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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Smalltalk => Thema gestartet von: GeMa am 07. August 2010, 16:02:33

Titel: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 07. August 2010, 16:02:33
gefällt mir http://www.zeit.de/2010/28/S-Hebammen?page=1
Besonders, was auf Seite 2 des Artikels steht. Den hätte ich auch haben wollen.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Warze am 07. August 2010, 16:41:36
Wobei ich, wäre ich eine Frau, wahrscheinlich Probleme damit hätte, wenn mir ein Mann in die Muschi guckt. Obwohl ich wahrlich nicht prüde bin.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: rincewind am 07. August 2010, 17:14:54
Zitat von: Warze am 07. August 2010, 16:41:36
Wobei ich, wäre ich eine Frau, wahrscheinlich Probleme damit hätte, wenn mir ein Mann in die Muschi guckt. Obwohl ich wahrlich nicht prüde bin.

Das stellt man sich nur so vor. Bei der Geburt hat man ganz andere Probleme, und ob da nun ein Mann oder eine Frau rumfummelt ist eigentlich egal.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Warze am 07. August 2010, 18:48:59
Nun, auch wenn ich ganz schön Bauch habe (ich bekomme ein Elephantenbaby, der Rüssel hängt schon raus!), ich habe noch nicht geworfen entbunden... Aber der Typ wäre mir angenehm unesoterisch.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 07. August 2010, 20:09:16
Zitat von: Warze am 07. August 2010, 16:41:36
Wobei ich, wäre ich eine Frau, wahrscheinlich Probleme damit hätte, wenn mir ein Mann in die Muschi guckt. Obwohl ich wahrlich nicht prüde bin.
Nee, oder, - Warze?  :o
Hast auch Bedenken bei dem Gynäkologen?
Der Urologin, die an der Phimose schnibbelt?

Wieso soll ein Entbindungspfleger denn unprofessioneller sein, als ne Krankenschwester, die einem Mann an den Pillermann geht und den Blasenkatheder schiebt. An welcher Stelle tastet der den MuMu anders oder anzüglicher, als ein Arzt-Geburtshelfer?
Abseits vom unesoterischen - die Einstellung gefällt mir, dieses bewusste Abgrenzen von der Urmutter-Allmachts-Phantasie. Nur mit praller Weiblichkeit, Hörrohr und Zaunrübenglaubuli ausgestattet, sieht man eben nicht alles im Bauch  ;D
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Warze am 07. August 2010, 20:56:39
Es geht mir nicht um Kompetenz, sondern um meine geschlechtliche Identität.

Obwohl, wenn ich mal einen Katheter bräuchte, glaube ich, wäre es mir egal, wer oder was ihn legt, Hauptsache kein Urologe.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Campari am 07. August 2010, 21:44:29
Männer sind manchmal schon etwas achtsamer, einem nicht weh zu tun. Manche Frauen neigen eher dazu, einem zu sagen, man solle sich nicht so anstellen.
Nicht alle Hebammen sind auch Mütter, wissen also auch nicht, wie es sich anfühlt.
Eine Schriftstellerin hat geschrieben: es fühlt sich an, als ob man eine Melone ausscheißt.
Eine treffende Aussage.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 07. August 2010, 22:50:05
Aha, o.k. Aber trotzdem : ach du Scheiße, "geschlechtliche Identität".  ;D ;D ;D

Ich stell mir grad getrenntgeschlechtliche Behandlung in einem KH mittelprächtiger Größe vor. Und lache ein bisschen. Ärzte raus aus der Gyn. Wertheimer und Babies gibts nur bei weiblicher Kundschaft, also haben nur Gynäkologinnen und Gasmännerinnen Zutritt.
Überhaupt ist das ja so eine unziemliche Geschlechtervermischung - der Traumatologe macht extensionistisch an der Schenkelhalsfrakturin rum, der Pfleger bei Gefäßens spreizt die Beine der Femoralinnen und legt dreist nen Schlips aufs delikate Teil - und keinen interessiert das. Alle machen ihrs und drehen sich nicht mal solange mit dem Gesicht zur Wand. Das reinste Sodom und Gomorrha!  >:( Wir bräuchten wirklich getrenntgeschlechtliche Abteilungen. Durchgehend.

