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Deutsch => Andere Webseiten oder Medien => Thema gestartet von: Schau-ma-amoi am 14. Februar 2009, 18:53:31

Titel: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 14. Februar 2009, 18:53:31
Und das noch dazu als Anwalt  ;D

http://www.langmayr.net/person.html (http://www.langmayr.net/person.html)
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 14. Februar 2009, 19:06:07
Ganzheitliche Wirtschafts- und Rechtslehre

(http://www.smilevalley.de/smileys/Gluecklich/24.gif)
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Kinderarzt am 14. Februar 2009, 19:29:05
Von so jemand erwartet man eigentlich Intelligenz.
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 14. Februar 2009, 20:02:31
Zitat von: Kinderarzt am 14. Februar 2009, 19:29:05
Von so jemand erwartet man eigentlich Intelligenz.

... die auch eine Waffe sein kann.
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Kinderarzt am 14. Februar 2009, 22:52:03
Das ist in diesem Falle völlig unzutreffend.
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 14. Februar 2009, 23:06:12
Deppen gibt es eben in allen Sparten, doch wenn ich mir vorstelle an so einen "Anwalt" zu geraten ..... Wie macht der das denn vor Gericht, so ganzheitlich?!

Ob das den Richter beeindruckt?
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Kinderarzt am 15. Februar 2009, 02:31:17
Ja;leider.

Wir haben miese Gerichte,denen wir den ganzen kriminellen Scharlatanerie-Dreck verdanken.

Es fehlt am allergeringsten Grundwissen bei den Juristen,bei denen die Gelddruckmaschine steht.

Dazu:

http://www.kidmed.de/forum/showtopic.php?threadid=4729&time=
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 11:44:37
ZitatEs fehlt am allergeringsten Grundwissen bei den Juristen

Ja, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht, schlimm auch, dass in der Regierung, den Ministerien und anderen wichtigen Gremien neben Wirtschaftsleuten vor allem Juristen sitzen, deren naturwissenschaftliches Verständnis sehr begrenzt ist (O-Ton eines mir bekannten Juristen: Chemie?? Ne, das habe ich zum Glück abgewählt)

Wer studiert Jura? Das sind eben in  vielen Fällen Leute, die möglich nichts mehr mit den Naturwissenschaften zu tun haben wollen, weil sie es nicht verstehen. Sicher nicht alle, da will ich nicht pauschalisieren.
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 12:26:41
Nicht bescheuert, sondern entscheidungsbefungt in vielen Gebieten, die fachlich nicht unbedingt was mit den Rechtswissenschaften zu tun haben.

Ich muss mich leider mit einigen solcher Leute herumärgern.

Vor allem ist es schwierig, wenn z.B. mit Kausaltiäten argumentiert wird. Das muss bei einem Juristen nahezu 100% sicher sein. Und entsprechend werden dann auch Behauptungen formuliert. Wenn man sich da berechtigterweise vorsichtig ausdrückt, wird das ganze gleich herumgedreht, dass man keine Ahnung habe. 
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 12:36:19
Zitat von: Kinderarzt am 15. Februar 2009, 02:31:17
Ja;leider.

Wir haben miese Gerichte,denen wir den ganzen kriminellen Scharlatanerie-Dreck verdanken.

Es gab in D (und in Ö) schon wesentlich miesere Gerichte, ist noch gar nicht so lange her.

Gerichte vollziehen Gesetze, die von den Parlamenten geschaffen wurden. In den Parlamenten wiederum sitzen jene, die wir gewählt haben. Das ist Demokratie.

Bei uns in Ö verhindern eben diese miesen Gerichte, dass die Homöopathie von den Kassen bezahlt werden muss. Ich mag diese miesen Gerichte.

ZitatEs fehlt am allergeringsten Grundwissen bei den Juristen
Vorsicht vor Pauschalierungen. Eine Szene, die sich vor Monaten in einer Wiener Apotheke abgespielt hat:

Zwei Kundinnen warten auf Bedienung. Eine von ihnen möchte eine Homöopathikum und will Beratung. Die Apothekerin (Pharmazeutin, also keine Juristin, sondern an einer Uni ausgebildete Naturwissenschafterin) berät die Kundin mit dem sattsam bekannten Hinweis: je stärker die Verdünnung, desto wirksamer.

