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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: Homeboy am 08. Juli 2013, 10:03:10

Titel: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 08. Juli 2013, 10:03:10
Zitat von: The Doctor am 08. Juli 2013, 08:29:54
Zitat von: Homeboy am 08. Juli 2013, 06:36:13
Medizinische Dissertationen sind das Papier nicht wert, auf dem sie stehen. 

Damit tust Du jetzt aber all denen Unrecht, die sich (gegen den Mainstream) für eine richtig aufwändige (experimentelle) Doktorarbeit entscheiden und dafür mehrere Semester frei nehmen.

Durchaus. Es mag einige wenige geben, deren Doktorarbeit tatsächlich den üblichen wissenschaftlichen Kritierien entspricht und hinreichend umfangreich ist. Dass medizinische Doktorarbeiten aber geradezu regelmässig kaum den Umfang besserer Seminararbeiten erreichen müsste sich doch aber herumgesprochen haben.
Weil es gerade mal wieder aktuell ist:
http://copy-shake-paste.blogspot.de/2013/06/german-medical-dissertations.html
selten so gelacht.

Im Übrigen ist mein Informationsstand, dass Mediziner, die einen "richtigen" Doktor machen wollen, nach dem Dr.med. noch den Dr.nat. dranhängen. Aber ich mag mich täuschen.

Edit: an sich egal, aber ich wollte den Rohark-Thread nicht mit sowas sprengen.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: bayle am 08. Juli 2013, 10:16:48
Zitat von: Homeboy am 08. Juli 2013, 10:03:10
Im Übrigen ist mein Informationsstand, dass Mediziner, die einen "richtigen" Doktor machen wollen, nach dem Dr.med. noch den Dr.nat. dranhängen. Aber ich mag mich täuschen.
Ja, Du täuschst Dich. Wer eine akademische Karriere machen will, schreibt eine Habilitation in Medizin, nicht einen "Dr.nat." (gemeint Dr. rer. nat.?)
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 08. Juli 2013, 10:50:10
ja, meinte rer. nat., das rer. vergessen.
Ich schrieb nichts von Karriere in Medizin. Die Habil. ist jedenfalls die andere Möglichkeit, und die hatte ich tatsächlich ausgeblendet.
Jedenfalls kenne ich Mediziner, die stolz wie Bolle auf ihren rer.nat. sind und den dr. med. entsprechend niedermachten. aber ich kann auch nicht sagen, ob sie eine Habil. anstrebten und mangels Annahme diese in einen rer. nat. umgewandelt haben.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 08. Juli 2013, 13:21:01
Nachtrag zum ersten Post @The Doctor:
ja, mit dieser Verallgemeinerung tue ich einigen Unrecht. Sind sozusagen eine Randgruppe, möglicherweise mit Exotenstatus im eigenen Fach.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: sweeper am 08. Juli 2013, 13:27:38
Die Qualität einer medizinischen Diss. hängt stark davon ab, an welcher Einrichtung sie erarbeitet wird.
Es gibt zum Beispiel sehr hochkarätige Dissertationen an MPIs.

Unter den Studenten weiß man meist recht gut, wo der Titel mit wenig Aufwand zu haben ist und wo es substanziell anspruchsvoller zugeht.

Das Problem scheint mir eher darin zu liegen, dass die meisten ihre Diss während des Studiums nebenher schaffen wollen; da verträgt sich ein höherer Aufwand nicht gut mit dem verschulten System.

Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 08. Juli 2013, 14:06:12
Zitat von: sweeper am 08. Juli 2013, 13:27:38
Das Problem scheint mir eher darin zu liegen, dass die meisten ihre Diss während des Studiums nebenher schaffen wollen; da verträgt sich ein höherer Aufwand nicht gut mit dem verschulten System.

Ging bei mir eigentlich ganz einfach: 7. und 9. Semester konnte man bei uns auf Antrag zusammenlegen, das 10. war sowieso kursfrei. Dann noch schnell STEX2 um 1 Jahr verschoben et voilà: 2 Jahre Zeit nur für die Diss.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: sweeper am 08. Juli 2013, 14:15:14
Zitat2 Jahre Zeit nur für die Diss.

Ging wohl nicht immer und überall so einfach.

Aber dann muss deine Diss ja hochkarätig sein  ;)
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 08. Juli 2013, 16:29:32
Zitat von: sweeper am 08. Juli 2013, 14:15:14
Zitat2 Jahre Zeit nur für die Diss.

Ging wohl nicht immer und überall so einfach.