Du bist nicht nur prüde, sondern voller verklemmter Vorurteile. Sag ich als 3fache Mutter und ohne Bedauern 18 jahrelang monogam gelebt Habende. Wieviele fremde Penisse ich schon in der Hand hatte, weiß ich gar nicht. Das ich (oder Kollegen/Kolleginnen) jeman(n)des geschlechtliche Identität nicht respektiert hätte, - äh, der Satz gibt gar keinen Sinn. Also spreche ich besser aus, was eigentlich dahinter steckt. Der Vorwurf latenten Voyeurismus und Schlimmeren, wenn man Menschen des jeweils anderen Geschlechtes medizinisch versorgt. Im einfacheren Fall hier: weiblicher Chauvinismus.

Das unter Esos beliebte "die Ärzte wollen uns nur da unten befummeln, deswegen mache ich mit meiner Hebamme Hiltrud Hausgeburt.

Mach Dir mal keinen Kopf um die geschlechtliche Identität im Kreißsaal. Es ist hoffentlich kein Geheimnis, dass Frauen kurz vor/bei/nach dem Gebären alles andere als anziehend ausschauen. Ganz im Gegenteil.  :-X Und zwar insbesondere, was die intimern Körperstellen betrifft. Das guckt sich kein Mann und keine Frau mit grenzverletzendem Hintergedanken an. Geschlecht ist da rein anatomisch. Mehr nicht und mehr "sieht" man(n) da auch nicht.

Und um noch den schönen Traum "geschlechtliche Identität, = alles bestens bei weiblichen Geburtshelfern/Wochenbettpflegerinnen" platzen zu lassen: man verkneift sich zwar als Frau auch in den unästhetischsten Fällen dort jede anzumerkende Regung und frdl. Empfehlungen zum plastischen Chirurgen ggü. der Mama und sämtliche Mitleidsbekundungen an den Gatten. Aber nicht in der Kaffeeküche, wenn an unter sich ist. Davon kannste mal stur ausgehen. Der beliebte Spruch : "ich bin froh, dass ich eine Frau bin, da muß ich nämlich keine heiraten", kommt aus einem deutschen Kreißsaal. Erkennbar von Frauen.   :grins:


Ich würde mir lieber den Katheter vom Urologen, als von der Putzfrau schieben lassen, nur weil sie ne Frau ist. Ohne Quatsch.


@Campari
Genau. Bei meinem 2. Kind hab ich mal einer Gynäkophagin nicht erlaubt, mich anzufassen. Erstens kannte ich die gut von ihrer vormaligen Station als eine wirklich grobe, unsensible, nicht allerhellste und kindische Person (letztere hören eh häufig den Schuss nicht). Dann hatte die noch ganz spitz zulaufende Finger mit extrem schmal gefeilten Nägeln, was ich an mir nicht mal testweise ausprobieren lassen würde (und ihre Verlegenheits-"Diss." hatt ich blöderweise auch schon gelesen) - ich habe ihr gesagt, sie darf mich nicht anfassen und sie soll weggehen. Keine Diskussion. Hab gefragt, wer noch Dienst hat und hab auf den (männlichen) Kollegen von ihr bestanden. Zum Glück.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Campari am 07. August 2010, 23:09:59
Dann hatte die noch ganz spitz zulaufende Finger mit extrem schmal gefeilten Nägeln,  :o
was ist verlegenheits-diss?
und noch mal wegen der Melone: es fühlt sich nicht nur so an, es wird vermutlich auch so aussehen (hab nicht vorm Spiegel gestanden), ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da irgendeiner dran aufgeilen könnte, zumal unter der Geburt auch Risse entstehen können-ja sehr appetitlich, geradezu pornoreif. ???
Auch das wieder zutackern wird wohl nicht die erotischste Variante sein, seinem Gegengeschlecht hinterher zu geiern.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 08. August 2010, 01:27:42
Verlegenheits Diss ist, wenn man echt jahrelang über jede vertretbare Gnadenfrist am Facharzt rumeiert, einem daneben der Leitende zusätzlich x mal in den Hintern getreten hat, (weil die Quote xy Dissen im Haus pro Jahr/Durchgang sind zu bringen in einem Uni-LehrKH) und schon 2x die Themenmesslatte nach unten abgeändert hat, damits nun endlich mal wird.
Und dann 20 Seiten Grütze über Magnesium irgendwas - mit ohne Fazit, ob es Frühgeburtlichkeit in irgendeiner Form beeinflusst oder nicht. Was eigentlich die Fragestellung des Themas war. Klare Antwort war: oder. Nur die Dosis schien noch unklar  ;D Schon der Plan, wie sie es nicht rausfindet, war ein Witz. Ich hätte gemeint : ja, beeinflusst Frühgeburtlichkeit. Unbedingt. Nach dem Lesen erleidet man in jedem Fall  einen Spontanabort. Oder man wird von einem der lustigen 3 Balkendiagramme erschlagen.
Für ne 1 im Bio LK am Gymnasium hätte es nicht gereicht.

