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Deutsch => Andere Webseiten oder Medien => Thema gestartet von: pelacani am 27. September 2015, 10:53:44

Titel: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: pelacani am 27. September 2015, 10:53:44
Während man sich in der deutschsprachigen Presse bemüht, das Phänomen Trump zu ergründen (zu rationalisieren), ist man gelegentlich in der amerikanischen durchaus unduldsam:
ZitatDonald Trump has prospered, and he's utterly unapologetic about all of the matters that he hasn't taken the trouble to bone up on and all of the experts. whom he hasn't bothered to consult.

When NBC's Chuck Todd asked him where he gets his military advice, he said: "I watch the shows." He presumably meant "Meet the Press" and "Face the Nation," though I don't think we can rule out "Survivor" or "Game of Thrones."

Time and again, Trump pledges to amass the proper information just before he needs it — no point in doing so now, before he finds out if he's hired — and he predicts that he'll shame everyone then with his abracadabra erudition. He's a procrastinating college freshman planning an all-nighter before the final exam.

Frank Bruni: Scott Walker's cocktail of ignorance. N. Y. Times International, 24.09.15, S. 9
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 20. Januar 2016, 12:18:33
So langsam mache ich mir doch Sorgen, kurz vor den ersten Vorwahlen ist Trump immer noch meilenweit vorne und der dahinter (Cruz) ist auch nicht viel besser. Wenigstens ist in NH mit Kasich ein Moderater auf Platz 2.

Trump hat übrigens eine gute, altbekannte Freundin gefunden, die ihn perfekt ergänzt: http://us-wahl2016.blogspot.de/2016/01/gegenwind-fur-ted-cruz-durch-den.html?

Was ich mich frage, ist ob von Trump nicht einige moderat republikanische Wähler bei der Präsidentenwahl abgeschreckt werden und sie dann widerwillig doch Hillary wählen.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Groucho am 20. Januar 2016, 12:30:24
Zitat von: Nicht_Peter am 20. Januar 2016, 12:18:33
Was ich mich frage, ist ob von Trump nicht einige moderat republikanische Wähler bei der Präsidentenwahl abgeschreckt werden und sie dann widerwillig doch Hillary wählen.

ZitatWie also konnte es passieren, dass Cruz jetzt plötzlich als ernsthafte Alternative gilt? Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe. Einer davon ist tatsächlich Cruz zuzuschreiben, der andere liegt völlig jenseits seiner Kontrolle.
Beginnnen wir mit Letzterem, denn er lässt sich in zwei Worte zusammenfassen: Donald Trump. Trumps Einstieg ins Rennen im Juni 2015 verschob die ideologische Achse der Republicans sofort merklich. Seine extremistischen Äußerungen zur Einwanderung ("When Mexico sends its people, they're not sending their best. They're not sending you. They're not sending you. They're sending people that have lots of problems, and they're bringing those problems with us. They're bringing drugs. They're bringing crime. They're rapists. And some, I assume, are good people.") lassen jede noch so radikale Ansicht eines Ted Cruz geradezu moderat erscheinen, denn trotz all seiner Reibereien mit dem Kongress ist Cruz schließlich Politiker: er kann sich so ausdrücken, dass es nicht sofort als klare Beleidigung erkennbar ist. Cruz erscheint dadurch deutlich wählbarer, als er tatsächlich ist. Seine Kandidatur dürfte in Clintons Hauptquartier das Best-Case-Szenario sein, und Umfragen zeigen deutlich, dass in diesem Fall ein erdrutschartiger Sieg Clintons wahrscheinlich ist.
- See more at: http://www.deliberationdaily.de/2015/12/die-kandidaten-2016-ted-cruz/#more-2628

Ob das nun richtig alanlysiert ist -  keine Ahnung. Jedenfalls eine interessante Sicht.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Krebskandidat am 21. Januar 2016, 00:35:31
So ein Blick über den großen Teich ist zumindest in der Hinsicht tröstend, dass man dort ein Beispiel für WIRKLICH alternativlose Politik sieht.  ::)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: celsus am 21. Januar 2016, 14:32:57
Ein Palin-drom für Trump (Video, 1:52)

http://www.theglobeandmail.com/news/world/sarah-palin-endorses-donald-trump-for-president/article28270642/
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 21. Januar 2016, 19:23:43
Zitat von: Groucho am 20. Januar 2016, 12:30:24
ZitatWie also konnte es passieren, dass Cruz jetzt plötzlich als ernsthafte Alternative gilt? Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe. Einer davon ist tatsächlich Cruz zuzuschreiben, der andere liegt völlig jenseits seiner Kontrolle.
Beginnnen wir mit Letzterem, denn er lässt sich in zwei Worte zusammenfassen: Donald Trump. Trumps Einstieg ins Rennen im Juni 2015 verschob die ideologische Achse der Republicans sofort merklich. Seine extremistischen Äußerungen zur Einwanderung (“When Mexico sends its people, they’re not sending their best. They’re not sending you. They’re not sending you. They’re sending people that have lots of problems, and they’re bringing those problems with us. They’re bringing drugs. They’re bringing crime. They’re rapists. And some, I assume, are good people.”) lassen jede noch so radikale Ansicht eines Ted Cruz geradezu moderat erscheinen, denn trotz all seiner Reibereien mit dem Kongress ist Cruz schließlich Politiker: er kann sich so ausdrücken, dass es nicht sofort als klare Beleidigung erkennbar ist. Cruz erscheint dadurch deutlich wählbarer, als er tatsächlich ist. Seine Kandidatur dürfte in Clintons Hauptquartier das Best-Case-Szenario sein, und Umfragen zeigen deutlich, dass in diesem Fall ein erdrutschartiger Sieg Clintons wahrscheinlich ist.
- See more at: http://www.deliberationdaily.de/2015/12/die-kandidaten-2016-ted-cruz/#more-2628

Ob das nun richtig alanlysiert ist -  keine Ahnung. Jedenfalls eine interessante Sicht.

Macht durchaus Sinn. Jeb Bush, der ja momentan ziemlich ins Straucheln gerät, versucht genau da anzugreifen, dürfte aber wohl eher eine Verzweiflungstat sein: https://www.facebook.com/jebbush/?ref=ts&fref=ts

Das übelste für die ganze Welt wäre zweifelsohne, wenn Trump Oberbefehlshaber der US-Armee werden würde. Grund für meine Sorgen ist diese selten dämliche Aussage: https://www.youtube.com/watch?v=lq6UtGcGPLM
"Out of the three legs of the [nuclear] triad, do you have a priority?"
"I think the nuclear - the power, the devastation - is very important for me."
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 21. Januar 2016, 19:41:45
Was will der Typ eigentlich machen wenn er dran kommt?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Groucho am 21. Januar 2016, 21:15:04
Zitat von: Scipio am 21. Januar 2016, 19:41:45
Was will der Typ eigentlich machen wenn er dran kommt?

Nicht besonders viel. Aber das ist eh sehr hypothetisch, so blöd sind die Amis nicht.
Lesenswert so als Grundlage zum US-System

https://usaerklaert.wordpress.com/2006/06/25/die-grobstruktur-der-usa-oder-wo-man-vor-bush-am-sichersten-ist/ (https://usaerklaert.wordpress.com/2006/06/25/die-grobstruktur-der-usa-oder-wo-man-vor-bush-am-sichersten-ist/)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Omikronn am 22. Januar 2016, 02:22:27
@Groucho: Vielen Dank für den Link, ich hab hier einmal mehr was gelernt  :D.

Das ist absolut lesenswert und hilft sehr dabei zu erkennen warum u.a. das beliebte USA-Bashing und das bei einigen meiner Bekannten noch beliebtere Republikaner-Dämonisieren inhaltlich so wenig Wert hat. Ich stelle gerade fest, dass mir nicht so recht bewusst war wie die Politik, vor allem die Innenpolitik dort funktioniert. Ein Beispiel dafür was mir unbekannt war, ist wie wenig Einfluss der Präsident auf diese hat.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Omikronn am 22. Januar 2016, 02:40:21
Kleiner Nachtrag: Wer noch zusätzlich im Groben wissen möchte wie der Präsident der USA gewählt wird sollte meiner Ansicht das hier lesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlmann#Wahlmänner_in_den_Vereinigten_Staaten (https://de.wikipedia.org/wiki/Wahlmann#Wahlm.C3.A4nner_in_den_Vereinigten_Staaten)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 22. Januar 2016, 16:04:36
Zitat von: celsus am 21. Januar 2016, 14:32:57
Ein Palin-drom für Trump (Video, 1:52)

http://www.theglobeandmail.com/news/world/sarah-palin-endorses-donald-trump-for-president/article28270642/

Noch mehr weibliche, fremdschamresistente Unterstützung für Trump: https://www.youtube.com/watch?v=vPRfP_TEQ-g
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Conina am 22. Januar 2016, 17:19:09
Die haben eben eine andere Folklore und einen für uns komischen Nationalstolz.
Andere Länder, andere Sitten.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 20. Mai 2016, 14:13:14
http://www.welt.de/kultur/article155498214/Wie-Trump-in-seinem-neuen-Manifest-die-Fakten-verdreht.html

Zitat
Trump glaubt, was er schreibt oder sagt. Glaubt, dass er Zusammenhänge durchdringt, an denen Politiker scheitern. Glaubt, dass er mal eben den Globus neu ordnen könne. Sein Ansatz ist nicht rechtsradikal und nicht linksradikal und nicht einmal durchgängig populistisch. Seine Illusionen sind die eines maßlosen Narzissten, der den Bezug zur Realität beim Flirten mit sich selbst gänzlich verloren hat.

Das werden die Amerikaner erkennen, die im November den weiterhin mächtigsten Mann der Welt wählen. Werden sie! Oder?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 28. Mai 2016, 18:21:28
So wie es derzeit aussieht, könnte es Trump tatsächlich werden. Na ich bin ja mal gespannt...
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Wiesodenn1 am 28. Mai 2016, 19:46:28
Zitat von: Scipio am 28. Mai 2016, 18:21:28So wie es derzeit aussieht, könnte es Trump tatsächlich werden. Na ich bin ja mal gespannt...

Diese Befürchtung habe ich auch.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 13. Juli 2016, 21:10:15
Lol: https://www.youtube.com/watch?v=ZbM6WbUw7Bs

Ich verneige mich übrigens vor den Editing- und CGI-Skills des Erstellers... :o
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Omikronn am 15. Juli 2016, 16:16:32
Zitat von: Nicht_Peter am 13. Juli 2016, 21:10:15
Lol: https://www.youtube.com/watch?v=ZbM6WbUw7Bs

Ich verneige mich übrigens vor den Editing- und CGI-Skills des Erstellers... :o
Was zum teufel habe ich mir da bloss gerade angeschaut.   :o
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: ZKLP am 30. August 2016, 08:49:29
http://www.zeit.de/2016/36/luegen-politik-donald-trump-rudy-giuliani-thomas-de-maiziere-gefuehlte-wahrheit/komplettansicht
ZitatIch habe eine unangenehme Sucht entwickelt; ich bin süchtig geworden nach Statements aus den Reihen der Republikanischen Partei. Jeden Morgen muss ich mir zwanghaft die neuesten Aussagen von Trump und den anderen durchlesen, dieses haar-sträu-ben-de Gefasel, und jeden Morgen wird es irrer, was die von sich geben. Rekord bislang: Rudy Giuliani, der neulich behauptet hat, vor Obama hätte es keine nennenswerten Terroranschläge auf amerikanischem Boden gegeben.

Nehmen Sie sich bitte einen Augenblick Zeit, lassen Sie sich Giulianis Statement auf der Zunge zergehen. Will nicht ein glucksendes Lachen der Fassungslosigkeit in Ihnen hochsteigen? Sie wissen genauso gut wie ich und Mr. Giuliani, dass der 11. September 2001 den größten Terroranschlag der Weltgeschichte darstellt und dass der Präsident der USA damals George W. Bush hieß. Vielleicht erinnern Sie sich außerdem auch noch, wer Bürgermeister von New York war: Es war Rudy G.
:blank:
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 20. September 2016, 16:31:39
In kürzester Zeit gleich zwei Steilvorlagen für Trump. Das wir Hillary wohl kaum noch einholen können.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 20. September 2016, 17:42:37
Zitat von: Scipio am 20. September 2016, 16:31:39
In kürzester Zeit gleich zwei Steilvorlagen für Trump. Das wir Hillary wohl kaum noch einholen können.

Noch anderthalb Monate bis zum 8. November. Das ist im US- Wahlkampf ne Ewigkeit.

Trump muß bloß mal auf der Bühne ausrutschen, oder es stellt sich raus, dasser n Toupet trägt...schon ist alles Vorangegangene Schnee von gestern.

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 11. Oktober 2016, 06:33:17
Hillary Clinton führt vor, was wir aus unseren Diskussionen kennen. Bei einem solchen Niveau gibt es kaum sinnvolle Optionen. Man kann nur aussteigen oder metakommunikative Witze reißen. Faszinierend, dass die letzte Frage an die Kandidaten allgemein begrüßt wird: ,,Was schätzen Sie am Gegenkandidaten?". Sie signalisiert eine Äquidistanz.

Was müsste Trump eigentlich tun, um für seine potentiellen Wähler (mindestens 40% der Amerikaner) unwählbar zu werden? Gar nicht so einfach, diese Frage zu beantworten. Leute umbringen würde nicht sicher genügen, wissen wir aus anderen Weltgegenden:
Zitat von: Peiresc am 07. September 2016, 16:27:45
Der philipinische Präsident Duterte [...]
ZitatBeim einfachen Volk ist der neue Staatschef äußerst beliebt
Was sagt uns das über das einfache Volk?
Trump, der Verkörperer der christlich-abendländischen Werte: jeder Mullah könnte gelassen bis höhnisch auf ihn verweisen. Eine Schande für Amerika, eine Schande für die Demokratie, eine Schande für die zivilisierte Welt.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 11. Oktober 2016, 08:23:41
Tja, das Trump überhaupt so weit kommen konnte, verdanken wir den Republikaner, die es nicht für nötig gehalten haben, schon am Anfang klar und deutlich ihm eine absage zu erteilen. Aber das konnten sie nicht, den alles ist schon mit Tea Party Spinnern durchsetzt, die Trump unbedingt asl Präsident sehen wollen, da er alle anti-Establishment Ressentiments  wiedergibt die Sie ja selber immer kolportiert haben. Man sollte auch nicht vergessen, was die da für eine Parralel Welt aufgebaut haben die gar nichts mit der Realität zu tun hat. Seit Jahrzehnten haben die Republikaner Propaganda aus Hass und Angst betreiben und Ängste geschürt und als Obama und die macht kam, Gebetsmühlen artig davon gesprochen das er ein Muslim ist, nicht in Amerika Geboren wurde, und das er das Land in den Abgrund stürzten würde.

