Psiram Forum

Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Jinx am 21. Juni 2009, 15:06:39

Titel: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Jinx am 21. Juni 2009, 15:06:39
zunächst mal meinen Glückwunsch zu einer Seite, die versucht, sich den verschiedenen 'Wundern' der Welt mit Sachlichkeit zu nähern. Leider gibt es viele Seiten, die es anders machen...


Zu meiner Anfrage:

Es geht um weitere Quellen zu :   http://psiram.com/index.php?title=Wasserauto#_note-0 (http://psiram.com/index.php?title=Wasserauto#_note-0)

Ich schreibe gerade einen Text (Studium) zum Thema "Wasserauto" und bin auf der Suche nach weiteren Informationen zum Wasserauto von Daniel Dingel und dem Scoprion von Ronn Motors.

Mich würden Quellen zu den folgenden Informationen interessieren:

- Scorpion - Aussage, über den schlechteren Wirkungsgrad der sich letztlich aus dem genannten Verfahren ergibt.
 Woraus geht hervor, daß der Wirkungsgrad letztlich schlechter ist als bei reiner Benzinnutzung ?
 Wenn es hier zitierfähige Quellen für die Aussage gäbe, wäre das klasse.
 Ein Verweis auf  die Thermodynamik allein reicht für meinen Zweck leider nicht.

- Daniel Dingel - Wo wurde vom Philipinischen Department of Science and Technology die Erfindung als hoax bezeichnet ?
Ich habe auch das DOST angeschrieben, mache mir aber nicht allzuviele Hoffnungen auf eine ernsthafte Antwort.
Hat jemand eine Presseerklärung oder einen Zeitungsartikel (Netz oder Paper) gesehen ?

Also, falls noch irgendwo ein Hinweis auf die Originalquellen zu finden ist, so würde ich mich über eine Antwort sehr freuen.
Auch seriöse Seiten die sich mit dem Thema befassen, auch 'debunking'  ;D, sind interessant für mich....

Vielen Dank,
Gruß, Jinx
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: rincewind am 21. Juni 2009, 16:19:09
Hallo Jinx, willkommen!

Zitat von: Jinx am 21. Juni 2009, 15:06:39
- Scorpion - Aussage, über den schlechteren Wirkungsgrad der sich letztlich aus dem genannten Verfahren ergibt.
 Woraus geht hervor, daß der Wirkungsgrad letztlich schlechter ist als bei reiner Benzinnutzung ?

Weil Wasser bei einem Zündfunken nicht explodiert.

r
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Jinx am 21. Juni 2009, 16:25:06
Zitat von: rincewind am 21. Juni 2009, 16:19:09
Hallo Jinx, willkommen!

Weil Wasser bei einem Zündfunken nicht explodiert.

Moin!
Das stimmt natürlich, aber es geht ja letztlich auch um WasserSTOFF, und da sieht's wohl etwas anders aus.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Wazir am 21. Juni 2009, 16:45:07
Zitat von: rincewind am 21. Juni 2009, 16:19:09Weil Wasser bei einem Zündfunken nicht explodiert.
Tut es doch, rincewind.
Als Hahnemannsches PowerWasser in D10 und Potenzierung mit C6H6.
Und: Bafff
Ich fahre schon jahrelang so.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: rincewind am 21. Juni 2009, 17:17:37
Zitat von: Jinx am 21. Juni 2009, 16:25:06
Zitat von: rincewind am 21. Juni 2009, 16:19:09
Hallo Jinx, willkommen!

Weil Wasser bei einem Zündfunken nicht explodiert.

Moin!
Das stimmt natürlich, aber es geht ja letztlich auch um WasserSTOFF, und da sieht's wohl etwas anders aus.

Wasserstoff ist nun mal was anderes wie Wasser. Wasserstoff ist H, Sauerstoff O. Beides zusammen mit H doppelt gibt Wasser.

Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: rincewind am 21. Juni 2009, 17:42:54
Zitat von: Wazir am 21. Juni 2009, 16:45:07
Zitat von: rincewind am 21. Juni 2009, 16:19:09Weil Wasser bei einem Zündfunken nicht explodiert.
Tut es doch, rincewind.
Als Hahnemannsches PowerWasser in D10 und Potenzierung mit C6H6.
Und: Bafff
Ich fahre schon jahrelang so.
Kürzt sich das nicht weg??
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Wazir am 21. Juni 2009, 17:49:36
Zitat von: rincewind am 21. Juni 2009, 17:42:54Kürzt sich das nicht weg??
Nein
Erstens musst Du das ganzheitlich-stochastisch sehen.
Und dann wie St. Hahnemann 100 mal...(Siehe Organon)
Aber das wissen wir doch, rincewind.