Da lob ich mir die Fiffi-Diss übers Koboldsyndrom. Verlegenheitsdiss, aber sehr lustisch.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 08. August 2010, 01:53:12
Zitat von: Campari am 07. August 2010, 23:09:59
Dann hatte die noch ganz spitz zulaufende Finger mit extrem schmal gefeilten Nägeln,  :o
was ist verlegenheits-diss?
und noch mal wegen der Melone: es fühlt sich nicht nur so an, es wird vermutlich auch so aussehen (hab nicht vorm Spiegel gestanden), ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da irgendeiner dran aufgeilen könnte, zumal unter der Geburt auch Risse entstehen können-ja sehr appetitlich, geradezu pornoreif. ???
Auch das wieder zutackern wird wohl nicht die erotischste Variante sein, seinem Gegengeschlecht hinterher zu geiern.

Nein, das stimmt so nicht mit der Melone. Schon weil beim Stuhlgang ganz andere Voraussetzungen vorliegen. Was die Frau Schriftstellerin da so unfein formulierte, gehört in die Abteilung Jammern/Übertreiben/Aufblasen/übliche Vulgarität, - haste in fast jedem Wochenbettzimmer (dort nur noch gepaart mit einer weitverbreiteten eher eingeschränkten Fähigkeit, unverbindliche Sozialkontakte herzustellen). Jede Frischentbundene die reingefahren wird, wird grundsätzlich von mindestens einer Merkbefreiten angemacht, danach gibts kein Halten mehr.
Und weils so eine Tortur war (uhh schlimm, aber bei Dir wars ja noch gar nichts, bei mir ... moment *gruschelgrabbel* hier muss doch irgendwo mein Zehzettel liegen, den hamse mir schon ausgefüllt) werden die auch nie wieder schwanger *schwör*

Es gibt nur einen einzigen nicht beeinflussbaren wirklich schmerzhaften "Melonen"-Moment, wenn der Kopf an der Stelle seines grössten Durchmessers durch das Gewebe tritt (dass wo man von aussen draufschauen kann) weil das in der Tat nur begrenzt dehnbar ist. Das dauert (in der Regel) so ca. 1-2 Minuten und ist schon blöd, weil man das gerade nicht verkürzen soll, sondern wirklich piano angehen lassen muss. Wer das nicht kann (oder nicht richtig angeleitet wird, was leider in genau dem Moment schwierig ist, weil die Damen da kaum hinhören und es schnell pressend hinter sich bringen wollen), bekommt einen Entlastungsschnitt (das sind dann die unfähigen Ärzte gewesen) oder eben Riss. Ansonsten hat auch der ganze Pressvorgang nichts mit gefühlter Melone oder so zu tun. 

Aber es sieht eben schon vorher absolut nicht aus, wo Warze sich von einem männl. GebHelfer nicht draufgucken lassen will.
Von hinterher wollen wir gar nicht erst reden  :P
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Magrat am 08. August 2010, 12:06:49
also, ich fand es fühlte sich exakt nach Melone ausscheissen an.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Warze am 08. August 2010, 12:14:58
Sagt bloß, Ihr habt schon Melonen gekackt.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Conni am 08. August 2010, 14:27:10
Da ich ein solch zweifelhaftes Melonen-Erlebnis nicht für mich verbuchen kann, fehlt mir schlicht der Vergleich.  ;D

Aber ein unesoterischer Mann ist mir auch lieber, als eine Hebamme, die einem in wehrlosen Situationen mit Kügelchen abfüllt.

Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Warze am 08. August 2010, 14:31:05
Ich finde zum Thema "Melonen kacken" nicht einmal bei Youporn was.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 08. August 2010, 15:48:03
Zitat von: Warze am 08. August 2010, 12:14:58
Sagt bloß, Ihr habt schon Melonen gekackt.

Nicht als ganze Frucht. ;D
Laß Dich halt mit Deinem Elefantenbaby nicht auf den Rücken legen in der Austreibungsphase, dann bleibt Dir so´n Obsthändlererlebnis erspart. Das Lustige an solchen Vergleichen ist ja, dass die wenigsten sich wirklich ganz konkret erinnern können. Auch nicht, wenn sie gar keine Medis bekommen haben. Man ist eh lullig im Kopf und sobald Klein-Kevin-Pascal/Sophia-Chantal da ist, wird man nochmal so richtig schön angeflutet. Bei nicht ganz so zimperlichen Damen sind da sogar Dämme gut ohne Lokale nähbar.
In der "Rückschau" wird dann später einiges zusammengesetzt, wie sichs konkret angefühlt haben muss. Ist auch logisch, weil man sich die ersten Tage danach wirklich so blendend im Untergeschoss fühlt, als hätte man eine Melone aus Sandpapier rausgepresst. (Eigentlich ist ja Wochenbett die größere Zumutung bei der ganzen Geschichte.)
Obwohl ich ja für mein Leben gern recht haben will, kann und werde ich aber trotzdem niemandes persönlichen Erinnerungen und Empfindungen absprechen. Ist halt wirklich ne subjektive Sache und janz individudel.

Gebs auch ehrlich zu - Omas, Muttis und v.a. Wöchnerinnen mit ihren Geburtsstories gehen mir nur auf den Senkel. (hier Anwesende ausdrücklich ausgenommen  ;D) Das ist haargenau wie Müttertreff auf dem Kinderspielplatz. Wenn man dann aber parallel dazu die weitverbreitete Unwissenheit und totale Unbeholfenheit bei so einer wirklich simplen natürlichen Angelegenheit wie Geburt und Neugeborenenpflege sieht ...  ::) Im Grunde auch kein Wunder das dieses "Gebiet" so esoverseucht ist.

Man muss Menschen wirklich sehr mögen, um das jahrzehntelang verständnissvoll und engagiert mitzumachen ohne selber matschig in der Birne zu werden oder größenwahnsinnig.  ;D  ;D So ein Hebammer, wie im Artikel ist echt ein Goldstück in der Brühe. Kein Wunder, dass der von seinen Koleginnen so angefeindet wird.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Warze am 08. August 2010, 16:01:25
Ich frage mich nur immer wieder, wieso Hebamminnen so besonders anfällig für sonderbare Heilpraktiken sind. Ich meine, das Blag muss raus da, scheiß auf Globuli und schamanische anthroposophologistik.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Magrat am 08. August 2010, 16:41:34
ich erinnere mich an jeden Moment und jedes Wort, und laut meinem Mann täuscht mich meine Erinnerung nicht.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 08. August 2010, 17:06:19
Sind sie gar nicht. Nicht mehr als sonst das mittlere medizinische Personal. Eso und Wuschipfuschi hat jede Menge Anhänger und Befürworter gerade in dem Bereich. (Das ist auch besonders willig zahlende Kundschaft bei Alternativos, sicher gleich nach Lehrern - die wissen auch alles besser und anders.) Ist sicher die Antwort auf fehlende Individualbetreuung im Medizinbetrieb, manchmal auch nur der als im Grunde nur hilflos und unprofessionell zu bezeichnender Umgang mit immer knapper werdenden (zeitlichen) Ressourcen - von Leuten, die eben mitten in der Mühle drin stecken und denen es auch nicht weiterhilft, wenn sie ständig nur erklärt bekommen, dass es strukturelle Fehler und Probleme im System gibt. Die müssen das nämlich jeden Tag ausbaden, ohne dass wirklich Verbesserungen in Sicht sind.

Und ganz ehrlich, wenn man in den Kaffeeküchen steht, ist auch immer ein Exemplar dabei, die mehr wissen und können als ihr dahergelaufener Stations-oder Chefarzt  ;). Dafür brauchen die auch kein verkopfertes Studium, weil das eh nur den Blick aufs Wesentliche (Ganzheitliche) verstellt.

