Wiedereinmal eine Theorie, die ich gehört habe, aber für recht esoterisch halte, und wieder wüste ich gerne, wie weit sie Verbreitet ist und wo ihr Ursprung ist:
Angeblich seien "künstliche" Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die auf chemischen Wege hergestellt wurden, weitaus weniger wirksam (nicht mehr als 10 %) als "Natürliche", also aus Pflanzen (und Tieren) gewonnene, chemisch vollkommen identische Substanzen. Dies sei längst durch Studien bewiesen (aber die böse Pharmaindustrie usw., man kennt das ja, ist ja immer wieder die selbe Behauptung). Teilweise wird sogar behauptet, "künstliche" Vitamine seien krebserzeugend oder sonst wie schädlich. Als Erklärung wird genannt, dieser Unterschied liege an unterschiedlichen "Schwingungseigenschaften", einer nicht näher definierten "Lebensenergie" (vis vitalis oder so) oder einer wissenschaftlich noch nicht geklärten bisher unbekannten Stoffeigenschaft. (Bei letzterer Behauptung ist es nicht die Pharmaindustrie, die die "Wahrheit" unterdrückt, sondern die Naturwissenschaftler, die nicht zugeben wollen, dass es Dinge gibt, die sie noch nicht erklären können.)
Mir ist relativ klar, dass das ziemlicher Unsinn ist: Chemisch vollkommen identische Stoffe sollten doch auch die gleiche Wirkung haben, unabhängig davon, wie sie hergestellt wurden, sind es doch immer die gleichen Atome die auf die gleiche Weise verknüpft sind etc.
Aber ich wüsste wie gesagt gerne, in wie weit diese Behauptungen in Heilpraktiker- oder Homöopathenkreisen verbreitet sind und, falls man das noch klären kann, wer damit angefangen hat.
Ach ja, wo wir gerade bei dem Thema Vitamine sind: Ist es wahr, dass Obst und Gemüse heutzutage wesentlich weniger Vitamine enthalten als vor Jahrzehnten, oder ist das nur der Werbung für irgendein Nahrungsergänzungsmittel entsprungen?
Zitat von: T-M am 26. September 2010, 15:32:04Ach ja, wo wir gerade bei dem Thema Vitamine sind: Ist es wahr, dass Obst und Gemüse heutzutage wesentlich weniger Vitamine enthalten als vor Jahrzehnten, oder ist das nur der Werbung für irgendein Nahrungsergänzungsmittel entsprungen?
Das scheint zu stimmen. Ich hab mal eine Meldung von irgendeiner recht offiziellen Stelle gesehen, in der das bestätigt wurde. Aber keine Ahnung wie zuverlässig das ist.
Da gab es ne Studie zu, die auch den Mehrwert der ökologischen Landwirtschaft belegen sollte. Findet man in der Reportage "Geheimsache Bio".
http://www.youtube.com/watch?v=OxddqjBs0Es
http://www.youtube.com/watch?v=NB2lfO4-smo
http://www.youtube.com/watch?v=OHNCa-L3OH0
Der Koordinator der Studie konnte im Anschließenden Interview einen gesundheitlichen Vorteil aber letztendlich selbst nicht bestätigen.
Wir dürfen dabei nämlich auch nicht vergessen, daß wir teilweise noch nicht so genau Wissen, wie groß der Bedarf mancher Vitamine ist. Bei Vitamin C werden Tagesdosen von bis zu 1000mg empfohlen, während Untersuchungen einen Tagesumsatz von gerade mal 20mg ergeben haben..
Und zur Grundfrage: Diese Annahme, daß industriell hergestellte Stoffe immer schädlicher sind, als ihre "natürlichen Pendants" finden sich häufig. Ich hatte dieses Jahr erst ne seeehr lange Diskussion, daß raffiniertes Speisesalz unglaublich giftig sei im Gegensatz zu natürlichem Kristallsalz...