Und ich möchte nicht alle Geheimnisse des gut funktionierenden Wasserautos ausplaudern.
Die großen Konzerne kommen mir sonst auf die Spur.
Die wollen doch nur ihren teuren Sprit verkaufen.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Deceptor am 21. Juni 2009, 21:55:51
Hallo Jinx !

Es gibt kein funktionierendes Auto das mit Wasser als eigentlichen Treibstoff fährt, und es wird auch nie eins geben. Ich habe mir den Artikel nochmal angesehen und kann nur einen Tippfehler entdecken. Der Artikel ist älter, und stammt noch aus der Zeit als wir sparsam mit den Fußnoten umgingen. Ich kann mich noch daran erinnern, daß ich da etliche Stunden recherchiert hatte. Alles was dort steht kann belegt werden. Ausnahme ist dieser Sportwagen namens Ronn. Die Angaben des Herstellers waren völlig vage. Da jedoch prinzipiell über den Umweg Benzimotor>LIMA>Batterie>Elektrolyse>H2+O2>Knallgasreaktion bei jedem der Schritte Energie verloren geht (und keine zusätzlich hinzukommt) bedeutet dies, dass im Normalbetrieb mit Benzin der Motor zusätzlich belastet wird, um für kurze Momente auf Wasserstoff umzuschalten mit Verbrauch 0. Die Gesamtbilanz muss aber schlechter sein, ansonsten müsste man von einer zusätzlichen Energie ausgehen. die hinzukäme. Die berechneten 6 Liter/100 Km sind wahrscheinlich durch einen Rechentrick entstanden. Wenn ich beispielsweise 1 Minute lang 12 l/100 km verbrauche und eine Minute lang mit 0, dann komme ich auf 6.

---

Damit in Zukunft unsere Wasserautoleser zufrieden sind, schlage ich vor für alle relevanten Angaben eine reputable Quelle(n) zu finden und nachzutragen. Als Quellen kommen Angaben von seriösen Motorenherstellern, Uni-Institute, wiss. Publikationen und Standartwerke usw in Frage. Aber keine Wunderbehauptungen von unveröffentlichten Experimenten oder wackligen Youtube-Filmchen ohne genaue Angabe der Herkunft. Also wir brauchen: Wirkungsgrad einer LiMa, von Elektrolyse usw. Dazu sollte insbesondere Jinx beitragen. 
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Deceptor am 21. Juni 2009, 22:41:22
Eine Aussage habe hier nochmal grob nachgerechnet und den Artikel erweitert:

Fazit: Der Versuch einen Automotor mit zusätzlichem Knallgas zu betreiben, das an Bord durch Elektrolyse erzeugt wird, würde dazu führen dass sich der gesamte Treibstoffverbrauch erhöht. Je mehr Knallgas erzeugt wird, umso mehr muss der Autofahrer draufzahlen. Lässt man ein Auto nur mit Knallgas aus obigem Apparat fahren, verbraucht es mindestens 4-5 mal so viel Treibstoff, weil:

    * durch Benzinverbrennung entsteht Bewegungsenergie mit einem Wirkungsgrad < 40 %
    * die in Rotation versetzte Lichtmaschine hat einen Wirkungsgrad von etwa 70%
    * mit der Elektrolyse wird Wasserstoffgas erzeugt mit einem Wirkunggrad von etwa 60% (*)
    * Waserstoff wird mit Sauerstoff verbrannt bei einem Wirkungsgrad < 40 %

Es wird also nur 0,4 x 0,7 x 0,6 x 0,4 = 7% (vielleicht maximal 10%) der Energie aus dem Benzin genutzt. Bei der Verbrennung ohne Knallgas waren es maximal 40 %. Lässt man also ein Auto nur mit Knallgas aus der on-bord Elektrolyse fahren, verbraucht es mindestens 4-5 mal so viel. Die massenhafte Nutzung dieses Prinzips würde also aus ökologischer Sicht die katastrophale Folge höherer CO2-Emissionen sowie höherer Kosten haben.