Nur haben Hebamminnen mehr Autonomie als ein Pfleger/Schwester, die können ungehindert und völlig unkontrolliert (in dieser Hinsicht) quacken, bis die Schwarte kracht.

Einerseits unbestreitbar wirklich eine Frage fehlender Ausbildung und Bildung und andererseits das dringende Bedürfnis, dem als unpersönlich empfundenen Durchgangsbetrieb etwas entgegen zu setzen. Bei Hebamminnen kommt noch das - erfolgreiche - Rückerobern der Geburt und Wochenbettpflege aus zuvor rein ärztlichen Domäne und Weisungsrecht dazu. Back to nature und "Geburt ist keine Krankheit" überschlug da schon mal ganz schnell und ganz heftig in den Naturmutterbereich. Alles, was klinisch, medizinisch abgesichert und üblich ist, wird auch aus diesen reinen Berufsabgrenzungsspielchen - selbstunkritisch - verworfen. Da halten sich sehr viele für die eigentlich besseren Ärzte  ;) Schmerzmedikation, Impfungen, alles bäh ... und ja keiner Kundin sagen, sie soll ihr Kind mit ihrer Unbeholfenheit nicht ständig wuschig machen, sondern mal einen Gang runter schalten - noin, da muss diagnostiziert und kinesiologiert und Bernsteinkettchen. Da hängt immer der Atlas quer, obwohl sie ihr Leben lang noch nie ein Skelett oder Neugeborenenschädelchen in natura gesehen hat und Ultraschall kocht genauso ein Mikrowellenofen, obwohl sie Hebamme geworden ist, u.a. weil sie in Physik in der Schule nur gehäkelt hat und null naturwissenschaftliches Interesse hatte. Sind doch alles irgendwie die gleichen "Strahlen". Alles unnatürlich.


Margrat, ich habs schon geschrieben - "die wenigsten" nicht "alle" und ich geh bei Dir sowieso nicht davon aus, dass Dich das Gesamterlebnis überrollt hat, wie eine Schriftstellerin  ;)

Wobei ich bezweifle, dass irgendeiner weiß, wie sich Melone durchs Rektum anfühlt. Also Zierkürbis hab ich schon gesehen, aber Melone ....  ;D
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Campari am 08. August 2010, 17:24:56
Ich glaube schon, dass das Empfinden sehr unterschiedlich ist. Manche finden`s so toll, dass sie schon im Wochenbett das nächste Kind planen und manche sind für immer geheilt.
Ich gehör zu der Fraktion: ich hab Schiss davor, aber mach es trotzdem, weil ich weiß, dass es vorbei geht und das Ergebnis ja "nicht von schlechten Eltern ist"  ;D
Vielleicht war`s auch nur ein Zierkürbis ;), aber geerntet hätte ich trotzdem nicht zu Hause.
Zurück zur Natur sicher nicht. In einem Bericht über Frauen in den 3. Ländern (Zeitschrift vergessen) haben sie mal erzählt, wieviele Kinder unter der Geburt draufgehen (und Mütter sicher auch). Davon sprechen Esos z.B. nicht und wenn, dann war die Totgeburt ein Schiksal... >:(
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 08. August 2010, 18:01:51
Das Du Schiss hast, war an den vorherigen, etwas nassforschen Formulierungen erkennbar  ;D Aber nicht mißverstehen, die mag ich damit gar nicht kritisiert haben, ja. Nur sagen, dass manches nicht unbekannt und - jenseits jeder Küchenpsychologie - hin und wieder gleich auffällt, eben weils bekannt und völlig normal ist.

Aber wir sind ja hier nicht bei Weicheierns, Du machst das schon. Faustregel: so wie sie reingekommen sind, kommen sie auch raus.  ;D Am Leichtesten haben es unverklemmte, mit sich selbst, Mann, Kind, Situation und überhaupt im Großen und Ganzen zufriedene Frauen, die auch noch Spaß beim Machen hatten und sich dafür nicht mal entschuldigen wollen.  ;D Da brauchts keine beknackten Zaunrübenglaubulis. Laß Dich einfach nicht rallig machen von Schmerzberichten aus der Umgebung, ganz schlimm sind ja die Muttis der werdenden Muttis. Immer schön auf Durchzug schalten. Wurzelbehandlung ist schlimmer als entbinden.
Mit ner Schachtel Buscopan biste auch für die ersten Tage danach gut ausgerüstet, es gibt einfach keinen beschissenen Grund, vor sich hinzuleiden, nur weil andere Probleme mit der Pharmamafia haben.

