Psiram Forum

Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: uran am 20. Juni 2014, 17:53:28

Titel: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: uran am 20. Juni 2014, 17:53:28
Ich habe einen Link gepostet (http://forum.psiram.com/index.php?topic=8988.msg166702#msg166702) über einen Säureanschlag, betitelt mit obiger Überschrift. Es kam eine kurze Diskussion auf, die ich hier weiterführen möchte.

Zum einen interessiert mich in wie weit der doch sehr negativ besetzte Begriff (https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch) noch Gesellschaftsfähig (und Psiram tauglich) ist. Ich mag das Wort deshalb, weil es die positiv besetze Silbe "gut" beinhaltet, insgesamt aber negativ ist. Ähnlich ist es ja mit den Taten der Gutmenschen, sie handeln im Glauben etwas gutes zu tun, oder zumindest dass der Zweck die Mittel heiligt. Wie das bei so abstrakten Kampfbegriffen ist, definiert jeder ein wenig etwas anderes hinein.

Eigentlich geht es mir aber um den zugrunde liegenden psychologischen Effekt, den "Licensing Effect" (https://en.wikipedia.org/wiki/Self-licensing).

Seien es die besonders grausamen Religionskriege, oder heutzutage militante Tierrechtler - der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Aber es passiert auch im kleinen Maßstab. Die Arbeit "Do Green Products Make Us Better People", beispielsweise kommt zu dem Schluss, dass man durch betrachten von "grünen/öko" Produkten spendabler wird, wenn man sie aber tatsächlich kauft, so führt das dazu dass häufiger gelogen und gestohlen wird. http://www.chilleesys.com/scp/assets/mazar.pdf

Ach ja, es kam die Frage auf, ob ich zu viel PI-News gelesen hätte. Ganz sicher nicht, wenn dann kommt es von "Science Skeptical", dort gab es unlängst auch einen Beitrag über das Thema.
http://www.science-skeptical.de/artikel/gutmenschen-und-doppelmoral/0011865/ (http://www.science-skeptical.de/artikel/gutmenschen-und-doppelmoral/0011865/)

Klar es gibt auch einfach Fundis, die so in ihrer Ideologie so vertieft sind, dass sie garkeine Rechtfertigung mehr brauchen. Aber in wie weit seht ihr die moralische Selbstlizensierung als Grund für Doppelmoral?
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 20. Juni 2014, 20:49:47
Der Begriff ist gesellschaftsfähig.
Heute auf der Heimfahrt im Deutschlandfunk in einem Kommentar:
ZitatDie Flüchtlingsströme verlagern sich, auch nach Europa, wie die wachsenden Asylbewerberzahlen zeigen – damit sind wir gefordert. Doch mit Gutmenschentum, verstärkten Rufen nach Aufnahme von noch mehr Flüchtlingen und gutgemeinten Ratschlägen werden diese Flüchtlingsströme weder zu stoppen noch zu kanalisieren sein. Es braucht politische Stabilität vor Ort, es braucht mehr Ressourcen, es braucht mehr politische Kooperation, mehr Interesse, mehr Engagement. Wenn Milliarden für ein Fußballfest problemlos möglich sind, dürfen wir die Ärmsten und Verwundbarsten nicht vergessen. Und nicht nur am Weltflüchtlingstag.
http://www.deutschlandfunk.de/un-fluechtlingsbericht-mehr-engagement-fuer-die-aermsten.720.de.html

Außer, das ist dann auch eine Hetzseite.

Das hat mal wieder gepasst, dass das genau heute so kam.   ;D
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: sumo am 20. Juni 2014, 21:00:16
ich wiederhole es, weil ich es im Nachbarfaden schrieb:

Ein guter Mensch tut Gutes, ein Gutmensch läßt Gutes tun.
----

Ich halte den Begriff "Gutmensch" für völlig negativ konnotiert, ich erinnere mich nicht, ihn den letzten Jahren mal in einem positiven Licht gelesen zu haben.

OT:
Übrigens, "Hetzseite", auch darüber ließe sich trefflich streiten. PI-News ist nicht ausschließlich eine Hetzseite, zumindest nicht bei den Themen an sich, völlig anders ist es im Kommantarbereich, dort toben sich oft üble Hetzer aus.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Groucho am 20. Juni 2014, 21:13:18
Zitat von: uran am 20. Juni 2014, 17:53:28
Aber in wie weit seht ihr die moralische Selbstlizensierung als Grund für Doppelmoral?

Ich halte den Ansatz für plausibel. Wenn man darauf achtet, stellt man das im Alltag immer wieder fest. Schaut man sich gewisse Aktionen (z.B. von Greenpeace oder BUND) an, könnte man auf die Idee kommen, dass die ganz bewusst lügen und eine Art von Zynismus ausleben. Greift aber m.M. zu kurz, die allermeisten werden tief überzeugt sein von dem, was sie tun.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Hildegard am 21. Juni 2014, 11:13:21
Geht es jetzt a) darum, ob man das Wort "Gutmensch" benutzen sollte, oder b) darum, wie der gemeine Gutmensch funktioniert?

Zu a): Den Begriff finde ich schön und benutze ihn auch. Für mich ist das ein Mensch, der sich irgendein aktuell als "gut" geltendes Betätigungsfeld sucht, und der dann vor lauter "gut sein" das Nachdenken vergisst. Es ist nicht zwingend mit Doppelmoral verbunden, aber immer mit seltsamen Prioritäten.

Zu b): Meiner Meinung nach kann die Motivation zum Gutmenschentum ganz unterschiedlich sein. Attraktiv ist es sicher für Menschen mit geringem Selbstwertgefühl. Durch "gut sein" dürfen sie sich als etwas Besseres fühlen, sich über andere erheben.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: ajki am 21. Juni 2014, 15:05:31
Gutegüte! In einem zerstrittenen Nörgelforum nur positive Ausdeutungen eines solchen Schnulliwortes! *So* geht es *nicht*! ;-)

Im Eingangspost wurde (glaube ich) auf den Übersichtsartikel auf Wikipedia verlinkt, der (soweit ich das noch in Erinnerung habe) so ziemlich alle semantischen Elemente der sozialen Nutzungsformen enthält. Das war bei dem Wikipedia-Artikel nicht weiter schwierig, weil das Wörtchen irgendwann 2011 oder 12 das ach so beliebte "Unwort des Jahres" war und in der Folge erst recht richtig "berühmt" wurde - hauptsächlich durch die "das wird man doch wohl noch mal sagen dürfen!!1!!elf"-Fraktion, die mit Schaum vor dem Mund die entsprechenden Medienkolportagen über die "Unwort"-Wahl kommentierte.

Da zeigt sich für mich die Schwierigkeit bei der Nutzung: diejenigen, die dieses Unwort ohne jeden ironischen Beiklang nutzen, sind genau diejenigen, auf dessen wertendes Urteil in Form des Wortgebrauchs jedermann gerne und bestens verzichten kann. Im althergebrachten "weise Sprüche"-Büchlein Bibel sind genau das diejenigen mit dem dem ultrafetten "Balken im eigenen Auge". Und daraus ergibt sich dann wiederum ein semantisches Problem: wenn diejenigen, die anderen (naives) "Gutmenschentum" vorwerfen, selber radikale Aschlöscha sind im öffentlichen Umgang mit anderen, von was für einer Position aus werten die eigentlich? Sehen sie sich als eigentliche "Gut&richtig Menschen", die realistisch Chancen und Risiken abschätzen können im Vergleich zu den dummen Chaoten oder sind es tatsächlich im Gegensatz zu den verurteilten Naivlingen "Schlechtmenschen"? Was soll das? Banal-Nietzscheanismus? Umwertung aller Werte? Ist doch Unfug.

Natürlich kann die andere betreffende "Gutmenscherei"-Aburteilung irgendwo und irgendwie benutzt werden - es *bedeutet* etwas, das Wörtchen. Aber ohne Augenzwinkern, Ironie und selbstkritischem Ansatz? No fscking way....
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Wolleren am 22. Juni 2014, 12:49:45
Zitat von: uran am 20. Juni 2014, 17:53:28
...
Zum einen interessiert mich in wie weit der doch sehr negativ besetzte Begriff (https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch) noch Gesellschaftsfähig (und Psiram tauglich) ist. Ich mag das Wort deshalb, weil es die positiv besetze Silbe "gut" beinhaltet, insgesamt aber negativ ist. Ähnlich ist es ja mit den Taten der Gutmenschen, sie handeln im Glauben etwas gutes zu tun, oder zumindest dass der Zweck die Mittel heiligt. Wie das bei so abstrakten Kampfbegriffen ist, definiert jeder ein wenig etwas anderes hinein.
Es ist ein Schimpfwort. Es ist blöde, denn wer hält sich selbst nicht für gut? Ähnlich wie "Weltverbesserer" - na und, was soll das? Auch beim Schimpfen darf man gerne etwas mehr differenzieren. Baumknutscher, Gentrulla, Bambino, Werlhof-Versteher, Querdenker (ist stets ein Idiot), Putinversteher, es gibt so viele schöne Möglichkeiten.