(*) angenommen die Verwendung einer speziellen Elektrolyse, nicht vergleichbar mit den angebotenen Bastellösungen, die etwa 30% Wirkungsgrad haben dürften.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: cohen am 21. Juni 2009, 22:55:29
Da gibt´s doch ´nen tollen Spruch mit der Thermodynamik.

Wenn ewtas gegen den zweiten Hauptsatz verstößt, braucht man gar nicht erst anfangen zu rechnen, oder so ähnlich.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Deceptor am 21. Juni 2009, 23:08:26
ja, wenn das funktionieren würde, könnte man ja solche Konstruktionen hintereinander schalten und man hätte ein Perpetuum Mobile.

Ich glaube die Verwirrung kommt von der Verwechselung von Wasserauto und Wasserstoffauto. Das zweite funktioniert. Da gibts ein Auto von BMW mit dem Namen Hydrogen7 mit 191 kW 12-Zylinder Motor, der Verbrauch soll bei 50 Liter liegen. Ausserdem ist der Tank nach 12 Tagen von alleine leer, da der flüssige Wasserstoff langsam verdampft.
Aber: wo soll der Wasserstoff herkommen ?
Ganz einfach: aus der Sahara. Da soll der Strom ja bald herkommen.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Roland K. am 22. Juni 2009, 10:43:56
Hi Jinx!

Das Auto von Dingel ist ja nun mehrfach von fähigen Ingenieuren und Naturwissenschaftlern getestet worden - so weit Dingel das zugelassen hat(!) - ohne dass man ihm einen Betrug hätte nachweisen können.

Ich habe einen Idee, wie das System funktionieren könnte. Dingel benutzt Eisen(elektroden) zur Wasserstofferzeugung! Benzin wird überall auf der Welt hoch besteuert, während die Stahlherstellung (hoher Energieverbrauch und Speicherung von Energie im Roheisen) überall auf der Welt subventioniert wird (besonders in China und China ist nicht weit weg, von den Phillipinen). So kann es zu seltsamen Verwerfungen kommen.

Dingel elekrolysiert zunächst Wasser mittels einer angelegten Wechselspannung. Seine Elektroden bestehen aus Eisen, die sich dabei zersetzen und zusätzlichen Wasserstoff erzeugen. Reaktionen:

1. 2H2O -> 2H2 + O2
2. 2Fe + 6H2O-> 2Fe(OH)3 + 3H2
Reaktion 2. zu 1. sicherlich nicht 1:1, aber vielleicht 0,2 zu 1.

Eisenhydroxid fällt aus und wird von Dingel wieder verkauft. Den zusätzlichen Wasserstoff verbrennt Dingel. Den dazu benötigten zusätzlichen Sauerstoff gibt es schließlich kostenlos. Alle paar hundert Kilometer muss er neue Eisenelektroden (gibt es dank Subventionen schön billig) nachschieben und Wasser nachfüllen. Eigentlich müsstest Du genug Kenntnisse haben, um die Idee selber einmal durchzurechnen. (Wieviel Eisen braucht man auf 100km?) Wenn Du willst können wir das aber auch einmal hier zusammen durchrechnen. Ich bin mir sicher, dass sich das System zur Zeit finanziell rechnet. Würde es aber in großer Anzahl realisiert, würde der Staat natürlich Eisen zum Zweck der Energieerzeugung so hoch besteuern, dass es sich gerade nicht mehr rechnet.

mfg
Roland K.

P.S.
Zitat von: cohen am 21. Juni 2009, 22:55:29
Da gibt´s doch ´nen tollen Spruch mit der Thermodynamik.

Wenn ewtas gegen den zweiten Hauptsatz verstößt, braucht man gar nicht erst anfangen zu rechnen, oder so ähnlich.

Wo siehst Du im Wasserstoffauto einen Verstoß gegen den 2. Hauptsatz? Ich sehe nur einen Verstoß gegen den 1. Hauptsatz.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Roland K. am 22. Juni 2009, 11:01:26
Noch was.

Jinx schreibt: "Ich schreibe gerade einen Text (Studium) zum Thema "Wasserauto" und bin auf der Suche nach weiteren Informationen zum ... Scorpion von Ronn Motors."