Aber dann muss deine Diss ja hochkarätig sein  ;)

So gut, dass ich sie nie abgegeben habe. Aber das ist eine andere, längere und vor allem ziemlich frustrierende Geschichte.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: MrSpock am 08. Juli 2013, 16:58:48
Zitat von: The Doctor am 08. Juli 2013, 16:29:32
Zitat von: sweeper am 08. Juli 2013, 14:15:14
Zitat2 Jahre Zeit nur für die Diss.

Ging wohl nicht immer und überall so einfach.

Aber dann muss deine Diss ja hochkarätig sein  ;)

So gut, dass ich sie nie abgegeben habe. Aber das ist eine andere, längere und vor allem ziemlich frustrierende Geschichte.

Ich liebe frustrierende Geschichten! Erzähl! :Popcorn:
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 08. Juli 2013, 21:20:03
Bin auch neugierig. Woran ists gescheitert?
erzähl mal von Anfang an.
:Popcorn:
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Robert am 09. Juli 2013, 07:23:20
Bei der Menge an Medizinern, die promovieren wollen, ist die große Bandbreite an Qualität der Arbeiten geradezu normal.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 09. Juli 2013, 08:26:20
Ich halte es kurz: wir waren 4 Leute im Labor, haben alle zu traumatologischen Themen gearbeitet (3 experimentelle Arbeiten, eine statistische), sind relativ zeitgleich mit den Auswertungen fertig geworden. 2 Wochen später hat unser betreuender Oberarzt unser aller Ergebnisse als seine Habilitation eingereicht. Er meinte dann noch, man könnte sich ja mal gemeinsam hinsetzen um zu schauen, welche unserer Ergebnisse noch eine Arbeit hergäben, die könnten wir dann ja einreichen. Danach war er für niemanden von uns mehr zu sprechen. Beschwerde beim Dekanat und beim Habil-Ausschuss blieben erfolglos. Kurz darauf ging er auf eine C3-Professur an eine andere Uni.

Heute ist mir das nicht mehr so wichtig - für meine Patienten bin ich sowieso der "Herr Doktor", und ich weiss auch, dass ich alles dafür getan habe, mir dies auch zu verdienen. Ob die zwei Buchstaben nun in meinem Ausweis stehen, ist mir ziemlich latte.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: sweeper am 09. Juli 2013, 08:36:57
Ach Sch**** !

:burn:
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: MrSpock am 09. Juli 2013, 08:39:34
Zitat von: The Doctor am 09. Juli 2013, 08:26:20
Ich halte es kurz: wir waren 4 Leute im Labor, haben alle zu traumatologischen Themen gearbeitet (3 experimentelle Arbeiten, eine statistische), sind relativ zeitgleich mit den Auswertungen fertig geworden. 2 Wochen später hat unser betreuender Oberarzt unser aller Ergebnisse als seine Habilitation eingereicht. Er meinte dann noch, man könnte sich ja mal gemeinsam hinsetzen um zu schauen, welche unserer Ergebnisse noch eine Arbeit hergäben, die könnten wir dann ja einreichen. Danach war er für niemanden von uns mehr zu sprechen. Beschwerde beim Dekanat und beim Habil-Ausschuss blieben erfolglos. Kurz darauf ging er auf eine C3-Professur an eine andere Uni.

Heute ist mir das nicht mehr so wichtig - für meine Patienten bin ich sowieso der "Herr Doktor", und ich weiss auch, dass ich alles dafür getan habe, mir dies auch zu verdienen. Ob die zwei Buchstaben nun in meinem Ausweis stehen, ist mir ziemlich latte.

In der Tat, die Geschichte ist wirklich frustrierend. Kenne ich auch in abgewandelter Form. Es scheint ein verbreitetes Phänomen zu sein, das Vorgesetzte die Ergebnisse von Mitarbeitern klauen und selber die Lorbeeren dafür einheimsen. Und beschwert man sich bei dessen Vorgesetzen, dann wird man noch als Neider und Lügner hingestellt.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 09. Juli 2013, 09:06:07
Meine Frau hatte es noch schwerer: ihre Doktormutter hat sich eines Tages von ihrem Mann, der Professor im selben Institut war, scheiden lassen und ist an eine andere Uni gegangen. Von diesem Tag an hat ihr Ex-Mann systematisch alle noch laufenden Forschungsprojekte seiner Ex-Frau sabotiert. Für meine Frau bedeutete das, dass sie im besten Fall Laborzeiten um halb vier Uhr morgens zugeteilt bekam und dass immer wieder Zellkulturen verschwanden oder mit irgendwelchen Chemikalien behandelt worden waren. Keine Chance, noch ein vernünftiges Ergebnis herauszuholen.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: sweeper am 09. Juli 2013, 09:17:13
Solche Erfahrungen von Mitstudierenden dürften der Grund sein, warum viele Pragmatiker sich für ein unverfängliches (nicht experimentelles) Thema entscheiden; unspektakulär, aber risikoarm und überschaubar.