Zitat von: uran am 20. Juni 2014, 17:53:28
Eigentlich geht es mir aber um den zugrunde liegenden psychologischen Effekt, den "Licensing Effect" (https://en.wikipedia.org/wiki/Self-licensing).
...
Klar es gibt auch einfach Fundis, die so in ihrer Ideologie so vertieft sind, dass sie garkeine Rechtfertigung mehr brauchen. Aber in wie weit seht ihr die moralische Selbstlizensierung als Grund für Doppelmoral?
Das Konzept der moralischen Selbstlizensierung beruht ganz entscheidend darauf, dass es der Person NICHT bewusst ist, wenn sie sich selbst lizensiert. Ein unschönes Konzept, denn auf die Unbewusstheit berufen sich auch andere gerne, von den Zeugen Jehovas (ERWACHET! Denn Ihr pennt ja noch!) bis hin zu den Verschwörungsgläubigen.

Außerdem gibt es so ein Konzept der Überkompensation ja schon beim Energiesparen (ich habe eine Energiesparlampe, also kann ich sie jetzt auch wochenlang brennen lassen), ich habe allerdings den Begriff dafür vergessen. Jedenfalls ist der Bezug zur "Doppelmoral" eher dünn, wenn man davon ausgeht, dass es der Mensch bei allen Gelegenheiten - unbewusst meinetwegen - gerne schön ausbalanciert hat, deswegen ist ja das argumentum ad temperentiam recht erfolgreich.

Schließlich kann man sich ganz bewusst für einen Standpunkt entscheiden (die Großen Menschenversteher nennen das immer unbewusst, weil niemand so clever und reflektiert sein kann wie sie), der Außenstehenden/Ignoranten als Doppelmoral erscheint: Ich trage keinen Fahrradhelm, zwänge ihn aber meinen Kindern auf. Moralisch unter aller Kanone, ich weiß. Mache ich trotzdem, ätsch.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Wolleren am 22. Juni 2014, 13:01:58
P.S. - wo wir gerade bei Schimpfwörtern sind: "selbsternannt" ist auch so ein Attribut, das den Verwender als Trottel dastehen lässt. Jüngstes Beispiel: Reinhold Beckmann, der Christiano Ronaldo einen "selbsternannten Superstar" nannte. :crazy
"Selbsternannter Gutmensch" allerdings, das hätte was.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: uran am 22. Juni 2014, 20:56:29
Zitat von: Hildegard am 21. Juni 2014, 11:13:21
Geht es jetzt a) darum, ob man das Wort "Gutmensch" benutzen sollte, oder b) darum, wie der gemeine Gutmensch funktioniert?
Ging um beides, wobei mich b) mehr interssiert.

Zitat von: ajki am 21. Juni 2014, 15:05:31
Da zeigt sich für mich die Schwierigkeit bei der Nutzung: diejenigen, die dieses Unwort ohne jeden ironischen Beiklang nutzen, sind genau diejenigen, auf dessen wertendes Urteil in Form des Wortgebrauchs jedermann gerne und bestens verzichten kann. Im althergebrachten "weise Sprüche"-Büchlein Bibel sind genau das diejenigen mit dem dem ultrafetten "Balken im eigenen Auge". Und daraus ergibt sich dann wiederum ein semantisches Problem: wenn diejenigen, die anderen (naives) "Gutmenschentum" vorwerfen, selber radikale Aschlöscha sind im öffentlichen Umgang mit anderen, von was für einer Position aus werten die eigentlich? Sehen sie sich als eigentliche "Gut&richtig Menschen", die realistisch Chancen und Risiken abschätzen können im Vergleich zu den dummen Chaoten oder sind es tatsächlich im Gegensatz zu den verurteilten Naivlingen "Schlechtmenschen"? Was soll das? Banal-Nietzscheanismus? Umwertung aller Werte? Ist doch Unfug.
Das Grundproblem ist doch, dass man nicht selbst entscheiden kann, ob man verrückt ist. War jetzt ein wenig überspitzt formuliert, aber auch wenn jeder davon aus geht, dass er Der GuteTM ist, so ist es immer eine Sache der Perspektive. Ich sehe es ähnlich wie Hildegard, dass Gutmenschen wegen fehlender Reflexion Dinge tun, die sie eigentlich für schlecht halten.


Zitat von: Wolleren am 22. Juni 2014, 12:49:45
Zitat von: uran am 20. Juni 2014, 17:53:28
...
Zum einen interessiert mich in wie weit der doch sehr negativ besetzte Begriff (https://de.wikipedia.org/wiki/Gutmensch) noch Gesellschaftsfähig (und Psiram tauglich) ist. Ich mag das Wort deshalb, weil es die positiv besetze Silbe "gut" beinhaltet, insgesamt aber negativ ist. Ähnlich ist es ja mit den Taten der Gutmenschen, sie handeln im Glauben etwas gutes zu tun, oder zumindest dass der Zweck die Mittel heiligt. Wie das bei so abstrakten Kampfbegriffen ist, definiert jeder ein wenig etwas anderes hinein.
Es ist ein Schimpfwort. Es ist blöde, denn wer hält sich selbst nicht für gut? Ähnlich wie "Weltverbesserer" - na und, was soll das? Auch beim Schimpfen darf man gerne etwas mehr differenzieren. Baumknutscher, Gentrulla, Bambino, Werlhof-Versteher, Querdenker (ist stets ein Idiot), Putinversteher, es gibt so viele schöne Möglichkeiten.
Auch wenn das Selbstbild immer positiv sein mag, so kann das allgemeine Fremdbild der Gesellschaft noch negativ ausfallen. Während Tierschützer doch im positiven Licht gesehen werden, sieht das bei Nazis wieder ganz anders aus. Bei Nazis würde man wohl kaum von Gutmenschentum sprechen.

Zitat von: Wolleren am 22. Juni 2014, 12:49:45
Das Konzept der moralischen Selbstlizensierung beruht ganz entscheidend darauf, dass es der Person NICHT bewusst ist, wenn sie sich selbst lizensiert. Ein unschönes Konzept, denn auf die Unbewusstheit berufen sich auch andere gerne, von den Zeugen Jehovas (ERWACHET! Denn Ihr pennt ja noch!) bis hin zu den Verschwörungsgläubigen.
In mir arbeitet auch ein Unterbewusstsein, dass mir vielleicht mal etwas lizensiert, was ich eigentlich nicht wollte, aber nichts das sich von den Zeugen Jehovas wecken lassen würde! Sobald man Leuten einredet, dass sie etwas unbewusst machen, ist es eigentlich schon nicht mehr unbewusst.
Zitat von: Wolleren am 22. Juni 2014, 12:49:45
Außerdem gibt es so ein Konzept der Überkompensation ja schon beim Energiesparen (ich habe eine Energiesparlampe, also kann ich sie jetzt auch wochenlang brennen lassen), ich habe allerdings den Begriff dafür vergessen. Jedenfalls ist der Bezug zur "Doppelmoral" eher dünn, wenn man davon ausgeht, dass es der Mensch bei allen Gelegenheiten - unbewusst meinetwegen - gerne schön ausbalanciert hat, deswegen ist ja das argumentum ad temperentiam recht erfolgreich.
Ich denke du sprichst den Rebound Effekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Rebound_%28%C3%96konomie%29) an. Der hat aber weniger mit dem Unterwusstsein zu tun.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: ajki am 23. Juni 2014, 16:02:35
Zitat von: uran am 22. Juni 2014, 20:56:29
Zitat von: ajki am 21. Juni 2014, 15:05:31
Da zeigt sich für mich die Schwierigkeit ...
Das Grundproblem ist doch, dass man nicht selbst entscheiden kann, ob man verrückt ist. War jetzt ein wenig überspitzt formuliert, aber auch wenn jeder davon aus geht, dass er Der GuteTM ist, so ist es immer eine Sache der Perspektive. Ich sehe es ähnlich wie Hildegard, dass Gutmenschen wegen fehlender Reflexion Dinge tun, die sie eigentlich für schlecht halten.

Ich bin hier sehr unsicher, ob Deine Erwiderung meinen Einwand gegen die Nutzung des "Un"Wortes überhaupt betrifft.

Eine klassifizierende Beschimpfung als rhetorische Figur, egal ob es sich dabei um einen klassischen "du Doofer!" oder um "... natürlich sind Gutmenschen außerstande, die Gefährlichkeit voll entwickelter Parallelgesellschaften überhaupt zu erkennen! ..." handelt, läßt sich kommunikativ zunächst mal als typischer Sender-Empfänger-Vorgang beschreiben. Der Sender beabsichtigt mit der Wortnutzung etwas, beim Empfänger soll durch die Wortnutzung (idealerweise) etwas bewirkt werden (Betroffenheit oder Wut oder Verletztheit zum Beispiel).