Ich halte es theoretisch für möglich, dass sich bei einer GANZ GERINGEN Beimischung von Wasserstoff zum Benzin-Luft-Gemisch der technische Gesamtwirkungsgrad dem physikalisch höchst möglichen Wirkungsgrad annähern kann und man so etwas Benzin spart. So etwas lässt sich aber zur Zeit noch nicht berechnen. Wird viel Wasserstoff erzeugt, so wird sich der Gesamtwirkungsgrad mit Sicherheit verschlechtern, wie Deceptor schon richtiger weise erklärt hat.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: WikiSysop am 22. Juni 2009, 11:14:10
Zitat von: Roland K. am 22. Juni 2009, 10:43:56
Eisenhydroxid fällt aus und wird von Dingel wieder verkauft. Den zusätzlichen Wasserstoff verbrennt Dingel. Den dazu benötigten zusätzlichen Sauerstoff gibt es schließlich kostenlos. Alle paar hundert Kilometer muss er neue Eisenelektroden (gibt es dank Subventionen schön billig) nachschieben und Wasser nachfüllen. Eigentlich müsstest Du genug Kenntnisse haben, um die Idee selber einmal durchzurechnen. (Wieviel Eisen braucht man auf 100km?) Wenn Du willst können wir das aber auch einmal hier zusammen durchrechnen. Ich bin mir sicher, dass sich das System zur Zeit finanziell rechnet. Würde es aber in großer Anzahl realisiert, würde der Staat natürlich Eisen zum Zweck der Energieerzeugung so hoch besteuern, dass es sich gerade nicht mehr rechnet.

Wie groß sind wohl die Elektroden? Wohl nicht sehr groß, sowas macht man aus dünnem Blech. Mit so einer geringen Menge Eisen kann man wohl kaum nennenswert Wasserstoff erzeugen...
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Roland K. am 22. Juni 2009, 11:29:10
Zitat von: WikiSysop am 22. Juni 2009, 11:14:10
Zitat von: Roland K. am 22. Juni 2009, 10:43:56
Eisenhydroxid fällt aus und wird von Dingel wieder verkauft. Den zusätzlichen Wasserstoff verbrennt Dingel. Den dazu benötigten zusätzlichen Sauerstoff gibt es schließlich kostenlos. Alle paar hundert Kilometer muss er neue Eisenelektroden (gibt es dank Subventionen schön billig) nachschieben und Wasser nachfüllen. Eigentlich müsstest Du genug Kenntnisse haben, um die Idee selber einmal durchzurechnen. (Wieviel Eisen braucht man auf 100km?) Wenn Du willst können wir das aber auch einmal hier zusammen durchrechnen. Ich bin mir sicher, dass sich das System zur Zeit finanziell rechnet. Würde es aber in großer Anzahl realisiert, würde der Staat natürlich Eisen zum Zweck der Energieerzeugung so hoch besteuern, dass es sich gerade nicht mehr rechnet.

Wie groß sind wohl die Elektroden? Wohl nicht sehr groß, sowas macht man aus dünnem Blech. Mit so einer geringen Menge Eisen kann man wohl kaum nennenswert Wasserstoff erzeugen...

Das ist die Aufgabe von Jinx auszurechnen, wieviel Eisen auf 100km benötigt wird. Das ist nicht schwer zu rechnen, aber ich mach doch nicht seine Hausaufgaben! Allenfalls helfe ich ihm, wenn es hakt.

Mit der Größe der Elektroden, lieber WikiSysop sprichst Du ein kinetisches Problem an. Nur "Eisen in Wasser tauchen" klappt wegen der von Dir angesprochenen kinetischen Probleme (zu geringe Reaktionsgeschwindigkeit) sicher nicht. Aber als Folge der elektrolytischen Zersetzung des Wassers geht das Eisen mit Sicherheit SEHR schnell in Lösung. Weißt Du wie man Wolfram (!) schnell in Lösung bringt? Elektrolyse von Wasser bei Anwesenheit von NaOH. Weißt Du wie man eine Platin-Iridiumlegierung (!!) schnell in Lösung bringt? Elektrolyse von Wasser bei Anwesenheit von CaCl2 oder H2SO4. Jeweils Wechselspannung anlegen.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Jinx am 22. Juni 2009, 20:39:13
Hallo zusammen und schönen Dank an alle, die versuchen hier konstruktiv beizutragen.
Ich habe mir heute mal ein paar Bücher über Antriebstechnik und alternative Automobilantriebe besorgt.

