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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Conina am 10. Oktober 2023, 08:55:43

Titel: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 10. Oktober 2023, 08:55:43
https://www.honestlypod.com/podcast/episode/1d1f32c2/bring-back-my-children-an-israeli-mothers-plea

ZitatFor today, I want to share the story of one mother who is desperate for help. Her two children, ages 12 and 16, were taken from their home by Hamas terrorists and are now being held hostage in Gaza, in God knows what conditions.


This is the story of just one mother. There are untold numbers of other mothers and fathers—and children and grandchildren, and brothers and sisters—like her right now in Israel. Hundreds of people are missing, including from her kibbutz, where, as you'll hear, the terrorists came and took women, children, elders, and just disappeared them into Gaza.

Heute im Auto gehört und geheult.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Daggi am 10. Oktober 2023, 18:36:29
Unsere Wikibewohnerin Alina Lipp

https://www.psiram.com/de/index.php/Alina_Lipp

hat sich was ganz schlaues einfallen lassen. Um dem Hamas-Terror eine Art Schutzmäntelchen zu verleihen, postete sie im Internet, daß die entführte und schwer misshandelte und schwer verletzte deutsche junge Frau Shani Louk ein okkultes Symbol getragen hätte.

Sie schreibt bei Telegram:

..im Netz tauchte ein Foto der Deutschen auf, auf dem sie ein okkultes Symbol um den Hals trägt. Worum es sich handelt: SEPHIROT-KARTE DE PHARAONISCHEN TODESKULTES, auch bekannt als Der Kult des Baal

Die Sephirot-Karte folgt der Entwicklung eines okkulten Glaubenssystems, das sich an Menschenopfern und Krieg erfreut und das Bankwesen als Werkzeug für die globale Vorherrschaft nutzt.

So so. Das trägt man einfach unwissend um den Hals.


(https://www.psiram.com/de/images/3/3a/Alina_Lipp_Shani_Louk_telegram_10_10_20233.jpg)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Daggi am 10. Oktober 2023, 18:58:45
Bei ihrem Intelligenzgrad wird schnell klar: sie hat das von woher. Das stammt nicht von ihr. Sie plappert das aus russischen Desinformationsquellen nach.

Wir verstehen also: na logo kann man da verstehen daß man diese Anhängerin eines okkulten Glaubenssystems entführen und misshandeln muss. Wir müssen uns doch gegen Todeskulte wehren können. Und erst recht gegen dieses Bankwesen und Werkzeug der globalen Herrschaft, womit sie offensichtlich die Juden meint.

Sie wirft in Unkenntnis und als Nachplapperin und Multiplikatorin alles durcheinander: Ba'al war ein Gott in Palästina und im alten Ägypten. Sephirot sind heute kabbalistische Amulette, einfach Schmuck. Einen Zusammenhang mit Banken oder globaler Vorherrschaft (=Die Juden) muss man erstmal konstruiren, damit fällt sie aber offenbar bei den Lipp-Lesern in offene Türen, beziehungsweise bedient sie.

https://de.wikipedia.org/wiki/Baal_(Gott)
https://de.wikipedia.org/wiki/Seth_(%C3%A4gyptische_Mythologie)
https://de.wikipedia.org/wiki/Sephiroth

Wir werden noch mehr von diesen Geschichten hören, bin mir da sicher.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 10. Oktober 2023, 20:31:08
Es gibt noch andere Vollpfosten, die sich vorgeblich links-progressiv (gegen Rassismus, pro LGBTQ+) geben und gerne mit moralisch erhobenen Zeigefinger herumlaufen, aber letzten Endes doch nur miese, kleine Antisemiten und Israelfeinde sind, die den Terror der Hamas rechtfertigen. Ich präsentiere Malcolm Ohanwe.

https://www.sueddeutsche.de/medien/nahostkonflikt-arte-br-1.6280890
https://de.wikipedia.org/wiki/Malcolm_Ohanwe#Kontroversen

"Fun"fact: Die sich ebenfalls progressiv gebenden Neue deutsche Medienmacher*innen schaffen es bisher NICHT, sich komplett von Ohanwe zu distanzieren, im Gegensatz zu den von ihnen oft kritisierten ÖRR (in diesem Fall BR und ARTE) tun.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 11. Oktober 2023, 10:32:41
Screenshot 2023-10-11 at 11-31-53 Michael Shermer auf X.png

https://twitter.com/michaelshermer/status/1711931207964058019
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Oktober 2023, 17:32:18
Eine positive Nachricht aus Israel.

ZitatDer Überfall der Hamas hat Israel weitgehend unvorbereitet getroffen. In einer kleinen Ortschaft nahe dem Gazastreifen aber reagierte eine junge Frau laut Berichten schnell. Sie konnte die Terroristen in einen Hinterhalt locken.

https://www.spiegel.de/ausland/terrorangriff-der-hamas-wie-eine-25-jaehrige-israelin-ihren-kibbuz-vor-terroristen-rettete-a-f0a5e2ea-d835-4c57-b719-08eca23b7d5d
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 11. Oktober 2023, 19:41:26
Zitat von: Daggi am 10. Oktober 2023, 18:58:45Bei ihrem Intelligenzgrad wird schnell klar: sie hat das von woher. Das stammt nicht von ihr. Sie plappert das aus russischen Desinformationsquellen nach.


Ist das nicht ironisch? Netanjahu tut alles, um Putin wg. der Ukraine nicht zu ärgern, jetzt kriegt er die Quittung. Wenn wir (der Westen) nicht eng zusammenstehen sind wir die nächsten.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 12. Oktober 2023, 09:49:09
ZitatWarum schweigst du immer noch zum antisemitischen Terror?

Eine Kolumne von Sascha Lobo

Du hast dich zu Black Lives Matter positioniert, dein Profilbild hat die Farben der Ukraine. Aber wo ist deine Solidarität mit Israel? Der Überfall der Hamas ist keiner, den man »von beiden Seiten« betrachten muss.
https://archive.ph/OiMzB

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 12. Oktober 2023, 12:04:03
Komischerweise haben normale Iraner wenig Lust den blutigen Quatsch zu stützen:

https://twitter.com/OliLondonTV/status/1711137020741902591?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1711137020741902591%7Ctwgr%5E9f9ede97e9a63b6a850077b612e10a86bf41c4ca%7Ctwcon%5Es1_c10&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.timesnownews.com%2Fworld%2Firanian-fans-at-football-match-chant-to-remove-palestine-flags-on-the-pitch-amid-israel-hamas-conflict-video-article-104268236
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 12. Oktober 2023, 15:13:48
Erstaunlich!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Oktober 2023, 08:07:03
"Am Israel chai" - Ein brutal ehrlicher, offener Rant von Onkel Michael

https://onkelmichael.blog/2023/10/10/am-israel-chai/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Oktober 2023, 12:04:48
ZitatYuval Noah Harari: Der Horror der Hamas ist auch eine Lektion über den Preis des Populismus

[...]
Die Israelis zahlen den Preis für jahrelange Hybris, in der unsere Regierungen und viele einfache Israelis glaubten, wir seien so viel stärker als die Palästinenser, dass wir sie einfach ignorieren könnten. Es gibt jede Menge zu kritisieren an der Art und Weise, wie Israel den Versuch, mit den Palästinensern Frieden zu schließen, einfach aufgegeben hat und seit Jahrzehnten Millionen von Palästinensern unter Besatzung hält.

Aber das rechtfertigt nicht die Gräueltaten der Hamas, die ohnehin nie die Möglichkeit eines Friedensvertrags mit Israel in Betracht gezogen und – im Gegenteil – alles daran gesetzt hat, den Osloer Friedensprozess zu sabotieren. Jeder, der Frieden will, muss die Hamas verurteilen und mit Sanktionen belegen und die sofortige Freilassung aller Geiseln sowie die vollständige Entwaffnung der Hamas fordern.

Aber unabhängig davon, wie viel Schuld man Israel zuschreibt, erklärt dies nicht die Dysfunktion des Staates. Geschichte ist keine Moralerzählung. Die wahre Erklärung für Israels Fehlfunktion ist Populismus und nicht irgendeine angebliche Unmoral. Seit vielen Jahren wird das Land von Benjamin Netanjahu regiert, einem populistischen Machthaber, der ein Genie in Sachen PR-Arbeit, aber ein unfähiger Premierminister ist.
[...]
Die Koalition, die Netanjahu im Dezember 2022 bildete, war bei weitem die schlechteste. Sie ist eine Allianz aus messianischen Eiferern und schamlosen Opportunisten, die die vielen Probleme Israels – einschließlich der sich verschlechternden Sicherheitslage – ignorieren und sich stattdessen darauf fokussieren, immer mehr Macht zu erlangen. Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgten sie eine extrem spalterische Politik, verbreiteten haarsträubende Verschwörungstheorien über staatliche Institutionen, die sich ihrer Politik widersetzten, und bezeichneten die Eliten des Landes als Volksverräter, die angeblich einem "tiefen Staat" dienten.
[...]
Jenseits davon, was man von Israel und dem israelisch-palästinensischen Konflikt hält, sollte die Art und Weise, wie der Populismus den israelischen Staat zersetzt hat, anderen Demokratien auf der ganzen Welt als Warnung dienen.

https://www.stern.de/politik/ausland/yuval-noah-harari--der-horror-der-hamas-ist-auch-eine-lektion-ueber-den-preis-des-populismus-33909606.html

Siehe den Trumpismus in den USA. Siehe den aktuellen Höhenflug der AfD in Deutschland in Kombination mit rückgratlosen opportunistischen Politikern der CDU/CSU.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Oktober 2023, 15:49:14
(https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/fbe0078e-9f88-474f-95d3-b55bef994666_w920_r1.452659574468085_fpx59_fpy76.webp)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 13. Oktober 2023, 15:51:51
ZitatIsrael's president is denying the concept of innocent civilians, on the brink of a major military offensive. A very bad sign.

(https://pbs.twimg.com/media/F8UgtMgWcAAyK-_?format=jpg&name=small)

https://www.ft.com/content/8ea2374e-c21c-4232-bc69-615e36b26caa

Ich glaube, Netanjahu wird die Chance nutzen, den Gaza-Streifen und vielleicht auch die Westbank vollständig von Palästinensern zu räumen. Wenn sie bleiben, werden sie ohne Strom und Wasser sein, d. h. umkommen, und wo sie hin sollen? Nicht sein Problem.

Die Hamas in ihrer blinden und vertierten Wut liefert den willkommenen Anlass und lähmt den letzten Rest jeder humanitären Unterstützung der Palästinenser. Wolfsohn hat davon gesprochen, dass die Hamas Politik durch Rache ersetzt hat. Da hat er völlig recht, aber realistische Politikziele gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr.

Im übrigen stimme ich Onkel Michael zu 100% zu. Am Israel chai.

Es ist furchtbar, wie Religion instrumentalisiert werden kann.

ZitatHave you read Camus's La Peste? At the end, the plague is over, the nightmare has dissipated, the city has returned to health. Normality has resumed. But he ends by saying that underneath the city, in the pipes and in the sewers, the rats were still there. And they'd one day send their vermin up again to die on the streets of a free city.

That's how I feel about religion. Thanks to advances of science, education, political tolerance, pluralism and so on, religion can now be one option among many—who cares who's a Unitarian or who's a Congregationalist? But in the texts, the actual texts, there is always this toxin that's ready to be revived. What I say is, "Do you believe this stuff or don't you?" In other words, "In what respect are you different from a humanist?" The authority of the texts is always on the side of the extremists, because they do say what they say. So be aware of this danger. That's all I'm arguing.

Christopher Hitchens. The Atlantic, 2007
https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2007/07/transcending-god/306076/

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 13. Oktober 2023, 18:55:40
Zitat von: Schwuppdiwupp am 12. Oktober 2023, 15:13:48Erstaunlich!

Das sie das sich das trauen, das ist erstaunlich.
Welche Erfolge hat der Iran bzw. seine Regierung denn zu vermelden? Nicht so viele. Aber Du musst die Klappe halten und tun was die wollen. Ist doch klar, dass da viele frustriert sind.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 13. Oktober 2023, 20:01:27
Ich verschwörungstheoretisiere mal:

Da es mit der Innenpolitik im Iran gerade hapert, haben sie die Hama dazu angestachelt, den Überfall auf Israel zu starten. Schließlich brüsten die Ajajajatollers seit Jahren damit, die Juden ins Meer treiben zu wollen. (Oder so ähnlich.)

:Aluhut:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 14. Oktober 2023, 20:59:55
ZitatIran has sent a message to Israel: If Israeli operations in Gaza continue, we will have to intervene
https://www.axios.com/2023/10/14/iran-warning-israel-hezbollah-hamas-war-gaza

Eine trockene Reaktion war: sie werden herausfinden, warum es in den USA keine allgemeine Krankenversicherung gibt.

Eine globale Eskalation unvorhersehbaren Ausmaßes bleibt es.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Yadgar am 14. Oktober 2023, 21:36:05
Hi(gh)!

Zitat von: Schwuppdiwupp am 12. Oktober 2023, 15:13:48Erstaunlich!

Wieso? Perser und Juden können seit der Eroberung Babylons durch den altpersischen König Kyros II. (559 v. u. Z.) und der darauffolgenden Heimkehr der Juden nach Palästina recht gut miteinander...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Yadgar am 14. Oktober 2023, 21:42:29
Hi(gh)!

Zitat von: Conina am 11. Oktober 2023, 10:32:41Screenshot 2023-10-11 at 11-31-53 Michael Shermer auf X.png

https://twitter.com/michaelshermer/status/1711931207964058019

Nazis knew that killing Jews was wrong? I think they just wanted to escape being called to account for their atrocities! If they weren't convinced by heart that they did the right thing by "ridding the human race of its arch-enemy" they never would have had such a horrible determination in doing so!

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Yadgar am 14. Oktober 2023, 21:53:19
Hi(gh)!

Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Oktober 2023, 20:01:27Ich verschwörungstheoretisiere mal:

Da es mit der Innenpolitik im Iran gerade hapert, haben sie die Hama dazu angestachelt, den Überfall auf Israel zu starten. Schließlich brüsten die Ajajajatollers seit Jahren damit, die Juden ins Meer treiben zu wollen. (Oder so ähnlich.)

:Aluhut:

Es gibt auch die Verschwörungs-Idee, derzufolge Netanjahu und Hamas den Überfall abgestimmt haben sollen,  damit Netanjahu von seiner umstrittenen Justiz-Deform ablenken kann... was die Hamas von dem Deal haben sollte, dazu fällt den Deppen natürlich nichts ein...

...oder auch, aus meinem Bekanntenkreis: der Ukrainekrieg ist ebenfalls eine zwischen Putin und Selenskyj klandestin eingestielte Angelegenheit, da ja beide an Minderwertigkeitskomplexen aufgrund ihrer eher mickrigen Körperstatur leiden...

Bis bald im Khyberspace!

Yadgar
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Daggi am 16. Oktober 2023, 17:44:25
Es gibt jetzt Zeitungsberichte Israel hätte heute (16.10.23) zum 1. Mal ihren Laser Iron Beam eingesetzt (ca 100 KW). Allerdings kursieren nun Fake-Videos aus Computerspielen.

https://www.welt.de/wirtschaft/plus248014174/Flugabwehrsystem-Iron-Beam-Israel-setzt-erstmals-Laserwaffen-ein.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 16. Oktober 2023, 19:54:51
Gibt es inzwischen eine offizielle Stellungnahme aus Israel @ Festivalteilnehmer/Bevölkerung/Welt, warum rund um eine Rave-Party ganz nah an einem der gefährlichsten kriegerischsten Orte der Welt sämtliche Sicherheitsvorkehrungen versagten?
menschmensch, in D wird jede Bonsai-Demo von Polizei flankiert, die schon da sind, bevor die ersten Teilnehmer antreten.

Ich habe keine Ahnung, wie sonst vergleichbare Abläufe sind - war ja sicher nicht die erste Party in der Wüste da herum..

--
Wo der Iran (u.a.) Hamas finanziert, beteiligen sich D/EU an der erfolgreichen Anzucht judenhassender Palis.

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/wie-deutschland-antisemitismus-mitfinanziert-4202011.html
(ist schon älter, aber wieder oder noch oder immer wieder aktuell)

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Oktober 2023, 17:39:09
Vor kurzem ging ein empörter Aufschrei durch viele Medien, palästinensische Unterstützer weltweit und noch mehr durch die arabische Welt, weil die IDF ein Krankenhaus bzw. genauer den Parkplatz des Krankenhauses bombardiert haben soll, was nach Angaben der Hamas zu hunderten Toten geführt habe.
Nun haben die IDF Hinweise veröffentlicht, dass es sich wohl eher um eine fehlgesteuerte Rakete des Islamischen Dschihads handelt.

https://www.spiegel.de/ausland/gaza-stadt-israel-veroeffentlicht-video-und-macht-islamischen-dschihad-fuer-krankenhaus-explosion-verantwortlich-a-a93e6562-7682-4793-b31c-8b69a7e2ebd4

Aber jetzt kommt der eignetliche Hammer. Der Sender Al Jazeera (welcher uneinschränkt eine propälestinensische Position einschlägt) hat einen Tweet veröffentlicht, der zeigen soll, wie die Rakete aus Gaza abgefeuert wird, vom Kurs abkommt und dann beim Krankenaus einschlägt.

https://twitter.com/IDF/status/1714442617201586220

Es gibt zudem einen weiteren Tweet des israelischen Senders Channel 12, der ebenfalls zeigen soll, dass die Rakete aus Gaza abgefeuert wurde.

https://twitter.com/N12News/status/1714582806007865366
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 18. Oktober 2023, 19:25:14
Zitat von: RPGNo1 am 18. Oktober 2023, 17:39:09Vor kurzem ging ein empörter Aufschrei durch viele Medien, palästinensische Unterstützer weltweit und noch mehr durch die arabische Welt, weil die IDF ein Krankenhaus bzw. genauer den Parkplatz des Krankenhauses bombardiert haben soll, was nach Angaben der Hamas zu hunderten Toten geführt habe.
Nun haben die IDF Hinweise veröffentlicht, dass es sich wohl eher um eine fehlgesteuerte Rakete des Islamischen Dschihads handelt.
Im Netz wimmelt es gerade von Raketenwissenschaftlern. Alle naselang werden Expertisen feilgeboten über ballistische Flugbahnen, Einschlagwinkeln, Spengkraft und Videos, wo irgendwas Helles durch einen Nachthimmel fliegt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 22. Oktober 2023, 11:16:32
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/postcolonial-studies-wie-der-hass-auf-israel-intellektuell-veredelt-wird-a-d222da2c-c61d-4793-a82b-875f9e6b0732

ZitatEs würde nicht weiter verwundern, wenn die AfD-Jugend und die »Queers for Palestine« demnächst gemeinsam einen Kongress zur Geschichtspolitik auf Götz Kubitscheks Rittergut in Schnellroda organisieren würden.

In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass die Harvard Präsidentin Studenten nicht sanktioniert hat, die schrieben "Es wird notwendig sein, sich in den nächsten Tagen klar gegen koloniale Vergeltungsmaßnahmen zu positionieren" - wogegen ein Student, der in einem Chat rasisstische Bemerkungen gemacht hat, schnell geflogen ist.

Es ist aber andererseits so, dass der Seich durchaus nicht unwidersprochen hingenommen wird:
https://www.nytimes.com/2023/10/18/us/harvard-students-israel-hamas-doxxing.html

Bizarr: Die idiotischen Anti-Israel Statements von Studentengruppen führen dazu, dass :

ZitatBut within days, students affiliated with those groups were being doxxed, their personal information posted online. Siblings back home were threatened. Wall Street executives demanded a list of student names to ban their hiring. And a truck with a digital billboard — paid for by a conservative group — circled Harvard Square, flashing student photos and names, under the headline, "Harvard's Leading Antisemites."

Es geht nicht um Israel. Es geht immer um den eigenen Nabel.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Oktober 2023, 12:21:50
Zitat von: kosh am 22. Oktober 2023, 11:16:32Bizarr: Die idiotischen Anti-Israel Statements von Studentengruppen führen dazu, dass :

ZitatBut within days, students affiliated with those groups were being doxxed, their personal information posted online. Siblings back home were threatened. Wall Street executives demanded a list of student names to ban their hiring. And a truck with a digital billboard — paid for by a conservative group — circled Harvard Square, flashing student photos and names, under the headline, "Harvard's Leading Antisemites."

Die pro-pälestinensische Seite (in Gestalt eines assistant professor) ist auch nicht besser und stößt kaum verhohlene Drohungen aus.
ZitatAn individual identified as a professor at the University of California, Davis, suggested in a social media post that "Zionist journalists" and their children should be targeted in their homes.

The post, made Oct. 10 in a private account on X (formerly Twitter) that appears to belong to Jemma Decristo, read: "one group of ppl we have easy access to in the US is all these zionist journalists who spread propaganda & misinformation they have houses w addresses, kids in school they can fear their bosses, but they should fear us more."
https://forward.com/fast-forward/565878/post-by-ucdavis-professor-threatens-zionist-journalists-and-their-children/

Immerhin erfährt Frau Decristo Gegenwind von der Universität.
ZitatUC Davis condemns post apparently by professor threatening 'zionist journalists'
https://www.latimes.com/california/story/2023-10-21/uc-davis-condemns-post-apparently-by-professsor-threatening-zionist-journalists


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Oktober 2023, 16:48:30
ZitatIntegrationsstaatssekretärin wird wegen israelkritischem Instagram-Post entlassen

Was hatte Marjam Samadzade auf Instagram mit dem Hinweis "Danke für diese klaren Worte" genau weiterverbreitet? Den ausführlichen Instagram-Post vom 17. Oktober der Autorin Alice Hasters (!). Darin schreibt diese unter anderem, dass sie den Angriff der Hamas auf Israel verurteile: "Es ist ein unaussprechliches unerträgliches Leid. Es war ein Massaker. (...) Es gibt hier keine Relativierung." Im nächsten Screenshot heißt es dann: "Ich verurteile die Regierung Israels und die uneingeschränkte Solidarisierung internationaler Regierungen ihres Vorgehens." Die israelische Regierung sei "rechts und sie bricht Völkerrecht". Sie sei "enttäuscht und schockiert, wie in Deutschland mit diesem Konflikt umgegangen wird. Es scheint, als ob Deutschland nur bereit ist, Antisemitismus durch die Verbreitung von Antimuslimischen und Antipalästinensischen Rassismus zu bekämpfen."


https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-antisemitismus-marjam-samadzade-1.6293451

Alice Hasters dürfte so manchem Kommentator ein Begriff sein. Sie ist eine besonders eifrige Verfechterin (besser Aktivistin) in Sachen Identitätspolitik, die in linken/linksliberalen Medien Texte veröffentlicht hat und dafür sehr gelobt wurde.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 25. Oktober 2023, 18:08:33
Ich lese von der Frau zum ersten Mal, aber in ihren inkriminierten Äußerungen sehe ich nichts Skandalöses. Dass diese Äußerungen den Job kosten können - und sei es auch nur als Vorwand, um sie aus anderen Gründen noch früher loszuwerden - finde ich beunruhigend.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 25. Oktober 2023, 19:35:06
Zitat von: Max P am 25. Oktober 2023, 18:08:33Ich lese von der Frau zum ersten Mal, aber in ihren inkriminierten Äußerungen sehe ich nichts Skandalöses. Dass diese Äußerungen den Job kosten können - und sei es auch nur als Vorwand, um sie aus anderen Gründen noch früher loszuwerden - finde ich beunruhigend.
Mir waren beide Frauen unbekannt, meine ich, und ich finde beider Äußerungen, soweit ich sie kenne, in keiner Weise skandalös.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 26. Oktober 2023, 22:38:14
Es würde auch an anderer Stelle passen, aber hier ist auch gut.

ZitatDie westlichen Medien würden dabei nicht die "ganze Geschichte" erzählen, sondern vielmehr eine "Gehirnwäsche" durchführen, heißt es auf dem internationalen Account der Klimaschutzbewegung weiter. So würden sie vermitteln, dass alle Palästinenser Terroristen seien. "Sie machen euch Angst vor unschuldigen und leidenden Menschen und instrumentalisieren eure Ängste, um kritisches Denken zu minimieren."

Dabei sind die Medien laut Fridays for Future weder unabhängig noch neutral. "Sie sind gegründet von imperialistischen Regierungen, die an der Seite Israels stehen, nicht um der Menschheit willen, sondern um ihrer selbst willen. Wegen ihrer eigenen politischen Interessen und rassistischen Agenda." Man dürfe nicht vor der Propaganda einknicken, sondern könne ihnen die Macht wegnehmen. "Wir müssen sprechen für das Volk von Gaza. Wir müssen uns widersetzen", so der Aufruf weiter, der mit dem Appell zur Befreiung Palästinas endet.
https://www.n-tv.de/politik/Fridays-for-Future-Account-attestiert-Israel-Genozid-article24490081.html

Unerträgliches Geschwätz und so dumm, dass man das eigentlich kaum kommentieren braucht. Man möge die Denke (manipulierte Medien etc.) mal auf die Klimadebatte anwenden. Das tun ja gerade die, die das alles leugnen. Man erkennt sein eigenes Brett vorm Kopf nicht. Auch wenn man sich hierzulande davon zu distanzieren versucht, die Galionsfigur (und Markenrechtsinhaberin und Vorstandsvorsitzende) tut das nicht und legt sogar noch einen drauf (ist auch im Artikel). Wenn man den Laden noch halbwegs ernst nehmen will (was ich nie getan habe), dann sollte man sich hierzulande davon abspalten, einen neuen Namen wählen.

Kräta hat ja schon in einem ihrer Bücher (einem Sammelband) klar gemacht, was in ihrer Birne abgeht (indigenes Wissen zur Weltrettung ??? ). Anfangs, als ich noch jung und naiv war, hielt ich die noch für halbwegs glaubwürdig. Die ist aber schon längst dem Wokismus verfallen und faselt nur noch wirres Zeugs, das dem Planeten garantiert nicht helfen wird, und nur dem eigenen moralischen Superioismus dient. Nuja, sie fehlte halt oft in der Schule.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 27. Oktober 2023, 08:09:46
Screenshot 2023-10-27 at 09-07-03 Fridays For Future auf Instagram Please read carefully. #freepalestine Credits @sumayeaah.png

Die sind komplett im Eimer und verbrannt.

Dass kommt davon, wenn man Al Jazeera, TikTok, RT und Palliwood als reputable Quellen konsumiert.

Es sind Aluhüte.

Außerdem ist es auch dahingehend bekloppt, dass die westlichen Medien keinem anderen Land so penibel auf die Finger schauen wie Israel.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Oktober 2023, 09:54:49
1)
Zitat von: Conina am 27. Oktober 2023, 08:09:46Die sind komplett im Eimer und verbrannt.

Der internationale Instagram-Account von FFF wurde anscheinend schon vor einiger Zeit von radikalisierten Aktivisten gekapert, die seitdem tun und lassen können, was sie wollen, ohne das jemand aus FFF ihnen Einhalt gebieten kann/will. In der JA ist dazu ein entsprechender Artikel erschienen, der näher auf die Details eingeht.

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/tweets-gegen-israel/

FFF Deutschland hat sich jedenfalls deutlich distanziert, wie sie es auch bereits vor einigen Tagen taten, als Greta Thunberg ihren Hirnfurz zum Besten gab.

https://www.spiegel.de/ausland/nahostkonflikt-fridays-for-future-wirft-israel-genozid-vor-deutsche-sektion-haelt-dagegen-a-04dc5b74-8bc5-4ce3-8964-3631517e1045

2) Sascha Lobo hat zum Thema Israelfeindlichkeit und Antisemitismus in der linken Szene eine Kolumne veröffentlicht, die es an Deutlichkeit nicht missen lässt. Er wäscht all den Relativierern, Verharmlosern und offenen Hamas-Sympathisierern, aber auch all den Intellektuellen, Künstlern, Influenzern und Aktivisten, die sonst bei kleinsten Anzeichen von Rassismus, Frauen- oder Islamfreindlichkeit auf die Barrikaden gehen und lauthals Maßnahmen fordern, ganz gewaltig den Kopf, warum sie denn im aktuellen Fall verschämt und stumm in der Ecke stehen und keinen Pieps zugunsten der israelischen Opfer zu sagen wagen.

https://archive.ph/Agnb0
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 27. Oktober 2023, 13:32:10
ZitatMeist bleibe dann nur ein Abgleich von genetischem Material, sagt Weisberg und zeigt auf ein kleines Zelt, das auf dem Gelände der Basis aufgebaut ist. Hunderte Angehörige von Vermissten hätten dort in den vergangenen Tagen DNA-Proben abgegeben, bei einigen sei der Abgleich erfolgreich gewesen. Bei anderen helfe aber auch das nicht mehr. Weisberg berichtet von zu schwarzen Klumpen verkohlten Körpern, die er gesehen habe.
https://zeitung.faz.net/faz/politik/2023-10-27/072a452e290565ab43490a10444a9287/?GEPC=s3
(ohne Paywall)


ZitatAls das Massaker begann, versteckte sich meine gutherzige Tante in ihrem Zimmer. Sie war ihr ganzes Leben lang eine Friedensaktivistin. Sie schrieb uns eine SMS: "Bitte betet für uns. Wir bleiben still in der Dunkelheit. Wir hören Schüsse um uns herum. So seltsam." Nach ein paar Minuten: "Es ist so beängstigend", "Explosionen und Schüsse um uns herum. Nah, sehr nah", "Wir hören Schreie, ich glaube, sie sind im Nachbarhaus. Wir versuchen, in der Dunkelheit auf den Matratzen im Schutzraum ruhig zu bleiben". "Hilfe, jemand ist im Haus", schrieb sie, "es sind viele", "ich habe Angst", "Hilfe". Das war das Ende.

https://www.n-tv.de/politik/Bitte-ueberpruefen-Sie-Ihre-Meinung-ueber-den-Nahostkonflikt-article24489269.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 27. Oktober 2023, 13:42:55
Man konnte gestern im Fernsehen eine ägyptische Journalistin sehen, die einer sprachlosen amerikanischen Journalistin mit hochrotem, wutverzerrtem Gesicht beschimpfte und ihr vorwarf, dass sie die arabische Welt nur als Irre darstellen würde und das Leid der Menschen in Gaza ignoriere.

Das ganze an der Grenze zu Gaza.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 27. Oktober 2023, 17:01:55
Zitat von: RPGNo1 am 27. Oktober 2023, 09:54:492) Sascha Lobo hat zum Thema Israelfeindlichkeit und Antisemitismus in der linken Szene eine Kolumne veröffentlicht, die es an Deutlichkeit nicht missen lässt.

Allerdings! Danke für den Link!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Oktober 2023, 17:04:21
Dieses Interview ist eine sehr gute Ergänzung zu Sascha Lobos Kolumne, siehe #31.

ZitatStarkünstlerin Hito Steyerl über Antisemitismus in der Kulturszene

»Einige halten die Hamas für eine Befreiungsbewegung«

In der Kulturwelt kursieren krude Soli-Briefe mit Palästina. Viele Unterzeichner folgten einem Herdentrieb, vermutet Hito Steyerl. Sie kritisiert eine »identitäre Pseudo-Linke« – und sagt, warum sich Antisemitismus nicht abschieben lässt.

https://archive.ph/5l0Z5
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 27. Oktober 2023, 22:53:26
Ich versuche ja immer, Brücken zu bauen ::)  Brücken des Irrsinns, der niemals im luftleeren Raum entsteht und auch nie alleine daher kommt. Die Dame ist prominente Vordenkerin des Gendergagas und natürlich auch des ganzen anderen Unsinns, der in der Bugwelle schwimmt. Es wundert mich keinen mm, dass sie so eine Ansicht vertritt. Aber wenn man genau hinsieht, offenbart sich mal wieder die Inkongruenz in der Denke.

ZitatIm Essay unternimmt Butler, Vordenkerin der Gender Studies und präzise Analytikerin von sprachlichen Machtstrukturen, den Versuch, die jüngste Gewalt im Nahen Osten zu beschreiben und zu kontextualisieren. Sie greift dazu auch auf eine ihrer eigenen Theorien zurück. In den Medien herrsche eine unterschiedliche «grievability», also eine ungleiche «Betrauerbarkeit» von Leben, hält sie fest. Israelisches Leben werde ausführlich betrauert, palästinensisches Leben dagegen kaum. Sie schreibt das eine knappe Woche nach der Ermordung von über tausend israelischen Zivilist:innen – deren Leben und Sterben in ihrem eigenen Text zu einer Leerstelle wird.
https://www.woz.ch/2343/nahost-essay/judith-butler-auf-dem-schlachtfeld-der-gedanken/!VFBDCNTY6CS9

FFF hat also recht, die Medien sind von der zionistischen Krake weltweit unter Kontrolle. Einfach Penisse und sonstige Tentakel abschneiden, dann wird die Welt ein schöner Ort :blank:

ZitatIhre aktivistisch verkürzte Verurteilung von Israel als Kolonialregime und Apartheidstaat ist historisch falsch; nicht nur wegen des bei Butler nur sehr allgemein angedeuteten existenziellen Bezugs zum Holocaust (siehe WOZ Nr. 6/22). Was selbstverständlich nicht bedeutet, dass man die aktuelle rechte Regierung und die jahrzehntelange Gewaltpolitik Israels nicht hart kritisieren, die vielen Opfer und die humanitäre Katastrophe in Gaza nicht benennen muss.
Diese verzerrte historische Auffassung / Darstellung ist typisch. Ich verlinke gg. nochmal einen X-Faden, der das nochmal kurz klarstellt, wenn ich ihn wieder finde. Für so eine "linke Gallionsfigur" wie Butler schon mehr als peinlich, sich nicht mal mit den historischen Fakten zu beschäftigen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 29. Oktober 2023, 20:51:03
Der Florian reibt sich verwundert die Augen und versteht es kaum. Natürlich ist das Programm aller Aktivisten (inkl. der FFFs) ein moralisches. Deshalb ist der Klimawandel keine technische Frage, es ist eine hoch moralische. Man hat ja auch die Schuldigen ausgemacht: es sind die gleichen, die auch für das ganze andere Elend verantwortlich sind. Aber er muss sich halt ein wenig zurechtbiegen, da er ja das woke Programm in keinster Weise kritisch betrachten will. Füssiker, bleib bei deinen Leisten.

ZitatDer Nahostkonflikt hat mit dem Klima sehr wenig zu tun, es bestünde überhaupt keine Notwendigkeit für eine Klimaschutzorganisation, sich dazu zu äußern. Kaum ein anderer politischer Konflikt auf unserem Planeten ist so vielschichtig und kompliziert und hat Wurzeln, die so weit in die Geschichte zurückreichen. Natürlich kann man unterschiedlicher Meinung darüber sein, welche historischen politischen Entscheidungen richtig waren, welche falsch, und wie man den Konflikt jetzt am besten lösen könnte. Aber all diese Meinungsverschiedenheiten müssen egal sein, wenn Terrorkommandos Zivilisten überfallen, sie mit maximaler Bestialität quälen, entführen oder umbringen und all das auch noch filmen.

Das lässt sich nicht schönreden. Das ist einfach vorbehaltlos zu verurteilen. Da ist kein Platz für ein ,,ja, aber". Um zu wissen, dass es ein ekelerregendes Verbrechen ist, Kinder vor den Augen ihrer Eltern zu Tode zu foltern, muss man nicht über einen historischen Kontext diskutieren. Das sollte jedem fühlenden Menschen klar sein.
https://futurezone.at/meinung/die-dunkle-seite-der-klimabewegung-israel-hamas-fridays-for-future-thunberg-kommentar/402647618

Er offenbart eine hohes Vermögen an Unkenntnis. Da kommt daher, dass er wahrscheinlich nicht sehen will, was ihn womöglich selbst unangenehm ist. Ich kann ggf. ein wenig helfen, die Lücke im Hirn zu füllen. Es gibt zig Hinweise, warum die "Klimaretter" eben keine Technokraten mit hoher Rationalität sind. Sie sind das, was sie sagen und tun.

ZitatI always wondered about the leftist intellectuals who supported Stalin, and those aristocratic sympathizers and peace activists who excused Hitler. Today's Hamas apologists and atrocity-deniers, with their robotic denunciations of "settler-colonialism," belong to the same tradition but worse: They have abundant evidence of the slaughter of old people, teenagers, and children, but unlike those fools of the 1930s, who slowly came around to the truth, they have not changed their views an iota. The lack of decency and respect for human life is astonishing: Almost instantly after the Hamas attack, a legion of people emerged who downplayed the slaughter, or denied actual atrocities had even happened, as if Hamas had just carried out a traditional military operation against soldiers. October 7 deniers, like Holocaust deniers, exist in an especially dark place.
The decolonization narrative has dehumanized Israelis to the extent that otherwise rational people excuse, deny, or support barbarity. It holds that Israel is an "imperialist-colonialist" force, that Israelis are "settler-colonialists," and that Palestinians have a right to eliminate their oppressors. (On October 7, we all learned what that meant.) It casts Israelis as "white" or "white-adjacent" and Palestinians as "people of color."
This ideology, powerful in the academy but long overdue for serious challenge, is a toxic, historically nonsensical mix of Marxist theory, Soviet propaganda, and traditional anti-Semitism from the Middle Ages and the 19th century. But its current engine is the new identity analysis, which sees history through a concept of race that derives from the American experience. The argument is that it is almost impossible for the "oppressed" to be themselves racist, just as it is impossible for an "oppressor" to be the subject of racism. Jews therefore cannot suffer racism, because they are regarded as "white" and "privileged"; although they cannot be victims, they can and do exploit other, less privileged people, in the West through the sins of "exploitative capitalism" and in the Middle East through "colonialism."
This leftist analysis, with its hierarchy of oppressed identities—and intimidating jargon, a clue to its lack of factual rigor—has in many parts of the academy and media replaced traditional universalist leftist values, including internationalist standards of decency and respect for human life and the safety of innocent civilians. When this clumsy analysis collides with the realities of the Middle East, it loses all touch with historical facts.
https://archive.ph/DBnzw

Ein Artikel aus The Atlantic, via Archive.is. Er ist länger und ausführlicher (als mein Auszug) und begründet auch, warum man hier nicht von Kolonialismus reden kann. Butler bläst auch in das Postkolonialismus-Horn, so wie die Klimaaktivisten von FFF (wenn man sich den Kopf ansieht, die Extremitäten winden sich ja ein wenig). Die Unterdrückten haben dann natürlich jedes Recht der Welt, auch übelste Verbrechen als Freiheitsäußerung zu begründen. Die letzte Flenneration hat noch etwas Luft nach oben.

 
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Oktober 2023, 07:26:38
In Russland, genauer in verschiedenen überwiegend muslimisch geprägten Gebieten im Kaukasus, hat der Antisemitismus eine neue Stufe erreicht. Dort "besinnen" sie sich auf "gute alte Zeiten" zurück und gehen auf Menschenjagd.

https://www.spiegel.de/ausland/dagestan-angeblich-20-verletzte-bei-antisemitischem-angriff-usa-verurteilen-sturm-auf-flughafen-a-aa2399a6-13b0-4dde-ac3a-e7208325b842
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 30. Oktober 2023, 18:04:57
Jan Fleischhauer hat es erkannt. Es ist einfach nur eine von vielen Spinnereien für Menschen, die möglicherweise nur ihren Selbsthass ausleben wollen. Ich sehe solche "Theorien" eher als Möglichkeiten, seine querulatorische Ader auszuleben; es geht gar nicht um die Sache, es geht darum, möglichst zu provozieren und dafür auch noch gefeiert zu werden. Wenn das die Menschen sind, die uns vor dem Untergang bewahren wollen, dann wähle ich lieber der Untergang. Ggf. kann uns KI in allen Lebensbereichen ersetzen, auch im ideologischen Kampf. Wird Zeit für die Menschheit, das Zepter abzugeben und es andere versuchen zu lassen.

ZitatWenn es ein Symbol bräuchte für alles, was auf der Linken schiefläuft, dann ist es die Palästinaflagge vor dem schwulen Zentrum in Wien. Dass auch hierzulande viele arabische Männer nichts von Frauen- oder Minderheitenrechten halten, ist keine Überraschung. Aber auf den Straßen stehen ja nicht nur junge Araber, um ihre Solidarität mit der Hamas zu bekunden. Neben ihnen laufen junge, weiße Mittelschichtskinder, um aus Leibeskräften ,,Free Palestine" zu rufen, so als gelte es, die Vertreibung der eigenen Großeltern gleich mit rückgängig zu machen.

,,Von der Maas bis an die Memel" heißt heute ,,From the River to the Sea". Das ist familiär eingeübt, könnte man sagen. Trotzdem bleibt die Frage, weshalb sich progressiv eingestellte Menschen im Westen lieber mit ihren potenziellen Schlächtern solidarisieren als mit Leuten, die sie in ihrem Emanzipationsbestreben immer unterstützt haben? Der ,,taz"-Redakteur Jan Feddersen spricht von einem Fall von ,,Politpathologie". Die Hinzuziehung psychiatrisch geschulten Personals ist bei der Suche nach einer Erklärung keine schlechte Idee. Aber es gibt einen ideologischen Kern, das sollte man nicht übersehen.

Die große ideologische Klammer heißt Antikolonialismus. Nach den Genderwissenschaften hat kein Fach eine solche Karriere hingelegt wie die ,,Postcolonial Studies". An nahezu jeder Uni, die etwas auf sich hält, kann man sich inzwischen in dieses Fach einführen lassen.
https://www.focus.de/politik/meinung/die-focus-kolumne-von-jan-fleischhauer-die-pro-palaestina-verirrten-hassen-sich-linke-und-schwule-so-sehr-selbst_id_233121113.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Oktober 2023, 18:14:16
Zitat von: eLender am 30. Oktober 2023, 18:04:57Die große ideologische Klammer heißt Antikolonialismus. Nach den Genderwissenschaften hat kein Fach eine solche Karriere hingelegt wie die ,,Postcolonial Studies". An nahezu jeder Uni, die etwas auf sich hält, kann man sich inzwischen in dieses Fach einführen lassen.

Diese Aussage habe ich in anderen Medien auch schon gelesen. Und sie wurde von Personen getroffen, die den unterschiedlichsten politischen Spektren zuzuordnen sind. Von (klassisch) links über liberal bis konservativ.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 30. Oktober 2023, 20:30:10
Zitat von: RPGNo1 am 30. Oktober 2023, 18:14:16
Zitat von: eLender am 30. Oktober 2023, 18:04:57Die große ideologische Klammer heißt Antikolonialismus. Nach den Genderwissenschaften hat kein Fach eine solche Karriere hingelegt wie die ,,Postcolonial Studies". An nahezu jeder Uni, die etwas auf sich hält, kann man sich inzwischen in dieses Fach einführen lassen.
Diese Aussage habe ich in anderen Medien auch schon gelesen. Und sie wurde von Personen getroffen, die den unterschiedlichsten politischen Spektren zuzuordnen sind. Von (klassisch) links über liberal bis konservativ.
Sicher, es gibt sogenannte Linke, deren moralischer Kompass frei dreht. Ein trauriges Beispiel dafür ist Judith Butler, die allen Ernstes meinte, man müsse trotz gewisser Meinungsverschiedenheiten Hamas und Ähnliche zu den Kräften des globalen Fortschritts (https://twitter.com/zriboua/status/1718757992353374667) zählen. Das hat sie 2006 gesagt, was es aber nicht besser macht. Andererseits ist besonders jetzt auch die Zeit großer elegischer Posen, mit denen gerade Liberale und Konservative von ihrem eingebildeten moralischen Podest herab alles diffamieren, was nicht bei 3 allem als woke, links, nonbinär, postkolonialkritisch etc. Entlarvtem abschwört. Leider gab und gibt es Kolonialismus und Postkolonialismus aber wirklich, unabhängig von den Bärendiensten, die z.B. eine Judith Butler realen fortschrittlichen Bestrebungen leistet.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 31. Oktober 2023, 08:44:22
@Max P

Deshalb schrieb ich von klassisch links.

Ich zähle die Butlers, Thunbergs, Lehmannns und wie sie alle heißen inzwischen nicht mehr zu den Linken. Das sind regresssive Linke, Pseudolinke, Wölfe im Schafspelz. Moralisierende Fingerheber mit einem unübersehbaren Hang zu autoritärer Rechthaberei. Beim Verhalten einiger entsprechender Protagonisten kann man auch den Erlkönig zitieren: "Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitismus-bei-fridays-for-future-die-bewegung-geht-an-ihrem-moralischen-groessenwahn-zugrunde-kolumne-a-e5583e12-c294-48bd-8d79-55f2f66776f0
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 31. Oktober 2023, 10:28:23
ZitatCem Özdemir: "Es gibt keinen weniger schlimmen Antisemitismus"

Wichtig wäre vor allem eines: Der selektive Blick auf die Realität des Antisemitismus sollte endlich der Vergangenheit angehören. Wenn Antisemitismus von links kommt, heißt es oft, das sei kein Antisemitismus, sondern antikolonialer Befreiungskampf. Es ist verstörend, wie manche Linke gerade angesichts des Terrors der Hamas darin versagen, Menschlichkeit zu zeigen – oder überhaupt anzuerkennen, dass es sich um Terrorismus handelt. Wenn Antisemitismus von Muslimen ausgeht, heißt es, das habe nichts mit dem Islam zu tun, obwohl Studien zeigen, dass dieser unter Muslimen kein Randphänomen ist und die islamischen Verbände nicht ausnahmslos auf dem Boden des Grundgesetzes agieren. Darunter leiden auch Muslime und Verbände, die mit Antisemitismus nichts zu tun haben wollen. Und von rechts wiederum zeigen die Finger allzu schnell nach links oder auf die Muslime.
[...]
Es gibt keinen weniger schlimmen Antisemitismus. Es ist unredlich und der Sicherheit von Juden nicht dienlich, den einen Antisemitismus gegen den anderen auszuspielen – das gilt für politische Akteure und Parteien links wie rechts der Mitte. Wir können uns diese ermüdenden Rituale nicht leisten.
[...]
Zugleich – und diese Differenzierung können wir uns nicht ersparen, wenn wir aufrichtig sein wollen – darf es nicht passieren, dass arabischstämmige Menschen in Deutschland in eine Ecke gedrängt werden, in der sie sich wegen ihrer bloßen Herkunft rechtfertigen müssen. Man kann auch auf das Leid der Palästinenser hinweisen oder Israel kritisieren, wie es übrigens viele im demokratischen Israel selbst tun – und zugleich das Existenzrecht Israels unmissverständlich anerkennen oder zwischen der Regierung Israels und Juden unterscheiden.

https://www.stern.de/politik/deutschland/cem-oezdemir-ueber-antisemitismus---der-staat-muss-handeln--33955276.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Typee am 31. Oktober 2023, 17:16:23
Zitat von: RPGNo1 am 31. Oktober 2023, 08:44:22@Max P

Deshalb schrieb ich von klassisch links.

Ich zähle die Butlers, Thunbergs, Lehmannns und wie sie alle heißen inzwischen nicht mehr zu den Linken. Das sind regresssive Linke, Pseudolinke, Wölfe im Schafspelz. Moralisierende Fingerheber mit einem unübersehbaren Hang zu autoritärer Rechthaberei. Beim Verhalten einiger entsprechender Protagonisten kann man auch den Erlkönig zitieren: "Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitismus-bei-fridays-for-future-die-bewegung-geht-an-ihrem-moralischen-groessenwahn-zugrunde-kolumne-a-e5583e12-c294-48bd-8d79-55f2f66776f0


Die hier aufgezählten Personen haben vor allem nicht begriffen, dass Links ein klassisch-materialistisches Konzept ist. Was soll da schon rauskommen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 31. Oktober 2023, 19:15:17
Weil's geade so gut passt: Der "Touché" von heute.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. November 2023, 07:25:23
ZitatThe Decolonization Narrative Is Dangerous and False
It does not accurately describe either the foundation of Israel or the tragedy of the Palestinians.


The decolonization narrative has dehumanized Israelis to the extent that otherwise rational people excuse, deny, or support barbarity. It holds that Israel is an "imperialist-colonialist" force, that Israelis are "settler-colonialists," and that Palestinians have a right to eliminate their oppressors. (On October 7, we all learned what that meant.) It casts Israelis as "white" or "white-adjacent" and Palestinians as "people of color."

This ideology, powerful in the academy but long overdue for serious challenge, is a toxic, historically nonsensical mix of Marxist theory, Soviet propaganda, and traditional anti-Semitism from the Middle Ages and the 19th century. But its current engine is the new identity analysis, which sees history through a concept of race that derives from the American experience. The argument is that it is almost impossible for the "oppressed" to be themselves racist, just as it is impossible for an "oppressor" to be the subject of racism. Jews therefore cannot suffer racism, because they are regarded as "white" and "privileged"; although they cannot be victims, they can and do exploit other, less privileged people, in the West through the sins of "exploitative capitalism" and in the Middle East through "colonialism."

This leftist analysis, with its hierarchy of oppressed identities—and intimidating jargon, a clue to its lack of factual rigor—has in many parts of the academy and media replaced traditional universalist leftist values, including internationalist standards of decency and respect for human life and the safety of innocent civilians.

https://web.archive.org/web/20231028195532/https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2023/10/decolonization-narrative-dangerous-and-false/675799/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 01. November 2023, 12:00:24

Link zum Webarchive (https://web.archive.org/web/20231028195532/https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2023/10/decolonization-narrative-dangerous-and-false/675799/)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. November 2023, 18:41:34
ZitatAN OPEN LETTER

    17th October 2023

    MĀORI DOCTORS IN SOLIDARITY WITH PALESTINE AN OPEN LETTER

    We the undersigned, as Māori medical practitioners, medical students, academics, and as members of the global Indigenous health community, wish to convey our grave and urgent concern for the genocide the people of Palestine face on their ancestral lands. We offer solidarity with Palestine and condemn the violent dispossession and oppression of Palestinians at the hands of the nation-state of Israel, who are supported in their actions by the U.S, the U.K and even some of our own politicians. We write to say they do not speak for us. We condemn colonialism in all forms, we condemn racism, including anti-Muslim racism and we condemn hate.

    Locating ourselves at the intersection of Indigenous solidarity and medicine requires us to always speak in solidarity with those who stand against colonialism and racism, to speak for those who cannot speak, and to always challenge those who refuse to speak. We refuse to be silent and complicit as we observe the ethnic cleansing of Palestinian people. We cannot be silent while human rights and Indigenous rights are being violated. We understand the blocking of access to crucial emergency healthcare services as a facilitator of genocide. The denial of access to healthcare and medical supplies in the context of war is a further denial of Palestinian humanity.

    We call for the widespread condemnation and immediate cessation of the military assault on the peoples of Palestine. As a collective of Indigenous doctors, student doctors and academics we stand in solidarity with a free Palestine. Again we say, Free Palestine.

    In indigenous solidarity,


https://whyevolutionistrue.com/2023/11/01/maori-doctors-come-out-for-palestine/

Diese Mischung aus Ignoranz, Zynismus und Menschenverachtung der sog. Ärzte verschlägt mir die Sprache.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 01. November 2023, 22:18:40
Zitat von: RPGNo1 am 01. November 2023, 07:25:23The Decolonization Narrative Is Dangerous and False
Hatte ich oben schon verlinkt, mit beinahe dem gleichen Zitat ???  Auf archive.ph lesbar.

Zitat von: RPGNo1 am 01. November 2023, 18:41:34members of the global Indigenous health community
Die Kräta hat doch auch schon auf die Indigenen und deren Weisheit verwiesen; sie wären die einzige Rettung für Mutter Erde. So sieht sie dann also aus, deren Weisheit. Man merkt ja schon, dass das ein sehr abgelegenes Volk ist, dort bekommt man nicht viel mit von der Welt. Nuja, man glaubt dort wohl auch, dass die Kolonisierung Neuwokelands von Israel ausging.

Edmüller ist bestimmt auch so ein Kolonialherr, der die unglaubliche Weisheit indigener Völker verachtet, weil die die Welt so viel besser verstehen. Gut, ist zwar nur eine Traumwelt, aber immerhin Welt. Da kann man sich auch aussuchen, welche Rolle man spielen mag und wer gut und wer böse ist. Die des Unterdrückten und Elenden ist besonders gefragt. Denen, den man den Kopf angeschnitten hat, haben eh nichts mehr zu sagen, die sind voll lost.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. November 2023, 07:48:58
Zitat von: eLender am 01. November 2023, 22:18:40Hatte ich oben schon verlinkt, mit beinahe dem gleichen Zitat ???

Sorry, aber momentan schlagen zu viele Nachrichten auf einen ein. Der Irrsinn hat Teile der Welt fest in ihrem Griff. Da kann man schonmal etwas übersehen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 03. November 2023, 15:35:27
Ein sehr gutes Interview zum Schulterschluss des linken, rechten und muslimischen Antisemitismus
gibt es aktuell auf science.orf.at (https://science.orf.at/stories/3221967/)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 03. November 2023, 16:14:53
Völkerrechtler Heintschel von HeineggWann das Völkerrecht Kollateralschäden bei Zivilpersonen erlaubt  Meurer, Friedbert | 02. November 2023, 12:15 Uhr (https://www.deutschlandfunk.de/interview-mit-prof-wolff-heintschel-von-heinegg-voelkerrechtler-viadrina-dlf-55d68f91-100.html)


Waffen- und Munitionslager unter Krankenhäusern sind z.B. Kriegsverbrechen.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 03. November 2023, 20:50:59
Eine mittlerweile abgesagte Veranstaltung der Uni Wien.

"Angekündigt waren vier Vorträge, die das Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Uni Wien gemeinsam mit dem Department of Gender Studies der Central European University (CEU),..."

Gender Studies - wieder einmal! Wieso wundert mich das nicht?

Interessant auch, dass die CEU, eine Gründung von George Soros, aus Ungarn quasi rausgezwungen wurde, Orban hat Soros immer wieder heftig attackiert, und sich dabei mehr als einmal antisemtisch geäußert!

https://www.derstandard.at/story/3000000193723/uni-wien-zieht-reissleine-und-sagt-palestine-vortragsreihe-ab
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 03. November 2023, 22:30:14
Zitat von: HAL9000 am 03. November 2023, 15:35:27Ein sehr gutes Interview zum Schulterschluss des linken, rechten und muslimischen Antisemitismus

Ja, das ist auch eine echte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen. Man muss sich immer wieder vergegenwärtigen, was Antisemitismus eigentlich ist: die übelste rassistische Lehre, die nur darauf abzielt, ein ganzen Volk auszulöschen und das dann auch noch für einen Befreiungsschlag hält. Das ist noch sehr harmlos ausgedrückt. Es ist aber tatsächlich so simpel und primitiv, weshalb man sich in den entsprechenden Kreisen auch schnell einig ist, dass die Juden das Böse an sich sind. Man versucht natürlich, das mit eine pseudo-akademischen Feigenblättchen zu kaschieren. Macht es aber nicht besser.

ZitatAuch im linken Denken, besonders im Antiimperialismus, gibt es die Vorstellung einer Welt, die nur aus Gut und Böse besteht. Auf der einen Seite die Herrschenden und Unterdrücker, auf der anderen Seite die Beherrschten und Unterdrückten. Die Ersten sind immer die Bösen, die Zweiten immer die Guten. Mit so einem Weltbild kann man blind dafür werden, dass diese vermeintlich Unterdrückten und Schwachen auch islamistische Terroranschläge verüben können – etwa gegen einen Staat, den man als das Böse schlechthin klassifiziert hat. Dass dies der jüdische Staat ist, der nach den Verbrechen des Nationalsozialismus als einziger Ort der Welt entstanden ist, an dem Jüdinnen und Juden Schutz finden können – diese Widersprüchlichkeit wird nicht anerkannt. Aus der postkolonialen Theorie kommt noch die Perspektive dazu, dass man den vermeintlich Unterdrückten immer mehr Glauben schenken muss als den ,,Unterdrückern". Aus einer außenstehenden Perspektive dürfe man nicht mehr werten, ob Inhalt und Form des Widerstands überhaupt zu befürworten sind, die Unterdrückten stehen quasi für das absolut Gute und sind in diesem Sinne auch gar nicht mehr zu kritisieren.

Aber die Unis sind kein Platz für die reine Lehre und für die möglichst nüchterne Betrachtung der Welt. Sie sind (und waren es schon immer) auch ein Platz für Aktivismus und Ideologie.

Zitat von: Gurkerl am 03. November 2023, 20:50:59Eine mittlerweile abgesagte Veranstaltung der Uni Wien.

ZitatAngekündigt waren vier Vorträge, die das Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Uni Wien gemeinsam mit dem Department of Gender Studies der Central European University (CEU), auf deren Homepage die Veranstaltungsreihe am späten Freitagnachmittag (im Gegensatz zur Uni Wien, wo sie schon entfernt worden war) noch zu finden war, organisiert hatte. Am 7. November sollten Layal Ftouni (Utrecht University) und Adriana Qubaiova (CEU) zum Thema "Palestine as a Feminist Issue" referieren. Zwei Tage später wäre ein Vortrag unter dem Titel "Settler Colonial Rule in Palestine" von Amahl Bishara (Tufts University) auf dem Programm gestanden. Am 15. November hätte Darryl Li von der University of Chicago über "Gaza Under Siege: Debates on International Law and Resistance" gesprochen und einen Tag darauf Ilana Feldman (George Washington University) das Thema "Governing Gaza" behandeln sollen.

Das hat mit Wissenschaft nur soviel zu tun, als diese Leute sich selbst als Wissenschaftler sehen. Aber man ist mittlerweile auch so frei, sich offen als Aktivist zu bezeichnen. Man will ja als Wissenschaftler die Welt verändern. Man muss nur noch rausfinden, wer das absolut Böse ist und wie man es vernichten kann.

ZitatLayal Ftouni hat zum Beispiel als Assistenzprofessorin für Gender Studies und Kritische Theorie an der niederländischen Utrecht University 2021 in einem Beitrag auf der Nachrichten- und Meinungsseite ihrer Universität gefordert, dass diese israelische Universitäten boykottieren solle. Die "Zeit des Schweigens" sei vorbei. Mit Blick auf derartige akademische Kooperationen bezeichnete Ftouni Israel als "Siedlerkolonialstaat" und sprach von Apartheid. Universitäten, die mit israelischen Unis zusammenarbeiten, würden sich an der Entwicklung und Aufrechterhaltung der militärischen Besatzung, Apartheid und ethnischen Säuberungspolitik Israels beteiligen. In Ftounis Kurzbiografie auf der Uni-Seite steht: "She's actively involved in Palestine solidarity work in her teaching, research and political activism."

Man kann auch nicht oft genug betonen, dass das Rückgrat des ganzen Irrsinns die postmoderne Irrlehre ist, und die Soldaten, die dem Programm folgen. Man nennt sie gelegentlich auch Wokisten. Sind die Juden erst vernichtet, wird das queere Zeitalter der Herrlichkeit anbrechen. Die Hamas wird mit der Regenbogenfahne in vorderster Reihe dafür kämpfen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. November 2023, 14:02:57
Rene Pfister zeigt in seiner Kolumne die Verbindung von Identitätspolitik, genauer Postkolonialismus, und Antisemitismus bzw. Unterstützung der Hamas als "Freiheitskämpfer" auf, die auf diesem Thread auch schon verschiedentlich thematisiert wurde.

ZitatCheerleader des Judenhasses

Fanatismus und Bildung passen bestens zusammen: An amerikanischen Universitäten liefern die Stars der progressiven Szene die Rechtfertigung für das Massaker der Hamas.
https://archive.ph/mTeRN
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. November 2023, 18:46:53
Lesenswerter Artikel über Edward Said, einem geistigen Vater der postkolonialen Studien, die wiederum eine Grundlage der aktuellen propälestinensischen und antimsemitischen Demos und Veröffentlichungen so mancher linker Intellektueller bilden.

ZitatIm November 1978 erschien die Erstausgabe von Edward Saids Hauptwerk »Orientalism«. Mit seinen Thesen löste Said nicht nur eine bis heute nachwirkende Debatte über das westliche Verständnis des Nahen Ostens aus, sondern lieferte auch Stichwörter für diejenigen, die jüngst den Angriff der Hamas auf Israel als »dekolonialen Kampf« guthießen.

https://jungle.world/artikel/2023/44/edward-saids-orientalismus-these-mittlerweile-mehrheitsmeinung
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 06. November 2023, 20:27:47
ZitatHarris Sultan
@TheHarrisSultan

My dad, who is a moderate Muslim, finally expressed his concern and asked me, 'Why are you supporting this genocide?'
He mentioned that he's stopped looking at his phone because he can no longer bear to watch videos of Palestinian children being bombed by Israel.

I replied, 'I empathize with the suffering, and it's not easy for me either.'
Then I showed him a photo, and we both agreed on the gravity of the situation in Palestine.
I then informed him that the photo was actually of a Yemeni child pulled from the rubble resulting from a Saudi bombing in Yemen.
I pointed out that Israel has allegedly killed 7,000 Palestinians, while the Saudis have killed at least 150,000 Yemeni Muslims. Some estimates suggest upto 300,000.
How can we call the current conflict a 'genocide' when what the Saudis did is hardly even discussed by Muslims? Don't get me started on 200,000 Muslims killed by Bashar Al Asad in Syria.

He responded that if that's the case, he also disagrees with what the Saudis did. I replied, 'How convenient. Nearly half a MILLION fellow Muslims have been killed by other Muslims, and you didn't even know about it. Yet when Israel retaliates against a terrorist organization that has killed, raped, and maimed 1,500 of its citizens, the whole Muslim world reacts?'

It seems to have less to do with preserving Muslim lives and more to do with a religious fantasy of hostility toward Jews.

Das mag ein wenig nach Whataboutism klingen, aber man kann länger darüber nachdenken.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 07. November 2023, 08:13:12

Neues aus der antisemitischen Haltung der Klimaschutzaktivisten. Nicht nur FFF, sondern auch Letzte Generation und Extinction Rebellion haben Probleme mit der radikalisierten Haltung einiger Mitglieder.

ZitatDie Klimabewegung ist am Rande des Zerfalls. Führende Mitglieder radikalisieren sich zunehmend. Zwischen Klimaaktivismus und Antisemitismus ist ein Riss durch die Reihen der Aktivisten entstanden, der ihren globalen Einfluss schwinden lässt.
https://www.focus.de/panorama/thunberg-oezbay-hallam-holocaustleugner-antisemiten-judenhasser-so-kaputt-ist-die-klimabewegung_id_235330544.html

ZitatDie internationalen Accounts der Klimabewegung haben in den sozialen Medien wiederholt eine israelfeindliche Haltung offenbart. Dabei könnte ein Name entscheidend sein.
https://www.tagesspiegel.de/internationales/kritik-an-fridays-for-future-wer-hinter-dem-umstrittenen-social-media-auftritt-steckt-10693741.html

ZitatÜber den deutschen Aktivisten, der vorige Woche die Skandal-Posts von ,,Fridays for Future international" durchsetzte, werden neue verstörende Details bekannt.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/ausgeschlossener-fff-aktivist-hasan-ozbay-verbrannte-flugblatter-gegen-antisemitismus-10709617.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 07. November 2023, 12:19:22
https://twitter.com/haaretzcom/status/1721504647465046441

"Eretz Nehederet," Israel's version of Saturday Night Live, aired a skit criticizing the pro-Palestinian progressives at "Columbia Unisemity"

 :2thumbs:  :2thumbs:  :2thumbs:

Eine Parodie auf die Hamasversteher an en Unis (auf englisch).
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 07. November 2023, 18:43:27
Zitat von: Conina am 07. November 2023, 12:19:22"Eretz Nehederet," Israel's version of Saturday Night Live, aired a skit criticizing the pro-Palestinian progressives at "Columbia Unisemity"

Damit man das auch ohne Xitter sehen kann (was da nach Satire aussieht, ist das wahre Lebbe):

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 08. November 2023, 11:02:08
ZitatRashida Tlaib ist die einzige Abgeordnete im US-Repräsentantenhaus mit palästinensischen Wurzeln. Sie hat sich wiederholt zu Israel und dem Kampf gegen die Hamas geäußert – und damit den Zorn ihrer Kolleginnen und Kollegen auf sich gezogen.

Nun haben Abgeordnete Tlaib mit einem parteiübergreifenden Votum gerügt. 22 demokratische Abgeordnete stimmten dafür mit den republikanischen Mitgliedern des Parlaments – insgesamt lag die Stimmenverteilung bei 234 zu 188. Zur Begründung hieß es, Tlaib verbreite »falsche Narrative« und rufe zur Zerstörung Israels auf. Diese »censure« genannte Maßnahme zieht keine weiteren Konsequenzen nach sich, ist aber der schärfste Tadel unterhalb eines Ausschlusses aus der Kammer.

https://www.spiegel.de/ausland/rashida-tlaib-us-repraesentantenhaus-ruegt-demokratische-abgeordnete-a-af425679-d510-47b4-bb0f-bbab3cb5d8ed
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 08. November 2023, 17:12:06
ZitatMuslim Antisemitism and the Western Left

The pro-Hamas demonstrations are driven by the identification of Israel with "colonialism" and the idea that the Palestinians are anti-colonialists. This approach is based on ignorance.

https://quillette.com/2023/11/07/muslim-antisemitism-and-the-western-left/

Ein lesenswerter Artikel, der verschiedene Aspekte zusammenfasst, die hier bereits diskutiert wurden.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 08. November 2023, 19:46:19
Jetzt wird man selbst bei Webde mit dem postmodernen BS konfrontiert. Frage mich, wann die das in die Werbemails packen. Eigentlich soll man doch da nur kaufen, kaufen , kaufen. Ob man denen das abkauft?

ZitatDie Expertin erklärt: "In den USA gibt es Teile einer antiimperialistischen Linken, für die Israel die Vorhut des amerikanischen und westlichen Imperialismus ist. Israel wurde aus ihrer Sicht zur Unterdrückung initiiert und muss zerstört werden." Im Fokus dieser Gruppierungen stünden vor allem Boykott-Aufrufe, wie die Israelboykottkampagne "BDS".

"Die Universitäten in den USA sind anders strukturiert. Fördergelder aus islamischen und arabischen Staaten haben massiv dazu beigetragen, in bestimmen Disziplinen bestimmte Ideologien zu fördern", erklärt Stoller.
...
Im linken und linksliberalen Spektrum, teilweise auch in queer-feministischen Kontexten, seien postkoloniale Theorien weit verbreitet und es würden sich Sonderformen des Antizionismus in den USA finden. "Ihnen nach ist Palästina ein Teil des gemeinsamen Kampfes gegen den imperialistischen Westen – insofern wird jeglicher ,,Widerstand" auch durch Intellektuelle unterstützt", erklärt Stoller. Es komme daher auch gar nicht mehr darauf an, ob die entsprechende Personengruppe selbst Menschen aus der LGBTQI-Szene umbringe oder auch nicht.

"In diesen linken Kreisen wird Diskriminierung so verstanden, dass diese nur Personengruppen wie People of Colour oder migrantische Gruppierungen betrifft. Jüdinnen und Juden werden häufig nicht dazu gezählt, weil sie entgegen der Realität als 'Weiße' und damit als Teil des Herrschaftsapparats angesehen werden", sagt die Expertin. Oft würden Jüdinnen und Juden nur akzeptiert, wenn sie sich explizit gegen Israel richten würden.

Stoller hat eine Warnung: "Die Feststellung, dass Antisemitismus auch unsere Gesellschaft angreift, ist nicht nur eine Floskel". Bei den islamistischen Akteuren gehe es um dezidierte Feinde des Westens – jetzt gehe es um Israel und die Juden, im nächsten Moment werde es der gesamte Westen sein.
https://web.de/magazine/politik/israelfeindlichkeit-usa-universitaeten-schauplaetze-hasses-38841574

Voll mad, hat gerade meine Shopping-Experience voll negativ getriggert. Immer diese negativen Vibes ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 10. November 2023, 12:53:59
ZitatDeutsche und deutschsprachige Filmschaffende haben einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie Israel und den Jüdinnen und Juden in der Welt ihre Solidarität aussprechen. Sie wenden sich in der Erklärung »gegen Antisemitismus, Judenhass und Relativierung von Verbrechen«.
[...]
Seit der Veröffentlichung der Erklärung, die bewusst am 9. November erfolgte, hat ihr Initiator, der Regisseur und Kritiker Rüdiger Suchsland, die Namen von 100 weiteren Unterzeichnenden hinzugefügt. Es sind weitere bekannte Persönlichkeiten darunter, Iris Berben, Edgar Reitz oder Jessica Schwarz zum Beispiel.

In einem Blogbeitrag hatte Suchsland zuvor kritisiert, dass der deutsche Kulturbetrieb »allzu lange und lautstark geschwiegen« habe. Den Deutschen fehlten seiner Ansicht nach »die Worte für Anteilnahme, für Solidarität mit den Opfern, für das politische Notwendige«.

Er kritisiert darin »hohles Relativierungsgeschwätz«, zu dem er unter anderem ein »Palästina-Statement (https://dffb-palestina.vercel.app/de/)« von Studierenden der Berliner Filmhochschule DFFB zählt. In der Stellungnahme wurden unter anderem ein sofortiger Waffenstillstand und »ein Ende der ethnischen Säuberung des palästinensischen Volkes in Gaza und im Westjordanland« gefordert. Das Schreiben endet mit einer »Rückforderung der Meinungsfreiheit in kulturellen und künstlerischen Einrichtungen und Institutionen«.
https://www.spiegel.de/kultur/kino/offener-brief-gegen-antisemitismus-150-filmschaffende-aus-deutschland-und-oesterreich-unterzeichnen-a-568aee3b-95b4-4e0f-b359-bd2b259b2458

PS: Das sog. "Palästina-Statement" der Studierenden der Berliner Filmhochschule DFFB strotzt nur so vor postkolonialistischer Denke, identitätspolitischen Phrasen, Relativierungen und Täter-Opfer-Umkehrungen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 10. November 2023, 13:07:02
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Wir haben nichts Besseres, als die UNO, aber man muss Alles, was von dort kommt, auch mit einem grain of salt nehmen.

Diese Statistik spiegelt halt auch wieder, dass es nur einen jüdischen Staat aber jede Menge Diktaturen gibt, die dort abstimmen dürfen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 10. November 2023, 13:53:37
Zitat von: Conina am 10. November 2023, 13:07:02Wir haben nichts Besseres, als die UNO, aber man muss Alles, was von dort kommt, auch mit einem grain of salt nehmen.

Diese Statistik spiegelt halt auch wieder, dass es nur einen jüdischen Staat aber jede Menge Diktaturen gibt, die dort abstimmen dürfen.

Yep. Im UN-Menschrechtsrat sitzen bei weitem nicht nur Demokratien (egal ob vollständig oder unvollständig (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Democracy_Index_2022.svg)), sondern auch sehr viele Autokratien und Diktaturen.

ZitatAm 7. April 2022 setzten die Vereinten Nationen Russlands Mitgliedschaft im Menschenrechtsrat nach Berichten über russische Menschenrechtsverletzungen im Ukraine-Krieg aus. Bei der Abstimmung auf der Elften Dringlichkeitssitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York votierten 93 UN-Mitgliedstaaten für eine Suspendierung von Russlands Mitgliedschaft. 24 Staaten stimmten dagegen – darunter Belarus, die Volksrepublik China, Algerien, Äthiopien, Kuba, Vietnam und der Iran. 58 Staaten enthielten sich. Die Abstimmung fand symbolträchtig am Jahrestag des Beginns des Völkermords in Ruanda statt. Nach der Aussetzung der Mitgliedschaft Libyens aufgrund der Niederschlagung der Proteste gegen Muammar al-Gaddafi im März 2011 war dies das zweite Mal in der Geschichte des UN-Menschenrechtsrat, dass die Mitgliedschaft eines Staates suspendiert wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechtsrat_der_Vereinten_Nationen#Suspendierung_Russlands_2022

ZitatVon Kritikern wird des Weiteren darauf hingewiesen, dass viele Entscheidungen des Rates politisch motiviert seien und nicht aus der Perspektive der Menschenrechte heraus getroffen würden. So würden die menschenrechtsverletzenden Staaten sich und ihre Verbündeten gegenseitig schützen. Besonders die stimmstarke Organisation islamischer Staaten schmettert regelmäßig Vorwürfe bezüglich Menschenrechtsverletzungen etwa in Usbekistan, dem Iran oder durch die Hamas im Gazastreifen ab. Auch im Darfur-Konflikt wurde auf Betreiben der afrikanischen und asiatischen Staaten, die im Menschenrechtsrat eine Mehrheit bilden, eine scharfe Verurteilung der schweren Menschenrechtsverletzungen mehrfach abgelehnt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechtsrat_der_Vereinten_Nationen#Kritik


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 10. November 2023, 23:46:19
Ein paar Fakten können ja nicht schaden, bevor man auf die Straße geht. Aber mit Fakten haben es die Gerechtigkeitskrieger nicht so. In der Scheinwelt baut man sich lieber seine eigenen "Tatsachen".

ZitatDer Nahostkonflikt hat die deutschen Straßen erreicht, wird verbal jedoch auch in Kantinen und am heimischen Abendbrottisch ausgetragen. Jeder redet mit, aber viel Wissen ist nicht verbreitet, beklagen Politikwissenschaftler wie der Professor für Sicherheitsstudien Peter W. Neumann. Hier einige Mythen im Faktencheck.
https://www.rnd.de/politik/nahostkonflikt-zwischen-israel-und-palaestina-zehn-mythen-im-faktencheck-2KEMCLTVFNAJPFMU6ANDFYUSYI.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 11. November 2023, 10:22:07
https://twitter.com/Ostrov_A/status/1723259209809092796
Screenshot_20231111-101848.png

Schön.
Beim Haka wird mein innerer Stammeskrieger weich.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 11. November 2023, 11:06:32
Zitat von: Conina am 11. November 2023, 10:22:07Schön.
Beim Haka wird mein innerer Stammeskrieger weich.

