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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 11:06:44

Titel: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 11:06:44
Wenn ich sowas lese, geht mir unweigerlich die frage durch den Kopf ob gewisse Leute nicht einfach einen Knall haben. Der Beriff Weltfremd ist da noch eine starke Untertreibung. Die m.A. nach sehr steile These dass man durch Computerspiele sog. Gewaltphantasien trainieren kann die man nicht mehr loswird (also vulgo: zum degenerierten Monster Kriegsverbecher wird) wird aus meiner Sicht nach wie vor nicht wahrer, egal wer das immer wieder aufgreift.

Das IKRK begibt sich damit m.M. nach auf dem direkten Weg in die Gesellschaft von PeTA und co. den Menschen ihre Gesinnung vorzuschreiben zu wollen.  Kann man denjenigen der so einen ***** äussert nicht wegen Rufschädigung am Roten Kreuz auf die Strasse stellen ? #)

http://www.gulli.com/news/22478-das-rote-kreuz-kriegsverbrechen-in-videospielen-bestrafen-2013-10-07
http://www.20min.ch/digital/games/story/Gamer-sollen-fuer-Kriegsverbrechen-buessen-27076458
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Bloedmann am 08. Oktober 2013, 11:51:31
Au backe, wenn rauskommt was ich alles in Postal 2 angestellt habe, bin ich im Eimer.
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Conina am 08. Oktober 2013, 12:18:06
Da gab´s ein paar lustige Kommentare bei Astrodicticum simplex (artikel über Korrelatium und Kausalität):
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/10/07/tatortwissenschaft-korrelation-und-killerspiele-in-freunde-bis-in-den-tod/#comment-219775

ZitatBullet
7. Oktober 2013

Drek. Der erste bitte weg. :(

Ich bin Doomed. Ich schlottere wie bei einem starken Quake vor lauter Fear, und mein FarCry ist weithin zu hören, als mein Half-life schon überschritten ist. Ich krieg hier die Crysis. Aber Serious Sam sagt, es wäre alles völlig unreal.

Komisch. Ich will immer noch nicht mit einer Axt durch das Einkaufszentrum holzen.
Bin ich eigentlich noch normal?


#2 Spritkopf
7. Oktober 2013


@Bullet

    Komisch. Ich will immer noch nicht mit einer Axt durch das Einkaufszentrum holzen.
    Bin ich eigentlich noch normal?

Ja, bist du. Das weiß doch jeder, dass bei einem ordentlichen Amoklauf vier Faktoren die wesentliche Rolle spielen, bei denen eine Axt, sagen wir, suboptimal abschneidet:
1. Feuerkraft
2. Feuerkraft
3. Feuerkraft
4. ausreichend Munition
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Groucho am 08. Oktober 2013, 12:26:54
Zitat von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 11:06:44
Das IKRK begibt sich damit m.M. nach auf dem direkten Weg in die Gesellschaft von PeTA und co. den Menschen ihre Gesinnung vorzuschreiben zu wollen.  Kann man denjenigen der so einen ***** äussert nicht wegen Rufschädigung am Roten Kreuz auf die Strasse stellen ? #)

Ich weiß ja gar nicht, was schlimmer ist. Das IKRK ist ja gar nicht gegen die Spiele, sondern nur, dass man konventionsgerecht abknallt. Das wiederum hallte ich für ziemlich durchgeknallt.
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Conina am 08. Oktober 2013, 12:45:58
Das ist in den meisten Spielen aber eigentlich Standard.

Da hat man die Mission verloren, wenn man Unbeteiligte abknallt.

Dass das keine Auswirkungen hat, ist die Ausnahme.
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 12:58:51
Zitat von: Conina am 08. Oktober 2013, 12:45:58
Das ist in den meisten Spielen aber eigentlich Standard.

Da hat man die Mission verloren, wenn man Unbeteiligte abknallt.

Dass das keine Auswirkungen hat, ist die Ausnahme.
Das hängt aber stark von der Art der Spiele ab, würde ich mal behaupten.
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 13:04:46
Zitat von: Groucho am 08. Oktober 2013, 12:26:54
Zitat von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 11:06:44
Das IKRK begibt sich damit m.M. nach auf dem direkten Weg in die Gesellschaft von PeTA und co. den Menschen ihre Gesinnung vorzuschreiben zu wollen.  Kann man denjenigen der so einen ***** äussert nicht wegen Rufschädigung am Roten Kreuz auf die Strasse stellen ? #)

