Hallo zusammen,
wie finde ich einen Arzt welcher KEINE pseudowissenschaftliche Heilmethoden verordnet oder praktiziert?
Habe meine Kassenärztliche Vereinigung und meine Krankenkasse angeschrieben, aber bisher noch kein Feedback erhalten.
Erhoffe mir jedoch auch nicht all zu viel davon.
Hätte ihr mir noch einen anderen Weg?
Was suchst Du denn, einen Allgemeinarzt?
Hatte es damals, als ich wegen übertriebenen Juckreiz ohne Ausschlag n Allgemeinarzt gesucht hab, so gemacht, dass ich konsequent alles, wo irgendwie "naturbla" oder "Alternativbla" oder Äquivalentes aufm Schild stand, gemieden habe. Meine Motivation war die, dass ich ne höhere Chance hab, n Arzt mit Ahnung von Naturwissenschaften + großes Vertrauen auf evidenzbasierte Medizin zu erwischen, wenn ich so "Alternativdings"-Schild-Ärzte meide. Hatte Glück dabei inkl dass er gleich n kompetenten Facharzt für genau die vermutete Erkrankung kannte und mich dahin überwiesen hat.
Ja, Man kann sich auch einen Facharzt als Hausarzt suchen. Da sind die Chancen etwas besser. Ich kanns einem HA allerdings auch nicht verdenken, wenn er Hom. oder ähnliches verschreibt. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Der Bundesadler prangt nach wie vor auf dem HAB.
Bin am Ende iner Facharztpraxis für Hämatologie und internistische Onkologie gelandet und die meinten, die sind keine Hausarztpraxis.
Lt Wikipedia dürfen nur Ärzte, die Facharzt für Allgemeinmedizin oder Facharzt für Innere Medizin sind, Hausarzt werden (oder sog. Praktische Ärzte, d.h. solche ohne Facharztweiterbildung, aber mit Uniabschluss Medizin, dürfen es weiterhin sein, wenn sie es schon vor 2003 waren). Insofern find ich die Aussage von der Praxis, wo ich grad bin, n bissle verwirrend, aber da hilft wohl nur nachfragen.
Telefonisch einen Termin anmelden und dabei fragen, ob sie Erfahrung in Naturheilverfahren haben bzw die anwenden. Wenn die Sprechstundenhilfe das bejaht, sagen: "Tut mir leid, Quacksalbern vertraue ich meine Gesundheit nicht an."
Zitat von: Juliette am 30. November 2011, 08:42:48
Telefonisch einen Termin anmelden und dabei fragen, ob sie Erfahrung in Naturheilverfahren haben bzw die anwenden. Wenn die Sprechstundenhilfe das bejaht, sagen: "Tut mir leid, Quacksalbern vertraue ich meine Gesundheit nicht an."
Da sollte man aber etwas differenzierter fragen, da es durchaus sinnvolle Naturheilverfahren gibt, die es nicht verdient haben, mit dem ganzen Esoschrott auf dem Müll zu landen, z.B.
-Phytotherapie -> http://heilpflanzen-info.ch
-Heilbäder -> http://de.wikipedia.org/wiki/Balneologie#Balneotherapie
Bei meinem Hausarzt steht auch "Naturheilkunde" auf dem Schild, allerdings hat er mit Homöopathie, Akupunktur und solchem Zeug nichts am Hut. Er schiesst halt nicht auf jede kleine, hilflose Bakterie direkt mit Antibiotika, sonder schickt einen auch mal mit dem passenden Tee und ein paar Tagen Arbeitsfrei ins Bett. Bei Bedarf gibts aber auch das volle Programm an böser Pharmazie, Strahlung und absolut unnötigen OPs.
Mein Tipp wären die mezis: http://www.mezis.de/external/mezis-arztsuche-beta.html (http://www.mezis.de/external/mezis-arztsuche-beta.html)
Das sollten in der Regel Ärzte sein die sich an an Evidenz-basierter Medizin orientieren.