Leider sehen das nicht alle Maoris so. Die Co-Leader der Maori Party, Rawiri Waititi and Debbie Ngarewa-Packer, forderten die neuseeländische Regierung auf, den israelischen Botschafter des Landes zu verweisen, wenn Israel nicht unverzüglich einen Waffenstillstand mit der Hamas zustimmt.

https://www.nzherald.co.nz/nz/te-pati-maori-calls-for-expulsion-of-israeli-ambassador-if-ceasefire-does-not-occur/7F24RJPPQJGKHGNEDBZAGMF4WM/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 11. November 2023, 12:27:00
Ich weiß, umso schöner fand ich diese Anekdote.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 12. November 2023, 10:33:49
https://www.nytimes.com/2023/11/10/world/europe/germany-pro-palestinian-protests.html

ZitatGermany's Stifling of Pro-Palestinian Voices Pits Historical Guilt Against Free Speech

The country's authorities have banned many protests in the name of fighting antisemitism. Critics say such restrictions are discriminatory.

Since fleeing Syria a decade ago, Wafa Mustafa has spoken out for political prisoners at the United Nations, held vigils outside war crimes trials and chanted in solidarity with Iranians protesting their authoritarian government.

Her activism won attention and praise in Germany, her adopted country — until she took it to a protest in support of Palestinians.

Last month, Ms. Mustafa said the police approached her and a fellow activist in Berlin as they stood on the sidelines of a protest, which the authorities had banned, against the Israeli bombardment of Gaza. The two were not demonstrating, she said, but wore the black and white Palestinian scarf known as the kaffiyeh. The police pushed her friend to the ground, pinned him down for several minutes and arrested him.

She filmed the episode while demanding an explanation. Instead of getting an answer, she, too, was briefly detained, accused of resisting the police.

"What I saw in their eyes is similar to what I saw in the eyes of Assad regime forces," Ms. Mustafa said, referring to Bashar al-Assad, the Syrian dictator. "I know it's not the same, but that is how I felt," she said. "When you look into their eyes, there is nothing. You cannot talk with them, you cannot discuss with them. You cannot ask them, 'What are you doing?'"

Since Hamas's Oct. 7 attacks on Israel and Israel's subsequent bombardment of Gaza, governments across Europe have grappled with how the conflict has played out in their own countries. Some, citing security fears, have imposed stiff restrictions on pro-Palestinian protests in particular or banned them altogether, raising concerns about the violation of civil liberties.
...

Wers ohne paywall lesen mag -> PM an mich
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. November 2023, 07:21:37
ZitatEklat bei Klimademo: Rangelei mit Thunberg wegen Israel-Kritik

Um ihren Hals trug sie ein Palästinensertuch. Doch nicht nur optisch machten Greta Thunberg und eine Mitstreiterin bei einer Klimademo in Amsterdam ihre Haltung zum Nahost-Krieg klar. Teilnehmer reagierten empört, auf der Bühne kam es zur Rangelei.

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/palaestina-statement-thunberg-erntet-widerspruch-auf-klimademo,TvQ0ipx

Ich konstatiere: Grete Thunberg ist (leider) nicht mehr zu helfen. Andererseits freue ich mich, dass die Menschen sich Thunbergs Verhalten nicht unwidersprochen gefallen lassen und dagegen protestieren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 13. November 2023, 14:00:44
Screenshot 2023-11-13 135418.png
Das atheistische Urgestein Sam Harris zu Lesen:
https://www.samharris.org/blog/the-bright-line-between-good-and-evil
und zum Hören:
https://www.samharris.org/podcasts/making-sense-episodes/340-the-bright-line-between-good-and-evil

Es lohnt sich.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 13. November 2023, 22:05:51
So kann es auch gehen!
Mein Mitleid hält sich in Grenzen!

ZitatInzwischen haben die Hochschulen die antisemitischen Parolen verurteilt und bei den tätlichen Vorfällen das FBI eingeschaltet. Doch nun kommen sie von anderer Seite gewaltig unter Druck: Milliardenschwere Geldgeber, ohne deren Unterstützung die Eliteunis nicht existieren könnten, streichen aus Protest ihre Zuwendungen.

https://www.derstandard.at/story/3000000194924/antisemitische-angriffe-versetzen-us-eliteunis-in-aufruhr
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 13. November 2023, 23:16:14
Zitat von: Gurkerl am 13. November 2023, 22:05:51Milliardenschwere Geldgeber, ohne deren Unterstützung die Eliteunis nicht existieren könnten, streichen aus Protest ihre Zuwendungen.
Geld von lupenreinen Demokraten, nehme ich an. Tja, dann müssen die Vorlesungen zum Postkolonialismus, Modul: Zionismus Israel wohl erst mal ausfallen. Bleibt nur noch Greta als große Aufklärerin...

ZitatNoch härter könnte die Karriereschmieden eine andere Drohung treffen. Hedgefonds-Milliardär Bill Ackman, ein Harvard-Alumni, will mit anderen Managern die Namen von Studierenden veröffentlichen, die einseitig Israel für den Nahostkrieg verantwortlich machen. Diese Aktivisten dürften es bei künftigen Bewerbungen schwer haben. "Niemand von uns sollte sie aus Versehen einstellen", warnte Ackman.
Schon mal gefragt, warum die da fast alle Masken tragen? Antisemitismus ist doch nicht etwa ansteckend, oder? Oder muss man sich vor zionistischen Todesbrigaden schützen? Bei einer Bewerbung als Diversity-Manager dürfte so ein Auftritt doch eher förderlich sein. Man kann ja im Bewerbungsgespräch auch eine Maske tragen, es zählen ja die inneren Werte.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 14. November 2023, 14:43:57
Wenn ich etwas außer der Reihe mitteilen dürfte: auf meinem Blog habe ich angesichts der aktuellen Lage eine kleine Reihe zur Antisemitismus-Aufklärung gestartet.

Die Sache mit den Ariern - oder wie man eine Superrasse konstruiert (https://onkelmichael.blog/2023/09/18/die-sache-mit-den-ariern-oder-wie-man-eine-superrasse-konstruiert/)
Der Antisemitismus des Richard Wagner (https://onkelmichael.blog/2023/09/27/der-antisemitismus-des-richard-wagner/)
Die Protokolle der Weisen von Zion (https://onkelmichael.blog/2023/10/14/die-protokolle-der-weisen-von-zion/)
Die Hamas und die Protokolle der Weisen von Zion (https://onkelmichael.blog/2023/10/21/die-hamas-und-die-protokolle-der-weisen-von-zion/)
Vom Unsinn des Ritualmords und des Blutfrevels (https://onkelmichael.blog/2023/11/04/vom-unsinn-des-ritualmords-und-des-blutfrevels/)
Von Brunnenvergiftung bis Zinswucher - Eine Übersicht antisemitischer Narrative (https://onkelmichael.blog/2023/11/08/von-brunnenvergiftung-bis-zinswucher-eine-ubersicht-antisemitischer-narrative/)
Vom Unsinn der Rothschild-Theorie (https://onkelmichael.blog/2023/11/09/vom-unsinn-der-rotschild-theorie/)
Vom Unsinn der Soros-Verschwörung (https://onkelmichael.blog/2023/11/13/vom-unsinn-der-soros-verschworung/)

Die Reihe wird fortgesetzt.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 14. November 2023, 15:54:48
ZitatWenn ich etwas außer der Reihe mitteilen dürfte: auf meinem Blog habe ich angesichts der aktuellen Lage eine kleine Reihe zur Antisemitismus-Aufklärung gestartet
.
Onkel Michael, danke für diese großartige Blogartikel Serie!
Hatte sie schon entdeckt, bin noch nicht ganz durch.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 14. November 2023, 17:41:16
Zitat von: Onkel_Michael am 14. November 2023, 14:43:57Wenn ich etwas außer der Reihe mitteilen dürfte: auf meinem Blog habe ich angesichts der aktuellen Lage eine kleine Reihe zur Antisemitismus-Aufklärung gestartet.

 :2thumbs:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 14. November 2023, 19:28:33
Zitat von: eLender am 13. November 2023, 23:16:14Schon mal gefragt, warum die da fast alle Masken tragen? Antisemitismus ist doch nicht etwa ansteckend, oder? Oder muss man sich vor zionistischen Todesbrigaden schützen? Bei einer Bewerbung als Diversity-Manager dürfte so ein Auftritt doch eher förderlich sein. Man kann ja im Bewerbungsgespräch auch eine Maske tragen, es zählen ja die inneren Werte.
Antisemitismus ist eine ansteckende Geisteskrankheit. Wie GNM, daher auch gerne vergesellschaftet.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 14. November 2023, 23:11:08
Zitat von: Onkel_Michael am 14. November 2023, 14:43:57Wenn ich etwas außer der Reihe mitteilen dürfte
Passt genau hier rein und ist eine wunderbare Linksammlung für unser Wiki. Danke für deine Mühen! Muss allerdings feststellen, dass wir dazu gar keinen eigenen Eintag haben, ggf. kann man den WP-Artikel übernehmen.

Man wundert sich gelegentlich, warum es unter "Progressiven" (man nannte sie mal Linke) auch einen ausgeprägten Antisemitismus gibt (der nicht neu ist). Kräta ist ja auch in die Falle getappt, aber die ist eh lost. Ein wenig Nachhilfe, falls man in der Schule oft gefehlt hat:

ZitatDoch die eigentlichen Wurzeln linken Antisemitismus liegen noch tiefer. Karl Marx selbst lieferte mit seinem Text "Zur Judenfrage" (1843) Material für blanken antisemitischen Hass: "Welches ist der weltliche Grund des Judenthums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus der Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld." Die Passagen von Marx über Juden lesen sich zuweilen wie Originaltexte von Nazis. Das Judentum sei "ein allgemeines gegenwärtiges antisociales Element". In der jüdischen Religion liege "die Verachtung der Theorie, der Kunst, der Geschichte, des Menschen als Selbstzweck". Selbst "das Weib wird verschachert".

Diese Kritik von Marx wurde hernach über Generationen von Linken adaptiert. Die KPD wie die DKP warnten in Deutschland jahrzehntelang vor "jüdischem Kapital" und viele Mitglieder der RAF-Terroristen wurden in Camps palästinensischer Gruppen in Jordanien oder Jemen ausgebildet. Am 13. Februar 1970 wurde mit einem Benzinkanister Feuer im Altersheim der Israelitischen Kultusgemeinde München gelegt. Sieben ältere Menschen, meist Überlebende des Holocaust, kamen im Haus Reichenbachstraße 27 um Leben. Das Attentat geht nach Recherchen des Historikers Wolfgang Kraushaar auf das Konto linksradikaler Täter der Gruppe "Tupamaros München". Nach dem palästinensischen Anschlag auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 schrieb Ulrike Meinhof in der Haft ein Papier "zur Strategie des antiimperialistischen Kampfes". Darin lobte sie die Geiselnahme jüdischer Sportler als beispielhaft und attackierte die Bundesrepublik, weil sie Israel "sein Wiedergutmachungskapital" bezahlt und Waffen geliefert habe.
https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Greta-Thunberg-und-der-tiefe-Judenhass-der-Linken-article24529636.html

Antisemitismus war halt schon immer unheimlich progressiv. Schon Luther...
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 15. November 2023, 11:57:36
ZitatJüdische Frauen werden von Hamas-Terroristen vergewaltigt, ermordet und dann durch die Straßen von Gaza geschleift, um zu feiern, was man ihnen angetan hat. Und die deutschen Feministinnen? Ihr Schweigen zeigt, wie tief die Lügen im progressiven Milieu verwurzelt sind.

https://archive.is/VmANY
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 15. November 2023, 12:23:41
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 16. November 2023, 06:28:37
Böse, böse!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 16. November 2023, 13:34:14
Zitat von: Schwuppdiwupp am 16. November 2023, 06:28:37Böse, böse!
Und ziellos. Man kann der BBC viel vorwerfen, aber keine Parteinahme für Hamas.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 16. November 2023, 14:12:44
https://deadline.com/2023/11/bbc-apologizes-israel-gaza-hospital-raid-1235612468/

https://www.thejc.com/news/news/bbc-reporter-who-incorrectly-reported-gaza-hospital-blast-had-got-facts-wrong-before-4qpF8CrYMgeGVMrDBBuJ0p
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 16. November 2023, 14:50:13
Serge Klarsfeld: "Für mich und für die Freunde, die damals ebenfalls gejagt wurden, und die wir bald 90 Jahre alt sein werden, ist es so, als wären wir am 8. Oktober 2023 am Tag nach dem 9. November 1938 aufgewacht. Zwischen der Nacht der Nazis, die die Schoa einleitete, und der Nacht der Hamas, die ebenfalls die Ausrottung der Juden in Israel einleiten will, gibt es keinen Wesensunterschied: Ein erbarmungsloser Feind der Juden hat die ganze Welt wissen lassen, was er vorhat."

https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/israel-ist-nicht-goliath/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 16. November 2023, 15:35:49
Zitat von: Conina am 16. November 2023, 14:12:44https://deadline.com/2023/11/bbc-apologizes-israel-gaza-hospital-raid-1235612468/

https://www.thejc.com/news/news/bbc-reporter-who-incorrectly-reported-gaza-hospital-blast-had-got-facts-wrong-before-4qpF8CrYMgeGVMrDBBuJ0p
Ein falsches Zitat und ein irrtümlich oder absichtlich (machen leider seit jeher viele Medien in den unterschiedlichsten Zusammenhängen) falsch verwendetetes Bilds ist noch lange keine systematische Parteinahme. Aber zurzeit können die Reaktionen gar nicht hysterisch oder malevolent genug sein. ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 16. November 2023, 16:18:10
@MaxP

Dir ist hoffentlich bewusst, dass die israelischen Satiriker, die quasi vor Ort miterleben mussten, was die Hamas ihren Mitmenschen antat, die BBC-Berichterstattung aus einem etwas anderen Blickwinkel sehen? Auch unter der Berücksichtigung der Tatsache, dass es in Großbritannien in den letzten Wochen mehrere pro-palästinensische, anti-israelische Demonstrationen gegeben hat und auch antisemitische Straftaten zugenommen haben? Und dass z.B. auch in der Labourpartei, die in Umfragen zur Zeit vor Kraft strotzt, es immer wieder zu antisemitischen Ausfällen kommt?

BTW, der Sketch ist sicher nicht nur auf die BBC gemünzt, sondern auch auf alle anderen westlichen Fernsehsender und Nachrichtenagenturen, die die Info der Hamas über die angebliche Bombardierung des Krankenhauses durch die IDF ungeprüft übernommen haben.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 16. November 2023, 23:42:35
Natürlich ist die unkritische Übernahme von Hamas-Behauptung unmöglich (wobei vermutlich auch die israelische Seite "kreativ" berichtet), aber es ist immer noch keine Parteinahme für Terroristen. Und auch der Antisemitismusvorwurf war nie wohlfeiler als gerade jetzt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 18. November 2023, 22:28:32
Fleischhauer mal wieder. Es geht auch um Macht und Kontrolle.

ZitatIn Teilen der Linken herrscht Panik, das erklärt möglicherweise die Aggressivität. Was soll ein Professor, der seinen Studenten bis gestern noch beigebracht hat, dass die Nachfahren der europäischen Sklavenhändler heute die weißen, jüdischen Siedler seien, nun sagen? Der Journalist Gideon Böss hat nicht zu Unrecht die Frage gestellt, ob man nicht die antisemitische Irrlehre der postkolonialen Theorie an den Universitäten verbieten müsse, so wie man ja auch die Lehre der Nürnberger Rassengesetze irgendwann nicht mehr akzeptieren wollte.

Oder stellen Sie sich vor, Sie hätten als Genderforscherin ihre ganze Karriere auf der Exegese der Schriften von Judith Butler aufgebaut, einer Frau, für die der 7. Oktober nur eine Salve in einem größeren Kampf ist und die Hamas eine soziale Bewegung. Die Karriere sieht plötzlich sehr viel weniger glänzend aus.

Es geht auch um viel Geld. In Berlin hat der neue Kultursenator gerade einem Kulturzentrum die Gelder gestrichen, das regelmäßig Antisemiten ein Podium bietet. Die Bundeszentrale für politische Bildung zieht sich von einer Konferenz zurück, in der wieder einmal der Holocaust kontextualisiert werden soll, wie das so schön heißt. Komplettes Unverständnis in der Szene. Das sei Zensur, hieß es in der ,,taz".

Man ist inzwischen so daran gewöhnt, für jeden Unsinn den Steuerzahler anzupumpen, dass es bereits als Zensur gilt, wenn die öffentliche Hand nicht mit Subventionen zur Stelle ist, um jede linke Amsel querzufinanzieren, die den Terror dekonstruieren will. Die Veranstaltung in Berlin darf selbstredend weiter stattfinden, nur eben ohne staatliches Sponsoring.
https://www.focus.de/politik/meinung/die-focus-kolumne-von-jan-fleischhauer-kampf-gegen-antisemitismus-bei-vielen-linken-herrscht-panik-weil-die-karriere-in-gefahr-ist_id_247361810.html

Das ist das Debakel für alle vermeintlichen, selbsterklärten Weltrettern: Man kann sein Narrativ nicht zugunsten der Realität aufgeben, sonst verliert man seine Bestimmung und die Geldströme, die dem Narrativ folgen. Wenn die Welt gerettet ist, zahlt keiner mehr dafür, dass sie jemand retten soll.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 19. November 2023, 13:38:16
Einmal eine Begriffsbestimmung zum Unterschied von Antijudaismus und Antisemitismus mit einer Erläuterung, wie man antisemitische Verschwörungstheorien erkennt:

Antijudaismus und Antisemitismus - Eine Begriffsbestimmung (https://onkelmichael.blog/2023/11/16/antijudaismus-und-antisemitismus-eine-begriffsbestimmung/)

Und ein weiteres antijudaistisches Narrativ debunked:

Vom Unsinn des Gottesmordes (https://onkelmichael.blog/2023/11/19/vom-unsinn-des-gottesmord-narratives/)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. November 2023, 14:44:58
ZitatAntisemitismus hingegen ist ein modernerer Begriff, der im 19. Jahrhundert geprägt wurde. Er bezieht sich auf eine rassistische und ethnische Vorurteile gegenüber Juden. Antisemitismus basiert auf der Annahme, dass Juden als Volk minderwertig oder schädlich sind und daher diskriminiert oder verfolgt werden sollten.
Soviel ich weiß, wurden Juden erstmals im 16. Jhd. in Spanien bezichtigt, nicht nur die falsche Religion, sondern auch "schlechtes Blut" zu haben. Wenn das stimmt, wäre das der Beginn des rassistisch motivierten Antisemitismus gewesen (wenn auch noch ohne diesen Begriff).

ZitatDie römischen Behörden und ihre Entscheidungen werden als entscheidend für das Schicksal Jesu angesehen. Antisemitische Interpretationen, die die Schuld auf die gesamte jüdische Bevölkerung legen, sind historisch falsch und inakzeptabel.
Na ja, vielleicht nicht alle, aber doch einige Vertreter der damaligen religiösen Orthodoxie wollten wohl schon den Tod von Jesus. Nur war für Todesstrafen eben allein der römische Statthalter zuständig. Dass "die Juden" schlechthin Jesu Hinrichtung verlangt hätten, ist natürlich schon deswegen Unsinn, weil es wenn, dann nur die betreffen konnte, die zur fraglichen Zeit überhaupt anwesend waren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 19. November 2023, 15:23:32
ZitatDie traditionelle christliche Lehre betont, dass Jesus von den römischen Behörden gekreuzigt wurde, aber einige Bibelstellen können missverständlich interpretiert werden und haben in der Geschichte zu falschen Anschuldigungen gegenüber der jüdischen Bevölkerung geführt.

Das ist definitiv ein bisschen zu religionsfreundlich  ;).
Es gibt eine zunehmende antijüdische Tendenz in den Evangelien, vom ältesten (Markus) bis zum jüngsten (Johannes). Das lässt sich anhand vieler Einzelheiten belegen, und es ist auch historisch nachvollziehbar. In dem Maße, in dem sich die frühen Christen aus einer rein jüdischen Sekte hin zu einer heidenchristlichen, außerpalästinensischen Religion entwickelten, mussten sie zunehmend darauf achten, bei der römischen Obrigkeit nicht anzuecken. So werden die Hände des Pilatus allmählich von den Christen in Unschuld gewaschen.

Und selbst die Darstellung bei Markus (Pilatus habe dem Druck der Juden nachgegeben), der dieses Detail noch fehlt, ist historisch nicht plausibel. Dem römischen Präfekten, speziell Pilatus, wäre solche Schwachheit völlig fern gewesen. Das kann man im Detail bei dem Zeitgenossen Philon von Alexandrien nachlesen.

Missverständlich ist da nichts.

ZitatIhr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben. (Joh. 8, 44)

vaterjuden.jpg
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. November 2023, 18:02:42
Zitat von: Peiresc am 19. November 2023, 15:23:32Missverständlich ist da nichts.

ZitatIhr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben. (Joh. 8, 44)
 
Dass aus einer in bildhafter orientalischer Sprache gehaltenen, damals innerjüdischen Religionsauseinandersetzung ein zeitloses Verdikt gegen alle Juden schlechthin gemacht wurde, war durchaus ein gewolltes Missverstehen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 19. November 2023, 19:09:44
Zitat von: Max P am 19. November 2023, 18:02:42ein gewolltes Missverstehen.

Von wem gewollt?

ZitatAugustinus verunglimpft die Juden als bösartig, wild, grausam, vergleicht sie mit Wölfen, schimpft sie «Sünder», «Mörder», «zu Essig ausgearteter Wein der Propheten», «eine triefäugige Schar», «aufgerührter Schmutz» (98)
[...]
[Johannes Chrysostomos] geißelt den «von jeher mordlustigen Sinn» der Juden, «ihre Mordlust und Blutgier». Wie gewisse «Tiere schädliches Gift besitzen», weiß Chrysostomos, «ebenso seid ihr wie eure Väter voll von Mordlust». [die Litanei geht noch endlos weiter und führt noch zahlreiche weitere Kirchenväter an]

Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums
ZitatThe greatest moralist of Christendom, St. Thomas Aquinas, declared (in a letter to the Duchess of Brabant) that their goods could legitimately be confiscated, since they were the murderers of Christ, and therefore the slaves of Christendom.

Joseph McCabe, The Bible in Europe

Oder nehmen wir die jüngere Geschichte. Im Gefolge der Französischen Revolution und der Besetzung Italiens durch Napoleon war das römische Ghetto (eingerichtet von Paul IV, 1555) aufgelöst worden. Die Reaktion unter Pius VII führte es 1814 wieder ein. Pius IX genehmigte in seiner leutseligen Phase 1848 die bürgerliche Gleichstellung der Juden; nach der Niederschlagung der bürgerlichen Revolution schaffte er sie 1850 wieder ab. Besonders subtil:
ZitatDie großenteils jüdischen Freimaurer und Freidenker, die 1889 die Errichtung des Giordano Bruno-Denkmales in Rom bejubelten und Bruno als Vertreter von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit feierten, wußten von dieser gehässigen Verachtung einer ganzen Rasse durch ihren Helden nichts.

Ludwig Pastor, Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters

Summa summarum:

ZitatAnti-Semitism as it has come down to us today is the history of specifically Christian reactions to non-Christian Jews. It is one of the least savory inventions of the early church.

Bart Ehrman, Jesus, Interrupted
ZitatWhether it be Chrysostom in the fourth century, Martin Luther in the sixteenth, or Rudolf Kittel [gemeint wahrscheinlich Gerhard K.] in the twentieth, one can trace a steady stream of anti-Judaism in Christian thought and culture.

Hector Avalos, Bad Jesus

Ich bin um weitere Zitate nicht verlegen und mache mir auf Wunsch auch die Mühe, die genauen bibliografischen Angaben zu liefern.

Zitat von: Max P am 19. November 2023, 18:02:42Dass aus einer in bildhafter orientalischer Sprache gehaltenen, damals innerjüdischen Religionsauseinandersetzung ein zeitloses Verdikt gegen alle Juden schlechthin gemacht wurde
Der als Johannes bezeichnete Autor war kein Jude, sondern ein gebildeter Grieche (der Apostel Johannes war ein jüdischer Analphabet, Apg 4:13); er schrieb für ein heidenchristliches Publikum.

Und es ist eigentlich von vornherein absurd zu behaupten, Rhetorik wäre nicht dazu da, zu Hass und Gewalt aufzustacheln. Das war sie immer, bis einschließlich heute. Nochmal: da ist nichts missverstanden.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. November 2023, 19:27:02
Zitat von: Peiresc am 19. November 2023, 19:09:44
Zitat von: Max P am 19. November 2023, 18:02:42ein gewolltes Missverstehen.
Von wem gewollt?
Von der antijudaischen Kirche - wie du ja auch schreibst - und später auch von weltlichen Antisemiten.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 19. November 2023, 19:35:06
Sie haben es nicht missverstanden, sondern verstanden.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. November 2023, 19:49:27
Zitat von: Peiresc am 19. November 2023, 19:35:06Sie haben es nicht missverstanden, sondern verstanden.
Nimmt man die Szenen, in denen Jesus andere Juden beschimpft, so wie sie da stehen, bezieht er sich offenkundig auf bestimmte Juden bzw. deren Denkweise und nicht auf alle Juden aller Zeiten. Schon gar nicht auf alle (damals) zukünftigen Juden. Beziehungsweise, wenn die Passagen von judenfeindlichen Autoren stammen, hätte ich an ihrer Stelle die generelle, überzeitliche Judenfeindschaft wesentlich deutlicher formuliert.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 19. November 2023, 20:29:05
Zitat von: Max P am 19. November 2023, 19:49:27Beziehungsweise, wenn die Passagen von judenfeindlichen Autoren stammen, hätte ich an ihrer Stelle die generelle, überzeitliche Judenfeindschaft wesentlich deutlicher formuliert.

Was, noch deutlicher?  ;D

Natürlich, der Rorschachtest Bibel gibt auch ein paar judenfreundliche Verse her - dankbare Ausflucht für heutige Apologeten. Im übrigen hätte der Evangelist mit dem Begriff ,,überzeitlich" nichts anfangen können, denn ein Entwicklungsgedanke war der Antike fremd. Du legst einen extrabiblischen Maßstab an das Bibelwort an; es ist dein eigener. Nur ganz nebenbei, jeder Exeget verfährt so, Augustinus eingeschlossen.

Die Jewish Encyclopedia von 1913 hat lange, lange Abschnitte über die Judenfeindlichkeit von Paulus (hier (https://jewishencyclopedia.com/articles/13232-saul-of-tarsus)). Der Artikel in der modernen Enc. Judaica (2nd ed.) 2007 ist dagegen deutlich kürzer und moderater. Ich glaube eher, nicht Paulus, sondern die Zeiten haben sich geändert. Ein christliches Gegenstück dazu ist die Revision aller Versionen von 2 Sam 12:31 (früher hatte David die Kinder Ammons in Ziegelöfen verbrannt, seit dem 2. Weltkrieg lässt er sie nur noch zwangsarbeiten). Religiöse aller Länder, vereinigt euch - immer noch besser, als wenn sie sich bekriegen. Aber der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch, und die Leichen sind nur auf Eis gelegt. Sie lassen sich jederzeit aus dem Keller holen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 19. November 2023, 22:00:36
Zitat von: Max P am 19. November 2023, 14:44:58Soviel ich weiß, wurden Juden erstmals im 16. Jhd. in Spanien bezichtigt, nicht nur die falsche Religion, sondern auch "schlechtes Blut" zu haben. Wenn das stimmt, wäre das der Beginn des rassistisch motivierten Antisemitismus gewesen (wenn auch noch ohne diesen Begriff).

Derartige Aussagen gab es während der Jahrhunderte immer wieder, das bedeutet nicht, dass dies "der Beginn des rassistisch motivierten Antisemitismus" war. Es fehlte die strukturierte, pseudowissenschaftliche Basis des Rassismus/Antisemitismus, die erst mit de Gobineau, Chamberlain & Co. kam. Wenn es in ein paar hundert Jahren einmal Raumschiffe mit Lichtgeschwindigkeitsantrieb geben sollte, heißt das nicht, dass "Raumschiff Enterprise" der Beginn dieser Entwicklung war.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 19. November 2023, 22:04:42
Zitat von: Peiresc am 19. November 2023, 15:23:32Das ist definitiv ein bisschen zu religionsfreundlich  ;).

Ja mei.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 19. November 2023, 22:13:05
Es gibt jetzt Überwachungsvideos, wie Geiseln am 7.10 ins Shifa-Krankenhaus gebracht werden.
https://twitter.com/aryeshalicar/status/1726340398115643521
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. November 2023, 22:18:19
Zitat von: Onkel_Michael am 19. November 2023, 22:00:36Wenn es in ein paar hundert Jahren einmal Raumschiffe mit Lichtgeschwindigkeitsantrieb geben sollte, heißt das nicht, dass "Raumschiff Enterprise" der Beginn dieser Entwicklung war.

Die Enterprise ist ja auch schneller als Licht. Sonst könnte sie nicht in ferne Galaxien (https://youtu.be/ioNf9uyTZrc) vordringen. Der Beginn interstellarer Raumfahrt wird nach Erreichung des Weltfriedens (https://youtu.be/D4F5NkrrJHA) sein. Vermutlich gibt es dann auch keinen Antisemitismus mehr.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 19. November 2023, 22:32:21
Sicherlich gibt es dann Antiklingonismus ;-)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 20. November 2023, 13:51:25
Zitat von: Onkel_Michael am 19. November 2023, 22:04:42
Zitat von: Peiresc am 19. November 2023, 15:23:32
Zitateinige Bibelstellen können missverständlich interpretiert werden
Das ist definitiv ein bisschen zu religionsfreundlich  ;).
Ja mei.

Gut, man kann immer sagen, der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig (2 Kor 3:6). Je ausführlicher man sich damit befasst, um so deutlicher wird: es ist kein guter Geist.

ZitatDavid Madison; @DavidMadisonPhD · 4. Dez. [2020]:
I've reread the 4 gospels & built an Excel table of bad, horrifying, mediocre Jesus sayings. The total: 259.

The folks who wonder, "What would Jesus do?" —well, they really don't want to know.

So many negatives about Jesus are on full view in the gospels.

Es gibt keinen inhaltlichen Grund, die Autorität der Heiligen Schriften zu verschonen, allenfalls taktische. Mit der fortbestehenden Virulenz der einstweilen geparkten Verse sind diese Gründe teuer erkauft.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 20. November 2023, 15:49:17
Das "Ja mei" sollte nicht abwertend sein.

Es ist halt wie es immer ist. Für die Reihe und speziell diesen Artikel beziehe ich Prügel von den Katholiken und Evangelen, die mich als Hetzer bezeichnen. Den Atheisten ist es zu religionsfreundlich und die Muslims beschimpfen, bedrohen und verfluchen mich für die ganze Artikel-Serie. Selbst die Wagner-Fans beschimpfen mich, weil ich ihr Idol des Judenhasses beschuldige.

Es ist halt so.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 20. November 2023, 15:55:53
Zitat von: Onkel_Michael am 20. November 2023, 15:49:17Für die Reihe und speziell diesen Artikel beziehe ich Prügel von den Katholiken und Evangelen, die mich als Hetzer bezeichnen. Den Atheisten ist es zu religionsfreundlich und die Muslims beschimpfen, bedrohen und verfluchen mich für die ganze Artikel-Serie. Selbst die Wagner-Fans beschimpfen mich, weil ich ihr Idol des Judenhasses beschuldige.

Es ist halt so.

 ;D
Irgendein britischer Administrator von Palästina hat bei seiner Einsetzung zu hören bekommen: "An dem Tag, an dem die Klagen der Juden oder der Moslems über Sie aufhören, werden sie entlassen."  (Ich kann mich für die Einzelheiten nicht mehr verbürgen, aber ich denke, ich habe das aus Sebag Montefiores Jerusalem).
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 20. November 2023, 16:16:04
Ja, das ist halt das Tagesgeschäft eines Bloggers. Der ganze Starrummel hat halt auch seine Schattenseiten ;-)

Aber von der Verfluchung war ich schon ein bisschen enttäuscht, ich hab da was orientalisch-blumiges wie im Orientzyklus von Karl May erwartet. So in der Art, dass ich und meine Nachkommen bis ins siebte Glied verflucht werden nur noch mit schielenden Kamelen zu kopulieren oder sowas. Was bekommt man? "Allahs Fluch liege auf Dir!" Doll. Da ist ja jeder chinesische Glückskeks kreativer. :kaffee
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 20. November 2023, 16:37:51
Extra für Dich:

Zolst farlirn alle tseyner achuts eynem, unter der zol dir vey ton!

 :grins2:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 20. November 2023, 16:52:15
Zitat von: Conina am 20. November 2023, 16:37:51Extra für Dich:

Zolst farlirn alle tseyner achuts eynem, unter der zol dir vey ton!

 :grins2:

Also... da bin ich jetzt schon arg gerührt... Danke Dir. Genau so hatte ich es mir vorgestellt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 22. November 2023, 11:19:11
ZitatDie Schauspielerin Susan Sarandon hat an mehreren Demonstrationen zur Unterstützung der Palästinenserinnen und Palästinenser im Konflikt um Gaza teilgenommen. Äußerungen, die sie bei einer Rede auf einer Kundgebung in New York machte, haben nun zur Folge, dass die Künstleragentur UTA Sarandon nicht mehr vertreten will.
[...]
Ebenfalls am Dienstag wurde bekannt, dass die mexikanische Schauspielerin Melissa Barrera ihre Rolle in dem geplanten Horrorfilm »Scream VII« verloren habe. Dies berichtete der »Hollywood Reporter« . Demnach hatte Barrera in ihrer Instagram-Story ein Statement abgegeben, in dem sie befand, Gaza werde derzeit »wie ein Konzentrationslager behandelt«.

https://www.spiegel.de/kultur/kino/susan-sarandon-nach-aeusserungen-auf-propalaestinensischer-demo-von-schauspielagentur-fallen-gelassen-a-d3856b85-94c7-4307-9a06-f77b06ef770d

Wer schwurbelt und Propagandalügen verbreitet, muss auch die Konsequenzen spüren. Richtig so.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 24. November 2023, 17:20:14
ZitatDennis Noel Kavanagh
@Jebadoo2
This question is astonishing. Israel can't do anything right with this utter fool on sky news. Just breath taking.

https://twitter.com/Jebadoo2/status/1727648643656671316 (https://twitter.com/Jebadoo2/status/1727648643656671316)

 $)

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 27. November 2023, 07:36:10
ZitatDie Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat Hinweise darauf, dass eine fehlgezündete Rakete die wahrscheinliche Ursache für die Explosion in einem Krankenhaus im Gazastreifen am 17. Oktober gewesen ist. »Die Explosion, die am 17. Oktober 2023 im Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza-Stadt zahlreiche Zivilisten tötete und verletzte, wurde offensichtlich durch eine raketengetriebene Munition ausgelöst, wie sie üblicherweise von bewaffneten palästinensischen Gruppen eingesetzt wird«, teilte HRW mit.
https://www.spiegel.de/ausland/israel-gaza-krieg-raketenfehlschuss-wohl-ursache-fuer-krankenhaus-explosion-der-ueberblick-a-373d4e69-c75e-4f1e-ad09-e46bbce7f137

Ach nee.  ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 27. November 2023, 08:58:59
ZitatDie Theorie vom ewig geknechteten Süden: Linke Akademiker in der Postkolonialismus-Falle

Treibende Kraft hinter pro-palästinensischen Trends in Kultur und akademischen Milieus sind progressive Vordenker. Seit Jahren pflegen sie anti-israelische Klischees.

https://archive.is/gEFWd

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 27. November 2023, 10:46:49
Ephraim Kishon hat vor langer Zeit geschrieben, dass die Solidarität der Welt überwältigend war, nachdem die arabischen Staaten die Israelis ins Meer getrieben haben, bzw hätten. Durch den Sieg im Sechstagekrieg hat Israel leider diese Chance auf Solidarität verspielt...
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: biomango am 27. November 2023, 13:46:48
ein jüdischer Freund vertritt die Ansicht dass die vergangene Siedlungspolitik und die der Nadelstiche die Hamas im Gaza erst richtig stark gemacht habe
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 27. November 2023, 17:23:11
Das kann er ja gerne meinen, es ist aber Rassismus der niedrigen Erwartungen, wenn man von den Palästinensern nicht erwartet, sich an minimalste Regeln (keine Babys totbacken, Kinder nicht lebendig verbrennen, Familien gegenübersetzen und dann abwechselnd Brüste und Füße abschneiden usw.)zu halten.
Es sind monströse Täter, da kann man sich nicht mehr mit schwerer Kindheit rausreden.

Wie will man mit solchen Irren, die SAW und Hostel für Lehrfilme halten, friedlich nebeneinanderher leben?


Wie sieht dein jüdischer bekannter den Einfluss der Mullahs im Iran? Tragen die nicht auch ein klitzekleines Bisschen zum Hass bei?

Wie sieht ein vernünftiger Umgang mit diesem Wahnsinn aus?

Einfach Schwamm drüber und für die Raketen, die permanent auf Israel abgeschossen werden, haben sie Iron Dome?

Gibt es irgendein Land auf der Welt, welches zahmer und ziviler auf diesen Angriff reagiert hätte?


Die Hamasterroristen haben am 7.10. die Tore zur Hölle geöffnet und können nur froh sein, dass sie jetzt die israelische und nicht die russische oder syrische Armee als Feind haben.

Die Amerikaner waren in Mossul gegen den IS weniger zimperlich und die hatten schon strenge rules of engagement.




Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 27. November 2023, 17:24:35
Zitat von: biomango am 27. November 2023, 13:46:48ein jüdischer Freund vertritt die Ansicht dass die vergangene Siedlungspolitik und die der Nadelstiche die Hamas im Gaza erst richtig stark gemacht habe

Da ist er nicht alleine, nicht in Israel und nicht auf der Welt. Nur ist es leider zu spät- sie haben den Bibi gewählt, auch wenn sie sich tapfer gegen seine "Reformen" zu wehren versuchten. Nun muss man da erst mal durch, dann sieht man weiter- nur wegen eigener Fehler kann man die Verbrechen anderer nicht entschuldigen.

Oh- Wenn eine AfD Regierung versuchen würde, das Bundesverfassungsgericht an die Leine zu nehmen- welche Proteste gäb es wohl? Frage für einen Freund.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 27. November 2023, 17:28:16
Der Überfall kam doch nicht, weil denen in Gaza die aktuelle Regierung in Israel nicht gepasst hat.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 27. November 2023, 18:17:05
Zitat von: Conina am 27. November 2023, 17:28:16Der Überfall kam doch nicht, weil denen in Gaza die aktuelle Regierung in Israel nicht gepasst hat.

Nein, natürlich nicht. Aber Israel kann (und soll) diskutieren, wie man weiterkommt - nachdem man sich seiner Haut gewehrt hat. Es ist jetzt müssig, zu fragen, was Israel vor 10-15 Jahren hätte anders machen können- oder auch PLO. Die habens ein paar mal versemmelt, wenn ich mich erinnere.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 27. November 2023, 19:01:19
Zum gehabten Versemmeln gehört leider auch, dass Israel anfangs die Hamas finanziell gefördert hat, als Konkurrenz zur PLO. Das erinnert an die Unterstützung der Taliban durch die USA gegen die Sowjets oder dass Saddam Hussein als vermeintliches Bollwerk gegen Islamismus von den USA gepäppelt wurde. Was ist die Dioptrien-Zahl für solche Kurzsichtigkeiten? ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 27. November 2023, 19:39:20
Die Hamas wurde jahrelang mit Milliarden an Hilfsgeldern gefördert und hätte eine Region wie bspw. Singapur aufbauen können. Statt dessen haben sie das Geld in private Kanäle versickern lassen und mit dem Rest militärisch aufgerüstet (der Tunnelbau soll floriert haben wie in der Schweiz). Man hat sein Schicksal auch selbst in der Hand, wer seine Misere immer nur anderen in die Schuhe schiebt, macht generell was falsch im Leben.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 28. November 2023, 07:24:54
ZitatSaudi-Arabiens Flugabwehr fing Raketen Richtung Israel ab

Offiziell hält sich der Wüstenstaat im Konflikt zwischen Israel und der Terrorgruppe Hamas zurück. Nach SPIEGEL-Informationen aber spielt ausgerechnet die saudische Luftwaffe beim Schutz Israels eine wichtige Rolle.

https://archive.is/pNPfO#selection-4273.0-4281.216
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 28. November 2023, 09:49:00
ZitatAm 13. November wurde an der Universität der Künste in Berlin eine politische Performance inszeniert, die womöglich die folgenreichste der ganzen Saison war. Auf jeden Fall war sie aber so laut, aggressiv und furchterregend, dass es fast zwei Wochen gedauert hat, bis die Nachricht sich auch außerhalb der UdK herumzusprechen begann. Was zum ei�nen daran liegt, dass jene, die diese Ereignisse beobachtet haben, erst einmal zu entsetzt waren, als dass sie den Drang verspürt hätten, das alles weiterzuerzählen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/antisemitismus-an-der-universitaet-der-kuenste-in-berlin-19343147.html

udkmob.jpg

Ein antisemitischer Mob an einer Berliner Uni der 2020er Jahre.
Das ist schon etwas dystopisch.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 28. November 2023, 11:06:16
Und wer dort genannt: https://en.wikipedia.org/wiki/Tirdad_Zolghadr

Wirft ein ganz neues Licht auf den Ärger bei der Dokumenta (für mich)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 28. November 2023, 20:52:04
Zitat von: Conina am 28. November 2023, 09:49:00Das ist schon etwas dystopisch.
Es ist verstörend, aber es fügt sich in den Rahmen. Viele Fäden an Absonderlichkeiten (nicht nur hier im Forum) laufen auf ein Grundübel zurück. Das hätte man an vielen Stellen hier im Board auch posten können (ich verlinke den Text der FAZ mal zitierbar aus dem Archiv):

ZitatJosefine von der Ahé, die Philosophie an der Humboldt-Universität und Kunst an der UdK studiert, führt die Empfänglichkeit so vieler Studenten für die Erzählungen vom bösen Israel auf profundes Unwissen zurück, auf komplette Ahnungslosigkeit, was den Staat Israel und dessen Geschichte betrifft. Und darauf, dass man an der UdK wenig dazulerne.

In einem Kurs sei es darum gegangen, dass man es mit dem entsprechenden indigenen Wissen schaffen könne, den Bäumen beim Sprechen zuzuhören. Als sie entgegnete, das sei wohl eine Projektion, bekam sie zu hören, dass es kolonialistisch, ja rassistisch sei, mit Begriffen des weißen Mannes Sigmund Freud das indigene Wissen zu delegitimieren. Auch Juden seien übrigens Weiße, und den weißen, westlichen Medien sei nicht zu trauen: Das sei mehr oder weniger der Konsens.
https://archive.is/93qlr

Ich würde das auch nicht glauben, wenn ich das nicht genauso so aus eigener Anschauung kennen würde. Da wird explizit Esoterik und Verschwörungswahn gelehrt (Baumwart Wohlleben lässt grüßen) und so getan, als wäre das der "westlichen" Wissenschaft ebenbürtig. Genau dieses verzerrte Weltbild ist es, das auch den Nährboden für die ganzen anderen Irrungen und Abscheulichkeiten bildet. Da wird aus Antisemitismus plötzlich ein postkolonialer Befreiungskampf und Babys im Backofen weg-kontextualisiert.

Und dann kommt so ein Hümmlerist daher und behauptet, solche Dinge wären nur neurechte Narrative. Soll heißen, das gäbe es gar nicht und es wären nur Phantasmen rechter Spinner. Die realen Auswirkungen sind aber keine Phantasmen, sie sind eine direkte Bedrohungen von Menschen. Esoterische Wahnwelten und Verschwörungsirrsinn waren schon immer auch ein Nährboden für Extremisten aller Art. So zu tun, als hätte man damit entweder nichts zu tun (weil es ja um Politik ginge), oder weil das nur "Narrative" (im Sinne erfundener Geschichten) wären, ist das Gegenteil von Aufklärung. Das ist aber Aufgabe jedes rational und skeptisch denkenden Menschen.

Ich muss das leider immer mal wieder betonen, weil man das von "progressiver" Seite immer mehr wegleugnet. Es sind klare Verbindungen zwischen Esoterik, Verschwörungsideologie und postmodernen Irrlehre zu sehen, die muss man klar benennen und auch hinterfragen. Es geht um mehr als nur Verbraucherschutz, es geht um ein rationales und damit demokratisches Weltbild, dafür sollte man als Skeptiker gerade stehen. Mit Parolen wie: "ich will wieder mein Raider altes Wohlfühlkino zurück" steckt man nicht nur den Kopf in den Sand, man lässt auch zu, dass sich der Irrsinn weiter verbreitet.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 29. November 2023, 11:12:42
https://www.spiegel.de/ausland/es-geht-darum-die-schlimmsten-aengste-jedes-menschen-wahrzumachen-a-4d6e6d4b-e8cc-4f97-90d5-cf229f158333

ZitatEs gibt auch die Aussage, dass es von religiösen Autoritäten eine generelle Erlaubnis gegeben hat, zu vergewaltigen und mit Zivilisten zu tun, was immer man wollte. Der Gefangene erklärt auch, dass der Befehl lautete, keine Beweise für die Vergewaltigungen zu hinterlassen, also keine Frauen, die darüber sprechen könnten. Das passt zu der Tatsache, dass die allermeisten der Opfer sexueller Gewalt ermordet wurden....


Ich habe bereits drei Tage nach dem 7. Oktober an verschiedene Uno-Organisationen geschrieben, um die Verurteilung der Taten gegen Frauen und Kinder und die extreme sexuelle Gewalt, die stattgefunden hat, anzuerkennen. Ich habe an UN Women geschrieben, an das Komitee zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau der Vereinten Nationen, an die Uno-Sonderbeauftragte für Gewalt gegen Frauen und an weitere Uno-Institutionen und internationale Frauenrechtsorganisationen. Die Reaktion war erschütternd: Viele antworteten gar nicht. Nur wenige veröffentlichten Statements, die dann aber sehr generell die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten bemängelten. Keine der Erklärungen erwähnte die sexuelle Gewalt. Das ist enttäuschend, gerade von UN Women, eine Organisation, die geschaffen wurde, um sich genau um solche Vorfälle zu kümmern. Als damals klar wurde, dass Frauen im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine Opfer sexueller Gewalt wurden, hat UN Women zügig reagiert und eine umfassende Untersuchung gefordert. Ich sehe hier einen Doppelstandard....


Es gibt schon einen generellen Mangel an Empathie Israel gegenüber vonseiten der linken Community weltweit. Die Vorfälle widersprechen dem konventionellen Framing von Israel als Aggressor und den Palästinensern als Opfern – und ich möchte hier ausdrücklich das große Leid der palästinensischen Frauen und Kinder anerkennen. Aber beim Angriff der Hamas waren israelische Frauen und Kinder die Opfer. Ich denke, es fällt vielen Menschen und Institutionen schwer, damit umzugehen, wenn die Realität sehr viel komplexer ist als das einfache Narrativ vom Unterdrücker und vom Unterdrückten. Manche streiten sie einfach ab. Ich hatte allerdings erwartet, dass internationale Anwälte für Menschenrechte diese rigide Denkstruktur durchbrechen und anerkennen, dass das, was am 7. Oktober passiert ist, über Szenen konventioneller Kriege hinausgeht, dass wir an diesem Tag eines der schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesehen haben, das in den vergangenen Jahren passiert sind. Dass das nicht geschehen ist, halte ich für eine Form von Antisemitismus, von dem ich mein Leben lang glauben wollte, dass er der Vergangenheit angehörte.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 29. November 2023, 11:21:44
https://www.sueddeutsche.de/kultur/frauenhass-hamas-israel-vergewaltigungen-interview-sozialpsychologe-pohl-1.6297576

ZitatDass Vergewaltigung als Kriegswaffe eingesetzt wird, reicht mir aber als Erklärung nicht aus.

Warum nicht?

Weil da etwas betont wird, was meiner Ansicht nach zu einem schiefen Männlichkeitsbild gehört: Wenn Vergewaltigung eine Waffe ist, kann sie auf Befehl ausgeführt werden. Das bestärkt doch den klassischen Männlichkeitswahn: Männer können immer, Männer können sogar auf Befehl. So einfach ist das ja nicht, da müssen auch sexualphysiologische Abläufe funktionieren. Also muss so etwas wie eine mit Angst und Hass verbundene Lust dabei sein. Aus reinem Ekel vor dem Feind ist das nicht möglich.

Es würde ja sonst, ohne Lust und Frauenhass, auch reichen, die Opfer zu foltern und zu erschießen. Besonders bei dem Festival in der Negev-Wüste sind ja viele Fälle von Vergewaltigungen dokumentiert, auch bei den Überfällen auf die Kibbuze, teilweise von der Hamas selbst aufgenommen und verbreitet. Das kann man natürlich nicht auf ein reines Männlichkeitsproblem reduzieren, aber ohne die Geschlechterdimension lässt sich die Grausamkeit der Taten nicht analysieren. Bei den Vergewaltigungen der Hamas handelt es sich um dreifach gestaffelten Hass: Sie ist Israelin, das ist Hass auf den Staat; sie ist Jüdin, das ist Antisemitismus. Und drittens ist das Opfer eine Frau. Diese dritte Dimension würde wegfallen, wenn man sexuelle Gewalt allein als eine Frage der Macht betrachtet.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 29. November 2023, 11:24:22
Zitat von: Conina am 28. November 2023, 09:49:00
ZitatAm 13. November wurde an der Universität der Künste in Berlin eine politische Performance inszeniert, die womöglich die folgenreichste der ganzen Saison war. Auf jeden Fall war sie aber so laut, aggressiv und furchterregend, dass es fast zwei Wochen gedauert hat, bis die Nachricht sich auch außerhalb der UdK herumzusprechen begann. Was zum ei�nen daran liegt, dass jene, die diese Ereignisse beobachtet haben, erst einmal zu entsetzt waren, als dass sie den Drang verspürt hätten, das alles weiterzuerzählen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/antisemitismus-an-der-universitaet-der-kuenste-in-berlin-19343147.html

udkmob.jpg

Ein antisemitischer Mob an einer Berliner Uni der 2020er Jahre.
Das ist schon etwas dystopisch.

ZitatStudenten der Universität der Künste Berlin wollen am Mittwoch für Palästina streiken. Erst kürzlich soll es im Foyer zu äußerst provokanten Szenen gekommen sein.

https://www.berliner-zeitung.de/news/protest-krieg-in-nahost-blut-performance-und-streik-aufruf-an-berliner-kunsthochschule-wird-israel-hass-geschuert-li.2163348
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 29. November 2023, 19:38:31
Die UN Women hatte ich doch schon mal in einem anderen unrühmlichen Zusammenhang hier irgendwo gebracht. Ich meine beim Transthema, weiß es aber nicht mehr genau.

Ihre aktuelle Rolle zu Nahost ist auch wieder schwer unlöblich.

https://taz.de/Gewalt-an-Frauen/!5972451/

(Vorsicht, da kommt auch explizite Gewaltschilderung vor)

ZitatEine der wichtigsten Frauenorganisationen der Welt, UN Women, schwieg wochenlang. Auf die besorgniserregende Situation von Frauen und Kindern im Gazastreifen weist die Organisation – zurecht – unaufhaltsam hin. Israelische Frauen und ihr erfahrenes Leid interessieren die Institutionen der UN nicht.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 29. November 2023, 21:35:00
Zum Thema der UN und ihrer Gliederungen habe ich ein bisschen was geschrieben:

https://onkelmichael.blog/2023/11/22/von-der-bigotterie-der-un-und-der-feigheit-der-hamas-und-ihrer-sympathisanten/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Dezember 2023, 13:14:15
ZitatIsrael soll seit mehr als einem Jahr von detaillierten Angriffsplänen der Hamas gewusst haben

In israelischen Sicherheitskreisen zirkulierten offenbar schon Monate vor dem Hamas-Massaker Blaupausen zu einer solchen Attacke. Laut einem Medienbericht wurden die Pläne jedoch als zu ambitioniert eingeschätzt.

https://www.spiegel.de/ausland/israels-sicherheitsbehoerden-sollen-detaillierte-plaene-fuer-hamas-attacke-laut-bericht-ignoriert-haben-a-77c6af4d-b230-47fc-ba0d-5ebd376e47ef

Das ist bitter. Sehr bitter.  :o

Wie viele zivile israelische und palästinensische Leben hätten bewahrt werden können, wenn die Sicherheitsbehörden die Warnungen nur ein wenig ernster genommen hätten.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Dezember 2023, 14:27:28
Greta Thunberg reitet sich immer weiter in die Sche**ße. Jetzt beschuldigt sie in einem offenen Brief im Guardian, den sie und schwedische Mitglieder von FFF verfasst haben, Israel des Genozids.

Dieser offene Brief ist eine einziges verlogenes identitätspolitisch (genauer postkolonialistisch) durchtränktes (*) Manifest voller Whataboutisms, Antiisraelismus/Antisemitismus und weinerlichem Mimimi, wie unfair sie (die Unterzeichner) bzw. FFF doch behandelt würden. Ich verstehe nicht, warum der "Guardian" dieses Machwerk unkommentiert ohne jede Einordnung veröffentlicht hat.

https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/dec/05/gaza-climate-justice-human-rights-greta-thunberg

(*) Die Unterzeichner schreiben von sich selbst als she/her, all pronouns, they/them und she/they
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Dezember 2023, 07:23:31
Cornelius Courts Rant:
ZitatIsrael, Hamas, Antisemitismus, Moslems, Linke und meine Fassungslosigkeit

https://scienceblogs.de/bloodnacid/2023/12/08/israel-hamas-antisemitismus-moslems-linke-und-meine-fassungslosigkeit/?all=1
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 09. Dezember 2023, 13:09:17
Passend dazu aktuelle pro Palästinenser/Hamas Demo in Wien!
Man beachte den Text am Transparent:
"Palestine is a queer anticolonial indigenous feminist struggle" :o

https://www.facebook.com/photo?fbid=10161320840914656&set=pcb.10161320842419656

https://www.facebook.com/photo/?fbid=10161320840929656&set=pcb.10161320842419656
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Dezember 2023, 14:58:34
Zitat von: Gurkerl am 09. Dezember 2023, 13:09:17"Palestine is a queer anticolonial indigenous feminist struggle"

Welche "gelehrten" Ausführungen hat denn Frau Brockschmidt zu diesem Plakat? Oder Frau Wismeg-Kammerlander? Der Hoaxmaster und sein Adlatus Tommy Krappweis dürfen sich auch gerne "fachkundig" äußern.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 09. Dezember 2023, 22:08:53
Zitat von: RPGNo1 am 09. Dezember 2023, 14:58:34Welche "gelehrten" Ausführungen hat denn Frau Brockschmidt zu diesem Plakat?
Das sind in deren Lesart wahrscheinlich neurechte Trolle, die maulwurfartig die gute Sache diskreditieren wollen. Ich würde das so bezeichen: Definiere Woke, bildlich! ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 13. Dezember 2023, 17:24:35
Tja....

"Zorn Gottes" -- Türkischer Abgeordneter verflucht Israel - Herzinfarkt.  (https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_100301780/tuerkei-hasan-bitmez-verflucht-israel-und-erleidet-herzinfarkt.html)


ZitatEin türkischer Abgeordneter hat offenbar einen Herzinfarkt erlitten, nachdem dieser eine Brandrede über Israel gehalten hatte. Das berichtet der britische Sender "BBC".

Demnach habe der Abgeordnete Hasan Bitmez, Angehöriger der Saadet-Partei, seine Rede während der Haushaltsdebatte in der Generalversammlung gehalten.
Kurz nach dem er diese beendete, in der er ausrief, dass Israel nicht dem "Zorn Gottes" entkommen könne, fiel der 53-Jährige auf den Boden und in Ohnmacht. Er erlitt offenbar ein Herzinfarkt.

.. manchmal bestraft Gott auch große Sünden sofort. Fragt sich nur, welcher.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 13. Dezember 2023, 18:16:37
 ;D ( :-X )

Gott hat ihn zu sich geholt, um ihn zu fragen, wie er denn den Zorn am israelischen Volk ausgestalten soll. Soll er noch mehr Professuren für Postcolonial Studies etablieren, oder soll er lieber gleich alles niederbrennen. So wie damals in Sodom und Gomera.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 14. Dezember 2023, 05:58:42
Jetzt auch in Wien! Es ist zum Speiben!
ZitatSchon seit vielen Jahren spaltet das Thema Israel das akademische Milieu. In den USA gehört Antizionismus zum Standardprogramm selbsternannter progressiver Linker, Israel gilt ihnen als moderner Kolonialherr. In Österreich kann man diesem US-amerikanischen Diskurs im zehnten Bezirk, in der Quellenstraße zuhören. Dort residiert die Central European University, eine US-Privatuni.
https://newsletter.falter.at/n3OzgVRCXWZlu1
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Dezember 2023, 22:10:00
Diese Leute wollen die Zukunft unseres Landes sein? Niemals!

ZitatDie Gruppe ,,Students for Free Palestine" hat einen Hörsaal in der FU Berlin besetzt. Sie wirft der Leitung der Freien Universität eine ,,einseitige Haltung" im Nahostkonflikt vor.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/palastina-aktivisten-besetzen-horsaal-korperliche-auseinandersetzung-an-der-fu-berlin--raumung-beendet-10927540.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 14. Dezember 2023, 22:25:25
Screenshot 2023-12-14 222349.jpg
https://twitter.com/Psiramcom/status/1735395497312133272

Das Eulenteam bei Twitter hatte das auch schon kommentiert.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 14. Dezember 2023, 22:31:02
Wenn man noch so fit wäre, wie damals in den 90ern, könnte man diesen postmodernen, genderunentschiedenen Schluffis mal zeigen, wo Barthel damals den Most geholt hat.

Wir hatten es in den Baseballschlägerjahren noch mit 1,80m/90kg Skinheads in Rudeln zu tun.

SCNR. Opa erzählt vom Krieg.

Nitchsdetsotrotz ist die Körpersprache mit Drängeln, Schubsen und Drohen der Körpersprache von Pavianen bei Rangkämpfen nicht unähnlich.
Homo sapiens kann auch bei "intellektueller" Israelkritik nicht aus seiner Haut.

Unbenannt.jpg
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 14. Dezember 2023, 22:56:49
Gerade getwittert:

Im Juli 1948 gab es einen Aufruf zur Gründung einer freien Universität Berlin als Gegengewicht zur unter SED-Einfluss stehenden Berliner Universität der Sowjetzone.

In diesem Aufruf hieß es:
"Es geht um die Errichtung einer freien Universität, die der Wahrheit um ihrer selbst willen dient. Jeder Studierende soll wissen, dass er sich dort im Sinne echter Demokratie frei zur Persönlichkeit entfalten kann und nicht zum Objekt einseitiger Propaganda wird."

Heute wurde dieser Anspruch, von einem faschistoiden, geschichtsvergessenen Mob mit Füßen getreten.
Dass jüdische Studentinnen und Studenten heute an der @FU_Berlin wieder Angst um Leib und Leben haben müssen, ist eine Schande für ganz Deutschland.

Heute nun stehen die Organe der FU vor dem Lackmustest, ob der Geist der Freiheit, in dem die Universität gegründet wurde, noch lebt oder nur noch eine hohle Phrase ist, die für Feiertagsreden herausgeholt wird.

Gilt der hehre Wahlspruch Veritas - Iustitia - Libertas noch, oder ist er nur Makulatur?
HIC RHODOS, HIC SALTA FU BERLIN!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Dezember 2023, 08:23:01
ZitatDer Konflikt um Antisemitismus an der Universität der Künste Berlin spaltet weiterhin die Studentenschaft. Die antiisraelischen Kräfte gingen autoritär vor, erzählt eine Studentin.

Manolopoulos betont immer wieder den autoritären Gestus des »Student Collective«. Sie berichtet, dass Kommilitonen und Lehrpersonen unter Druck gesetzt würden, Stellung zu beziehen. Wenn sie sich weigerten, werde ihnen vorgeworfen, »zu privilegiert« zu sein; »wenn sie sich aber gegen Antisemitismus aussprechen, werden sie diffamiert«.

Es sei absurd, meint Manolopoulos: Gruppen wie die AG Intersektionale Antidiskriminierung führten sonst Debatten über Mikroaggressionen und »Silencing«. Der Antisemitismus werde jedoch weder verurteilt noch benannt. Damit diskriminiere der AG »jüdische und israelische Studierende und wird so in der Negation zur AG Intersektionale Diskriminierung«. Sie hoffe in Zukunft auf eine Diskussionskultur, in der es Platz für den Schmerz von Israelis und von Palästinensern gebe.

https://jungle.world/artikel/2023/50/antisemitismus-udk-gegen-den-autoritaeren-protest

Da sieht man wieder, was Identitätspolitik/Intersektionalität bzw. deren Untergruppierung Postkolonialismus anrichten. Gehirnerweichung in Verbindung mit galoppierender ethischer Verrohung.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Dezember 2023, 10:42:15
ZitatJüdischer Student der FU Berlin – ,,Den Campus werde ich erst mal nicht alleine betreten"

Israelfeindliche Mitglieder der Gruppe ,,Students for Free Palestine" haben an der Freien Universität Berlin einen Hörsaal besetzt. Einige sind gegenüber jüdischen Studierenden ,,handgreiflich geworden, haben geschubst, getreten", schildert Lior Steiner gegenüber WELT TV-Reporter Gerrit Seebald.

https://www.welt.de/vermischtes/video249065512/Juedischer-FU-Student-Lior-Steiner-Diesen-Campus-werde-ich-nach-der-Aktion-heute-erst-mal-nicht-alleine-betreten.html

So weit ist es an deutschen Hochschulen schon gekommen. Das sind ähnliche Verhältnisse wie an den US-amerikanischen vorgeblich progressiv-liberalen Eliteunis.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Dezember 2023, 10:56:30
Zitat von: Onkel_Michael am 14. Dezember 2023, 22:56:49Heute nun stehen die Organe der FU vor dem Lackmustest, ob der Geist der Freiheit, in dem die Universität gegründet wurde, noch lebt oder nur noch eine hohle Phrase ist, die für Feiertagsreden herausgeholt wird.

Den Lackmustest hat die Uni gestern nicht bestanden.
ZitatFast den gesamten Donnerstagnachmittag hatten an die 100 Studenten den Hörsaal für diese ,,propalästinensische" Kundgebung besetzt gehalten. Blonde junge Frauen in roten Kufiyas, auch Palästinensertücher genannt, und hochgewachsene Männer mit akkurat gestutzten Bärten lauschten noch am frühen Abend, um kurz nach halb sechs, einer Frau, die gerade auf Englisch vom ,,barbarischsten Genozid" überhaupt sprach und damit das Vorgehen Israels im Gaza-Streifen meinte.

Plötzlich standen dutzende Polizisten im Saal. Es ertönten ,,Bullen raus"-Rufe, dann war die Übung in Israelhass nach rund sechs Stunden vorbei. So lange hatte die Universität das Treiben toleriert. Schon einige Stunden vorher waren zwar Polizeibeamte anwesend gewesen, weil eine kleine Gruppe von Studenten, die sich mit Israel solidarisch gezeigt hatten, geschubst und bedrängt worden war. Eine Räumung wollte die Universität infolgedessen offenkundig nicht, um kurz vor 14 Uhr war der erste Polizeieinsatz beendet, die Aktion dauerte an.

Enno Speer, 21, BWL-Student war den ganzen Tag als Beobachter im Hörsaal. Er ist Teil der informellen Gruppe ,,Jüdische Studenten an der FU", in der auch nicht-jüdische Unterstützer – wie Speer – aktiv sind. Die Gruppe hatte sich erst kürzlich als Reaktion auf eine Anti-Israel-Demo am Campus gebildet.

Speers Eindruck: Die Uni wollte die Veranstaltung dulden, im Verlauf des Tages aber wurde der Druck aus der Politik zugunsten einer Räumung zu groß. Mittags noch, sagt Speer, habe eine Mitarbeiterin aus der ,,Stabsstelle Diversity" vor dem Hörsaal Dinge gesagt wie: ,,Man muss beide Seiten sehen, und wir können hier jetzt nicht zensieren und so weiter." Die Besetzer sahen das grundsätzlich anders: Potenziell kritische Stimmen wollten sie nicht hereinlassen.
[...]
Bis 13 Uhr dann habe die Diversity-Mitarbeiterin mit den Palästina-Aktivisten im Hörsaal verhandelt, sagt er. Sie habe gefordert, dass die Aktivisten niemandem den Zutritt verwehren dürften. Spätestens danach sei die Veranstaltung ,,richtig akzeptiert" worden von der Uni – weil ja keiner mehr ,,ausgeschlossen" worden sei, so erzählt es Speer.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article249065674/Freie-Universitaet-Berlin-Und-dann-spuckt-eine-Frau-einen-Pro-Israel-Aktivisten-an.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 15. Dezember 2023, 16:02:03
Tja. Mal wieder zielsicher falsch entschieden.

Wie genau ist der Schah untersucht und bekrittelt worden, und wie begeistert war man von Khomeini?


https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Revolution#Erste_Verhaftungen_und_Exekutionen
https://de.wikipedia.org/wiki/Amir_Abbas_Hoveyda#Islamische_Revolution

Da kann nix Gutes kommen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 15. Dezember 2023, 19:09:21
Zitat von: Onkel_Michael am 14. Dezember 2023, 22:56:49Heute wurde dieser Anspruch, von einem faschistoiden, geschichtsvergessenen Mob mit Füßen getreten.
Dass jüdische Studentinnen und Studenten heute an der @FU_Berlin wieder Angst um Leib und Leben haben müssen, ist eine Schande für ganz Deutschland.
Ich halte es generell für kontraproduktiv, die ohnehin bis zum Siedepunkt aufgeheizte - nun ja - Debatte, noch weiter zu erhitzen. Was ist an der FU geschehen? Ein relativ kleine Gruppe von Fanatikern hat für einige Stunden einen Vorlesungssaal besetzt, um das zu zelebrieren, was sie für Palästina-Solidarität halten. Dabei wollten sie niemanden dulden, der konträre Ansichten hat. Betroffem war davon wohl vor allem ein wahrscheinlich jüdischer Student, der bereits zu ähnlichen Anlässen im FU-Umfeld die Auseinandersetzung mit besagten Fanatikern gesucht hatte. Man kannte sich vermutlich. Es kam zu einigen Drängeleien und Schubsereien, aber nicht zu ernsthaften Tätlichkeiten. Die Uni-Leitung brauchte offenbar einige Stunden, um das peinlichen Geschehen zu bemerken, einzuordnen, und nach vergeblichen Vermittlungsversuchen schließlich offensiv mit Polizeieinsatz zu beenden.

Wie gesagt, ein hochpeinlicher Vorfall, mit dem sich eine kleine, vernagelte Gruppe (wieder mal) desavouiert hat. Es gab aber keinen Nazimob, der etwa durch die Gänge tobte, um Juden zu drangsalieren. Es kann auch Gott sei Dank keine Rede davon sein, dass jüdische Studierende "Angst um Leib und Leben" haben müssten. Es bringt nichts, bei dem was tatsächlich geschieht, rhetorisch immer noch nachzulegen.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Dezember 2023, 22:13:16
Zitat»In Deutschland herrscht eine Kultur des Mundtot-Machens«

In einem Essay hat Publizist:in Masha Gessen Gaza mit einem jüdischen Ghetto der Nazis verglichen. War es eine kalkulierte Provokation kurz vor Verleihung des Hannah-Arendt-Preises? Hier erklärt Gessen ihren Blick auf deutsche Debatten.

https://archive.is/oZJkw#selection-3809.33-3809.45

Ich lese das Interview mit Masha Gessen und erkenne darin die gleiche krude Argementation einer Judith Butler oder Deborah Feldman.

Antiisraelische Einlassungen(1) und Deutschlandbashing aus dem bequemen Salonsessel heraus scheinen inzwischen zum "guten" Ton US-amerikanischer aktivistisch tätiger Intellektueller und Künstler zu gehören. Ob diese Leute sich genauso äußern würden, wenn sie Israel leben würden und der ständigen Bedrohung durch islamistischen Anschläge ausgesetzt wären? Ich denke, nein.

Dazu stehen noch die unverhüllten Drohungen Irans, der Hamas und der Hisbollah im Raum, den Staat Israel und seine Bewohner vollkommen zu vernichten. Auch diese Tatsachen werden ganz bewusst ignoriert und verdrängt.


(1) Damit ist nicht die legitime Kritik an der Politik Netanjahus oder der iaraelischen Regierung gemeint.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 16. Dezember 2023, 14:50:11
Zitat von: Max P am 15. Dezember 2023, 19:09:21
Zitat von: Onkel_Michael am 14. Dezember 2023, 22:56:49Heute wurde dieser Anspruch, von einem faschistoiden, geschichtsvergessenen Mob mit Füßen getreten.
Dass jüdische Studentinnen und Studenten heute an der @FU_Berlin wieder Angst um Leib und Leben haben müssen, ist eine Schande für ganz Deutschland.
Ich halte es generell für kontraproduktiv [...]

Das steht Dir natürlich frei, ich sehe das anders. Seit dem mittlerweile fast drei Monaten zeigen die Hamas-Unterstützer, dass sie auf unsere Werte, unsere Grundordnung und unseren Staat scheißen; und jetzt ist es mal gut mit dem dauernden Appeasment und dem "man muss zwei Seiten sehen" und dem ganzen Verständnis-Zeuchs. Nä, ich habe kein Verständnis mehr. Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil, denn jedes noch so geheuchelte Verständnis wird von diesen Herrschaften als Schwäche ausgelegt und das ist es, was wir uns gerade nicht erlauben dürfen. Wenn wir jetzt keine klare Kante zeigen, dann ist das ganze "Nie wieder ist jetzt" nur eines: hohles Gerede.

Übrigens, Du hast im zweiten Satz des zweiten Absatzes das "noch" vor "keinen" vergessen ;-)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 16. Dezember 2023, 14:58:29
Zitat von: RPGNo1 am 14. Dezember 2023, 22:10:00Diese Leute wollen die Zukunft unseres Landes sein? Niemals!

ZitatDie Gruppe ,,Students for Free Palestine" hat einen Hörsaal in der FU Berlin besetzt. Sie wirft der Leitung der Freien Universität eine ,,einseitige Haltung" im Nahostkonflikt vor.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/palastina-aktivisten-besetzen-horsaal-korperliche-auseinandersetzung-an-der-fu-berlin--raumung-beendet-10927540.html

Das ist schon amüsant. In Deutschland diskutiert eine Mitarbeiterin der "Stabsstelle Diversity" der FU Berlin mit den Besetzern eines Hörsaals, um was zu erreichen? Nichts.
Währenddessen vertreibt sich die Unileitung stundenlang die Zeit mit Eierschaukeln, ehe sie doch mal die Polizei in Aktion treten lassen.

In den USA, in denen die "Freedom of Speech" doch ungeheuer hoch geachtet und verteidigt wird, fackelt die Führung der Brown University (https://de.wikipedia.org/wiki/Brown_University) nicht lange, um eine Besetzung der Aula aufzulösen. Sie ruft die Cops, die die Besetzer verhaften und dann erkennungsdienstlich behandeln. Zudem wurden den Besetzern seitens der Uni disziplinarische und legale Konsequenzen angedroht.

https://www.browndailyherald.com/article/2023/12/forty-one-students-currently-being-arrested-booked-inside-university-hall-following-second-sit-in
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 16. Dezember 2023, 15:04:10
Zitat von: Onkel_Michael am 16. Dezember 2023, 14:50:11Übrigens, Du hast im zweiten Satz des zweiten Absatzes das "noch" vor "keinen" vergessen ;-)

wieso?
Es wurden doch eben einige mutmaßliche Hamas-Krieger in D festgenommen und an den Bundesgerichtshof überstellt. Die sollten hier wohl Anschläge auf jüdische Einrichtungen verüben.
Allein, dass die bisher sich in D eher schläferisch verhaltende Hamas offenbar aktiviert wurde, würde mir ein bisschen Sorge bereiten. Das ist was anderes als Aktivisten mit meist nur großen Klappe.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 16. Dezember 2023, 15:22:33
Zitat von: Onkel_Michael am 16. Dezember 2023, 14:50:11Seit dem mittlerweile fast drei Monaten zeigen die Hamas-Unterstützer,
Dennoch müssen jüdische Studierende an der FU oder einer anderen deutschen Hochschule nicht "um Leib und Leben fürchten", und ich sehe auch nicht, dass sich daran ändern etwas zu ändern droht. Ich bleibe dabei, dass gerade in der jetztigen Situation auf hyperventilierende Sprache verzichtet werden sollte. Das meine ich ganz allgemein.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 16. Dezember 2023, 15:31:30
Zitat von: RPGNo1 am 16. Dezember 2023, 14:58:29Währenddessen vertreibt sich die Unileitung stundenlang die Zeit mit Eierschaukeln, ehe sie doch mal die Polizei in Aktion treten lassen.
Dass in Uni-Hörsälen auch politisch kontroverse Veranstaltungen stattfinden, ist zunächst einmal guter alter Brauch. Wenn die Pali-Tüchler*innen Gegenrede zugelassen hätten, wäre es  - vielleicht - bei diesem Brauch geblieben. Ich unterstelle einer Unileitung erst einmal weder Gleichgültigkeit noch bösen Willen, wenn sie nicht sofort und umstandlos zum letzten Mittel der polizeilichen Räunung greift.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 16. Dezember 2023, 17:06:33
Zitat von: Max P am 16. Dezember 2023, 15:31:30
Zitat von: RPGNo1 am 16. Dezember 2023, 14:58:29Währenddessen vertreibt sich die Unileitung stundenlang die Zeit mit Eierschaukeln, ehe sie doch mal die Polizei in Aktion treten lassen.
Dass in Uni-Hörsälen auch politisch kontroverse Veranstaltungen stattfinden, ist zunächst einmal guter alter Brauch. Wenn die Pali-Tüchler*innen Gegenrede zugelassen hätten, wäre es  - vielleicht - bei diesem Brauch geblieben. Ich unterstelle einer Unileitung erst einmal weder Gleichgültigkeit noch bösen Willen, wenn sie nicht sofort und umstandlos zum letzten Mittel der polizeilichen Räunung greift.


