In Hinblick auf unten stehendes Video scheint es ja einen deutlichen Unterschied zwischen den hier anwesenden Esoterik-Skeptikern und der Skeptiker-Community auf Youtube gibt (welche sich hauptsächlich/ausschließlich mit Ideologien beschäftigen). Ich wollte mal wissen, wie das hier in dem Forum gesehen wird. Soweit ich das verstanden habe wollen die Esoterik-Skeptiker nichts mit den Youtube-Skeptikern zu tun haben und umgekehrt auch nicht. Offenbar gibt es sogar Leute bei der GWUP die es gänzlich ablehnen, die Leute auf Youtube als ,,Skeptiker" zu bezeichnen. Spezifisch möchte ich wissen: ab wann gilt man als Skeptiker, gibt es evtl. zwei unterschiedliche Skeptiker-Strömungen und gibt es ggf. Überschneidungen zwischen den Strömungen oder sind sie miteinander unvereinbar?
https://youtu.be/7b18zspXfF0?t=2h44m58s
Ich persönlich sehe mich durchaus auf beiden Seiten des Spektrums. Meiner Meinung nach ist es genauso eine Lüge, wenn Feministinnen behaupten, dass Frauen für die gleiche Arbeit 23% weniger verdienen, wie wenn ein Heilpraktiker behauptet, seine Globuli könnten Krebs heilen. Beide Lügen richten Schaden an (allerdings auf unterschiedlichen Ebenen) und wer diese Lügen dann aufdeckt hat auch jedes Recht, sich als Skeptiker zu bezeichnen.
Ich würde einfach gerne Wissen, ob ich da ein Sonderfall bin.
Zunächst einmal fehlt ja jegliche Definition, was ein "Skeptiker" ist.
Da gibt es Leute, die nennen sich Klimaskeptiker und lehnen die Ergebnisse der Klimaforscher ab, andere nennen sich Asylskeptiker und schreien "Ausländer raus" mit Fackeln in der Hand, aber natürlich gibt es auch Menschen, die wissenschaftlich-kritisches Denken mögen und sich als Skeptiker bezeichnen. Ehrlich gesagt kann ich mit dem Begriff nicht viel anfangen.
Wenn hier oder bei der GWUP von Skeptiker gesprochen wird, beschreibt es natürlich den Spaß am kritischen Denken, an Wissenschaft, an Rationalität und Realismus. Das kann man sicher auch auf politische oder gesellschaftliche Gegebenheiten anwenden und bedeutet eben, dass man den Dingen auf den Grund geht, Informationen ebenso wie die eigene Wahrnehmung hinterfragt und wissen will, was wirklich Fakt ist. Nur ist das nicht immer möglich. Dann verzichtet man eben auf eine feste Meinung und beobachtet weiter.
Ein Sonderfall bist du vermutlich nicht. Wer auf einem Gebiet kritisch denkt, tut das auch auf anderen Gebieten (hoffe ich doch).
Man kann noch etwas verallgemeinern. In der Philosophiegeschichte bezeichnet "Skepsis" häufig den grundsätzlichen Zweifel daran, dass die Außenwelt prinzipiell vom Menschen erkennbar ist (Schwachform Platon, Höhlengleichnis; Sextus Empiricus bzw. Pyrrhonismus; später vielleicht Hume) oder - Extremform - eigentlich nicht existent ist (Berkeley); heute: Konstruktivismus in seinen Spielarten. Das ist nun eigentlich etwas ganz anderes als das, was ich für mich in Beschlag nehmen würde.
Ich meine also, dass es ist kaum sinnvoll ist, diesen vieldeutigen Begriff anders als in einem klar definierten Kontext zu verwenden.
Vermeide den Begriff "Skeptiker" als positiven Begriff weitestgehend, unter dem Begriff tummeln sich inzwischen zuviel zwar wissenschaftsaffine, trotzdem aber ideologielastige, autoritäts- und verbotsbedürftige Vereinsmeier.
Tja, was ist eigentlich ein "Skeptiker"? Einer, der sich fragt, wenn ihm ein Hammer auf den Fuß fällt, ob er sich den Schmerz vielleicht nur einbildet? Oder ob der Hammer wirklich damit zu tun hat und er dazu ein RCT machen sollte?
Das wäre eine schöne Frage für Groucho gewesen. :'(