Ich verstehe sowie so nicht, warum an dieser alten Gepflogenheit festgehalten wird.
Es wäre für alle Beteiligten besser, wenn diejenigen, die ernsthaft wissenschaftlich arbeiten wollen, dies in einem bezahlten Arbeitsverhältnis z.B. an einem Max-Planck-Institut tun.

Diejenigen, die von vornherein einen klinischen Schwerpunkt wollen, sollten dies ohne die Bürde einer Dissertation tun können ohne dass dies in Insider-Kreisen als anrüchig gilt.

Die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens könnte man in die Vorklinik verlegen, indem man diese schwachsinnigen schein-und klausurpflichtigen Einzelfächer/Praktika abschafft und stattdessen ein kleines experimentelles Thema erarbeiten lässt - meinetwegen auch in Gruppen, mit Poster-Präsentation oder so.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 09. Juli 2013, 09:28:35
Zitat von: MrSpock am 09. Juli 2013, 08:39:34
Zitat von: The Doctor am 09. Juli 2013, 08:26:20
Ich halte es kurz: wir waren 4 Leute im Labor, haben alle zu traumatologischen Themen gearbeitet (3 experimentelle Arbeiten, eine statistische), sind relativ zeitgleich mit den Auswertungen fertig geworden. 2 Wochen später hat unser betreuender Oberarzt unser aller Ergebnisse als seine Habilitation eingereicht. Er meinte dann noch, man könnte sich ja mal gemeinsam hinsetzen um zu schauen, welche unserer Ergebnisse noch eine Arbeit hergäben, die könnten wir dann ja einreichen. Danach war er für niemanden von uns mehr zu sprechen. Beschwerde beim Dekanat und beim Habil-Ausschuss blieben erfolglos. Kurz darauf ging er auf eine C3-Professur an eine andere Uni.

Heute ist mir das nicht mehr so wichtig - für meine Patienten bin ich sowieso der "Herr Doktor", und ich weiss auch, dass ich alles dafür getan habe, mir dies auch zu verdienen. Ob die zwei Buchstaben nun in meinem Ausweis stehen, ist mir ziemlich latte.

In der Tat, die Geschichte ist wirklich frustrierend. Kenne ich auch in abgewandelter Form. Es scheint ein verbreitetes Phänomen zu sein, das Vorgesetzte die Ergebnisse von Mitarbeitern klauen und selber die Lorbeeren dafür einheimsen. Und beschwert man sich bei dessen Vorgesetzen, dann wird man noch als Neider und Lügner hingestellt.

kenne ich auch, insbesondere aus diesem Fachgebiet.

Zitat von: The Doctor am 09. Juli 2013, 09:06:07
Meine Frau hatte es noch schwerer: ihre Doktormutter hat sich eines Tages von ihrem Mann, der Professor im selben Institut war, scheiden lassen und ist an eine andere Uni gegangen. Von diesem Tag an hat ihr Ex-Mann systematisch alle noch laufenden Forschungsprojekte seiner Ex-Frau sabotiert. Für meine Frau bedeutete das, dass sie im besten Fall Laborzeiten um halb vier Uhr morgens zugeteilt bekam und dass immer wieder Zellkulturen verschwanden oder mit irgendwelchen Chemikalien behandelt worden waren. Keine Chance, noch ein vernünftiges Ergebnis herauszuholen.

bitter.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 09. Juli 2013, 09:31:00
Das Medizinstudium baucht einen M.D. - Medical Doctor - als Standardabschluss. Dann könnten wir uns alle die Wirren um medizinische Doktorarbeiten sparen und keiner würde mehr um seine Forschung gebracht.
Die Autorenschaftsangaben an medizinischen Fakultäten finde ich auch unter aller Sau.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Tezcatlipoca am 05. August 2013, 16:55:27
Zitat von: The Doctor am 09. Juli 2013, 08:26:20
Ich halte es kurz: wir waren 4 Leute im Labor, haben alle zu traumatologischen Themen gearbeitet (3 experimentelle Arbeiten, eine statistische), sind relativ zeitgleich mit den Auswertungen fertig geworden. 2 Wochen später hat unser betreuender Oberarzt unser aller Ergebnisse als seine Habilitation eingereicht. Er meinte dann noch, man könnte sich ja mal gemeinsam hinsetzen um zu schauen, welche unserer Ergebnisse noch eine Arbeit hergäben, die könnten wir dann ja einreichen. Danach war er für niemanden von uns mehr zu sprechen. Beschwerde beim Dekanat und beim Habil-Ausschuss blieben erfolglos. Kurz darauf ging er auf eine C3-Professur an eine andere Uni.

