Ich bin vor kurzem auf einen Beitrag in der ARD Mediathek aufmerksam geworden (über den Blog der Igelin, der Garant für Bullshitbingo), in dem über die Gefährlichkeit von Blutspenden propagandiert wird:
http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/B%C3%B6ses-Blut-Kehrtwende-in-der-Intensivm/Das-Erste/Video?documentId=24921128&bcastId=799280
Habt ihr aktuelle Informationen, wie glaubwürdig das ganze ist?
Ich bin skeptisch wenn ich Aussagen höre, wie dass das Spenderblut bis zu Jahrzehnte beim Empfänger im Blutkreislauf zirkuliert (ab 13:30). Erythrozyten leben ca. 120 Tage. Thrombozyten und Leukozyten bis zu 12 Tage. Von Jahrzehnten kann also keine rede sein.
Ich kann diesen Film gerade nicht anschauen, habe aber dazu das gefunden:
http://www.wahrheitssuche.org/bluttransfusion.html
Die Seite ist "lesenswert", da ist alles dabei, was des Truthers Herz begehrt.
Es geht wohl hauptsächlich um immunologische Antworten des Empfängers auf die Blutbestandteile des Spenders. Meines Erachtens nach ein altbekanntes Problem, welches durch die größtmögliche Verträglichkeit (Blutgruppen u.a.) versucht wird zu umgehen oder abzumildern.
Mein Onkel selbst litt unter apalastischer Anämie und bekam häufig Transfusionen (hauptsächlich Thrombozyten) und würde ohne nicht mehr leben (dank auch der Stammzellspende meines Vaters). Mein Opa litt unter den gleichen Symptomen und entschied sich (auch aufgrund seines Alters) gegen Transfusionen und verstarb nach zwei Wochen. Meine Erfahrungen sind also nur ein Fallbeispiel und keine Statistik, aber zumindest hier retteten Transfusionen Leben OHNE Nebenwirkungen.
Die Risiken sind vorhanden, insbesondere was die immunologischen Gefahren und Infektionen angeht. Man sollte eben nicht leichtfertig damit umgehen, denn immerhin sind es fremde Körperzellen.
Darüber kann man sich überall informieren. Dass etwas verschwiegen wird, kann ich nicht erkennen.
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass es keine Komplikationen geben kann. Eben weil der immunologische Aspekt begründet ist. Im Video fallen mir allerdings einige Sachen auf, die mich stutzig machen. Z.B. die völlig falschen Lebenszeiten von Blutzellen oder auch der Kommentar der einen Frau, dass die Transfusion zum Absterben ihres Magens führte und direkt danach kommt die Aussage des Arztes zu vermehrten Lungenentzündungen. Eine Argumentation klingt anders.
Schon kar, ich wollte Dich nicht kritisieren. Das mit den Lebenszeiten der Zellen im Blut ist schon seltsam. Auf den Seiten im Netz, die ich wg. näherer Infos gesucht habe, stand davon auch nichts. Ich müsste mir das Video erst einmal anschauen, was da im Kontext genannt wurde. Geht aber erst heute Abend.