Mein Einwand gegen die Nützlichkeit des Wortes "Gutmensch" als wirksame Beschimpfung bezog sich "nur" auf die Senderseite. Das liegt zunächst mal daran, dass der Sender sozusagen die Semantik "entscheidet" - er ist derjenige, der das Wort mit Bedeutung "lädt", er ist also der "aktive" Part. Man kann ohne weiteres auch über die Empfängerseite spekulieren - dann wäre zum Beispiel perspektiv-relativ die Frage interessant, wer sich wohl beim "Gutmensch" überhaupt betroffen fühlen könnte oder sollte. Es wird ja wohl keiner annehmen, dass etwa ein Freiburger Grüner (um mal ein auch von mir heiß geliebtes Klischee zu verwenden) real nicht alltagsrassistisch ist (s. Beispiel oben; verbunden z.B. mit der meßbaren Größe, in welche Schulen mit welchem Ausländeranteil der arrivierte Grüne seine Kinder schickt) - und das auch weiß. Was bedeutet, dass er sich hier nicht betroffen fühlen muß und im Gegenzug der Beschimpfungsrunde dem "Schlechtmenschen" dessen eigene Ignoranz / Blödheit in entsprechender Wortwahl um die Ohren hauen kann. Soweit ich das verstehe, ist die Empfängerseite Dein Ansatz und Du im Gegensatz zum gerade von mir angenommenen bist der Meinung, dass der Freiburger Grüne um seine "Schlechtigkeit" nicht weiß. Ich glaube das eher nicht - Einzelfälle selbstverständlich ausgenommen. Der "Freiburger Grüne" ist ein Normalo mit allen üblichen Vorzügen und Schwächen mit bestimmter Agenda - ganz ähnlich dem Ingenieur-Normalo, der ganz genau ausrechnen kann, warum Atomenergie die beste / billigste / sauberste Energieerzeugungsart *ever* ist (und dabei gesamte Funktionsbereiche gesellschaftlicher und fiskalischer Größen komplett außer Acht läßt, weil er dafür keine Symboltaste auf seinem TI-Taschenrechner vorfindet - was wiederum die komplette perfekte Formel vollständig ins Irreale verschiebt). Es sind also immer die Blindstellen der eigenen Agenda, die wirkungsvoll dafür sorgen, in der Selbstgewissheit verbleiben zu können. Und nach eigener Einschätzung von "Gutmenschentum" nicht mal näherungsweise überhaupt betroffen zu sein.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Belbo am 23. Juni 2014, 19:59:01
waren nicht klassische Gutmenschentum die Trottel , die Soldaten bzw. Deren Hinterbliebenen die an Radargeräten gedient haben ein Rente gesichert haben..... Oder bringe ich da mal wieder was durcheinander.......l
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Typee am 24. Juni 2014, 07:45:04
"Gutmensch" ist einer von den Begriffen, bei denen das Problem der Definition darin besteht, ein Bild, das eigentlich allen ganz ähnlich vorschwebt, in Sprache zu packen.

"Gutmensch" könnte der/die sein, der/die das "Gute" will, das weniger aber vom größtmöglichen Nutzen her begreift, sondern von der eigenen Moralität her. Wenn ich es recht bedenke, ist es eine Art säkularer Frömmigkeit - eine Frömmgkeit, die mit oder ohne Religion gleich gut funktioniert: tue Gutes, und fühle Dich gut damit. 


Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Belbo am 24. Juni 2014, 07:53:41
Sind eigentlich Menschen, die in missionarischem Eifer, andere Menschen von der Überlegenheit wissenschaftlicher Methodik überzeugen wollen, Gutmenschen?  :angel:
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Typee am 24. Juni 2014, 08:17:24
Zitat von: Belbo am 24. Juni 2014, 07:53:41
Sind eigentlich Menschen, die in missionarischem Eifer, andere Menschen von der Überlegenheit wissenschaftlicher Methodik überzeugen wollen, Gutmenschen?  :angel:

Nach meiner Def. könnte das der Fall sein, muss aber nicht. Eifer ist nicht das Kriterium des Gutmenschen, sondern der Nervensäge.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Belbo am 24. Juni 2014, 08:24:23
Zitat von: Typee am 24. Juni 2014, 08:17:24
Zitat von: Belbo am 24. Juni 2014, 07:53:41
Sind eigentlich Menschen, die in missionarischem Eifer, andere Menschen von der Überlegenheit wissenschaftlicher Methodik überzeugen wollen, Gutmenschen?  :angel:

Nach meiner Def. könnte das der Fall sein, muss aber nicht. Eifer ist nicht das Kriterium des Gutmenschen, sondern der Nervensäge.

Muss ein Gutmensch nicht zuerst mal Optimist sein, indem er glaubt er könne die positiv Welt verändern, und bdas Problem fängt an wenn ihm die Kriterien der Bewertung was nun positiv ist durcheinandergeraten und er zudem ein gewisses Sendungsbewusstsein entwickelt.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: MrSpock am 24. Juni 2014, 09:17:57
Ein Gutmensch ist eine Person, die vermeintlich gutes tut und dafür Anerkennung fordert - sich aber jegliche Kritik an seinem Verhalten verbittet.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Robert am 24. Juni 2014, 09:45:00
Zitat von: Belbo am 24. Juni 2014, 08:24:23
Zitat von: Typee am 24. Juni 2014, 08:17:24
Zitat von: Belbo am 24. Juni 2014, 07:53:41
Sind eigentlich Menschen, die in missionarischem Eifer, andere Menschen von der Überlegenheit wissenschaftlicher Methodik überzeugen wollen, Gutmenschen?  :angel:

Nach meiner Def. könnte das der Fall sein, muss aber nicht. Eifer ist nicht das Kriterium des Gutmenschen, sondern der Nervensäge.

Muss ein Gutmensch nicht zuerst mal Optimist sein, indem er glaubt er könne die positiv Welt verändern, und bdas Problem fängt an wenn ihm die Kriterien der Bewertung was nun positiv ist durcheinandergeraten und er zudem ein gewisses Sendungsbewusstsein entwickelt.

Sehe ich nicht so. Kann, muss aber nicht. Viele sind Kulturpessimisten, und ihr Verhalten zeugt eher von der Art Buße/Ablasshandel. Für mich sind eher die speudoreligiösen Komponenten einschlägig.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 24. Juni 2014, 09:54:57
Zitat von: MrSpock am 24. Juni 2014, 09:17:57
Ein Gutmensch ist eine Person, die vermeintlich gutes tut und dafür Anerkennung fordert - sich aber jegliche Kritik an seinem Verhalten verbittet.

Die werden schon kommen, wenn wir den nächsten Novoartikel im Blog haben.  ;D
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Belbo am 24. Juni 2014, 12:02:28
 :teufel
Zitat von: Conina am 24. Juni 2014, 09:54:57
Zitat von: MrSpock am 24. Juni 2014, 09:17:57
Ein Gutmensch ist eine Person, die vermeintlich gutes tut und dafür Anerkennung fordert - sich aber jegliche Kritik an seinem Verhalten verbittet.

Die werden schon kommen, wenn wir den nächsten Novoartikel im Blog haben.  ;D

Plädoyer für das Essen lebender Tiere? :teufel
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Yadgar am 17. Juli 2014, 23:28:27
Hi(gh)!

Ich habe es 2006 im "Assoziations-Blaster" einmal so formuliert:

Das Gegenteil von »Gutmensch« ist der die neoliberal-neurechten Latrinenparolen von »Focus« und »Welt« bewusstlos nachbrabbelnde Viertelgebildete, der Umweltschutz auch nach über 30 Jahren Ökologiebewegung immer noch für eine neo-bolschewistische Verschwörung gegen den Standort Deutschland hält, der beschränkt und paranoid genug ist, angesichts öffentlicher Forderungen nach rechtlicher Gleichstellung Homosexueller von der angeblich bevorstehenden »Zwangsverschwulung« der Gesellschaft zu delirieren...

Für den typischen Anti-Gutmenschen, häufig ein mehr oder weniger unkündbarer Angestellter im öffentlichen Dienst oder gar Beamter, sind Arbeitnehmer grundsätzlich überbezahlt und großenteils sowieso überflüssig, man selbst hingegen chronisch ungerecht behandelt. Ist er Unternehmer, dann singt er selbstredend das Hohelied der freien Marktwirtschaft - aber wehe, die Subventionen für die eigene Branche stehen auch nur zur Diskussion!

Arbeitslose sind in den Augen des Anti-Gutmenschen nichts als Parasiten... zumindest, so lange er nicht selbst seinen Job verliert.

In seiner radikalen Variante ist der Anti-Gutmensch nichts anderes als ein ewiggestriger, erkenntnisresistenter Rechtsextremist, der seine Dummheit und Menschenverachtung irrtümlicherweise in den Adelsstand couragierten intellektuellen Nonkonformismus erhoben sieht - Tag für Tag in de.talk.tagesgeschehen und de.soc.politik.misc zu besichtigen. Es ist kaum übertrieben zu behaupten, das für den radikalen Anti-Gutmenschen die Begriffe »Gutmensch« oder auch »68er« nicht anderes als ein strafrechtlich unbedenkliches Synonym für »Jude[nsau]« darstellen.

Fazit: wer gegen »Gutmenschen« polemisiert, dem geht es in den allermeisten Fällen nicht um legitime (und nötige!) Kritik an Inkonsequenz und Heuchelei im linken Milieu, sondern darum, seinem eigenen geistigen Kleingärtnertum, seiner Borniertheit, Ignoranz oder auch unverhohlener Menschenverachtung den Glorienschein moralischer Überlegenheit zu verleihen.

