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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: The Doctrix am 20. August 2013, 10:22:06

Titel: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: The Doctrix am 20. August 2013, 10:22:06
Die Krankenkassen in Deutschland lehnen immer mehr Leistungen ab:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kassen-lehnen-hunderttausendfach-leistungen-ab-a-917250.html

Und das, obwohl sie jede Menge Geld auf der hohen Kante haben. Aber das wird ja lieber für Voodoo-Medizin ausgegeben.
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: Hgulf am 20. August 2013, 10:50:53
Amen!
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: Ratiomania am 20. August 2013, 15:57:15
Es wurde doch schon oft gesagt:

Die Krankenkassen erweitern ihren Leistungskatalog mit Hokus-Pokus um Neukunden zu gewinnen.

Genauer: Junge, gesunde, sozio-ökonomisch gut gestellte Kunden mit Faible für Gaga-Medizin.

Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: Groucho am 20. August 2013, 16:19:44
Zitat von: Ratiomania am 20. August 2013, 15:57:15
Es wurde doch schon oft gesagt:

Jupp. Es rechnet sich offenbar. Kundschaft mit Einzahlüberschuss aufgrund des Alters, billiges Huschifuschizeugs, was teure Medis spart. Vermutlich oft zu recht.
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: The Doctrix am 20. August 2013, 16:29:02
Wobei ich ja sagen muss: was da so an Ärzten beim MDK herumläuft, ist oft das Allerletzte. Das sind im Regelfall diejenigen Kollegen, die es nicht einmal in einer Rehaklinik geschafft haben und auch nicht zum Pharmareferenten geeignet sind. Ergebnis: mit Medizin haben die erstellten Gutachten meist nicht mehr viel zu tun.
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: bayle am 20. August 2013, 17:09:32
Zitat von: The Doctor am 20. August 2013, 16:29:02
was da so an Ärzten beim MDK herumläuft, ist oft das Allerletzte.
Ich bitte um mehr Zurückhaltung bei der Beurteilung von anderen Fachgebieten. Meine Erfahrungen sind durchaus unterschiedlich. Die Kollegen sind im direkten Kontakt sachlichen Argumenten im Regelfall zugänglich. Manchmal werde ich auch angerufen, "was meinen Sie denn dazu". Manchmal ist eine beantragte Leistung auch wirklich nicht gerechtfertigt; und (psst) manchmal ist der behandelnde Arzt für eine Ablehnung von Leistungen auch dankbar.
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: The Doctrix am 20. August 2013, 17:53:27
Zitat von: bayle am 20. August 2013, 17:09:32
Zitat von: The Doctor am 20. August 2013, 16:29:02
was da so an Ärzten beim MDK herumläuft, ist oft das Allerletzte.
Ich bitte um mehr Zurückhaltung bei der Beurteilung von anderen Fachgebieten. Meine Erfahrungen sind durchaus unterschiedlich. Die Kollegen sind im direkten Kontakt sachlichen Argumenten im Regelfall zugänglich. Manchmal werde ich auch angerufen, "was meinen Sie denn dazu". Manchmal ist eine beantragte Leistung auch wirklich nicht gerechtfertigt; und (psst) manchmal ist der behandelnde Arzt für eine Ablehnung von Leistungen auch dankbar.

Tja, dann hast Du halt andere Erfahrungen gemacht, als ich. Die MDK-Mitarbeiter, mit denen ich früher in Deutschland zu tun hatte, hatten leider oftmals nicht die Bohne einer Ahnung, worüber sie da überhaupt entschieden haben.

Oder um ein Filmzitat abzuwandeln:
Die eine Hälfte der MDK-Mitarbeiter ist unwillig und bösartig, während die andere Hälfte unartig und böswillig ist.
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: bayle am 20. August 2013, 18:05:05
Zitat von: The Doctor am 20. August 2013, 17:53:27
Tja, dann hast Du halt andere Erfahrungen gemacht, als ich. Die MDK-Mitarbeiter, mit denen ich früher in Deutschland zu tun hatte, hatten leider oftmals nicht die Bohne einer Ahnung, worüber sie da überhaupt entschieden haben.