Um die Sachen nachzurechen habe ich nicht das notwendige Handwerkszeug, und das ist auch nicht Sinn meiner Aufgabe. Ich muss Euch da leider enttäuschen. Es geht hier mehr um die eigentliche Recherche, daher die Frage nach zitierfähigen Quellen. Es handelt sich nicht um eine physikalische Beweisführung.

Leider ist das Finden von ernstzunehmender Literatur zu dem Hokuspokus von Dingel naturgemäß nicht so einfach.
Ich nenn es mal 'Hokuspokus', bis ich mit so einem Auto 20.000 km gefahren bin.

Danke trotzdem soweit....
Jinx
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Wazir am 23. Juni 2009, 09:21:19
Zitat von: Jinx am 22. Juni 2009, 20:39:13
Es geht hier mehr um die eigentliche Recherche, daher die Frage nach zitierfähigen Quellen. Es handelt sich nicht um eine physikalische Beweisführung.
Na, Jinx, mal ehrlich:

Ein Wassermotor ist doch in erster Linie ein technisches Machbarkeitsproblem.
EsoWatch ist ein Esoterik-Analyse-Forum.

Wie kommt es, dass Du hier eine Frage stellst?

Hast Du auch in Technik-Foren gefragt?
Wenn ja: Bitte um Links.
Die Antworten wären interessant.

Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Roland K. am 23. Juni 2009, 11:52:01
Hallo Jinx,

was studifizierst Du denn, dass Du sowas nicht rechnen kannst?

Weil ich heute meinen sozialen Tag habe:

Wieviel Kg Eisen (größenordnungsgemäß) würde ein Auto, das nach oben beschriebenen Prinzip funktioniert, auf 100km verbrauchen?

Nehmen wir an, im Benzinbetrieb verbraucht das Auto 8 l/100km.

http://www.suchtmittel.de/info/benzin/001387.php
Energiedichte pro Liter = 8,9 kWh/l = 32 MJ/l

D.h. wir brauchen 256 MJ pro 100km.

http://www.auto-technik-team.com/html/wasserstoff.html
Heizwert, HU, LH2, 119,97 MJ/kg = 33,33 kWh/kg = 8,495 MJ/l = 2,359 kWh/l

Das sind 120 MJ/Kg * 2*10^-3 Kg/Mol = 0,24 MJ/Mol (H2)

Wir brauch also 256 MJ/0,24MJ/Mol = 1067 Mol H2 auf 100km

2 Mol Fe erzeugen 3 Mol H2, also brauchen wir 711Mol Fe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen
1 Mol Eisen wiegt 55,9g, also brauchen wir 40 Kg Eisen auf 100Km.

www.frankfurterfinance.de/archiv/2007/09-2007-chanaral-aktie.pdf
Der Weltmarktpreis für Eisen liegt übrigens bedeutend höher bei um 150 USD pro Tonne.

Macht 6 USD pro 100 Km, entspricht 4,32 Euro, sofern man das entstehende Eisenoxidhydroxid nicht wieder verkaufen würde. Die 100Km würden in Deutschland aktuell 10,72 Euro Benzin kosten. Der Betrieb mit Eisen wäre zur Zeit also SEHR viel kostengünstiger (bei Verkauf des anfallenden Eisenoxidhydroxid ca. 2,5 Euro zu 11 Euro); aber Vorsicht, das ergibt sich natürlich nur aus der Besteuerung von Benzin und der Subventionierung der Stahlproduktion.
QED

mfg
Roland K.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Roland K. am 23. Juni 2009, 13:32:03
Hallo Jinx,

Zitat von: Jinx am 22. Juni 2009, 20:39:13
Ich habe mir heute mal ein paar Bücher über Antriebstechnik und alternative Automobilantriebe besorgt.

[alternative Automobilantriebe?! Du bist also ein Raumenergieforscher  :( , der uns mal so richtig aufmischen will?]

Um die Sachen nachzurechen habe ich nicht das notwendige Handwerkszeug, und das ist auch nicht Sinn meiner Aufgabe. Ich muss Euch da leider enttäuschen. Es geht hier mehr um die eigentliche Recherche, daher die Frage nach zitierfähigen Quellen. Es handelt sich nicht um eine physikalische Beweisführung.

Leider ist das Finden von ernstzunehmender Literatur zu dem Hokuspokus von Dingel naturgemäß nicht so einfach.
Ich nenn es mal 'Hokuspokus', bis ich mit so einem Auto 20.000 km gefahren bin.


