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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: pelacani am 09. Oktober 2014, 07:37:05

Titel: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: pelacani am 09. Oktober 2014, 07:37:05
In letzter Zeit hatten wir mehrfach dieses Thema berührt; schließlich sind doch die meisten Menschen ab und zu mal beim Arzt.
https://forum.psiram.net/index.php?topic=13042.0
https://forum.psiram.net/index.php?topic=13133.0
https://forum.psiram.net/index.php?topic=13401.0

,,Pay-for-Performance" ist am Rande noch einigermaßen zu diesem Thema passend. Im jüngsten Dt. Ärzteblatt (http://www.aerzteblatt.de/archiv/162615/Pay-for-Performance-Umsetzung-noch-in-weiter-Ferne) liest sich das so:
ZitatDie Diskussion um Pay for Performance-Modelle ist nicht neu. Neu ist hingegen, dass sich eine Regierungskoalition auf die Fahnen geschrieben hat, eine qualitätsorientierte Vergütung einzuführen – zumindest für den stationären Bereich. ,,Gute Qualität muss sich für die Krankenhäuser auch finanziell lohnen", heißt es im Koalitionsvertrag
Vom ambulanten Bereich ist gar nicht erst die Rede.

ZitatDie Diskussion um die Auswahl der richtigen Indikatoren ist unterdessen in vollem Gange. ,,Die derzeitigen Qualitätsindikatoren ... sind ... vielfach ungeeignet ...", meinte Prof. Dr. med. Thomas Mansky von der Technischen Universität Berlin auf der G-BA-Konferenz. Für Patienten sei der Erfolg einer Behandlung entscheidend. Details seien zwar für die interne Steuerung wichtig, in der externen Sicht aber nicht aussagekräftig genug. Die ,,Door-to-Ballon-Zeit" etwa sei bei einem akuten Myokardinfarkt zwar eine wichtige Prozesskennzahl, sie korreliere jedoch nur sehr begrenzt mit dem Behandlungsergebnis. ,,Dagegen ist die Sterblichkeit ein wesentlicher Endpunkt bei dieser Erkrankung und misst damit aggregiert auch die Qualität aller vorgelagerten Prozessschritte", sagte Mansky.
Eine invasive Methode wie die Herzkatheterisierung hat ein methodenimmanentes Risiko. Der Radiologe muss von der Leistenbeuge aus mit dem Katheter durch die Aorta bis zu den Herzkranzgefäßen. Es ist unausweichlich, dass auch der Geschickteste, Erfahrenste dabei gelegentlich arteriosklerotische Plaques aus der Aorta absprengt und die dann einen Schlaganfall verursachen. Diese Gefahr, und damit die Sterblichkeit, ist natürlich bei alten und kranken Patienten am größten. Am geringsten ist sie dagegen bei jungen, gesunden Patienten, die z. B. mit Herzklopfen bei Panikattacke in der Notaufnahme aufschlagen. Was wird aus diesem Umstand wohl für ein Anreiz entstehen?

Wozu das ganze Theater:
ZitatStrukturbereinigung als Ziel

Nach dem Willen der Bundesregierung sollen Krankenhäuser, in denen schlechte Qualität gemessen wurde, Abschläge hinnehmen müssen. Mit dieser Regelung will die Politik diese Häuser jedoch wohl weniger motivieren, bessere Qualität abzuliefern, sondern vielmehr eine Handhabe für eine Strukturbereinigung der Krankenhauslandschaft schaffen. Das ließ die Gesundheitssenatorin der Hansestadt Hamburg und derzeitige Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), bei der 4QD-Veranstaltung durchblicken: ,,Wir haben in Deutschland zu viele Standorte und zu viele Fachabteilungen."
Auch dieses Ziel, welches schon die Motivation für die Einführung der DRGs (http://de.wikipedia.org/wiki/Diagnosebezogene_Fallgruppen) als Abrechnungsgrundlage stationärer Leistungen war, wird nicht erreichbar sein. Die Bürgermeister auch kleinerer Gemeinden wollen wiedergewählt werden, und da macht sich ein geschlossenes Krankenhaus nicht so gut. Außerdem: gleichzeitig ist von einer ,,doppelten Facharztschiene" die Rede – weshalb man sich bemüht, die lokalen Krankenhäuser und die lokalen Fachärzte auch gleichzeitig abzuschaffen.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Hildegard am 09. Oktober 2014, 10:08:31
Ja wir hatten das Thema schon, und wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du gegen jegliche Vergleiche im ambulanten Bereich, mit dem Argument, die Materie sei viel zu komplex, um sie in irgendwelche Kennzahlen zu fassen. Beim stationären Bereich sagst du nun, dass die geplanten Kennzahlen zu einer Bevorzugung bestimmter Patienten führen würden.