Das alles ist war/nicht eingetreten, aber die Wählerschaft glaubt es nun aber. Wenn man Trump Anhänger so reden hört, könnten an glaube das die aus der Alternativen Zeitlinie von Zurück in die Zukunft II kommen wo Biff Tannen das sagen hat, halt mit unglaublich hoher Arbeitslosigkeit, hohen Verbrechensraten, überall Schmarotzende Immigranten und Terrorismus überall. Das stimmt alles nicht, aber Fakten zählen da nicht, und selbst wenn zweifel kommen bei dem einen oder anderen Wähler, so werden die nicht anders Wählen ans Republikaner, da sind die seit jeher drauf geeicht worden, Abweichung wird da nicht geduldet, es wird der Kandidat gewählt der da ist, basta (naja nicht ganz, etliche Republikaner sind zu den Demokraten übergelaufen, aber halt nicht genug, und der Otto normal Republikaner Wähler wird so was nicht mal in Erwähnung ziehen)!

Dennoch, Unmut macht sich dennoch breit und egal wie die Wahl ausgehen mag, für die Republikanische Partei wird es hart werden, den sie befinden sich schon seit langer zeit in der Auflösung, oder eher gesagt, in einer Transformation, die Nominierung Trumps hat das nur beschleunigt und das ende wird sein das aus de Republikaner, Trumpianer wird und die Partei bald The Trump Party heißen wird. 
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: eLender am 11. Oktober 2016, 10:24:27
Tronald Dump
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 11. Oktober 2016, 13:12:16
Zitat von: eLender am 11. Oktober 2016, 10:24:27
Tronald Dump


....ich fange tatsächlich langsam an, an die VT zu glauben, dass hinter vielem Putin steckt, nicht unbedingt als alldominanter Weltverschwörer sondern als Kristallisationskern in einer gesättigten Lösung.

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: lanzelot am 11. Oktober 2016, 17:52:17
Nicht so sehr das Auftreten von Donald "the Trump" Duck macht mir Sorgen, es war schon seit Jahren zu erkennen, dass der Mann ein Voll-Honk ist

Bedrückender ist die Tatsache, das ihm Menschen trotz all der Entgleisungen, Widerwärtigkeiten, Pannen und Peinlichkeiten, des ganzen Mülls den er so absondert,
trotzdem noch wählen würden.
Die Umfrage-Werte waren bis dato immer noch ok.
Der Aufschrei der Empörung und die Betroffenheit von Prominenten und Quasi-Prominenten kommt bei der Masse nicht an.
Das er von den Medien regelmäßig verprügelt wird, wenn juckt's
Evtl. pusht das noch

Sagt mehr über das Wahlvolk, als über den Kandidaten.
Aber das hatten wir auch schon mal und jetzt gerade auch wieder im kommen.

Die (vermeindlichen) politischen und medialen Hüter von Moral, Integrität und Weisheit merken nicht, dass es für weite Teile der Gesellschaft, keinen Wert mehr hat,
wenn sich in unzähligen Talk-Runden darüber aufgeregt oder lustig gemacht wird.

Und ähnlich läuft es in der neuen Welt möglicherweise auch.

PS:
Der Link hier ist wirklich gut. Lohnt sich ihn nach vorn zu ziehen.
https://usaerklaert.wordpress.com/2006/06/25/die-grobstruktur-der-usa-oder-wo-man-vor-bush-am-sichersten-ist/

War ja auch fast 1 Jahr da drüben. Aber mit vielen Aspekten habe ich mich so nie beschäftigt.

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 13. Oktober 2016, 14:25:40
Roger Köppel erklärt uns, warum Trump gar nicht so schlimm ist bzw. warum Hillary wesentlich bösartiger ist und darf dadurch in den Kommentaren gefeiert werden.
Zitat
Clinton gegen Trump, das ist: Establishment gegen Außenseiter, Internationalismus gegen Nationalismus, mehr Staat gegen weniger Staat, Milliardendefizite gegen Ausgabensenkung, steigende Steuern gegen sinkende Steuern, offene Grenzen gegen kontrollierte Grenzen, Multikulti gegen weißes Kernland, Akademismus gegen gesunden Menschenverstand, politische Korrektheit gegen Klartext, Gutmenschen gegen die ,,Beklagenswerten". Die Etablierten hassen Trump, weil sie wittern, dass er für sie eine echte Bedrohung bedeutet.

http://www.focus.de/politik/experten/gastbeitrag-von-peter-kloeppel-warum-trumps-wahl-das-geringere-uebel-sein-koennte_id_6059556.html

:shisha:
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Typee am 13. Oktober 2016, 14:48:17
Und die Sympathie von Towarischtsch Putin hat Onkel Donald vermutlich auch deshalb, weil ersterer an einem starken Amerika interessiert ist  :rofl

Mal im Ernst: wenn der einzige Mensch, dem ich zutraue , tatsächlich ein Reptiloide zu sein, zum Präsidenten gemacht wird, dann wird eher zu wenig als zu viel passieren. Die Verhältnisse, die man in "Yes Minister" oder "House of Cards" satirisch überspitzt gesehen hat, werden dann Realität: die Bürokratie übernimmt das politische Geschäft komplett, an dem der Präsident eigentlich völlig uninteressiert ist und das seine Aufmerksamkeitsspanne von maximal 10 Minuten sowieso heillos überfordert. Irgendwie kriegen die Bürokraten die dürren vier Jahre über die Runden, und der Präsidentendarsteller darf sich hin und wieder vor jubelndem Volk austoben. Das sind dann eben Jahre des Stillstands, in denen verwaltet statt gestaltet wird.

Natürlich wird kein Mensch an der Südgrenze auch nur einen Mauerstein auf einen anderen setzen. Aber alles andere bleibt eben auch liegen, und die Mächte Nummer zwei und drei können bequem aufrücken.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 13. Oktober 2016, 15:39:48
Nach 4 Jahren Trump würden vielleicht sogar die Rednecks eine demokratische schwarze Frau wählen. :gruebel
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 15. Oktober 2016, 11:18:02
Zitat von: RächerDerVerderbten am 13. Oktober 2016, 15:39:48
Nach 4 Jahren Trump würden vielleicht sogar die Rednecks eine demokratische schwarze Frau wählen. :gruebel

Ich hör grad, es gibt T-Shirts mit der Aufschrift "Michele 2020".  :D
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: grober_unfug am 15. Oktober 2016, 13:15:59
Trump wird Präsident und hier erfahrt ihr den wahren (also den einzig wahren!!1111!!) Grund dafür (http://m.oe24.at/welt/Putin-Falls-Trump-verliert-enthuellt-er-Planet-X-Wahrheit/254745315)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 15. Oktober 2016, 18:27:39
das beschissene an Wahlen ist, dass man selten mal eine ordentliche Auswahl hat....
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 16. Oktober 2016, 07:13:29
Zitat von: Scipio am 15. Oktober 2016, 18:27:39
das beschissene an Wahlen ist, dass man selten mal eine ordentliche Auswahl hat....

So ist das Leben. Wenn man sich entscheiden muss, sind sehr oft alle Optionen irgendwie mies.

So ganz kann ich die Aussage trotzdem nicht nachvollziehen. In den USA mag das mit der dürftigen Auswahl vielleicht zutreffen, aber in DACH haben wir durchaus eine Parteienvielfalt, bei der für denkbar jede politische Ansicht was dabei ist, und sei sie noch so schwachsinnig.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 08:07:46
Zitat von: Scipio am 15. Oktober 2016, 18:27:39
das beschissene an Wahlen ist, dass man selten mal eine ordentliche Auswahl hat....
Verstehe ich auch nicht wirklich. Viele Völker haben die Regierung, die sie verdienen - um mal in diesem allgemeinen Rahmen zu schwafeln. Was schwebt Dir denn so vor, als Alternative?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 16. Oktober 2016, 09:41:31
Das problem ist eher, das so mancher einen perfekten Kandidaten haben will, der all das gute was so einen Politiker ausmacht hat und das wars dann auch. Das politiker aber auch nur Menschen mit Fehler und schwächen sind, wird dabei oft ignoriert. Deshalb ist da ja immer das Geschwafel das Hillary und Trump beide schlecht und unfähig sind, Präsident zu sein und deshalb dritt gewählt werden müsste, und dabei wird dann vergessen das die dritt Partei Kandidaten genauso gut oder schlecht sind wie die von den etablierten Parteien, und dass das US System überhaupt keine Drittparteien zulässt, außer es werden die Gesetze geändert.

Ich sag nur: Bush. vs Gore in 2000, da wurde den Leuten auch erzählt, das Bush und Gore ein und die selbe art von Grauen Establishment Politikern sind, die in der Tasche der Firmen stecken und dir nix gutes wollen, also sollte man Ralph Nader wählen. Das Gore und Bush aber unterschiedlicher nicht sein konnten und das Ralph Nader genau die stimmen bekommen hat die dann bei Gore gefehlt habe und wir so die desaströse Bush Regierung bekommen haben ist heute klar, aber das wird mal wieder vergessen.

Die auswahlt in den USA ist halt nicht Pest und Colara, die Auswahl ist zwischen dem populistischen, egomanen, Rassisten, Frauenfeindlichen und was weiss ich noch Donald Trump, der überhaupt keine Ahnung hat von Politik hat, und Hillary Clinton, ex-Außenministerin der USA, die jede Menge Erfahrung hat und ein schlüssiges, logisches Programm vorlegen kann was sie denn tun wird, wenn sie Präsident ist. Das Hillary nicht ohne Makel und Fehler ist und das es da den eine oder anderen Punkt gibt der eine zu denken geben sollte, ist klar, aber wenn ich die Wahl hätte zwischen Trump und Clinton, ich würde für Clinton stimmen.

Das schlimmste was Sie tun könnte wäre die Politik Obamas fortzusetzen, und Obama ist meiner Meinung nach kein schlechter Präsident.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 16. Oktober 2016, 12:30:14
Das eigentliche Problem, das ich mit Trump habe, ist, dass wir keine Ahnung haben, was da wirklich auf uns mit ihm als Präsident zu kommt. Wird er die USA entgegen aller Erwartungen zu mehr Wohlstand und Sicherheit führen? Wird er von gewieften Beratern und Lobbyisten manipuliert werden? Wird er nur den Grüßaugust spielen, während die Bürokraten und Minister die eigentliche Macht übernehmen? Wird er irgendwann Amok laufen und einen nuklearen Weltkrieg anzetteln? Wird er die USA abschotten, in ein zweites Nordkorea verwandeln und sich zum Geliebten Führer auf Lebenszeit erklären? Wir wissen es nicht, keiner hat da wirklich eine Ahnung- und genau das ist das Problem. Trump hat keine klare, konsequente, durchdachte Agenda- er brüllt nur das raus, was der Bevölkerung nicht passt- zumindest seiner Meinung nach. Es ist völlig unklar, was wirklich passiert, wenn er Präsident wird. Diese Risiko ist es nicht wert, eingegangen zu werden.

Bei Hillary dagegen weiß man ziemlich genau, was sie als Präsidentin machen wird: Sie dürfte wohl im Wesentlichen Obamas Politik fortsetzen. Hier und da wird sie ein paar neue Akzente setzen - etwa in der Außenpolitik-, aber grundsätzlich wird sich mit ihr nicht viel ändern. Das ist nicht so schlecht, wie es sich vielleicht anhört, denn Obamas Politik war in meinen Augen größtenteils ganz ordentlich.

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 16. Oktober 2016, 16:28:44
Zitat von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 08:07:46
Zitat von: Scipio am 15. Oktober 2016, 18:27:39
das beschissene an Wahlen ist, dass man selten mal eine ordentliche Auswahl hat....
Verstehe ich auch nicht wirklich. Viele Völker haben die Regierung, die sie verdienen - um mal in diesem allgemeinen Rahmen zu schwafeln. Was schwebt Dir denn so vor, als Alternative?
Ich erwarte mit Sicherheit keine perfekten Kandidaten. Nur oft genug stehe ich vor meinem Wahlzettel und frage mich, welchen von diesen Kandidaten bzw. Parteien ich wählen soll? Oft genug bin ich der Meinung, dass ich keinem der zur Wahl stehenden zu trauen würde die Aufgaben zu stemmen, die mit dem jeweiligen Ämtern auf sie zukommen.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 16:38:23
Zitat von: Scipio am 16. Oktober 2016, 16:28:44
Zitat von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 08:07:46
Zitat von: Scipio am 15. Oktober 2016, 18:27:39
das beschissene an Wahlen ist, dass man selten mal eine ordentliche Auswahl hat....
Verstehe ich auch nicht wirklich. Viele Völker haben die Regierung, die sie verdienen - um mal in diesem allgemeinen Rahmen zu schwafeln. Was schwebt Dir denn so vor, als Alternative?
Ich erwarte mit Sicherheit keine perfekten Kandidaten. Nur oft genug stehe ich vor meinem Wahlzettel und frage mich, welchen von diesen Kandidaten bzw. Parteien ich wählen soll? Oft genug bin ich der Meinung, dass ich keinem der zur Wahl stehenden zu trauen würde die Aufgaben zu stemmen, die mit dem jeweiligen Ämtern auf sie zukommen.
Das ist genau der richtige Moment, sich einer Partei anzuschließen (oder eine zu gründen) und sich zum Kandidaten hochzukämpfen.  ;)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: RächerDerVerderbten am 16. Oktober 2016, 17:17:07
Als fast Erwachsener hab ich mich wohlwollend damit abgefunden, daß die von mir gewählte Partei hin und wieder auch die Marotten der 80.999.999 Bumsköppe in diesem Land berücksichtigen muß. :angel:
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 16. Oktober 2016, 17:32:53
Zitat von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 16:38:23
Zitat von: Scipio am 16. Oktober 2016, 16:28:44
Zitat von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 08:07:46
Zitat von: Scipio am 15. Oktober 2016, 18:27:39
das beschissene an Wahlen ist, dass man selten mal eine ordentliche Auswahl hat....
Verstehe ich auch nicht wirklich. Viele Völker haben die Regierung, die sie verdienen - um mal in diesem allgemeinen Rahmen zu schwafeln. Was schwebt Dir denn so vor, als Alternative?
Ich erwarte mit Sicherheit keine perfekten Kandidaten. Nur oft genug stehe ich vor meinem Wahlzettel und frage mich, welchen von diesen Kandidaten bzw. Parteien ich wählen soll? Oft genug bin ich der Meinung, dass ich keinem der zur Wahl stehenden zu trauen würde die Aufgaben zu stemmen, die mit dem jeweiligen Ämtern auf sie zukommen.
Das ist genau der richtige Moment, sich einer Partei anzuschließen (oder eine zu gründen) und sich zum Kandidaten hochzukämpfen.  ;)
Den Gedanken hatte ich in der Tat schon oft! Vielleicht mache ich das irgendwann auch.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 18:17:20
Zitat von: Scipio am 16. Oktober 2016, 17:32:53
Zitat von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 16:38:23
Zitat von: Scipio am 16. Oktober 2016, 16:28:44
Zitat von: Peiresc am 16. Oktober 2016, 08:07:46
Zitat von: Scipio am 15. Oktober 2016, 18:27:39
das beschissene an Wahlen ist, dass man selten mal eine ordentliche Auswahl hat....
Verstehe ich auch nicht wirklich. Viele Völker haben die Regierung, die sie verdienen - um mal in diesem allgemeinen Rahmen zu schwafeln. Was schwebt Dir denn so vor, als Alternative?
Ich erwarte mit Sicherheit keine perfekten Kandidaten. Nur oft genug stehe ich vor meinem Wahlzettel und frage mich, welchen von diesen Kandidaten bzw. Parteien ich wählen soll? Oft genug bin ich der Meinung, dass ich keinem der zur Wahl stehenden zu trauen würde die Aufgaben zu stemmen, die mit dem jeweiligen Ämtern auf sie zukommen.
Das ist genau der richtige Moment, sich einer Partei anzuschließen (oder eine zu gründen) und sich zum Kandidaten hochzukämpfen.  ;)
Den Gedanken hatte ich in der Tat schon oft! Vielleicht mache ich das irgendwann auch.
Dann bist Du auf dem besten Wege, genau so ein A... zu werden wie die Politiker.  ;)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 20. Oktober 2016, 15:58:10
Auch Jakob Augstein, seines Zeichens führender Vorkämpfer gegen alle reaktionäre Kräfte weltweit, bringt eine ebenso interessante wie schwachsinnige Kritik an Clinton auf den Punkt:
https://twitter.com/Augstein/status/788409464344969216
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 20. Oktober 2016, 16:19:17
Zitat von: Nicht_Peter am 20. Oktober 2016, 15:58:10
Auch Jakob Augstein, seines Zeichens führender Vorkämpfer gegen alle reaktionäre Kräfte weltweit, bringt eine ebenso interessante wie schwachsinnige Kritik an Clinton auf den Punkt:
https://twitter.com/Augstein/status/788409464344969216