Ich weiß ja gar nicht, was schlimmer ist. Das IKRK ist ja gar nicht gegen die Spiele, sondern nur, dass man konventionsgerecht abknallt. Das wiederum hallte ich für ziemlich durchgeknallt.
Da hast du recht. Was davon schlimmer ist kann ich nicht sagen, ich halte es aber ebenfalls für ziemlich durchgeknallt. Die Argumentation ist für mich dieselbe wie wenn jmd. behaupten würde, dass man durch Mario Kart zum Formel 1 Fahrer wird und es daher in diesem spiel Verkehrsregeln bräuchte.
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Hgulf am 08. Oktober 2013, 13:48:13
Moin

ZitatDas Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) möchte mit Videospielentwicklern zusammenarbeiten, um Konsequenzen für begangene Kriegsverbrechen in virtuellen Spielen einzubauen. Das IKRK sorgt sich um eine Trivialisierung von schweren Verstößen gegen die Regeln des bewaffneten Konflikts. (http://www.gulli.com/news/22478-das-rote-kreuz-kriegsverbrechen-in-videospielen-bestrafen-2013-10-07 (http://www.gulli.com/news/22478-das-rote-kreuz-kriegsverbrechen-in-videospielen-bestrafen-2013-10-07))

Wo ist jetzt der Skandal? Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz fordert also keine Gesetze, Verbote oder rollende Köpfe, sondern möchte ganz friedlich sich in einem ihre Themen betreffenden Punkt einbringen. Die Meldung ist meilenweit von einer Wer-Doom-spielt-erschießt-Mitschüler-Meinung entfernt.

Auch gab es wegen entsprechender Spielinhalte schon harsche Kritik aus Spielerkreisen, ich erinnere mich an lautstarke Diskussionen in der Sendung "Game One" an Call of Duty: Modern Warfare 2; und Simon Krätschmer ist mir bisher nicht als Ego-Shooter-Kritiker aufgefallen.

TL;DR: Ich halte es nicht für einen Aufreger.
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Groucho am 08. Oktober 2013, 13:56:36
Zitat von: Hgulf am 08. Oktober 2013, 13:48:13
ZitatDas Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) möchte mit Videospielentwicklern zusammenarbeiten, um Konsequenzen für begangene Kriegsverbrechen in virtuellen Spielen einzubauen. Das IKRK sorgt sich um eine Trivialisierung von schweren Verstößen gegen die Regeln des bewaffneten Konflikts. (http://www.gulli.com/news/22478-das-rote-kreuz-kriegsverbrechen-in-videospielen-bestrafen-2013-10-07 (http://www.gulli.com/news/22478-das-rote-kreuz-kriegsverbrechen-in-videospielen-bestrafen-2013-10-07))

Wo ist jetzt der Skandal? Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz fordert also keine Gesetze, Verbote oder rollende Köpfe, sondern möchte ganz friedlich sich in einem ihre Themen betreffenden Punkt einbringen. Die Meldung ist meilenweit von einer Wer-Doom-spielt-erschießt-Mitschüler-Meinung entfernt.

Auch gab es wegen entsprechender Spielinhalte schon harsche Kritik aus Spielerkreisen, ich erinnere mich an lautstarke Diskussionen in der Sendung "Game One" an Call of Duty: Modern Warfare 2; und Simon Krätschmer ist mir bisher nicht als Ego-Shooter-Kritiker aufgefallen.

TL;DR: Ich halte es nicht für einen Aufreger.

Ist kein großer Aufreger. Es ist nur die m.M. seltsame Denkart, die hier zum Vorschein kommt. Man scheint zu meinen, durch solche Initiativen irgendwas in der realen Welt verbessern zu können. Man gibt den Spielen dadurch ein Gewicht, dass sie nicht haben.
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Omikronn am 08. Oktober 2013, 14:22:47
ZitatWo ist jetzt der Skandal?
Stimmt, da ist kein Skandal auszumachen. Mir fielen vor allem zwei Sachen auf die ich halt anführen wollte:

- Die von groucho erwähnte setsame Denkweise finde ich einigermassen bemerkenswert. Da wird die Natur einer Begebenheit, dass sie eine sehr klar erkennbare Fiktion ist, mal schlicht nicht erkannt oder ignoriert...
- Zum anderen dass eine durchaus nicht unwichtige Institution wie das IKRK offenbar keine wichtigeren wichtigeren Aufgaben zu bewältigen hat...
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: zerodivide am 08. Oktober 2013, 15:01:33
Warum nicht gleich komplett realistisch. http://www.youtube.com/watch?v=A5tRNs2X5Q4 (http://www.youtube.com/watch?v=A5tRNs2X5Q4)
Titel: Re: Quo vadis IKRK?
Beitrag von: Superkalifragilistisch am 08. Oktober 2013, 20:29:02
Der Realitätsverlust ist real. Er ist aber wie immer auf der Seite der Pädagogen und institutionellen Elfenbeinturmbewohnern.