Für Patienten ist das sehr unbefriedigend, gerade weil die Verlegung eines Herzkatheters schwieriger selbst zu beurteilen ist als die Verlegung eines Klosettrohrs. Die offizielle Vergleichslosigkeit führt darum nur dazu, dass untaugliche Vergleiche herangezogen werden, wie Tests in Zeitschriften oder Anekdoten aus dem Wartezimmer: "Gehen Sie da bloß nicht hin, ich kenne zwei Leute, die sich da eine Sepsis eingefangen haben."
Ist dir das wirklich lieber?

Meiner Meinung nach ist es keine Lösung, auf Vergleiche komplett zu verzichten, nur weil sie schwierig sind. Und wenn die Vorschläge der Politik untauglich sind, könnte ja der zuständige Berufsverband eigene Vorschläge dagegen setzen.

Beim Hausarzt verstehe ich gerade noch, dass es keine objektiven Kriterien gibt, weil es in dem Bereich stark auf die Chemie zwischen Arzt und Patient ankommt. Aber stationär? Gibt es nicht doch valide Vergleichsmöglichkeiten, wenn man z. B. nur einzelne Abteilungen vergleicht? Oder umgekehrt: Wie müsste man die Krankenhäuser in Kategorien aufteilen, um dann innerhalb der Kategorien doch vergleichen zu können? Dass man ein Haus der Maximalversorgung wie Hamburg-Altona nicht insgesamt mit der Kreisklinik Tuttlingen vergleichen kann, ist ja klar.

Dass die kleinen Kliniken überall geschlossen werden, kann ich mir auch nicht vorstellen. Die schlechtere Versorgung auf dem Land kostet jetzt schon Menschenleben. Wie soll das erst aussehen, wenn die nächste Klinik eine Stunde oder länger entfernt liegt. Was ich mir hingegen sehr gut vorstellen kann, ist die Abneigung gegen Zeugnisse jeglicher Art :-)
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: pelacani am 09. Oktober 2014, 10:43:51
Zitat von: Hildegard am 09. Oktober 2014, 10:08:31
Ja wir hatten das Thema schon, und wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du gegen jegliche Vergleiche im ambulanten Bereich, mit dem Argument, die Materie sei viel zu komplex, um sie in irgendwelche Kennzahlen zu fassen.
Ja.
Auch wenn ich zugeben muss: es ist viel leichter, bei irgendetwas herumzukritteln als sich selber was Sinnvolles auszudenken.

ZitatDie offizielle Vergleichslosigkeit führt darum nur dazu [...]keine Lösung, auf Vergleiche komplett zu verzichten, nur weil sie schwierig sind
Ja. Ich nenne mal ein Beispiel. Nach den Leitlinien ist die primärprophylaktische Operation der Halsschlagader zur Schlaganfallverhütung genau dann gerechtfertigt, wenn die perioperative Komplikationsrate unter 3% liegt. Nur in diesem Fall überwiegt der Nutzen der Op, das ist durch Studien belegt.  Es ist aber unmöglich, als Zuweiser die Komplikationsrate der gefäßchirurgischen Kliniken herauszufinden. Man könnte die Häuser zur Veröffentlichung solcher Statistiken verpflichten, aber Papier ist geduldig. Außerdem muss man verlangen, dass die Komplikationsraten nicht von den Chirurgen selbst, sondern von Neurologen erfasst werden – aber die sind an einigen Häusern gar nicht da, und wo sie da sind, haben sie anderes zu tun.
Andere Studien, die nicht den Nachweis der Op-Indikation zum Ziel hatten, zeigen konstant, bis in die jüngere Zeit, Komplikationsraten, die weit darüber liegen. Was nun?

ZitatUnd wenn die Vorschläge der Politik untauglich sind, könnte ja der zuständige Berufsverband eigene Vorschläge dagegen setzen.
Strenggenommen sind die in dem Ärzteblatt referierten Vorschläge gar keine politischen Vorgaben, sondern es handelte sich um eine GBA-Konferenz auf die politischen Vorgaben hin. Wenn man den ganzen Text liest, dann stellt sich heraus, dass sich die Ansichten diametral gegenüber stehen. Ich lese da keinen Konsens heraus.