Ich habe es bisher vermieden, auch nur einen einzigen Text von ihm zu Ende zu lesen, und jetzt weiß ich auch warum. Danke.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 28. Oktober 2016, 17:28:00
Josef Joffe, DIE ZEIT vom 27.10.16, S. 3:

ZitatWie Trump will »The Bern« den Freihandel kippen und die Wall Street züchtigen. Dazu will er ein Füllhorn staatlicher Goodies über das Land ausgießen: Umsonst-Studium für alle, gesetzliche Krankenversicherung, hohe Mindestlöhne - Umverteilung en gros. So hat Sanders in der Bastion des Raubtierkapitalismus 19 Vorwahlen gegen Clinton gewonnen.

Dass Außerirdische wie Trump und Sanders so weit gekommen sind, ist in der amerikanischen Politik nicht vorgesehen [...]

Jetzt ist es raus: Die Bundesrepublik wird von Außerirdischen regiert, schon lange. Däniken hat recht.

:ohnmacht:
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 28. Oktober 2016, 17:51:38
Zitat von: Peiresc am 28. Oktober 2016, 17:28:00
Josef Joffe, DIE ZEIT vom 27.10.16, S. 3:

ZitatWie Trump will »The Bern« den Freihandel kippen und die Wall Street züchtigen. Dazu will er ein Füllhorn staatlicher Goodies über das Land ausgießen: Umsonst-Studium für alle, gesetzliche Krankenversicherung, hohe Mindestlöhne - Umverteilung en gros. So hat Sanders in der Bastion des Raubtierkapitalismus 19 Vorwahlen gegen Clinton gewonnen.

Dass Außerirdische wie Trump und Sanders so weit gekommen sind, ist in der amerikanischen Politik nicht vorgesehen [...]

Jetzt ist es raus: Die Bundesrepublik wird von Außerirdischen regiert, schon lange. Däniken hat recht.

:ohnmacht:

Fein beobachtet   :2thumbs:
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 03. November 2016, 11:58:55
Als der Thread gestartet wurde, war er wahrscheinlich richtig platziert. Inzwischen gehört er woanders hin: nach "Politik und Gesellschaft".

Zu den weniger bekannten Scheußlichkeiten gehört diese:
Zitat
The Donald also seems to firmly believe that vaccines cause autism.
[u. v. a. m.]
http://www.iflscience.com/editors-blog/heres-a-list-of-all-the-science-that-donald-trump-denies/all/
Ich denke aber, der Titel des Beitrags "All The Science That Donald Trump Denies" ist verharmlosend. Sie schreiben:
ZitatRemarkably, Trump doesn't think the Earth is flat, or that the Moon landings didn't happen.
Er ist nur noch nicht gefragt worden.

Von menschenverachtender Dummheit. Er hat offenbar wirklich in seinem ganzen "Erwachsenen"-Dasein noch nie ein Buch gelesen. Das ist jetzt keine Überspitzung durch mich, das hat irgendwo ein intimer Kenner über ihn geäußert.

Ich spare es mir, nach Parallelen in der Geschichte oder in der Literatur zu suchen.  Ich fürchte auch, die Kalkulation der führenden Republikaner, ihn als nützlichen Idioten anzusehen zur Zertrümmerung von allem, was denen nicht passt (Hauptsache nicht die Demokraten), könnte gefährlich unkontrollierbar werden. 
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: lanzelot am 05. November 2016, 18:05:27
Noch was zu amerikanischen Wahlkampfkandidaten.
Ich glaube ich weiß, woher der FlatEarther bei Domian seinen Input hat.
So hat sich das entwickelt, nun isses raus. Datt Manuela hat Insider-Infos
 
Oder ist das einfach nur ein Foto, bevor sie sich geschminkt hat?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 05. November 2016, 21:28:24
Zitat von: lanzelot am 05. November 2016, 18:05:27
Noch was zu amerikanischen Wahlkampfkandidaten.
Ich glaube ich weiß, woher der FlatEarther bei Domian seinen Input hat.
So hat sich das entwickelt, nun isses raus. Datt Manuela hat Insider-Infos
 
Oder ist das einfach nur ein Foto, bevor sie sich geschminkt hat?

....und das ist jetzt, lustig?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 08. November 2016, 16:54:40
So, heute ist es soweit, mal sehen wer nun Präsident wird.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 08. November 2016, 20:24:56
Nicht, dass man nicht schon in der Antike von diesem Wahlkampf gehört hat:

Zitatquod genus hoc hominum? quaeve hunc tam barbara morem permittit patria?

Was für ein Volk ist hier? und welch ein Land von Barbaren
Duldet den Brauch?

Vergil, Aeneis, Buch I Vers 540.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Nicht_Peter am 09. November 2016, 05:56:07
Unfassbar :o es schaut momentan alles nach einem Trump-Sieg aus
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 09. November 2016, 07:28:18
Was da wohl auf uns zukommt? In Moskau und Peking Word man sich wohl freuen.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 09. November 2016, 07:38:01
Über einen Präsidenten, der keine Ahnung hat von dem, was seine Worte wirklich bedeuten?

In Peking wird man sich ganz bestimmt nicht freuen, wahrscheinlich nicht einmal in Moskau. Niemand hat gern mit unberechenbaren Idioten zu tun, die die Interessen ihres eigenen Landes nicht erkennen. Da ist es schwierig, die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen.

2008 wurde der amerikanische Präsident von China gezwungen, Fannie Mae und Freddie Mac zu retten. Aus einem geordneten Rückzug wird ein überstürzter. Das ist für niemanden gut, auch nicht für die "abgehängte Mittelklasse", deren Triumphgeheul in spätestens einem halben Jahr wieder in Wutgeheul umschlagen wird. Wen werden sie als nächsten wählen?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Sauropode am 09. November 2016, 08:13:11
Es ist schon irre. Allderdings hätte ich zu Clinton auch nicht gerade viel Vertrauen. Pest und Cholera halt.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: eLender am 09. November 2016, 08:22:41
Hätte ich auch nicht gedacht. Nach der Sache mit Toblerone wundert mich allerdings nichts mehr. Der Antiamerikanismus wird sich jetzt in ungeahnte Höhen steigern. Glaube ich.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 09. November 2016, 08:24:14
BTW. Überall lese ich, '"kein Vertrauen", "unbeliebt" usw. Nirgends lese ich, worauf sich das Misstrauen gründet. Auf die Allianz mit dem "Großkapital"? Das kanns doch irgendwo nicht sein, das ist doch überhaupt kein Alleinstellungsmerkmal. Statt dessen wählen die einen, der seine Steuererklärung verheimlicht. Schräg.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Sauropode am 09. November 2016, 08:31:08
Es wird zB. gesagt, dass Clintons Außenpolitik aggressiver sein soll, im Sinne von mehr militätrisch eingreifen usw. Es gibt derzeit schon genug Pulverfässer, da müssen nicht noch ein paar mehr hochgehen. Mit "dem Großkapital" sind wohl alle Mächtigen dieser Welt verbandelt, das wäre sicher kein Alleinstellungsmerkmal.

ZitatDie Interventionistin

Doch anders als Obama, der gerne vom Rücksitz aus geführt hat, würde Clinton die Führungsrolle der USA wieder stärker ausüben. Während Obama bei Militäreinsätzen äußerst zurückhaltend ist, gilt Clinton als Interventionistin. Sie war für den Irak-Krieg, hat als Außenministerin den Sturz des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafis betrieben und vergeblich versucht, Obama von einem früheren Eingreifen in Syrien zu überzeugen. Als Präsidentin werde sie eine Schutzzone im Norden Syriens einrichten, kündigte sie im Wahlkampf an. Diese müsste allerdings militärisch verteidigt werden und könnte den Konflikt mit Russland weiter verschärfen.

Den russischen Präsidenten Putin hält Clinton für einen KGB-Apparatschik, den sie offensiver als Obama in die Schranken verweisen will. Das könnte neue Konflikte in Europa provozieren.

https://www.tagesschau.de/ausland/uswahl/clinton-obama-aussenpolitik-101.html

Es ist, auch wenn Putin ein A..... ist, keine gute Idee, einen neuen kalten Krieg mit den Russen zu beginnen.

Trump hingegen ist irgendwie ein Crank..... Beides nicht gut.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 09. November 2016, 08:54:09
Zitat von: Sauropode am 09. November 2016, 08:31:08
Es ist, auch wenn Putin ein A..... ist, keine gute Idee, einen neuen kalten Krieg mit den Russen zu beginnen.
Aber das unterscheidet sie doch in nichts vom gewöhnlichen Konservativen. Chomsky  :crazy hat gesagt, vor wenigen Jahren wäre sie als guter Republikaner durchgegangen, womit er wahrscheinlich recht hat.

Das kann es irgendwie auch nicht sein.

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Sauropode am 09. November 2016, 09:01:27
ZitatAber das unterscheidet sie doch in nichts vom gewöhnlichen Konservativen.

Punktlandung. Darum ist Clintion eben nicht das, was sich viele darunter vorstellen. Deswegen: Pest oder Cholera
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 09. November 2016, 09:14:42
Abgesehen davon, ist ja scheinbar so einiges über Clinton ans Licht gekommen, was wohl wenig schmeichelhaft ist.

Ob das nun wahr ist oder nicht, es wird in jedem Fall wird es nicht zu ihrer Popularität beigetragen haben.

Abgesehen davon, ich denk schon, dass ein US-Präsident, der eine eher isolationistische Schiene fährt den Expansionsinteressen und Machtansprüchen von Russland, China usw. gelegen kommt.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 09. November 2016, 09:35:20
Tja, das wars dann wohl. Damit wissen wir nun das wir in einem, neuen Zeitalter des Nationalismus und Populismus angekommen sind und das es nicht aufhören wird. Trumps sieg wird dem Alt-Rechten jede menge Aufwind geben und die werden es bald überall probieren an die acht zu kommen, gute Chancen haben sie ja nun auch.

Auf jedenfall wird es für die USA bedeuten das all progressive Politik nun zunichte gemacht werden wird. Nix mehr mit Gleich Geschlechtlicher Ehe, nix mehr Obama Care, Steuersenkungen für Besserverdiener und mal sehen ob Trump tatsächlich dem Militär sagt, die sollen doch die Frauen und Kinder der IS leute umbringen und er wird auf jeden Fall die illegalen aus dem Land weisen. 

Wer will ja auch aus der NATO austreten und Japan und Süd-Korea atomwaffen geben, sollte er all das machen wird es nicht besser in der Welt werden.

Tja, 8 Jahre Bush Junior waren den Amis wohl halt nicht genug, scheint so als wollten sie 8 Jahre Trump.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: grober_unfug am 09. November 2016, 10:10:30
Moin,
Zitat
Auf jedenfall wird es für die USA bedeuten das all progressive Politik nun zunichte gemacht werden wird. Nix mehr mit Gleich Geschlechtlicher Ehe, nix mehr Obama Care, Steuersenkungen für Besserverdiener und mal sehen ob Trump tatsächlich dem Militär sagt, die sollen doch die Frauen und Kinder der IS leute umbringen und er wird auf jeden Fall die illegalen aus dem Land weisen. 
Einem Teil der US Amerikaner gefällt aber genau das, die haben Obama care schon immer gehasst, selbst wenn sie davon profitiert haben, die haben massive Probleme mit gleichgeschlechtlicher Ehe und Steuern sollen bei denen nur die zahlen die sich entsprechenden Service nicht selbst leisten können, das sind quasi Abgaben für Bedürftige.
Das muss man nicht verstehen, ist aber leider so.

Zitat
Wer will ja auch aus der NATO austreten und Japan und Süd-Korea atomwaffen geben, sollte er all das machen wird es nicht besser in der Welt werden.
Das würde ich als Hilfe zur Selbsthilfe verkaufen, damit hast du hier sicher von Warschau bis Neapel und Bordeaux bis auf die Krim fast alle Rechtskonservativen auf deiner Seite. :-X (den NATO Austritt mal außen vorgelassen)

So wie ich einige US-Amis kennen gelernt habe wollen die jetzt sehen das dass Großmaul auch liefert und wenn nicht wird er halt kurzerhand in die Mottenkiste abgeschoben. Das einzige was mir dabei tatsächlich Sorgen macht ist, dass genau diese Taktik bei Staatslenkern irgendwie nie funktioniert hat, wir scheinen da nichtwenig lernen zu wollen/können. Ist hier leider kaum anders, einige Jahre Debattenkultur und schon gibt es genug müde die wieder die staatliche Alles-Gut-Wolldecke mit Papa Führer haben wollen. Das ist zum Haare raufen... :-[
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 09. November 2016, 10:50:04
Das Problem das ich habe, sollte Trump tatsächlich zurücktreten, seines Amts enthoben werden oder im Amt sterben, dann wäre Pences Präsident, und der gefällt mir genauso wenig wie Trump da er ein Christlicher Fundamentalist ist der gerne die USA in eine Theokratie verwandeln würde. Pences ist Bibelfest und hat in seinem Staat wo er Gunavour war, die Gay Conversion Therapy unterstützt die von der Psychiatric Associations of America ablehnt da es völliger humbug ist und schädlich sein kann.

soweit ich das mitbekommen habe, glaubt er auch an das Ende aller Zeiten und würde gerne helfen das Jesus endlich auf die Erde Zurückkehrt und solche Leute gehören nicht ins Amt des US Präsidenten. 