Man sollte nicht immer davon ausgehen, dass das Internet zu jeder Frage was hergibt. In diesem Fall ist die Link-Lage echt dünn.

http://unglaublichkeiten.org/unglaublichkeiten//htmlphp/ozonautodingelo.html

Ich hab den Originalartikel damals in der Auto-Bildzeitung (nicht selbst gekauft und im Urlaub, schäm mich trotzdem  :-[ ) gelesen. Im Net hab ich den Artikel nicht mehr gefunden, aber so weit ich mich erinnere, sind die Zitationen des obigen Links korrekt.

,,Mehrmals haben wir exklusiv über Daniel Dingel berichtet und sind als einzige knapp 200 Kilometer mit ihm und seinem Toyota Corolla ,,powered by ordinary water" gefahren. Jetzt war es an der Zeit, den wilden Spekulationen um Dingel nachzugehen. ...
Tatsache ist, dass AUTO Bild-Reporter Jörg Wigand auf mehreren Fahrten mit ihm im Großraum Manila sowie bei Überlandtrips auf der Autobahn keinen Verbrennungsgeruch feststellen konnte. ... Die einzige mehrstündige Prüfung des Motors wurde in einer BMW-Niederlassung in Manila von einheimischen Ingenieuren vorgenommen. Das Resultat: Alle Ingenieure waren von der Erfindung überzeugt."

Tatsache ist, dass Dingel ,,geschummelt" hat. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass sein System gegen den ersten Hauptsatz der Thermodynamik verstößt (Energieerhaltungssatz) und dieser Satz physikalisch sicher mittels der Noether-Theoreme bewiesen worden ist. Tatsache ist aber auch, dass Dingel igendetwas ,,vorzuweisen hatte", wie sonst hätte er soviele, darunter Ingenieure, überzeugen können. Offensichtlich hat Dingel sehr geschickt betrogen, wenn man das von mir vermutete Eisen-System als Betrug ansehen will. Ich kann mir hier aus der Ferne keinen anderen Reim drauf machen, als dass Dingel mit Eisen fährt. Hat einer eine andere Idee?

mfg
Roland K.


Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Jinx am 23. Juni 2009, 21:30:43
Zitat von: Wazir am 23. Juni 2009, 09:21:19

Wie kommt es, dass Du hier eine Frage stellst?

Moin Wazir,
ganz einfach. Ich hatte den im ersten Post verlinkten Wikieintrag gelesen und den Seitenbretreiber per Mail nach zusätzlichen Quellen gefragt, da dort Aussagen stehen, die ich woanders noch nicht gelesen hatte. Ich erhielt eine freundliche Mail mit dem Vorschlag die Frage im Forum zu Posten.

Wie gesagt, es geht mir nicht um einen physikalischen Beweis, sondern um Quellen zu den konkreten Aussagen (siehe erstes Posting).

Gruß,
Jinx
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Deceptor am 23. Juni 2009, 21:37:57
Hallo Roland !

Zu Deiner Eisenhypothese kann ich nichts sagen. Möglich wäre einiges. Von einfältigen, bequemen oder bestechlichen Journalisten bis zu gerissenen Tricks. Kurze Zeit lang kann er vielleicht den Motor aus einem versteckten H2-Tank betreiben und bei einer längeren Fahrt schaltet er heimlich um, niemand wird wohl während der Fahrt am Auspuff schnuppern können.

Dass das Auto von dem tatsächlich gründlich untersucht wurde, glaube ich auch nicht so richtig. Man müsste also durchaus in den Tank gucken dürfen. Oder seinen Geheimkasten im Auto aufmachen dürfen.

Unser Wikiartikel kränkelt daran, daß es schwer ist Quellen zu finden. Ich denke es ist kein Fehler enthalten. Man müsste aber Stunden in einer Bibliothek rumhängen um noch ein paar Belege zum Wirkungsgrad von Lichtmaschinen zu finden usw.

Den Abschnitt zu Ronn Motor Company habe ich stark geändert. Als ich den damals schrieb, gab es überhaupt keine Informationen dazu. Heute ist zu erfahren, daß diese Firma geringe elektrolytisch on-board erzeugte Wasserstoffmengen zumischt und behauptet damit den Spritverbrauch um 20-30% zu senken. Der schlechte Wirkungsgrad der H2-Erzeugung lässt mich daran zweifeln. Plausibel klingende Untersuchungen von Popular Mechanics zeigen aber, das das nicht zu funktionieren scheint. Ich habe das verlinkt.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Deceptor am 23. Juni 2009, 21:42:34
Hallo Wazir !

