Wir können die doch mal sammeln, das hier ist geil:
Zitat Warum schweige ich nicht,
quatsche ich doch viel zu lange schon,
argumentiere mit etwas,
was in rabulistischem Wahn offensichtlich
geschaffen wurde, geübt wurde
und dazu führt, dass der Inhalt
im politischen Diskurs nur noch zu Fußnoten verkommt.
Es ist das konstruierte "ungerechtfertigte Verdikt des Antisemitismus",
das ich meinem Debattenbeitrag so gerne vorschiebe:
Das "Man muss doch sagen dürfen, dass..."
Das "Man muss doch fragen dürfen, ob..."
Das "Man darf hierzulande nicht sagen, dass..."
Das "Ich bin kein Antisemit, aber...",
das an den Stammtischen dieser Welt
als scheinbar notwendige Exposition,
viel zu oft den politischen Diskurs begleitet.
Das allgemeine Nutzen dieses rhetorischen Kunstgriffs,
der den scheinbaren Tabubruch honorieren soll,
mit dem der politische Schwätzer sich zum Opfer erhöht,
sich dann selbstgefällig auf sein "aber" legen kann,
der offensichtlich jeden noch so Uninformierten
legitimiert,
in kruden, stumpfsinnigen, eindimensionalen Sätzen,
seinen Senf zu Sachverhalten zu geben,
zu denen er besser geschwiegen hätte.
Dieses Konstrukt der Antisemitismuskeule,
der Political Correctness,
des Gutmenschentums,
wie leicht mache ich es mir doch,
- indem ich diese präventiv anprangere,
mit Bezug auf das Recht
des verbalen Erstschlags -
meinen eigenen geistigen Dünnpfiff
vor jeglicher Kritik zu feilen.
Weil ich mich damit immunisiere,
mich dummdreist äußern
und nachher behaupten kann
"Ich habe doch gewusst,
dass sie mir das vorwerfen".
Weil ich damit eindimensional, unüberlegt, undifferenziert
argumentieren kann,
und sich nachher doch alle,
nur an dieser einen Frage aufhängen.
Bin ich ein Antisemit oder sage ich nur,
was gesagt werden musste?
Ist er ein Antisemit oder sagt er nur,
was gesagt werden musste?
Diesen Komfort habe ich mir damit selbst geschaffen,
ruhe mich auf der erhitzten Debatte aus,
und kann mich zudem noch selbst zum Opfer
von Kampagnen
einer fehlgeleiteten
gleichgeschalteten
Presse
stilisieren
und mich für meinen vermeintlichen Tabubruch feiern lassen.
Die Wahrheit indes bleibt außen vor:
Dass ich einfach nur unüberlegten Müll geschrieben,
mich nicht im geringsten mit der komplexen Lage befasst,
mich einseitigem Populismus hingegeben habe.
Dass ich vielleicht kein Antisemit, aber allemal
ein außenpolitischer Tölpel bin.
Und dabei ein Gedicht fabriziert habe,
das diesen Namen nicht verdient,
egal
wie
wenige
Wörter
je
Zeile
vorkommen.
Also höre ich auf zu quatschen,
schweige nur noch,
schäme mich ein wenig
und informiere mich,
über den Nahen Osten,
über den Iran,
über Israel,
und vor allem über die politischen Zusammenhänge
in der Region,
die sich mitnichten in ein
anachronistisches Agitprop-Gedicht pressen lassen.
Genug der dummen Dichtereien,
genug des larmoyanten Dur,
Ich werde mich jetzt selbst befreien
Ich mache jetzt den Diether Nuhr!
http://seite360.de/2012/04/07/was-gesagt-werden-sollte/#more-37438
Sehr schön; ich biete Unterstufenlyrik an
ZitatGedicht für Günter (unterstufenlyrisch)
Mit letzter Tinte ächzt der Alte
in ungereimter Poesie:
Dass die sich nicht mehr schlachten lassen,
verzeihe ich den Juden nie.
Der Jude will Atomraketen.
Der Jude will den Weltenkrieg.
Der Jude will uns alle meucheln.
Am Ende droht des Juden Sieg!
Da muss man doch was machen können,
und wenn nicht wir, dann der Iran.
Mahmud, mein alter Mullahkumpel!
I shout it out loud: Yes, you kann!
Der Günter fühlt sich ganz verwegen,
der Greis ist wieder jung, vital.
Die Lösung einst ging zwar daneben,
versuchen wir's halt noch einmal!
So denkt's im deutschen Dichterdenker.
Er rülpst und rotzt es aufs Papier.
Sein Wahn kennt keine Einsamkeit.