Zumindest hat sich meiner noch nie in dieser Richtung verhalten.
Leider gibt es nicht sehr viele. Die meisten lassen sich doch lieber zum Essen einladen.
mezis: mein Essen zahle ich selbst
MEZIS - das sind doch die, mit denen unser alter Freund Hans-Reinhard Schmidt (http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Hans-Reinhard_Schmidt) neuerdings eine Zusammenarbeit (http://f3.webmart.de/f.cfm?id=2411553&r=search&q=MEZIS) sucht, gelle?
P.Stibbons, Frage mal:
Weil irgendwo ein Spinner an etwas Interesse findet, ist dieses Etwas spinnert?
Ist das so etwa Deine Logik?
Zitatwie finde ich einen Arzt welcher KEINE pseudowissenschaftliche Heilmethoden verordnet oder praktiziert?
war die Frage.
ZitatDas sollten in der Regel Ärzte sein die sich an an Evidenz-basierter Medizin orientieren.
nimmst du jetzt pauschal und im Konjunktiv für die MEZIS in Anspruch.
Ist das so etwa deine Logik, "Skeptizisticker" ?
,,sollten in der Regel" = ,,Ich gehe aus persönlicher Erfahrung/Einschätzung davon aus, kann aber nicht dafür garantieren!"
Nur kürzer! ;-)
... und was hast Du jetzt gegen die MEzis?
Nimm einfach mich als Hausarzt.
Erkennungsmerkmal: ich hab seit Jahren das "Skeptiker"-Magazin im Wartezimmer ausliegen.
(trotz unglaublicher negativer Reaktionen von Patientenseite)
Die MEZI zeichnen sich vor allem durch eine starke Abgrenzung zur Pharmaindustrie aus, teilweise darf man ja auch den Pharmareferenten noch weniger glauben als den "Heilpraktikanten".
Zitat von: maguli am 05. Dezember 2011, 23:28:52
Nimm einfach mich als Hausarzt.
Erkennungsmerkmal: ich hab seit Jahren das "Skeptiker"-Magazin im Wartezimmer ausliegen.
(trotz unglaublicher negativer Reaktionen von Patientenseite)
Na, das nenn ich Standing. ;D
Zitat
Die MEZI zeichnen sich vor allem durch eine starke Abgrenzung zur Pharmaindustrie aus, teilweise darf man ja auch den Pharmareferenten noch weniger glauben als den "Heilpraktikanten".
Ich kenn Ärzte, da kriegen die Pharmareferenten feuchte Hände, bevor sie die Klinke drücken ... ;D
Gab mal ne Zeit, da hab ich meinen Hausarzt gar nicht mehr gesehen vor lauter Unterhaltungselektronikgeräten die bei ihm vergessen wurden :-), war aber nicht so schlimm war meistens eh auf Kongress in Davos.
Noch nen Tipp:
Frag den Doc ob er das "arznei-telegramm" (a-t) (siehe unter www.arznei-telegramm.de) abonniert hat und was er davon hält.
(Jahres-Abo kostet 50 Euros und ist nur Abonnentenfinanziert und absolut unäbhängig). Ohne deren Infos wär ich schon längst aufgeschmissen. Immer kritisch, teilweise grenzwertig überkritisch, gnadenlos evidenzbasiert, in manch Kalenderjahr verreissen die jede Neuzulassung (zurecht).
Vom a-t gibts auch ein Super-Buch (das Arzneimittelkursbuch für 123 Euros). Kannst ja mal im Sprechzimmer kucken, ob es im Regal steht. (Sollte Pflichtlektüre für jeden Arzt werden, viele haben jedoch noch nie was davon gehört.)
Wenn ich alles weiss, was dort auf über 2500 Seiten steht, und mich dran halte, bin ich der beste "Medikamenten-Arzt"
Das Zwischenmenschliche und Empatische muss sowieso jeder Arzt selber lernen.
Danke für die Tipps.