Klingt gut, wenn, ja wenn ...
- die Uni-Leitung die Aktion nicht über 6 Stunden quasi geduldet hätte und sie jemand wichtigeren als eine subalterne Verwaltungsangestellte (die von den Protestierenden ganz offensichtlich nicht ernst genommen wurde) zu Verhandlungen zum betreffenden Ort geschickt hätte,
- es nicht zu übergriffigen Verhalten gegenüber anderen Studenten gekommen wäre, die lediglich im Hörsaal den Aktivisten ruhig zuhören wollten,
- die Stimmung in Berlin aufgrund der massiv angestiegenen Vorfälle in den letzten 2 Monaten nicht sowieso schon sehr volatil wäre,
- nicht radikale und extremistische Personen von außerhalb (wer hat die wohl informiert?) in den Protest eingebunden worden wären,
- die Aktivisten sich nicht durch den "Erfolg" ermutigt fühlen würden, die Aktionen bald zu wiederholen (erinnert das nicht irgendwie an die letzte Generation?)

https://www.zeit.de/campus/2023-12/palaestina-aktivisten-fu-berlin-besetzung-hoersal-israel


Und noch ein Artikel zum Thema
Zitat"Sie sagten uns, Israel sei doch selbst schuld am Angriff der Hamas"

An der Berliner Universität der Künste gibt es Anti-Israel-Proteste, in Chats kursieren antisemitische Symbole. Studierende und der Präsident fürchten eine Eskalation. Von Annabel Wahba und Carlotta Wald
https://archive.is/d5mbt
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 16. Dezember 2023, 17:32:25
Zitat von: kosh am 15. Dezember 2023, 16:02:03Wie genau ist der Schah untersucht und bekrittelt worden, und wie begeistert war man von Khomeini?

Ich kannte damals einige linke iranische Studenten, die vor dem Schah und seinem SAVAK nach Deutschland geflohen waren. Man kann nicht sagen, dass da viele von Khomeni begeistert waren. Damals kam einem eher der Ausdruck "vom Regen in die Traufe" in den Sinn. Habe leider dann nicht mehr mitgekriegt, wie deren Leben weiter verlaufen ist.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 17. Dezember 2023, 12:47:16
ZitatSeit dem Beginn des Nahostkriegs nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober haben Behörden in Deutschland gut 4300 Straftaten mit Bezug zum Nahostkonflikt registriert, darunter fast 500 Gewalttaten. Die Zahlen nannte Justizminister Marco Buschmann (FDP) beim Jüdischen Gemeindetag in Berlin. Der FDP-Politiker bekräftigte, dass das Strafrecht strikt angewandt werden muss. Er mahnte die Innenminister der Länder, die Polizeitaktik bei Demonstrationen zu ändern und Beweissicherung vor Deeskalation zu setzen.

Davidsterne würden auf Häuser gesprüht, israelische Flaggen angezündet, auf Demonstrationen gebe es hundertfach Vernichtungs- und Morddrohungen gegen Israel und gegen Jüdinnen und Juden, so Buschmann. »Und das alles hat seine Wirkung.« Jüdinnen und Juden hätten Angst, in der Öffentlichkeit Hebräisch zu sprechen oder eine Kippa zu tragen. Veranstaltungen würden wegen Sicherheitsbedenken abgesagt, die Teilnahme am Gemeindeleben nehme ab. »Das ist die Saat des Hasses, die leider aufgeht«, sagte Buschmann weiter.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/israel-hamas-krieg-4300-straftaten-mit-nahost-bezug-seit-oktober-in-deutschland-a-09d4571a-4a57-4bad-9072-6ce843972319
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 17. Dezember 2023, 16:34:57
Zitat von: Max P am 16. Dezember 2023, 15:22:33
Zitat von: Onkel_Michael am 16. Dezember 2023, 14:50:11Seit dem mittlerweile fast drei Monaten zeigen die Hamas-Unterstützer,
Dennoch müssen jüdische Studierende an der FU oder einer anderen deutschen Hochschule nicht "um Leib und Leben fürchten", und ich sehe auch nicht, dass sich daran ändern etwas zu ändern droht. Ich bleibe dabei, dass gerade in der jetztigen Situation auf hyperventilierende Sprache verzichtet werden sollte. Das meine ich ganz allgemein.

Kannst du das überhaupt beurteilen?
Was genau macht dich dort zum Experten?

Und nicht zuletzt:
Beim Klimaaktivismus kanns für dich gar nicht genug Alarmismus und Hyperventilation geben.
Von "allgemein meinen" kann also gar keine Rede sein.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 17. Dezember 2023, 20:09:14

Zitat von: zimtspinne am 17. Dezember 2023, 16:34:57
Zitat von: Max P am 16. Dezember 2023, 15:22:33
Zitat von: Onkel_Michael am 16. Dezember 2023, 14:50:11Seit dem mittlerweile fast drei Monaten zeigen die Hamas-Unterstützer,
Dennoch müssen jüdische Studierende an der FU oder einer anderen deutschen Hochschule nicht "um Leib und Leben fürchten", und ich sehe auch nicht, dass sich daran ändern etwas zu ändern droht. Ich bleibe dabei, dass gerade in der jetztigen Situation auf hyperventilierende Sprache verzichtet werden sollte. Das meine ich ganz allgemein.
Kannst du das überhaupt beurteilen?
Was genau macht dich dort zum Experten?
Was genau macht dich zur Expertin, zu beurteilen abzuurteilen, was ich beurteile?

Zitat von: zimtspinne am 17. Dezember 2023, 16:34:57Beim Klimaaktivismus kanns für dich gar nicht genug Alarmismus und Hyperventilation geben.
Quatsch3
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 17. Dezember 2023, 22:44:59
Nur zur Information: In eigener Sache: Hass (https://onkelmichael.blog/2023/12/17/in-eigener-sache-hass/)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 17. Dezember 2023, 23:31:15
Zitat von: Onkel_Michael am 17. Dezember 2023, 22:44:59Nur zur Information
Du musst appellieren, auf hyperventilierende Sprache zu verzichten. Dann wird alles gut :2thumbs:

(könnte Spuren von Ironie enthalten)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 18. Dezember 2023, 02:31:32
Zitat von: eLender am 17. Dezember 2023, 23:31:15
Zitat von: Onkel_Michael am 17. Dezember 2023, 22:44:59Nur zur Information
Du musst appellieren, auf hyperventilierende Sprache zu verzichten. Dann wird alles gut :2thumbs:

(könnte Spuren von Ironie enthalten)

Hm. Ja. JETZT sagst Du das. Naja, ich habe die Herrschaften jetzt angeschrieben, ob wir uns nicht zu einem Stuhlkreis treffen wollen, um über unsere Gefühle zu sprechen. Ich hätte dazu schreiben sollen, dass es sich bei "Stuhlkreis" um Sitzmöbel handelt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 13:07:45
ZitatGruppenvergewaltigungen, Demütigungen, Verstümmelungen: In Israel tragen Ermittler und Zivilgesellschaft Beweise für sexualisierte Gewalt am 7. Oktober zusammen. Es spricht viel dafür, dass die Angriffe auf Frauen systematisch waren.

https://archive.is/g05A2

Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese grausamen Tatsachen in nicht wenigen postkolonialistischen bzw. linksradikalen Aktivistenzirkeln und unter pro-palästinensischen Demonstranten verschwiegen oder verleugnet oder im Extremfall sogar als legitimer Widerstand gerechtfertigt werden.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 16:55:46
Oh, der ist hart.

https://i0.wp.com/whyevolutionistrue.com/wp-content/uploads/2023/12/GBHZzlAXMAAAFNh.jpg?ssl=1


PS: Wer den Zusammenhang nicht versteht, es geht um diese Tunnel.

https://www.spiegel.de/ausland/gaza-israel-praesentiert-riesigen-hamas-tunnel-der-unterirdische-terror-highway-a-1506a920-4752-4f99-909d-7abb788d1718
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 18. Dezember 2023, 17:46:48
als Ergänzung dazu noch etwas Innenansicht und Tunnel-Action, als das Teil noch in Betrieb war:

https://twitter.com/AhmadMansour__/status/1736455347403960719


da fragste dich, wie es gelingen konnte, solche Strukturen und Bauwerke zu errichten in einem relativ schmalen und immerzu überwachten Landstreifen.
Das Baumaterial muss ja auch rangekarrt werden, und die Schächte wurden sicher nicht von Hand gebuddelt.
Insgesamt aber sehr schlau, keine Computer und Mobeiltelefone zu nutzen.
Und schön kühl ist es da unten in den Gewölben auch.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 18. Dezember 2023, 17:53:50
Für Onkel Michael hab ich hier auch noch einen link:

https://www.nzz.ch/feuilleton/als-ich-juden-nicht-riechen-konnte-ueber-den-antisemitismus-von-josef-stalin-judith-butler-greta-thunberg-und-mir-ld.1767043

Herzallerliebst geschrieben und sehr lesenswert, wie ich finde.

ZitatMir war aber mein krumm klingender Nachname unangenehm, meine aschkenasische Nase auch. Ich sah mich mit den Augen unserer Antisemiten. War ich selbst einer? Der Antisemitismus ist vollkommen inklusiv, selbst Juden dürfen Antisemiten sein und erst recht Mischlinge, wie mich die Nazis genannt hätten.



Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 18. Dezember 2023, 18:49:07
Zitat von: Onkel_Michael am 18. Dezember 2023, 02:31:32
Zitat von: eLender am 17. Dezember 2023, 23:31:15
Zitat von: Onkel_Michael am 17. Dezember 2023, 22:44:59Nur zur Information
Du musst appellieren, auf hyperventilierende Sprache zu verzichten. Dann wird alles gut :2thumbs:
(könnte Spuren von Ironie enthalten)
Hm. Ja. JETZT sagst Du das. Naja, ich habe die Herrschaften jetzt angeschrieben, ob wir uns nicht zu einem Stuhlkreis treffen wollen, um über unsere Gefühle zu sprechen. Ich hätte dazu schreiben sollen, dass es sich bei "Stuhlkreis" um Sitzmöbel handelt.
Nein, das bezog sich sehr wahrscheinlich auf mich. ;) Und natürlich meinte ich auch nicht, man solle behutsam mit Hamas-Verstehern umgehen, sondern dass es keinen Sinn macht, die diesbezügliche Situation an deutschen Universitäten - oder überhaupt in Deutschland - über das hinaus zu dramatisieren, was tatsächlich geschieht. Letzteres ist unerquicklich genug.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Habra am 19. Dezember 2023, 00:45:39
Zitat von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 16:55:46Oh, der ist hart.

https://i0.wp.com/whyevolutionistrue.com/wp-content/uploads/2023/12/GBHZzlAXMAAAFNh.jpg?ssl=1
...

Wenn man kurz nachrechnet, wären das ca. 1090 $ pro Einwohner und Jahr für die letzten sieben Jahre gewesen. Und dabei lebt die Hälfte der Einwohner des Gazastreifens unterhalb der Armutsgrenze von 2 $ pro Tag.

Wäre dieses Geld dem palästinensischen Volk im Gazastreifen zugutegekommen, hätte eine vernünftige Wirtschaft aufgebaut werden können. Aber dann wäre den Parasiten (ja, ich verwende diesen Ausdruck absichtlich) der Hamasführer deren Wohlstand und Luxus abhandengekommen.  $)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 19. Dezember 2023, 14:07:39
@ Max

Hast du mal ein, zwei konkrete Beispiele für Überdramatisierung?
Wenn möglich, nicht irgendwelche Schnuller auf twitter, sondern was eher offizielles, relevantes.
Dass die Bewohner der Quasselmedien ständig hyperventilieren, wissen wir ja.

Noch ein Artikel über das Hamas-Tunnelsystem, der etwas weiter ausholt. Ist nicht ganz frisch, aber trotzdem total interessant.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-11/hamas-tunnel-gazastreifen-boden-joel-roskin

ZitatEs gibt – schon seit den Achtzigerjahren – auch Tunnel zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, damit fing alles an. Die wurden und werden hauptsächlich genutzt, um zu schmuggeln – Menschen, Terroristen, Kühe, Autos, Kühlschränke, sogar auf unterirdischen Schienen. Dann gibt es Tunnel zwischen dem Gazastreifen und Israel. Diese wurden schon etwas vor, aber maßgeblich nach Israels Rückzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005 gegraben. Hauptsächlich um Terrorangriffe zu verüben.
Der Abzug war evtl ein Fehler. Frieden stand ja ohnehin nie zur Debatte von Palästinenserseite.   

ZitatRoskin: Ich würde erwarten, dass sich im Kernbereich, in etwa 20 bis 30 Metern Tiefe, die Logistikeinrichtungen und Schlafsäle für die Hamas-Soldaten befinden. Dieser Teil ist wegen seiner Lage schon ziemlich gut vor Luftangriffen geschützt. Es gibt mittlerweile an manchen Stellen vermutlich bis zu drei Tunnelsysteme übereinander. Irgendwo in 40 bis 60 Meter Tiefe verstecken sich wahrscheinlich die hochrangigen Befehlshaber, auch die besten Waffen und Ausrüstungen befinden sich womöglich dort.
Das ist eine ganz andere Welt, alles ist still, und sicher vor Israels Bomben. Die Tunnel breiten sich horizontal aus, es gibt weit über 1.000 Öffnungen an der Oberfläche, viele in Gebäuden innerhalb und außerhalb von Gaza-Stadt, von denen aus die Hamas plötzlich auftauchen und aus verschiedenen Winkeln auf die IDF-Truppen schießen kann.

ZitatZEIT ONLINE: Sind alle Eingänge so gut versteckt? Ich habe gelesen, dass israelische Truppen 2014 im Gazastreifen einen Tunneleingang unter einer Waschmaschine gefunden haben.

Roskin: Ja, sie befinden sich auch in Schulen, Moscheen, Krankenhäusern. Bereits 2002 versteckte die Hamas im südlichen Rafah Schachtöffnungen von Waffenschmuggeltunneln unter Betten in Kinderzimmern. Das Tunnelsystem ist gesellschaftlich verankert. Es gibt im Internet Bilder von Brautpaaren, die in Tunneln Hochzeitsfotos machen. Viele Kinder besuchen die Tunnel als Teil ihrer schulischen Ausbildung. Die Tunnel sind der Stolz der Hamas.

Perfekte Location für Filme wie Shutter Island.
Mindfuckfilme dort zu drehen (wenn der Raum wieder Israel gehört  8)  :angel:) wäre auch sehr angemessen. Und wäre eine Art Gedenkstätte an die vielen Opfer und verschleuderten Hilfsmilliarden, auch aus Deutschland.

(der letzte Teil zeigt auch mal wieder auf, dass man Zivilbevölkerung und Hamas nicht trennen kann und sollte. Die sind viel stärker miteinander verworben, als es einem Teil der Linken ins Konzept passen dürfte. Wird daher auch tabuisiert, Umfrageergebnisse ignoriert)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. Dezember 2023, 21:33:09
Zitat von: zimtspinne am 19. Dezember 2023, 14:07:39@ Max

Hast du mal ein, zwei konkrete Beispiele für Überdramatisierung?
Wenn möglich, nicht irgendwelche Schnuller auf twitter, sondern was eher offizielles, relevantes.
Dass die Bewohner der Quasselmedien ständig hyperventilieren, wissen wir ja.
Ich meine schon hauptsächlich den internetten "Diskurs", aber auch manches Gerede in herkömmlichen Medien. Immer wieder werden anlässlich Pro-Palästina-Demos die 30erJahre oder die Nazizeit beschworen und dass "es wieder soweit sei". "Soweit" ist aber zum Glück nicht und es sieht auch nicht so aus, als drohten uns solche Verhältnisse wieder. (Der allgemeine Rechtsruck ist in der Tat bedrohlich, aber nicht in der Weise wie 1933.)
Die Moral geht dabei steil wie Schmidts Katze. Wer an die furchtbare Situation der Zivilbevölkerung im Gazastreifen oder gar an das Leiden der Pälesinenser in der Westbank erinnert, oder umgekehrt an die israelischen Opfer denkt, hat je nach eingenommener Seite "jeden moralischen Kompass verloren", "keinerlei Empathie", "seine Menschlichkeit aufgegeben", "endgültig die Maske fallen gelassen" und überhaupt. Außerdem wird der Antisemitismusvorwurf mit einer inflationären Selbstverständlichkeit erhoben wie kaum je zuvor. Aber weder politische Blindheit und Blödigkeit gegenüber Hamas und Co. gegenüber noch Israelkritik sind aus sich heraus antisemitisch. Aber davon später vielleicht mehr.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 19. Dezember 2023, 23:28:17
Zitat von: zimtspinne am 19. Dezember 2023, 14:07:39Ist nicht ganz frisch, aber trotzdem total interessant.

Ja, mich hat ja der Teil "Boden" neugierig gemacht. Und da der Artikel (zumind. für mich) hinter Barrikaden verborgen ist, habe ich die Panzerknacker mal machen lassen: https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fpolitik%2Fausland%2F2023-11%2Fhamas-tunnel-gazastreifen-boden-joel-roskin%2Fkomplettansicht

ZitatWichtig ist auch, dass es außer dem Wadi Gaza keine Flüsse gibt, die den Gazastreifen kreuzen und im Laufe der Zeit Felsen oder Geröll mit sich gebracht hätten, die das Graben erschweren. Es gibt kein Hartgestein, das erhebliche mechanische Mittel für den Tunnelbau erfordern würde.

Ich sach ja immer: nicht den Untergrund vergessen! ::)  Die haben auch die richtigen Voraussetzung für ihr Maulwurfprojekt. Ich hatte mich schon länger gefragt, was da für Bedingungen im Untergrund herrschen und wie es mit dem Grundwasser aussieht (wenn man so tief buddelt, muss man das ggf. im Taucheranzug machen, aber die ham Glück). Trotz der guten Voraussetzungen muss das Millionen gekostet haben, gerade die größeren Tunnel, die mit Beton verkleidet sind. Es gibt die Überlegung, das alles einfach mit Salzwasser zu fluten, aber mit dem Bedenken, damit das Grundwasser großräumig zu versalzen.

So wie es aussieht, ist davon aber nicht wirklich etwas vorhanden und es spielt auch keine Rolle bei der Trinkwasserversorgung. Für die Landwirtschaft hat das wahrscheinlich auch keine große Bedeutung, die scheint da sowieso kaum vorhanden. Wen es interessiert: man auf Gurgel-Maps (oder -Örth) die Luftbilder des Gaza-Streifens und des Umlandes ansehen. Da wird auf den ersten Blick klar, was das schiefläuft bzw. was man alles versäumt hat. Statt Löcher zu graben, hätte man sich abschauen können, was die Israelis aus der Wüste gemacht haben. Die sind gerade agrarisch extrem entwickelt (das Luftbild spricht Bände)...

Achso: selbst wenn man die Tunnel (vor allem die betonierten) flutet, hätte das noch touristisches Potential: Sowas ist für Höhlentaucher (die aus dem Westen mit den dicken Brieftaschen) eine echte Attraktion. Ein Alleinstellungsmerkmal für die Instawelt, man hätte nicht umsonst gebuddelt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Typee am 20. Dezember 2023, 09:00:03
Zitat von: eLender am 19. Dezember 2023, 23:28:17Wen es interessiert: man auf Gurgel-Maps (oder -Örth) die Luftbilder des Gaza-Streifens und des Umlandes ansehen. Da wird auf den ersten Blick klar, was das schiefläuft bzw. was man alles versäumt hat. Statt Löcher zu graben, hätte man sich abschauen können, was die Israelis aus der Wüste gemacht haben. Die sind gerade agrarisch extrem entwickelt (das Luftbild spricht Bände)...


Israel ist das Dorado der Wurzeltropfbewässerung. Wenn ich sehe, wie bei uns gelandwirtschaftet wird mit den Riesensprinklern und ihren aberwitzigen Verdunstungsverlusten, kommen mir manchmal die Tränen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 20. Dezember 2023, 12:46:57
Sehr interessantes Interview:

ZitatSpätestens seit 2007 ist die palästinensische Gewaltanwendung nur noch Selbstzweck. Die Pläne von israelischen, wie auch arabischen Akteuren, Gaza, ich sag es mal salopp, zu einem Hongkong oder Singapur des Nahen Ostens werden zu lassen, waren fix und fertig in der Schublade. Das politisch ungeschickte Handeln des Palästinenserpräsidenten Abbas und der Terror der Hamas hat diese Entwicklung verhindert. Das ist die Tragödie des palästinensischen Volkes. Dass es Gewalt einsetzte, aber nicht als Mittel zum politischen Zweck, sondern allein als Mittel der Rache und Wut. Besonders deutlich wurde das am 7. Oktober. Die Dimension der Blutorgie ist unvorstellbar. Die Konsequenz: Gaza wird in Schutt und Asche gelegt. Es ist eine Tragödie. Man kann die Wut der Palästinenser nachvollziehen, aber sie müsste sich eigentlich gegen ihre Führung richten, die nicht bereit ist, das Los der eigenen Bevölkerung zu verbessern.

...

Die Siedlerbewegung steht in Korrelation mit der aus meiner Sicht falschen, weil auf Gewalt setzenden Politik der Palästinenser. Es hat mehrere Chancen gegeben, dass das Westjordanland Autonomie erhält. Sie wurden alle abgelehnt. 1978 gab es 700 Siedler im Westjordanland. Heute sind 700.000. Das war die Antwort. Ich beschönige nichts: Ich halte die Siedlungspolitik politisch für eine Torheit und viele Siedler sind mir zuwider. Eine Dummheit ergibt die andere.

https://taz.de/Historiker-Wolffsohn-ueber-Nahostkonflikt/!5976741/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Dezember 2023, 13:16:20
Zitat von: Juliette am 20. Dezember 2023, 12:46:57Sehr interessantes Interview:

Vielen Dank. Ich möchte auch gleich zwei weitere wichtige Absätze zitieren, auch im Hinblick auf die anderen Diskussionen, die auf diesem Forum parallel laufen.

ZitatAntisemitismus in Deutschland kommt aus drei Richtungen, sagen Sie. Von der Linken, von der Rechten und von der muslimischen Seite. Wie geht das jetzt weiter?

Indem man die Wirklichkeit als Wirklichkeit erkennt. Die Einschätzung und die Gegenstrategien zum Antisemitismus waren bis kürzlich geradezu absurd. Bis zum 7. Oktober, das besagen auch die Statistiken, wurde vor allem der rechtsextreme Antisemitismus gesehen. Dabei war schon vorher völlig klar, dass es den linksextremistischen teilweise bis ins linksliberale Lager hineinreichende Antisemitismus auch gibt. Bei der neuen Linken ist es etwas anders als früher, sie versteht sich als antikolonialistisch und Israels Zionismus ist für sie die Speerspitze des westlichen Kolonialismus und Imperialismus, daher die starke Identifizierung mit den Palästinensern. Das ist allerdings bar jeder historischen Realität. Es ist blanker Unsinn und eine Ideologie, die wie ein Krebsgeschwür insbesondere an Universitäten wuchert.

Im linken Lager ist es schwierig, den muslimischen Antisemitismus zu benennen, übrigens auch Homophobie und Frauenfeindlichkeit.

Dabei ist es doch eindeutig. Die erlebte verbale oder körperliche Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, die in zig Statistiken, vor allem von der EU-Agentur für Grundrechte belegt wurde, sagt, dass die meiste Gewalt gegen diese zuletzt von Muslimen ausgegangen ist. Warum kriegt man in Deutschland Ärger, wenn man das ausspricht? Man kann in der Demokratie alles sagen. Aber hier setzt die Schweigespirale ein und da mache ich nicht mit. Dazu gehört eigentlich nicht viel Mut, man muss nur ein Stück weit gesellschaftliche Isolierung auf sich nehmen. Jetzt reden übrigens alle nur noch über die muslimische Gefahr. Das ist in dieser Pauschalität auch völlig idiotisch, es gibt nach wie vor die beiden anderen auch.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Dezember 2023, 17:49:16
ZitatMuriel Bowser, Bürgermeisterin von Washington, D.C., will ihre Weihnachtsansprache halten. Plötzlich ertönen Pro-Palästina-Rufe. Die Störung weiß sie zu kontern – in den höchsten Tönen.

https://www.spiegel.de/panorama/washington-buergermeisterin-bowser-uebertoent-proteste-mit-einem-lied-a-70f7d757-9bf2-4599-8daa-8577c92a4490

 :2thumbs:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 20. Dezember 2023, 18:39:41
In meiner ersten Wohnung (Südbalkon mit großen Panoramafenstern) hatte ich auch so eine Wurzelbewässerung für zwei große Balkonkästen mit Rankgitter. Die standen auf dem Balkon und verdorrten ziemlich zügig. Wegfahren ging nicht mal übers WE.
Hab eben nachgeschaut, das Gardena-Urlaubsbewässerungssystem gibts noch :)
Ich bin ein unverbesserlicher Israel-Freund genau wegen dieses Innovationsenthusiasmus, der mich schon im jugendlichen Alter beeindruckte. Es gibt dort auch weltweit die meisten Start-ups.
Wenn die Welt eines Tages untergeht, wird Israel als einziges überleben (mit Ratten zusammen und Katzen).

Ägypten praktiziert die Tunnelflutung schon seit langem. Vorwiegend gegen Schmuggler- und Schlepperbanden, aber auch zur Terrorbekämpfung.
Zum Fluten verwenden sie alles erdenkliche - von Brunnenwasser über Meerwasser bis Abwasser und Giftgas.
Israel wollte ja Meerwasser verwenden, was zwar unschön für die Böden wäre. Andererseits sickert ohnehin schon jetzt ständig Meerwasser ins Grundwasser, da Gaza im Gegensatz zu Israel gar kein Wassermanagement hat und ihre Grundwasserspeicher jahrelang überstrapazierten. Man war ja auch mit Tunneln (neues Verb) vollauf beschäftigt. Keine Zeit für Wassermanagement.

Der Grund, warum sie bisher damit zögerten, dürften wohl eher die verbliebenen Geiseln sein, die ja bekanntermaßen und mit unbekannten wechselnden Standorten im Tunnelsystem gehalten werden.




Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 20. Dezember 2023, 19:24:21
Man muss die Typen und Typinnen in dem Video weder mögen noch ihnen die Bedeutung einer "Bewegung" zubilligen, aber ein antisemitischer Vorfall war es wohl doch eher nicht.
ZitatWichtiges Statement der Studentenbewegung, die den Hörsaal an der FU in #Berlin (https://twitter.com/hashtag/Berlin?src=hashtag_click) besetzt hat:
https://twitter.com/RashadAlhindi/status/1737452853554278745
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Dezember 2023, 19:52:38
@Max P

Einen verlogeneren Kommentar habe ich wohl selten gesehen. Alle anderen sind also irgendwie Schuld und Täter. Sie selber sind harmlose Studenten und Protestierende. Dazu noch viel linksextremistischer Propagandasprech und Opfer-Mimimi. 

Es ist wohl kein Zufall, dass das Video auf dem Twitter-Kanal eines deutsch-palästinensischen Filmemachers und Journalisten veröffentlicht wurde, der mindestens einmal mit antisemitischen und antiisraelischen Verschwörungstheorien auffiel.

https://twitter.com/RashadAlhindi/status/1500079315333042177

Und weiter im Text.

Klasse gegen Klasse (https://www.klassegegenklasse.org/wer-wir-sind/): "KLASSEGEGENKLASSE.ORG ist die täglich aktualisierte Nachrichtenseite von RIO, der Revolutionären Internationalistischen Organisation, Sektion der ‎"Trotzkistischen Fraktion – Vierte Internationale (FT-CI) in Deutschland, gemeinsam mit der marxistischen jugend münchen, der internationalen sozialistisch-feministischen Gruppierung Brot und Rosen und der antikapitalistischen Hochschulgruppe organize:strike."

Waffen der Kritik (https://www.klassegegenklasse.org/waffen-der-kritik-wir-haben-eine-welt-zu-gewinnen/): Marxistische Hochschulgruppe von Klasse Gegen Klasse

Noch mehr zu den Aufrufen von Waffen der Kritik: https://www.klassegegenklasse.org/author/waffen-der-kritik-1/ 
#)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 20. Dezember 2023, 20:09:32
Zitat von: Juliette am 20. Dezember 2023, 12:46:57Sehr interessantes Interview:
Ja, es werden auch mal die Fakten erwähnt, die man meist untergehen läßt. Einfach mal weg vom Opfernarrativ, dann hat man auch ein besseres Verständnis, was da auch auf palästinensische Seite schiefläuft (ja, es sind da bestimmte Strukturen, die das zu verantworten haben. Aber nur auf Israel zu zeigen, ist so falsch wie dumm). Ich bin mal dem Zitat von Wolfsohn nachgegangen:

ZitatDie tollste Idee ist der Bau einer künstlichen Insel vor der Küste Gazas. Dort soll ein großer Hafen entstehen. Derweil wachsen an der Grenze zwischen dem Gaza-Streifen und Israel groß angelegte Industriezonen. Eine schnelle Autobahn würde quer durch Israel führen und Gaza mit dem palästinensischen Westjordanland verbinden.

Zuvor schon wäre die Strom- und Gasversorgung dauerhaft sichergestellt worden. Eine moderne Meerwasserentsalzungsanalage sorgte dafür, dass die inzwischen auf drei Millionen Menschen angewachsene Bevölkerung des schmalen Küstenstreifens täglich Zugang zu frischem Wasser hätte. Marriot, die internationale Hotelkette, hat schon vor ein paar Jahren überlegt, ein zweites Hotel am Strand zu errichten für eine wachsende Klientel zahlungskräftiger Touristen. Strandrestaurants säumen das Ufer zum Mittelmeer. »43 Kilometer beste Sandstrände im Mittelmeer«, das ist eines der Assets des neuen Stadtstaates Gaza. Leicht zu erreichen mit einem neuen internationalen Flughafen. Ein Spiel-Casino wurde schon vor Jahren von Palästinenser-Führer Jassir Arafat gebaut.

Was ich hier aufzähle, ist keine Fantasie eines durchgeknallten Zeitgenossen im Herbst 2023. Sondern eine Zusammenfassung einer vom Internationalen Institut für Terrorismusbekämpfung im israelischen Herzlia veranstalteten Tagung im Herbst 2021, worüber damals auch in deutschen Zeitungen berichtet wurde.
https://rainer-hank.de/faz-kolumne/hanks-welt/gaza-und-singapur/

Man wollte nie wirklich einen Frieden oder eine Lösung, die Kompromisse erfordert hätte (es werden im taz-Artikel noch andere Punkte aufgezählt). Hätte man die ganzen Millionen (es werden kumulativ sogar Milliarden genannt) nicht für einen total sinn- und aussichtslosen Krieg in den Sand gegraben, dann könnte man sich wohl nicht mehr so gut als reines Opfer verkaufen. Gaza hat ein großes Potential, aber nicht, um Israel zu vernichten, sondern um selbst auf die Beine zu kommen. Dafür gab und gibt es eine Menge internationale Hilfe. Auch die Israelis sind daran interessiert, dass es da wirtschaftlich gut läuft, dann hat man auch kein so großes Interesse daran, mordend durch die Gegend zu ziehen. Die Probleme sind gewaltig (ich komme nochmal auszugsweise darauf) und eine von extremer Ideologie getriebene Politik wahrscheinlich nicht die Lösung.

ZitatBeschränken wir uns auf die ökonomischen Gründe. Dann müsste man sagen: Es sind die Anreize, Dummkopf! Offenkundig sind die von den Hamas-Terroristen offerierten Belohnungen für den antizionistischen Hass, das Ziel einer Auslöschung der Juden in ganz Eretz Israel, postum womöglich gekrönt von himmlischem Lohn, größer als die Anreize, mit wirtschaftlicher Anstrengung zu Wohlstand, Frieden und internationaler Anerkennung zu gelangen. Hinzu kommt das Regime der autoritären Hamas-Diktatur, das eine Opposition im Keim unterdrücken würde, auch wenn diese im Interesse aller Bürger wäre.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 20. Dezember 2023, 20:17:01
Zitat von: RPGNo1 am 20. Dezember 2023, 13:16:20Ich möchte auch gleich zwei weitere wichtige Absätze zitieren, auch im Hinblick auf die anderen Diskussionen, die auf diesem Forum parallel laufen.
Genau das habe ich auch gedacht, als ich den Text gelesen habe. Insbesond. an eine (im Gwup-Faden zu findende) Absonderung eines besorgten Bürgers mit dem Namen Barto, der das Problem mit dem Wokismus und dem Antisemitismus einfach mal weg-ignoriert.

Zitat von: RPGNo1 am 20. Dezember 2023, 13:16:20Das ist allerdings bar jeder historischen Realität.
Das ist genau der Grund, warum das ein Thema auch für den Skeptizismus ist. Der Postkolonialismus-Unsinn baut auf einer postfaktischen Weltsicht auf. Wer das als nicht relevant für Skeptiker hält, der ist auch postfaktisch unterwegs.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 20. Dezember 2023, 20:20:19
@ RPG

vielleicht sind diese beiden links für dich interessant, bekam die die Tage in einer meiner bublles (die sind alle gut abgeschottet, also kein twitter und Konsorten), kam aber noch nicht dazu, sie zu lesen. Hab eben überflogen, im Kern gehts um dieses ganze Konglomerat aus .. siehe Text ;)
ich dachte ja, die taz ist eher selbst in diesen Gewässern unterwegs... schon deren Sternchensalat schreckt mich normalerweise ab und ich hab dort schon länger kaum noch was gelesen.

https://taz.de/Israel-als-Symbol-des-Boesen/!5976692/
https://taz.de/Antisemitismus-an-US-Eliteunis/!5977408/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 20. Dezember 2023, 20:33:30
Zitat von: RPGNo1 am 20. Dezember 2023, 19:52:38@Max P

Einen verlogeneren Kommentar habe ich wohl selten gesehen. Alle anderen sind also irgendwie Schuld und Täter. Sie selber sind harmlose Studenten und Protestierende. Dazu noch viel linksextremistischer Propagandasprech und Opfer-Mimimi. 
Eine bedeutungslose, wirre Politsekte, wie es sie etliche gibt und wie sie über die Jahre kommen und gehen. Die Hörsaalbesetzung an der FU war aber aller Wahrscheinlichkeit nicht antisemitisch, so wie es die meisten Kommentare meinten. Der Vorfall war kein Indiz für eine tatsächliche Gefährdung jüdischer Studierender.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 20. Dezember 2023, 22:21:36
Zitat von: Typee am 20. Dezember 2023, 09:00:03Israel ist das Dorado der Wurzeltropfbewässerung. Wenn ich sehe, wie bei uns gelandwirtschaftet wird mit den Riesensprinklern und ihren aberwitzigen Verdunstungsverlusten, kommen mir manchmal die Tränen.
Das kann man hierzulande (noch) machen, da es (noch) genügend Wasser für solche Zwecke gibt. Die Israelis (wie viele andere Teile der Welt) haben zu wenig Wasser, um das einfach mal großzügig ungenutzt verdunsten zu lassen. Die Israelis haben es geschafft, selbst unter solchen Voraussetzungen eine produktive Landwirtschaft (mit Export) zu etablieren, aufgrund vieler Innovationen in dem Bereich (zu denen u.a. die Tröpchenbewässerung zählt).

Zitat von: zimtspinne am 20. Dezember 2023, 18:39:41Wenn die Welt eines Tages untergeht, wird Israel als einziges überleben (mit Ratten zusammen und Katzen).
;D
Sie haben zumindest gute Chancen, mit dem Klimawandel zurecht zu kommen. Das liegt an der Innovationsfreude, die in allen Bereichen zu finden ist. Wie schon gesagt, sie schaffen es, aus der Wüste ein produktives und gut bewohnbares Umfeld zu schaffen. Ich habe schon öfters Hinweise gesehen, dass man genau beobachten sollte, was dort gemacht wird. Es könnte für uns Lösungsmöglichkeiten geben, auf die wir in Zukunft angewiesen sein werden (Hitze- und Trockenhölle ist ja im Anmarsch).

Zitat von: zimtspinne am 20. Dezember 2023, 18:39:41Andererseits sickert ohnehin schon jetzt ständig Meerwasser ins Grundwasser, da Gaza im Gegensatz zu Israel gar kein Wassermanagement hat und ihre Grundwasserspeicher jahrelang überstrapazierten.
Du bist gut informiert! Ich habe mal ein wenig räscherschiert, um an die Details zu kommen. Es sieht gar nicht gut aus, was tatsächlich am kaum vorhandenen Wassermanagement liegt (man war zu lange Zeit mit tunneln beschäftigt).

ZitatThe Gaza Strip's only natural source of water is the Coastal Aquifer Basin, which runs along the eastern Mediterranean coast from the northern Sinai Peninsula in Egypt, through Gaza and into Israel.

A 2020 study in the journal "Water" found the quality of the groundwater in the aquifer had "deteriorated rapidly," in large part because it had been pumped out to meet the demands of Gaza's large population quicker than it could be replaced by rainwater.

The aquifer is also polluted by untreated wastewater, leaving 96.2% of household water from the aquifer undrinkable, according to a 2020 report from B'Tselem, the Israeli Information Center for Human Rights in the Occupied Territories.

As a result, 97% of Gazans rely on unregulated private water tankers and small-scale, often solar-powered desalination plants for drinking water, according to figures from the World Bank.
https://www.reuters.com/graphics/ISRAEL-PALESTINIANS/MAPS/movajdladpa/#water-is-running-out-in-gaza

(schöne Seite, die weitere Karten zu dem Konflikt bereithält)

D.h. auch, dass das wenige Wasser, was man noch aus dem Grundwasserspeicher fördern kann, kaum noch genießbar ist und es Jahre (bis Jahrzehnte) dauern kann, bis sich die Qualität wieder bessert (wenn man die Förderung drastisch reduziert). Heißt auch, dass die Flutung der Tunnel mit Meerwasser die Lage kaum wesentlich verschlimmern würde. Das muss man allerdings im Einzelfall bewerten, aber wahrscheinlich hängt die Zurückhaltung in der Tat damit zusammen, dass da noch Geiseln gehalten werden.

Der erwähnte Artikel ist auch lesenswert (zumind. die Einleitung, ggf. auch die geologische/hydrologische Situation). Es ist eine (so wie ich es sehe) überwiegend von Palästinensern aus dem Gaza-Streifen stammende Arbeit. Schön zu sehen, dass dort zumindest an den Unis auch noch unideologisch geforscht und gelehrt wird. Wissenschaft ist halt etwas Universelles.

https://www.mdpi.com/2073-4441/12/8/2218

Ich präsentiere nur mal eine sehr informative Grafik aus dem Artikel. Man sieht, dass der Grundwasserspiegel ziemlich tief liegt (ca. 100 m unter der Geländeoberfläche), Richtung Küste liegt der Grundwasserleiter unter Meeresniveau (es gibt natürlich verschiedene Stockwerke, das ist nur ein vereinfachter Schnitt in Höhe Gaza-Stadt). Die Tunnel sollen maximal 40 m tief liegen, was aber nur für die wenigsten gelten dürfte.

(https://www.mdpi.com/water/water-12-02218/article_deploy/html/images/water-12-02218-g001.png)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 21. Dezember 2023, 23:57:32
Weil man in manchen Kreisen gerne annimmt, es gäbe das alles nicht. Nur Erfindungen, um den Gerechtigkeitskampf zu verunglimpfen.

ZitatDamit jüdisches Leben sicher sein kann, muss jede Form des Antisemitismus bekämpft werden. Die jüngsten Vorfälle an Hochschulen bestürzen. Die postkoloniale Theorie ist einer kritischen Revision zu unterziehen
https://www.derstandard.at/story/3000000199883/die-akademische-d228monisierung-israels

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Dezember 2023, 18:02:39
ZitatUm das Massaker vom 7. Oktober 2023 und Israels militärische Antwort zu begreifen, muss man die Geschichte des Judenhasses und die Verwurzelung des Terrors in der palästinensischen Gesellschaft studieren. Vorvergangene Woche brach die Hamas einseitig die Waffenruhe. Seither setzt das israelische Militär seine Kampfhandlungen fort. Israels Ziel lautet unmissverständlich: Zerschlagung der Terrororganisation sowie Freilassung aller Geiseln. Es folgen Klarstellungen zum Zionismus, Antisemitismus und Djihadismus sowie zum palästinensischen Missbrauch von Zivilisten. Eine Hilfe zur Kalibrierung des moralischen Kompasses in diesem Krieg.

https://hpd.de/artikel/hamas-bricht-feuerpause-grundsaetzliches-israels-ueberlebenskampf-gegen-den-terror-21812

Uneingeschränkt lesenswert!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 25. Dezember 2023, 19:46:32
Eine interessante, mutige Stimme aus dem arabischen Raum!

ZitatÄgyptische Politologin im Interview: «Dass Israel diesen Krieg durchzieht, ist auch im Interesse der arabischen Länder»
Dalia Ziada, eine der bekanntesten Politologinnen im arabischen Raum, stellte sich auf die Seite Israels – und musste unter Todesangst flüchten. Sie sagt, weshalb die Islamisten ihre Feinde sind und wo der Westen einer grossen Lüge aufsitzt.
von Rico Bandle
Tages-Anzeiger, 09.12.2023


https://www.facebook.com/david.e.m.bollag/posts/pfbid02ZzCbEwGiLnwr4zuhakdHm2QiXoar34qf22cJ1tkWbDuPQf5A4tf6vz4fTWKVBCwDl
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 26. Dezember 2023, 19:54:16
Zitat von: RPGNo1 am 25. Dezember 2023, 18:02:39
ZitatUm das Massaker vom 7. Oktober 2023 und Israels militärische Antwort zu begreifen, muss man die Geschichte des Judenhasses und die Verwurzelung des Terrors in der palästinensischen Gesellschaft studieren. Vorvergangene Woche brach die Hamas einseitig die Waffenruhe. Seither setzt das israelische Militär seine Kampfhandlungen fort. Israels Ziel lautet unmissverständlich: Zerschlagung der Terrororganisation sowie Freilassung aller Geiseln. Es folgen Klarstellungen zum Zionismus, Antisemitismus und Djihadismus sowie zum palästinensischen Missbrauch von Zivilisten. Eine Hilfe zur Kalibrierung des moralischen Kompasses in diesem Krieg.

https://hpd.de/artikel/hamas-bricht-feuerpause-grundsaetzliches-israels-ueberlebenskampf-gegen-den-terror-21812

Uneingeschränkt lesenswert!

vielen dank, der ganze Artikel spricht mir (fast komplett) aus der Seele, wenn ich das mal so sagen darf.

Nebenan vom selben Autor habe ich noch das gelesen:

https://hpd.de/artikel/sie-wissen-nicht-sie-tun-identitaetspolitische-linke-unterschlaegt-den-homosexuellenhass-neuer-21664

vom Mord/Totschlag(?) an dem Transmann habe ich ehrlich gesagt gar nichts mitbekommen. Wurde auch nicht von PersiaX thematisiert (oder ich habe es nicht gesehen, verfolge sie nicht regelmäßig).

Mich wunderte es, dass solche islamkritischen Artikel überhaupt veröffentlicht werden dürfen - das wirkt wie aus Zeit und Raum gefallen. In so einer Umgebung.

Antisemitismus grundiert das Weltbild der linken Identitätsideologen und bildet dann wiederum verschiedene verwirrende Querfronten mit nicht nur rechtsidentitären Lebensformen... sondern auch mit Queerphobien des globalen Südens, was aber nicht thematisiert und schon gar nicht problematisiert wird, und wenn doch, wird es Rechts zugeschoben. Wobei ja unter "rechts" mittlerweile alles fällt, was nicht identitätspolitisch und vor allem postkolonial durchdrungen ist.

Nach Beschäftigung in und mit der normalen Welt kommt einen das alles umso mehr wie ein Paralleluniversum vor.

Ergänzung:
hat nichts mehr mit Isreal zu tun, aber nun ist meine Laune wirklich abgekratzt und muss erstmal auf Intensivstation aufgepäppelt werden....
nach diesem Artikel, den ich dort in der aktuellen Rubrik gefunden habe (hätte ich nur nicht, das regt mich richtig auf)

https://hpd.de/artikel/des-professors-nebelkerzen-21836

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 26. Dezember 2023, 22:01:18
Zitat von: zimtspinne am 26. Dezember 2023, 19:54:16Ergänzung
Das hatten wir auch neulich im Genderfaden. Der wirre Prof. taucht das nicht zum ersten Mal auf.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 27. Dezember 2023, 20:55:30
ZitatAbraham Foxman @FoxmanAbraham
I can only describe Rep.AOC's Christmas Eve message-as hateful and dangerous .Comparing the death of Jesus to the current day death of Palestinians in Gaza and Mary and Joseph to current Palestinian refugees in Gaza- she invokes the charge that the Jews are again killing Jesus !
AOC: Alexandria Ocasio-Cortez, Ikone der Linken im Kongress (sie kam mehrfach in unserem Amerika-Faden vor).

Aber was hat sie gesagt?
Zitatmike casca @cascamike
i can only describe @FoxmanAbraham's tweet as totally and completely inaccurate. there's a reason he didn't share @AOC's post in it. below is what she actually said:

(https://pbs.twimg.com/media/GCTcWqnW8AAeTlj?format=jpg&name=900x900)

Von "Tod Jesu" oder von ,,die Juden wollen Jesus wieder umbringen" steht nichts im Text.

Mein Kommentar. 1.
Zitat von: Peiresc am 16. Januar 2023, 13:52:48Wenn wir also mit Genauigkeit und Aufrichtigkeit kritisieren wollen, müssen wir diese Regel aufstellen: Beschuldigen Sie andere, genau das gesagt zu haben, was sie gesagt haben; aber seien Sie sehr gewissenhaft, etwas wegzunehmen oder hinzuzufügen; zeige dann die Folgen, die sich daraus ergeben; aber seien Sie nicht sicher, dass sie diese Konsequenzen gesehen und sie zugegeben haben; Warten Sie ab, was sie sagen werden, wenn ihnen gesagt wird, dass sich diese Konsequenzen natürlich und notwendigerweise aus dem ergeben, was sie gesagt haben.

Pierre Bayle  (1647-1706), DHC, Art. BARLETTA, rem. (B) [Google-Translate]

2. Die Geschichte von der Flucht nach Ägypten ist erfunden.
3. Es ist immer und überall falsch, die eigenen Ansichten religiös zu untermalen.

Leider ist mein Post damit noch nicht zu Ende. Ich lese heute:
ZitatDie Zerschlagung der Hamas, eine Entmilitarisierung des Gazastreifens und eine Entradikalisierung der palästinensischen Gesellschaft seien Voraussetzung für einen Frieden in dem Küstengebiet, schreibt Netanjahu im amerikanischen ,,Wall Street Journal" (WSJ).
,,Entradikalisierung"? Was ist das für ein Kriegsziel, und wie soll es erreicht werden? Netanjahus Glaubwürdigkeit ist schwersten Zweifeln ausgesetzt.

Ich verfolge Nachrichten über Twitter, weil das schnell, direkt und ungefiltert ist. Das hat entscheidende Nachteile, insbesondere durch die schleichende Übermacht der politischen Trolls, offen und versteckt gefördert vom Eigner. Die Maßlosigkeit triumphiert. Eine Faustregel: wer ,,für Palästina" ist, ist häufig auch für Russland.
Aber viele detaillierte Meldungen, nicht alle davon leicht als Fake erkennbar, lassen die Israelis schlecht aussehen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 28. Dezember 2023, 13:40:12
Zitat von: Peiresc am 27. Dezember 2023, 20:55:30Leider ist mein Post damit noch nicht zu Ende. Ich lese heute:
ZitatDie Zerschlagung der Hamas, eine Entmilitarisierung des Gazastreifens und eine Entradikalisierung der palästinensischen Gesellschaft seien Voraussetzung für einen Frieden in dem Küstengebiet, schreibt Netanjahu im amerikanischen ,,Wall Street Journal" (WSJ).
,,Entradikalisierung"? Was ist das für ein Kriegsziel, und wie soll es erreicht werden? Netanjahus Glaubwürdigkeit ist schwersten Zweifeln ausgesetzt.

Auch wenn Netanjahu ein Stein oder eher Gebirge des Anstoßes sein könnte und ja sogar für viele Israelis ist, ist er nicht die Wurzel der Radikalisierung nicht nur der Hamas, sondern auch einem Großteil der paläst Bevölkerung.

Wenn jahrezehntelang (Beginn lang vor Netanjahus Schaffenszeit) stetig Propagenda ins Volk tröpfelt, sollte man sich über die Ergebnisse nicht wundern.

Der Propaganda-Tropf wird indes sogar von deutschen Steuerzahlern mit-befüllt.
Als Deahler oder Hehler, ich weiß es nicht genau, wie man diesen Ganovenhandel nennen könnte, fungiert -mal wieder-  u.a. die UN.
Die hatten wir ja bereits in Form der UN Women, die ganze 57 Tage nach dem Massaker keinen einzigen Ton rausbrachten in Bezug auf israelische Opferinnen, während sie in dieser Zeitspanne zweistellig über Gaza-Leid und einstellig über speziell palästinensische Frauen, Mädchen und Kinder berichteten. Ja, da hatte sich offenbar jemand die Mühe gemacht, die offiziellen Seiten dieser Organisation zu scannen und genau mitzuzählen. Das kann ja nachher auch jeder selbst überprüfen.

Dass sie ewig lang geschwiegen hatten, wurde später ja sogar von einigen Medien aufgenommen und darüber berichtet. Wenn auch eher leise und selten.

https://www.nzz.ch/feuilleton/gewalt-der-hamas-an-israelinnen-schweigen-der-metoo-bewegung-ld.1767977

Dabei hätte es ausgerechnet bei #metoo wie eine Bombe einschlagen und unter ihre Fittiche genommen werden müssen.
Aber ach, #metoo rekrutiert sich ja hauptsächlich aus identitätsidelogisch-getrimmter Gefolgschaft, jedenfalls die öffentlich-lauten Stimmen.

Thema: man kann gar nicht früh genug anfangen, Hasser und Krieger heranzuziehen

https://www.welt.de/politik/ausland/video248525690/Unterricht-im-Gaza-Streifen-Hamas-Terrorpropaganda-in-Schulbuechern-finanziert-mit-deutscher-Hilfe.html

und das ist ja auch alles nicht neu und längst bekannt, siehe hier ein Artikel aus 2017:

https://taz.de/Studie-zu-palaestinensischen-Schulbuechern/!5425381/

ZitatDie in den Schulbüchern vermittelten Inhalte über die Juden und Israel seien einer Verständigung von Israelis und Palästinensern nicht zuträglich, lautet das Fazit von Studienautor David Labude. Vielmehr beförderten sie die Entstehung eines geistigen Klimas der Gewalt.

Der Vorstand des Mideast Freedom Forums, Jörg Rensmann, appellierte an die deutsche und europäische Politik, Einfluss zu nehmen und Veränderungen in den Schulbüchern zu erwirken. Deutschland sei nach den USA, der Europäischen Union, Saudi-Arabien und Großbritannien der fünftgrößte Geldgeber der UNWRA. Diese Gelder und die Entwicklungsgelder an die Palästinensische Autonomiebehörde sollten deshalb weitaus verpflichtender als bisher und öffentlich transparenter an Bedingungen geknüpft werden.

Nach Angaben der Studie unterschlagen die untersuchten Schulbücher die Existenz des Staates Israel komplett. Abgebildete Landkarten zeigten Palästina in den Grenzen Israels einschließlich des Westjordanlandes und dem Gazastreifen, jüdische und israelische Orte wie Tel Aviv seien an keiner Stelle verzeichnet.

Die Entradikalisierung auf die To-do-Liste zu setzen, finde ich nicht verkehrt. Auch wenn ein Schlachtfeld nicht unbedingt der geeignetste Ort für die Umsetzung sein dürfte. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass Netanjahu wirklich so dusselig ist, das als Kriegsziel zu formulieren (aber wer weiß...)

Nun stellt sich die Frage, wer Autor und Regisseur dieser Schulbücher sind. Netanjahu eher nicht.
Bücherverbrennung könnte sich in diesem speziellen Fall als sinnvoll erweisen  ::)
Dass diese Missstände aber überhaupt erstmal ins Bewusstsein nicht nur der deutschen Bevölkerung sickern, wäre ja mal ein Anfang.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 28. Dezember 2023, 13:46:54
Es gab zu den Schulbüchern offenbar mehrere Studien, genau überblicke ich das noch nicht.

In einer aktuelleren Studie scheint etwas nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Es gibt dort einige Ungereimtheiten, die in diesem Artikel näher beleuchtet werden:

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/hass-der-den-unesco-richtlinien-entspricht-4258360.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 28. Dezember 2023, 14:00:02
Constantin Schreiber hat zu den Schulbüchern 2019 auch ein aus meiner Sicht recht harmloses Buch geschrieben (Kinder des Koran: Was muslimische Schüler lernen) und dafür einen Riesenshitstorm geerntet und in gewissen Kreisen seine Reputation nachhaltig zerstört.  :blank:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 28. Dezember 2023, 14:07:54
Als letztes (dann ist aber gut  >:( ) noch etwas erhellendes zum Hamas-Rückhalt und allgemein Weltsicht der Gazastreifen-Bewohner sowie auch Westjordanland/Westbank.

Umfragen unter Palästinensern:
Eine absolute Mehrheit in Gaza und der Westbank unterstützt den Hamas-Angriff. In einer palästinensischen Umfrage befürworten 82 % der Menschen im Westjordanland und 57 % in Gaza das Hamas-Massaker. Die Unterstützung für die Islamisten insgesamt stieg seitdem stark an.

https://steadyhq.com/de/u-m/posts/3493a5b1-ce04-4b72-b21e-a789af23d9a7

Schade, dass in den Papern zu den beiden Umfragen, die in diesem Link zu finden sind, nichts über die Bedingungen der Befragung zu finden ist. Also Einzelinterviews oder schriftliche Fragebögen, und ob mit oder ohne Zuhörer, die nicht zum Befragungsteam gehören. Anonym oder nicht anonym ist hier die Frage.

Alles Wesentliche zur Umfrage steht beim Palestinian Center for Policy and Survey Research direkt:

https://www.pcpsr.org/en/node/961

Im Westjordanland ist die Hamas-Zustimmung aktuell sogar größer als im Gazastreifen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 28. Dezember 2023, 18:50:51
Zitat von: Peiresc am 27. Dezember 2023, 20:55:30,,Entradikalisierung"? Was ist das für ein Kriegsziel, und wie soll es erreicht werden? Netanjahus Glaubwürdigkeit ist schwersten Zweifeln ausgesetzt.
Damit deutet er an, dass der Gazastreifen wahrscheinlich solange besetzt wird, bis man ein zivile Regierung etabliert hat, die nicht die Vernichtung Israels auf dem Plan hat. Das würde ich zumind. so deuten. Ich habe dazu heute noch etwas gelesen:

ZitatIsraels Regierungschef Benjamin Netanjahu plant nach einem Sieg über die islamistische Hamas eine radikale Umgestaltung des Gazastreifens und zieht dabei Vergleiche zur Entnazifizierung in Deutschland nach 1945. "Nach dem Sieg über die Hamas" seien zwei Dinge nötig, sagte Netanjahu in einem veröffentlichten Interview mit den Zeitungen "Bild" und "Welt" sowie "Politico".

"Erstens entmilitarisieren wir Gaza und zweitens entradikalisieren wir Gaza. Und genau das wurde in Deutschland, Japan und anderswo getan", sagte Netanjahu. Er verwies auf die Entnazifizierung Deutschlands, das heute ein völlig anderes Land sei als in den 1930er Jahren. "Dies wurde durch den totalen militärischen Sieg und die Veränderung der Kultur, der Bildung und des Lernens über die Fehler der Vergangenheit erreicht."

Die USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion hielten Deutschland nach dem Sieg 1945 in vier Zonen besetzt und trieben die Entnazifizierung voran. 1949 wurden die Bundesrepublik und die DDR gegründet. Auch in den Jahrzehnten danach blieben Truppen der Siegermächte in beiden Ländern stationiert.
https://www.n-tv.de/politik/Netanjahu-Gaza-entradikalisieren-wie-Nazi-Deutschland-article24564703.html

Der Vergleich mit der Entnazifizierung scheint mir passend. Man weiß, dass sich auch ohne Hamas wieder so eine radikale Führung etablieren könnte und wohl auch wird. Wie man das dann praktisch umsetzen wird, muss sich zeigen. Womöglich mit einer israelischen Zivilregierung...

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 28. Dezember 2023, 19:20:26
Man kann es nicht oft genug sagen, auch wenn man das in bestimmten Kreisen gerne aussitzen möchte.

ZitatNach dem Massaker vom 7. Oktober scheint es, als sei der Antisemitismus das höchste Stadium des Wokeismus. Der Wokeismus reduziert die Komplexität menschlicher Konstellationen gnadenlos auf die Konfrontation von Herrschern und Beherrschten, Unterdrückern und Unterdrückten. Israel wird durch diese Ideologie in das Lager der Unterdrücker gestellt. Das geht so weit, dass der Staat völlig delegitimiert wird. Amerikanische Studentenkollektive beschreiben Israel von den Anfängen bis heute als koloniales Unternehmen. Das Recht der Juden auf dieses Land wird bestritten. Es wird so getan, als hätten sie sich dort, in Palästina, niedergelassen wie die Deutschen in Namibia oder die Franzosen in Algerien. Daher auch das Aufblühen des Slogans «From the river to the sea, Palestine will be free».
https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.nzz.ch%2Ffeuilleton%2Falain-finkielkraut-wokeismus-ist-todeskult-ld.1771643%3Freduced%3Dtrue  (NZZ entkettet)

Ein Motiv, das ich selber auch so wahrnehme: es ist eine Verachtung des "Westens" von (einem kleinen Teil) dessen Bewohnern. Das ist nicht nur plumper Antiamerikanismus, es geht darüber hinaus. Deshalb ist auch die "westliche" Wissenschaft ein Feindbild (darunter versteht man allerdings nur die Naturwissenschaften). Das ganze Theater erinnert mich nicht umsonst an Esoterik und sonstige Irrungen.

ZitatDer Wokeismus ist die totale Infragestellung der westlichen Kultur. Es ist ein misstrauischer und sogar anklagender Blick auf unser gesamtes Erbe. Die Lieblingsbeschäftigung des Wokeismus ist es, in Form eines Tribunals über die Vergangenheit zu richten, die rassistisch, sexistisch, homophob und so weiter war. Eine absolute Sensibilität bekämpft alle Formen der Stigmatisierung. Die kommunistische Ideologie wurde zu einem bestimmten Zeitpunkt mit der Realität konfrontiert: in Form der Sowjetunion und des maoistischen Regimes in China. Für die Woken gibt es diesen Realitätscheck nicht. Hinzu kommt, dass der Wokeismus mit einem demografischen Wandel in unserer Gesellschaft einhergeht. Er verbindet sich mit dem Islamismus. Aus diesem Grund wird es vielleicht schwieriger, diese Ideologie abzuschütteln.
...
Octavio Paz hat beschrieben, wie wir die grosse kritische Tradition, die unsere Gesellschaften in einem ständigen Dialog mit sich selbst gehalten hat, pervertiert haben. Wir haben sie pervertiert, indem wir sie in den Dienst des Hasses auf uns selbst und unsere Welt gestellt haben. Das ist umso besorgniserregender, als der Westen heute furchtbare Feinde hat. Es ist gut, dass der Westen nicht nur Überzeugungen, sondern auch Zweifel hat. Aber mit Selbstverleugnung können wir unseren Feinden nicht entgegentreten.

Das erklärt auch viel von dem, was wir in den woken Fäden hier diskutieren. Man ist gar nicht so sehr für etwas, man ist viel mehr gegen etwas.

---
Der Hass der arabischen Welt (und noch weiter in der gesamten muslimischen) hat Tradition, es gehört dort - beinahe -  zu den Selbstverständlichkeiten. Ich war oft genug in islamischen Ländern und kenne das aus eigener Anschauung. Man wird gelegentlich mit Hitlergruß begrüßt und man dankt dem dt. Volke für seine Dienste (aber bedauert, das der "Job" nicht zuende geführt wurde :o ).

ZitatIsrael ist ein bequemer Sündenbock. Es lenkt die arabischen Völker von ihren inneren Problemen ab, von der Korruption, dem Elend, dem religiösen Extremismus, der Unfreiheit. Die arabischen Völker haben eine pathologische Fokussierung auf Israel.

Eine "Endradikalisierung" scheint mir utopisch, solange es nicht gelingt, seine Probleme selbst zu lösen. Die sind leider nicht unabhängig von der Denke in vielen muslimischen Ländern (der Westen ist schuld an allem...).
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 28. Dezember 2023, 22:06:04
'Screams Without Words': How Hamas Weaponized Sexual Violence on Oct. 7 https://www.nytimes.com/2023/12/28/world/middleeast/oct-7-attacks-hamas-israel-sexual-violence.html

Pm wer durch die paywall möchte. Vorsicht, keine schöne Lektüre.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 03. Januar 2024, 20:27:38
Habe eben diese Schlagzeile im Spiegel gesehen:

  Tod von Hamas-Topkommandeur Hisbollah-Führer droht Israel mit Kampf »ohne Beschränkung«

Kann mir jemand erklären, welche Beschränkungen er jetzt noch aufgeben will?
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Januar 2024, 14:35:52
ZitatDie ehemalige Harvard-Präsidentin Claudine Gay ist diese Woche von ihrem Posten zurückgetreten. Die zwei Hauptgründe:
- Antisemitismus auf dem Campus, den sie in einer Anhörung vor dem US-Kongress nicht verurteilte
- und Plagiatsvorwürfe gegen die Wissenschaftlerin.

https://www.spiegel.de/ausland/claudine-gay-ehemalige-harvard-praesidentin-beklagt-kampagne-gegen-sich-a-9d72c13a-0745-43ed-891f-bf960fd88a60

Claudine Gay zeigt aber keinerlei Einsicht, dass sie schwere Fehler begangen hat, die letztendlich zu ihrem Rücktritt führen mussten. Stattdessen sieht sie ausschließlich eine Kampage gegen sich. Sie sei nur zurückgetreten, um Schaden von Harvard abzuwenden. Welcher jedoch schon längst aufgrund ihres katastrophalen Auftritts vor dem Repräsentatenhaus angerichtet war.
 
Zitat»Bei der Kampagne gegen mich ging es um mehr als nur eine Universität und eine Führungskraft«, schreibt Gay: »Es handelte sich lediglich um ein einzelnes Scharmützel in einem umfassenderen Krieg, der darauf abzielt, das öffentliche Vertrauen in die Säulen der amerikanischen Gesellschaft zu erschüttern.« Bildungsinstitutionen würden attackiert, weil sie dafür sorgten, Propaganda zu entlarven.
[...]
Gay schreibt, sie sei bei der Anhörung in eine »gut gestellte Falle« getappt: »Ich habe es versäumt, klar und deutlich zu sagen, dass Aufrufe zum Völkermord am jüdischen Volk verabscheuungswürdig und inakzeptabel sind und dass ich alle mir zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen werde, um Studierende vor dieser Art von Hass zu schützen.«
[...]
Der Kolumnist Bret Stephens äußerte sich in der »New York Times« derweil kritisch zu Gays Qualifikation. Die wichtige Frage für Harvard sei nicht die nach einem Rücktritt gewesen, sondern die Frage, warum Gay überhaupt eingestellt worden sei. Sie habe in 26 Jahren nur elf Zeitschriftenartikel verfasst und keine bahnbrechenden Beiträge zur Forschung geleistet. Gays Fehltritte und Fragen zu ihrer Qualifikation hätten ihren Gegnern Munition geliefert, um zu behaupten, sie habe ihren Posten nur wegen ihrer Hautfarbe erhalten.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 04. Januar 2024, 22:03:56
Zitat von: RPGNo1 am 04. Januar 2024, 14:35:52Claudine Gay zeigt aber keinerlei Einsicht, dass sie schwere Fehler begangen hat, die letztendlich zu ihrem Rücktritt führen mussten.
Die Pro-Hamas-Proteste waren ja nur ein Punkt (der aber schon ausgereicht hätte). Natürlich haben diejenigen, die das auch politisch ausschlachten wollen, mal genauer nachgesehen, was sie denn so geleistet hat. Das ist nicht nur die Art, wie sie ihre Publikationen erstellt, es ist auch für so eine Position die nicht vorhandene Qualifikation (es ist ja nicht eine Hinterwäldler-Uni). Sie führt lehrbuchmäßig vor, wozu "no merrit" führt und vertritt das selbst aufs energischste. Der Fisch stinkt vom Kopf, das kann man in dem Fall nicht anders sagen. Das Plagiatieren geht überhaupt nicht, vor allem, wenn man noch in so einer Position ist. Aber postmodernistisch gedrillt, kann man es auch wieder so hinbiegen, dass man wieder nur Opfer ist. Sie soll den akademischen Betrieb jetzt nicht allzu sehr bereichert haben, aber eine Glanzleistung zum Abgang bekommt sie doch noch hin:

ZitatSie habe an einigen Stellen die Sprache anderer Gelehrter dupliziert, ohne sie richtig einzuordnen, schreibt Gay nun. Sie habe die Zeitschriften, in denen die Texte erschienen seien, um Korrekturen gebeten. Ihre Zitierfehler sollten aber »nicht über eine grundlegende Wahrheit hinwegtäuschen«, so Gay: »Ich stehe mit Stolz zu meiner Arbeit und ihren Auswirkungen auf das Fachgebiet.«
:crazy

Bloß nicht zugeben, dass man plagiatiert hat (vor allem vor sich selbst). Sprache ist ja etwas wandelbares. Zum Glück hat sie nicht geschrieben, sie hätte sich etwas angeeignet, geht gar nicht. Plagiatsverdacht ist eine neurechte Konstruktion, um die ohnehin Unterdrückten noch weiter zu unterdrücken. Auch hierzulande gibt es zig Opfer dieser Taktik.

ZitatThe point may now be moot, but the important question for Harvard was never whether Gay should step down. It was why she was brought on in the first place, after one of the shortest presidential searches in Harvard's recent history. How did someone with a scholarly record as thin as hers — she has not written a single book, has published only 11 journal articles in the past 26 years and made no seminal contributions to her field — reach the pinnacle of American academia?

The answer, I think, is this: Where there used to be a pinnacle, there's now a crater. It was created when the social-justice model of higher education, currently centered on diversity, equity and inclusion efforts — and heavily invested in the administrative side of the university — blew up the excellence model, centered on the ideal of intellectual merit and chiefly concerned with knowledge, discovery and the free and vigorous contest of ideas.
(aus dem verlinkten NYT-Artikel)

Go woke, go ....
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 05. Januar 2024, 13:13:37
Und mal wieder die Tunnel-

Die Hisbollah-Tunnel sollen noch ausgefeilter sein:

ZitatDie Hisbollah-Miliz im Libanon soll einem Medienbericht zufolge über ein ausgefeilteres Tunnelsystem verfügen als die radikal-islamistische Hamas im Gazastreifen.
Die unterirdischen Wege verliefen im Süden Libanons über Hunderte Kilometer bis zur Grenze nach Israel hinein, berichtete die Zeitung "Times of Israel" unter Berufung auf den Geheimdienstexperten Tal Beeri.[...]
Quelle (https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-israel-mittwoch-124.html#Bericht-Hisbollah-hat-ausgefeilteres-Tunnelsystem-als-die-Hamas)


Wenn hier mal wieder U-Bahn-Schächte o.ä. gebaut werden, sollte man die Bauherren aus dem Nahen Osten höflichst um Mitwirkung bitten.
Der Vater von Osama bin Laden war zum Beispiel auch ein erfolgreicher Bauunternehmer.
ZitatEr stieg im Königreich Saudi-Arabien seit den 1950er Jahren mit seinem Familienunternehmen ,,Saudi Binladin Group" zum führenden Bauunternehmer und Multimillionär auf, der die wichtigsten Moscheen des Islam renovieren ließ und ein ehrenamtliches Ministeramt erhielt.

Die hätten die Tunnelei für das Projekt "Stuttgart 21" erfolgreicher und zügiger umsetzen können.

Deutsche Tunnel-Trantüten (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/stuttgart/stuttgart-21-tunneldurchbruch-am-flughafen-100.html)

ZitatBeim Bahn-Großprojekt Stuttgart 21 wurde am Donnerstagmittag der letzte Tunnelmeter durchgeschlagen. Der Tunnel soll den Flughafen und die Messe an das Bahnnetz anbinden. Die jahrelangen Bauarbeiten der Mineure gehen damit zu Ende. Insgesamt wurden im Rahmen von Stuttgart 21 in den vergangenen Jahren etwa 56 Kilometer Tunnel neu gegraben. Doch weitere Tunnelprojekte sollen folgen.
(gefettet von mir)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 05. Januar 2024, 13:36:32
Im Iran gab es vorgestern zwei Bombenexplosionen--

ZitatBei einer Gedenkfeier zum Jahrestag der Tötung des iranischen Generals Soleimani ist es zu zwei Explosionen gekommen. Laut staatlichen Medien kamen mindestens 103 Menschen ums Leben, rund 210 wurden verletzt. Der Iran spricht von Terror.

Quelle (https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iran-tote-explosion-100.html)


Laut diesem Interview macht(e) der Iran Israel verantwortlich:

https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1290524.html

(zwischenzeitlich wurde der Text geändert, Interview ist aber noch das gleiche wie gestern).

Der Iran hatte also flugs Israel beschuldigt, für das Attentat bei der Gedenkfeier für General Soleimani verantwortlich zu sein, bei dem es viele Tote und noch mehr Verletzte gab.
Wie könnte es auch anders sein? Im Zweifelsfall oder auch in jedem Fall kann man mal prophylaktisch den Juden die Schuld (für alle Übel der Welt) in die Schuhe schieben.

Dabei waren andere Attentäter/Terroristen viel naheliegender:

Gestern bekannte sich die Terrormiliz IS zu o.g. Anschlag. Zwei Attentäter hätten Sprengstoffgürtel gezündet. Der IS verachtet die schiitische Bevölkerungsmehrheit im Iran als Abtrünnige des Islam.

Quelle (https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iran-anschlag-is-100.html)


Die erzürnten iranischen Rächer könnten nun von ihren Plänen gen Israel ablassen und mal nach den IS-Fanatikern Ausschau halten.
Der Iran war ja mit seinen Milizen dort maßgeblich an der Beseitigung des IS-Kalifats im Irak beteiligt.
Es wäre also durchaus denkbar, dass dieses Doppelattentat jetzt eine Art Racheaktion war.
Aber was weiß man schon? Im Nahen Osten stehen sich so viele Parteien feindlich gesonnen gegenüber. Wer gerade mit wem paktiert oder nicht, weiß keine Sau so genau. Allein, dass Israel immer die Wurzelschuld trägt, soviel ist mal sicher.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 05. Januar 2024, 15:27:48
Zitat von: zimtspinne am 05. Januar 2024, 13:36:32... Allein, dass Israel immer die Wurzelschuld trägt, soviel ist mal sicher.
Natürlich. So war man nach dem Bekenntnis des IS auch schnell damit, Israel (und die USA)
als vermeintliche Sponsoren des IS zu bezichtigen. Selbst wenn sich die Anhänger des
"Wahren Glaubens™" gegenseitig den Schädel einschlagen, sind immer die "Ungläubigen" Schuld.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 05. Januar 2024, 18:38:49
Zitat von: HAL9000 am 05. Januar 2024, 15:27:48So war man nach dem Bekenntnis des IS auch schnell damit, Israel (und die USA)
als vermeintliche Sponsoren des IS zu bezichtigen. Selbst wenn sich die Anhänger des
"Wahren Glaubens™" gegenseitig den Schädel einschlagen, sind immer die "Ungläubigen" Schuld.
Die USA haben den IS sicher nicht gesponsort, aber ohne das Chaos, das die USA im Irak hinterlassen haben, wäre ein IS so wohl nicht entstanden. Israel hat den IS bestimmt erst recht nicht gesponsort, aber dafür früher die Hamas, um die PLO zu schwächen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 05. Januar 2024, 21:58:17
Zitat von: Max P am 05. Januar 2024, 18:38:49Die USA haben [..]. Israel hat ...
Und darum sind jetzt die zwei Schuld an den Anschlägen im Irak?
Vermutlich hast du das nicht gemeint. Aber daran sieht man, dass man sich immer
etwas zurecht konstruieren kann, um die Schuld bei anderen zu suchen. Nur: Die
(radikalen) Sunniten und Schiiten massakrieren sich auch ganz ohne externe Einflüsse
schon seit Jahrzehnten (bzw. eigentlich schon seit Jahrhunderten).
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 05. Januar 2024, 23:00:22
Zitat von: zimtspinne am 05. Januar 2024, 13:13:37Die Hisbollah-Tunnel sollen noch ausgefeilter sein:
Die sind auch schon länger bekannt und wurden sogar mal in einer militärischen Aktion bekämpft. Gibt dazu sogar einen eigenen WP-Eintrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_N%C3%B6rdlicher_Schutzschild

Die könne ihre Tunnel auch so schnell und einfach bauen, da sie wahrscheinlich keine allzu hohen Auflagen haben. Will nicht wissen, wieviele dabei umme Eck gekommen sind. Ist aber zumind. ein kühler Arbeitsplatz.

Der Anschlag des IS im Iran zeigt mal wieder, wie wenig die muslimische Welt geeint ist (man ist sich höchstens darin einig, dass Israel vernichtet werden muss). Das Heimatland des Schiitentum ist der Iran, und der fördert und unterstützt die Glaubensbrüder in den anderen islamischen Länder (v.a. Syrien und Libanon). Heimatland des Sunnismus ist Saudi Arabien, auch hier werden die Glaubensbrüder in den anderen Ländern unterstützt. Das ist mehr als nur eine Verbrüderung, es ist die Basis für viele (vll. sogar die meisten) Konflikte in dem Raum seit Jahrhunderten (HAL sagts schon). Der Golfkrieg (Iran/Irak) ist ein Beispiel, aber auch der IS in Syrien geht auf diese Logik zurück. Diese Konflikte kosten auch heute noch zig Menschen das Leben (Jemen ist auch so ein Beispiel, bei dem Iran schiitische Rebellen unterstützt, die gegen eine von Saudi-Arabien gestützte sunnitische Regierung putschen (die Huthis)). Die Hisbollah wird ja auch von Iran gefördert.

Die islamische Welt ist tief gespalten, was ein Grund für die dortigen Zustände ist. Es gibt in beinahe allen Ländern mindestens die zwei Religionsgruppen, die sich nicht unbedingt toll finden und die sich teils nur wegen brutalster Herrschaftssysteme etc. nicht an den Kragen gehen. Es gibt da zig Beispiele (Irak, Syrien, Jemen).