Die zweite Kundin, eine (verblödete) Juristin, gerät in Rage, mischt sich ein und erklärt der Kundin in kurzen Worten die Homöopathie: in meinem Geldbörsel befinden 50 Euro, wenn ich davon 30 Euro entnehmen, habe ich am Schluss mehr Geld in meiner Tasche als dies vorhin der Fall war.

Die Apothekerin wurde nicht mal rot im Gesicht, hat aber zwei Kundinnen verloren.
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 12:50:53
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 11:44:37
ZitatEs fehlt am allergeringsten Grundwissen bei den Juristen

Ja, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht, schlimm auch, dass in der Regierung, den Ministerien und anderen wichtigen Gremien neben Wirtschaftsleuten vor allem Juristen sitzen,

Was wohl seinen Grund hat. Der Naturwissenschafter hat eben von diesen Gesetzmäßigkeiten keinen Ahnung. Die Jurisprudenz ist ebenfalls eine Wissenschaft, die man an Unis studieren kann. Sie ist übrigens älter als unsere naturwissenschaftliche Studien.

Zitatderen naturwissenschaftliches Verständnis sehr begrenzt ist
Auch die Juristen beschweren sich ständig darüber, wie ärmlich das rechtswissenschaftliche Wissen etwa der Chemiker ist. Nicht wenige fordern, dass in den Schulen Rechtsunterricht forciert wird.

Zitat(O-Ton eines mir bekannten Juristen: Chemie?? Ne, das habe ich zum Glück abgewählt)
Siehe im Gegenzug mein Apothekenbeispiel

ZitatWer studiert Jura? Das sind eben in  vielen Fällen Leute, die möglich nichts mehr mit den Naturwissenschaften zu tun haben wollen, weil sie es nicht verstehen.
Das gibt es, aber ob die das Studium schaffen? Warum werden die nicht Philologen, Archäologen, Historiker, warum gerade Juristen?
Außerdem behaupte ich, dass sich deine Meinung aus einer Hochrechnung persönlicher Erfahrungen "errechnet". Isn't it? Empirie ist die Lösung!  :D
Her mit den Zahlen.

ZitatSicher nicht alle, da will ich nicht pauschalisieren.
Machst du aber.
Außerdem besteht die Gefahr, sich als Elite zu fühlen. Und so beginnt auch jede Esoterik. Der Grat ist ein schmaler.

ZitatVor allem ist es schwierig, wenn z.B. mit Kausaltiäten argumentiert wird. Das muss bei einem Juristen nahezu 100% sicher sein. Und entsprechend werden dann auch Behauptungen formuliert. Wenn man sich da berechtigterweise vorsichtig ausdrückt, wird das ganze gleich herumgedreht, dass man keine Ahnung habe.
Eben, Conni.

Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 13:09:20
Zitat von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 12:50:53
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 11:44:37
ZitatEs fehlt am allergeringsten Grundwissen bei den Juristen

Ja, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht, schlimm auch, dass in der Regierung, den Ministerien und anderen wichtigen Gremien neben Wirtschaftsleuten vor allem Juristen sitzen,

Was wohl seinen Grund hat. Der Naturwissenschafter hat eben von diesen Gesetzmäßigkeiten keinen Ahnung. Die Jurisprudenz ist ebenfalls eine Wissenschaft, die man an Unis studieren kann. Sie ist übrigens älter als unsere naturwissenschaftliche Studien.

Das streite ich nicht ab.

Zitat
Zitatderen naturwissenschaftliches Verständnis sehr begrenzt ist
Auch die Juristen beschweren sich ständig darüber, wie ärmlich das rechtswissenschaftliche Wissen etwa der Chemiker ist. Nicht wenige fordern, dass in den Schulen Rechtsunterricht forciert wird.

Ja, das wäre sinnvoll, die Grundzüge des bürgerlichen und öffentlichen Rechts zu lehren. Ich habe aber noch keinen Chemiker gesehen, der Rechtsfragen geklärt hat.

Zitat
Zitat(O-Ton eines mir bekannten Juristen: Chemie?? Ne, das habe ich zum Glück abgewählt)
Siehe im Gegenzug mein Apothekenbeispiel

Mein Beispiel:

Ein Gutachten:

In Fall A ergaben sich aufgrund bestimmter Ausgangsbedingungen bestimmte Folgen
Bezogen auf Fall B wurde gesagt, dass die Wahrscheinlichkeit bestünde, dass hier auch diese Folgen eintreten könnten.

