Ich brauche bitte eure Unterstützung.
Suche gute Artikel zu der Behandlung von Tieren mit "homöopathischen Kügelchen".
Ich bin echt total sauer.
Im örtlichen Tierheim wird mit "solchen" therapiert, wie ich heute durch Zufall mitbekommen habe.
Aktuell ist ein großer Hund verletzt, er hinkt und bekommt nun erst mal homöopathische Mittel.
Nun hoffe ich auf die Vernunft des Leiters, benötige dafür aber ausreichend einleuchtende Artikel.
Lieben Gruß
K.
Hoffe, das hilft:
http://jdc325.wordpress.com/2011/04/06/homeopathy-for-cows/
Hi Elfenstaub,
ich bin mir nicht sicher, ob die Vorsitzende(n) vom örtlichen Tierheim alle so gut englisch können.
Gute deutsche Quellen wären echt hilfreich.
Eine klare Ansage auch, dass Homöopathische Behandlung von Tieren = Tierquälerei ist.
Ich gehe davon aus, dass zumindest ein Mitglied vom Verein, oder mehrere, von der Homöopathie überzeugt sind, d.h., ich muss die anderen vom Gegenteil überzeugen.
Dann mal anders. Wieso sollten die Argumente, die für Menschen greifen, bei Tieren nicht mehr zählen?
Du könntest zum Beispiel auch darauf hinweisen, dass in GB Homöopathie nicht mehr an Tiere verschrieben werden darf. Da habe ich jetzt aber gerade keinen Link auf deutsch zu.
Es ist so nervig und bisher konnte nicht einen Globuli-Verwender davon überzeugen, dass das Nonsens ist.
Mir ist es aber egal, wenn ein erwachsener Mensch meint, er muss Zucker schlucken und sich einbildet das hilft, bei Kindern und Tieren bekomme ich echt immer einen dicken Hals.
hallo Kvinna,
pardon, wenn ich hier so quer reinschreibe, ich lese hier bisher nur mit -
aber bei tieren hörts bei mir auch auf ...
weisst du denn, weswegen der hund hinkt?
eine akute verletzung am bein? bruch? kreuzbandriss?
ich weiss nicht, selbst passionierte homöopathie-verfechter wissen idr - oder sollten argumenten zugänglich sein,
dass mindestens bei verletzungen und brüchen u. dergl die homöopathie nicht mehr zuständig ist.
jeder auch nur mit einem minimum an verantwortlichkeit ausgestattete homöopath schickt dich in eine klinik mit einem beinbruch.
- wenn das die th-leitung nicht tut,
ist das in meinen augen absolut eine variante der tierquälerei!
es ist schwer, im netz hierzu was passendes zu finden,
aber ich finde, dies hier klingt recht vernünftig und könnte den TH-leuten vielleicht mal vorgelegt werden:
http://www.homöopathietierärztin.ch/grenzen-der-homöopathie/
( sorry, krieg den link nicht besser hier rein, musst du halt kopieren )
liebe grüsse und ich drück dem wuff - und den anderen dort - die daumen!
Hi Manu,
ich weiß nicht warum der Rüde hinkt, dass mit der Aussage, "Wir versuchen es erst einmal mit etwas homöopatischen", habe ich quasi im Rausgehen aus dem Tierheim gehört. Die Quelle: eine Mitarbeiterin des Tierheims. Bin am Donnerstag wieder dort und werde mal nachhaken, was der Süße hat und wie sie ihn zu therapieren gedenken. Mich beschäftigt das sehr, da holen sie die Tiere aus sonst wo her, weg von Tierquälern und von der Straße, um sie dann hier weiter zu quälen. Mir geht es hier wie dir, ich werde richtig sauer. Nur muss ich sehr aufpassen, das Tierheim ist ein eingetragener Verein, wenn ich denen ganz blöd komme, können sie mir auch ganz schnell Hausverbot erteilen und dann bekomme ich gar nichts mehr mit.
http://www.homöopathietierärztin.ch/grenzen-der-homöopathie/
aber dieser Link ist trotzdem pro Homöopathie :kotz:
es gibt einiges im Netz, aber entweder auf englisch oder schlecht übersetzt:
http://translate.google.de/translate?hl=de&langpair=en%7Cde&u=http://www.colorado.edu/philosophy/vstenger/Medicine/Homeop.html
Zitat von: Kvinna am 31. Mai 2011, 06:23:45
http://www.homöopathietierärztin.ch/grenzen-der-homöopathie/
aber dieser Link ist trotzdem pro Homöopathie :kotz:
ich dachte, es ging dir darum, argumente zu finden,
um mit der tierheimleitung darüber zu sprechen,
den hund einer vernünftigen behandlung zuzuführen
und ihm damit zu helfen.
nicht, mit denen grundsatzdiskussionen zu führen.