Das alles macht mir echt sorge. Das was mich am meisten irritiert ist, das die Republikaner da einfach so mitgemacht haben und das Grade Konservative Trump gewählt haben, obwohl er genau das Gegenteil darstellt und all Konservativen Werte der GOP verraten und verkauft hat. Ich glaube nicht das die Partei die nächsten 4 Jahre in ihrer jetzigen Form überlebt. 

Auf jedenfalls müssen es die Demokraten nächstes mal besser machen, ich hoffe sie ziehen ihre lehren daraus.

Ich kann nur hoffen, das es jetzt nicht zu übergriffen auf Schwarze, Latinos, und homosexuelle usw. kommt, da Trump ja etliche viele neo-nazi und KKK und Alt-Rechte gesockse angezogen hat, die einen Sieg als Freikarte für sowas sehen.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: celsus am 09. November 2016, 12:54:16
Zitat@DLR_next Vor 4 Stunden (https://twitter.com/DLR_next/status/796254157644660736)

Weil uns heute früh - aus mir unbekannten Gründen - zahlreiche Anfragen erreichen: Nein, die Mars-Habitate sind noch nicht bezugsfertig.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 09. November 2016, 13:16:06
Ein merkwürdiges Gefühl, diesen Kommentar allmählich für mutig zu halten. Der Inhalt von  (und vielleicht auch der Terminus) "Political Correctness" wird sich ändern.
Zitat
There is no reason to believe that Trump and his band of associates—Chris Christie, Rudolph Giuliani, Mike Pence, and, yes, Paul Ryan—are in any mood to govern as Republicans within the traditional boundaries of decency. Trump was not elected on a platform of decency, fairness, moderation, compromise, and the rule of law; he was elected, in the main, on a platform of resentment. Fascism is not our future—it cannot be; we cannot allow it to be so—but this is surely the way fascism can begin.
...
But despair is no answer. To combat authoritarianism, to call out lies, to struggle honorably and fiercely in the name of American ideals—that is what is left to do. That is all there is to do.
http://www.newyorker.com/news/news-desk/an-american-tragedy-donald-trump

edit. Ich habe gerade in den Kommentaren unter einem ähnlich gelagerten Artikel in "ZEIT online" geblättert. Es kann einem übel werden.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 09. November 2016, 14:15:18
Was mich am meisten ärgert ist der Fakt das, nun ja, Fakten keine rolle mehr spielen, das Umfragen keine wert mehr haben, das Statistiken nicht mehr funktionieren und das man nun Gewählt werden kann, egal was man sagt oder tut, solange man das sagt was die Leute hören wollen, die weißen, verärgerten Leute der Mittel und Unterschicht.

Die ganze Sicherheitsvorkehrungen, die ganze Wissenschaft die dahinter steht, alles wertlos. Das furstreirt mich das wir nun in einer Zeit leben müssen wo Wahrheit und Fakten nichts mehr wert sind und alle Systeme versagen.

Nun wird gesagt das Trump Gewählt wurde weil die Demokraten/die Linken/progressiven Identitätspolitik betreiben und damit Wähler verprellen. Was haltet Ihr von dieser These? Ich glaube das nicht (aber ich weiß auch nicht was mit Identitätspolitik gemeint ist oder ist das wieder so eine abgedroschene Phrase?)

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 09. November 2016, 18:57:15
Ich werde dazu morgen noch ein bisschen was los werden.

Flogendes aber jetzt noch: Was mich an der ganzen Sache am meisten stört ist, dass die nationalistischen und konservativen Kräfte hier zu Lande und in ganz Europa Auftrieb bekommen werden. Ich bin nicht so scharf darauf, von einer AfD regiert zu werden.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: biomango am 09. November 2016, 19:00:44
Im DLF kam eben eine erste Wähleranalyse, nach der die simple These das vor allem Weisse ohne Collegeabschluss Trump wählten so nicht stimmt. Es waren vor allem auch diejenigen die Angst vor sozialem Abstieg aus ihrer (auch oberen)  Mittelschicht haben. Und das sind viele in USA.

Populismus ist nicht ganz zutreffend, Nationalismus passt besser, wobei Botschaft und Botschafter ein in sich stimmiges Bild abgaben. HC hatte dem auf dieser Ebene nichts entgegenzusetzen. Es sind womöglich geradezu steinzeitliche Artefakte die hier wirksam waren
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: grober_unfug am 09. November 2016, 20:54:55
Moin,
Zitat von:  Lt.HavocDas Problem das ich habe, sollte Trump tatsächlich zurücktreten, seines Amts enthoben werden oder im Amt sterben, dann wäre Pences Präsident, und der gefällt mir genauso wenig wie Trump da er ein Christlicher Fundamentalist ist der gerne die USA in eine Theokratie verwandeln würde. Pences ist Bibelfest und hat in seinem Staat wo er Gunavour war, die Gay Conversion Therapy unterstützt die von der Psychiatric Associations of America ablehnt da es völliger humbug ist und schädlich sein kann.
Ich meinte damit eher nach 4 Jahren hart abwählen und die ganze zweite Bank mit. ;-)

Wir werden jetzt sehen was passiert, noch hat sich dort auch nichts verändert und der Präsident ist in den USA selbst auch nicht allmächtig sondern durch die Parlamentsmitglieder und die sehr starken Bundesstaaten gebremst.

Allerdings denke ich der Impulsgeber USA ist minimum die nächsten 4 Jahre mit sich selbst beschäftigt, heisst unsere auf die lange Bank geschobenen EU-internen Grundsatzdiskussionen (€-Probleme, politische Union, Wirtschaft, das Flüchtlingsproblem, Bildungsgedönse solches Zeug halt), die Russlandbeziehungen, Beziehungen mit China, Indien, Südamerika und Afrika stehen jetzt tatsächlich bei uns auf der Tagesordnung.
Ausserdem fürchte ich sind die trumpesken Nasen hier dann auch im Aufwind und das heisst wenn wir die alte liberte, egalite, fraternite hier behalten wollen wird ehrliche und harte Überzeugungsarbeit auf uns zukommen.

Zitat
Was mich am meisten ärgert ist der Fakt das, nun ja, Fakten keine rolle mehr spielen, das Umfragen keine wert mehr haben, das Statistiken nicht mehr funktionieren und das man nun Gewählt werden kann, egal was man sagt oder tut, solange man das sagt was die Leute hören wollen, die weißen, verärgerten Leute der Mittel und Unterschicht.
Ehrlich, keine Ahnung, mir ist das ein absolutes Rätsel weshalb die Leute meinen hart lügen zu müssen wenn sie gefragt werden was/wen sie wählen, zumal sie Minuten vorher noch derb abgezogen haben ohne das ihnen was passiert ist oder irgendwer sie verfolgt. Aber da ist die US Sicht auch eine deutlich andere als die europäische.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Sauropode am 09. November 2016, 21:09:21
Zitatkonservativen Kräfte

Müssen die unbedingt schlecht sein?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 09. November 2016, 21:50:26
....ich sehe gerade eine Trumpdoku auf ORF2, es ist ja noch viel schlimmer als ich dachte.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 09. November 2016, 22:04:15
Zitat von: Belbo am 09. November 2016, 21:50:26
....ich sehe gerade eine Trumpdoku auf ORF2, es ist ja noch viel schlimmer als ich dachte.

Wikipedia ist endlos.
https://en.wikipedia.org/wiki/Donald_Trump_presidential_campaign,_2016
Wer schlecht schlafen will, bitteschön.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 09. November 2016, 22:08:21
Zitat von: Peiresc am 09. November 2016, 22:04:15
Zitat von: Belbo am 09. November 2016, 21:50:26
....ich sehe gerade eine Trumpdoku auf ORF2, es ist ja noch viel schlimmer als ich dachte.

Wikipedia ist endlos.
https://en.wikipedia.org/wiki/Donald_Trump_presidential_campaign,_2016
Wer schlecht schlafen will, bitteschön.

.......ja bei Hamer auch, wir sind bei  Psiram einfach  viel zu skeptisch...... also wenn es nicht in das Glaubensgefüge des einzelnen passt..... abgesendet ohne Rechtschreibprüfung...
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 09. November 2016, 22:11:21
Ne danke, bin schon letzte Nacht davon wach geworden, weil ich so ein blödes Gefühl hatte. Aber das ist halt auch eines der krassesten Dinge, das Trump so eine Wahlkampf führen konnte wo er alles, aber auch alles verbrannt hat und die Leute ihn dennoch Gewählt haben und das macht mir jede menge angst. So einer wäre hier so schnell weg vom Fester gewesen, aber die USA ticken anders, die finden sowas toll, so nachdem motto "Endlich sagst jemand!"

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 09. November 2016, 22:23:46
Zitat von: Lt.Havoc am 09. November 2016, 22:11:21
So einer wäre hier so schnell weg vom Fester gewesen

Das ist mein Problem. Es ist nicht sicher, jedenfalls weniger sicher als bisher. Nicht umsonst weiß sich die extreme Rechte in der ganzen Welt nicht zu fassen vor Triumphgefühl. Wird Duterte jetzt wieder auf Amerikatreue umschwenken?

Wie gesagt, man lese mal die Kommentare unter diesem Artikel hier.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-11/us-wahl-donald-trump-praesident-wahlergebnis
Das sind vermutlich keine Extremisten, das ist die bürgerliche Mitte. Beam me up, Scotty.

Gestern abend habe ich mit einem jungen Mann gesprochen, arbeitsloser Landmaschinenschlosser, ein freundlicher, harmloser, etwas schmächtiger Zeitgenosse. Wir kamen kurz auf die Wahl zu sprechen. Er war für Trump. Der würde es denen mal so richtig zeigen. Ich habe darauf verzichtet ihn zu fragen, wer die sind.

Das ist eines der ungelösten Rätsel für mich. Viele derjenigen, die danach schreien, dass das ganze Gesocks weggeräumt werden müsste, wären die ersten, die weggeräumt würden.

NB. Belbo, Du nervst. Hör auf.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Daggi am 10. November 2016, 02:18:50
Wer etwas Zeit hat:  http://www.nytimes.com/interactive/projects/cp/opinion/election-night-2016/what-trump-owes-duck-dynasty

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Yadgar am 10. November 2016, 04:49:59
Hi(gh)!

Zitat von: Peiresc am 09. November 2016, 22:23:46
Das ist eines der ungelösten Rätsel für mich. Viele derjenigen, die danach schreien, dass das ganze Gesocks weggeräumt werden müsste, wären die ersten, die weggeräumt würden.

Ein deutscher Trump oder gar ein deutscher Duterte würde wohl den Startschuss (buchstäblich!) zum Prolocaust geben... Standortoptimierungscenter (http://www.assoziations-blaster.de/blast/Endl%F6sung.3.html) inklusive!

Es scheint wirklich nur noch zwei Sorten von Menschen zu geben - Sadisten und Masochisten, vereint in einer gemeinsamen perversen Sehnsucht: AUSCHWITZ FÜR ALLE! AUSCHWITZ FÜR IMMER!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Bloedmann am 10. November 2016, 08:16:31
Und nun zurück zur Werbung. (https://www.youtube.com/watch?v=CB4DhylQR14)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 10. November 2016, 09:06:22
Zitat von: Peiresc am 09. November 2016, 22:23:46
Zitat von: Lt.Havoc am 09. November 2016, 22:11:21
So einer wäre hier so schnell weg vom Fester gewesen

Das ist mein Problem. Es ist nicht sicher, jedenfalls weniger sicher als bisher. Nicht umsonst weiß sich die extreme Rechte in der ganzen Welt nicht zu fassen vor Triumphgefühl. Wird Duterte jetzt wieder auf Amerikatreue umschwenken?

Wie gesagt, man lese mal die Kommentare unter diesem Artikel hier.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-11/us-wahl-donald-trump-praesident-wahlergebnis
Das sind vermutlich keine Extremisten, das ist die bürgerliche Mitte. Beam me up, Scotty.

Gestern abend habe ich mit einem jungen Mann gesprochen, arbeitsloser Landmaschinenschlosser, ein freundlicher, harmloser, etwas schmächtiger Zeitgenosse. Wir kamen kurz auf die Wahl zu sprechen. Er war für Trump. Der würde es denen mal so richtig zeigen. Ich habe darauf verzichtet ihn zu fragen, wer die sind.

Das ist eines der ungelösten Rätsel für mich. Viele derjenigen, die danach schreien, dass das ganze Gesocks weggeräumt werden müsste, wären die ersten, die weggeräumt würden.

NB. Belbo, Du nervst. Hör auf.
Habe Anfang des Jahres in eine chat mal gesagt, dass es mir so vorkommt, als würde der Westen einen Rechtsruck machen, damals haben mir die chat Leute gesagt das so was nicht passieren wird und nun ist Trump Resident. Die USA hatten eine einfache wahl: Faschismus/Totalitarismus/Populismus oder nicht, und sie haben sich für das erstere entscheiden. Somit wissen wir nun, das sowas wieder in Mode und in Ordnung ist.

Dein Landmaschinenschlosser wird vermutlich über die "Politische Elite" oder "Das Establishment" gesprochen habe, halt "die da oben" wenn du Ihn gefragt hättest, hätte er sowas bestimmt gesagt und dann sowas wie "Die da oben machen doch eh was sie wollen!". Deswegen ist ja auch die AfD so populär.

Viele leute fühlen sich von der Politik verarscht und sehnen sich nach jemanden, der die Welt wieder einfach macht, der alles wieder zurecht rückt, jemand der halt mal aufräumt, also einen Starken Mann, so wie Putin oder halt Trump. Politisch unkorrekte Schläger Typen die alles moderne zum Kotzen finden, die nichts mit Feminismus anfangen können, die Homosexualität für eine Geisteskrankheit halten und wo Ausländer an allem schuld sind.

Jemand hat zu diesem wahlkamp folgenden Satz gesagt "So sehr wir uns freuen, dass dieser Wahlkampf nun hinter uns ist, so sollten wir doch niemals vergessen, wie Gefährliche eine uninformierte Bevölkerung, in den Händen eines Streichholz Geschäftsmannes hat."

