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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: Ratiomania am 19. August 2013, 18:34:39

Titel: Bekenntnisschulen: Eine Frage der Leere
Beitrag von: Ratiomania am 19. August 2013, 18:34:39
http://www.spiegel.de/schulspiegel/bekenntnisschulen-muslimischer-junge-zum-religionsunterricht-a-917352.html

ZitatNicht einmal die Hälfte der Kinder auf der Bonifatius-Schule ist noch katholisch, jahrelang gab es dort auch evangelischen Religionsunterricht. Inzwischen aber werden die Regelungen wieder strenger ausgelegt - zu Lasten Ibrahims.
[...]
Denn Vielfalt im Glauben ist eine hübsche Sache, auf einer katholischen Schule aber mitunter eher unerwünscht. "Zum Profil einer Bekenntnisschule", schrieb der Schulleiter an Yasar S., "gehören die Teilnahme auch an Gottesdiensten und Religionsunterricht." Mit "großem Bedauern" müsse er daher die Einschulung Ibrahims ablehnen.

Das bedeutete im Klartext: Entweder ihr lasst euer Kind vormittags in unserem Glauben erziehen - oder es muss eben auf eine weit entfernte nicht-konfessionelle Schule gehen. Dabei werden auch katholische und evangelische Bekenntnisschulen ausschließlich vom Staat unterhalten, mit den Steuern aller Bürger.

Einfache Lösungen:

1. Man macht eine Privatschule drauß, dann dürfte ihr (fast) treiben was ihr wollt und alles bezahlen.

2. Alle gläubigen nicht-Katholen und Ungläubige rausschmeißen.

3. Der Argumentation des klagenden Vaters folgen und den Jungen einschulen:

ZitatEr hat inzwischen Klage beim Verwaltungsgericht Minden erhoben. Da 60 Prozent der Kinder auf der Bonifatius-Schule gar nicht mehr katholisch seien, heißt es in seinem Schriftsatz, handele es sich faktisch längst um eine nicht-konfessionelle Lehranstalt. Es sei zudem auch nicht erkennbar, worin der katholische Charakter der Schule bestehe. Jahrelang sei große Toleranz gegenüber anderen Religionen geübt worden, was sich erst mit einem Wechsel in der Schulleitung geändert habe.

"Wir könnten mit einer toleranten Bekenntnisschule sehr gut leben", sagt Yasar S., "einer Schule, an der Kinder zwar nach den Grundsätzen des katholischen Glaubens erzogen und unterrichtet werden, an der aber die religiöse Identität andersgläubiger und konfessionsloser Schüler geachtet wird." Diese Schüler sollten aber nicht ausgegrenzt und zu einem fremden Religionsunterricht gezwungen werden, so S.




Alles andere wäre Doppelmoral. Wie gut das Christus kein Kathole war.  ;D


Titel: Re: Bekenntnisschulen: Eine Frage der Leere
Beitrag von: Bloedmann am 19. August 2013, 23:32:03
Zitat von: Ratiomania am 19. August 2013, 18:34:39
Alles andere wäre Doppelmoral. Wie gut das Christus kein Kathole war.  ;D
Beweise? :P

Und sag jetzt nicht daß es den Weihnachtsmann nicht gibt.  :o
Titel: Re: Bekenntnisschulen: Eine Frage der Leere
Beitrag von: Robert am 20. August 2013, 06:59:42
Sehen wir es positiv: Das Dilemma zwischen abnehmender Religiosität in der Bevölkerung, dem Missionierungsauftrag der Kirche und einer breiten Präsenz u.a. in der Schullandschaft könnte Ausdruck eines immer geringeren Einflusses der Kirche sein.

Reine Bekenntnisschulen in Oberhohheitt der Kirchen fände ich insofern nicht gut, weil die dann den Kindern keinen weltanschaulich neutralen Unterricht mehr bieten, obwohl dann die Shülerzahlen u.U. sowieso recht gering ausfallen würden, aber jene, die es träfe, haben dann die A.-Karte.