Nachdem ich innerhalb von einem Jahr jetzt in der Verwandtschaft zweimal mit dem Mittel konfrontiert worden bin und trotz Suche im Netz nicht wirklich weitergekommen bin, frage ich mal, ob hier jemand beurteilen kann, ob das wirklich so ein für fast alles taugliches Mittel ist (was ich von vornherein bezweifle).
Es gibt davon Tinkturen, die für innere Anwendung ist von der Stiftung Warentest schon als nicht hilfreich beschrieben worden:
https://www.test.de/Magen-und-Darm-Diese-Mittel-helfen-bei-Beschwerden-4649082-4650555/
Davon in etwa abgeschrieben:
https://www.westfalen-blatt.de/ueberregional/nachrichten/aus-aller-welt/rezeptfrei-aber-nicht-empfohlen-1123464
https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/medikamenten-check-35-arzneien-wirken-nicht-richtig-und-das-sind-alternativen_id_10858751.html
Trotzdem hat Focus mehrere Jubelartikel zu Retterspitzprodukten geschrieben (findet man unter retterspitz + focus). >:(
Ich habe aber nichts über die Tinktur für die äußerliche Anwendung gefunden. Studien gibt es natürlich nicht, dafür ist es ein "altbewährtes" Heilmittel, vermarktet ehedem von einer Frau namens Retterspitz. Das sind wohl die Inhaltsstoffe:
ZitatWirkstoffe
Aluminiumkaliumsulfat-12-Wasser
Rosmarinöl
Arnikatinktur
Thymol
Hilfsstoffe
Macrogol glycerolhydroxystearat
Protein vom Huhn
Weinsäure
Wasser, gereinigtes
Bergamottöl
Apfelsinenblütenöl
Citronensäure monohydrat
Zitronenöl
Seife, medizinisch
Ethanol
Und:
Zitat... Größtenteils wird der Temperaturreiz des Wassers als therapeutischer Reiz ausgenutzt.... Wickel und Umschläge mit Retterspitz Äußerlich unterstützen im Rahmen der Hydrotherapie auf natürliche Weise den Heilungsprozess. Entzündungszeichen wie Schmerz, Rötung, Fieber und Schwellung gehen zurück. Unterstützend kann Thymol entzündungshemmend wirken.
zitiert aus: https://www.shop-apotheke.com/arzneimittel/867667/retterspitz-aeusserlich.htm
Also wirkt das anscheinend nur durch den Kühlungseffekt des Wassers, durch erzwungene Ruhestellung während des Wickels und den Placeboeffekt, oder? Wirkt Thymol über die Hautbarriere? Die Zitrusfruchtöle dienen anscheinend nur dem Duft, oder?
Wenn ich meine Kenntnisse aus Chemiestudium und Job heraussuche und die Wikipedia zur Hilfe nehme, komme ich auf folgendes.
Arnika: Entzündungshemmend und antimikrobiell
Thymol: stark desinfizierend, fungizid und bakterizid
Rosmarinöl: antimikrobiell
Aluminiumkaliumsulfat aka Alaun aka E 522: blutstillend
Hilfsstoffe dürfen (wie der Name schon sagt) keinerlei therapeutischen Effekt erzielen, sondern dienen z.B. zur Geruchs-/Geschmacksverbesserung, um die Stabilität des Produkts zu erhöhen, als Emulgator usw.
Bei äußerlicher Anwendung würde ich sagen: Jeder von uns hat sicherlich schonmal Arnikatinktur verwendet, um kleine Wunden einzupinseln oder sich in ein Vollbad mit ätherischem Öl (das sind nämlich Thymian- und Rosmarinöl) gelegt, um nach einem anstrengenden Sportevent die Muskelschmerzen zu vergessen. Retterspitz mag helfen oder nicht, da spielt wohl der Placeboeffekt eine wichtige Rolle. Vor allem, da die Wässerchen/Salben nicht gerade billig sind.
