Herrlich:
ZitatWas der SPIEGEL nicht kennt, macht er schlecht. Die Homöopathie hilft. Als ich neulich Kopfschmerzen hatte, bekamm ich auch "Kügelchen" (Globuli) und nach 3 Wochen waren meine Kopfschmerzen fast weg.
Aber nur, wenn man guter Laune ist, reinschauen:
http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=24804&page=4 (http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=24804&page=4)
Nach 3 Wochen Kopfschmerzen weg? Wie hieß es früher: Wenn einem so viel Gutes wiederfährt....
Ich dachte eigentlich guter Laune zu sein. Nach den ersten 4 Beiträgen war sie weg. Als Warnung:
ZitatIch habe bei meinen Kindern bei Bronchitis, Mundfäule, Windpocken und Mittelohrentzündungen, wo die Schulmedizin mir nicht helfen konnte, hervorragende Erfahrungen gemacht. Alle Krankheiten verschwanden innerhalb von 36h nach homöopathischer Behandlung nicht, die Mittelohrentzündung kam nie wieder, vorher hatte mein Sohn sie viermal....50.000 Menschen sind im Krankenhaus aufgrund falscher Medikamente seit 2001 gestorben, 40.000 jedes Jahr aus mangelnder Krankenhaushygiene, dazu gibts immer wieder Fälle wie in den USA wo wegen einem falschen Medikament bis zu 100.000 starben. Ich lob mir die Homöopathie!
Paar Anekdötchen eingestreut und ein paar beeindruckende, unbelegte Zahlen in den Raum geworfen, das kommt an...
Fast noch besser:
ZitatQuantenmechanische Effekte sind auch nicht messbar trotzdem stellt kaum jemand die Quantentheorie in Frage.
Studien kann man höchstens über die Zufriedenhait der Patienten machen - und genau das ist das Entscheidende und nichts anderes!
Quantenmechanische Effekte kann man nicht messen....Soso, ich dachte immer, 'Effekt' sei eine durch eine Ursache hervorgerufene Wirkung...Ich habe also eine Wirkung, kann die also nicht messen. Woher weiß ich dann, dass ich eine Wirkung habe?
Auch das Zufriedenheitsargument ist nett: Eine schöne Leiche ist somit besser als ein Geheilter, der von seiner Frau verlassen wird: Der Tote sieht gut aus und beschwert sich nicht, der Geheilte wird sich bitter beklagen.
Gruß
Ich meinte eigentlich, mich über die vielen Jahre langsam an diese bescheuerten "Argumente" zu gewöhnen, aber diese Ignoranz und Dummheit erschüttert mich dann doch immer wieder ...
Zitat von: Skepsis am 25. November 2010, 18:40:08
Fast noch besser:
ZitatQuantenmechanische Effekte sind auch nicht messbar trotzdem stellt kaum jemand die Quantentheorie in Frage.
Studien kann man höchstens über die Zufriedenhait der Patienten machen - und genau das ist das Entscheidende und nichts anderes!
Quantenmechanische Effekte kann man nicht messen....Soso
Kann man manchmal wirklich nicht. Damals bei uns im F-Praktikum z.B. war beim Franck-Hertz-Versuch (http://de.wikipedia.org/wiki/Franck-Hertz-Versuch) das Netzteil kaputt.
Der eine Kommentator meinte, seine Kügelchen wären günstig und hielten Jahre. Soso? Kein Haltbarkeitsdatum? Immer wieder anwendbar, Selbstmedikation durch den interessierten Laien? Oder dauert es einfach so lange, bis endlich die Erkrankung ausgeheilt ist?