Das Chaos, das die USA im Irak hinterlassen haben, kam dadurch zustande, weil Saddam nicht mehr mit brutalsten Mitteln eine direkte Konfrontation der Religionsgruppen verhindern konnte.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 06. Januar 2024, 00:19:04
Zitat von: HAL9000 am 05. Januar 2024, 21:58:17um die Schuld bei anderen zu suchen.
Die Schuld, oder neutraler gesagt, die Ursachenerzeugung ist bei solchen Gemengelagen ziemlich verteilt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 06. Januar 2024, 17:39:32
Zitat von: Max P am 06. Januar 2024, 00:19:04
Zitat von: HAL9000 am 05. Januar 2024, 21:58:17um die Schuld bei anderen zu suchen.
Die Schuld, oder neutraler gesagt, die Ursachenerzeugung ist bei solchen Gemengelagen ziemlich verteilt.

Das ist aber gar nicht der Punkt.
Der Punkt ist, oder meiner jedenfalls, dass Israel weit über Gebühr Schuld (an allem und jedem) zugesprochen wird.

Gerne auch über fünf Ecken querfeldein gedacht. Ungefähr so, als würde man den gestiefelten Kater die Schuld an der Produktivität eines Serienmörders geben. Klar, wird der Gestiefelte Kater in der Gemengelage irgendwo einen Zipfel Mitverantwortung tragen. So wie man auch den Urknall verantwortlich für alles Schlechte der Welt machen könnte.

Wenn ich morgen dazu komme, werde ich meinen oben gemachten Punkt näher erläutern bzw auch belegen.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 06. Januar 2024, 17:59:22
Der israelische Verteidigungsminister hat jetzt erstmals Eckpunkte für eine Nachkriegsordnung für den Gazastreifen vorgestellt.

https://www.tagesspiegel.de/internationales/keine-zivile-israelische-prasenz-israels-verteidigungsminister-stellt-nachkriegs-plan-fur-gaza-vor-11006113.html

Liest sich für mich fast so, als ob es weiterhin eine militärische Präsenz Israels geben werde.. die Zivilverwaltung soll aber in eine wie auch immer geartete palästinensische Verantwortung gelegt werden. Man macht sich auf jeden Fall Gedanken, mal sehen wie diese Pläne weiterentwickelt werden.
Liest sich außerdem fast wie Deutschland 1945: militärische Besetzung, darunter werden nach und nach zivile Verwaltunsstrukturen aufgebaut.
Angesichts der Zerstörungen wäre eine Übergangs- und Transformationsphase eindeutig besser als einfach abzuziehen und die Überlebenden ihrem Schicksal zu überlassen.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 06. Januar 2024, 18:03:34
ZitatUNO-Generalsekretär Guterres hat sich skeptisch zum Vorschlag geäußert, den Gazastreifen nach einem Ende des Nahostkriegs unter Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen.

https://www.deutschlandfunk.de/guterres-uno-protektorat-keine-loesung-fuer-gazastreifen-100.html

Na schön, dass er so einsichtig ist.
Ich halte das auch für eine ganz schlechte Idee, wenn man sich ansieht, wie die Hamas die Hilfslieferungen der Vereinten Nationen kontrolliert, und die UN dabei zuschaut.

https://twitter.com/gaza_report/status/1743563704115826717

Ich kann nachvollziehen, dass Israel eher auf die USA und nicht auf die Vereinten Nationen setzt. Die fielen nicht nur mit ihrer Berichterstattung zum 7. Oktober negativ auf.  Samt ihrem Ableger UN Women.
Für die Vereinten Nationen sind die Hamas ja nicht einmal ,,Terroristen".

habe das mal in 3 einzelne posts gesplittet, da sonst zu viel links auf einmal.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 09. Januar 2024, 23:06:07
Einer, der ausschert. Dabei berichtet er doch nur, wie es in vielen muslimischen Ländern zugeht. Das ist so tief verwurzelt, das wird man so schnell nicht aus den Köpfen bekommen.

ZitatLuai Ahmed erhält Millionen von Klicks, weil er die Unterstützung der arabischen Welt für die Hamas und Palästina infrage stellt. Der 31-jährige Influencer spricht über den Ursprung des Antisemitismus unter Muslimen und erklärt, was es bedeutet, sich damit gegen die eigene Familie zu stellen.
2014 floh Luai Ahmed nach Schweden, nachdem al-Qaida den Namen seiner Mutter auf einer Todesliste veröffentlicht hatte. Zudem wollte er in Skandinavien erstmals offen als schwuler Mann leben können. Heute arbeitet er als Kolumnist für die schwedische Nachrichten-Website ,,Bulletin".


...

WELT: Wie hat sich Judenhass in Ihrer Kindheit und Jugend bemerkbar gemacht?

Ahmed: Die Indoktrination findet hauptsächlich in Moscheen und in Schulen statt. Als wir englische Biologiebücher bekamen, bat uns der Lehrer, das Kapitel über die Evolutionstheorie durchzustreichen, weil es sich dabei um eine jüdische Verschwörungstheorie handle, die den Islam zerstören wolle. In den Moscheen gibt es Imame, die buchstäblich predigen: ,,Möge Gott die Juden zu Waisen machen", was die Zuhörer mit einem ,,Amen" bestätigen. Ich hatte auch keine Ahnung vom Holocaust, bevor ich nach Schweden kam. In den Schulen und Moscheen im Jemen hört man nichts darüber, aber die Gesellschaft im Allgemeinen denkt, dass er nicht stattgefunden hat, dass er eine Verschwörungstheorie ist. Und dass er, wenn er denn stattgefunden hat, wahrscheinlich eine gute Sache gewesen war.
https://archive.is/2HEQp
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 10. Januar 2024, 22:55:00
Passt gerade noch so hier rein: es geht um den Tunnelbau, der so schwer scheinbar nicht ist. Hätte nicht gedacht, dass Tiktok auch für ambitionierte Handwerker eine Bereicherung sein kann. Ggf. hat die Hamas da zugeschaut. Ich ziehe meinen Hut vor der Dame, das ist überhaupt nicht trivial (aber wahrscheinlich auch nicht ganz legal). Ich habe ja auch Maulwurfgene bzw. maulwürfige Triebe. Ich wurde ja als Kind von Maulwürfen aufgezogen.

ZitatKarla, auf Tiktok besser bekannt als ,,Tunnel Girl", hat auf der Plattform große Aufmerksamkeit für ihr ungewöhnliches Bauprojekt erlangt. Seit Herbst 2022 arbeitet sie unter ihrem eigenen Haus an einem Tunnel, mit dem Ziel, einen Sturmschutzbunker zu errichten.

Dieser Bunker soll, wie die Washington Post berichtet, Schutz vor starken Stürmen oder Tornados bieten. Ihr Projekt hat eine beeindruckende Reichweite erzielt, indem sie mehr als eine halbe Million Follower gewann und ihr erfolgreichstes Video rund 7,7 Millionen Aufrufe verzeichnen konnte.

Aktuell muss das Projekt jedoch eine Pause einlegen, da die lokalen Behörden einen Stopp des Vorhabens angeordnet haben.
https://t3n.de/news/behoerden-frau-baut-tunnel-unter-ihrem-haus-tiktok-1600855/

Manche haben seltsame Hobbies. Man findet doch für alles im Netz das richtige Tutorial.

ZitatKarla ist eigentlich als Softwareentwicklerin tätig. Sie erlernte das Tunnelgraben und die erforderlichen Fähigkeiten hauptsächlich aus Youtube-Videos und Büchern. Bisher hat sie verschiedene Hilfsmittel wie einen selbstgebauten Minenwagen und ein Flaschenzugsystem eingesetzt, um Schmutz und Steine zu transportieren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Januar 2024, 11:57:30
Ich verlinke den folgenden Artikel mal hier, obwohl er wahrscheinlich auch in den Identitätsthread passen könnte. Den wichtigen Abschnitt habe ich hervorgehoben.

ZitatJoe Chialo ist eine wandelnde Herausforderung für die linke Berliner Kulturszene. Der christlichdemokratische Kultursenator hat Zerspanungsmechaniker gelernt, ein Politikstudium abgebrochen, in einer Metal-Band gesungen und als Musik-Manager mit Mainstream-Acts wie der Kelly Family goldene Schallplatten erhalten. Chialo trägt gern Bomberjacke, Jogginghose und Sneaker. Er ist schwarz. Er ist katholisch.

Der CDU-Politiker, für den das Leben nach eigener Aussage «Kampf» bedeutet und der die woke Theorie von der «kulturellen Aneignung» weinerlich findet, fegt durch das Hauptstadtmilieu der subventionierten Kunst und des pädagogisierten Theaters wie ein Wirbelwind.

Einem wie ihm, der sich selbst als «Afropäer» bezeichnet, ist schwer zu widersprechen, wenn er für Vielfalt und gegen Diskriminierung eintritt – sollte man meinen.

Doch jetzt wird ihm widersprochen, und zwar von links. In der vergangenen Woche hatte Chialo angekündigt, dass es öffentliche Zuwendungen, also Steuergeld, im Kulturbereich künftig nur noch für Einzelpersonen und Projekte geben werde, die zuvor eine «Antidiskriminierungsklausel» unterschrieben hätten. Wer in Berlin eine staatliche Förderung erhalten will, muss sich fortan verpflichten, «keine rassistischen, antisemitischen, queerfeindlichen oder anderweitig ausgrenzenden Ausdrucksweisen» zu verwenden.
[...]
Sich gegen Rassismus, Queerfeindlichkeit und «anderweitige Ausgrenzung» festzulegen, damit hätten die Kulturschaffenden vermutlich keine Probleme. Dass sie sich aber zu einem kategorischen Verzicht auf Antisemitismus in der Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) bekennen sollen, halten sie für eine Grundrechtseinschränkung, für eine Beschränkung der Kunst- und Meinungsfreiheit, für eine unzulässige Gesinnungsprüfung.

https://www.nzz.ch/feuilleton/geld-nur-gegen-antisemitismus-bekenntnis-die-berliner-kunstszene-wehrt-sich-ld.1773516
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Januar 2024, 14:19:07
In Ergänzung zu meinem Kommentar #213 (https://forum.psiram.com/index.php?msg=275892)

Diese beiden Artikel der Zeit erklären sehr gut, worum es den Protestlern gegen Chialos Bekenntnisvorschlag tatsächlich geht.
ZitatJoe Chialo, der Berliner CDU-Kultursenator, hat eine revolutionäre Tat vollbracht, und die ruft, wie jede einschneidende Maßnahme, heftigen Widerstand hervor, auch weil ihre Folgen noch nicht abzusehen sind. In Zukunft soll die Vergabe von Kulturgeldern, so schreiben es die von Chialo gerade beschlossenen Förderrichtlinien vor, an klare Vorbedingungen geknüpft werden, an ein ausdrückliches Bekenntnis gegen Antisemitismus und Diskriminierung. Alle, die Kulturförderung vom Staat bekommen möchten, sollen dieses Bekenntnis ablegen. Schon erwägt die CDU, die Bekenntnispflicht auf die Wissenschaft auszudehnen. Berlin könnte für andere Länder zum Modell werden.

Dagegen wehren sich nun mehr als dreitausend Künstlerinnen und Künstler in einem Protestaufruf mit dem Titel "Für die Wahrung von Kunst- und Meinungsfreiheit". Die Unterzeichner sind kaum bekannte Namen, eher langjährig Geförderte, viele von ihnen aus der freien Szene, das Milieu eher links.
[...]
denn die Sorge der Protestierenden gilt nicht nur der Kunstfreiheit, sondern auch künftigen Finanzierungschancen und Besitzständen; sie gilt nicht nur der Meinungsfreiheit, sondern positioniert sich erkennbar auch im Sinne von BDS, jenem ursprünglich palästinensischen Propagandanetzwerk, das seit Jahren zum Boykott Israels aufruft und das Existenzrecht des jüdischen Staates bestreitet.
[...]
Wer den Protestbrief liest, fühlt sich ein wenig an die semantischen Scharmützel in den K-Gruppen der Siebziger erinnert. Scheinbar geht es um zwei widerstreitende Definitionen von Antisemitismus. Die eine sei staatlich und böse ("IHRA"), die andere frei und gut ("Jerusalemer Erklärung").
https://www.zeit.de/2024/03/kunst-antisemitismus-berlin-bekenntnis-foerdergelder

ZitatDer Berliner Weg, den Antisemitismus in der Kunst zu beseitigen

Berlin will nur noch Künstler fördern, die sich gegen Antisemitismus bekennen. Kulturschaffende wehren sich dagegen in einem offenen Brief – mit schlechten Argumenten.

https://www.zeit.de/kultur/2024-01/antisemitismus-klausel-kulturfoerderung-berlin-joe-chialo-offener-brief
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 11. Januar 2024, 22:59:27
Zitat von: RPGNo1 am 11. Januar 2024, 14:19:07Diese beiden Artikel der Zeit erklären sehr gut, worum es den Protestlern gegen Chialos Bekenntnisvorschlag tatsächlich geht.
Sehr entlarvend! Man ist ja kein Antisemit und kritisiert lediglich die israelische Politik. Will man vll. selbst glauben und anderen weismachen. Aber warum unterstützt man  BDS? Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, nicht nur für Künstler. Aber diese Freiheit zu missbrauchen, um Verschwörungsideologien zu verbreiten, sollte man nicht noch finanziell unterstützen. Von daher: guter Move.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 12. Januar 2024, 13:09:42
Der Bericht einer Harvard-Studenten, was in den letzten Monaten in Harvard ablief und wie Claudine Gay (nicht) reagierte, ist erschütternd.
ZitatUnter ihrer Führung wurde Harvard für uns Juden zum Feindesland

Der Harvard-Student Sam Warach kommentiert Claudine Gays Rücktritt

https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/unter-gays-fuehrung-wurde-harvard-fuer-uns-zum-feindesland/


Übermedien hingegen bietet einem Gay-Apologeten die Plattform. Alles sein nur eine rechte Schmierenkampagne, so lautet die Einschätzung Adrian Daubs (https://en.wikipedia.org/wiki/Adrian_Daub). Aber vielleicht muss er als ehemaliger "Director of Feminist, Gender, and Sexuality Studies" an der Uni Stanford auch so reagieren.

ZitatWie sich die ,,New York Times" in die rechte Kampagne gegen Claudine Gay einspannen ließ
https://uebermedien.de/91082/wie-sich-die-new-york-times-in-die-rechte-kampagne-gegen-claudine-gay-einspannen-liess/

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 12. Januar 2024, 19:10:55
Zitat von: RPGNo1 am 12. Januar 2024, 13:09:42Der Bericht einer Harvard-Studenten, was in den letzten Monaten in Harvard ablief und wie Claudine Gay (nicht) reagierte, ist erschütternd.
...


ZitatWie sich die ,,New York Times" in die rechte Kampagne gegen Claudine Gay einspannen ließ
https://uebermedien.de/91082/wie-sich-die-new-york-times-in-die-rechte-kampagne-gegen-claudine-gay-einspannen-liess/

Kampagne Schlammpagne.

Eigentlich geht es um zwei Themen:


Aber egal wo Du liest, nicht nur zu diesem Thema: Der Blickwinkel ist immer "passt mir das jetzt in den Kram oder nicht". Wenns mir in den Kram passt, dann entschuldige ich Herodes halt für seine drastischen Massnahmen zur Verminderung der Überbevölkerung.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 12. Januar 2024, 22:35:52
Zitat von: RPGNo1 am 12. Januar 2024, 13:09:42Wie sich die ,,New York Times" in die rechte Kampagne gegen Claudine Gay einspannen ließ
Klar, es muss eine rechte Hetzkampagne sein, die Dame hat sich schließlich nichts zu Schulden kommen lassen. Dabei ist die NYT eigentlich voll auf wokem Kurs. Komisch. Die Plagiatsjäger haben das wahrscheinlich alles nur erfunden, um jemanden rassistisch zu canceln. Natürlich stürzen sich politische Gegner auf sowas, aber auch ohne diese Motivation bleibt der wissenschaftliche Skandal. Die hat massiv gegen wissenschaftliche Standards verstoßen, und das als eine Uni-Präsidentin. Sie hätte in der Israel-Sache glänzen können, aber auch dann hätte man sie zu Fall bringen müssen. Die Botschaft lautet ja: ich kann/darf schummeln, weil ich zu einer diskriminierten Gruppe zähle. Das ist eine fatale Botschaft, die vielen mehr schadet als nützt. Selbst für Gay war das wahrscheinlich der gröbste Fehler.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Daggi am 13. Januar 2024, 11:02:21
Jetzt weiss ich warum es Bombenangriffe gegen Houthis im Jemen gab:

CAIRO, Jan 12 (Reuters) - Houthi militants mistakenly targeted a tanker carrying Russian oil in a missile attack on Friday off Yemen, British maritime security firm Ambrey said. --- This was the second tanker mistakenly targeted by the Houthis whilst carrying Russian oil.  --- This was the second tanker mistakenly targeted by the Houthis whilst carrying Russian oil.

https://www.reuters.com/world/middle-east/houthis-mistakenly-target-tanker-carrying-russian-oil-ambrey-report-2024-01-12/

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 13. Januar 2024, 12:19:00
Wenn mir vor 20 oder 30 Jahren jemand erzählt hätte, dass der Verfassungsschutzpräsident die schweigende Mehrheit in Deutschland bitten muss, sich gegen Rechtsradikalismus und Antisemitismus zu positionieren, hätte ich die Person für komplett verrückt gehalten:

https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/verfassungsschutz-haldenwang-rechtsextremismus-100.html

Damals war der Verfassungsschutz auf dem rechten Auge völlig blind, die großen, demokratischen, politischen (und nervigen) Parteien hatten satte Mehrheiten... und der Antisemitismus, Rassismus und Rechtsradikalismus war da, aber traute sich nicht so weit und offen vor.

(Aber genauso ist es mit dem drohenden Wassermangel in Bayern zB.)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 13. Januar 2024, 23:14:55
Antisemitismus gibt es nicht nur von rechts, auch von links und vor allem aus islamischer Richtung (noch nicht mal islamistisch). Aber da hackt es an Kritik, das wird kaum thematisiert, obwohl es wahrscheinlich das größere Problem ist. Diejenigen, die sonst so mutig auf Gerechtigkeitskreuzzug sind, schweigen lieber.

Zitat,,Ein besonders schlechtes Beispiel ist Jan Böhmermann, der gerne Journalist sein möchte und in seiner Sendung Leute wie Friedrich Merz in infamer Weise in die Nähe von Nationalsozialisten stellt, aber beim Terror von Muslimen in Deutschland gegen Juden nicht die Zähne auseinander bekommt", rügt Engel. Zu den Vorwürfen hat sich Böhmermann bislang nicht geäußert.
https://www.focus.de/kultur/ein-besonders-schlechtes-beispiel-jan-boehmermann-was-der-chefredakteur-der-juedischen-allgemeinen-ihm-uebel-nimmt_id_259573168.html

Womöglich hat er auch Angst vor Erdogan ::)  Böhmi hat auch schon sinnvolle Beiträge geleistet, aber er entlarvt auch seinesgleichen. Eher so unbewusst.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 14. Januar 2024, 08:52:52
Zitat von: eLender am 13. Januar 2024, 23:14:55Antisemitismus gibt es nicht nur von rechts, auch von links und vor allem aus islamischer Richtung (noch nicht mal islamistisch).

Danke für die Aufklärung. Hatte noch nie was von linkem Antisemitismus gehört.  :-*
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Januar 2024, 09:12:19
Zitat von: eLender am 13. Januar 2024, 23:14:55Antisemitismus gibt es nicht nur von rechts, auch von links und vor allem aus islamischer Richtung (noch nicht mal islamistisch). Aber da hackt es an Kritik, das wird kaum thematisiert, obwohl es wahrscheinlich das größere Problem ist. Diejenigen, die sonst so mutig auf Gerechtigkeitskreuzzug sind, schweigen lieber.

Zitat,,Ein besonders schlechtes Beispiel ist Jan Böhmermann, der gerne Journalist sein möchte und in seiner Sendung Leute wie Friedrich Merz in infamer Weise in die Nähe von Nationalsozialisten stellt, aber beim Terror von Muslimen in Deutschland gegen Juden nicht die Zähne auseinander bekommt", rügt Engel. Zu den Vorwürfen hat sich Böhmermann bislang nicht geäußert.
https://www.focus.de/kultur/ein-besonders-schlechtes-beispiel-jan-boehmermann-was-der-chefredakteur-der-juedischen-allgemeinen-ihm-uebel-nimmt_id_259573168.html

Womöglich hat er auch Angst vor Erdogan ::)  Böhmi hat auch schon sinnvolle Beiträge geleistet, aber er entlarvt auch seinesgleichen. Eher so unbewusst.

Der Fokus-Artikel passt zu dem, was der Welt-Autor Frédéric Schwilden bereits am 20.10 (https://archive.is/95KOl) verfasste und was auch Josef Schuster in der JÄ (https://www.juedische-allgemeine.de/politik/das-schweigen-der-kuenstler/) beklagte.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Januar 2024, 09:21:41
Neuigkeiten aus den USA. Die Havard-Universität steht unter massiven Kreuzfeuer ihrer eigenen Reihen. Sechs jüdische Studenten und die Verneigung "Students Against Antisemitism" haben Klagen gegen die Uni eingereicht.

ZitatWhile the plaintiffs aren't going after Harvard on First Amendment Grounds (and wouldn't have a leg to stand on if they tried to), the allegations in their suit involving genuine violations of federal law.

First, Harvard is accused of violating Title VI of the Civil Rights Act of 1964, which says this:

"No person in the United States shall, on the ground of race, color, or national origin, be excluded from participation in, be denied the benefits of, or be subjected to discrimination under any program or activity receiving Federal financial assistance."

As the suit establishes (click below to read the long 77-page document), Harvard does indeed receive federal monies, most notably through grants to faculty.

Second, the suit asserts that the antisemitic activity at Harvard, involving students, faculty, and off-campus groups, did indeed deny Jewish students the full benefits of an education at the University, as they were intimidated to the point of finding it hard or impossible to study; some were denied access to study spaces by vocal pro-Palestinian and anti-Israel students; some classes included a huge dollop of antisemitic material, including canceling classes so students could go to pro-Palestinian demonstrations (these are invariably anti-Israeli and often antisemitic); and, finally, at least one Jewish student was attacked. This seems to add up to to "discrimination" under Title VI.

Further, and this is shocking, Harvard did little or nothing when Jewish students complained to the administration about the disruption of their education. In response, the administration invariably said, "We'll look into it and get back to you," eventually doing nothing. One sees this over and over again in the complaint.
https://whyevolutionistrue.com/2024/01/13/harvard-sued-for-title-vi-violations-and-antisemitism/

Hier noch die Info auf deutsch:
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_100319856/usa-studierende-verklagen-harvard-universitaet-wegen-antisemitismus.html

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 14. Januar 2024, 23:16:17
Echte Linke kennen nur Israel-Kritik, also Kritik an den Herrschaftsverhältnissen. Das geht so:

ZitatTreffen der Israel-Feinde in Berlin: Wo der Hamas-Terror gesellschaftsfähig ist

Sprechchöre hallen durch das Tempodrom in Berlin: ,,Free, Free Palestine", ,,Free, Free Palestine". Hier tagt am Samstag die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz. Am Rande finden sich Hamas-Unterstützer und -Sympathisanten verschiedener Couleur zusammen. Der Verlauf des Tages zeigt, wie weit viele von ihnen sich in ihre ganz eigene Weltsicht verrannt haben.
Die Tagesspiegel-App Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die digitale Zeitung. Hier gratis herunterladen.
An einem Stand der ,,Kommunistischen Organisation" im Foyer ist ein Mann anzutreffen, Namen und Beruf will er nicht nennen. Aber er gibt Auskunft zu den Geschehnissen des 7. Oktober. Die Taten der Hamas seien Kampf gegen Besatzung und Apartheid und damit legitim. ,,Mit welchen Mitteln die Palästinenser sich wehren, ist ihre Entscheidung." Und er geht noch weiter: Der zionistische Staat Israel müsse ,,aufgelöst" werden.
https://archive.is/IItay (Tagesspiegel, 13.1.24)

Die Hamas ist schliesslich nur eine Freiheitsbewegung und Gräueltaten nur neurechte Narrative, um den Gerechtigkeitskampf zu diskreditieren.

Ein Besuch auf einer Esoterikmesse ist im Vergleich dazu eine Tupperparty.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 15. Januar 2024, 08:01:06
Ich lese gerade ein kurzes Interview mit Gabi Siboni. Er wird vorgestellt als Experte für Militärstrategie am Jerusalem Institute für Strategie und Sicherheit.
ZitatWie wird das alles die israelische Gesellschaft verändern?
Wir können das Ausmaß dieser Veränderung noch gar nicht erfassen. Die Gesellschaft wird nach rechts rücken, traditioneller werden, sich stärker an der jüdischen Religion orientieren. Niemand wird mehr von einem palästinensischen Staat sprechen. Und so ein Chaos wie vor dem 7. Oktober (als monatelang Hunderttausende gegen die geplante Justizreform der Regierung protestierten, Anm. d. Red.) wird es nicht mehr geben. Die Solidarität in der Gesellschaft ist wahnsinnig stark.

Die Antwort auf den arabischen religiösen Fanatismus wird der jüdische religiöse Fanatismus sein (König David ist historiografisch nicht besser belegt als König Arthur [Philip Davies], die Stadt Salomos war in Wirklichkeit ein unbedeutendes Bergdorf [Finkelstein/Silberman], Moses ist eine mythologische Gestalt, und ein Exodus lässt sich weder archäologisch noch chronologisch verorten [Jan Assmann], noch nicht zu reden von der archaischen alttestamentlichen Moral).

Links ist, wer das nicht gut findet, und die Linken sind die Vaterlandsverräter. Protest gegen die Aufhebung der Gewaltenteilung (seit Montesquieu als Grundpfeiler der Demokratie erkannt) ist ein Chaos.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 16. Januar 2024, 18:37:28
USA und eine Koalition der Willigen (Militärkoalition zum Schutz der Seefahrt) bombardieren endlich die Huthi, die immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer attackieren.

Iran fordert USA und GB auf, den "Krieg gegen Jemen sofort zu beenden" (https://www.tagesspiegel.de/internationales/angriffe-auf-huthi-miliz-iran-fordert-usa-und-grossbritannien-auf-den-krieg-gegen-jemen-sofort-zu-beenden-11055211.html)

während die VR China, deren Waren in gigantischen Mengen auf den Frachtern dort unten durch die Gegend geschippert werden, sich einen schlanken Fuß macht und mit ihrem neuen Flugzeugträger der Extraklasse (https://www.merkur.de/politik/veroeffentlichen-fotos-von-flugzeugtraeger-fujian-china-staatsmedien-92762931.html) prahlt.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 17. Januar 2024, 18:24:12
Das Interview spricht für sich. Kein weiterer Kommentar meinerseits.

ZitatThomas Hand, the Irish-born father of Emily Hand who was released after 50 days in Hamas hell, gave an in-depth interview yesterday evening to Piers Morgan on Britain's TalkTV. Emily was 8 when she was kidnapped and turned 9 in captivity.

One viewer said: "How she wiped her father's tears, caressed and cared for him when he started to cry in the interview. Melted my heart."

Also of note is when Thomas Hand says ignorant critics of Israel in the West "don't know a thing" and have "no idea what they are talking about".


Hand is no conservative: he brought up Emily on a kibbutz because he liked its socialist atmosphere. As for Emily's kidnapping during a sleepover and the attack on the kibbutz, you'll have to listen to the interview.

Three bits are worth noting: about 30 minutes in, Thomas explains how he told Emily that her stepmother/caretaker was dead. (See especially from 31:15 on.)

At 32:25, the discussion turns to politics, Israel's response, and how the West has reacted. Thomas gets quite exercised, especially when he gets to the accusation that Israel is an "apartheid state."

At 43:00, Piers asks Thomas to ask Emily (in Hebrew) how she felt when she saw her father again after her release.

https://whyevolutionistrue.com/2024/01/17/a-moving-interview/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Januar 2024, 13:21:49
ZitatIsrael wirft der Hamas vor, für ihren Terror auch Krankenhäuser zu nutzen. Der Bericht einer freigelassenen Geisel stützt diese Aussage. Wochenlang habe man sie mit Dutzenden weiteren Menschen in einer Klinik festgehalten.

https://www.spiegel.de/ausland/gaza-krieg-freigelassene-israelin-berichtet-von-geiselhaft-in-krankenhaus-a-61332b69-277e-4804-9096-e44cda944df6

Tja, liebe "progressive" Hamas-Freunde und postkolonialistischen Pro-Palästina-Demonstranten. Was sagt ihr dazu?
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 18. Januar 2024, 14:08:58
Jetzt schon paar Tage alt, aber kaum Wellen geworfen hat die Verhaftung und Freistellung eines israelischen Fussballprofis in der Türkei, der an den Hamas-Terrorakt & die 100-tägige Entführungszeit der israelischen Geiseln erinnert hat.

https://www.spiegel.de/ausland/tuerk...2-6c7d20050ba6

Ihm werden 'öffentliche Anstiftung zum Hass' vorgeworfen. Und das in einem Staat, dessen Präsident die Hamas als Befreier lobt.

Dass der Spiegel von "Angriff" und "Überfall" schreibt, ist auch so eine Sache. Die ich jedenfalls so nicht übernehmen wollte. Besseres wording fiel mir aber auch nicht ein. Wie kann sowas auch mit Worten beschrieben werden.

Am Rande: Das Wort "Huthi-Rebellen" hatte ich auch mal kritisiert und bekam da aber von jemandem in meinem Bekanntenkreis erwidert, das sei historisch begründet (Widerstand gegen die damalige jemenitische Führung im Fall der Huthi-Rebellen) und "Terrorist" als Berufsbezeichnung gäbe es ohnehin nicht.
Die UN kennt ja immerhin auch keine "Terrorgruppen" und "Terrororganisationen",  und insgesamt nichts mit "Terror". Ist auch irgendwie begründet.

Begriffe wie Rebellen, Rebellionen und Terroristen könnten sowwohl negativ als auch positiv besetzt sein.
RAF, IRA, Che Guevara, dessen Kampfgefährte Fidel Castro, Rote Brigaden, STauffenberg Attentäter, Mao, Nelson Mandela, Vietcong. Terrorgruppe  :angel:
Na gut, für mich sind die alle eher negativ besetzt, was aber nicht viel heißen muss.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 18. Januar 2024, 15:17:47
Zitat von: zimtspinne am 18. Januar 2024, 14:08:58Begriffe wie Rebellen, Rebellionen und Terroristen könnten sowwohl negativ als auch positiv besetzt sein.
RAF, IRA, Che Guevara, dessen Kampfgefährte Fidel Castro, Rote Brigaden, STauffenberg Attentäter, Mao, Nelson Mandela, Vietcong. Terrorgruppe  :angel:
Na gut, für mich sind die alle eher negativ besetzt, was aber nicht viel heißen muss.
Sogar Staufenberg und Nelson Mandela? Na wenn du meinst... ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 18. Januar 2024, 19:08:11
Der Link zum Spiegel funktioniert nicht, es ist wohl das hier: https://www.spiegel.de/ausland/tuerkei-israelischer-profi-sagiv-jehezkel-nach-anti-hamas-botschaft-wieder-frei-a-054175b2-7973-4893-92e8-f9978d726f2c

ZitatJehezkel habe das »von Israel begangene Massaker im Gazastreifen« gefeiert. Tunc betonte, die Türkei werde weiter »die unterdrückten Palästinenser unterstützen«.

Klingt nicht unbedingt nach einer Bewerbungsrede für eine EU-Mitgliedschaft.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 19. Januar 2024, 13:42:20
hab was was falsch gemacht, hier ist der Spiegelartikel:

https://www.spiegel.de/ausland/tuerkei-israelischer-fussballprofi-sagiv-jehezkel-nach-anti-hamas-botschaft-festgenommen-a-29d070ba-e4ab-4c19-9552-6c7d20050ba6

Da war nicht von Massaker die Rede, sondern von Überfall und Angriff. Da bin ich pingelig  ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 19. Januar 2024, 13:50:13
Zitat von: Max P am 18. Januar 2024, 15:17:47
Zitat von: zimtspinne am 18. Januar 2024, 14:08:58Begriffe wie Rebellen, Rebellionen und Terroristen könnten sowwohl negativ als auch positiv besetzt sein.
RAF, IRA, Che Guevara, dessen Kampfgefährte Fidel Castro, Rote Brigaden, STauffenberg Attentäter, Mao, Nelson Mandela, Vietcong. Terrorgruppe  :angel:
Na gut, für mich sind die alle eher negativ besetzt, was aber nicht viel heißen muss.
Sogar Staufenberg und Nelson Mandela? Na wenn du meinst... ::)

musst du immer so pingelig sein?

Nelson Mandela muss ich noch überprüfen, ob dort nicht eine Mutter Teresa hintersteckt. (glaub ich zwar nicht, aber wer weiß)

Zum zweiten, ich schrieb ja nicht ohne Grund "Stauffenberg-Attentäter".

Nur im Gedankengut mit unrechtsstaatlichen Tendenzen finden Attentäter als Helden Platz.
Ja, ich fände es auch gut, den Hamas-Anführer hinterrücks zu killen und vielleicht sogar Trump, Kindermissbraucher und Tierquäler würde ich höchstpersönlich hinrichten, aber hier lasse ich mich vom  rationalen Sinan inspirieren und finde Selbstjustiz in demokratischen Strukturen nicht akzeptabel.
Todesstrafe auch nicht.




Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. Januar 2024, 19:31:33
Zitat von: zimtspinne am 19. Januar 2024, 13:50:13musst du immer so pingelig sein?

Nelson Mandela muss ich noch überprüfen, ob dort nicht eine Mutter Teresa hintersteckt. (glaub ich zwar nicht, aber wer weiß)
Leute wie Stauffenberg oder Mandela (beide höchst verschieden voneinander) unter Terrorismus zu subsumieren, ist schon schräg. Und nein, hinter Mandela steckte keine Mutter Theresa. (Wobei ich jetzt auch nicht recht weiß, was du damit überhaupt meinst.)

Zitat von: zimtspinne am 19. Januar 2024, 13:50:13Zum zweiten, ich schrieb ja nicht ohne Grund "Stauffenberg-Attentäter".

Nur im Gedankengut mit unrechtsstaatlichen Tendenzen finden Attentäter als Helden Platz.
Ja, ich fände es auch gut, den Hamas-Anführer hinterrücks zu killen und vielleicht sogar Trump, Kindermissbraucher und Tierquäler würde ich höchstpersönlich hinrichten, aber hier lasse ich mich vom  rationalen Sinan inspirieren und finde Selbstjustiz in demokratischen Strukturen nicht akzeptabel.
Todesstrafe auch nicht.
Stauffenberg war natürlich ein Attentäter. Und zwar ein heldenhafter. Man kann an ihm zu Recht viel kritisieren, aber gewiss nicht, dass er Hitler umbringen wollte.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 19. Januar 2024, 21:21:11
Auch wenns OT ist: https://blog.psiram.com/2016/02/mutter-theresa-die-heilige-des-elenden-verreckens/
(bloß nicht die Kommentare lesen, insb. die von Lisa :police: )
(https://blog.psiram.com/wp-content/uploads/2016/02/theresa.jpg)

Mandela war auch kein Säulenheiliger, aber das wird im WP-Artikel komplett ausgeklammert. Man muss halt immer die Diskussionsseite lesen, da erfährt man die unschönen  Sachen. Das ist bspw. bei Vandana Shiva auch nicht anders.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Nelson_Mandela
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. Januar 2024, 22:29:06
Zitat von: eLender am 19. Januar 2024, 21:21:11Mandela war auch kein Säulenheiliger, aber das wird im WP-Artikel komplett ausgeklammert. Man muss halt immer die Diskussionsseite lesen, da erfährt man die unschönen  Sachen. Das ist bspw. bei Vandana Shiva auch nicht anders.

https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Nelson_Mandela
Sicher war Mandela kein "Säulenheiliger". Das radiert aber nicht seine schlussendlich großen Verdienste aus.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 19. Januar 2024, 22:34:38
Die Frage ist eher: radieren seine Verdienste seine Vergehen aus? Mich stört an solchen Personen meist, dass sie wie Heilige dargestellt werden, obwohl sie auch z.T. ideologisch unterwegs sind / waren. Da fällt mir als nächstes der Gandhi ein. As ich mal in Indien zu Gast war, wunderte ich mich über seinen kontroversen Stand dort. Zum ganzen Bild gehört immer das ganze Bild, auch wenn die Verdienste geschmälert werden.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 19. Januar 2024, 22:55:24
Also, Mandela war auch vorher kein Verbrecher. Man muss dabei natürlich in Rechnung stellen, gegen welches Regime er kämpfte. In den Wikikommentaren wird ihm übrigens nichts Konkretes vorgeworfen, nur, dass er allgemein halt in keinem Mädchenpensionat war. Für seine damalige Frau Winnie konnte er nichts, er hat deren Gewalttaten verurteilt und sich später von ihr scheiden lassen. Ebenso wenig kann man ihm die Entwicklung des ANC zu einer autoritären und korrupten Partei wesentlich anlasten.

Gandhi wird eigentlich seit langem schon kritisch beschrieben, auch im Westen, und Mutter Theresa sowieso.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Januar 2024, 11:38:54
Was man Mandela bei allen Fehlern immer wieder gut heißen sollte: Er hat sich nach seiner Wahl zum Präsidenten und dann auch bis zum Ende seines Lebens für Versöhnung mit der weißen Bevölkerungsminderheit eingesetzt. Er wollte, dass die gesamte südafrikanische Bevölkerung nach vorne schaut und sie in allen Lebensbereichen voran kommt.

Die nachfolgenden Regierungen und Präsidenten sind dem Anspruch nicht gerecht geworden. Der ANC rutschte immer mehr in Korruption ab und näherte sich so über die vergangenen 30 Jahre anderen afrikanischen Parteien an, die zulange an der Macht waren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 21. Januar 2024, 22:51:49
Zitat von: Max P am 19. Januar 2024, 22:55:24Also, Mandela war auch vorher kein Verbrecher.
Es ging doch um die Frage, ob er auch in die Kategorie "Terrorist" passt. Ja, das könnte man machen. Arafat (der mit dem Nobelpreis) war auch kein Unschuldsengel. Die Frage, ob der Zweck immer die Mittel heiligt, ist eine relative. Historisch und regional kann man das unterschiedlich bewerten. Ich versuche, solchen Gestalten möglichst nüchtern gegenüber zu stehen. Hat was mit dem Kontext zu tun ::)

ZitatMandela generated controversy throughout his career as an activist and politician,[464] having detractors on both the right and the radical left.[465] During the 1980s, Mandela was widely labelled a terrorist by prominent political figures in the Western world for his embrace of political violence.[466] According to Thatcher, for instance, the ANC was "a typical terrorist organisation".[467] The US government's State and Defense departments officially designated the ANC as a terrorist organisation, resulting in Mandela remaining on their terrorism watch-list until 2008.[468] On the left, some voices in the ANC—among them Frank B. Wilderson III—accused him of selling out for agreeing to enter negotiations with the apartheid government and for not implementing the reforms of the Freedom Charter during his presidency.[469] According to Barnard, "there is also a sense in which his chiefly bearing and mode of conduct, the very respect and authority he accrued in representing his nation in his own person, went against the spirit of democracy",[464] and concerns were similarly expressed that he placed his own status and celebrity above the transformation of his country.[470] His government would be criticised for its failure to deal with both the HIV/AIDS pandemic and the high levels of poverty in South Africa.[464] Mandela was also criticised for his friendship with political leaders such as Fidel Castro and Muammar Gaddafi, who had supported the struggle against apartheid but were deemed dictators by critics.[471][unreliable source?]
https://en.wikipedia.org/wiki/Nelson_Mandela#Reception_and_legacy
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Januar 2024, 13:39:07
*gelöscht*
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 23. Januar 2024, 14:10:18
Zitat von: eLender am 21. Januar 2024, 22:51:49
Zitat von: Max P am 19. Januar 2024, 22:55:24Also, Mandela war auch vorher kein Verbrecher.
Es ging doch um die Frage, ob er auch in die Kategorie "Terrorist" passt. Ja, das könnte man machen. Arafat (der mit dem Nobelpreis) war auch kein Unschuldsengel. Die Frage, ob der Zweck immer die Mittel heiligt, ist eine relative. Historisch und regional kann man das unterschiedlich bewerten. Ich versuche, solchen Gestalten möglichst nüchtern gegenüber zu stehen. Hat was mit dem Kontext zu tun ::)
"Terrorist" ist ein ziemlich beliebiges Label. Seine konkrete Bedeutung hängt davon ab, wer es gegen wen jeweils verwendet. Nüchtern betrachtet war Mandela  - natürlich - kein unbefleckter Heiliger, was m.W. auch kaum jemand behauptet, aber letztlich eben doch ein Staatsmann mit positivem Input und keine sinistre "Gestalt". Man kann ihn auch nicht für den gesamten ANC haftbar machen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 23. Januar 2024, 22:19:20
Zitat von: Max P am 23. Januar 2024, 14:10:18"Terrorist" ist ein ziemlich beliebiges Label. Seine konkrete Bedeutung hängt davon ab, wer es gegen wen jeweils verwendet.
So ist das. Und deswegen kann man den Begriff auch verwenden, weil er im richtigen Kontext nicht falsch ist.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 24. Januar 2024, 23:23:47
Bevor es im Barbie-Gewitter untergeht. Bräking Nuuus:

ZitatGreta Thunberg ist am Mittwoch bei einer propalästinensischen Demo auf dem Markt in Leipzig aufgetaucht. Bei einem fast parallel stattfindenden Klimaprotest war sie aber nicht dabei.
https://www.rnd.de/politik/greta-thunberg-in-leipzig-rede-bei-demo-am-24-1-2024-JQMHXC2TXRCFTM2ZFJAHJ6L3AE.html

Die hat sich bestimmt nur verlaufen, man verliert ja die Tage den Überblick, wer da für was durch die Gegend läuft. Die ist halt einfach lost.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Januar 2024, 16:47:32
ZitatIncredible video, the tunnels just keep going and going, with prison cells and Hamas work areas, billions of $$ in international aid not used to build a society, but to build an underground terror infrastructure hidden below "civilians" - and all the UN agencies and int'l "NGOs" knew about it and said nothing, and they will do it again if allowed.
😲

https://twitter.com/wajacobson/status/1749178890159874398 (https://twitter.com/wajacobson/status/1749178890159874398)

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 26. Januar 2024, 18:24:54
Unfassbar!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Januar 2024, 20:02:39
ZitatDas UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) hat eine Untersuchung über eine mögliche Beteiligung mehrerer seiner Mitarbeiter an den Massakern der Hamas in Israel vom 7. Oktober angekündigt. Grund dafür seien entsprechende Anschuldigungen Israels und Informationen, die die israelischen Behörden dem UN-Werk dazu vorgelegt hätten.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-01/unrwa-untersuchung-hamas-massaker-mitarbeiter-israel
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 27. Januar 2024, 18:18:34
Leseempfehlung


ZitatSeit sechzig Jahren suchen die revolutionswilligen Geister des Westens daher nach Ersatz. Einmal waren es die Befreiungsbewegungen Asiens oder Lateinamerikas, deren heroische Kämpfe – die unter ganz anderen Bedingungen begonnen und geführt wurden – zum Vorbild für alle Welt dienen sollten; dann wieder hätten es die Verfemten, Ausgestoßenen, Marginalisierten der hochkapitalistischen Länder selbst richten sollen, denen die Hoffnung aufgeladen wurde, mit ihrer Revolte die solidarische Gesellschaft von morgen vorwegzunehmen. Und zu Zeiten woker Campusradikalität werden ohnedies beliebige Gruppen von Opfern und von vermeintlich oder tatsächlich Benachteiligten zu Projektionsflächen revolutionärer Anliegen.


Selbst dass im Reich der Mullahs auf Homosexualität schon bald der Tod stand, hat Michel Foucault, der im bürgerlichen Zwangsstaat seine Homosexualität ausleben durfte, übrigens nicht dazu veranlasst, seiner Schwärmerei für die "politische Spiritualität" abzusagen. Seiner standhaften Weigerung, sich ideologisch an so etwas Banalem wie der Realität zu messen, eifern seither zahllose nach, die den wechselnden Moden pseudorevolutionärer Gesinnung folgen. Auch wenn manches bloße Attitüde bleibt, ist die Sache gleichwohl alles andere als harmlos, wie man an dem Jubel erkennen muss, den der Terrorangriff der Hamas hervorrief.


https://www.derstandard.at/story/3000000204782/der-kritische-beobachter-karl-markus-gauss-ueber-antisemitismus-heute?fbclid=IwAR3-E5igwnfOAFX88KY4z30YH4y_W7MBxo9qzwTEEf4sdkxZ9f0G67DPuo4
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 27. Januar 2024, 18:24:16
Zitat von: RPGNo1 am 26. Januar 2024, 20:02:39
ZitatDas UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) hat eine Untersuchung über eine mögliche Beteiligung mehrerer seiner Mitarbeiter an den Massakern der Hamas in Israel vom 7. Oktober angekündigt. Grund dafür seien entsprechende Anschuldigungen Israels und Informationen, die die israelischen Behörden dem UN-Werk dazu vorgelegt hätten.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-01/unrwa-untersuchung-hamas-massaker-mitarbeiter-israel
Ich pack das Alles nimmer!
Unfassbar widerlich!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Onkel_Michael am 27. Januar 2024, 21:24:56
Ich erlaube mir mal, meinen neuen Artikel "Differenzierung - Palestine Edition" (https://onkelmichael.blog/2024/01/27/differenzierung-palestine-edition/) hier einzustellen. Wenn ihr mögt, könnt ihr ja mal einen Blick drauf werfen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 28. Januar 2024, 01:25:51
Und noch was dazu:

ZitatWorte, die man in Den Haag gern gehört hätte: "Im Namen des Volkes ergeht folgende Entscheidung. Es wird angeordnet, dass die Hamas unverzüglich alle Attacken auf zivile israelische Wohngebiete einstellt, insbesondere durch den Beschuss dieser Wohngebiete mit Raketen. Ebenso wird angeordnet, dass die Hamas unverzüglich alle Geiseln freilässt, die sich noch in ihrer Gewalt befinden. Auch dies stellt ein Kriegsverbrechen dar, für das es unter keinen Umständen eine Rechtfertigung geben kann."

...

Dennoch: Dass die Dauerverbrechen der Hamas so aus dem Fokus gerieten, kann man nur als Leerstelle empfinden.
Es ist alles richtig, was der Gerichtshof gesagt hat: Israels rechte Politiker müssen mit einer Hetze aufhören, die verbrecherisch ist....

https://archive.is/fDVVg

Danke für eure spannenden, informativen, erschreckenden oder auch bewegenden Artikel.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Januar 2024, 16:40:25
ZitatTwo justices issue dissenting opinions to court's finding 'plausible' South African concerns of genocidal acts; Barak: Pretoria wrongly sought to impute the crime of Cain to Abel

Judge Sebutinde, in her dissent, argued that "South Africa has not demonstrated, even on a prima facie basis, that the acts allegedly committed by Israel and of which the Applicant complains, were committed with the necessary genocidal intent, and that as a result, they are capable of falling within the scope of the Genocide Convention."

She added that "the Applicant has not demonstrated that the rights it asserts and for which it seeks protection through the indication of provisional measures are plausible under the Genocide Convention."

Sebutinde said the failure to reach a political solution to conflict "may sometimes lead them to resort to a pretextual invocation of treaties like the Genocide Convention, in a desperate bid to force a case into the context of such a treaty, in order to foster its judicial settlement... In my view, the present case falls in this category."

She said a careful review of Israel's war policy "demonstrates the absence of a genocidal intent," though she stressed that Israel is bound by international law in its conduct of the war.

"Unfortunately, the scale of suffering and death experienced in Gaza is exacerbated not by genocidal intent, but rather by several factors, including the tactics of the Hamas organization itself which often entails its forces embedding amongst the civilian population and installations, rendering them vulnerable to legitimate military attack," she said.

As for the statements of Israeli officials who used inflammatory language, or made comments seen as minimizing the need to protect civilians, Sebutinde argued that taken in context, "the vast majority of the statements referred to the destruction of Hamas and not the Palestinian people as such"; that "certain renegade statements by officials who are not charged with prosecuting Israel's military operations were subsequently highly criticized by the Israeli government itself; and that "more importantly, the official war policy of the Israeli government, as presented to the court, contains no indicators of a genocidal intent."

https://www.timesofisrael.com/justice-barak-icj-ruling-based-on-scant-evidence-ugandan-judge-legal-case-a-desperate-bid/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Januar 2024, 18:40:31
ZitatMehr als 1000 schwedische Künstlerinnen und Künstler haben die Europäische Rundfunkunion (EBU) dazu aufgerufen, Israel vom diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) auszuschließen. Die Zeitung »Aftonbladet« veröffentlichte am Montag einen offenen Brief, den etwa die Musikerinnen Robyn, Fever Ray und das Indie-Folk-Duo First Aid Kit unterschrieben haben.
https://www.spiegel.de/kultur/musik/esc-2024-in-malmoe-1005-schwedische-musikacts-fordern-israel-ausschluss-a-fff11cb7-9118-40bc-a2b4-715e485d9893

ZitatSeit über 100 Tagen sind wir Zeugen von schweren Kriegsverbrechen, die führende Menschenrechtsorganisationen als solche bezeichnen, durch die israelische Armee.

Über 25.000 Palästinenser wurden getötet, darunter mehr als 10.000 Kinder. Israels brutale Kriegsführung im Gazastreifen hat die lebenswichtige zivile Infrastruktur zerstört, unmenschliche Lebensbedingungen geschaffen und 85 % der Bevölkerung zur Flucht gezwungen.

Was in Gaza geschieht, ist eine humanitäre Katastrophe, und der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat vor kurzem beschlossen, den Prozess fortzusetzen, in dem Israel der Verletzung der Völkermordkonvention beschuldigt wird.

Trotzdem beabsichtigt die Europäische Rundfunkunion (EBU), Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest 2024 zu genehmigen.

Die EBU argumentiert, der Eurovision Song Contest sei ein Wettbewerb zwischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und nicht zwischen Staaten.

Im Jahr 2022 beschloss die EBU jedoch, Russland aufgrund der Invasion in der Ukraine vom Wettbewerb auszuschließen, und 2021 wurde Mitgliedsunternehmen aus Weißrussland die Teilnahme am Wettbewerb verweigert, weil das Land gegen die EBU-Regeln zur Pressefreiheit verstieß.

In weniger als vier Monaten wurden rund 100 palästinensische Journalisten getötet, und der ausländischen Presse wird der Zugang zum Gazastreifen verweigert, was einen der größten Angriffe auf die Pressefreiheit in der Neuzeit darstellt.

Wenn Länder, die sich über das humanitäre Recht hinwegsetzen, zur Teilnahme an internationalen Kulturveranstaltungen eingeladen werden, werden Verstöße gegen das Völkerrecht bagatellisiert und das Leid der Opfer unsichtbar gemacht.

Als Kulturschaffende ist es unsere Pflicht, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um Druck auf einflussreiche Akteure wie die EBU auszuüben, damit sie einen Wandel herbeiführen und dem Artwashing entgegenwirken. Wir erwarten, dass sowohl die EBU als auch der diesjährige Gastsender SVT konsequent gegen Teilnehmerländer vorgehen, die demokratische Werte und Menschenrechte verletzen.

Die Tatsache, dass Israels wahllosem Krieg in Gaza abscheuliche Kriegsverbrechen der Terrororganisation Hamas vorausgegangen sind, entbindet das Land nicht von seinen völkerrechtlichen Verpflichtungen als demokratischer Staat.

Wir sind 1.000 Künstler, die an die verbindende Kraft der Musik glauben. Der Eurovision Song Contest begann als Friedensprojekt mit dem Ziel, Länder und Bürger durch Musik zu vereinen.

Die Zulassung der Teilnahme Israels untergräbt nicht nur den Geist des Wettbewerbs, sondern auch den gesamten öffentlichen Auftrag. Sie sendet auch das Signal, dass Regierungen ohne Konsequenzen Kriegsverbrechen begehen können. Deshalb appellieren wir an die EBU: Schließen Sie Israel vom Eurovision Song Contest 2024 aus.
https://www.aftonbladet.se/debatt/a/8JggVr/1005-artister-uteslut-israel-fran-eurovision

Heuchler!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Habra am 30. Januar 2024, 00:01:42
Zitat von: RPGNo1 am 29. Januar 2024, 18:40:31...
Heuchler!

Volle Übereinstimmung!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Januar 2024, 11:48:26
ZitatWarum Uno-Generalsekretär Guterres zurücktreten sollte

Der SPIEGEL-Leitartikel von Felix Dachsel

Mitarbeiter des Palästinenserhilfswerks der Uno waren offenbar am Massaker der Hamas vom 7. Oktober beteiligt. Dem Uno-Generalsekretär fehlt die Glaubwürdigkeit, um den Skandal aufzuklären. Er muss seinen Platz räumen.

https://archive.is/f1E2z

Das ist sehr deutlich.  :2thumbs:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 31. Januar 2024, 10:47:37
ZitatVölkermord-Klage vor Holocaust-Gedenken: Falsche Vorwürfe gegenüber Israel beschädigen die Rechtsordnung

Man kann Israel manches vorwerfen, mit guten Argumenten. Trifft es die richtigen Abwägungen zwischen militärischen Zielen und der Auflage des Völkerrechts, Zivilisten zu schützen? Benutzen Mitglieder der Regierung Netanjahu eine verrohte Sprache, die in den Palästinensern keine Mitmenschen mehr erkennt? Ist sie noch bereit, den Teilungsplan der Vereinten Nationen und die Zwei-Staaten-Lösung als Friedensplan zu akzeptieren?

Der Vorwurf des vorsätzlichen Genozids an Palästinensern ist jenseits des Nachvollziehbaren. Die Definition des absichtlichen Massenmords auf Grund von Volkszugehörigkeit, Religion und anderen Kriterien trifft eher auf das Vorgehen der Hamas zu. Bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober machte sie keinen Unterschied zwischen Militär und wehrlosen Zivilisten. Sie erkennt das Existenzrecht Israels nicht an und würde, wenn sie die Mittel dazu hätte, das jüdische Volk vernichten.
[...]
Der internationale Streit, ob man Israel Völkermord vorwerfen kann, sollte da eine Warnung sein. Wenn die Maßstäbe aus ideologischem Kalkül verschoben werden, beginnt eine gefährliche Spaltung. Sie gefährdet die Rechtsordnung. Ähnliches gilt, wenn Demokraten andere Demokraten vom gemeinsamen Protest gegen die Feinde der Demokratie ausschließen wollten.

Die Definition der Völkermord-Konvention waren klar. Und ebenso, dass Israels Vorgehen in Gaza sie nicht erfüllt.

Warum hat der Internationale Gerichtshof den Fall überhaupt ernsthaft verhandelt? Weil der globale Süden gegen das internationale Rechtssystem aufbegehrt, das ein Produkt der westlichen Aufklärung ist.

Südafrika und seine Helfer versuchten, die fehlenden Beweise durch Hilfskonstruktionen zu ersetzen: die Diskrepanz der Opferzahlen und die Bilder der Zerstörung in Gaza. Sie argumentieren, dass humanitäre Grundbedürfnisse wie Wasser, Energie, die Versorgung Neugeborener und die Vorbeugung von Seuchen nicht mehr befriedigt werden.

Das sind berechtigte Anklagen und womöglich Kriegsverbrechen. Der Internationale Gerichtshof wird die Vorwürfe untersuchen, wie er das nach jedem Gazakrieg getan hat, gegen beide Seiten, Israel und die Hamas.

https://archive.is/GOzf2
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Februar 2024, 17:34:40
ZitatJuden hassen? Das will in Deutschland natürlich niemand. Trotzdem tun es sehr viele. Auch, weil es so attraktive Möglichkeiten gibt, den eigenen Antisemitismus zu verstecken.

»Antizionismus« als Supertrick
Täter-Opfer-Umkehr
Selektive Geschichtsvergessenheit
Israelkritik
Extremes Kurzzeitgedächtnis
Propaganda nie hinterfragen
Dreiste Doppelstandards und Bigotterie
Wirre Wortspiele
Rassismusvorwürfe als Schutzschild
Ignorieren von unpassenden Fakten
Jüdische Freunde als Beweis
Selbstverschuldungsglaube

https://www.spiegel.de/netzwelt/antisemitismus-erkennen-fuer-anfaenger-wie-man-hass-gegen-juden-enttarnt-a-7752e35c-52df-4646-9222-bfcd206040ed

Ich muss Sascha Lobo ein großes Lob ausprechen. Er nimmt sich nicht nur die rechten und linken Antisemiten vor, sondern die pseudoprogressiven hypersensiblen identitätspolitischen Aktivist*innen. ;)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 02. Februar 2024, 16:45:09
Widerling! Mehr fällt mir zu diesem Typen nicht ein!

ZitatLabour MP Asmund Aukrust told the Dagbladet newspaper he had nominated the UN Relief and Works Agency "for its long-term work to provide vital support to Palestine and the region in general."

https://www.timesofisrael.com/unrwa-nominated-for-nobel-peace-prize-amid-allegations-workers-took-part-in-oct-7/?fbclid=IwAR3r29ZHEU-6QkrTjM9GD_yCUUzPU8iNeQxD2t-aNr6JcJ6EaMMJNuqAcYQ
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 02. Februar 2024, 16:54:38
ZitatIch muss Sascha Lobo ein großes Lob ausprechen. Er nimmt sich nicht nur die rechten und linken Antisemiten vor, sondern die pseudoprogressiven hypersensiblen identitätspolitischen Aktivist*innen. ;)
Dem kann ich mich nur anschließen!
 :2thumbs:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Februar 2024, 17:08:11
Zitat von: Gurkerl am 02. Februar 2024, 16:45:09Widerling! Mehr fällt mir zu diesem Typen nicht ein!

Oh, ein deutscher Spiegel-Autor ist nicht weit von der Einstellung des Abgeordneten Asmund Aukrust entfernt.

ZitatKein Geld mehr für das Uno-Hilfswerk in Gaza – das hilft nur den Radikalen in Israel

Die Extremisten in der israelischen Regierung kämpfen schon lange für das Ende des Uno-Palästinenserhilfswerks. Es steht ihren Plänen im Weg, die Palästinenser aus Gaza zu vertreiben.

https://archive.is/IreP6
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 02. Februar 2024, 17:16:51
Zitat von: RPGNo1 am 02. Februar 2024, 17:08:11
Zitat von: Gurkerl am 02. Februar 2024, 16:45:09Widerling! Mehr fällt mir zu diesem Typen nicht ein!

Oh, ein deutscher Spiegel-Autor ist nicht weit von der Einstellung des Abgeordneten Asmund Aukrust entfernt.

ZitatKein Geld mehr für das Uno-Hilfswerk in Gaza – das hilft nur den Radikalen in Israel

Die Extremisten in der israelischen Regierung kämpfen schon lange für das Ende des Uno-Palästinenserhilfswerks. Es steht ihren Plänen im Weg, die Palästinenser aus Gaza zu vertreiben.

https://archive.is/IreP6
Der soll den Beitrag von Sascha Lobo lesen! >:(
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 02. Februar 2024, 19:45:31
ah jaja, die Welt erbost sich wieder über die Unverschämtheiten Israels:

https://www.bbc.com/news/world-middle-east-68137050

Zitat"They executed the three men as they slept in the room," the hospital's director, Dr Naji Nazzal, told Reuters. "They executed them in cold blood by firing bullets directly into their heads in the room where they were being treated."
Was hätte man denn sonst machen sollen?
Mit Polizei-Einsatzkommando reingehen und die drei fein säuberlich festnehmen? Wie man das halt in zivilisierten Ländern macht?
Ja, nur hat man es halt auch nicht mit einem zivilisierten Gegner zu tun, sondern mit Terroristen.
Erstens das und zweitens befindet sich das Krankenhaus in der Terroristen-Hochburg Jenin, was sich administrativ in der sogenannten Zone A befindet, wo Israel nichts zu sagen hat und daher nicht einfach mit polizeilichen Einsatzkräften Terrorverdächtige öffentlich festnehmen und abführen könnte.

/wenn man Berufsterrorist wird, muss einem eben klar sein, dass der Tod überall lauert und man mit Nachsicht nicht unbedingt rechnen sollte.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 03. Februar 2024, 18:54:36
ZitatDid they call the death of 377,000+ Yemenis a "genocide"? Nope
Did they call the death of 236,000+ Afghans a "genocide"? Nein
Did they call the death of 5,400,000+ Congolese a "genocide"? Nej
Did they call the death of 500,000+ Sudanese a "genocide"? Nee
Did they call the death of 500,000+ Syrians a "genocide"? لا
Did they call the death of 500,000+ Somalis a "genocide"? 不
Did they call the death of 300,000+ Iraqis a "genocide"? לא
Did they call the death of 50,000+ Libyans a "genocide"? Нет

https://twitter.com/JustLuai/status/1735609145636561285
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Februar 2024, 11:43:51
Ausgerechnet beim Nachrichtensender CCN, der gemeinhin als links (nach US-Standard) und progressiv (der Identitätspolitik nicht abgeneigt) gilt, brodelt es in Bezug auf die Berichterstattung im Gazastreifen.

ZitatIm US-Sender CNN tobt laut einem Medienbericht ein interner Streit über die journalistischen Standards in Bezug auf den Nahostkonflikt. Mehrere Mitarbeitende warfen ihrem Haus dabei »journalistisches Fehlverhalten« vor, berichtet der britische »Guardian« . Konkret soll es um die Berichterstattung über den Gazakrieg seit dem islamistischen Angriff auf Israel vom 7. Oktober gehen. Demnach werde der palästinensische Blickwinkel auf den Konflikt stark beschnitten.

https://www.spiegel.de/ausland/cnn-mitarbeiter-werfen-eigenem-sender-journalistisches-fehlverhalten-vor-a-ae93050e-5363-483b-bda8-299de7030491
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Februar 2024, 12:49:56
ZitatAnlässlich des internationalen Safer Internet Day hat die Bildungsstätte Anne Frank einen Blick auf die Rolle der Plattform TikTok beim Verbreiten antisemitischer Thesen geworfen. Ihr Fazit: TikTok trage besonders zur Radikalisierung junger Menschen bei. Die Bildungsstätte stellte am Montag in Frankfurt am Main einen entsprechenden Report vor.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitismus-bildungsstaette-anne-frank-kritisiert-tiktok-fuer-speed-radikalisierung-a-904066d2-236a-47dc-b6a3-a74738f2ee68
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Februar 2024, 18:04:59
Erneut Sascha Lobo mit einem hervorragendem Kommentar

ZitatWir leben im Zeitalter der politischen Verharmlosung von Antisemitismus. Sichtbar wurde das nach dem gewalttätigen Überfall auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira.

Die Freie Universität Berlin, wo Täter und Opfer studieren, hat meiner Meinung nach viel zu spät und zögerlich reagiert, zum Beispiel anfangs den Begriff »Antisemitismus« nicht in den Mund genommen. Vor allem aber hat die Universität erheblich dazu beigetragen, dass sich eine Stimmung des selbstverständlichen, übergriffigen Judenhasses offenbar geschwürhaft verbreiten konnte. Über Monate hatte die Universitätsleitung kaum Maßnahmen ergriffen, damit sich jüdische Studierende sicher fühlen, beklagt  etwa die Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland (JSUD), Hanna Veiler.

Das halbmoralische Schaumkrönchen setzte sich Universitätspräsident Günter Ziegler selbst auf. Nach einer Hörsaalbesetzung durch israelfeindliche Aktivist:innen erklärte er , »beide Seiten« würden provozieren. Moralisch ist diese Aussage eine katastrophale und unwürdige Unverschämtheit. In der verqueren Logik der Halbmoral dagegen ist das sogar irgendwie korrekt – denn die antizionistischen, antisemitischen Fußtruppen des Judenhasses fühlen sich bereits durch die bloße Existenz und Anwesenheit jüdischer Menschen provoziert.

Nicht weniger halbmoralisch argumentiert die Berliner Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra. Sie ließ laut »Berliner Zeitung« durch einen Sprecher ausrichten, sie lehne eine »Exmatrikulation aufgrund politischer Aktivitäten« ab . Wenn sie das tatsächlich so hat verlauten lassen, dann trieft der moralische Kompass der Senatorin vor Halbmoral. Denn unabhängig von dem jetzigen Überfall beklagen jüdische Studierende seit Jahren einen zunehmenden und extrem aggressiven, manchmal sogar lebensbedrohlichen Antisemitismus. Judenhass unter »politische Aktivität« einzusortieren, dürfte die Essenz der bisherigen politischen Verharmlosung von Antisemitismus sein.

https://archive.is/Hy4sp
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 10. Februar 2024, 06:50:07
ZitatAn der Humboldt-Universität in Berlin wurde die Podiumsdiskussion mit einer israelischen Verfassungsrichterin abgebrochen – weil Aktivisten die Veranstaltung störten. Die Hochschulpräsidentin kritisiert das Verhalten scharf.

https://www.spiegel.de/panorama/berliner-humboldt-universitaet-abbruch-von-diskussion-mit-israelischer-richterin-laut-hochschule-beschaemend-a-260951b4-a588-4276-8d0f-3879c902ea8d

Jetzt haben wir an deutschen Universitäten US-amerikanische Verhältnisse erreicht.

Weiter im Text:

ZitatNach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten hat die Freie Universität Berlin Konsequenzen gezogen. Die Universität erlasse nach dem mutmaßlich antisemitisch motivierten gewaltsamen Angriff in Berlin-Mitte ein Hausverbot gegen den Tatverdächtigen zum Schutz der Hochschulmitglieder auf dem Campus, teilte die Uni mit. Das Hausverbot gelte für drei Monate auf dem gesamten Campus und könne verlängert werden. Onlinelehrformate seien von der Entscheidung der Hochschule nicht berührt, hieß es.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/antisemitismus-an-der-fu-berlin-universitaet-erlaesst-hausverbot-gegen-tatverdaechtigen-a-557d78ba-7128-4848-8dba-6741b34f2d9d

Warum nur Hausverbot? Schmeißt den Typen aus der Uni raus.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 10. Februar 2024, 22:28:19
Israel hat einen Hamas-Tunnel unter dem UNRWA-Hauptquartier entdeckt. Die elektrische Infrastruktur des Tunnels sei mit dem Sitz verbunden gewesen.

Reaktion der UNRWA? Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.

https://www.spiegel.de/ausland/israel-meldet-fund-von-hamas-tunnel-unter-unrwa-zentrale-a-f181e4ea-fd8d-4cdb-a61b-5a41d678db98
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 11. Februar 2024, 08:26:16
Es ist fast schon Satire, was die UNRWA über Jahrzehnte abgezogen hat. Und  keiner hats gemerkt  :angel:
UNRWA-Chef Philippe Lazzarini beteuerte, dass man davon nichts wusste, und dass das Hauptquartier bereits am 12. Oktober geräumt wurde.
Klar, ein Tunnel gräbt sich mal so auf die Schnelle in einer Nacht- und Nebelaktion.

Mehrere Tausend Menschen haben in Israel für die Freilassung der Geiseln demonstriert. Auf einer weiteren Demonstration wurden Rücktritt der Regierung und Neuwahlen gefordert.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-samstag-106.html

Aber: die militärisch-strategischen Entscheidungen zum israelischen Vorgehen trifft nicht Netanjahu alleine, sondern das Kriegskabinett, was wiederum vom Sicherheitskabinett formal abgesegnet werden muss.

Die Freilassung der Geiseln liegt wohl auch eher in Händen der Hamas. Fraglich, ob sie diese umgehend freilassen würden, falls Israel alle kriegerischen Aktivitäten komplett einstellen würde. Wurde mal so etwas angeboten? Ich meine nein. Davon abgesehen, dass zwischeinzeitlich so viele Geiseln getötet wurden/umkamen, so dass der Zeitpunkt für solch eine Verhandlung vorbei ist. Man kann ja nicht mal sicher sein, ob Angaben über noch lebende Geiseln überhaupt stimmen.



Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 11. Februar 2024, 21:58:54
Zitat von: RPGNo1 am 10. Februar 2024, 22:28:19Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.
Man wunderte sich lediglich über die hohe Stromrechnung, bei dem geringen Bedarf (man hatte ja nur einen Rechner, um auf das Konto der UN zugreifen zu können). Aber immerhin wurde die Stromrechnung auch von der UNO bezahlt. Wer konnte denn da an Stromdiebstahl denken?

Das ist so offensichtlich, dass über die UN Geld an eine Terrororganisation geflossen ist, die quasi eine offizielle Vertretung der Hamas ist. Aber bloß keine Hilfsgelder einfrieren, man könnte ja Leid erzeugen...
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 13. Februar 2024, 12:53:37
Hier gehts auch schon wieder weiter im (Kon)Text: Canceln aufgrund von Hasstiraden. => Hassreden? 
Vielleicht sollte ich zukünftig direkt einen Cliffhanger am Ende dranhängen. Lässt sich gut in der Glaskugel vorherahnen, wie es weitergeht. In Sachen Bannern und pro-paläst. Aktivismus. Die nächsten Folgen sind schon in der Pipeline. Garantiert.

100-stündige Hannah-Arendt-Lesung in Berlin abgebrochen
Im "Hamburger Bahnhof" sollte eine 100-stündige Lese-Performance eines Arendt-Textes enden. Doch die Veranstaltung in Berlin wurde von propalästinensischen Protesten und Hasstiraden gestört - bis die Künstlerin abbrach.

Quelle (https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-nach-pro-palaestinensischem-protest-100-stuendige-hannah-arendt-lesung-in-berlin-abgebrochen-100.html)

Darum ging es (https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/tania-bruguera/)

Hamburger Bahnhof ist ein Museum für zeitgenössische Kunst in Berlin. Bei Arendts Werk für die Performance handelt es sich um Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft (https://de.wikipedia.org/wiki/Elemente_und_Urspr%C3%BCnge_totaler_Herrschaft)




Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 13. Februar 2024, 13:03:25
noch ne Fortsetzung:

Einige Nachrichten zum heutigen Tag, Schwerpunkt UN:

Israels Regierung hat die in der Region aktiven UN-Organisationen gebeten, bei der Evakuierung von Zivilisten aus Rafah zu helfen. Dazu ablehnend UN-Sprecher Stephane Dujarric: Man werde sich nicht an Vertreibung beteiligen. Er bezweifelte, dass es in anderen Gebieten des Gazastreifens sicher sein. Blindgänger stellten bestimmt eine Gefahr dar, und es mangele an Unterkünften. Zuvor ein israelischer Regierungssprecher, Zitat: "Wir drängen die UN-Behörden zur Kooperation. Sagen Sie nicht, dass das nicht geht. Finden Sie gemeinsam mit uns einen Weg."

Israel will Francesca Albanese (UN-Sonderberichtserstatterin für die Palästinensischen Gebiete) die Einreise verweigern. Die Dame hatte am Wochenende auf twiX geschrieben, dass die Hamas am 7. Oktober Israelis nicht getötet habe, weil sie Juden gewesen seien, sondern "als Reaktion auf die Unterdrückung durch Israel". Albaneses Post sorgte in Israels Regierung für einen Aufschrei, auch Deutschlands und Frankreichs zeigten sich empört. Das Auswärtige Amt: "Die schrecklichen Terroranschläge vom 7. Oktober zu rechtfertigen und ihren antisemitischen Charakter zu leugnen, ist entsetzlich". Frau Albanese: Damit wolle Israel nur von den Gräueltaten im Gazastreifen ablenken. Was mir zur UN-Sonderberichtserstatterin einfällt, ist nicht zitierbar.

Nachdem das UNRWA-Hilfswerk massiv in die Kritik geraten ist: Lazzarini, der Leiter des UN-Flüchtlingshilfswerks für Palästinenser, hat nach eigenen Angaben keine Rücktrittspläne. Er war heute in Brüssel, um über die Vorwürfe gegen seine Einrichtung und deren Bedarf zu informieren.

Die USA zu den Berichten über den Hamas-Kommandoposten, der unter dem Hauptquartier der UNRWA betrieben worden sei: Man habe weitere Informationen bei Israel und der UNRWA angefragt. Gestern waren bereits internationale Journalisten, darunter ein ARD-Team, durch die Anlage geführt worden.

Außerdem gab die Hamas den Tod von drei weiteren Geiseln bekannt, sie seien bei israelischen Luftangriffen gestorben. Insgesamt seien 8 Israelis verletzt worden, die Namen wurden nicht bekanntgegeben.

Hier auch etwas datailreicher nachzulesen:

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/nahost-tunnel-100.html
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-montag-108.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 13. Februar 2024, 13:14:25
Meanwhile im Schweizer Urlaubsort Davos - jüdische Gäste sind in Ferienwohnungen unerwünscht und es wird keine Sportausrüstung mehr an sie verliehen.
Angeblich haben sich jüdische Gäste so daneben benommen, dass die Ferienwohnungen nach der Abreise nicht mehr vermietbar waren. Details und Fotos werden natürlich nicht veröffentlicht:

https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/davos-orthodoxe-unerwuenscht/

https://www.spiegel.de/panorama/skigebiet-bei-davos-juden-sollen-keine-sportausruestung-mehr-ausleihen-koennen-a-8fad2d41-17a0-410c-8ada-94dcb3fbe1c7
---

Bericht über den sexuellen Terror gegen Israelinnen durch die Hamas, derzeit ohne Bezahlschranke, kann sich aber ändern:

https://www.tagesspiegel.de/internationales/sexualisierte-gewalt-der-hamas-attacken-gefilmt-vergewaltigungen-geleugnet-11187430.html
(du meine Güte, sind diese Entstellungen und blauen Augen echt? Oder für die Demo geschminkt? Oder teils/teils? hab es noch nicht gelesen)

och nee, das nimmt gar kein Ende. Muss mit meiner Zeit haushalten, also hat es jetzt ein Ende.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Februar 2024, 13:42:16
Zitat von: zimtspinne am 13. Februar 2024, 13:14:25Bericht über den sexuellen Terror gegen Israelinnen durch die Hamas, derzeit ohne Bezahlschranke, kann sich aber ändern:

Hier ohne Bezahlschranke:
https://archive.is/PegnJ

Weiteres über Francesca Albanese
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/ikone-der-bds-bewegung/

Dieser Ausfall ist übrigens nicht neu. Im Dezember 2023 hat sie sich ähnlich ausgedrückt.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article248891522/Francesca-Albanese-Dieser-antisemitische-Ausfall-muss-Folgen-haben.html

Was die UNRWA angeht, da hat sich der Antisemitismusbeauftragte von BW, Michael Blume schon vor längerer Zeit für eine Einstellung der Zahlungen eingesetzt.