ZitatGibt es nicht doch valide Vergleichsmöglichkeiten, wenn man z. B. nur einzelne Abteilungen vergleicht?
Diejenigen solcher Abteilungs-Vergleiche (,,benchmarking"), die ich schon erlebt habe, waren nicht valide.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Wolleren am 09. Oktober 2014, 21:47:39
Die Qualität der Evaluationsprozesse ist oft dermaßen fragwürdig, dass die Evaluation selbst in ein schlechtes Licht gerät.
Vielleich sollten die Leute, die so metamäßig das Evaluationswesen bevölkern, zuerst ein Instrumentarium zur eigenen Qualitätsmessung entwickeln. Die Glaubwürdigkeit können sie als Evaluierer und Prozessbeurteiler sehr gut gebrauchen.

- Lehrer: hassen Evaluation im allgemeinen, empfinden das als Einmischung und Bevormundung von Leuten, die "meine Kinder" gar nicht kennen.
- Erfahrungsmediziner: ja, in deren Nähe begibt man sich, wenn man Evaluationsvorgehen im medizinischen Bereich kritisiert. Brrrr. 
- Software: hört sich messbar an, lines of code und so weiter. Doch selbst dort: Die meisten Fehler, die man im Test entdeckt, sind Fehler in der Beschreibung des Ziels. Dass nicht beschriebene Ziele nicht erreicht werden, führt oft zu großer Verwunderung.
- Nahrungsmittelproduktion (Stiftung Warentest): Wenn irgendwo ein willkürlicher Grenzwert der Tester berührt wird, führt das zur Abwertung. Dass der EU-Grenzwert 10 mal höher ist, wen schert's.

Je länger man drüber nachdenkt, desto sympathischer werden Immobilienmakler.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Hildegard am 10. Oktober 2014, 11:29:35
Zitat von: Wolleren am 09. Oktober 2014, 21:47:39
- Erfahrungsmediziner: ja, in deren Nähe begibt man sich, wenn man Evaluationsvorgehen im medizinischen Bereich kritisiert. Brrrr. 
- Software: hört sich messbar an, lines of code und so weiter. Doch selbst dort: Die meisten Fehler, die man im Test entdeckt, sind Fehler in der Beschreibung des Ziels. Dass nicht beschriebene Ziele nicht erreicht werden, führt oft zu großer Verwunderung.
- Nahrungsmittelproduktion (Stiftung Warentest): Wenn irgendwo ein willkürlicher Grenzwert der Tester berührt wird, führt das zur Abwertung. Dass der EU-Grenzwert 10 mal höher ist, wen schert's.
Trotzdem leben wir mit unseren unvollkommenen Grenzwerten und  Qualitätskontrollen besser, als wir ohne sie leben würden. Bezweifelt das irgendjemand hier?

Wie heißt noch diese Diskussionstechnik, bei der man so tut, als wäre nur eine vollkommene Lösung zulässig?

Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: pelacani am 10. Oktober 2014, 12:10:44
Zitat von: Hildegard am 10. Oktober 2014, 11:29:35
Wie heißt noch diese Diskussionstechnik, bei der man so tut, als wäre nur eine vollkommene Lösung zulässig?

Gut, dann wollen wir bescheiden sein. Es gibt doch heute schon die mehr unvollkommenen Lösungen (die natürlich einst als Lösung konzipiert worden sind). Das war nicht als Alibi-Veranstaltung gedacht, auch wenn das jetzt so wirken mag:
ZitatDer Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hält seit dem Jahr 2013 eine Referenzdatenbank vor, in der die maschinenverwertbaren Qualitätsberichte der deutschen Krankenhäuser vollständig lesbar abrufbar sind. Hier können interessierte Leserinnen und Leser über Kliniksuchmaschinen gefundene Daten noch einmal nachschlagen oder dort nicht erfasste Detailinformationen zu einzelnen Qualitätsaspekten auffinden.

http://www.g-ba-qualitaetsberichte.de/
https://www.g-ba.de/institution/themenschwerpunkte/qualitaetssicherung/qualitaetsbericht/suche/
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Wolleren am 11. Oktober 2014, 18:19:48
Zitat von: Hildegard am 10. Oktober 2014, 11:29:35
Zitat von: Wolleren am 09. Oktober 2014, 21:47:39
- Erfahrungsmediziner: ja, in deren Nähe begibt man sich, wenn man Evaluationsvorgehen im medizinischen Bereich kritisiert. Brrrr. 
- Software: hört sich messbar an, lines of code und so weiter. Doch selbst dort: Die meisten Fehler, die man im Test entdeckt, sind Fehler in der Beschreibung des Ziels. Dass nicht beschriebene Ziele nicht erreicht werden, führt oft zu großer Verwunderung.
- Nahrungsmittelproduktion (Stiftung Warentest): Wenn irgendwo ein willkürlicher Grenzwert der Tester berührt wird, führt das zur Abwertung. Dass der EU-Grenzwert 10 mal höher ist, wen schert's.
Trotzdem leben wir mit unseren unvollkommenen Grenzwerten und  Qualitätskontrollen besser, als wir ohne sie leben würden. Bezweifelt das irgendjemand hier?