Schlimm sind ja auch die Qualitätsunterschiede zwischen den HÖ-Mitteln der einzelnen Hersteller. Wenn man merkt, dass ein Mittel eines bestimmten Herstellers nicht (mehr) wirkt, sollte man unbedingt zuerst auf das gleiche Mittel eines anderen Herstellers umsteigen. ;)
Zitat von: Dienstag am 25. November 2010, 20:39:10
Kann man manchmal wirklich nicht. Damals bei uns im F-Praktikum z.B. war beim Franck-Hertz-Versuch (http://de.wikipedia.org/wiki/Franck-Hertz-Versuch) das Netzteil kaputt.
:aetsch: :aetsch: Bei uns ging's! Ist das der Beweis für private Quanteneffekte?
Gruß
ZitatKann man manchmal wirklich nicht. Damals bei uns im F-Praktikum z.B. war beim Franck-Hertz-Versuch das Netzteil kaputt.
Das erinnert mich an einen sonnigen Tag im Labor. Messwerte waren zu ermitteln. Da es uns nicht die Bohne geschert hat den Mist zu zu messen haben wir den Laptop benutzt es durchzurechnen. Und dann einfach ein paar Messfehler eingebaut. Soweit so gut.
Den Professor hat es ziemlich fasziniert. Wir waren die einzige Gruppe mit auch nur annähernd sinnvollen Ergebnissen. Das Messgerät war nämlich kaputt...
Zitat von: Rattentod am 26. November 2010, 00:34:44
...
Den Professor hat es ziemlich fasziniert. Wir waren die einzige Gruppe mit auch nur annähernd sinnvollen Ergebnissen. Das Messgerät war nämlich kaputt...
;D So langsam wird's off-topic, aber zwei habe ich noch:
1) Von einem Freund: An seiner FH hatten Vermessungstechniker im Rahmen eines Praktikums die Höhe eines Schornsteins zu bestimmen. Über Jahre kamen alle auf das selbe, angenommen richtige Ergebnis. Bis mal ein Betreuer nachgemessen hat und feststellte, dass dieses Ergebnis um mehrere Meter vom wahren Wert abgewichen ist. Des Rätsels Lösung: Alle hatte immer von derselben jahrealten Musterlösung abgeschrieben...
2) Wir hatten mal eine Extraktion eines Pflanzenstoffes zu machen. Das Praktikum wurde in 2er-Gruppen durchlaufen, wir machten den Versuch parallel zu einer anderen Gruppe. Also haben wir und die Pflanze gemeinsam besorgt und geteilt. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen: Gruppe 1) hatte 1/10 des Lit-Wertes (naja, ist ja Ok, wenn's um Pflanzenstoffe geht). Gruppe 2) hatte einen Wert, der höher lag als die Einwaage an Pflanzen..... (ich war nicht Gruppe 1) :angel: . Ich hätte ja alles auf einen falsch angesetzten Puffer geschoben, wenn nicht gerade ich den Puffer selbst angesetzt hätte ;D)
Gruß
Weiter OT:
Biochemiepraktikum. Es war eine Eichkurve zur Enzymbestimmung anzufertigen. Dazu musste mit geringsten Mengen im Mikroliterbereich gearbeitet werden. Dadurch wird auch die kleineste Ungenauigkeit in der Dosierung zu einem großen Fehler im Ergebnis. Bei den Versuchen, eine genaue Eichkurve hinzubekommen, ging schließlich der gesamte Nachmittg drauf, bis ich die Geduld verlor (man hat ja noch etwas anderes vor) und einfach das Zeug zusammengeschüttet habe, weil, es ist ja eh ungenau, egal wie viel Mühe man sich gibt. Der Prof. staunte bei meiner Eichkurve und fragte wo ich die abgeschrieben habe.....es war die genaueste von allen ......
Apropos Praktikum und quantitative Analyse.
Wir haben Gerbstoffe gravimetrisch bestimmt, dazu setzt man Schweinehautpulver mit dem Pflanzenextrakt an.
Aus der Gewichtsdifferenz zwischen vorher und nachher kann man dann den Gebstoffgehalt ermitteln. Das war ziemlich abgefahren.