Hi Manu,
der Kotz-Smilie galt der Homöopathie – nicht dir.
Meine Erfahrung ist diese, dass eine Diskussion über Homöopathie fast immer in eine Grundsatzdiskussion führt.
Es ist nicht wie bei einer Lieblingsfarbe, ich mag blau und du magst lieber rot und keinen von uns tangiert das wirklich.
Entweder wird sofort abgeblockt mit dem Totschlagargument Wer heilt hat recht - oder sie wollen gar nicht erst darüber diskutieren.
Solche Diskussionen laufen fast immer sehr persönlich ab.
Ich würde mir einerseits Infomaterial aus guten Quellen wünschen und andererseits Argumente, was ich wie dann letztendlich verwenden werde, wird sich aus dem Moment heraus ergeben.
Hast du eine ähnlich geartete Diskussion schon einmal geführt?
Wie war der Verlauf?
Habe beim Suchen im Netz etwas interessantes zum Thema Placebo-Therapie gefunden:
http://www.helios-kliniken.de/fileadmin/user_upload/Helios-Klinken.de/Bad_Groenenbach/PDF_Downloads/Placebo_Mestel_Zusammenfassung___Literatur.pdf
Was haltet ihr davon?
Zitat von: Kvinna am 31. Mai 2011, 10:31:20
Habe beim Suchen im Netz etwas interessantes zum Thema Placebo-Therapie gefunden:
http://www.helios-kliniken.de/fileadmin/user_upload/Helios-Klinken.de/Bad_Groenenbach/PDF_Downloads/Placebo_Mestel_Zusammenfassung___Literatur.pdf
Was haltet ihr davon?
Mit dem Vorbehalt, es nur quergelesen zu haben, passt es.
hi Kvinna,
nein keine sorge,
ich habe mich nicht angemacht gefühlt von dir :umarm:
ich bin da bloss so pragmatisch rangegangen,
wie es mir die erfahrung beigebracht hat, sinnvoll zu handeln,
wenn man prioritäten setzt ( hier: die tiere über menschliche verständnis willig - und fähigkeit ).
da ich ne alte tierschutztante bin, hab ich solche und ähnliche diskussionen schon x-fach geführt,
meist mit negativem erfolg für meine zielobjekte.
wenn leute uneinsichtig sind oder nicht anders können,
werden sie meist immer verbohrter in so einer diskussion und machen nachher ganz dicht
und erklären dich für einen blöden spinner.
das ist nicht zielführed.
dein artikel hat für mich, grade, was die tiere angeht,
ein problem:
zitat: " 16. Placebos wirken sehr gut bei Tieren, hier wahrscheinlich weniger über Erwartungseffekte als über klassische
Konditionierung (reflexhaftes Lernen)"
dies wird diese leute grade eher bestärken, da da ja steht: " wirken sehr gut bei tieren " !
abgesehen mal davon verstehe ich den satz auch nicht:
wieso muss man beim konditionieren noch placebos hinzugeben??
finde ich nicht überzeugend.
ich versuch nachher, noch mal weiter zu suchen.
liebe grüsse,
manu.
Du kannst ja der Leitung auch mitteilen, dass es eine Menge Geld abzugreifen gibt, wenn sie in der Lage sind ihre homöopathische Therapie unter wissenschaftlichen Bedingungen unter Beweis zu stellen, was blöderweise bisher noch keiner geschafft hat und auch keiner schaffen wird.
(z.B. http://www.randi.org/site/)
Ansonsten gelten meiner Ansicht nach dieselben Kriterien wie beim Menschen, der biologisch gesehen genauso Tier ist wie der Hund/die Katze/die Maus usw., sprich du kannst (fast) alle Argumente/Studien/Nachweise über das Nichtphänomen der Homöopathie verwenden.
P.S.
Ich hatte übrigens eine ähnliche Erfahrung in einer Tierklinik und ich will dir hier nicht die Suppe versalzen, da ich die Aktion an sich unterstütze, aber du nimmst eine Diskussion mit einem irrationalen Glaubenssystem auf dich und da hat eine rationale Argumentation bei mir wenig Wirkung gezeigt - Du landest irgendwann bei Shakespeares "Es gibt mehr zwischen Himmel..." oder du wirst automatisch diskreditiert, da du nicht vom Fach bist.
Vielleicht hilft ja die Betroffenheitstour (Du, echt jetzt, bla sülz):
- Angst vor Homöopathie, weil ja schließlich Langzeitstudien fehlen (har har har). Niemand weiß schließlich, was die Gabe hoch"potenzierter" Dingsdas anrichtet, denn die reichern sich ja im Körper an (daherbehaupten geht auch), dann wird es eventuell schlimm. Oder aber sie reichern sich nicht an, dann wirds noch schlimmer, weil potenzierter.