Zitat von: Harry Wijnvoord am 26. September 2010, 15:59:53
Zitat von: T-M am 26. September 2010, 15:32:04Ach ja, wo wir gerade bei dem Thema Vitamine sind: Ist es wahr, dass Obst und Gemüse heutzutage wesentlich weniger Vitamine enthalten als vor Jahrzehnten, oder ist das nur der Werbung für irgendein Nahrungsergänzungsmittel entsprungen?
Das scheint zu stimmen. Ich hab mal eine Meldung von irgendeiner recht offiziellen Stelle gesehen, in der das bestätigt wurde. Aber keine Ahnung wie zuverlässig das ist.
Uralter Werbetrick der Pharmaindustrie:
http://blog.psiram.com/?p=276
Es gibt keinen Vitaminmangel in Deutschland. Einzig vielleicht bei Folsäure bei Schwangeren in der Frühschwangerschaft. Veganer sollten auch an B12 denken.
Probleme haben wohl nur Menschen mit ganz bestimmten Krankheiten und Alkoholiker.
Also, es gibt schon einen gewaltigen Unterschied in der Qualität bei Lebensmitteln. Ich spreche hier übrigens als Koch.
Speziell Tomaten sind zum Teil wirklich furchtbar. Zwischen den Dingern aus Oma's Garten(und damit ist wirklich meine Oma gemeint) und den riesigen, anscheinend prall mit Wasser gefüllten Billigtomaten aus dem Supermarkt ist ein Riesenunterschied. Zumindest geschmacklich. Das kann natürlich auch an der Sorte, der Dauer der Lagerung, was auch immer sonst liegen, aber manche Dinger im Supermarkt schauen zum Teil aus als hätten sie noch nie Erde gesehen. Ob die Nährstoffreich oder arm sind ist mir in dem Sinne völlig wurst.
Das Problem sind aber IMHO aber gar nicht so sehr die Grundnahrungsmittel, als die Essgewohnheiten. Altes Sprichwort: "An apple a day keeps the doctor away."
Zitat von: T-M am 26. September 2010, 15:32:04
Wiedereinmal eine Theorie, die ich gehört habe, aber für recht esoterisch halte, und wieder wüste ich gerne, wie weit sie Verbreitet ist und wo ihr Ursprung ist:
Angeblich seien "künstliche" Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die auf chemischen Wege hergestellt wurden, weitaus weniger wirksam (nicht mehr als 10 %) als "Natürliche", also aus Pflanzen (und Tieren) gewonnene, chemisch vollkommen identische Substanzen. Dies sei längst durch Studien bewiesen (aber die böse Pharmaindustrie usw., man kennt das ja, ist ja immer wieder die selbe Behauptung). Teilweise wird sogar behauptet, "künstliche" Vitamine seien krebserzeugend oder sonst wie schädlich. Als Erklärung wird genannt, dieser Unterschied liege an unterschiedlichen "Schwingungseigenschaften", einer nicht näher definierten "Lebensenergie" (vis vitalis oder so) oder einer wissenschaftlich noch nicht geklärten bisher unbekannten Stoffeigenschaft. (Bei letzterer Behauptung ist es nicht die Pharmaindustrie, die die "Wahrheit" unterdrückt, sondern die Naturwissenschaftler, die nicht zugeben wollen, dass es Dinge gibt, die sie noch nicht erklären können.)
Mir ist relativ klar, dass das ziemlicher Unsinn ist: Chemisch vollkommen identische Stoffe sollten doch auch die gleiche Wirkung haben, unabhängig davon, wie sie hergestellt wurden, sind es doch immer die gleichen Atome die auf die gleiche Weise verknüpft sind etc.
Ich habe mal zu dem Punkt gelesen, dass Vitamine und andere Stoffe in ihrem "natürlichen Zusammenhang", also als ganze Frucht, besser verwertbar sind, da hier ein Zusammenspiel mit anderen Inhaltsstoffen stattfindet, das noch kaum erforscht ist. Ähnliches soll auch für Wirkstoffe der Phytotherapie gelten (ganze Pflanze besser als isolierte Wirkstoffe).