Zum Beispiel kosten 100 g Muskelcreme im Onlineshop 17.60 €.
Eine Arnikasalbe von Kneipp hingegen ist in der Drogerie schon für ein Drittel des Preises zu haben.
Eine innerliche Anwendung bei Reflux ergibt nun gar keinen Sinn. Funfact: E 522 hat zudem nur einige wenige zugelassene Einsatzbereiche als Lebensmittelzusatzstoff.
Mein Fazit: Die Produzenten von Retterspitz haben schlicht und einfach ein gutes Marketing, welches eine bestimmte Klientel (grün, wellnessaffin, mit Geld) anspricht, die wiederum mit Mund-zu-Mund-Propaganda für Weiterverbreitung sorgt.
Retterspitz? Tafelspitz (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d7/Tafelspitz.jpg) ist besser. 8)
Spitzwegerich!
Hilft gegen alles (so empfahl es mir eine eine homöopathiegläubige gute Bekannte), riecht aber interessant
Zitat von: zimtspinne am 09. August 2024, 14:37:26Spitzwegerich!
Der Witz ist, dass Leute behaupten, Retterspitz wäre ein Name vom Spitzwegerich. :P
Zitat von: RPGNo1 am 09. August 2024, 13:47:29Retterspitz mag helfen oder nicht, da spielt wohl der Placeboeffekt eine wichtige Rolle. Vor allem, da die Wässerchen/Salben nicht gerade billig sind.
....
Mein Fazit: Die Produzenten von Retterspitz haben schlicht und einfach ein gutes Marketing, welches eine bestimmte Klientel (grün, wellnessaffin, mit Geld) anspricht, die wiederum mit Mund-zu-Mund-Propaganda für Weiterverbreitung sorgt.
Den Placeboeffekt fördert sicher auch die etwas komplizierte und zeitaufwändige Anwendung mit dieser "ganz speziellen Wickelart".
Zitat von: RPGNo1 am 09. August 2024, 13:47:29Aluminiumkaliumsulfat aka Alaun aka E 522: blutstillend
Ach, das ist Alaun? Ich kenne das von nassrasierenden Männern. ;) Was hat das denn in einem Produkt zu tun, das nichts auf offenen Wunden zu suchen hat?
Ist halt eine Kräutereinreibe wie Franzbranntwein oder Pferdesalbe.
Ätherische Öle wirken gerne lokal durchblutungsfördernd oder erzeugen ein Kühlungsgefühl.
Screenshot 2024-08-09 175415.png
Funfact:
Pfefferminzöl findet man sogar in der Leitlinie für Kopfschmerzen.
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/030-077
Aluminiumsalze wirken adstringierend, hemmen Bakterienwachstum und Schweißbildung.
Was das in dieser Rezeptur zu suchen hat, kann ich nicht sagen.
In Deos ist Aluminium super. (Oder sogar als reiner Alaunkristall, den man als geruchloses Deo nutzen kann)
Zitat von: Conina am 09. August 2024, 16:58:45Aluminiumsalze wirken adstringierend, hemmen Bakterienwachstum und Schweißbildung.
Was das in dieser Rezeptur zu suchen hat, kann ich nicht sagen.
Vielleicht soll es Bakterienbildung und Schwitzen im Wickel verhindern?? :stirn
(Ist der Smiley ein Kopfkratzen oder ein Vogel zeigen? Ich meine ein Kopfkratzen.)
Mit dem Zeugs wurde auch an mir mal herumexperimentiert :( Ich war im zarten Jugendalter und hatte irgendwas am Arm (ob das ein Insektenstich - die bei mir immer massiv anschwellen - oder eine andere Traumatisierung war, ist mir nicht mehr in Erinnerung). Ich weiß nur noch: Es hatte überhaupt keinen Effekt, es war nur lästig und hat (zusätzlich) gejuckt. Es war diese halbwegs angenehm duftende Tinktur, reingeschüttet hatte ich mir das jedenfalls nicht, nur einen Wickel am Arm. Das wurde mir verordnet, soweit ich mich erinnere.
