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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: Kvinna am 30. März 2011, 06:16:02

Titel: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: Kvinna am 30. März 2011, 06:16:02
Immer wieder witzig und so wahr:

http://www.mefeedia.com/watch/35961473

:D :D
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: GeMa am 30. März 2011, 07:10:51
 ;D
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: heterodyne am 30. März 2011, 07:50:23
Ja, und das ist jetzt die Generation, die an Sport kaum interessiert ist, alle möglichen Wehwehchen mitschleppt, deren Kinder die Lehrer zur Verzweiflung bringen (von wegen schlagen) , etc etc etc. Von den Todesfällen durch Autounfälle will ich gar nicht anfangen. Die, die überlebt haben haben es eben überlebt, andere nicht.

Ja, ich gehöre auch dazu, nein, ich finde es nur beschränkt lustig.
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: Aulak am 30. März 2011, 07:51:06
Wir sind Helden, WEIL wir überlebt haben.

Die Kinder, die bei den Unfällen zu Tode gekommen sind oder hirngematscht in Heimen vegetieren haben keine Lobby.
Ich gestehe, das höchst unlustig zu finden.

aulak=alte spassbremse

Tante Edit sagt, Heterodinges war schneller
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: HorstHuber am 30. März 2011, 08:17:00
Zitat von: Kvinna am 30. März 2011, 06:16:02
Immer wieder witzig und so wahr:

http://www.mefeedia.com/watch/35961473

:D :D

Das ist also ein intelligenter und niveauvoller Text?

Genau so könnte man einen Text schreiben mit z.B. den Fixpunkten
-vor Entdeckung des Penicillin geboren
-vor Entdeckung der Schutzimpfung geboren
-vor Verbot der flächendeckenden Kinderarbeit geboren
etc.

Doch wehe man würde eine gepflegte Hass-Polemik auf diese widerliche Scheinheiligkeit verfassen, dann ...
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: cohen am 30. März 2011, 08:37:28
Unser Forum ist doch immer wieder für eine Überraschung gut. Ich hau mich weg!  ;D ;D ;D

Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: Warze am 30. März 2011, 08:47:40
Zitat von: HorstHuber am 30. März 2011, 08:17:00
Zitat von: Kvinna am 30. März 2011, 06:16:02
Immer wieder witzig und so wahr:

http://www.mefeedia.com/watch/35961473

:D :D

Das ist also ein intelligenter und niveauvoller Text?

Genau so könnte man einen Text schreiben mit z.B. den Fixpunkten
-vor Entdeckung des Penicillin geboren
-vor Entdeckung der Schutzimpfung geboren
-vor Verbot der flächendeckenden Kinderarbeit geboren
etc.

Doch wehe man würde eine gepflegte Hass-Polemik auf diese widerliche Scheinheiligkeit verfassen, dann ...
Sei nicht mehr gekränkt. Ich fand Deinen Text gut.
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: Adromir am 30. März 2011, 09:49:33
Und was ist mit denen, die genau 1980 geboren worden sind?
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: Aulak am 30. März 2011, 12:17:33
Zitat von: Adromir am 30. März 2011, 09:49:33
Und was ist mit denen, die genau 1980 geboren worden sind?

Die kriegen gleich die Windeln gewechselt und das Mittagsfläschchen
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: dunderdobrazil am 30. März 2011, 15:14:53
Der Text hat schon einen schönen Nostalgiefaktor, ich (Jahrgang 1962) habe mich da ganz gut wiedergefunden. Ich will aber nicht sagen, dass wir die "Helden" und die spätere Generation die "Weicheier" sind, jede Generation hat ihre besonderen Schwierigkeiten bzw. Herausforderungen zu überwinden. Wir konnten z.B. als (Berg-)Arbeiterkinder im Ruhrgebiet kostenlos locker 18 bis 22 Semester studieren. Die nachfolgenden Generationen haben es da wohl wesentlich schwerer, da ist der Konkurrenz-, Zeit- und Leistungsdruck usw. wohl schlimmer, als wir es erlebt haben.