Wie heißt noch diese Diskussionstechnik, bei der man so tut, als wäre nur eine vollkommene Lösung zulässig?

Und wie heißt das Verwechseln von These und Beispiel? Wenn Du irgendas kritisieren willst, versuche Dich doch nicht an einem Strohmann. Sondern hieran:
ZitatDie Qualität der Evaluationsprozesse ist oft dermaßen fragwürdig, dass die Evaluation selbst in ein schlechtes Licht gerät.
Vielleich sollten die Leute, die so metamäßig das Evaluationswesen bevölkern, zuerst ein Instrumentarium zur eigenen Qualitätsmessung entwickeln. Die Glaubwürdigkeit können sie als Evaluierer und Prozessbeurteiler sehr gut gebrauchen.
Aus Deiner Antwort kann ich nur schließen, dass Kritik an Evalutationsprozessen Deinerseits nicht erwünscht ist.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Hildegard am 11. Oktober 2014, 20:16:53
Zitat von: Wolleren am 11. Oktober 2014, 18:19:48
Zitat von: Hildegard am 10. Oktober 2014, 11:29:35

Wie heißt noch diese Diskussionstechnik, bei der man so tut, als wäre nur eine vollkommene Lösung zulässig?

Und wie heißt das Verwechseln von These und Beispiel? Wenn Du irgendas kritisieren willst, versuche Dich doch nicht an einem Strohmann. Sondern hieran:
ZitatDie Qualität der Evaluationsprozesse ist oft dermaßen fragwürdig, dass die Evaluation selbst in ein schlechtes Licht gerät.
Vielleich sollten die Leute, die so metamäßig das Evaluationswesen bevölkern, zuerst ein Instrumentarium zur eigenen Qualitätsmessung entwickeln. Die Glaubwürdigkeit können sie als Evaluierer und Prozessbeurteiler sehr gut gebrauchen.
Aus Deiner Antwort kann ich nur schließen, dass Kritik an Evalutationsprozessen Deinerseits nicht erwünscht ist.
Falsch geschlossen. Ich habe ja  vorher genau darauf abgehoben, dass Evaluationsprozesse  nicht perfekt sind. Wenn man die verbessern kann, bitte, gerne. Ich bin auch kein Fan von externen Unternehmensberatern, die irgendwo angerauscht kommen und so tun, als hätten sie übermenschliche Fähigkeiten. Ich wollte nur ganz einfach zum Ausdruck bringen, dass Evaluation besser ist als keine Evaluation. Je besser die ist - desto besser.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: pelacani am 14. Oktober 2014, 19:10:13
ZitatMehrere Leserbriefschreiber neigen zu einer differenzierenden Sichtweise. Ja, die Kritik an Ausprägungen des QM, etwa zum krass plakativen Werbemittel, seien berechtigt, aber ,,man sollte das Kind nicht mit dem Bade ausschütten", heißt es in einem Internet-Kommentar.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/162685/Qualitaetsmanagement-Reizthema-fuer-Aerzte
:grins2:

(Ich selbst finde mich eher bei den Befürwortern des Kontra-Artikels ein: [Qualitätsmanagement im Krankenhaus: Nicht zum Nutzen der Patienten (http://www.aerzteblatt.de/archiv/161899/Qualitaetsmanagement-im-Krankenhaus-Nicht-zum-Nutzen-der-Patienten?s=qualit%E4tsmanagement)], das dürfte ja nun klar sein. Ich finde es charakteristisch, dass der Kontra-Sprecher ein Klinik-Chef ist, die Pro-Sprecher dagegen ein hauptamtlicher Funktionär und eine hauptamtliche Qualitätskontrolliererin sind. - ;))
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: sweeper am 14. Oktober 2014, 20:20:21
Nur fürs Framing:
Der Helios-Konzern (zu Global Player Fresenius gehörig) hat unlängst beschlossen, die Gewinnmarche für seine Aktionäre von 7 auf 15% anzuheben.
Das Geschäft mit den Patienten soll also plötzlich 50% mehr abwerfen. Auf welche Weise wohl?
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: pelacani am 14. Oktober 2014, 20:43:22
Zitat von: sweeper am 14. Oktober 2014, 20:20:21
Das Geschäft mit den Patienten soll also plötzlich 50% mehr abwerfen. Auf welche Weise wohl?