Was macht der Jurist daraus? Dass in Fall B die Folgen eintreten werden. (Oder, falls er die Gegenposition vertritt, dass die Folgen eben n icht eintreten, weil keine Sicherheit besteht)

Ich hoffe, dass ich mich mit dieser nötigen Anonymisierung trotzdem klar ausdrücken konnte  ;D.

Zitat
ZitatWer studiert Jura? Das sind eben in  vielen Fällen Leute, die möglich nichts mehr mit den Naturwissenschaften zu tun haben wollen, weil sie es nicht verstehen.
Das gibt es, aber ob die das Studium schaffen? Warum werden die nicht Philologen, Archäologen, Historiker, warum gerade Juristen?
Außerdem behaupte ich, dass sich deine Meinung aus einer Hochrechnung persönlicher Erfahrungen "errechnet". Isn't it? Empirie ist die Lösung!  :D
Her mit den Zahlen.

Das ergibt sich nicht aus dem Fach, sondern daraus, in welchen Bereichen sie was zu sagen haben. Ein Philologe bleibt bei seinem Fach.

Zitat
ZitatSicher nicht alle, da will ich nicht pauschalisieren.
Machst du aber.
Außerdem besteht die Gefahr, sich als Elite zu fühlen. Und so beginnt auch jede Esoterik. Der Grat ist ein schmaler.

Nö. Oder die Schnittmenge der mir bekannten Juristen ist völlig aus der Zufallsverteilung geschlagen und ich kenne überdurchschnittlich viele davon, auf die meine Aussage zutrifft. Auch Empirie.

Zitat
ZitatVor allem ist es schwierig, wenn z.B. mit Kausaltiäten argumentiert wird. Das muss bei einem Juristen nahezu 100% sicher sein. Und entsprechend werden dann auch Behauptungen formuliert. Wenn man sich da berechtigterweise vorsichtig ausdrückt, wird das ganze gleich herumgedreht, dass man keine Ahnung habe.
Eben, Conni.

Siehe mein Gutachten-Beispiel.


[/quote]
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: rincewind am 15. Februar 2009, 14:19:59
Zitat von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 12:50:53
Was wohl seinen Grund hat. Der Naturwissenschafter hat eben von diesen Gesetzmäßigkeiten keinen Ahnung. Die Jurisprudenz ist ebenfalls eine Wissenschaft, die man an Unis studieren kann. Sie ist übrigens älter als unsere naturwissenschaftliche Studien.

Jura ist Mathematik mit Worten  ;D

Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 14:41:46
Zitat von: rincewind am 15. Februar 2009, 14:19:59
Zitat von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 12:50:53
Was wohl seinen Grund hat. Der Naturwissenschafter hat eben von diesen Gesetzmäßigkeiten keinen Ahnung. Die Jurisprudenz ist ebenfalls eine Wissenschaft, die man an Unis studieren kann. Sie ist übrigens älter als unsere naturwissenschaftliche Studien.

Jura ist Mathematik mit Worten  ;D



Aber nicht bei unbestimmten Rechtsbegriffen, Auslegungen und Ermessensspielräumen  ;)
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: rincewind am 15. Februar 2009, 14:47:40
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 14:41:46
Jura ist Mathematik mit Worten  ;D

Aber nicht bei unbestimmten Rechtsbegriffen, Auslegungen und Ermessensspielräumen  ;)
[/quote]

Dochdoch, das ist dann wie in der höheren Mathematik  ;D
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 14:49:48
weil es keiner mehr nachvollziehen kann  ;D
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 15:57:02
@ Conni:

Mentale Retardierung der Juristen:
Juristenbashing, gab es schon bei den alten Römern, mag ich aber schon deshalb nicht, weil es Ärztebashing auch schon in der Antike gab.

Juristen per se als etwas schwach im Kopf hinzustellen, etwa weil sie die Schulchemie nicht verstanden hätten, 
ZitatDas sind eben in  vielen Fällen Leute, die möglich nichts mehr mit den Naturwissenschaften zu tun haben wollen, weil sie es nicht verstehen.
ist aber nicht nur falsch, sondern auch unfair und geht doch auch im Ergebnis an der Realität vorbei. Es ist ein Vorurteil, Conni.