Den Typ könnte man doch prächtig abschießen.
Wo doch schon Schlampereien beim Zitieren reichen, um Doktortitel und nette Posten in der Politik zu eliminieren, auch nach Jahrzehnten...
Verdient hätte er es, noch viel mehr als diverse Leute, die früher mal als arglose Studenten Zitate "vergessen" hatten...

ZitatVon diesem Tag an hat ihr Ex-Mann systematisch alle noch laufenden Forschungsprojekte seiner Ex-Frau sabotiert.
Der gehört, wie der Obige, eindeutig hinter Gitter.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 05. August 2013, 18:40:00
Zitat von: Tezcatlipoca am 05. August 2013, 16:55:27
Zitat von: The Doctor am 09. Juli 2013, 08:26:20
Ich halte es kurz: wir waren 4 Leute im Labor, haben alle zu traumatologischen Themen gearbeitet (3 experimentelle Arbeiten, eine statistische), sind relativ zeitgleich mit den Auswertungen fertig geworden. 2 Wochen später hat unser betreuender Oberarzt unser aller Ergebnisse als seine Habilitation eingereicht. Er meinte dann noch, man könnte sich ja mal gemeinsam hinsetzen um zu schauen, welche unserer Ergebnisse noch eine Arbeit hergäben, die könnten wir dann ja einreichen. Danach war er für niemanden von uns mehr zu sprechen. Beschwerde beim Dekanat und beim Habil-Ausschuss blieben erfolglos. Kurz darauf ging er auf eine C3-Professur an eine andere Uni.

Den Typ könnte man doch prächtig abschießen.
Wo doch schon Schlampereien beim Zitieren reichen, um Doktortitel und nette Posten in der Politik zu eliminieren, auch nach Jahrzehnten...
Verdient hätte er es, noch viel mehr als diverse Leute, die früher mal als arglose Studenten Zitate "vergessen" hatten...

Ja, aber wie denn? Von uns 4 hat nur 1 Kommilitonin überhaupt noch ihre Diss eingereicht - aber mit umfangreichen Neuberechnungen und -interpretationen der Forschungsergebnisse. Ein Plagiat wird man daraus leider nicht mehr machen können.

Zitat
ZitatVon diesem Tag an hat ihr Ex-Mann systematisch alle noch laufenden Forschungsprojekte seiner Ex-Frau sabotiert.
Der gehört, wie der Obige, eindeutig hinter Gitter.

Moralisch schon. Im Forschungsalltag aber kaum nachweisbar. Leider!

(Wie will man schon nachweisen, dass er dafür verantwortlich war, dass die Zellkulturen meiner Frau wiederholt eingegangen sind. Ausserdem hatte er eine Laborassistentin als Verbündete - der war es u.a. zu verdanken, dass meine Frau regelmässig Laborzeiten um 4 Uhr früh zugeteilt bekam.)
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 06. August 2013, 07:19:05
... sein Auto hat doch aber Reifen oder? Vier Gewinnt!  :angel:
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 06. August 2013, 07:40:40
Zitat von: Homeboy am 06. August 2013, 07:19:05
... sein Auto hat doch aber Reifen oder? Vier Gewinnt!  :angel:

Heisse ich Gustl?!?
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 06. August 2013, 16:50:28
Laut Forumregeln ist es verboten über die Identität der Forumnutzer zu spekulieren, oder dabei erwischt zu werden.
Deinen Vornamen kenne ich also nicht Doctor M., ebenso wenig deinen Verwandschaftsgrad zum G.M. oder wie der wohl selbst unterschreiben würde:
G. M.

für die Aufmerksamkeit meines Posts:
SEX

Danke.
Vielleicht könnten wir mal, losgelöst von diesem Thread, zum Thema Rache smalltalken, immerhin eine unübersehbare Konstante menschlichen Verhaltens. Das Durchringen zur selbigen erfordert Willenskraft, hat also vielleicht etwas mit Grenzen überwinden, Zielstrebigkeit, Langmut und Schaffenskraft, Einstehen für die Integrität und Ideale - kurzum, Rache ist zutiefst mit menschlicher Größe verwoben. Und sexy ist es auch.