Und das ist wieder meine Problem: Information. Eine Sache ist klar, alles was über Trump gesagt worden ist, ist mehr oder weniger wahr, er hat echt viel Dreck am stecken, vielleicht mehr noch als Hillary, aber für die Hardcore Trump wähler spielte das keine rolle, das die den "Massenmedien" eh nicht trauten und sich infos von Propaganda websteiten geholt haben wo behauptet wurde das Hillary in eine Kinderseesklaven Ring involviert ist, das sie hat Leute umbringen lassen oder umbringen lassen will, das sie eine Verräterin ist, oder in de 70er eine Vergewaltiger geholfen hat frei zukommen und darüber lachte.

Stimmt alles nicht, Snopes hat davon jede menge debunked, aber daraufhin wurde Snopes und co. als Schills dargestellt, die mit Clinton im Bett sind. Die hatten sogar einen Editorial Cartoon der behauptetet, die Fakten checker arbeiten alle für Clinton. Die Welt in der diese Leute leben, ist eine bizarre parallele Welt voll vom wilden und abstrusen Verschwörungstheorien. 

Und so was wird aber leider immer mehr, als weniger. Guck dir doch mal einen AfD Wähler an und hör dir mal an was die so sagen, da stehen mir die Haare zu Berge.

Wie soll man dagegen halten wenn die eh nur das glauben was sie glauben wollen und Fakten egal sind? Sollen wir auch alles nur noch auf der Gefühlsebene machen?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Conina am 10. November 2016, 11:53:51
Zitat von: Lt.Havoc am 10. November 2016, 09:06:22
Politisch unkorrekte Schläger Typen die alles moderne zum Kotzen finden, die nichts mit Feminismus anfangen können, die Homosexualität für eine Geisteskrankheit halten und wo Ausländer an allem schuld sind.

Genau die Übertreibung dürfte Teil des Problems sein. Die Bevölkerung besteht nicht nur aus urbanen Eliten und es haben auch nicht alle Menschen die gleichen Interessen.
Wenn man das Augenmaß verliert und ziemlich normale Leute naserümpfend als Extremisten beschimpft, kann man nicht erwarten, dass sie das als faire Diskussion empfinden und sich überzeugen lassen.

Auch "progressive" Großstädter haben ihre Mythen und Irrationalitäten. Es gibt wenig Grund für Überheblichkeit und Hyperventilation.

In einer Demokratie muss man mit demokratischen Entscheidungen leben. Außerdem haben die USA ein ausgeklügeltes System von checks and balances. So schlimm, wie er an die Wand gemalt wurde, kann Trump gar nicht werden.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Lt.Havoc am 10. November 2016, 13:12:52
Ich meinte damit auch eher die Charakteristiken der möglichen Politischen Kandidaten, nicht die der Wähler.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Conina am 10. November 2016, 13:23:30
OK.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 10. November 2016, 13:27:21
Zitat von: Conina am 10. November 2016, 11:53:51
So schlimm, wie er an die Wand gemalt wurde, kann Trump gar nicht werden.
Kleine Korrektur, scheint mir nötig: So schlimm, wie er sich selbst an die Wand gemalt hat. Im Übrigen wünschte ich, ich könnte Dir glauben. Schlimmer geht immer.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: celsus am 10. November 2016, 13:43:23
Auf jeden Fall hat er sich eine Menge vorgenommen für die ersten 100 Tage:

http://www.npr.org/2016/11/09/501451368/here-is-what-donald-trump-wants-to-do-in-his-first-100-days
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 10. November 2016, 17:27:39
Zitat
Auch "progressive" Großstädter haben ihre Mythen und Irrationalitäten.

Welche Mythen wären dass den beispielsweise?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: mossmann am 10. November 2016, 17:53:29
Neue Verschwörungs-Theorie:

Ist schon jemand aufgefallen, wie reptiloid die Frau vom Trump aussieht?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: mossmann am 10. November 2016, 17:57:40
Ansonsten mochte ich diesen Text eines befreundeten Musikers:

ZitatI really was going to avoid writing anything but all these angry doomsday one-liners like "Oh f*ck" were making me sad too.
First, Hillary won the popular vote, although narrowly, just as Obama did. So let's stop talking as if the whole nation suddenly became idiots and bigots. In its core, America is not much different than four years ago. But the "electoral system" is unfortunately what decides politics from above for the next few years, and a few people got right to the point.. it's City vs. Country. I've heard that 20,000 households of registered taxpayers in New York City cover nearly 70% of the annual Federal budget.. another 20-25% of the nation's money surely sits in California and on the West Coast. How do all those people outside of the "blue" states even get by, I've wondered?
ONCE in my whole life, 15 years ago, I transferred through an airport in Missouri. It was the most sterile, desolate American airport I'd ever seen. Subway sandwiches, McDonald's.. a few empty benches. "My flight departs in 6 hours, can i take a bus to go see the city and come back in time?" I asked. The lady at Info shrugged. "Why do that, sweetie? Nothing there but the same shops as here.." It was her matter-of-factness that made my heart sink like a stone. I never forgot that THAT must have been her entire daily reality. I simply flew away... She couldn't.
Almost every 3-5 months during my youth in America, I flew between California and New York, where i had access to education, jobs, enough money. I'm a typical "educated" coastal American .. not an elite, but an automatic Democratic voter. To this day, a fellow American from Wyoming or Kansas or Oklahoma is more exotic to me than someone from (sorry, fBook friends!) Brazil or Finland. But I'm not proud of that. I don't even think that all Trump supporters are automatically ignorant racist misogynistic assholes.. many certainly are, but many others simply got dealt different cards in life, in a casino which i never even had to visit. Among my acquaintances in the USA, I don't know ONE single person who ever did military service. (Non accusatory question: does anyone reading this have a family member in the US Army?) But someone's sons or daughters were sent to Afghanistian... thousands and thousands of them. Which states did those soldiers come from?

Of course, my parents were both born in China. They had immigrated to California in the1960s - escaping World War II and then the communists, who represented the uneducated rural folk and who brought on the Cultural Revolution. The peasants could finally burn the books of Confucius (in the name of Marx Lenin!) and smash the fine porcelain and the skulls of the corrupt urban elites in Shanghai and Beijing! (And now those "communist party" elites are in power again, forget the farmers in Szechuan.) That hate was as real as the rednecks with rifles hating Hillary. Or think of Berlin, home of "artists and intellectuals" who were (! perceived as) living it up in the 1920s while the population outside of a few cities was still starving after Germany lost WW1.

Maybe Facebook and the internet have only made the wide gaps more visible - every day, we all see who can afford vacations in Ibiza or LA, but we never see anyone working at McDonald's in that airport in Missouri. Sometimes, i even think that American TV & movies are among the worst culprits - because whatever the storyline, the REAL message in them is that only "hot & sexy" human beings deserve attention.. which has long reduced the value of productive labor (Rustbelt, Cornbelt) in America to nil. I can't stand all those TV series, really.
I'm not blaming myself or anybody else. I totally understood from the start why Trump had a chance. White skin or not, Middle America has been angry, and it's not without reason. And stop blaming Hillary and the Democrats, please. (I would have supported Bernie Sanders too, but his difficult personality might have been a huge obstacle in winning the presidency.)
On the perversely cynical side, Obama hardly fulfilled some of the great promises he embodied. The war machine kept running. Economic disparities increased anyway. (Refer to "neoliberalism".) African Americans still are imprisoned unjustly in large numbers. We all know that the military- industrial- financial complex has massive power in USA, and possibly it will just continue as it had, ensuring at least (an illusion) of stability for the wealthy urban populations. Trump loves money. We will just have to turn off the TV and pray to the goddesses: let the USA not turn into China under Mao Tse-Tung or Germany in 1933. Even as an atheist, I'm praying. (Addendum: ok, not just prayers, we can become more active too - no mystical nihilism here!)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: eLender am 10. November 2016, 18:47:55
Zitat von: mossmann am 10. November 2016, 17:53:29
Neue Verschwörungs-Theorie:

Apropos:
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: lanzelot am 10. November 2016, 18:56:25
Zitat von: Yadgar am 10. November 2016, 04:49:59

Es scheint wirklich nur noch zwei Sorten von Menschen zu geben - Sadisten und Masochisten, vereint in einer gemeinsamen perversen Sehnsucht: AUSCHWITZ FÜR ALLE! AUSCHWITZ FÜR IMMER!
Yadgar
Ein bisserl krank ist das schon
:facepalm


...und zu welcher der beiden Kategorien zählst Du dich selbst?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Conina am 10. November 2016, 19:10:41
Zitat von: Scipio am 10. November 2016, 17:27:39
Zitat
Auch "progressive" Großstädter haben ihre Mythen und Irrationalitäten.

Welche Mythen wären dass den beispielsweise?

https://www.scientificamerican.com/article/the-liberals-war-on-science/

Ist von Michael Shermer und echt interessant zu lesen.

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 10. November 2016, 19:14:58
Zitat von: Sauropode am 09. November 2016, 21:09:21
Zitatkonservativen Kräfte

Müssen die unbedingt schlecht sein?

Müssen nicht, aber meistens bin mit deren Endscheidungen nicht sehr zufrieden. Im übrigen sollte da eigentlich rechts außen / bzw, rechtsradikal stehen. Keine Ahnung was mich geritten hat, da konservativ zu schreiben. Ist jedenfalls nicht zutreffend.

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 10. November 2016, 19:50:03
For fun:

http://globalnews.ca/news/3035724/trump-will-win-prof-whos-accurately-predicted-every-presidential-race-since-1984/

Der Prof mit der unfehlbaren Vorhersage.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 10. November 2016, 22:04:58
Ich möchte noch etwas beifügen, was ich gerade im WHQ-Forum gelesen habe:

Zitat
ZITAT
Parallelen tun sich zu den rechtspopulistischen Parteien in West- und Osteuropa auf. Die etablierten politischen Kräfte, die Medien, die Fortschrittlichen, die besser Gestellten und der Chorus der ,,Vernünftigen" ist sich zu häufig selbst genug, die eigenen Interessen und ihre kulturelle Moderne zu repräsentieren. Konservativen Befürchtungen über den ,,Verlust der Heimat", der Stadtviertel, der vertrauten Kultur, der Nation, der staatlichen Souveränität, der Bedeutung von Grenzen oder der Neudefinition der Ehe wurden nicht nur mit guten Argumenten entgegen getreten. Es erfolgten vielmehr Belehrungen und nicht selten der moralische Ausschluss aus dem offiziösen Diskurs, wenn ,,unkorrekte" Begriffe oder Ideen geäußert wurden. Ein kosmopolitischer Geist mit überschießender Moralität dominierte die Diskurse. Wie die Brexit-Befürworter einfach nur von gestern sind und die schöne neue Welt der Supranationalisierung nicht verstehen, so sind die Wähler der rechtspopulistischen Parteien vor allem die moralisch und kulturell Zurückgebliebenen unserer Gesellschaft. [...]

Internationale Politik und Gesellschaft: Trump und die Demokratie

ZITAT
Die Niederlage Clintons ist vorläufiger und absoluter Tiefpunkt einer schmerzhaften Serie von Wahlniederlagen, in denen Mitte-Links-Parteien zuletzt Mehrheiten verfehlten – und zwar weltweit. Das Rezept der Niederlagen: Ein Politikentwurf, der innerhalb der progressiven Echokammer sozialer Medien ebenso selbstverständlich alternativlos erschien wie außerhalb der Blase als abgehoben und unwählbar. [...]
Und hier folgten die Demokraten in ihren Grundzügen durchaus dem toxischen Mix, der auch europäische Mitte-Links-Parteien in den vergangenen Jahren die Mehrheiten gekostet hat. [...] Richtig ist aber auch, dass die demokratische Kampagne zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung auf einer Verbindung von progressiver Identitätspolitik (durch Fokus auf soziokulturelle Minderheiten) mit marktliberaler Wirtschaftspolitik (durch Fokus auf die Angebotsseite) bestand. Verkürzt gesagt: Mit LGBTI-Rechten und der Wallstreet wollte Clinton für ein buntes Amerika ins Weiße Haus - und zwar ohne die "klägliche" weiße Mittelschicht. [...]

Internationale Politik und Gesellschaft: Der amerikanische Albtraum

ZITAT
They felt an optimism in this country that they hadn't felt in years. The way the old-timers tell it, times in Dunn hadn't changed much. But it seemed as if they were constantly at odds with another type of America, where people seemed to have a different set of values. Carroll said he didn't know whether Trump could fix the country's problems, but at least he had newer ideas than the political establishment.

"The Democrats used to be the party of the working man," Carroll said. "Now, all they want to talk about is gays and transgenders. What about jobs?" [...]

The Washington Post: Waking up in Trump's America

Ich denke, die Zitate aus den jeweiligen Zeitungen beschreiben eine Facette der Ursachen, die zu dem Wahlergebnis geführt haben.

Wurde ursprünglich im WHQ-Forum von Freestyler geschrieben.

Quelle: http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?showtopic=30611&st=270

PS: Darf ich das eigentlich einfach so hier zitieren?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: HorstHuber am 10. November 2016, 23:04:49
Zitat von: Peiresc
Gestern abend habe ich mit einem jungen Mann gesprochen, arbeitsloser Landmaschinenschlosser, ein freundlicher, harmloser, etwas schmächtiger Zeitgenosse. Wir kamen kurz auf die Wahl zu sprechen. Er war für Trump. Der würde es denen mal so richtig zeigen. Ich habe darauf verzichtet ihn zu fragen, wer die sind.
Warum werden unterschiedliche Maßstäbe angelegt.
Zur Erinnerung, was war jahrelang der Wahlkampfschwerpunkt der z.B. Grünen und derzeit der Linken?
Schon vergessen das z.B. Kretschmanns Hauptwahlkampfthema war die Vetternwirtschaft der CDU "trocken zu legen" (unter anderem in Verbindung mit S21).
Oder so Sprüche der 68er (Establishment und Geschlechtsverkehr bzw. Gang durch die Institutionen). Oder wollte nicht auch Obama 2008 das System Washington reformieren? Er hatte Erfolg im Wahlkampf und wurde gewählt (und hat nichts geändert). Jetzt ist es schlimm das Trump mit den gleichen Themen gewählt wird. (ob er was ändert wird sich zeigen).

Wenn man die Art der Wahlkampfführung der Rechtskonservativen abscheulich findet dann muss man auch die gleiche Art des Wahlkampfes der Linken ablehnen.
Das Problem der Linken ist nur - das hat die Rechte nicht - das die Argumente genau so national(istisch) sind nur sie können es nicht so benennen.

ZitatDas ist eines der ungelösten Rätsel für mich. Viele derjenigen, die danach schreien, dass das ganze Gesocks weggeräumt werden müsste, wären die ersten, die weggeräumt würden.
Sicher?
So stimmt das nicht.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 11. November 2016, 05:19:04
@HorstHuber
Du vergleichst ernsthaft Kretschmann mit Trump?