Was Du nicht weißt: Jinx hatte uns per Email angeschreiben und wir hatten ihm per Email geraten sich im Forum zu melden. Denn genau hier ist der richtige Ort Fragen zu den Artikel zu besprechen. Ich finde es nicht nur legitim hier zu fragen, sondern finde das kann dazu führen daß die Wiki-Artikel besser werden. Hätte Jinx nicht nachgefragt, ständen noch immer Aussagen im Artikel die inzwischen überholt sind. Soweit so gut.

Andererseits fände ich gut wenn Leser mehr konstruktiv mitrecherchieren würden, und weniger die Inhalte konsumieren würden.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Wazir am 23. Juni 2009, 22:59:28
Zitat von: Deceptor am 23. Juni 2009, 21:42:34Was Du nicht weißt.....
Ja, dumm gelaufen.
Die Info hätte ja auch eher kommen können.
Egal.

Die Frage bleibt:
Es ist ein technisches Machbarkeitsproblem, zu dem man Technik-Foren befragt.

Ist das geschehen?
Was haben die ggf. geantwortet?
_______
Ist das nun tatsächlich, wie in Wiki beschrieben, ein esoterisches Problem oder
a) Veräppelung
b) stinknormaler Betrug?
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Deceptor am 23. Juni 2009, 23:21:25
ich glaube das war einfach nur ein Missverständnis.

---

Wir sind da in einem Spannungsfeld:
- Autofahren und mobil sein ist teuer. Der Deutsche gibt für nichts anderes mehr aus als für sein Auto (hatte ich mal irgendwo gelesen).
- viele Menschen glauben gerne an Verschwörungstheorien (hier: unterdrückte Motorentechnik durch Autokonzerne), weil sie eigenen unbestimmten Ängsten einen Sinn gibt, weil sie mühselige Recherchen überflüssig macht usw
- Betrug ist ja im Spiel. Der Herr Dingel wurde verurteilt. Die Hintergründe kann man nachlesen. Verkürzt war es so, daß er einem taiwanesischen kleinen Unternehmen sein Motorgeheimnis für etwa 300.000 $ verkauft hat und innerhalb einer bestimmten Frist Demo-Autos liefern wollte. Hat er aber nicht (weil dann der Schwindel aufgeflogen wäre). Stattdessen hat er nochmal Geld kassiert für 2 Neuwagen, die er umbauen wollte. Als er dann auf Tauchstation ging, wurde er verklagt und soll nun 400000 $ zurückzahlen. Kurz vor dem Prozess verschwanden seine Ersparnisse durch Abhebungen, es blieben 50 $ auf dem Konto übrig. Allerdings ist hier der einfältige Investor irgendwie auch mitschuldig meiner Meinung nach. Das Abtauchen von Dingel wurde zeitweilig damit begründet, er wäre angeblich ermordet worden.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Jinx am 23. Juni 2009, 23:23:16
Hi Deceptor,

danke für die Überarbeitung des Artikels.
Ich habe nun auch gesehen, daß das Zitat "The Department of Science and Technology has dismissed Dingel's invention as a hoax" direkt aus den Inquirer-Artikel stammt, das hatte ich bisher in diesem Artikel übersehen. Auch bei Popular Mechanics scheint es noch ganz brauchbare Artikel für meinen Fall zu geben. Habe es aber erstmal nur überflogen....

Nochmals danke,

Gruß, Jinx
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Roland K. am 24. Juni 2009, 11:42:06
Hi Deceptor,

Zitat von: Deceptor am 23. Juni 2009, 21:37:57
Zu Deiner Eisenhypothese kann ich nichts sagen. Möglich wäre einiges. Von einfältigen, bequemen oder bestechlichen Journalisten bis zu gerissenen Tricks. Kurze Zeit lang kann er vielleicht den Motor aus einem versteckten H2-Tank betreiben und bei einer längeren Fahrt schaltet er heimlich um, niemand wird wohl während der Fahrt am Auspuff schnuppern können.

Ja, bei Dingels Geheimniskrämerei kann man wirklich nur spekulieren, wie er betrogen hat. Er könnte z.B. auch wasserlösliche energiereiche Substanzen zumischen, z.B. Ammoniumacetat oder Ammoniumnitrat. Ammoniumnitrat ist ein Dünger und vermutlich relativ preisgünstig zu kaufen. Ich hab aber keine Lust das jetzt mal durchzurechnen.