Oder um ein Filmzitat abzuwandeln:
Die eine Hälfte der MDK-Mitarbeiter ist unwillig und bösartig, während die andere Hälfte unartig und böswillig ist.
Wenn Du Deine Einwände in dem gleichen Stil vorgebracht hast, den Du hier pflegst, dann wundern mich Deine schlechten Erfahrungen nicht.

Ich bitte um mehr Zurückhaltung bei der Beurteilung von anderen Fachgebieten.
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: Forbidden am 23. August 2013, 19:23:28
Zitat von: Ratiomania am 20. August 2013, 15:57:15
Es wurde doch schon oft gesagt:

Die Krankenkassen erweitern ihren Leistungskatalog mit Hokus-Pokus um Neukunden zu gewinnen.

Genauer: Junge, gesunde, sozio-ökonomisch gut gestellte Kunden mit Faible für Gaga-Medizin.

Der Psychiater wäre halt teurer als eine Tüte Glaubuli *seufz*
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: Maxi am 23. August 2013, 20:23:04
Also ich habe mit den MDK-Ärzten keine schlechten Erfahrungen gemacht. Im Gegenteil, die sitzen im Gegensatz zu manch Niedergelassenem nicht auf dem hohen Ross, sondern sie rufen auch mal an und fragen nach den näheren Umständen und Beweggründen für eine bestimmte Therapieform und versuchen zu verstehen. Abgelehnt werden in unserem Bereich eigentlich nur völlig unsinnige Behandlungen oder es wird auf kostengünstigere Alternativen verwiesen. Es gilt immer die Devise "notwendig, wirtschaftlich, ausreichend".
Von einem befreundeten Arzt weiß ich, dass er manchmal Sachen verordnet, die er selbst eigentlich für unnütz oder zumindest für nicht zielführend hält (häufig bei Kuren), weil der Patient bettelt oder droht, den Arzt zu wechseln. Da ist es dann gut, dass der MDK die Sache in die Finger kriegt und ablehnt. Muss der Arzt nicht der Buhmann sein und behält seinen Patienten und sie können dann gemeinsam nach einer besseren Alternative suchen, z.B. wie man sein Leben organisiert, dass man gar nicht erst meint, eine Kur zu brauchen.

ZitatDemnach gab es im vergangenen Jahr folgende Bescheide:

In rund 1,5 Millionen Fällen initiierten einzelne Kassen MDK-Gutachten zu ärztlich festgestellter Arbeitsunfähigkeit. In 16 Prozent der Fälle urteilte der MDK, dass die Arbeitnehmer wieder arbeiten könnten.
Bei fast 700.000 Prüfungen zu Reha-Leistungen kamen die MDK-Ärzte in 39 Prozent der Fälle zu dem Ergebnis: medizinische Voraussetzungen nicht erfüllt.
Für Hilfsmittel wie zum Beispiel Hörgeräte wurden fast 500.000 Gutachten geschrieben - negative Urteile gab es bei 37 Prozent.

Es ist ja beileibe nicht so, dass die bösen Krankenkassen nun alles abgelehnt hätten, viele haben ihre Leistungen ja auch bekommen.
Was glaubt ihr, wie die Kosten explodieren würden, wenn da niemand mehr die Notwendigkeit begutachtet?

ZitatDer Geschäftsführer des Medizinischen Diensts des GKV-Spitzenverbands, Peter Pick, wies die Kritik zurück. Die Zahl der begutachteten Fälle sei seit 2010 bei Arbeitsunfähigkeit, Reha und Hilfsmitteln leicht gesunken. Die Gutachten würden sorgfältig erstellt, sagte er. Menschen, die psychische Leiden hätten, wieder in die Arbeitswelt zu integrieren, habe oft auch einen guten Effekt. Bei Leistungen wie Hilfsmitteln sei es häufig so, dass es statt des ursprünglich vorgesehenen Produkts ein anderes oder etwa eine Physiotherapie gebe.