Ich bin da ratlos. Mit mehr oder mit weniger Qualitätsmanagement? Oder hat das damit gar nichts zu tun?
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: sweeper am 14. Oktober 2014, 20:50:23
Zitat von: Pelacani am 14. Oktober 2014, 20:43:22
Zitat von: sweeper am 14. Oktober 2014, 20:20:21
Das Geschäft mit den Patienten soll also plötzlich 50% mehr abwerfen. Auf welche Weise wohl?

Ich bin da ratlos. Mit mehr oder mit weniger Qualitätsmanagement? Oder hat das damit gar nichts zu tun?
Bin ähnlich ratlos.
Mein momentaner - resignativer - Eindruck:
"Qualitätsmanagement" schafft zusätzliche Pseudo-Qualifikationen, bläst den Verwaltungsapparat auf & bringt am Ende für die Qualität der Patientenversorgung nichts.

Aber ich bin zZt wirklich sehr desillusioniert ..

Die angeführten Gewinnmarchen werden vom Konzern vorgegeben & verwandeln schwarze Zahlen des Vorjahrs in rote Zahlen der Zukunft.
Gespart wird am Personal, allen voran im Pflegebereich, wo man sich nicht wehren kann.
Fehlende Arztstellen werden mit Gastärzten gestopft - jeder wurschtelt irgendwie vor sich hin.
Wofür braucht es da noch Qualitätskontrolle?
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Wolleren am 14. Oktober 2014, 21:04:49
Zitat von: sweeper am 14. Oktober 2014, 20:50:23
...
Bin ähnlich ratlos.
Mein momentaner - resignativer - Eindruck:
"Qualitätsmanagement" schafft zusätzliche Pseudo-Qualifikationen, bläst den Verwaltungsapparat auf & bringt am Ende für die Qualität der Patientenversorgung nichts.

Aber ich bin zZt wirklich sehr desillusioniert ..

Dem Eindruck könnte man entgegenwirken, wenn man denn wollte. (Übrigens betrifft dieses Thema auch psiram in seiner Eigenschaft als Kontroletti). Man kann ja mal anfangen mit Transparenz und Kontrolle der Qualitätsmerkmale, dabei mal das Ritter-Sport-Urteil zur Stiftung Warentest lesen.

Kleiner wird der Apparat dadurch nicht, aber wenigstens können sich die Nichtskönner und Schaumschläger dann nicht mehr einfach auf die Metaebene rekurrierend zurückziehen, von der aus sie derzeit richtig Schaden anrichten.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Belbo am 14. Oktober 2014, 22:35:31
Zitat von: sweeper am 14. Oktober 2014, 20:20:21
Nur fürs Framing:
Der Helios-Konzern (zu Global Player Fresenius gehörig) hat unlängst beschlossen, die Gewinnmarche für seine Aktionäre von 7 auf 15% anzuheben.
Das Geschäft mit den Patienten soll also plötzlich 50% mehr abwerfen. Auf welche Weise wohl?
d


Hin oder her ich komm auf über 100%
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: sweeper am 15. Oktober 2014, 02:48:28
@Belbo:
Ja, stimmt.
Hin oder her - eine Forderung ist absurd:

Personal einzusparen, stößt in der Patientenversorgung an Grenzen.
Dann geht es also los mit  sinnlosen, teuren Eingriffen, die irgendwie gerechtfertigt werden.
Und in der Folge muss wieder gegengesteuert werden:

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/berufspolitik/article/870762/kliniken-verbotsvorbehalt-geruettelt.html


Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: gesine2 am 15. Oktober 2014, 03:33:49
ZitatGewinnmarche
Hach das weckt so schön, sweeper (https://forum.psiram.net/index.php?topic=13420.msg174367#msg174367) ;-) Auch wenn es um das Marktgeschehen geht und die Gewinne nicht marginal sind, bleibt es eine Gewinnmarge - genau genommen sogar nur eine Marge.
ZitatFormez vos bataillons,
Marchons, marchons!
Und nein, das ist in keiner Weise eine inhaltliche Kritik - da gibe es in diesem Fall zu meiner Sicht der Dinge kaum Differenzen.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: sweeper am 15. Oktober 2014, 07:03:17
@gesine2:

:) Danke.
War wohl nicht mein stärkster Moment, als ich das schrieb, wie auch Belbo schon merkte.
Aber mir geht zZt ziemlich der Hut hoch wg dieser ganzen angeblichen Qualitätssicherung.
Man lese mal dies  - im Wissen, dass immer häufiger Arztstellen in Kliniken unbesetzt bleiben:

http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/versorgungsforschung/article/871085/klinikqualitaet-rankinglisten-wuensche-mir-nicht.html

Der Qualitätsmanagement- und Controllingbereich wird immer mehr hochgefahren.

Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: F. A. Mesmer am 15. Oktober 2014, 08:00:35
leider gibt es gelegentlich ein Missverständnis, mit welcher Absicht Qualitätsmanagement, Controlling und Rankings stattfinden. Politökonomische Analphabeten spekulieren regelmäßig, es ginge um bessere Versorgung von Patienten usw., dabei sind solche Entwicklungen nur kollateral, auch wenn sie die Aufmerksamkeit des Publikums binden.
Ziel der Übung ist die Produktion vergleichbarer Zahlen um den Wettbewerb anzufeuern. Weil mehr ist immer besser als weniger.

jetzt sag blos noch, du hast etwas gegen Wettbewerb. Dabei geht doch nix über totalen Wettbewerb.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Conina am 15. Oktober 2014, 10:56:53
Quatsch.

Bürokratie schirmt den Markt wunderbar vor neuen Wettbewerbern ab.
Die Bürokratie nutzt hauptsächlich sich selbst.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: pelacani am 24. Februar 2015, 10:10:05
ZitatDie Pro- und Kontra-Verfechter zum Thema Qualitätsmanagement (QM) trafen sich in der Redaktion des Deutschen Ärzteblattes zu einem Gespräch.
http://www.aerzteblatt.de/archiv/168185/Interview-mit-PD-Dr-med-Maria-Eberlein-Gonska-und-Prof-Dr-med-Serban-Dan-Costa-Qualitaetsmanagement-integraler-Bestandteil-der-taeglichen-Arbeit
Es sind tatsächlich die Hauptakteure, die sich da gegenübersitzen.

Frau Eberlein-Gonska, die Pro-Vertreterin, ist vergleichsweise geradezu lammfromm:
ZitatIch kann den Unmut absolut verstehen. Da ist vieles schiefgelaufen und weiterentwickelt worden, ohne die Kollegen mit ins Boot geholt zu haben. ... Da muss man den Mut haben, auch einmal auszusetzen mit der Dokumentation. ... Das, was in den letzten Jahren vernachlässigt wurde, ist die ganz nüchterne Betrachtung der medizinischen Qualität der Patientenversorgung. ... Außerdem ist die Evidenz, dass Zertifizierungsverfahren tatsächlich die Qualität verbessern, nicht erbracht. ... Da ist im Übrigen auch ein Beratermarkt entstanden, der der Sache alles andere als dienlich ist.

Und sie ruft sogar zum zivilen Widerstand auf und schreibt den Kollegen ins Stammbuch:
ZitatAn der Stelle müssen wir Ärzte einfach mutiger werden: Wenn ich nicht in Aussicht gestellt bekomme, ein Ergebnis zurückzubekommen für eine Leistung, die ich erbringe, dann muss ich den Mut haben zu sagen: Das mache ich nicht.
:rofl2

Da hat der Kontra-Vertreter Costa Mühe, sich noch zu profilieren:
ZitatCosta: Ich habe den Eindruck, dass da ein bisschen die Luft raus ist. Die Geschäftsführungen hatten sich Vorteile von den Zertifizierungen erhofft, aber wenn alle zertifiziert sind, gibt es diese nicht mehr.

Eberlein-Gonska: Die Verwaltungsleiter haben geglaubt, dass sie in den Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen bessere Karten haben, wenn sie Zertifikate vorlegen. Das ist aber nicht geschehen. Deshalb haben die Geschäftsführungen die Lust verloren, zumal die Zertifizierungen ja auch ordentlich Geld kosten.

Costa: Ein Beispiel: Die Mutter aller Zentren ist das Brustzentrum. Mit der Zentrumsbildung sollte die Qualität gesteigert werden. Solange die Kriterien nicht bekannt waren, glaubten alle Beteiligten, dass die Zentrumsbildung eine Chance bietet, die Versorgung zu verbessern. Als die Kriterien bekannt wurden, haben alle versucht, genau diese zu erfüllen. Fast alle haben es geschafft. An ihrer Qualität änderte sich aber nichts.

