Moin, Moin
hier ein Artikel im Focus-Online über die Wirksamkeit von Akkupunktur. Mich würde mal Eure Meinung dazu interessieren.
Focus.de (http://www.focus.de/gesundheit/arzt-klinik/thorbrietzkolumne/thorbrietz-diagnosen-das-dilemma-der-akupunktur_aid_445053.html)
Alles was sich gut mit Akkupunktur behandeln lässt, ließe sich wohl noch besser mit Hypnose behandeln.
Der Artikel ist oberflächlich, und die Autorin hat keine Ahnung von Statistik.
WARUM um alles in der Welt nun nach der GERAC-Studie ein ERHÖHTER Forschungsbedarf besteht, steht da nicht. Wird aber fleißig behauptet.
Die Quelle Carl-und-Veronica Carstens Stiftung zu benutzen ohne ihre Parteilichkeit anzugeben, ist journalistisch unzulässig. Ebenso wäre es interessant zu wissen, welches persönliche Interesse die Forschungsleiterin Frauke Musiol hat, wenn sie denn schon nicht mit einem einzigen Argument zitiert wird.
Sattsam bekanntes, in Studien nicht nachprüfbares, wird als Erfolg der Akupunktur heruntergebetet.
Kein einziger eingebetteter Link, etwa zur GERAC-Studie. Dafür eine Anzeige: TCM-Akupunktur in Krefeld.
Insgesamt ist der Artikel daher eine einzige Katastrophe:
inhaltlich trübe, redaktionell unkontrolliert und journalistisch unethisch.
Da wimmelt es von Werbung in und um den unsäglichen Artikel.
Wie, bitteschön, kann man bei Akupunktur einen echten Doppelblindversuch korrekt durchführen?
Wenn die Befürworter schon zugeben, dass das ganze Gesumms um Meridiane usw. nicht existiert, warum wird dann nicht ehrlich geforscht?
Warum wird statt dessen ein Klimmzug nach dem anderen gemacht, um Akupunktur als echte Therapie weiter zu beweihräuchern?
Wollte ganz nebenbei darauf hinweisen, dass ihr wohl euch nicht mit Akku's und der Akkulogie (http://www.mikrocontroller.net/articles/Batterieladung) sondern der Akupunkur beschäftigt.
Der erste Kommentar auf den Focus-Artikel ist auch extrem daneben und peinlich. (http://www.focus.de/gesundheit/arzt-klinik/thorbrietzkolumne/thorbrietz-diagnosen-das-dilemma-der-akupunktur_aid_445053.html)
Zitat von: Wazir am 16. Oktober 2009, 16:38:05
[...]
Wie, bitteschön, kann man bei Akupunktur einen echten Doppelblindversuch korrekt durchführen?
[...]
Dies wurde einmal auf Neurologica beschrieben. Dabei werden die Nadeln (spitz und stumpf) in eine undurchsichtige Hülle gesteckt. Der Quacks... äh Akupunkteur kann nun nicht erkennen ob die Nadel die Haut penetriert oder nicht. Klingt auf jedenfall nach einer guten Methode einen Doppelblindversuch durchzuführen.
Steven Novellas Blogeintrag -> Link (http://www.theness.com/neurologicablog/?p=419#more-419)(übrigens ein sehr interessanter Artikel).
Zitat von: Hyuk am 16. Oktober 2009, 17:23:41
[ Dabei werden die Nadeln (spitz und stumpf) in eine undurchsichtige Hülle gesteckt. Der Quacks... äh Akupunkteur kann nun nicht erkennen ob die Nadel die Haut penetriert oder nicht. Klingt auf jedenfall nach einer guten Methode einen Doppelblindversuch durchzuführen.
Steven Novellas Blogeintrag -> Link (http://www.theness.com/neurologicablog/?p=419#more-419)(übrigens ein sehr interessanter Artikel).
Ja, ich kenne auch den Trick mit den Teleskopnadeln.
Nur:
Ein echter DOPPELblindversuch kann das nicht sein.
Der Patient merkt doch, wenn das Ding piekst oder nicht.
Wenn er von der Blümchenfraktion ist, dann bessern sich die Beschwerden sowieso.
Mal davon abgesehen:
Akupunktur hat eine gewisse Wirkung durch den Reiz des Einstiches..
Aber die ganze Theorie dazu von Meridianen, dreifachen Erwärmern, Chi: Sämtlich fernöstlich-exotischer UNSINN.
ZitatWie, bitteschön, kann man bei Akupunktur einen echten Doppelblindversuch korrekt durchführen?
Das frage ich mich auch - unabhängig von Teleskopnadeln müssen Test- und die Kontrollgruppe ja von Vornherein aus Patienten bestehen, die der Akupunktur grundsätzlich offen gegenüberstehen ("Blümchenfraktion"). Damit ist ein hoher Placeboeffekt garantiert. In den Gruppen müssten aber auch Patienten enthalten sein, die Akupunktur ablehnen, weil sie sich nicht gerne pieksen lassen und nicht auch dran glauben. Ansonsten kommen Ergebnisse wie im Focus-Artikel heraus: "Die Nadeln werden entweder an Stellen angebracht, wo sie der klassischen Lehre nach keine Wirkung haben, oder auch nicht einmal richtig gestochen [...] Und trotzdem, zeigen die Studien, fühlt sich der Patient hinterher besser." Alles andere wäre wirklich überraschend.
Homöopathische Globuli und ähnliches kann man "Ungläubigen" problemlos verabreichen, zur Not mit der Lüge, es sei ein schulmedizinisches Mittel - bei körperlichen Alternativ-Anwendungen geht das eben nicht.
Diese Probleme kommen ja auch sehr schön in der GERAC-Studie heraus. Man muss sich nur mal die Absprungzahlen ansehen. Es sind zehnmal soviel Leute von der Studie abgesprungen, wenn sie erfahren haben, dass sie konventionell behandelt werden sollten, als Leute die genadelt werden sollten.
Siehe:
http://www.psiram.com/index.php?title=Akupunktur#Die_GERAC-Studien (http://www.psiram.com/index.php?title=Akupunktur#Die_GERAC-Studien)
Dazu kommt, dass die Leute nach Verlassen der Praxis nur die Pflaster abmachen müssen und dann sehen sie, was und wo gemacht wurde.
Hat man schon mal versucht, den Probanden in Kurz-Narkose die Nadeln "korrekt" zu setzen, falsch zu setzen oder nicht zu setzen?
In Narkose sind die Meridiane doch weiterhin vorhanden, oder?
Fließt in Narkose mehr Yin oder mehr Yang, fließt Chi in Narkose überhaupt?