...oder auch 2014, aus Anlass des Aufstieges der AfD:

Bösmenschenpartei

...eine Partei, deren Politiker nie ohne Zigarette im Mundwinkel Interviews geben, die Freiheit für Anders Breivik, aber dafür geschlossene Hungerlager für Hartz-IV-Empfänger fordert, für deren Kanzlerkandidaten es Ehrensache ist, nach einer langen Sitzung im Ortsverband auch schon mal mit 2 Promille Alkohol in den BMW zu steigen und den einen oder anderen Fahrrad-Öko zu Brei zu fahren und der öffentlich zu Protokoll gibt: ICH BIN EIN ARSCHLOCH, UND DAS IST GUT SO", nachdem er publikumswirksam vor laufender Kamera seiner Frau das Nasenbein eingeschlagen hat... wenn das Internet ein 1:1-Abbild der richtigen Welt wäre, würde diese Partei es mühelos über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen, würde schlimmstenfalls sogar den Fü... äh, Bundeskanzler stellen! Heiööööööööööööööööööööööööööööööööööööööl!!!!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Groucho am 17. Juli 2014, 23:43:09
Mit welcher Motorsäge machst Du Deine Holzschnitte denn so?  :grins2:
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Robert am 18. Juli 2014, 08:02:09
Aus den Latrinenparolen von der "Jungen Welt" und dem "Neuen Deutschland" nachgebrabbelt.

Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Typee am 18. Juli 2014, 08:51:16
Ja, richtig: das "Gegenteil" des Gutmenschen mag das wohl sein, "der die neoliberal-neurechten Latrinenparolen von »Focus« und »Welt« bewusstlos nachbrabbelnde Viertelgebildete". Und? Was folgt daraus? Dass man nur "Gutmensch" oder "viertelgebildeter Latrinenparoleur" sein kann? Ich verstehe das seltsame ent oder weder nicht.

Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: F. A. Mesmer am 18. Juli 2014, 09:35:06
ZitatWeitere Unwörter für das Jahr 2011:

Gutmensch

Begründung: Mit dem Ausdruck Gutmensch wird insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ,,guten Menschen" in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren. Ähnlich wie der meist ebenfalls in diffamierender Absicht gebrauchte Ausdruck Wutbürger widerspricht der abwertend verwendete Ausdruck Gutmensch Grundprinzipien der Demokratie, zu denen die notwendige Orientierung politischen Handelns an ethischen Prinzipien und das Ideal der Aushandlung gemeinsamer gesellschaftlicher Wertorientierungen in rationaler Diskussion gehören. Der Ausdruck wird zwar schon seit 20 Jahren in der hier gerügten Weise benutzt. Im Jahr 2011 ist er aber in unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Kontexten einflussreich geworden und hat somit sein Diffamierungspotential als Kampfbegriff gegen Andersdenkende verstärkt entfaltet.
Hervorhebungen im Original. Quelle (http://www.unwortdesjahres.net/fileadmin/unwort/download/pressemitteilung_unwort2011_01.pdf).
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Groucho am 18. Juli 2014, 09:58:46
Was ist eigentlich neoliberal-neurechts? Ist das sowas wie eine runde Ecke?
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 18. Juli 2014, 10:10:56
Nee, das ist aus der aktuellen Bibelübersetzung:

Und ich trat an den Sand des Meeres und sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte sieben Häupter und zehn Hörner, war neoliberal-neurechts, und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen Häuptern Namen der Lästerung.

(http://content6.flixster.com/question/40/97/61/4097612_std.jpg)
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: pelacani am 18. Juli 2014, 10:21:19
Conina, ich habe das Gefühl, Du nimmst das Thema nicht ernst genug.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Robert am 18. Juli 2014, 10:21:34
Neoliberal ist die Bezeichnung für alle, die nicht links-grün sind. Eine Art Schimpfwort für den neuen Klassenfeind.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 18. Juli 2014, 10:31:30
Zitat von: Pelacani am 18. Juli 2014, 10:21:19
Conina, ich habe das Gefühl, Du nimmst das Thema nicht ernst genug.

Nö nö, der neue Papst ist doch auch so ein linker Kapitalismuskritiker.

Das passt schon.  ;D ;D ;D

Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: F. A. Mesmer am 18. Juli 2014, 11:05:13
Zitat von: Robert am 18. Juli 2014, 10:21:34
Neoliberal ist die Bezeichnung für alle, die nicht links-grün sind. Eine Art Schimpfwort für den neuen Klassenfeind.
nicht ganz.

Neoliberal ist diejenige Spielart des Kapitalismus, die man ansonsten auch Marktfundamentalismus nennen kann, historisch insbesondere Thatcherismus oder Reagonomics, anderes lasse ich mal weg, weil es die Diskussion unnötig verbreitet.
Im Kapitalismus angelsächsischer Prägung wird das Kapital über die Marktfunktion der Börse organisiert, entsprechend ist alles auf diese ausgerichtet. Wohl und Wehe hängen vom Aktienkurs ab - anders als im rheinischen Korporatismus, der allerdings auch nach dem Bekunden seiner Erfinder neoliberal ist, aber eben nicht so extrem, wie die andere Spielart.
Alles und jedes ist ein Produkt (Stichwort "ich-AG") und wird auf seine Markttauglichkeit geratet.  Der Nutzen einer Ehe ist ökonomisiert, ebenso, ob die Frage, ob jemand kriminell wird (Stichwort: Gary S. Becker). Es gibt keine Gesellschaft, sondern nur Individuen (M. Thatcher), wie es auch keinen Wald gibt, sondern nur Bäume (V. Pispers).
Der Markt hat immer Recht. Sollte der Markt versagen, dann versagt nicht der Markt, sondern er ist nicht genug liberalisiert und wird nur vom Staat am freien Walten gehindert. Der Markt macht keine Fehler. Der Staat durchaus.

Mittlerweile gibt es hierzu massig Literatur. Der Sommer hat ja erst angefangen, da lohnt es sich, ein wirtschaftstheoretische Schmöker mit in den Urlaub zu nehmen.
Wirtschaftsgeschichte ist auch ein bereichernded Feld. Mittlerweile hervorragend dokumentiert, in welche Gesellschaftsformen die Chicago Boys ihre Grenznutzenlehre überführen konnten und es freilich auch taten.

Um dem weiteren Diskussionsverlauf vorzugreifen:
Selbstredend ist das alles nur linke/katholische/utopisten/Idealisten-/Gutmensch- Kapitalismuskritik, schließlich kann man den Kapitalismus nicht kritisieren ohne links zu sein, oder links-rechts bzw. lechts-rinks. Wissenschaftlich schon garnicht. Und wer sich in seiner Kritik daran aus demokratischer Perspektive versucht, der betreibt höchstens linke Agitation, aber keine Wissenschaft...
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Belbo am 18. Juli 2014, 11:11:54
Vielleicht durch diese Dame ganz gut verkörpert.

ZitatAyn Rand (ˈaɪn ˈrænd, eigentlich Alissa Sinowjewna Rosenbaum, russisch Алиса Зиновьевна Розенбаум, wiss. Transliteration Alisa Zinov'evna Rozenbaum; * 20. Januarjul./ 2. Februar 1905greg. in Sankt Petersburg; † 6. März 1982 in New York) war eine russisch-amerikanische Bestseller-Autorin, die sich auch zu Themen der Ökonomie, politischen Philosophie und Ethik äußerte. Hier vertritt sie eine Variante des Libertarismus und u. a., dass Moralität in rationalem Selbstinteresse gründe, sowie einen uneingeschränkten Kapitalismus. Ihre Bücher sind in einer Gesamtauflage von 25 Millionen erschienen, und sie zählt zu den einflussreichsten politischen Autoren der USA des 20. Jahrhunderts

http://de.wikipedia.org/wiki/Ayn_Rand (http://de.wikipedia.org/wiki/Ayn_Rand)

Führt dann zu dem hier.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nachtw%C3%A4chterstaat (http://de.wikipedia.org/wiki/Nachtw%C3%A4chterstaat)

ZitatIm 19. Jahrhundert dominierte das Leitbild des ,,Laissez-faire" die wirtschaftswissenschaftlichen Debatten.[3] Die Idee beziehungsweise Ideologie des Laissez-faire geht von einer natürlichen Ordnung aus, in der die eigennützigen und individualistischen Handlungsweisen der Individuen durch die ,,Unsichtbare Hand" zu einem bestmöglichen Ergebnis koordiniert werden. Daraus ergab sich die Forderung an den Staat, sich aus dem Wirtschaftsleben weitestgehend herauszuhalten, diese Vorstellung verspottete Lasalle als Nachtwächterstaat.[4] Er benutzte den Ausdruck als ,,Kampfbegriff gegen das liberale Staats- und Gesellschaftskonzept"[5] Er bezeichnet (in seinem ,,Arbeiterprogramm" im Jahre 1862) mit der ,,Nachtwächteridee"[6] das Bild vom Staat, das sich (nicht nur) Liberale machen und richtet sich damit spöttisch gegen den zeitgenössischen Manchesterliberalismus.[7] ,,Manchestertum" ist ebenfalls ein spöttischer Ausdruck, der von Ferdinand Lassalle bzw. Benjamin Disraeli stammt
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 18. Juli 2014, 11:17:34
Zitat von: F. A. Mesmer am 18. Juli 2014, 11:05:13
Um dem weiteren Diskussionsverlauf vorzugreifen:
Selbstredend ist das alles nur linke/katholische/utopisten/Idealisten-/Gutmensch- Kapitalismuskritik, schließlich kann man den Kapitalismus nicht kritisieren ohne links zu sein, oder links-rechts bzw. lechts-rinks. Wissenschaftlich schon garnicht. Und wer sich in seiner Kritik daran aus demokratischer Perspektive versucht, der betreibt höchstens linke Agitation, aber keine Wissenschaft...