ZitatDer Antisemitismusbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, Dr. Michael Blume, hat gegenüber Mena Watch für eine Streichung der deutschen Zahlungen an die umstrittene UN-Agentur UNRWA plädiert. ,,Selbstverständlich!", schrieb Blume per E-Mail auf die Frage, ob die Bundesregierung dem Beispiel der Schweiz und der Niederlande folgen und kein Geld mehr an die UNRWA überweisen sollte.

https://www.mena-watch.com/antisemitismusbeauftragter-plaediert-fuer-streichung-deutscher-unrwa-gelder/

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Februar 2024, 17:07:24
Zitat von: RPGNo1 am 10. Februar 2024, 06:50:07Warum nur Hausverbot? Schmeißt den Typen aus der Uni raus.

Berlin will die Exmatrikulation wieder einführen.
Wann war sie denn von wem abgeschafft worden? Im Jahr 2021, durch Rot-Rot-Grün.  ::)

ZitatDie Attacke auf den Berliner Studenten Lahav Shapira durch einen Kommilitonen hatte Forderungen nach der Exmatrikulation des Tatverdächtigen ausgelöst. Diese will der Berliner Senat nun wieder ermöglichen.

Sie solle für bestimmte Fälle wieder eingeführt werden, teilte Senatssprecherin Christine Richter nach einer Senatssitzung mit. Zuvor hatte der »Tagesspiegel« über die Pläne berichtet.

https://www.spiegel.de/panorama/berlin-angriff-auf-lahav-shapira-berliner-senat-will-exmatrikulation-als-sanktion-wieder-einfuehren-a-8c27e506-2a61-4fee-832a-2691d57afb22
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Februar 2024, 13:09:11
Erneut Sascha Lobo

ZitatLöst endlich das Palästinenserhilfswerk auf

Die Interessen des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNRWA und der Hamas überschneiden sich. Leidtragende sind vor allem die Palästinenser.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/gaza-krieg-loest-endlich-das-palaestinenserhilfswerk-unrwa-auf-kolumne-a-9f305202-a82c-4342-be32-ab17bd7c2326
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Februar 2024, 14:23:41
ZitatBei den Sketchen von »Eretz Nehederet« bleibt einem das Lachen regelmäßig im Hals stecken. Die Satiresendung aus Tel Aviv kommentiert die Reaktionen auf den Israel-Gaza-Krieg – mit bitterbösem Humor.

https://archive.is/fa8n1#selection-813.26-813.42
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Februar 2024, 17:35:13
Lahav Shapira über den antisemitisch motivierten Angriff auf ihn sowie die unzureichenden, man möchte sagen, feigen Reaktionen der Unileitung.

ZitatWELT: Auf X (vormals Twitter) wurden Sie von einigen Nutzern auch als ,,Rechter" oder ,,Rechtsradikaler" beschimpft – in Bezug auf Videos von einer Hörsaalbesetzung antiisraelischer Gruppen im vergangenen Dezember, bei der Sie Plakate von nach Gaza entführten Geiseln aufhängen wollten.

Shapira: Man kann mit diesen Leuten nicht diskutieren. Eine Falschbehauptung reiht sich an die nächste. Israel und die USA zu hassen, ist mittlerweile Mode. Wenn man nicht der gleichen Meinung ist wie sie und bezweifelt, dass Israel einen planvollen Genozid an den Palästinensern begeht, wird man als Zionist oder gar rechtsradikal abgestempelt.
Dabei geht es mir gar nicht um eine Verteidigung von Benjamin Netanjahu, sondern um Widerspruch zu Relativierungen des Hamas-Terrors. Es ist nicht politisch, an entführte Geiseln erinnern zu wollen. Zum Glück gibt es an der Uni auch Palästinenser und solche, die mit ihnen solidarisch sind, die keine Extremisten oder Antisemiten sind.

WELT: Hat die Hochschulleitung genug getan, um ein sicheres Klima für jüdische Studenten zu schaffen?

Shapira: Die Unileitung hat den israelfeindlichen Gruppen viel zu viel Spielraum gewährt. Jüdische Kommilitonen und ich hatten das FU-Präsidium lange vor dem Angriff auf mich aufgefordert, diese Gruppen zumindest zu beobachten. Bei einem Gespräch mit dem Präsidium wurden uns Lösungsansätze versprochen, dann wurden wir ignoriert. Man wollte sogar uns Verantwortung übergeben. Wir sollten Ankündigungen israelfeindlicher Demos weiterleiten und wurden dazu animiert, Plakate oder Schmierereien selbst zu entfernen.
Wir werden vorgeschickt, weil die Uni sich offenbar nicht traut, sich darum zu kümmern. Unabhängig davon, dass das die Aufgabe der Uni wäre, kann das sogar gefährlich werden, wie der Angriff auf mich zeigt.

WELT: Hat Ihre Universität sich nach dem Angriff bei Ihnen gemeldet?

Shapira: Nach dem Angriff habe ich gerade mal eine einzige Mail von der Uni bekommen. Ich musste die Uni aus dem Krankenhaus kontaktieren, um meine Biologie-Klausur zu verschieben, damit diese nicht als Fehlversuch gewertet wird – während ich gerade nicht richtig sprechen konnte. Da hätte ich mir mehr Unterstützung gewünscht.

https://archive.is/dXw0T
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 22. Februar 2024, 17:49:07




Zitat von: RPGNo1 am 22. Februar 2024, 17:35:13Lahav Shapira über den antisemitisch motivierten Angriff auf ihn sowie die unzureichenden, man möchte sagen, feigen Reaktionen der Unileitung.

ZitatWELT: Auf X (vormals Twitter) wurden Sie von einigen Nutzern auch als ,,Rechter" oder ,,Rechtsradikaler" beschimpft – in Bezug auf Videos von einer Hörsaalbesetzung antiisraelischer Gruppen im vergangenen Dezember, bei der Sie Plakate von nach Gaza entführten Geiseln aufhängen wollten.

Shapira: Man kann mit diesen Leuten nicht diskutieren. Eine Falschbehauptung reiht sich an die nächste. Israel und die USA zu hassen, ist mittlerweile Mode. Wenn man nicht der gleichen Meinung ist wie sie und bezweifelt, dass Israel einen planvollen Genozid an den Palästinensern begeht, wird man als Zionist oder gar rechtsradikal abgestempelt.
Dabei geht es mir gar nicht um eine Verteidigung von Benjamin Netanjahu, sondern um Widerspruch zu Relativierungen des Hamas-Terrors. Es ist nicht politisch, an entführte Geiseln erinnern zu wollen. Zum Glück gibt es an der Uni auch Palästinenser und solche, die mit ihnen solidarisch sind, die keine Extremisten oder Antisemiten sind.

WELT: Hat die Hochschulleitung genug getan, um ein sicheres Klima für jüdische Studenten zu schaffen?

Shapira: Die Unileitung hat den israelfeindlichen Gruppen viel zu viel Spielraum gewährt. Jüdische Kommilitonen und ich hatten das FU-Präsidium lange vor dem Angriff auf mich aufgefordert, diese Gruppen zumindest zu beobachten. Bei einem Gespräch mit dem Präsidium wurden uns Lösungsansätze versprochen, dann wurden wir ignoriert. Man wollte sogar uns Verantwortung übergeben. Wir sollten Ankündigungen israelfeindlicher Demos weiterleiten und wurden dazu animiert, Plakate oder Schmierereien selbst zu entfernen.
Wir werden vorgeschickt, weil die Uni sich offenbar nicht traut, sich darum zu kümmern. Unabhängig davon, dass das die Aufgabe der Uni wäre, kann das sogar gefährlich werden, wie der Angriff auf mich zeigt.

WELT: Hat Ihre Universität sich nach dem Angriff bei Ihnen gemeldet?

Shapira: Nach dem Angriff habe ich gerade mal eine einzige Mail von der Uni bekommen. Ich musste die Uni aus dem Krankenhaus kontaktieren, um meine Biologie-Klausur zu verschieben, damit diese nicht als Fehlversuch gewertet wird – während ich gerade nicht richtig sprechen konnte. Da hätte ich mir mehr Unterstützung gewünscht.

https://archive.is/dXw0T

Es ist eine Schande! Traurig auch, wenn sich Menschen so verhalten, die einem mal viel bedeutet haben! Meine ehemals beste Freundin spuckt Gift und Galle, wenn es um Israel geht, und das schon seit vielen Jahren! Die ist auch sonst tief im Verschwörungsumpf gelandet!

ESC fügt sich da nur in das selbe Bild ein.

https://www.israelnetz.com/ehemaliger-eurovision-juror-wegen-israelischer-staatsbuergerschaft-abgelehnt/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 25. Februar 2024, 18:33:31
Pseudointelektuelle Deppenschikaria!
https://www.tagesspiegel.de/meinung/pro-palastina-show-bei-der-berlinale-die-kultur-versagt-als-serioser-ort-des-dialogs-11267380.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Februar 2024, 20:11:12
Zitat von: Gurkerl am 25. Februar 2024, 18:33:31Pseudointelektuelle Deppenschikaria!
https://www.tagesspiegel.de/meinung/pro-palastina-show-bei-der-berlinale-die-kultur-versagt-als-serioser-ort-des-dialogs-11267380.html

Schade, dass der Berliner Kultursenator Joe Chialo die Einführung der "Antisemitismusklausel" aus rechtlichen Bedenken zurückgezogen hat. Allerdings hätte er bei der Berlinale wohl nichts ausrichten können, da diese vom Bund gefördert wird.

ZitatDie Berlinale zeichnet eine Doku über Raubkunst mit dem Goldenen Bären aus – doch vor allem der Umgang mit dem Krieg in Nahost bei der Preisgala stößt im Nachgang auf heftige Kritik. Ein Preisträger spricht von ,,Genozid", der Hamas-Terror bleib unerwähnt.
https://www.rnd.de/kultur/berlinale-antiisraelische-statements-sorgt-fuer-kritik-hamas-terror-blieb-aussen-vor-JVIQDDZWSVO67GNQOHK3UPEK7Y.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Februar 2024, 17:35:36
ZitatAmerican Ivy League students praise Houthis while Houthis crucify and stone gays to death

https://www.youtube.com/watch?v=QnN8viBEbrw&t=1s

Totale Gehirnerweichung. Das sind die gleichen Studenten, die Hamas-Terroristen als Freiheitskämpfer feiern und Israel vernichtet sehen wollen.  #)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 28. Februar 2024, 13:29:22
Es reicht scheinbar nicht mehr, zum Boykott gegen Israel aufzurufen. In einem Brief voller hetzerischer Unterstellungen fordern Vertreter der Kunstszene nun den Ausschluss des Israel-Pavillons von der Biennale von Venedig. Eine deutsche Kulturfunktionärin fällt besonders auf.

https://www.spiegel.de/kultur/biennale-venedig-2024-kein-platz-fuer-israel-a-d3ef2c86-07fa-49d2-b74f-686fe801e1cd

ZitatSo kursiert jetzt schon, knapp zwei Monate vor Beginn der 60. Ausgabe der Biennale, ein offener Brief, in dem bisher etwa 8700 Unterzeichner den Ausschluss Israels fordern. Sonst biete die Biennale »einem völkermordenden Apartheidstaat eine Plattform«. Initiator des Briefes ist eine eigens gegründete Gruppierung namens »Art Not Genocide Alliance«, kurz Anga.

ZitatDie wirft der Leitung der Biennale vor, zu »den Gräueltaten Israels an den Palästinensern geschwiegen« zu haben, obwohl man sich vor zwei Jahren gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgesprochen habe. »Wir sind entsetzt über diese Doppelmoral.« Als weiteres Beispiel wird Südafrika angeführt, das in den Jahren der Apartheid in Venedig nicht erwünscht war.

Ob Edzard Ernst auch unterschrieben hat?

Im offenen Brief findet sich auch der Slogan wieder, den Edzard Ernst ebenfalls in seiner Selbstreinigungs-Rede in seinem Blog implementiert hatte.

ZitatMy re-Tweet was meant to make people reflect critical about the horrendous atrocities that is currently happening in Gaza.
https://edzardernst.com/2024/02/oh-dear-i-am-being-blackmailed-by-a-german-psychologist/

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Februar 2024, 13:49:47
@zimtspinne

Da es dir Edzard Ernsts Tweet so angetan hat, warum befragst du ihn nicht selber dazu höflich auf seinem Blog, statt hier ständig ins Blaue zu spekulieren? Falls deine Frage nicht durch die Moderation durchkommt, kannst du dich immer noch beschweren. Und falls deine Englischkenntnisse nicht ausreichen sollten, nimm einfach Google-Translate oder DeepL zu Hilfe.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 28. Februar 2024, 14:52:10
Zu den Gräueln brauche ich ihn nicht zu befragen, steht ja so da und ist auch nicht misszuverstehen.
Es ging auch nicht mehr um seine tweets, sondern seine rumeiernden Versuche, sich reinzuwaschen und rauszureden.

Der Brief-Satz war sarkastisch gemeint, vielleicht mit einer zynischen Prise garniert.
Das fällt unter freie Meinungsäußerung und musst du aushalten.




Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 28. Februar 2024, 15:45:52
Zitat von: RPGNo1 am 28. Februar 2024, 13:49:47@zimtspinne
... falls deine Englischkenntnisse nicht ausreichen sollten, ...
... schreibe in deiner Muttersprache. Ernst ist Deutscher mit britischer Staatsbürgerschaft.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 28. Februar 2024, 16:16:06
Wenn, dann spreche ich ihn auf fb, unöffentlich und auf deutsch an.
Dann ist sicher auch freundlicher als in seinem Blog im Kommentarbereich, nehme ich mal wohlwollend an.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Februar 2024, 16:49:19
Zitat von: HAL9000 am 28. Februar 2024, 15:45:52
Zitat von: RPGNo1 am 28. Februar 2024, 13:49:47@zimtspinne
... falls deine Englischkenntnisse nicht ausreichen sollten, ...
... schreibe in deiner Muttersprache. Ernst ist Deutscher mit britischer Staatsbürgerschaft.

Das widerspricht den Regeln des Blogs.
Zitat1. All posts should be in understandable English; with rare exceptions, I will not post comments that I find incomprehensible.

https://edzardernst.com/rules/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 28. Februar 2024, 16:52:25
Zitat von: RPGNo1 am 28. Februar 2024, 16:49:19... Das widerspricht den Regeln des Blogs.
Ok, das wusste ich nicht. Ich habe nicht in seinem Blog nachgesehen.
Danke für die Aufklärung.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. März 2024, 12:43:26
ZitatWer sind die "Queers for Palestine?"

Postkoloniale Aktivisten und Aktivistinnen mischen bei antiisraelischen Demonstrationen mit

https://www.derstandard.at/story/3000000209324/wer-sind-die-queers-for-palestine

Der Artikel passt auch ebenso gut hierhin (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18165.0).

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 03. März 2024, 10:01:02
Nicaragua hat Klage gegen Deutschland beim Internationalen Gerichtshof wegen "Beihilfe zum Genozid" eingereicht...

ZitatNicaragua hat Deutschland vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag wegen mutmaßlicher Beihilfe zu einem Genozid durch Israel im Gazastreifen angeklagt.

https://www.zeit.de/politik/2024-03/nicaragua-israel-genozid-gazastreifen-gerichtshof
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 03. März 2024, 13:56:57
ZitatIsraels Militär nennt Massengedränge als Ursache für Todesfälle an Hilfskonvoi

Wer ist schuld am Tod Dutzender Menschen bei einer Hilfslieferung? Nach Angaben der israelischen Streitkräfte wurden die meisten der Toten erdrückt. Das steht im Widerspruch zu den Angaben von palästinensischer Seite. 

https://www.spiegel.de/ausland/israels-militaer-nennt-massengedraenge-als-ursache-fuer-todesfaelle-an-hilfskonvoi-a-59e2ce49-9ade-451b-8dbd-04dad2571c6b

Nicht vergessen: Die "palästinenesische Seite" sind die Gesundheitsbehörden in Gaza, welche sich komplett in der Hand der Hamas befinden. Es sind dieselben Gesundheitsbehörden, die im Herbst einen israelischen Raketenangriff auf den Parkplatz eines Krankenhauses mit mit Dutztenden Toten meldeten, welcher auf eine fehlgeleitete Rakete von mit der Hamas verbündeten Islamisten zurückgeführt werden konnte.

ZitatA convoy of 30 lorries carrying Egyptian aid was making its way north along what the Israel Defense Forces (IDF) described as a "humanitarian corridor" when it was surrounded by civilians, with people climbing on to the trucks.

"Some began violently pushing and even trampling other Gazans to death, looting the humanitarian supplies," said the IDF's chief spokesman, Rear Adm Daniel Hagari. "The unfortunate incident resulted in dozens of Gazans killed and injured."

Israeli tanks, he said, "cautiously tried to disperse the mob with a few warning shots" but pulled back "when the hundreds became thousands and things got out of hand".

"No IDF strike was conducted towards the aid convoy," he said, insisting the Israeli military had been trying to help the aid convoy reach its destination.

A Palestinian witness, speaking to the BBC, described panic in the crowd and among the drivers, who tried to move forward. Most of those who died were run over, the witness added.

https://www.bbc.com/news/world-middle-east-68434443
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 03. März 2024, 14:19:21
Naja, dass die IDF blindwütig in die Menge hungernder Palästinenser ballert, die sich um die UN-Nahrungstrucks in West-Gaza-Stadt versammelten, fand ich von Anfang an ziemlich unglaubwürdig.

So wurde berichtet:
https://edition.cnn.com/middleeast/live-news/israel-hamas-war-gaza-news-02-29-24/index.html

Nicht, dass nicht auch mal auf israel. Seite großer Mist gebaut wird. Aber sowas... roch schon streng nach Hamas-Propaganda.

... an der Stelle (und nicht nur dieser) fragt man sich dann auch: Warum kümmert sich nicht die Hamas um die Versorgung ihrer Bevölkerung? Geld haben sie genug dafür bekommen. Warum soll sich ausgerechnet das brutal angegriffene Israel darum kümmern?

nachträglich noch eingefallen:
Es wird doch sonst fleißig alles mit Handys gefilmt - also sollte sich das Tatgeschehen leicht aufklären lassen.
Ich weiß nicht, ob bei den israelischen Streitkräften auch Bodycams im Einsatz sind.. wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, ja. Möglicherweise hat nicht jeder eine solche dabei, sondern  nur Spezialeinheiten.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. März 2024, 10:23:33
Neues von der UNRWA (https://www.spiegel.de/ausland/israel-gaza-krieg-uno-untersucht-angebliche-misshandlung-von-palaestinensern-in-israelischer-haft-a-4e5a9a01-937d-4fed-a1ac-359d30ce491e):
ZitatDie Uno-Organisation für palästinensische Angelegenheiten (UNRWA) wirft Israel offenbar vor, Hunderte aus dem Gazastreifen stammende Gefangene misshandelt zu haben. Das berichtete die »New York Times« , nachdem sie einen entsprechenden Bericht der UNRWA einsehen konnte.

Weiter im Text:
ZitatUNRWA steht selbst derzeit im Zentrum von Vorwürfen. Mindestens 30 Mitarbeiter der Organisation sollen sich am 7. Oktober am Massaker beteiligt haben. UNRWA hat rund 13.000 Mitarbeiter im Gazastreifen.

Und dazu noch folgendes (https://www.spiegel.de/ausland/israel-wirft-uno-hilfswerk-unrwa-beschaeftigung-von-450-terroristen-vor-a-8bb83534-334e-41a1-be94-fd24b7f546f1):
ZitatIsrael hat dem Uno-Palästinenserhilfswerk UNRWA vorgeworfen, hunderte Mitglieder der islamistischen Hamas und weiterer radikaler Organisationen zu beschäftigen. UNRWA beschäftige »mehr als 450 Terroristen«, erklärte die israelische Armee am Montag. »Mehr als 450. Das ist kein bloßer Zufall. Das ist systematisch«, sagte Militärsprecher Daniel Hagari.
[...]
Seine Terror-Vorwürfe gegen UNRWA hat Israel auch am Montag vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen untermauert.

Ganz ehrlich? Nach aktueller Lage hat der Vorwurf der UNRWA hat für mich ein ganz ungutes Geschmäckle und sieht nach dem Zünden von Nebelkerzen aus, um von den massiven Vorwürfen gegen sie abzulenken.


Ergänzung:
ZitatBei dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober hat es nach Ansicht der Uno aller Wahrscheinlichkeit nach auch Vergewaltigungen gegeben. Es gebe »berechtigten Grund zur Annahme«, dass es zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei, heißt es in einem Bericht der Uno-Sonderbeauftragten für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten. Auch von der Hamas in den Gazastreifen entführte Geiseln seien mit großer Wahrscheinlichkeit vergewaltigt worden.
https://www.spiegel.de/ausland/israel-uno-hat-ueberzeugende-informationen-ueber-vergewaltigungen-durch-hamas-a-d34fe10d-96a3-443d-afe1-742e14aa1a94


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 06. März 2024, 15:30:35
Judith Butlers Märchenstunde: "Wie kontextualisiere ich mir die Realität zurecht"

ZitatJudith Butler sagte dem Videoausschnitt zufolge, man könne unterschiedlicher Ansicht über die Hamas und über bewaffneten Widerstand sein. Aber es sei ehrlicher und historisch korrekter zu sagen: »Der Aufstand vom 7. Oktober war ein Akt des bewaffneten Widerstands. Es ist kein terroristischer Angriff, und es ist keine antisemitische Attacke.«

Sie habe diesen Angriff auf Israelis »nicht gemocht«, habe dies öffentlich geäußert und sich damit Schwierigkeiten eingehandelt, so Butler: »Es war quälend für mich, es war schrecklich.« Doch es habe nicht nur Gewalt gegen Israel gegeben, seit Jahrzehnten geschehe den Palästinensern Gewalt. Insofern habe es sich am 7. Oktober um einen Aufstand aus einer Position der Unterdrückung heraus gegen einen gewalttätigen Staatsapparat gehandelt.

Wenn man die Attacke als »bewaffneten Widerstand« bezeichne, könne man »wenigstens eine Debatte führen«, so Butler weiter unter dem Applaus des Publikums, »ob es die richtige Strategie ist«. Die Philosophin sieht allerdings das Problem, dass wer von »bewaffnetem Widerstand« spreche, sofort als jemand angesehen werde, der den »bewaffneten Widerstand« unterstütze und auch »diese Taktik des bewaffneten Widerstands« befürworte. Darüber müsse man diskutieren.

https://www.spiegel.de/kultur/hamas-attacke-auf-israel-philosophin-judith-butler-sieht-7-oktober-als-akt-des-bewaffneten-widerstands-a-83e8d59a-5f89-42f6-b322-1cad36df62c9
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Typee am 06. März 2024, 18:41:16
Von allem anderen abgesehen: wie kontextualisiert man einen Angriff von eigenem Territorium aus auf ein Nachbarterritorium so, dass es als Aufstand bezeichnet werden kann? Sollte etwa Russland in der Ukraine weder einen Krieg noch eine Spezialoperation, sondern einen Aufstand unternehmen?

Wie steht's im Faust: "Der casus macht mich lachen".
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 06. März 2024, 22:01:05
Zitat von: RPGNo1 am 06. März 2024, 15:30:35Judith Butlers Märchenstunde
Könnte ja lustig sein, ist es aber nicht. Die Olle ist nur noch durch, sie provoziert auf unterstem Niveau und denkt - weil es sich ja um eine Art Freiheitskampf (gegen das postkoloniale Schwanzmonster) handeln würde - niemand könne das kritisieren bzw. entlarven. Funktioniert leider (für sie) immer schlechter, man erkennt so langsam, dass das alles nur ein Deckmäntelchen ist und hinter der Fassade eine sehr hässliche Ideologie steckt. Das werden gebackene Babys zu Unterdrückern, die ihre gerechte Strafe erhalten haben.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 07. März 2024, 07:43:08
Wer sagt denn, das Märchen lustig sind? Man muss nur mal bei den Gebrüdern Grimm reinschauen. Dort herrschen teilweise so viel Gewalt, Totschlag, sexueller Missbrauch, Inzest, uvam, dagegen ist "Game of Thrones" eine heitere Vorabendserie.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 07. März 2024, 23:17:00
Zitat von: RPGNo1 am 07. März 2024, 07:43:08Wer sagt denn, das Märchen lustig sind?
Das ist höchstens so grotesk, dass man darüber lachen könnte. Aber leider wird sie ernst genommen. Nochmal zur Erinnerung: sie gilt als eine wichtige Vordenkerin des Genderwahns (vll. aktuell die wichtigste Gestalt in dessen theoretischer "Begründung"). Den BS den sie raushaut, ist - egal wie absurd, wirr und menschenverachtend - für viele Verwirrte eine Richtschnur. Man will nicht erkennen, dass sie eine Hetzerin und eine Verschwörungsideologin ist, weil das ganze Gebäude einstürzen könnte (zusammen mit der Genderirrlehre). Deshalb kann sie auch nicht fallen gelassen werden, man würde ja zugeben müssen, dass da etwas faul ist. Dass sie nicht anders kann, ergibt sich schon aus ihrer Biographie. Wer jahrzehntelang wirr schwurbeliert, der kann das nicht mehr aufgeben. Alleine aus ökonomischen Gründen.

ZitatWas in Frankreich jetzt fette Welle macht und zur Verschiebung diverser Vorträge Butlers dort nun führt, ist allerdings nicht neu, ihre beifallumtosten Ausführungen hat sie exakt so oder leicht variiert schon woanders gehalten – die Hamas und die Hisbollah zählen für sie gespenstischerweise seit Langem zur Front antiglobalistischer und antiimperialer Kräfte, die es nicht zu verwerfen gelte: Israel, so oder so, stehe einem palästinensischen Glück seit seiner Staatsgründung entgegen.

Markant sind allenfalls zwei Umstände: dass Butler sich explizit auch politisch argumentierend versteht und dabei (empirisch blind) verkennt, dass der 7. Oktober kein Hamas-Angriff auf israelische Militärs war, sondern ein Schlachten und Morden an Wehrlosen (sehr oft: Teilen der israelischen Friedensbewegung). Die Hamas-Marodeure zeigten sich nicht in Gefolgschaft Mandelas und Gandhis, sondern in der Tradition der SS in Osteuropa.
https://taz.de/Judith-Butler-und-die-Hamas/!5996786/

"Empirisch blind" trifft es. Sie hat ein Problem mit den Fakten und der Realität. Passt wie Arsch auf Auge auch beim Genderquark. Man konstruiert sich halt seine eigene Welt zusammen, ein Fantasiereich aus einem Groschenroman.

ZitatWarum jetzt plötzlich die große Verwunderung?
Was ist an Butler und ihrem Theoriegebäude eigentlich nicht obskur?
Ihr Hauptwerk zu ,,Gender" hält keiner Überprüfung an der Realität stand, für vieles andere trifft das genauso zu.
Was man ihr lassen muss, ist ihr enormer Einfluss: Unis und weite Teile der Gesellschaft schreiben irgendwelche *:I und sonstige Zeichen in ihre Texte, Teile der Medien hicksen vor sich hin, und ja, sie wollte inkludieren, aber das Gegenteil hat sie geschafft - nur eine Spaltung der Gesellschaft.
Es ist längst an der Zeit, dass sich die faktenbasierten Wissenschaften gegen diese letztendlich wissenschaftsfeindliche pseudo-religiösen Strömungen auflehnen.
https://twitter.com/MartinFieder/status/1765669560248582511

(in den Kommis geht es weiter)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. März 2024, 13:54:42
ZitatPro-palästinensische Aktivisten haben in Großbritannien ein Gemälde beschädigt, auf dem der frühere Politiker Arthur James Balfour dargestellt ist, der mit der Gründung des Staates Israel in Verbindung gebracht wird. Die Gruppe Palestine Action (https://en.wikipedia.org/wiki/Palestine_Action) veröffentlichte ein Video, auf dem zu sehen war, wie das Bild mit roter Farbe besprüht und in Teilen zerschnitten wurde. Es handelt sich demnach um ein Gemälde in der Universitätsstadt Cambridge.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst-und-architektur/pro-palaestinensische-aktivisten-beschaedigen-gemaelde-in-cambridge-19575165.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 10. März 2024, 15:32:35
ZitatFür Judith Butler, ihre akademische Denkschule und ihre Anhänger besteht die Welt nicht aus Tatsachen, sondern nur aus Zeichen, Worten, Symbolen oder Bildern. Deshalb spricht man in diesen Kreisen auch davon, dass jemand als Frau ,,gelesen" wird. Für diese so genannten Poststrukturalisten ist die Welt ein Buch, das man lesen und interpretieren muss. Welche Interpretation sich dabei durchsetzt, ist schließlich eine Machtfrage.

Solange sich diese absurde Ideologie nur in philosophischen und literaturwissenschaftlichen Instituten austobte, konnte man darüber lachen. Doch die Zeit ist lange vorbei. Der Auftritt Butlers und ihre entsprechenden Äußerungen in jüngster Vergangenheit zeigen, dass wir es hier nicht mit einer harmlosen Spinnerei zu tun haben, sondern mit einem brutalen und gefährlichen Anti-Humanismus.
https://archive.is/2B8nX#selection-323.0-325.0

ZitatAuch wenn Judith Butlers Pariser Auftritt fassungslos macht, folgt er doch einer inneren Logik. Wer nur noch die ,,strukturelle Gewalt" der Sprache in den Blick nimmt und sich besessen an der symbolischen Ordnung abarbeitet, der wird irgendwann blind für die reale, physische, ereignishafte Gewalt. So ist es fast schon wieder konsequent, dass Butler den Terror als ,,Widerstand" bezeichnet und somit einen Lieblingsbegriff der postmodernen linken Zeichentheorie auf das Morden überträgt.

Auch das bestialische Quälen, Töten und Zurschaustellen junger israelischer Frauen erscheint dann nur noch als eine Art hilflose Sprache, als symbolisch zu verstehende Antwort der Hamas auf eine vermeintliche strukturelle Gewalttätigkeit Israels. Nur dass der ,,bewaffnete Widerstand" der Hamas eben – anders als Butler, die israelkritische Intellektuelle – nicht Wörter, sondern Kalaschnikow

Damit aber verkennt gerade Judith Butler, die Philosophin des Performativen, den Grundcharakter aller Sprache: dass sie nämlich gerade nicht tötet, nicht vergewaltigt, nicht schlachtet und nicht vernichtet. Das Sprechen ist ein Ersatzhandeln, das es seit Beginn aller Kultur ermöglicht, selbst existenzielle Konflikte ohne den Einsatz des Lebens auszutragen, indem man sie symbolisiert. Wer wie die Hamas am 7. Oktober blindlings mordet, der verweigert und zerstört die Sprache.
Das anzuerkennen und zu ächten, ist die Grundlage dafür, weiter ,,debattieren" zu können und mit den Mitteln der Sprache nach Lösungen suchen. Judith Butler, soviel steht fest, wird dabei nicht mehr helfen. Als Philosophin des Terrors ist sie am traurigen Ende ihres Denkwegs angekommen.
https://archive.is/ivWMe

ZitatButler erklärte dort vor zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern, dass man zwar »verschiedene Ansichten« über die Hamas als »politische Partei« sowie über »bewaffneten Widerstand« haben könne, es sich bei dem »Aufstand« jedoch weder um eine terroristische noch um eine antisemitische Attacke gehandelt habe. Haltlose Behauptungen, wie allein ein Blick in die Gründungscharta der Terrororganisation beweist: Dort rufen die Islamisten ganz offen zum Töten aller Juden auf. Warum Butler, selbst Jüdin und seit jungen Jahren mit jüdischer Philosophie und Ethik befasst, so offensichtlichen Judenhass negiert, ist wohl nur mit massiver ideologischer Verblendung zu erklären. Bleibt zu hoffen, dass die mit ihrem Werk »Das Unbehagen der Geschlechter« (1990) zur Queer-Ikone avancierte Theoretikerin nicht noch mehr Einfluss auf die Linke nimmt.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180548.israel-hamas-und-palaestina-judith-butler-ist-eine-gefaehrliche-ikone.html

PS: Die Artikel passen auch gut in den Identitätspolitik-Thread.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 10. März 2024, 15:49:19
Jemand, der (nur allzu berechtigte) Kritik an Judith Butler als wohlfeile Gelegenheit sieht, nebenbei die Potsdamer Deportationsplaudereien zu verharmlosen, ist kaum geeignet, Ideologien anderer zu brandmarken.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 10. März 2024, 17:07:58
ZitatBiden breaks with Netanyahu but sticks with Israel
https://www.axios.com/2024/03/10/biden-netanyahu-hurting-israel-red-line
(Axios-typisch kurzer Text)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 11. März 2024, 20:13:55
Bei den Oscars trugen einige Künstler Anstecknadeln mit einer roten Hand.
Diesen roten Pin trugen ua Billie Eilish und ihr Bruder Finneas, Mark Ruffalo, Regisseur Jonathan Glazer, Ava Du Vernay und Ramy Youssef sowie etliche andere Schauspieler.

https://www.today.com/popculture/awards/oscars-2024-red-pins-meaning-rcna142692

Angeblich als Symbol für #CeasefireNow / als Solidaritätsbekundung für Gaza.
Tatsächlich hat die rote Hand aber eine ganz andere Bedeutung: Sie ist das Symbol dafür, dass ein Lynchmob zwei jüdisch-israelische Soldaten, die sich wohl verfahren hatten und in Ramallah gelandet sind, mit Händen, Messern und Eisenstangen zerfetzt und die Eingeweide wie Trophäen hochgehalten haben. Einer der Mörder trat an ein Fenster und hielt seine blutigen Hände triumphierend hoch.
Palästinensische Polizisten, die die beiden jüdischen Gefangenen schützen wollten, wurden mit attackiert und verletzt.
--> Lynchmord von Ramallah (https://de.wikipedia.org/wiki/Lynchmord_von_Ramallah)

Sollte hier  (https://blogs.timesofisrael.com/what-the-red-hands-on-the-ceasefire-pins-mean-to-many-of-us-who-love-israel/)auch nochmal beschrieben sein, link kann ich leider hier gerade nicht öffnen.

Ich hoffe, das Liken oder sich gleich selbst solche Pins virtuell anzustecken, unterbleibt jetzt mal, solange man nicht weiß, was man tut.
Nein, ich schaue niemanden speziell an.  ::)

Ansonsten: Führerschein für social media (und wildes Herumliken, über das man die Kontrolle verloren hat).


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 12. März 2024, 08:54:35
In der inzwischen unrühmlich bekannten BZ wurde ein Interview mit Roger Waters so schöngekürzt, dass seine antisemitischen Ansichten völlig unter den Tisch fielen:

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/geschontes-interview-der-berliner-zeitung-die-verheimlichten-entgleisungen-des-roger-waters-11304289.html

ZitatZu den prominentesten Figuren, die seit Jahren gegen Israel hetzen, zählt der Pink-Floyd-Mitgründer und BDS-Aktivist Roger Waters. Umso erstaunter war ich, als im Februar vergangenen Jahres ein ausführliches Interview mit ihm in der ,,Berliner Zeitung" erschien – und Waters sich dort verblüffend moderat, für seine Verhältnisse fast diplomatisch äußerte. Hatte der Mann etwa einen guten Tag gehabt? Oder war er halbwegs zur Vernunft gekommen?

Wie sich jetzt herausstellt: keines von beidem. Dass der Musiker in dem Interview so harmlos wirkt, liegt lediglich daran, dass die ,,Berliner Zeitung" die entscheidenden Passagen vor Veröffentlichung herausgestrichen und ihren Lesern so einen völlig anderen Eindruck vermittelt hat.

In Wahrheit stellte Waters in dem Gespräch Israels Existenzrecht infrage und verglich den jüdischen Staat mit Nazi-Deutschland. Waters warf Israel auch Faschismus vor.
...
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 14. März 2024, 08:03:02
ZitatRessentiment für den gehobenen Geschmack

Schon immer waren es Intellektuelle, die Ressentiments formulierten. Beim Antizionismus kommt hinzu, dass er der akademischen Linken zur moralischen Selbstvergewisserung dient.

https://jungle.world/artikel/2024/10/antizionismus-linke-akademiker-ressentiment-fuer-den-gehobenen-geschmack

Der Artikel würde auch gut in den Identitätsthread passen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 16. März 2024, 13:03:05
ZitatOver 100 Pro-Palestinian protesters have been arrested today after they stormed The New York Times's lobby.

They were infuriated over The Times's in-depth investigation of Hamas' sexual crimes committed on October 7th and claimed that the newspaper "manufactured consent of genocide."

We are now at the point where people feel justified in protesting a newspaper for reporting rape.

https://twitter.com/HenMazzig/status/1768355008704078043

 :facepalm
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 16. März 2024, 13:59:05
Unfassbar!

Mich überkommt immer mehr der Eindruck, dass sich in der westlichen (kapitalistischen) Welt immer mehr Menschen unter aktiver Realitätsverweigerung leiden.

Wenn dann jemand mit belegbaren Fakten oder auch nur einer anderen Meinung um die Ecke kommt, wird's dann schnell gewalttätig.

Das ist sie wohl, die Wohlstandsverwahrlosung.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 17. März 2024, 03:49:13
https://taz.de/Die-Wahrheit/!5995958/
Zitat. Unsere Quelle gegenüber der Wahrheit: ,,Sagen wir es so – alle bisherigen Strategien, den Antisemitismus durch Überzeugungsarbeit kleinzuhalten, sind gescheitert. Deshalb ist es gut, wenn nun immer mehr linksgrüne bildende Künstler*innen, Fil�me�ma�che�r*in�nen mit möglichst vielen Sternchen offen antisemitistische Positionen vertreten. Der Antisemitismus muss nur woke genug werden, dann wird sich der Rest Deutschlands schon von ihm abwenden!" Ein offizielles Statement der BKM gibt es indessen nicht.   

(Satireseite der TAZ)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 17. März 2024, 07:58:50
Böse!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 18. März 2024, 00:06:37
Nochmal Butler bei die Fisch:

ZitatButler - eine Person, die die normativ verankerte Binarität der Geschlechter ablehnt, sondern das Geschlecht als einen »performativen Akt« einordnet, nutzt in ihren Aussagen den Claim »as a Jew« als eine Performance, die markiert, dass Butler auf Basis der Selbstzuschreibung dazu befugt ist, ein moralisches Urteil auszusprechen.

»As a Jew«: Denn um über Israel und die Palästinenser zu sprechen, bedient Butler diese Sprechposition. Und auch nur dann. In dem Moment, in dem Butler sich selbst dieses Label anheftet, werden ihre Aussagen immun gegen Kritik.
https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/judith-butler-ist-nicht-irgendwer/

 #)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 18. März 2024, 06:38:47
Die hat definitiv nicht alle Tassen im Schrank.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. März 2024, 07:25:37
Zitat von: eLender am 18. März 2024, 00:06:37Butler - eine Person, die die normativ verankerte Binarität der Geschlechter ablehnt, sondern das Geschlecht als einen »performativen Akt« einordnet, nutzt in ihren Aussagen den Claim »as a Jew« als eine Performance, die markiert, dass Butler auf Basis der Selbstzuschreibung dazu befugt ist, ein moralisches Urteil auszusprechen.

Diese Methode scheint in aktivistischen Kreisen durchaus üblich zu sein, um Kritiker rhetorisch zu überfahren und zum Schweigen zu bringen.

Kurzer Exkurs: Blair White berichtet auf ihrem YT-Kanal, dass sie letztes Jahr zu einer Diskussion zwischen "konservativen" (ihre Seite) und "progressiven" Transpersonen eingeladen war. Eine der "progressiven" Personen war eine schwarze Aktivistin mit einem äußerst aggressiven Auftreten. Sie hat mindestens eine ihrer Statements mit dem Satz "as a Transwoman of Color" (oder so ähnlich) eingeleitet. Damit hat sie festgelegt, dass ihre Einschätzung höher zu bewerten und wichtiger sei als die ihrer Diskussionspartner, die ja "nur" weiß waren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. März 2024, 13:43:09
Ein Essay von Simone Hofmann
ZitatFrankfurt sollte Judith Butler den Adorno Preis aberkennen

https://www.juedische-allgemeine.de/allgemein/frankfurt-sollte-judith-butler-den-adorno-preis-aberkennen/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 18. März 2024, 23:05:01
Zitat von: RPGNo1 am 18. März 2024, 07:25:37Damit hat sie festgelegt, dass ihre Einschätzung höher zu bewerten und wichtiger sei als die ihrer Diskussionspartner, die ja "nur" weiß waren
Nennt sich Intersektionalität, also die Frage, wer weiter oben auf der Opferpyramide steht. Muss man sich hart erarbeiten das.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. März 2024, 10:34:16
ZitatDas hatte Hillel Neuer so nicht erwartet. Eigentlich wollte der Kanadier, seit 20 Jahren Geschäftsführer und Gesicht der in Genf ansässigen Menschenrechtsorganisation UN Watch (https://en.wikipedia.org/wiki/UN_Watch), Abgeordneten des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im Europäischen Parlament (AFET) am Dienstag einen Überblick über die UN Watch vorliegenden Erkenntnisse in Zusammenhang mit der UNRWA, dem Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen, geben. Im Januar hatte Neuer bereits im US-Kongress in Washington Rede und Antwort gestanden.

Doch schnell merkte er, dass einige Euro-Parlamentarier offenbar Probleme damit hatten, dass ihn der Vorsitzende der AFET-Arbeitsgruppe für Externe Finanzinstrumente, der Schwede David Lega, nach Brüssel eingeladen hatte. Das sei in Absprache mit dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, dem CDU-Europaabgeordneten David McAllister, geschehen, betonte Lega.

Vorgesehen war eigentlich eine öffentliche Anhörung. Doch dann fand die Sitzung auf Antrag von Sozialdemokraten, Grünen und Linken »in camera«, also unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Kameras mussten ausgeschaltet werden, das geplante Webstreaming entfiel – sehr zum Missfallen Legas und Neuers. Die beiden hatten sich erhofft, »den europäischen Steuerzahler« darüber informieren zu können, wie EU-Gelder möglicherweise für Dinge ausgegeben werden, die nicht förderwürdig und -fähig sind.

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/lieber-in-camera-und-ohne-kameras/

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 22. März 2024, 08:02:56
ZitatAus den USA gibt es auch 2025 kein Geld mehr für das UNRWA. Das kündigte der Sprecher des Repräsentantenhauses an. Das Hilfswerk habe Terroristen beschäftigt, die an den Anschlägen in Israel beteiligt waren.

https://www.spiegel.de/ausland/unrwa-us-kongress-streicht-dauerhaft-finanzhilfen-fuer-palaestinenserhilfswerk-a-16313dab-fe07-41d0-8a78-ba01d5282334
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 22. März 2024, 15:07:52
Ich hab noch nicht alles der letzten Tage nachgelesen und hoffe, das wurde noch nicht gepostet:

https://www.ruhrbarone.de/gaza-verdeckter-krieg-um-hilfslieferungen/231149/

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 22. März 2024, 15:19:13
Die Hamas-Anführer sind längst Milliardäre:

https://www.20min.ch/story/so-viel-geld-besitzen-die-hamas-fuehrer-privat-156571352747
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/die-hamas-fuehrer-leben-im-luxus---woher-stammt-das-geld--34173120.html

Mit dem ganzen Geld oder wahrscheinlich auch der Hälfte davon könnten sie den gesamten Gazastreifen ernähren. Dann müssten auch keine Palästinenser in Videos die Minderwertigkeit der US-amerikanischen Lebensmittelrationen beklagen.
Wobei die Hilfsgüter vermutlich so oder so von der Hamas an die Bevölkerung verkauft werden, anstatt kostenlos an alle verteilt zu werden (hatte ich kürzlich gelesen, muss ich nochmal raussuchen).

Wann gibts endlich mal Demos und offene Briefe von der antisemitisch versifften linken Künstlerszene, die die Hamas zur Freigabe der Geiseln auffordert? Bringt zwar nichts, wäre aber ein Zeichen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 22. März 2024, 21:43:40
Es gab neulich einen Kommi in der Welt, dass Israel gar nicht anders könne, als in Rafah einzumarschieren und die Hamas auzuradieren. Das scheint mir auch die harte Logik zu sein. Lässt man die Hamas weiter existieren, wird es bald wieder genauso eskalieren (das ist eine Terrororganisation, die von Hass und Gewalt lebt). Viel besser wird es ohne Hamas wohl nicht, aber der Konflikt ist auch nicht einfach (zu lösen).
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 26. März 2024, 07:26:32
Zitat[Die umstrittene] UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese wirft Israel "völkermörderische Gewalt gegen das palästinensische Volk" vor. Israel weist den UN-Bericht als "obszöne Umkehr der Realität" zurück.

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-03/un-sonderberichterstatterin-hinweise-voelkermord-israel
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 30. März 2024, 13:12:24
Edzard Ernst ist womöglich gar kein Bösewicht, sondern bewegte sich auf legitimen Terrain, mit seinen  Liebäugeleien mit pro-Palästina-Slogans: From the river to the sea (indirekt), "aktuelle Gräuel in Gaza" (direkt).
Wenns nach dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof geht, der die Parole "From the river to the sea" erlaubt.
Zitat"Bei der strafrechtlichen Einordnung dieser Parole sei zwar zu berücksichtigen, dass damit der Wunsch nach einem freien Palästina vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer – einschließlich des Gebiets Israels in seinen heutigen Grenzen – ausgedrückt werde. Die Parole sage aber nichts darüber aus, wie dieses Ziel erreicht werden solle."

https://www.welt.de/politik/deutschland/article250703358/Demo-in-Frankfurt-Hessischer-Verwaltungsgerichtshof-erlaubt-Parole-From-the-river-to-the-sea.html

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 30. März 2024, 16:32:17
Zitat von: zimtspinne am 30. März 2024, 13:12:24Wenns nach dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof geht, der die Parole "From the river to the sea" erlaubt.
Zitat"Bei der strafrechtlichen Einordnung dieser Parole sei zwar zu berücksichtigen, dass damit der Wunsch nach einem freien Palästina vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer – einschließlich des Gebiets Israels in seinen heutigen Grenzen – ausgedrückt werde. Die Parole sage aber nichts darüber aus, wie dieses Ziel erreicht werden solle."

Ganz einfach: Es dürfen nur noch Palästineser mit Israelis Kinder kriegen und umgekehrt.  ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 30. März 2024, 17:40:42
naja, davor muss man die aber alle mit einem Mix aus Chemtrails & Mikrowellenstrahlung gefügig machen.

Apropos (strafbare?) Aufrufe:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/strafbare-ausrufe-und-festnahmen-polizei-lost-palastina-demo-am-berliner-hauptbahnhof-auf-11444201.html

Rufen die da in dem Video "Viva Antifada"?

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 30. März 2024, 22:58:02
Zitat von: zimtspinne am 30. März 2024, 13:12:24Die Parole sage aber nichts darüber aus, wie dieses Ziel erreicht werden solle.
Remigration kann ja auch ein freiwilliger Prozess sein (und wird auch überwiegend so verstanden). Aber es ist trotzdem ein Unwort (ganz offiziell). Ist halt alles nur eine Frage des Kontext, nichwa.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. April 2024, 12:37:24
ZitatEin Team der World Central Kitchen wurde im Gazastreifen bei israelischem Beschuss getötet, jetzt zieht die Armee Konsequenzen. Das Militär beschreibt außerdem eine ganze Reihe von Fehlern.
https://www.spiegel.de/ausland/israel-entlaesst-zwei-offiziere-nach-toetung-internationaler-helfer-von-world-central-kitchen-a-7c851a25-7879-4aac-a507-37e68dc36ccf

Die IDF entlässt zwei Offiziere, die für den Angriff auf ein Team der World Central Kitchen verantwortlich sind. Drei weitere Offiziere werden gerügt. Zudem wird aufgelistet, welche Fehler zu dem fatalen Angriff folgten.

Meine Frage an die Israelkritikaster: Hat man ähnliche Entscheidungen in der letzten Zeit von Armeen autoritär oder diktatorisch regierter Staaten vernommen? Russland, Syrien, Iran? Von autonom agierenden Milizen oder sonstigen Gruppierungen will ich erst gar nicht anfangen, siehe den versehentlichen Raketenangriff islamischen Dschihad auf ein Gaza-Krankenhaus.

So läuft es eben korrekt ab, wenn die Angehörigen der Armee Teil eines demokratisch regierten Landes sind.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 07. April 2024, 16:32:09
ZitatAntilopen Gang - Oktober in Europa

Das antisemitische Massaker in Israel am 07.10.23 ist nun ein halbes Jahr her. Noch immer sind nicht alle Geiseln frei. Als wir uns im November zusammensetzten, um neue Lieder zu schreiben, überschattete der 07.10. alle unsere Gedanken und Gespräche. Während wir im Studio anfingen zu arbeiten, spitzten sich die antisemitischen Zustände auch in Deutschland und Europa weiter zu. Jeder Versuch eines Liedes, das dieses Thema umschifft, kam uns falsch und belanglos vor – nicht zuletzt angesichts des vielsagenden Schweigens der meisten anderen Musiker. So entstand ,,Oktober in Europa" wie von selbst, aus einer Notwendigkeit heraus. Es war das erste neue Lied, das wir zusammen schrieben und es ist auch das erste neue Lied, das wir jetzt veröffentlichen. Man kann es sich ab sofort überall anhören.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 07. April 2024, 17:26:28
Ich bin zwar kein Rap-Fan, aber schön, dass jemand mal etwas dazu macht.  :-*
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 08. April 2024, 12:22:52
Gehört eigentlich in "Antisemitismus", was es als Thema nicht gibt.
Da es mit Israel und den aktuellen Ereignissen zu tun hat, poste ich es dann hier:

Offener Antisemitismus wie im Dritten Reich Kauft nicht bei Juden von einer Mitarbeiterin des SWR.

https://twitter.com/Antisemiticblog/...24519069081792

Mal schauen, ob es Konsequenzen gibt. Hinter vorgehaltener Hand stimmen ihr im Sender sicher viele zu.
Antisemitische Äußerungen scheinen heutzutage nicht mehr nur "rechts" zu sein, also alles halb so wild. Wenns blöd kommt, isses halt "Israelkritik" und somit wieder schick.

ps. wer sich im Supermarkt filmt, hat ohnehin die Kontrolle über alles verloren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Habra am 08. April 2024, 12:58:04
Zitat von: zimtspinne am 08. April 2024, 12:22:52Gehört eigentlich in "Antisemitismus", was es als Thema nicht gibt.
Da es mit Israel und den aktuellen Ereignissen zu tun hat, poste ich es dann hier:
...

Mal schauen, ob es Konsequenzen gibt. Hinter vorgehaltener Hand stimmen ihr im Sender sicher viele zu.
Antisemitische Äußerungen scheinen heutzutage nicht mehr nur "rechts" zu sein, also alles halb so wild. Wenns blöd kommt, isses halt "Israelkritik" und somit wieder schick.
...
Und ich verstehe nicht, dass ausgerechnet diejenigen, die unter einem von den Mullahs gestützten Hamasregime erhebliche Einschränkungen in Bezug auf die eigene persönliche Freiheit zu befürchten hätten, immer noch für die Hamas werben.
In meinen Augen sind die Hamasführer lediglich parasitär agierende Verbrecher, die die Bevölkerung ausbeuten und als Schutzschlid mißbrauchen. Und die Bevölkerung hat es aufgrund jahrzehntelanger Indoktrination nicht gelernt sich dieser Parasiten zu entledigen. Alleine die Gelder, die diese Verbrecher aus Hilfszahlungen für die Bevölkerung Gazas entnommen haben, wären ausreichend, eine halbwegs ertragreiche Wirtschaft im östlichen Mittelmeerraum zu installieren. $)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 08. April 2024, 14:29:53
Zitat von: zimtspinne am 08. April 2024, 12:22:52Gehört eigentlich in "Antisemitismus", was es als Thema nicht gibt.
Da es mit Israel und den aktuellen Ereignissen zu tun hat, poste ich es dann hier:

Offener Antisemitismus wie im Dritten Reich Kauft nicht bei Juden von einer Mitarbeiterin des SWR.

https://twitter.com/Antisemiticblog/...24519069081792
Der Faden wurde wohl gelöscht. Was hat die SWR-Mitarbeiterin denn gesagt?
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 08. April 2024, 14:44:53
Zitat von: Max P am 08. April 2024, 14:29:53Der Faden wurde wohl gelöscht. Was hat die SWR-Mitarbeiterin denn gesagt?

Habe das hier gefunden:

https://www.stern.de/kultur/helen-fares--swr-moderatorin-schockiert-mit-boykott-app-fuer-israelische-produkte-34607796.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 08. April 2024, 15:54:44
Zitat von: Juliette am 08. April 2024, 14:44:53Habe das hier gefunden:

https://www.stern.de/kultur/helen-fares--swr-moderatorin-schockiert-mit-boykott-app-fuer-israelische-produkte-34607796.html

Und ich das hier:
ZitatDer Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, Christian Baldauf MdL, zeigt sich bestürzt über antisemitische Äußerungen der SWR- Journalistin Helen Faras.

Am gestrigen 7. April sind genau sechs Monate seit dem schrecklichen Angriff der Hamas-Terroristen auf Israel vergangen, entsprechend wurde an vielen Stellen mahnend daran erinnert. Denn Deutschland ist dem Existenzrecht Israels verpflichtet. Umso bestürzter zeigt sich der Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, Christian Baldauf MdL, darüber, dass die SWR- Journalistin Helen Faras offenbar dezidiert anderer Auffassung ist und dies in den sozialen Medien kundtut. Dazu sein Statement

,,Da ist dringender Handlungsbedarf beim SWR. Ich habe heute bereits einen Brief an den Intendanten Prof. Dr. Kai Gniffke geschickt. Die antisemitischen Äußerungen der SWR-Moderatorin Helen Fares sind ja nicht die erste verbale Entgleisung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ARD-Sendeanstalt.

Konkret fordere ich:
1. Personelle Konsequenzen für Frau Fares
1. Eine intensive Auseinandersetzung des SWR mit dem Thema Antisemitismus in den eigenen Reihen

Der SWR soll laut Staatsvertrag zur Sicherung der Meinungsvielfalt beitragen. Der Sender steht ausdrücklich für demokratische Vielfalt und will Orientierung bieten, aber dies impliziert KEINEN Freibrief für antisemitische Aussagen.

Zwar hat Frau Fares ihre Meinung auf einem privaten Social Media Kanal kundgetan. Aber: Eine Moderatorin im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist niemals nur als Privatperson unterwegs. Sie ist immer auch eine öffentliche Person mit Vorbildfunktion. Als professioneller Journalist hat man doch ein berufliches Ethos. Dieses sollte der SWR als Arbeitgeber einfordern und im Zweifel den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbindlich vermitteln."
https://www.cdurlp.de/aktuelles/baldauf-handlungsbedarf-beim-swr-wegen-antisemitischer-aeusserungen-de-1/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Habra am 08. April 2024, 21:25:05
Immerhin hat der SWR reagiert und Frau Fares von Moderationsaufgaben entbunden:
https://www.swr.de/unternehmen/kommunikation/pressemeldungen/swr-entbindet-helen-fares-von-moderationsaufgaben-100.html

Mal gespannt, was für ein Mimimi demnächst kommen wird.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. April 2024, 13:27:02
Zitat von: Habra am 08. April 2024, 21:25:05Immerhin hat der SWR reagiert und Frau Fares von Moderationsaufgaben entbunden:
https://www.swr.de/unternehmen/kommunikation/pressemeldungen/swr-entbindet-helen-fares-von-moderationsaufgaben-100.html

Mal gespannt, was für ein Mimimi demnächst kommen wird.

Opfer-Mimimi. Ein Verweis auf hunderte angebliche rechte Briefe, der an den Sender SWR geschickt worden seien. Dazu das Zünden von Nebelkerzen.

ZitatDie vom SWR gefeuerte Moderatorin Helen Fares hat den Sender in einem Statement auf Instagram scharf kritisiert. "Der SWR konnte nicht damit umgehen, dass Hunderte von Rechten in Briefen meine Entlassung gefordert haben", sagt sie in dem kurzen Clip auf Englisch. Fares wehrt sich zudem gegen den Vorwurf, ihr Aufruf zum Boykott israelischer Produkte sei antisemitisch. "Ich möchte eines klarstellen: Wir sind nicht antisemitisch, weil wir Produkte von Firmen aus einem Land boykottieren, gegen das gerade vor dem Internationalen Gerichtshof eine Ermittlung wegen der Vorwurfs des Genozids läuft und das gerade zehntausende Menschen abschlachtet."

Fares rechtfertigt ihren Aufruf in dem Statement damit, dass sich "Millionen Menschen weltweit in der Boykott-Bewegung engagieren, darunter Tausende Juden, und diese Menschen haben uns darum gebeten, den Druck auf die israelische Regierung zu erhöhen, ihre Aktivitäten in Palästina einzustellen, die selbst den Antisemitismus anfeuern". Die "Millionen Menschen" sind vermutlich eine Anspielung auf die BDS-Bewegung. BDS steht für "Boycott, Divestment and Sanctions", deren Ziel es ist, Israel für seine Politik gegenüber den Palästinensern wirtschaftlich, kulturell und politisch zu isolieren. Der Bundestag hat den BDS bereits 2019 mit großer Mehrheit klar verurteilt und als antisemitisch eingestuft.

Und weiter im Text:
ZitatFares Haltung zum Palästina-Konflikt hätte dem Sender allerdings früher auffallen können. Schon in früheren Postings warf Fares der israelischen Regierung vor, einen "Völkermord" an den Palästinensern zu begehen. Kritiker der israelischen Politik würden in Deutschland "eingeschüchtert und kriminalisiert", um sie "ruhig" zu halten. Den israelischen Ministerpräsidenten nannte sie "faschistisch". Das Massaker vom 7. Oktober, bei dem Hamas-Terroristen 1200 überwiegend israelische Zivilisten auf bestialische Weise töteten, erwähnt sie in ihren Postings mit keinem Wort.

Für den "Palästina Kongress 2024", der Mitte April in Berlin stattfindet, war Fares zunächst als Rednerin angekündigt: Auf der Webseite der Veranstaltung war zu lesen, dass sie an einer Panel-Diskussion zu "Deutschlands 'feministischer Außenpolitik'" teilnehmen soll. Seit Dienstag, nach ihrer Entlassung durch den SWR, taucht ihr Name plötzlich nicht mehr im Programm auf.

https://www.stern.de/kultur/helen-fares--gefeuerte-moderatorin-macht-swr-schwere-vorwuerfe-34610780.htmlhttps://www.stern.de/kultur/helen-fares--gefeuerte-moderatorin-macht-swr-schwere-vorwuerfe-34610780.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. April 2024, 16:07:45
Wer übrigens wissen will, was dieser sog. "Palästina Kongress 2024" ist und was er verlangt, bitte sehr. 

ZitatWir werden dieses Schweigen gemeinsam durchbrechen und fordern:
  • Sofortiger Waffenstillstand, sofortiger Rückzug der israelischen Armee
  • Sofortige Aufhebung jeglicher Beschränkungen humanitärer Hilfe nach Gaza und die volle Ausfinanzierung der UNRWA.
  • Sofortige Öffnung aller Grenzübergänge von Rafah bis Allenby. Reißt die Apartheidsmauern ein.
  • Vollständige Reparationen Israels, Deutschlands und weiterer Verbündeter an das palästinensische Volk.
  • Sofortige Einstellung jeglicher militärischer, diplomatischer und wirtschaftlicher Unterstützung Israels durch den deutschen Staat sowie ein umfassendes Militärembargo.
  • Nein zu der Verwendung der zionistischen IHRA Definition durch jegliche Institutionen oder staatliche Behörden.
  • Schluss mit der Kriminalisierung und Repressionen der Palästina-Solidaritätsbewegung in Deutschland. Sofortiger Stopp jeder Kriminalisierung palästinensischer Organisationen und Individuen, sowie aller Abschiebungen.
  • Durchsetzung des Rückkehrrechts der palästinensischen Geflüchteten sowie Ende des seit über 76 Jahren andauernden zionistischen Siedlerkolonialismus und ethnischer Säuberung des gesamten besetzten Palästinas.

https://palaestinakongress.de/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 09. April 2024, 16:12:40
Innerhalb der Linken existieren ja auch viele verschiedene Strömungen; man kann aber durchaus davon ausgehen, dass bestimmte Gruppierungen oft zu Antisemitismus in Tateinheit mit Extremismus/Fanatismus/Radikalität tendieren.
Sowohl die Linke als auch BSW haben starke antisemitische Tendenzen.... ausdrücklich ausnehmen möchte  ich davon Klaus Lederer (ehem. Kultursenator Berlins), der mir als erster Name dazu einfällt, wenn es um Kritik an seiner Linkspartei geht.
In Essen gab es 2014 eine ganz üble antisemitische Demo, die ich nicht vergessen habe (wir waren gerade dort auf Verwandtenbesuch), mitorganisiert von Jules El-Khatib von der Linkspartei.
El-Khatib war 2021 wiedergewählt worden und ist 2023 aus der Partei ausgetreten.
Er gehörte zu Marx21, einem innerparteilichen Netzwerk der Linkspartei. Janine Wissler hat ihre Zugehörigkeit zu Marx21 erst aufgegeben, als sie Parteivorsitzende werden wollte.
Die freundschaftlichen Verbindungen zwischen Marx21 und Islamisten wie Milli Görus und der IGD (die wiederum beste Verbindungen zur Muslimbruderschaft hat) sind nicht neu. Auf dieser Demo in Essen war das mehr als deutlich.

Zur Auffrischung hab ich diesen Link gefunden, dort werden auch die Namen und Verstrickungen viel detaillierter genannt als ich mich erinnere:
https://www.mena-watch.com/wahl-von-jules-el-khatib-linkspartei-nrw-weiter-auf-strammem-anti-israel-kurs/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 09. April 2024, 16:32:16
Zitat von: RPGNo1 am 09. April 2024, 16:07:45Wer übrigens wissen will, was dieser sog. "Palästina Kongress 2024" ist und was er verlangt, bitte sehr. 

Ich hätte das gerne nicht gewusst ... :-\
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 11. April 2024, 14:11:42
Lesenswert!

ZitatFür seine Vergangenheitsbewältigung wurde Deutschland lange bewundert, auch von jenen Kreativen, die Berlin für das bessere New York hielten. Der Umgang mit Israel hat diese Beziehung gestört. Ein Missverständnis mit Ansage.

Auch die »New York Times« sieht es ähnlich: »Berlin war das Leuchtfeuer der künstlerischen Freiheit«, hieß es dort am vergangenen Wochenende , »Gaza hat alles geändert.« Und der britische »Guardian«  formuliert es so: Es sei »nicht mal zehn Jahre her, dass Deutschland und insbesondere Berlin aussahen wie ein Leuchtturm der Offenheit und Inklusivität, während die westliche Welt vom Brexit und Donald Trump durchgeschüttelt wurde«. Der Konflikt in Gaza zeige das Land nun »in einem neuen Licht«. Die Meinungsfreiheit, so sagen es die vom »Guardian« befragten Künstlerinnen und Künstler, sei hier nur noch »eine Fassade«.

Wie mächtig diese Erzählung mittlerweile ist, zeigt die Geschichte der SWR-Moderatorin Helen Fares, die ihren Job wegen antiisraelischer Postings verlor – das Instagram-Video, in dem sie sich verteidigt, ist auf Englisch. Auf Deutsch gibt es in Deutschland für sie offensichtlich nichts zu gewinnen, potenzielle Verbündete sitzen offensichtlich eher in London als in Baden-Baden.
[...]
Die wahrscheinlichste Erklärung für all die Artikel ist aber ohnehin eine andere. Wer sich anschaut, wen die jeweiligen Journalistinnen und Journalisten über das geistige Klima in Deutschland befragt haben, wird rasch auffallend vielen englischsprachigen und meist amerikanischen Expats in Berlin begegnen. Wem auch sonst? Es sind die Leute, die man kennt. Die Leute, die in den vergangenen 20 Jahren in die deutsche Hauptstadt gekommen sind.

Man kann sie auch auf der langen Unterschriftenliste des Deutschlandboykott-Projekts Strike Germany sehen: zu Hunderten haben sich dort Architekten, Kuratorinnen, Künstler und »art worker«, Kellner und Musikerinnen eingetragen – und ihren Namen sieht man an, dass sie vermutlich irgendwann in den vergangenen Jahren hergezogen sind. Aus den USA, Spanien, Italien, Lateinamerika, Skandinavien, auch arabische Namen sind dabei.

Dies sind die Kreativen, die dem Ruf Berlins als Welthauptstadt des selbstbestimmten Lebens gefolgt sind. Die Leute, für die Berlin ungefähr das war, was die Alten über das New York der Sechziger, Siebziger und Achtziger erzählten – nur mit Berghain.

Es war eine Win-win-Situation, in Berlin freute man sich natürlich über den Zuzug. Ohne ihn hätte die Stadt heute kaum die lebendige und mächtige Start-up-Szene. Berlin wäre langweilig und wirtschaftlich noch genauso kaputt wie Anfang der Nullerjahre. Man kann in den Innenstadtbezirken schon länger gut leben, wenn man nur Englisch spricht und kein Wort Deutsch.

Das Problem ist nur: Man wird das Land so nicht verstehen.

Nicht, wie das politische System funktioniert oder die künstlerischen Institutionen, die von diesem finanziert werden. Nicht, was in den deutschen Medien diskutiert wird, die ja vor allem auf Deutsch erscheinen. Aber eben auch nichts über die Mentalitäten im Land. Nichts über die fragile Identität der deutschen Juden, die Jahrzehnte im Schatten des Holocaust lebten und immer vor der Frage standen: »Warum bin ich noch hier?« Die genau deshalb ein ganz schwer zu fassendes Verhältnis zu Israel hatten, dem Land, das einem Sicherheit gab, auch wenn man sie gerade nicht in Anspruch nahm. Nichts über die nichtjüdischen Deutschen und ihre Prägungen.

https://archive.is/2A35l

Gerade die NYT und der Guardian sind bekannt dafür, dass sie a) politisch links stehen, b) eher israelkritische und pro-pälestinensische Ansichten haben und c) den kritischen zynischen Theorien (also auch dem Postkolonialismus) große Sympathien entgegenbringen, ohne sie aber ausreichend zu hinterfragen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. April 2024, 08:50:30
ZitatAntisemitismus aus Ahnungslosigkeit

Erschreckend viele Menschen plappern plötzlich antisemitische Dinge nach, die sie in sozialen Medien aufschnappen. Die vielen Schreihälse verringern offenbar die Motivation, sich mit Fakten zu beschäftigen.

https://archive.is/WkqK1
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 18. April 2024, 11:57:51
Zitat von: RPGNo1 am 18. April 2024, 08:50:30https://archive.is/WkqK1

Ich kann seit mehreren Tagen die Seite archive.is nicht mehr aufrufen, weder mit Firefox, noch Edge noch Chrome. Und das an 3 PCs. Hat jemand eine Ahnung, woran das liegen könnte?

Fehler: Gesicherte Verbindung fehlgeschlagen

Beim Verbinden mit archive.is trat ein Fehler auf. PR_CONNECT_RESET_ERROR

archive.org funktioniert.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. April 2024, 12:06:06
Ich habe auch schon beim Aufrufen von archive.is die genannten Probleme gehabt, die aber nach wenigen Stunden wieder verschwunden waren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 18. April 2024, 12:16:44
Ja, das kenne ich auch, aber diesmal dauert es länger. Auch das Löschen der Cookies von archive.is hat nichts gebracht. :(
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 19. April 2024, 17:13:26
Die Präsidentin der Universität hatte die Polizei um Hilfe gebeten: Auf dem Campus der Columbia University ist ein Protestcamp aufgelöst worden. Unter den Festgenommenen ist die Tochter der Abgeordneten Ilhan Omar. (https://en.wikipedia.org/wiki/Ilhan_Omar#Israeli%E2%80%93Palestinian_conflict)
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/polizei-raeumt-pro-palaestina-zeltlager-an-new-yorker-universitaet-a-b5c53480-9a69-48e4-876f-0799e0063b50

ZitatOne day after Columbia University's President and some of its trustees testified before Congress on endemic antisemitism at the University, and after President Shafik promised to double down on antisemitism, the school has started arresting lots of pro-Palestinian demonstrators engaged in illegal protests.  I guess those nasty Republicans put the fear of God (literally) into Shafik, who doesn't want to go the way of Liz Magill.
https://whyevolutionistrue.com/2024/04/18/all-hell-breaks-loose-at-columbia-university/

Na sowas, Aktionen haben Konsequenzen. Mein Eindruck ist, dass das so einigen Studis wie Lehrern nicht klar gewesen zu sein schient.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. April 2024, 21:07:30
Es ist noch schlimmer auf dem Campus der Columbia University geworden.
ZitatEin Rabbi hat jüdische Studierende nach propalästinensischen Demonstrationen auf dem Campus der Columbia University in New York gewarnt. Wie mehrere US-Medien am Sonntagmittag übereinstimmend berichteten, schrieb Rabbi Elie Buechler: »Es schmerzt mich zutiefst, Ihnen sagen zu müssen, dass ich Ihnen dringend empfehle, so schnell wie möglich nach Hause zurückzukehren und dort zu bleiben, bis sich die Lage auf dem Campus und in der Umgebung dramatisch verbessert hat.«

In der Nacht auf Sonntag war es bei Demonstration zu heftigen antisemitischen Äußerungen gekommen, wie zahlreiche Videos auf der Plattform X, vormals Twitter, zeigen. In einem ist zu hören, wie Teilnehmer rufen: »We say justice, you say how? Burn Tel Aviv to the ground« (deutsch: »Wir sagen Gerechtigkeit, ihr sagt wie? Brennt Tel Aviv bis auf den Grund nieder«). In einer anderen Aufnahme werden die jüdischen Studierenden aufgefordert, zurück nach Polen zu gehen. Aus Sicht des Rabbis haben die Ereignisse deutlich gemacht, dass weder die Universität noch die Polizei für die Sicherheit jüdischer Studierender garantieren könnten.
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/new-york-rabbi-warnt-juedische-studierende-der-columbia-university-a-e3e917a4-7b3a-40bf-9566-25816f101723

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 22. April 2024, 07:29:05
Unfassbar!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 22. April 2024, 08:03:07
Zündler und Hass schürende Volltrottel auf allen Seiten!
Gehe nicht davon aus, dass eine Chance besteht, das zu verwirklichen.
ZitatDer Tempelberg ist der Standort der ersten beiden jüdischen Tempel. Sie wurden 950 vor Christus vom König Salomon beziehungsweise 70 nach Christus von den römischen Besatzern zerstört. Seitdem gibt es Bestrebungen, dort einen dritten jüdischen Tempel zu errichten - wofür die Al-Aksa-Moschee, die drittwichtigste Kultstätte des Islam, sowie der Felsendom zerstört werden müsste.

https://www.tagesschau.de/faktenfinder/tempel-institut-opfer-kuh-100.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTAAAR3uUbS_t8cVdLgiO0h72tJakjUciYT6Cy3k1f2Z0LvLIi0zebVHDUEfBk4_aem_Af_Pl1V4EE9gBA7Y0-MX99pIv0t3RrOb9Z5Qhp4TIKJEHQTidJUFO0Ukrml79mSzpgG_xEmbYbptCYOGJ8Lxl78Z

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 24. April 2024, 06:45:00
Die Situation um die Pro-Pälestinenser-Demos an den amerikanischen Unis eskaliert. Und die Trumpansen lachen sich ins Fäustchen.