Die Berufswahl ist immer von mehreren Faktoren abhängig: die soziale Situation im Elternhaus, der Wert, der einer höheren Bildung dort generell eingeräumt wird, Schulfreunde, Partner usw.  Nicht zu vergessen die Lehrer. Das Interesse etwa für Biologie zu wecken vermag nicht jeder Pädagoge.

Und so muss man zur Kenntnis nehmen, dass eben nicht jeder den Beruf des Physikers oder den des Genetikers ergreifen will. Es gibt nun mal auch verschiedene Begabungen und Interessen. Das hat nichts mit Intelligenz zu tun.

Ich habe selbst zwei Semester Jus (Jura) studiert, die Drop-out-Rate lag bei weit über 65%. Die meisten wurden den Anforderungen nicht gerecht und haben in ein anderes Studium gewechselt. Keine Ahnung, was aus denen geworden ist, einen kenne ich noch heute, der hat technische Physik studiert, mit Erfolg. Im Jus-Studium ist er gescheitert. 

Aufgrund der in einer arbeitsteiligen Gesellschaft sich ergebenden Spezialisierungen muss es jemanden geben, der die Regeln dieser Gesellschaft, zumindest im normativen Bereich, beherrscht. Dies geht über das Schlichten von Streitigkeiten weit hinaus.

So MUSS ein Richter Entscheidungen fällen, ob er nun will oder nicht. Dort, wo ihm der Sachverstand fehlt, etwa in der Geologie, in der Wirtschaft oder in der Medizin, muss er sich von einem anerkannten Fachmann ein Gutachten erstellen lassen. Wie soll denn auch ein Jurist in der Lage sein, komplexe medizinische Sachverhalte, noch dazu auf einem Spezialgebiet, nachzuvollziehen? Gerade das führt immer wieder zum Vorwurf, der Gutachter, also etwa der Mediziner, wäre der eigentlich Entscheidende. Das geht als in die andere als in die von dir intendierte Richtung.

Zum (interessanteren) Thema Bildung:
Ich stimme dir zu und gehe sogar weiter, weil ich Bildung als Selbstzweck sehe. Aber all diese Bildung schützt den so Ausgestatteten nicht vor Verblendungen. Deshalb hat auch unser Kinderarzt oben Unrecht: Intelligenz kann sehr wohl zur Waffe werden.

Es kommt eben sehr darauf an, worin man sich bildet.

Setz dich doch mal in eine Philosophie-Vorlesung, bei Darwin, die faseln Zeugs, das ist ja himmelschreiend.  Gerade diese (philosophischen) Idealisten sind es, die eine Kompetenz für sich in Anspruch nehmen, die ihnen aufgrund mangelnder Ausbildung nicht zukommt. Der klammert das, was er irgendwann einmal in der Schule in Chemie etc gelernt, einfach aus. Nicht so sehr, weil er etwas nicht verstanden hätte, sondern weil seine Spezialisierung in eine völlig andere Richtung gegangen ist.

Dazu kommt, dass jeder das Schulwissen, bis zum einem gewissen Grad vergisst. Ich habe keine Ahnung, was ich in der Schule in Geographie gelernt habe und meine Kenntnisse des Französischen sind marginal. Ich brauche es nicht.

Man muss die Schulbildung relativieren und vor allem ist mangelnde Schulbildung nicht der Hauptverantwortliche für das Eso-Getümmel, weil es bekanntlich nicht gar nicht so wenige Ärzte, die wir wir alle wissen, nicht nur Matura/Abitur haben, sondern auch eine naturwissenschaftliche Ausbildung genossen haben, Homöopathen sind. Es würde mich übrigens überhaupt nicht verwundern, wenn so mancher Chemiker oder Astronom zum Homöopathen latschen würde.

Die Gründe für all dieses esoterische Geschwurbel liegt nur zum Teil im Nichtwissen, Conni.


Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 16:19:39
Ich spreche nicht von geistiger Retardierung, sondern davon, dass mich aufregt, dass die Tendenz besteht, sich in den Rechtsgebieten, die z.B. fachliche Dinge regeln, auch fachlich zu äußern. Damit übertreibst Du jetzt wieder. Das eine mit dem Bebauungsplan war so ein Paradebeispiel. Da wurde ein fachliches Gutachten wider besseren Wissens einfach ignoriert. Den Ärger damit habe aber ich an der Backe! Und darf mich von den Betroffenen auch noch beschimpfen lassen.