(BTW: Schön fand ich den Punkt "Freiheit": den ganzen Tag weg gewesen und keiner wusste, wo wir waren, ohne Handy. Meine Freunde und ich haben so ca. 1973 gerne die Zechenbahn (Ruhrpott-Kohlenzüge, waren noch lahme Dampfloks) "geentert" und auf den letzten Wagon auf dem Trittbrett mitgefahren. Wir haben uns strategisch so positioniert (Kurve), dass der Lokführer das nicht mitkriegen konnte. War schon gut gefährlich. Einmal wurde der Scheissszug immer schneller, so dass ich als einziger von dreien den "Absprung" nicht mehr gewagt habe. Da hab ich dann 'ne schöne Reise mitgemacht, bis ich einen Absprungpunkt gefunden habe mit den entsprechenden "Kusselköppen" im Gras. Das war genau an der Grenze, wo ich noch ungefähr wusste, wo ich war. Da bin ich natürlich ziemlich spät zuhause angekommen, hat aber keinen interessiert.)

Zu meinem Geburtsjahrgang gab es noch nicht so die "Pille", Kinder waren einfach so "automatisch-schicksalsmäßig" da, wir waren also normalerweise keine "Wunschkinder". Die Eltern der 1960-geborenen waren ja auch so Jahrgang 1930-1940, die haben noch Krieg und Hunger mitgemacht und noch diese "alten" Werte wie Pflichtbewusstsein, Ordnung, Sauberkeit, Zuverlässigkeit, Gehorsam ("Es wird gegessen, was auf dem Tisch kommt!") in den Knochen. Das war nicht so schön für mich, vielleicht sind wir ja deswegen so oft wie möglich vor den "Alten" in die Botanik geflüchtet.

Ich finde es auch spannend, welche technischen Entwicklungen wir 60er-Jahre-geborenen so bewusst mitgemacht haben: Herztransplantation (Christian Bernard), Farbfernsehen, Mondlandung, erste Taschenrechner, erste PCs (z.B. Commodore C64), Walkman, erste Handys, Internet mit Modem, Web 2.0, Digitalisierung, die Computerisierung der Arbeitswelt (Zeichenbretter raus und CAD-Systeme rein).

Wenn ich aber jetzt so meine Altersgenossen betrachte, die in der Wirtschaft das Sagen haben, so um die 50, kann ich genau diese Zweiteilung erkennen: die einen haben diese o.g. Werte wie "Zucht und Ordnung" von den Eltern geerbt und sind jetzt ziemlich weit "oben", die anderen (wie ich z.B.) haben sich innerlich irgendwie dagegen aufgelehnt und machen brav ihre fachliche Arbeit weiter "unten".

Ach ja, und wer 1962 geboren wurde, hat so ca. 1981 mit dem Studium angefangen, das war noch die Zeit mit "Nato-Doppelbeschluss", "Petting statt Pershing", "Atomkraft, nein Danke" und wer dann Architektur bzw. Raumplanung studiert hat, wollte sich für eine "menschenwürdige Städteplanung" usw. einsetzen, da kommen ja auch die autofreien Fußgängerzonen her.

Wie gesagt: Jede Generation hat ihre Besonderheiten, die "alte" Generation empfindet die "neue" immer als "verweichtlicht" usw. aber das zieht sich über die Jahre fort; die 2000-geborenen werden wohl über die 2020-geborenen genauso denken.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.






Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: merdeister am 30. März 2011, 15:40:40
Schhätte da eine mögliche Antwort (bin aber selber ein vor 80er)

http://www.freitag.de/community/blogs/cassandra/nach-1978-geboren-dann-lesen-
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: Kvinna am 31. März 2011, 06:26:33
Also ich fand's echt witzig. Ich nehme mich selbst aber auch nicht so bierernst.
Und diese Texte natürlich auch nicht ;).

Ich konnte mich jedenfalls, wie dunderdobrazil, sehr gut wiederfinden.
Wir haben als Kinder tolle (total gefährliche) Dinge unternommen. Ein Ferientag war damals noch total spannend. Ohne vorgekautes Programm der Eltern. Langeweile? Ein Fremdwort!
Ich meine diese völlig wertneutral.
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: NuEM am 31. März 2011, 16:57:05
Irgendwo in Ägypten gibt es eine Pyramide. Dort drinnen, in einer kleinen Ecke befindet sich, fast Wort für Hieroglyphe, der gleiche Text.  :D
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: Janus am 02. April 2011, 23:12:16
Im Prinzip sagt der Text: Früher war alles besser.
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: Graf Zahl am 02. April 2011, 23:51:53
Zitat von: Kvinna am 31. März 2011, 06:26:33
Langeweile? Ein Fremdwort!

