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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: cohen am 06. Juni 2010, 14:03:05

Titel: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: cohen am 06. Juni 2010, 14:03:05
ZitatSchwabmünchen Rehema windet sich, sie schreit. Ihren Kopf wirft die Afrikanerin nach hinten, von unglaublichen Schmerzen gequält. Hysterisch greift sich nach einer Flasche Wasser, trinkt aber nur einen winzigen Schluck. Die 28 traditionellen Hebammen, die in einem Stuhlkreis um sie herumsitzen, murmeln und diskutieren. Dann hält die Mehrheit die Symbolkarte, die Bella Donna, die Tollkirsche zeigt, in die Höhe. Richtig. Rehema entspannt sich. Sie ist nicht krank. Alles war nur gespielt.

,,Aber so lernt man die Symptome am besten kennen", erzählt Margit Stapf. Die Heilpraktikerin aus Schwabmünchen ist bei den Homöopathen ohne Grenzen (HOG) aktiv, einer gemeinnützigen Organisation, die humanitäre Hilfe leistet, indem sie Homöopathen in Entwicklungsländern ausbildet. Margit Stapf war bereits zweimal in Kenia, auf Lamu, einer kleinen Insel im Indischen Ozean, und hat dort Unterricht gegeben.
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Startseite/Artikel,-Kleine-Kuegelchen-die-Hoffnung-nach-Afrika-bringen-_arid,2162087_regid,2_puid,2_pageid,4288.html
Titel: Re: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: Graf Zahl am 06. Juni 2010, 17:48:36
http://homoeopathie-liste.de/risiken/index.htm (http://homoeopathie-liste.de/risiken/index.htm)
ZitatMissverstandene Erstverschlimmerung
Die Erstverschlimmerung, die aus Sicht der Homöopathie ein gutes Zeichen dafür ist, dass das richtige Mittel gefunden wurde, kann vor allem in akuten Krankheitssituationen keine echte Erstverschlimmerung, sondern eine ernsthafte Verschlimmerung des Krankheitsgeschehens sein.

Beispielsweise wenn eine Lungenentzündung zunächst mit leichter Atemnot einhergeht, die nach einer homöopathischen Behandlung zu schwerer Atemnot wird, dann kann das bedeuten, dass die Schwere der Lungenentzündung zunimmt.

Wenn man in einem solchen Fall zu lange abwartet und sich über die Erstverschlimmerung "freut", kann das im Extremfall den Tod des Patienten zur Folge haben.

Merke: Eine Erstverschlimmerung sollte nur wenige Stunden andauern und keine lebensbedrohlichen Formen annehmen.

Im Zweifelsfall gilt: Arzt zu Hilfe rufen!

Und wie machen die HOGs das in Afrika?
Welchen Arzt rufen die dort, wenn die Krankheit nicht von selbst weggeht?
Titel: Re: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: cohen am 06. Juni 2010, 18:58:02
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/06/homoopathie-ist-widerlich.php (http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/06/homoopathie-ist-widerlich.php)

ZitatVor ein paar Wochen habe ich mich schon mal ziemlich darüber aufgeregt, dass die Homöopathen ohne Grenzen (HOG) meinen, sie müssten den Unsinn der Zuckerkugeln auch in den Entwicklungsländern verbreiten - als ob es den Menschen dort nicht eh schon schlecht genug gehen würde. Damals war es Sierra Leone - aber wie die Augsburger Allgemeine heute berichtet, sind die HOGs auch in Kenia aktiv.
Titel: Re: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: Grey am 06. Juni 2010, 20:57:18
Auf Haiti sind die auch eingefallen http://www.scienceblogs.de/diaxs-rake/2010/02/amerikanische-homoopathen-ohne-grenzen-fallen-in-haiti-ein.php (http://www.scienceblogs.de/diaxs-rake/2010/02/amerikanische-homoopathen-ohne-grenzen-fallen-in-haiti-ein.php)

http://ohnegrenzen.org/projekte/unsere-projekte/ (http://ohnegrenzen.org/projekte/unsere-projekte/) gibt es einen Überblick über ihre aktuellen Bemühungen
Titel: Re: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: Wolleren am 07. Juni 2010, 00:44:59
Zitat von: Graf Zahl am 06. Juni 2010, 17:48:36
http://homoeopathie-liste.de/risiken/index.htm (http://homoeopathie-liste.de/risiken/index.htm)
Zitat
Merke: Eine Erstverschlimmerung sollte nur wenige Stunden andauern und keine lebensbedrohlichen Formen annehmen.