Der hat den Zierkürbis auch nicht zu Hause geerntet. Auf natürlichem Wege war das Teil nicht auspressbar  ;D ;D ;D

 
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Conni am 08. August 2010, 18:07:20
Gema, Du solltest ein Buch schreiben  ;D
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 08. August 2010, 18:34:52
Hihi, wenn ich Oma werde. "Geschichten aus der Parallelwelt." ;D

Meine Tochter ist jedenfalls froh, später mal nicht auf jede Hebamme unbedingt angeweisen zu sein. Nicht mal fürs Protokoll. Man darf die nämlich auch aus dem Kreißsaalzimmer schicken, wenns zu sehr strahlt und den Arzt dort verlangen. Da können die noch so mit dem Füßchen stampfen. Das die einen zu Hause besuchen ist auch nur ein Angebot, keine Pflichtveranstaltung, die man immer über sich ergehen lassen muss. Ein(e) gute(r) Gyn und Kinderarzt können das alles übernehmen, letztere kommen auch nach ambulanter Entbindung schon am nächsten Tag nach Hause für die Kontrolle und Screenings. Muß man nur vorher vernünftig abklären, dann klappt das prima mit wirklich guter und nervenbekömmlicher Versorgung. Man muss vielleicht vorher ein bisschen suchen, kann sein. Weiß ich nicht, ich habs bei den letzten beiden jedenfalls ohne Probleme so gehabt.
Das 2. Kind ohne Hebamme und beim 3. hab ich sie nach der Glaubuliattacke rausgeworfen, als ich wieder atmen konnte.

Zwischenzeitlich wurde ja Telefon erfunden und Sprechstunden gibts auch.  ;) Gute Kinderärzte vereinbaren für sowas auch extra Zeiten, damit die ganz frischen Frischlinge auch nicht mit irgendwelchen Masernschlunzen versehentlich in unmittelbare Berührung kommen.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: heterodyne am 08. August 2010, 20:47:03
Ehrlich, der klingt super. Pragmatisch, lösungsorientiert und erfrischend unideologisch.
Unter Hebammen ganz schwer zu finden.
Ich finde es ganz grauslich wie viele aus der Verunsicherung rund um die für Erstgebärende doch sehr neue Zeit Kapital schlagen. Pakuniär wie ideologisch. Der böse Ultraschall, die bösen Untersuchungen (prä- wie postpartal), die einzig wahre Hausgeburt, Kugerln für alles und jedes (ob aus Zucker oder Bernstein), Nahrungszusätze, Kaiserschnitt das einzig wahre/das Übelste schlechthin - ad infinitum fortsetzbar...

Ob männlich oder weiblich ist mir bei jedem Arzt egal, ich will dass er oder sie kompetent ist oder mich zu jemandem Kompetenten schicken kann.

GeMa, ich gebe dir teilweise recht. Ich kann mich bei beiden Malen an alles genau erinnern. Die Erinnerung an den Schmerz, die vergeht allerdings. Ich weiß also, daß er saumässig stark war (so wie du beschreibst, im Moment des Austretens des Kopfes) aber nur mehr im Kopf. Mein Körper hat es vergessen - wie mir bei der zweiten Geburt bewußt wurde :o - aber ist gut so und der Zweck war ja, daß was mit Hand und fuß dabei rauskommt. Ob man Buscopan am nächsten Tag braucht ist wohl höchst unterschiedlich, wenn man es braucht sollte man es selbstverständlich nehmen.Dass traditionelle "Leiden der Mutter" muß man ja nicht mitmachen.  ;)
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: GeMa am 08. August 2010, 22:42:08
Zitat von: heterodyne am 08. August 2010, 20:47:03
Ich kann mich bei beiden Malen an alles genau erinnern. Die Erinnerung an den Schmerz, die vergeht allerdings. Ich weiß also, daß er saumässig stark war (so wie du beschreibst, im Moment des Austretens des Kopfes) aber nur mehr im Kopf. Mein Körper hat es vergessen - wie mir bei der zweiten Geburt bewußt wurde :o - aber ist gut so und der Zweck war ja, daß was mit Hand und fuß dabei rauskommt.