Lustig war auch Die bestimmung eines Bitterwertes. Das passiert durch Kosten. Zu Beginn wird die Zunge geeicht, das heißt es wird ein Korrekturfaktor ermittelt. Man kostet sich dazu durch Chininhydrochloridlösungen in aufsteigender Konzentration.
Allerdings war am Abend vorher eine Party gewesen und unser Geschmackssinn war noch "etwas" angeschlagen.
Da mussten wir uns mit gezieltem Raten an die gewünschten Werte rantasten.
Na ja, bei Praktika, an denen man an einem Tag an einer bestimmten Station fertigwerden musste, wurde das sowieso nie so streng gesehen, wie bei längergehenden Praktika, bei denen man vielleicht acht Analysen in 6 Wochen schaffen musste.
Wenn ein Eso das so liest wird das nicht unbedingt seinen Glauben an die Wissenschaft zurück bringen. :P
Zitat von: NuEM am 26. November 2010, 13:57:55
Wenn ein Eso das so liest wird das nicht unbedingt seinen Glauben an die Wissenschaft zurück bringen. :P
Genau im Gegenteil: Das ist doch der schlagende Beweis, dass Naturwissenschaftler Wahrheit genauso 'fühlen' können wie die Eso-Gurus!
Gruß
Wobei es im Labor echt mal (gefühlt) esoterisch zugehen kann. Ich erinnere mich gerne ans Physik Grundpraktikum, es ging um diverse Messungen verschiedener elektrischer Quellen/ Stromkreise/ Bauelemente mittels Oszillographen. Beim letzten Versuch haben wir ums verrecken nicht das gewünschte Ergebnis hinbekommen. Sämtliche aufgebauten Stromkreise xmal überprüft, jedes am Versuch beteiligte Bauteil überprüft und ausgetauscht. Am Ende ist sogar der Tutor komplett verzweifelt, so daß wir den Versuch mit seiner Erlaubnis ergebnislos abbrechen durften (nach 2 Stunden vergeblicher Fehlersuche).
Zitat von: Adromir am 26. November 2010, 22:02:35
Wobei es im Labor echt mal (gefühlt) esoterisch zugehen kann. Ich erinnere mich gerne ans Physik Grundpraktikum, es ging um diverse Messungen verschiedener elektrischer Quellen/ Stromkreise/ Bauelemente...
Tja, ich vermute, dass weder die Meßgeräte entsprechend Feng-Shui angeordnet noch den Raum gegen Handystrahlung abgeschirmt war. Dann muss das ja in die Hose gehen.
Gruß
Zitat von: Skepsis am 27. November 2010, 08:54:05
Tja, ich vermute, dass weder die Meßgeräte entsprechend Feng-Shui angeordnet noch den Raum gegen Handystrahlung abgeschirmt war. Dann muss das ja in die Hose gehen.
Gruß
Verdammt, das könnte es gewesen sein.. Der Tutor hat jedenfalls die Erklärung "Keine Ahnung, vielleicht schlechtes Karma", warum wir keine Messreihe bekommen konnten, akzeptiert ;)
Bei meinem Physiklehrer lag es immer an der Luftfteuchtigkeit.
Zitat von: rincewind am 25. November 2010, 17:50:08und nach 3 Wochen waren meine Kopfschmerzen fast weg.
LoL? LoL!
Bei mir hängt das mit den Kopfschmerzen damit zusammen, ob ich am Tag vorher in Homöopathischen Mengen Bier getrunken habe. Kaum mache ich das mal nicht, gehts mir tags drauf nicht so gut... ;D
Zitat von: MrBaracuda am 28. November 2010, 08:59:30
Zitat von: rincewind am 25. November 2010, 17:50:08und nach 3 Wochen waren meine Kopfschmerzen fast weg.
LoL? LoL!
Verderbe nur ungern den Spaß, aber das ist sicher so gemeint, dass mach 3 Wochen Kopfschmerzen Globulis genommen wurden, worauf die Schmerzen zurück gingen.