Die Linke ist jetzt dafür verantwortlich, dass die Rechte in den USA solange den Mob gegen die Regierung aufgehetzt hat, bis sie selber die Geister die sie rief, nicht mehr unter Kontrolle hatte und in Ihren eigenen Reihen einen egomanen Populisten nicht mehr verhindern konnte?

Das ist ungefähr so, als würde man einem Kind mit Kinderlähmung erklären die bösen Impfbefürworter wären an seinen Behinderungen schuld, weil sie seine Eltern solange als doof bezeichnet haben, dass sie aus trotz nicht haben impfen lassen..

...übrigens zum Thema Trump und impfen, danke "Rechte"

http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/jonathan-benson/als-einziger-mainstream-praesidentschaftskandidat-spricht-donald-trump-ueber-impfstoffe-und-autismus.html

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: HorstHuber am 11. November 2016, 06:27:15
Zitat von: Belbo am 11. November 2016, 05:19:04
@HorstHuber
Du vergleichst ernsthaft Kretschmann mit Trump?
Dann erklär mir bitte den Unterschied runtergebrochen auf den Inhalt der zwei genannten.
Das es Unterschied in der Wortwahl gab und gibt ist selbst mir aufgefallen. Doch mir geht es um die Kernaussage. Zur Erinnerung Vetternwirtschaft vs. "Sumpf trocken legen".

ZitatDie Linke ist jetzt dafür verantwortlich, dass die Rechte in den USA solange den Mob gegen die Regierung aufgehetzt hat, bis sie selber die Geister die sie rief, nicht mehr unter Kontrolle hatte und in Ihren eigenen Reihen einen egomanen Populisten nicht mehr verhindern konnte?
Bsp.: Freihandelsabkommen TTIP -> wo ist da der Unterschied in der Aussage. Wie schon geschrieben, die Rechte führt die Argumentation zu Ende doch bei der Linken läuft es eben auch auf das gleiche Resultat hinaus.


ZitatDas ist ungefähr so, als würde man einem Kind mit Kinderlähmung erklären die bösen Impfbefürworter wären an seinen Behinderungen schuld, weil sie seine Eltern solange als doof bezeichnet haben, dass sie aus trotz nicht haben impfen lassen..
Nein. Es ist ungefähr so als muss man einem Kind mit Kinderlähmung erklären die bösen undifferenzierten "Pharmaindustrie"-Kritiker sind an seinen Behinderungen schuld, weil sie seine Eltern solange mit pauschalen Kritiken über die phöse Pharmalobby zumüllten so das sie am Ende den Argumenten der ekelhaften Impfgegener zugänglich waren.
Das ist leider meiner Beobachtung nach der Fall und genau darum geht es mir.
Zitat...übrigens zum Thema Trump und impfen, danke "Rechte"
http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/jonathan-benson/als-einziger-mainstream-praesidentschaftskandidat-spricht-donald-trump-ueber-impfstoffe-und-autismus.html
Siehe bereits geposteten link:
https://www.scientificamerican.com/article/the-liberals-war-on-science/

Fällt dir etwas auf?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 11. November 2016, 07:22:44
Nochmal du vergleichst Kretschmann der u.a. Einen Wahlkampf geführt hat gegen Verkrustungen einer Partei die 60 Jahre ununterbrochen in der Regierung war mit Trump der irgendwelche geheimen Eliten bekämpfen will?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mappus-was-wurde-aus-dem-ex-ministerpraesidenten-von-baden-wuerttemberg-a-983222.html



Kann es sein, dass Dir gerade nur einfach Dein Feindbild flöten geht, bzw. die Allierten, und die Beissreflexe irgendwie ins nichts schnappen?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 11. November 2016, 07:40:08
ZitatFällt dir etwas auf?

Vorallem stelle ich mir die Frage, ob ich lieber Frau Clinton in der Verantwortung für Wissenschaft und Forschung sehen würde, oder den Impfgegner, Klimaleugner Trump mit seinem Vice der meint man könne Homosexuelle mit Elektroschocks (?) wieder normal machen.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 11. November 2016, 07:49:01
Zitat von: HorstHuber am 10. November 2016, 23:04:49
Zitat von: Peiresc
Gestern abend habe ich mit einem jungen Mann gesprochen, arbeitsloser Landmaschinenschlosser, ein freundlicher, harmloser, etwas schmächtiger Zeitgenosse. Wir kamen kurz auf die Wahl zu sprechen. Er war für Trump. Der würde es denen mal so richtig zeigen. Ich habe darauf verzichtet ihn zu fragen, wer die sind.
Warum werden unterschiedliche Maßstäbe angelegt.
Zur Erinnerung, was war jahrelang der Wahlkampfschwerpunkt der z.B. Grünen und derzeit der Linken?
Wie jetzt, Trump ist ok, weil die Linken und Grünen Demagogen sind? Das ist Whataboutism.

Prinzipiell: Es ist sinnlos, alles mit allem zu vergleichen. Wenn man nach Vergleichen sucht, dann läge (hoffentlich) der Vergleich mit der CSU weit näher, die vor Wahlen regelmäßig den rechten Rand einsammelt, oder (genauso hoffentlich) der mit Reagan (danke, Daggi):
ZitatHe said: "There are some people who think that you should, on principle, jump off the cliff with the flag flying if you can't get everything you want." Reagan recalled that "If I found when I was governor that I could not get 100 percent of what I asked for, I took 80 percent."
http://www.nytimes.com/interactive/projects/cp/opinion/election-night-2016/the-example-of-ronald-reagan
Die Frage ist nur, gleiche Quelle:
ZitatSo far, Mr. Trump, the political amateur and sputtering demagogue, has lacked Reagan's magnanimity or his flexibility. Can the reality-show star turned president-elect mimic the actor turned president?
Zu dem, was mich hindert, derart optimistisch zu sein, nur mal ein Beispiel: Trump ist neben und über allem Krawall so dumm, dass er sich weiterhin von seinem intelligenten, geschickten, zynischen Männerfreund Putin außenpolitisch beeindrucken lassen wird (übrigens hat auch Putin schon mal eine vulgär-sexistische Suada vom Stapel gelassen, was ihm johlende Zustimmung eingebracht hat). In der Ukraine hat man entsetzt auf seine Wahl reagiert. Ich verweise mal auf den Eingangs-Post dieses Threads. Oder es wird eine Männerfreundschaft wie die zwischen Putin und Erdogan.

Zitat von: HorstHuber am 10. November 2016, 23:04:49
Oder wollte nicht auch Obama 2008 das System Washington reformieren? Er hatte Erfolg im Wahlkampf und wurde gewählt (und hat nichts geändert).

Ich bin vor langer Zeit mal am Broadway in einem Musical gewesen, ich erinnere mich sogar noch an den Titel. Das Foyer war gestopft voll, man musste sehr aufpassen, mit seinem Sektglas nicht angerempelt zu werden. Hohe Kronleuchter, blitzende, gleißende Helle, Stimmengewirr. Hier und da Brillianten. Zur Straße eine Glaswand. Draußen genauso ein Gedränge. Schwarze, vermummte, teils schmutzige Gestalten (es war Winter). Kein Blitzen, keine Helle. Alle Blicke von draußen nach innen gerichtet. Innen nahm niemand davon Notiz, warum auch. Das waren eben Trumps Looser.

Ích weiß nicht genau, was Obama am System Washington ändern wollte. Ich überblicke auch nicht die Innenpolitik der Vereinigten Staaten. Nach meinem Eindruck hat er nichts schlimmer gemacht, was ich für einen großen Erfolg halte.

Die USA haben das teuerste Gesundheitswesen der Welt, der medizinische Fortschritt findet dort statt. Aber Psychiatrie-Krankenhausbetten gibt es praktisch nur forensische (stand vor einigen Tagen in JAMA). In den USA waren 50 Millionen Einwohner ohne Krankenversicherung. Dort vernichtet es Deine Existenz, wenn Du das Pech hast, eine mäßig kostenintensive, prinzipiell beherrschbare Erkrankung zu aquirieren, oder du stirbst ganz einfach. Es gibt keine Vorsehung. Mit Obamacare sind es nur 30 Millionen. Jetzt werden es wieder 50 Millionen, oder mehr. Warum kann Trump das mit einem Federstrich rückgängig machen? Weil das nur ein Präsidentenerlass ist. Warum ist es nur ein Präsidentenerlass? Weil die Republikaner das für großartig halten. Trump hat nicht beide Häuser des Kongresses gegen sich. Dort ist der evangelikale Geist weit präsenter als der Geist des Evangeliums.

Zitat von: HorstHuber am 10. November 2016, 23:04:49
ZitatDas ist eines der ungelösten Rätsel für mich. Viele derjenigen, die danach schreien, dass das ganze Gesocks weggeräumt werden müsste, wären die ersten, die weggeräumt würden.
Sicher?
So stimmt das nicht.
Ja, ich bin sicher. Du irrst Dich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Asoziale_(Nationalsozialismus) (https://de.wikipedia.org/wiki/Asoziale_(Nationalsozialismus))

Noch einmal zurück zu Obama. Man will ihm doch nicht wirklich vorwerfen, dass er das Augenmaß nicht verloren hat? Auch zum Trump-Besuch im Weißen Haus gestern hat Daggi den treffenden Kommentar verlinkt:
ZitatAt the time, I was President Johnson's appointments secretary, the position that has since evolved into the White House chief of staff. Right after the 1968 results came in, the president put me in charge of organizing a transition process, something that had never been done. "Nixon is an S.O.B., but he's the only president we'll have," Johnson told me. "I want him and all of his team to be fully prepared to govern after the Inauguration at 12 noon on January 20."





Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: HorstHuber am 11. November 2016, 07:50:39
Zitat von: Belbo am 11. November 2016, 07:22:44
Nochmal du vergleichst Kretschmann der u.a. Einen Wahlkampf geführt hat gegen Verkrustungen einer Partei die 60 Jahre ununterbrochen in der Regierung war mit Trump der irgendwelche geheimen Eliten bekämpfen will?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mappus-was-wurde-aus-dem-ex-ministerpraesidenten-von-baden-wuerttemberg-a-983222.html

Kann es sein, dass Dir gerade nur einfach Dein Feindbild flöten geht, bzw. die Allierten, und die Beissreflexe irgendwie ins nichts schnappen?
Weshalb soll mir mein Feindbild flöten gegangen sein?
Das in Washington - egal ob auf Seite der Republikaner oder Demokraten - sich eine Art Parallelgesellschaft gebildet hat wurde doch schon von Obama 2008 im Wahlkampf thematisiert. Eines von Obamas Wahlversprechen war es ja dieses System "aufzubrechen". Das ist keine Erfindung von mir sondern du musst nur die Wahlkampfreden von Obama von damals lesen.
Sprich Obama ist auch unter anderem mit dem Ziel angetreten "den Sumpf trocken zu legen".

Und die ominösen Verkrustungen in BW hat es so auch so nicht gegeben. Denn was hat Kretschmann wirklich geändert? Ich meine in den Strukturen. Ein paar RPs ausgetauscht - die jetzt das "richtige" Parteienbuch haben.
Und wenn die Verkrustungen so schlimm waren weshalb gibt es jetzt eine gemeinsame Regierung mit der Partei die für diese Verkrustungen verantwortlich war? Bis auf eine Handvoll Führungskräfte ist es nach wie vor die selbe Partei mit den selben Akteuren.
Ein Glück das es Mappus gab - der angeblich in seiner kurzen Amtszeit (ca. 2 Jahre) als MP mehr bewegte als Kretschmann in fünf Jahren. Argumente alá er war aber vorher Fraktionsvorsitzender zählen nicht, denn da gab es einen MP der die Leitlinienkompetenz hatte.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 11. November 2016, 08:12:46
Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 07:50:39
Zitat von: Belbo am 11. November 2016, 07:22:44
Nochmal du vergleichst Kretschmann der u.a. Einen Wahlkampf geführt hat gegen Verkrustungen einer Partei die 60 Jahre ununterbrochen in der Regierung war mit Trump der irgendwelche geheimen Eliten bekämpfen will?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/mappus-was-wurde-aus-dem-ex-ministerpraesidenten-von-baden-wuerttemberg-a-983222.html

Kann es sein, dass Dir gerade nur einfach Dein Feindbild flöten geht, bzw. die Allierten, und die Beissreflexe irgendwie ins nichts schnappen?
Weshalb soll mir mein Feindbild flöten gegangen sein?
Das in Washington - egal ob auf Seite der Republikaner oder Demokraten - sich eine Art Parallelgesellschaft gebildet hat wurde doch schon von Obama 2008 im Wahlkampf thematisiert. Eines von Obamas Wahlversprechen war es ja dieses System "aufzubrechen". Das ist keine Erfindung von mir sondern du musst nur die Wahlkampfreden von Obama von damals lesen.
Sprich Obama ist auch unter anderem mit dem Ziel angetreten "den Sumpf trocken zu legen".

Und die ominösen Verkrustungen in BW hat es so auch so nicht gegeben. Denn was hat Kretschmann wirklich geändert? Ich meine in den Strukturen. Ein paar RPs ausgetauscht - die jetzt das "richtige" Parteienbuch haben.
Und wenn die Verkrustungen so schlimm waren weshalb gibt es jetzt eine gemeinsame Regierung mit der Partei die für diese Verkrustungen verantwortlich war? Bis auf eine Handvoll Führungskräfte ist es nach wie vor die selbe Partei mit den selben Akteuren.
Ein Glück das es Mappus gab - der angeblich in seiner kurzen Amtszeit (ca. 2 Jahre) als MP mehr bewegte als Kretschmann in fünf Jahren. Argumente alá er war aber vorher Fraktionsvorsitzender zählen nicht, denn da gab es einen MP der die Leitlinienkompetenz hatte.

Obama hatte das Problem, gegen sowohl einen republikanische dominierten Kongress als auch Senat anregieren zu müssen, deren, rechte, Verweigerungshaltung, gerade ihm ankreiden zu wollen ist absurd.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: HorstHuber am 11. November 2016, 08:15:13
Zitat von: Peiresc
Wie jetzt, Trump ist ok, weil die Linken und Grünen Demagogen sind? Das ist Whataboutism.
Habe ich nicht gesagt.


ZitatPrinzipiell: Es ist sinnlos, alles mit allem zu vergleichen. Wenn man nach Vergleichen sucht, dann läge (hoffentlich) der Vergleich mit der CSU weit näher, die vor Wahlen regelmäßig den rechten Rand einsammelt, oder (genauso hoffentlich) der mit Reagan (danke, Daggi):
Ich vergleiche nicht wer welchen Teil einsammelt sondern ich vergleiche die Kernaussagen.