Zitat von: Deceptor am 23. Juni 2009, 21:37:57
Unser Wikiartikel kränkelt daran, daß es schwer ist Quellen zu finden. Ich denke es ist kein Fehler enthalten. Man müsste aber Stunden in einer Bibliothek rumhängen um noch ein paar Belege zum Wirkungsgrad von Lichtmaschinen zu finden usw.

Ich finde den Artikel gelungen und fundiert. Wird nur eine kleine Menge H2 zugemischt, lässt sich der Wirkungsgrad der Lichtmaschine vernachlässigen.

Zitat von: Deceptor am 23. Juni 2009, 21:37:57
Den Abschnitt zu Ronn Motor Company habe ich stark geändert. Als ich den damals schrieb, gab es überhaupt keine Informationen dazu. Heute ist zu erfahren, daß diese Firma geringe elektrolytisch on-board erzeugte Wasserstoffmengen zumischt und behauptet damit den Spritverbrauch um 20-30% zu senken. Der schlechte Wirkungsgrad der H2-Erzeugung lässt mich daran zweifeln. Plausibel klingende Untersuchungen von Popular Mechanics zeigen aber, das das nicht zu funktionieren scheint. Ich habe das verlinkt.

Du hast geschrieben, dass bei Zumischung von H2 mehr Stickoxide entstehen, weil die Verbrennungstemperatur nach oben geht. Die Erzeugung von Stickoxiden verbraucht zwar Energie, wie Du schon richtig angemerkt hattest, aber wenn die Verbrennungstemperatur nach oben geht, dann geht natürlich auch der theoretisch erreichbare Wirkungsgrad W nach oben. Dieser beträgt gemäß des 2. Hptsatzes der Thermodynamik

W = (TG-TK)/TG , wobei TG (Temperatur groß) die max. Verbrennungstemperatur im Motor ist, und TK (Temperatur klein) die Temperatur der Auspuffgase. Die meisten Motoren sind so konzipiert, das für TK die Temperatur einzusetzen ist, bei der die Gase den Motorraum verlassen.

Es könnte auch sein, dass bei Anwesenheit von H2 die Verbrennung gleichmäßiger und schneller abläuft, so dass nicht nur der theoretische Wirkungsgrad nach oben geht, sondern man diesem auch näher kommt. Es könnte allerdings auch sein, dass schon bei kleinen Mengen H2 der Gesamtwirkungsgrad nach unten geht. Das ist irreversible Thermodynamik, nahezu unmöglich exakt zu berechnen und selbst in der Simulation extrem schwierig. Da kommt man an sorgfältigen Messungen wirklich nicht vorbei.

Wie Du geschrieben hast, gibt es zur Zeit zwei widersprüchliche Messergebnisse: einmal die Messergebnisse der Ronn Motor Company und dann die der Popular Mechanics. Also ich würde den Messergebnissen der Autobauer-Profis mehr vertrauen (m.W. entwickelt Mercedes zur Zeit ein ganz ähnliches System), als den Messergebnissen von Journalisten, die sich erst in die Problematik einarbeiten müssen. Warten wir mal ab.

mfg
Roland K.
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: Roland K. am 24. Juni 2009, 11:52:09
Zitat: "Laut Ronn-Angaben solle der Treibstoffverbrauch um 20% - 25% abnehmen und die CO2-Emission um 90% abnehmen."

Die CO2-Emission soll um 90% abnehmen?!, das ist natürlich Quatsch. Meinen die vielleicht, dass die Emission von unverbrannten Kohlenwasserstoffen oder die von CO um 90% abnimmt?
Titel: Re: Quellen zum Wasserauto (Ronn und Dingel,....)
Beitrag von: celsus am 10. Juli 2015, 12:25:53
Der Filmemacher und Photograph Kim Bierbrauer hat sich mit dem Thema Wasserauto beschäftigt und einen fast einstündigen Spielfilm produziert. Sogar ein Interview mit Harald Lesch hat er eingebaut (und eins mit dem Dümmsten Ingenieur Deutschlands auch).

Auf die Wasserauto/HHO-Fans dürfte das vermutlich eher wie eine Enthüllungs-Doku wirken ;)

https://www.youtube.com/watch?v=CNehtaSHooQ