Anzuwenden 2 Mal im Monat. die ersten 2 Monate am Stück, danach jeden dritten Monat 1 Mal (maximal 3 Anwendungen). Heilung garantiert.
Und wer hierbei nicht zumindest geschmunzelt hat der ist entweder herzlos, oder ein verdientes Opfer von schlechtem Karma geworden.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 06. August 2013, 17:58:16
Ganz ehrlich: die zwei Buchstaben vor meinem Namen sind mir mittlerweile sowas von Latte. Meine Patienten sprechen mich sowieso mit "Herr Doktor" an. Und ich weiss, was ich geleistet habe - das war eine Diss, die deutlich über das sonst in der Medizin übliche Niveau hinaus ging (ich habe das komplette Auswertungsprogramm selber geschrieben (gedruckt immerhin 17 DIN-A4-Seiten Programmcode), habe zusammen mit den Mitarbeitern der Forschungswerkstätten meiner Uni einen Teil der Messtechnik entwickelt, ausserdem den gesamten Versuchsaufbau) - insgesamt habe ich mehr als 2 Jahre dafür aufgewendet (und zwar fulltime). Von mehreren Veröffentlichungen in Fachjournalen mal abgesehen.

Ich habe meinen Frieden mit der Situation gemacht.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Homeboy am 06. August 2013, 18:12:08
ich bestreite nichts, vielleicht hast du sogar deinen Frieden gemacht, aber deine unsterbliche Seele auch? Bedenke, die Ewigkeit ist lang, wenns juckt.

...mir liegt dein Wohl am Herzen, deshalb eröffne ich dir Handlungsoptionen, bewährte Konfliktlösungsstrategien, vertrau mir - deine Seele ist mir wichtig...  :teufel
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: bayle am 06. August 2013, 18:16:51
Zitat von: The Doctor am 06. August 2013, 17:58:16
gedruckt immerhin 17 DIN-A4-Seiten Programmcode
8p oder 14p?
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 06. August 2013, 18:27:37
Zitat von: bayle am 06. August 2013, 18:16:51
Zitat von: The Doctor am 06. August 2013, 17:58:16
gedruckt immerhin 17 DIN-A4-Seiten Programmcode
8p oder 14p?

Müssten 11 oder 12p gewesen sein, weiss ich nicht mehr genau. Auch 10p will ich nicht völlig ausschliessen. Irgendwo in dieser Gegend halt.

Die Programmieroberfläche stammte vom Messprogramm, das hiess "DiaDem". Die Programmiersprache erinnerte an eine Art von TurboPascal, allerdings erweitert um jede Menge netter mathematischer und statistischer Funktionen (ähnlich denen in "Exel"). Da ich das Glück hatte, in der Schule in der 12. Klasse ein Jahr lang TurboPascal als AG belegen zu dürfen, hatte ich da natürlich einen gewissen Startvorteil.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 06. August 2013, 18:33:20
Zitat von: Homeboy am 06. August 2013, 18:12:08
ich bestreite nichts, vielleicht hast du sogar deinen Frieden gemacht, aber deine unsterbliche Seele auch? Bedenke, die Ewigkeit ist lang, wenns juckt.

...mir liegt dein Wohl am Herzen, deshalb eröffne ich dir Handlungsoptionen, bewährte Konfliktlösungsstrategien, vertrau mir - deine Seele ist mir wichtig...  :teufel

Es gibt genügend Deppen in meinem Leben, die eine angemessene Rache besser gebrauchen könnten, aber trotzdem vielen Dank. Ich habe mich zum Glück seit meinem Studium auch in dieser Hinsicht weiterentwickeln können. Zugegeben: manchmal habe ich durchaus noch gewisse Revanche-Phantasien. Aber dann entsinne ich mich des von mir gewählten Weges des Humanismus - das hilft oft enorm:.

Man muss auch loslassen können. Auch wenn es manchmal schwer fällt.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 06. August 2013, 18:37:13
Meine Frau hat bzgl. ihrer Diss übrigens auch positiv abgeschlossen. Immerhin haben die Manipulationen auch etwas Gutes gehabt: wir wissen heute, dass zumindest menschliche Nabelschnurblutzellen in vitro sogar 1000fache Überdosierungen von Statinen recht problemlos überleben. Ob man diese Erkenntnis allerdings auch praktisch anwenden kann, erscheint mir eher fraglich.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: 71hAhmed am 06. August 2013, 18:49:57
Zitat von: Homeboy am 06. August 2013, 16:50:28
Laut Forumregeln ist es verboten über die Identität der Forumnutzer zu spekulieren, oder dabei erwischt zu werden.
Nicht immer, nur meistens...
Zitat von: Homeboy am 06. August 2013, 18:12:08
...mir liegt dein Wohl am Herzen, deshalb eröffne ich dir Handlungsoptionen, bewährte Konfliktlösungsstrategien, vertrau mir - deine Seele ist mir wichtig...  :teufel
...und wer sich derart offensichtlich ins Licht der Öffentlichkeit (http://anonym.to/?http://www.youtube.com/watch?v=vBecM3CQVD8) drängelt, ist  :aetsch: selber schuld.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Neocortex am 12. August 2013, 16:18:31
Zitat von: bayle am 08. Juli 2013, 10:16:48
...Wer eine akademische Karriere machen will, schreibt eine Habilitation in Medizin, ...
hmm,... wer eine akademische Karriere machen will studiert besser nicht Medizin. Den meisten ist nicht bewusst, dass Medizin keine (Natur)wissenschaft ist. An meiner Uni (und an allen Amerikanischen Unis die ich kenne) wird die meiste Forschung von (medischen)Biologen, Pharmazeuten und Biochemikern gemacht. Hier ist der Chef vom Krankenhaus (akademisches Lehrkrankenhaus) Biologe, ebenso der Chef der Forschungsabteilung. Es gibt natuerlich Ausnahmen, aber das sind meistens Mediziner, die schon während des Studiums mehr auf naturwissenschaftlichem Gebiet gemacht haben als der handelsübliche Student.
Nicht umsonst wird inzwischen auch in Deutschland auf das englisch/amerikanische System umgestellt - und dann macht man ein 'Phd' das dauert dann nicht zwei Jahre sondern mindestens vier, oft fünf.