ZitatPro-Palästina-Proteste und Festnahmen: Die Gaza-Proteste an US-Universitäten stellen die Rektoren vor ein Dilemma und werden zum Wahlkampfthema. Ist das noch Meinungsäußerung oder schon Antisemitismus?

https://www.spiegel.de/ausland/israel-der-krieg-in-gaza-erschuettert-amerikas-unis-a-5b8a5e6a-2ae5-427c-9d13-cd338062353e
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 24. April 2024, 10:50:38
Hinter Paywall leider.  ;)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 24. April 2024, 11:56:57
Zitat von: Juliette am 24. April 2024, 10:50:38Hinter Paywall leider.  ;)

Kein Problem  :grins2:

https://archive.is/aH9n6

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 24. April 2024, 13:20:48
 :kaffee Danke.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 25. April 2024, 14:15:15
ZitatDie antiisraelischen Proteste an US-Universitäten weiten sich aus. Neben dem Nahostkonflikt geht es inzwischen auch um einen Kulturkampf und die Frage: Wie weit darf Rede- und Meinungsfreiheit gehen?

https://www.spiegel.de/ausland/israel-gaza-krieg-anti-israel-proteste-an-us-universitaeten-weiten-sich-aus-a-289f4bd1-918b-4919-86c0-dd02e5084586

Aus dem Videotranskipt:
ZitatCatherine Elias, propalästinensische Aktivistin:
»Sie haben den Studierenden so viel Gewalt angetan und sie traumatisiert, sodass viele von uns jetzt Angst haben, auf den Campus zurückzukehren.«
Eine weiße privilegierte Studentin Marke "Schneeflocke", die noch nie etwas von Actio und Reactio gehört hat und völlig in ihrer weinerlichen Selbstgerechtigkeit aufgeht und der die Angst und Befürchtungen ihrer jüdischen Mitstudenten am Arsch vorbei geht.  #)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 26. April 2024, 18:05:38
ZitatSeit mehr als zwei Wochen zelteten Aktivistinnen und Aktivisten in der Nähe des Kanzleramts. Sie forderten unter anderem ein Ende von Waffenlieferungen an Israel. Nun wurde die Aktion verboten.

https://www.spiegel.de/politik/berlin-polizei-raeumt-propalaestinensisches-protestcamp-a-40338703-1a49-4d5e-ae7c-5a0fde16e514
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 28. April 2024, 16:14:50
ZitatNew Rule: Collective Narcissism | Real Time with Bill Maher (HBO)

When "activism" merges with narcissism, it becomes less about the cause and more about the ego.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 30. April 2024, 12:17:22
ZitatDie Columbia University in New York zieht gegen pro-palästinensischen Demonstranten nun andere Saiten auf. Da sie das Protest-Camp auf dem Campus nicht räumen, werden die ersten suspendiert. Die Studenten schlagen wiederum zurück – und besetzen Uni-Gebäude.

https://www.stern.de/politik/ausland/columbia-university-in-new-york--studenten-besetzen-gebaeude-34671852.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 01. Mai 2024, 07:29:44
Nachdem sich die Linke selbst zerlegt, geht es in der Clubszene weiter (nicht nur in Berlin):

https://archive.is/WMW4x

ZitatWer Techno und Berlin hört, denkt, je nach Alter, an die Love Parades der Neunziger, an Neohippies mit Glitzerschminke damals in der Bar 25 oder an die Raver im Matrix-Look, die vor der berüchtigten Tür des Berghain auf Einlass hoffen. Während Clubs anderswo exklusive Räume für Reiche sind, bildete sich Berlin viel ein auf seine Technoszene, die sich inklusiv, tolerant und egalitär gab.
Nur ist dieses Bild spätestens seit dem 7. Oktober stark am Bröckeln. Seitdem werden Clubs, die ihre Solidarität mit den Opfern der Hamas ausdrücken, von Ravern angefeindet. Israelische DJs werden ausgeladen, eine Streamingplattform kämpft wegen eines Boykotts ums Überleben. Und wer wie Roy S. eine Party anlässlich eines jüdischen Feiertags schmeißen will, braucht Polizeischutz.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Mai 2024, 08:52:09
ZitatDie Universität war einmal ein Ort des freien Denkens, heute ist sie ein Hort des Ungeists

An den besten amerikanischen Hochschulen tobt der Aufstand gegen Aufklärung und Gedankenvielfalt. Es ist das Ergebnis von Lehrplänen, die seit einer Generation vom Verrat der Intellektuellen künden.

https://www.nzz.ch/feuilleton/columbia-university-die-proteste-gegen-israel-sind-symptomatisch-ld.1828419

Dieser Artikel passt übrigens auch gut in den Identitätspolitik-Thread.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 02. Mai 2024, 08:58:28
 :merci:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Mai 2024, 09:13:23
ZitatDas US-Repräsentantenhaus hat inmitten der propalästinensischen Proteste an mehreren Universitäten für eine Erweiterung der rechtlichen Definition von Antisemitismus gestimmt. Die Abgeordneten votierten am Mittwoch für einen parteiübergreifenden Entwurf, der vorsieht, dass das Bildungsministerium sich künftig an der Antisemitismusdefinition der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA) orientiert.
[...]
Der Gesetzentwurf muss nun noch vom Senat verabschiedet werden. Kritiker des Vorhabens, darunter die Bürgerrechtsorganisationen ACLU, warnen vor einer Einschränkung der freien Meinungsäußerung. Die Befürworter des Gesetzes argumentieren hingegen, es könne zur Bekämpfung von Hass auf dem Campus beitragen.

https://www.spiegel.de/ausland/campusproteste-us-repraesentantenhaus-stimmt-fuer-erweiterte-antisemitismus-definition-a-a8169796-635a-4a6c-8258-dd542bc7f57f
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 02. Mai 2024, 11:14:58
Die Hamasführung sieht vermutlich die Demos im Westen und die Aktionen an den amerikanischen Unis und denken sich, sie müssen nun erst recht keine Kompromisse eingehen, sondern können einfach die Zeit für sich arbeiten lassen. Weil idealistische verblendete Menschen im Westen sich mehr um tote Zivilisten in Gaza grämen als Hamasterroristen es je tun würden.



Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Mai 2024, 12:43:29
Es geht an den US-amerikanischen Unis inzwischen nicht mehr "nur" um Gaza und Hamas. Inzwischen sind dort auch Flaggen und Symbole der Hisbollah und der Huthi-Rebellen aufgetaucht. Beide sind Proxies des Iran.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Mai 2024, 16:09:42
Die pro-pälestinensischen Proteste an den amerikanischen Unis aus dem vorturteilsbehafteten Blickwinkel eines linken (https://www.spiegel.de/kultur/literatur/uprising-von-lukas-hermsmeier-sachbuch-ueber-linkes-aufbegehren-in-den-usa-a-9a830343-fb26-450d-abeb-6644b0ad8b77) Haltungsjournalisten (https://twitter.com/lukashermsmeier/status/1785683238947619274).

ZitatGegner werfen dem Protest an der Universität Columbia vor, antisemitisch zu sein. Stimmt das? Unterwegs auf einem Campus, der zur politischen Kampfzone geworden ist

https://www.zeit.de/campus/2024-04/columbia-university-proteste-propalaestina-studenten-new-york




Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 03. Mai 2024, 06:40:03
Erschütternder Bericht:

https://www.republik.ch/2024/04/25/kein-gewoehnlicher-abend

ZitatJemand fragte, ob sich Israelis und Palästinenser jemals die Hand werden reichen können. How can there be peace? Das ist, was seit dem 7. Oktober alle Öffentlichkeit zuerst interessiert: wann endlich Frieden ist. Waffenstillstand, Versöhnung, Vergebung. Ende.

Was, wenn es das nicht gibt? Nicht für eine sehr lange Zeit? Nicht für die Israelis nach den Massakern vom 7. Oktober, nicht für die Palästinenser nach der Zerstörung von Gaza? Was ist, wenn die Angst, vom anderen vernichtet zu werden, grösser ist als die Hoffnung, in einer gemeinsamen Zukunft zu leben?

Man fragt sich, wie ein friedliches wenn schon nicht Mit- so doch Nebeneinander möglich werden soll.

Sicher nicht mit solchen Leuten und Menschen, die seit Jahrzehnten in diesem Sinn indoktriniert wurden:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mohammed_Amin_al-Husseini

 :o
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Mai 2024, 16:54:56
ZitatAn der Berliner Humboldt-Universität protestieren Dutzende Menschen gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen und skandieren teilweise antiisraelische Slogans. Die Polizei geht dazwischen und trägt Demonstrierende weg.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/berlin-polizei-raeumt-propalaestinensische-sitzblockade-an-humboldt-universitaet-a-94d44eb1-fb71-4396-b7ee-f38c679e7848

Zitat»From the river to the sea, Palestine will be free«: Nach israelfeindlichem Protest an der Berliner Humboldt-Uni ermittelt die Polizei gegen Dutzende Personen, unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
https://www.spiegel.de/panorama/humboldt-universitaet-berlin-37-ermittlungsverfahren-nach-propalaestinensischem-protest-a-a2d8c2ad-57cf-4170-bfb0-05dcf30f2b98
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 04. Mai 2024, 17:39:06
Heute landet hier ausnahmsweise mal ein Video von Buck Angel  :grins


Grund ist eine Gästin, die zwar thematisch auch ins Genderthema gepasst hätte, sie äußert sich aber ziemlich umfangreich (mittlerer Teil, ca 20:00, habe noch nicht alles gehört) zu Israel, Palästina und konkret auch die Lage an US-Universitäten.
Ja, und es ist auch mal gut, jemanden reden zu hören, der nicht aus Sofa-Perspektive große Töne spuckt (wie wir ja im Grunde auch  :angel: ), sondern ein bisschen näher dran war am Geschehen.

Wie ich es mir dachte: völlig sinnlos, mit der aktivistisch-radikalisierten Studentenschaft diskutieren oder sie gar überzeugen wollen. Der Rest hümmlert vor sich hin (hat keine Ahnung von der Sache, aktivistet aber produktiv mit).

Den ersten Teil sollte man sich aber auch nicht entgehen lassen - wie die junge Frau zu ihrer ersten 'Transition' kam. Wie praktisch, dass sie sich zugleich als männlich + arabisch maskieren konnte und die beiden Frauen damit sicherer aufgehoben waren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 06. Mai 2024, 06:46:49
Heute ist bei mir wieder mal Aufregtag:

https://archive.is/QDoGr

ZitatDie EU ist immer gut darin, beeindruckend klingende Ankündigungen zu machen. Das war auch so, als die Europäer im Februar beschlossen, Kriegsschiffe ins Rote Meer zu schicken. Die Flottille unter EU-Flagge sollte dort Handelsschiffe vor den Drohnen und Raketen der jemenitischen Huthi-Miliz schützen, die als Reaktion auf den israelischen Krieg in Gaza begonnen hatten, westliche Frachter und Tanker vor ihrer Küste zu beschießen.

Die europäische Mission mit dem klangvollen Namen Aspides - Griechisch für "Schild" - war weder symbolisch gemeint noch uneigennützig. Durch das Rote Meer verläuft eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Das Gewässer, an dessen nördlichem Ende der Suezkanal liegt, verbindet Europa mit Asien. Bevor die Huthi mit ihren Attacken begannen, wurden zwölf Prozent des Welthandels durch das Rote Meer verschifft. Anfang 2024 fiel das Transportvolumen wegen der Angriffe um 80 Prozent.

.... Doch offenbar ist der Elan der Europäer, ihre eigenen Handelsrouten und Frachtschiffe vernünftig zu beschützen, schon wieder erlahmt....

Wenn man sich denn schon mal auf was hat einigen können, was ja nie einfach ist, sollte man es dann wenigstens durchziehen. Ich schreibe nicht bestmöglich, denn man sieht, was das bedeutet.  >:(
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Mai 2024, 12:42:34
Die USA haben es vorgemacht, in Deutschland passiert es nun auch. Universitätsgelände werden von Pro-Hamas-Aktivisten besetzt.

ZitatAn der Freien Universität haben Pro-Palästina-Aktivisten einen Innenhof mit einem Zeltcamp besetzt. Die Uni kündigt eine Räumung an. Die Polizei ist im Einsatz.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/palastina-protest-in-berlin-demonstranten-besetzen-innenhof-an-der-fu--polizei-sperrt-gelande-ab-11627366.html

Allerdings verkennen die Islamistenkuschler und Identitätsstudierenden, dass in Deutschland andere Regeln als in den USA gelten. Die Unileitung hat  bereits eine Räumung angeordnet und die Polizei diesbezüglich kontaktiert.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Habra am 07. Mai 2024, 13:39:33
Zitat von: RPGNo1 am 07. Mai 2024, 12:42:34Die USA haben es vorgemacht, in Deutschland passiert es nun auch. Universitätsgelände werden von Pro-Hamas-Aktivisten besetzt.
...
Allerdings verkennen die Islamistenkuschler und Identitätsstudierenden, dass in Deutschland andere Regeln als in den USA gelten. Die Unileitung hat  bereits eine Räumung angeordnet und die Polizei diesbezüglich kontaktiert.
Da bleibt nur noch abzuwarten, wie lange es dauert, bis von Unterdrückung der freien Meinung gefaselt wird und über übelste Polizeibrutalität in allen möglichen asozialen Medien geheult wird.

Mein ganz persönliches Vorurteil ist eigentlich, dass hier vorwiegend Studenten (m/w/d) aus IwmM*)-Studiengängen demonstrieren.

*) Irgendwas mit Medien
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Mai 2024, 17:12:16
ZitatDie Proteste an der US-Hochschule schrecken Geldgeber wie den Unternehmer Robert Kraft ab. Der Columbia-Absolvent erwägt die Einstellung seiner Unterstützung – und will mit einem Werbespot gegen Antisemitismus vorgehen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/columbia-university-in-new-york-geldgeber-robert-kraft-erwaegt-einstellung-der-unterstuetzung-a-1ab78f27-5430-4b2e-8763-e6cc7c84c73e


:2thumbs:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: kosh am 07. Mai 2024, 17:51:06
Zitat von: RPGNo1 am 07. Mai 2024, 12:42:34https://www.tagesspiegel.de/berlin/palastina-protest-in-berlin-demonstranten-besetzen-innenhof-an-der-fu--polizei-sperrt-gelande-ab-11627366.html

ZitatJudith, 22-jährige Philosophiestudentin, die sich etwas abseits der Demonstration auf ihr nächstes Seminar vorbereitete, sagte dem Tagesspiegel am Vormittag: ,,Ich finde die Proteste gut, bin heute aber nicht in der Stimmung, mich zu beteiligen."

Aha. Ich wäre in Stimmung, hatte heute Ärger. Ich finde die Proteste nur leider Scheisse.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Mai 2024, 07:01:20
ZitatCLASH AUF DEM CAMPUS

An der FU Berlin wollten Demonstrierende ein Protestcamp errichten. Doch die Polizei räumte das Camp und setzte Pfefferspray gegen die Aktivist:innen ein.

https://www.zeit.de/campus/2024-05/palaestina-aktivisten-fu-berlin-besetzung-zelt-rafah

Wie nicht anders zu erwarten, waren viele der Demonstranten identitätspolitische Aktivisten.

ZitatAn der Wand hinter dem Camp hängt eine Liste mit Forderungen der Aktivist:innen. Sie sprechen darin zum Beispiel von einem Genozid, der beendet werden müsse und fordern, Israel kulturell und akademisch zu boykottieren. Die akademische Freiheit müsse geschützt werden, außerdem wollen die Aktivist:innen, dass Deutschland seine koloniale Vergangenheit anerkenne.

Oder auch "Berufs"protestler mit der üblichen Opfermentalität.

ZitatKurz vor der U-Bahn-Station trifft man Melina. Sie will ihren echten Namen nicht öffentlich machen, manche befreundete Aktivist:innen hätten deshalb schon ihren Job verloren, sagt sie. Sie selbst protestiert schon seit über sechs Monaten mit. "Langsam", sagt sie und stockt kurz. "Langsam habe ich die Hoffnung aufgegeben, dass unsere Anliegen gehört werden." 

Die bisherigen Proteste hätten zu wenig gebracht, meint sie. Auch deshalb hätten Sie die Strategie geändert und ein Protestcamp eröffnet. Sie hätten aber die Idee eines Protestcamps nicht nur von der Columbia übernommen. "Zum Vietnamkrieg in den USA gab es die zum Beispiel auch schon. Das hat eine lange Tradition." 

Kurz bevor die letzten Protestierenden an der U-Bahn-Station ankommen und die verbliebenen Leute in die U-Bahn strömen und manche sich noch das Pfefferspray aus den Augen waschen, sagt Melina einen letzten Satz über die Universitätsleitung: "Sie haben nicht mal versucht, mit uns zu sprechen. Schon heftig, an einem Ort des Diskurses."

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Mai 2024, 19:36:28
ZitatRund 100 Lehrkräfte hatten in einem Schreiben ein propalästinensisches Protestcamp an der FU Berlin verteidigt. Mehrere Politiker reagieren verständnislos – und auch die Hochschulrektorenkonferenz.

https://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-um-propalastinensische-proteste-chef-der-hochschulrektoren-kritisiert-offenen-brief-von-uni-lehrkraften-11637890.html

Zu den Studenten und Le(e)rkörpern fällt mir nur folgendes ein  #)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2024, 08:21:25
Screenshot_20240512-091247.png

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 12. Mai 2024, 08:32:38
meanwhile wurde Gretel mit karierter Tischdecke von schwedischer Polizei verhaftet.
Ab mit ihr ins Bootcamp mit 12-h-Geschichtsunterricht täglich von Mo-So.

(https://exxpress.at/media/2024/04/bildschirmfoto-2024-05-12-um-021443-635x442.jpg)

ps:
wegen dieser Schlagerparty ließ Sinan die GWUP hängen?
Buh.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 12. Mai 2024, 16:04:27
Zitat von: Conina am 12. Mai 2024, 08:21:25Screenshot_20240512-091247.png

Eine kluge Analyse Arno Frank zu diesem Thema
ZitatBis zum ESC-Finale war noch von einem Ausschluss Israels die Rede. Am Ende erreichte das Land Platz fünf – dank eines Publikums, das klug genug war, eine junge Musikerin nicht für die Politik ihres Landes verantwortlich zu machen.

https://archive.is/oQkwC

Zitat von: zimtspinne am 12. Mai 2024, 08:32:38meanwhile wurde Gretel mit karierter Tischdecke von schwedischer Polizei verhaftet.

Das ist ja nun seit letztem Jahr bekannt, dass Greta Thunberg dem postkolonialistischen Hirnschiss komplett verfallen ist.  ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 12. Mai 2024, 16:23:20
@ RPG

Ja, ich weiß.
Aber so ein Foto sagt nochmal mehr als tausend Worte.  :angel:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 13. Mai 2024, 07:09:48
TAZ (13.05.2024) | Die Wahrheit: Ein Regenbogen für Palästina! (https://taz.de/Die-Wahrheit/!6007312/#)

ZitatStudierendenproteste allenthalben. ,,Free Palestine!", schallt es von den Campus der Universitäten in den USA und Europa. Doch wie frei soll Palästina sein? Und in welchen Grenzen? Und wer soll es dann regieren? Immer wieder wird den Demonstrierenden vorgeworfen, einseitig Stellung zu beziehen und keine Vision für die Zukunft der Region zu haben.
...
Neutral und multilingual wie die Schweiz, so solle das neue Palästina werden: offen, liberal und sexpositiv. Einen neuen Namen soll es bei der Gelegenheit auch erhalten. ,,Khilafat qaws qazah", übersetzt: Ka�li�f*i�nat des Regenbogens. Traudl (er/he), Theologiestudierender (Bachelor) fügt hinzu: ,,Weil, auch in der jüdischen Überlieferung hat der Regenbogen ja irgendne Bedeutung. Also passt das schon."

Lest den ganzen Artikel lieber nicht. Man bekommt davon massive Kopfschmerzen. $)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 13. Mai 2024, 11:06:53
Der Artikel ist klasse und Satire.  :2thumbs:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 13. Mai 2024, 11:20:36
Zitat von: Conina am 13. Mai 2024, 11:06:53Der Artikel ist klasse und Satire.  :2thumbs:
... und wie jede gute Satire nur haarscharf an der Realität vorbei.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 13. Mai 2024, 13:10:43
Echt? Da bin ich drauf reingefallen, weil ich allen Grund habe anzunehmen, dass das wirklich stimmt. Trotzdem peinlich. :-[
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Mai 2024, 13:31:12
Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Mai 2024, 13:10:43Echt? Da bin ich drauf reingefallen, weil ich allen Grund habe anzunehmen, dass das wirklich stimmt. Trotzdem peinlich. :-[

Ich war im ersten Moment auch sehr irritiert, aber der Kommentar von @HAL9000 hat mich schnell wieder eingenordet. :D

https://taz.de/Ueber-die-Wahrheit/!5068762/

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Habra am 13. Mai 2024, 13:43:24
Zitat von: Schwuppdiwupp am 13. Mai 2024, 13:10:43Echt? Da bin ich drauf reingefallen, weil ich allen Grund habe anzunehmen, dass das wirklich stimmt. Trotzdem peinlich. :-[

Das muss Dir nicht peinlich sein. Ich würde mich nicht wundern, wenn solche Antworten und Meinungen im Rahmen der Propalästinademonstranten wirklich geäußert worden wären.

Natürlich ist die Hamas immer lediglich Opfer und dass die Hamasoberführer (4 an der Zahl, natürlich im sicheren Katar oder sonst wo lebend) ein Vermögen von knapp 10 Milliarden Euro zusammengerafft haben, die Hamas enorme Mengen an Entwicklungshilfegelder für den Bau von Tunnelsystemen statt für die wirtschaftliche Entwicklung des Gaza abgezweigt hat, das ist ja lediglich böse jüdische Propaganda. $)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 13. Mai 2024, 14:43:03
Zitat von: RPGNo1 am 13. Mai 2024, 13:31:12... aber der Kommentar von @HAL9000 ...
... entstand auch aus dem Informationsvorsprung, dass ich bereits wusste, was es mit "Die Wahrheit" auf sich hat.

Und natürlich ist es keine Schande, darauf hereinzufallen. Davor ist niemand gefeit.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Rabenaas am 13. Mai 2024, 16:26:37
Naja:
Also Dekolonialisierung zurück auf die Grenzen unter den Briten 1922?, fragen wir nach.
,,Äh ja, also, im Grunde ja, genau. Aber das ist ja schon urlange her, das sind ja fast ...", Karl zählt an den Händen nach, ,,hundert Jahre oder so." Und Judäa?, bohren wir nach, das da auch mal war? ,,Also das ist ja noch viel länger her", Karl schaut ratlos auf seine zehn Finger, ,,keine Ahnung, das hatten wir im Studium noch nicht."


Selbst wenn sich eine solche Beschreibung auf Reichsbürger bezöge würde spätestens an dieser Stelle mein Satiredetektor anspringen.  :police:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 13. Mai 2024, 17:20:57
Bei mir ist mein "Satire-Detektor" leider nicht angesprungen.

Auf der anderen Seite habe ich den Eindruck, dass gerade in der - nennen wir's mal - "extrem links" orientierten Schwulenszene ein Realitätsverlust eingetreten ist, der jeder Beschreibung spottet.

Das ist auch bei Diskussion bezüglich der Identitätspolitik zu beobachten. Als Mitglied dieser Szene ärgert mich das maßlos!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 13. Mai 2024, 17:41:19
Auf Twitter haben jede Menge Leute das zunächst für echt gehalten, weil die Studis ja wirklich bekloppte Sachen skandieren.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Rabenaas am 13. Mai 2024, 18:06:12
Ja, auch der Sinan war sich zunächst nicht so ganz sicher
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 13. Mai 2024, 18:26:47
Sorry Leute, wer das nicht nach dem zweiten Absatz als Satire erkennt, der steckt zu tief im Kaninchenbau. Ich bin da auch leicht triggerbar, aber das ist schon so geschrieben, dass einem die Satire ins Auge springt. Natürlich ist das im RL nicht viel anders (daher Realsatire), aber der Satiredetektor findet doch eigentlich solche Signale zuverlässig.

Das ist übrigens relativ schlecht abgekupfert, von diesem Video aus israelischer Produktion. Trotzdem gut von der taz, das auch mit solchen Mitteln klarzumachen. Das werden gerade dort wohl einige so lesen, wie es da steht und sich vll. ein wenig schämen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 13. Mai 2024, 18:29:51
Zitat von: eLender am 13. Mai 2024, 18:26:47Sorry Leute, wer das nicht nach dem zweiten Absatz als Satire erkennt, der steckt zu tief im Kaninchenbau.

Blödsinn!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 13. Mai 2024, 18:52:29
Gerade wer informiert ist, kann erstmal nicht ausschließen, ob nicht irgendwo eine aware DeppIn genau solche Sachen ins Megaphon gebrüllt hat.

Da ist soviel Irres passiert.

(Gerade, wenn man den Artikel erstmal schnell überfliegt und nicht komplett liest.)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Mai 2024, 19:12:27
(https://hpd.de/sites/hpd.de/files/field/popup_bild/240426_erst_ottitsch.jpg)

 ;D
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 13. Mai 2024, 19:19:44
 :teufel
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Habra am 13. Mai 2024, 19:36:41
Zitat von: Conina am 13. Mai 2024, 17:41:19Auf Twitter haben jede Menge Leute das zunächst für echt gehalten, weil die Studis ja wirklich bekloppte Sachen skandieren.

Haben diese "Studis" das Reifezeugnis wirklich verdient? Oder sind die Qualitätsansprüche seit meinem Reifezeugnis so weit runtergegegangen. Gut, in ca. 50 Jahren ändert sich so manches, aber so?
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 13. Mai 2024, 19:42:45
Diese vergeigten Studentis gabs schon immer!
Waren nur besser abgegrenzt.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 13. Mai 2024, 19:55:13
Zitat von: Habra am 13. Mai 2024, 19:36:41... Gut, in ca. 50 Jahren ändert sich so manches, aber so?
Meine Studienzeit hat vor gut 40 Jahren begonnen und ich kann mich an eine Zugfahrt erinnern,
bei der ich einem erst dort kennen gelernten Palästinenser beim Aufsetzen eines Briefes an den
damaligen österreichischen Kanzler Bruno Kreisky (ein Jude, aber mit einem doch sehr rätselhaften
Verhältnis zu Israel, dem jüdischen Volk und der PLO) geholfen habe, in dem dieser ihn (Kreisky)
um mehr Einsatz für das palästinensische Volk bat.
Ich war naiv und hatte wenig Ahnung von der ganzen Vorgeschichte (und damals auch nicht von dem
ganzen Background zu Kreisky). Ob ich mich mit meinem damaligen (ziemlich linken) Weltbild auch
den heutigen propalästinensischen Protesten angeschlossen hätte, kann ich nicht völlig ausschließen.
Mit 40 (oder 50) Jahren zusätzlicher Lebenserfahrung kann man leicht über die degenerierte Jugend
schimpfen. Das ist ja schon zumindest seit Sokrates so.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 13. Mai 2024, 19:58:06
Keine Satire war das Satireprojekt Bijan Tavassoli. Glaub ich.  :laugh:

https://twitter.com/AloisiaVegan/status/1789366495186653594

wollte ich gestern schon verlinken, hatte aber gezögert, da ich nicht mehr genau wusste, was es mit der Pensi-Person in der Wiener Frauensauna auf sich hatte (also politischerseits)... - aber das *war* real innerhalb der Satire oder Satire innerhalb der Realität.
Er wurde ja -natürlich- rechts geframt und keine Ahnung, wie das alles zusammenhängt.
Soll jeder für sich selbst einordnen. Mir reichts!

(https://geb.1960-69.de/templates/yootheme/cache/geb.1960-69.de_isnogud-4cdb5ce3.jpeg)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 14. Mai 2024, 07:16:40
ZitatIn ihrem neuen Dokumentarfilm "La Belle de Gaza" begleitet die französische Regisseurin Yolande Zauberman fünf palästinensische trans Frauen, denen die Flucht nach Tel Aviv geglückt ist.

https://www.queer.de/video-des-tages.php?vid=1934
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Mai 2024, 16:46:42
ZitatIsrael kämpft noch immer um seine Existenz
Ein Gastbeitrag von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger

Ob aus Gaza im Westen, dem Jemen im Süden, dem Libanon im Norden oder Iran im Osten: Aus allen Himmelsrichtungen drohen staatliche und nicht staatliche Akteure Israel mit der Auslöschung. Israel kämpft jeden Tag um sein Überleben. Deshalb ist es trotz aller berechtigten Kritik an der aktuellen israelischen Regierung so wichtig, klare Haltung zu beziehen und all jenen entgegenzutreten, die auch in Deutschland dem jüdischen Staat seine Existenzberechtigung absprechen und den Terror der Hamas als Befreiungskampf verherrlichen.

Das bedeutet nicht, dass die Anliegen der palästinensischen Bevölkerung nicht berechtigt sind. Es bedeutet auch nicht, dass man die enormen Opferzahlen in Gaza einfach hinnehmen sollte. Im Gegenteil: Israel ist an das Völkerrecht gebunden und muss alle Maßnahmen ergreifen, um zivile Opfer bei seinem militärischen Vorgehen gegen die Hamas zu vermeiden. Gleichzeitig muss die Hamas, die aus dem Gazastreifen heraus weiter Ziele in Israel angreift, alle Geiseln freilassen und ihre Waffen niederlegen – sonst wird es keinen nachhaltigen Frieden in Gaza geben.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/israel-76-jahre-unabhaengigkeit-das-land-kaempft-noch-immer-um-seine-existenz-a-4d8145c3-dde9-49a9-81c0-b49c0200a536
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 18. Mai 2024, 06:57:48
Eva Illouz (https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Illouz) (eine französisch-israelische Soziologin, ich hatte sie glaube ich schon mal verlinkt) in der SZ zum Antisemitismus an den Universitäten:

Zitat... Die Linke, die sich selbst als "woke" bezeichnet, demonstriert auf den Straßen und an den Universitäten in aller Welt, um die Befreiung Palästinas zu fordern, was in vielen Fällen gleichbedeutend mit der Beseitigung Israels ist. Diese Proteste unterscheiden sich deutlich von der Forderung nach einer politischen Lösung des unerträglich komplexen Konflikts, der Israelis und Palästinenser trennt. Sie haben die Hamas, eine terroristische und fundamentalistische Organisation, gefeiert und sich häufig auch ihre Ziele zu eigen gemacht; sie befürworten den Abbruch der Beziehungen zu Israel, einer sehr unvollkommenen, aber unzweifelhaft demokratischen Gesellschaft.

Sie bezeichnen Israel als Apartheidstaat und fordern seine Auflösung, eine Forderung, die man weder im Zusammenhang mit dem aggressiven Imperialismus Russlands noch mit den Völkermorden in Ruanda oder gar in Bezug auf Südafrika, den wahren Apartheidstaat, je gehört hat.

ZitatNoch nie war die Moral ein solcher Feind des Guten.

https://archive.is/NIgms
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 19. Mai 2024, 18:54:00

ZitatNoch nie war die Moral ein solcher Feind des Guten.

 :2thumbs:
Sehr guter Artikel, danke!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 20. Mai 2024, 11:32:15
Über 10 Jahre sind ins Land gegangen seit diesem Artikel in Jungle World über Judith Butler: "Deconstructing Israel" (https://jungle.world/artikel/2014/03/deconstructing-israel) und nichts hat sich seither an ihrer Denkweise und Rolle geändert.
Mir war das immer ein Rätsel, wie eine solche Person überhaupt jemals Relevanz und Status erlangen konnte. Immerhin distanzieren sich heute Teile des Feminismus von ihr.

ZitatEs war stets ein Rätsel, warum eine Frau, die die Elogen der US-amerikanisch-palästinensischen Genderforscherin Lila Abu-Lughod auf die Burka gutheißt, als Vordenkerin des Feminismus gelten kann. Abu-Lughod schreibe der Vollverschleierung von Frauen, so Judith Butler, »wichtige kulturelle Bedeutungen« zu. In ihrer 2005 auf Deutsch erschienenen Essaysammlung »Gefährdetes Leben« bringt Butler Abu-Lughods Verdikt gegen die »Dezimierung islamischer Kultur« und eine »Ausbreitung von US-amerikanischen kulturellen Annahmen, wie Sexualität und Handlungsfähigkeit zu organisieren und darzustellen seien«, gegen die Bilder entschleierter afghanischer Mädchen und Frauen in Anschlag. Die Verschleierung der Frau könne, so fasst Butler einen Vortrag Abu-Lughods zustimmend zusammen, auch als »eine Übung in Bescheidenheit und Stolz« verstanden werden und diene »als Schleier (...), hinter dem und durch den die weibliche Handlungsfähigkeit wirken kann«.
Kritik am islamischen Tugendterror diskreditiert Butler als »kulturimperialistische Ausbeutung des Feminismus«. Jener Teil von Butlers Anhängerschaft, der den Feminismus noch einigermaßen ernst nimmt, musste vor solchen Aussagen, die eine Absage an die universelle Vorstellung von Freiheit darstellen, stets die Augen verschließen.

Ähnlich verhielt man sich, als mit Butler 2012 einer Autorin der Adorno-Preis der Stadt Frankfurt verliehen wurde, deren Schriften das exakte Gegenteil von Kritischer Theorie sind. [...]

Was ich nicht ganz verstehe: Was genau möchte Frau Butler mit Israel eigentlich machen? Soll der Staat aufgelöst und die Israeli anderswo angesiedelt werden? Oder dürfen die jetzt dort lebendenden immerhin bleiben, nur keine neue einreisen (rückwandern)? Und Hamas übernimmt dann alles?

Das hört sich zumindest alles sehr abenteuerlich an, selbst für einen postmodern Gesinnten:

ZitatAngesichts von Butlers Einschätzung, dass der »Verlust der demographischen Überlegenheit der jüdischen Bevölkerung in Israel« mit »Sicherheit die Aussichten für die Demokratie in dieser Region verbessern« würde, ist es nur eine minimale Übertreibung, von einem »Erlösungsantizionismus« zu sprechen.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Mai 2024, 13:11:12
Das ist ein Hammer.  😮

ZitatDer Internationale Strafgerichtshof (IStGH) beantragt nach eigenen Angaben Haftbefehle gegen den Hamas-Führer Yahya Sinwar und den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit den Angriffen auf Israel am 7. Oktober und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen. Das erklärte der Chefankläger des IStGH, Karim Ahmad Khan, in einem Exklusivinterview mit Christiane Amanpour von CNN.

Der Staatsanwalt sagte, dass der IStGH auch Haftbefehle gegen den israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant beantragt. Demnach seien Netanyahu und Gallant für Vergehen wie der »vorsätzlichen Tötung« und dem Aushungernlassen von Menschen verantwortlich.

Zudem sollen auch Haftbefehle gegen zwei weitere hochrangige Hamas-Führer – Mohammed Diab Ibrahim al-Masri, den Anführer der Al-Qassem-Brigaden, besser bekannt als Mohammed Deif, sowie Ismail Haniyyeh, den politischen Führer der Hamas – erlassen werden.

https://www.spiegel.de/ausland/den-haag-der-internationale-strafgerichtshof-beantragt-haftbefehle-gegen-netanyahu-und-hamas-fuehrer-a-b57a298c-d073-44c7-9633-c462b04c2962
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Mai 2024, 06:42:58
Zitat von: RPGNo1 am 20. Mai 2024, 13:11:12Das ist ein Hammer.  😮

ZitatDer Internationale Strafgerichtshof (IStGH) beantragt nach eigenen Angaben Haftbefehle gegen den Hamas-Führer Yahya Sinwar und den israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit den Angriffen auf Israel am 7. Oktober und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen. Das erklärte der Chefankläger des IStGH, Karim Ahmad Khan, in einem Exklusivinterview mit Christiane Amanpour von CNN.

Der Staatsanwalt sagte, dass der IStGH auch Haftbefehle gegen den israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant beantragt. Demnach seien Netanyahu und Gallant für Vergehen wie der »vorsätzlichen Tötung« und dem Aushungernlassen von Menschen verantwortlich.

Zudem sollen auch Haftbefehle gegen zwei weitere hochrangige Hamas-Führer – Mohammed Diab Ibrahim al-Masri, den Anführer der Al-Qassem-Brigaden, besser bekannt als Mohammed Deif, sowie Ismail Haniyyeh, den politischen Führer der Hamas – erlassen werden.

https://www.spiegel.de/ausland/den-haag-der-internationale-strafgerichtshof-beantragt-haftbefehle-gegen-netanyahu-und-hamas-fuehrer-a-b57a298c-d073-44c7-9633-c462b04c2962

Reaktionen aus Deutschland und den USA zur Beantragung des Haftbefehls. Die Kritik des AA hat die Problematik meines Erachtens sehr gut erfasst.

ZitatAuch aus dem deutschen Auswärtigen Amt kam Kritik. Deutschland respektiere die Unabhängigkeit des IStGH, aber: »Durch die gleichzeitige Beantragung der Haftbefehle gegen die Hamas-Führer auf der einen und die beiden israelischen Amtsträger auf der anderen Seite ist der unzutreffende Eindruck einer Gleichsetzung entstanden«, teilte ein Sprecher mit.

Das Gericht müsse nun sehr unterschiedliche Sachverhalte beurteilen: »Die Hamas-Führer verantworten ein barbarisches Massaker, bei dem am 7. Oktober in Israel Männer, Frauen und Kinder auf brutalste Weise gezielt ermordet, vergewaltigt und verschleppt wurden. Die Hamas hält weiterhin israelische Geiseln unter unsäglichen Bedingungen gefangen, greift Israel mit Raketen an und missbraucht die Zivilbevölkerung in Gaza als menschliche Schutzschilde.« Die israelische Regierung hingegen habe »das Recht und die Pflicht«, ihre Bevölkerung zu schützen und zu verteidigen. Klar sei allerdings auch, dass dabei das humanitäre Völkerrecht mit all seinen Verpflichtungen gelte.

https://www.spiegel.de/ausland/israel-gaza-krieg-scharfe-kritik-an-beantragten-haftbefehlen-gegen-israelische-politiker-a-35d2074d-d99d-40be-9aa8-d01fdfa1805f
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Mai 2024, 15:55:20
ZitatThe Harvard Corporation rejected an effort by the Faculty of Arts and Sciences to confer degrees on 13 seniors facing disciplinary charges for participating in the pro-Palestine encampment, an unprecedented veto that opens a new front in the internal battles that have convulsed Harvard for the past year.

The Corporation, the University's highest governing body, deliberated late into the night on Tuesday as it stared down an impossible decision: render Harvard College's disciplinary processes toothless by approving the FAS-amended list or undercut the authority of the University's largest faculty by declining to uphold their amendment.

https://www.thecrimson.com/article/2024/5/22/harvard-corporation-overrides-faculty-vote-disciplined-seniors/

Jerry Coyne meint folgendes zur Entscheidung.
ZitatThe Corporation rejected the faculty vote because it didn't assess each student's punishment nor did it "claim to restore the student(s) to good standing." Finally, restoring graduation rights to the encampment students would, said the Corporation, create a double standard with respect to other students who couldn't graduate because they were not in good standing.

Although the Corporation somewhat bungled its handling of L'Affaire Claudine Gay, I think it made the right decision here. Without any possible punishment for violating rules, there's no deterrent to future violations. And the Board is acting fairly in continuing with the disciplinary process, which may allow some of these students to graduate, albeit late:

While the faculty attempted to take matters into their own hands by reinstating students, the Corporation insisted on Wednesday that the Ad Board's appeal processes must first run their course.

"We fully support the Faculty of Arts and Sciences' stated intention to provide expedited review, at this time, of eligible requests for reconsideration or appeal," the Corporation wrote. "We will consider conferral of degrees promptly if, following the completion of all FAS processes, a student becomes eligible to receive a degree."
https://whyevolutionistrue.com/2024/05/23/harvard-corporation-overrules-faculty-denies-13-seniors-the-right-to-graduate-for-participating-in-the-schools-encampment/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 24. Mai 2024, 06:42:19
Die von pro-Hamas Demonstranten besetzten Räume an der Berliner Humboldt-Universität wurden von der Polizei geräumt. Allerdings musste erst Druck vom Berliner Bürgermeister erfolgen, bevor die Räumung stattfand. Die Uni-Präsidentin hätte viel lieber weiter mit den "friedlichen" Demonstranten geredet, die sich u.a. im Gebäude verbarrikadiert, Sachbeschädigungen begangen und volksverhetzende und antisemitische Parolen verbreitet hatten.  >:(

https://www.spiegel.de/politik/propalaestinensische-proteste-polizei-raeumt-humboldt-universitaet-a-83501da0-49c2-4d97-8849-b4b498ae8abe
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 24. Mai 2024, 18:53:26
Es wurden Leichen von drei weiteren Geiseln geborgen, die beim Überfall der Hamas auf Kibbusz Mefalsin getötet und verschleppt wurden. Man hat die Toten in Nordgaza geborgen und mittlerweile durch das Nationale Forensische Institut identifiziert.

https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-freitag-140.html#Leichen

Die Opfer wurden übrigens im Tunnel eines UNRWA Gebäude gefunden.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Mai 2024, 10:36:23
ZitatOpfer der Nazis und deren Nachfahren haben ein Anrecht auf einen deutschen Pass. Nach dem Terroranschlag der Hamas ist die Zahl der Anträge auf die sogenannte Wiedergutmachungseinbürgerung deutlich gestiegen.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutschland-israel-mehr-israelis-beantragen-deutschen-pass-seit-7-oktober-a-50fc1e7d-a130-4fde-9ec4-aa89cedaebe0
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 27. Mai 2024, 18:05:10
Zitat von: RPGNo1 am 27. Mai 2024, 10:36:23
ZitatOpfer der Nazis und deren Nachfahren haben ein Anrecht auf einen deutschen Pass. Nach dem Terroranschlag der Hamas ist die Zahl der Anträge auf die sogenannte Wiedergutmachungseinbürgerung deutlich gestiegen.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutschland-israel-mehr-israelis-beantragen-deutschen-pass-seit-7-oktober-a-50fc1e7d-a130-4fde-9ec4-aa89cedaebe0

Skandalös, dass das erst so spät geschah:

ZitatSeit August 2021 haben die Verfolgten des Naziregimes und ihre Nachkommen einen gesetzlichen Anspruch auf einen deutschen Pass. Wem die Nazis die Staatsbürgerschaft aus politischen oder religiösen Gründen entzogen, der kann sie heute wieder erwerben – ohne Einbürgerungstest.
Erinnert an die ebenfalls sehr späte nachträgliche Aufhebung der Freisler-Urteile und dass bis in die 90ger Jahre der sog. Volksgerichtshof als ordentliches Organ der Rechtspflege galt. D.h., dass selbstverständlich auch die Richter dort in der Bundesrepublik weiterhin als ordentliche Richter galten, ihre Pensionsansprüche behielten, ihre Juristenkarrierenen (teils wieder als Richter und Staatsanwälte) fortsetzten und selbstverständlich auch nicht strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurden. Aber das hier nur mal nebenbei.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 28. Mai 2024, 17:40:17
Ich kannte ihn nicht, habe aber heute 3 Artikel zu ihm gelesen. Dieses Interview ist großartig - aus meiner Sicht, ich gebe es zu. Mal nicht von einem Soziologen oder Politologen, sondern von einem Schriftsteller, Etgar Keret. Und voller Herzblut und kluger Dinge.

ZitatDer israelische Autor Etgar Keret über Social Media, Diskussionen über geköpfte Kinder, den Krieg in Nahost und die Unfähigkeit zu trauern.

ZitatIch bin ein liberaler Linker, der sich für Frieden einsetzt, meine Helden sind Gandhi, Martin Luther King, Rosa Parks. Drei Menschen, die es im Leben schwer hatten und für ihre Überzeugungen große Opfer brachten. Dagegen Greta Thunberg, und ich meine jetzt nicht sie als Person, sondern sie als Symbol: eine privilegierte junge Frau aus einem der reichsten Länder der Welt. Sie hat Asperger, ist also nicht gerade hochsensibel, was die Welt um sie herum angeht. Mein Bruder hat Asperger, deswegen erlaube ich mir diese politisch nicht korrekte Bemerkung. Ihr Asperger also lässt sie sehr direkte grimmige Sachen sagen, adressiert an Leute, die sie in der Regel nicht ernst nehmen. Okay. Das ist aber alles. Sie hält auf ihrem Sofa sitzend eine Pappe hoch. Mehr tut sie nicht. Sie reist nicht nach Gaza, sammelt kein Geld für Essen, nichts. Hashtag "Stand with Gaza". Sie sitzt zwar, steht aber metaphorisch in ihrem gemütlichen nordischen Apartment für Gaza. Der Aktivismus von heute benennt nicht ein Problem und sucht nach einer Lösung. Der heutige Aktivismus sieht ein Problem und sagt: Das läuft verkehrt, und du bist schuld, du widerliches Drecksstück, ich wünsche dir den Tod. Die alte Formel für Diskussionen - so sehe ich das, wie siehst du das? - gilt nicht mehr. Alles nimmt sofort die Form einer Inquisition an: So sehe ich das, und ich bring dich um, wenn du es nicht auch so siehst. Wir leben in dunklen Zeiten.

https://archive.is/UDFJt
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Mai 2024, 07:14:07
Zitat von: Juliette am 28. Mai 2024, 17:40:17Der heutige Aktivismus sieht ein Problem und sagt: Das läuft verkehrt, und du bist schuld, du widerliches Drecksstück, ich wünsche dir den Tod. Die alte Formel für Diskussionen - so sehe ich das, wie siehst du das? - gilt nicht mehr. Alles nimmt sofort die Form einer Inquisition an: So sehe ich das, und ich bring dich um, wenn du es nicht auch so siehst. Wir leben in dunklen Zeiten.

Das ist sehr drastisch ausgedrückt, aber ich stimme Etgar Keret grundsätzlich für diese Einschätzung zu. Man sieht das von ihm geschilderte Verhalten aktuell bei vielen aktivistischen Strömungen, ob es nun der ganze Wust aus dem Bereich der Identitätspolitik/Intersektionalismus, anti-Israel/pro-Palästina-Demos oder Klimaschutz (letzte Generation).
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Bulbi am 29. Mai 2024, 08:19:27
Zitat von: RPGNo1 am 29. Mai 2024, 07:14:07
Zitat von: Juliette am 28. Mai 2024, 17:40:17Der heutige Aktivismus sieht ein Problem und sagt: Das läuft verkehrt, und du bist schuld, du widerliches Drecksstück, ich wünsche dir den Tod. Die alte Formel für Diskussionen - so sehe ich das, wie siehst du das? - gilt nicht mehr. Alles nimmt sofort die Form einer Inquisition an: So sehe ich das, und ich bring dich um, wenn du es nicht auch so siehst. Wir leben in dunklen Zeiten.

Das ist sehr drastisch ausgedrückt, aber ich stimme Etgar Keret grundsätzlich für diese Einschätzung zu. Man sieht das von ihm geschilderte Verhalten aktuell bei vielen aktivistischen Strömungen, ob es nun der ganze Wust aus dem Bereich der Identitätspolitik/Intersektionalismus, anti-Israel/pro-Palästina-Demos oder Klimaschutz (letzte Generation).

Sowie bei den verschiedenen rechtsradikalen Bewegungen und Parteien.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Mai 2024, 08:25:38
Zitat von: Bulbi am 29. Mai 2024, 08:19:27Sowie bei den verschiedenen rechtsradikalen Bewegungen und Parteien.

Sicher, mir ist beim Verfassen meines Kommentars spontan kein aktuell präsentes Beispiel eingefallen. Wenn du eines weißt, immer gern her damit.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 29. Mai 2024, 13:21:27
Ich hab's gerade mit den Schriftstellern. Von Joann Sfar habe ich das Buch "Die Synagoge" und warte ungeduldig darauf, sein neuestes Buch "Nous vrivrons" demnächst in Frankreich zu kaufen. Heute kam ein Interview mit ihm, das weitere Gedanken zu dem ganzen Horror "verwortet":

https://www.n-tv.de/leute/buecher/Comic-Star-Joann-Sfar-Die-Hamas-hat-fuer-franzoesische-Juden-die-Tore-zur-Hoelle-geoeffnet-article24965948.html

ZitatKann Zeichnen etwas gegen den Hass tun? Oder ist es wichtiger, mit Menschen zu sprechen?

Es ist letztlich dasselbe. Egal, ob es darum geht, miteinander zu sprechen oder zu zeichnen, oder um Journalismus und Geschichtsschreibung: Am Ende geht es darum, Fake News etwas entgegenzusetzen. Es trifft mich am meisten, wenn junge Menschen auf ihrer Sicht auf den Nahen Osten beharren. Sie wollen nicht hören, was Palästinenser oder Israelis zu sagen haben. Sie wollen nicht diskutieren, sie wollen an ihrem Standpunkt festhalten. Das verdanken wir den sozialen Netzwerken, wo es nur noch um zugespitzte Aussagen und Parolen geht. Ich versuche dagegen, wieder mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Denn sie wollen nicht, dass die Welt eine Art Twitter-Abgrund wird, sie wollen eine echte Welt mit echten Diskussionen.

Im Endeffekt wünschen sich sehr, sehr viele Menschen, dass sie wieder miteinander sprechen und diskutieren können, ohne sich von vornherein zu hassen. Das wird sicher ein schwieriges Unterfangen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Mai 2024, 21:50:35
ZitatSchmierereien und rote Handabdrücke an den Wänden: Die Spuren der propalästinensischen Aktivisten sind auch nach der Räumung der Berliner Humboldt-Universität noch zu sehen – auch antisemitische Sprüche.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/humboldt-universitaet-in-berlin-was-die-besetzer-hinterlassen-haben-a-a7e2d565-4b1f-4752-9d30-09c77c1dd3b9

Sehr sympathisch, diese friedfertigen Demonstranten und Hausbesetzer. Und die Uni-Präsidentin, die die Räumung nicht angeordnet hatte, gibt sich schockiert.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 30. Mai 2024, 06:17:12
Zitat von: RPGNo1 am 29. Mai 2024, 21:50:35Sehr sympathisch, diese friedfertigen Demonstranten und Hausbesetzer. Und die Uni-Präsidentin, die die Räumung nicht angeordnet hatte, gibt sich schockiert.

Schrecklich. Passt da genau:

ZitatEs trifft mich am meisten, wenn junge Menschen auf ihrer Sicht auf den Nahen Osten beharren. Sie wollen nicht hören, was Palästinenser oder Israelis zu sagen haben. Sie wollen nicht diskutieren, sie wollen an ihrem Standpunkt festhalten.

Ich gehe davon aus, dass keiner von den Besetzern sich wirklich für die Geschichte des Nahen Ostens interessiert und versucht, zu begreifen, was dort passiert. Und bereit wäre, mit irgendeinem Israeli  zu diskutieren.  >:(  Und auch mit einem Palästinenser wäre die Diskussion schnell vorbei, wenn er nicht 100% so denkt wie diese Leute.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 30. Mai 2024, 07:24:49
Screenshot_20240530-075943.png
Offizieller Account
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 30. Mai 2024, 07:44:52
Ist es nicht ein unvorstellbarer Wahnsinn, dass die Hamas mit ihrem Gemetzel am 7. Oktober 2023 alle ihre Ziele erreicht, wenn nicht sogar übertroffen hat?

1) hat sie 1200 jüdische (fast nur) Zivilisten gefoltert, vergewaltigt, getötet und mehr als 200 weitere nach Gaza verschleppt und das stolz vor aller Augen weltweit gefeiert.
2) hat sie damit erreicht, dass der Antisemitismus weltweit weitere ungeahnte Gipfel erreicht hat und das schon vor dem Einmarsch von Tsahal in Gaza.
3) dass große feministische Bewegungen weltweit sich nicht mit gefolterten, vergewaltigten, ermordeten Frauen solidarisiert haben.
4) dass ein ganz großer Teil der weltweiten Sympathien zu den Palästinensern geschwenkt ist.
5) dass weitere Länder Palästina als Staat anerkannt haben. Staat, hä??
6) dass ein enormer Teil der Linken auf ihre Seite geschwenkt ist, obwohl alles, was die Hamas will, jeglichem linken Denken diametral entgegensetzt ist. Die radikale Linke war schon in den 70er Jahren einseitig für die Palästinenser, aber nicht die "normale" demokratische Linke (ich weiß nicht, wie ich sie bezeichnen soll), die eine friedliche Lösung wollte.
7) dass irgendeine friedliche Lösung in sehr, sehr weite Ferne gerückt ist.

Man kann es betrachten, wie man will, es ist deprimierend.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 30. Mai 2024, 07:54:32
Zitat von: Conina am 30. Mai 2024, 07:24:49Offizieller Account

Auch das wird die Fans leider nicht zum Denken bringen. Nachdem die Vollverschleierung als eine antikolonialistische Errungenschaft des unterdrückten globalen Südens gesehen wird.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 30. Mai 2024, 09:01:55
Zitat von: Juliette am 30. Mai 2024, 07:44:52Man kann es betrachten, wie man will, es ist deprimierend.

Stimmt. :-\

Die einzige Anmerkung, die ich habe, ist der, dass die UNO schon längst Israel zu einer Zwei-Staaten-Lösung hätte erpressen drängen sollen.

Bleibt natürlich die Frage, ob dann Ruhe geherrscht hätte. Das kann man natürlich durchaus begründet bezweifeln.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 30. Mai 2024, 09:20:32
Zitat von: Schwuppdiwupp am 30. Mai 2024, 09:01:55ist der, dass die UNO schon längst Israel zu einer Zwei-Staaten-Lösung hätte erpressen drängen sollen

Ja, aber sie hätte beide Seiten "drängen" müssen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 30. Mai 2024, 09:40:45
Ja, freilich!

Aber ich habe die Befürchtung, dass das auch nicht im Sinne es dauerhaften friedlichen Nebeneinander gewirkt hätte.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 30. Mai 2024, 10:00:03
Die (weltweiten) Ereignisse der letzten Monate haben überdeutlich gezeigt:
- Solange Israel existiert, wird er kein dauerhaftes friedliches Nebeneinander geben.
- Solange das Ziel der Auslöschung Israels verfolgt wird, wird es kein dauerhaftes friedliches Nebeneinander geben.

Israel wird nicht verschwinden und der seit Generationen indoktrinierte Hass auf
diesen Staat auch nicht. Antisemitismus (auch der aus reiner Dummheit und Ignoranz)
wird zunehmend salonfähiger.

Mein Fazit: Keiner von uns wird einen dauerhaften Frieden im Nahen Osten erleben.
Auch unsere Kinder nicht. Und deren Kinder auch nicht.
Vielleicht irgendwann, wenn der Einfluss der Religionen über Generationen nachlässt
und sich die Menschen nicht mehr wegen der Anbetung angeblich falscher, imaginärer
höheren Entitäten gegenseitig den Schädel einschlagen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 30. Mai 2024, 13:41:10
Ich würde nur zu gerne deiner Prognose widersprechen, aber leider sind mir die Argumente ausgegangen. :-\
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Mai 2024, 14:04:59
ZitatTU-Präsidentin gefallen antisemitische Tweets

In der Öffentlichkeit inszeniert sich Geraldine Rauch als Vermittlerin, doch ein Blick auf ihr X-Profil zeigt ihr anderes Gesicht
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/tu-praesidentin-liked-antisemitische-tweets/

ZitatGeraldine Rauch muss gehen. Sie hat, wie die Jüdische Allgemeine enthüllt hat, auf X Bilder geliked, auf denen unter anderem der israelische Ministerpräsident Netanyahu mit Hakenkreuzen auf der Brust zu sehen war. Weitere Likes verteilte Rauch für Posts, in denen vom "Völkermord" in Gaza die Rede war und in denen Israel Kriegsverbrechen vorgeworfen wurden. Sie habe nicht so genau hingesehen, verteidigt sich die Mathematikerin nun und will im Amt bleiben.
https://www.stern.de/gesellschaft/tu-berlin--praesidentin-geraldine-rauch-nach-hakenkreuz-likes-untragbar-34754222.html

Gegenüber Geraldine Rauch ist Claudine Gay ein Waisenkind. Claudine Gay hat "nur" relativiert und verharmlost. Geraldine Rauch dagegen liked israelfeindliche und antisemitische Tweets.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 30. Mai 2024, 16:14:37
Heute Abend 21h45 in Kontraste, ARD, unter anderem (also sicher nur kurz):

Islamisten und Linksradikale: Vereint in ihrem Hass auf Israel

Zitat von: HAL9000 am 30. Mai 2024, 10:00:03Vielleicht irgendwann, wenn der Einfluss der Religionen über Generationen nachlässt
und sich die Menschen nicht mehr wegen der Anbetung angeblich falscher, imaginärer
höheren Entitäten gegenseitig den Schädel einschlagen.

Glaubst du, das kommt irgendwann?  :stirn
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 30. Mai 2024, 16:16:30
Zitat von: Juliette am 30. Mai 2024, 16:14:37... Glaubst du, das kommt irgendwann?
Nicht wirklich, daher auch mein vorangestelltes "Vielleicht".
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Juni 2024, 11:41:55
Eine kleine linksradikale bis linksextremistische Gruppe aus immer wieder derselben Personen organisiert die antisemitischen pro-Hamas Protestaktionen an den Berliner Unis.

ZitatWer protestiert an Deutschlands Hochschulen für Palästina? Die jüngste Besetzung an der Berliner Humboldt-Universität zeigt, wie radikale Demonstrierende den Ton angeben.

https://archive.is/iTBMM#selection-986.3-1036.0

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 01. Juni 2024, 14:17:18
... und andernorts wird einem das als Satire verkauft.

ZitatBei »Zora« sieht man die islamistische Hamas als notwendiges Übel, das helfen könne, die Unterdrückung der palästinensischen Frau zu beenden. Dass bei dem Angriff Hunderte Zivilistinnen und Zivilisten in Israel ermordet und entführt wurden, sehen die Aktivistinnen als Mittel zum Zweck: Israelische Siedler seien »selbst eine Komponente der kolonialistischen Kriegsführung, somit kaum Zivilist:innen« heißt es in einer Stellungnahme der Gruppe zum Terrorangriff. »Zora« solidarisierte sich auch mit der inzwischen verbotenen Gruppe »Samidoun«, die am 7. Oktober auf der Sonnenallee Baklava verteilte . Die Website von Zora ist inzwischen offline.
Fettleibigkeit von mir.

Oh, Mann ...
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Juni 2024, 16:55:20
Dieter "Nuhr im Ersten" (https://www.ardmediathek.de/video/nuhr-im-ersten/nuhr-im-ersten-vom-23-mai-2024/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl9kMDk0MzVmOS1kODljLTRlOGMtYTg5MS0zZThiYjI2NWIwMjFfcHVibGljYXRpb24) über israelfeindliche Proteste an den Unis bzw. antisemitische Linke, das ganze mit einem kräftigen Seitenhieb gegen Identitätspolitik. Von ca. 1:50 - 6:30 min.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 01. Juni 2024, 17:51:14
Ich bin zwar kein uneingeschänkter Fan vom Nuhr, aber diese Sendung und seine Beiträge haben mir gut gefallen.

ZitatDie größte Gefahr für unsere Demokratie geht von Idioten aus.

Wo er Recht hat, hat er Recht.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Juni 2024, 10:40:41
Weiter geht die Aufregung um Geraldine Rauch, siehe #425 (https://forum.psiram.com/index.php?msg=279807).

ZitatDer Regierende Bürgermeister macht der Präsidentin der Technischen Universität schwere Vorwürfe: Mit den Likes für mehrere umstrittene Posts schade sie nicht nur der Uni, sondern dem Wissenschaftsstandort Berlin.

https://www.spiegel.de/politik/kai-wegner-zu-antisemitismusdebatte-likes-der-tu-praesidentin-geraldine-rauch-fuer-umstrittene-beitraege-schaden-berlin-a-ec506e29-5f2c-4b08-a0cd-8680cc4c61d0https://www.spiegel.de/politik/kai-wegner-zu-antisemitismusdebatte-likes-der-tu-praesidentin-geraldine-rauch-fuer-umstrittene-beitraege-schaden-berlin-a-ec506e29-5f2c-4b08-a0cd-8680cc4c61d0
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Juni 2024, 15:36:52
Zitat von: RPGNo1 am 04. Juni 2024, 10:40:41Weiter geht die Aufregung um Geraldine Rauch, siehe #425 (https://forum.psiram.com/index.php?msg=279807).

Noch eine Einschätzung in der JA

ZitatAuf der einen Seite wollte Frau Rauch bis zum großen Skandal mit terrorverherrlichenden Studenten einen Dialog führen. Auf der anderen Seite sollen sich jüdische Studenten nach sachlicher Kritik an ihrer Entscheidung schämen. Wie sollen sich jüdische Studenten so sicher fühlen?

Hält Prof. Rauch weiterhin an ihrem umstrittenen Antisemitismusbeauftragten trotz großer Kritik jüdischer Organisationen und der jüdischen Studentenvertretung fest? Was sind die Konsequenzen für sie nach ihrem »inakzeptablen Fehler«? Wieso hat es erst eine Veröffentlichung der Likes gebraucht, damit irgendeine Einsicht eintritt?

»Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus in unserem Land wächst, ist es uns wichtig, Verantwortung zu übernehmen«, sagte Frau Rauch bezüglich der Benennung ihres umstrittenen Antisemitismusbeauftragten. Der Vorstand der Jüdischen Studierendenunion Deutschland stimmt dem zu. Übernehmen Sie
Verantwortung und ziehen Sie endlich Konsequenzen!
https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/ein-ungenuegendes-statement/


Sowie eine gewaltige Ohrfeige für Greta Thunberg
ZitatHow dare you, Greta, Humanismus zu heucheln, aber nicht tagtäglich ebenso leidenschaftlich für Gerechtigkeit zu kämpfen, für 1200 massakrierte und Tausende verletzte Menschen, Hunderte Verschleppte und als Geiseln gefangen Gehaltene, und für die jungen Frauen, manche davon jünger als du selbst, die systematisch vergewaltigt und gefoltert werden!

How dare you, nicht zu Ende zu denken, was aus der Welt würde, wenn menschenfeindliche Extremisten, die du und deine Followerschaft als Freiheitskämpfer preisen – und Hamas, Isis oder Taliban haben das gleiche Ziel – ihren Willen bekommen!

How dare you, auf diesem Wege offensichtlich die ganze Welt in einen Terrortunnel schicken zu wollen!

How dare you, dass ausgerechnet du, die du dich als der Wahrheit verpflichtete Jeanne d'Arc im Kampf für eine bessere Zukunft stilisierst und inszenierst, dich vor den Karren der Terror-PR-Maschine spannen lässt!

How dare you, als Ikone einer Zeit, die sich als inklusivste, sensibelste und toleranteste in der Geschichte der Menschheit selbst feiert, Hass gegen Menschen zu befeuern, der allein darauf basiert, dass sie Juden sind!

How dare you, zu glauben, dass es dem palästinensischen Volk hilft, wenn ein westliches, post-kolonialistisch-herablassendes Wohlstandskind ein Pali-Tuch trägt!

How dare you, Greta, Menschen gegeneinander aufzuhetzen, anstatt sie zusammenzubringen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen! Oder was war noch mal dein Ziel?

https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/how-dare-you-greta/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 04. Juni 2024, 20:27:10
https://archive.is/r2xzE

Man arbeitet schon postkolonialistisch fleißig daran, israelische Wissenschaftler^ aus der internationalen Forschung zu entfernen. Sozusagen "Forscht nicht mit Juden". Was ist das für ein widerliches Gesoxe, entweder aktive Antisemiten oder ekelhafte Feiglinge. Zitieren geht am Telefon nicht gut, also Link anklicken.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 04. Juni 2024, 22:30:48
Zitat von: Juliette am 04. Juni 2024, 20:27:10Zitieren geht am Telefon nicht gut, also Link anklicken.

Ich mach mal:

ZitatWissenschaftsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Meinungsfreiheit: Dabei geht es im Kern immer um ein und denselben Gedanken. Offenheit. Das heißt: Es ist sinnvoll, mit allen zu diskutieren. Sinnvoller, als wenn vorsortierte Gruppen unter sich bleiben und sich gegenseitig bestätigen. So kommt der Diskurs eher voran, und das wirkt sich am Ende als große, geistige Stärke von offenen Gesellschaften aus.
Ist es dann ein merkwürdiges Verständnis von Offenheit, wenn man diese Freiheit auch für die erklärten Gegner der Offenheit einfordert – für die Boykott-Befürworter? Für diejenigen, die alle Israelis qua Staatsbürgerschaft vom Gespräch ausschließen möchten, Middle East Studies ohne Irritation durch ihre Stimmen betreiben wollen, Biologie und Chemie ohne die Beiträge aus Haifa, Herzliya, Tel Aviv? Oder ist das, was Michael Wildt hier vormacht, gerade die ultimative Offenheit – nach allen Seiten hin?
Im Dezember schrieb ein Literaturwissenschaftler von der Katholischen Universität Leuven in Belgien einem Kollegen der Hebräischen Universität in Jerusalem, dass er mit ihm leider nicht länger kooperieren könne. ,,Unsere Studierenden sind sehr laut bei diesem Thema", schrieb er und erzählte, wie sie während des Unterrichts gegen die ,,Genozid-Unterstützung" der Uni protestieren würden.
Ähnliches berichtete die Leiterin des Kunsttherapieprogramms an der Bar-Ilan-Universität, Einat Metzl, der Haaretz: Ein Workshop, den sie in Los Angeles geben sollte, sei kurzfristig abgesagt worden, nachdem dort drei Studierende gegen die Einladung einer Israelin protestiert hätten.
Was droht da für eine Entwicklung? Für junge israelische Forscher, die etwa in Großbritannien oder Deutschland arbeiten wollen, verschließen sich gerade Zukunftschancen. ,,Provinziell": So beschreibt die Vizepräsidentin der Universität Tel Aviv, Milette Shamir, die düstere Zukunft, die sie für das akademische Leben in Israel befürchtet. Dasselbe Schicksal, so könnte man ergänzen, droht aber umgekehrt auch dem akademischen Leben in Europa, wenn es sich von seiner bisherigen Offenheit verabschiedet.

Das ist an Armseligkeit und Verlogenheit kaum zu überbieten. Israel ist eins der wenigen Länder in Nahost (nuja, wahrscheinlich das einzige), das mit westlicher Forschung nicht nur mithalten kann, es ist auch mindestens auf Augenhöhe und liefert wertvolle Beiträge (ich sage das auch aus eigener Anschauung). Das ist auch keine einfache Kontaktschuld mehr (was eh schon dumm genug ist), es ist der Weg in die Verblödung. Wissenschaft hat immer Brücken gebaut und Menschen über ideologische Grenzen hinaus Probleme lösen lassen. Die Sprache der Wissenschaft ist universell, zumindest die der Naturwissenschaft. Das gilt alles nicht mehr, weil es ja keinen Universalismus geben soll und kann.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Bulbi am 08. Juni 2024, 17:45:50
Zitat von: RPGNo1 am 01. Juni 2024, 16:55:20Dieter "Nuhr im Ersten" (https://www.ardmediathek.de/video/nuhr-im-ersten/nuhr-im-ersten-vom-23-mai-2024/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl9kMDk0MzVmOS1kODljLTRlOGMtYTg5MS0zZThiYjI2NWIwMjFfcHVibGljYXRpb24) über israelfeindliche Proteste an den Unis bzw. antisemitische Linke, das ganze mit einem kräftigen Seitenhieb gegen Identitätspolitik. Von ca. 1:50 - 6:30 min.

Vielen Dank, dass du Dieter Nuhr eine Stimme gibst. Was er und sein Publikum denken, ist immer wieder eine gute Orientierung für die qualifizierte Meinungsbildung.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Juni 2024, 18:21:27
Zitat von: Bulbi am 08. Juni 2024, 17:45:50Vielen Dank, dass du Dieter Nuhr eine Stimme gibst. Was er und sein Publikum denken, ist immer wieder eine gute Orientierung für die qualifizierte Meinungsbildung.
Komischer Kommentar. Ich verlinke auch jeden anderen Satiriker, Comedian, Kabarettisten, der sich vernünftig positioniert. Wie z.B. Florian Schröder (https://archive.is/ksUcx)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 08. Juni 2024, 19:11:27
"freiwillig einen Harem einrichten" - gibts doch schon längst  8)


Die UN führt eine Liste der Schande. War mir neu. Dort sollten ja so Dinge drin stehen wie die Canadian Cancer Society, Humboldt-Universität Berlin & Goethe-Universität FFM, WPATH, Heinz-Jürgen Voß uvm.

Stattdessen findet sich Israel dort neben ISIS, Taliban, Lord's Resistance Army, Boko Haram und... immerhin auch Hamas. Hätte ich der UN gar nicht zugetraut.

https://web.de/magazine/politik/nahostkonflikt/un-israel-liste-schande-netanjahu-empoert-39746810
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Bulbi am 09. Juni 2024, 07:59:22
Zitat von: RPGNo1 am 08. Juni 2024, 18:21:27
Zitat von: Bulbi am 08. Juni 2024, 17:45:50Vielen Dank, dass du Dieter Nuhr eine Stimme gibst. Was er und sein Publikum denken, ist immer wieder eine gute Orientierung für die qualifizierte Meinungsbildung.
Komischer Kommentar. Ich verlinke auch jeden anderen Satiriker, Comedian, Kabarettisten, der sich vernünftig positioniert. Wie z.B. Florian Schröder (https://archive.is/ksUcx)

Hab mich doch nur bedankt für den Link?! :)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 08:08:29
Zitat von: Bulbi am 09. Juni 2024, 07:59:22Hab mich doch nur bedankt für den Link?! :)

Oh, dann habe ich etwas gründlich missverstanden. Ich dachte, der Kommentar sei ironisch-sarkastisch gewesen, da sich so einige Leutenund Medienschaffenden regelrecht auf Nuhr eingeschossen haben und ihn als quasi rechtsdrehenden Gottseibeiuns präsentieren.

Ich entschuldige mich.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Bulbi am 09. Juni 2024, 10:34:39
Zitat von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 08:08:29
Zitat von: Bulbi am 09. Juni 2024, 07:59:22Hab mich doch nur bedankt für den Link?! :)

Oh, dann habe ich etwas gründlich missverstanden. Ich dachte, der Kommentar sei ironisch-sarkastisch gewesen, da sich so einige Leutenund Medienschaffenden regelrecht auf Nuhr eingeschossen haben und ihn als quasi rechtsdrehenden Gottseibeiuns präsentieren.

Ich entschuldige mich.

Ist er ja auch. Dass ihm jüdisches Leben wichtig sei, erkenne ich insgesamt und auch in diesem Link nicht. Er nutzt das größte Massaker an jüdischen Menschen seit Jahrzehnten, um endlich wieder seine Ressentiments gegen alles Linke und Akademische öffentlich zu inszenieren. Für ein entsprechendes Publikum, dass sich über linken Antisemitismus - zu recht - echauffiert und anschliessend sein Wahlkreuz bei einer Nazi-Partei oder deren Steigbügelhaltern macht.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 11:04:01
Zitat von: Bulbi am 09. Juni 2024, 10:34:39Ist er ja auch.

Nö, ist er nicht. Dieter Nuhr ist so rechts, wie Sahra Wagenknecht links oder Jan Böhmermann ein Satiriker oder Journalist ist.

Mein erstes Gefühl auf deinen Kommentar hat mich doch nicht betrogen. Damit ist meine Entschuldigung hinfällig, ich ziehe sie zurück.

Ansonsten zitiere ich:
ZitatNB.: Deine Beiträge sind eher gedanklich sparsam und bauen auf einfache Empörung. Wir haben für solche Leute eine eigene Abteilung: den Spam-Bereich. Ist vll. der passendere Ort für dich, oder kannst du auch versuchen, sachliche Argumente zu liefern?

https://forum.psiram.com/index.php?msg=280029
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 09. Juni 2024, 12:54:28
Soldaten und Mitarbeiter des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet waren wohl Wochen bis Monate undercover im Gazastreifen, um nach den Geiseln bzw deren Standorten zu suchen. Bei der Befreiung war man sich sicher zu wissen, wo die 4 waren.
Die Geiseln waren in den Wohnungen von Zivilisten untergebracht und wurden stark bewacht. Die Wohnungen befanden sich in mehrgeschossigen Wohngebäuden in der 1948 von der UNRWA gegründeten und bis heute finanzierten Flüchtlingsstadt Nuseirat.
Die Soldaten und Geheimdienstmitarbeiter wurden während der Geiselbefreiung von Palästinensern mit Waffen, darunter Mörsergranaten, angegriffen, es kam zu heftigen Gefechten.

https://www.welt.de/politik/ausland/article251928588/Israel-Waechter-ueberrascht-Armee-befreit-vier-Hamas-Geiseln.html

Fehler, wie sie der Berliner Polizei unterliefen, Terroristen erstmal gemütlich aufs Klo gehen zu lassen, damit sie andere warnen können, würden der IDF nicht passieren... und in Mannheim hätte sie auch anders agiert.
Soviel auch dazu, dass die Hamas Aliens sind und in keiner Weise die Palästinenser vertreten. Wie die Hisbollah nicht den Libanon, die Mullahs nicht den Iran usw usf.
Terroristengruppierungen wie diese haben immer breite Rückendeckung in ihren Bevölkerungen. Genau das macht ja ihre Operationen, Strategien und Taktiken aus. Gibt noch immer Leute, die sagen: Hamas = Aliens ohne Pali-Kontakte.  Neben denen, die sagen Hamas = Widerstandskampf. 

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 09. Juni 2024, 15:13:38
Zitat von: Bulbi am 09. Juni 2024, 10:34:39Ist er ja auch. Dass ihm jüdisches Leben wichtig sei, erkenne ich insgesamt und auch in diesem Link nicht. Er nutzt das größte Massaker an jüdischen Menschen seit Jahrzehnten, um endlich wieder seine Ressentiments gegen alles Linke und Akademische öffentlich zu inszenieren. Für ein entsprechendes Publikum, dass sich über linken Antisemitismus - zu recht - echauffiert und anschliessend sein Wahlkreuz bei einer Nazi-Partei oder deren Steigbügelhaltern macht.
Nuhr ist ein rechtes Arschloch. z.B., womit schläfert man Menschen effizient ein?

Zitat"Was sind das für Menschen, die mit einem Messer aus'm Haus gehen, nicht, sollte man solche Leute nicht besser einschläfern lassen? ... es ist schwer darüber zu reden, weil die Anzahl der Tatverdächtigen mit Migrationshintergrund ist hoch."
https://x.com/wenig_worte/status/1799199270567837852
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 15:19:33
Wenn ich jetzt recherchiere, dann werde ich auch aus dem Zusammenhang gerissene Videoschnipsel finden, die beweisen, dass Dieter Nuhr ein linkes Arschloch ist.  ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 16:22:46
Ah, hier ist der Auftritt vom 06.06. Von 14:30 - 19:00 min . Klingt im Kontext (oh, das böse Wort) doch ein wenig anders als bei einem bewusst aus dem Zusammenhang gerisssenen Schnipsel eines Tweeters, der einem Account namens "Wokest Boy Alive" folgt.

*Vorsicht, Sarkasmus*

https://www.ardmediathek.de/video/nuhr-im-ersten/nuhr-im-ersten-vom-6-juni-2024/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl84OTdmZmZjZi03ODhiLTQ5NTctYmJkYS04ZDRhZmIyNTlkMTJfcHVibGljYXRpb24
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 09. Juni 2024, 17:38:27
Zitat von: Max P am 09. Juni 2024, 15:13:38Nuhr ist ein rechtes Arschloch. z.B., womit schläfert man Menschen effizient ein?

vorhin hatte ich "Menschenaffen" gelesen und eben wieder.

Pentobarbital. Sowohl als auch. Menschenaffen intravenös (viel effizienter und schonender), ist bei Menschen mit Sterbewunsch unüblich aus ethischen und rechtlichen Gründen.
Jetzt aber bitte nicht tot umfallen, Max. ;)
Man kann sich auch dieser Frage sachlich nähern.










Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 09. Juni 2024, 17:51:00
Zitat von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 15:19:33Wenn ich jetzt recherchiere, dann werde ich auch aus dem Zusammenhang gerissene Videoschnipsel finden, die beweisen, dass Dieter Nuhr ein linkes Arschloch ist.  ::)
Mit Sicherheit. Und dazu noch ein unpolitisches A. und ein grünes war er bestimmt auch schon mal.