In Deutschland gilt: Vom Ich zum Wir.
Boris Yellnikoff
(der für dieses Gedicht den Nobelpreis verlangt)
http://lizaswelt.net/2012/04/04/was-gesagt-werden-muss/
Das hatten wir zwar schon, aber rein damit
ZitatUnd was aber auch noch gesagt werden muß
Von – wiederum, allerherzlichst – Ihrem Günter Grass
Warum schwieg ich überdies, schwieg all die Jahre
Von dem anderen Land, das mein Land provozierte
Anno Neunzehnneununddreißig, bis aufs Blut.
Und dann aber als unschuldiges Opfer davonkam
Während mein Land unter einer unbarmherzigen
Siegerknute ächzte und bis heute auf den Knien rutscht?
Warum untersagte ich mir immer wieder
Jenen großen, mißverstandenen Mann zu ehren
Ohne den wir immer nur in Bus und Bahn unterwegs wären
Statt unsere Motorgefährte auch mal schön auszufahren mit
Tempo Zweihundertvierzig und Wind in unserem Haar
Beziehungsweise Schnurrbart.
Das allgemeine Verschweigen dieser Tatbestände
Empfinde ich als Lüge, gewiß irgendwie
politisch korrekt, wie es heute so sein muß
Will man nicht als Rechtsterrorist gebrandmarkt werden
Aber trotzdem als hundsgemeine Lüge.
Und so will ich von nun an stets und immerfort sagen
Was gesagt werden muß, gerade von uns Deutschen
Über den Schandvertrag von Versailles, über Olympia '36
Über Stalin, die Kriegsschuld, die angeblichen
Sechs Millionen, mit denen "man" seit Jahrzehnten
Mitgefühl und vielviel Geld aus uns herauspreßt, ja saugt.
Über all dies will ich nicht mehr schweigen
Solange ich noch gehörig Tinte auf dem Füller hab
Und das übrigens auch im übertragenen
Sinne, meine hochverehrten Damen!
http://www.titanic-magazin.de/4873.news
@Antitainment:
Ich wusste garnet, dass du auch ne lyrische Ader hast.
Ich lass da lieber die Finger von
und sage das nicht laut
das hört sich bei mir immer an
wie ein Esel, der auf einem Maul voller Nußschalen kaut.
Aber deines finde ich echt schön,
voll schüttelreim, es schüttelt eben
wenn große Dichter wie der unsrer
des deutschen treuer freund der Günther
den judenlieben geben
Nur dass er grad im Rhein versinkt
gleich wie die Nibelungen,
treudoff voll deutscher Eitelkeit
das muss man sagen dürfen.
Mann, ich glaub das hab ich net drauf, nimm Bündel Ohropax,
dann gehts vieleicht
Lieber Günter Grass.
Mit Migräne
habe ich Ihr neuestes Gedicht überflogen
und sehe mich daher genötigt,
sofort ein Gedicht zu schreiben.
Ihre Haltung zu Immaterialgüterrechten
ist ebenso unerquicklich wie uncool
und hinterlässt mich daher
hungrig.
Ganz offensichtlich
wollen Sie nicht verstehen,
wie wir die Probleme
auf der Welt lösen können.
Aus amerikanischen Studien
sollte jeder wissen,
dass Ihre Position sinnlos ist.
Somit hoffe ich,
dass mein Gedicht
diese Diskussion endlich beendet.
(So weit, so gut.)
Kann jetzt jeder, mit dem Offener-Brief-Generator. Mit Grassifizier-Funktion.
http://wortfeld.de/offenerbrief/ (http://wortfeld.de/offenerbrief/)
...wozu gedichte, ist das "SS" in seinem Namen nicht schon subtil genug?
ich kann nicht sagen warum Grass in der Waffen-SS war.
Mein verstorbener Vater war auch in der Waffen-SS.
Mit 14. Vom Januar bis 8.Mai 1945. In der Wiking.
War eine für ihn komische Geschichte. Seine Familie lebte
in einem kleinen Dorf am Rand des Riesengebirges. Eines
Morgens im März 1945 rauschte eine Granate quer durch
den Dachstuhl des kleinen Hauses. Zum Glück ohne
zu krepieren. Mein Vater ging vor die Türe, alles Leuts in
schwarzen Uniformen. Haben ihm gesagt, dass jetzt genau
im Ort die HKL war. Auf die Frage, ob er in der Hitlerjugend
sei musste er mit ja antworten. Die haben nicht lange gefragt,
ein Soldat brachte ihm eine schwarze Uniformjacke einen Helm
und eine Maschinenpistole und sagte: "Jetzt gehörst Du zu uns."