Zitat von: T-M am 26. September 2010, 15:32:04
Mir ist relativ klar, dass das ziemlicher Unsinn ist: Chemisch vollkommen identische Stoffe sollten doch auch die gleiche Wirkung haben, unabhängig davon, wie sie hergestellt wurden, sind es doch immer die gleichen Atome die auf die gleiche Weise verknüpft sind etc.
Ach ja, wo wir gerade bei dem Thema Vitamine sind: Ist es wahr, dass Obst und Gemüse heutzutage wesentlich weniger Vitamine enthalten als vor Jahrzehnten, oder ist das nur der Werbung für irgendein Nahrungsergänzungsmittel entsprungen?
Das kann ich mir zumindest bei den ganzen un- bis frühreif geernteten Importfrüchten und Gemüsen vorstellen, kann es aber nicht beweisen.
Danke für die Antworten.
Was den "Vitaminmangel" angeht hängt es wohl wirklich stark davon ab,
was man ist.
Zitat von: Adromir am 26. September 2010, 17:53:58
Und zur Grundfrage: Diese Annahme, daß industriell hergestellte Stoffe immer schädlicher sind, als ihre "natürlichen Pendants" finden sich häufig. Ich hatte dieses Jahr erst ne seeehr lange Diskussion, daß raffiniertes Speisesalz unglaublich giftig sei im Gegensatz zu natürlichem Kristallsalz...
Aber das "künstliche" Salz ist doch bestimmt in nicht unerheblichem Maße mit Natriumchlorid verunreinigt? Wenn man so ein Salz nimmt, kann man doch gleich Dihydrogenmonoxid-haltiges Wasser trinken! ;D
Zitat von: 71hAhmed am 27. September 2010, 04:36:20
Ich habe mal zu dem Punkt gelesen, dass Vitamine und andere Stoffe in ihrem "natürlichen Zusammenhang", also als ganze Frucht, besser verwertbar sind, da hier ein Zusammenspiel mit anderen Inhaltsstoffen stattfindet, das noch kaum erforscht ist. Ähnliches soll auch für Wirkstoffe der Phytotherapie gelten (ganze Pflanze besser als isolierte Wirkstoffe).
Ja, das halte ich sehr gut für möglich. Aber in der Behauptung ging es explizit um reine, chemisch identische Stoffe, insbesondere Vitamin C, aber auch alles mögliche andere.
Zitat von: Harry Wijnvoord am 26. September 2010, 15:59:53
Zitat von: T-M am 26. September 2010, 15:32:04Ach ja, wo wir gerade bei dem Thema Vitamine sind: Ist es wahr, dass Obst und Gemüse heutzutage wesentlich weniger Vitamine enthalten als vor Jahrzehnten, oder ist das nur der Werbung für irgendein Nahrungsergänzungsmittel entsprungen?
Das scheint zu stimmen.
Nein. Das ist ein Märchen, was noch aus der Linus Pauling-VitaminC-Zeit stammt. Es wurde damals verbreitet, damit man Vitamin-C-Präparate vermarkten kann.
Ein Koch unter uns? prima! Du kannst uns ja vielleicht auch ab und an ein leckeres Rezept verraten bei den vielen unappetitlichen Themen hier im Forum.
Ich esse sehr gerne Tomaten aus dem Garten. Viel lieber als die aus dem Supermarkt. Und wenn ich meine Eltern besuche, gehe ich gerne mit auf den Markt dort, wo ein Biogemüsehändler neben dem anderen ist. Aber was hat das mit Vitaminen zu tun? Eher wohl mit dem (Achtung: Spekulation folgt) Wassergehalt, Mikroorganismen, Beschaffenheit der Erde, Ausgereift oder roh gepflückt usw. Würden uns Vitamine schmecken würden wir auf diese Drinks reinfallen, die voll mit zusätzlichen Vitaminen sind, oder Bonbons usw.
Was Tomaten angeht, haben die Holländer ja massiv gelernt. Ist inzwischen durchaus möglich, schmackhafte Tomaten und kein rot gefärbtes Wasser zu erwerben.