Ob Max auch so protestieren würde, wenn mal wieder zum Mord an Terfs (also Frauen bzw Weibsvolk für Max) aufgerufen wird?
Und feuchtfröhlich als T-Shirt-Ware verkauft wird bei Amazon?
Nicht, dass mich das groß empört.
Ich finde halt diese Doppelmoral und selektive Empörung heuchlerisch.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 09. Juni 2024, 18:19:19
Zitat von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 15:19:33Wenn ich jetzt recherchiere, dann werde ich auch aus dem Zusammenhang gerissene Videoschnipsel finden, die beweisen, dass Dieter Nuhr ein linkes Arschloch ist.  ::)
Da wäre ich ja mal gespannt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Typee am 09. Juni 2024, 19:00:52
Zitat von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 16:22:46Ah, hier ist der Auftritt vom 06.06. Von 14:30 - 19:00 min . Klingt im Kontext (oh, das böse Wort) doch ein wenig anders als bei einem bewusst aus dem Zusammenhang gerisssenen Schnipsel eines Tweeters, der einem Account namens "Wokest Boy Alive" folgt.

*Vorsicht, Sarkasmus*

https://www.ardmediathek.de/video/nuhr-im-ersten/nuhr-im-ersten-vom-6-juni-2024/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl84OTdmZmZjZi03ODhiLTQ5NTctYmJkYS04ZDRhZmIyNTlkMTJfcHVibGljYXRpb24

Ich kann mir nicht helfen, aber seit ein paar Jahren fühlen sich Nuhrs Auftritte irgendwie klebrig an. Da fällt mir dieser unangenehme Gestus des Besserwissers auf, der schlechte Kabarettisten von guten unterscheidet. Nuhr und Pispers, das sind in dieser Hinsicht wie die Vorder- und Rückseite derselben Fehlentwicklung: super gestartet, aber dann in Gesinnungsparametern angekommen, nur eben in unterschiedlichen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 09. Juni 2024, 19:42:08
verstehe sowieso nicht, wie man sich freiwillig solche Sendungen antun kann. 10 Minuten würden völlig reichen. Oder fünf. Mehr Satire auf einmal ist inflationär. Jedenfalls in diesem Tempo mit der Überfrachtung. Loriot ist anderes Material.  Melusenginsterhain 8)

Von Israel entfernt man sich gerade immer weiter.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 09. Juni 2024, 21:08:02
Zitat von: zimtspinne am 09. Juni 2024, 17:51:00Ob Max auch so protestieren würde, wenn mal wieder zum Mord an Terfs (also Frauen bzw Weibsvolk für Max) aufgerufen wird?
Natürlich nicht. Bekanntlich plädiere ich immer wieder für die Ermordung von Terfs und sonstigem Weibsvolk. Auch wenn ich noch nie von so einem Mordaufruf gehört habe.

ZitatUnd feuchtfröhlich als T-Shirt-Ware verkauft wird bei Amazon?
Hast du einen Link? Allerdings werden sie eh wieder nix in meiner Größe haben.

ZitatNicht, dass mich das groß empört.
Das wäre auch voll uncool.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 09. Juni 2024, 22:40:13
So Zeugs wie Nuhr und andere dt. "Kabarettisten"  kann ich mir prinzipiell nicht lange ansehen, das ist alles zu platt (zumindest kommt Nuhr ohne primitivsten Antiamerikanismus aus, soweit ich das überhaupt einschätzen kann). Aber die Sache mit der intersektionalen / postkolonialen Linken (bzw. den Aktivisten, die sich selbst so sehen) ist einfach nur eine Aufzählung von Geschehnissen, die man auch in der Tagesschau sehen kann. Kann man einfach emotionslos ansehen, oder als den Irrsinn beschreiben, der er ist. Von daher: Nuhr macht hier nichts falsch. Danach gibt er noch der AfD entsprechende Gedanken mit auf den Weg. Passt irgendwie nicht zum "rechten Arschloch". Es sei denn, Antisemitismus ist doch ein linkes (ergo: nicht-rechtes) Übel. Man sollte sich beim Empören vll. ein wenig mehr Mühe geben, so mit gedanklicher Sparflamme zieht das wenig. Gut, fürs eigene Schulterklopfen reicht es wahrscheinlich.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Juni 2024, 06:20:25
Zurück zum Thema

ZitatAcht Monate. Und zwei Tage. So lange musste die 26-jährige Noa Argamani in der Gewalt der islamistischen Hamas ausharren. Am Samstag war sie gemeinsam mit drei weiteren Geiseln durch die israelische Armee befreit worden, nun sind neue Details über die Geiselhaft der jungen Frau bekannt geworden.
https://www.spiegel.de/ausland/israel-noa-argamani-spricht-ueber-ihre-geiselnahme-durch-die-hamas-a-a73c634e-4d54-4deb-a913-96957b7962e9


Und aus den USA

ZitatMedia outlets went out of their way on Saturday (June 8 ) to make Israel's heroic rescue of four Gaza hostages look tainted or even immoral, with a reframing that served Hamas' strategy.

Instead of simply reporting the news — that Israeli hostages Noa Argamani, Almog Meir Jan, Andrey Kozlov, and Shlomi Ziv had been rescued in a rare and complex operation in the heart of Gaza — media outlets chose to label it as one of the "bloodiest" raids of the war.

They used three tactics to achieve that goal, which effectively turned justice into injustice:

  • Minimizing the achievement by using the term "freed" instead of "rescued" to describe the hostages
  • Emphasizing the Palestinian death toll based on Hamas figures
  • Whitewashing the terrorists' use of civilians as human shields
https://honestreporting.com/biased-coverage-of-gaza-hostage-rescue-serves-hamas/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Juni 2024, 18:17:57
THIS!
Zitat[Francesca Albanese] This is to serve notice that your statement below constitutes a material breach of the United Nations Code of Conduct for Special Procedures Mandate-Holders of the Human Rights Council, specificially for violating your duties under Article 3 to act through a professional, impartial assessment of facts based on internationally recognized human rights standards; violating your fundamental obligation of truthfulness; failing to uphold the highest standards of competence and integrity; violating your duty to act with probity, impartiality, equity, honesty and good faith; and breaching your obligation to behave in such a way as to maintain and reinforce the trust they enjoy of all stakeholders.

https://x.com/HillelNeuer/status/1799620481806377108

Und noch mehr über Francesca Albanese in der JA.
ZitatBigotterie sind Juden gewöhnt. Voreingenommenheit auch. Und Hass erst recht.

Und trotzdem verschlägt es einem immer wieder die Sprache, wenn man in Echtzeit erlebt, wie Repräsentanten der Vereinten Nationen Israel ins Visier nehmen. Trotzdem raubt es einem schier den Atem, wenn man mit ansieht, wie skrupellos Fakten verdreht und Lügen verbreitet werden, um Israel zu verleumden und zu dämonisieren.

Das jüngste Beispiel lieferte Francesca Albanese, die Sonderberichterstatterin der UN für die »besetzten Gebiete Palästinas«. Wobei bereits ihr Titel Programm ist und sie sich schon in der Vergangenheit (völlig zurecht) Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt sah.

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/francesca-albanese-un-reprasentantin-auf-antisemitischen-abwegen/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 13. Juni 2024, 08:47:32
Es gibt eine neue palästinensische Meinungsumfrage.

ZitatUnterstützung für die Hamas ist weiterhin ungebrochen hoch. Insbesondere sind auch nach 8 Monaten Krieg immer noch 2/3 der Meinung, dass die Entscheidung der Hamas, Israel am 7.10. anzugreifen, richtig war. 1/
ZitatDie Umfrage wurde vom 26.5. bis 1.6. vom Palästinensischen Zentrum für Politik- und Umfragenforschung (PCPSR) in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung (@KASonline) durchgeführt.
Alle Ergebnisse und Infos zur Methodik gibt es unter: https://pcpsr.org/en/node/980.

der ganze Text ist sehr interessant, aber die Extrawurstversion für RPG hab ich jetzt leider nicht vorrätig.

https://x.com/johanneszeller/status/1800942829528596492

Tja....
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Juni 2024, 09:54:00
Zitat von: zimtspinne am 13. Juni 2024, 08:47:32der ganze Text ist sehr interessant, aber die Extrawurstversion für RPG hab ich jetzt leider nicht vorräti

Bei Thread Reader App wird ihnen geholfen.  ;)

https://threadreaderapp.com/thread/1800942829528596492.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Juni 2024, 10:08:18
ZitatElite-Soldaten treten die Tür ein, dann melden sie: »Die Diamanten sind in unseren Händen«

Eine israelische Spezialeinheit hat vier Geiseln aus der Gewalt der Hamas gerettet. Doch bei dem Einsatz wurden womöglich Hunderte Palästinenser getötet. Rekonstruktion einer umstrittenen Operation.
https://archive.is/YMDuJ

Im Artikel steht, dass es zu den schweren Verlusten auf palästinensischer Seite erst kam, als die Hamas entschied, die Polizeispezialkräfte mit Granatwerfern und Sturmgewehren anzugreifen, welche gerade mit den geretteten Geiseln davon fahren wollten.

Was soll also das Framing in der Überschrift, welches durchaus den Eindruck erwecken kann, dass die israelischen Kräfte es von Anfang auf möglichst viele Verluste unter den Palästinensern abgelegt hätten? Hätte die Hamas nicht angegriffen, hätte die Aktion mit weitaus weniger Opfern abgeschlossen werden können.
Warum wird im Artikel nicht darauf hingewiesen, dass die Hamas mit ihrem Angriff gezeigt hat, dass ihnen die Zivilisten scheißegal waren und diese bewusst als menschliche Schutzschilde (nicht zum ersten Mal übrigens) missbraucht wurden?
Woher will der Spiegel wissen, dass es Hunderte Tote gab? Die einzigen Quellen für diese Information werden von der Hamas kontrolliert.

Leider zeigt der Artikel erneut, dass in nicht wenigen Medien in Deutschland die Tendenz besteht, die Hamas/Gaza/Palästinenser mit Samthandschuhen anzufassen, während Israel (Regierung, Streitkräfte, Bewohner) eher das Schlechteste unterstellt wird.



Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 14. Juni 2024, 15:07:59
Es ist nicht das erste Mal, dass ich den Eindruck habe, dass der Spiegel sehr nachgelassen hat.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Bulbi am 15. Juni 2024, 19:24:27
Zitat von: eLender am 09. Juni 2024, 22:40:13So Zeugs wie Nuhr und andere dt. "Kabarettisten"  kann ich mir prinzipiell nicht lange ansehen, das ist alles zu platt (zumindest kommt Nuhr ohne primitivsten Antiamerikanismus aus, soweit ich das überhaupt einschätzen kann). Aber die Sache mit der intersektionalen / postkolonialen Linken (bzw. den Aktivisten, die sich selbst so sehen) ist einfach nur eine Aufzählung von Geschehnissen, die man auch in der Tagesschau sehen kann. Kann man einfach emotionslos ansehen, oder als den Irrsinn beschreiben, der er ist. Von daher: Nuhr macht hier nichts falsch. Danach gibt er noch der AfD entsprechende Gedanken mit auf den Weg. Passt irgendwie nicht zum "rechten Arschloch". Es sei denn, Antisemitismus ist doch ein linkes (ergo: nicht-rechtes) Übel. Man sollte sich beim Empören vll. ein wenig mehr Mühe geben, so mit gedanklicher Sparflamme zieht das wenig. Gut, fürs eigene Schulterklopfen reicht es wahrscheinlich.

Fragen Sie doch bitte mal beim Zentralrat der Juden oder bei den letzten Holocaustüberlebenden, ob diese den Antisemitismus als ein "linkes, nicht rechtes" Phänomen verstehen und was sie von deutschen Stammtischmenschen wie Dieter Nuhr halten. Das wäre wahrscheinlich angemessener als Schulerklopfer von mir für mich, wie auch Schulterklopfer von Ihnen für sich. Und Foren-Neulinge, die auf die verschiedenen Formen von Antisemitismus hinweisen, umgehend zu beleidigen ("gedankliche Sparflamme") trägt sicherlich auch gut zur zum Selbstbewusstsein als abgeklärter Kritiker bei, für jüdisches Leben ist dadurch aber leider eher wenig gewonnen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 15. Juni 2024, 20:50:54
Zitat von: Bulbi am 15. Juni 2024, 19:24:27ob diese den Antisemitismus als ein "linkes, nicht rechtes" Phänomen verstehen
Gut, die "gedankliche Sparflamme" hat sich zwar selbst gelöscht - wahrscheinlich weil die "Argumente" schon alle waren - aber trotzdem noch eine kurze Bemerkung. Antisemitismus ist erst mal Antisemitismus, aus welcher Ecke der stammt, ändert daran nichts. Das wissen auch alle, die davon betroffen sind. Natürlich gibt es den auch aus der "linken" Ecke, scheint aber für Progressive ein blinder Fleck zu sein. Nuhr ist bestimmt kein Antisemit, ggf. ein wenig konservativ (was man schon ist, wenn man z.B. nicht gendert, aber für Israel ist). Eindeutig antisemitisch sind so Gestalten wie Geraldine Rauch (andrer Faden), aber die tarnen das als ,,postkolonial". Das ist alles jenseits des Vorstellungsvermögens von geistigen Sparflammen, weshalb der Antisemitismus munter weiter wuchert und heute beinahe als progressiv gilt. Bulbi ist der Antisemit, weil er aus seiner Verschwörungsblase heraus die Komplexität der Welt niemals begreifen kann. Da er nicht mehr antworten kann, mache ich das für ihn: "Ich bin empört!!!"
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 16. Juni 2024, 22:20:40
Für die Bulbis dieser Welt: Lesen bildet.

Zitat2018, zu einer Zeit, als die meisten noch der Ansicht waren, dass vor allem Neonazis Antisemiten seien, brachte der Historiker Vojin Saša Vukadinović mit ,,Freiheit ist keine Metapher" ein Buch heraus, das bahnbrechend war: Es beschrieb den Antisemitismus in der damals erst aufkommenden Woke-Szene, die Kontakte dieses Milieus zu Islamisten und die in der postmodernen Ideologie fest verankerte Ablehnung von allem, was mit der Aufklärung, Menschenrechten und Universalismus zu tun hat. Damals schien dieses Milieu außerhalb Berlins klein und überschaubar, aber in den USA, Großbritannien und Frankreich konnte man sehen, dass sich da ein perfekter Sturm aus Islam, postmodernen Ideologien, Judenhass und Verachtung der Aufklärung zusammenbraute.

Am 7. Oktober überfielen die Hamas und ihre Verbündeten von Gaza aus Israel. Ihnen folgte ein Mob aus angeblichen Zivilisten, die sie unterstützten und anfeuerten. Sie ermordeten 1139 Menschen. 5400 wurden verletzt. Viele von ihnen waren Juden, aber es traf auch Araber, Touristen und Gastarbeiter. Die Mörder filmten sich dabei, wie sie hilflosen Menschen umbrachten und vergewaltigten oder auf Pickups und Motorräder packten und nach Gaza entführten. Von den 240 hat die Hamas heute noch 129 in ihrer Gewalt. Es war das größte antisemitische Verbrechen seit 1945.
https://www.ruhrbarone.de/siebter-oktober-dreiundzwanzig-antizionismus-und-identitaetspolitik/232879/

Aber klar, wer das erwähnt, will ja nur die Linke delegitimieren. Das muss dann natürlich von rechter Seite kommen.
Konzepte und Fehlvorstellungen aus der Steinzeit taugen aber wenig, um die heutige Welt zu verstehen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 18. Juni 2024, 20:30:11
Ich bin immer wieder sprachlos und entsetzt, wie tief, weltweit der Antisemitismus sitzt!
Zitat18. Juni 2024 · Hochrangige Mitglieder der Columbia-Universität verspotten die Sorgen der jüdischen Studenten. Den Meinungsbeitrag eines Rabbis findet eine Dekanin schlicht ,,zum Kotzen".
https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2024-06-18/21f4aa1aa9abb121ef0b0038cbda1c8a/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 18. Juni 2024, 21:29:53
Zitat von: Gurkerl am 18. Juni 2024, 20:30:11Ich bin immer wieder sprachlos und entsetzt, wie tief, weltweit der Antisemitismus sitzt!
Das ist ja alles kein Antisemitismus, sondern Wissenschaft (CS / Abteilung Postkolonialismus). Auch in Old Europe weiß man das:

ZitatMan sollte ergo diesen Rauswurf der Staatssekretärin Döring im Namen der Wissenschaftsfreiheit in den Kontext dessen setzen, was unter dem Ampel-Regiment als herauswerfenswürdig gilt und was eben nicht. Der Fall ist, dies gar nicht so nebenbei, eine vertane Chance, nämlich:

Sich mit der Wissenschaftlichkeit einer Disziplin auseinanderzusetzen, die das Nahostproblem in seiner ganzen Komplexität auf einen Faktor reduziert: angeblichen israelischen Völkermord an den Palästinensern zurückzuführen auf Kolonialismus. Was schon drastisch unwissenschaftlich ist:

Einen ,,Genozid" kann man den Israelis nicht nachweisen, weil es ihn nicht gibt. Auch der Krieg in Gaza ist kein Genozid, es ist genau umgekehrt: Israel führt Krieg gegen die Hamas, eine Terror-Organisation, deren herausragendes Ziel der Völkermord ist, der an den Juden. So steht es seit Ende der 80er-Jahre schon unverändert in der Charta der Hamas, die veranstaltet, was der Iran will: die Vernichtung Israels.

Wogegen da an deutschen Unis demonstriert wird, ist eine drastische Täter-Opfer-Umkehr, bar von jeder politischen und auch historischen Kenntnis. ,,Palästina" – in dieses Gebiet flohen nach 1948 Araber, die vor ihren Regierungen bei den Israelis Schutz vor Verfolgung suchten. Einen palästinensischen Staat hat es nie gegeben – und nie hat eine der palästinensischen Organisationen je eine ,,Zweistaatenlösung" akzeptiert und damit das Existenzrecht Israels anerkannt.
https://www.focus.de/politik/deutschland/analyse-von-ulrich-reitz-stark-watzinger-knickt-vor-links-woken-professoren-ein-die-botschaft-ist-fatal_id_260057827.html

Voll inonativ, die hiesigen bzw. westlichen Unis. Heute produziert man Postfakten, man ist halt progressiv und hat endlich die alten Denkmuster überwunden. Außerdem hat Politik nichts in der Gwup an der Uni verloren, es herrscht schließlich Wissenschaftsfreiheit, völlig frei von Ideologie. Wait:

ZitatDazu ein Beispiel: 2022 hat die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) Forschungsorientierte Gleichstellungs- und Diversitätsstandards bekannt gegeben. Bei der Vergabe von Forschungsgeldern sei darauf zu achten, inwieweit die Unis diese Standards einhielten, nämlich: Gleichstellung und Diversität ,,durchgängig und sichtbar auf allen Ebenen" zu verfolgen, also auch ,,bei der Personalauswahl und Entscheidungen über Ressourcen". Identitätspolitik ist aber nichts anderes als eine Weltanschauung, allein darum ist Stark-Watzingers Hinweis ein idealistischer, nicht eingelöster Anspruch.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 20. Juni 2024, 14:08:53
https://x.com/AhmadMansour__/status/1803425037526970742

ZitatAm 6. September sollte die israelische Fußballnationalmannschaft gegen Belgien spielen. Heute erklärte die Stadtverwaltung von Brüssel, dass es unmöglich sein wird, das Spiel stattfinden zu lassen, da große Demonstrationen und Proteste erwartet werden, die die Sicherheit der Zuschauer, Spieler und Einwohner von Brüssel gefährden würden.

Hier auch: Es reicht jetzt mal.  >:(


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 20. Juni 2024, 17:02:49
Rezension im Gästebuch des KZ Ravensbrück /Retreat Flinta*

ZitatLIEBE FRAUEN,
eure Worte und Beiträge berühren mich sehr und ich denke oft an die Zeit in Ravensbrück zurück! Dort ist so viel passiert, es hat so viel Berührung und Kontakt stattgefunden. Ich denke an den Elefanten aus dem Kreisgespräch, an Trauer und Schmerz, schwarze Steine, Erinnerungen, Vorstellungen, an Gut und Böse und die Frage, ob es das gibt. Aber auch an die seltsame Geborgenheit, an das intensive Gruppengefühl, an Vertrauen, an Worte ohne Worte und an Verstehen ... vielleicht.

Anna Kalkowski

"Verstehen .... vielleicht"
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Juni 2024, 10:07:55
ZitatEine gesetzliche Regelung, die den meisten ultraorthodoxen Männern erlaubte, nicht in der Armee zu dienen, war im vergangenen Jahr abgelaufen. Die Regierung hatte die Regelung daraufhin bis Ende März verlängert. Es ist der Koalition aber nicht gelungen, ein neues Gesetz zu verabschieden. Kritiker prangerten die bisher geltenden Erleichterungen als ungerecht an. Der Gazakrieg hat die Kluft zwischen den Lagern noch einmal vertieft.

Das Oberste Gericht sollte prüfen, ob eine solche Regelung generell rechtens ist – und hat nun entscheiden. »Auf dem Höhepunkt eines schwierigen Krieges ist die Last der Ungleichheit akuter denn je«, heißt es nun in der einstimmigen Entscheidung des Gerichts.
https://www.spiegel.de/ausland/israel-regierung-muss-ultraorthodoxe-laut-oberstem-gericht-zum-militaerdienst-einberufen-a-96a5c9c8-1f23-40f0-afe2-49aacbd884a6
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Juni 2024, 12:26:53
ZitatUS comedian Jerry Seinfeld has hit back at pro-Palestine protesters after disrupting his show at Rod Laver Arena last night.

The shutdown sent the crowd into a fit of laughter, with the hecklers quickly escorted out of the show.

https://x.com/9NewsMelb/status/1804763929844805687
https://www.spiegel.de/panorama/leute/jerry-seinfeld-macht-sich-in-australien-ueber-propalaestinensische-zwischenrufe-lustig-a-74a810eb-b5f6-457d-861f-3e4a16da9031

 :rofl 
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 25. Juni 2024, 20:00:21
In Frankreich zerreisst es gerade die jüdische Gemeinde (die größte Europas, so viel ich weiß) wegen der anstehenden Neuwahlen, die Macron mal schnell so rausgehauen hat. Ganz links fällt "La France insoumise" (LFI) (9% bei den Europawahlen) pausenlos durch heftigen Antisemitismus auf und hat nie den 7. Oktober als Terror kritisiert.

Es hat sich nun aber ganz kurzfristig ein linker Block gegründet, der eine Art Volksfront sein will, um das extrem rechte Rassemblement National unter Le Pen und Bardela zu verhindern. Zu diesem Bündnis gehört auch die Parti Solialiste (sozialdemokratisch), die mit ihrem jüdischen Hauptkandidaten Glucksmann mit 14% erstaunlich viele Stimmen bekommen hat (doppelt so viel wie bei den letzten Europawahlen und 8 mal so viel wie 2022 bei den letzten innerfranzösischen Wahlen). Das Bündnis kam u. a. auch nur zustande, weil LFI dafür zum ersten Mal unterschreiben musste, dass der 7. Oktober ein Terrorakt war. Auch die sehr schwachen Grünen in dieser Volksfront sind recht antisemitisch unterwegs.

Auf der anderen Seite steht Marine Le Pen, die ihr Rassemblement seit Jahren in die politische Wählbarkeit führt und nach außen immer sehr viel Kreide frisst - im Inneren aber nichts geändert hat. Und sie verspricht, Araber, Muslime und Islamisten so schnell es geht rauszuwerfen (oder so).

Auf einmal verkünden einige sehr bekannte jüdische Persönlichkeiten wie Klarsfeld (dessen Frau Beate dem alten Nazi Herrn Kiesinger eine gescheuert hatte) oder Fienkelkraut, dass sie im Fall, dass im 2. Wahlgang nur noch ganz rechts (RN) und ganz links (LFI) zur Wahl ständen, für das rechtsextreme RN stimmen würden. Die seien ja nicht mehr so schlimm und ganz anders als unter dem alten Le Pen und sie würden was gegen die Islamisten tun.

Anscheinend dreht sich die jüdische Gemeinde, die früher mehrheitlich liberal eingestellt war, schon seit der 2. Intifada um 2020 immer weiter nach rechts.

Was für eine verrückte Welt.  :facepalm

Ich liefere noch schnell den passenden Link nach (DEEPL hilft recht gut weiter):
https://infojmoderne.com/2024/06/22/la-tentation-inedite-du-vote-pour-le-rn-chez-les-francais-juifs/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Juni 2024, 19:02:21
ZitatAntisemitismus an Hochschulen beschäftigt jetzt auch den Bundestag. Ein Vertreter jüdischer Studenten warnt: Viele Demonstrationen seien geprägt von Judenhass und Terrorunterstützung, eine gewalttätige Eskalation drohe. Experten berichten, selbst an Grundschulen komme es zu Übergriffen.
[...]
Seine Beispiele: In Bonn würgte ein propalästinensischer Student einen Kommilitonen.

In Berlin wurden rote Dreiecke als Drohung an die Wände gesprüht, ergänzt durch den Namen des FU-Präsidenten Günther M. Ziegler oder der Präsidentin der Humboldt-Uni, Julia von Blumenthal.

Und in Frankfurt am Main schrieb eine an der Organisation eines Gaza-Protestcamps beteiligte linke Aktivistin auf Instagram: Wer sich nicht für Gaza interessiere, habe ,,jede Legitimation das eigene Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit einzufordern" (sic) verwirkt.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article252217374/Judenhass-an-Hochschulen-Dieses-Land-veraendert-sich-so-schnell-in-eine-gefaehrliche-Richtung.html

 >:(
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Juli 2024, 10:33:35
Zitat»Ich komme aus Israel, fragt mich alles«
Wie noch miteinander reden, wenn die Fronten verhärtet sind? Der Israeli Shay Dashevsky hat sich entschieden, einen Gesprächsstand aufzubauen, ausgerechnet auf dem Campus der Technischen Universität Berlin.

https://archive.is/axtjc

Ein bewundernswertes Projekt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Juli 2024, 14:04:36
Ein Rant von Onkel Michael

ZitatDampfplauderei hilft nicht gegen Antisemitismus

https://onkelmichael.blog/2024/06/30/dampfplauderei-hilft-nicht-gegen-antisemitismus/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Juli 2024, 16:32:35
ZitatJohn Spencer, Chair of Urban Warfare Studies at Modern War Institute at West Point

Israel has done more to prevent civilian casualties in war than any military in history — above & beyond what international law requires & more than the US did in its wars in Iraq & Afghanistan -- setting a standard that will be both hard & potentially problematic to repeat. Here are many of the steps the IDF have taken.

https://www.linkedin.com/posts/johnwspencer2018_israel-has-done-more-to-prevent-civilian-activity-7192388569791930368-8RRL/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Juli 2024, 14:42:56
ZitatDas queere Stockholm-Syndrom

Über die sogenannten Queers for Palestine hat man sich in den vergangenen Monaten lieber lustig gemacht, als ihre Strategien und ihr Denken einer Analyse zu unterziehen. Eine Untersuchung, mit welchen Verrenkungen versucht wird, Israel als mindestens ebenso schwulenfeindlich darzustellen wie die palästinensischen Gebiete, welche krude Identifizierung von Queers mit Palästinensern vorgenommen wird und wer neben Judith Butler die theoretischen Köpfe der Bewegung sind.
https://jungle.world/artikel/2024/27/queers-for-palestine-das-queere-stockholm-syndrom

Der Artikel erhält von mir eine ganz besondere Leseempfehlung.  :2thumbs:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 07. Juli 2024, 19:33:19
OT:
Zitat von: Juliette am 25. Juni 2024, 20:00:21Es hat sich nun aber ganz kurzfristig ein linker Block gegründet, der eine Art Volksfront sein will, um das extrem rechte Rassemblement National unter Le Pen und Bardela zu verhindern.

Vive la France!
 :grins2:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 07. Juli 2024, 19:37:23
Zitat von: Peiresc am 07. Juli 2024, 19:33:19... Vive la France!
 :grins2:
Die feuchten Träume Le Pens bleiben wohl solche. Gut so!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 12. Juli 2024, 16:51:43
Lesenswert!  :2thumbs:

ZitatDer Antisemitismus ist für die radikale Linke der letzte Strohhalm vor dem Untergang, der Bedeutungslosigkeit, aber ein Strohhalm stark wie ein Schwert, mit dem man die Reste der kulturellen Hegemonie verteidigen will. Man missbraucht Israel und die Juden als die praktisch Schuldigen für alle Fälle: Israel als der Hort des weißen Kolonialismus und Rassismus und schuld an der Krise im Nahen Osten – nein, nicht die Palästinenser, nicht Iran, nicht Syrien, nicht die Hamas, nicht die Hisbollah, nicht Katar sind es, sondern die Israelis. Aber was den Antisemitismus der Linken gerade gefährlich macht, dass ist seine Bereitschaft, im Kampf gegen Israel und die Juden mit dem Islamismus zu kollaborieren. Auf Demonstrationen kann man das immer wieder erleben. Die Behauptung, ja, falsche Verheißung der Islamisten und anderer Rechtsextremisten, es trügen die Juden die Schuld an der Misere im Nahen Osten, und wenn sie weg wären, dann gäbe es Frieden und Freiheit und Wohlstand, aber zunächst müsse man ihnen Frieden, Freiheit und Wohlstand nehmen, bedeutet in Quintessenz: den Juden das Leben zu nehmen. In den letzten Monaten konnte man verfolgen, dass sich hinter dem diesbezüglichen Aktivismus Hass und Gewalt zwar meist noch zügeln lassen – aber danach drängen, auch hier ausgelebt zu werden.

https://www.salonkolumnisten.com/tolldreiste-taeuschungen/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 12. Juli 2024, 19:55:11
Na ja, die Salonkommunisten... Ich weiß nicht, wer bei denen alles unter "linksradikal" fällt", aber Hauptsache, "Antisemitismus" und "links" werden pauschal und grundsätzlich zusammengedacht und -gedichtet bzw. "Antisemitismus" und "rechts" möglichst entkoppelt. Mit diesem Bestreben sind sie freilich nicht allein.  ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 13. Juli 2024, 08:52:36
Zitat von: Max P am 12. Juli 2024, 19:55:11... aber Hauptsache, "Antisemitismus" und "links" werden pauschal und grundsätzlich zusammengedacht und -gedichtet bzw. "Antisemitismus" und "rechts" möglichst entkoppelt...
Mir ist es ein Rätsel, wie du das aus dem oben von RPGNo1 Zitierten herauslesen kannst.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 13. Juli 2024, 11:01:25
Zitat von: HAL9000 am 13. Juli 2024, 08:52:36
Zitat von: Max P am 12. Juli 2024, 19:55:11... aber Hauptsache, "Antisemitismus" und "links" werden pauschal und grundsätzlich zusammengedacht und -gedichtet bzw. "Antisemitismus" und "rechts" möglichst entkoppelt...
Mir ist es ein Rätsel, wie du das aus dem oben von RPGNo1 Zitierten herauslesen kannst.
Sorry, ja, mein  Eindruck war diesbezüglich falsch, und ich nehme das oben Gesagte, was den verlinkten Salonkommunisten-Artikel angeht, zurück. Was mich an diesem Artikel allerdings nach wie vor stört, ist die mittlerweile völlig selbstverständlich gewordene, hemmungslose Inflationierung des Begriffs "Antisemitismus", gerade in Bezug auf Israelkritik. Letztere kann freilich zu Antisemitismus mutieren, sich mit diesem vermischen oder überhaupt von ihm motiviert sein, muss aber nicht. Israelkritik ist kein Antisemitismus, auch nicht nach dem 7. Oktober. Wenn je doch, müsste dies seriös (d.h. mit einer klar eingrenzbaren Bedeutung) nachgewiesen werden. Tatsächlich wird Antisemitismus aber praktisch immer ganz selbstverständlich unterstellt. Aber das geht natürlich weit über den besagten Artikel hinaus...
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Juli 2024, 14:22:34
ZitatDer US-amerikanische Historiker Jeffrey Herf (https://de.wikipedia.org/wiki/Jeffrey_Herf) forscht zu Antisemitismus. Er spricht darüber, wie historische Ignoranz zur Ablehnung Israels beiträgt.

https://taz.de/Historiker-Herf-ueber-Antisemitismus/!6005857/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 25. Juli 2024, 11:25:30
Tja, die Auswirkungen des Antisemitismus sind inzwischen ganz schön rabiat, auch wenn wie immer als erstes vorweggeschickt wird, dass das nicht rassistisch motiviert sein muss:

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/berlin-unbekannte-verwuesten-israelisch-palaestinensisches-restaurant-kanaan-a-6f938764-7d8e-4384-910f-4db2e63c5968

Ein Israeli und ein Palästinenser, die zusammen ein Restaurant führen, ist wahrscheinlich noch schlimmer, als ein rein jüdisches Restaurant.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Juli 2024, 13:16:45
ZitatAlbanese vergleicht Netanyahu mit Hitler – Abgeordnete fordern ihren Rücktritt

Die Uno-Palästinenserbeauftragte Francesca Albanese ist schon früher mit israelfeindlichen Aussagen aufgefallen. Ein verstörender Post von ihr auf X sorgt nun für den nächsten Eklat.

https://www.spiegel.de/ausland/francesca-albanese-uno-palaestinenserbeauftragte-vergleicht-netanyahu-mit-hitler-a-747b4d56-5696-4cab-ac63-1b398a58ab81

Eigentlich sollte ich aufgrund der bisherigen antisemitischen und israelfeindlichen Äußerungen von Frau Albanese in Verbindung mit ihrer unkritischen Haltung gegenüber palästinensischem Terror nicht verwundert sein. Aber das toppt dann doch alle ihre bisherigen Äußerungen.  #) 

Ich schließe mich den Forderungen an. Die Frau muss unverzüglich von ihrem Posten als UN-Sonderberichterstatterin abberufen werden.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 26. Juli 2024, 13:32:41
Ach, wo. Sie gibt doch nur das wieder, was man bei (fast) jeder Pro-Palästina-Demo auf Transparenten lesen darf. Und sie ist doch pro Palästina, also passt das schon.
/sarcasm

Dass dieser widerwärtige, geschichtsvergessene Vergleich aus dem Mund einer ihrer führenden Mitarbeiterinnen kommt, sollte die UN schnellsten zur Reißleine greifen lassen, wenn sie nicht noch mehr Glaubwürdigkeit verlieren will.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 29. Juli 2024, 12:51:35
Zitat"Dieser Krieg entscheidet sich nicht auf dem Schlachtfeld"
Israels Ex-Geheimdienstchef Ami Ajalon kämpft für eine Zweistaatenlösung. Doch um Frieden zu erreichen, müsse man erst Netanjahu und seine Regierung loswerden, sagt er.

...

Ami Ajalon (79) war Oberkommandierender der israelischen Marine und von 1996 bis 2000 Chef des israelischen Geheimdienstes Schin Bet. Nach dem Ende seiner militärischen Laufbahn war er zu Beginn der Nullerjahre Abgeordneter der Arbeitspartei und für kurze Zeit Hoffnungsträger der politischen Linken. Er war Mitglied des Sicherheitskabinetts unter Premier Ehud Olmert und ist heute Autorund Senior Fellow am renommierten Thinktank Israel Democracy Institute.

...

Ich habe auch nichts dagegen, alle Anführer zu jagen und zu töten. Aber ihr Tod ist nicht der Maßstab, an dem wir heute den Sieg bemessen. Wir müssen verstehen, dass, selbst wenn wir alle Hamas-Leute töten und alle ihre militärischen Einrichtungen zerstören, die Ideologie fortbestehen wird. Am Tag nach ihrem Tod werden ein paar Kinder das nächstbeste Messer nehmen und versuchen, Israelis zu töten. Man kann eine Ideologie nicht allein mit militärischer Macht besiegen.

...

Ich habe viele Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass der Krieg, egal wie viele Menschen ich töten werde, nicht mit militärischen Mitteln beendet werden kann. Man erreicht keinen Frieden dadurch, dass man alle Feinde tötet.

...

Wir kämpfen in zwei Dimensionen: auf dem Schlachtfeld und im Krieg der Ideen. Wir werden keinen Sieg erringen, wenn wir uns nicht mit der Ideologie hinter der Hamas auseinandersetzen. Dieser Krieg entscheidet sich nicht auf dem Schlachtfeld. Wir gewinnen diesen Krieg in dem Moment, in dem die palästinensischen Menschen die Ideologie der Hamas nicht mehr unterstützen. Die fehlende Klugheit, das zu erkennen, ist ein zentrales Versagen der politischen Führung.

Ich glaube wie er, dass eine einigermaßen vernünftige und erst mal provisorische Lösung des Konflikts mit Netanyahu nicht möglich ist. Allerdings bezweifle ich genauso, dass die Hamas und die Palästinenserbehörde dazu willens oder fähig sind. Vermutlich müsste sich der Druck von außen auf alle Kriegsparteien erheblich verstärken. Und solange Iran im Hintergrund pausenlos zündelt, klappt das wohl auch nicht. Na ja, wenn Netanyahu mit seinen rechtsextremen Siedlerministern nicht mehr im Amt wäre, wäre das schon mal ein erster Schritt, aber da wird er wohl alles tun, damit es erst sehr spät dazu kommt. Laut Umfragen würde er Wahlen jetzt schon nicht mehr gewinnen.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 29. Juli 2024, 13:27:13
ZitatWir müssen verstehen, dass, selbst wenn wir alle Hamas-Leute töten und alle ihre militärischen Einrichtungen zerstören, die Ideologie fortbestehen wird.

Ideas are bulletproof.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 29. Juli 2024, 13:32:39
Die Palästinenser werden mit der Muttermilch auf Judenhass getrimmt. Und das kann man natürlich nicht mit der Beseitigung der Hamas lösen.
Niemand in Israel kann das, kein Netanjahu, kein Ajalon, oder wer auch immer.
Auch eine Zweistaatenlösung wird das Grundproblem nicht beseitigen. Solange Israel existiert, wird es keinen echten Frieden geben*.
---------------------------------------------------------------------------------------
* auch wenn ich einen kleinen Hoffnungsschimmer sehe: Ich war gerade in Süd-Zypern (Ostküste) im Urlaub.
Im Hotel gab es sehr breit gestreute Nationalitäten, u.a. Jordanier, Israeli, Libanesen, die friedlich nebeneinader am Pool lagen,
ohne sich an die Gurgel zu gehen. Vielleicht wird das doch etwas, in drei bis fünf Generationen
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 29. Juli 2024, 13:50:03
Zitat von: HAL9000 am 29. Juli 2024, 13:32:39Die Palästinenser werden mit der Muttermilch auf Judenhass getrimmt. Und das kann man natürlich nicht mit der Beseitigung der Hamas lösen.
Niemand in Israel kann das, kein Netanjahu, kein Ajalon, oder wer auch immer.

Ja, sicher. Aber ich vermute, dass kaum ein Mensch weniger geeignet ist, an Vorgesprächen und Verhandlungen dazu teilzunehmen als Netanyahu.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 29. Juli 2024, 14:02:01
Zitat von: Juliette am 29. Juli 2024, 13:50:03... dass kaum ein Mensch weniger geeignet ist...
Mag sein, aber was würde es helfen, eine gemäßigte Regierung in Israel zu haben?
Das gabe es ja schon, geholfen hat es wenig bis nichts. Die Gegenseite wird radikal
und terroristisch bleiben. Auf Generationen. So jedenfalls meine nicht maßgebliche,
pessimistische und vielleicht unfundierte Laienmeinung.
Aber an einer Lösung sind schon Generationen an viel schlaueren Köpfen als ich einer
bin gescheitert. Ich habe keinen Anlass zu glauben, dass sich das (bald) ändern wird.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 29. Juli 2024, 15:06:27
Zitat von: HAL9000 am 29. Juli 2024, 14:02:01Aber an einer Lösung sind schon Generationen an viel schlaueren Köpfen als ich einer
bin gescheitert. Ich habe keinen Anlass zu glauben, dass sich das (bald) ändern wird.

Nach der Lektüre mehrerer Bücher zum Verlauf dieses Konflikts in den letzten 7 Jahrzehnten, hat sich bei mir der Eindruck festgesetzt, dass immer, wenn Israel zu einer Annäherung bereit war, die Palästinenser dagegengefunkt haben und umgekehrt genauso. Irgendwie haben sich die beiden Planeten nie gleichzeitig in einer Umlaufbahn in die gleiche Richtung befunden. Stattdessen sind sie recht oft zusammengerummst und haben beide diverse Schäden davongetragen. Und dabei sind noch gar nicht die anderen Planeten mit ihren wechselnden Anziehungskräften berücksichtigt. Aber ich bin auch alles andere als fachlich gefestigt und wenig optimistisch. Aber gut, Anfang 1944 war auch kaum jemand optimistisch.  8)

Und allein werden sie es sowieso nicht schaffen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Habra am 29. Juli 2024, 17:52:39
Zitat von: Juliette am 29. Juli 2024, 13:50:03
Zitat von: HAL9000 am 29. Juli 2024, 13:32:39Die Palästinenser werden mit der Muttermilch auf Judenhass getrimmt. Und das kann man natürlich nicht mit der Beseitigung der Hamas lösen.
Niemand in Israel kann das, kein Netanjahu, kein Ajalon, oder wer auch immer.

Ja, sicher. Aber ich vermute, dass kaum ein Mensch weniger geeignet ist, an Vorgesprächen und Verhandlungen dazu teilzunehmen als Netanyahu.

Netanyahu und die Hamas sind meiner Meinung nach auf einander angewiesen. Hätte die Hamas am 7. Oktober letzten Jahres den Terroranschlag nicht ausgeübt, könnte es sein, dass Netanyahu durch Neuwahlen abgesetzt worden wäre. Andererseits kann sich jetzt die Hamas auf die militärischen Aktionen im Gazastreifen durch die Regierung Netanyahus berufen und alle möglichen Gestörten in den zivilen und halbzivilen Staaten für sich demonstrieren lassen und außerdem weiterhin Unterstützungsgelder für die Bevölkerung Palästinas in die eigenen Taschen umleiten.
Seltsamerweise sind die Hamasführer (und auch die Führer der Fatah) mit erstaunlich viel privatem Vermögen gesegnet, das eigentlich in dieser Region niemand mit Arbeit oder Dienstleistung erwirtschaften kann.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 30. Juli 2024, 11:09:27
 :2thumbs:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 31. Juli 2024, 22:27:01
Was muss das für den Iran für eine peinliche Blamage sein, wenn der Hamas-Führer
in Teheran kurz nach dem Treffen mit dem neuen Präsidenten getötet wird.
Ich habe allerdings Bedenken, zu welcher eskalierenden Aktion sich der Iran
hinreißen lässt, um das Gesicht zu wahren.
Die Interviews der protestierenden Bevölkerung im Iran (u.a.), die man in einigen Sendern sah,
zeigen mir leider wieder, wie tief der Hass sitzt und wie unauflösbar der Konflikt scheint.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 01. August 2024, 08:45:37
Wenn das stimmt, was ein Freund von mir - der mit einer Iranerin verheiratet ist und sehr oft bei der Familie in Tehran weilt - berichtet, dann sieht man bei diesen Protesten immer die selben "üblichen Verdächtigen".Der Otto-Normal-Perser will in Ruhe seinen Geschäften nachgehen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 01. August 2024, 09:05:34
Zitat von: Schwuppdiwupp am 01. August 2024, 08:45:37... dann sieht man bei diesen Protesten immer die selben "üblichen Verdächtigen"...
Das ist mir klar. Auch ich habe im nahen Freundeskreis ein Ehepaar, in dem die Frau eine Perserin (sie besteht
auf dieser Bezeichnung) ist*. Deren Schwester* pendelt oft, beide sind das krasse Gegenteil der Frauen,
die man in diesen Interviews sieht. Weltoffen, atheistisch/agnostisch, tolerant.
Im Iran ist der Anteil der "Lasst-mich-in-Ruhe-mit-dem-Scheiß"-Bevölkerung wahrscheinlich hoch, im Gazastreifen
wohl eher nicht.
-----------------------------------------------------------------------------------------
* beide haben übrigens jeweils zwei Reisepässe, einen nur für den Iran, da es problematisch ist,
wenn sich im Pass Stempel bestimmter Länder befinden (USA, Saudi-Arabien,...)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 04. August 2024, 15:31:13
Ein interessanter Ausflug in die Geschichte der nicht-askenasischen Juden:

https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/israel-und-die-orientalen/

Und ein ebenfalls interessantes aktuelles Interview mit einem der Journalisten des Artikels, dem Historiker Tom Khaled Würdemann:

https://magazin.zenith.me/de/politik/israel-pal%C3%A4stina-nahostkonflikt-antisemitismus

ZitatWie findet die deutsche Gesellschaft zu einem konstruktiven Diskurs und einem gegenseitigen Zuhören?

Ich sehe die deutschen Medien in der Pflicht: Viele Medienhäuser versuchen nicht einmal, über das Thema Israel-Palästina seriös zu berichten. Das Thema wird von deutschen Medienhäusern oft zu einer innenpolitischen Debatte, in der Analyse und Geschichtskenntnisse nichts wert sind. Wir brauchen Sachlichkeit. Gerade in Deutschland sind übrigens auch wissenschaftliche Kreise stark polarisiert. Zudem hat es in Deutschland nie ein großes Feld der Israel-Palästina-Studien gegeben. Ich hoffe das ändert sich: Der Mangel an Expertise zum Thema ist seit dem 7. Oktober klarer denn je. Das dürfte inzwischen auch in der Forschungspolitik angekommen sein.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 04. August 2024, 15:45:56
Zitat von: HAL9000 am 01. August 2024, 09:05:34Auch ich habe im nahen Freundeskreis ein Ehepaar, in dem die Frau eine Perserin (sie besteht
auf dieser Bezeichnung) ist*.

Interessant. In unserer Abteilung hat vor einigen Jahren eine Studentin ein Praktikum durchgeführt. Ich konnte ihren Namen nicht zuordnen, deswegen habe ich höflich nachgefragt, aus welchem Land sie bzw. ihre Eltern ursprünglich stammen. Ihre Antwort lautet ebenfalls, sie seien Perser. Das scheint mir doch eine ganz bewusste Ablehnung des Mullahregimes zu signalisieren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 04. August 2024, 16:05:56
Das deutet evtl auch auf einen Kulturkampf hin, der schon sehr alt ist?

Handelte Karl Mays großer Orientroman nicht auch von Persien?  8)
ich denke, dass man nicht mit der Islamischen Republik in Verbindung gebracht werden möchte, sondern sich stattdessen mit der alten Kultur identifiziert. Iranisch-Amerikaner und evtl auch sonstige Diaspora-Iraner sind in der Regel stark gegen den modernen iranischen Staat.

Ich hätte sowieso angenommen, das Wort Perser/Perserin nicht mehr politisch korrekt ist.

RPG, der Frage so auszuweichen, auch wenn unabsichlich, ist aber auch doof.
Wenn ich jemanden aus Yugo frage, woher genau er ursprünglich stammt, und der kontert mit "Balkan!". Ab sofort ist er dann für mich ein Balkanesier. Da kenne ich nichts.  :laugh:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 04. August 2024, 16:13:49
Zitat von: zimtspinne am 04. August 2024, 16:05:56RPG, der Frage so auszuweichen, auch wenn unabsichlich, ist aber auch doof.

Vielleicht hat die Studentin auch gesagt, sie kämen aus Persien. Vielleicht lautete meine Frage auch ein wenig anders.    :D

Die ganze Story ist ein paar Jahre her, und ich habe vom damaligen Gespräch weder eine Tonaufnahme gemacht noch unmittelbar danach ein Gedächtnisprotokoll angefertigt.  ;)  Der relevante Aspekt bleibt bestehen: Sie sah sich bzw. ihre Eltern nicht als Iraner bzw. das ursprüngliche Herkunftland als Iran. Ich sehe das schon als politisches Statement von ihr und ihren Eltern.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 05. August 2024, 10:52:47
Zitat von: RPGNo1 am 04. August 2024, 16:13:49... Ich sehe das schon als politisches Statement von ihr und ihren Eltern.
Es ist definitiv (zumindest beim von mir geschilderten Fall) ein politisches Statement.
Sie will nichts mit dem aktuellen Regime zu tun haben. Was aber nicht heißt, dass sie
sich den Schah zurückwünscht.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. August 2024, 11:10:58
Zitat von: HAL9000 am 05. August 2024, 10:52:47Es ist definitiv (zumindest beim von mir geschilderten Fall) ein politische Statement.
Sie will nichts mit dem aktuellen Regime zu tun haben. Was aber nicht heißt, dass sie
sich den Schah zurückwünscht.
Dann sind wir uns in diesem Fall einig. Vielleicht auch unter dem Gesichtspunkt, dass Frauen vor der Machtübernahme der Mullahs ein Maß an persönlicher und auch politischer Freiheit hatten, wie es damals in kaum einem muslimisch geprägten Land üblich war und es auch heute noch in nur wenigen entsprechenden Staaten üblich ist.

Eine interessante Tatsache: Israel und Iran hatten bis 1979 ein eher freundschaftliches Verhältnis miteinander. Nach der Machtübernahme durch die sehr alten weißen frauenfeindlichen Theokraten wurde dieses Verhältnis komplett auf den kopf gestellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Iranisch-israelische_Beziehungen
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 05. August 2024, 11:58:30
Zitat von: RPGNo1 am 26. Juli 2024, 13:16:45...Die Frau muss unverzüglich von ihrem Posten als UN-Sonderberichterstatterin abberufen werden.
In Österreich wird das übrigens so gelöst (https://salzburg.orf.at/stories/3267915/).
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 23. August 2024, 16:08:55
ZitatGefangener Holocaust-Experte tot

Alex Dancyg arbeitete als Historiker und Pädagoge für die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Nun starb er in der Geiselhaft der Hamas.

https://taz.de/Hamas-Geisel/!6028520/

Jede tote Geisel ist eine zuviel und auch wenn an jeder toten Geisel die Hamas die volle Schuld trifft, stimme ich der Ansicht zu, dass Netanyahu für sein politisches Überleben über diese Leichen geht. Er hat den stillschweigenden Vertrag der israelischen Gesellschaft gebrochen, dass niemand zurückgelassen wird - nur deswegen war es ja möglich und begreifbar, dass schon vor Jahren 1000 palästinensische Gefangene für eine Geisel freigelassen wurden.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 23. August 2024, 16:29:57
Solange der Kampf zwischen der Hamas und der IDF weitergeht, solange denkt keiner konkret an Netanjahus zahlreiche Verfehlungen und die anstehenden juristischen Untersuchungen und/oder Prozesse. Netanyahu fühlt sicher. Er hat keinen persönlichen Grund, auch nur eine Verhandlung zun einem wie auch immer gearteten Waffenstillstand zu befürworten.  Das mag nun massiv zynisch und menschenverachtend klingen, aber so sehe ich aktuell leider die Lage.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 28. August 2024, 10:42:01
ZitatAntisemitismus in der Kultur: Kein Geld vom Staat ist keine Zensur

Der Bundestag will dafür sorgen, dass Antisemiten und glühende Israelkritiker künftig nicht mehr mit Staatsknete durchgefüttert werden. Die Betroffenen sind empört.

https://www.ruhrbarone.de/antisemitismus-in-der-kultur-kein-geld-vom-staat-ist-keine-zensur/236830/

Der Artikel bezieht sich u.a. auch auf einen Bericht, der in der taz erschienen ist.

ZitatEine Zensur kommt vielleicht doch
Der Bundestag will Antisemitismus bekämpfen. Seine Resolution ist gut gemeint, aber schlecht gemacht.

https://taz.de/Antisemitismus-Resolution-ist-zu-vage/!6029653/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 28. August 2024, 11:17:20
Zitat von: RPGNo1 am 28. August 2024, 10:42:01
ZitatEine Zensur kommt vielleicht doch
Der Bundestag will Antisemitismus bekämpfen. Seine Resolution ist gut gemeint, aber schlecht gemacht.
https://taz.de/Antisemitismus-Resolution-ist-zu-vage/!6029653/
+1! Und dies:

ZitatSchon jetzt gilt bei Antisemitismusvorwürfen oft ,,Schuldig bei Verdacht". Das wird, wenn diese Resolution kommt, zunehmen. Auf die Ängstlichkeit deutscher Kulturbürokratie ist immer Verlass.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 28. August 2024, 11:48:30
Die IDF hat einen Beduinen aus Gaza befreit und er ist wieder zu Hause:

https://x.com/Israel/status/1828438787245887578
Screenshot 2024-08-28 124436.png

und Noa tanzt wieder, zusammen mit ihrem Papa:

Screenshot 2024-08-28 124549.png
https://x.com/DrewPavlou/status/1828420626375418024

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 28. August 2024, 11:56:01
Und dann hat die IDF noch kurz vor einem riesigen Raketenangriff die Abschussrampen der Hisbollah im Libanon in Klump geschossen.
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/israel-greift-hizbullah-an-bebende-h%C3%A4user-in-libanon/ar-AA1pp1Tl

ZitatKurz vor dem Morgengrauen hatte es an der Nordgrenze zu Libanon den heftigsten militärischen Schlagabtausch gegeben, seit die Schiitenorganisation Hizbullah am 8. Oktober dort eine weitere Front im Gazakrieg eröffnet hat. Nach israelischen Armeeangaben hatten mehr als 100 Kampfflugzeuge 1000 Raketenabschussvorrichtungen in Libanon angegriffen.


In Israel wurde ein Hühnerstall durch den Hisbollahraketen getroffen.

Screenshot 2024-08-28 125215.png

Screenshot 2024-08-28 125157.png

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 28. August 2024, 12:23:49
https://x.com/AdinHaykin1/status/1828508811700678681

Screenshot 2024-08-28 132331.png

 :laugh:  :laugh:  :laugh:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 28. August 2024, 16:36:22
ZitatHier kommt eine der Absurditäten der europäischen und eben auch Teilen der deutschen Linken zum Tragen: die völlige Ignoranz gegenüber islamistischem Imperialismus, Kolonialismus und Terror. Gerade nach dem 7. Oktober war zu beobachten, dass von links der islamistische, antisemitische Eroberungsterror ignoriert, verharmlost, beschönigt oder gar gutgeheißen und »supportet« wurde. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Eine der widerlichsten, falschesten, menschenfeindlichsten Umdeutungen lautete : »Was dachtet ihr, wie Dekolonisierung aussieht?« Eine faschistische, vollkommen realitätsaverse Haltung, die auch in Europa beobachtet werden konnte. Die Hamas hat diese Pseudo-»Dekolonisierung« in Form des Massenmords samt Massenvergewaltigung an vor allem jüdischen Zivilist:innen weltweit bei Muslimen wie bei Linken vermarktet. Mit verstörendem Erfolg. Die Hamas folgt einer zutiefst rechtsextremen Ideologie. Sie beinhaltet
  •     die Beschneidung von Frauenrechten samt
  •     Fixierung auf Frauen als »Gebärmaschinen«,
  •     Homo- und Transphobie sowie Hass auf alles Nicht-Binärgeschlechtliche,
  •     die Bereitschaft, Menschenleben zu opfern,
  •     den Mythos der eigenen Überlegenheit samt Abwertung der Andersartigkeit,
  •     offenen Rassismus (ja, auch Islamisten sind knallrassistisch),
  •     die Ablehnung der Vermischung außerhalb der eigenen ethnischen oder religiösen Gruppe,
  •     die Vorstellung einer Art Endkampf, in dem es um alles gehe und deshalb auch alles erlaubt sei
  •     und nicht zuletzt natürlich Judenhass.
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/mordanschlag-in-solingen-diesmal-koennte-sich-tatsaechlich-etwas-aendern-kolumne-a-7a954bd2-b496-4fe4-8900-f2755743c3d3
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 28. August 2024, 17:22:55
Tja, da muss ich dem Irokesen glatt mal zustimmen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 28. August 2024, 19:28:19
Ja, ein interessanter Beitrag wieder von Sascha Lobo. Ich habe in meinem Umfeld im Moment ziemliche Probleme mit diesen Leuten die sich als links und offen und antirassistisch und antiimperialistisch und was weiß ich noch alles betrachten. Die einen schwenken auf Wagenknecht oder Mélenchon, weil ja die Amis (und von denen befohlen die NATO) Schuld sind, dass Putin in die Enge getrieben wurde und die Ukraine überfallen musste. Die anderen lesen Bücher von irgendwelchen Postkolonialisten und erfahren seitenweise neue schreckliche Verbrechen der Israelis (und in Verlängerung natürlich auch der Amis) in den letzten 80 Jahren... Es ist frustrierend, weil man in keiner Diskussion die geringste Chance hat, Gegenargumente anzubringen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 28. August 2024, 21:13:26
ZitatJerusalem (dpo) - Die UNESCO hat heute den Nahostkonflikt offiziell zum Weltkulturerbe erklärt. Die Organisation will dadurch garantieren, dass eines der wichtigsten Denkmäler menschlicher Idiotie nicht eines Tages durch Einsicht und Kompromissbereitschaft vernichtet wird.

UNESCO-Sprecherin Michelle Levevre begründete den überraschenden Neuzugang auf der Liste des Welterbes: "Mit seiner über 100-jährigen Geschichte ist der Nahostkonflikt eine der wenigen Konstanten der Neuzeit. Die Wurzeln der Auseinandersetzung reichen sogar zurück bis in die Antike. Außerdem ist der Nahostkonflikt ein weitaus aussagekräftigeres Zeugnis für das Wesen der Menschheit als sämtliche Pyramiden, Schlösser oder Buddhastatuen zusammen."
https://www.der-postillon.com/2013/08/unesco-erklart-nahostkonflikt-zum.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 28. August 2024, 23:05:01
Ich frage mich, wie sie immer solche schrägen Themen finden.  :P
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 29. August 2024, 16:21:53
PS: Ich meine damit, dass mir sowas nie einfällt, falls das unklar war. Als Gagschreiberin wäre ich nicht begabt.  ;)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 05. September 2024, 07:25:51
https://www.ruhrbarone.de/dortmund-palaestina-aktivisten-verhinderten-auffuehrung-eines-films-ueber-die-hamas-pogrome-am-7-oktober/237138/

Dortmund: Palästina-Aktivisten verhinderten Aufführung eines Films über die Hamas-Pogrome am 7. Oktober

ZitatIn Dortmund verhinderten heute Abend Palästina-Aktivisten im Dortmunder U die Aufführung des Films ,,Screams before Silcence". Für Screams before Silcence interviewte die  Sheryl Sandberg, ehemalige COO von Meta und Gründerin von LeanIn.org, mehrere Augenzeugen, freigelassene Geiseln, Ersthelfer, medizinische und forensische Experten sowie Überlebende der Hamas-Massaker.

Schon vor der Aufführung rannte ein Mann mit einer Palästinenser-Fahne durch den Vorführraum, in dem sich mehrere Aktivisten befanden, dann wurde der Film abgesagt, anschließend wurde noch Feueralarm ausgelöst.

Der Film ist auf Youtube verfügbar:
https://www.youtube.com/watch?v=zAr9oGSXgak&embeds_referring_euri=https%3A%2F%2Fwww.ruhrbarone.de%2F&source_ve_path=MTc4NDI0
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 05. September 2024, 08:44:42
 #)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 05. September 2024, 14:03:13
Zitat von: Schwuppdiwupp am 05. September 2024, 08:44:42#)
+1

Das stört halt massiv das Geschäftsmodell der unschuldigen Opfer, die genozidal von Juden abgeschlachtet werden.
Sehr entlarvend. Wird sie aber nicht stören, der Realität waren sie auch schon vorher entrückt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. September 2024, 16:43:33
Eine Rezension von Joseph Kuhn

Zitat,,After Woke" – eine Rezension in sieben Zeilen

Das Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 hat vielfältige Parteinahmen provoziert, manche auch einfältig, und manchmal hochgradig irritierend. Wie kommen beispielsweise Menschen, die sich ein Leben lang für Frauenrechte, gegen die Todesstrafe, für die Demokratie usw. eingesetzt haben, plötzlich dazu, Vergewaltigungen und brutalste Morde eines organisierten Mobs als Akt einer ,,Befreiungsbewegung" zu verteidigen?

Jens Balzer, Wikipedia zufolge ,,Journalist, Musikkritiker, Comicszenarist und Sachbuchautor", hat dazu bei Matthes & Seitz einen Essay ,,After Woke" veröffentlicht, 105 Seiten für 12 Euro. Dazu hier wieder eine 7-Zeilen-Rezension (korrekterweise eine ,,7-Absätze-Rezension", aber ...):

https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2024/09/09/after-woke-eine-rezension-in-sieben-zeilen/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 09. September 2024, 17:11:27
Auch in Strasbourg können Sachen nicht mehr stattfinden:

https://www.cinema-star.com/newsletter/865974

Mit Deepl übersetzt:

ZitatMITTEILUNG

Wir sagen das Shalom Europa Festival ab, das vom 8. bis 10. September 2024 im STAR-Kino stattfinden sollte. 16 Jahre Zusammenarbeit brechen angesichts des Drucks zusammen, der vom Comité Palestine-Unistras', AES-Alternative Etudiante Strasbourg, Marches Palestine 67, Jeune garde Strasbourg, dem Collectif Palestine 67 und dem Collectif Judéo-Arabe et citoyen pour la Palestine ausgeübt wird.

Die Entscheidung zur Absage wurde getroffen, um dem angespannten Kontext nicht noch mehr Gewalt hinzuzufügen und die Beschäftigten und das Publikum zu schonen.

Die Form, in der die Absage des Festivals über soziale Netzwerke und deren Buzz-Effekt gefordert wird, stellt eine Gefahr für Toleranz, Austausch und Aufbau dar, da die Äußerungen ohne Kontext zirkulieren. Die Zweifel, die an der Integrität der STAR-Kinos geäußert werden, und der Vorwurf der Komplizenschaft mit Israel sind das Ergebnis gefährlicher Amalgamierungen.

Denn die Star-Kinos lehnen den Völkermord in Gaza ebenso unmissverständlich ab wie sie die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln fordern.

Die Star-Kinos sind ein offenes Haus, in dem es um den Austausch und die Verbreitung von Ideen und Sensibilitäten geht. So bieten wir durch die Filme, die Festivals und das Publikum, das empfangen wird, einen geschützten Raum, um über die Welt nachzudenken. Wir sind ein Ort, an dem Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Unterdrückung und Gewalt in all ihren Formen bewusst gemacht und angeprangert werden können.

Die redaktionelle Linie der Star-Kinos hat es bisher ermöglicht, das Palästinensische Filmfestival und das Israelische Filmfestival gleichermaßen zu beherbergen.

Die Absage von Shalom Europa ist ein Sieg für einige, aber ein Misserfolg für alle.

Der Boykottaufruf negiert alle Filme aus israelischer Produktion, die auf dem Festival gezeigt wurden und die den Staat Israel manchmal ziemlich direkt angriffen. Shalom Europa hat uns gelehrt, dass die besten pro-palästinensischen Filme von Frankreich und Israel produziert wurden, weil das Kino eine Gegenmacht innerhalb der Macht war.

Der Aufruf zum Boykott verleugnet unseren Beruf und unseren Platz und gefährdet den Akt der Filmprogrammierung selbst.

Stéphane Libs - Geschäftsführer der STAR-Kinos
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 15. September 2024, 10:34:21
Das israelitische Konsistorium von Straßburg wird nach der Absage des Festivals Shalom Europa Klage einreichen: ,,Wir waren empört und bestürzt".

https://france3-regions.francetvinfo.fr/grand-est/alsace/le-consistoire-israelite-de-strasbourg-va-porter-plainte-apres-l-annulation-du-festival-shalom-europa-nous-avons-ete-scandalises-et-consternes-3031844.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 17. September 2024, 17:11:39
ZitatBei einem mutmaßlich koordinierten Angriff im Libanon sind nach Regierungsangaben acht Menschen durch explodierende Telekommunikationsgeräte getötet worden. 2.750 Menschen wurden demnach verletzt. Die sogenannten Pager, die von der Hisbollah zur Kommunikation genutzt werden, waren fast zeitgleich explodiert, hieß es aus dem Umfeld der Miliz.
[...]
Im Raum steht die Frage, ob Israel die Geräte als Angriff auf Hisbollah-Kämpfer womöglich gezielt zur Explosion gebracht haben könnte. Libanesische Nachrichtenagenturen sprachen von einem "beispiellosen feindlichen Sicherheitsvorfall". Die Pager seien mittels fortschrittlicher Technik zur Explosion gebracht worden. Aus Hisbollah-Kreisen hieß es, die Vorfälle seien die Folge eines Eindringens Israels in das Kommunikationssystem der Miliz. Die israelische Armee kommentierte die Bericht bislang nicht.

Um israelische Angriffe auf das Hisbollah-Kommunikationssystem zu verhindern, waren die Mitglieder seit Beginn des Gaza-Kriegs dazu aufgefordert worden, auf Mobiltelefone zu verzichten. Drei Mitarbeiter aus Sicherheitskreisen sagten der Nachrichtenagentur Reuters, bei den Pagern habe es sich um neueste Modelle gehandelt, die die Hisbollah in den vergangenen Monaten eingeführt habe.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/libanon-hisbollah-pager-102.html

Ich würde es den israelischen Geheimdiensten zutrauen, dass sie diese Aktion durchgezogen haben.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 17. September 2024, 17:48:33
auf diese Ursuppen-pager waren die Terroristen (Hamas auch) übrigens mächtig stolz, und wie sie damit Israel austricksen, indem sie auf moderne Technologie verzichten.
Ich hatte das mal in einer Doku gesehen, in der etliche Terroristen aus verschiedenen Terrorgruppen zu Wort kamen.
Ich frage mich, ob es viele eingeschleuste Israelis in diesen Abteilungen der Terrorbanden gibt - das stelle ich mir schon selbstmörderisch vor, so einen job zu machen.

dazu fällt mir gerade noch ein, in der Doku erzählten sie, dass sie größtenteils sogar ganz auf technische Kommunikationsmittel verzichten, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Die Pager waren glaub jetzt ne falsche Erinnerung von mir.... ;)
na, jedenfalls wurden sie ihnen jetzt scheinbar zum Verhängnis, sollten sie am besten etwas eigenes erfinden (haha)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 17. September 2024, 19:11:50
Bin ich jetzt blöd, aber wie soll man irgendwelche Geräte ohne Sprengstoff irgendeiner Art zum Explodieren bringen?

Vielleicht kann mir das ja jemand erklären?
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 17. September 2024, 19:29:15
Zitat von: Juliette am 17. September 2024, 19:11:50Bin ich jetzt blöd, aber wie soll man irgendwelche Geräte ohne Sprengstoff irgendeiner Art zum Explodieren bringen?

Vielleicht kann mir das ja jemand erklären?

Ich bin kein Ingenieur oder Physiker, aber es werden die Akkus der Pager sein, die zur Explosion gebracht wurden. Marktcheck liefert eine Erklärung dazu.

https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/akku-brand-explosion-100.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 17. September 2024, 20:27:43
Hm, ja, jetzt weiß ich schon mal, was explodiert ist. Aber wie bringt man die ganzen Akkus und nur die richtigen gezielt zum explodieren? Glaubt man, dass nur die Hisbollah Pager hat und schickt ein irgendwie geartetes Signal an alle eingeschalteten Pager? Und was für ein externes Signal könnte tausende Pager zur Explosion bringen? Und wie erkennt das Signal, welche Lithiumakkus explodieren sollen? Und werden dann irgendwann Terroristen oder Diktatoren in der Lage sein, alle Handys einer Region zur Explosion zu bringen? Hm.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Typee am 17. September 2024, 20:30:08
Zitat von: Juliette am 17. September 2024, 20:27:43Hm, ja, jetzt weiß ich schon mal, was explodiert ist. Aber wie bringt man die ganzen Akkus und nur die richtigen gezielt zum explodieren? Glaubt man, dass nur die Hisbollah Pager hat und schickt ein irgendwie geartetes Signal an alle eingeschalteten Pager? Und was für ein externes Signal könnte tausende Pager zur Explosion bringen? Und wie erkennt das Signal, welche Lithiumakkus explodieren sollen? Und werden dann irgendwann Terroristen oder Diktatoren in der Lage sein, alle Handys einer Region zur Explosion zu bringen? Hm.

... indem man die Lieferung einer ganzen Charge von Pagern aus China abfängt, dieselben mittels eines präparierten Akkus und eines Funkempfängers manipuliert und dann wieder auf den Weg bringt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 17. September 2024, 21:08:11
Es gibt auch Videos von den Explosionen, z.B. hier: https://www.focus.de/panorama/welt/explodierende-pager-im-libanon-ueberwachungskamera-filmt-explosion-an-obststand_id_260319916.html

Das ist definitiv ein Sprengsatz (keine "explodierenden" Lipos, das sieht ganz anders aus). Ist zwar ne brutale Aktion, aber ich muss schon sagen: das bekommen nur Leute hin, die ne Menge Grips haben. Spricht sehr für Israel :-X
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 18. September 2024, 01:38:06
Screenshot_20240917-165514.png

Es ist ja nicht offiziell, wer das war, aber da sind viele Leute, gerade Profis, ganz schön beeindruckt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 18. September 2024, 06:31:22
Zitat von: Typee am 17. September 2024, 20:30:08.. indem man die Lieferung einer ganzen Charge von Pagern aus China abfängt,

Also haben sie anscheinend so was gemacht und dann Sprengstoff mit Zündvorrichtung reingebastelt.

https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-krieg-news-liveticker-hisbollah-libanon-kriegsziele-pager-explosionen-lux.NqUifNZ7ZekCM6PsWp75HK

ZitatDemnach sollen die Pager, die erst vor wenigen Tagen bei den Hisbollah-Kämpfern eingetroffen sind, zuvor manipuliert worden sein.  Den Berichten zufolge soll die Operation vom israelischen Militär sowie von mehreren Geheimdiensten ausgeführt worden sein. Die Miliz hatte bereits zuvor Israel hinter den Explosionen vermutet und mit Vergeltung gedroht. Israel selbst hat sich bisher nicht geäußert.

Die New York Times berichtet, neben der Batterie der Pager seien Sprengstoff und ein Schalter angebracht worden, der sich aus der Ferne auslösen ließ. Der Sprengstoff habe demnach 30 bis 60 Gramm gewogen. An die betroffenen Pager sei dann eine Nachricht gesendet worden, die den Zündmechanismus auslöste.

Mein (auf jeden Fall verbesserungsfähiges) technisches Weltbild ist wieder in Ordnung.  ;)

PS: Ich vermute, dass der Iran diese Pager bestellt und verteilt hat, auch in Syrien sollen Pager explodiert sein und auch der Botschafter im Libanon soll ja verletzt sein.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. September 2024, 06:50:19
Zitat von: Juliette am 18. September 2024, 06:31:22Also haben sie anscheinend so was gemacht und dann Sprengstoff mit Zündvorrichtung reingebastelt.

https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-krieg-news-liveticker-hisbollah-libanon-kriegsziele-pager-explosionen-lux.NqUifNZ7ZekCM6PsWp75HK (https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-krieg-news-liveticker-hisbollah-libanon-kriegsziele-pager-explosionen-lux.NqUifNZ7ZekCM6PsWp75HK)

Danke für den Link. Angeblich soll es dem Mossad gelungen sein, die Pager bereits bei der Herstellung in Europa zu manipulieren.

https://rp-online.de/politik/ausland/israel-soll-hisbollah-pager-bereits-bei-herstellung-manipuliert-haben_aid-119069689
https://www.n-tv.de/politik/So-koennten-die-Hisbollah-Pager-manipuliert-worden-sein-article25234840.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Typee am 18. September 2024, 09:33:23
Bei der Menge der Fälle wird es wohl weniger eine handwerkliche Manipulation an einzelnen abgefangenen Geräten gewesen sein, ich tippe eher auf einen Austausch einer Lieferung gegen vorab manipulierte Pager, so kommt es nicht zu auffälligen Verzögerungen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 18. September 2024, 10:54:27
Zitat von: Typee am 18. September 2024, 09:33:23Bei der Menge der Fälle wird es wohl weniger eine handwerkliche Manipulation an einzelnen abgefangenen Geräten gewesen sein, ich tippe eher auf einen Austausch einer Lieferung gegen vorab manipulierte Pager, so kommt es nicht zu auffälligen Verzögerungen.

Sehr spannend, darüber zu spekulieren. Dann müsste meines Erachtens die taiwanesische Herstellerfirma mit einbezogen sein (die das natürlich abstreitet). Für die müsste es ein Leichtes sein, zu sagen, dass so eine große Bestellung ein paar Tage länger dauert - ohne dass ein Kunde Verdacht schöpft. Ich wusste auch gar nicht, dass taiwanesische Firmen solche Geräte in Europa bauen lassen, wie sie behaupten. Die Pager vorab zu manipulieren, halte ich für schwer durchführbar, das Risiko, dass dann keine Bestellung dafür eingeht, ist doch sehr groß. Eventuell haben amerikanischer und israelischer Geheimdienst Taiwan und die Firma kontaktiert, bei der die Hisbollah schon früher immer wieder gekauft hat. Und bei der nächsten Großbestellung losgeschlagen. Sagt Juliette Bond.  ;)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 18. September 2024, 10:59:57
Welche zwei Dinge sind unendlich?

Das Universum und die Terrorgruppen-Dummheit: 
Aus der Fremde angelieferte Geräte keiner Überprüfung zu unterziehen.
Würde ich als einfacher Privatdetektiv sogar machen  :P
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. September 2024, 15:52:22
ZitatMojtaba Amani ist am Dienstag im Libanon erheblich schwerer verletzt worden als zunächst gedacht. Laut »New York Times«, die sich auf anonyme Quellen innerhalb der iranischen Revolutionswächter beruft, verlor Amani bei der Explosion eines Pagers ein Auge, das zweite soll schwer verletzt worden sein.

Ob Irans Botschafter im Libanon eines der kleinen Kommunikationsgeräte besaß oder neben jemandem stand, der eines hielt, ist ungeklärt. Doch das Verletzungsmuster spricht dafür, dass er selbst eines bei sich trug. Die Pager, die am Dienstag zu Tausenden überall im Libanon explodierten (alle Hintergründe lesen Sie hier), waren so programmiert, dass sie vor der Detonation für einige Sekunden piepten. Das sollte wohl für größtmögliche Verletzungen im Gesicht sorgen, wenn ihre Besitzer auf das Display nach einer eingegangenen Nachricht suchten.

