen Äusserungen und Taten, die zwar nicht toll sind, aber aufgrund der besonderen Situation und Leidenschaft geduldet werden...

Quelle: https://web.archive.org/web/20131109005958/http://www.spiked-online.com/newsite/article/11963 (https://web.archive.org/web/20131109005958/http://www.spiked-online.com/newsite/article/11963)

Das Untergrabenwollen von Sanktionierung ist keine Kritik an irgendeinem Klassenkampf, sondern der bewusste oder unbewusste Versuch, Rassismus alltagstauglich zu machen. Dies ist die Verknüpfung rechter und linker Positionen, ergo Querfront
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: LaDeesse am 05. Januar 2019, 17:18:00
... und harmoniert bestens mit dem Kaffeekränzchen der ,,Academy of Ideas"-Direk­torin Claire Fox mit dem ultra­kon­ser­va­tiven Verschwö­rungs­theo­re­tiker, Klima­wan­del­leugner und Breit­bart News-Podcaster James Deling­pole:
https://forum.psiram.com/index.php?topic=14305.msg230500#msg230500
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 20:38:47
@ Sailor

Ich lach grade, weil ich meine alten Beiträge bei Psiram finde (ich war wohl doch mal wie du  ;D )

https://forum.psiram.com/index.php?topic=12807.30

Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 21:01:01
Zitat von: Peiresc am 05. Januar 2019, 16:30:20
Ich begreife Dein Engagement nicht.

Vielleicht steiger ich mich manchmal zu sehr rein.

[/quote]Und im Speziellen? ich glaube, dass in #52 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=16701.msg230608#msg230608) weder die Rolle von Hobbes noch die von Locke in der Aufklärung korrekt memoriert sind (Leviathan war der Staat als der Kirche übergeordnet, nicht notwendig der absolute Monarch, Locke war Vordenker der Toleranz, nicht der Gleichheit, und der Gesellschaftsvertrag ist von Rousseau). Ich will aber darüber keine Diskussion anfangen. ;)
[/quote]

Ich schätze Deine Denkanstöße. Ich kenn die alle dem Namen nach. Und dafür, daß Du mich wegen ORVID korrigiert hast, gibs noch Mecker.  8)
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 21:06:23
...
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Sauropode am 05. Januar 2019, 21:10:50
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 20:38:47
@ Sailor

Ich lach grade, weil ich meine alten Beiträge bei Psiram finde (ich war wohl doch mal wie du  ;D )

https://forum.psiram.com/index.php?topic=12807.30

Interessanter Faden. Mal schön, in alten Postings zu lesen.  :Opa:
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Fool am 05. Januar 2019, 21:31:40
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 20:38:47
@ Sailor

... ich war wohl doch mal wie du


Und was ist dann passiert?

Wenn man lange in einen Abgrund schaut ...?
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Peiresc am 05. Januar 2019, 21:51:52
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 21:01:01
Und dafür, daß Du mich wegen ORVID korrigiert hast, gibs noch Mecker.  8)
Das war meine Rache für die Triggerwarnung.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Typee am 05. Januar 2019, 22:45:16
Zitat von: Fool am 05. Januar 2019, 21:31:40
Zitat von: RächerDerVerderbten am 05. Januar 2019, 20:38:47
@ Sailor

... ich war wohl doch mal wie du


Und was ist dann passiert?

Wenn man lange in einen Abgrund schaut ...?

Wird er mit einem Mal immer größer, und dann macht es Bumm.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Yadgar am 30. Januar 2019, 01:28:14
Hi(gh)!

Zitat von: RächerDerVerderbten am 02. Januar 2019, 21:02:47
Ein Großteil des modernen Feminismus wurde aus dem Marxismus abgeleitet, und auch der gute Karl (oder wars Friedrich?) hat die Familie als Bollwerk der Bourgeosie, und damit als etwas Reaktionäres, zu Überwindendes betrachtet.
Etwas moderner bezeichnet man heute in feministischen und geschlechterfluiden Kreisen Familie auch schon mal als Keimzelle des Faschismus (Gisela Notz).

Wie findet Ihr das hier:

http://www.assoziations-blaster.de/blast/Familie.207.html

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Yadgar am 30. Januar 2019, 01:45:41
Hi(gh)!

Zitat von: sailor am 03. Januar 2019, 17:52:20
Gender/Feminismus in der Gesellschaft: Die Genderlehrstühle an den Unis haben keinen/kaum Einfluss auf Diskussionen in den Unis. Entweder arbeiten sie wissenschaftlich, soweit dies in selbstgewählten Sparten möglich ist. Dann gibts keine doktrinären Probleme. Wollen sie dagegen missionieren und geben sich Leitbilder, die sich tlw. explizit gegen wissenschaftlichen Rationalismus stellen, dann disqualifizieren sie sich in der wissenschaftlichen Gemeinde so schnell wie Flatearther oder Kreationisten. Auch in der Gesellschaft sind Feministinnen eher laut als wirkungsvoll... denn die radikalen Forderungen sind auch unter Frauen nicht mehrheitsfähig... so lange die Forderungen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens finden, klappt es, aber wenn die Forderung erfüllt ist, muss die Avantgarde immer radikaler werden, um die Existenzberechtigung nicht zu verlieren. Das ist bspw. mit Frau Schwarzer und der Emma passiert. Beide hatten Wirkmacht, jetzt sind sie nur noch peinlich.

Ich wage zu behaupten: das ganze Gewese um den Gender-Firlefanz ist vor allem dazu da, die Klickzahlen in den Online-Leitmedien in die Höhe zu treiben. Die Redaktionen wissen längst, dass man mit diesem Thema AfD-Fanboys und sonstige Ewiggestrige anfüttern kann, die dann hemmungslos ihren Hassmüll in die Kommentarspalten rotzen, und Artikel mit vielen Leserkommentaren (warum wohl steht neben dem Teaser immer die Kommentarzahl?) werden logischerweise auch besonders häufig angeklickt. Und je mehr Klicks, desto höhere Preise für Bannerwerbung... vergleichbares passiert ja auch mit Veganismus, dem anderen modischen Chichi-Thema!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: celsus am 30. Januar 2019, 01:57:33
Zitat von: Yadgar am 30. Januar 2019, 01:28:14Wie findet Ihr das hier:

Zitatlsd für alle!

fickt euch frei!

Mehrheitsfähig.
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 30. Januar 2019, 21:46:25
 :rofl
Titel: Re: Gender Studies
Beitrag von: sailor am 31. Januar 2019, 09:55:28
lsd find ich nicht so geil und "frei ficken", was ist das? Ich kenne nur den Freischwimmer, da gibts Regeln für... welche Leistungen muss man denn für den Freificker/Freigefickten absolvieren? 200m Doggystyle in unter 4 Minuten?