Der wurde nicht gefragt.
Er muss auch noch viel später keine guten Träume gehabt
haben. Wenn er schlecht drauf war, erzählte er von
Leichenbergen Russischer Soldaten und das die armen
Teufel teilweise ohne Bewaffnung in das MG-Feuer
gelaufen seien. Brrrrrrr. Gut, dass ich so etwas nicht
mitmachen musste.
Zitat von: glatzkopf am 11. April 2012, 10:45:36
ich kann nicht sagen warum Grass in der Waffen-SS war.
Ich auch nicht, und die Sache an sich diskreditiert ihn nicht automatisch. Es geht halt darum:
ZitatGünter Grass machte seine Ablehnung gegen den Besuch eines Bitburger Soldatenfriedhofs durch den damaligen Bundeskanzler Kohl und den amerikanischen Präsidenten Reagan deutlich. Er warf Helmut Kohl ,,Geschichtsklitterung" vor und wandte sich gegen das Ausstellen von ,,Unschuldszeugnissen". Seiner Meinung nach ,,spricht Unwissenheit ... nicht frei. Sie ist selbst verschuldet, zumal die besagte Mehrheit wohl wusste, dass es Konzentrationslager gab... Kein selbstgefälliger Freispruch hebt dieses Wissen auf. Alle wussten, konnten wissen, hätten wissen müssen."[2]
Diese Kritik richtete sich im Jahr 2006 gegen ihn, als bekannt wurde, dass auch Grass selbst der Waffen-SS angehört hatte.
Z. B. schrieb Alfred Grosser: ,,Statt diejenigen zu unterstützen, die damals vor allem aus Ablehnung Ronald Reagans heraus Kohl vorwarfen, die SS rehabilitieren zu wollen, hätte Grass aufstehen sollen, um zu sagen: ,,Wenn ich getötet worden wäre, wäre mein Grab zwischen diesen hier gewesen."[
http://de.wikipedia.org/wiki/Bitburg-Kontroverse (http://de.wikipedia.org/wiki/Bitburg-Kontroverse)
Noch eins:
ZitatDen Helmut Schmidt lädt jeder ein
Nur mich hören will kein Schwein
Nicht Beckmann und nicht Anne Will
Drum bin ich nun nicht länger still
So weiß ich noch aus alter Zeit:
Der Jude ist zum Krieg bereit!
Dann kam der Führer, und auch ich
Bis heimlich ich mich davonschlich
Nun gibt's den Mann in Teheran
Der hat Uran und reichert's an
Dieser Mann kennt die Geschicht'
Den Holocaust, den gab es nicht
Und warum darf das niemand sagen?
Weil die Juden immer klagen!
Doch macht mit dem Verdruss
der Ahmed Jihad endlich Schluss!
Doch halt! Ich wollt' natürlich sagen:
Für Frieden tut er sich abplagen
Und gäb's nicht dieses Israel
Ging's mit dem Frieden ja ganz schnell
Die Juden haben jetzt auch Waffen
Und können umso besser raffen
U-Boot von uns! Wie ungeheuer!
Dafür zahl' ich doch keine Steuer!
Wird der Mahmoud es auch vergeigen?
Der Arier darf nicht länger schweigen.
So sitz' ich hier in meinem Wahn
Vielleicht ruft Anne Will mich an.
http://jungle-world.com/jungleblog/1625/
Martenstein:
ZitatIch habe aus neueren Originalzitaten des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad ein zweites Gedicht gebastelt, das es an literarischer Kraft ohne Weiteres mit dem Werk des deutschen Nobelpreisträgers aufnehmen kann.
,,Das zionistische Regime beruht
auf vielen Lügen.
Eine davon ist der Holocaust.
Der israelische Staat ist eine Krebszelle. Der Iran ist entschlossen,
Israel auszulöschen.
Israel muss von der Landkarte
des Nahen Ostens getilgt werden.
Israel ist ein künstliches Land,
entstanden durch eine Lüge.
Der Holocaust – ein Märchen,
das als Vorwand für Verbrechen
gegen die Menschheit benutzt wird.
Der Iran ist entschlossen,
Israel auszulöschen.
Die Juden beherrschen die Welt.
Juden sind ein Krebsgeschwür,
das ausgemerzt werden muss.
Die Welt muss sich
dieses ansteckenden Tumors
entledigen.
Wer für Menschlichkeit ist,
muss für die Auslöschung
des zionistischen Regimes sein.
Der Iran wird niemals
von diesem Standpunkt abweichen.
Der Iran ist entschlossen,
Israel auszulöschen."
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/und-noch-n-gedicht/6487318.html