Wollen wir einen Kochtread aufmachen? Habe auch nette Rezepte.
Zitat von: stefan_Berlin am 27. September 2010, 13:03:03
Zitat von: Harry Wijnvoord am 26. September 2010, 15:59:53
Zitat von: T-M am 26. September 2010, 15:32:04Ach ja, wo wir gerade bei dem Thema Vitamine sind: Ist es wahr, dass Obst und Gemüse heutzutage wesentlich weniger Vitamine enthalten als vor Jahrzehnten, oder ist das nur der Werbung für irgendein Nahrungsergänzungsmittel entsprungen?
Das scheint zu stimmen.
Nein. Das ist ein Märchen, was noch aus der Linus Pauling-VitaminC-Zeit stammt. Es wurde damals verbreitet, damit man Vitamin-C-Präparate vermarkten kann.
Das hatten wir doch als "Eine Werbelüge wird 70" im Blog.
Weiter oben von mir verlinkt:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=4751.msg52209#msg52209
Noch nie konnte man sich ganzjährig mit so qualitativ hochwertigem Grünzeug eindecken, wie heute.
Bezahlbar ist es auch noch.
Ich versteh die Aufregung nicht.
Zitat von: cohen am 27. September 2010, 14:05:41
Noch nie konnte man sich ganzjährig mit so qualitativ hochwertigem Grünzeug eindecken, wie heute.
Bezahlbar ist es auch noch.
Ich versteh die Aufregung nicht.
Ja. Wenn man sich überlegt, was unsere Altvorderen aus Not teilweise an vergammeltem, einseitigen Zeug reingezogen haben ...
Wollen wir einen Kochtread aufmachen? Habe auch nette Rezepte.
jaaah! Vielleicht springt dann der eine oder andere Lichtesser ab. Aber nicht nur antiveganes Fleisch bitte.
Und bitte keine Rezepte einfach abschreiben, nur was jeder selbst schon gemacht hat und probiert hat. Am besten wissenschaftlich beschrieben (Du nimmst 250 Milligramm Salz...) und mit Foto (damit Fritzsche und Co. ordentlich was zu tun hat die Küchenmöbel und das Geschirr im Internet zu suchen).
---> Rezeptethread:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=4764.msg52259#msg52259
Cool. ;-) Liebe essen! Bin allerdings nur Hobbykoch...
Wollte eh noch schreiben, dass ich wohl ein bisserl offtopic bin...
Bin cohen's Meinung, die Qualität von Nahrungsmitteln ist grundsätzlich nicht schlecht.
Was prinzipiell schon stimmt: Vitamine werden bei Lagerung abgebaut. Heißt, der Apfel vom Baum hat viel mehr davon als der Apfel im Supermarkt. Heißt aber nicht, dass man sich deswegen Sorgen machen muss.
Habe mal ein wenig gegoogelt und (ohne den Quellen nachzugehen) scheint es eher negativ zu sein Vitaminpillen zu fressen. Es scheint abgesehen von so Kleinigkeiten wie erhöhten Krebsraten so zu sein, dass man sich mit den nicht-wasserlöslichen Vitaminen durchaus "vergiften" kann...
http://www.worldlingo.com/ma/enwiki/en/Vitamin_poisoning
Jetzt wollte ich nur kurz auf diese Doku verweisen:
Die Vitaminfalle (http://forum.psiram.com/index.php?topic=3722.0)
und was sehe ich... "Aus rechtlichen Gründen könnten wir Ihnen diese Dokumentation leider nicht mehr als Video anbieten"
Auf die schnelle habe ich es aber auch nicht in den "unendlichen Weiten des Downloaduniversums" for free gefunden. War aber äußerst sehenswert!!!
Vielleicht findet es ja ein anderer interessierter und kann es hier einstellen.
poochiee
http://www.youtube.com/watch?v=j5jIIU50_K4
ach du sch... asche auf mein Haupt... :hirn:
bei youtube eingestellt und ich finds nicht...$)
Allein das Wort ist schon ein reiner Marketing-"Gag".