- Angst vor Homöopathie, denn wenn es nicht wirkt - "man hört ja so manches" -, ist es ja Tierquälerei (das beeindruckt IMMER viel mehr als Menschenfolter)
- Angst vor der erhofften Erstverschlimmerung, denn man kann ein kleines pelziges Tier nicht wimmern hören (Menschenbabys haben keinen Pelz, s.o.)
- Zu große Hoffnungen in die Homöopathie: was, wenn sie wider aller Erwartung versagen würde? Dann würde man ja Gefahr laufen, zum Homöopathiedissidenten zu werden?
- Sollte das Tier wider alle Erwartung draufgehen, dann müsste man doch alles Menschenmögliche tun, dass der Tod nicht der H. angelastet wird (beim Homöopathen wird nicht gestorm!). Das Tier müsste dann also früh genug der Schulmedizin überantwortet werden, damit es dort alle Viere von sich streckt. Hoffentlich reicht dafür die Zeit! ggf. wäre es sinnvoll, das Tier aus Ideologie-Security-Gründen möglichst früh der Schulmedizin zu überantworten.
Solcherart Einlassungen sind irrational und abartig genug, um eine Art Kommunikation auf dem gewünschten unterirdischen Niveau zu simulieren.
Colin Goldner hat das einzige mir bekannte Buch zum Thema geschrieben: http://www.gwup.org/infos/nachrichten/267-alternative-tierheilkunde-boomt-2?fontstyle=f-larger
Da bekommt auch die Homöopathie ein eigenes Kapitel spendiert.
Nur bezweifle ich auch, dass Sachargumente da soviel weiterhelfen. Wer sich noch nie einen Kopf drüber gemacht hat, was Homöopathie eigentlich ist, wird vielleicht durch ein paar Grundinfos (nix mehr drin + magisches Ähnlichkeitsdenken) zu einer etwas kritischen Einstellung finden. Wer das weiss und trotzdem dran glaubt, der will halt glauben und ist für alle weiteren Argumente auch nicht mehr zugängig.
Wenn gar nichts hilft: auf den Fachmann pochen. Im Zweifel wird ein homöopathischer Quacksalber eher seine Grenzen sehen (schon um Ärger zu vermeiden) und sie zum richtigen Arzt weiterschicken als die homöopathischen Heimanwender. Woher wissen die eigentlich, welche Mittelchen in welcher Dosierung (oder bei Homöopathie wohl eher Potenz und Frequenz) jetzt gerade angemessen und nicht gar schädlich ist?
Vielen Dank für die vielen Anregungen.
Bin jetzt erst einmal ein bisschen desillusioniert.
Bei Tieren hört aber jede Toleranz auf.
Hake jetzt beim nächsten Besuch erst einmal nach, wie es dem Tier inzwischen geht.
Was er denn hat. Wie es therapiert wird und frage auch nach dem behandelnden Tierarzt.
Ob ich es noch erleben darf, dass die Homöopathie enttarnt wird und der ganzen andere Schmu auch?
...
Zitat von: Antitainment am 31. Mai 2011, 12:17:40
P.S.
Ich hatte übrigens eine ähnliche Erfahrung in einer Tierklinik ...
echt? Das finde ich ziemlich ungewöhnlich.
Ich persönlich habe bisher sehr häufig die Erfahrung gemacht, dass Tierärzte / Kliniken einem gerne mal ziemlich teure Behandlungsmethoden "aufschwatzen" wollen. An Homöopathie verdienen die ja
gar nix kaum was ...
Keiner meiner bisherigen Tierärzte kam zum Glück je mit Homöopathie an ...
Zitat von: Kvinna am 01. Juni 2011, 06:15:46
Ob ich es noch erleben darf, dass die Homöopathie enttarnt wird und der ganzen andere Schmu auch?
Was soll da noch enttarnt werden? Der Kaiser hat keine Kleider, aber seine Anhänger wollen das nicht wahrhaben. Wer hört auch schon auf ein vorlautes Kind.
Des Problem ist, dass die Homöopathie schon lange enttarnt ist und die Leute es net kapieren :/ http://www.cdkev.de/aufsaetze_vortraege/sonstiges/marburger_ek/marburger_ek.htm
Wenn du dem Spruch "Wer heilt, hat recht" begegnest, bringe gleich die Anmerkung, dass er zwar stimmt, aber im Einzelfall immer die Frage offen bleibt, wer oder was genau denn geheilt hat und was denn nun eigentlich geheilt worden ist (Selbstheilungskräfte), man kann ja auch einfach so gesund geworden sein. D.h. du zweifelst mit guten Argumenten an, dass der Spruch zur Situation passt.