Die Habilitation ist ein typisch deutscher Unfug. Gibt es nirgendwo sonst. Nach dem phd geht man als postdoc ins Ausland oder zumindest an eine andere Uni, dann schaut man, dass man irgendwo als Assistant Professor bzw. Lecturer unter kommt. Je nachdem welchen Weg man einschlagen will geht es dann über den Associate Professor zum Full oder Adjunct Prof.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 12. August 2013, 16:26:08
Zitat von: Neocortex am 12. August 2013, 16:18:31
Den meisten ist nicht bewusst, dass Medizin keine (Natur)wissenschaft ist.

Also über die Naturwissenschaft können wir ja gerne noch diskutieren (obwohl - was eigentlich sonst?), aber wieso soll Medizin keine Wissenschaft sein (wie Du mit den Klammern implizierst)?
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: bayle am 12. August 2013, 16:40:26
Zitatwer eine akademische Karriere machen will studiert besser nicht Medizin.
In Deutschland: Klinik-Chef / Ordinarius / Oberarzt an einer Uni-Klinik, ohne Medizinstudium?

Zitat von: Neocortex am 12. August 2013, 16:18:31
Hier ist der Chef vom Krankenhaus (akademisches Lehrkrankenhaus) Biologe
In Deutschland ist der Chef des akademischen Lehrkrankenhauses Betriebswirt. Aber kann sein, dass da etwas anderes mit "akademischem Lehrkrankenhaus" gemeint ist.

Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 12. August 2013, 16:45:22
Zitat von: bayle am 12. August 2013, 16:40:26
Zitat von: Neocortex am 12. August 2013, 16:18:31
Hier ist der Chef vom Krankenhaus (akademisches Lehrkrankenhaus) Biologe
In Deutschland ist der Chef des akademischen Lehrkrankenhauses Betriebswirt. Aber kann sein, dass da etwas anderes mit "akademischem Lehrkrankenhaus" gemeint ist.

Er meint vielleicht sowas wie in D den "ärztlichen Leiter".
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: bayle am 12. August 2013, 16:57:22
Zitat von: The Doctor am 12. August 2013, 16:45:22
Er meint vielleicht sowas wie in D den "ärztlichen Leiter".
Das ist nicht der Chef. Der "Chef" ist der Geschäftsführer. Der Ärztliche Direktor ist mehr so ein "Gewerkschaftsvertreter" oder Mittler der Ärzteschaft im KH (hoffentlich bin ich jetzt niemandem zu nahe getreten :teufel).
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Neocortex am 12. August 2013, 16:59:59
Na ja, selbst definieren sie sich in Deutschland so:
"Medizin ist keine Naturwissenschaft, sondern eine Erfahrungswissenschaft, die sich auch naturwissenschaftlicher Methoden bedient." (Jörg-Dietrich Hoppe, ehem. Präsident der Bundesärztekammer)

bis dato hätte ich sie auch zumindest bei den Wissenschaften einsortiert. Aber nach diesen und solchen Äußerungen:

"Die hatten [seine Enkelkinder] im Gebirge bei Serpentinenfahrten Übelkeit. Wenn sie aber vorher diese Kügelchen [Globuli] bekamen, war das mit der Übelkeit vorbei." (aus einem Spiegel-Interview 'Rückfall ins Mittelalter (http://www.spiegel.de/spiegel/a-730444.html)' )

denk ich mir, dass auch die Bezeichnung  'Wissenschaft' noch zu hoch gegriffen ist. Zumindest hätte ich einen Aufschrei der Kollegen erwartet -  aber das war wohl doch zu viel verlangt - zumal immer mehr Ärzte mit ihrer Homöopathischen Zusatzausbildung wedeln.