Menschen wieder in die Arbeitswelt zu integrieren ist besonders wichtig, zumal die ja nicht gleich mit 8 Stunden täglich anfangen. Eine gewisse regelmäßige Tagesstruktur ist heilungsfördernd.
Insofern hat der Herr Peter Pick recht.

Ich glaube einfach nicht, dass beim MDK Leute arbeiten, deren vorrangiges Ziel es ist, Kranken das Leben schwer zu machen und wichtige Leistungen zu streichen.
Das sind auch Menschen, die mal krank werden könnten und daran denken die auch, wenn sie Entscheidungen treffen. Das sind keine Monster, und doof sind die schon gar nicht.
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: Ladislav Pelc am 23. August 2013, 20:47:13

Unsachliche Beiträge nach http://forum.psiram.com/index.php?topic=11820.0 ausgelagert.

So langsam reicht es mir! Ich habe keinen Nerv darauf, hier ständig aufzuräumen.

Ich möchte alle Teilnehmer der Diskussion, besonders aber diejenigen, die schon (mindestens) 3 Threads in den Spam gebracht haben, nochmal ausdrücklich darum bitten, Streitereien und sonstige Unsachlichkeiten ausschließlich dort abzuladen, oder besser gleich ganz zu unterlassen!

Anderenfalls sehe ich mich gezwungen, mich in dieser Angelegenheit an die Forenadministration zu wenden.
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: sweeper am 23. August 2013, 22:47:58
Aus! - War nicht Dr. Bertelsen Gastautor bei Ulrich Berger mit einem alternativmedizinkritischen Artikel?

Unter den dankbaren Reaktionen, die er in diesem PDF veröffentlicht hat, befinden sich neben freundlichen Sätzen von Ulrich Berger auch ein paar Werbezeilen eines bedeutenden Rattenhirnforschers:

http://www.dr-bertelsen.de/pdf/Stimmen_aus_der_Fachwelt.pdf
ZitatProf. Dr. med. Gerald Hüther, Präsident der Sinn-Stiftung und Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Universitäten Göttingen und Mannheim / Heidelberg:

Herzlichen Dank für den Text von Ihnen zur Homöopathie. Der hat mir in seiner Differenziertheit sehr gut gefallen und es stimmt, was Sie dabei herausarbeiten. Ich bemühe mich zusammen mit Prof. Esch um den Aufbau einer Initiative innerhalb der Sinn-Stiftung zum Thema "Salutogenese" und werde den Text weiterleiten.


Nachtrag:

Mich würde interessieren, ob Bertelsen von G.H. darüber hinaus noch weiter abgebaggert wurde. Kann das jemand rauskriegen?
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: Maxi am 25. August 2013, 17:52:16
Hier kannst du ihn kontaktieren und selber fragen:
info@dr-bertelsen.de

Aber ehrlich gesagt, Sweeper, ist mir nicht ganz klar, wie dein Beitrag hier zum Thema passt. Kannst du das erklären ?
Titel: Re: ...aber für Homöopathie ist immer Geld da
Beitrag von: sweeper am 25. August 2013, 18:46:21
@Maxi:
Nix für ungut - ich glaube, ich war einfach frustriert, dass jemand wie Bertelsen, der einen engagierten kritischen Beitrag zu Homöopathie und anderem CAM-Quack geschrieben hat

http://dr-bertelsen.de/pdf/Der_Freie_Zahnarzt_9-12-Von_ethischen_Prinzipien.pdf

schon gleich vom nächsten Scharlatan angebaggert wird und das offensichtlich nicht gemerkt hat.
Er kann ja nichts dafür, dass er die Hintergründe zum Rattenhirnforscher nicht kennt.

Mir kommt es vor wie die berüchtigte 9-köpfige Hydra:
man schlägt ein Haupt ab, und schon wächst ein neues nach.

So lange sich irgendwelche Akademiker mit zweifelhaftem wissenschaftlichen Ruf für Quackverfahren aller Art öffentlich stark machen, wird es eine Nachfrage geben.
Und wenn gar - wie im erwähnten Beispiel - der Begriff Salutogenese ( missbräuchlich ) fällt, werden sich die Kassen leider  wie gehabt auf dieses Spiel einlassen.