Sein Schlusswort:
ZitatQM hat in sehr vielen Punkten im Krankenhaus durchaus einen Sinn, nämlich dort, wo organisatorische und strukturelle Aspekte einer Qualitätssicherung unterzogen werden müssen.
(Klartext: Solange das unverbindliches Gerede bleibt oder uns nicht tangiert, hat niemand was dagegen).
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Patches O Houlihan am 24. Februar 2015, 14:07:39
ach was, die medizinische Versorgung, wie ich sie aktuell in D erleben darf hält weiterhin das robuste Niveau aus dem ehemaligen Ostblock-Sozialismus und hat, was die modernen Geräte angeht, diesen sogar längst überholt - wenn man den in den Genuss moderner Diagnostik kommt und die Ochsentour dorthin übersteht...

gefühlt - ich kanns nicht belegen - waren die Wartezeiten (Termin und im Wartezimmer) und die Versorgung in den 80ern in Westdeutschland erheblich besser, als sie es heute sind (ebenfalls im Westen, den Osten kenne ich nicht.)
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: fenkt am 24. Februar 2015, 21:00:16
Zitat von: Patches O Houlihan am 24. Februar 2015, 14:07:39
gefühlt - ich kanns nicht belegen - waren die Wartezeiten (Termin und im Wartezimmer) und die Versorgung in den 80ern in Westdeutschland erheblich besser, als sie es heute sind (ebenfalls im Westen, den Osten kenne ich nicht.)

Früher war mehr Personal, z.T. heute durch Technik/Prozesse (Sterilisten/Personal autoklaviert Zeug selbst im Automaten) ersetzt.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Patches O Houlihan am 25. Februar 2015, 00:31:21
medizin-technik nützt nix, wenn man als patient keinen termin bekommt oder ewig auf alles warten darf...
nebenbei nützt die technix auch nix, wenn in krankenhäusern das putzpersonal qualitiätsgesichert prozessoptimiert freigesetzt wurde. das muss der fortschritt sein, von dem alle reden.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Superkalifragilistisch am 22. März 2015, 10:24:10
Pelacani

,,Pay-for-Performance"

Das habe ich sinngemäß von meinem Hausarzt gehört. Ohne Geld dürfe ich von ihm auch keine Leistung erwarten. Er hat sich mit Arbeitern aus dem Niedriglohnsektor verglichen und selbstmitleidig-vorwurfsvoll das Wort Mindestlohn bemüht. Mein Patient, der Schmarotzer? Ein Arzt darf nicht einfach aufgrund von Wirtschaftlichkeit dort Leistung verweigern, wo sie unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit verläuft. Dazu verleiten aber auch die tollen "WANZ-Kriterien". Teilt der Arzt seinem Patienten denn wenigstens mit, welche Untersuchungen helfen könnten oder sogar notwendig wären, aber zu teuer sind? Nein, weil er fürchtet, daß jener sie unter der Kenntnis dann schließlich auch fordert.

Leider darf man a) solche Aussagen wie oben sinngemäß wiedergegeben nicht auf Tonband aufnehmen und b) tauchen solche Dinge mit Sicherheit gehäuft auf aber es gibt keine Plattform, auf der Patienten von solchen Erfahrungen berichten können - wodurch sichtbar würde: es handelt sich nicht um Einzelfälle.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Patches O Houlihan am 22. März 2015, 10:36:12
irgendwie bin ich mir ziemlich sicher, dass der Vergleich zu Niedriglöhnern und Mindestlohn hinkt, jedenfalls gemessen an der Realität von Niedriglöhnern.
der Vergleich mit der Einkommenssituation von Medizinern als einer präkarisierten Akademikerprofession hinkt übrigens auch, wenn man nicht gerade immer mit der Einkommensspitze vergleicht. Juristen sind die Felle ja auch weggeflogen, und etlichen anderen auch. Selbst Taxifahrern.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: pelacani am 22. März 2015, 14:12:38
Zitat von: Superkalifragilistisch am 22. März 2015, 10:24:10
Er hat sich mit Arbeitern aus dem Niedriglohnsektor verglichen und selbstmitleidig-vorwurfsvoll das Wort Mindestlohn bemüht.
Die dahinterstehende ,,Überlegung" ist in etwa die folgende: er zieht von seinem Kassenhonorar (wohlweislich natürlich nicht von seinen Privateinnahmen) sämtliche Kosten ab (einschließlich rein virtueller und der Lebensversicherung der Schwiegermutter), errechnet mit seiner gefühlten Wochenarbeitszeit einen Stundenlohn, vergleicht den mit dem Bruttolohn eines Wirtschaftsanwalts oder Steuerberaters oder so und sieht sich unversehens an der Bedürftigkeitsgrenze (dass ein in freier Wirtschaft tätiger Selbständiger auch die eine oder andere Stunde mit Akquise oder Angebotserstellung verbringt, übersieht er großzügig).