Und was den 'Chef' des Krankenhauses angeht - da meinte ich den Vorsitzenden des 'Geschäftsführenden Vorstands' (ich hoffe, dass ist die korrekte Übersetzung).
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Conina am 12. August 2013, 17:07:09
http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenschaft#Wissenschaftsbereiche

Man müsste erstmal definieren, wie eng man den Begriff Naturwissenschaft fassen will, bevor man weiterdiskutiert und gepflegt aneinandervorbeiredet.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: bayle am 12. August 2013, 17:09:05
Zitat von: Neocortex am 12. August 2013, 16:59:59
Na ja, selbst definieren sie sich in Deutschland so:
"Medizin ist keine Naturwissenschaft, sondern eine Erfahrungswissenschaft, die sich auch naturwissenschaftlicher Methoden bedient." (Jörg-Dietrich Hoppe, ehem. Präsident der Bundesärztekammer)
Hoppe ist da definitiv nicht erste Adresse für solche Fragen. Stichwort: Pluralismus in der Medizin. Wenn Du willst, such' ich Dir die gegenteiligen Stellungnahmen aus dem Dt. Ärzteblatt raus.

ZitatUnd was den 'Chef' des Krankenhauses angeht - da meinte ich den Vorsitzenden des 'Geschäftsführenden Vorstands' (ich hoffe, dass ist die korrekte Übersetzung).
Das wäre in Deutschland ein Ökonom. Die Frage ist eher: "akademisches Lehrkrankenhaus"? - das sind in Deutschland Versorgungskrankenhäuser, kann fast jeder. Geht nur darum, die normalen Standards der Krankenhausmedizin einzuhalten, das müssen die Häuser eigentlich sowieso; keine eigene Forschungstätigkeit oder so was.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: sweeper am 12. August 2013, 17:18:30
ZitatDie Frage ist eher: "akademisches Lehrkrankenhaus"? - das sind in Deutschland Versorgungskrankenhäuser, kann fast jeder. Geht nur darum, die normalen Standards der Krankenhausmedizin einzuhalten, das müssen die Häuser eigentlich sowieso; keine eigene Forschungstätigkeit oder so was.

Ein "Akademisches Lehrkrankenhaus" ist inhaltlich stärker an eine Universität angebunden:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_akademischen_Lehrkrankenh%C3%A4user_in_Deutschland

Das galt früher als ein gewisses Qualitätssiegel gegenüber dem "normalen" Kreiskrankenhaus:
die habilitierten Chefärzte waren/sind ihrer universitären Abteilung weiterhin verbunden und mussten akademische Lehrtätigkeiten an der Uni ausüben, nicht zuletzt, um den akademischen Titel weiter führen zu dürfen und damit auch anerkannte Ausbildungsstätte für PJ-Studenten zu sein.

Aufgrund der massiven strukturellen Veränderungen im Gesundheitswesen - zuvorderst die Privatisierung - greifen inzwischen aber in der Praxis auch andere Qualitätskriterien, da viele Konzerne eine breit angelegte innerbetrieblche Förderung und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter anbieten.
Dennoch gilt es immer noch als prestigeös, eine universitäre Anbindung vorweisen zu können.

Und die Chance auf Forschungstätigkeiten ergibt sich über ambitionierte Chefärzte mit guter Anbindung an ihre Heimatuniversität.


Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 12. August 2013, 17:18:56
Zitat von: Neocortex am 12. August 2013, 16:59:59
Na ja, selbst definieren sie sich in Deutschland so:
"Medizin ist keine Naturwissenschaft, sondern eine Erfahrungswissenschaft, die sich auch naturwissenschaftlicher Methoden bedient." (Jörg-Dietrich Hoppe, ehem. Präsident der Bundesärztekammer)

Diese Aussage ist Bullshit und wurde seinerzeit von Dr. Hoppe getätigt, um unwissenschaftliche Methoden (wie - im konkreten Fall - z.B. Homöopathie) zu verteidigen.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: bayle am 12. August 2013, 17:23:37
Zitat von: sweeper am 12. August 2013, 17:18:30
Ein "Akademisches Lehrkrankenhaus" ist inhaltlich stärker an eine Universität angebunden:
Das ist ein hängender Komparativ. Praktisch jedes Krankenhaus der Vollversorgung (und wohl noch ein Haufen anderer dazu) ist ein akademisches Lehrkrankenhaus.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: sweeper am 12. August 2013, 17:24:34
Zitat von: bayle am 12. August 2013, 17:23:37
Zitat von: sweeper am 12. August 2013, 17:18:30
Ein "Akademisches Lehrkrankenhaus" ist inhaltlich stärker an eine Universität angebunden:
Das ist ein hängender Komparativ. Praktisch jedes Krankenhaus der Vollversorgung ist ein akademisches Lehrkrankenhaus.