Das ist ja der perfide Trick des Systems Körper - sonst hätten wir noch geringere Reproduktionsraten, als eh schon. Die unausweichlich folgen müssende Schwangerschaft nach Aufnahme eines gutbürgerlich geschlechtlichen Erwachsenenlebens gibt es ja nicht mehr  ;D (für unsermodernereins). Es gäbe dann einfach kaum noch Geschwisterkinder und das überwiegend auch nur von masochistisch veranlagten oder anderweitig schmerzlich unterforderten Naturen.

An die Geburt selber erinnert man sich selbstverständlich genau, (wenn man dabei nicht völlig abgedreht ist - ist aber nicht gerade der Normalfall - oder so richtig unter Dopstöffchen stand) das quantitative und qualitative Schmerzerlebnis selbst muss aber doch häufig selbst rekonstruiert werden - aus o.g. verständlichen Gründen. Teilweise schon überraschend kurz nach dem Ereignis.

Buscopan im Handtäschchen gibt jedenfalls Sicherheit, es im Zweifelsfall nicht aushalten zu müssen. Ob mans dann auch braucht, ist wirklich ne andere Frage.
Mal ehrlich, welcher Mann würde sich einen mittelgroßen Igel durch den Hintern kriechen lassen während er durch die Mangel gedreht wird, zeitgleich ständig Harndrang aushalten, in der Gewissheit, dass unweigerlich ein Feuerzeug im WC angeht, sobald er dem nachgeben muß - ohne laut nach Whisky, dem Narkosearzt oder dem Förster zu rufen? Also, gleiches Recht für alle.  ;D

Die Väter müssen die Achterbahnfahrt eben gelassen hinnehmen und soviel Tee kochen, Händchenhalten, Futter und Baby ins Bett bringen und v.a. dumme Fragen nach "wie gehts" einfach mal stecken lassen, wie nur möglich. Entweder lügt sie tapfer oder bricht irgendwann in Tränen aus.
Irgendeine Kleinigkeit macht man garantiert falsch. Ist ja auch irgendwie beruhigend, ne.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: cohen am 08. August 2010, 22:57:18
Passend , aber ein bisschen OT:

ZitatBehandeln Sie auch ganzheitlich? Nein, schicken Sie mir nur Ihre Gebärmutter vorbei, das reicht...
https://twitter.com/ElmarBreitbach/status/20656766117
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Campari am 08. August 2010, 22:58:57
ohne laut nach Whisky, dem Narkosearzt oder dem Förster zu rufen?
;D
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Warze am 09. August 2010, 06:44:03
Ich bin jedenfalls froh, keine Melonen abführen zu müssen. Meine Liebste auch. Mir reichen schon meine Kolleginnen der, wie geschrieben, mittleren Ebene, die moderat "alternativmedizinisch" angehaucht sind, zum Glück nicht viele bei mir.

Ich glaube, wäre ich mit so etwas beschäftigt und die gebärmütterliche Hebammin versuchte mich mit Zuckerpillen zu füttern, ich würde ihr die Hand abbeißen. Von Fleisch habe ich mehr.
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Conni am 09. August 2010, 06:50:51
ZitatIch glaube, wäre ich mit so etwas beschäftigt und die gebärmütterliche Hebammin versuchte mich mit Zuckerpillen zu füttern, ich würde ihr die Hand abbeißen.

Naja, ich wollte anständig bleiben und keinen Prozess wegen Körperverletzung am Hals haben ....
Titel: Re: ein Hebammer
Beitrag von: Warze am 09. August 2010, 07:04:38
Zitat von: Conni am 09. August 2010, 06:50:51
ZitatIch glaube, wäre ich mit so etwas beschäftigt und die gebärmütterliche Hebammin versuchte mich mit Zuckerpillen zu füttern, ich würde ihr die Hand abbeißen.

Naja, ich wollte anständig bleiben und keinen Prozess wegen Körperverletzung am Hals haben ....
Notwehr. Hunger. Mundraub.