Naja, und bei manchen "unserer" Juristen, verleiern wir schon die Augen, weil sie ein ausgesprochenes Talent haben, einen "Vorgang" zu verkomplizieren, weil sie sich in jeden Mist reinhängen und jedes Fetzelchen juristisch klären wollen. Ein vernünftiges Ingeniuerbüro jedenfalls zieht solche Dinge schneller und effektiver durch, aber wir dürfen unsere Kundschaft in solchen Dingen nicht beraten. Ich denke aber, diese Probleme tauchen da auf, wo es zu fachlichen Überschneidungen kommt. Und das ist nun auch mein Job und da erlebe ich das häufig. Daher mein Blickwinkel.

Klar, Richter holen sich Gutachten ein, um sich ein Bild zu machen und um in der Lage zu sein, erst einmal urteilen zu können. Aber der Begriff "Gutachterkrieg" sagt Dir was?

Möglicherweise aber werden bei Widersprüchen, Einsprüchen, trotz besseren Wissens einfach Dinge behauptet, die dann die Gegenpartei erst mal ausräumen muss.



Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: rincewind am 15. Februar 2009, 16:24:50
Um Scha-Ma zuzustimmen eine kurze Anmerkung: Meine Schwägerin, die kürzlich zu Besuch war, fing vor einem halben Jahr im "hohen" Alter von 47 an, Jura zu studieren. Sie konnte mir ziemlich gut die Faszination dieses Faches rüber bringen. Spätestens seitdem seh ich das ziemlich anders.
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 16:28:57
Zitat von: rincewind am 15. Februar 2009, 16:24:50
Um Scha-Ma zuzustimmen eine kurze Anmerkung: Meine Schwägerin, die kürzlich zu Besuch war, fing vor einem halben Jahr im "hohen" Alter von 47 an, Jura zu studieren. Sie konnte mir ziemlich gut die Faszination dieses Faches rüber bringen. Spätestens seitdem seh ich das ziemlich anders.

Ich find es faszinierend, wenn jemand in diesem Alter sich noch ein Studium antut. Hut ab!

Interessant fand ich an der Juristerei damals die Rechtsgeschichte. Die Entstehung unseres Strafrechts, sie ging mit der Entstehung des Staates einher und wie man in der Zeit davor Strafen verhängte, der Inquisitionsprozess, die Rolle des Christentums, deren Handlungen weit über die berüchtigten Hexenprozesse hinausgingen.
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 16:31:01
Zitat von: rincewind am 15. Februar 2009, 16:24:50
Um Scha-Ma zuzustimmen eine kurze Anmerkung: Meine Schwägerin, die kürzlich zu Besuch war, fing vor einem halben Jahr im "hohen" Alter von 47 an, Jura zu studieren. Sie konnte mir ziemlich gut die Faszination dieses Faches rüber bringen. Spätestens seitdem seh ich das ziemlich anders.

Wenn man Jura studiert, gehe ich mal davon aus, dass man daran Interess hat, sonst kommt man da sicher nicht weit. Wo habe ich was anderes behauptet? Rechtsgeschichte und bürgerliches Recht fand ich auch faszinierend, auch Sozial- und Jugendhilferecht und Umweltrecht.

Nicht so interessant fand ich Verfassungsrecht, weil da wirklich zu weite Auslegungen nötig sind.

Also?
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 16:34:19
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 16:31:01
Nicht so interessant fand ich Verfassungsrecht, weil da wirklich zu weite Auslegungen nötig sind.

Verfassungsrecht galt bei uns als sehr abstrakt, im Gegensatz zum bürgerlichen Recht, das konkrete Rechtsfragen (des täglichen Lebens) anschneidet.
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: rincewind am 15. Februar 2009, 16:35:14
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 16:31:01


Wenn man Jura studiert, gehe ich mal davon aus, dass man daran Interess hat, sonst kommt man da sicher nicht weit. Wo habe ich was anderes behauptet? Rechtsgeschichte und bürgerliches Recht fand ich auch faszinierend, auch Sozial- und Jugendhilferecht und Umweltrecht.

Nicht so interessant fand ich Verfassungsrecht, weil da wirklich zu weite Auslegungen nötig sind.

Also?