Eigentlich is des Ziel von jeder Homöopathiediskussion, die Leute ganz offentsichtlich als realitätsfremde Spinner dastehen zu lassen, wenn sie net überzeugt worden sind :D (wenigstens soweit, dass kapiert haben, dass sie nur Placebos schlucken)
@mossman
Ja so sollte das eigentlich auch sein, ohne dabei "nur" das Geld in den Vordergrund zu stellen.
Allerdings hat diese Tierklinik nicht Homöopathie als isolierte Therapie angeboten, sondern immer im Zusammenhang mit etablierten Behandlungsformen. Vielleicht kommt man daher auch zu dem Fehlschluss, dass die Homöopathie was geholfen hat, da das Tier ja dann wieder gesund ist...Gib dem Hund Antibiotika und obendrauf noch was Homöopathisches und wenn es gesund ist, dann wars die Homöo und wenn nicht, dann hat das Antibiotikum wohl die Wirkung der eigentlichen Behandlung gehemmt. Win-Win für den Doc, Lose-Lose für den Skeptiker.
(Aber generell gesprochen, hatte ich bisher immer zum Großteil kompetente Ärzte und der Schwurbleranteil war relativ gering - Im Falle der Tierklinik wurde dies auch nur von einem Arzt praktiziert und nicht von der gesamten Belegschaft)
Der
Gaul Faden ist zwar beinahe tot, aber ich führe ihn mal ans Licht zurück (es gibt noch ein paar mehr alte Fäden, aber hier passts am besten).
Endruscheit bloggt (https://scienceandsenseblog.wordpress.com/2022/11/19/bverfg-tierheilpraktiker-homoopathie/):
ZitatIm Februar 2022 ist das neue Tierarzneimittelgesetz (TAMG) in Kraft getreten. Im Wesentlichen ist es eine Umsetzung von Regelungen der neuen EU-Biorichtlinie und der EU-Tierarzneimittelrichtlinie. Einer der Kernpunkte der EU-Regelungen ist das Gebot, dass Arzneimittel in der Haltung von Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, nur noch auf tierärztliche Verordnung hin verabreicht werden dürfen (sog. Tierarztvorbehalt). Da Homöopathika bekanntlich auch Arzneimittel im Sinne des Gesetzes sind, bedeutet das das Aus für das Herumpfuschen von Tierhaltern und Tierheilpraktikern mit Homöopathie im Viehstall. Dass auch Tierärzten hier rechtlich enge Grenzen gesetzt sind, habe ich auf diesem Blog schon näher erklärt.
Schon mal gut, die Heulpraktiker dürfen zumindest keine Glaubulies mehr an die armen Viecher verfüttern. Da bricht schon mal ein Absatzkanal weg. Und ausnahmsweise hat der dt. Gesetzgeber noch mal zum Positiven nachgeschärft:
ZitatDer deutsche Gesetzgeber hat den Regelungen der EU-Richtlinien, die es umzusetzen galt, noch ein Detail hinzugefügt: er hat nämlich Haltern und Tierheilpraktikern (also Laien) auch für den Bereich der Nicht-Nutztiere grundsätzlich untersagt, Homöopathika, die nicht explizit als Veterinärarzneimittel ausgewiesen sind (das sind die allermeisten) ohne tierärztliche Verordnung zu verabreichen. Das ist üblich (was schert dabei die Unmöglichkeit, nach homöopathischen Grundsätzen zu therapieren) und nennt sich ,,Umwidmung". Es geht also, kurz gesagt, um die Ausdehnung des Tierarztvorbehalts auf Tiere, die keine Nutztiere mit dem Ziel der Lebensmittelgewinnung sind. Hund, Katz, Pferd und Maus also. Und Koikarpfen nicht zu vergessen, ein bekanntes Tätigkeitsfeld für Tierheilpraktiker.
Endlich wird auch mal der total wehrlose Koikarpfen von den Huschipfuschis geschützt. Aber leider heulen die Heulpraktiker so laut, dass selbst den Judge Dredds dieser Welt die Tränen kommen. Man lese selbst weiter.
Ganz interessant, geht nicht nur um Homöopathie. Erstaunlich: im Gwup-Blog verlinkt, obwohl doch von der abtrünnigen Seite :o
ZitatStefanie Handl ist Fachtierärztin für Ernährung und Diätik in Wien. Sie hat zusammmen mit einigen anderen Autoren an dem wissenschaftlichen Artikel "Betrachtungen zur Evidenz in der Veterinärhomöopathie" mitgewirkt, über den sie mit André Sebastiani spricht. Im Gespräch erklärt Stefanie, warum Homöopathie nicht nur in der privaten Kleintierhaltung, sondern auch in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung zum Einsatz kommt - obwohl sie auch dort nicht wirkt.