Wer erinnert sich schon gern an Langeweile. Muss nicht an den Zeiten liegen, sondern könnte auch selektive Wahrnehmung sein. Oder mehr Aufgaben und weniger Freizeit.
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: T-M am 03. April 2011, 00:29:15
Als nach 1980 Geborener freue ich mich schon darauf, wenn ich erstmal so alt bin wie ihr, die nachfolgende Generation mit einem ähnlichen Text nerven zu können. :P

Wird lustig, davon zu erzählen, das Bücher früher mal aus plattgeklopften toten Bäumen bestanden, ganz ohne Elektronik: "Papier nannte man das, glaube ich ... Wie ein PDF, aber nur Hardware ... Ja, natürlich konnte man da auch selbst drauf schreiben, handschriftlich ... Ob man das dann auch lesen konnte? Naja, mehr oder weniger." ;D

Aber mal im ernst: Ich bin durchaus froh, zu der zur Generation zu gehören, zu der ich gehöre, und würde auch nicht tauschen wollen. Ob ich dadurch ein Weichei bin? Vielleicht, aber immer leicht war es auch nicht. Das Leben auch und gerade zu Weicheiern nicht immer nett. Ob die vorherigen Generationen Helden waren, weil sie überlebt haben? Ich glaube nicht, das hat bisher noch jeder irgendwie, denn die, die es nicht haben, können ja nicht mehr darüber berichten. ::)

Und ehrlich gesagt scheint mir das Gejammer über die verdorbene Jugend von heute und das "Früher war alles besser" schon recht alt zu sein. Träfe es zu, müsste die Welt ja schon lange jämmerlich zugrunde gegangen sein. ;)

Ich habe ja jetzt schon das Gefühl, dass die Jahrgänge nach mir nicht mehr an meinen heranreichen, und komme mir irgendwie alt vor, wenn ich z. B. bedenke, dass es als ich zur Schule ging, die Türen der Klassenräume während des Unterrichts selbstverständlich nicht abgeschlossen und von außen zu öffnen waren, weil niemand an Terroristen udn Amokläufer dachte. Wie soll das erst werden, wenn ich wirklich alt bin? Die kommenden Generationen tun mir jetzt schon Leid. ;D

Zitat von: merdeister am 30. März 2011, 15:40:40
Schhätte da eine mögliche Antwort (bin aber selber ein vor 80er)

http://www.freitag.de/community/blogs/cassandra/nach-1978-geboren-dann-lesen-

Die Antwort kannte ich (im Gegensatz zum originalen Text) noch nicht. Und wirklich unterschreiben würde ich ihn nicht, und das liegt nicht nur am Gejammere über "die netten Betreiber von Atomkraftwerken und kreativen Lobbyisten der Pharmaindustrie". Einigen Teilen würde ich aber durchaus zustimmen. Letztendlich ist es (und sicherlich damals genauso wie heute) individuell ziemlich unterschiedlich, wie man die eigene Kindheit erlebt hat und welche Faktoren einen beeinflusst haben.
Titel: Re: Vor 1980 geboren? Dann öffnen!
Beitrag von: 71hAhmed am 03. April 2011, 10:03:33
Zitat von: T-M am 03. April 2011, 00:29:15
Als nach 1980 Geborener freue ich mich schon darauf, wenn ich erstmal so alt bin wie ihr, die nachfolgende Generation mit einem ähnlichen Text nerven zu können. :P

Genau deswegen schreiben wir diese Texte. Da haben wir dreissig Jahre drauf gewartet, um endlich in einer neuen Verpackung genau denselben Kram weiterzugeben, mit dem wir von den Älteren genervt wurden.
Das nennt man Tradition.  :angel:


Zitat von: T-M am 03. April 2011, 00:29:15
Wird lustig, davon zu erzählen, das Bücher früher mal aus plattgeklopften toten Bäumen bestanden, ganz ohne Elektronik: "Papier nannte man das, glaube ich ... Wie ein PDF, aber nur Hardware ... Ja, natürlich konnte man da auch selbst drauf schreiben, handschriftlich ... Ob man das dann auch lesen konnte? Naja, mehr oder weniger." ;D

Das papierlose Büro/Leben wird aber schon seit mindestens zwanzig Jahren versprochen, statt dessen wachsen die Papierberge, weil jede Mail und jeder Murks ausgedruckt und abgeheftet wird (man könnte sie ja noch brauchen).
Ich denke, Bücher wird es noch lange geben, da der Unterschied zwischen E-Book und Buch nicht nur in der Art der Darstellung liegt, sondern auch in ener anderen Art, die Sinne anzusprechen.