Es gibt noch die Alternative: Essigsaure Tonerde, das Gleiche ohne Aroma. Gut, es ist ein anderes Aluminiumsalz, aber die Wirkung ist gleich. Al-Salze wirken adstringierend, wie schon erwähnt. Nebenbei auch desinfizierend. Das nutzt man bei den Al-haltigen Deos, die lassen die Schweißporen versiegen. Und in Impfstoffen :o
Der Bert Ehgartner (bei uns im Wiki hausend) hat daraus eine böse Verschwörunggeschichte gebastelt. Al soll Krebs und Alzheimer verursachen. Totaler Blödsinn, aber seit der Panik finden sich kaum noch Al-haltige Deos bzw. es wird mit dessen Abwesenheit geworben. Und seit dem stinkt es im Sommer im Bus nach Löwengehege ::)
Wenn es nicht zur Desinfektion (soweit ich weiß, nur bei Ohrentzündung wirklich sinnvoll) angewendet wird, ist das nutzloser Tinnef, so wie Alpicin und Voltaren ::)
Zitat von: Juliette am 09. August 2024, 17:29:26(Ist der Smiley ein Kopfkratzen oder ein Vogel zeigen? Ich meine ein Kopfkratzen.)
Habe es immer nur als Vogel zeigen verstanden.
Voltaren nutzlos? :gruebel
Zitat von: Schwuppdiwupp am 09. August 2024, 21:43:57Voltaren nutzlos?
Das ist diese Diclofenac-Salbe zum Auftragen. Habe ich auch schon (öters mal) probiert und keinerlei Wirkung bemerkt. Ich las dann, dass das Zeus nicht dermal aufgenommen wird, bzw. nur sehr oberflächlich. Es kann so überhaupt keine große Wirkung erzielen. Das ist wie mit den Antihistaminika (Fenistil etc.), die haben zwar potente Wirkstoffe, dringen aber kaum bis gar nicht durch die Haut. Könnte auch daran liegen, dass man auf böse Chemie (DMS etc.) verzichtet. Das würde aber helfen, die Haut zu durchdringen. Aber es muss auch tiefer ins Gewebe gelangen. Bei mir klappt das nicht, ich habe wohl Elefantenhaut. Dabei bin ich doch so zart :angel:
DMSO!
DimethylsulfOxid
Zitat von: Conina am 09. August 2024, 23:52:06DimethylsulfOxid
Ups, da habe ich ein O vergessen. DMS macht ja den Geruch des Meeres aus, aber nur in sehr geringer Konzentration. In höherer Konzentration stinkt es gewaltig. In einem Lab stand mal eine alte Flasche davon, und die war nicht ganz dicht. Es wurde stets der migrantische Mitarbeiter für den knoblauchartigen Geruch im Labor verantwortlich gemacht :-X
ist auch Thema im Wiki:
https://www.psiram.com/de/index.php/Dimethylsulfoxid
Zitat von: Nogro am 09. August 2024, 14:55:06Hilft gegen alles (so empfahl es mir eine eine homöopathiegläubige gute Bekannte), riecht aber interessant
meintest du den Retterspitzwegerich oder meinen Spitzwegerich?
nur der Grüne am Wegesrand is the one and only :laugh:
Zitat von: zimtspinne am 10. August 2024, 17:04:39meintest du den Retterspitzwegerich oder meinen Spitzwegerich?
S. Thema, natürlich den Retter
Zitat von: eLender am 09. August 2024, 21:57:44Zitat von: Schwuppdiwupp am 09. August 2024, 21:43:57Voltaren nutzlos?
Das ist diese Diclofenac-Salbe zum Auftragen. Habe ich auch schon (öfters mal) probiert und keinerlei Wirkung bemerkt. Ich las dann, dass das Zeus nicht dermal aufgenommen wird, bzw. nur sehr oberflächlich. Es kann so überhaupt keine große Wirkung erzielen. Das ist wie mit den Antihistaminika.