Auf DE übertragen. Wo ist der Unterschied in den Aussagen zur Flüchtlingspolitik von Palmer (Grüne) und z.B. Söder (CDU)? Nicht in der Art wie es gesagt wurde sondern was die jeweiligen Aussagen bedeuten.
Müssten dann die Grünen nicht Palmer sofort ausschließen den seine Aussagen helfen ja dann auch der AFD


ZitatZu dem, was mich hindert, derart optimistisch zu sein, nur mal ein Beispiel: Trump ist neben und über allem Krawall so dumm, dass er sich weiterhin von seinem intelligenten, geschickten, zynischen Männerfreund Putin außenpolitisch beeindrucken lassen wird (übrigens hat auch Putin schon mal eine vulgär-sexistische Suada vom Stapel gelassen, was ihm johlende Zustimmung eingebracht hat). In der Ukraine hat man entsetzt auf seine Wahl reagiert. Ich verweise mal auf den Eingangs-Post dieses Threads. Oder es wird eine Männerfreundschaft wie die zwischen Putin und Erdogan.
In die Zukunft sehen kann ich nicht. Dummheit würde ich Trump nicht unterstellen den er war so "klug" das er die "Stimmung" der relevanten Wählerstimmen in den USA für sich gewinnen konnte und das entgegen (fast) aller Vorhersagen.
Also Dummheit würde ich so etwas nicht nennen. Und das er seine Wahlkampfmanager feuerten als diese nicht den gewünschte Ergebnis lieferten würde ich auch nicht unter Dummheit zusammenfassen. Das er "auf eigenen Wunsch" nur noch sein Team am Ende twittern lies scheint auch nicht auf absolute Beratungsresistenz hinzudeuten.


ZitatIch bin vor langer Zeit mal am Broadway in einem Musical gewesen, ich erinnere mich sogar noch an den Titel. Das Foyer war gestopft voll, man musste sehr aufpassen, mit seinem Sektglas nicht angerempelt zu werden. Hohe Kronleuchter, blitzende, gleißende Helle, Stimmengewirr. Hier und da Brillianten. Zu Straße eine Glaswand. Draußen genauso ein Gedränge. Schwarze, vermummte, teils schmutzige Gestalten (es war Winter). Kein Blitzen, keine Helle. Alle Blicke von draußen nach innen gerichtet. Innen nahm niemand davon Notiz, warum auch. Das waren eben Trumps Looser.
Und was willst du damit sagen?

ZitatÍch weiß nicht genau, was Obama am System Washington ändern wollte. Ich überblicke auch nicht die Innenpolitik der Vereinigten Staaten. Nach meinem Eindruck hat er nichts schlimmer gemacht, was ich für einen großen Erfolg halte.
Er hatte genau die selben Kritikpunkte wie Trump. Nur für Journalisten ansprechender formuliert. Aber die Kernaussage war identisch.
Genau so wie Clition (Bill) die Grenzsicherung zu Mexico massiv ausbaute (Mauer etc). Wieder kein Unterschied zu Trump - nur "liebevoller" Formuliert aber am Ende kein Unterschied in den Auswirkungen.
 
ZitatDie USA haben das teuerste Gesundheitswesen der Welt, der medizinische Fortschritt findet dort statt. Aber Psychiatrie-Krankenhausbetten gibt es praktisch nur forensische (stand vor einigen Tagen in JAMA). In den USA waren 50 Millionen Einwohner ohne Krankenversicherung. Dort vernichtet es Deine Existenz, wenn Du das Pech hast, eine mäßig kostenintensive, prinzipiell beherrschbare Erkrankung zu aquirieren, oder du stirbst ganz einfach. Es gibt keine Vorsehung. Mit Obamacare sind es nur 30 Millionen. Jetzt werden es wieder 50 Millionen, oder mehr. Warum kann Trump das mit einem Federstrich rückgängig machen? Weil das nur ein Präsidentenerlass ist. Warum ist es nur ein Präsidentenerlass? Weil die Republikaner das für großartig halten. Trump hat nicht beide Häuser des Kongresses gegen sich. Dort ist der evangelikale Geist weit präsenter als der Geist des Evangeliums.
Am Anfang hatte Obama aber die Mehrheiten. Da hätte er es ohne Probleme durchbringen können. Warum hat er es nicht. Weil etwa die Demokraten auch nicht geschlossen hinter Obamacare standen?

Zu Anfang seines Wahlkampfes (keine Ahnung ob er immer noch der Meinung ist) war Trump ein großer Befürworter von Obamacare. Hat er diese Meinung geändert?
Ist er den Republikanern zu irgendetwas verpflichtet? Denn er hat ohne große Unterstützung durch diese die Wahl gewonnen.

Ich bin kein Fan von Trump. Aber man sollte manche Dinge schon fair beurteilen.
Im übrigen war nicht Bush sondern Clinton für die Finanzkrise verantwortlich. Die Gesetzesänderungen zur Finanzmarktregulation wurden von Bill eingeführt (erste Auswirkung .com-Blase).
Das haben offenbar viele Wähler in den USA nicht vergessen - was auch dadurch deutlich wurde wie Clintion von der "Wallstreet" unterstützt wurde.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: HorstHuber am 11. November 2016, 08:20:01
Zitat von: BelboObama hatte das Problem, gegen sowohl einen republikanische dominierten Kongress als auch Senat anregieren zu müssen, deren, rechte, Verweigerungshaltung, gerade ihm ankreiden zu wollen ist absurd.
https://en.wikipedia.org/wiki/111th_United_States_Congress

wie war das mit Trump und den Lügen?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Typee am 11. November 2016, 10:01:07
Eine Handvoll reiche alte Männer, fast alle ohne Erfahrung im staatspolitischen Geschäft, aber gut befreundet mit dem Trumpinator - das hat der "abgehängte Mittelstand" nun davon. Wir freuen uns auf vier Jahre politischen Stilstand, bei deren Ende die Abgehängten, wenn es sie dann noch interessiert, feststellen werden, dass sie mindestens so abgehängt sind wie zuvor. Nicht umsonst hat die NSE, der Tummelplatz der Großverdiener, nicht der der Abgehängten, mit Freude reagiert. Trump hat Joe the plumber genauso geschickt eingeseift, wie Berlusconi den Giuseppe il ferraio. Volkstribunen eben. 

Es ist eines, eine gewaltige Kampagne durchzuziehen, aber es ist ein anderes, die USA zu führen. Der künftige Präsident hat wohl ein schlagkräftiges Kampagneteam, aber zugleich offensichtliche Schwierigkeiten, Schlüsselpositionen adäquat zu besetzen. Die Folge ist absehbar: die Bürokratie führt das Tagesgeschäft und basta. Trump wird m.E. der faktisch machtloseste Präsident sein, den die USA seit langer Zeit gesehen hat.

Die ernsteste Sorge, die man sich machen muss, ist, dass er solche Spießgesellen um sich versammelt, die ruchlos genug sind, die Institutionen zu beschädigen.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: mossmann am 11. November 2016, 10:38:58
Zitat von: HorstHuber am 10. November 2016, 23:04:49
Wenn man die Art der Wahlkampfführung der Rechtskonservativen abscheulich findet dann muss man auch die gleiche Art des Wahlkampfes der Linken ablehnen.

Was ein billiger Whataboutism.

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: mossmann am 11. November 2016, 10:43:55
Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 07:50:39
Ein Glück das es Mappus gab.

Nicht Dein Ernst jetzt?

lol.

Bleib mal besser bei Ackerbau und Viehzucht ...
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: mossmann am 11. November 2016, 11:08:53
Zitat von: Typee am 11. November 2016, 10:01:07
Eine Handvoll reiche alte Männer, fast alle ohne Erfahrung im staatspolitischen Geschäft, aber gut befreundet mit dem Trumpinator - das hat der "abgehängte Mittelstand" nun davon.

Lustig finde ich, dass die "Abgehängten" scheinbar der Meinung sind, dass so jmd echt viel über ihre Sorgen und Nöte weiß:

:-/



Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: HorstHuber am 11. November 2016, 11:11:46
Zitat von: mossmann am 11. November 2016, 10:43:55
Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 07:50:39
Ein Glück das es Mappus gab.
Nicht Dein Ernst jetzt?
Doch mein Ernst. Denn sonst hätte ja Kretschmann und seine Regierungstruppe keine Ausrede mehr gehabt das er/sie in den 5 Jahren nichts aber wirklich nichts brauchbares auf die Reihe bekamen.
Zitat
lol.
Bleib mal besser bei Ackerbau und Viehzucht ...
Und was willst du damit sagen? Das ich zu Dumm wäre die Politik zu verstehen? Nur der (ein)gebildeten Elite ist dies vorbehalten?
Was folgt daraus - Abschaffung der Demokratie weil es soll ja mehr Menschen geben die sich mit Dingen auskennen die nicht "In" sind.
Und stell dir vor - diese Menschen haben das Recht zu wählen und was noch viel wichtiger ist: Ohne deren Arbeit hättest du nicht die Möglichkeit solche große Töne von dir zu geben.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Sauropode am 11. November 2016, 11:19:17
Genau wegen solcher Arroganz rennen die Leute haufenweise der AfD oder Typen wie Trump in die Arme.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 11. November 2016, 11:30:04
Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 08:15:13
Und was willst du damit sagen?
Dass es einen Unterschied gibt zwischen der Agenda von Obama und der von Trump. 

(Soweit man da bisher von Agenda sprechen kann). Die einzigen nicht auf den ersten Blick absurden Maßnahmen, die sich Trump vorgenommen hat (Amtszeitbegrenzung), wird er nicht durchsetzen können, falls er sie überhaupt ernst meint.

Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 08:15:13
Auf DE übertragen.
Wäre ein anderer Faden.

Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 08:15:13Dummheit würde ich Trump nicht unterstellen den er war so "klug" das er die "Stimmung" der relevanten Wählerstimmen in den USA für sich gewinnen konnte und das entgegen (fast) aller Vorhersagen.
Also Dummheit würde ich so etwas nicht nennen.
Es ist vielleicht eine Gerissenheit, aber die ist geringer als die Berlusconis. Auch Analphabeten können gerissen sein. Noch einmal: hoffen wir, dass Du recht hast.

Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 08:15:13
ZitatÍch weiß nicht genau, was Obama am System Washington ändern wollte. Ich überblicke auch nicht die Innenpolitik der Vereinigten Staaten. Nach meinem Eindruck hat er nichts schlimmer gemacht, was ich für einen großen Erfolg halte.
Er hatte genau die selben Kritikpunkte wie Trump. Nur für Journalisten ansprechender formuliert. Aber die Kernaussage war identisch.
Nicht nur für die Journalisten. Kritik am ,,Establishment" ist zunächst ein Abstraktum. Es kommt immer darauf an, mit welchem Inhalt es gefüllt wird. Auch die Nazis hatten Kritik am ,,System" der Weimarer Republik. Soll das bedeuten, dass sie die ideale Demokratie gewesen ist?

Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 08:15:13Am Anfang hatte Obama aber die Mehrheiten.
In #101 hast Du ja die Gesetzesinitiativen von Obama in seiner ersten Amtsperiode verlinkt, da sind eine ganze Menge gesundheitspolitische dabei. Hatte ich nicht mehr so auf dem Schirm, danke.

Zitat von: HorstHuber am 11. November 2016, 08:15:13
Genau so wie Clition (Bill) die Grenzsicherung zu Mexico massiv ausbaute (Mauer etc). Wieder kein Unterschied zu Trump
Clinton hat die Deportation von 11 Millionen Menschen angeordnet, oder auch nur im Wahlkampf verkündet? Ich finde schon, dass das nicht nur ein Unterschied im Grad, sondern auch einer im Wesen ist.  Obama hat versucht, einen Teil der illegalen Einwanderer zu legalisieren. Ist das auch das Gleiche wie das, was Trump vor hat?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 11. November 2016, 11:41:00
Zitat von: Typee am 11. November 2016, 10:01:07
Die ernsteste Sorge, die man sich machen muss, ist, dass er solche Spießgesellen um sich versammelt, die ruchlos genug sind, die Institutionen zu beschädigen.
Es gibt noch eine andere Sorge: die um die internationale Politik. Freie Fahrt für Hardliner jeglicher Couleur.

edit.
Sehr schön erkennbar an diesem Kommentar.
Zitat
All We Arabs Ask, Mr. Trump, Is to Leave Us Alone (http://www.nytimes.com/interactive/projects/cp/opinion/election-night-2016/all-we-arabs-ask-president-trump-is-to-leave-us-alone?module=ConversationPieces&region=Body&action=click&pgtype=article)
Er beginnt so:
ZitatJust when the people of the Middle East thought things couldn't get any worse, Donald J. Trump is elected president of the United States. Now, their apprehension about the president-elect dwarfs their disappointment with President Obama.

It could be a blessing in disguise.

Der Trump-Wahlkampf hat dem Ansehen der Demokratie weltweit dauerhaften Schaden zugefügt. Alle diejenigen, die sich von Obama genervt fühlten, können jetzt mit Fingern auf die USA zeigen. Noch der letzte Mullah kann frohlocken.

In Wirklichkeit waren sie nämlich nicht angepisst von Obama, sondern von der Attraktivität der westlichen Werte (ich benutze jetzt diesen Begriff bewusst, auch wenn ich weiß, dass man darunter sehr Verschiedenes subsumieren kann). Die ist der Stachel im Fleisch, und der wird nun weniger gefühlt. 
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 11. November 2016, 17:05:31
Derweil feiert Alex Jones "seinen" Erfolg.

http://nymag.com/vindicated/2016/11/alex-jones-king-of-all-trolls-relishes-his-moment.html?mid=twitter_nymag

ZitatIn the wee hours of Wednesday morning, Jones asked Stone to take his hand and invited all his Infowarriors to crowd around his desk. They drank Champagne, and he told them he loved them. Finally, after sending them home, he sat alone at his desk and delivered his closing remarks.

"I already know my life's purpose has been completed," he said. "I will continue on. But for now, I realize, I have won."

Then Jones stood up, unbuttoned his jacket, and went home.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Daggi am 11. November 2016, 17:19:54
Trump hatte sich 2015 von Alex Jones interviewen lassen. Im Interview sagte Trump zu seinem Bewunderer Jones:   Your Reputation Is Amazing.

Wenigstens wird Trump nächstes Jahr die Chemtrails endlich abschalten lassen. Die braucht ja nun keiner mehr.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Sauropode am 11. November 2016, 17:23:39
Zitatdie Bürokratie führt das Tagesgeschäft und basta. Trump wird m.E. der faktisch machtloseste Präsident sein, den die USA seit langer Zeit gesehen hat.

Ähnlich war das bei Bush jr. bis 9/11. Danach wurde er umtriebig. Ich weiß nicht, was besser ist.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: lanzelot am 11. November 2016, 17:48:23
Geht schon los
http://www.spiegel.de/sport/formel1/formel-1-pilot-sergio-perez-trennt-sich-nach-tweet-von-sponsor-a-1120687.html

ZitatDer Sonnenbrillenhersteller Hawkers hatte am Mittwoch nach dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump geschrieben, die mexikanischen Bürger könnten "beim Bau der Mauer ihre weinenden Augen mit Hawkers-Sonnenbrillen schützen".
Eine Anspielung auf Trumps Ankündigung im Wahlkampf, eine Mauer zwischen den USA und Mexiko bauen zu lassen.