Und da ist sie wieder, Deine Strohmannmethode (https://forum.psiram.com/index.php?topic=13076.msg168387#msg168387).

Du argumentierst gegen Abziehbilder.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Belbo am 18. Juli 2014, 11:24:56
Zitat von: Conina am 18. Juli 2014, 11:17:34
Zitat von: F. A. Mesmer am 18. Juli 2014, 11:05:13
Um dem weiteren Diskussionsverlauf vorzugreifen:
Selbstredend ist das alles nur linke/katholische/utopisten/Idealisten-/Gutmensch- Kapitalismuskritik, schließlich kann man den Kapitalismus nicht kritisieren ohne links zu sein, oder links-rechts bzw. lechts-rinks. Wissenschaftlich schon garnicht. Und wer sich in seiner Kritik daran aus demokratischer Perspektive versucht, der betreibt höchstens linke Agitation, aber keine Wissenschaft...

Und da ist sie wieder, Deine Strohmannmethode (https://forum.psiram.com/index.php?topic=13076.msg168387#msg168387).

Du argumentierst gegen Abziehbilder.

Abziehbilder....wie den Gutmenschen...oder komm ich jetzt ganz durcheinander?  :grins2:
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 18. Juli 2014, 11:39:18
Nö, ich benutze das Wort ja auch nicht.
Gruppenzuschreibungen sind vielleicht immer mal nötig, aber man muss das sehr aufpassen.


Die Freakonomics (http://freakonomics.com/)-Bücher sind übrigens ganz gut zu lesen und zeigen, was "Markt" so alles umfassen kann.

Man kann dem "Markt" sowieso nicht entkommen.  ;D
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: forenschlaefer am 18. Juli 2014, 12:29:22
das fasst die Strohmänner glaub gut zusammen:
http://www.southpark.de/clips/154528/der-oreilly-faktor
auch wenn der clip bei mir gerade nicht tut.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: sumo am 18. Juli 2014, 14:09:07
man sollte unterscheiden zwischen dem, was der Begriff "Gutmensch" in akademisch gehaltenen Gesprächsrunden bedeutet und dem, was man umgangssprachlich damit verbindet. Umgangssprachlich ist da eine Figur gemeint, die gerne andere Gutes tun läßt, die gerne andere für ihr eigenes Gutsein bezahlen lassen uswusf.
Es ist ähnlich wie mit dem Tragen einer Burka (oder anderer religiös konnotierter Bekleidung). Man kann das alles religionswissenschaftlich beurteilen und gelangt da zu Erkenntnissen, die richtig sind, aber nicht unbedingt die Alltagserfahrung widerspiegeln.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Typee am 18. Juli 2014, 14:44:40
Zitat von: sumo am 18. Juli 2014, 14:09:07
man sollte unterscheiden zwischen dem, was der Begriff "Gutmensch" in akademisch gehaltenen Gesprächsrunden bedeutet und dem, was man umgangssprachlich damit verbindet. Umgangssprachlich ist da eine Figur gemeint, die gerne andere Gutes tun läßt, die gerne andere für ihr eigenes Gutsein bezahlen lassen uswusf.
Es ist ähnlich wie mit dem Tragen einer Burka (oder anderer religiös konnotierter Bekleidung). Man kann das alles religionswissenschaftlich beurteilen und gelangt da zu Erkenntnissen, die richtig sind, aber nicht unbedingt die Alltagserfahrung widerspiegeln.

Vom "Gutmenschen" spreche ich eigentlich auch nicht, er ist mehr eine Denkfigur, eine Typisierung. Es ist für mich der Typus, der sein Handeln nicht nach der Nutzenstiftung, sondern nach der eigenen Moralität orientiert. Der Klassiker dabei ist der Mitteleuropäer, der aus Solidarität mit Sahel-Nomaden Trinkwasser spart.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Robert am 18. Juli 2014, 14:53:03
Dito.

Einer, der im Namen des vorgeblich Guten seine eigene Moral über andere stellt und ihnen dogmatisch seine Vorstellungen aufzwingt. Dabei ist es sekundär, ob das "Gute" wirklich gut ist. Das wird meist nicht mehr hinterfragt.

Ich sage es mal so: Auch Umweltschutz und Ökologie muss wissenschaftsbasiert sein, sonst ist es Scharlatanerie.

Und für mich ist so ein Ökoscharlatan ein Gutmensch. Weil er hier Wasser für die Sahelzone spart, oder weil für seinen Biosprit Regenwälder in Indonesien abgeholzt werden, usw.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 18. Juli 2014, 15:57:13
Oder die ganz schlimmen Beispiele:

Goldener Reis und DDT

Da dürfen jährlich hunderttausende Menschen an vermeidbaren Krankheiten verrecken, um völlig übertriebene Risiken für zukünftige Generationen auszuschließen.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: F. A. Mesmer am 18. Juli 2014, 17:30:20
Zitat von: Conina am 18. Juli 2014, 11:17:34
Zitat von: F. A. Mesmer am 18. Juli 2014, 11:05:13
Um dem weiteren Diskussionsverlauf vorzugreifen:
Selbstredend ist das alles nur linke/katholische/utopisten/Idealisten-/Gutmensch- Kapitalismuskritik, schließlich kann man den Kapitalismus nicht kritisieren ohne links zu sein, oder links-rechts bzw. lechts-rinks. Wissenschaftlich schon garnicht. Und wer sich in seiner Kritik daran aus demokratischer Perspektive versucht, der betreibt höchstens linke Agitation, aber keine Wissenschaft...

Und da ist sie wieder, Deine Strohmannmethode (https://forum.psiram.com/index.php?topic=13076.msg168387#msg168387).

Du argumentierst gegen Abziehbilder.
sei doch froh. So kannst du ewiglich auf dem Strohmann-Part herumreiten und brauchst überhaupt nicht auf das eigentliche Argument eingehen. Denn, so gern ich Strohmännchen benutze, so sicher stehen die nie allein. Ebenso gewiss ist aber, dass du immer auf die Strohmännchen zeigst.
:rofl
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 19. Juli 2014, 10:17:11
Ich geh da einfach ökonomisch ran.

Für solche Spielchen ist mir meine Lebenszeit zu teuer.   
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Scipio am 20. Juli 2014, 14:15:41
Es gibt nicht wenig, allein in unserem Land, die F. A. Mesmers Ausführungen in vollem Umfang zustimmen würden.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: F. A. Mesmer am 21. Juli 2014, 11:09:52
Zitat von: Conina am 19. Juli 2014, 10:17:11
Ich geh da einfach ökonomisch ran.

Für solche Spielchen ist mir meine Lebenszeit zu teuer.
klingt in meinen ohren wie: kind mit dem bade ausschütten. differenzierung ist zu umständlich. aber passt schon.

@Scipio. woran das wohl liegt? ich spekuliere mal auf den extremen linksruck der republik, deswegen schwenken die ja auch die Fähnlein, bin offensichtlich ein mesmerizierender Demagoge/Dämonologe. Das Thema Neoliberalismus hatten wir hier ja mittlerweile öfters. Schall und Rauch, wer nicht will, der hat schon.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: generalerror am 31. Juli 2014, 22:04:02
Ich denke der Begriff "Gutmensch" wird überstrapaziert. Ein Gutmensch ist jemand, der beim Mülltrennen Lieder von Reinhard Mey pfeift. Wohlgemerkt nicht, weil ihm die Musik von Reinhard Mey so gefällt oder ihm das Mülltrennen so großen Spaß macht, sondern damit es jeder im Treppenhaus mitbekommt. Wer andere Menschen attackiert, weil ihm deren Meinung nicht gefällt, ist kein Gutmensch sondern ein Fanatiker.

Gesellschaftlich geächtet werden sollte das Wort nicht, zumindest wenn es im richtigen Kontext verwendet wird, nämlich für diejenigen Zeitgenossen, die ihr Ego pushen, indem sie von den guten die absolut allerbesten sein wollen, sich damit selbst auf eine höhere moralische Stufe heben und damit allen anderen tierisch auf den Sack gehen. Und genau weil das so vielen Menschen auf den Sack geht, ist das Wort auch gesellschaftsfähig.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: MrSpock am 01. August 2014, 08:17:51
Zitat von: generalerror am 31. Juli 2014, 22:04:02
Wer andere Menschen attackiert, weil ihm deren Meinung nicht gefällt, ist kein Gutmensch sondern ein Fanatiker.


Gilt das auch für Menschen, die andere - auf dem Weg nach einem Gourmet-Tempel fragende - Menschen absichtlich in die Irre führt? Nur weil die fragenden sich das (offensichtlich) leisten können?
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Typee am 01. August 2014, 09:04:33
Vielleicht ist "Gutmensch" nur ein Neusprech, und den Begriff gab es schon immer. Früher nannte man ihn "Tugendbold".
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 01. August 2014, 09:10:40
Man gibt das übrigens in der Einheit Jaenicke an.


Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: sweeper am 01. August 2014, 09:56:35
Zitat von: Typee am 01. August 2014, 09:04:33
Vielleicht ist "Gutmensch" nur ein Neusprech, und den Begriff gab es schon immer. Früher nannte man ihn "Tugendbold".
Richtig!
Im Kontrast zu "Raufbold" und "Trunkenbold".
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Conina am 01. August 2014, 10:54:12
Hießen die nicht ganz früher auch Pharisäer?
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: sweeper am 01. August 2014, 10:59:51
Zitat von: Conina am 01. August 2014, 10:54:12
Hießen die nicht ganz früher auch Pharisäer?
Nein, so nannte man Kaffee mit Alkohol und Sahnehäubchen - in Norddeutschland immer noch  :angel:
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: MrSpock am 01. August 2014, 11:41:56
ZitatDer Pharisäer wird aus starkem Kaffee zubereitet, der mit Würfelzucker gesüßt wird und mit 4 cl braunem Rum (Jamaika oder Jamaika-Verschnitt 54 %) und anschließend mit Schlagsahne ergänzt wird. 1981 urteilte das Amtsgericht Flensburg,[1] dass 2 cl Rum für einen Pharisäer nicht ausreichend seien.
Der Pharisäer wird üblicherweise nicht gerührt, sondern durch die Sahne getrunken; wer sich nicht daran hält und das Getränk dennoch umrührt, wird zum Ausgeben einer Lokalrunde aufgefordert. Serviert wird in einem besonderen Pharisäer-Gedeck, einer hohen becherartigen Tasse mit Untertasse. Einem Brauch zufolge kann jemand, der acht Portionen schafft, das Gedeck behalten.
Ursprung und Legenden

Pharisäerhof (Nordstrand), Ursprung des ,,Pharisäers"

Entstanden ist der Pharisäer der Überlieferung nach auf der nordfriesischen Insel Nordstrand, und zwar im 19. Jahrhundert. Zu jener Zeit amtierte dort der besonders asketische Pastor Georg Bleyer. Bei den Friesen war es Brauch, in seiner Gegenwart keinen Alkohol zu trinken. Bei der Taufe des sechsten oder siebenten Kindes des Bauern Peter Johannsen[2] bedienten sie sich einer List und bereiteten das oben beschriebene Mischgetränk zu. Die Sahnehaube verhinderte dabei, dass der Rum im heißen Kaffee verdunstete und es nach Alkohol roch. Selbstverständlich bekam der Pastor stets einen ,,normalen" Kaffee mit Sahne.

Bei Entdeckung soll er ausgerufen haben: ,,Oh, ihr Pharisäer!" Und damit hatte das Nationalgetränk der Nordfriesen nicht nur seine Geschichte, sondern auch seinen Namen.

Die wichtigsten Stellen habe ich gefettet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Pharis%C3%A4er_(Getr%C3%A4nk)
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: uran am 05. August 2014, 21:42:08
Weil in meiner Abwesenheit der Vorschlag kam sich in Literatur zu vertiefen, wie wärs damit:
http://www.maxeiner-miersch.de/mephisto.htm (http://www.maxeiner-miersch.de/mephisto.htm)
Außerdem gab es bei Novo Argumente einen Artikel: "Politische Korrektheit: Wider den Aufstand der Gutmenschen"
http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001657 (http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001657)
ZitatMit einem Wort: Gutmenschen sollten sich nicht dagegen wehren, so genannt zu werden. Immerhin schwingt in diesem Wort doch mit, dass man ihnen gute Absichten keineswegs abspricht. Nur will man zum Ausdruck bringen, dass sie es damit übertreiben, und das könnte allgemeine Nachdenklichkeit fördern.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: forenschlaefer am 06. August 2014, 00:09:19
das passt hier gut rein http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/demokratieverachtung-des-spiessigen-linken-mainstreams-13078690.html

ZitatEin merkwürdiger Selbstwiderspruch durchzieht dieses Juste Milieu. Man ist etabliert, will es aber nicht sein, schon gar nicht: das offen zugeben. Man lebt ziemlich gut in jener Gesellschaft, die man abzulehnen vorgibt. Das führt zwangsläufig zu geistig-moralischen Verrenkungen, die den Blick auf die Wirklichkeit trüben. Denn der linke Spießer, eine Kernfigur der neuen Heuchlertruppe, ist kein Rebell. Stefan Zweig hätte ihn als ,,Kaffeehaus-Komplotteur" bezeichnet. Man könnte ihn auch den spät gereiften Öko-Bürger mit modischem Bart und Hang zur lebensweltlichen Nachhaltigkeit nennen - wahlweise die pansexuelle Veganerin, die gegen Gentechnik ist und für Gender-Mainstreaming, für regionales Gemüse und gegen die globalen Finanzmärkte. Oder den konspirativ gebildeten Weltversteher, der weiß, dass Banken, Massenmedien und Geheimdienste uns alle manipulieren und das geplante Freihandelsabkommen mit Amerika der Untergang Europas ist. Gewohnheitsmäßig wählt er Grüne, Linke oder Piraten, auch wenn er sie spätestens nach dem dritten Glas Côtes du Rhône schon als ,,zu angepasst" kritisiert. Genau das kennzeichnet dieses Juste Milieu der neuen Biederkeit: Frivol fordert es bei anderen jenen Widerstandsgeist, den es selbst längst aufgegeben hat und allenfalls noch symbolisch pflegt, zum Beispiel beim Kampf gegen die Masernimpfung oder texanische Chlorhühnchen.

[...]

Vertiefte politische und historische Kenntnisse sind hier ebenso wenig gefragt wie theoretische Diskussionen, die noch in den siebziger Jahren üblich waren. Stattdessen triumphiert das Ressentiment. Der Markenkern des vermeintlich progressiven Spießers besteht ja gerade in jener Selbsttäuschung, man sei Teil einer kritischen Minderheit, die sich gegen den angeblich konservativen Mainstream stemme. Dabei ist das Gegenteil richtig: Die vermeintlich oppositionelle Haltung, ob zu Klimawandel, Frauenquote, Homoehe oder Massentierhaltung, ist längst mehrheitsfähig, und wenn es gegen ,,Kriegseinsätze" der Bundeswehr geht, darf sich selbst der militante Kreuzberger Pazifist zu einer satten Zweidrittelmehrheit der Bundesbürger rechnen.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: MrSpock am 06. August 2014, 07:36:58
Zitat von: forenschlaefer am 06. August 2014, 00:09:19
das passt hier gut rein http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/demokratieverachtung-des-spiessigen-linken-mainstreams-13078690.html


Danke für den erfrischenden Artikel!
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Yadgar am 17. November 2014, 00:09:40
Hi(gh)!

Zitat von: forenschlaefer am 06. August 2014, 00:09:19
Zitat von: FAZMan könnte ihn auch den spät gereiften Öko-Bürger mit modischem Bart

Nö. Die Leute, die heutzutage "modische Bärte" tragen, nennt man Hipster, sind merklich unter 40 (und damit zum spät Gereiftsein eindeutig zu jung) und haben politisch entweder gar keine oder einfach irgendwelche Meinungen (wobei ich aus eigener Erfahrung mit Hipstern allerdings nicht viel dazu sagen kann - die Jungs scheinen nicht sehr kommunikativ zu sein, ein einziges Mal bin ich allerdings in einem Dönerladen in Köln-Ehrenfeld einem Prachtexemplar von Schwarzbart-Hipster begegnet, der sich darüber beklagte, dass man ihn "in die Nazi-Ecke" gesteckt hätte... das klingt ja nun nicht gerade nach politisch superkorrektem Linksspießer)...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar

P. S. Mein Bart ist übrigens NICHT modisch... aber ich bin ja auch kein Hipster!
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Groucho am 17. November 2014, 02:43:00
Zitat von: Yadgar am 17. November 2014, 00:09:40
P. S. Mein Bart ist übrigens NICHT modisch... aber ich bin ja auch kein Hipster!

So vielleicht?
(http://2.bp.blogspot.com/-0dRb7xsrrmQ/T3SFoYsbhbI/AAAAAAAABvo/kGUWE-JOxkg/s1600/Seneca-Crane.jpg)
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Wolleren am 05. Mai 2015, 19:04:46
Zum Thema Weltausstellung in Mailand schreibt Laura Weissmüller am 2./3.05.2015 im SZ-Feuilleton kritisch:
Zitat
Der Umgang mit Lebensmitteln wird über die Zukunftsaussichten unseres Planeten entscheiden; während ein Teil der Weltbevölkerung gedankenlos die immer knapper werdenden Ressourcen plündert, gehen jeden Abend eine Milliarde Menschen hungrig ins Bett.
Eine Milliarde geht. "gehen" ist englische Grammatik, nicht deutsche. Und die Hungrigen haben Betten? Fein!
Naja, fürs SZ-Feuilleton reichen Form und Inhalt.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Groucho am 05. Mai 2015, 19:35:40
Zitat von: Isaac am 05. Mai 2015, 19:04:46
Zum Thema Weltausstellung in Mailand schreibt Laura Weissmüller am 2./3.05.2015 im SZ-Feuilleton kritisch:
Zitat
Der Umgang mit Lebensmitteln wird über die Zukunftsaussichten unseres Planeten entscheiden; während ein Teil der Weltbevölkerung gedankenlos die immer knapper werdenden Ressourcen plündert, gehen jeden Abend eine Milliarde Menschen hungrig ins Bett.
Eine Milliarde geht. "gehen" ist englische Grammatik, nicht deutsche. Und die Hungrigen haben Betten? Fein!
Naja, fürs SZ-Feuilleton reichen Form und Inhalt.