Ich
meine eine Wirkung bemerkt zu haben. Allerdings kann ich nicht ausschließen, dass die anderen Maßnahmen, wenn ich "Rücken" habe (im Bett mit angewinkelten Beinen auf einer Wärmflasche liegen plus sanfte Massage), mehr oder in Wirklichkeit gewirkt haben.
Das Heparingel ist auch so was, was nur wirkt, weil es kühlt. Wird aber hunderttausendfach verschrieben.
Zitat von: Schwuppdiwupp am 10. August 2024, 18:52:25Ich meine eine Wirkung bemerkt zu haben
Ich schaue gerne mal bei Cochrane, ob es zu dem Zeugs was gibt. Gibt es, ich zitiere nur das Wesentliche ::) :
ZitatTissue levels of NSAIDs applied topically certainly reach levels high enough to inhibit COX‐2. Plasma concentrations found after topical administration, however, are only a fraction (usually much less than 5%) of the levels found in plasma following oral administration.
https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD008609.pub2/full/de
Wenn es zwickt, dann lieber die Pille, das wirkt dann definitiv (ist auch bei anderem Zeugs so). Es gibt eine Wirkung, die aber eher schwach ausgeprägt ist und nur bei wenigen (einer von fünf) spürbar ist (ist ja auch immer eine subjektive Sache). Dabei habense aber auch nur Gepeinigte untersucht, die das Zeus wochenlang(!) appliziert haben. Da muss dann auch endlich mal was im Körper landen und ein wenig wirken. Wahrscheinlich ist der Schmerz auch schon von selbst verschwunden. Das mag bei chronischen Sachen anders aussehen, aber so wird es nicht unbedingt beworben.
Definitiv wirksam bei Beschwerden aller Art: Eine Flasche Klosterfrau auf ex :grins
Zitat von: Juliette am 10. August 2024, 20:27:41Das Heparingel ist auch so was, was nur wirkt, weil es kühlt. Wird aber hunderttausendfach verschrieben.
Unsere Biochemiker haben verständnislos über der Ignoranz der Ärzte den Kopf geschüttelt. Auch sie litten unter den Paradoxien ihrer Existenz: sie wussten es besser, konnten aber nichts selber verordnen.
Aber gemach. Wie viele andere Salben ist Heparinsalbe nicht zu Lasten der Kassen verordenbar. Es gibt ein paar gesetzliche Regelungen, die wichtigste: ,,Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen." §12 SGB V. Was notwendig ist, entscheidet der G-BA. Und es gibt ein Verbot patientenbezogener Werbung für kassenfähige Arzneimittel.
Daraus lassen sich ein paar Faustregeln ableiten:
1. Wenn der Patient selber bezahlen muss, dann ist eine Wirksamkeit nicht nachgewiesen.
2. Wenn es (außerhalb der Fachpresse) Werbung zu einem Arzneimittel gibt, dann kann es nicht wirksam sein.
Das sind natürlich nur grobe Richtlinien mit Ecken und Kanten, aber ich finde doch, dass das eine erste Orientierung erlaubt.
Pardon, aber habt ihr sie noch alle?
Jeglichen Nutzen wegzubuffeln, ist nicht seriös!
Das Kühlzeug hatte mir mal in einer Höllenhitzewelle das Leben gerettet und fiel unter allgemeine Krankenhausleistungen und für die Krankheit notwendige Behandlungen.
Zitat von: zimtspinne am 11. August 2024, 06:04:33Pardon, aber habt ihr sie noch alle?
[...]
Das Kühlzeug hatte mir mal in einer Höllenhitzewelle das Leben gerettet
Wie heroisch.
Welches Zeug?
Gute Frage, ich hatte später auch versucht, den Namen/Wirkstoff rauszufinden, da mM (ähem!) nichts anderes an den umwerfenden und langanhaltenden Kühleffekt herankam. Aber ohne Erfolg.