ZitatEin Arzt darf nicht einfach aufgrund von Wirtschaftlichkeit dort Leistung verweigern, wo sie unterhalb der Schwelle der Strafbarkeit verläuft.
Habe ich nicht verstanden; gib mal ein Beispiel.

ZitatDazu verleiten aber auch die tollen "WANZ-Kriterien".
Ich finde das global nicht falsch; irgendwelche Sicherungen sollten eingezogen sein (der Teufel steckt natürlich im Detail). Die langfristige Bezahlbarkeit des Gesundheitswesens ist auch ein sozialer Wert.

ZitatTeilt der Arzt seinem Patienten denn wenigstens mit, welche Untersuchungen helfen könnten oder sogar notwendig wären, aber zu teuer sind?
,,Notwendigkeit" ist eine relative Angelegenheit. Es gibt auch eine Luxus-/Überversorgung, deren medizinischer Sinn eher zweifelhaft ist. Am besten wäre auch hier wieder ein Beispiel.

Zitates gibt keine Plattform, auf der Patienten von solchen Erfahrungen berichten können - wodurch sichtbar würde: es handelt sich nicht um Einzelfälle.
Was stellst Du Dir da konkret vor? Über ,,geringe Bezahlung" zu jammern ist nicht verboten; des Kaufmanns Lied sei die Klage.

Zitat,,Pay-for-Performance"
hat übrigens mit alldem nichts zu tun.  ;)
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: duester am 24. März 2015, 17:09:01
Zitat von: Superkalifragilistisch am 22. März 2015, 10:24:10
Das habe ich sinngemäß von meinem Hausarzt gehört. Ohne Geld dürfe ich von ihm auch keine Leistung erwarten. Er hat sich mit Arbeitern aus dem Niedriglohnsektor verglichen und selbstmitleidig-vorwurfsvoll das Wort Mindestlohn bemüht.

Hui! Auf so einen Arzt warte ich immer noch. Aber immer, wenn ich sage, was ich beruflich mache (Uni und Ökonomie und auch irgendwas mit Gesundheit), sind die plötzlich mucksmäuschenstill mit solchen Aussagen (dafür kommen dann andere ...).  10.000 Gewinn vor Steuern/Monat als Niedriglohn zu bezeichnen finde ich schon ... mutig. Woher ich die Zahl habe? Von der KBV  - und die ist jetzt nicht akut verdächtig Ärztehonorare aufzublasen.

@Patches O Houlihan: Das Zauberwort ist da vermutlich "gefühlt" - so wie man auch "fühlt", dass das Globuli jetzt ganz bestimmt bei der Rückbildung des MS-Schubs geholfen hat. Es stimmt schon, dass die Ärzte ihr Leistungsvolumen in den letzten zwanzig Jahren verdoppeln mussten ("Hamsterrad-Effekt"), aber das haben die niemandem anderen als sich selbst zuzuschreiben, denn auch wenn es radikal klingt: Hin und wieder kann man einem Patienten auch einfach sagen, dass er die Erkältung mit Bettruhe auskurieren soll. Und das Preis-Leistungsverhältnis im ambulanten Sektor zu Beginn der 1990er Jahre würde heute die Ausgaben der GKV absolut unverhältnismäßig belasten - die Korrektur der Vergütung nach unten durch eine Mengenkontrolle war absolut notwendig. Und "Ostblock-Medizin" geht echt anders.
Titel: Re: Qualität im Gesundheitswesen
Beitrag von: Patches O Houlihan am 26. März 2015, 19:32:26
Zitat von: duester am 24. März 2015, 17:09:01
@Patches O Houlihan: Das Zauberwort ist da vermutlich "gefühlt"
jep
Zitat
Es stimmt schon, dass die Ärzte ihr Leistungsvolumen in den letzten zwanzig Jahren verdoppeln mussten ("Hamsterrad-Effekt"), aber das haben die niemandem anderen als sich selbst zuzuschreiben, denn auch wenn es radikal klingt: Hin und wieder kann man einem Patienten auch einfach sagen, dass er die Erkältung mit Bettruhe auskurieren soll. Und das Preis-Leistungsverhältnis im ambulanten Sektor zu Beginn der 1990er Jahre würde heute die Ausgaben der GKV absolut unverhältnismäßig belasten - die Korrektur der Vergütung nach unten durch eine Mengenkontrolle war absolut notwendig. Und "Ostblock-Medizin" geht echt anders.
:-X