Um das nachprüfen oder falsifizieren zu können, habe ich den Link mit der Liste gesetzt...

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_akademischen_Lehrkrankenh%C3%A4user_in_Deutschland
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: Neocortex am 12. August 2013, 17:25:47
Zitat von: bayle am 12. August 2013, 17:09:05
Hoppe ist da definitiv nicht erste Adresse für solche Fragen. Stichwort: Pluralismus in der Medizin.
Klar gibt es da viele Meinungen. Problematisch finde ich, dass die Bundesärztekammer nicht deutlicher macht, dass Medizin und Homöopathie nicht zusammen gehen. Was ist von einem Berufsstand zu halten der seine eigenen Grundlagen boykottiert?

Weiter frage ich mich, was so schlimm daran ist, die Medizin nicht bei den Wissenschaften ein zu sortieren? Es geht doch wohl um die korrekte Kenntnis der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, seiner Krankheiten und der Heilung davon. Die überwiegende Mehrzahl von Ärzten arbeitet nicht wissenschaftlich. Sie wenden an. Und ich nenne einen guten Arzt, der gut anwendet und sich über Entwicklungen auf dem Laufenden hält und evt. noch ordentliche soziale Kompetenzen hat. Viele Wissenschaftler haben die z.B. nicht.

Und wie Conina schon bemerkte - vielleicht muss man erst mal definieren.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: bayle am 12. August 2013, 17:26:30
@sweeper: Danke. Hab' ich gesehen.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: sweeper am 12. August 2013, 17:31:44
Zitat von: bayle am 12. August 2013, 17:26:30
@sweeper: Danke. Hab' ich gesehen.

...und ich habe den vorhandenen universitären Bezug noch mal erläutert.
Es gab aber schon immer gute und weniger gute akademische Lehrkrankenhäuser.

Wie gesagt: vor der Strukturreform war es ein gewisses Alleinstellungsmerkmal und bot des weiteren die Möglichkeit, während der FA-Ausbildung aus der Peripherie an die Uni zurückzuroutieren - falls die Verbindungen des Chefs gut waren, was wiederum mit seinem wissenschaftlichen Ständing an der Uni zu tun hatte.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: bayle am 12. August 2013, 17:37:12
Zitat von: Neocortex am 12. August 2013, 17:25:47
Zitat von: bayle am 12. August 2013, 17:09:05
Hoppe ist da definitiv nicht erste Adresse für solche Fragen. Stichwort: Pluralismus in der Medizin.
Klar gibt es da viele Meinungen.
Im Ernst: nein, natürlich nicht; zumindest nicht, was den Kern des medizinischen Geschäfts angeht.

ZitatProblematisch finde ich, dass die Bundesärztekammer nicht deutlicher macht, dass Medizin und Homöopathie nicht zusammen gehen. Was ist von einem Berufsstand zu halten der seine eigenen Grundlagen boykottiert?
Also, um auch mal ins Gelobte Land zu schauen: was man da so bei SBM liest, das ist auch nicht alles feierlich.

ZitatWeiter frage ich mich, was so schlimm daran ist, die Medizin nicht bei den Wissenschaften ein zu sortieren? Es geht doch wohl um die korrekte Kenntnis der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, seiner Krankheiten und der Heilung davon. Die überwiegende Mehrzahl von Ärzten arbeitet nicht wissenschaftlich. Sie wenden an. Und ich nenne einen guten Arzt, der gut anwendet und sich über Entwicklungen auf dem Laufenden hält und evt. noch ordentliche soziale Kompetenzen hat. Viele Wissenschaftler haben die z.B. nicht.

Glymour & Stalker haben in Engineers, Cranks, Physicians, Magicians, NEJM 308(1983)960 mal definiert, dass die Medizin so etwas wie eine angewandte Naturwissenschaft sei, etwa in einem Verhältnis wie das Ingeneurwesen zur Physik. Halte ich heute noch für tragfähig.
Titel: Re: Medizinische Dissertationen
Beitrag von: The Doctrix am 12. August 2013, 17:41:23
Zitat von: Neocortex am 12. August 2013, 17:25:47
Zitat von: bayle am 12. August 2013, 17:09:05
Hoppe ist da definitiv nicht erste Adresse für solche Fragen. Stichwort: Pluralismus in der Medizin.
Klar gibt es da viele Meinungen. Problematisch finde ich, dass die Bundesärztekammer nicht deutlicher macht, dass Medizin und Homöopathie nicht zusammen gehen. Was ist von einem Berufsstand zu halten der seine eigenen Grundlagen boykottiert?

Diese Frage stelle bitte all denjenigen Ärzten, die mit Voodoo-Methoden "therapieren".