Eine Frage in die Runde.
Vorweg: wenn ich den Namen "Witten/Herdecke" lese, ziehe ich quasi innerlich schon mal die Augenbrauen hoch. Vorsichtig formuliert.
Nun stolperte ich per Kollegenempfehlung auf den Link zu einem Online-Tutorial zu evidenzbasierter Medizin, geschreiben von einem "medizinischen Wissensnetzwerk evidence.de" dieser Uni.
http://www.medizinalrat.de/Eb_Medicine/EbM_-_Theorie_und_Handwerkszeu/ebm_-_theorie_und_handwerkszeu.html (http://www.medizinalrat.de/Eb_Medicine/EbM_-_Theorie_und_Handwerkszeu/ebm_-_theorie_und_handwerkszeu.html)
Und auch das Deutsche Cochrane Zentrum schreibt: "An einigen Universitätskliniken haben sich Wissensnetzwerke gebildet, die die Integration und Weiterbildung im Bereich der EbM vorantreiben, so z.B. an der Universität Witten-Herdecke und der EbM Kooperation Frankfurt."
Gut, das "Tutorial" wirkt sehr angstaubt und laut Website stammt das letzte Update von 2007; auf der Startseite ist als letzte "Neuigkeit" eine im Dezember 2008 abgeschlossene Studie gelistet... :P
Aber wieso wird dieses "Netzwerk", das dahinter steht, als eines von zwei Beispielen vom Cochrane Institut genannt?
Hat Witten/Herdecke irgendwann versucht, seine Seriosität aufzupolieren?
Oder liege ich mit meinen Vorurteilen einfach völlig falsch?
Das letzte, womit ich W/H in Verbindung gebracht hätte, wäre evidenzbasierte Medizin gewesen.
Kurz und gut - was ist denn von diesem "Wissensnetzwerk evidence.de" im Nachhinein zu halten?
(Dass es noch wirklich aktiv ist, kann ich mir nicht vorstellen.)
http://www.evidence.de/ (http://www.evidence.de/)
Edit: Link eingefügt
Vorweg: Für das Hochziehen von Augenbrauen bin immer noch ich zuständig! ;)
Im Ernst: Eine Aktualisierung aus 2007 kann doch wirklich keinen beeindrucken.
Zitat von: susanna am 10. März 2015, 13:16:10
Hat Witten/Herdecke irgendwann versucht, seine Seriosität aufzupolieren?
Oder liege ich mit meinen Vorurteilen einfach völlig falsch?
Das letzte, womit ich W/H in Verbindung gebracht hätte, wäre evidenzbasierte Medizin gewesen.
Huhu, hab' mich gerade erst angemeldet, aber nicht um extra PR für W/H zu machen. Wg. dem EbM-Tutorial: Hab mit ein paar von denen zusammengearbeitet und ich vermute, dass es sich nicht um eine koordinierte Strategie zur Rettung des Rufes handelt, sondern eher um die Initiative einzelner Wissenschaftler. Da Stellen in der Wissenschaft so rar gesäht sind, kommt es schon vor, dass jemand - ggf. auch mit großen methodologischen Bauchschmerzen - nach W/H geht und dann dort versucht, die Standards hoch zu halten. Andersrum geht es ja auch (s. z.B. TCM-Zentrum am UKE oder die "Abtrünnigen" an den staatlichen Hochschulen, wie Hüther und so).