Doch warum sollte der iranische Botschafter einen der Pager benutzen, die von der Hisbollah für ihre Kader und Kämpfer angeschafft worden waren? Weil Irans Führung engsten Kontakt zur Hisbollah hält und bei fundamentalen Entscheidungen der libanesischen Milizpartei das letzte Wort hat.
https://archive.is/clw7J

ZitatDie verheerende Sprengstoff-Attacke auf die Hisbollah wurde wohl durch eine einzelne Textnachricht ausgelöst. IT-Experten erklären, wie die Miliz es den Angreifern einfach machte.
https://archive.is/WDJth
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 18. September 2024, 16:09:56
Ich muss bei aller und bei mir sehr großen Sympathie für Israel sagen, diese Aktion war so abenteuerlich wie die Gebissverhältnisse im Mittelalter.

Erinnert mich auch gerade an den Kommissar in "Es geschah am helllichten Tag", als er der entsetzten Mutter bei der Beichte seines experimentellen Köder-Setups sagte: Ich habe mich geirrt. Man kann ein Kind nicht rund um die Uhr überwachen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. September 2024, 16:23:14
Es ist noch nicht vorbei im Libanon. Nun sind Handfunkgeräte von Hisbollah-Mitgliedern explodiert.

ZitatNachdem am Dienstag im Libanon Tausende Pager explodiert waren, sind nun Handfunkgeräte detoniert. Im Süden des Landes und in der Hauptstadt Beirut soll es mehr als 100 Verletzte geben. Offenbar war wieder die Hisbollah das Ziel.

https://www.spiegel.de/ausland/libanon-berichte-ueber-weitere-detonationen-a-39f6c9b7-97ff-479b-bdea-200bdb8f3f6c
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 18. September 2024, 16:29:16
Zitat von: zimtspinne am 18. September 2024, 16:09:56Ich muss bei aller und bei mir sehr großen Sympathie für Israel sagen, diese Aktion war so abenteuerlich wie die Gebissverhältnisse im Mittelalter.

Wird hier ganz gut aufgedröselt:
https://www.sueddeutsche.de/politik/hisbollah-attacke-pager-explosion-voelkerrecht-lux.MNDCNXDwPJ36DEnBAZLxDY

ZitatVon den vielen Nicht-Kämpfern ganz zu schweigen. Auch sie sind, wenn man den ersten, noch unübersichtlichen Berichten aus Libanon folgt, in großer Zahl betroffen. Die Rede ist etwa von Ärzten, die ebenfalls per Pager mit der Hisbollah in Kontakt standen, ohne aber selbst Kombattanten zu sein. ,,Hundertprozentige Präzision wird nach dem humanitären Völkerrecht nicht verlangt, weil sie auch überhaupt nicht möglich ist", sagt der Jurist Stefan Talmon. Bei einem legitimen Militärschlag gegen feindliche Kombattanten kann es unumgänglich sein, dass auch ein paar wenige Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen werden. Solange es nur wenige sind – ,,Verhältnismäßigkeit" nennen das Juristen – gehört das zu den Härten eines Krieges leider dazu.

,,Hier kommt es am Ende auf die Zahlen an", meint Stefan Talmon. ,,Wie viele Menschen, die bei dieser Mossad-Aktion verletzt oder getötet wurden, waren wirklich legitime Ziele? Und wie viele waren es nicht?" Das könne man aus der Ferne nicht so schnell beurteilen. Das müsse sich erst noch zeigen. Eines sei aber klar. Bei der Wahl seiner Waffen habe Israel – wie jeder andere Akteur in einem Krieg – die Pflicht, sich selbst kritisch zu fragen, ob der ,,konkrete und direkte" militärische Vorteil, den man sich erhoffe, so groß sei, dass er die Schädigung von Zivilisten ausnahmsweise aufwiegen könne.

Der Schlag trifft die Hisbollah empfindlich. Die Pager funktionierten wie ein Nervensystem. Die Hisbollah ging davon aus, dass ihre Geräte abhörsicher seien. Nur wer zum engeren Kreis gehörte, bekam eines. Im Militärjargon spricht man von einem ,,Command and control"-Netzwerk. Und genau dieses Netzwerk ist durch die Operation, zu der sich Israel nicht bekannt hat, nun kompromittiert. Eine ,,Untergrabung der Kampfmoral" sei das, sagt der Völkerrechtler Talmon. Er meint: Wie groß der militärische Nutzen dieses Schlags am Ende wirklich sei, müsse sich erst noch zeigen.

Aber je größer, desto eher dürfe sich Israel in seiner Annahme bestätigt sehen, dass es in Ordnung gewesen sei, dafür eine gewisse Anzahl ziviler Opfer in Kauf zu nehmen. Zumindest nach den Regeln des Völkerrechts.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 18. September 2024, 18:32:07
Zitat von: Juliette am 18. September 2024, 16:29:16Nur wer zum engeren Kreis gehörte, bekam eines.

Das war aber ein überraschend großer "Innerer Kreis" ... :gruebel
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 18. September 2024, 18:54:18
Zitat von: Juliette am 18. September 2024, 16:29:16Wird hier ganz gut aufgedröselt:

ah danke, war noch nicht dazu gekommen, das selber nachzulesen.

Israel nahm ja schon einige solcher Hochpräzisionsschläge vor, die waren aber -meiner Laienmeinung nach- tatsächlich etwas, das man so nennen konnte.

Schiefgehen kann immer was und Krieg ist Krieg, da gibt es keine friedlichen Taktiken.
Hier aber hätte so viel schiefgehen können, da diese Pager, einmal in anderen Händen, alle möglichen unvorhergesehenen Pfade hätten einschlagen können.
Was wenn die Hisbollah entschieden hätten, die Pager gar nicht zu nutzen und sie an Schulen oder Krankenhäuser weiterzugeben?
Ich weiß nicht wirklich, wofür man die genau nutzt, hab aber in Filmen schon öfter Krankenhauspersonal und vor allem Ärzte damit gesehen.
Oder ihnen wäre die Manipulation aufgefallen und sie hätten sie aus taktischen Gründen an Krankenhäuser weitergereicht? Dass die ihre eigene Bevölkerung ohne zu Zögern opfern, ist ja bekannt.
Viele unkontrollierbare Variablen.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: eLender am 18. September 2024, 20:44:37
Soweit ich das bisher gelesen habe, hat das ziemlich genau die getroffen, die man treffen wollte. Es gibt immer Kollateralschäden. Klingt brutal, aber im Krieg ist nichts mehr so, wie es unter zivilisierten Menschen sein sollte. Israel ist existenziell bedroht, das war zwar schon immer so, aber in der letzten Zeit hat das deutlich verschärft. Man kann so etwas kaum feiern, das werden die Israelis wahrscheinlich auch nicht groß tun. Und bei aller Brutalität: die Israelis kalkulieren immer so, dass es möglichst wenige Unschuldige trifft. So etwas muss man erst mal hinbekommen, es ist eine neue Art der Kriegsführung, die auch die technologische Überlegenheit demonstriert. Ist vll. auch eine Art Abschreckung.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Max P am 18. September 2024, 21:12:05
DIE Israelis gibt es sowieso nicht.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 19. September 2024, 14:45:34
https://www.der-postillon.com/2024/09/pager.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 19. September 2024, 16:29:52
ZitatThe New Tolerance Campaign has secured $1,000,000 to underwrite expenses for an LGBTQ Pride Parade in Gaza or the West Bank!

For nearly a year, "Queers for Palestine" and allied groups have insisted that Hamas and the Palestine Liberation Organization (PLO) are "inclusive" — here's their chance to prove it.

We started this campaign to contrast the lives of LGBTQ individuals in the Palestinian territories and Israel. It has evolved into a realization that achieving Palestinian recognition for LGBTQ rights could lead to true liberalization of the Arab world — and thus, eventually, peace.

Right now, there is a clash of values between Israel and most of the Arab world. In Israel, gay people can live their lives openly, while the Arab world views them with disdain. Homosexuality is illegal in many Arab countries. The NTC $1,000,000 Gay Pride Parade Challenge holds the potential to awaken acceptance and greater tolerance in the Arab world.
https://newtolerance.org/topcampaign/palestinian-gay-pride-parade-1000000-challenge/

Judith Butler wird begeistert sein und sich sicher dazu bereit erklären, live die Eröffnung der Parade in Gaza-Stadt/der Westbank zu verkünden. Vielleicht finden sich ja auch in Deutschland ein paar engagierte "progressive" StudentX und ProfessX, die die Anreise der Teilnehmenden nach Gaza oder die Westbank organisieren und dann während der Parade in regenbogenfarbener Kleidung den Ordnungsdienst übernehmen.   :teufel
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 20. September 2024, 11:27:45
Pager-Angriff: Medienkritiker sieht Entmenschlichung in Berichten

In den Berichten über die Explosionen von Pagern im Libanon sei eine Faszination über die technische Machbarkeit des Angriffs spürbar, kritisiert Fabian Goldmann. Über die zivilen Opfer erfuhr man nichts, so der Medienkritiker.

https://www.deutschlandfunkkultur.de...e7397-100.html

Einordnung (von mir):

twixert unter @goldi, wo man sich ein gutes Bild über seinen Aktivismus machen kann. Er schreibt viel über Islamophobie, bezeichnet sich als formal Islamwissenschaftler und publiziert gern im Neuen Deutschland, Telepolis, MiGAZIN, bei den Nachdenkseiten wohl nicht mehr pro-iranisch, aber immer gerne auf der Seite von Islamisten.

Habe schon die ganze Zeit gegrübelt, wie die Pager auch genannt werden und fiel mir eben wieder ein: Beeeeeeeeper.
Mein US Navy Exfreund hatte so ein Ding wie auch alle anderen, mit dem Sinn und Zweck der Einwegkommunikation bzw keine Widerrede auf Kommandos. Womöglich auch aus Sicherheitsgründen, in der Basis und unterwegs auf USS subs, wo er auch streckenweise über Monate war. Kann mich nicht mehr genau erinnern, aber die wurden auch ganz normal im Alltag beim "Ziviljob" gerne genutzt.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 20. September 2024, 11:57:39
Zitat von: zimtspinne am 20. September 2024, 11:27:45Pager-Angriff: Medienkritiker sieht Entmenschlichung in Berichten

In den Berichten über die Explosionen von Pagern im Libanon sei eine Faszination über die technische Machbarkeit des Angriffs spürbar, kritisiert Fabian Goldmann. Über die zivilen Opfer erfuhr man nichts, so der Medienkritiker.
Da ist Herr Goldmann nicht der einzige, der eine ausgewogenene Beurteilung missen lässt. Im stern äußert sich die Journalistin Susanne Nasr wie folgt [Hervorhebung von mir]:

ZitatTerror aus der Hosentasche
Es hätte jeden im Libanon treffen können, überall

Der über lange Zeit hinweg vorbereitete Angriff mag vor allem Mitgliedern und Kämpfern der libanesischen Hisbollah-Miliz gegolten haben – durch die Art der Ausführung und das Timing haben die Angreifer jedoch bewusst in Kauf genommen, dass es jeden und jede im Libanon treffen konnte, überall.
[...]
Gezielter Angriff auf Terroristen? Wohl kaum. Regel Nr. 11 des Humanitären Völkerrechts besagt: "Unterschiedslose Angriffe sind verboten." Dazu gehören alle Angriffe, "bei denen Kampfmethoden oder -mittel angewendet werden, die nicht gegen ein bestimmtes militärisches Ziel gerichtet werden können".

https://www.stern.de/politik/ausland/libanon---terror-aus-der-hosentasche--es-haette-jeden-treffen-koennen-35078734.html

Terror? Was ist mit dem Terror, sprich Raketenangriffen, mit welchem die Hisbollah aus Solidarität mit der terroristischen Hamas seit Monaten Israel überzieht? Was ist mit den zahlreichen zivilen israelischen Opfern, zu denen Juden und Moslems, Christen und Drusen zählen?

Gezielter Angriff? Ja, es war ein gezielter Angriff, denn die manipulierten Pager wurden von der Hisbollah-Führungsebene, namentlich Hassan Nasrallah,  geordert und an an wichtige Mitglieder ausgegeben. Für Hamdan Normallibanese waren die Teile jedenfalls nicht angedacht und wurden auch nicht ausgegeben. So wurden zivile Opfer minimiert, auch wenn sie unglücklicherweise nicht ausgeschlossen werden konnten.

Ach ja, wieso besaß eigentlich der iranische Botschafter im Libanon ebenfalls einen Hisbollah-Pager? Hm...

Zuletzt die Einschätzung eines Fachmanns zum Völkerrecht.

ZitatIn jedem Fall gelte die Pflicht, entsprechende Vorsichtmaßnahmen zu treffen, sagt Völkerrechtler Steiger. Es müsste also sichergestellt werden, dass nur Kombattanten Ziele von Angriffen sind. Faktisch kommt es jedoch durchaus vor, dass diese Grenzen in Kriegssituationen überschritten werden - die Pager-Explosionen sind ein Beispiel dafür:
"Es ist bei solchen ferngesteuerten Attacken aber fraglich, inwieweit diesem Unterscheidungsgebot nachgekommen werden kann. Es kann ja sein, dass die Pager auch von anderen Personen genutzt werden. Das ist eine faktische Frage."
Prof. Dominik Steiger, TU Dresden

Unter Umständen stellt sogar die Tötung von Zivilisten keinen Verstoß gegen das Völkerrecht dar. Der militärische Vorteil für Israel müsste dann so groß sein, dass ausnahmsweise auch die Tötung und Verletzung der Zivilbevölkerung nicht unverhältnismäßig ist:
"Die Schäden für die Zivilbevölkerung dürfen nicht exzessiv sein. Das ist dann der Fall, wenn damit zu rechnen ist, dass die Verluste an Menschenleben unter der Zivilbevölkerung und die Verwundung von Zivilsten außer Verhältnis zum konkreten militärischen Vorteil stehen. Bei so vielen gleichzeitigen Explosionen, die man kaum überblicken kann, ist das zumindest problematisch."
Prof. Dominik Steiger, TU Dresden

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/libanon-pager-explosionen-israel-100.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Daggi am 20. September 2024, 14:02:04
Die Explosionen mit umgebauten Kommunikationsmitteln sind nichts neues. Vor den Pagern und jetzt den Handfunkgeräten waren es die Mobiltelephone. Das ist einer der Gründe warum die Handies bei Hisbollag & Co gemieden wurden. Bei den explodierenden Handies von Palästinensern konnte ein Mossad-Anrufer vielleicht vorher noch erkennen ob die Zielperson persönlich am Gerät war um zu antworten. Bei den manipulierten Handies kann man nicht tausende umgebaute Telephone verschiedener Marken in Umlauf bringen. Spione mussten die Handies heimlich einzeln austauschen.

Russland hat das auch gemacht, mit mindestens einem Attentat auf einen chechenischen "Aufständischen", der ein Satellitentelephon benutzte.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. September 2024, 08:47:49
ZitatIsraels Armee hat der libanesischen Hisbollah-Miliz mit einem tödlichen Angriff auf ihre Führungsriege einen weiteren schweren Schlag versetzt. Der bei dem Luftangriff in Libanons Hauptstadt Beirut gezielt getötete Hisbollah-Militärkommandeur Ibrahim Aqil sei Drahtzieher eines Plans gewesen, einen ähnlich verheerenden Überfall auf Israel wie die Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres durchzuführen, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Die Hisbollah bestätigte den Tod Aqils. Sie sprach vom Märtyrertod eines ihrer »großen Anführer«. Auch rund zehn Kommandeure der Hisbollah-Elitetruppe Radwan wurden laut der israelischen Armee getötet.
https://www.spiegel.de/ausland/israel-hisbollah-soll-ueberfall-auf-israel-geplant-haben-a-815c57e1-3780-4774-8758-9f6ad020a078

ZitatIsraels Armee hat der libanesischen Hisbollah-Miliz mit einem tödlichen Angriff auf ihre Führungsriege einen weiteren schweren Schlag versetzt: Nach der Tötung ihres ranghohen Militärchefs Ibrahim Aqil gab die Miliz nun den Tod eines weiteren ranghohen Kommandeurs bekannt.
https://www.spiegel.de/ausland/ahmed-mahmud-wahbi-hisbollah-bestaetigt-toetung-von-weiterem-kommandeur-durch-israel-a-c96ca32e-a455-4ad6-8b87-52dab023072d

Soso. Da erscheinen die Explosionen der Pager und Funkgeräte doch in einem anderen Licht. Das werden in Verbindung mit dem Luftangriff auf den Hisbollah-Kommandeur eher präventive Maßnahmen gewesen zu sein, um ein weiteres Massaker an israelischen Zivilisten zu verhindern.

Ich bin auf die Ablenkungen und Erklärungen derjenigen Personen gespannt, die Israel in den vergangenen Tagen Terror gegen unschuldige Leute vorgeworfen haben. Denn eine Entschuldigung für die Vorwürfe werden wir sicher nicht zu hören bekommen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 22. September 2024, 21:35:05
ZitatSorry, AOC: Israel's Precision Attack Against Hezbollah Was Humane—and Legal

This week, in a scene one would expect from a Hollywood thriller, thousands of pagers and walkie talkies exploded across Lebanon and the Middle East, killing, maiming, or severely injuring thousands of Hezbollah terrorists.

Although the attacks were immediately attributed to Israel, the Jewish state has so far not claimed responsibility. In the event that Israel did carry out the operation, it could only be understood as the most audacious and unprecedented counter-terrorism precision attack in military history, and one that was entirely justified and in full accordance with international law.

https://www.newsweek.com/sorry-aoc-israels-precision-attack-against-hezbollah-was-humane-legal-opinion-1957207
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 23. September 2024, 12:48:39
ZitatUnbekannte haben in der Nacht zum Montag einen Farbanschlag auf das Wohnhaus des Berliner Kultursenators Joe Chialo (CDU) verübt. Die Polizei bestätigte auf Anfrage des SPIEGEL den Vorfall. Am Montagmorgen sei Anzeige erstattet worden.

Offenbar von propalästinensischen Aktivisten wurde mit roter Farbe der gesamte Hauseingang des Mehrfamilienhauses in Berlin-Mitte beschmiert, zudem wurden Schriftzüge, unter anderem »Genocide Joe Chialo« und »Meet the demands« aufgesprüht. Wie die Polizei mitteilte, ermittelt jetzt der Staatsschutz. Zu den Tätern sei derzeit noch nichts bekannt.

https://www.spiegel.de/politik/joe-chialo-unbekannte-beschmieren-haus-von-berliner-kultursenator-a-0b4d4a04-0cf5-49a4-951a-c9f077b7e912

Es ist einfach nur zum  #) .
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 30. September 2024, 19:29:34
ZitatIm Libanon getöteter Hamas-Kommandeur arbeitete auch für das Palästinenserhilfswerk

Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist ein hochrangiges Hamas-Mitglied ums Leben gekommen. Die UNRWA bestätigt nun, dass Fateh al-Sharif auch für das Hilfswerk tätig war – offenbar als Lehrer.

https://www.spiegel.de/ausland/hamas-kommandeur-im-libanon-getoetet-verbindung-zum-palaestinenserhilfswerk-enthuellt-a-eda290bf-1fb9-4b0e-90c7-18bc8b1df440

Ach nee, das ist sicher nur ein weiterer Einzelfall innerhalb der UNRWA.  ::)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Oktober 2024, 07:39:07
ZitatWie starb Hassan Nasrallah?

Er fühlte sich offenbar sicher, tagte mit Kommandeuren in einem Bunker tief unter Beirut: Um Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah zu töten, nutzte eine israelische Eliteeinheit Riesenbomben. Die Rekonstruktion des Angriffs.


Wie Israels Geheimdienste und Militärs ein derart dichtes Netz von Informationszuträgern aufbauen konnten, ist weiterhin rätselhaft. Der jahrelange Einsatz von Hisbollah-Kämpfern als Leihtruppe für den Machterhalt von Syriens Diktatur ab 2012 hat die Profile einzelner Entscheidungsträger exponiert, die ihre Operationen dort mit dem notorisch korrupten syrischen Militär koordinieren mussten.

Die desaströse Wirtschaftskrise im Libanon seit 2019 hat zweifellos mehr Menschen anfällig gemacht, sich als Spione bestechen zu lassen. Überdies hat die Hisbollah wohl Israels technische Fortschritte bei Drohnen, Spionagesatelliten und Fähigkeiten zum Cyber-Hacking unterschätzt. Doch all dies erklärt nicht gänzlich, warum Israel gewissermaßen in Echtzeit wusste, wo sich wer aus der Führungsriege der Hisbollah gerade aufgehalten hat.

https://archive.is/wJYiT
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 01. Oktober 2024, 08:23:48
ZitatTrotz all der angenommenen Sicherheit so tief unter ihrer Hochburg Dahija rätseln auch Sympathisanten und Mitglieder der Hisbollah: Wieso hatte die Führungsspitze derart ignorant die bisherigen Vorsichtsmaßnahmen nicht verschärft, nach all den erfolgreichen israelischen Tötungsschlägen in den Tagen und Wochen zuvor?

Ich vermute, dass es die gleiche Selbstüberschätzung war wie in Israel vor dem 7. Oktober.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Oktober 2024, 11:03:50
ZitatSo soll der Mossad die Pager-Attacke auf die Hisbollah vorbereitet haben

Die »Washington Post« berichtet Einzelheiten darüber, wie dem israelischen Geheimdienst der Sprengstoffangriff auf die Hisbollah gelungen sein soll. Einige der Vorbereitungen begannen demnach schon 2015.

https://www.spiegel.de/ausland/israel-gegen-die-hisbollah-so-soll-der-mossad-die-pager-attacke-vorbereitet-haben-a-38dc2c90-baef-4f44-ab59-ef7c077e5658
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 06. Oktober 2024, 17:15:11
Frankfurter/hessische Justiz zeigt zum wiederholten Mal kein gutes Händchen bei ihren Entscheidungen zum in D ausgetragenen Gazakonflikt:

ZitatEin Eilantrag beim Verwaltungsgericht gegen das Verbot einer pro-palästinensischen Demonstration in Frankfurt am Main hatte Erfolg. Die Demo darf nun am Jahrestag des Hamas-Terrorangriffs stattfinden. Die Stadt will weiter dagegen vorgehen.

Die Demonstration mit dem Motto "Für ein freies Palästina - Der Sieg gehört der Gerechtigkeit" mit 1.000 angemeldeten Teilnehmenden darf am Montag stattfinden. Das Verwaltungsgericht Frankfurt (VG) teilte am Freitag mit, dass einem entsprechenden Eilantrag gegen das von der Stadt Frankfurt verhängte Verbot stattgegeben wurde.

Die Stadt Frankfurt habe die Bedeutung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit mit ihrem Verbot verkannt, begründete das VG seine Entscheidung. Man könne das Verbot nicht allein mit dem Tag der Versammlung – dem 7. Oktober – begründen. Ein Versammlungsverbot könne nur mit einer unmittelbaren Gefahr gerechtfertigt werden.

https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/pro-palaestinensische-demonstration-frankfurt-100.html

Letzte Möglichkeit ist jetzt noch die Entscheidung des VGH morgen Vormittag, aber ich denke, der wird auch nicht anders entscheiden.
Zur Erinnerung - der VGH hatte bereits die pro-pali Parole "From the river to the sea" im März kassiert.  (https://verwaltungsgerichtsbarkeit.hessen.de/presse/fuer-ein-freies-palaestina-fuer-alle-menschen-1).

https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/verwaltungsgerichtshof-entscheidet-ueber-pro-palaestina-demo-110029337.html

Ist mir alles nicht vermittelbar und vielen anderen auch nicht.

ps.
ZitatEine Privatperson hatte an dem Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel eine Demonstration mit dem Motto "Für ein freies Palästina - Der Sieg gehört der Gerechtigkeit" angemeldet. Angekündigt waren etwa 1.000 Teilnehmende.
dieser Privatperson wünsch ich morgen den schnellen Voodoo-Tod.  (https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0038-1628766). Hab leider keine Puppe, sonst würde ich bisschen nachhelfen.  :-\
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 06. Oktober 2024, 17:23:39
In Berlin findet morgen am Bebelplatz eine Mahnwache statt, falls es jemanden aus Berlin interessiert.

Jo, dort gehts eh die Tage auch schon wieder gut ab:

https://www.bz-berlin.de/berlin/demo-israel-hass-kinder
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Oktober 2024, 08:01:33
Greta Thunberg steckt inzwischen ganz tief drin im antisemitischen/israelfeindlichem Sumpf.

ZitatDie Polizei hat ein propalästinensisches Protestcamp in Dortmund verboten und dessen Auflösung erlassen. Als Grund dafür nannte das Polizeipräsidium in einer Mitteilung einen angekündigten Besuch der Aktivistin Greta Thunberg. Eine  Gefahrenprognose habe ergeben, dass sich durch den Besuch von Thunberg mehr Menschen als in der Versammlungsmeldung angegeben in dem Camp in Dortmund aufhalten würden. Zudem würde die Versammlung länger dauern als angegeben.

"Die jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit der Person Thunberg führten zu der Bewertung, dass es sich um eine gewaltbereite Teilnehmerin handelt", schrieb die Polizei. Weshalb die schwedische Aktivistin als gewaltbereit gelte, wurde in dem Schreiben nicht weiter erklärt.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2024-10/dortmund-palaestina-protestcamp-greta-thunberg-verbot
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 15. Oktober 2024, 17:19:31
Die Hisbollah hat unter der Nase der UN-Mission, die die Demilitarisierung eines Grenzstreifens dient, Waffenlager und Raketenbasen aufgebaut?

Der Nahe Osten ist doch ein einziger großer haufen ScheiBe.

Das ist Alles echt so sinnlos und pseudo.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 17. Oktober 2024, 16:38:14
Yahya Sinwar ist jetzt ein Märtyrer.
 Auf den Fotos sieht man das sichere Todeszeichen "mit dem Leben nicht vereinbare Verletzungen".
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 17. Oktober 2024, 20:51:55
Mal sehen, ob es morgen auch noch stimmt, aber einer der Bodyguards des Hamas-Chefs war laut ID-Karte UNRWA- Lehrer.

Die UNO ist im Nahen Osten echt zu nichts zu gebrauchen.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Oktober 2024, 06:30:09
Zitat von: Conina am 17. Oktober 2024, 20:51:55Mal sehen, ob es morgen auch noch stimmt, aber einer der Bodyguards des Hamas-Chefs war laut ID-Karte UNRWA- Lehrer.
Es kam vor gar nicht so langer Zeit schon einmal eine Nachricht, dass ein hohes Hamas-Mitglied als Lehrer bei der UNRWA beschäftigt war. Vielleicht ging es da auch um den Bodyguard.

Zitat von: Conina am 17. Oktober 2024, 20:51:55Die UNO ist im Nahen Osten echt zu nichts zu gebrauchen.

Korrekt. Die Rolle der UNRWA. Die Wischi-Waschi-Aussagen des UNO-Generalsekretärs zu den Geschehnissen des vergangenen Jahres. Die Ernennung einer ausgewiesenen Antisemitin (https://de.wikipedia.org/wiki/Francesca_Albanese) zur UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten Gebiete Palästinas. Die vielfachen UNO-Resolutionen, in denen Israel verurteilt wurde, während die Aktionen der Terrororganisationen oder israelfeindlicher Länder unter den Teppich gekehrt wurden und werden.

Zitat,,Die UNRWA hat im Gaza-Konflikt eine sehr fragwürdige Funktion", sagt Volker Beck, der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. ,,In dieser Organisation gibt es eine systematische Verquickung mit der Hamas", so Beck weiter.
https://www.welt.de/politik/ausland/video254028708/Volker-Beck-zu-Hilfswerk-Unter-dem-UNRWA-Hauptquartier-befand-sich-die-IT-Zentrale-der-Hamas.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 18. Oktober 2024, 06:53:10
Ob dann heute in den Pali-Hochburgen Berlin usw Trauerandachten veranstaltet werden? Wundern würde es mich nicht. Wobei Aggressionsmärsche wahrscheinlicher sind für diese Klientel.

https://x.com/Eli_YAHU_07/status/1847086239125500040/video/2

"He came as a rat" Modest Mouse ihrer Zeit weit voraus.


Die UN ist nicht nur im Nahen Osten ein Verrecker.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Oktober 2024, 14:40:34
Es ist bestätigt, dass der Hamas-Anführer Yahya Sinwa tot ist.

https://www.spiegel.de/ausland/yahya-sinwar-hamas-bestaetigt-tod-ihres-anfuehrers-a-8a5504bb-6f69-4da9-b497-ce7e75893320
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 18. Oktober 2024, 15:02:33
Na ja, der Hamas kann man doch nichts glauben.  ;D  ;D  ;D
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Oktober 2024, 15:17:47
ZitatDie Landtagsabgeordnete Henriette Quade hat ihren Austritt aus der Partei Die Linke erklärt. Das teilte sie in einem Brief an ihre Partei mit, den sie auf X veröffentlichte. Grund für den Austritt sei der Antisemitismus in der Partei.
[...]
In ihrem Brief warf Quade ihrer Partei »unerträglichen Antisemitismus in den eigenen Reihen« vor. Besonders widmete sie sich dem auf dem Bundesparteitag beschlossenen Antrag »Deeskalation und Abrüstung Nahost«.

Darin werde zutreffend festgestellt, dass der Nahostkonflikt nicht am 7. Oktober 2023 mit dem Hamas-Überfall auf Israel begonnen habe, so Quade. Mit keinem einzigen Satz aber werde der »mörderische Antisemitismus« erwähnt. Ein kompromissloser Kampf gegen jeden Antisemitismus sei ihr »in und mit dieser Partei« nicht möglich.

Der Staat Israel könne die Angriffe nur durch militärische Gewalt abwenden, solange er militärisch bedroht werde. »Die Forderung, Israel keine Waffen zu liefern, würde Israel bei ihrer Umsetzung in letzter Konsequenz schutzlos stellen.« Diese Friedenspolitik laufe wie die Positionen zur Ukraine »auf eine Politik des Sterbenlassens« hinaus.
https://www.spiegel.de/politik/henriette-quade-wirft-der-linken-unertraeglichen-antisemitimus-vor-a-ae134370-3de1-4b6d-8e8a-190abb54be25
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 02. November 2024, 16:32:42
ZitatNach monatelangem Streit haben sich die Spitzen der Regierungsfraktionen und der Union im Bundestag auf eine Antisemitismus-Resolution geeinigt. Der Antrag mit dem Titel "Nie wieder ist jetzt: Jüdisches Leben in Deutschland schützen, bewahren und stärken" soll in der kommenden Woche im Bundestag eingebracht, beraten und abgestimmt werden, berichten mehrere Medien übereinstimmend. Der Text wird zwar nicht rechtsverbindlich sein, dürfte aber politische Wirkung entfalten.
[...]
 Explizit wird auch der Antisemitismus erwähnt, den Teile von Migranten nach Deutschland getragen haben. In den vergangenen Monaten sei "das erschreckende Ausmaß eines Antisemitismus deutlich geworden, der auf Zuwanderung aus den Ländern Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens basiert, in denen Antisemitismus und Israelfeindlichkeit auch aufgrund islamistischer und antiisraelischer staatlicher Indoktrination verbreitet sind".

Zugleich seien völkische und rechtsextreme Positionen auf dem Vormarsch. All dies führe zu einer massiven Verunsicherung unter Jüdinnen und Juden in Deutschland. Daher müssten repressive Möglichkeiten konsequent ausgeschöpft werden, heißt es. Dies gelte in besonderem Maße im Strafrecht sowie im Aufenthalts-, Asyl- und Staatsangehörigkeitsrecht.

Besonderes Augenmerk legt der Entschließungsentwurf zudem auf den Hochschulbereich: Bildungseinrichtungen sollten darin unterstützt werden, gegen Antisemitismus vorzugehen. "Dazu gehören die Anwendung des Hausrechts, der Ausschluss von Unterricht oder Studium bis hin zur Exmatrikulation in besonders schweren Fällen."

Weiter müsse sichergestellt werden, dass keine Organisationen und Projekte finanziell gefördert würden, die Antisemitismus verbreiteten, das Existenzrecht Israels infrage stellten, zum Boykott Israels aufriefen oder die die BDS-Bewegung aktiv unterstützten. Die gegen Israel gerichtete Bewegung "Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen" (BDS) wird vom Bundesverfassungsschutz als extremistischer Verdachtsfall geführt.

Auch müssten extremistische Organisationen überprüft und verboten werden. "Dazu zählt, dass auch ein Betätigungsverbot oder ein Organisationsverbot von BDS in Deutschland geprüft wird." Die Antisemitismusskandale der vergangenen Jahre - das Papier nennt ausdrücklich die documenta in Kassel und die Berlinale im Februar 2024 - "müssen umfassend aufgearbeitet werden".

https://www.tagesschau.de/inland/antisemitismus-resolution-100.html

Die rot hervorgehobenen Abschnitte werden sicher so einigen identitätspolitischen Aktivisten und Anhängern des Postkolonialismus nicht schmecken. Es wird sicher bald zu neuen Proteste aus der entsprechenden Ecke kommen, und Berlin wird darin ein Mittelpunkt sein.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. November 2024, 08:39:46
ZitatBei den Grünen regt sich Widerstand gegen die fraktionsübergreifende Resolution im Bundestag zum Schutz jüdischen Lebens. Mehrere Parteigruppierungen rufen die grünen Abordneten zur Ablehnung des Antrags auf.

https://archive.is/AeX5n

Warum lehnen grüne Arbeitsgruppen die Resolution ab?

ZitatEine der zentralen Kritikpunkte betrifft die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA). Zwar halte man das Grundanliegen des Antrags für richtig. Der Kampf gegen Antisemitismus sei »immer dringend« und im vergangenen Jahr noch notwendiger geworden. Die IHRA-Definition als Grundlage für Maßnahmen im Kampf gegen Judenhass zu nehmen, sei jedoch »fatal und falsch«.

Die Definition sei in der Vergangenheit immer wieder dazu genutzt worden, »um auch legitime Kritik an der Politik der israelischen Regierung als antisemitisch zu diffamieren«, argumentieren die Verfasser. Dadurch drohe »die Instrumentalisierung der IHRA-Definition durch rechte Akteure und das gezielte Diffamieren und Untergraben zivilgesellschaftlicher Arbeit – sowohl in Deutschland als auch im Ausland«.
[...]
Die im Resolutionsentwurf vorgeschlagenen Maßnahmen, die eine staatliche Förderung antisemitischer Kulturprojekte ausschließen sollen, kritisieren die grünen Autoren. Die Aufforderung an Länder, Bund und Kommunen, mit Blick auf die Förderung von Kunst, Kultur und Medien entsprechende rechtssichere, haushälterische Regelungen zu erarbeiten, brächten eine »zweifelhafte Praktikabilität in der Umsetzung, neue Rechtsunsicherheit und die Gefahr der Instrumentalisierung« mit sich, so der Brief. Die Kunstfreiheit müsse garantiert bleiben, gleichzeitig müsse effektiv vor antisemitischen Äußerungen geschützt werden.

Als gefährliches Narrativ bezeichnen die Verfasser, dass in dem Text von einem aus den Ländern Nordafrikas und des Nahen und Mittleren Ostens zugewanderten Antisemitismus die Rede ist. Diese Darstellung relativiere die besondere historische Verantwortung Deutschlands für den Holocaust und unterstütze ein »in rechtsextremen Kreisen verbreitetes Bild, wonach Antisemitismus heute primär ein Problem 'der Anderen' und nicht der Deutschen sei. Es bleibt unklar, welche Personengruppen gemeint seien. Diese Darstellung sei »weitgehend faktenfrei« und verurteile ganze Personengruppen pauschal.

Das ist intersektionaler, genauer postkolonialistischer Bullshit und Whataboutism in Reinkultur.  >:(
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Dezember 2024, 10:25:27
Hervorhebung von mir

ZitatWarum Amnesty International Israel Völkermord vorwirft

Die Untersuchungen von Amnesty International (den ganzen Bericht finden Sie hier ) beziehen sich auf den Zeitraum zwischen dem 7. Oktober und Anfang Juli 2024. Sie umfassen also neun Monate – wobei nachfolgende Ereignisse, wie etwa die Haftbefehle gegen Israels Premier Benjamin Netanyahu und Ex-Verteidigungsminister Yoav Gallant , noch mit aufgenommen wurden. Die Rechercheure interviewten nach eigenen Angaben mehr als 200 Personen, darunter Opfer und Angehörige israelischer Luftschläge, aber auch Mitarbeiter des Gesundheitssystems  und lokaler Behörden. Sie analysierten Satellitenaufnahmen, Fotos und Videos ebenso wie die Aussagen israelischer Amtsträger.
[...]
In der Nähe der getroffenen Gebäude konnten laut Amnesty International keine militärischen Ziele ermittelt werden. Deshalb kommen die Autoren des Berichts zu dem Schluss, dass das intendierte Ziel gewesen sein müsse, eine möglichst hohe Zahl toter und verletzter Zivilisten zu erreichen, um ein Klima der Angst zu schaffen.
[...]
Amnesty International legt sich mit diesem Bericht fest, wo Gerichte noch prüfen. »Unsere Recherchen ergeben, dass der Staat Israel über Monate einen Völkermord begangen hat und weiterhin begeht«, sagt die Generalsekretärin der Organisation in Deutschland, Julia Duchrow.

https://archive.is/OaabA#selection-1981.18-1981.22

Ich habe meine Zweifel, dass AI einen objektiven Bericht erstellen kann, wenn für diesen ausschließlich Personen interviewt werden, die nicht einen Iota Sympathie für Israel, deren Bevölkerung oder die Opfer vom 6.10.2023 haben. AI ist zudem nicht gerade für pro-Israel Standpunkte bekannt. Sie haben sich z.B. gegen die Antisemitismus-Resolution des Bundestages ausgesprochen.

https://www.amnesty.de/aktuell/deutschland-antisemitismus-resolution-gefaehrdet-grundrechte

Auch wurde bereits 2022 in der Zeit der Artikel einer ehemaligen AI-Mitarbeiterin veröffentlicht, welcher der Organisation Antisemitismus konstatiert.

https://www.zeit.de/2022/31/amnesty-international-antisemitismus-israel

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Januar 2025, 18:15:40
ZitatNach propalästinensischen Protesten an der Berliner Alice-Salomon-Hochschule (ASH) ermittelt die Polizei gegen sechs Personen. Die Betroffenen wurden am Montagabend bei einer Kundgebung vor dem Gebäude der Hochschule in Berlin-Hellersdorf vorläufig festgenommen. Der Vorwurf: tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Widerstand und versuchte Gefangenenbefreiung.
[...]
Für Diskussion sorgt auch das Verhalten von Hochschulpräsidentin Bettina Völter gegenüber der Polizei. In einem Video ist zu sehen, wie Völter Polizisten mehrfach dazu auffordert, den Eingangsbereich des Hochschulgebäudes zu verlassen und sagt: »Wir erleben es als Bedrohung, dass Sie vorn am Eingang stehen.« Sie habe die Polizei nicht gerufen, ein Eingreifen der Einsatzkräfte sei nicht notwendig.

Vertreter der Deutschen Journalistenunion kritisierten, dass die Hochschulleitung außerdem die freie Berichterstattung über die Proteste eingeschränkt habe. Filmenden Journalisten sei mehrfach die Hand vor die Kamera gehalten worden. Zudem seien sie aufgefordert worden, das Filmen zu unterlassen.

Die Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, Mirjam Wenzel, machte in einer Mitteilung bei Bluesky zudem auf die Schändung der Büste von Alice Salomon aufmerksam. Die jüdische Sozialreformerin und Feministin, die im Jahr 1937 vor den Nazis in die USA floh, ist Namensgeberin der Hochschule. Fotos zeigen, dass ihre Büste bei den Protesten mit einer Kufiya verhüllt und beschmiert wurde.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/berlin-polizei-ermittelt-nach-antiisraelischer-hoersaalbesetzung-a-9310f598-d1c8-4e9c-ac23-661f2ebcce25

Bäh. Das Verhalten von Rektorin und Mitarbeitern der Hochschule ist mindestens genauso ekelhaft wie das der sog. Protestler.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Eratosthenes am 14. Januar 2025, 18:00:05
Zumindest einige auf der palästinensischen Seite scheinen noch alle Sinne beieinander zu haben.
(https://pbs.twimg.com/media/GhP7yaiWIAAJq6z?format=jpg&name=medium)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Eratosthenes am 19. Januar 2025, 22:46:28
Im Gazastreifen kriecht die Hamas wieder aus ihren Löchern.
 #) 
(https://pbs.twimg.com/media/Ghq7LcgXgAAkqPL?format=jpg&name=small)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Januar 2025, 11:33:30
ZitatBesetzungen, Schmierereien, Protestcamps: Der Israel-Gaza-Krieg beschäftigt seit Monaten Hochschulen in Deutschland. Die Waffenruhe in Gaza ist für viele Aktivisten offenbar kein Grund aufzuhören.

Der Waffenstillstand, sagt er, sei nur ein erster Schritt, »die palästinensische Besatzung durch Israel geht aber weiter«. Auch seien die Forderungen [der Students for Palestine] an die FU bisher nicht erfüllt worden, zum Beispiel, dass die Universität Stipendien für palästinensische Studierende bereitstellen soll oder auch die Forderung nach einem Ende der Zusammenarbeit der FU mit israelischen akademischen Instituten.
[...]
Auch die Gruppe »Students for Palestine« an der Goethe-Universität Frankfurt am Main will weitermachen. Auf Nachfrage schreiben sie: »Unsere Arbeit wird definitiv weitergehen.« Man betrachte die Einigung mit Skepsis. »Wahre Veränderung«, schreiben die Aktivistinnen und Aktivisten, werde »nicht durch oberflächliche Abkommen, sondern ausschließlich durch einen strukturellen Wandel erreicht«.
[...]
In München postete »University for Palestine« auf Instagram, man begrüße den möglichen Waffenstillstand »mit großer Erleichterung«, dennoch beginne die »Arbeit gerade erst«. Der »Kampf für Gerechtigkeit« müsse weitergehen. Man müsse »unermüdlich daran arbeiten, die Besatzung und die Unterdrückung des palästinensischen Volkes zu beenden«, so die Worte der Gruppe.

https://archive.is/K6cGC

Ich habe auch keine andere Reaktion der radikalisierten Anti-Israel-Aktivisten und ideologisierten Wahrheitsleugner erwartet.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Januar 2025, 17:39:35
ZitatNach der Besetzung der Berliner Alice-Salomon-Hochschule steht Präsidentin Bettina Völter in der Kritik. Ihr Amt aufgeben möchte sie nicht. Es gehe um Dialog statt Härte – auch bei Grenzüberschreitungen.

https://archive.is/UL4TW

Es gibt nichts das geringste zu sehen, Leute!! (https://www.youtube.com/watch?v=t81itKtSf-g)
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Gurkerl am 26. Januar 2025, 19:02:03
Zitat von: RPGNo1 am 26. Januar 2025, 17:39:35
ZitatNach der Besetzung der Berliner Alice-Salomon-Hochschule steht Präsidentin Bettina Völter in der Kritik. Ihr Amt aufgeben möchte sie nicht. Es gehe um Dialog statt Härte – auch bei Grenzüberschreitungen.

https://archive.is/UL4TW

Es gibt nichts das geringste zu sehen,
 (https://www.youtube.com/watch?v=t81itKtSf-g)

Dieses Interview lässt mich sprachlos zurück! Wie kann eine Hochschulpräsidentin so uneinsichtug sein!
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Januar 2025, 19:18:33
Zitat von: Gurkerl am 26. Januar 2025, 19:02:03Dieses Interview lässt mich sprachlos zurück! Wie kann eine Hochschulpräsidentin so uneinsichtug sein!

Bettina Völter erinnert mich an Claudine Gay, die Ex-Präsidentin der Harvard Universität. Die hat auch viel Verständnis für die Pro-Palästinenser-Demonstranten Hamas-Sympathisanten und Antisemiten zum Ausdruck gebracht.


Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Januar 2025, 14:45:24
ZitatDas Ende der Wissenschaftsfreiheit

Ein Gastbeitrag von Ilyas Saliba (https://carpo-bonn.org/uber-uns/associate-fellows/ilyas-saliba)

Der Bundestag ist sich sicher: Was wirklich hilft im Kampf gegen den Antisemitismus, ist noch eine Resolution, die den Hochschulen vorschreibt, wie sie arbeiten sollen. Warum er irrt.

https://archive.is/Nt3pc

Dieser einseitige Meinungsbeitrag ist ein Musterbeispiel dafür, was bei so manchen Geisteswissenschaftlern aktuell schief läuft.

ZitatDie einseitige Bezugnahme auf die IHRA-Definition in der Hochschulresolution wird aller Voraussicht nach dazu führen, dass Wissenschaftler, Lehrende und Studierende sich in Deutschland mit ihrer Kritik an der israelischen Kriegsführung oder Siedlungspolitik noch mehr zurückhalten – aus Angst vor disziplinarischen oder förderrechtlichen Konsequenzen.
Einseitig? Welche Alternative sieht Saliba denn? Etwa die Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus (JDA), die z.B. die antisemitische, antiisraelische BDS-Bewegung als nicht-antisemitische Protestbewegung deklariert und sich auch ansonsten viel Gehirnakrobatik bedient?

ZitatEine aktuelle Studie (https://www.uni-konstanz.de/universitaet/aktuelles-und-medien/aktuelle-meldungen/aktuelles-1/wie-verbreitet-ist-antisemitismus-unter-studierenden/) der Universität Konstanz zeigt nämlich genau das Gegenteil. Antisemitismus ist an Hochschulen und unter Studierenden weniger verbreitet als in der Gesamtgesellschaft. Sie empfiehlt eine differenzierte Betrachtung: Palästinasolidarische Positionen würden »kaum oder nur in geringem Maße« mit Antisemitismus in Verbindung stehen.
Die Studie ist ein Working Paper (https://en.wikipedia.org/wiki/Working_paper)/Technical Report vom Dez 2023. Sie wurde online durchgeführt. Einem promovierten Politikwissenschaftler sollte eigentlich die beschränkte Aussagekraft eines solchen Papers bekannt sein.

ZitatWissenschaftsfreiheit ist aber ein Grundpfeiler unserer demokratischen Gesellschaft. Sie ermöglicht die offene, evidenzbasierte Diskussion kontroverser Themen und die Beleuchtung unterschiedlicher Perspektiven. Ein intersektioneller Ansatz, der sowohl den Schutz vor Diskriminierung als auch die Freiheit von Lehre und Forschung garantiert, ist notwendig, um die Unabhängigkeit unserer Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen zu wahren.
Ach so, da kommen wir endlich zum zentralen Punkt. Es geht letztendlich um Intersektionalität.


Und hier noch ein Text darüber, wie bereits im Nov letzten Jahres versucht wurde, die Antisemitismusresolution des Bundestages in Zweifel zu ziehen.

https://jungle.world/artikel/2024/46/bundestag-resolution-bekaempfung-antisemitismus-das-geruecht-ueber-die-definition
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Februar 2025, 13:06:48
ZitatIsrael-Hass auf der Berlinale: Vom Filmfestival zum Trauerspiel

Es war vorauszusehen, dass es nicht lange dauern würde, bis die aggressive Pro-Palestine-Bewegung mit ihren Parolen auch in diesem Jahr die Berlinale kapert. Tilda Swinton machte schon auf der Pressekonferenz nach der Eröffnungsgala Werbung für die BDS-Bewegung, die Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will, und in deren National Comitee auch die islamistischen Terrororganisationen Hamas und der Islamische Dschihad einen Sitz haben. Am Samstag hatte Regisseur Jun Li in der Urania eine Rede seines iranischen Darstellers Erfan Shekarriz vorgelesen, der im Schwarz-Weiß-Werk "Queerpanorama" eine Nebenrolle hat. Und das Festival selbstredend boykottiert.

Von Israel als "Siedlerkolonialstaat" ist da die Rede, von "Apartheid" und "Völkermord" und natürlich darf auch der antisemitische Slogan nicht fehlen, der die Auslöschung des jüdischen Staates fordert: From the river to the sea. Damit sind der Jordan im Norden und das Mittelmeer im Süden des Landes gemeint. Ein Schlachtruf, der keinen Interpretationsspielraum lässt, und auch deshalb aus gutem Grund in Deutschland untersagt ist.
[...]
Die neue Berlinale-Chefin Tricia Tuttle scheint mit ihrer Strategie der Meinungsfreiheit in alle Richtungen gescheitert. Der Staatsschutz ermittelt gegen die Ausfälle auf offener Bühne. Den völlig unbekannten Darsteller von "Queerpanorama", der den Wirbel verursachte, dürfte das nicht sonderlich jucken. Man kann für ihn bloß hoffen, dass er sich nicht im Iran aufhält oder gar in Hamas-Gaza, wo der Film mit seinen expliziten schwulen Szenen vermutlich wenig Applaus, dafür ganz andere Reaktionen hervorgerufen hätte.

https://www.stern.de/kultur/berlinale--israel-hass-wird-weiterhin-bejubelt--staatsschutz-ermittelt-35476020.html

Den Echo hat man 2018 eingestellt, nachdem es massive Proteste gegen die Verleihung des Preises an die Dumpfbacken Kollegah und Farid Bang und ihrem zweifelhaften Album "Jung Brutal Gutaussehend 3" gab.

Die Berlinale hat nun 2 Jahre hintereinander bewiesen, dass sie ihre mehr oder weniger prominenten Teilnehmer deren ungefilterte Israelfeindlichkeit und Antisemitismus praktisch unwidersprochen präsentieren lässt.  Die Berlinale gehört ebenso abgeschafft.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Februar 2025, 18:10:51
ZitatUmstrittene Uno-Berichterstatterin Albanese spricht von Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit

Universitäten sollten Orte sein, an denen man sich einigen könne, sich nicht einig zu sein: Die Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete kritisiert, dass die FU Berlin eine Veranstaltung mit ihr abgesagt hat.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/francesca-albanese-uno-berichterstatterin-kritisiert-veranstaltungsabsage-durch-fu-berlin-a-c97b8d00-a4b8-4787-a3d7-a5cc60bf595e

Frau Albanese sollte lieber kleine Brötchen backen. Ihre einseitige pro-pälestinensische (pro-Hamas) und anti-israelische (anti-semitische) Haltung ist umfassend dokumentiert und kritisiert worden.

PS: Ich finde es gut, dass der Spiegel endlich von "umstritten" in Bezug auf Francesca Albanese spricht. Es hat lang genug, besser gesagt zu lange gedauert, bis sie endlich zu dieser Erkenntnis gekommen sind.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 15:27:47
ZitatFrauen und Kinder in Gaza versammeln sich, um einer grausamen Szene beizuwohnen: Inmitten von Musik, Jubel und festlicher Atmosphäre werden die leblosen Körper eines Kleinkinds, eines Säuglings und ihrer Mutter zur Schau gestellt. Wie kann eine solche Barbarei geschehen?
Die Musik dazu... passende islamische Festivalsstimmung.

https://x.com/AhmadMansour__/status/1892508068837277870

angekommen in Israel, gehts munter weiter:

ZitatThousands of Gazans line the streets to CHEER and CELEBRATE as the bodies of 4 murdered Israelis are paraded through the streets. 

Among the dead Israelis on parade were the Bibas family; mother Shiri and her two sons Kfir and Ariel.

ZitatFour coffins of kidnapped victims are currently being escorted by special forces from the Israeli police and the IDF, making their way to the National Center for Forensic Medicine, where they will undergo identification procedures.

https://x.com/OliLondonTV/status/1892521331742122370

Hatte nicht Trump darüber gefaselt, alles rauszuschmeißen, was Hamas zujubelt? Zusammen mit dem Rauswurf der Männer aus Frauensport, wäre das seine zweite gute Tat. Israel kann sie wohl leider nicht so einfach des Landes verweisen.

Niemand kann mir jemals noch was von unschuldigen, uninvolvierten Zivilisten erzählen. Mags ja geben, aber wo sind sie? Ähnlich wie Demos gegen linken/islamischen Antisemitismus in D/Europa -- nirgendwo zu sehen.

Ein einziges Mal hab ich hier an einer Bushaltestelle Leute mit Paliästinenser-Übertüchern gesehen, also keine Halstücher, sondern große Tücher, die Hijab-mäßig (nur lockerer) übergezogen wurden.
Ich wartete dort in der Nähe auf jemanden und konnte die Szene eine Weile beobachten. Die jungen Männer plus eine Frau mit den Tüchern standen beisammen, waren soweit friedlich (im Rahmen der Jugend halt), aber sämtliche Umstehenden gingen einige Meter jeweils links und rechts beiseite. Wer neu dazu kam, hielt ebenfalls Abstand.
Als Busfahrer hätte ich die stehenlassen  :angel:
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 07:46:11
ZitatDie Wahrheit, die alle begreifen sollten

Die Hamas ist eine antisemitische Terrororganisation, die Juden und ihren Staat auslöschen will und mit Leichen abstoßende Propaganda betreibt. Warum wird diese Tatsache in Deutschland so selten ausgesprochen?


Natürlich sind Zehntausende unschuldige Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens wegen israelischer Luftangriffe gestorben, natürlich war der Krieg unverhältnismäßig. Kriegsverbrechen werden zu Recht international untersucht und die Verantwortlichen müssen dafür juristisch zur Rechenschaft gezogen werden.

Aber die Bibas (1)-Familie wäre nicht getötet worden, wenn sie nicht von der Hamas nach Gaza verschleppt worden wäre. Und ohne den 7. Oktober wären nicht Zehntausende Palästinenser getötet worden. Diese schlichte Wahrheit wird in Deutschland viel zu selten geschrieben.

Stattdessen wird von vielen hierzulande eine Täter-Opfer-Umkehr betrieben. Die Israelis machen doch mit den Palästinensern in den besetzten Gebieten dasselbe, was die Nazis mit den Juden gemacht haben, war schon in den Achtzigerjahren ein gängiger Spruch. Seit dem 7. Oktober haben solche falschen Parallelen zum Holocaust wieder Konjunktur.
[...]
Es muss sichergestellt werden, dass Hilfsgelder und -materialien nicht mehr in die falschen Hände geraten. Wenn es dafür nötig sein sollte, die UNRWA, das Hilfswerk der Vereinten Nationen für die Palästinenser, aufzulösen und eine andere Struktur aufzubauen, dann sollte eine neue Bundesregierung davor nicht zurückschrecken. 

https://archive.is/8aOwx

(1) Wie sich inzwischen herausgestellt hat, wurde nicht die Leiche von Shiri Bibas übergeben.
https://www.spiegel.de/ausland/israelische-armee-von-hamas-uebergebene-geisel-leiche-ist-nicht-shiri-bibas-a-91854670-5d4a-49db-a03e-7f46de099664
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 21. Februar 2025, 07:52:16
ZitatDie Hamas ist eine antisemitische Terrororganisation, die Juden und ihren Staat auslöschen will und mit Leichen abstoßende Propaganda betreibt. Warum wird diese Tatsache in Deutschland so selten ausgesprochen?

Das ist die entscheidene Frage, auf die ich keine Antwort habe.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 08:30:24
Zitat von: Schwuppdiwupp am 21. Februar 2025, 07:52:16Das ist die entscheidene Frage, aud die ich keine Antwort habe.

Ich habe eine Hypothese. Sie lautet Schuldgefühl.

Angesichts des harten, überharten (?) Vorgehens der israelischen Armee in Gaza, die radikalen bis extremistischen Forderungen aus der Regierung Netanjahu und zudem noch die Tatsache, dass die Unterstützung Israels deutsche Staatsräson ist, hat sich bei nicht wenigen Leuten im Hinterkopf festgesetzt, dass die Hamas doch irgendwie ein ganz klein wenig doch eine Befreiungsarmee ist bzw. das Exzesse im Befreiungskampf nun einmal vorkommen.

Klingt das zynisch? Auf alle Fälle.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 21. Februar 2025, 08:38:36
Na, ich weiß nicht ...

Schon in meiner Schulzeit gab es Mitschüler, die Kufiya ("Palästinensertuch") trugen. Zum Teil war das nur Teil einer Mode ohne ernsthafte politische Hintergedanken - aber eben nicht nur.

Ich befürchte, dieser schwelende Israelhass ist latent in der (extremen) linken politischen Ecke schon sehr lange verbreitet. So nach folgendem unterkomplexen Denkmuster: Israel wird von Juden regiert -> Juden sind alle Kapitalisten -> Nieder mit Israel.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 09:44:22
Zitat von: Schwuppdiwupp am 21. Februar 2025, 08:38:36Ich befürchte, dieser schwelende Israelhass ist latent in der (extremen) linken politischen Ecke schon sehr lange verbreitet. So nach folgendem unterkomplexen Denkmuster: Israel wird von Juden regiert -> Juden sind alle Kapitalisten -> Nieder mit Israel.

Bei der extremen Linken stimme ich dir zu. Was ist aber mit den anderen politischen Ecken (Ausnahme AfD & Co.) oder den Medien und Künstlern? Auch da herrscht Schweigen im Walde. Ich warte z.B. seit 1,5 Jahren auf ein Solidaritätskonzert für die israelischen Opfer des Hamas-Terrors. Für Jamel rockt den Förster (https://de.wikipedia.org/wiki/Jamel_rockt_den_F%C3%B6rster) finden sie doch auch Zeit.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 21. Februar 2025, 11:14:56
Zitat von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 09:44:22Was ist aber mit [...] den Medien und Künstlern?

Ich vermute mal, dass vielen von denen, die jetzt Medien schaffende und/oder Künstler sind, während ihrer Sturm-und-Drang-Zeit links (extrem) indoktriniert wurden.

Ich kenne das noch aus meiner Anfänge in der Schwulenszene. Da waren einige führende Köpfe Mitglieder von KPD, DKP oder auch MLPD.

Hier ein Ausschnitt aus Ralf König "Beach Boys", der die Situation ganz gut beschreibt.

Ralf Koenig - Systemfehler.jpg

Mit dem Typ, der mit "Rosa" benannt wird, hat ein reales Vorbild, mit dem ich selbst zu tun hatte. Deshalb konnte die "kommunistische Argumentationsmethodik" am lebenden Objekt studieren. ::)

Israel freundlich waren diese politisch aktiven Herzchen alle nicht.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 21. Februar 2025, 13:48:44
Ich möchte in die Empörung über tagesschau und deren Wortwahl Verhandlungsmasse (https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-uebergabe-tote-100.html)eigentlich nicht einstimmen. Das ist nun mal Kriegssprache und die sollte auch nicht euphemisiert werden.

Wenn allerdings ein sonst pedantisch auf sensible Sprache bedachter ÖRR gleich zweimal in einem kurzen Text und in vier weiteren kurz aufeinander folgenden Beiträgen (wirft strg+f aus) diesen Begriff beim Thema Israel-Gaza-Konflikt wählt, ist mein wohlwollender Geduldsfaden am Ende. Und mein Eindruck, sie wählen diesen Ausdruck beinah genüsslich so oft, um ihn so richtig auskosten zu können, übernimmt die Oberhand.
Einen tendenziösen Einschlag haben diese tagesschau-Berichte zu Nahost ja nicht zum ersten Mal.

Ich frage mich auch, warum, wenn der palästinensischen Seite ihre eigenen noch bei Israel weilenden Leichname so wichtig sind, nicht diese gegen isrealische Leichname ausgetauscht werden, statt gegen lebende Hamas-Verbrecher.
Klar, der tote Körper des Hamas-Anführers Sinwar wird niemals ausgeliefert werden, aus nachvollziehbaren Gründen, aber es gibt ja auch Kinderleichname, soweit ich gelesen habe.

Zu einer Bewertung der inzwischen rechtsmedizinisch nicht als Mutter der beiden Kinder identifizierte Körper habe ich mal den Islamexperten Ahmed Mansour herangezogen:

ZitatViele von Ihnen sind mit anderen Dingen beschäftigt, aber nehmen Sie sich eine Minute, um die vielleicht perfideste Form des psychologischen Terrors zu verstehen, den der radikale Islamismus einsetzt. Es geht nicht nur um Gewalt – es geht um eine eiskalte Strategie der Demütigung, um gezielte Manipulation und um einen Terror, der weit über den physischen Akt hinausreicht.

Ein aktuelles Beispiel: Die Bibas-Kinder werden tot zurückgebracht, doch anstelle ihrer Mutter übergibt die Hamas eine andere Leiche – die einer Frau aus Gaza. Das ist kein Versehen, keine Verwechslung. Es ist eine bewusste Botschaft, eine weitere Stufe der Grausamkeit, die nicht nur die Familie trifft, sondern die gesamte israelische Gesellschaft.

Und wer glaubt, dass diese Form des Terrors nur im Nahen Osten existiert, macht einen gefährlichen Fehler. Wer ihn nicht stoppt, wird ihn früher oder später überall sehen – ob in Europa, Amerika oder sonst wo auf der Welt. Die Frage ist nicht, ob er sich ausbreitet, sondern wer bereit ist, ihn aufzuhalten.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 14:02:27
Zitat von: zimtspinne am 21. Februar 2025, 13:48:44Zu einer Bewertung der inzwischen rechtsmedizinisch nicht als Mutter der beiden Kinder identifizierte Körper habe ich mal den Islamexperten Ahmed Monsour herangezogen:

Kannst du bitte auf die Quelle verlinken? Danke.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 21. Februar 2025, 14:09:46
Indessen droht Netanjahu der Hamas
Zitatnach Übergabe falscher Leiche:
Weil die Hamas statt der sterblichen Überreste von Schiri Bibas die einer anderen Frau übergeben hat, kündigt Israels Premier entschlossenes Handeln an. Die Terrorgruppe müsse den ,,vollen Preis" zahlen.
Die Kommentare unter dem kurzen Text zeigen, wie tief verwurzelt die Feindseligkeit gegen Israel und jüdisches Leben bei den Lesern zu sein scheint und als Kritik an Netanjahu getarnt wird. Natürlich gibt es Kriegspropaganda auf allen Seiten, aber dem israelischen Nationalen Forensischen Institut Betrug zu unterstellen, ist jenseits von rationalem Menschenverstand.

https://www.sueddeutsche.de/politik/nahost-liveblog-news-israel-gaza-geiseln-hamas-rueckgabe-leichen-bibas-li.3206281




@ RPG
da muss ich erst nach einer für dich lesbaren Quelle suchen, das war auf X.

Darüber hinaus äußert sich Mansour auch zur deutschen Integrationsarbeit, speziell bezogen auf den Islam.

https://www.diepresse.com/19388424/ahmad-mansour-zur-anschlagswelle-unsere-integrationsarbeit-ist-gescheitert

Er sieht den Elefanten im Raum nicht nur, er ist ja eins seiner Hauptforschungsgegenstände.
Hab grade gelernt, das gelbe ribbon ist das reminder ribbon. Wusste nicht, dass es so eins gibt.

Die Frage nach den Ursachen des Antisemitismus in Kultur und Kunst wurde kürzlich auch behandelt:

ZitatWährend auf der Berlinale antisemitische Narrative verbreitet wurden, haben wir gestern an der Universität München mit über 300 Menschen diskutiert – bei unserer Reihe Reden über... dieses Mal zum Thema: ,,Kunstpause? Deutsch-israelische Kulturbeziehungen nach dem 7. Oktober 2023 – und woher kommt diese Antisemitismuswelle in Kunst und Kultur?"
Bilder von Daniel Schvarcz
https://x.com/AhmadMansour__/status/1891800926198845594

Darunter Hasskommentare... nicht nur Feindseligkeit wie bei der SZ. Frage mich, wie oft er und seine Familie Todes- und Morddrohungen erhalten.

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 21. Februar 2025, 14:43:23
Zitat von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 14:02:27
Zitat von: zimtspinne am 21. Februar 2025, 13:48:44Zu einer Bewertung der inzwischen rechtsmedizinisch nicht als Mutter der beiden Kinder identifizierte Körper habe ich mal den Islamexperten Ahmed Monsour herangezogen:

Kannst du bitte auf die Quelle verlinken? Danke.
https://x.com/AhmadMansour__/status/1892884718405751091
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 15:09:52
Zitat von: Conina am 21. Februar 2025, 14:43:23
Zitat von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 14:02:27
Zitat von: zimtspinne am 21. Februar 2025, 13:48:44Zu einer Bewertung der inzwischen rechtsmedizinisch nicht als Mutter der beiden Kinder identifizierte Körper habe ich mal den Islamexperten Ahmed Monsour herangezogen:

Kannst du bitte auf die Quelle verlinken? Danke.
https://x.com/AhmadMansour__/status/1892884718405751091

Merci.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: zimtspinne am 21. Februar 2025, 17:06:05
Ein Nachschlag zu dem Thema mögliche Ursachen für Radikalisierung, Islamisierung, Häufung bestimmter Delikte mit bestimmten Täterprofilen, die ich schon gestern bei T R A gesehen hatte. Bis auf das Transthema finde ich mich dort sehr oft wieder und teile Meinungen. Ist so bisschen heimelig wie bei Frau Marie.

https://threadreaderapp.com/thread/1891770749473444013.html

im ersten Abschnitt sehe ich Parallelen zum CFS-Formenkreis und wie der von mainstreamn wahrgenommen werden will. Auch wenn völlig andere Konstellation und Gefährdungspotential.

die Erklärungsansätze zu Schizophrenie und Psychosen, ich weiß nicht so recht...
so oder so ist der Text für Linksidentitär ein Alptraum und Nahdsi-Außenrand und Verschwörungsmärchen. Muss ganz schnell wieder weg von der Bildfläche und zurück zu La la la la.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 21. Februar 2025, 18:19:03
Die Kfir und Ariel Bibas wurden schon im November 2023 mit bloßen Händen ermordet.
Der Autopsiebericht ist da.

Kfir-and-Ariel-Bibas-1829557001.png
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Conina am 21. Februar 2025, 19:44:02
https://www.jpost.com/israel-news/article-843123

Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Februar 2025, 10:32:27
Zitat von: Conina am 21. Februar 2025, 18:19:03Die Kfir und Ariel Bibas wurden schon im November 2023 mit bloßen Händen ermordet.
Der Autopsiebericht ist da.

Als die Römer im Jahre 146 v.Chr. Karthago eroberten, sollen sie angeblich Pflüge durch die Trümmer gezogen und dann Salz in Furchen gestreut haben, um die Gegend auf ewig unfruchtbar zu machen.

Als ich in den letzten Tagen die unterschiedlichen Berichte über die Grausamkeiten der Hamas las und wie sie dafür vom Großteil Bewohnern des Gazastreifens bejubelt werde, ertappe mich inzwischen unwillkürlich dabei, ob nicht Gaza das gleiche Schicksal erleiden sollte. Das Land ist verloren, seine Bevölkerung ebenso, wenn sie dort bleibt.  :(
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Eratosthenes am 22. Februar 2025, 13:01:57
Zitat von: RPGNo1 am 22. Februar 2025, 10:32:27
Zitat von: Conina am 21. Februar 2025, 18:19:03Die Kfir und Ariel Bibas wurden schon im November 2023 mit bloßen Händen ermordet.
Der Autopsiebericht ist da.

Als die Römer im Jahre 146 v.Chr. Karthago eroberten, sollen sie angeblich Pflüge durch die Trümmer gezogen und dann Salz in Furchen gestreut haben, um die Gegend auf ewig unfruchtbar zu machen.

Als ich in den letzten Tagen die unterschiedlichen Berichte über die Grausamkeiten der Hamas las und wie sie dafür vom Großteil Bewohnern des Gazastreifens bejubelt werde, ertappe mich inzwischen unwillkürlich dabei, ob nicht Gaza das gleiche Schicksal erleiden sollte. Das Land ist verloren, seine Bevölkerung ebenso, wenn sie dort bleibt.  :(


Wenn man sie nach Madagaskar oder in den IRAK umsiedelt wäre auch genug Platz für Golfplätze an der israelischen Riviera. Codename: Nebukadnezar
Aber Sarkasmus bei Seite, ich habe auch keine Ahnung wie der gordische Knoten dort gelöst werden könnte, kurzfristig schon gar nicht. Wie lange jat es denn hier gedauert bis die Froschfresser nicht mehr der Erbfeind waren?
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Juliette am 22. Februar 2025, 14:29:34
Trotzdem missfällt mir der Ausdruck "mit bloßen Händen ermordet". Das klingt so nach Spendensammler, oder Populist - ich weiß ja nicht, wo das Zitat herkommt. Aber die haben sicher nach knapp anderthalb Jahren nur Knochen, eventuell mit mumifizierten oder vergammelten Geweberesten, bekommen. Vielleicht auch gebrochene Zungenbeine, die ein Erwürgen oder Erdrosseln nahelegen. Aber das kann auch mit einer Schlinge (Garotte) oder etwas Ähnlichem gemacht worden sein oder mit Handschuhen. Ich weiß nicht, der Ausdruck "mit bloßen Händen" soll lediglich ein Verbrechen mit einer Aussage ohne jeglichen seriösen Wert noch schlimmer machen, als es sowieso schon ist. So wie bei einer Vergewaltigung: Er hat sie mit seinem bloßen Geschlechtsteil vergewaltigt, er hat sie mit seinen bloßen Händen erwürgt, es klingt nach Bildzeitung. Muss man immer versuchen, alles ohne jeglichen Erfahrungsgewinn zu steigern, nur damit es noch irrer klingt? Wahrscheinlich drücke ich mich ungeschickt aus...  :-X
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 22. Februar 2025, 14:51:14
Zitat von: Juliette am 22. Februar 2025, 14:29:34Wahrscheinlich drücke ich mich ungeschickt aus...  :-X

Nein ich glaube nicht. Die Einzelheiten des Sektionsberichts würden mich interessieren.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: HAL9000 am 22. Februar 2025, 15:16:42
Zitat von: Juliette am 22. Februar 2025, 14:29:34Wahrscheinlich drücke ich mich ungeschickt aus...
Nein, ich verstehe dich und pflichte dir bei.
Die (bewusste emotionalisierende) Forumlierung "killed with "bare hands"" stammt vom Sprecher der IDF.
Den Autopsiebericht haben "Israels Partner" bekommen, wir bekommen den sicher nicht zu Gesicht.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 06. März 2025, 07:34:15
ZitatTrump droht Hamas mit Vernichtung

Friss oder stirb: Der US-Präsident fordert die Hamas in einer »letzten Warnung« auf, sofort alle Geiseln freizulassen. Andernfalls werde kein Mitglied der Terrororganisation sicher sein. Trump wendet sich auch an die Menschen in Gaza.
https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-droht-hamas-mit-vernichtung-ultimatum-zur-geisel-freilassung-a-41a2e3bc-8b97-4587-8708-8978ec47ca8b

Da fehlen einem schon die Worte. Andererseits hat die Hamas in den letzten 1,5 Jahren zur Genüge bewiesen, dass ihnen die Bewohner des Gazastreifens scheißegal sind und sie die israelischen Geiseln und Toten nur als Verhandlungsmasse ansehen, um ihre eigenen extremistischen Ziele durchzudrücken.
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 20. März 2025, 20:31:32
ZitatDie Ex-Geisel Eli Sharabi hat vor dem UN-Sicherheitsrat über sein Schicksal in der Gewalt der Terrororganisation Hamas gesprochen. Der Sicherheitsrat war zusammengekommen, um über die Einstellungen der Hilfslieferungen von Israel in den Gazastreifen zu sprechen.

»Ich weiß, dass Sie oft über die humanitäre Situation in Gaza diskutieren«, sagte Sharabi, der 491 Tage in der Gewalt der Hamas war. »Aber lassen Sie mich Ihnen als Augenzeuge sagen, was mit der Hilfe passiert ist: Die Hamas hat sie gestohlen.«

»Ich habe gesehen, wie Hamas-Terroristen Kisten mit UN- und UNRWA-Logos in die Tunnel getragen haben. Dutzende und dutzende von Kisten, die von ihren Regierungen bezahlt wurden«, teilte Sharabi den Vertretern der 15 Mitgliedsstaaten des Sicherheitsrates mit. Schlimmer noch: »Sie haben viele dieser Mahlzeiten von der UN direkt vor unseren Augen gegessen und wir haben nie etwas abbekommen.«
[...]
Eli Sharabi schilderte den Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates auch, unter welch grausamen Bedingungen er festgehalten wurde. »Die Ketten, in die sie mich gelegt haben, schnitten in meine Haut - von dem Moment an, an dem ich ankam (in den Terror-Tunneln, Anm. d. Red.) bis zu dem Moment, in dem ich freigelassen wurde. Betteln und Flehen wurden zu meiner Existenz.«

»Ich wurde schlechter als ein Tier behandelt«, sagt Sharabi heute. Niemand in Gaza habe ihm geholfen. »Die Zivilisten sahen uns leiden und sie jubelten unseren Entführern zu. Sie waren auf jeden Fall involviert.« Das Internationale Rote Kreuz und die Vereinten Nationen seien ihm nicht zur Hilfe gekommen.

https://www.juedische-allgemeine.de/israel/die-hamas-isst-wie-koenige-waehrend-geiseln-hungern/
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: RPGNo1 am 28. März 2025, 16:13:32
ZitatTatsächlich ist die Hamas auch durch die Angriffe der Israelis geschwächt. Viele ihrer bisherigen Anführer sind tot. Die Hamas hat den Angriffen aus Israel derzeit nicht viel entgegenzusetzen. Vermutlich trauen sich Menschen auch deshalb, die Terrorgruppe zu kritisieren und ihrem Ärger Luft zu machen.

In verschiedenen Orten gab es seitdem Proteste - und auch für heute werden Demonstrationen erwartet. Noch sei es zu früh, zu sagen, ob diese Proteste eine Zäsur für die Hamas bedeuten, sagt Mallock. "Es ist allerdings ein sehr bemerkenswertes Ereignis und vielleicht ein Wendepunkt in der politischen Dynamik innerhalb des Gazastreifens."

Die offene Kritik, die da formuliert werde, sei in der Vergangenheit nicht so zutage getreten. "Das ist wirklich ein neues Niveau, wo jetzt auch Repräsentanten der Hamas reagiert haben und versuchen, das runterzuspielen."

https://www.tagesschau.de/ausland/asien/gazastreifen-hamas-proteste-100.html
Titel: Re: 7.10. in Israel
Beitrag von: Peiresc am 29. März 2025, 06:26:47
ZitatPPS 2/2. The Israeli court failed to abide by both legally binding orders, with Judge David Mintz recalling, in a separate opinion, the biblical commandment to annihilate Amalek as grounds for rejecting the IHL rule of distinction between civilians and military objectives.
https://x.com/EpshtainItay/status/1905504186214588458

Frage an die, die sich damit auskennen: stimmt das?