Im Zweifelsfall gilt: Arzt zu Hilfe rufen!

Und wie machen die HOGs das in Afrika?
Welchen Arzt rufen die dort, wenn die Krankheit nicht von selbst weggeht?
Astreines Fundstück. Dass das Postulieren einer Erstverschlimmerung bereits menschenverachtend ist, kriegen die in den nächsten 200 Jahren aber auch nicht mit. Was machen diese Irren eigentlich, wenn es dem Patienten sofort besser geht? Ist das auch ein Beweis für die Wirksamkeit der Homöopathie? Ich tippe mal bescheiden: Ja.
Titel: Re: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: Vogelspinne am 07. Juni 2010, 17:16:30
ZitatWas machen diese Irren eigentlich, wenn es dem Patienten sofort besser geht? Ist das auch ein Beweis für die Wirksamkeit der Homöopathie? Ich tippe mal bescheiden: Ja.

Ganz klar ja. Eine Erstverschlimmerung muss ja laut HÖs nicht eintreffen, sondern kann, und wenn dann ist das eine so gut wie das andere.
Titel: Re: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: Suppe am 07. Juni 2010, 22:47:05
Hmmmmmm.......
Ich frage mich grade, ob diese Leute noch nie den Begriff der Erstverschlimmerung im Zusammenhang mit bekannten Effekten wie z.B. der Krisis im Stadium decrementi des Fiebers betrachtet haben.....
Fänd ich mal interessant zu wissen, ob die sog. Erstverschlimmerung z.B. gerne mit derartigen Effekten verwechselt wird.....
Titel: Re: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: Graf Zahl am 08. Juni 2010, 03:20:11
Zitat von: Suppe am 07. Juni 2010, 22:47:05
Hmmmmmm.......
Ich frage mich grade, ob diese Leute noch nie den Begriff der Erstverschlimmerung im Zusammenhang mit bekannten Effekten wie z.B. der Krisis im Stadium decrementi des Fiebers betrachtet haben.....
Fänd ich mal interessant zu wissen, ob die sog. Erstverschlimmerung z.B. gerne mit derartigen Effekten verwechselt wird.....

Ich behaupte mal ganz frech, so kompliziert muss man da gar nicht rangehen. Die HÖs haben einfach von den ganzen Krankheiten keinen Plan und auch nur wenig Ahnung, wie sich eine Krankheit ggf. weiterentwickeln wird. Ist alles eh beim Abheilen, wirkt das HÖ-Mittel sofort. Ist der Patient zufällig in einem Frühstadium und es geht ihm erstmal schlechter, dann ist das eben eine Erstverschlimmerung.
Und schwupps, HÖ wirkt immer.
Und zur Not wird der arme Patient zum echten Arzt geschickt.
Titel: Re: Kleine Kügelchen, die Hoffnung nach Afrika bringen
Beitrag von: Roadrunner am 08. Juni 2010, 16:23:02
Zitat von: Graf Zahl am 08. Juni 2010, 03:20:11

Ich behaupte mal ganz frech, so kompliziert muss man da gar nicht rangehen. Die HÖs haben einfach von den ganzen Krankheiten keinen Plan und auch nur wenig Ahnung, wie sich eine Krankheit ggf. weiterentwickeln wird. Ist alles eh beim Abheilen, wirkt das HÖ-Mittel sofort. Ist der Patient zufällig in einem Frühstadium und es geht ihm erstmal schlechter, dann ist das eben eine Erstverschlimmerung.
Und schwupps, HÖ wirkt immer.
Und zur Not wird der arme Patient zum echten Arzt geschickt.

Klaro, die natürliche Heilungstendenz des Körpers wird häufig völlig unterschlagen. Diese ist ja kein Placeboeffekt. Deswegen stimmt ja auch nicht das Alternaivenmantra "Wer heilt hat Recht"
Es soll Fälle geben da sind die Patienten trotz Behandlung wieder gesund geworden.  ;-)

Die Mehrheit der Homöopathiebenutzer hat keine Ahnung dass sie sich einem magischen Therapieverfahren unterziehen. Die denken in der Regel Homöopathie ist Pflanzenmedizin und Naturheilkunde.

Wer denken kann ist halt hier auch mal wieder klar im Vorteil. In der freien Wirtschaft wäre ein solches Betrugssystem längst aufgeflogen und verboten worden....