Ich bin immer noch fassungslos, dass Trump gewählt wurde.
Bin weder Politologe, noch Soziologe und tue mir schwer zu fassen, worin das begründet ist.
Einen derart auf Hass, Provokation, Verleumdung, Diskriminierung, Bedrohung, Sexismus etc. begründete Kampagne, endet eigentlich korrekterweise vor einem Gericht und nicht im Oval Office.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 11. November 2016, 18:28:56
 :police:

Über Mappus, Kretzschmann usw bitte hier entlang.

https://forum.psiram.com/index.php?topic=15168.0
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Groucho am 11. November 2016, 18:33:43
Zitat von: lanzelot am 11. November 2016, 17:48:23
Ich bin immer noch fassungslos, dass Trump gewählt wurde.
Bin weder Politologe, noch Soziologe und tue mir schwer zu fassen, worin das begründet ist.
Einen derart auf Hass, Provokation, Verleumdung, Diskriminierung, Bedrohung, Sexismus etc. begründete Kampagne, endet eigentlich korrekterweise vor einem Gericht und nicht im Oval Office.

Etwas Hintergrund dazu:

https://www.stratfor.com/weekly/no-business-show-business (https://www.stratfor.com/weekly/no-business-show-business)

Zitat Donald Trump's popularity among millions of Americans has less to do with his policy positions than with his notoriety as a reality TV star on his long-running show, "The Apprentice." However much he may castigate the media, he is an expert at exploiting the media for his own purposes. This expertise is particularly important as the media insinuate themselves ever more deeply into our lives.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Belbo am 11. November 2016, 23:42:18
Zitat von: Groucho am 11. November 2016, 18:33:43
Zitat von: lanzelot am 11. November 2016, 17:48:23
Ich bin immer noch fassungslos, dass Trump gewählt wurde.
Bin weder Politologe, noch Soziologe und tue mir schwer zu fassen, worin das begründet ist.
Einen derart auf Hass, Provokation, Verleumdung, Diskriminierung, Bedrohung, Sexismus etc. begründete Kampagne, endet eigentlich korrekterweise vor einem Gericht und nicht im Oval Office.

Etwas Hintergrund dazu:

https://www.stratfor.com/weekly/no-business-show-business (https://www.stratfor.com/weekly/no-business-show-business)

Zitat Donald Trump's popularity among millions of Americans has less to do with his policy positions than with his notoriety as a reality TV star on his long-running show, "The Apprentice." However much he may castigate the media, he is an expert at exploiting the media for his own purposes. This expertise is particularly important as the media insinuate themselves ever more deeply into our lives.

Ich möchte ja nicht den Teufel an die Wand malen aber hat nicht Reiner Calmund das Pendant dieser Show in Deutschland moderiert?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Bloedmann am 12. November 2016, 11:17:04
http://www.trumpdonald.org/ (http://www.trumpdonald.org/)
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Typee am 12. November 2016, 14:21:51
Zitat von: Sauropode am 11. November 2016, 17:23:39
Zitatdie Bürokratie führt das Tagesgeschäft und basta. Trump wird m.E. der faktisch machtloseste Präsident sein, den die USA seit langer Zeit gesehen hat.

Ähnlich war das bei Bush jr. bis 9/11. Danach wurde er umtriebig. Ich weiß nicht, was besser ist.

Dabya Bush war immer nur der Vorzeigeaugust der eigentlichen Machtzentrale. Der echte Schwarze Mann war sein Vize, Richard Cheney. Diese Konstellation ist heute anders. Es gibt keinen kompetenten Hintergrundgrundpolitiker und eigentlich auch keine konsistente politische Agenda, und sei es auch nur ein brachialer Neokonservativismus. Hinter der Kampagnenmaschine lauert nur die kalte, routinierte  Rationalität der Bürokratie.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Typee am 12. November 2016, 14:35:25
...und es geht schon los:

Zitathttp://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/obamacare-trump-will-teile-der-gesundheitsreform-erhalten-14524472.html

So wird Stück für Stück von den Dingen wieder kassiert, für die ihm die Massen zujubelten. Nach der blöden Mauer, dem Hauptanreißer,  wird bald sowieso kein Hahn mehr krähen. Was bleibt, werden ein paar Dinge sein, die die soziale Kluft noch weiter aufreißen. Das, worauf ich die höchste Wette abzuschließen bereit wäre, ist die Umsetzung der versprochenen Finanzmarktderegulierung. Und cui bono?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 12. November 2016, 15:17:04
Zitat von: Typee am 12. November 2016, 14:35:25
Und cui bono?

Neues Deutschland vermerkt schon bitter:
ZitatSeine Wirtschaftsberater sind vorwiegend Investmentbanker und Hedgefonds-Manager.
(Auch wenn ich nicht sicher weiß, ob die Linke das jetzt genau weiß oder ob sie es nur schon immer gewusst hat.) Damit wird er dann sicher das System Washington knacken. Viel effektiver als der untätige Präsident Obama.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Typee am 16. November 2016, 10:05:51
ZitatKunterbunt sind die Personalspekulationen dieser Tage, längst sollten die Eckpfeiler in den frisch bereiteten Boden gerammt sein, wen holt sich Donald Trump in sein Kabinett? Dafür, dass der Kandidat über Monate tönte, er wolle den ,,Washingtoner Sumpf" trockenlegen, werden für die künftige Regierung gerade recht viele Frösche gehandelt.

Ex-Banker, frühere Bürgermeister, ein Parteichef, ein Ex-Sprecher des Abgeordnetenhauses, silberhaarige Senatoren: Das ist das reine Establishment. Menschen mit politischer Vergangenheit und Erfahrung.

Es gibt dafür einen guten Grund. Nach allem, was man weiß, wird der künftige ,,Herrscher der freien Welt" diese Erfahrung bitter brauchen.

https://www.welt.de/politik/ausland/article159526194/Im-Trump-Tower-herrscht-Chaos.html

Hab ich doch gleich gesagt.

Und:

ZitatAlso schrieb ihm der Amtsträger ins Stammbuch, worum es geht. Barack Obama erzählte, wie lange er nachts über Akten brüte. Wie unverzichtbar das für einen guten Präsident sei – und der wolle Trump doch werden? Was auf dem Schreibtisch des Präsidenten lande, sagte Obama, sei nicht mehr zu delegieren. Die Gefahr eines Fehlschlages nach der Entscheidung? Etwa 40 Prozent, aber einer müsse eben entscheiden. Das war unangreifbar. Und doch eine Breitseite, vorgebracht in vollendeter Höflichkeit.

Trump hätte auch einen guten Brexiteer abgegeben.

ZitatTrump, das scheint sich immer mehr herauszustellen, hat mit seinem Sieg so nicht gerechnet. Die Vorbereitung wird als mangelhaft beschrieben, sogar ungenügend, grotesk. Manches Übergabeteam der amtierenden Regierung, bis zur letzten Büroklammer präpariert, wartet bis heute auf eine Kontaktaufnahme der Neuen. Als hätten die ein Land erobert, von dem sie keine Karten haben und keine Idee.

Er sei doch überrascht gewesen, drang es über das ,,Wall Street Journal" aus dem Weißen Haus, was für eine Spannbreite so eine Präsidentschaft umfasse.

Man muss eigentlich nur ein paar Namen und Adressen austauschen, dann kann man die Brexit-Artikel recyclen.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 16. November 2016, 13:44:51
Diese beiden Artikel könnte man auch im Zusammenhang mit der US-Wahl und dem Rechtsruck diskutieren:

http://www.tagesspiegel.de/politik/die-globale-klasse-eine-andere-welt-ist-moeglich-aber-als-drohung/14737914.html

Zitatuf magische Weise hat das Bürgertum trotz Grundbesitz, privater Krankenvorsorge und leitender Angestelltenfunktion die Deutungshoheit verloren. ,,Take Back Control", der Slogan der Brexiter ist der eigentliche Schlachtruf all der neurechten Bewegungen. Es gibt gerade im Bürgertum das Gefühl des Kontrollverlusts. Gemeint damit ist der Verlust der kulturellen Hegemonie, der als nationale ,,Souveränität" erinnert wird. Englische Standards wurden in England bestimmt, Deutsche in Deutschland, amerikanische in den USA. Die globale Klasse bringt alles durcheinander!

http://www.uni-muenster.de/PeaCon/global-texte/r-m/jain-globaleklasse.pdf

ZitatDie globale Klasse zieht also ihren Gewinn aus den lokalen Differenzen (wie Ausbeutung
überhaupt nur auf der Grundlage von Differenz »funktioniert«). Sie betreibt einen eklektizistischen
Imperialismus und instrumentalisiert die örtlichen Unterschiede für ihre Zwecke. Um dies
zu erreichen, muß sie beständig ihre Fühler in die Welt ausstrecken. War für die Klassenverhältnisse
des industriellen Kapitalismus der Besitz an Produktionsmitteln das entscheidende
Kriterium, so ist im postindustriellen Kapitalismus des globalen Zeitalters – in dem Wissen,
Dienstleistungen und Informationstechnologien eine immer zentralere Rolle spielen – die
Verfügungsgewalt über den globalen Raum als ausschlaggebender Faktor hinzugekommen

Ich weiß allerdings nicht, ob man vom Boden linker Ideologie aus etwas brauchbares zur Debatte beitragen kann....
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Yadgar am 06. Januar 2017, 11:03:17
Hi(gh)!

Zitat von: Scipio am 10. November 2016, 17:27:39
Zitat
Auch "progressive" Großstädter haben ihre Mythen und Irrationalitäten.

Welche Mythen wären dass den beispielsweise?

- Chemie ist böse, Natur ist gut
- Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer
- Nur die Abschaffung des Kapitalismus kann die Welt retten
- Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde bla bla bla... (und so jemand nennt sich "progressiv"! Nicht zu fassen!)
- Fahrradfahren ohne Helm ist lebensgefährlich
- Bio-Lebensmittel sind gesünder als konventionell erzeugte
- Kernenergie ist das absolut Böse
- Raumfahrt ist Geldverschwendung
- Wer heilt, hat Recht!

...was allerdings nicht heißt, dass dezidiert nicht- bzw. anti-progressive Milieus nicht noch schlimmeren Bullshit glauben würden!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 07. Januar 2017, 19:04:18
Offenbar sind sich CIA, FBI und NSA einig, dass es Hackerangriffe und Beeinflussungen von Seiten Russland im Rahmen der US-Wahl gegeben hat.

http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-01/hacker-angriff-us-wahl-russland-barack-obama-geheimdienste

ZitatUS-Geheimdienste haben Russland eine direkte Einmischung in den Wahlkampf vorgeworfen. In Kürze wollen sie einen Bericht über mögliche Hackerangriffe veröffentlichen.

http://www.sueddeutsche.de/politik/hacker-attacken-bei-us-wahl-das-steht-im-hacking-bericht-der-us-geheimdienste-1.3323715

ZitatFBI, CIA und NSA sind überzeugt: Auf Putins Befehl haben russische Hacker versucht, die US-Wahl zu beeinflussen und Clinton zu schwächen. Die Botschaft der Dienste an Trump: Das wird nur der Anfang sein.

http://www.deutschlandfunk.de/us-geheimdienste-putin-soll-hackerangriffe-auf-us-ziele.1773.de.html?dram:article_id=375772

ZitatDie Einschätzung der US-Geheimdienste lässt kaum Fragen offen: Es gebe Beweise dafür, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Beeinflussung der US-Wahl befohlen habe. Der zukünftige US-Präsident Donald Trump hatte immer wieder Russlands angebliche Rolle im Cyberkrieg gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton angezweifelt.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: celsus am 07. Januar 2017, 20:15:06
ZitatDie Einschätzung der US-Geheimdienste lässt kaum Fragen offen: Es gebe Beweise dafür, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Beeinflussung der US-Wahl befohlen habe. Der zukünftige US-Präsident Donald Trump hatte immer wieder Russlands angebliche Rolle im Cyberkrieg gegen seine Kontrahentin Hillary Clinton angezweifelt.


Sind aber geheim, die geheimen Beweise. Believe me! Könnte ein Geheimdienst bei einer so wichtigen Sache lügen?

Ich halte es durchaus für möglich und wahrscheinlich, dass es Manipulationsversuche gab und gibt, nicht nur in eine Richtung.
Nur halte ich es für sehr sehr schwer, da Beweise zu präsentieren, die wasserdicht sind. Das müsste schon ein folterfreies Geständnis mit Shell-Log des russichen Chefhackers sein. Ansonsten kann prinzipiell jeder protokollierte Angriff von überall kommen.

Letztendlich sind solche Beweise aber auch nicht zwingend notwendig, wenn die bloße Behauptung, ob richtig oder falsch, den selben Effekt hat.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 07. Januar 2017, 20:26:55
Ich habe den Bericht der Geheimdienste gelesen.
https://www.dni.gov/files/documents/ICA_2017_01.pdf

Da steht eigentlich nichts über Computer drin, eher allgemein zugängliche Quellen, die einen halbwegs aufmerksamen Zeitgenossen jetzt nicht wirklich überraschen. Er belegt Putins Stoßrichtung.

Dass die Details nicht öffentlich sind, ist natürlich auch ein Vorteil für Trump.
Zitat"It's really remarkable to have someone who's never been a consumer of intelligence products, who has no idea about the cycle of gathering intelligence, trying to claim with credibility he knows what's going on. He doesn't," said Thomas Sanderson, the director of the transnational threats project at the Center for Strategic and International Studies in Washington. "It suggests ... he simply doesn't want to agree with the finding that Russia was behind this because it delegitimizes his campaign win."
http://www.politico.com/story/2017/01/trump-russia-hacking-intelligence-briefing-233275

Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Scipio am 09. Januar 2017, 12:02:55
Sagt mal, was treibt eigentlich die Menschen dazu sich immer wieder aufs Neue gegenseitig das Leben schwer zu machen, statt sich gemeinsam um anstehende Aufgaben zu kümmern?
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: celsus am 09. Januar 2017, 12:08:18
Zitat von: Scipio am 09. Januar 2017, 12:02:55
Sagt mal, was treibt eigentlich die Menschen dazu sich immer wieder aufs Neue gegenseitig das Leben schwer zu machen, statt sich gemeinsam um anstehende Aufgaben zu kümmern?

Erst mal muss ja rausgefunden werden wer daran schuld ist dass man sich noch nicht um die anstehenden Aufgaben kümmern konnte.
Titel: Re: Amerikanischer Wahlkampf
Beitrag von: Peiresc am 09. Januar 2017, 16:13:56
Über Arm und Reich geht es jetzt hier weiter:

https://forum.psiram.com/index.php?topic=15288.0