Ich schaue mir dann gleich mal Heparingel an. Vielleicht endlich die Aufdeckung der geheimen Zutat.
Zitat von: zimtspinne am 11. August 2024, 08:14:19Ich schaue mir dann gleich mal Heparingel an. Vielleicht endlich die Aufdeckung der geheimen Zutat.
Das ist da drin:
ZitatHeparin-ratiopharm® 30 000 Salbe
Heparin-ratiopharm® 60 000 Salbe
Wirkstoff: Heparin-Natrium. Anwendungsgebiete: Heparin-ratiopharm® 30 000/60 000 Salbe: Zur unterstützenden Behandlung bei akuten Schwellungszuständen nach stumpfen Verletzungen. Heparin-ratiopharm® 60 000 Salbe zusätzlich: Oberflächliche Venenentzündung, soweit es sich nicht um organisch bedingte Gefäßerkrankungen handelt und nicht durch Kompression behandelt werden kann. Warnhinweis: Salbe enth. Cetylalkohol, Kaliumsorbat u. einen Duftstoff mit 3-Methyl-4-(2,6,6-trimethylcyclohex-2-en-1-yl)but-3-en-2-on, 2-Benzylidenheptanal, 2-Benzylidenheptan-1-ol, Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Benzyl(2-hydroxybenzoat), Zimtaldehyd, 3-Phenylprop-2-en-1-ol, Citral, Cintronellol, Cumarin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, D-Limonen, 2-Benzylidenoctanal, 7-Hydroxy-3,7-dimethyloctanal, Isoeugenol, Linalool, Eichenmoos. Apothekenpflichtig.
Wahrscheinlich eher nicht, das wird auf Krampfadern geschmiert oder bei Venenentzündungen. Aber es kühlt. Vielleicht war Menthol oder Minzöl im Spiel?
Zitat von: Juliette am 11. August 2024, 09:34:17Vielleicht war Menthol oder Minzöl im Spiel?
Menthol hat einen kühlenden Effekt, nicht nur wegen der Verdunstungskälte.
ZitatMenthol schmecken und Kälte empfinden ist ungefähr das Gleiche: Auf den Sinneszellen der Zunge reagieren die gleichen Rezeptoren wie überall auf der Haut. Sinkt die Umgebungstemperatur unter einen Wert, wird der Rezeptor aktiv. Das Gehirn interpretiert das Signal als Kälte.
https://www.welt.de/wissenschaft/article908821/Warum-sich-Menthol-kalt-anfuehlt.html
Gibt ja Kühlgele, die das (u.a.) ausnutzen. Ist bei den Eskimos (darf man das überhaupt noch sagen?) allerdings total unverkäuflich.
Zitat von: eLender am 11. August 2024, 18:22:19(darf man das überhaupt noch sagen?)
Ja, darf man trotz aller gegenteiliger Behauptungen, besonders aus aktivistischen Kreisen.
ZitatDie von Inuit gegründete Nichtregierungsorganisation Inuit Circumpolar Council möchte den Ausdruck Eskimo allgemein durch Inuit ersetzen. Dieses Wort kommt jedoch nicht in allen Eskimosprachen vor und bezeichnet auch nur die kanadischen und grönländischen Volksgruppen, weshalb die Yupik und Iñupiat ihre Eigenbezeichnung verwenden oder sich dem ,,Volk der Eskimos" zugehörig fühlen. Auch die in Inuit-Besitz befindliche, international durch den Vertrieb von Inuit-Kunst bekannte Genossenschaft von Kinngait (ehemals Cape Dorset) im Territorium Nunavut nennt sich seit ihrer Gründung West Baffin Eskimo Cooperative (WBEC). Die meisten Personen in Alaska akzeptieren weiterhin die Bezeichnung Eskimo,[4] möchten jedoch nicht als Inuit bezeichnet werden.[5]
https://de.wikipedia.org/wiki/Eskimo