Vermutlich sind wir sogar einer Meinung, aber das ist ja auf Dauer langweilig   ;D
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 16:37:35
Zitat von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 16:34:19
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 16:31:01
Nicht so interessant fand ich Verfassungsrecht, weil da wirklich zu weite Auslegungen nötig sind.

Verfassungsrecht galt bei uns als sehr abstrakt, im Gegensatz zum bürgerlichen Recht, das konkrete Rechtsfragen (des täglichen Lebens) anschneidet.


Obwohl, als wir das "Kruzifix-Urteil" nachexerziert haben, fand ich das interessant.

Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 16:39:03
Zitat von: rincewind am 15. Februar 2009, 16:35:14
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 16:31:01


Wenn man Jura studiert, gehe ich mal davon aus, dass man daran Interess hat, sonst kommt man da sicher nicht weit. Wo habe ich was anderes behauptet? Rechtsgeschichte und bürgerliches Recht fand ich auch faszinierend, auch Sozial- und Jugendhilferecht und Umweltrecht.

Nicht so interessant fand ich Verfassungsrecht, weil da wirklich zu weite Auslegungen nötig sind.

Also?

Vermutlich sind wir sogar einer Meinung, aber das ist ja auf Dauer langweilig   ;D

Dann greife eben mal meine Antwort auf Dein langes Posting wieder auf.  ;D
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 16:41:52
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 16:37:35
Zitat von: Schau-ma-amoi am 15. Februar 2009, 16:34:19
Zitat von: Conni am 15. Februar 2009, 16:31:01
Nicht so interessant fand ich Verfassungsrecht, weil da wirklich zu weite Auslegungen nötig sind.

Verfassungsrecht galt bei uns als sehr abstrakt, im Gegensatz zum bürgerlichen Recht, das konkrete Rechtsfragen (des täglichen Lebens) anschneidet.


Obwohl, als wir das "Kruzifix-Urteil" nachexerziert haben, fand ich das interessant.




Das hat sich nicht nach Ö durchgesprochen. Jetzt weiß ich worums geht, cool!
Titel: Re: Empirische Spiritualität
Beitrag von: Conni am 15. Februar 2009, 16:53:43
ZitatSetz dich doch mal in eine Philosophie-Vorlesung, bei Darwin, die faseln Zeugs, das ist ja himmelschreiend.  Gerade diese (philosophischen) Idealisten sind es, die eine Kompetenz für sich in Anspruch nehmen, die ihnen aufgrund mangelnder Ausbildung nicht zukommt. Der klammert das, was er irgendwann einmal in der Schule in Chemie etc gelernt, einfach aus. Nicht so sehr, weil er etwas nicht verstanden hätte, sondern weil seine Spezialisierung in eine völlig andere Richtung gegangen ist.

Nun, ich kenne keinen Philisoph. Daher könnte ich Dir nun Vorurteile vorwerfen  ;D

ZitatDazu kommt, dass jeder das Schulwissen, bis zum einem gewissen Grad vergisst. Ich habe keine Ahnung, was ich in der Schule in Geographie gelernt habe und meine Kenntnisse des Französischen sind marginal. Ich brauche es nicht.

Sicher, je nach Talent und Neigung. Ich habe auch so ziemlich alles Russisch vergessen. Aber man glaubt nicht, wie schnell man sich da wieder reinfitzt, wenn man es braucht. Es ist also nicht völlig weg.

ZitatMan muss die Schulbildung relativieren und vor allem ist mangelnde Schulbildung nicht der Hauptverantwortliche für das Eso-Getümmel, weil es bekanntlich nicht gar nicht so wenige Ärzte, die wir wir alle wissen, nicht nur Matura/Abitur haben, sondern auch eine naturwissenschaftliche Ausbildung genossen haben, Homöopathen sind. Es würde mich übrigens überhaupt nicht verwundern, wenn so mancher Chemiker oder Astronom zum Homöopathen latschen würde.

Die Gründe für all dieses esoterische Geschwurbel liegt nur zum Teil im Nichtwissen, Conni.

Ich habe ja auch gesagt, dass viel in der Sozialisation liegt.

Und wahrscheinlich eine gewisse Anfälligkeit. Es gab da mal eine Meldung, wonach ein hoher Dopaminspiegel im Gehirn anfälliger dafür macht, Zusammenhänge zu sehen, wo keine sind. Stützt ja auch die Dopaminhypozhese der Schizophrenie.