Psiram Forum

Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: zwingenberger am 07. März 2013, 13:56:28

Titel: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: zwingenberger am 07. März 2013, 13:56:28
ZitatHeutzutage hat, zumindest in Industrienationen, ca. 40 % des im menschlichen Körper enthaltenen Stickstoffs schon einmal an der Haber-Bosch-Synthese teilgenommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Haber-Bosch-Verfahren#Geschichte_und_Bedeutung

Wir sind also nicht nur Sternenstaub, sondern auch Kunstdünger.  :grins
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Krebskandidat am 07. März 2013, 14:24:07
So etwas ist immer wieder erstaunlich. Ebenso, dass man nach ~3 Jahren in den Spiegel sehen kann und einen Menschen sieht, dessen Bausteine fast komplett ausgetauscht wurden, er aber ziemlich genau so aussieht wie vor den 3 Jahren...
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Conina am 07. März 2013, 14:31:02
Ich liebe solches nutzloses Wissen.

;D ;D ;D

Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: The Doctrix am 08. März 2013, 10:22:51
ZitatHeutzutage hat, zumindest in Industrienationen, ca. 40 % des im menschlichen Körper enthaltenen Stickstoffs schon einmal an der Haber-Bosch-Synthese teilgenommen.

Wie stellt man so etwas eigentlich fest?    :gruebel
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: zwingenberger am 08. März 2013, 10:59:46
Ich hab's ja nicht behauptet, aber ausgehend von der Info von Krebskandidat könnte man schon mal das Rechnen anfangen. Wie schnell ist die Erneuerungsrate - wie hoch ist der Anteil von Stickstoff in der Nahrungsaufnahme (und in der Ausscheidung) - wie hoch ist die Resorptionsrate - welches sind die hauptsächlichen Stickstoffquellen - wie hoch ist darin der Anteil, der über Mineraldünger aufgenommen worden ist?

Falls noch jemandem ein Parameter einfällt: nur zu.
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Conina am 08. März 2013, 11:07:27
Ich denke mal, das kommt ganz einfach durch die Düngung.
Über Haber-Bosch kommt Stickstoff in den Dünger, dann in die Pflanze, macht eventuell einen Umweg über ein Nutztier und landet dann im Menschen.
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: zwingenberger am 08. März 2013, 11:45:05
Zitat von: Conina am 08. März 2013, 11:07:27
Ich denke mal, das kommt ganz einfach durch die Düngung.
Über Haber-Bosch kommt Stickstoff in den Dünger, dann in die Pflanze, macht eventuell einen Umweg über ein Nutztier und landet dann im Menschen.

Ja, klar, der Doctor wollte aber wissen, wo gerade die 40 % herkommen.
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: gesine2 am 08. März 2013, 18:54:29
Zitatgerade die 40 % (https://forum.psiram.com/index.php?topic=10810.msg130356#msg130356)
Austauschrate beim Menschen und Einbringungs-Mengen in der Landwirtschaft. HBS ist ja schon etwas länger im Einsatz.
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 08. März 2013, 18:58:22
Nachdem sich ja angeblich nach 3 Jahren kein originäres Molekül mehr im Körper befinden soll, kann man das statistisch wohl einigermaßen fassen, nachdem die Stickstoffinkorporation hauptsächlich durch Nahrung geschieht.
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Binky am 08. März 2013, 19:00:29
Hm, meinste, auch in den Knochen und Zähnen?

Aber das Wissen ist nicht nutzlos, weil es uns hier zum Diskutieren anregt.
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 08. März 2013, 19:14:54
Zitat von: Binky am 08. März 2013, 19:00:29
Hm, meinste, auch in den Knochen und Zähnen?

Nö. Das wird halt immer so kolportiert, dass das unterschiedlichste Geschwindigkeiten hat, dürfte klar sein. Das Intervall ist dürfte da ja, solange es innerhalb eines durchschnittlichen Lebens stattfindet, nicht arg wichtig sein, um zu so einer Aussage zu kommen.
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Binky am 08. März 2013, 19:22:27
Ja, aber bei Knochen dürfte das rel. stabil sein, sonst würde man die nicht zu Analysen nehmen können, wo jemand aufgewachsen ist usw. (Isotopenzusammensetzung bei archäologischen Funden)
Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 08. März 2013, 19:26:19
Zitat von: Binky am 08. März 2013, 19:22:27
Ja, aber bei Knochen dürfte das rel. stabil sein, sonst würde man die nicht zu Analysen nehmen können, wo jemand aufgewachsen ist usw. (Isotopenzusammensetzung bei archäologischen Funden)

Jo, das überzeugt natürlich auch irgendwie. Aber vielleicht sind die Knochen da rausgerechnet :)

Titel: Re: Aus dem Lexikon des nutzlosen Wissens
Beitrag von: Krebskandidat am 08. März 2013, 19:43:33
Ich hab das nur grob im Hinterkopf gehabt. Ja Knochen und Zähne mal nicht betrachtet aber die Unterschiede zwischen den Zell- und Molekülspezies sind sehr hoch:

Die biologischen Halbwertzeiten einiger Körpersubstanzen bei der Ratte:

Blutzucker (Glucose) 19 min
Leberglykogen 24 h
Muskelglykogen 4 d
Depotfett 18 d
Gesamteiweiß 17 d


Lebensdauer einiger Zelltypen verschiedener Organe der Ratte:

Dünndarmepithel 17 h
Trachealepithel 48 d
Lymphozyten 7 h
Erythrozyten 50 d


Wenn man das in etwa auf den Menschen überträgt, ist der größte Teil der menschlichen Substanz sogar schon nach ein paar Monaten ausgetauscht worden. Wenn man die Halbwertszeiten sämtlicher Moleküle im Körper nimmt, kommt man angeblich auf ca. 2,x Jahre.