Zitat von: T-M am 03. April 2011, 00:29:15
Aber mal im ernst: Ich bin durchaus froh, zu der zur Generation zu gehören, zu der ich gehöre, und würde auch nicht tauschen wollen. Ob ich dadurch ein Weichei bin? Vielleicht, aber immer leicht war es auch nicht. Das Leben auch und gerade zu Weicheiern nicht immer nett. Ob die vorherigen Generationen Helden waren, weil sie überlebt haben? Ich glaube nicht, das hat bisher noch jeder irgendwie, denn die, die es nicht haben, können ja nicht mehr darüber berichten. ::)

Helden? Ich für meinen Teil habe bei manchen Aktionen eher mehr Glück als Verstand gehabt (Spass hats aber trotzdem gemacht). Zum Heldenhaften wird das allenfalls in der Rückschau.
Die sogenannten "Weicheier" gibt es in jeder Generation; unsere haben dafür gesorgt, dass alle Welt meint, man müsse die lieben Kinder in Watte packen, die Welt zu hundert Prozent sicher machen und alle Gefahren und Ungerechtigkeiten tunlichst im Vorfeld ausräumen.

Zitat von: T-M am 03. April 2011, 00:29:15
Und ehrlich gesagt scheint mir das Gejammer über die verdorbene Jugend von heute und das "Früher war alles besser" schon recht alt zu sein. Träfe es zu, müsste die Welt ja schon lange jämmerlich zugrunde gegangen sein. ;)

Da hast du recht, aber der wirklich erschreckende Moment kommt dann, wenn du dich das erste Mal dabei erwischst, genau denselben Kram zu deinen Kindern/Schülern/Studenten zu sagen, der dir ein paar Jahre vorher noch als Gipfel des Altersstarrsinns und der Rüchständigkeit erschienen ist.
Und du dabei feststellen musst, dass die grundlegenden Aussagen doch nicht so verkehrt sind. 

Zitat von: T-M am 03. April 2011, 00:29:15
Ich habe ja jetzt schon das Gefühl, dass die Jahrgänge nach mir nicht mehr an meinen heranreichen, und komme mir irgendwie alt vor, wenn ich z. B. bedenke, dass es als ich zur Schule ging, die Türen der Klassenräume während des Unterrichts selbstverständlich nicht abgeschlossen und von außen zu öffnen waren, weil niemand an Terroristen udn Amokläufer dachte. Wie soll das erst werden, wenn ich wirklich alt bin? Die kommenden Generationen tun mir jetzt schon Leid. ;D
Zitat von: T-M am 03. April 2011, 00:29:15
Als nach 1980 Geborener freue ich mich schon darauf, wenn ich erstmal so alt bin wie ihr, die nachfolgende Generation mit einem ähnlichen Text nerven zu können. :P

Fängt schon an. Muss an der schnellebigen Zeit liegen, dass die Nostalgie schon im jugendlichen Alter anfängt.  ;D

Zitat von: T-M am 03. April 2011, 00:29:15
Die Antwort kannte ich (im Gegensatz zum originalen Text) noch nicht. Und wirklich unterschreiben würde ich ihn nicht, und das liegt nicht nur am Gejammere über "die netten Betreiber von Atomkraftwerken und kreativen Lobbyisten der Pharmaindustrie". Einigen Teilen würde ich aber durchaus zustimmen. Letztendlich ist es (und sicherlich damals genauso wie heute) individuell ziemlich unterschiedlich, wie man die eigene Kindheit erlebt hat und welche Faktoren einen beeinflusst haben.

Es gibt schon einige Unterschiede in den Rahmenbedingungen, die sich für alle auswirken. Wie man das dann erlebt und was man daraus macht, ist eine andere Sache.