Ich würd mich ja eher über den Inhalt aufregen. Als ob dieser Planet wegen falschem Umgang mit Lebensmitteln "untergeht", also ob Ressourcen "schonen" irgendeine Lösung wäre. So ein dummer Quatsch. Aber eben, SZ plus Feuilleton ...
Titel: Gekaufte Demonstranten
Beitrag von: Wolleren am 13. Juni 2015, 15:10:08
Gekaufte Demonstranten: Welthungerhilfe protestiert mit Schauspielern gegen TTIP

ZitatUnter den rund 40.000 Demonstranten, die in der vergangenen Woche in München gegen das Handelsabkommen TTIP protestiert haben, waren mindestens fünf bezahlte Schauspieler. Dies ist zwar ein vernachlässigbar kleiner Anteil, andererseits handelte es sich um Personen, die sich wohlkalkuliert dramatisch verkleidet hatten und so die Bilder der Demonstrationen mitprägten, die in den Medien verbreitet wurden. Es waren dunkelhäutige Frauen und Männder, die als Sensenfrau und -mann maskiert worden waren. Die Hälfte ihrer Gesichter war totenkopfähnlich geschminkt, sie trugen Sensen und schwarze Kutten. Ihr Auftraggeber: die Welthungerhilfe. Sie zahlte den Darstellern laut einem Bericht der Zeitung "taz" zusammen 3000 Euro Honorar, damit sie beim bunten Protest gegen den Welthunger mitwirkten.

Nichtregierungsorganisationen sind bekannt für ihre phantasievollen Protestaktionen. Stelzenläufer, Fassadenkletterer oder als Mast-, Chlorhühnchen oder Biene verkleidete Gestalten treten öffentlichkeitswirksam in Erscheinung, wenn es gegen die Agrarindustrie, Chemikalien oder den Kapitalismus geht. Dass dafür Schauspieler engagiert werden, ist angeblich nicht üblich. Auf Nachfrage dieser Zeitung verneinten dies jedenfalls Greenpeace, BUND und WWF.

Die Welthungerhilfe bestätigte: "Fünf Schauspielerinnen und Schauspieler traten als Sensenmänner und Sensenfrauen geschminkt und verkleidet auf und haben für unser Anliegen, Kleinbauern in Entwicklungsländern zu stärken, geworben." Sie seien "als künstlerische Darsteller engagiert" worden.

Foodwatch verriet, Trainees und eine Absolventin des Freiwilligen Ökologischen Jahres seien auf eigenen Wunsch etwa als Milchschnitte inszeniert worden. Der stellvertretende Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt sagte dieser Zeitung, er habe nichts gegen den Einsatz von Schauspielern, den Foodwatch aber nicht praktiziere: "Ich halte das für legitim im Meinungskampf, dass Organisationen versuchen, ihrem Anliegen durch einprägsame Bilder Ausdruck zu verleihen - und dass man sich dafür Profis bedient." Auch Volkswagen oder der Ärzteverband Marburger Bund standen schon im Verdacht, dies für ihre Zwecke getan zu haben.

(FAZ vom 9.6.2015, Hervorhebung von mir).
Die Skrupel, Menschen im "Meinungskampf" (hier: durch "undisclosed product placement") zu betrügen, sind also bei Volkswagen und Foodwatch ähnlich gering ausgeprägt. Die Geringschätzung der Öffentlichkeit als durch "einprägsame Bilder" zu lenkende Massen hat Geschichte.
Während man den frühen Lenkern der Massen gewiss anderes vorzuwerfen hat als Bigotterie, bin ich doch an die 80-er erinnert, als bigotten Stalinisten beim Gedanken an 300000 Menschen im Bonner Hofgarten - aufgrund der schieren Zahl der gelenkten Menschen - regelmäßig einer abging; bei manchen ist das bis heute so.
Titel: Re: Gekaufte Demonstranten
Beitrag von: Groucho am 13. Juni 2015, 15:17:41
Zitat von: Isaac am 13. Juni 2015, 15:10:08
Gekaufte Demonstranten: Welthungerhilfe protestiert mit Schauspielern gegen TTIP

Was willste denn? Das ist gelebter evolutionärer Humanismus.

ZitatDu sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!

Irgendwie kann man es auch keinem recht machen.
Titel: Re: Gekaufte Demonstranten
Beitrag von: uran am 13. Juni 2015, 17:41:28
Zitat von: Groucho am 13. Juni 2015, 15:17:41
Zitat von: Isaac am 13. Juni 2015, 15:10:08
Gekaufte Demonstranten: Welthungerhilfe protestiert mit Schauspielern gegen TTIP

Was willste denn? Das ist gelebter evolutionärer Humanismus.

Sollten die mit dem Geld denn nicht etwas anderes machen?
Um welche Hungernden geht es denen bei TTIP eigentlich? Um die in den Slums Europas, oder der USA?

So wie ich das aus der TAZ lese war es die Alles-was-man-irgendwie-so-scheisse-findet Demo zum G7 Gipfel. Hatte wohl weniger mit TTIP zu tun, sondern eher der Entwicklungshilfe Etat der G7. Wenn dann die FAZ schreibt, es ginge um TTIP, dann kann ich es verstehen, wenn die Welthungerhilfe sagt:
Zitates sei schwer mit einem Thema wie Hunger in die Öffentlichkeit zu gelangen.

http://www.taz.de/!5202889/ (http://www.taz.de/!5202889/)
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: eLender am 10. Dezember 2022, 19:54:22
Zitat von: Conina am 01. August 2014, 09:10:40Man gibt das übrigens in der Einheit Jaenicke an.

Die Einheit ist weiter aktiv, mit dem bigotten Palaver auf gleichen Niveau immer noch geschäftig unterwegs. Das Gebashe (aktuell auch (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.msg265646#msg265646) bei Sinans Woche, deshalb auch hier mal der Einwurf) hat sich als Verkaufsschlager für dauerempörte Bambisten erwiesen, weshalb er profitorientiert eisern daran festhält. Der Sky schmückt sich als armer, mitfühlender Geselle auch gerne mit Bashing, er hat sicherlich einen nur sehr kleinen ökologischen Fußabdruck, ist ja quasi (Film-)Indianer.

ZitatModeratorin Judith Rakers bat ihn im Interview ein Leben einer Milchkuh wie im Biologieunterricht zu skizzieren. Nachdem er erklärt hatte, dass ,,Milchkühe ständig schwanger gehalten" würden, ihnen ,,die Kälber nach der Geburt entrissen" würden und einigen weiteren Ausführungen zur Agrarbrache mit einem kleinen Abstecher in die Schweinehaltung, hatte auch der ebenfalls geladene Schauspieler Sky du Mont noch etwas zum Thema beizutragen: ,,Was wir noch ausgelassen haben: Nicht nur dass die Kuh leidet [...] was passiert mit den Kälbern? Und da weiß ich wiederum Bescheid. Die werden ja alle umgebracht. Die werden in Container geschmissen bis es mehrere Schichten sind und die unteren ersticken. Wenn man Milch trinkt muss man das wissen", erklärt der Schauspieler dem Publikum.
https://www.agrarheute.com/tier/rind/hannes-jaenicke-sky-mont-hetzen-gegen-milchviehhalter-600792

Drückt sich dann aber davor, mit der Wirklichkeit zu beschäftigen.

ZitatSehr geehrte Frau Rakers, sehr geehrter Herr di Lorenzo, als Landwirtin und Milchviehhalterin bin ich entsetzt, dass der Schauspieler Hannes Jaenicke in Ihrer Sendung unwidersprochen seine kruden Thesen verbreiten durfte. Ich möchte Ihnen sagen: Er betreibt mit seinen Auftritten offenbar die bewusste Verbreitung von falschen Aussagen zur Milchviehhaltung. Dies kann er unmöglich recherchiert haben, denn es entspricht schlicht nicht der Wahrheit!"
In einem ausführlichen Post stellt sie die behaupteten Unwahrheiten richtig und lädt die Moderatoren und die Redaktion von 3nach9 zu sich auf den Hof ein:

Karma strikes back: als bescheiden lebender Multimillionär Wohlstandsverweigerer werden ihm jetzt leider auch noch Mittelchen für sein ärmliches Leben genommen. Ständiges Herumfliegen zwecks Weltrettung geht dann wohl nicht mehr im Privatjet, es muss vll. in der menschenverachtenden Business-Klasse erfolgen, leider nur First Class.

ZitatWie ein Sprecher des Verbandes dem Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt am Freitag, 9. Dezember 2022, sagte, war der Schauspieler seit Mitte Oktober 2022 Testimonial, also Markenbotschafter, in einer Imagekampagne zum Thema Mitgliedschaft des Marketingfonds des Genossenschaftsverbandes. Das Mitwirken von Jaenicke sei vergütet worden. Zur Höhe der Summe, die Jaenicke hierfür kassiert hat, machte der Verband keine Angaben. Ingmar Rega, Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverbandes, kritisierte die Aussagen von Hannes Jaenicke. ,,Wir stehen zu jeder Zeit an der Seite der Landwirtschaft und stellen uns klar gegen Aussagen in der Öffentlichkeit, die diesen wichtigen Berufsstand zu Unrecht einseitig und unreflektiert diffamieren", wird er in einer Pressemitteilung des Verbandes zitiert.
https://www.agrarheute.com/politik/tv-show-banken-beenden-zusammenarbeit-hannes-jaenicke-601236
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Max P am 10. Dezember 2022, 20:07:18
Hannes Jeanicke ist sowieso ein ganz unangenehmer Fatzke, so eitel wie verlogen. Ganz früher mag sein Engagement mal echt gewesen sein, ist aber schon lange nur noch Selbstvermarktung.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Scipio 2.0 am 10. Dezember 2022, 20:56:51
Mh... was Landwirtschaft angeht scheinen wohl einiges an Mythen im Umlauf zu sein.