Zitat von: NuEM am 28. November 2010, 16:06:14
Zitat von: MrBaracuda am 28. November 2010, 08:59:30
Zitat von: rincewind am 25. November 2010, 17:50:08und nach 3 Wochen waren meine Kopfschmerzen fast weg.
LoL? LoL!
Verderbe nur ungern den Spaß, aber das ist sicher so gemeint, dass mach 3 Wochen Kopfschmerzen Globulis genommen wurden, worauf die Schmerzen zurück gingen.
Es stand da:
ZitatAls ich neulich Kopfschmerzen hatte, bekamm ich auch "Kügelchen" (Globuli) und nach 3 Wochen waren meine Kopfschmerzen fast weg.
Also: Hatte Kopfschmerzen. Bekam Kügelchen. Nach 3 Wochen fast weg.
Ich sehe da wenig Interpretationsspielraum für Deine Variante. Und wenn, ist das äusserst missverständlich, eigentlich völlig falsch geschrieben, zumal auch noch eine Zeitangabe fehlen würde, wie schnell die Glaubulis dann gewirkt haben sollten.
Was erscheint dir plausibler? Dass jemand tatsächlich glaubt, die Heilung von Kopfschmerzen nach 3 Wochen "Therapie" sei ein Argument für die gute Wirksamkeit der "Therapie", oder dass jemand einfach Probleme beim Formulieren hat?
Verstehe mich nicht falsch, ich bin durchaus bereit einzugestehen, dass es eine Menge Menschen (Homöopathie-Anhänger etc.) gibt, die in der Tat dumm genug sind, eine solche Behauptung aufzustellen. Setzen wir aber voraus, dass jemand tatsächlich ungebildet genug ist, das zu tun, so ist es nur recht und billig anzunehmen, dass dieser jemand mindestens genauso wahrscheinlich bildungsfern genug ist, um als faktischer Analphabet gelten zu können.
Die Wahrscheinlichkeit der mangelhaften Deutschkenntnis erscheint mir einfach als die größere.
Zitat von: NuEM am 29. November 2010, 11:57:34
Die Wahrscheinlichkeit der mangelhaften Deutschkenntnis erscheint mir einfach als die größere.
Ok, kann man so sehen. Dann war es ein nettes sprachliches Eigentor ;D
Zitat von: NuEM am 29. November 2010, 11:57:34
Die Wahrscheinlichkeit der mangelhaften Deutschkenntnis erscheint mir einfach als die größere.
Das Deutsch war vor der Globuli-Einnahme besser. Also doch Nebenwirkungen bei HÖ. ;D
Zitat von: Graf Zahl am 29. November 2010, 15:16:28
Zitat von: NuEM am 29. November 2010, 11:57:34
Die Wahrscheinlichkeit der mangelhaften Deutschkenntnis erscheint mir einfach als die größere.
Das Deutsch war vor der Globuli-Einnahme besser. Also doch Nebenwirkungen bei HÖ. ;D
Ich glaube, die brauchen erst einmal ein paar bachblüten, das wirkt beruhigend.
Grandiose Analyse der Replik des DZVHA zum SPIEGEL-Artikel:
http://excanwahn.wordpress.com/2010/11/30/dzvha-geplarr/
Zitat von: nachteule am 29. November 2010, 19:11:41
Zitat von: Graf Zahl am 29. November 2010, 15:16:28
Zitat von: NuEM am 29. November 2010, 11:57:34
Die Wahrscheinlichkeit der mangelhaften Deutschkenntnis erscheint mir einfach als die größere.
Das Deutsch war vor der Globuli-Einnahme besser. Also doch Nebenwirkungen bei HÖ. ;D
Ich glaube, die brauchen erst einmal ein paar bachblüten, das wirkt beruhigend.
Wenn man zu viel davon intus hat, gibt es gravierende Nebenwirkungen, allderdings wegen des Lösungsmittels.... ;D