Stimmt es zum Beispiel, das Mutterkühe darunter leiden, wenn die Kälbchen weggenommen werden (so denn das überhaupt passiert)?
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: eLender am 10. Dezember 2022, 22:55:55
Zitat von: Scipio 2.0 am 10. Dezember 2022, 20:56:51Stimmt es zum Beispiel, das Mutterkühe darunter leiden, wenn die Kälbchen weggenommen werden (so denn das überhaupt passiert)?
Keine Fatzkes fragen, sondern lieber denjaenicken denjenigen, der das besser weiß (und ja, das Leben ist leider kein Märchenfilm).

ZitatEs ist für viele Verbraucher ein emotionales Thema: die Trennung von Kuh und Kalb. Die Universität Göttingen hat vor Kurzem mit einer bundesweiten Umfrage festgestellt, dass die meisten Befragten eine frühe Trennung der Kälber von ihren Müttern ablehnen. Das Ergebnis sorgte für viel Diskussion auf der agrarheute-Facebook-Seite.

Viele Landwirte waren über das Umfrageergebnis wenig überrascht, bemängeln jedoch, dass die meisten Verbraucher diese Thematik wenig realistisch einschätzen können, weil sie die Gründe für die Praxis schlicht nicht kennen.
https://www.agrarheute.com/tier/rind/trennung-kuh-kalb-pro-contra-user-533448
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Dezember 2022, 07:42:32
ZitatNach Kommentar zu Milchviehhaltung: Bauern wollen gegen Sky du Mont und Hannes Jaenicke klagen
https://www.stern.de/lifestyle/leute/bauern-wollen-gegen-sky-du-mont-und-hannes-jaenicke-klagen---wegen-kritik-an-milch-33002982.html
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Scipio 2.0 am 14. Dezember 2022, 16:44:53
Ich glaube, der neueste Faktenfinder der Tagesschau passt ganz gut hier rein:

ZitatSeit Jahrzehnten wird die indische Aktivistin Vandana Shiva von Umweltorganisationen, Politikern und Medien hofiert - vor allem wegen ihres Einsatzes gegen grüne Gentechnik. Dabei verbreitet sie auch Desinformation und Verschwörungsmythen.

Quelle: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/vandana-shiva-gentechnik-101.html
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Dunkelzahn am 14. Dezember 2022, 17:15:06
Frau Shiva war schon des öfteren im Blog zu Gast:
https://blog.psiram.com/tag/vandana-shiva/

Sie ist mir persönlich eine der "liebsten" Kundinnen.
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: eLender am 14. Dezember 2022, 22:59:17
Zitat von: Dunkelzahn am 14. Dezember 2022, 17:15:06Frau Shiva war schon des öfteren im Blog zu Gast:
https://blog.psiram.com/tag/vandana-shiva/
Sie ist mir persönlich eine der "liebsten" Kundinnen.

Die Olle wohnt ja auch bei uns im Wiki. Was ich an dem Tagesschau-Artikel bemerkenswert finde: es steht in der Tagesschau! In den Öffis wird die Dame seit (ziglichen) Jahren als Ikone gegen die Globalisierung und für den Umweltschutz gefeiert. Sie gilt als unantastbare Säulenheilige, das ist bei fast allen Medien und in weiten Teilen der Politik so. Wenn die Tagesschau die Dame jetzt mal kritisch hinterleuchtet, dann hat sie (nuja, die öffentlich-rechtlichen) die ganzen Jahre geschlafen.

Ist aber trotzdem gut und wird gerade dort vielen vor den Kopf stoßen. Der Artikel ist wirklich gut recherchiert und sehr informativ. In kritischen / skeptischen Kreisen ist lange bekannt, dass sie nicht nur eine Heuchlerin (und Betrügerin) ist, die für viel Leid und Elend verantwortlich ist. Sie arbeitet auch mit den typischen verschwörungsideologischen Mustern und kassiert kräftig damit ab.

Das Letztere hat wohl das Fass zum überlaufen gebracht. Wenn selbst Pia Lamberty vor der Tante warnt, dann ist das bemerkenswert. Ich ziehe sogar den Hut vor Lamberty, sie wird sich damit nicht nur einen Gefallen tun.

https://www.psiram.com/de/index.php/Vandana_Shiva

(es ist ja ein wenig wie mit der Mother-fucking Teresa (authentisches Portrait anbei). Die konnte man auch nie wirklich kritisieren und gilt heute noch den allermeisten Menschen als Inkarnation der Nächstenliebe. Hamwa ooch schon verwurstet (https://blog.psiram.com/2016/02/mutter-theresa-die-heilige-des-elenden-verreckens/))

(https://blog.psiram.com/wp-content/uploads/2016/02/theresa.jpg)
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Daggi am 14. Dezember 2022, 23:05:11
Der Artikel muss aktualisiert werden
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: eLender am 24. Januar 2023, 23:35:51
Der Himmel ist vom Berg gestiegen und hat festgestellt, dass Lebensmittel nicht fertig produziert in Schlaraffenland herbeigezaubert werden. Jetzt muss er nur noch zum Nordpol wandern um festzustellen, dass der Weihnachtsmann da eigentlich auch schlecht wohnen kann. Ihm ist auch schon der leise Verdacht gekommen, dass die ganzen Westernstädte, in denen er lebhaft Dokumentarfilme gedreht hat, nur aus Pappmaschee gebaut sein könnten. Er will der Sache aber nicht nachgehen, zu groß die Angst, er könnte jahrelang falsche Vorstellungen gehabt haben.

Ok, genug der Häme. Man muss ihm Respekt zollen dass er das gemacht hat und dass er auch zugibt, falsche Vorstellungen gehabt zu haben. Jetzt kann er sich ja den echten Problemen zuwenden...*

ZitatBereits einige Tage nach der 3nach9-Sendung vom 25. November 2022 hatte sich Sky Du Mont auf seinem Instagram-Account geäußert und seine pauschale Aussage gegenüber der Milchviehhaltung bedauert. Bei seinem Besuch in der NDR-Sendung DAS! vom 18. Januar, wiederholte du Mont dieses Bedauern.

Am Samstag (21.01.) besuchte Sky du Mont den Milchviehbetrieb von Familie Ahrens im Landkreis Northeim und entschuldigte sich nochmals für seine Aussagen in der Sendung 3nach9. Milchviehhalter Frank Ahrens und seine Familie zeigten dem Schauspieler, wie moderne, konventionelle Milchviehhaltung funktioniert, wie das Landvolk Niedersachsen bereits am Samstag auf seiner Instagramseite veröffentlichte.

Die Landwirtsfamilie gab dem Schauspieler einen Einblick in ihren Alltag und zeigten ihm, wie die insgesamt 150 Kühe plus Nachzucht gehalten werden, warum Kälber eine Zeit lang in Iglus verbringen oder von der Mutter getrennt werden. Der Schauspieler habe während des zweistündigen Betriebsbesuchs den Milchviehhaltern aufmerksam zugehört und sich für die Arbeit interessiert, so das Landvolk Niedersachsen weiter.

,,Es ist ihnen bei Gott gelungen, mich vom Gegenteil zu überzeugen", zog du Mont sein Fazit, so das Landvolk Niedersachsen. Mit dem ,,alle" und seinen inhaltlich falschen Sätzen habe er eine ganze Branche in ein falsches Licht gerückt. ,,Das tut mir sehr leid! Sie haben mir die Situation und vieles erklärt. Das hier sind wunderschöne Bilder, die ich gesehen habe und die beweisen, wie es wirklich zugeht", dankte Sky du Mont Bauernfamilie Ahrens.
https://www.agrarheute.com/tier/rind/falschaussagen-sky-mont-besuch-milchviehstall-602641


*dies ist ein von der Farmermafia gesponserter DesInformationshappen
Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Januar 2023, 07:47:24
Zitat von: eLender am 24. Januar 2023, 23:35:51Man muss ihm Respekt zollen dass er das gemacht hat und dass er auch zugibt, falsche Vorstellungen gehabt zu haben.

Zustimmung. Es würde anderen Personen des öffentlichen Lebens auch besser zu Gesicht stehen stehen, wenn sie ihre Fehler eingestehen.

Ich warte z.B. immer noch darauf, dass Prof. Börne zugibt, dass er in 2021 (https://de.wikipedia.org/wiki/Allesdichtmachen) in Bezug auf Coronaschutzmaßnahmen und Impfung viel B*llshit in den Medien verbreitet hat und das auch noch nach dem Besuch einer Coronastation in einer Klinik. Die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

Titel: Re: Gutmenschliche Bigotterie
Beitrag von: Yadgar am 23. Oktober 2023, 14:28:50
Hi(gh)!

Zitat von: Wolleren am 05. Mai 2015, 19:04:46Eine Milliarde geht. "gehen" ist englische Grammatik, nicht deutsche. Und die Hungrigen haben Betten? Fein!

Auch ein indo-pakistanisches Charpoy (https://de.wikipedia.org/wiki/Charpai) ist ein Bett!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar