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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: RPGNo1 am 25. Januar 2023, 13:52:20

Titel: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Januar 2023, 13:52:20
Ich habe diesen Thread für allgemeine Diskussionen neu eröffnet, weil nicht alle interessanten Artikel zu den großen miteinander verbundenen Themenfeldern wie Identitätspolitik, SJW oder Wokeness in die enger begrenzten Themenbereiche "Genderdebatte" oder "kulturelle Aneignung" reinpassen.

ZitatMumien kennt jeder aus der Schulzeit, von Museumsbesuchen oder zumindest aus Filmen: Leichen werden aufwendig einbalsamiert und eingewickelt, um sie vor der Verwesung zu schützen und für lange Zeit zu konservieren – teilweise sogar für Jahrtausende. Bekannt ist dieses Phänomen vor allem aus dem alten Ägypten.

Doch die Welt wird sich möglicherweise an einen anderen Begriff dafür gewöhnen müssen. Unter einigen Fachleuten wird das Wort "Mumie" nämlich mittlerweile kritisch gesehen und nur noch ungern benutzt, berichtet der Sender CNN. Mehrere Museen in Großbritannien verwenden demnach lieber die Begrifflichkeit "mumifizierte Person". Damit wollen sie Respekt ausdrücken.

Schon der Ursprung des Wortes sei problematisch, erläuterte Jo Anderson vom Great North Museum: Hancock im englischen Newcastle in einem Blogbeitrag. Es leite sich von dem persischen Wort "mumia" ab, was so viel wie "Erdpech" bedeutet. Diese Abstammung ist darauf zurückzuführen, dass die britischen Kolonialherren im 18. und 19. Jahrhundert viele mumifizierte Überreste öffneten, um an die darin enthaltenen Chemikalien zu kommen. Diese wurden dann zur Herstellung von Medizin oder Farbe verwendet.

https://www.stern.de/panorama/wissen/mensch/statt--mumie---museen-wollen-nun--mumifizierte-person--sagen-33129962.html

Hier haben wir gleich das Problem, dass aus identitätspolitischen Gründen (oder um dem Zeitgeist zu frönen) ein Begriff einfach mal umdefiniert wird.

ZitatDie Bezeichnung ,,Mumie" leitet sich über lateinisch Mumia wie italienisch mummia und arabisch mūmijā, ,,einbalsamierter Leichnam",[1] vom persischen Wort mumia ab (neupers. موم / mūm), was ,,Bitumen, Erdpech" bedeutet.[2] Im Alten Ägypten wurde der Begriff Mumia namensgebend, da bei den altägyptischen Mumien zumeist die schwärzlich-harzigen Substanzen verwendet wurden; Bitumen fand erst in griechisch-römischer Zeit Anwendung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mumie
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 25. Januar 2023, 17:23:20
"mumifizierte Person" diskriminiert aber voll krass die Katzen- und Skarabäen-Mumien.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. Januar 2023, 19:27:41
ohje, noch ein Thread zum Thema?
hoffentlich kriegt da die woke-Polizei keinen Herzkasper. 

Zum Thema Mumien nicht direkt, aber querverbunden hab ich auch was aus dem identitätspolitischen Kasperletheater.

https://allnewspress.com/deutsch/woke-gelehrte-fordern-anthropologen-auf-die-klassifizierung-menschlicher-uberreste-nach-geschlecht-und-rasse-einzustellen/

Und wer nun denkt: da schwätzt eine weitere Twittertrulla (https://web.archive.org/web/20220705135223/https://twitter.com/emmapalladino/status/1543800316352667648) Unsinn daher, nein, die Aktivisten der Transbrigaden meinen das ernst und haben sogar eigens eine Taskforce gegründet, die in Transgender Activism, Health, and Rights Anker geworfen hat.

ZitatTrans Doe Task Force and Postmortem Harm Reduction: Caring for Unidentified Transgender, Nonbinary and Intersex Decedents
:rofl2

https://transdoetaskforce.org/trans-doe-task-force-presenting-at-tpath-conference-converging-crises-in-transgender-activism-health-and-rights-in-2021/

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 25. Januar 2023, 20:58:49

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. Januar 2023, 21:03:33
Zitat von: RPGNo1 am 25. Januar 2023, 13:52:20Ich habe diesen Thread für allgemeine Diskussionen neu eröffnet, weil nicht alle interessanten Artikel zu den großen miteinander verbundenen Themenfeldern wie Identitätspolitik, SJW oder Wokeness in die enger begrenzten Themenbereiche "Genderdebatte" oder "kulturelle Aneignung" reinpassen.
Gut, sowas wollte ich auch schon machen. Ich hätte es allerdings "Postmoderner BS" genannt, da passen dann alle Themen rein, die auf der Ideologie basieren (ein Umbrella Term, sozusagen). Identitätspolitik ist schon spezieller, der Mumienfirlefanz streift das auch nur am Rande. Es geht hier eher um so etwas wie Postkolonialismus: der Begriff "Mumie" wurde durch weiße Kolonisatoren aufgrund wirtschaftlicher Ausbeutungsinteressen der Forschung nur untergeschoben (das muss man im Konjunktiv lesen! ::) ). Das soll mal wieder zeigen, dass es keine objektiven Aussagen in der (weißen, westlichen) Wissenschaft gibt, sondern dass sie stets auf Unterdrückungsmechanismen beruht :skeptisch:

Ich bin bei solchen Begrifflichkeiten etwas streng, aber man verliert sonst zu schnell den Überblick bzw. wirft zu viel in einen Topf. Oder man macht ein Unterforum auf, das dann alle Facetten des BS enthält. Wäre aber schon beinahe zuviel des Schlechten Guten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Januar 2023, 21:18:08
@eLender

Ich hatte auch überlegt, den Thread "Zynische Theorien" (nach Pluckrose und Lindsay) zu benennen. Aber das wäre dann vielleicht zu insidermäßig geworden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. Januar 2023, 21:22:19
Zitat von: RPGNo1 am 25. Januar 2023, 21:18:08Ich hatte auch überlegt, den Thread "Zynische Theorien" (nach Pluckrose und Lindsay) zu benennen. Aber das wäre dann vielleicht zu insidermäßig geworden.
Hehe, zwei Dumme, ein Gedanke. Das war mir auch kurz geistig aufgeblitzt, aber da würde man tatsächlich eher an eine Buchbesprechung denken. Wir können ja ein Umfrage starten, wie man das Thema am besten nennt. Mein Vorschlag ist in der Runde...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. Januar 2023, 21:36:24
seid froh, dass ich nicht die Titelwahl treffe, dann wäre es kurz und bündig "bullshit unterm Regenbogen" geworden.
 (ok, den Regen hab ich eben von eLender geklaut, klingt immerhin etwas zivilisierter als "bullshit" ??? )

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. Januar 2023, 23:39:48
Ich presse hier ml einen passenden Artikel, den Typee heute bei den Morons gepostet hat, rein. Passt wie Auge auf Eimer:

ZitatEs geht um ein Wort, genauer: ein ausgetauschtes Wort, das Schlagersänger Florian Silbereisen ein Ermittlungsverfahren eingebracht hat. Bei der Mitte Januar im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender MDR ausgestrahlten Abschiedsshow für Sänger Jürgen Drews mit dem Titel ,,Zum allerletzten Mal: Der große Schlagerabschied" hat Silbereisen den Song ,,1000 und 1 Nacht (Zoom!)" mit der Zeile gesungen: ,,Erinnerst du dich, wir haben zusammen gespielt" – statt ,,Erinnerst du dich, wir haben Indianer gespielt", wie es im Originaltext des Songs heißt.
...
Dieter Dehm geht davon aus, dass es politische Gründe hatte, dass das Wort ,,Indianer" gestrichen wurde. Wichtiger als die Begrifflichkeit sei, ,,für die Menschen etwas zu tun, damit es ihnen besser" gehe. In der Streichung des Begriffes sieht Dehm einen paternalistischen Versuch, die Sprache zu ,,verhunzen".
https://www.fr.de/panorama/florian-silbereisen-tausendmal-zitiert-92046849.html

Wusste gar nicht, dass das von einem Linken-Politiker stammt. Der FR nach geht es ihm bei der Sache - wie man es von einem Linken erwarten würde - nur um die Kohle.

Zitat von: zimtspinne am 25. Januar 2023, 21:36:24"bullshit unterm Regenbogen"
Naja, das war dann wohl dein Vorschlag :P  Am Ende steht das dann alles zur Wahl, es gibt hier ja auch Umfragen (die sonst niemand nutzt).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Januar 2023, 08:17:05
Ich sehe die Anzeige von Dieter Dehm als PR-Gag. Damit kommt er wieder in die Schlagzeilen.

ZitatHintergrund des veränderten Textes ist die Debatte um den diskriminierenden Begriff ,,Indianer" als Sammelbezeichnung für indigene Völker Amerikas, der zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung des Songs 1984 durch die Klaus-Lage-Band noch nicht umstritten war.

Dass die FR andererseits schlicht vom diskriminierenden Begriff ,,Indianer" schreibt (obwohl die Sachlage nicht so eindeutig ist, wie sie gerne hätten), passt zu einer Zeitung, die seit einiger Zeit auf der Theorie-Welle reitet, gerne immer wieder Pro-Kommentare diesbezüglich postet und entsprechenden Aktivisten eine Bühne bietet.

ZitatDie durch den Kolonialismus etablierte Fremdbezeichnung wird im Rahmen der Rassismusdebatten seit den späten 2010er-Jahren zum Teil kontrovers diskutiert.[1] Auch die so bezeichneten Menschen bewerten den Ausdruck unterschiedlich: Im spanischsprachigen Sprachraum[2] wird ,,Indio" zumeist abwertend oder sogar als Schimpfwort aufgefasst.[3][2] Im angloamerikanischen Raum bezeichnen hingegen sich manche Angehörige indigener Gruppen im Rahmen einer neuen panindianischen Identitätsfindung selbst als ,,(American) Indian".
https://de.wikipedia.org/wiki/Indianer
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 26. Januar 2023, 12:00:32
Zitat von: eLender am 25. Januar 2023, 23:39:48Wusste gar nicht, dass das von einem Linken-Politiker stammt.

Dehm hat eine ganze Reihe von Titeln für deutsche Liederkäuer (stammt von Hanns-Dieter Hüsch, macht mir bis heute Spaß) getextet und unter dem - peinlichen - Künstlernamen "Lerryn" auch das eine oder andere eingespielt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. Januar 2023, 18:06:26
Zitat von: eLender am 25. Januar 2023, 23:39:48Naja, das war dann wohl dein Vorschlag :P  Am Ende steht das dann alles zur Wahl, es gibt hier ja auch Umfragen (die sonst niemand nutzt).
Nänä, war ja nur Geflachse, einen sachlichen und informellen Anstrich sollte der Titel schon haben. BS darf trotzdem mit rein als Sonderkennzeichnung (wie das Giftsymbol auf diversen Mitteln).

Ich denke, postmoderne Theorie ist schon richtig als Überbegriff und Umbrella-Term.
Man müsste mal eine Klassifizierung erstellen - k.A. obs sowas schon gibt.

Vielleicht als Stammbaum im Präsentationsstil, sonst wird man bekloppt.
Hatte mich kürzlich reingelesen in die Identitätspolitik und früher schon mal in andere verwandte Themen wie Behaviorismus.
Dorthin war ich nicht direkt, sondern über Umwege gelangt. Der Behaviorismus geriet sozusagen zwischen die Fronten in einem Zoff zwischen Chomsky und Skinner zum Thema Spracherwerb. Muss ich mal wieder lesen, fand ich total spannend. Chomsky vertrat die Theorie der Universalgrammatik, die allerdings auch umstritten ist.

Jedenfalls, mich graust es vor den Verschachtelungen dieses Stammbaumes, bis in die letzten Verästelungen.
Nach Lektüre solcher Sachen brauche ich immer mehrere Tage Regeneration. Nach einer Runde Gender-Studies, in der Hoffnung, doch noch etwas brauchbares zu finden, fühlte ich mich wie nach einem Angriff der Rasenmäher. Überdosis mindfuck.


Re Urheberrechtsverletzungen..

Frage mich ja schon, warum diese Künstler und Musikantenstaadl-Ansager vor ihren fernsehgewaltigen Auftritten keine Rücksprache mit der Rechtsabteilung des ÖRR halten. Das sollte vielleicht zur Pflicht werden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. Januar 2023, 19:11:33
Hm, die Sprachexperimente der Postmoderne gehen zumindest mit Gendersprech und Euphemismus-Tretmühle schnurstracks den Bach runter.
Küchentisch-untauglich sind immerhin beide.

"Ich bin 2fellos größer als du",
sprach zum Einer der Zweier.
"3ster Kerl, prahle nicht so!"
knurrte der größere Dreier.
"Und ich!" rief der Einer, "bin zwar der kl1te,
aber dafür bestimmt auch der f1te."
"Nein, mir gibt man sogar noch den Sch0ller",
piepste der Nuller.

ZitatSprachexperimente

Die Autorinnen und Autoren postmoderner Literatur legten viel Wert auf die sprachliche Gestaltung ihrer Werke. Die Schönheit und Ästhetik einer effektvollen Sprache waren ihnen sehr wichtig und so experimentierten sie viel mit rhetorischen Mitteln.

Wie solche sprachlichen Experimente aussehen können, zeigt zum Beispiel "Zahlenre4e" von Hans Manz:

https://abi.unicum.de/abitur/abitur-lernen/postmoderne-literatur
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 26. Januar 2023, 21:17:27
Zitat von: Typee am 26. Januar 2023, 12:00:32
Zitat von: eLender am 25. Januar 2023, 23:39:48Wusste gar nicht, dass das von einem Linken-Politiker stammt.

Dehm hat eine ganze Reihe von Titeln für deutsche Liederkäuer (stammt von Hanns-Dieter Hüsch, macht mir bis heute Spaß) getextet und unter dem - peinlichen - Künstlernamen "Lerryn" auch das eine oder andere eingespielt.

Ergänzung aus Dehms Wikipedia-Artikel:

ZitatZeitweise verwendete Dehm den Künstlernamen Lerryn, über dessen Ursprung es verschiedene Versionen gibt. Laut Darstellung von taz (2012) und Spiegel (2010) ist ,,Lerryn" ein Portmanteauwort aus zwei Spitznamen Dehms, nämlich ,,Lenin" und ,,Larry".[2][3] Dehm selbst hingegen behauptete 2014 gegenüber dem Online-Musikmagazin Deutsche Mugge, er habe den Namen nach dem ,,schottischen Ort" Lerryn ausgewählt, indem er blindlings auf eine Landkarte tippte.[4] Tatsächlich liegt der einzige britische Ort dieses Namens am Südwestzipfel Englands, rund 600 km südlich von Schottland.

Ein Irrlicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. Januar 2023, 23:08:27
Zitat von: RPGNo1 am 26. Januar 2023, 08:17:05Ich sehe die Anzeige von Dieter Dehm als PR-Gag. Damit kommt er wieder in die Schlagzeilen.
Das ist ja ein echter Querfrontler, der würde sogar in unser Wiki passen. Den hatte ich gar nicht in der Form wahrgenommen. Gut, ich habe den eh kaum wahrgenommen.

Zitat von: Typee am 26. Januar 2023, 21:17:27Ein Irrlicht.
In der Tat!

Zitat von: zimtspinne am 26. Januar 2023, 18:06:26Man müsste mal eine Klassifizierung erstellen - k.A. obs sowas schon gibt.

Vielleicht als Stammbaum im Präsentationsstil, sonst wird man bekloppt.
Das wäre mal eine schöne Fleißarbeit (vll. haben das Pluckrose und Lindsay ja in ihrem Buch gemacht und RPG könnte das mal illustrieren ;)  ). Ideengeschichtlich geht das wohl zurück bis mindestens Marx, aber es wird schon Anleihen bei den alten Griechen haben.

Der Chomsky hat auch eine Tendenz zum Schwurbeln, er dürfte dem Konstruktivismus nicht ganz abgeneigt sein. Mit dem Thema Sprache/-Erwerb habe ich mich noch nicht allzu viel beschäftigt, aber das dürfte ein Schlachtfeld zwischen den Welten sein. Manches muss man sich ja auch nicht antun. Mut zur Bildungslücke ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Januar 2023, 21:47:09
Sinan im Gespräch mit Nikil Mukerji, wo könnte es ahnen, um "Critical Studies".

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45
Schwuppi hatte das schon in einem anderen Faden gepostet. Ich halte das Video aus mehreren Gründen für wichtig und wollte es tatsächlich hier nochmal reposten. Falls ihr wissen wollt, wie ich die Sache sehe und warum ich mich überhaupt so aufrege darüber auslasse (auch mein gelegentlicher Ton), dann wird das hier beantwortet.

Wichtig ist mir, dass man das Thema aus rationaler und aufklärerischer (eben skeptischer) Sicht angeht. Deshalb ist es so wichtig, dass auch Mukerji (GWUP, da auch Martin Mahner, Ullle Berger) und keine rechten Scharfmacher (das ist Sinan ganz bestimmt nicht) darüber reden und es problematisieren. Es wird natürlich trotzdem versucht, jede kritische Perspektive in die rechte Ecke zu drängen. Ich könnte das noch weiter ausführen und mache das ggf. noch.

"Fat Bodybuilding" :rofl2  :-X
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 28. Januar 2023, 07:20:58
Zitat von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45"Fat Bodybuilding" :rofl2  :-X

Tja, man lernt nie aus! :rofl
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. Januar 2023, 08:35:17
Anfänglich (hörte das Video nebenher beim Morgenmuffelinnenprogramm mit akustischen Aussetzern) dachte ich ja, die meinen, dass bodybuilding kein Privileg sein darf für Dünne, sondern auch Fette Massemonster (https://www.muscleandfitness.com/athletes-celebrities/news/10-most-freakishly-impressive-mass-monster-bodybuilders/) sein könnten... und streifte dabei gedanklich die Sumo-Ringer.

Das wäre dann folglich ein Crossover - alltagsbasierte Realisierung ausgeklammert, die spielt dort ja eh keine Rolle.

Meinen die am Ende gar so etwas?

Gutes Video ansonsten und sehr sympathischer (gutaussehender :)) Gast.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Januar 2023, 10:14:37
Zitat von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45Schwuppi hatte das schon in einem anderen Faden gepostet.

Sicher? Das Video ist ganz frisch erst gestern herausgekommen.

PS: Ich habe einen tollen Kommentar unter dem Talk gefunden, den ich hie vollständig zitiere.
Zitat@mrchronos3374
Im Grunde stehen sich die Verschwörungstheoretiker und die extrem Woken gedanklich sehr nahe:

Sie greifen eine zumindest in bestimmten Bereichen reale Tatsache auf (auf der einen Seite gab es ja schon viele Verschwörungstheorien, welche sich hinterher als wahr herausgestellt haben, auf der anderen Seite gibt es ja tatsächlich Rassismus und Diskriminierung) und extrapolieren sie auf alles. Die VT wittern plötzlich hinter allem eine große Verschwörung, die Woken vermuten hinter jeder Ungleichheit Rassismus und Diskriminierung.

Der Grundfehler im Denken ist klar: Statt von einem neutralen Standpunkt als Normalzustand auszugehen, der erst angezweifelt werden sollte, wenn es eindeutige Indizien gibt, welche dagegen sprechen, gehen beide Seiten vom Ausnahmezustand als Normalzustand aus, den es als zu widerlegen gibt.
Auf das Rechtswesen angewendet wäre eine solche Haltung "schuldig, bis die Unschuld bewiesen wurde".

Auch die Folgen einer solchen Geisteshaltung sind sehr ähnlich: Wittert man hinter allem eine Verschwörung, dann ist jeder ein Feind oder bestenfalls ein dummes Schlafschaf. Bei den Woken bedeutet das, dass alle Menschen (einschließlich sie selber) ständig beweisen müssen, dass sie keine Rassisten und Diskriminierer sind, wer das nicht macht, der gehört zum "Feind".

Da reicht es dann eben nicht mehr sich einfach nicht fremdenfeindlich und diskriminierend zu verhalten, sondern Du musst Dich zu Deiner Schuld bekennen und aktiv nach außen als Kämpfer gegen Diskriminierung und Rassismus darstellen.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Nogro am 28. Januar 2023, 10:24:09
Siehe:
https://forum.psiram.com/index.php?topic=222.msg267075#new
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. Januar 2023, 11:17:07
Dieses Verwuseln realer Hintergründe & Geschehen mit Traumwelten & Eigenkreationen flankiert ja das ganze Video.

Das finde ich auch hochexplosiv und -problematisch.

Schon immer bei feministischen Strömungen, weswegen die bei mir auch niemals eine Chance hatten. Allein der verspackte feministische Konstruktivismus, der durch alle feministischen Gedankengüter wabert, macht mich nervös. Dagegen bin ich allergisch wie sonstwas. Schon immer. Das ist so absurd und weltfremd, dass ich mich frage, wie überhaupt jemand darauf anspringen kann. Das sollte doch eine normale Portion gesunder Menschenverstand verhindern. Naja, gilt auch für Verschwörungstheorien und sonstige Esoterik, Religion etc. Von daher...

Wäre interessant, ob immer wieder die selben Gruppen von Menschen von Kruditäten angefixt und leztlich auch viele permanent eingesammelt werden.
Oder obs da eine gerechte Verteilung quer über die gesamte Population gibt und es von den eigenen Interessen und Berührungspunkten abhängt, wie und wann an solchen Schwurbel angedockt wird.

... und apropos Schuldbekennen und Erbsünde:

In der Sendung mit dem jungen Arzt gegen eine Abordnung von Fat Pride und sonstigen Aktivsten, kam das ja auch bei einigen Teilnehmerinnen (nur weiblich) zum Vorschein.
Wie eine meinte, sie passe als Influencerin höllisch auf, was sie in ihren Auftritten zeigt und wessen Gefühle sie damit verletzen würde.
Dabei ging es speziell um Sportkram, den sie gar nicht mehr einfach so erwähnte oder gar zeigte, könnten sich ja körperbehinderte Menschen getriggert fühlen... und Dicke und und und.

Dieser Vermeidung von Eigenverantwortungsübernahme wird bei Sinan auch angesprochen.
Es wird ein Opferkult gepflegt, den viele "Opfer" gar nicht möchten. Sie möchten grundsätlich nicht als Opfer wahrgenommen werden und schon gar nicht von Aktivisten in einem Stellvertreterkrieg dazu stilisiert (instrumentalisiert) werden.

Die Berufsopfer ausgenommen, davon gibts auch reichlich. Gut getränkt und gefüttert von postmodern-Aktivismus.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Januar 2023, 11:47:38
Zitat von: Nogro am 28. Januar 2023, 10:24:09Siehe:
https://forum.psiram.com/index.php?topic=222.msg267075#new
Ach so. In dieser Ecke habe ich nicht gesucht.  :grins2: 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 28. Januar 2023, 11:59:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 28. Januar 2023, 07:20:58
Zitat von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45"Fat Bodybuilding" :rofl2  :-X
Tja, man lernt nie aus! :rofl
Ja wieso, Suomi-Ringer z.B. sind sozusagen fette Bodybuilder. Muss also kein Widerspruch sein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. Januar 2023, 12:56:42
Zitat von: Max P am 28. Januar 2023, 11:59:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 28. Januar 2023, 07:20:58
Zitat von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45"Fat Bodybuilding" :rofl2  :-X
Tja, man lernt nie aus! :rofl

Ja wieso, Suomi-Ringer z.B. sind sozusagen fette Bodybuilder. Muss also kein Widerspruch sein.

Lieber Maxe,

doch, ist ein Widerspruch.

Beim bodybuilding  liegt der Fokus auf Muskelmasse(aufbau) und -wie der Name schon sagt- Körpergestaltung.
Trainingsziel ist ein möglichst muskulöser, ausgeformter Körper bei geringem Körperfettanteil.

Ein Widerspruch in sich und ein Widerspruch zum Fettmasseaufbau bei heutigen Sumo-Wrestlern.
Gleichzeitig enormen Zuwachs an Muskelmasse UND Fettmasse durchzuführen, dürfte sehr schwierig sein. Von Körpergestaltung kann dann auch keine Rede mehr sein, wenn Fettberge jeden Muskel verbergen.

Fettmasse kann nicht gezielt geformt werden. Die lagert sich nach genetischen Prinzipien dort an, wo es ihr gerade in den Kram passt.

Wäre schön, wenns nicht so wäre - dann hätte wohl fast jede Frau eine hübsche Sanduhrfigur  :grins
So aber weiß sie, dass sie ihren Körperbau und die genetisch determinierte Fettverteilung grundsätzlich akzeptieren muss, aber durch gezieltes Krafttraining durchaus gewissen Einfluss auf die Kurven haben kann.
Gilt auch für Männer, nur etwas anders. Geschlechterspezifisch halt. Männer möchten allgemein keine Sanduhrfiguren. Außer Transfrauen.  ;)

Es gibt aber schon ein paar Parallelen, so auch die verkürzte Lebenserwartung. Und das Futtern, also die die Kalorienmengen. Zusammensetzung hingegen total unterschiedlich - Sumo-Sportler bevorzugen einen enorm hohen KH-Anteil. Obwohl bodybuilder in bestimmten Phasen auch ihren KH-Anteil aufstocken, aber nie in solche Dimensionen.

Fettverteilung bei Sumos ist auch etwas günstiger als bei fetten Nichtsportlern.
Sie haben einen relativ geringen Viszeralfettanteil, also das böse (überschüssige) "Organfett", das sich um die inneren Organe, besonders im abdominalen Bereich, ablagert.

wer kapiert hat, was mit fat bodybuilding gemeint ist, bitte melden.

disclaimer: das Wort "fett" in seinen Formen verwende ich normalerweise eher selten. Gefällt mir nicht.
Hab hier aber mal wörtlich "fat" übernommen. Passt besser in diesem Kontext als "dick" oder "vielgewichtig"
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 28. Januar 2023, 17:04:02
Zitat von: zimtspinne am 28. Januar 2023, 12:56:42
Zitat von: Max P am 28. Januar 2023, 11:59:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 28. Januar 2023, 07:20:58
Zitat von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45"Fat Bodybuilding" :rofl2  :-X
Tja, man lernt nie aus! :rofl

Ja wieso, Suomi-Ringer z.B. sind sozusagen fette Bodybuilder. Muss also kein Widerspruch sein.
Beim bodybuilding  liegt der Fokus auf Muskelmasse(aufbau) und -wie der Name schon sagt- Körpergestaltung.
Ich bin jetzt von reinem Muskelaufbau ausgegangen, der bei Suomiringern ja auch gegeben sein muss.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 28. Januar 2023, 21:01:36
Die Beispiele, an denen der Murx anschaulich gemacht wurde, stammen aus der Feder von Pluckrose, Lindsey et al. (die mit den "zynischen Theorien"). Das waren zig Artikel, die man 2018 in verschiedenen "Fachzeitschriften" des Postmodernismus erfolgreich eingereicht hatte. Da das an Sokal erinnert, aber wesentlich umfangreicher war, nennt man es gelegentlich Sokal² (Sokal squared).

ZitatOver the past 12 months, three scholars—James Lindsay, Helen Pluckrose, and Peter Boghossian—wrote 20 fake papers using fashionable jargon to argue for ridiculous conclusions, and tried to get them placed in high-profile journals in fields including gender studies, queer studies, and fat studies. Their success rate was remarkable: By the time they took their experiment public late on Tuesday, seven of their articles had been accepted for publication by ostensibly serious peer-reviewed journals. Seven more were still going through various stages of the review process. Only six had been rejected.
https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.theatlantic.com%2Fideas%2Farchive%2F2018%2F10%2Fnew-sokal-hoax%2F572212%2F
(via Proxy, sonst Wegelagerei Bezahlschranke)

Mukerji hat es gut zusammengefasst, ich zitiere nochmal die problematischen Erkenntnisse aus dem Hoax.

ZitatSokal Squared doesn't just expose the low standards of the journals that publish this kind of dreck, though. It also demonstrates the extent to which many of them are willing to license discrimination if it serves ostensibly progressive goals.
...
Like just about everything else in this depressing national moment, Sokal Squared is already being used as ammunition in the great American culture war. Many conservatives who are deeply hostile to the science of climate change, and who dismiss out of hand the studies that attest to deep injustices in our society, are using Sokol Squared to smear all academics as biased culture warriors.

Das sieht nach Wissenschaft aus, ist aber purer Aktivismus / ideologische "Wirklichkeitserzeugung", was die Blätter da betreiben. Und da sie wissenschaftlich daherkommen, hält man das auch noch für Wissenschaft. Ein gefundenes Fressen für all diejenigen, die die Wissenschaften für korrupt und verlogen halten.

Ich ergänze das noch nach dem Fat Building der Nahrungsaufnahme...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. Januar 2023, 22:25:09
Zitat von: Max P am 28. Januar 2023, 17:04:02
Zitat von: zimtspinne am 28. Januar 2023, 12:56:42
Zitat von: Max P am 28. Januar 2023, 11:59:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 28. Januar 2023, 07:20:58
Zitat von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45"Fat Bodybuilding" :rofl2  :-X
Tja, man lernt nie aus! :rofl

Ja wieso, Suomi-Ringer z.B. sind sozusagen fette Bodybuilder. Muss also kein Widerspruch sein.
Beim bodybuilding  liegt der Fokus auf Muskelmasse(aufbau) und -wie der Name schon sagt- Körpergestaltung.

Ich bin jetzt von reinem Muskelaufbau ausgegangen, der bei Suomiringern ja auch gegeben sein muss.

Kraft und damit Muskelzuwachs verzeichnen die ja auch, keine Frage.
Fettmasse allein ist kein Kraftquell, in keiner Hinsicht.

Dann darf man für das Ding, die Phantasiekreation, aber nicht einen Begriff aus der Bodybuilding-Szene stehlen, schon gar nicht den Oberbegriff!

Der steht für eiserne Disziplin, strikte Ernährungsregimes, stundenlanges Training bzw mehrere workouts  täglich (in der Wettkampfvorbereitung), und nicht zu vergessen das Drogenmanagement.

Zur perfekten Präsentation jedes einzelnen Muskelstranges muss jedes Gramm dabei störendes Fett weg, daher 'hungern' die sich vor Wettkämpfen auch auf einen extrem niedrigen Körperfettanteil herunter.

Sumos hingegen fressen sich einfach nur möglichst viel Fettmasse an, die auf ihre Art zwar auch in Szene gesetzt wird, hauptsächlich wollen sie mit ihren massigen Körpern aber den Gegner umhauen.

Ich wäre mir nicht mal sicher, dass die Fat Bodybuilding Studies überhaupt an Sumo-Sport dachten.... das kam mir nur spontan in den Sinn.

Die Fitnessszene ist über den ganzen Kram (für den sie bizarrerweise von fat acceptance eingespannt wird) auch gar nicht amused.
Die Krönung ist aber echt bodybuilding zu kapern, ausgerechnet - das ist ja mal das krasse Gegenteil von Fettbergen. Dazu gehört auch schon Mut, hehe.

eLender muss nun aber erstmal erläutern, was da überhaupt hinter steckt. Vielleicht labern wir hier über was, das so gar nicht gemeint war. Damit kann er sich gleich gut vom WE-Essen ablenken.
Ich esse jetzt auch, erstmalig heute wegen Stress und das wird lecker und üppig! :)

..eben nochmal alles überflogen und...ah, ich glaube, jetzt hab ich das verstanden. Hätte ich vorher mal richtig zuhören sollen^^
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. Januar 2023, 22:41:55
Das Wort "dreck" sehe ich so aber jetzt auch zum ersten Mal... interessant.
Die Amis (und Kanadier) verwenden neuerdings überhaupt etliche weitere (neue) deutsche Wörter und fast immer sind es solch negativ konnotierte Begriffe wie "dreck".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 28. Januar 2023, 23:27:46
Zitat von: RPGNo1 am 27. Januar 2023, 21:47:09Sinan im Gespräch mit Nikil Mukerji, wo könnte es ahnen, um "Critical Studies".

Übrigens,  Fun Fact: es ist kein Zufall, dass Nikil den Film Matrix erwähnt. Der gesamte Film ist von den Macherinnen (die Wachowski-Geschwister, beide Transfrauen) als Transidentitäts-Allegorie gedacht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2023, 00:11:37
Zitat von: zimtspinne am 28. Januar 2023, 22:25:09eLender muss nun aber erstmal erläutern, was da überhaupt hinter steckt
:schlaeger

*hust, räusper*
(den *rülps* vom essen erspare ich euch)

Zitat von: RPGNo1 am 28. Januar 2023, 10:14:37PS: Ich habe einen tollen Kommentar unter dem Talk gefunden, den ich hie vollständig zitiere.

Der Kommentar ist eigentlich nur eine halbwegs genaue Wiedergabe dessen, was die Herren da bereden. Ich hätte das auch etwas anders zusammengefasst, bleibe näher am Originaltext.

Eine der wichtigen (rhetorischen) Fragen, die Mukerji stellt: "Warum verfangen solche Theorien bei so vielen so gut?"

Weil sie die Welt in Gut und Böse einteilen und man sich gerne zu den Guten zählt. Man möchte Ungleichheit, Ungerechtigkeit, Diskriminierung, schlechtes Wetter etc. einfach bekämpfen, den Anspruch hat beinahe jeder. Wer sich so positioniert, hebt seinen Selbstwert, er steht für das Gute und fühlt sich auch ein wenig (oder auch sehr) in einer moralisch erhobenen Position (Selbstüberhöhung).

Solche "Theorien" (es sind aber keine solchen, es sind Erzählungen, Ideologien) bieten einen Satz von Positionen, die das Bedürfnis befriedigen. Hier werden solche Studien und die dahinter liegende Ideologie als "grievance studies (https://en.wikipedia.org/wiki/Grievance_studies_affair)" (nuja: "auf Missstände verweisende Studien", eindeutig ein aktivistischer Ansatz) bezeichnet. Problematisch ist, dass die "Verantwortlichen" bzw. die Ursachen solcher angeblichen Missstände einfach mal so herbeiphantasiert werden, mit gewissen Bezügen zur Realität.

Hinter den Missständen stecken immer recht abstrakte Unterdrücker und Machtinteressen. Das sind dann meist männliche, weiße, homophobe, transfeindliche etc. Interessensgruppen, die man aber nie konkret erfassen kann (gut, mit der "Meereselektrikerin" hat man endlich mal ein lebendes Exemplar gefangen ::) ).

Solche unkonkreten, alles kontrollierenden und beherrschenden Grüppchen kennt man auch aus anderen Erzählungen. Da sind es dann halt die heimlichen Weltherrscher, die Strippenzieher, die NWO, das Judentum ... Dass das ins Reich der finsteren Fiktionen gehört, darüber sind wir uns wohl einig. Und wir sollten uns einig sein, dass es eine Scheinwelt ist, der "Kampf" gegen solche Mächte ist nur zerstörerisch und löst keine echten Probleme, weil es diese Mächte und Strukturen so nicht gibt. Aber es geht auch gar nicht darum, wirkliche Verbesserungen zu erreichen, es geht um Selbstüberhöhung.

Genau das ist die Parallele von Verschwörungsideologien und dem Dreck postmodernen Unsinn. Es werden Vorstellungen einer einfachen Welt, in der es klar Gut (die "Social Justice Warrior", "Truther") und Böse (jeder, der das nicht anerkennt, "Systemschafe") gibt, produziert, die aber auf Phantasmen bauen. Deshalb muss man das genauso kritisch betrachten wie Verschwörungsideologien, deshalb ist das ein Thema für den Skeptizismus. Das sind die gleichen Strukturen und die gleichen Metaerzählungen, die die gleichen Interessen befriedigen. Das sehen Teile der GWUP und anderer Skeptiker so und ich sehe das genauso.

Böse ist beispielsweise die (im wesentlichen) Naturwissenschaft (auch die Medizin), da sie scheinbar "unverrückbare "Wahrheiten" verkündet / produziert, die nur bestimmten Machtinteressen - nicht ganz so bestimmter - Grüppchen "dienen". Aber nach postmoderner Lehre gibt es keine unverrückbaren Wahrheiten (objektiv feststellbare Tatsachen).

Beispiel: "Übergewicht ist ein Gesundheitsrisiko" hat man (wer auch immer) sich nur ausgedacht, um Menschen zu diskriminieren, um Ungleichheit (Gesunde vs Ungesunde) zu erzeugen. Man geht einfach davon aus, dass das so ist, weil die Welt so funktioniert. Kaum zu glauben? Die Critical Fat Studies bauen genau auf der Prämisse auf (wie man an den Hoax-Studien sieht).)

Und das ist nur eine der Problematiken, es werden noch andere genannt...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2023, 00:16:27
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 28. Januar 2023, 23:27:46Der gesamte Film ist von den Macherinnen (die Wachowski-Geschwister, beide Transfrauen) als Transidentitäts-Allegorie gedacht.
Deshalb fühle ich mich immer so verwirrt, wenn ich das sehe. Es ist wirklich gutes Popkornkino, aber wenn man das halbwegs ernst nimmt (was viele tun), dann wird einem vor Schwurbel nur so schwindelig. Das ist sooo voller Logikfehler, man sollte das Gehirn beim Kinobesuch zu Hause lassen. Dabei fällt mir ein: den neuesten Transmatrix-Film habe ich noch gar nicht gesehen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 29. Januar 2023, 11:31:33
Zitat von: Max P am 28. Januar 2023, 11:59:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 28. Januar 2023, 07:20:58
Zitat von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45"Fat Bodybuilding" :rofl2  :-X
Tja, man lernt nie aus! :rofl
Ja wieso, Suomi-Ringer z.B. sind sozusagen fette Bodybuilder. Muss also kein Widerspruch sein.

Nein, Suomi-Ringer ringen nackt im Schnee und gehen danach in die Sauna, dann wieder nackt im Schnee ringen und dann wieder Sauna. Im Wechsel. In den Rundenpausen wird Wodka getrunken und Metal gehört.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Januar 2023, 11:33:16
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 28. Januar 2023, 23:27:46Übrigens,  Fun Fact: es ist kein Zufall, dass Nikil den Film Matrix erwähnt. Der gesamte Film ist von den Macherinnen (die Wachowski-Geschwister, beide Transfrauen) als Transidentitäts-Allegorie gedacht.

Dass man dem Film(en) eine Erlöserstory (Neo als Christus) nachsagt, war mir bekannt. Aber Transidentitäts-Allegorie? Davon habe ich noch nie gehört. Gibt es dazu Artikel oder Interviews?


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 13:01:15
Zitat von: RPGNo1 am 29. Januar 2023, 11:33:16
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 28. Januar 2023, 23:27:46Übrigens,  Fun Fact: es ist kein Zufall, dass Nikil den Film Matrix erwähnt. Der gesamte Film ist von den Macherinnen (die Wachowski-Geschwister, beide Transfrauen) als Transidentitäts-Allegorie gedacht.

Dass man dem Film(en) eine Erlöserstory (Neo als Christus) nachsagt, war mir bekannt. Aber Transidentitäts-Allegorie? Davon habe ich noch nie gehört. Gibt es dazu Artikel oder Interviews?



Ich habe das in Helen Joyce's Buch erfahren. Da erklärt sie die Trans-Ideologie anhand der Matrix-Story.
Wurde aber auch von Lilly Wachowski bestätigt:
https://www.google.com/amp/s/www.bbc.com/news/newsbeat-53692435.amp

Liest sich in "Trans - When Ideology meets Reality" von Joyce so:
ZitatIn the trans-allegorical reading, the Matrix is 'cisnormative' society, and people unplugged from it are trans. (The prefix 'trans' means 'on the other side of' in Latin; 'cis', meaning 'on the same side of', is a recent coinage for non-trans.) The red pill represents cross-sex hormones. Anderson's exit from the pod where his body has been imprisoned represents the experience of transition: a second birth. Slimy, gasping and helpless, detached from the tubes that have sustained him, he is ejected from a dream state into the real world.
The Agents, terrifying programs that patrol the Matrix and destroy anyone who recognises it as illusory, represent transphobia. They are self-doubt, hatred of authenticity and acceptance of a vicious system. Morpheus, their chief enemy, represents the power of acceptance and self-actualisation. The Oracle, whom Morpheus brings Neo to visit, represents an older, wiser trans person, or a gender therapist. She tells Neo he is not The One, but only because that is what he must believe in order to do the right thing; later, she tells him he must discover his identity for himself.
Trinity, the toughest and coolest of the Nebuchadnezzar's crew, plays the role allotted in action films to even the most kick-ass woman: she stands by her man. Her belief in Neo revives him after he is killed by Agent Smith. Before she administers the life-giving kiss, she whispers that he cannot be dead because the Oracle told her that she would fall in love with The One. She represents the importance of having one's trans identity validated by others.
The moment when Neo starts to believe in himself offers two trans-allegorical readings. As Agent Smith pummels Neo, he repeatedly refers to him as Mr Anderson – 'deadnaming' him, in the activists' lexicon. Like 'misgendering' – referring to someone by pronouns matching their sex rather than their gender identity – this is deeply wounding. When Neo fights back, he asserts his true identity with the words 'My name is Neo.' (It sounds more dramatic than it looks on the page.) The scene is set in a subway station, and Smith, the avatar of transphobia, almost kills Neo by pushing him under a train. That can be taken to represent campaigners' oft-repeated claim that someone struggling with their gender identity faces a choice between transition and suicide. Lana, the older Wachowski, has spoken of contemplating suicide in a subway station pre-transition.
[...]
Usw.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 13:38:11
Zitat von: Conina am 29. Januar 2023, 11:31:33
Zitat von: Max P am 28. Januar 2023, 11:59:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 28. Januar 2023, 07:20:58
Zitat von: eLender am 27. Januar 2023, 23:36:45"Fat Bodybuilding" :rofl2  :-X
Tja, man lernt nie aus! :rofl
Ja wieso, Suomi-Ringer z.B. sind sozusagen fette Bodybuilder. Muss also kein Widerspruch sein.

Nein, Suomi-Ringer ringen nackt im Schnee und gehen danach in die Sauna, dann wieder nackt im Schnee ringen und dann wieder Sauna. Im Wechsel. In den Rundenpausen wird Wodka getrunken und Metal gehört.

Hört ihr jetzt mal auf, darüber Witze zu reißen? Das ist eine ernste Sache.

Vielleicht das Pferd vom anderen Ende aufzäunen.
Fette Bodybuilder sind die, die es sich nach Wettkampfsaison gut gehen lassen. 
Und um nicht auf die schiefe Bahn zu gelangen, psychisch, treten sie dann vorübergehend fat acceptance bei.
Dann passt das auch mit Muskeln + Fett (zumindest ne Zeit lang).

was die Reviewer sich bei solchen Schöpfungen gedacht haben, würde ich schon wissen wollen.
Vermutlich aber haben die ein ähnliches mindset wie die Verfasser.  Also normalerweise, und in diesem Fall mussten sie sich natürlich in diese Rolle einfinden. Schauspieler müssen sich ja auch in alle möglichen bizarren Rollen reindenken, um sie überzeugend spielen zu können.

Ja, so ist das. :)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Januar 2023, 13:45:52
@Gefährliche Bohnen

Danke. Ich werde mir die Info in einer ruhigen Minute zur Gemüte führen.  :grins2:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 29. Januar 2023, 16:16:47
Zitat von: Conina am 29. Januar 2023, 11:31:33Nein, Suomi-Ringer ringen nackt im Schnee und gehen danach in die Sauna, dann wieder nackt im Schnee ringen und dann wieder Sauna. Im Wechsel. In den Rundenpausen wird Wodka getrunken und Metal gehört.
Ach so, Suomis sind ja die mit den Rentieren. Die Sumi-Ringer trinken natürlich heißen Sake.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 17:38:41
Habe die Matrixe nie gesehen. Habs versucht, hat mich jedesmal schon anfangs gelangweilt, nicht mitgerissen.
Gerade Weihnachten wurden sie mir wieder aufgedrängt und wieder habe ich in Teil 1 reingeschaut, wieder nix für mich.
Mir gefallen schon die fliegenden schwarzen Mäntel nicht. Das ist so ein Pathos und Poser Flair irgendwie  ::)
Was jetzt blöd ist, da ich inhaltlich gar nicht wirklich mitreden kann.

Könnte das Transding einfach nur ein geschickter Marketing-Schachzug gewesen sein? 2016 oder wann das war? Kam um diese Zeit herum eine neue Episode heraus?

Zwei Geschwister (keine eineiigen Zwillinge) haben ganz zufällig beide Geschlechtsdysphorie? Wie wahrscheinlich ist das?

Die eine der beiden (Lana) sieht aus, als ob dort Transition stattgefunden hat.
Das andere sieht aus wie ein Mann. Verkleidet als Frau mit Perücke. Erinnert mich an Ganserer.

Als ich nicht wusste, wer wer ist, dachte ich mir so, mal schauen, ob die weiblich aussehende Person zuerst trans war.... keine Überraschung, genauso war es.

Naja naja... da kommt sicher noch ein 5. Teil und dann ist Lilly nichtbinär (oder was dann gerade angesagt ist), das kann auch gleich in die storyline eingebaut werden  :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Januar 2023, 17:44:54
Zitat von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 17:38:41Könnte das Transding einfach nur ein geschickter Marketing-Schachzug gewesen sein? 2016 oder wann das war? Kam um diese Zeit herum eine neue Episode heraus?

Wiki sagt folgendes:

ZitatLana publicly revealed her transition after Speed Racer's release in 2008 and by at least December 2010...
In March 2016, Lilly Wachowski also came out as a transgender woman...
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Wachowskis
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 18:16:40
Mir fiel bei der Bildersuche nur auf, dass Lilly sehr oft als Mann zu sehen ist. Habe nicht bei jedem Bild aufs Datum geschaut... scheinen aber auch neuere dabei zu sein (nach outing).
Lana hingegen ist kaum als Mann (vor ihrer Transition) zu sehen.

Die wären für die Medizin (Transforschung) ja sehr interessant. Gibt es doch einen genetischen Faktor?

Ist euch übrigens auch aufgefallen, bei vielen neuen Produktionen, dass dort sehr deutlich der woke Einfluss sichtbar und hörbar ist?
Nicht nur Begriffe aus der Szene werden häufig mal verwendet (cis, nonbinary, Diversität..), auch die Vielfaltskeule schlägt bei der Besetzung knallhart zu.  Ein Holzhammer ist nichts dagegen, das ist schon ein Presslufthammer (oder wie diese lärmenden Monster auf Baustellen heißen).
Eben hatte ich einen Film gesehen, der komplett mit marginalisierten Gruppen besetzt war. Gleich mehrfach-marginalisiert auch dabei. Schön schön.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Januar 2023, 19:19:09
Zitat von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 18:16:40Die wären für die Medizin (Transforschung) ja sehr interessant. Gibt es doch einen genetischen Faktor?

Das könnte sicher erforscht werden. Vielleicht wurde es das auch bereits. Ich fürchte nur, dass solche Forschungen, wenn sie breiter bekannt werden würden, für einen gewaltigen Aufschrei in der Aktivistenszen sorgen dürften. Weil ihnen ein transphober Hintergrund unterstellt werden könnte, so wie ja auch Forschungen, die ergründen wollen, ob Intelligenz einen genetischen Background in der Herkunft hat, sich immer wieder den Vorwurf des Rassismus gefallen lassen müssen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2023, 21:11:07
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 13:01:15Ich habe das in Helen Joyce's Buch erfahren. Da erklärt sie die Trans-Ideologie anhand der Matrix-Story.
Öha, du hast das Buch gelesen? Voll der Einsatz, ey :2thumbs:

Aber nun zu Matrix: Die Filme bzw. die ganze Geschichte ist sehr beliebt bei Verschwörungstheoretikern / Truthern. Die können sich damit richtig identifizieren und halten das nicht nur für eine Fiktion. Der Dieter mit Dr. trägt ja auch das Pseudonym ""Morpheus", in Anlehnung an Matrix.

Besonders kann man sich natürlich mit Neo identifizieren: der wagt es, aus dem Schlummerschlaf seiner Schlafschafsgenossen zu fliehen und erkennt die Wahrheittm hinter allem. Nichts ist so wie es scheint. Und er wird dann zum Aktivist Kämpfer gegen die Unterdrückung.

Erst 2020 wurde (soweit ich mich entsinne) bekannt gegeben, dass das eine Transgeschichte sein soll, und Neo eigentlich eine Art Geschlechtswandlung (hin zu seiner wahren Identität) gemacht haben soll. Das kam bei den Wahrheitskriegern überhaupt nicht gut an, die sind ja in aller Regel anti-woke.

Dabei ist das die gleiche Erzählung: die offizielle Wahrheit (das "Narrativ") wird von sehr mächtigen und hinter allem steckenden Gestalten nur erzeugt, um die Menschen von ihrer wahren Identität abzuhalten bzw. die Menschen besser kontrollieren zu können. Das wäre z.B. die "falsche" Vorstellung, es gäbe nur zwei biologische Geschlechter bzw. man könne sich nicht frei aussuchen, welche Identität man haben kann.

Matrix ist - eher unfreiwillig und entgegen der (scheinbaren) Intention - ein Beleg dafür, dass die Transaktivisten (nicht die tatsächlich Betroffenen und die, die das auf rationaler Ebene betrachten) und die Verschwörungsheinis in die gleiche Schublade passen. Man findet in beiden "Erzählungen" die gleichen Muster und Strukturen. Das ist bei allen postmodernen Drecks- Zeugs das gleiche. Das ist mir schon sehr früh in der Begegnung mit der Ideologie aufgefallen.

Zitat von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 17:38:41Mir gefallen schon die fliegenden schwarzen Mäntel nicht. Das ist so ein Pathos und Poser Flair irgendwie
Das ist so übertrieben, dass es eher peinlich ist (alleine die Sonnenbrillen in jeder Situation). Ich ertrage das auch nur, indem ich nur bei den Szenen hinschaue, wo es richtig Action gibt, so mit Gesichtspolitur und Kugelhagel (und das sind echte Augenschmankerl). Dazwischen richte ich dann wieder den Blick aufs Schmartfön und studiere Nachrichten, Kochrezepte, Bastelvideos o.ä.

Zitat von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 17:38:41Was jetzt blöd ist, da ich inhaltlich gar nicht wirklich mitreden kann.
Dann kannst du das wenigstens jetzt unter dem Genderaspekt betrachten, ein echter Genuss ;D

Zitat von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 17:38:41Könnte das Transding einfach nur ein geschickter Marketing-Schachzug gewesen sein?
Entweder das oder eine nachträgliche Selbstüberhöhung. Ich halte das auch nicht für wirklich plausibel. Obwohl: der Neo trägt da ja gelegentlich rockartige Garderobe. Ist das ein versteckter Hinweis? Man müsste das im Detail dekonstruieren untersuchen, auch Hinweise auf Fat Acceptance sind möglicherweise findbar (das Orakel ist ja dem Zuckerzeugs sehr zugeneigt). Die wissenschaftliche Aufarbeitung wird noch Jahrzehnte dauern...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 29. Januar 2023, 21:29:27
ZitatDas kam bei den Wahrheitskriegern überhaupt nicht gut an, die sind ja in aller Regel anti-woke.

Das, finde ich, schadet nun überhaupt nichts. ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 29. Januar 2023, 22:23:58
Ästhetisch war Matrix ein Meilenstein und hat auch Vieles, was danach kam, beeinflusst.
Diese blaugrüne Farbgebung hat ein ganze Genre geprägt und die "Bullet Time" ist auch legendär.

Der 3D Mark 2001 (Benchmarkprogramm zum Testen der Grafikgeschwindigkeit eines PC) hatte zum Beispiel die Lobbyschießerei drin und dich habe sie geliebt:
https://www.youtube.com/watch?v=E14Kt1ynvic

(Irgendiwe sieht sie nicht mehr so gut wie damals aus.)

Die Story war halt ok, aber nicht weltbewegend. Die späteren Teile ließen storymäßig noch richtig nach.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 22:34:18
Zitat von: eLender am 29. Januar 2023, 21:11:07
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 13:01:15Ich habe das in Helen Joyce's Buch erfahren. Da erklärt sie die Trans-Ideologie anhand der Matrix-Story.
Öha, du hast das Buch gelesen? Voll der Einsatz, ey :2thumbs:

Hab die zweite Hälfte aber nur überflogen, aus zeitökonomischen Gründen. Jetzt habe ich "The Man who would be Queen" von Micheal Bailey angefangen, auch so ein sehr böses Buch, das Blanchards Theorien aus der Versenkung geholt hat.  :Popcorn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 29. Januar 2023, 22:38:48
Zitat von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 13:38:11
Zitat von: Conina am 29. Januar 2023, 11:31:33
Zitat von: Max P am 28. Januar 2023, 11:59:28Ja wieso, Suomi-Ringer z.B. sind sozusagen fette Bodybuilder. Muss also kein Widerspruch sein.
Nein, Suomi-Ringer ringen nackt im Schnee und gehen danach in die Sauna, dann wieder nackt im Schnee ringen und dann wieder Sauna. Im Wechsel. In den Rundenpausen wird Wodka getrunken und Metal gehört.
Hört ihr jetzt mal auf, darüber Witze zu reißen? Das ist eine ernste Sache.
Nicht verkrampfen, tief durchatmen!  ;D

Zitat von: Conina am 29. Januar 2023, 22:23:58Die Story war halt ok, aber nicht weltbewegend.
Es gibt eine alte SF-Story von Stanislaw Lem, die geht ganz ähnlich (jedenfalls in der Grundidee). Sie hat auch Vorläufer in der Philosophie. Für Einzelheiten müsste ich mich erst wieder damit befassen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2023, 22:52:21
Zitat von: Scipio 2.0 am 29. Januar 2023, 21:29:27Das, finde ich, schadet nun überhaupt nichts
Ich fand das auch amüsant. Es macht den Film mMn aber noch etwas dümmlicher. Das hätte den Truthern eigentlich gefallen müssen.

Ich habe noch ein Kritik-kritische ( ::) ) Anmerkung zu dem Joyce-Zitat.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 13:01:15The Oracle, whom Morpheus brings Neo to visit, represents an older, wiser trans person, or a gender therapist. She tells Neo he is not The One, but only because that is what he must believe in order to do the right thing; later, she tells him he must discover his identity for himself.
Das Klorakel ist ja selbs ein (ehemaliger) Matrix-Agent, also Teil des alles kontrollierenden Apparats. Es hat sich nur gegen die Ausbeutung der menschlichen Batterien entschieden (was schon mal einen logischen Knicks bei mir verursacht, wovon willse denn leben? Von Hartz 2000?). Egal. Es ist also keine Transperson und allenfalls ein (affirmativer) Berater. Aber sie ist Teil des Plans der Schöpfers, der ja alles kontrolliert. Demnach wäre es ja Teil des Planes der alten weißen Männer, dass man pro-trans agiert. Voll schlau, das Patriarchat, die stecken dann wohl in Wirklichkeit hinter den Transaktivisten (um ein paar Ecken gedacht).

Aber man soll ja nie zu viel in Popcorn-Filmchen reininterpretieren. Das dürfen nur die Waschkaus Wachowkis. Die haben die Deutungshoheit, egal wie absurd das ist. Oder ich habs ned richtig verstanden.  Darf halt ned nebenbei so viele andere Sachen machen und muss das filmische Kunstwerk viel ernster nehmen. Aber die Ästhetik war und ist tatsächlich nachhaltig wirksam. Ich mache auch immer so Bewegungen wie der Neo, als er den Kugeln ausweicht. Wenn ich mal wieder mit Tomaten beworfen werde.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2023, 22:59:35
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 22:34:18Jetzt habe ich "The Man who would be Queen" von Micheal Bailey angefangen, auch so ein sehr böses Buch, das Blanchards Theorien aus der Versenkung geholt hat.
Du, du, du...TÖRF 10ten Grades :wut

Steht das nicht auf dem Index? Das soll doch noch schlimmer als Hitchcocks Psycho sein. Ein Mann in Frauenkleidern mit einem Brotmesser in der Hand, das Bild geht niemandem mehr aus dem Kopf :o

Zitat von: Peiresc am 29. Januar 2023, 22:38:48Stanislaw Lem
War der etwa auch trans? :grins
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 29. Januar 2023, 23:03:49
Zitat von: eLender am 29. Januar 2023, 22:59:35
Zitat von: Peiresc am 29. Januar 2023, 22:38:48Stanislaw Lem
War der etwa auch trans? :grins

Nee, der war altmodisch, ein Diverser.  8)
Zitat von: Peiresc am 21. Juli 2022, 12:57:36Später hat Fausto-Sterling verschämt davon gesprochen, dass es ein ,,Gedankenexperiment", und ,,nicht ganz ernst zu nehmen" gewesen sei. Das mit den 5 Geschlechtern ist ein Plagiat aus Stanislaw Lem, vergl. hier (https://blog.psiram.com/2016/10/gender-studies-und-die-wissenschaft/#comment-66853).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2023, 23:20:01
Zitat von: Peiresc am 29. Januar 2023, 23:03:49Nee, der war altmodisch, ein Diverser.
Aber er gilt als der Erfinder der Vielgeschlechtlichkeit, eindeutig belegt. Kannste dir nich ausdenken ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 23:32:43
Zitat von: eLender am 29. Januar 2023, 22:52:21
Zitat von: Scipio 2.0 am 29. Januar 2023, 21:29:27Das, finde ich, schadet nun überhaupt nichts
Ich fand das auch amüsant. Es macht den Film mMn aber noch etwas dümmlicher. Das hätte den Truthern eigentlich gefallen müssen.

Ich habe noch ein Kritik-kritische ( ::) ) Anmerkung zu dem Joyce-Zitat.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 13:01:15The Oracle, whom Morpheus brings Neo to visit, represents an older, wiser trans person, or a gender therapist. She tells Neo he is not The One, but only because that is what he must believe in order to do the right thing; later, she tells him he must discover his identity for himself.
Das Klorakel ist ja selbs ein (ehemaliger) Matrix-Agent, also Teil des alles kontrollierenden Apparats. Es hatsich nur gegen die Ausbeutung der menschlichen Batterien entschieden (was schon mal einen logischen Knicks bei mir verursacht, wovon willse denn leben? Von Hartz 2000?). Egal. Es ist also keine Transperson und allenfalls ein (affirmativer) Berater. Aber sie ist Teil des Plans der Schöpfers, der ja alles kontrolliert. Demnach wäre es ja Teil des Planes der alten weißen Männer, dass man pro-trans agiert. Voll schlau, das Patriarchat, die stecken dann wohl in Wirklichkeit hinter den Transaktivisten (um ein paar Ecken gedacht).

Aber man soll ja nie zu viel in Popcorn-Filmchen reininterpretieren. Das dürfen nur die Waschkaus Wachowkis. Die haben die Deutungshoheit, egal wie absurd das ist. Oder ich habs ned richtig verstanden.  Darf halt ned nebenbei so viele andere Sachen machen und muss das filmische Kunstwerk viel ernster nehmen. Aber die Ästhetik war und ist tatsächlich nachhaltig wirksam. Ich mache auch immer so Bewegungen wie der Neo, als er den Kugeln ausweicht. Wenn ich mal wieder mit Tomaten beworfen werde.

Ich hatte damals eine Freundin, die total auf den Film abfuhr (in erster Linie aber auf Keanu Reeves, glaube ich). Da waren wir aber 13 oder so, da darf man das. Ich war da eher mäßig begeistert von. Erst später mit mehr Antennen für Eso-Gedöns ist mir das zu Grunde liegende Schwurbelige - übrigens auch bei anderen Wachowski-Produktionen wie Cloud Atlas - mehr und störender aufgefallen. Die Serie Sense8 zum Beispiel hab ich auf Empfehlung mal angefangen und nach ein paar Folgen dachte ich, das klingt mir alles verdächtig, das ist bestimmt von denen - und Bingo.

Grundsätzlich darf man ja in Film und Literatur mit allen möglichen Gedankenspielen herumexperimentieren, aber wenn man das eigentlich doch ein bisschen ernst meint, schimmert das durch und das macht die Sache dann tendentiell etwas lächerlich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 29. Januar 2023, 23:39:46
Zitat von: eLender am 29. Januar 2023, 23:20:01
Zitat von: Peiresc am 29. Januar 2023, 23:03:49Nee, der war altmodisch, ein Diverser.
Aber er gilt als der Erfinder der Vielgeschlechtlichkeit, eindeutig belegt. Kannste dir nich ausdenken ;D

Als Kind war ich mal in einer Komödie, König Hirsch von Goldoni. Den Plot habe ich längst vergessen, aber eine Szene ist mir in Erinnerung geblieben. Der Held tänzelt durch einen imaginierten Wald und fängt Schmetterlinge. Dann verfängt sich sein Schmetterlingsnetz im Geweih des toten Hirsches. "Ich habe einen Hirsch erschlagen!", ruft er erschrocken.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 23:45:33
Zitat von: eLender am 29. Januar 2023, 22:59:35
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 22:34:18Jetzt habe ich "The Man who would be Queen" von Micheal Bailey angefangen, auch so ein sehr böses Buch, das Blanchards Theorien aus der Versenkung geholt hat.
Du, du, du...TÖRF 10ten Grades :wut

Steht das nicht auf dem Index? Das soll doch noch schlimmer als Hitchcocks Psycho sein. Ein Mann in Frauenkleidern mit einem Brotmesser in der Hand, das Bild geht niemandem mehr aus dem Kopf  :o

Bin mittlerweile so abgestumpft bei dem Thema, alles unter Törfgrad 10/10 langweilt mich einfach  :teufel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. Januar 2023, 23:52:13
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 23:32:43Grundsätzlich darf man ja in Film und Literatur mit allen möglichen Gedankenspielen herumexperimentieren, aber wenn man das eigentlich doch ein bisschen ernst meint, schimmert das durch und das macht die Sache dann tendentiell etwas lächerlich.
Ja, es muss halt im Rahmen bleiben und darf nicht zu ernst gemeint sein. Dummerweise meinen es aber sehr viele Filmproduzenten bzw. Phantasiewelthersteller so. Und da beginnt das Problem, das allem zugrunde liegt: man trennt nicht mehr zwischen Fakt und Fiktion.

Nächstes Thema: Star Wars (die mit dem Yeti-Ritter ::) )

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 29. Januar 2023, 23:45:33Bin mittlerweile so abgestumpft bei dem Thema, alles unter Törfgrad 10/10 langweilt mich einfach
Ja, da fließt einfach zu wenig Blut. Immer nur rumdissen ist für Kriminalromane Sachbücher zu langweilig 8)

Zitat von: Peiresc am 29. Januar 2023, 23:39:46"Ich habe einen Hirsch erschlagen!", ruft er erschrocken.
Nuja, die Fakten bedürfen gelegentlich auch der Deutung  :P
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 30. Januar 2023, 08:24:27
Zitat von: Peiresc am 29. Januar 2023, 22:38:48
Zitat von: zimtspinne am 29. Januar 2023, 13:38:11
Zitat von: Conina am 29. Januar 2023, 11:31:33
Zitat von: Max P am 28. Januar 2023, 11:59:28Ja wieso, Suomi-Ringer z.B. sind sozusagen fette Bodybuilder. Muss also kein Widerspruch sein.
Nein, Suomi-Ringer ringen nackt im Schnee und gehen danach in die Sauna, dann wieder nackt im Schnee ringen und dann wieder Sauna. Im Wechsel. In den Rundenpausen wird Wodka getrunken und Metal gehört.
Hört ihr jetzt mal auf, darüber Witze zu reißen? Das ist eine ernste Sache.
Nicht verkrampfen, tief durchatmen!  ;D

tz, so kleinteilig bin ich nun auch nicht, Ausufern sollte vermieden werden.
Nur weil einige einen Narren an wodkatrinkenden nackten dicken Sumo-Ringern gefressen hatten wie eLender an den Gummimöpsen, habe ich nachher Kopfkino von wodkatrinkenden nackten dicken Sumo-Ringern, wenn ihr euch längst vom Acker gemacht habt.
Leider beißt sich sowas -manchmal- wirklich fest und je mehr ich es wegzuschieben versuche, naja rosa Elefant.

Weil Psycho erwähnt wurde: Eine meiner Liebligsszenen mit Mörder-Transen gibts in "Schweigen der Lämmer".
Das Opfer hockt tief unten in der Grube und oben tanzt die kettenbehangene grell geschminkte Transe in wirrer Vorfreude auf ihr Mal herum.
Ich weiß das grad nicht mehr, aber wurde die nicht letztlich außer Gefecht gesetzt und das Opfer gerettet?

Die Tage dieser törfischen Regisseure und Drechbuchschreiberlinge mit Phantasien über Mörder-Transen sind aber auch gezählt, jawohl!





edit:
Drechbuchschreiberlinge = Drehbuch...
Mal = Mahl
das waren Freudsche... lass ich daher stehen ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. Januar 2023, 22:53:22
Zitat von: zimtspinne am 30. Januar 2023, 08:24:27wie eLender an den Gummimöpsen,
Ich liebe sie mittlerweile. Ich trage sie auch jetzt öffentlich, nicht nur als Wärmflasche in der Bude (im Sommer dann als Kühl...ähm..Weste, mit kaltem Wasser gefüllt). Es ist auch ein Safe-Space Sicherheitsmerkmal, man ist bei Aufschlägen einfach besser geschützt. Jeder sollte sie tragen. Ich verstehe die Aufregung darum mittlerweile gar nicht mehr. Man fühlt sich auch viel mehr wahrgenommen ::)

Zitat von: zimtspinne am 30. Januar 2023, 08:24:27Die Tage dieser törfischen Regisseure und Drechbuchschreiberlinge mit Phantasien über Mörder-Transen sind aber auch gezählt, jawohl!
Hm, eigentlich schade. Ich liebe ja mordlüsterne Männer in Frauenkleidern, das ist beinahe so gruselig wie die Mörderpuppe oder der Monsterclown. Hitchcock und Schweigen der Lemminge wird man bald nur noch unter der Theke bekommen. Die Welt wird zu einem immer besseren Ort.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: biomango am 30. Januar 2023, 23:09:29
Conundrum von Jan Morris
Ist 1993 schon lange vor der heutigen Debatte erschienen, behandelt das Thema völlig entspannt und very british
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Februar 2023, 13:45:06
Real Time with Bill Maher
ZitatThe problem with communism – and with some very recent ideologies here at home – is that they think you can change reality by screaming at it.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 05. Februar 2023, 21:06:22
Zitat von: RPGNo1 am 05. Februar 2023, 13:45:06Bill Maher
Hab grad mal gegurgelt, das muss doch ein erzkonservativer Trumpist und Menschenhasser sein. Aber dann lese ich das:

ZitatEr ist Mitglied des Board of Directors der Tierrechtsorganisation PETA.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Maher#Politische_Einflussnahme

Gut, er hasst Menschen, aber Trump findet der gar nicht gut. Was passt das blos alles zusammen :gruebel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 05. Februar 2023, 21:20:10
Tierrechtler und Menschenhasser zu sein, passt ganz gut zusammen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 05. Februar 2023, 22:26:59
Zitat von: eLender am 05. Februar 2023, 21:06:22
Zitat von: RPGNo1 am 05. Februar 2023, 13:45:06Bill Maher
Hab grad mal gegurgelt, das muss doch ein erzkonservativer Trumpist und Menschenhasser sein. Aber dann lese ich das:

ZitatEr ist Mitglied des Board of Directors der Tierrechtsorganisation PETA.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bill_Maher#Politische_Einflussnahme

Gut, er hasst Menschen, aber Trump findet der gar nicht gut. Was passt das blos alles zusammen :gruebel

Das überrascht mich jetzt etwas, das du den gurgeln musstest. Der ist doch ein Urgestein. Man muss auch bei dem wie immer misstrauisch bleiben, der hat auch seine blinden Flecken (PETA ist einer davon, bei medizinischen Themen haut er z.B. auch regelmäßig Blödsinn raus), aber er ist einer der wenigen, die sowohl die politische Rechte als auch Identitätspolitik in den USA in die Mangel nehmen, und dafür schätze ich ihn.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Februar 2023, 12:48:11
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 05. Februar 2023, 22:26:59Man muss auch bei dem wie immer misstrauisch bleiben, der hat auch seine blinden Flecken (PETA ist einer davon, bei medizinischen Themen haut er z.B. auch regelmäßig Blödsinn raus), aber er ist einer der wenigen, die sowohl die politische Rechte als auch Identitätspolitik in den USA in die Mangel nehmen, und dafür schätze ich ihn.
:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 07. Februar 2023, 20:39:44
Ich habs ja gesagt, das Thema ist geeignet, die Skeptikergemeinde zu spalten (nicht nur überm Teich). Das kommt aber leicht hinterhältig und durch die Hintertür raus bzw. wird so aufgebaut. Ich versuche den Fall mal halbwegs chronologisch darzustellen. Ich hatte schon gleich so einen Verdacht, aber es blieb lange unkonkret.

Also, Hauptpersonen sind Nikil Mukerji und Christoph Bördlein (in der Nebenrolle vermute ich Sinan). Nukerji und Bördlein sind bei GWUP und haben letztens ein Videointerview veröffentlicht, das ich hier (https://forum.psiram.com/index.php?msg=267285) schon verlinkt habe. Da gab es auf Twitter merkwürdige Reaktionen, die GWUP wäre rechtsextrem unterwandert und man müsse sich unbedingt davon distanzieren (das kam z.B. von Tommy Krappweis, dem mit den Ferngesprächen: die sollen nicht mehr mit GWUP-Bezug veranstaltet werden). Keiner wusste, was eigentlich los war, alles immer nur Andeutungen.

Dann heute bei Fratzbuch eine "Diskussion (https://www.facebook.com/groups/wissenschaft.und.pseudogedoens/posts/4324324044358128/)" in einer GWUP-nahen Gruppe. Ich habe genau gewusst, dass genau die Dame und ihr Umfeld mit dem Zeugs kommen. Die GWUP wäre neuerdings auf einem anti-woke-Kurs und der wäre maßgeblich von Nikil geprägt (was man daran erkennen könne, mit wem er redet (Sinan wird nicht explizit erwähnt, aber das wird neben dem Gespräch über "postmodernen BS" ein Aufreger gewesen sein)).

Bördlein ist wohl Mitglied im Verein "Netzwerk Wissenschaftsfreiheit", und der wird als "rechtsextrem" eingestuft. Bei WP findet man dazu eigentlich nur sehr sachliche Infos, aber man erkennt, es geht um woke Umtriebe im akademischen Bereich. Das reicht für manche Gestalten schon für eine solche Einordnung. Die stammt über den Umweg Pia Lamerty (https://twitter.com/pia_lamberty/status/1584980729825439744), die sich auf *tadaa* Anika Brockschmidt beruft.

Hier noch ein Fädchen auf Zwitscher, der das nochmal aufgreift: https://twitter.com/dtietze/status/1622651604779270179

Alles etwas kryptisch, aber ich vermute, es gibt von maximal gendernden Mitgliedern in der Gwup Unbehagen, dass sich ein prominentes Mitglied (bzw. einige) dem Thema postmoderne Umtriebe widmen. Das kann nur rechtsradikal sein und man muss sofort aus dem Verein austreten. Wer mit Sinan auch nur redet, der hat sich längst von Demokratie und Menschrechten verabschiedet. Das sagt man aber nicht direkt (weil es einem dann selbst schräg vorkommen würde), sondern geht den Umweg über einen Verein, bei dem man Haare in der Suppe finden könnte und den man als Hebel für seine Empörung nutzen kann.

Ich habe nur mal kurz angerissen, worum es gehen könnte, es wird langsam klarer.

Muss aber erst mal einen hinter die Binde kippen Bratkartoffeln zubereiten (dauert ja länger), damit ich weiterschreiben kann. Kostet ja alles viel Kalorien Energie. :crazy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 07. Februar 2023, 20:45:41
Ich denke, um die (noch-)GWUP-Mitglieder, die deswegen austreten wollen, ist es nicht schade.
Die haben nicht verstanden was skeptisches Denken ist. Ich trete jedenfalls sicher nicht aus... :P
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: sailor am 07. Februar 2023, 21:44:32
Matrix war wegen der innovativen Action, bzw. der Kameraführung damals genial. Der Dojo-Kampf zwischen Neo und Morpheus war eine Erleuchtung^^ Trans war daran irgendwie nur die Ische von Neo (vermutlich reichte das Budget der Geschwisterlichen aufgrund der übertriebenen CGI nicht mal mehr für diese Gummi... na ihr wisst schon...)...

Die coolste Filmtranse ist meiner Meinung nach Willem Dafoe in Boondock Saints.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Februar 2023, 21:51:13
ZitatIch habs ja gesagt, das Thema ist geeignet, die Skeptikergemeinde zu spalten (nicht nur überm Teich). Das kommt aber leicht hinterhältig und durch die Hintertür raus bzw. wird so aufgebaut.

Mal ein paar ungeordnete Gedanken.

Zitat(das kam z.B. von Tommy Krappweis, dem mit den Ferngesprächen: die sollen nicht mehr mit GWUP-Bezug veranstaltet werden)

1) Hat Tommy Krappweis deswegen mit #ferngespräch aufgehört? Und das ganze Gerede von wegen "Mutation" ist einfach nur eine (sorry) "billige Ausrede", um aus dem Format auszusteigen? Wenn ich mir allerdings Tommys Verabschiedungstweet (https://twitter.com/TommyKrappweis/status/1620004774212169729) unter den neuen Fakten anschaue, dann bekommen manche seiner Aussagen einen ganz anderen Sinn:
"Vogelperspektive"
"Aber menschlichen und gesellschaftlichen Themen wird man auf diese Weise nicht immer gerecht. Es genügt mir nicht mehr, nur die nackten Fakten zu betrachten."
"Ja, Wissenschaftsvermittlung ist wichtig und oft gilt: "Das ist so." Aber Wissenschaft dient dem Fortschritt der Menschheit. Und da spielt der Mensch eine gewichtige Rolle."
"Diversity hatten wir bis auf wenige Ausnahmen gerade mal im Musikgeschmack .."
2) Wenn ich dann auch noch folgenden Tweet (https://twitter.com/TommyKrappweis/status/1622893774480330755) von Tommy Krappweis lese, dann ist 1) wohl zutreffend.
3) Die Waschkaus haben vereinzelt auch schon Áussagen getroffen, die für meinen Geschmack zu positiv den zynischen Theorien gegenüber waren. Aber sie bleiben ja Stammgäste in Tommys neuem Format.
4) "Netzwerk Wissenschaftsfreiheit" sei rechtsradikal/rechtsextrem. Das wurde drüben bei Cornelius Courts auch diskutiert und ihm von einer bestimmten Person massiv zum Vorwurf gemacht, dass er dort Mitglied ist bzw. Cornelius Courts wurde selbst vorgeworfen, dass er rechtsradikal/rechtsextrem sei.
5)
ZitatHier noch ein Fädchen auf Zwitscher, der das nochmal aufgreift: https://twitter.com/dtietze/status/1622651604779270179
Der Tweeter zitiert einen Blog (nein, ich verlinke ihn nicht) als "Beweis". Ich zitiere aus blooDNAcid:
ZitatHehe, ja, den Pannemann kenne ich schon, über den wird auch intern im Netz geschmunzelt, wo zu Hunderten Professoren und Wissenschaftler aus allen Fachbereichen (es gibt sogar Nichtwissenschaftler (aka Theologen) darunter) und mit allen politischen Orientierungen mit Klarnamen angemeldet sind, die aber natürlich alle trotzdem Nazis sind 😀

Ist halt woke, Appelle für Wissenschaftsfreiheit als rechtsextrem einzustufen
6) "Anika Brockschmidt"
Für "Amerikas Gotteskrieger" habe ich sie respektiert. Der Respekt ist aber kaum noch vorhanden, seitdem Frau Brockschmidt ihre durch keinerlei Beweise und Quellen unterfütterten Tiraden im Volksverpetzer veröffentlicht hat. Die Frau steckt inzwischen zu tief in den zynischen Theorien drinnen und zeigt keinerlei objektives Verhalten mehr, wie ich auch aufgrund verschiedener Tweets von ihr denke, aufgrund derer sie auch von Törfs (Vollbrecht Unterstützer) nicht mehr für voll genommen wird.

Nachsatz: Christoph Bördleins Kommentar zur den "Anschuldigungen".
ZitatFun fact: Ich bin - ohne besonderes Engagement- in einem Netzwerk, dass sich mit den Phänomenen Cancel Culture und Kontaktschuld auseinander setzt. Nun werde ich von Leuten angegriffen, die mich deswegen canceln wollen, weil ich indirekt in Kontakt zu anderen Leuten stehe, 1/2
die diese Leute als ,,rechts" ansehen. Definiere ,,Ironie". 2/2
https://twitter.com/bordlein/status/1621977771948777472
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 07. Februar 2023, 22:38:24
Zitat von: HAL9000 am 07. Februar 2023, 20:45:41Die haben nicht verstanden was skeptisches Denken ist. Ich trete jedenfalls sicher nicht aus...
Ich hoffe, du hast recht. Gut, dass du da an Board bist. Es war mir klar, dass bestimmte Themen da tabu sind (Veganismus ist ein Thema, das man in der FB-Gruppe sofort blockiert) und dass sich schnell ein paar Schlammschlachter einfinden, sollte es gegen den woken Zeitgeist gehen. Das wiederum ist allerdings nur eine Unterstellung, die ebenfalls dem Zeitgeist entspringt.

Zitat von: RPGNo1 am 07. Februar 2023, 21:51:13Hat Tommy Krappweis deswegen mit #ferngespräch aufgehört? Und das ganze Gerede von wegen "Mutation" ist einfach nur eine (sorry) "billiger Ausweg" aus dem Format?
Der eiert auch nur rum und haucht kryptische Bemerkungen raus (ich sehe das nur gelegentlich bei asocial Media). Warum ihm ein Furz quersitzt, kann er scheinbar selbst nicht beantworten, er hat so ein Gefühl :gruebel

Zitat von: RPGNo1 am 07. Februar 2023, 21:51:13Die Waschkaus haben vereinzelt auch schon Áussagen getroffen, die für meinen Geschmack zu positiv den zynischen Theorien gegenüber waren. Aber die dürfen ja in Tommys neuem Format auch weitermachen.
Echt, gerade die hätte ich am ehesten im Verdacht, dass sie ihm so etwas eingeredet haben. Wenn sie "zynische Theorien" positiv rezipieren, dann müssen sie nochmal an ihrer moralischen Kongruenz arbeiten.

Der Hümmler war immer der vernünftigste Part in der Runde (neben Harder). Hümmler ist garantiert nicht woke und sieht das auch kritisch. Er ist aber auch kein Kernkraftgegner und hat viele Positionen, die wir hier (z.B. im Psiram-Blog) ebenfalls vertreten (die Wendland ist auch pro KKW). Könnte mir vorstellen, dass es den Offiziellen (Lydia Beneke gehört zwar auch dazu, aber ist eher am Rande zu finden; sie ist wohl Anhängerin von Brockschmidt) nicht sooo gut gefallen hat, dass der Krappweis unbedingten Wokismus gefordert hat. (die "Atomdebatte" der Gwup wird oft kritisiert, sie sei nicht woke von der dunklen Seite motiviert)

Wie ich darauf komme? Es wird noch ein anderer "Grund" in den Raum geworfen: ABA. Das ist ein therapeutischer Ansatz, der u.a. bei Autismus zum Einsatz kommt und den wohl Bördlein vertritt (er hat offensichtlich im Skeptiker einen positiven Artikel dazu veröffentlicht). Es gibt eine Anti-ABA-Bewegung (nuja, die übliche Opferkultur, sehr woke orientiert), weil der Ansatz zumindest in seiner Frühzeit etwas herbe war (Elektroschocks als Lernmittelchen). Die haben wohl auch bei Krappweis angeklopft und ihr Leid mitgeteilt.

Wer aber nur den vermeintlichen Opfern zuhört, ohne mal zu hinterfragen, ob das auch außerhalb von Phantasiewelten existiert, der macht es sich zu einfach. Ein schöner Kommi auf FB zu dem Fall:

ZitatWas mir buchstäblich Magenschmerzen bereitet, ist, dass man Herr Bö.... seit Monaten zu sezieren scheint. Nicht (!), weil er in irgendeiner Liste ist, was man bis vor kurzem gar nicht wusste, sondern weil er eine Therapieform gutheißt, die die ABA-Gegner unter allen Umständen bekämpfen wollen. Da kommt so eine Liste natürlich entgegen.
Es geht um einen Meinungskrieg. Stellenweise auch auf Kosten der Betroffenen, womit ich nicht nur mich meine.
Ich frage mich, mit welchem Recht Menschen von einem Verein, der unentgeltliche Aufklärungsarbeit leistet, erwarten, dass man sich von Mitgliedern zu trennen hat, weil deren Meinung nicht genehm ist? Und was würde passieren, wenn die GWUP dem nachgibt? Wer wäre der nächste Unliebsame?

Dem Krappweis könnte es auch nicht schaden, sein eigenes Liedgut ernst zu nehmen: ""entdumm dich!"

Nachplapp (ein Kommi von Bördlein zu den Vorwürfen)
ZitatFun fact: Ich bin - ohne besonderes Engagement- in einem Netzwerk, dass sich mit den Phänomenen Cancel Culture und Kontaktschuld auseinander setzt. Nun werde ich von Leuten angegriffen, die mich deswegen canceln wollen, weil ich indirekt in Kontakt zu anderen Leuten stehe, die diese Leute als ,,rechts" ansehen. Definiere ,,Ironie".

Ich poste gleich noch was zu ABA..
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Februar 2023, 22:43:04
Zitat von: eLender am 07. Februar 2023, 22:38:24Echt, gerade die hätte ich am ehesten im Verdacht, dass sie ihm so etwas eingeredet haben. Wenn sie "zynische Theorien" positiv rezipieren, dann müssen sie nochmal an ihrer moralischen Kongruenz arbeiten.

Ich muss mich korrigieren. Nicht die Waschkaus, sondern erstmal nur Alexander. ABA spielt dabei eine Rolle, aber auch eines unser aktuellen "Lieblings"themen hier im Block, nämlich Transgender. Abschnitt 5 ist übrigens der Punkt wo er auf die "woke" Sichtweise einschwenkt. Bewahre uns vor Evidenz und harten wissenschaftlichen Beweisen und streichle lieber das verletzliches Ego.

ZitatNach der Lektüre der ABA-Artikel im @Skeptiker_de bin ich entsetzt, dass die Verantwortlichen innerhalb der @gwup nicht in der Lage sind, zu erkennen, dass es hier um z. T. menschenverachtende Lobbyartikel handelt. 1/6
Die immer wieder zitierte Evidenz berücksichtigt eben nur die von den Forscher*innen gewünschten Ergebnisse der "Behandlung" und lässt die Patient*innenperspektive i. d. R. aus.
Hier haben wir ein gutes Beispiel warum "Evidenz" allein unsere Gesellschaft nicht weiterbringt. 2/6
Über Menschen zu reden, ohne MIT ihnen zu reden, ist beim Thema ABA ebenso falsch, wie beim Thema Transgender. Hier reicht das Gefühl "recht zu haben" allein nicht mehr aus, sondern man muss die gesellschaftliche Ebene mitdenken. 3/6
Über den beschämenden Kommunikationsstil einzelner @GWUP-Mitglieder hier auf Twitter in den letzten Wochen und Monaten, will ich gar nicht erst anfangen. 4/6
Der Verein sollte m. M. n. dringend in sich gehen, über seine Außendarstellung und seine Position zu komplexen gesellschaftlichen Themen intensiv nachdenken, damit er bei Menschlichkeit und Inklusion ankommt und nicht ein Verein von "alten weißen Männern" wird. 5/6
Ich bin so ein "alter weißer Mann", aber ich versuche kontinuierlich Menschlichkeit und Inklusion mitzudenken.  6/6


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 07. Februar 2023, 23:01:42
Zitat von: RPGNo1 am 07. Februar 2023, 22:43:04Ich muss mich korrigieren. Nicht die Waschkaus, sondern erstmal nur Alexander. ABA spielt dabei auch eine Rolle.
Wundert mich nicht, der surft ganz vorne auf der Wokewelle. Er hat neulich auch irgendeinen Aufruf (oder sowas in der Art) rausgehauen, warum man das Potter-Videospiel ruhig boykottieren kann oder muss. Man kann sich denken warum.

Solche Aussagen sind schon beinahe paranoid (aka verschwörungsideologisch):

ZitatNach der Lektüre der ABA-Artikel im @Skeptiker_de bin ich entsetzt, dass die Verantwortlichen innerhalb der @gwup nicht in der Lage sind, zu erkennen, dass es hier um z. T. menschenverachtende Lobbyartikel handelt.

ZitatDer Verein sollte m. M. n. dringend in sich gehen, über seine Außendarstellung und seine Position zu komplexen gesellschaftlichen Themen intensiv nachdenken, damit er bei Menschlichkeit und Inklusion ankommt und nicht ein Verein von "alten weißen Männern" wird.

Dazu nochmal der Kommi einer Betroffenen (s.o.) und eine halbwegs sachliche Darstellung des Themas:

ZitatUnd das führt direkt zur zweiten, ganz grundsätzlichen Frage, die auch bei uns auf Facebook diskutiert wurde: Soll man überhaupt versuchen, autistische Kinder zu verändern, sie quasi an die Gesellschaft anzupassen?

Knackpunkt bei dem Thema ist, dass es ein sehr breites autistisches Spektrum gibt. Es gibt etwa Menschen, bei denen Autismus, beispielsweise das "Asperger Syndrom" erst im Erwachsenenalter diagnostiziert wird. Genauso gibt es Kinder, bei denen Autismus so stark ausgeprägt ist, dass sie extreme Schwierigkeiten mit der Kommunikation haben oder sich sogar selbst verletzten. "Das ist für die Eltern eine riesige Belastung", sagt DRadio-Wissen-Reporter Volkart Wildermuth, der mit Eltern und Therapeuten gesprochen hat.

Für viele Eltern, beschreibt Volkarth Wildermuth, sind Therapien eine wichtige Hilfe für ihre Kinder. Letztlich geht es darum, dem Kind ein selbstständigeres Leben zu ermöglichen, einfachere Kontakte zu Gleichaltrigen, den Besuch einer Schule.
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/autismus-therapie-worum-geht-es-im-streit-um-aba

Da kommt wieder durch, was wir auch beim Transthema haben (Fettung von mir): es gibt keine Krankheiten, allenfalls Normabweichungen (ist ja alles ein buntes Spektrum, nichwa). Daher bedarf es auch keiner Therapien, man muss alles entpathologisieren und als Bereicherung feiern. Hilft zwar den Betroffenen, die auf eine solche Therapie ansprechen, nicht, aber es entspricht der postmodernen Irrlehre.

Ich halte das Thema ABA aber nur für einen Stellvertreterkrieg.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 07. Februar 2023, 23:52:00
Noch was zu ABA. Stammt zwar von einer interessierten Partei, aber es klärt trotzdem ein wenig auf.

ZitatIn den letzten Monaten haben sich in einigen Kreisen kontroverse Äußerungen über das Gebiet der Verhaltensanalyse breit gemacht. Einige Befürworter der Anti-ABA-Bewegung sind so weit gegangen, zu behaupten, dass die Angewandte Verhaltensanalyse (ABA) missbräuchlich sei. Andere haben öffentlich die Erziehungskompetenzen derjenigen angeprangert, die sich um Interventionen bemüht haben, die auf verhaltenstherapeutische Ansätze zurückgehen. Aus der Literatur geht hervor, dass die Prinzipien der Verhaltensanalyse empirisch validiert wurden. Sie haben sich als erfolgreich erwiesen haben.  Warum also der öffentliche Aufschrei gegen eine bewährte Wissenschaft?
https://pecs-germany.com/blog/aussagen-ueber-aba-verstehen-und-bewerten-koennen/

Es wird wahrscheinlich nicht um irgendwelche Evidenzen gehen (ich denke, die Wirkung der Verhaltenstherapie gilt als gut belegt), es geht um Entpathologisierung / Inklusion. Die Gesellschaft muss geheilt werden, nicht der "Patient". Krankheiten sind ja nur Erfindungen der Herrschenden. Isklar.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 07. Februar 2023, 23:59:14
Zitat von: eLender am 07. Februar 2023, 22:38:24Gut, dass du da an Board bist...
Du meine Güte. Auch wenn mir das schmeichelt, aber da hängst du mich definitiv deutlich zu hoch.
Ich bin Mitglied, weil ich diesen Verein für wichtig und unterstützenswert finde, nicht weil ich
dort (außer die paar Kröten für den Mitgliedsbeitrag) groß was beizutragen hätte.

Dass so ein Verein nicht homogen sein kann, ist auch klar. Ich stehe nicht bei allen Themen zu
100% dahinter. Das geht auch gar nicht und das erwarte ich mir auch nicht. Aber die Reaktionen
mancher GWUP-Mitglieder zu gerade diesem Thema finde ich teilweise absurd und doch etwas verstörend.
Da schlägt teilweise schon fast religiöser Eifer durch. Genau das, was "wir" Skeptiker so gerne
anderen vorwerfen, wenn wir eine nüchterne und sachliche Betrachtungsweise einmahnen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Februar 2023, 07:42:26
Zitat von: eLender am 07. Februar 2023, 23:01:42Da kommt wieder durch, was wir auch beim Transthema haben (Fettung von mir): es gibt keine Krankheiten, allenfalls Normabweichungen (ist ja alles ein buntes Spektrum, nichwa). Daher bedarf es auch keiner Therapien, man muss alles entpathologisieren und als Bereicherung feiern. Hilft zwar den Betroffenen, die auf eine solche Therapie ansprechen, nicht, aber es entspricht der postmodernen Irrlehre.
Stichwort Ableismus. Das sprechen Lindsay und Pluckrose ebenfalls in ihrem Buch an.

Zitat von: HAL9000 am 07. Februar 2023, 23:59:14Da schlägt teilweise schon fast religiöser Eifer durch.
Von diesem Eifer lassen sich nicht nur normale Mitglieder anstecken, sondern anscheinend auch einzelne Personen aus dem  Vorstand (https://www.facebook.com/groups/wissenschaft.und.pseudogedoens/posts/4324324044358128/).

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 08. Februar 2023, 08:51:08
Zitat von: HAL9000 am 07. Februar 2023, 23:59:14Aber die Reaktionen
mancher GWUP-Mitglieder zu gerade diesem Thema finde ich teilweise absurd und doch etwas verstörend.

Verstörend ist genau der Eindruck, den z. B. ich als Nichtmitglied habe. Spätestens wenn die Nazi-Keule ausgepackt wird, hört's auf. Eine derartiger Diskussionsstil ist verheerend für die Außenwirkung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 08. Februar 2023, 09:18:46
@ eLender #63

danke fürs Lüften des Vorhanges und EinBlick hinter die Kulissen, auch wenn sich mir nun noch viel mehr lose Enden und Unklarheiten auftun.
Ich kenne ja nicht mal alle genannten Namen...

Wie groß ist denn diese Skeptikerbewegung überhaupt und wie ist ihr Organisationsgrad?

Als intensiv organisiert wie die LetzteGezumpel nahm ich die bisher nicht wahr, würde das nicht auch dem Gedanken an sich widersprechen?

Hm, ich schrecke ja seit jeher vor Mitgliedschaften zurück und je größer der Verein, die Orga usw, umso misstrauischer werde ich. Das nicht grundlos, denn mit dem Grad und Intensität der Organisiertheit steigt nahezu ausnahmslos auch die Anfälligkeit für alle möglichen Schwächen. Von Abzocke bis .... ach, es ist ein endloser Sumpf.

Daher bin ich wenn überhaput überall nur lose dabei und vermeide es, an die Kette gelegt zu werden (mit Mitgliedschaften fängts schon an, aber lassen sich nicht immer vermeiden).

Hab ich das jetzt richtig verstanden, die Skeptikerbewegung ist eher pro Diversifizierung (so viel wie geht) und Entpathologisierung (so viel wie geht, noch viel zu tun) sowie pro Veganismus?

Und positioniert sich folgerichtig dann wiederum pro Anti-Autismus-Therapie ABA (wasimmerdasist)?
Ich komme da gerade nicht mehr so ganz mit...

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 08. Februar 2023, 09:31:39
Zitat von: eLender am 07. Februar 2023, 23:52:00Es wird wahrscheinlich nicht um irgendwelche Evidenzen gehen (ich denke, die Wirkung der Verhaltenstherapie gilt als gut belegt),

Naja, ist eigentlich auch nur ewiges Rumdoktern an Symptomen bei Störungen und Erkrankungen, für die es bislang keine echten kurativen Ansätze gibt.
Besser als nix und ein Hoffnungsschimmer ist ja auch wichtig.  :-X
Dazu fällt mir gerade ein Spruch von mir aus meiner melancholischen Zeit ein und ich denke, davon gabs viele: Das Licht am anderen Ende des Tunnels ist immer ein entgegenkommender Zug.
Ach ja, die hatte ich auch noch (ist wohl ein berühmtes Zitat auch): Es ist wie es ist und es ist fürchterlich.
:skeptisch:

Ich würde Verhaltenstherapie bei Antidepressiva einsortieren. Dort wirken alle möglichen Effekte aus dem Spektrum der Placeboantworten. Besonders 'wirksam' bei guten Placeborespondern, zu denen ich leider gar nicht gehöre. Irgendwas ist ja immer.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Februar 2023, 10:33:07
Das ist vielleicht eine dumme Frage:

Aber erleben wir aktuell bei der gwup einen Fall "Edgar Wunder 2.0"? Eine Gruppe von Akteuren versucht, die Vereinigung in eine bestimmte Richtung zu treiben und ihr ihre Vorstellungen/Definitionen von "korrektem" Skeptizismus aufzudrängen? Dann wäre es letzten Endes nur folgerichtig, wenn diese Leute austreten und ihren eigenen "skeptischen" Verein bilden. Das hat ja Wunder anno 1999 auch getan.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 08. Februar 2023, 11:00:44
Was war da los?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 08. Februar 2023, 13:23:05
Zitat von: zimtspinne am 08. Februar 2023, 09:18:46Hab ich das jetzt richtig verstanden, ...
Nein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. Februar 2023, 00:06:04
So ist das halt, wenn man zum gleichen Thema mehrere Fäden aufmacht: man muss sprunghaft sein.

Zitat von: RPGNo1 am 08. Februar 2023, 10:33:07Aber erleben wir aktuell bei der gwup einen Fall "Edgar Wunder 2.0"?
Gut beobachtet, das hätte ich auch schon schreiben wollen. Damals ging es um ganz ähnliche Dinge. Wunder wollte, dass man auch der "Gegenseite" Zugeständnisse macht. Er vertritt dabei ebenfalls postmoderne Ansichten (dazu publiziert er auch: "Anomalistik"). Es gäbe viele Wahrheiten und die "Wissenschaft" wäre nur eine von vielen. Er hat in einer Talkshow mal zu Ärisch zu Dämlichen gesagt, seine Präastronautik wäre der wissenschaftlichen Erklärung bestimmter Phänomene ebenbürtig :skeptisch:

Das passt halt nicht wirklich zu einer auf Rationalität und Evidenz bauenden Weltsicht, die die GWUP vertritt. Seine Versuche, die GWUP in der Richtung umzubauen, sind ja kläglich gescheitert. Das postmoderne Paradigma passt da einfach nicht rein (es ist dasselbe in Grün) und würde die GWUP sprengen. Das wollen sehr viele Akteure gerne, nicht nur die Querlappen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. Februar 2023, 08:55:12
Understanding the new politics of race - Prof. John McWhorter

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Februar 2023, 10:56:42
ZitatEr kam als schwarz angemalter Mann zu Ministerpräsident Rhein: Hessische Karnevalisten haben für die Aufmachung eines Mitglieds um Entschuldigung gebeten – die Figur soll nicht mehr auftreten.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/wiesbaden-blackfacing-karnevalsgesellschaft-bittet-um-entschuldigung-a-ff39e0b5-71be-4fc7-b617-b9fb8e2137e0

Um diese Figur geht es übrigens.
ZitatDer Mohr von Mörlau ist eine Ober-Mörler Fastnachtsfigur und Symbol der Ober-Mörler Fassenacht. Es handelt sich dabei um ein typisches Beispiel für das sogenannte Blackface, ähnlich dem Zwarte Piet.

Im Codex Laureshamensis, einem Kopialbuch des 12. Jahrhunderts, findet sich für das Jahr 790 die Bezeichnung ,,Moruller Marca", was meist als ,,Mark des Mohren" gedeutet wird. Diese Bezeichnung gab der Gemeinde Ober-Mörlen später ihren Namen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mohr_von_M%C3%B6rlau

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Februar 2023, 21:48:20
ZitatRoald Dahl war einer der Star-Autoren des 20. Jahrhunderts, zu seinen Werken gehören Klassiker wie "Charlie und die Schokoladenfabrik", "Die Zwicks stehen Kopf" und sogar ein Drehbuch für einen "James Bond"-Film. Einige dieser Bücher sollen in ihrer englischsprachigen Version bald allerdings in geänderter Form auf den Markt kommen – denn der Verlag hat in den Werken "offensive Sprache" ausgemacht und möchte diese nun entfernen.
https://www.stern.de/kultur/buecher/roald-dahl--verlag-streicht--fett--und--haesslich--aus-literatur-klassikern-33210232.html
 :crazy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. Februar 2023, 22:37:46
Passt ja gerade wunderbar, es geht noch besser: der Autor Sören Sieg hat ein Reisebuch über Afrika geschrieben, das aber noch von einer Expertin für Textentstellung (hat bestimmt irgendwas mit "Critical ..." studiert) überarbeitet werden musste. Man hätte ja ggf. irgendwen, irgendwie, irgendwo auf den Schlips treten können. Am besten wäre es eh gewesen, man würde gar nichts mehr über fremde Kulturen schreiben. Aber man will ja auch Geld verdienen. Mit fremden Kulturen.

ZitatAn alle, die Bücher schreiben und darin schildern wollen, was ist: meidet das PenguinRandomhouse-Imperium. Dort kommt am Ende das Gegenteil raus, wenn erst der Sensitivity Reader durchgewütet hat. Das sollten auch alle Leser wissen, die sich mit dem Gedanken tragen, ein Werk von denen zu kaufen (u.a. Bertelsmann). Umso vergnüglicher ist hier die Geschichte eines Autors, der einschlägige Erfahrungen sammeln durfte, aus der FAZ.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/random-house-schreibempfehlungen-durch-sensitivity-reader-17807141.html

ZitatHier und in den nächsten Kommentaren der Text: Postkoloniale Zensur
Wie mein Buch über Reiseeindrücke aus Afrika ein "Sensitivity Reading" überstanden hat
Von Sören Sieg

Oh wie schön ist Afrika! Couchsurfing auf dem bunten Kontinent" - so sollte der Titel ursprünglich lauten. Ich war mehrere Monate durch Äthiopien, Uganda, Kenia, Tansania, Südafrika und Ghana gereist und hatte darüber mein zwölftes Buch geschrieben. Sechs Wochen nach Abgabe des Manuskripts schrieb mir der Verlag PenguinRandomhouse: "Sie erinnern sich, dass wir viele unserer Texte rassismuskritisch lesen lassen. Das ist ein wichtiges Standardverfahren, das wir seit einer Weile etabliert und schon bei mehreren Werken angewendet haben. Denn leider rutschen immer wieder Betrachtungen, Haltungen, Termini und Überlegungen durch, die beleidigend für schwarze Menschen und generell strukturell benachteiligte Personen sein können. Das geschieht unbewusst. Gerade deshalb und aus unserer Verantwortung als Verlag, Autor*innen und Kreative gegenüber People of Color heraus müssen wir uns Texte aber umso genauer ansehen. Die Kollegin hat sich umfassend mit Ihrem Manuskript beschäftigt und doch einige Punkte gefunden, die auch in unseren Augen be- und überarbeitet werden müssten."
Im Anhang zu dieser Nachricht befand sich mein von der Sensitivity-Gutachterin redigiertes Manuskript. Sie hatte ihre Vorschläge nicht als Kommentar am Rand notiert, sondern bereits etwa zehn Prozent des Textes gestrichen und vieles umformuliert; sie gab mir den Auftrag, mich in postkoloniale Literatur einzuarbeiten und das Buch neu zu schreiben. Ich habe Soziologie studiert und befasse mich seit dreißig Jahren mit Afrika, ich wollte nichts umschreiben und protestierte beim Verlag; wochenlang stand das Projekt auf der Kippe. Der Fall gelangte in diese Zeitung (F.A.Z. vom 16. Februar 2022) und den Deutschlandfunk, der Verlag behauptete, das sensitivity reading geschähe freiwillig, in Absprache mit den Autoren, behutsam und nur um Shitstorms zu vermeiden. Leider ist das unwahr.
Ich verdanke meinen Lektoren viel. Katharina Festner von dtv oder Christoph Steskal von Ullstein haben meine Bücher entscheidend verbessert. Sensitivity reading ist aber kein Lektorat, sondern eine politische Erziehungsmaßnahme, deren Radikalität alle verstehen müssen, die vom und fürs Schreiben leben.
Es beginnt damit, dass meine Sensitivity-Gutachterin alle Adjektive entfernt hatte, die das Äußere von Personen beschreiben: "hübsch", "schlank", "füllig", dick", "hellhäutig", "mit ebenmäßigen Gesichtszügen", "den Kopf glattrasiert", "groß", "klein", "stämmig", "wuchtig", "kräftig"; selbst "warmherzig" streicht sie. Eine Gesprächspartnerin in Nairobi beschreibe ich in meinem Buch wie folgt: "Karungi heißt beautiful. Sie hat ein sehr schmales Gesicht, fast zu schmal für die großen, tiefbraunen Augen und die vollen Lippen, ihre sorgfältig aufgemalten Augenbrauen und der dunkelviolette Lippenstift lassen sie wie eine Kunstfigur aussehen." Daraus macht die Sensitivity-Gutachterin: "Karungi heißt beautiful, und ich finde, der Name passt zu ihr." Der Kommentar dazu: "Sie wissen schon, dass Sie die Körper von Frauen nicht zu kommentieren haben. Besonders wenn es um Frauen geht, können Kommentare zu ihren Körpern für viele Leserinnen in ihren fast sexualisierenden und objektifizierenden Anspielungen unangenehm sein." (Fortsetzung mein nächster Kommentar hier unten)
https://www.facebook.com/ulli.kulke/posts/pfbid0358GipGF7cNpJigpNsWmPT45XXiJnK783wYoynq9o2B2j5ibFTVqZYDdD7MabTvikl
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 18. Februar 2023, 23:49:04
Zitat von: eLender am 18. Februar 2023, 22:37:46"Karungi heißt beautiful, und ich finde, der Name passt zu ihr." Der Kommentar dazu: "Sie wissen schon, dass Sie die Körper von Frauen nicht zu kommentieren haben.
Finde den Widerspruch. Und wer sensitiviert die Senitivity-Readerin?  :hirn:
"Beautiful... - der Name passt zu ihr" ist ein viel plumperer Kommentar zu einem Frauenkörper.

Auf der Arche B ist sicher noch Platz, anstelle der Telefondesinfizierer, denn diese hatten in
den letzten drei Jahre ja durchaus eine Daseinsberechtigung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Februar 2023, 08:14:13
Ich konnte es kaum glauben, dass es ein "Sensitivity Reading" gibt. Aber schon der erste Treffer im Netz hat mich eines besseren belehrt.
https://sensitivity-reading.de/

Es kommt noch besser: Die beiden Gründerinnen, die eine ist türkischer Abstammung und die andere hat (auch) asiatische Wurzeln, beschreiben sich als People of Color.

Sie und ihre weiteren Mitarbeiterinnen müssen in ihren Selbstbeschreibungen ausführen, warum sie denn aufgrund ihrer persönlichen Umstände und Erfahrungen besonders geeignet sind, ein "Sensitivity reading" durchzuführen. Über fachliche bzw. beruflichen Qualifikationen hingegen finde ich wenig bis nichts.

Als einschlägige Literatur zur Vertiefung des Thema "Sensitivity reading" werden werden allerlei Bücher teils aus der identitätspolitischen Ecke verlinkt, während Fachartikel mit peer-Review oder Fachbücher von Experten und Forschern Fehlanzeige sind.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 19. Februar 2023, 09:17:31
Aber es geht auch heute noch anders.

Seit 2019 gibt es erstmalig eine komplette ungekürzte deutsche Fassung aller James Bond Romane und Geschichten (https://www.amazon.de/James-Bond-Gesamtbox-Ian-Fleming/dp/3864254310/ref=asc_df_3864254310/?tag=googshopde-21&linkCode=df0&hvadid=310771556569&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=6645014586169153035&hvpone=&hvptwo=&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9043973&hvtargid=pla-562698391366&psc=1&th=1&psc=1&tag=&ref=&adgrpid=65518736527&hvpone=&hvptwo=&hvadid=310771556569&hvpos=&hvnetw=g&hvrand=6645014586169153035&hvqmt=&hvdev=c&hvdvcmdl=&hvlocint=&hvlocphy=9043973&hvtargid=pla-562698391366).

Auch die - in den 1950-er Jahren normale, heute undenkbare - eindeutig rassistische Originalsprache wurde beibehalten. So findet man in "Dr. No" das Wort "Chineger" (englisch: "Chigroes").

Darüber hinaus werden Schwarze entweder als gutmütige aber abergläubische Gehilfen beschrieben (Quarrel) oder sind hochintelligente aber verschlagene Krimelle (Mr. Big).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Februar 2023, 15:11:32
Zitat von: RPGNo1 am 18. Februar 2023, 21:48:20
ZitatRoald Dahl war einer der Star-Autoren des 20. Jahrhunderts, zu seinen Werken gehören Klassiker wie "Charlie und die Schokoladenfabrik", "Die Zwicks stehen Kopf" und sogar ein Drehbuch für einen "James Bond"-Film. Einige dieser Bücher sollen in ihrer englischsprachigen Version bald allerdings in geänderter Form auf den Markt kommen – denn der Verlag hat in den Werken "offensive Sprache" ausgemacht und möchte diese nun entfernen.
https://www.stern.de/kultur/buecher/roald-dahl--verlag-streicht--fett--und--haesslich--aus-literatur-klassikern-33210232.html
 :crazy

Mehr zu den "sensiblen Anpassungen" die in den englischen Werken von Roald Dahl vorgenommen wurden.
https://twitter.com/incunabula/status/1626860237104857089

Dazu auch ein Kommentar von der Präsidentin von PEN America.
https://twitter.com/SuzanneNossel/status/1627066101309018112
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 19. Februar 2023, 15:34:45
Dann müssen aber auch ganz dringend Luthers Werke und das AT überarbeitet werden!! Da stehen soooo viele schlimme Sachen drin.  :skeptisch:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 19. Februar 2023, 16:24:03
Roald Dahl kann sich ja leider nicht mehr wehren, aber vielleicht seine Nachfahren/Erben/Rechteinhaber.
Ich würde mir diese Unverschämheit verbitten. Wenn schon ach so schlimme Sachen drin stehen, dann legt
das Teufelszeug gar nicht mehr auf, aber lasst die Finger vom Text (vor allem, wenn dann so halbgarer
Murks wie bei der "Senitivity-Readerin" des Reisebuchs dabei heraus kommt). Das ist anmaßend.
Recht weit sind wir nicht mehr von einer Bücherverbrennung entfernt. Texas zeigt es, aus anderen
Gründen, vor, wie das heutzutage laufen kann.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 19. Februar 2023, 16:58:41
Zitat von: HAL9000 am 19. Februar 2023, 16:24:03Roald Dahl kann sich ja leider nicht mehr wehren, aber vielleicht seine Nachfahren/Erben/Rechteinhaber.
Ich würde mir diese Unverschämheit verbitten.

Ich weiß nichts über die Erben, aber eine Neuauflage, noch dazu, wenn sie so schön kontrovers diskutiert wird, spült wieder richtig Kohle aufs Konto. Da lässt man sich schon mal von irgendwelchem passenden Schwachsinn überzeugen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: sailor am 19. Februar 2023, 19:40:56
Es gibt ne geschlechterneutrale Bibel... aber Spoileralarm: Der Teufel ist weiterhin durchgehend männlich!... ein/e/s Schelm/in/es, wer Böses dabei denkt!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 19. Februar 2023, 20:18:04
Zitat von: Juliette am 19. Februar 2023, 16:58:41... eine Neuauflage, noch dazu, wenn sie so schön kontrovers diskutiert wird, spült wieder richtig Kohle aufs Konto. Da lässt man sich schon mal von irgendwelchem passenden Schwachsinn überzeugen.
Ja, schon. Aber wenn ich von dieser Diskussion so getriggert bin, dass ich das lesen will,
dann doch das Original und keinen woke-gespülten Ja-nicht-anecken-Zombie.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 19. Februar 2023, 21:08:43
Zitat von: sailor am 19. Februar 2023, 19:40:56Es gibt ne geschlechterneutrale Bibel... aber Spoileralarm: Der Teufel ist weiterhin durchgehend männlich!... ein/e/s Schelm/in/es, wer Böses dabei denkt!

Und Gott müsste dann allgeschlechtlich sein. :teufel

Zitat von: HAL9000 am 19. Februar 2023, 20:18:04Aber wenn ich von dieser Diskussion so getriggert bin, dass ich das lesen will,
dann doch das Original und keinen woke-gespülten Ja-nicht-anecken-Zombie.

Aber der recht bekannte britische Kinderbuchverlag "Puffin Books" scheint sich jedenfalls etwas davon zu versprechen.  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 19. Februar 2023, 22:46:30
Zitat von: RPGNo1 am 18. Februar 2023, 21:48:20
ZitatRoald Dahl war einer der Star-Autoren des 20. Jahrhunderts, zu seinen Werken gehören Klassiker wie "Charlie und die Schokoladenfabrik", "Die Zwicks stehen Kopf" und sogar ein Drehbuch für einen "James Bond"-Film. Einige dieser Bücher sollen in ihrer englischsprachigen Version bald allerdings in geänderter Form auf den Markt kommen – denn der Verlag hat in den Werken "offensive Sprache" ausgemacht und möchte diese nun entfernen.
https://www.stern.de/kultur/buecher/roald-dahl--verlag-streicht--fett--und--haesslich--aus-literatur-klassikern-33210232.html
 :crazy

Ich will doch schwer hoffen, dass James dann auch eine Non-Binary-Person ist, Fräulein Honig eine Affäre mit Fräulein Knüppelkuh und gleichzeitig mit Herrn Wurmwald beginnt und Willy Wonka Nachhilfe in Sachen Konsumkritik bekommt. Andernfalls kann ich dem Verlag einen gewissen Herrn Sebastian Schuller als Sensitivity-Reader für die nächste Runde empfehlen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 20. Februar 2023, 12:41:07
ZitatAuthor Salman Rushdie weighed in this weekend on the decision to edit the popular children's books by Roald Dahl to make them more inclusive, calling the move "absurd censorship."
https://www.axios.com/2023/02/19/roald-dahl-childrens-books

Axios hat noch ein paar Einzelheiten.
ZitatAmong the changes, according to the Telegraph, are the removal of the word "fat," such as when it was used to describe the character of Augustus Gloop from "Charlie and the Chocolate Factory." The word "ugly" was also removed.

Gender-neutral language was also added to describe certain characters, such as in reference to "mothers and fathers," which is now "parents."
In some cases, language was also added, such as in "The Witches," in a paragraph about the witches being bald under their wigs.
"There are plenty of other reasons why women might wear wigs and there is certainly nothing wrong with that," a new line reads, per the Telegraph.

Ich hoffe, die Schraube ist nun endlich überdreht. Man muss schon weit zurück in die Kulturgeschichte, um vergleichbare Vorgänge zu finden. Die Gegenreformation machte Schluss mit dem Lotterleben der Renaissance. Man wählte ein paar Fanatiker zu Päpsten, und die Nuditäten von Michelangelo wurden übermalt. Der sensitivity painter war der Michelangelo-Schüler Daniele da Volterra, der in die Geschichte als Il Braghettone, der Höschenmaler, eingegangen ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Februar 2023, 13:23:15
Jetzt ist auch der Spiegel auf den Trichter gekommen.

https://www.spiegel.de/kultur/literatur/fett-verrueckt-und-rudyard-kipling-aus-roald-dahl-romanen-gestrichen-a-3e14264e-b77f-45c8-a1ca-bf2cdedcb624

Was mir neu war: Puffin Books gehört Penguin Random House und die wiederum zu Bertelsmann, siehe Kommentar #83 über die "sensible Lektüre" eines Couchsurfing-Buches.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 20. Februar 2023, 14:11:37
Antiquare müssten jetzt gute Geschäfte machen...

Ist der Struwwelpeter eigentlich noch erlaubt? Übelst rassistischer Antirassismus: :police:

ZitatDie Geschichte von den schwarzen Buben.

Es ging spazieren vor dem Tor
Ein kohlpechrabenschwarzer Mohr.
Die Sonne schien ihm aufs Gehirn,
Da nahm er seinen Sonnenschirm.
Da kam der Ludwig hergerannt
Und trug sein Fähnchen in der Hand.
Der Kaspar kam mit schnellem Schritt
Und brachte seine Bretzel mit;
Und auch der Wilhelm war nicht steif
Und brachte seinen runden Reif.
Die schrie'n und lachten alle drei,
Als dort das Mohrchen ging vorbei,
Weil es so schwarz wie Tinte sei!

Da kam der große Nikolas
Mit seinem großen Tintenfaß.
Der sprach: ,,Ihr Kinder, hört mir zu
Und laßt den Mohren hübsch in Ruh'!
Was kann denn dieser Mohr dafür,
Daß er so weiß nicht ist, wie ihr?"
Die Buben aber folgten nicht
Und lachten ihm ins Angesicht
Und lachten ärger als zuvor
Über den armen schwarzen Mohr.

Der Niklas wurde bös und wild,
Du siehst es hier auf diesem Bild!
Er packte gleich die Buben fest,
Beim Arm, beim Kopf, bei Rock und West',
Den Wilhelm und den Ludewig,
Den Kaspar auch, der wehrte sich.
Er tunkt sie in die Tinte tief,
Wie auch der Kaspar: Feuer! rief.
Bis übern Kopf ins Tintenfaß
Tunkt sie der große Nikolas.

Du siehst sie hier, wie schwarz sie sind,
Viel schwärzer als das Mohrenkind!
Der Mohr voraus im Sonnenschein,
Die Tintenbuben hinterdrein;
Und hätten sie nicht so gelacht,
Hätt' Niklas sie nicht schwarz gemacht.

Immerhin, ein frühes Plädoyer für Tierrechte und gegen häusliche Gewalt:

ZitatDie Geschichte vom bösen Friederich.

Der Friederich, der Friederich,
Das war ein arger Wüterich!
Er fing die Fliegen in dem Haus
Und riß ihnen die Flügel aus.
Er schlug die Stühl' und Vögel tot,
Die Katzen litten große Not.
Und höre nur, wie bös er war:
Er peitschte seine Gretchen gar!

Am Brunnen stand ein großer Hund,
Trank Wasser dort mit seinem Mund.
Da mit der Peitsch' herzu sich schlich
Der bitterböse Friederich;
Und schlug den Hund, der heulte sehr,
Und trat und schlug ihn immer mehr.
Da biß der Hund ihn in das Bein,
Recht tief bis in das Blut hinein.
Der bitterböse Friederich,
Der schrie und weinte bitterlich. —
Jedoch nach Hause lief der Hund
Und trug die Peitsche in dem Mund.

Ins Bett muß Friedrich nun hinein,
Litt vielen Schmerz an seinem Bein;
Und der Herr Doktor sitzt dabei
Und gibt ihm bitt're Arzenei.

Der Hund an Friedrichs Tischchen saß,
Wo er den großen Kuchen aß;
Aß auch die gute Leberwurst
Und trank den Wein für seinen Durst.
Die Peitsche hat er mitgebracht
Und nimmt sie sorglich sehr in acht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 20. Februar 2023, 14:25:39
Zitat von: Salman Rushdie»kriecherische Befindlichkeitspolizei«
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Februar 2023, 16:56:55
Die Journalistin Francesca Polistina schreibt in der taz, dass man in deutschen Fernsehen und Radio keine fremdsprachigen Akzente finden würde, in den lokalen und regionalen Sendern deutsche Dialekte und Mundarten jedoch ziemlich häufig anzutreffen seien. Daraus kommt dann die Aufforderung, "dass die Redaktionen sich den Menschen öffnen, die nicht komplett akzentfrei sind. ,,Medienhäuser, insbesondere die Öffentlich-Rechtlichen, haben den Auftrag, die Welt da draußen abzubilden", sagt [Ella Schindler, Co-Vorsitzende des Vereins Neue Deutsche Medienmacher*innen]. Und zur Welt da draußen gehören Menschen dazu, die ursprünglich nicht aus Deutschland kommen. Auch sie sind Medienkonsumenten und wollen sich in Fernsehen und Radio wiederfinden."

https://taz.de/Mangelnde-Diversitaet-in-deutschen-Medien/!5913880/

Eine meines Erachtens sehr kluger Kommentar widerspricht dieser Einschätzung:
ZitatWas hier gefordert wird, stellt keine Förderung, sondern eine Benachteiligung von Menschen aus Migrantenfamilien dar.

Medien bieten eine Referenz dessen, was in einer Gesellschaft als korrekte und gute Sprache gilt, weniger in phonetischer Hinsicht, als vielmehr im Hinblick auf Grammatik und Ausdrucksweise. Entsprechend sind redaktionell betreute Texte und Sendungen ein sinnvolles Mittel, sich mit alltags- und geschäftstauglichen Sprachformen eines Landes vertraut zu machen.

Dies ist nicht nur für Menschen praktisch, die Deutsch als Fremdsprache erlernen, sondern auch für solche, die in ihrem Elternhaus kein korrektes Deutsch zu hören bekommen. Gerade Menschen aus Migrantenfamilien, aber auch viele Deutsche aus bildungsfernen Haushalten sollten die Möglichkeit haben, sich auf die sprachliche Kompetenz von Journalisten verlassen zu können.

Ich war bei Freunden aus Migrantenfamilien immer wieder überrascht, welche Schwierigkeiten sie damit haben, einen sprachlich einwandfreien Bewerbungsbrief zu verfassen. Das betrifft selbst Menschen mit Hochschulabschluss, die auf den ersten Blick fließend und akzentfrei sprechen.

Gegen ausländische Akzente ist an sich nichts einzuwenden, nur sind diese häufig mit falscher Grammatik verbunden. Migranten, die ein in Grammatik und Ausdrucksweise einwandfreies Deutsch sprechen, haben ausländische Akzente meist schon abgelegt und sprechen teilweise in deutschen Akzenten. Es gibt viele Journalisten mit Migrationshintergrund, die ein ausgezeichnetes Deutsch sprechen. Warum sollte man diesen nun den Stereotyp des Migranten vor die Nase setzen, der Schwierigkeiten mit deutschem Satzbau hat?

Die Verlässlichkeit deutscher Medien, einen zuverlässigen sprachlichen Referenzrahmen zu bieten, ist im übrigen nur noch begrenzt gegeben. Denn Redaktionen nehmen zugunsten eines Flickenteppichs aus unbeholfenen Versuchen, geschlechtergerecht zu schreiben, zunehmend Missverständlichkeiten, Uneinheitlichkeit, Alltagsferne und grobe Fehler in Kauf.

PS: Kennt jemand von euch Yared Dibaba (https://de.wikipedia.org/wiki/Yared_Dibaba)? Als Flüchtling von Äthiopen nach Deutschland gekommen, spricht er nicht nur astreines Deutsch, sondern kann auch auf Plattdeutsch schnacken. Auf NDR 90.3 stellt letztere Sprachfähigkeit in einer Radiosendung regelmäßig unter Beweis. Ich denke daher, dass Francesca Polistina und Ella Schindler eher Yared Dibaba als Vorbild präsentieren sollten. So wird die sprachliche Integration vorangetrieben.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Februar 2023, 21:05:23
Ich verweise mal auf Cornelius' neuesten Artikel, er passt gut zu den Dingen, die wir hier in den letzen Wochen/Monaten immer wieder diskutiert haben.

https://scienceblogs.de/bloodnacid/2023/02/22/ich-wage-mal-eine-politische-prognose/?all=1
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. Februar 2023, 22:00:02
Zitat von: RPGNo1 am 22. Februar 2023, 21:05:23Ich verweise mal auf Cornelius' neuesten Artikel, er passt gut zu den Dingen, die wir hier in den letzen Wochen/Monaten immer wieder diskutiert haben.
Ziemlich klare Sprache und ich stimme weitgehend zu. Mit Prognosen ist es schwierig (insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen), aber das scheint mir nicht zu weit hergeholt. Dass der Trumpismus drüben so erfolgreich sein konnte, hat sicher auch mit dem "Justice War" zu tun. Ist halt eine traurige Tatsache: extreme Auswüchse fördern immer extreme Gegenreaktionen. Das ist die Sache mit dem Monster, das die Gerechtigkeitskrieger immer schön weiter füttern und groß ziehen, obwohl sie es ja bekämpfen wollen.

Man ist geneigt, dort mal mitzukommentieren...

Aber die Debatte wird zum Glück nicht nur von rechts bestimmt (was man gerne hätte und was auch lange so war):
ZitatP.S.: während ich schon dabei war, diesen Beitrag zu schreiben, hatte Sinan drüben auf seinem Kanal ein thematisch sehr ähnliches Video hochgeladen, das ich sehr empfehle!
(man kommt ja kaum noch nach...)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 23. Februar 2023, 09:17:08
Zitat von: eLender am 22. Februar 2023, 22:00:02Ist halt eine traurige Tatsache: extreme Auswüchse fördern immer extreme Gegenreaktionen.

Und manchmal werden extreme Gegenreaktionen verwendet, weil sie zum politischen Weltbild passen:

Zitat von: RPGNo1 am 18. Februar 2023, 15:17:17oder auch die Führungsebene der Amadeu Antonio Stiftung (die mit dem Denunziationsportal Meldestelle Antifeminismus)

Sie als Pranger und Denunziationsportal darzustellen, klingt halt so kuschelig warm und gleitet so gut wie ein Einlauf mit Olivenöl.

ZitatIn den letzten Tagen erschienen Meinungsbeiträge in einzelnen Medien, die irreführende Behauptungen über die Meldestelle Antifeminismus in die Welt setzen. Wir reagieren auf die gängigsten Anschuldigungen, mögliche Unklarheiten, Behauptungen und Fragen:

1. Die Meldestelle ist kein Pranger, sondern Anlaufstelle für Betroffene.

Die Meldestelle Antifeminismus ist eine Anlaufstelle für Betroffene. Es geht darum, ihre Erfahrungen und Perspektiven sichtbar zu machen. Außerdem werden Betroffenen Unterstützungsangebote vermittelt. Die gemeldeten Fälle werden anonymisiert und in einer Chronik dokumentiert, um Antifeminismus in all seinen Erscheinungsformen abzubilden und das Dunkelfeld zu erhellen. Die Kriterien zur Bewertung der Fälle basieren auf etablierten fachlichen und wissenschaftlichen Standards.

2. Die Meldestelle sammelt keine Daten von Dritten.

Die Meldestelle speichert keinerlei Namen oder personenbezogene Daten von Dritten. Dies gilt auch für Personen von öffentlichem Interesse, Vereine, Medien oder Parteien. Lediglich die Mailadresse von meldenden Personen, die Beratung wünschen, wird für diesen Zweck gespeichert. Sollten der Meldestelle mit einer Meldung personenbezogene Daten Dritter übermittelt werden, werden diese anonymisiert und ohne personenbezogene Daten gespeichert. Es wird darauf hingewiesen, dass keine Klarnamen oder persönliche Daten anderer Personen mitgeteilt werden dürfen.

Hier gehts weiter: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antworten-auf-vorwuerfe-gegen-meldestelle-antifeminismus-95701/

Eine andere Frau, die dieses Thema aufgreift - genauso wie das Thema Dahl und Puffin Books, hat als Fazit in ihrer interessanten Kolumne geschrieben:

ZitatMan fühlt sich bisweilen zermürbt zwischen den Rechten, die denken, dass Migranten die einzigen Männer sind, die je auf die Idee kämen, eine Frau zu vergewaltigen (Erinnerung: Die größte Gefahr für Frauen ist immer noch der eigene Partner) und identitätspolitischen Überlinken, bei denen Sprache schon Gewalt ist (was auch nur Menschen denken, die noch nie auf die Fresse bekommen haben) und bei denen jeder kleinste Skeptizismus an unterkomplexen Slogans literally marginalisierte Menschen tötet.

Das Problem ist folgendes: Nur weil alle verrückt geworden sind, heißt das nicht, dass man selbst noch bei Trost ist - zu den Menschen, die das Gefühl haben, von Wahnsinnigen umgeben zu sein, gehören mitunter die Insassen geschlossener Abteilungen. Wer denkt, dass alle immer übertreiben, übertreibt mitunter selbst ein wenig. Manchmal ist eine Meldestelle Antifeminismus einfach nur ein Ort, wo Menschen, die bedroht werden, sagen können, dass sie bedroht werden. Und ja, Puffin Books hat wirklich merkwürdige Editionspraxen - allerdings haben sie die wohl schon länger. So ist es in der Puffin-Version von Louisa May Alcotts "Little Women" nicht wie sonst so, dass die Figur Elizabeth March in Marmees Armen stirbt, bei Puffin plappert Beth noch auf der letzten Seite zufrieden vor sich hin. Will heißen: Vielleicht sind die Neuausgaben der Dahl-Bücher gar kein Beleg dafür, dass die Zeit völlig aus den Fugen gerät, sondern nur dafür, dass Puffin kein sehr guter Verlag ist.

Und ja, vielleicht ist sanfter pädagogischer Druck doch keine schlechte Idee. Vielleicht würde es uns allen guttun, wenn die Diskurs-Nanny mal vorbeikäme, um uns in die kulturkämpferische Time-Out-Zone zu setzen. Nur ganz kurz. Um uns daran zu erinnern, dass man Quellen überprüfen muss, dass es sich lohnt, andere Menschen verstehen zu wollen und nicht gleich für völlig bescheuert zu erklären, und dass es immer eine gute Idee ist, sich zu fragen, ob Gegenwartsphänomene wirklich neu sind oder einfach bislang unbemerkt. Vielleicht brauchen wir alle eine kleine Erinnerung daran, dass "die anderen" nicht unbedingt kollektiv wahnsinnig sind, sondern auch nur, wie wir, gerade ein bisschen drüber.

https://www.sueddeutsche.de/kultur/feminismus-meldestelle-antifeminismus-1.5756072

Wenn ich Dahls Verlag wäre, würde ich Bücher eines autoproklamierten Antisemiten eh nicht mehr in einer Neuauflage veröffentlichen (es gibt ja mehr als genug antiquarische Bücher). Da ich das nicht bin, sollen sie doch machen, was sie wollen. Ich würde dann aber ggf auch nicht darin herumpfuschen - aber da ich nicht der Verlag bin, können sie auch das machen, wie sie wollen - noch dazu, wo die Erben anscheinend einverstanden sind. Und da der Verlag zu solchen "korrigierten" Neuauflagen tendiert, würde ich von dem Verlag zumindest keine neu aufgelegten Bücher mehr kaufen.

Ist natürlich schon wieder schrecklich gutmenschlich. Bitte nicht vermengen mit Transleuten in Frauenumkleiden, medizinische Trans-Behandlung von Kindern etc, davon habe ich nichts gesagt. Um es deutlich zu machen: In meinem Beitrag geht es um die Meldestelle und Puffin Books.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 23. Februar 2023, 10:02:40
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 09:17:08Wenn ich Dahls Verlag wäre, würde ich Bücher eines autoproklamierten Antisemiten eh nicht mehr in einer Neuauflage veröffentlichen (es gibt ja mehr als genug antiquarische Bücher).

Ich weiß nicht. Seine Kinderbücher sind großartig, was von der Kritik an seinem Antisemitismus nicht abhalten sollte – das Genie zeichnet sich nicht durch die Abwesenheit von Fehlern, sondern durch die Größe seiner Vorzüge aus. Wo will man die Grenze ziehen? Es gibt so gut wie keine Geistesgröße, der man nicht die eine oder andere rassistische Äußerung nachgewiesen hat. Voltaire, Kant, Washington, Lincoln, Einstein, Haeckel sowieso, und bei Marx findet man auch was. Es können einfach alle ins Kreuzfeuer geraten. Im Regelfall wird das ausgegraben, wenn man diesen Leuten aus anderen Gründen am Zeug flicken will – nämlich wenn man ihre progressiven Ideen diskreditieren will.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Februar 2023, 10:14:01
ZitatDer Staat jedoch fördert – mit meinem Steuergeld! – nicht Nachdenklichkeit und Dialog, sondern die Denunziation Andersdenkender, Zensur, Opferdenken und damit letztlich die Aufteilung der Gesellschaft in die Guten und die Bösen. Feminismus funktioniert aber nur als Protestbewegung. Wenn er im Namen des Fortschritts in den Rang einer Staatsdoktrin erhoben wird, bin ich raus. Dann solidarisiere ich mich lieber mit denen, die nicht wissen, was sie denken oder fühlen sollen. Zum Beispiel anti-antifeministisch indoktrinierte Jungen.
https://www.freitag.de/autoren/katharina-koerting/feminismus-als-staatsdoktrin-ohne-mich


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 23. Februar 2023, 11:43:23
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 09:17:08Sie als Pranger und Denunziationsportal darzustellen, klingt halt so kuschelig warm und gleitet so gut wie ein Einlauf mit Olivenöl.

Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht wirklich. Wenn es ein legitimes Anliegen ist, warum muss man dann solch merkwürdige Bezeichnungen finden? Hätte es nicht ein "Informationszentrum Frauenfeindlichkeit" oder so was viel besser getan? Was den "Pranger" angeht, da hat die Stiftung noch ein Stück Weges vor sich, wenn es in der seriösen Presse heißt:
ZitatNeben misogynen Angriffen und Gewaltvorfällen sollen dort der Website zufolge auch ,,antifeministische Sprüche", Kampagnen gegen geschlechtergerechte Sprache oder Sticker mit Worten wie ,,Gender-Ideologie" angeprangert werden können.
https://www.tagesspiegel.de/politik/gefordert-durch-die-familienministerin-prominenten-antifeministen-und-medien-droht-aufnahme-in-offentliche-meldestelle-9369482.html

Und übrigens wäre auch dieses Forum meldungswürdig, denn es gibt hier zweifellos zahlreiche Äußerungen, die "Gender-Ideologie!" diagnostizieren, vulgo antifeministisch i. S. der Amadeo-Antonio-Stiftung sind:
ZitatDas wird Antifeminist*innen nicht gefallen: In der Biologie ist schon lange bekannt, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt.3 Der Blick in die Natur zeigt ein breites Spektrum an sogenannten geschlechtlichen Merkmalen, die sich nicht einfach in ,,männlich" und ,,weiblich" aufteilen lassen. Die Idee, dass es nur zwei Geschlechter und so etwas wie geschlechtstypische Merkmale und Eigenschaften generell gibt, ist also menschengemacht und in diesem Sinne nicht naturgegeben
https://gegen-antifeminismus.de/gewaltschutz-als-gender-ideologie-durch-die-hintertuer/

Und was ist "Quelle 3"? Ein alter Bekannter:
ZitatVoss, Heinz-Jürgen (2016). Es gibt mehr als zwei Geschlechter. Tagesspiegel. https://www.tagesspiegel.de/wissen/gender-in-der-biologie-es-gibt-mehr-als-zwei-geschlechter/13386730.html ↥
:crazy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 23. Februar 2023, 12:01:36
Zitat von: Peiresc am 23. Februar 2023, 11:43:23
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 09:17:08Sie als Pranger und Denunziationsportal darzustellen, klingt halt so kuschelig warm und gleitet so gut wie ein Einlauf mit Olivenöl.

Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht wirklich. Wenn es ein legitimes Anliegen ist, warum muss man dann solch merkwürdige Bezeichnungen finden? Hätte es nicht ein "Informationszentrum Frauenfeindlichkeit" oder so was viel besser getan?

Das ging jetzt vielleicht etwas unter: in RPGNo1s Link stellt sich die Autorin eine ähnliche Frage:

ZitatAnscheinend orientiert sich das Projekt an den Meldestellen Antisemitismus – es klingt zumindest so ähnlich, mit dem Anti und dem Ismus und der Meldestelle. Dadurch gibt es sich den Anstrich, über jeden Zweifel erhaben zu sein, denn Antisemitismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Aber gilt das auch für ,,Antifeminismus"? Wer definiert das? Mit welcher Vollmacht? Und ist ,,Antifeminismus" tatsächlich identisch mit Frauenfeindlichkeit – oder eher selbst eine Ideologie? Ein Denk-Angebot, noch dazu mit vielfältigen Strömungen?
https://www.freitag.de/autoren/katharina-koerting/feminismus-als-staatsdoktrin-ohne-mich
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 23. Februar 2023, 12:08:48
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 23. Februar 2023, 12:01:36Das ging jetzt villeicht etwas unter: in RPGNo1s Link stellt sich die Autorin eine ähnliche Frage

Na, nicht bei mir.  8) Eine gute Gelegenheit, noch aus dem programmatischen Text der Stiftung zu ergänzen:
Zitat3. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Lebensrealitäten anerkennen

Studien über Geschlecht und Geschlechterverhältnisse haben über Jahrzehnte bewiesen, dass die beschworene ,,natürliche" Zweigeschlechtlichkeit nicht existiert.

Das ist ja so unumstritten, dass man Quellen erst gar nicht mehr braucht ... Welchen besseren Begriff dafür als "Gender-Ideologie" kann man finden? Liebe Amadeo-Antonio-Stiftung, ich muss Euch einen furchtbaren Verdacht melden: Ihr habt keine Quelle angegeben, weil das keine wissenschaftliche Erkenntnis ist, und weil es diese Studien, sofern sie den Namen "Studie" verdienen, nicht gibt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 23. Februar 2023, 12:39:47
ZitatDer Blick in die Natur zeigt ein breites Spektrum an sogenannten geschlechtlichen Merkmalen, die sich nicht einfach in ,,männlich" und ,,weiblich" aufteilen lassen.

In was denn sonst? Ich verstehe das alles nicht und möchte mal ein konkretes Beispiel für 2., 3., n-te Geschlechter in der Natur genannt bekommen. Selbstverständlich gibt es Spezies, deren Individuen sowohl männliche als auch weibliche Reproduktionsorgane aufweisen (Schecken, Regenwürmer etc. und einhäusige Pflanzen) und Spezies, bei denen die Individuen während ihres Lebens das Geschlecht wechseln (diverse Fischarten z.B.), aber auch da gibt es stets nur zwei Geschlechter. Diese können dann bei den entsprechenden Arten natürlicherweise in ein und demselben Individuum vorkommen, aber es werden trotzdem nicht mehr als zwei biologische Geschlechter.   
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Februar 2023, 12:46:07
Zitat von: Peiresc am 23. Februar 2023, 11:43:23Und übrigens wäre auch dieses Forum meldungswürdig, denn es gibt hier zweifellos zahlreiche Äußerungen, die "Gender-Ideologie!" diagnostizieren, vulgo antifeministisch i. S. der Amadeo-Antonio-Stiftung sind:
ZitatDas wird Antifeminist*innen nicht gefallen: In der Biologie ist schon lange bekannt, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt.3 Der Blick in die Natur zeigt ein breites Spektrum an sogenannten geschlechtlichen Merkmalen, die sich nicht einfach in ,,männlich" und ,,weiblich" aufteilen lassen. Die Idee, dass es nur zwei Geschlechter und so etwas wie geschlechtstypische Merkmale und Eigenschaften generell gibt, ist also menschengemacht und in diesem Sinne nicht naturgegeben
https://gegen-antifeminismus.de/gewaltschutz-als-gender-ideologie-durch-die-hintertuer/ (https://gegen-antifeminismus.de/gewaltschutz-als-gender-ideologie-durch-die-hintertuer/)

Und was ist "Quelle 3"? Ein alter Bekannter:
Zitat
Voss, Heinz-Jürgen (2016). Es gibt mehr als zwei Geschlechter. Tagesspiegel. https://www.tagesspiegel.de/wissen/gender-in-der-biologie-es-gibt-mehr-als-zwei-geschlechter/13386730.html ↥

Alle Quellen sind schwach. Es handelt sich bei ihnen nämlich nicht um peer-reviewte wissenschaftliche Fachartikel, sondern die Links wurden sorgfältig ausgewählt, um die auf der Page vertretene Agenda zu unterstützen, welche auf den kritischen Theorien beruht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 23. Februar 2023, 14:16:51
Zitat von: Peiresc am 23. Februar 2023, 10:02:40Seine Kinderbücher sind großartig, was von der Kritik an seinem Antisemitismus nicht abhalten sollte – das Genie zeichnet sich nicht durch die Abwesenheit von Fehlern, sondern durch die Größe seiner Vorzüge aus. Wo will man die Grenze ziehen? Es gibt so gut wie keine Geistesgröße, der man nicht die eine oder andere rassistische Äußerung nachgewiesen hat.

Na ja, ich habe Dahl nie gelesen, als ich Kind war, waren die nicht angesagt. Trotzdem würde ich ganz persönlich keine Bücher von Rassisten, Antisemiten, Nazis etc verlegen oder darin herumpfuschen. Weder das eine noch das andere. Und zum Glück bin ich ja keine Verlegerin. Und komischerweise wird weniger der Verlag kritisiert, als die übermächtige woke Strömung in der Gesellschaft, die ihn dazu anscheinend gezwungen hat.

Zitat von: Peiresc am 23. Februar 2023, 11:43:23Wenn es ein legitimes Anliegen ist, warum muss man dann solch merkwürdige Bezeichnungen finden? Hätte es nicht ein "Informationszentrum Frauenfeindlichkeit" oder so was viel besser getan? Was den "Pranger" angeht, da hat die Stiftung noch ein Stück Weges vor sich, wenn es in der seriösen Presse heißt:

Ich weiß nicht, warum der Name gewählt wurde, aber es steht in dem Text der Stiftung, dass es auch um Angriffe auf Schwule und andere Gruppen geht. Das passt wiederum unter dem Sammelbegriff Frauen nicht - allerdings auch nicht unter dem Sammelbegriff Feminismus... Frag mich nicht - und ich glaube, in der allgemeinen Hysterie geht es am wenigsten um den Namen.

Und als seriöse Presse werden genau die beiden Zeitungen wieder zitiert (Tagesspiegel und Spiegel), die die schlecht recherchierte Meldung als erste rausgehauen haben.

Es geht eben nicht darum, Menschen an den Pranger zu stellen:

ZitatTatsächlich ist es so, dass alle Versuche des Autors dieses Textes, sich als öffentlich wirksamen Antagonisten des deutschen "Genderns" selbst zu denunzieren, von Judith Rahner aus der "Fachstelle Gender, GMF und Rechtsextremismus" mit einem müde-milden Lachen quittiert werden. Generell interessiert sich Frau Rahner für vieles nicht: einzelne Journalisten, Meinungen, geschlechtergerechte Sprache, die Weltanschauung des Autors dieses Textes. "Ob Leute gendern oder nicht, ist uns herzlich egal," sagt sie.

Wofür sich Frau Rahner interessiert: Morddrohungen, Stalking, Doxing - also das internetbasierte Zusammentragen und Veröffentlichen personenbezogener Daten mit bösartigen Absichten. Es geht der Meldestelle um folgende Problemstellung: Wenn Menschen feministisch tätig sind, als Gleichstellungsbeauftragte oder als Publizisten, kann es ihnen passieren, dass sie Opfer von Versuchen werden, sie so zu bedrohen, dass sie alle Versuche, für gleiche Bezahlung oder gleiche Aufstiegschancen oder sprachliche Sichtbarmachung einzutreten, unterlassen.

Diese Kampagnen sind nicht immer strafrechtlich relevant, aber das macht sie nicht weniger wirksam. Wenn einem zum Beispiel Menschen mitteilen, sie wüssten, wo man wohnt, interessiert das die Polizei wenig (könnte ja auch ein Angebot sein, beim nächsten Umzug zu helfen), wenn diese Leute aber sehr, sehr kurze Haare und viele Runentattoos haben, fühlt man sich vielleicht trotzdem bedroht. Es gibt ein großes Spektrum an Wegen, wie man Menschen mundtot machen kann, ohne eine Straftat zu begehen.

Die Meldestelle ist ein Ort, an dem Opfer solcher Einschüchterungsversuche ihre Erfahrungen beschreiben können, nicht etwa um die Täter zu katalogisieren, sondern um systematische Kampagnen des Antifeminismus zu erkennen und Wege zu finden, wie man Opfern helfen kann, zum Beispiel indem man ihnen Umzüge finanziert, falls ihre Adressen im Internet veröffentlich wurden. Es geht also nicht darum, die Meinungsfreiheit einzuschränken, sondern zu versuchen, die Meinungsfreiheit all jener zu schützen, die gezielt an der Ausübung dieser Freiheit gehindert werden sollen.

Hier könnte man aufhören: Zwei Zeitungen haben eine Ente produziert, who gives a duck? - nur dass es eben genau die Art Ente ist, die einer gewissen Art Mensch schon morgens die Apokalypse in den Kaffee treibt. Eine Ente, die eine gewisse Art Mensch - der Autor dieses Textes lebt in der ständigen Angst, zu dieser Gruppe zu gehören - ein wenig zu schnell glaubt, weil sie sich zu gut einfügt in das, was man für die Gegenwart hält.
(aus: https://www.sueddeutsche.de/kultur/feminismus-meldestelle-antifeminismus-1.5756072)

Zitat von: Peiresc am 23. Februar 2023, 11:43:23Und übrigens wäre auch dieses Forum meldungswürdig, denn es gibt hier zweifellos zahlreiche Äußerungen, die "Gender-Ideologie!" diagnostizieren, vulgo antifeministisch i. S. der Amadeo-Antonio-Stiftung sind:

Von dem, was du mit den mehreren biologischen Geschlechtern zitierst, stand in meinen beiden Links nichts drin. Da gebe ich dir aber recht, dass das Quatsch ist. Und natürlich habe ich auch nicht diesen Herrn Voss zitiert.

Trotzdem finde ich es wichtig, Angriffe auf Frauen oder Frauenrechte zu dokumentieren (ja, auch Transmänner in Schutzräumen für Frauen). Bisher ging das im allgemeinen Rauschen unter oder wurde banalisiert bzw fast schon entschuldigt, wie zB Morde an Frauen / Femizide als "Ehrenmorde" oder "Verbrechen aus Leidenschaft" oder "Beziehungstaten".

Mal eine ganz andere Frage: Arbeitet ihr alle nicht oder wie findet ihr die Zeit, stundenlange Podcasts zu hören, lange Diskussionen zu führen, usw? Irgendwie schaffe ich es nicht, wirklich Zeit dafür zu finden.  ???

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 23. Februar 2023, 14:52:35
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 14:16:51
Zitat von: Peiresc am 23. Februar 2023, 10:02:40Seine Kinderbücher sind großartig, was von der Kritik an seinem Antisemitismus nicht abhalten sollte – das Genie zeichnet sich nicht durch die Abwesenheit von Fehlern, sondern durch die Größe seiner Vorzüge aus. Wo will man die Grenze ziehen? Es gibt so gut wie keine Geistesgröße, der man nicht die eine oder andere rassistische Äußerung nachgewiesen hat.

Na ja, ich habe Dahl nie gelesen, als ich Kind war, waren die nicht angesagt. Trotzdem würde ich ganz persönlich keine Bücher von Rassisten, Antisemiten, Nazis etc verlegen oder darin herumpfuschen.

Warum sollte das auch jemand von dir verlangen? Ein Gebot, würde man es aus einer solchen Haltung ableiten, wäre allerdings überaus unpraktikabel. Wie peiresc bereits schrieb, da würde nicht viel übrig bleiben zum Verlegen. Menschen haben viele Facetten, perfekt ist keiner. Soweit mir bekannt ist, wird in keinem von Dahls Büchern (ich habe die meisten seiner Kinderbücher als Kind gelesen und geliebt) in irgendeiner Weise rassistisches, antisemitisches oder sonstwie moralisch verwerfliches Gedankengut transportiert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 23. Februar 2023, 15:04:56
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 14:16:51Mal eine ganz andere Frage: Arbeitet ihr alle nicht oder wie findet ihr die Zeit, stundenlange Podcasts zu hören, lange Diskussionen zu führen, usw? Irgendwie schaffe ich es nicht, wirklich Zeit dafür zu finden.  ???

Also ich habe natürlich eigentlich überhaupt keine Zeit dafür  ;D
Bei mir fällt das unter Hobby. Lesen oder Podcast hören geht ja z.B. gut auch unterwegs in der S-Bahn oder so. Videos gucke ich meistens mit erhöhter Wiedergabegeschwindigkeit.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 23. Februar 2023, 17:01:23
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 23. Februar 2023, 14:52:35Wie peiresc bereits schrieb, da würde nicht viel übrig bleiben zum Verlegen. Menschen haben viele Facetten, perfekt ist keiner.

Ja, klar. Auch Organisationen sind eigentlich nie ganz und gar akzeptabel, für mich jedenfalls. Auf einigen Gebieten leisten viele tolle Arbeit und auf anderen kommt schlimmer Mist - wie zB die Amadeo-Antonio-Stiftung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 23. Februar 2023, 17:19:26
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 14:16:51Na ja, ich habe Dahl nie gelesen, als ich Kind war, waren die nicht angesagt.

Ich schon! "James und der Riesenpfirsich" fand ich super. Insbesondere die Stelle, wo Tante Schwamm und Tante Zinke vom Pfirsich zermatscht werden. (War das jetzt antifeministisch?) :teufel


Zitat von: RPGNo1 am 23. Februar 2023, 12:46:07Alle Quellen sind schwach. Es handelt sich bei ihnen nämlich nicht um peer-reviewte wissenschaftliche Fachartikel, sondern die Links wurden sorgfältig ausgewählt, um die auf der Page vertretene Agenda zu unterstützen, welche auf den kritischen Theorien beruht.

Dem entnehme ich, dass es keine seriösen, peer-rewiewten Artikel in biolgischen oder medizinischen Fachpublikationen gibt, die die (Hypo-)These von den 5 (?) Geschlechtern plausibel erklärt. Korrekt?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 23. Februar 2023, 17:45:46
Zitat von: Schwuppdiwupp am 23. Februar 2023, 17:19:26Dem entnehme ich, dass es keine seriösen, peer-rewiewten Artikel in biolgischen oder medizinischen Fachpublikationen gibt, die die (Hypo-)These von den 5 (?) Geschlechtern plausibel erklärt. Korrekt?

Naja, der Charme der Behauptung besteht darin, dass die Nicht-Existenz von Etwas kaum je zu beweisen ist. Man muss erstmal auf die Idee kommen, dass da was nicht hinhauen kann. Wenn diese Stiftung locker flockig abtropfen lässt, dass es "seit Jahrzehnten zahlreiche Studien" gäbe, dann würde ich ihnen gar nicht unterstellen, dass sie da bewusst, "für die gute Sache", abgedreht sind. Sie haben das einfach von Voß & Co. übernommen, vielleicht noch ein bissel ausgeschmückt und sich nur nie darum bemüht, diese Studien mal aufzutreiben und kritisch zu sichten. So jedenfalls meine Vermutung. Wer kann schon alles nachprüfen, was ihm so unter die Finger kommt? Definitiv niemand.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 23. Februar 2023, 19:48:33
Allem Anschein nach beziehen sich die Pro-Tagonist*innen ja auf die hier genannten Artikel (https://www.tagesspiegel.de/wissen/es-gibt-mehr-als-zwei-geschlechter-5211841.html):

ZitatFür die Diskussion geschlechtlicher Vielfalt waren hier unter anderem Veröffentlichungen der US-amerikanischen Naturwissenschaftlerinnen Anne Fausto-Sterling und Evelyn Fox Keller bestimmend. Fausto-Sterling publizierte als Extrakt ihrer Untersuchungen 1985 ein Buch, das unter dem Titel ,,Gefangene des Geschlechts" kurz darauf auch auf Deutsch erschien. Darin diskutiert sie aktuelle biologische Theorien kritisch – und konfrontiert sie mit gegenläufigen Beobachtungen und Studien. Mit ihren Aufsätzen ,,Die fünf Geschlechter: Warum männlich und weiblich nicht genug sind" (Zeitschrift The Sciences, 1993) und ,,Die fünf Geschlechter erneut betrachtet" (The Sciences, 2000) legte sie die Grundlage für weiterführende Debatten und bot wissenschaftliche Unterstützung für die Kämpfe der Intersexuellen-Bewegung.

"The Science" war allem Anschein nach keine peer-reviewed Fachpublikation (https://en.wikipedia.org/wiki/The_Sciences).

ZitatThe Sciences was a magazine published from 1961 to 2001 by the New York Academy of Sciences. Each issue contained articles that discussed science issues with cultural relevance, illustrated with fine art and an occasional cartoon. The periodical won seven National Magazine Awards over the course of its publication.

Schauen wir uns mal die Autorinen Anne Fausto-Sterling (https://de.wikipedia.org/wiki/Anne_Fausto-Sterling) und Evelyn Fox Keller (https://de.wikipedia.org/wiki/Evelyn_Fox_Keller) an:

ZitatFausto-Sterling behauptete, 1,7 % der Menschen seien möglicherweise intersexuell. Zu dieser Aussage kam sie dadurch, dass sie auch Phänomene wie das Klinefelter-Syndrom oder das Turner-Syndrom berücksichtigte, was jedoch in der Regel nicht getan wird und wofür sie auch in einer Fachzeitschrift kritisiert wurde. Der gebräuchliche Wert ist ungefähr 100-mal niedriger.[2]
[...]
In einem 1993 erstmals erschienen Artikel kommt sie zu dem Schluss, dass es fünf Geschlechter bedarf, weiblich, männlich, hermaphroditisch, weiblich pseudo hermaphroditisch und männlich pseudo hermaphroditisch, im Jahr 2000 veröffentlichte sie einen Artikel der diese Ansicht erneut aufgriff.

ZitatEvelyn Fox Keller (* 20. März 1936 in New York City) ist eine US-amerikanische Physikerin und Philosophin, die sich mit feministischer Wissenschaftskritik beschäftigt. Sie ist Emerita am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Biologie und Gender Studies, dabei untersucht sie insbesondere den Zusammenhang zwischen Geschlechterrolle und Wissenschaft vor dem Hintergrund der Psychoanalyse – im Besonderen der Objektbeziehungstheorie. Sie gilt als eine der Pionierinnen auf dem Gebiet der feministischen Naturwissenschaftsforschung und -wissenschaftskritik. Aus ihren wissenschaftstheoretischen Forschungen zieht Keller den Schluss, dass die durch männliche Dominanz geprägte innere Struktur der Wissenschaft zu den bioethischen Problemen der Gegenwart führt.

Ich bin weder Mediziner, Biologe noch Sexualwissenschaftler, aber für mein Dafürhalten sieht das doch sehr nach nicht peer-reviewter KKK[3] aus.

[1] Hervorhebungen von mir.
[2] Leonard Sax: How common is lntersex? A response to Anne Fausto‐Sterling. In: The Journal of Sex Research. Band 39, Nr. 3, 1. August 2002, S. 174–178. (https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00224490209552139)
[3] KKK = konstruktivistische Kuh-Kacke.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 23. Februar 2023, 20:00:11
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 14:16:51Von dem, was du mit den mehreren biologischen Geschlechtern zitierst, stand in meinen beiden Links nichts drin.

Dem Link zur Süddeutschen bin ich nicht gefolgt, weil ich kein Probe-Abo abschließen will. Der andere ist derjenige, der mich zu meinem Zitat geführt hat:
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 09:17:08Hier gehts weiter: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antworten-auf-vorwuerfe-gegen-meldestelle-antifeminismus-95701/ (https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antworten-auf-vorwuerfe-gegen-meldestelle-antifeminismus-95701/)

Ich wollte wissen, was Antifeminismus vom Kampf gegen Frauenfeindlichkeit unterscheidet. Also:

Zitathttps://www.amadeu-antonio-stiftung.de/projekte/meldestelle-antifeminismus/
[...]
Beispiele
[...]
Sticker/Flyer mit antifeministischen Inhalten zirkulieren, z.B. Mobilisierung gegen die ,,Gender-Ideologie" u.ä.
Dann nur noch dem Link unter ,,Gender-Ideologie" folgen, und schwupps ist man da.

Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 14:16:51Und als seriöse Presse werden genau die beiden Zeitungen wieder zitiert (Tagesspiegel und Spiegel), die die schlecht recherchierte Meldung als erste rausgehauen haben.
Deine Widerlegung (d.h. dein Stiftungstext) war vom 14.02.23:
ZitatDie Meldestelle speichert keinerlei Namen oder personenbezogene Daten von Dritten. Dies gilt auch für Personen von öffentlichem Interesse, Vereine, Medien oder Parteien

Aber war das schlecht recherchiert? Wenn ja, inwiefern?
Zitat17.02.2023, 18:14 Uhr
Das Portal ist nicht rein anonym, wie es das Ministerium von Lisa Paus (Grüne) zwischenzeitlich erklärt hatte. Das teilte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage des Tagesspiegels mit.
https://www.tagesspiegel.de/politik/gefordert-durch-die-familienministerin-prominenten-antifeministen-und-medien-droht-aufnahme-in-offentliche-meldestelle-9369482.html

Ich denke mir, sie sind im Schwimmen, weil das Gesamtkonzept eben nicht gut durchdacht ist und sie so ein Sammelsurium an idiosynkratischen Beleidigtheiten aufnehmen wollen. Wenn sie ernsthafte Gewaltdrohungen und Vergleichbares bekämpfen, dann kann wasserfeste Dokumentation nur gut (oder sogar überlebensnotwendig) sein, und dann könnte Anonymität sogar falsch sein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 23. Februar 2023, 20:56:38
Zitat von: Peiresc am 23. Februar 2023, 20:00:11Ich denke mir, sie sind im Schwimmen, weil das Gesamtkonzept eben nicht gut durchdacht ist und sie so ein Sammelsurium an idiosynkratischen Beleidigtheiten aufnehmen wollen. Wenn sie ernsthafte Gewaltdrohungen und Vergleichbares bekämpfen, dann kann wasserfeste Dokumentation nur gut (oder sogar überlebensnotwendig) sein, und dann könnte Anonymität sogar falsch sein.

Damit hast du natürlich vollkommen recht. Wahrscheinlich mit beidem. Wobei dann wieder die Frage wäre, wo solche Daten besser aufgehoben wären - trotz Bauchweh meinerseits wahrscheinlich eher nicht bei einer privaten Initiative. (Hervorhebung im Zitat von mir.)

PS: Den SZ-Artikel habe ich inzwischen zu ca 80% zitiert...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Februar 2023, 12:18:08
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 20:56:38Wobei dann wieder die Frage wäre, wo solche Daten besser aufgehoben wären - trotz Bauchweh meinerseits wahrscheinlich eher nicht bei einer privaten Initiative. (Hervorhebung im Zitat von mir.)


Dem stimme ich zu. Ein Privatverein, der sich zudem ganz offen hinter identitätpolitische Agenden stellt, ist ein denkbar schlechter Verwalter. Ich würde PETA auch nie ein Meldeportal über Tierschutz anvertrauen oder Sea Shepherd über Walschutz.

Vielleicht wäre das Portal im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Projektes an einer Universität besser aufgehoben.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Februar 2023, 16:29:05
Es gibt Neuigkeiten in Bezug auf Roald Dahls Bücher. Puffin hat angekündigt, dass auch die auch die nicht sensibilisierte Version nach wie vor erhältlich sein wird.

ZitatPuffin announces today the release of The Roald Dahl Classic Collection, to keep the author's classic texts in print. These seventeen titles will be published under the Penguin logo, as individual titles in paperback, and will be available later this year. The books will include archive material relevant to each of the stories.

https://www.penguin.co.uk/articles/company-article/puffin-announces-the-roald-dahl-classic-collection-to-keep-authors-classic-texts-in-print
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 26. Februar 2023, 16:32:25
Zitat von: RPGNo1 am 26. Februar 2023, 16:29:05... to keep the author's classic texts in print...
Ach, wie gnädig. Jedenfalls war das eine "geniale" Marketingaktion, um den Absatz anzukurbeln.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Februar 2023, 17:05:21
Zitat von: HAL9000 am 26. Februar 2023, 16:32:25
Zitat von: RPGNo1 am 26. Februar 2023, 16:29:05... to keep the author's classic texts in print...
Ach, wie gnädig. Jedenfalls was das eine "geniale" Marketingaktion, um den Absatz anzukurbeln.

Du bist ein Zyniker. Aber in deiner Aussage liegt trotzdem viel Wahrheit drin.  :gruebel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. Februar 2023, 17:06:29
Muss man damit rechnen, dass es zukünftig immer drei Versionen von Büchern geben wird?
Eine Normvariante, eine klassisch durchgegenderte Variante und eine woke-enthusiastische Variante (mit gendersensibler Sprache, postmoderner Zensur, Triggerwarnungen und allem Schnick und Schnack)?

Von Robert Dahl kenne ich nichts und habe die eben aufgetauchte Versuchung, das nun nachzuholen, schnell niedergekeult. Alles was recht ist, aber so nicht.  ::)
Die Schokoladenfabrik wäre das geworden. Nun wird eben Schokolade gegessen stattdessen.

Harry Potter habe ich auch nie gelesen. Ist nicht mein Fall. Mir reichten schon die zwei, drei Filme vollauf, die ich mitgucken musste. Erinnere mich an kaum was, außer Teenagern auf fliegenden Besen in Action. War das ne lächerliche show ;/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 26. Februar 2023, 17:18:27
Zitat von: zimtspinne am 26. Februar 2023, 17:06:29... Von Robert Dahl (https://de.wikipedia.org/wiki/Roald_Dahl) kenne ich nichts...
Ich auch nicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 26. Februar 2023, 17:19:21
Zitat von: RPGNo1 am 26. Februar 2023, 17:05:21Du bist ein Zyniker...
Manchmal bleibt einem nur das als "Ventil".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. Februar 2023, 20:30:57
Zitat von: RPGNo1 am 26. Februar 2023, 16:29:05Puffin hat angekündigt, dass auch die auch die nicht sensibilisierte Version nach wie vor erhältlich sein wird.
Das Buchcover ist schon fertig:
(https://ehs.princeton.edu/sites/ehs/files/styles/640x360_horizontal_custom_user_wide_1x/public/media_files/GHSPictograms3.png?itok=-mHP9l2A&timestamp=1472486033)
So will man Klagen wegen "Tod durch Hyperventilation" vermeiden. Man hat euch ja gewarnt, ihr Schneeflöckchen :police:

Die Jünglinge der Vernunft haben passend dazu ein bewegtes Lichtbild in die Tube gestellt. Habsch noch net gesehen und erwarte - wie immer - positiven Input.

ZitatSensitivity Reader haben in Roald Dahls Texten beherzt den Rotstift angesetzt und sensible Wörter durch leichter verdauliche Alternativen ersetzt. Zurecht? Matthias, Nikil und Sinan sprechen darüber.


(wenn ich da was sprachlich hätte ändern müssen, dann hätte ich nicht "fett" mit "enorm" ersetzt, sondern einfach "enorm fett" geschrieben. Man muss einfach Brücken bauen...)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 28. Februar 2023, 18:01:41
Zitat von: Schwuppdiwupp am 19. Februar 2023, 09:17:31Aber es geht auch heute noch anders.

Seit 2019 gibt es erstmalig eine komplette ungekürzte deutsche Fassung aller James Bond Romane und Geschichten.

Auch die - in den 1950-er Jahren normale, heute undenkbare - eindeutig rassistische Originalsprache wurde beibehalten. So findet man in "Dr. No" das Wort "Chineger" (englisch: "Chingroes").

Darüber hinaus werden Schwarze entweder als gutmütige aber abergläubische Gehilfen beschrieben (Quarrel) oder sind hochintelligente aber verschlagene Krimelle (Mr. Big).

Wäre ja auch zu schön gewesen! ::) Diskussion über Änderungen an »James Bond«-Romanen (https://www.spiegel.de/kultur/literatur/diskussion-ueber-aenderungen-an-james-bond-romanen-a-3b198249-58d4-462f-9999-11dbef3d920c)

ZitatZum 70. Jubiläum werden die »James Bond«-Romane von Ian Fleming neu veröffentlicht. In der aktuellen Auflage wurden einige Passagen geändert oder entfernt – daran gibt es Kritik. Auch Flemings Biograf äußert sich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Februar 2023, 18:39:04
Zitat von: Schwuppdiwupp am 28. Februar 2023, 18:01:41Wäre ja auch zu schön gewesen! ::) Diskussion über Änderungen an »James Bond«-Romanen (https://www.spiegel.de/kultur/literatur/diskussion-ueber-aenderungen-an-james-bond-romanen-a-3b198249-58d4-462f-9999-11dbef3d920c)

Ich beziehe mich auf HAL9000 aus #121 und auch die Einschätzung von Flemings Biograph: Es geht ums Geld.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 03. März 2023, 15:29:47
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2023, 14:16:51
Zitat von: Peiresc am 23. Februar 2023, 11:43:23Wenn es ein legitimes Anliegen ist, warum muss man dann solch merkwürdige Bezeichnungen finden? Hätte es nicht ein "Informationszentrum Frauenfeindlichkeit" oder so was viel besser getan? Was den "Pranger" angeht, da hat die Stiftung noch ein Stück Weges vor sich, wenn es in der seriösen Presse heißt:

Ich weiß nicht, warum der Name gewählt wurde, aber es steht in dem Text der Stiftung, dass es auch um Angriffe auf Schwule und andere Gruppen geht. Das passt wiederum unter dem Sammelbegriff Frauen nicht - allerdings auch nicht unter dem Sammelbegriff Feminismus... Frag mich nicht - und ich glaube, in der allgemeinen Hysterie geht es am wenigsten um den Namen.

Aber die Frage, was denn jetzt eigentlich genau Antifeminismus ist, scheint doch im Raum zu stehen. Laut Amadeu Anonio Stiftung ist Anti-Feminismus nämlich auch nicht das Gegenteil von Feminismus:
https://twitter.com/AmadeuAntonio/status/1631283824574316544
:crazy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 03. März 2023, 16:22:51
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 03. März 2023, 15:29:47Laut Amadeu Anonio Stiftung ist Anti-Feminismus nämlich auch nicht das Gegenteil von Feminismus:
https://twitter.com/AmadeuAntonio/status/1631283824574316544 (https://twitter.com/AmadeuAntonio/status/1631283824574316544)
:crazy

ZitatAntifeminismus ist eine Ideologie, die sich gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und gegen eine diverse Gesellschaft mit vielfältigen Lebensentwürfen richtet. Der Fall kann als antifeministisch wie auch als homofeindlich bezeichnet werden.

Hm, was soll der Scheiß? Männer in Frauenumkleiden, und der Feminismus wird auch einfach umdefiniert?  :rotekarte:

In den 90er Jahren gab es mal die Richtung, dass man nur als Lesbe eine wahre (TM) Feministin sein könne. Konnte sich zum Glück nicht wirklich auf breiter Front durchsetzen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. März 2023, 16:48:52
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 03. März 2023, 15:29:47Aber die Frage, was denn jetzt eigentlich genau Antifeminismus ist, scheint doch im Raum zu stehen. Laut Amadeu Anonio Stiftung ist Anti-Feminismus nämlich auch nicht das Gegenteil von Feminismus:
https://twitter.com/AmadeuAntonio/status/1631283824574316544
:crazy
Da antworte ich mit den Ärzten: Du redest Quark!  :skeptisch:  (https://www.youtube.com/watch?v=3YA55XUOZV0)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 03. März 2023, 17:10:00
Passt wohl hier gut rein: Sinans neuestes Machwerk:


Mir gefällt's uneingeschränkt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 03. März 2023, 19:23:01
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 03. März 2023, 15:29:47Laut Amadeu Anonio Stiftung ist Anti-Feminismus nämlich auch nicht das Gegenteil von Feminismus:
Völlig gaga. Die verlinken auch einen Artikel bei sich, der voller Widersprüche ist. In der Einleitung steht noch, dass Antifeminismus eine Gegenbewegung zum Feminismus ist (so wie das der normale Mensch auch versteht, siehe die Twitter-Kommis), dann wird der Artikel aber immer wirrer. Das geht dann so:

ZitatAntifeminismus richtet sich gegen geschlechtliche und sexuelle Vielfalt, gegen Geschlechtergerechtigkeit und Gleichberechtigung, gegen die Auflösung vermeintlich traditioneller Familien, gegen Erziehung zu einer selbstbestimmten Sexualität und gegen eine diverse Gesellschaft mit vielfältigen Lebensentwürfen von Frauen*, Männern*, allen, die sich weder als Mann oder Frau verstehen und Familien. Dazu gehört darüber hinaus die Bekämpfung von Frauen- und Geschlechterforschung und Gender-Mainstreaming sowie die Ablehnung der Gleichberechtigung von Homosexuellen und Trans*. Kennzeichnend ist außerdem die permanente Diffamierung der Emanzipation gesellschaftlicher Gruppen als übertriebene political correctness. Geschlechterrollen werden als genetisch vorgegeben und eindeutig aufgeteilt begriffen. Sie werden zugleich mit bestimmten Fähigkeiten, Charaktereigenschaften und eben auch mit gesellschaftlichen Positionen verknüpft. Antifeminist*innen verfolgen also ein biologistisches Geschlechtermodell. Geschlechterrollen sind jedoch abhängig von sozialen und gesellschaftlichen Verhältnissen und damit wandelbar. Davon abweichende Lebensweisen und Identitäten werden als ,unnatürlich' herabgesetzt und bekämpft.
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antifeminismus/was-ist-antifeminismus/

Kurz und knapp: Antifeminismus ist das personalisierte Böse. Wer so mit Begriffen bzw. mit Definitionen umgeht, der wird einfach nicht mehr verstanden. Scheinbar auch nicht von sich selbst.

Achso: sie sagen auch, "Homophobie" gäbe es nicht, da das eine unbekannte Krankheit wäre. Man benutzt aber gerne das Wort "transphob".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: MrX am 04. März 2023, 16:45:02
Bei Angriffen gegen progressiven Aktivismus hält Kulturmarxismus, Postmodernismus oder kritische Theorie zuweilen als Buhmann her; man zeichnet ein Zerrbild davon und kann dann für das Kritisierte die Ausbreitung einer seltsamen Ideologie verantwortlich machen. Beim von Helen Pluckrose verwendeten Begriff Critical Social Justice besteht immerhin ein klarer Zusammenhang zu sozialer Gerechtigkeit. Im Gegensatz zu James Lindsay (https://twitter.com/deonteleologist/status/1435414351242928128) bezeichnet Pluckrose sich selbst als links (das Buch Cynical Theories ist in erster Linie von ihr geschrieben, wenn ich das richtig verstanden habe), aber sie schreibt zu ihrem Feindbild CSJ ebenfalls Schwachsinn.

Aus Cynical Theories: «Meanwhile, arguments have been made that mathematics is intrinsically sexist and racist because of its focus on objectivity and proof and because of disparate outcomes in mathematics education across racial groups.» Die Arbeit von Rochelle Gutierrez, die da zitiert wird, ist nach meinem Empfinden vom Schreibstil ziemlich verschwurbelt, aber ich kann da nicht herauslesen, dass Mathematik INTRINSISCH rassistisch ist (wer sagt das?). Wenn es im Zusammenhang mit Mathematik um Antirassismus oder Bekämpfung von Benachteiligung geht, so kann etwa beleuchtet werden, wie Mathematik rassistisch missbraucht werden kann (vgl.: Deutsche Mathematik, Ludwig Bieberbach), wie die Sprachbarriere ausländischen Schülern im Matheunterricht Schwierigkeiten bereiten kann und dass es Benennungen gibt wie Fibonacci-Folge, die nicht der Erstentdeckung gerecht werden. Campus Reform zitiert Gutierrez mit «Things cannot be known objectively; they must be known subjectively». Das kann man missverstehen, aber nachdem ich mir etwas mehr (https://www.google.de/books/edition/Building_Support_for_Scholarly_Practices/z885DwAAQBAJ?gbpv=1&pg=PA20) angesehen habe, wurde es mir klar: Es geht hier nicht darum, dass es keine objektiven Tatsachen gibt, sondern ums Wissen, und Dinge werden VON JEMANDEM gewusst. «[...] "Do you know that restaurant?" [...] the speaker is getting at your relationship with that restaurant: Are you familiar with it? What experiences do you have with it? Your knowledge of that restaurant may overlap with the knowledge that others have of it, but it will not be the same.» Siehe auch: Irreführende Berichte: Zwei plus zwei bleibt vier (https://web.archive.org/web/20210225004358/https://www.tagesschau.de/faktenfinder/mathe-antirassismus-oregon-usa-101.html).

Interessant:

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. März 2023, 17:03:18
@MrX

Wer, bitte schön, ist Émile P. Torres? Eine unbekannte non-binäre geschlechtsneutrale Person, die in Tweets(!) irgend etwas behauptet. Dasselbe gilt übrigens auch für Sam Hoadley-Brill (a first-year Ph.D. student at the CUNY Graduate Center). Da halten aber zwei Personen sehr viel von sich.

Du schreibst viel, aber das hat wenig Substanz.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 04. März 2023, 17:47:18
Zitat von: MrX am 04. März 2023, 16:45:02Aus Cynical Theories: «Meanwhile, arguments have been made that mathematics is intrinsically sexist and racist because of its focus on objectivity and proof and because of disparate outcomes in mathematics education across racial groups.» Die Arbeit von Rochelle Gutierrez, die da zitiert wird, ist nach meinem Empfinden vom Schreibstil ziemlich verschwurbelt, aber ich kann da nicht herauslesen, dass Mathematik INTRINSISCH rassistisch ist (wer sagt das?).

Irgendwie hast Du an der entscheidenden Stelle mit Deinem Zitat aufgehört. Nach "racial groups" geht es so weiter bei Cynical Theories:

ZitatOne 2018 paper asserts,
ZitatDrawing upon Indigenous worldviews to reconceptualize what mathematics is and how it is practiced, I argue for a movement against objects, truths, and knowledge towards a way of being in the world that is guided by first principles—mathematx. This shift from thinking of mathematics as a noun to mathematx as a verb holds potential for honouring our connections with each other as human and other-than-human persons, for balancing problem solving with joy, and for maintaining critical bifocality at the local and global level.26
It is unclear how this could improve mathematics, but the political agenda here is obvious—and alarming.

Ich habe keine sichere Kennung, was "mathematx" ist, ich vermute aber, was Gender-Neutrales, also Gerechtes. Daraus ist dann wohl zu schließen, dass Mathematik per se etwas nicht Gender-Gerechtes, also intrinsisch Sexistisches ist. Von Fibonacci ist keine Rede. 
 :gruebel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: MrX am 04. März 2023, 18:29:22
Die Kritik von Hoadley-Brill hat sehr wohl Substanz, man kann ja inhaltlich einen Blick drauf werfen, statt einfach auf die akademischen Grade zu schauen. Hoadley-Brill und Torres sind Philosophie-Doktoranden, Lindsay hat seinen PhD in Mathematik. Lindsays Dissertation (https://trace.tennessee.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1803&context=utk_graddiss) enthält übrigens einen Beweis des binomischen Lehrsatzes und er schreibt sogar «Given 𝑘 ∈ ℕ», obwohl die Variable 𝑘 in der folgenden Gleichung gebunden vorkommt, HAHAHA, dass diese Doktorarbeit akzeptiert wurde, finde ich interessanter als die Grievance-Studies-Affäre.

Es wurde bereits ein Witz draus gemacht:
https://twitter.com/SC_Griffith/status/1518418719218806784
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. März 2023, 18:54:13
Hoadley-Brill steht voll hinter den kritischen Theorien, wie man an seinen Tweets und auch seinem Artikel in einer unbekannten Online-Zeitschrift erkennt, in der er nur kritische Theoretiker zitiert.

Dass er diese Theorien verteidigt (schließlich will er mit ihnen dereinst seinen Lebensunterhalt bestreiten ;) ) und Boghossian (übrigens auch ein Philosoph), Pluckrose und Lindsay gerne auch Mal persönlich angreift, versteht sich von selbst.

Dass Lindsay wegen eines Fehlers in seiner Doktorarbeit attackiert wird oder dass ihm vorgeworfen wird, nur Mathematiker zu sein, statt seine Argumente zu widerlegen, spricht auch nicht gerade für die Kritiker.

Beleidigen, Ad Hominem, Tonfallbezug, Widerspruch... Steht alles ganz unten im Konflikteskalations-Modell. Sieht nicht gut aus für die kritisierenden Philosophen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Graham#/media/Datei:Graham's_Hierarchy_of_Disagreement-de.svg

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 04. März 2023, 19:46:56
Zitat von: MrX am 04. März 2023, 18:29:22Die Kritik von Hoadley-Brill hat sehr wohl Substanz

Also erstens fällt mir auf, dass Du das Thema, ob Mathematik sexistisch ist, wie eine heiße Kartoffel fallen lassen hast. Mit anderen Worten, Du möchtest bei Deiner Ansicht bleiben, obwohl sie durchgefallen ist, genauso wie Deine Weitsprungrevolution und Dein Butler-Scherz.

Zweitens ist die Kritik von Hoadley-Bill schlicht unbrauchbar, weil man aus ihr nicht die Grundthesen der Cynical Theories erraten kann, vor allem nicht ihre Begründung. Wir hatten das Buch sowie Lindsay ausführlicher im Gender-Faden. Wenn Du willst, such' ich Dir die Posts raus. Hoadley-Bill schreibt:
ZitatThis is especially revealing when one considers the fact that "the Dotson portion" of my review is without question the most damning of Pluckrose and Lindsay's scholarly ineptitude.
Und er referiert 2 Artikel von Dotson, so wie er sie versteht. Ich habe sie beide gesehen und, naja, überflogen. Den ersten habe ich nicht verstanden (und kann mich nicht überwinden, die Mühe aufzubringen), und der zweite ("How is this Paper Philosophy?") plädiert klar für eine Abwertung von Rationalität (in Abschnitt 6.2.). Fühlen müsst ihr, fühlen!

Als drittes, und nur völlig nebenbei: Welche Relevanz hat es, ob Lindsay in seiner Dissertation, die in einem nichtmal entferntesten Zusammenhang mit unserm Thema steht, was falsch (oder auch nicht falsch) gemacht hat? Im Übrigen würde Lindsay nun wirklich genügend Reibungsfläche bieten. Der ist nicht satisfaktionsfähig.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: MrX am 04. März 2023, 20:23:28
Moment, RPGNo1 hat selbst «Sam Hoadley-Brill (a first-year Ph.D. student at the CUNY Graduate Center)» vorgebracht, bloß deswegen habe ich den Vergleich gezogen, für mich ist das für die Bewertung des Buches Cynical Theories gar nicht entscheidend.

Hier zu mathematx (da geht es übrigens auch um Fibonacci): https://files.eric.ed.gov/fulltext/ED581384.pdf

NICHT dass ich das gut finde (soweit ich das sehe, hat sich der Terminus mathematx auch kaum verbreitet). Mir ging es darum, aufzuzeigen, wie in Bezug auf Ethnomathematik verdreht oder irregeführt wird. Das x wird hier erklärt:

ZitatThe x at the end of the word signifies movement, an openness, the x being a variable that could be represented by anything. In this sense, mathematx is constantly evolving, depending upon what is represented with that x.

Ich nehme die Wortschöpfung überhaupt nicht ernst, aber speziell um Genderneutralität geht es in dem Fall nicht, das hier wird bloß als weiteres Beispiel angeführt:

ZitatThis framing is consistent with the choice to use "x" as an ending (e.g., Latinx) to represent any gender performance instead of privileging a patriarchal view or ascribing to a binary of male/female.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. März 2023, 20:29:34
Da Kristie Dotson angesprochen wurde: Epistemic violence (https://newdiscourses.com/tftw-epistemic-violence/)

What is epistemic violence?
ZitatEpistemische Gewalt ist ein Konzept, das von Gayatri Chakravorty Spivak in ihrem einflussreichen Aufsatz "Can the Subaltern Speak?" (1988, siehe auch Kap. 5) in die Postcolonial Studies eingeführt wurde. Ursprünglich entwickelte Michel Foucault die Idee der Episteme im westlichen Denken in Geschichte des Wahnsinns und führte ihre Erforschung in Die Ordnung der Dinge fort. Seiner Definition nach ist ein Episteme die anonyme Kodifizierung und Struktur, die die Wissensbildung einer bestimmten Epoche bestimmt. So war in der Renaissance das ordnende Episteme die "Ähnlichkeit", die in der Klassik - die in etwa der Aufklärung entspricht (s. Kap. 7) - durch "Repräsentation" und "Klassifikation" abgelöst wurde, um dann in der Moderne vom Menschen als Objekt des Wissens abgelöst zu werden. Wissen und in der Folge auch Diskurse können nur innerhalb der Grenzen der jeweiligen Episteme gebildet werden.
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-476-05598-9_14
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 04. März 2023, 20:31:27
Zitat von: MrX am 04. März 2023, 20:23:28NICHT dass ich das gut finde (soweit ich das sehe, hat sich der Terminus mathematx auch kaum verbreitet). Mir ging es darum, aufzuzeigen, wie in Bezug auf Ethnomathematik verdreht oder irregeführt wird.

Was wird denn da verdreht, und von wem? Ich zitiere mal aus Deinem Link, gleich am Anfang:
ZitatIn this article, I seek to bring into conversation ideas from ethnomathematics (including Western mathematics), postcolonial theory, aesthetics, biology, and Indigenous knowledge in order to propose a new vision for practicing mathematics, something I refer to as mathematx.
Bevor Du mir nicht erklärst, was "Ethnomathematics" ist, sehe ich keinen Grund, den Artikel zu Ende zu lesen, und ebenso keinen, den Cynical Theories in dieser Frage zu widersprechen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 04. März 2023, 20:38:46
Zitat von: RPGNo1 am 04. März 2023, 20:29:34
ZitatUrsprünglich entwickelte Michel Foucault die Idee der Episteme im westlichen Denken in Geschichte des Wahnsinns

Ich habe "Wahnsinn und Gesellschaft" gelesen. Foucault hat definitiv keine Ahnung von Psychiatrie. Das mit der epistemischen Gewalt erinnert mich an die "Mikroaggression", ein Vorwurf, den man für alles und nichts einsetzen kann, und mit dem man sich immer im Recht fühlen kann. Möchtest Du noch was zur Rationalität bei Dotson sagen? Möchtest Du, dass ich zitiere und kommentiere?

Und noch, edit,
Zitat von: RPGNo1 am 04. März 2023, 20:29:34Da Kristie Dotson angesprochen wurde: Epistemic violence (https://newdiscourses.com/tftw-epistemic-violence/)
Das ist der erste von Hoadley-Bill referierte Artikel. Solche Essaywolken sind im Dutzend billiger.

Nochmal edit: Du zitierst übrigens von der website von James Lindsay.  :rofl2
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. März 2023, 20:48:52
Zitat von: Peiresc am 04. März 2023, 20:38:46Möchtest Du noch was zur Rationalität bei Dotson sagen? Möchtest Du, dass ich zitiere und kommentiere?

Meinst du mich? Ich kann zu Dotson oder ihrer Rationalität nichts sagen, sondern habe sie nur erwähnt, weil sie über den Umweg Lindsay und Hoadley-Brill in den Mittelpunkt der aktuellen Diskussion gerückt wurde, und haben Infos über sie verlinkt, damit alle Mitlesenden sich ein besseres Bild über sie machen können.

Edit:
Zitat von: Peiresc am 04. März 2023, 20:38:46Nochmal edit: Du zitierst übrigens von der website von James Lindsay.  :rofl2

Erwischt.  ;D  Ich habe den ersten Artikel verlinkt, den die Suchmaschine ausgespuckt hat.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 04. März 2023, 21:09:30
Zitat von: RPGNo1 am 04. März 2023, 20:48:52Meinst du mich?
Äh, nee. ... Da habe ich nicht aufgepasst.  :grins2:

Ich hab nämlich keine Zeit, weißt Du. Ich bin grad von Foucault angefixt:
ZitatFor those who were prepared to overlook some of his bizarre political judgements—including his public defence of the Ayatollah Khomeini's bloody purges in post-revolutionary Iran, even while the regime executed homosexuals—Foucault provided an alternative system of thought and a convenient package of esoteric slogans through which the radicals' loathing for the bourgeoisie could be sustained.

Keith Windschuttle: The Killing of History: How Literary Critics and Social Theorists Are Murdering Our Past, 2000
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. März 2023, 23:11:03
Sodele, es wird Zeit für ein wenig Unterhaltung Klärung. Ich habe mir gestern (erst) das Video der Boys angesehen, in dem auch Ahmad Mansoor beteiligt ist*. Ich habe selten so ein gutes Gespräch gehört, selten so einen überzeugenden und gut argumentierenden Menschen wie Mansoor gesehen und selten sooo viel zustimmen müssen wie in dem Video. Es geht bei der ganzen Debatte nicht darum, ob sich jemand mal irgendwo verrechnet hat (oder nicht, solche Vorwürfe sind reinstes Gift, sollen nur eine Debatte vergiften und tun nichts, aber auch gar nichts zur Sache).

Wem da nicht klar wird, warum eine kritische Auseinandersetzung mit dem zynischen BS absolut notwendig ist und diese Kritik aus der Mitte (nicht von den extremen Rändern) kommen muss, um eine weitere Radikalisierung noch zu verhindern, der soll halt weiter in seinem Schützengraben vor sich hin träumen. Das ist auch keine Veranstaltung aus der Echokammer, das sind ganz konkrete Hinweise, dass das uns alle betrifft. Das sollte sich jeder ansehen, der hier mitreden will (sollte, nicht muss; aber es wird klarer, worum es eigentlich geht. Nicht um Rechenfehler)

AHMAD MANSOUR über Migration, Identität und Rassismus

*ich hatte mich schon über die beinahe unglaublich positiven Kommentare bei YT und Twitter zu dem Video gewundert, aber es ist nicht übertrieben. Der Kommi von Steffi gains Knowledge (auch ein Urgestein der YT-Skeptiker und bestimmt keine rechte Ratte):

ZitatIch habe euer Gespräch mit sehr gemischten Gefühlen gehört. Nicht, weil ich euren Ansichten nicht zustimmen würde, sondern weil mich zutiefst erschüttert, dass es überhaupt notwendig ist, solche (meiner Meinung nach) doch eigentlich selbstverständlichen Ansichten in einem solchen Rahmen öffentlich zu behandeln.

Nachdem ich nun schon seit einigen Jahren die Entwicklungen dieser Strömung beobachte, komme ich leider zu keinem anderen Schluss, als dass ich diese (post-)moderne Identitätspolitik aktuell als eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft empfinde.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 05. März 2023, 23:30:48
Nochmal was zum nachrechnen. Nicht dass ich das, was der Prof da über die Anforderungen in anderen Ländern referiert, für erstrebenswert halte, aber man kann das auch nicht ganz ignorieren. Mathe: das ist doch auch so ein Diskriminierungsinstrument. Aber in NRW geht man das Problem jetzt an. Irgendwie:

ZitatUnd dass sich dies  auch in Zukunft nicht ändern wird, belegt Krötz indem er sich den neuen Kernlehrplan Mathematik für die Sekundarstufe II in Nordrhein Westfalen anschaut. Dort geht es auch um Mathematik, aber auch einem deutlich niedrigeren Niveau als in Indien. Aber die Schüler sollen in NRW im Mathematikunterricht ja auch nicht nur Mathe lernen:
https://www.ruhrbarone.de/nrw-matheprofessor-zerlegt-den-kernlehrplan-mathematik-fuer-die-sekundarstufe-ii/217993/

(das oben ist ein verkürztes Zitat, bitte selbst weiterlesen)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 06. März 2023, 06:58:52
Das mit dem immer weiter sinkenden Niveau in den Schulen ist auch mir schon aufgefallen, als ich mal unsere Aufgaben mit denen von vor 10 Jahren verglichen habe.

Ich vermute, dass ich in früheren Zeiten gar nicht bis zum Abi geschafft hätte, geschweige denn zum Diplom.

Edit: Je länger ich darüber nachdenke desto mehr regt mich das auf.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 06. März 2023, 08:25:38
Edit 2: Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, ob ich meinen Ingenieursjob nicht an den Nagel hängen und mir einen anderen weniger techniklastigen Job suchen sollte...

Edit 3:

ZitatNicht dass ich das, was der Prof da über die Anforderungen in anderen Ländern referiert, für erstrebenswert halte,

Ich halte ein hohes, gerne auch sehr hohes, Leistungsniveau in Schulen und Universitäten definitiv für erstrebenswert aber dafür müssen auch die notwendigen Bedingungen gegeben sein beispielsweise bestmöglich ausgebildete Lehrkräfte und keine Quereinsteiger.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 06. März 2023, 08:43:29
Zitat von: eLender am 05. März 2023, 23:30:48Nochmal was zum nachrechnen. Nicht dass ich das, was der Prof da über die Anforderungen in anderen Ländern referiert, für erstrebenswert halte, aber man kann das auch nicht ganz ignorieren. Mathe: das ist doch auch so ein Diskriminierungsinstrument. Aber in NRW geht man das Problem jetzt an.

Da hast du ein sehr großes Fass aufgemacht, das einen eigenen Thread verdient.

Ich bin zwar nicht der Meinung, dass man asiatische Verhältnisse in deutsche Schulen einführen sollte, aber der Schwund an echtem Wissen ist in allen (!) Fächern eklatant.

Das ist hier für uns meines Erachtens schon deshalb von Belang, weil die Verbreitung von Verschwörungsmythen,  konstruktivistischer Kuhkacke und postmodernen Bullshit auch und gerade durch den grassierenden Bildungsnotstand Vorschub geleistet wird.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 06. März 2023, 09:01:56
Allerdings!

Edit: Interessanterweise beschweren sich die Schüler trotzdem über Leistungsdruck. Das ist schon ein "Kunststück" an sich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 06. März 2023, 10:16:49
Ich sollte das Thema nicht zu sehr an mich ran lassen, dass zieht mich sonst zu sehr runter...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 06. März 2023, 11:14:37
Zitat von: Scipio 2.0 am 06. März 2023, 10:16:49Ich sollte das Thema nicht zu sehr an mich ran lassen, dass zieht mich sonst zu sehr runter...

:umarm:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 06. März 2023, 11:17:22
 :umarm:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: PeterPancake am 06. März 2023, 21:47:22
Zitat von: Schwuppdiwupp am 03. März 2023, 17:10:00Passt wohl hier gut rein: Sinans neuestes Machwerk:

Eine gute Erklärung von Sinan, die bei mir nur noch mehr Fragen auslöst. Auch ich denke passend zum Faden.

Mir ist nicht ganz klar warum Identitätspolitik existiert. Die Mechanismen und die Problematik die einhergehen sind verständlich. Mir ist nicht klar, was es lösen will. Wird bei Identitätspolitik der falsche Baum angebellt? Sinan hat das ja ins Extreme gut aufgezeigt. Was wenn jeder identitär wäre?

Es muss ja einen Sinn und Zweck haben. Ist es eine fehlgeleitete Aufarbeitung vom Rassismus in der USA? Irgendwo stand hier, dass es nach den 70ern aufkam.


Zitat von: eLender am 04. März 2023, 23:11:03Wem da nicht klar wird, warum eine kritische Auseinandersetzung mit dem zynischen BS absolut notwendig ist und diese Kritik aus der Mitte (nicht von den extremen Rändern) kommen muss, um eine weitere Radikalisierung noch zu verhindern, der soll halt weiter in seinem Schützengraben vor sich hin träumen.

Eigentlich amüsant im Hinblick auf Klischees. Deutschen, Europäern und Amerikanern im Verhältnis zum asiatischen Raum wird nachgesagt Tacheles zu reden.

Ich bin der Meinung wir leben in einer Art Biedermeier. Probleme zu lösen die verhältnismäßig marginal sind kann bedeuten das eigene Idyll zu verlassen.

ZitatDer Ausdruck Biedermeier bezieht sich zum einen auf die in dieser Zeit entstehende eigene Kultur und Kunst des Bürgertums, so in der Hausmusik, der Innenarchitektur und auch in der Kleidermode, zum anderen auf die Literatur der Zeit, die oft mit dem Etikett ,,hausbacken" oder ,,konservativ" versehen werden. Als typisch gilt die Flucht ins Idyll und ins Private.

Übrigens seltsamer Einwurf von Nikil(26:30min). Deutsche können lange die Realität vor der Nichtfinanzierbarkeit der DRV verdrängen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: PeterPancake am 06. März 2023, 22:16:23
Zitat von: eLender am 05. März 2023, 23:30:48Mathe: das ist doch auch so ein Diskriminierungsinstrument.

Das ist in meinen Augen ein viel größeres Fass. Aus welchen Gründen wird gegen Mathe diskriminiert? Was sind und woher kommen die Intentionen für schwächere Leistungsanforderungen?

Er verrennt sich da auch ein wenig. Ich weiß nicht ob er über JEE Main oder Advanced spricht, aber wie auch an seinem China-Beispiel reden wir hier über die Spitze der Bildung. Nur fair wenn diese proportional mit der deutschen Spitze verglichen wird (wie er sagt 20.000 auf Deutschland umgemünzt). Haben wir diese? Er ist am Ende der Kette und hat natürlich eine Erwartungshaltung an etwas das sich nicht erfüllt, aber hat er eine gute Lösung?

Indien nimmt zum ersten Mal bei den nächsten Pisa-Studien teil und dann kann genauer geschaut werden. China lässt dabei eher nur die Besten antreten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 06. März 2023, 23:12:22
Zitat von: Schwuppdiwupp am 06. März 2023, 08:43:29Da hast du ein sehr großes Fass aufgemacht, das einen eigenen Thread verdient.
Ja, das ist ein riesiges Fass. Es ist und war nur eine Frage der Zeit, bis sich der BS auch in den Lehrplänen breitmacht. Man kann ja die Perspektive ein wenig verbreitern, aber "nützliches" Wissen (wie Mathe und die Naturwissenschaften) nur noch als problematisch zu sehen, ist keine Grundlage für die Zukunft. Man muss einfach sehen, dass es auch in der Bildung einen internationalen Wettbewerb gibt und dass der BS nicht überall eine Rolle spielt. Dort muss man nur abwarten, bis wir uns hier komplett abgeschafft dekonstruiert haben.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 07. März 2023, 08:33:26
Da fällt mir spontan dieses unsägliche Buch ,,Alles was man wissen muss." ein.

Da wurde ja dargestellt was man unbedingt wissen sollte aber Mathematik und Naturwissenschaften wurden dort nicht erwähnt.

ZitatDas bewusste Ausklammern der Naturwissenschaften aus dem Kanon des Wissenswerten[5] wurde gelegentlich kritisiert. Ernst Peter Fischer schrieb daraufhin das Buch Die andere Bildung – Was man von den Naturwissenschaften wissen sollte, in dem er die seiner Meinung nach wichtigsten Entwicklungen und Erkenntnisse der Naturwissenschaften darstellt.[6]

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bildung._Alles,_was_man_wissen_mu%C3%9F#:~:text=Alles%2C%20was%20man%20wissen%20mu%C3%9F%20ist%20ein%20Buch%20von%20Dietrich,Bildungskanon%20in%20Deutschland%20geh%C3%B6ren%20sollte.

Diese Geringschätzung von Mathematik und Naturwissenschaften läuft also schon länger.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. März 2023, 10:11:42
DLF Kultur strahlte eine historische Reportage von 1955 (!) ohne Triggerwarnung aus bzw. ohne sie sensitivitätsgerecht zu überarbeiten. Der Spiegel-Redakteur Nils Frenzel ist empört.

https://www.spiegel.de/kultur/deutschlandfunk-kultur-sendete-archivbeitrag-mit-rassistischer-sprache-a-0f550ee7-ecb0-42cd-ac54-3652a1b0df61

ZitatNach der Anfrage des SPIEGEL hat der Sender den noch immer in einem Podcast abrufbaren Beitrag mittlerweile überarbeitet. In der neuen Version wird nun am Anfang gesagt, dass die Reportage zwar die Rundfunk- und Zeitgeschichte widerspiegele, keineswegs aber die Haltung der Redaktion.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: PeterPancake am 07. März 2023, 20:17:04
Zitat von: Scipio 2.0 am 07. März 2023, 08:33:26Diese Geringschätzung von Mathematik und Naturwissenschaften läuft also schon länger.

In der Kritikspalte wird ja Ernst Peter Fischer erwähnt, der das Thema Bildung um Mathematik und Naturwissenschaften ergänzt hat. Zumindest etwas. Übrigens hat Herr Fischer auch einen Blog https://scienceblogs.de/wissenschaftsfeuilleton/

Gibt es umfangreichere Artikel über das Thema? Wer sind die "Mathefeinde" und was ist deren Ziel. Da scheint mehr dahinter zu sein, als rein der Wunsch es allen Recht zu machen. Eine Art Naturverklärung (der Deutsche und sein homöopathischer Wald)?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 07. März 2023, 21:24:02
Zitat von: RPGNo1 am 07. März 2023, 10:11:42DLF Kultur strahlte eine historische Reportage von 1955 (!) ohne Triggerwarnung aus bzw. ohne sie sensitivitätsgerecht zu überarbeiten. Der Spiegel-Redakteur Nils Frenzel ist empört.

Heutzutage ist immer irgendwie über irgendwas empört. ::)


Zitat von: Scipio 2.0 am 07. März 2023, 08:33:26Diese Geringschätzung von Mathematik und Naturwissenschaften läuft also schon länger.

Seit Jahren wird im Schulsystem der MINT-Bereich1 zu fördern. Das geht sogar soweit, dass die Sprach-, Kunst und Gesellschaftswissenschaftlichen Kollegen nicht ganz zu Unrecht benachteiligt fühlen.

Allerdings gibt es meines Erachtens eine zunehmende Ablehnung gegen Naturwissenschaftliche Methoden und Erkenntnisse in der breiten Gesellschaft. Aufgrund mangelnden Wissens und seit Jahrzehnten laufender Desinformation werden diese als bevormundend empfunden, weil man eben nicht alles diskustieren kann.


1 MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschafften und Technik
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 07. März 2023, 22:05:14
Zitat von: Scipio 2.0 am 07. März 2023, 08:33:26Diese Geringschätzung von Mathematik und Naturwissenschaften läuft also schon länger.
Kleine Anekdote dazu: ich habe im Studium auch sozialwissenschaftliche Veranstaltungen besucht. Ein dortiger Prof zu den Naturwissenschaften: "das sind doch die mit der Atombombe, mehr braucht man dazu nicht zu sagen". Es ist wirklich so platt, ich übertreibe das nicht. Das hat da zwar dort nicht jeder so platt vertreten, aber man hat sich für die "Konkurrenz" nicht oder nur sehr abwertend interessiert. Natürlich hat man das, wenn überhaupt, nur aus der kritischen Perspektive wahrgenommen und untersucht. "Die Verbrechen der Naturwissenschaftler müssen endlich aufgedeckt werden" - Critical... Zeugs halt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 07. März 2023, 23:18:30
Fach-Chauvinismus ist ein weit verbreitetes Über an den Universitäten. Ein meiner Professoren für Organische Chemie zu über hundert Studenten:

ZitatWenn ihnen Chemie zu anstrengend ist, dann studieren sie doch Geologie. Dann können sie den ganzen Tag mit einem Jeep durch die Wüste fahren.

Immerhin hat's einige Buh-Rufe gegeben.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. März 2023, 13:22:09
ZitatFeminism's Purity Wars
Why has Erin Pizzey, once a pioneer of the women's movement, been written out of its history?

https://www.theatlantic.com/international/archive/2020/02/feminism-mens-rights-activism-cancel-culture/607057/

Ich bin her zufällig über den oben verlinkten Artikel gestolpert. Er beschäftigt sich zuvorderst über die britische Feministin
Erin Pizzey (https://de.wikipedia.org/wiki/Erin_Pizzey), die das erste Frauenhaus in GB gegründet hat, heutzutage aber keine Rolle mehr in der britischen Frauenbewegung spielt, ja sogar von dieser totgeschwiegen wird, das sie sich in der Männerrechtsbewegung engagiert.

Im weiteren Verlauf analysiert die Journalistin Helen Lewis (https://en.wikipedia.org/wiki/Helen_Lewis_(journalist)), wie es zum Bruch von Erin Pizzey mit der feministischen Bewegung kam und zieht dabei Schlüsse zu Themengebieten, die unter die zynischen Theorien fallen.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 08. März 2023, 15:48:10
Interessant, laut Wikipedia hat sie eine recht umstrittene Meinung zur Gewalt zwischen Mann und Frau:

ZitatPizzey erklärte, das Problem der Gewalt sei in beiden Geschlechtern angelegt, und dass Männer, die im Übrigen zu lange von der Frauenbewegung dämonisiert worden seien, auch Opfer gewalttätiger Frauen sein könnten.

Quelle: siehe Beitrag #164

Das würde ich jetzt nicht ohne ausreichenden Beleg unterschreiben.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 08. März 2023, 17:14:44
Zitat von: Scipio 2.0 am 08. März 2023, 15:48:10Interessant, laut Wikipedia hat sie eine recht umstrittene Meinung zur Gewalt zwischen Mann und Frau:

ZitatPizzey erklärte, das Problem der Gewalt sei in beiden Geschlechtern angelegt, und dass Männer, die im Übrigen zu lange von der Frauenbewegung dämonisiert worden seien, auch Opfer gewalttätiger Frauen sein könnten.

Quelle: siehe Beitrag #164

Das würde ich jetzt nicht ohne ausreichenden Beleg unterschreiben.

Ohne mich jetzt näher damit beschäftigt zu haben: das wird schon stimmen. Wird nur seltener der Fall sein als andersherum. Außerdem sind Frauen eben Männern im Schnitt körperlich unterlegen, sodass selbst eine durchschnittliche Furie einem durchschnittlichen Mann weniger Schaden zufügen kann als umgekehrt. (Irgendwo habe ich gelesen, dass die Schlagkraft mit der Faust die körperliche Fähigkeit ist, die bei Männern und Frauen am stärksten auseinander driftet und bei der es fast keine Überschneidung der Glockenkurven gibt).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 08. März 2023, 17:54:34
Zitat von: Scipio 2.0 am 08. März 2023, 15:48:10Interessant, laut Wikipedia hat sie eine recht umstrittene Meinung zur Gewalt zwischen Mann und Frau:

ZitatPizzey erklärte, das Problem der Gewalt sei in beiden Geschlechtern angelegt, und dass Männer, die im Übrigen zu lange von der Frauenbewegung dämonisiert worden seien, auch Opfer gewalttätiger Frauen sein könnten.

Quelle: siehe Beitrag #164

Das würde ich jetzt nicht ohne ausreichenden Beleg unterschreiben.

Hatte mich vor längerer Zeit mal damit befasst - so ca 80 von 100 Opfern häuslicher Gewalt sind weibliche Opfer männlicher Gewalt.

Allerdings ist weibliche (häusliche) Gewalt ein ziemliches Tabuthema.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/186686/Haeusliche-Gewalt-gegen-Maenner-Unbeachtet-und-tabuisiert

Was ein noch größeres Tabu ist, weil die heilige Mutterkuh involviert ist, und in dem Artikel nicht mal erwähnt wird:

Weibliche häusliche Gewalt gegen Kinder.
Können auch EKAs (erwaschsene Kinder alkoholkranker Eltern/teile) ein trauriges Lied von singen.

Die Zahlen hab ich nicht mehr im Kopf, aber sie waren erschreckend hoch, auch im Vergleich zu häuslicher männlicher Gewalt gegen Kinder. Was u.a. auch damit zu tun hat, dass die Mütter/Stiefmütter viel mehr Bezug zu den Kindern haben als die Männer.

Auch weibliche Gewalt (und zum Teil überaus brutale) gegenüber Haus- und Heimtieren ist eine Tatsache.
Schwächere Kreaturen halt, denen auch Frauen (physisch) überlegen sind.
Nein,  Frauen sind nicht die besseren Menschen. Auch wenn sie oft so tun.

Tja, ob die Genderstudies sich schon mal damit befasst haben, kritisch?
Die Antwort kann sich jeder ausrechnen (über Überraschungen würde ich mich freuen).

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. März 2023, 18:11:39
Lest und weint! Alleine das sog. "Author positionality statement" hat bei mir beinahe den Reflex ausgelöst, Zahnabdrücke in meinem Tisch zu hinterlassen.  $)

ZitatThe authors of this article recognize that we hold varying degrees of marginalization and privilege based on our social identities, professional roles, and educational training. Our diverse identities and positionalities influence the experiences we have as members of our disciplinary communities and inform how we conduct scholarship, including the writing of this piece. Our team of authors includes graduate students, staff, postdoctoral scholars, and assistant professors employed across historically white and minority-serving institutions in the USA and Canada, and several authors have personal ties to other countries. This group formed through interactions on Twitter, email invitations sent to EEB organizations, and connections from existing professional relationships concerning a shared interest in calling attention to the power of language and the ways it can cause harm. We recognize that our piece does not capture all perspectives or nuances about the impacts that scientific terminology and language can have in EEB. We also hold that language can create a sense of inclusion and safety, and hope that this piece sparks broader conversations about building inclusion in the sciences through critical considerations of scientific terminology.

https://www.cell.com/trends/ecology-evolution/fulltext/S0169-5347(22)00359-7
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 08. März 2023, 18:28:07
 #)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 08. März 2023, 19:58:47
ZitatIch vermute, dass ich in früheren Zeiten gar nicht bis zum Abi geschafft hätte, geschweige denn zum Diplom.

Vielleicht nochmal ein Wort dazu. Eigentlich ist das Blödsinn. Zum einen, weil die Lehrinhalte früher andere waren und das auch entsprechend unterrichtet wurde, zum anderen habe ich im Studium deutlich schwerere Mathematik gelehrt bekommen als es selbst früher im Abi der fall war und von den Matheprüfungen habe ich keine wiederholen müssen.

Eventuell hätte ich früher Nachhilfe gebraucht aber sich davon verunsichern zu lassen ist quatsch. 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 08. März 2023, 20:57:41
Zitat von: Scipio 2.0 am 08. März 2023, 19:58:47Eventuell hätte ich früher Nachhilfe gebraucht aber sich davon verunsichern zu lassen ist quatsch. 

Genau so! :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 10. März 2023, 12:02:11
Der Bund für Umwelt- und Naturschutz hat zum WeltFrauentag... äh Welt-FLINTA-Tag den jeden Vogel abgeschossen. :rofl2

https://twitter.com/bund_net/status/1633361981393575937?ref_src=twsrc%5Etfw%7Ctwcamp%5Etweetembed%7Ctwterm%5E1633361981393575937%7Ctwgr%5E8f11294a121fffc7d93b5056b477cc2cd5327b5d%7Ctwcon%5Es1_&ref_url=https%3A%2F%2Fwww.ioff.de%2Fshowthread.php%3F439215-Feminismus-Sprache-und-Geschlecht%2Fpage275



@ Scipio

Rational betrachtet, solltest du dich nicht schlecht fühlen, dass es zu deiner Zeit anders lief als zuvor/leichter war.

Es als rückwirkend erstrebenswert zu finden, dass dein Studium viel härter hätte sein müssen und du es dann deiner Meinung nach nicht bewältigt hättest - naja, bringt dich jetzt nicht weiter, im Hier und Jetzt. Es hat was Masochistisches beinah schon.
Das erinnert ein wenig an die "Logik", wenn manche Leute nicht zu Psychotherapeuten wollen, da es ihnen "nicht schlecht genug ginge" und jemand anderes den Platz nötiger hat.

Letztlich ist das ja alles unabänderliches aus der Vergangenheit und es in der Gegenwart weiter zu "leben", bringt nichts. Ich weiß, das ist nicht immer alles so leicht umsetzbar, wie andere sich das vorstellen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. März 2023, 12:57:49
Zitat von: zimtspinne am 10. März 2023, 12:02:11Der Bund für Umwelt- und Naturschutz hat zum WeltFrauentag... äh Welt-FLINTA-Tag den jeden Vogel abgeschossen. :rofl2

Der Kommentator hat es richtig erfasst.
"Am Weltfrauentag Frauen auszugrenzen und dann von Feminismus zu tweeten - da hat euer Social Media Team euch aber so richtig blamiert."
"Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Das F in FLINTA* steht für Frauen."
"Würde ja auch vollkommen reichen. Am WeltFRAUENtag."
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 10. März 2023, 13:04:14
Aus der oben verlinkter Zwittscherei:

ZitatEs braucht eine feministische Umweltpolitik, die zeigt, dass Geschlechtergerechtigkeit und der Schutz von Umwelt und Natur untrennbar verbunden sind.

$)


:ironie: PS: So langsam komme ich mir diskriminiert vor und demonstriere deshalb vehement für einen "Alter-weißer-cis-Mann-Tag". Wo kann ich mich festkleben?  :teufel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 10. März 2023, 13:04:44
Zitat von: RPGNo1 am 10. März 2023, 12:57:49
Zitat von: zimtspinne am 10. März 2023, 12:02:11Der Bund für Umwelt- und Naturschutz hat zum WeltFrauentag... äh Welt-FLINTA-Tag den jeden Vogel abgeschossen. :rofl2

Der Kommentator hat es richtig erfasst.
"Am Weltfrauentag Frauen auszugrenzen und dann von Feminismus zu tweeten - da hat euer Social Media Team euch aber so richtig blamiert."
"Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Das F in FLINTA* steht für Frauen."
"Würde ja auch vollkommen reichen. Am WeltFRAUENtag."

Ich frage mich ja, ob Transmänner dann eigentlich am Frauentag mitgemeint sind. Sie sind ja trans ("FLINTA*"), aber "Transmänner sind Männer"TM. Sind sie damit nun Teil des Patriarchats oder Teil der vom Patriarchat Unterdrückten?
Fragen über Fragen :gruebel

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 10. März 2023, 13:36:10
Zitat von: Schwuppdiwupp am 10. März 2023, 13:04:14:ironie: PS: So langsam komme ich mir diskriminiert vor und demonstriere deshalb vehement für einen "Alter-weißer-cis-Mann-Tag". Wo kann ich mich festkleben?  :teufel
Du brauchst dich nirgendwo festzukleben. Konstruiere dich für den Weltfrauentag einfach als junge PoC-Frau. Wer dir das nicht glaubt, ist zutiefst menschenfeindlich und diskrimimiert dich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 10. März 2023, 13:36:42
Zitat von: Schwuppdiwupp am 10. März 2023, 13:04:14... $) ...
Wieso? Es beginnt ja schon bei dem unfassbaren Skandal, dass Umweltverschmutzung weiblich,
Umweltschutz hingegen männlich ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 10. März 2023, 13:57:33
Zitat von: HAL9000 am 10. März 2023, 13:36:42
Zitat von: Schwuppdiwupp am 10. März 2023, 13:04:14... $) ...
Wieso? Es beginnt ja schon bei dem unfassbaren Skandal, dass Umweltverschmutzung weiblich,
Umweltschutz hingegen männlich ist.

Ich schlage zur Lösung des Problems folgende sprachliche Änderung vor:
der Umweltschutz => die Umweltschützung
die Umweltverschmutzung => der Umweltschmutz


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. März 2023, 14:23:04
Ganz im Ernst: So ein Tweet wie beim BUND passiert, wenn ein ideologisch durchtränkter aktivistischer Social Media-Mitarbeiter Narrenfreiheit besitzt und sich mit zumindest stillschweigender Rückendeckung der Presse-, Öffentlichkeitsarbeit austoben darf.

https://www.bund.net/ueber-uns/organisation/bundesgeschaeftsstelle/presse-oeffentlichkeitsarbeit/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 10. März 2023, 16:06:07
Zitat von: RPGNo1 am 10. März 2023, 14:23:04Ganz im Ernst: So ein Tweet wie beim BUND passiert, wenn ein ideologisch durchtränkter aktivistischer Social Media-Mitarbeiter Narrenfreiheit besitzt und sich mit zumindest stillschweigender Rückendeckung der Presse-, Öffentlichkeitsarbeit austoben darf.

Scheint was dran zu sein, siehe auch hier ein Insta-Beitrag vom ZDF zum Weltfrauentag:

https://www.instagram.com/p/CpiIlGcsDpQ/?igshid=YmMyMTA2M2Y%3D

Ich finde es bemerkenswert, dass ein Beitrag am Weltfrauentag über ein Problem, das explizit Frauen betrifft, komplett ohne das Wort "Frau" auskommt.  Reife Leistung, Respekt.  :grins2:




Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. März 2023, 16:51:51
Zitat von: zimtspinne am 10. März 2023, 16:06:07Scheint was dran zu sein, siehe auch hier ein Insta-Beitrag vom ZDF zum Weltfrauentag:

Der WDR hat auch etwas beizutragen. Der (biologische Mann) Georgine Kellermann, der nie in seinem Leben ins Frauenhaus musste und meiner Ansicht nach auch nie in eines eingelassen werden sollte, solange er seinen Schniepel zwischen den Schenkeln noch trägt, darf eben über jene Frauenhäuser und die Frauen, die auf sie angewiesen sind, resümieren.  ::)

https://twitter.com/GeorgineKellerm/status/1633421268996243456?cxt=HHwWgIC2sa3_iastAAAA

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 10. März 2023, 17:55:15
Zitat von: RPGNo1 am 10. März 2023, 16:51:51Der WDR hat auch etwas beizutragen. Der (biologische Mann) Georgine Kellermann,

Georgine Kellermann prangte bereits im letzten und vorletzten Jahr bei der ZEIT zum Weltfrauentag großaufgemacht auf dem Titel.
Sogar eingefleischte Trans"fans" fanden das schwierig, denn die kann wenig übers Frausein und damit verbundene Erfahrungen wie Diskriminierung erzählen, aber viel übers Transsein.

https://www.zeit.de/kultur/2021-04/feminismus-weiblichkeit-privilegien-trans-frauen-gerogine-kellermann-erfolg-10nach8?page=9
+
https://www.zeit.de/arbeit/2021-03/erfolgreiche-frauen-deutschland-manuela-schwesig-sandra-ciesek-georgine-kellermann

Der Trans Visibility Day ist eh in drei Wochen, am 31. März.

Ich finde, es wäre nicht zuviel verlangt, am Weltfrauentag Frauen sprechen zu lassen, die tatsächlich Frauen und keine Transfrauen sind. Die ihr ganzes Leben als Frau gelebt und sozialisiert/wahrgenommen wurden und nicht erst seit... ein oder zwei Jahrenj (als Frau versuchen zu leben).

Neben dem Trans Visibly Day stehen den sich als Frauen definierenden und sonstigen "Frauen"-Subgruppen noch der Non-binary People's Day, den Pride Month und weitere andere Tage offen.
https://queer-lexikon.net/queerer-kalender/

Wäre schön gewesen, wenn man den einzigen Tag, der nur für alle genetischen Frauen da ist, auch nur diesen Frauen überlassen würde.

Nächstes Datum zum Kapern: Muttertag ::)

(bei Herrentagen indes besteht keinerlei Kapergefahr - dort will offenbar kein/e/r mitspielen, der nicht richtiger Mann ist :D)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. März 2023, 17:59:54
Zitat von: zimtspinne am 10. März 2023, 17:55:15Ich finde, es wäre nicht zuviel verlangt, am Weltfrauentag Frauen sprechen zu lassen, die tatsächlich Frauen und keine Transfrauen sind. Die ihr ganzes Leben als Frau gelebt und sozialisiert/wahrgenommen wurden und nicht erst seit... ein oder zwei Jahrenj (als Frau versuchen zu leben).
Das unterschreibe ich sofort.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. März 2023, 20:36:56
Super RTl schaltet (ganz US-like) Triggerwarnungen vor Asterix-Comic- und Realverfilmungen.

https://uepo.de/2023/01/14/super-rtl-warnt-vor-asterix-rassistische-sexistische-und-diskriminierende-stereotype/

,,Die spinnen bei Super RTL!"
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 11. März 2023, 09:24:19
Hier ist mal ein Artikel zu Triggerwarnungen allgemein aus dem Standard.
Man könnte auch gezielter in die Psychologie nachschauen gehen, die Vor- und Nachteile von Triggerwarnungen sowie psychologische Effekte hinterfragen.

https://www.derstandard.de/story/2000131654822/triggerwarnung-notwendiger-schutz-oder-zumutung

Auch so ein Begriff, der von den Woken gekapert und in alle Richtungen neugedeutet wird.

Ursprünglich, so lernte ich den Begriff kennen, bedeuteten Trigger enger gefasst alle Dinge (auch Geräusche, Gerüche, Situationen, Gegenstände..) die bei entsprechenden Personen flash backs auslösen und retraumatisieren können.
Schon da wurde der Begriff "gekapert" und umgedeutet und für alle möglichen eigenen Bedarfe verwendet. Oft wurden einfach eigene Gefühle auf alles projiziert, aber immerhin noch in einem Rahmen unter Menschen, so das tatsächlich eine gewisse Wahrscheinlichkeit hatte.
Aber trotzdem viel zu infaltionär und sorglos gebraucht oder besser überbesorgt. Lieber 50 Triggerwarnungen und Spoilerzeichen als nur 10.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 11. März 2023, 10:19:47
Auch schön, die wokelige (löchrige) Logik hinter manchem.

So sind dicke Bäuche schlecht und sollten nicht mehr gezeigt werden, weil sie Dicke triggern könnten, zB Obelix?

Auf der anderen Seite werden in etlichen Netflix-und-Co.-Produktionen vermehrt sehr dicke Bäuche Menschen in Hauptrollen gecastet, wo das 'früher' eher Zufallsprinzip war (bzw gute oder beliebte Darsteller - Bud Spencer, Dieter Pfaff, Frauen seltener, dicke Kinder gab es auch immer mal).

Ist das nicht ein Widerspruch?
Es geht ja nicht nur um Worte, die einfach umgeändert werden (fett = enorm), sondern auch Bilder haben Triggerpotential, wahrscheinlich in der Summe viel mehr als Einzelwörter.

Das Konzept folgt gar keiner Gesamt-Logik. Also, es ist nicht mal stimmig in sich, sondern widersprüchlich an allen Ecken und Enden.

Ach ja, die Triggerwarnungen erledigen sich oft schnell von selbst (oder werden von der Gier erschlagen).

So wurde letztes Jahr bei Amazon gewarnt, was das Zeug hielt (aber nur vor Rauchen, Alkohol, Drogen, Gewalt und sexuellen Inhalten), mittlerweile sehe ich keine solche Einblendungen mehr (eher unauffällig oben links ganz am Anfang und sehr kurz platziert, also von Anfang an mies halbherzig!)
 
Keine Ahnung, aber vielleicht kam einer deren Berater auf die Idee, es werden dadurch insgesamt weniger Filme und Serien konsumiert und gestrichen wurde es.

Bei den Privaten TVs wirds langfristig nicht viel anders laufen, schätze ich.

Nur bei den gebührenfinanzierten ÖRR muss durchgehalten werden, hehe.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. März 2023, 18:10:31
ZitatThe faculty director for a California college's Office of Equity, Social Justice and Multicultural Education says she's being terminated after she questioned antiracist "orthodoxy," objected to the college's land acknowledgments for an Indigenous tribe, tried to bring a "Jewish inclusion" event to campus, declined to join a "socialist network," refused to use the gender-neutral terms "Latinx" and "Filipinx," inquired why the word "Black" was capitalized but not "white," and allegedly disrespected a founder of the Black Lives Matter movement.
https://www.insidehighered.com/news/2023/03/10/equity-director-targeted-she-says-questioning-antiracist-orthodoxy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. März 2023, 20:15:23
Zitat von: zimtspinne am 10. März 2023, 12:02:11Der Bund für Umwelt- und Naturschutz hat zum WeltFrauentag... äh Welt-FLINTA-Tag den jeden Vogel abgeschossen.
Was mich daran - nuja - gewundert hat: die konstruieren für alles solche  Begriffe, die Menschen wieder in Schubladen einsortieren, die aber nicht ineinander verschachtelt sind. Abgesehen davon, dass man Menschen ja nicht in Kategorien einsortieren will (eine der Hauptpunkte auf deren Agenda), sind diese Kategorien nicht wirklich widerspruchsfrei (nuja, wie die ganze Leere ::) ). Frauen sind ein Grüppchen, aber davon sind die Lesben zu unterscheiden (weil nicht jede Lesbe eine Frau sein muss, isklar). Dass man mal wieder die "Intersexuellen" missbräuchlich mit ins Boot nimmt, ist scheinbar Pflichtprogramm. Gut, die Kommis zu der Absonderung hat man sich wahrscheinlich auch anders vorgestellt.

Dass sich Männer vor allem auch körperlich am praktischen Umweltschutz (so mit Säge und Spaten) beteiligen, braucht man auch nicht zu würdigen. Das sind bestimmt nur lesbische Transen, also auch Flinten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 13. März 2023, 08:20:03
Zitat von: eLender am 12. März 2023, 20:15:23Dass sich Männer vor allem auch körperlich am praktischen Umweltschutz (so mit Säge und Spaten) beteiligen, braucht man auch nicht zu würdigen. Das sind bestimmt nur lesbische Transen, also auch Flinten.

Das war schon in den 70er und 80er Jahren ein großes Thema in der Frauenbewegung: Dürfen auch Männer für die Gleichberechtigung der Frauen aktiv werden? Es gab fast keine Gruppen, in denen Männer aktiv sein durften bzw sollten. Danach kam dann bei einigen lautstarken Aktivistinnen die These auf, dass man nur als Lesbe eine gute Feministin sein könne. Es ändert sich eigentlich nicht wirklich was, wenn man sich die Geschichte ansieht. "Gute und wichtige Kämpfe" werden mit zunehmendem Erfolg bzw Bekanntheitsgrad durch Bullshit und menschliche Idiotie kaputtgemacht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 13. März 2023, 09:11:53
Zitat von: Juliette am 13. März 2023, 08:20:03"Gute und wichtige Kämpfe" werden mit zunehmendem Erfolg bzw Bekanntheitsgrad durch Bullshit und menschliche Idiotie kaputtgemacht.

Zustimmung! (Auch ich die Anfüherungsstriche weglassen würde.) 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 13. März 2023, 10:27:20
Zitat von: Juliette am 13. März 2023, 08:20:03Dürfen auch Männer für die Gleichberechtigung der Frauen aktiv werden? Es gab fast keine Gruppen, in denen Männer aktiv sein durften bzw sollten.

Was aber die Lesben nicht davon abgehalten hat, sich in die bereits existierende schwule Infrastruktur (Schwulenbegegnungsstätten getarnt als "Kommunikationszentrum") einzuschleichen, um fortan den dortigen Männern mit so schönen Sätzen wie "Männer sind alle potenzielle Vergewaltiger" auf die Keimdrüsen zu gehen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. März 2023, 10:55:41
ZitatIst FLINTA* nicht dasselbe wie LGTBQ+?
Nein. Menschen, die zur LGTBQ+-Community gehören, haben eine andere sexuelle Orientierung als die heterosexuelle. FLINTA* sind Personen, die eine andere Geschlechtsidentität als cis hetero männlich haben. Die sexuelle Orientierung dieser Menschen ist somit in der Bezeichnung FLINTA* gar nicht relevant.

https://warda.at/magazin/lifestyle/flinta-was-bedeutet-das-und-warum-ist-es-wichtig/

Man beachte, unter welcher Überschrift dieses Statement verlinkt ist. Nämlich unter Lifestyle. Ob der Autorin diesen Aspekt bei der Erstellung bedacht hat?  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. März 2023, 14:31:07
ZitatEine Petition gegen die Pflichtlektüre [Tauben im Gras] hat im Internet bis Mittwochmittag mehr als 2400 Befürworter gefunden, darunter auch Professoren und Kulturschaffende. Ihrer Ansicht nach ist das Buch nicht für den Unterricht geeignet, da betroffene Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte während dessen Besprechung immer wieder rassistischer Diskriminierung ausgesetzt würden, »indem rassistische Begriffe, in diesem Fall ›Das N-Wort‹, laut in der Unterrichtssituation vorgelesen werden«.
Generation Schneeflocke ...  ::)

Zitat»In dieser Sprache wird ganz klar Rassismus transportiert«, sagt zwar auch [Baden-Württembergs Kultusministerin] Schopper über das Werk. Das ließe sich aber mit Einordnung auffangen. Es sei zwingend notwendig, bevor dieses Buch im Unterricht gelesen und behandelt werde, sehr genau über die Sprache des Textes zu reden. »Deswegen unterstützen wir die Lehrkräfte auch mit vielen Fortbildungen und Materialien«, sagt sie.
Gut so.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/n-wort-im-roman-tauben-im-gras-kultusministerin-theresa-schopper-haelt-an-umstrittener-abi-pflichtlektuere-fest-a-0e5957a8-7765-4cf3-9591-769dfbc57f9c

Zum Roman: "Tauben im Gras ist der erste Roman aus Wolfgang Koeppens Trilogie des Scheiterns. Marcel Reich-Ranicki nahm ihn in seinen 20 Bände umfassenden Kanon deutschsprachiger Romane auf."
https://de.wikipedia.org/wiki/Tauben_im_Gras

Ergänzung: Der SWR hat weitere Hintergrundinformationen, u.a. auch zur Lehrerin, die sich (schwer erschüttert) vorerst hat beurlauben lassen. Meiner Ansicht nach hat sie den Beruf ganz offensichtlich verfehlt. Sie sollte eine neue Karriere anstreben, in der nicht mit "unsensiblen" bzw. "rassistischen" Materialien in Berührung kommt.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/pflichtlektuere-tauben-im-gras-petition-wegen-rassismus-100.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. März 2023, 15:49:30
Zitat von: RPGNo1 am 13. März 2023, 10:55:41
ZitatIst FLINTA* nicht dasselbe wie LGTBQ+?
Nein. Menschen, die zur LGTBQ+-Community gehören, haben eine andere sexuelle Orientierung als die heterosexuelle. FLINTA* sind Personen, die eine andere Geschlechtsidentität als cis hetero männlich haben. Die sexuelle Orientierung dieser Menschen ist somit in der Bezeichnung FLINTA* gar nicht relevant.

https://warda.at/magazin/lifestyle/flinta-was-bedeutet-das-und-warum-ist-es-wichtig/


Hä? Wieso keine heterosexuelle Orientierung? Gehören die hetereo/flexiblen Trans neuerdings nicht mehr zur Buchstabensuppe?
Und dass die sex. Orientierung bei FLINTA nicht relevant sei, ist doch auch Quatsch.
Nicht, dass ich mir den unterschielich definierten Quatsch merke - aber bei FLINTA ist das relativ leicht.
Dieser Gruppe wird alles zugschlagen, was nicht Mann ist (hetero, bi, homo).
Warum das so ist, dass all die sexuellen/gender-Sonderheiten wie non-binary, asexuell, agender etc zu FLINTA (also der Frauenseite) kommen und nicht zu MINTA (was es ja nicht mal gibt) konnte mir bisher auch noch keiner erklären.


edit/
MINTA gibts doch. M steht aber nicht für Männer, sondern Mädchen. Also auch wieder nur Frauen.
Männer bleiben von sexistischen Abkürzungsgebilden verschont. Oder verschonen sich klugerweise selbst damit.

edit²/
Regenbogenflöckchen in Höchstform:

https://boxgirls.de/classes/bipoc-flinta/

{eigentlich ist das ja kein regenbogenfreundlichen Willkommen mehr, sondern.. ich weiß nicht was, was komisches, sich exklusiv/exkludierend/elitär-aufspulendes Zeugs jedenfalls für mich, würde ich nicht hingehen, mit all diesen aufgestellten Mauern und Gräben}
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 22. März 2023, 16:36:15
Zitat von: RPGNo1 am 22. März 2023, 14:31:07Meiner Ansicht nach hat sie den Beruf ganz offensichtlich verfehlt.

Allerdings!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. März 2023, 17:16:37
Zitat von: zimtspinne am 22. März 2023, 15:49:30edit²/
Regenbogenflöckchen in Höchstform:

https://boxgirls.de/classes/bipoc-flinta/ (https://boxgirls.de/classes/bipoc-flinta/)

So eine Page kann man wohl auch nur in Berlin, der bundesdeutschen Aktivistenhauptstadt, finden.

Zusätzlich oute ich mich in den Augen der trans-Aktivisti erneut aus ignoranter, weißer, heteronormativer cis-Mann: Was, bitte sehr, soll das Sternchen * hinter Mädchen*, Frauen*, trans* etc. bedeuten?

Edit: Ah, ich habe eine Antwort gefunden. Es geht (wie nicht anders zu erwarten) unter der Ignorierung von wissenschaftlichen Fakten um die sog. Selbstbestimmung. Wir verwenden das Frau* und sprechen damit alle an, die sich als Frau* definieren. 

Edit 2: Die Bezeichnungen Mann*, Junge* etc. konnte ich nirgendwo finden. Wieso denn bloß? ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. März 2023, 18:32:55
Theoretisch könnten sich ja dort alle anmelden von Inter über Trans (die 'echten')
+ Crossdresser, aber auch die Genderfluiden, Nichtbinären und sonstwas mit weiblichem Unter-/Neben-/Über-Ichs bis in die Unendlichkeit der Selbstdefinition. Also alles, was irgenwie ein weibliches Accessoire bei sich definiert.
Ausdehnen könnten wir das "du bist als was du dich fühlst" auch noch auf die anderen Abgrenzungsmerkmale (PoC, Indigene).

Nutzen die alle Uni-Gender-Duschräume?

Interessant wirds dann aber erst im Training und Sparring.
Schon ab recht jungem Alter wird getrennt nach Geschlecht, meist auch im Training (dort gibts Ausnahmen).

Das ist mal wieder komplett an der Lebenswirklichkeit vorbei.
Da ich nicht alles nochmal schreiben will zum Thema (Kick)boxen und Geschlechtertrennung und warum das nicht nur wegen körperlicher Unterschiede sinnvoll ist, verlinke ich hier mal was, das die Gründe ganz gut zusammenfasst und sogar noch welche dabei hat, an die ich gar nicht gedacht hatte.

https://www.superprof.de/blog/unterschiede-maennlich-und-weiblich-boxen/

Selbstverteidigung gerade auch im Breitensport ist aber ansonsten schon total sinnvoll mit gemischten Kursen, in Bezug auf Geschlecht, auch Alter, Körpergröße, KÖrpergewicht.
Schließlich halten sich potentielle Angreifer auch nicht an nicht an Regeln und können alles mögliche sein. Darum gehts in Berlin aber wohl nicht, sondern den nächsten Sockenschuss-Blödsinn.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. März 2023, 18:39:59
Zitat von: RPGNo1 am 22. März 2023, 17:16:37Edit 2: Die Bezeichnungen Mann*, Junge* etc. konnte ich nirgendwo finden. Wieso denn bloß? ::)


Immerhin gibt es die Männer* endlich nun auch mal wenigstens beim Regenbogenblut.
Frage mich noch immer, wie das (Männer*) ausgesprochen wird.
Vielleicht ganz besonders bedeutungsschwanger wie früher das "Innen".
Man könnte es auch mit einem leichten Ächzen und Stöhnen betonen, dann wäre auch gleich die toxische Männlichkeit abgedeckt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. März 2023, 19:11:10
Zitat von: zimtspinne am 22. März 2023, 15:49:30Gehören die hetereo/flexiblen Trans neuerdings nicht mehr zur Buchstabensuppe?
Isch bin verwirrt :crazy  Trans hätte doch gar nix mit sexueller Orientierung zu tun. Anderseits kann man doch als Trans-Sternchen auch hetero sein. Ich muss wohl ein paar Semester auf der Regenbogen-Uni belegen, dann wird mir die Unlogik vll. klar.

Zu den Boxer*innen darf man auch nicht so einfach, selbst als schwuler Crossdresser. Man braucht weitere Qualifikationen:

ZitatBIPoC bedeutet Black, Indigenous and People of Colour. "PoC" ist kurz für ,,People of Color". Das ist eine selbstbestimmte Bezeichnung von und für Menschen, die nicht weiß sind. Das Konzept ,,People of Color" setzt erstmals voraus, dass Menschen, die nicht weiß sind, über einen gemeinsamen Erfahrungshorizont in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft verfügen. BIPoC sind tagtäglich von unterschiedlichen Formen von Rassismus betroffen.

Der Begriff ,,weiß" wird oft in Rassismus-Debatten benutzt. Oft herrscht das Missverständnis, es ginge dabei um eine Hautfarbe. Tatsächlich ist mit weiß eine gesellschaftspolitische Norm und Machtposition gemeint. Der Begriff wird als Gegensatz zu ,,BIPoC" verwendet. Dabei müssen sich weiße Menschen nicht selbst als weiß oder privilegiert fühlen.

Also darf ich mich als weißer Hetero auch als PoC definieren, wenn ich mich so fühle? Ist ja alles so fluid heute.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. März 2023, 11:13:48
Das republikanische Imperium schlägt zurück.

https://www.spiegel.de/ausland/ron-desantis-will-don-t-say-gay-gesetz-in-florida-offenbar-auf-alle-schulen-ausweiten-a-42788609-18b2-45ed-a759-89cc5b983a63

Ob den identitätspolitischen Aktivisten bewusst ist, dass sie mit ihrem teils aggressiven Auftreten in der Öffentlichkeit, ihrer Ignoranz gegenüber jeglicher sachlicher Kritik und dem Verprellen von Menschen, die den zugrunde liegenden Forderungen (ohne ideologischen Anstrich) durchaus sympathisch gegenüber stehen, diese Gegenreaktion mit hoher Wahrscheinlichkeit mit zu verantworten haben?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. März 2023, 21:36:57
https://scienceblogs.de/bloodnacid/2020/11/03/cancel-culture-zynische-theorie-und-die-beleidigte-generation/#comment-406681

 $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. März 2023, 00:06:27
Was war denn Thema des Vortrags - "die Eingeschlechtlichkeit des Menschen"? Würde mich mal interessieren, wer dahinter steckt. Ist das die Gwup und wenn, welche Cancel-Kulturisten?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. März 2023, 07:58:55
Annika Brockschmidt ist mal wieder voll in Fahrt.

https://www.volksverpetzer.de/analyse/heiliger-krieg-gegen-trans-personen/

Ich bezweifele nicht, dass die von ihr geschilderten Ereignisse der Wahrheit entsprechen und sich radikale Gruppierungen in den USA darum bemühen, die Rechte von transsexuellen Personen einzuschränken. Allerdings vermisse ich eine sachliche Analyse, warum diese Gruppierungen Unterstützung finden und welche Rolle dabei auch manche Transaktivisten mit ihrem aggressiven und faktenfreien Auftreten spielen. Diesen Aspekt ignoriert Frau Brockschmidt völlig.

Zweiter Punkt: Als Kronzeugin wird Elisa Rae Shupe (https://en.wikipedia.org/wiki/Elisa_Rae_Shupe) (anerkannt als non-binäre Person) genannt, welche transitionierte, de-transitionierte und dann wieder re-transitionierte. Bei Frau Brockschmidt klingt große Bewunderung für Shupes Verhalten an. Ich hingegen frage mich, wieso es denn überhaupt zu solch radikalen Schwenks kommen konnte. Elisa Rae Shupe hätte professionelle therapeutische Unterstützung benötigt, um mit sich selbst und ihrer Identität ins Reine zu kommen. Das wurde offensichtlich versäumt, so dass Shupe ausgenutzt werden konnte und noch wird und zwar von beiden Seiten: Rechtsgerichteten religiösen transfeindlichen Gruppen wie auch Transaktivisten, welche beide skrupellos zum ausschließlich eigenen Nutzen mit faktenfreien Behauptungen und Unterstellungen agieren.

Alles in allem: Der Grundtenor des Artikels, die Aufklärung über transfeindliche Aktivitäten in den USA, ist richtig. Der eifernde Tonfall und die unzureichende Einordnung der Fakten und Hintergründe schmälert hingegen die Aussagekraft.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. März 2023, 10:58:09
@ RPG

In deinem Video mit B. Angel wurde doch auch die neuerliche Zunahme der Transfeindlichkeit angeschnitten, und dass die auf ein ganz neues Hoch zustrebt quasi.

Bin mir nicht sicher, ob es sich dabei um virtuelle/und-bubble-Entwicklungen (und Gegenentwicklungen) handelt, die den Rest (also die Mehrheit) gar nicht berührt und tangiert.

Manchmal hat man ja heutzutage eh das Gefühl, parallel in vielen unterschiedlichen Welten zu leben, wo es früher nur ein schnödes Doppelleben zu führen galt...
oder geht nur mir das so und ich sollte aufpassen, falls ich demnächst anfange, Stimmen zu hören? :/



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. März 2023, 11:42:12
Zitat von: zimtspinne am 24. März 2023, 10:58:09In deinem Video mit B. Angel wurde doch auch die neuerliche Zunahme der Transfeindlichkeit angeschnitten, und dass die auf ein ganz neues Hoch zustrebt quasi.
Das weiß ich nicht mehr. Ich schaue mir das Video nochmal an.

Aber Buck hat in einem Interview gesagt, dass die Transrechte in den USA unter Beschuss geraten.
Zitatprofil: Lenkt die ganze Debatte über die Biologie von den realen Problemen von Transpersonen ab? Stichwort Gewalt, Suizid...

Angel: Ja. Deshalb halte ich diese Leute nicht für Aktivisten. Sie schaden und verletzen uns. In den USA gibt es einen Rückschritt bei Transrechten. Das liegt auch daran, dass jetzt auch über die Transition von Kindern gesprochen wird. Damit war der Damm gebrochen. Kindern Pubertätsblocker zu verabreichen, 13-Jährigen Brust-Implantate zu geben...
https://www.profil.at/gesellschaft/buck-angel-biologisch-gesehen-bin-ich-eine-frau/402085837
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 24. März 2023, 11:46:44
Der Volksverpetzer hat sich wieder zum Themenkomplex geäußert:

Zitat,,UNDER HIS WINGS": DER HEILIGE KRIEG RELIGIÖSER GRUPPEN GEGEN TRANS MENSCHEN

Quelle: https://www.volksverpetzer.de/analyse/heiliger-krieg-gegen-trans-personen/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. März 2023, 17:55:34
Gabs das schon?
Falls ich es übersehen hab, sorry.
Ich freu mich, Richard Dawkins mal wieder zu sehen/reden zu hören.

https://twitter.com/PiersUncensored/status/1637914407106650115

als Kontrastprogramm dazu dieses:

https://twitter.com/MalesOfReddit/status/1638797902435741696

Mir fällt es schwer, dieser Person zuzuhören und Verständnis aufzubringen.
Mich stößt nicht das ungewaschene fusselige Haar ab, sondern was wie gesagt wird. Und vor so etwas sollen wir Mädels uns nicht fürchten..!?  :skeptisch:  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. März 2023, 18:00:16
@Scipio 2.0

Zitat von: Scipio 2.0 am 24. März 2023, 11:46:44Der Volksverpetzer hat sich wieder zum Themenkomplex geäußert:
Doppelt gemoppelt hält besser, siehe #203.  ;)

@zimtspinne
Zitat von: zimtspinne am 24. März 2023, 17:55:34Gabs das schon?
Falls ich es übersehen hab, sorry.
Ich freu mich, Richard Dawkins mal wieder zu sehen/reden zu hören. 
Ja, hab ich im J.K. Rowling Thread verlinkt. Das Thema passt aber auch hierher.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. März 2023, 18:15:49
@ RPG

Das nichtbinäre, transitionsfreudige Wesen als positives Beispiel zu bringen, wird genau das Gegenteil des Erwünschten erreichen.

Vermutlich ist eh nur eine lifestyle-"Transition" gemeint, trotzdem sind Menschen in meiner Welt von sowas bestensfalls genervt/interessiert sie nicht.

Frage mich an der Stelle sowieso, ob und wie diese Rollen überhaupt ausgelebt werden, wahrscheinlich geht das nicht sehr weit über virtuelle Welten hinaus. Ist zu lächerlich fürs echte Leben. 
--> genozidale Agenda   Du meine Güte.

So und jetzt zum Auftakt des Wochenendes empfehle ich einen ins Thema passenden Film, den ich die Tage sah. Hatte zufällig den Roman vor einiger Zeit gelesen (der mehr eine Savannah-Stadtführung ist als philosophisch anghaucht, was man vom Titel erwarten konnte):

Mitternacht im Garten von gut und böse (https://www.youtube.com/watch?v=VaIislk2w0Y)

mit Lady Chablis, die sich selbst spielt.

Die internet-Gemeinde macht aus ihr ganz zeitgemäß natürlich umgehend "die erste schwarze Transgender-Frau".

Dabei sagt Lady Chablis über sich selbst, dass sie gerne mit ihren männlichen und weiblichen Facetten spielt und im Film nennt sie sich "Dragqueen" und dazu dann auch in einer Szene ihren männlichen Namen (Frank).

Schaut man sich ihre Biografie an, hätte ich sie sogar unter echte Transfrau eingeordnet, da sie sich schon als Kind einen weiblichen Namen aussuchte und von ihrer dafür offenen Mutter auch erhielt.

Überhaupt macht das alles einen erfrischend unkomplizierten Eindruck und es ist nach all den Transaktivisten-Absurditäten auch ungemein angenehm, mal einfach eine normal wirkende Person vor sich zu haben, die ihr Leben genießt und sich nicht im gezüchteten Opferstatus kultiviert:

https://www.youtube.com/watch?v=aT_BxSuSVVU

Ohne Transitionsstress (keine Ahnung, was da operiert oder angeglichen wurde oder auch nicht, ist jedenfalls alles kein Thema und genauso sollte es ja auch sein, geht die Öffentlichkeit erstens nichts an und reduziert zweitens die Person auf Körperteile und Sexualität, aber sowas raffen Aktivisten nicht) scheint die sich einfach in ihrem Körper wohl zu fühlen und auch in beiden Geschlechtern.

Ist das nun trans-binär?
"Two Spirits" ergibt hier mal einen Sinn, obwohl der Begriff auch von den Transaktivisten verbrannt wurde.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. März 2023, 18:21:37
Zitat von: RPGNo1 am 24. März 2023, 07:58:55Annika Brockschmidt ist mal wieder voll in Fahrt.
Schrill wie immer. Wenn man das inhaltlich mal auf das Wesentliche reduziert, dann geht es um die Regelungen im Frauensport (Transfrauen sollen - warum auch immer ::)  - gewisse Vorteile haben). Dass sich da auch konservative / religiöse Kreise melden, ist auch kein Wunder. Das ist halt die übliche Kontaktschuld-Verbindung, die sie ständig versucht, als "Argument" gegen Kritik an der Regenbogenveranstaltung zu konstruieren. Nach dem Motto: sehet, wer Kritik an bärtigen Schwimmerinnen übt, der gehört geistig zur gleichen Klasse wie religiöse Fanatiker. Ich halte Brockschmidt selbst für eine linke Fanatikerin, die ein total überzogenes (beinahe schon endzeitliches) Bild von konservativen Kreisen zieht (die es in USA geben mag, aber das ist ja nicht das ganze Bild).

Zitat von: zimtspinne am 24. März 2023, 17:55:34Mir fällt es schwer, dieser Person zuzuhören und Verständnis aufzubringen.
Was ist das :o
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. März 2023, 18:22:56
Faszinierend fand ich übrigens, wie sie zwischen männlich und weiblich hin und her switcht (Lady Chablis).
Innerhalb einer einzigen Szene wird sie von der feminin wirkenden Dragqueen zum Mann, und das beinhaltet nicht nur die Stimme, sondern auch die feineren Nuancen wie Stimmmelodie, die Gestik, Mimik und das gesamte Verhaltensrepertoire/Vokabular.

Das bekommt kein Nonbinäres oder Transitionssüchtel jemals so hin.

In einer Szene im Auto gabs auch einen Insider, den ich vor 2 Jahren gar nicht verstanden hätte. Sie sagt zu Cusack sinngemäß "oah, mir wird heiß, meine Spritzen fangen gerade an zu wirken" (eleganter ausgedrückt) und damit sind vermutlich Hormonspritzen gemeint. Was sie aber dabei belässt und auf seinen irritierten Blick nicht eingeht.

Sehr angehnehm und kultiviert, wie das Thema nebensächlich und charmant behandelt wird. Erinnert mich daran, wie ich als Kind Travestie-Shows sah (im TV! ;)) und mit "ihnen umging". Ganz ohne Aufklärungsbelehrung verstand ich, was das ist (hab sicher auch die eine oder andere Frage gestellt, erinnere mich aber nicht dran, war also wohl kein Drama).
Film ist aber ansonsten bisschen langatmig (auch eher schwach als Krimi), hab nur wegen der Darsteller bis zum Ende geschaut.

Erinnert sich noch jemand an Mrs Doubtfire?

Wo sind sie nur hin, die guten alten Transen Männer in Frauenklamotten, die man mit Kindern jederzeit bedenkenlos alleine gelassen hätte?

ok, das war jetzt auch meine wöchentliche TransDosis, bin schon wieder total erschöpft davon und brauche Pause. ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 24. März 2023, 23:37:35
Zitat von: zimtspinne am 24. März 2023, 18:22:56Faszinierend fand ich übrigens, wie sie zwischen männlich und weiblich hin und her switcht (Lady Chablis).
Innerhalb einer einzigen Szene wird sie von der feminin wirkenden Dragqueen zum Mann, und das beinhaltet nicht nur die Stimme, sondern auch die feineren Nuancen wie Stimmmelodie, die Gestik, Mimik und das gesamte Verhaltensrepertoire/Vokabular.
...

Erinnert sich noch jemand an Mrs Doubtfire?

Ja, aber vor allem an Zelig.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. März 2023, 08:32:18
Zitat von: Typee am 24. März 2023, 23:37:35Ja, aber vor allem an Zelig.


kannte ich noch gar nicht, danke, kommt mal auf meine Liste.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. März 2023, 11:35:44
ZitatDie Bundesregierung hat bei dem von der Koalition geplanten Selbstbestimmungsgesetz zur vereinfachten Änderung von amtlichem Geschlechtseintrag und Vornamen eine Einigung erzielt. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sollen trans, intergeschlechtliche und nicht binäre Menschen nur noch eine einfache Selbstauskunft beim Standesamt abgeben müssen, wenn sie den Vornamen oder den Geschlechtseintrag im Personenstandsregister ändern wollen.
[...]
Die nun erzielte Einigung zwischen dem Bundesfamilien- und dem Bundesjustizministerium sieht dem Bericht zufolge unter anderem vor, dass bei Minderjährigen unter 14 Jahren nur die Sorgeberechtigten eine Korrektur des Personenstands beantragen können. Bei über 14-Jährigen und im Falle eines Konflikts mit den Eltern soll ein Gericht entscheiden, wenn das Kindeswohl gefährdet ist. Der SZ zufolge ist zudem eine Art Bedenkzeit vorgesehen. Erst drei Monate nach dem Antrag auf Geschlechtsänderung beim Standesamt soll die Entscheidung tatsächlich wirksam werden. Eine erneute Änderung des Geschlechtseintrags soll frühestens nach einem Jahr möglich sein.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/selbstbestimmungsgesetz-transsexuellengesetz-einigung-koalition
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. März 2023, 16:39:15
Fundstück der Woche. Robin DiAngelo, Autorin von "White Fragility" und "Nice Racism" ist FÜR (https://twitter.com/realchrisrufo/status/1637786848331177984) die Rassentrennung.

Kommentar von Jerry Conye (https://whyevolutionistrue.com/2023/03/25/saturday-hili-dialogue-424/):
ZitatThe famous author of White Fragility has spent years arguing the case for racial segregation, but now people are starting to notice how creepy it is. Here's this week's installment from DiAngelo: "I'm a big believer in affinity space, in affinity work. I think people of color need to get away from white people and have some community with each other." She's asserting that it can be damaging for black people to be around white people all the time, especially during hard conversations. Reminder: DiAngelo is white. Imagine for a second that these exact words were said by a white conservative.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. März 2023, 12:03:27
Zitat von: RPGNo1 am 25. März 2023, 11:35:44https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/selbstbestimmungsgesetz-transsexuellengesetz-einigung-koalition
Redaktioneller Kahlschlag -- mehr als die Hälfte aller Kommentare wurden gelöscht.

Habe ich so selbst bei der löschfreudigen Zeit noch nicht gesehen.

Sind wohl ein paar TERF- und TURD-Kolonnen durchmarodiert.

----------------

zu
Robin J. DiAngelo (* 8. September 1956[1] in San Jose), die
Zitat[...]eine amerikanische Soziologin, Beraterin und antirassistische Aktivistin ist, die sich im Wesentlichen mit dem Konzept des ,,Weißseins" beschäftigt, das sie mitverwirklicht hat.[2][3] [..]

https://de.wikipedia.org/wiki/Robin_DiAngelo:

Man sollte solche Figuren wirklich konsequent ignorieren und dazu beitragen, deren Diebstahl von Zeit und Raum nicht zu unterstützen, sondern wirksam einzudämmen, indem man nichts anklickt und liest, das sich mit ihrer Person befasst.
Gerade klaut das Weib mir wertvolle Lebenszeit.... ich möchte das nicht.
Die lebt genau von sowas, diese parasitäre Lebensform. Husch, weg damit aus meinem Dunstkreis.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. März 2023, 12:32:02
Zitat von: zimtspinne am 26. März 2023, 12:03:27Redaktioneller Kahlschlag -- mehr als die Hälfte aller Kommentare wurden gelöscht.
Man muß die Widersprüche einfach konsequent ignorieren wegdenken, dann ist die Sache logisch. Einfach an eine Frau denken, wenn eine bärtige Lady vor einem steht. Alles nur Konstruktion, gesetzlich verankert.

ZitatMan sollte solche Figuren wirklich konsequent ignorieren und dazu beitragen, deren Diebstahl von Zeit und Raum nicht zu unterstützen, sondern wirksam einzudämmen, indem man nichts anklickt und liest
Gut, das mache ich auch, muss mir ja nicht am So. die volle Dosis geben ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. März 2023, 13:10:01
Gut, ignorieren funktioniert bei mir leider nicht. Via Twitter bei mir reingeflattert.

ZitatStichwort Familienrecht: So hat zum Beispiel die Mutter eines Kindes automatisch das Sorgerecht, wenn die Eltern nicht verheiratet sind. Was, wenn der Vater in einem Sorgerechtsstreit seinen Geschlechtseintrag wechselt und so ebenfalls zur ,,Mutter" wird? Stichwort Arbeitsschutz: Für Frauen und Männer, die an ihrem Arbeitsplatz Radioaktivität ausgesetzt sind, gelten unterschiedliche Grenzwerte. Das macht Sinn, weil Männer lebenslang immer neue Spermien produzieren, während die Eizellen der Frau von Geburt an angelegt sind. Strahlenbelastung wirkt sich also völlig unterschiedlich aus, unabhängig davon, wie sich Mann oder Frau ,,definiert". Stichwort Strafvollzug: Biologische Männer, die sich ,,als Frau definieren", würden im Frauentrakt untergebracht. Strafverteidiger warnen vor der enormen Missbrauchsgefahr durch Sexualstraftäter, für die es im Ausland schon zahlreiche Beispiele gibt.
https://www.emma.de/artikel/so-ein-selbstbestimmungsgesetz-waere-verfassungswiedrig-340121

Tja, jetzt muss man schon Emma lesen, um Widersprüche zu finden :o
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 26. März 2023, 14:05:35
Zitat von: eLender am 26. März 2023, 12:32:02Gut, das mache ich auch, muss mir ja nicht am So. die volle Dosis geben ::)
Zitat von: eLender am 26. März 2023, 13:10:01Gut, ignorieren funktioniert bei mir leider nicht. Via Twitter bei mir reingeflattert.

Ich schütze mich und meine Lebenszeit dadurch, dass ich in aller Regel nur in diesem Forum den bereits gefilterten Wahnsinn lese.

Ich käme sonst aus einer schlechten Laune gar nicht mehr heraus.  ::)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. März 2023, 15:14:49
Zitat von: eLender am 26. März 2023, 13:10:01Tja, jetzt muss man schon Emma lesen, um Widersprüche zu finden :o

Diese Thema ist tatäschlich einer der wenigen Fälle, wo ich Artikel in der Emma lese und auch Alice Schwarzers Einstellung verstehe (so wenig ich ihr sonst zustimme).

Apropos: Hat noch jemand diese Nachricht mitbekommen?
ZitatDas Landgericht Frankfurt hat mit einer einstweiligen Verfügung entschieden, dass die trans Frau Janka Kluge in einem Blogartikel des Verlagsunternehmens Rome-Medien GmbH nicht als Mann bezeichnet werden darf. Das teilte Kluges Anwalt Jasper Prigge auf der Website seiner Kanzlei mit. An der Spitze des Verlags steht Ex‑,,Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt. Erstmals verbiete damit ein Landgericht mit dem Mittel einer einstweiligen Verfügung ,,das Misgendern einer trans Frau", so Prigge in der Mitteilung.
https://www.rnd.de/medien/julian-reichelt-unternehmen-darf-trans-frau-nicht-mann-nennen-Q5LWV3UTLNFWHABFFTL2SHIGOY.html

Wie ich auf die Schnelle mitbekommen habe, sollen verschieden Juristen ob dieses Urteils die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen haben. Wenn zum SBG dann noch die Ergänzungen mit angedrohten Strafen beim Misgendering kommen sollten, wie es in der Koalition diskutiert wird, dann wird erst Recht die Hölle los sein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. März 2023, 16:05:57
Zitat von: RPGNo1 am 26. März 2023, 15:14:49Wie ich auf die Schnelle mitbekommen habe, sollen verschieden Juristen ob dieses Urteils die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen haben. Wenn zum SBG dann noch die Ergänzungen mit angedrohten Strafen beim Misgendering kommen sollten, wie es in der Koalition diskutiert wird, dann wird erst Recht die Hölle los sein.

Zu einer Missbrauchsgefahr haben sich einige (u.a. Srafrechtsexperten) bereits geäußert, in Bezug auf JVAs oder Entziehung einer zivilrechtlichen Verfolgung durch die geänderte Identität.
Experten, die geübt sind im Umgang mit Menschen, die jedes Schlupfloch/Lücke im System nutzen. Das kann ein pflichtbewusster, gesetzestreuer Wurm oder Wurmin womöglich gar nicht einschätzen und beurteilen.  ;)

Die Befürworter der Self-ID (Transaktivisten mit eigener Agenda ausgeklammert) haben die geschlechtsdysphorischen Menschen im Blick, die es ihrer Meinung nach auch ohne rechtliche Hürden schwer genug haben, mit Ausgrenzung kämpfen und Diskriminierung ausgesetzt sind.

Um diese geht es in den aufgeheizten Terf-Debatten aber gerade nicht, sondern um die Gefahr eines Missbrauchs einerseits und um mögliche Zielkonflikte bezogen auf den Schutz von Frauen andererseits.

Für mich setzt das voraus, dass im Rahmen des weiteren Gesetzgebungsverfahrens nicht Befürchtungen weggewischt werden mit Sprüchen wie "Transfrauen sind Frauen" oder durch die Erklärung männlicher Geschlechtsorgane zu weiblichen.

Ein Blick auf Janka Kluge (mehr gibts heute nicht, Selbstschutz) genügt und man weiß bereits, mit welcher Gattung lauthals blökender Männchen (gewohnt, viel Raum einzunehmen als Mann) Wesen man vor sich hat. Das Übliche halt aus der Transfrauenaktivistenszene.

https://twitter.com/JankaKluge/status/1639962538136727556?cxt=HHwWiMCzqarPqMItAAAA

Wie wärs denn mal mit Lachen? Ich finde das ja schon schön flachwitzig  8)


Hier noch ein Beispiel, wie aggro Kluge agiert:

https://twitter.com/udovetter/status/1639252776931983360

Patzig, unverschämt, und aggressiv fordernd, wie die typische Transaktivistin leibt und lebt.
Hätte ich mit sowas im Alltag zu tun, würde ich einen größtmöglichen Bogen drumherum machen und jede direkte Kommunikation vermeiden. Unsympathischer Mensch halt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. März 2023, 17:27:22
Zitat von: RPGNo1 am 26. März 2023, 15:14:49Wenn zum SBG dann noch die Ergänzungen mit angedrohten Strafen beim Misgendering kommen sollten...

Das ist das geplante Offenbarungsverbot, das sehr weitreichend ist. Ein philosophischer Kommentar zur staatlich geförderten Biographie... ähm ...Auslöschung.

ZitatNur: Warum soll man das nicht zeigen dürfen? Trans heißt doch ,,hinüber". Zur Identität von Transpersonen gehört ihr Übergang; damit freilich auch, was sie zu ihm getrieben hat, was sie vorher waren, wovon sie sich bedrückt fühlten und sich mehr oder weniger emanzipiert haben. Ohne dies Vorher kein Trans. Die Betroffenen müssen lernen, dazu zu stehen. Die Gesellschaft wiederum muss Empathie für diesen Übergang lernen, was sie allerdings nur kann, wenn seine Vorgeschichte nicht ausgeklammert wird.
Genau das aber tut das neue Selbstbestimmungsgesetz. Es proklamiert ein ,,sanktionsbewehrtes Offenbarungsverbot". Der ,,frühere Geschlechtseintrag", so der weitgehend gesetzesreife Formulierungsstand, darf ,,ohne Zustimmung der Antrag stellenden Person nicht offenbart oder ausgeforscht werden". ,,Staatliche und nichtstaatliche Stellen haben Hinweise auf die früher geführten Vornamen, den früher geführten Nachnamen und die frühere Geschlechtszuordnung zu löschen." Die ,,amtlichen Dokumente, Zeugnisse aus früheren Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen und sonstigen relevanten Dokumente sind [. . .] mit ursprünglichem Ausstellungsdatum neu auszustellen." Und das zur Not alle Jahre wieder.
Hier erst zeigt sich die ganze Tragweite der neuen Realitätsdoktrin. Sobald der Übergang einer Person ins andere Geschlecht aktenkundig ist, wird so getan, als hätte es ihn nie gegeben, als wäre die betreffende Person immer schon die gewesen, zu der sie sich jetzt deklariert hat. Die Geburtsurkunde, die Schul- und Ausbildungszeugnisse der Hella Müller dürfen nicht existiert haben, seit sie beschlossen hat, Heinz Müller zu sein. Behörden sollen per Gesetz zur nachträglichen Urkundenfälschung angehalten, Zuwiderhandlungen mit erheblichen Bußgeldern geahndet werden.
Das ist ungeheuerlich. Transpersonen sollen nur dadurch ausreichend zu schützen sein, dass ihr Trans-Sein verleugnet wird. Faktisch wird damit lediglich ihr unverwechselbar Besonderes ausgeblendet. Das Offenbarungsverbot unterzieht sie der Zwangsangleichung an alle, die nicht trans sind. Es ist transfeindlich. Im Namen hauchzarter Geschlechtersensibilität verlangt es ausdrückliche Geschichtsfälschung. Auf dem Gebiet der Sexualität probt es ein Realitäts- und Wahrheitsverständnis, das von dem autoritärer Regime nicht unterscheidbar ist. Es gehört gekippt.
https://archive.ph/rnrE1

Man sollte das auf alle Lebensbereiche erweitern, dann wäre ich endlich mein Vorstrafenregister los ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 26. März 2023, 18:10:27
Zitat von: eLender am 26. März 2023, 17:27:22
Zitat von: RPGNo1 am 26. März 2023, 15:14:49Wenn zum SBG dann noch die Ergänzungen mit angedrohten Strafen beim Misgendering kommen sollten...

Das ist das geplante Offenbarungsverbot, das sehr weitreichend ist. Ein philosophischer Kommentar zur staatlich geförderten Biographie... ähm ...Auslöschung.

ZitatNur: Warum soll man das nicht zeigen dürfen? Trans heißt doch ,,hinüber". Zur Identität von Transpersonen gehört ihr Übergang; damit freilich auch, was sie zu ihm getrieben hat, was sie vorher waren, wovon sie sich bedrückt fühlten und sich mehr oder weniger emanzipiert haben. Ohne dies Vorher kein Trans. Die Betroffenen müssen lernen, dazu zu stehen. Die Gesellschaft wiederum muss Empathie für diesen Übergang lernen, was sie allerdings nur kann, wenn seine Vorgeschichte nicht ausgeklammert wird.
Genau das aber tut das neue Selbstbestimmungsgesetz. Es proklamiert ein ,,sanktionsbewehrtes Offenbarungsverbot". Der ,,frühere Geschlechtseintrag", so der weitgehend gesetzesreife Formulierungsstand, darf ,,ohne Zustimmung der Antrag stellenden Person nicht offenbart oder ausgeforscht werden". ,,Staatliche und nichtstaatliche Stellen haben Hinweise auf die früher geführten Vornamen, den früher geführten Nachnamen und die frühere Geschlechtszuordnung zu löschen." Die ,,amtlichen Dokumente, Zeugnisse aus früheren Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen und sonstigen relevanten Dokumente sind [. . .] mit ursprünglichem Ausstellungsdatum neu auszustellen." Und das zur Not alle Jahre wieder.
Hier erst zeigt sich die ganze Tragweite der neuen Realitätsdoktrin. Sobald der Übergang einer Person ins andere Geschlecht aktenkundig ist, wird so getan, als hätte es ihn nie gegeben, als wäre die betreffende Person immer schon die gewesen, zu der sie sich jetzt deklariert hat. Die Geburtsurkunde, die Schul- und Ausbildungszeugnisse der Hella Müller dürfen nicht existiert haben, seit sie beschlossen hat, Heinz Müller zu sein. Behörden sollen per Gesetz zur nachträglichen Urkundenfälschung angehalten, Zuwiderhandlungen mit erheblichen Bußgeldern geahndet werden.
Das ist ungeheuerlich. Transpersonen sollen nur dadurch ausreichend zu schützen sein, dass ihr Trans-Sein verleugnet wird. Faktisch wird damit lediglich ihr unverwechselbar Besonderes ausgeblendet. Das Offenbarungsverbot unterzieht sie der Zwangsangleichung an alle, die nicht trans sind. Es ist transfeindlich. Im Namen hauchzarter Geschlechtersensibilität verlangt es ausdrückliche Geschichtsfälschung. Auf dem Gebiet der Sexualität probt es ein Realitäts- und Wahrheitsverständnis, das von dem autoritärer Regime nicht unterscheidbar ist. Es gehört gekippt.
https://archive.ph/rnrE1

Man sollte das auf alle Lebensbereiche erweitern, dann wäre ich endlich mein Vorstrafenregister los ::)

A propos Vorstrafenregister: muss das Bundeszentralregister auch die Vorstrafenregister umschreiben? Das Verkehrszentralregister alle gesammelten Punkte umbuchen? Die - öffentlichen! - Handels- und Vereinsregister alle früheren Eintragungen umrubeln, dito alle Grundbücher sämtliche früheren Eintragungen umschreiben (und alle alten Eintragungen nicht nur durchstreichen - wie es die Grundbücher und Register bisher gehalten haben - sondern unidentifizierbar machen!)? Das kann doch nicht im Ernst Gesetz werden sollen, nicht zu so einem marginalen Zweck.

Ich glaube es geht los.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. März 2023, 20:20:17
Zitat von: Typee am 26. März 2023, 18:10:27Ich glaube es geht los.
Nuja, man muss das dann halt konsequent durchziehen. Es gibt ja auch "konkurrierende" Regelungen, etwa beim Sport. Wenn die internationalen Verbände männliche bestimmte Transpersonen von Wettkämpfen ausschließen, dann würde das auch gegen das Selbstbestimmungsrecht verstoßen. Einen Test auf das biol. Geschlecht, mit dem man überhaupt nur in einer Geschlechtsklasse antreten darf (es gibt verschiedene Ansätze, aber sie offenbaren das biologische Geschlecht ziemlich genau) wäre mit einem Offenbarungsverbot auch nicht mehr erlaubt. Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, wie man das real regeln will.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. März 2023, 20:21:39
@ Typee

Hätten wird das Gesetz bereits, wäre es gar nicht erlaubt, sich oder anderen solche Fragen zu stellen. Jede/r, der will, darf das, Verstöße sind bußgeldbewehrt. Das gilt auch fürs Private.

Warum also meint der Gesetzgeber, eine Missbrauchsgefahr sei nicht realistisch?
Tatsächlich beinhaltet jedes Recht eine Missbrauchsgefahr und es stellt sich immer die Frage, wie das Risiko minimiert werden kann und in welchem Verhältnis der Aufwand hierbei zum Erfolg steht.

Da die Änderung des Personenstandes an gar keine Hürden mehr gebunden ist, geht man also von einer gegen null gehenden Gefahr aus und so findet sich auf der Seite des Bundesministeriums für Justiz der Hinweis:
"Das Selbstbestimmungsgesetz ändert nichts an der bestehenden Praxis in Frauenschutzräumen." (https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gleichgeschlechtliche-lebensweisen-geschlechtsidentitaet/fragen-und-antworten-zum-selbstbestimmungsgesetz-199332)

So so. Hier sollte man vielleicht die eigenen Aktivisten entsprechend informieren, nachdem die gängige Antwort auf Fragen zu den Umkleide- und Duschräumen lautet: Transfrauen sind Frauen. Sie gehen in die Umkleide für Frauen.

Nun soll aber das Selbstbestimmungsgesetz gar nichts an der Praxis ändern. Praxis jetzt ist aber: Personenstandsänderungen für Transsexuelle, die seit Jahren 'unter Zwang' stehen, begutachtet und operiert sind.
Nach dem neuen Gesetz: Alle, die wollen und deshalb beim Standesamt waren.

Wie kann sich unter diesen (Nicht-)Voraussetzungen nichts an der Praxis ändern?
Aus den eigenen Reihen: Tessa Ganserer, die stolz mit einem Männerkörper als lesbische Frau in der Frauensauna sitzt und das auf Instagram feiern lässt. Mehr als die Hälfte der Frauenhäuser stehen Transsexuellen offen (wir erinnern uns: operiert und begutachtet). Das muss dann zwangsläufig für die selbst ernannten Frauen auch gelten.

Wenn der Gesetzgeber im Zuge einer Gesetzesänderung meint, es ändere sich nichts, obwohl genau dieses Gesetz alles ändert – muss er sich fragen lassen, ob er eigentlich weiß, was er da tut und setzt sich dem Vorwurf der Unredlichkeit aus.

Lt Umfragen soll rund ein Drittel für die Reform sein, ein Drittel dagegen, der Rest unentschlossen. Ich bin einigermaßen davon überzeugt, dass zwei Drittel dagegen wären, wenn sie wüssten, worum es hier geht. So wie ich früher auch, lehnen sich viele zurück im Glauben, das betreffe sie selbst nicht. Männer können sich das leisten, Frauen nicht.

Man (Frau!) kann sich das ja praktisch mal vorstellen:
Ich sehe vor mir einen Mann im Rock.
Das kann sein:
-  Ein Mann aus dem Travestiebereich
-  Ein Transsexueller mit mehr oder weniger abgeschlossener Angleichung
-  Ein Karnevalsfreund
-  Ein Mann, der seinen Fetisch auslebt
-  Ein Exhibitionist
-  Ein Crossdresser
-  Eine Transfrau

Wie soll ich wissen, was davon zutrifft? Ich sehe es nicht. So wie ein Mann die Wahrnehmung hat, Frau zu sein, habe ich die Wahrnehmung, vor mir steht ein Mann.
Denn was er auf jeden Fall ist: Ein biologischer Mann. Und das betrifft dann alle.

Warum brauchen wir Schutzräume? Weil die Welt durch Männergewalt ein gefährlicher Ort ist. Es wird auch nicht diskutiert, dass Schutzräume überflüssig sind, weil nicht alle Männer Vergewaltiger sind. Möchte ich aber auch in Zukunft keinen Penis in der Umkleide sehen, muss ich künftig – fernbleiben, kurz: Frauen und Mädchen zeigen Meideverhalten.

Beispiel die progressiven Unisex-WC in UK, auf die man hierzulande auch ganz heiß ist. Berlin hat sie bereits und in weiteren Städdten sind sie fest eingeplant für neue Bauvorhaben:

https://www.schwulissimo.de/neuigkeiten/proteste-britischen-schulen-schueler-wollen-keine-unisex-toiletten

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. März 2023, 20:45:14
Habe noch was zu den JVA gefunden, recht aktuell:

https://www.dailymail.co.uk/news/article-11492797/Four-10-transgender-criminals-prison-guilty-sex-crimes-new-data-shows.html
Es gibt auch eine Studie dazu, mit Datenmaterial zur Zunahme sexueller Übergriffe in Frauen(schutz)räumen, die muss ich aber erstmal lesen.

Die Forderungen an den Gesetzgeber sollten also sein, nicht einfach alle geäußerten Bedenken als absurde und irrationale Ängste wegzufegen/lächerlich zu machen (und Fragesteller in rechte Ecken zu stellen), sondern den Bürgern zu erklären, durch welche konkreten Maßnahmen diese ausgeräumt werden.

Es wird behauptet, es ändere sich nichts bezogen auf Schutzräume für Frauen. Wodurch konkret wird das gewährleistet?

Es wird behauptet, es bestehe keine Missbrauchsgefahr. Welchen Erfahrungswerten liegt diese Annahme zugrunde? Ein Blick in andere Staaten mit ähnlicher Gesetzgebung belegt das genaue Gegenteil.
Was soll in Deutschland anders geregelt werden? Wurden Strafrechtler als Experten beigezogen? Wie schätzen diese die Missbrauchsgefahr ein? Wie wird gewährleistet, dass polizeiliche Kriminalstatistiken nicht verfälscht werden, nachdem hiervon zB auch Präventationsmaßnahmen mit entsprechender Finanzierung abhängen?

Das nicht definierbare Gefühl, das dazu führt, nicht mehr hinterfragen zu dürfen, welches biologische Geschlecht ein Mensch hat, weil es keine Definition mehr gibt, soll aber jetzt wiederum zu rechtlichen Folgen führen, da eine Vielzahl gesetzlicher Regelungen an das Geschlecht geknüpft sind.

Und genau da liegt das Problem. Das eigene Gefühl ist dann das Maß der Dinge für alle. Nicht nur staatliche Stellen sind daran gebunden, auch für Private ist das dann bußgeldbewehrt.

Die bisher vorliegenden Eckpunkte zum Selbstbestimmungsgesetz schrauben die erforderlichen Selbstauskünfte und die medizinische Kontrolle auf quasi NULL herunter. Die Missbrauchsgefahr ist dadurch einfach zu groß. Dabei kann sie leicht aus der Welt geschaffen werden, indem man vernünftige Anforderungen stellt, die auf die Interessen der anderen, potenziell beeinträchtigten Menschen Rücksicht nehmen – also Frauen, Kinder und Jugendliche.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. März 2023, 21:46:18
Zitat von: zimtspinne am 26. März 2023, 20:45:14weil es keine Definition mehr gibt
Es gibt keine objektiven Kriterien und auch keine Hürden, die sich an den objektiven Kriterien orientiert, mehr. Es gab beim TSG (das durch das SBG ersetzt werden soll) zumindest noch die Hürden, die einen Missbrauch sehr unwahrscheinlich gemacht haben. Man wird jetzt einfach mehr Transfrauen haben, die weiterhin sehr männlich auftreten. Diese können sich dann durch das Offenbarungsverbot auch erheblich leichter missbräuchlich verhalten. Das scheint man tatsächlich bewusst in Kauf zu nehmen, als hinzunehmenden Kollateralschaden :o
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 27. März 2023, 19:55:22
Zitat von: zimtspinne am 26. März 2023, 20:21:39@ Typee

Hätten wird das Gesetz bereits, wäre es gar nicht erlaubt, sich oder anderen solche Fragen zu stellen. Jede/r, der will, darf das, Verstöße sind bußgeldbewehrt. Das gilt auch fürs Private.

...

Wenn ich mir das durch den Kopf gehen lasse, ist die genannte Regelung so widersprüchlich, dass sie gar nicht sinnvoll praktizierbar ist. Einem normkonform ohne erkennbaren Anlass und nur aus Tarnungsgründen neu erstellten Grundbuchblatt sieht doch ein Blinder mit 'nem Krückstock an, was da verändert wurde. Gerade weil in der Rubrik über den Grund der Änderung nichts steht.  :o
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. März 2023, 04:22:28
Zitat von: Typee am 27. März 2023, 19:55:22
Zitat von: zimtspinne am 26. März 2023, 20:21:39@ Typee

Hätten wird das Gesetz bereits, wäre es gar nicht erlaubt, sich oder anderen solche Fragen zu stellen. Jede/r, der will, darf das, Verstöße sind bußgeldbewehrt. Das gilt auch fürs Private.

...

Wenn ich mir das durch den Kopf gehen lasse, ist die genannte Regelung so widersprüchlich, dass sie gar nicht sinnvoll praktizierbar ist. Einem normkonform ohne erkennbaren Anlass und nur aus Tarnungsgründen neu erstellten Grundbuchblatt sieht doch ein Blinder mit 'nem Krückstock an, was da verändert wurde. Gerade weil in der Rubrik über den Grund der Änderung nichts steht.  :o


Wer mal umgezogen ist, ohne Postnachsendeantrag, weil ja heute eh das meiste nicht mehr über Schneckenpost läuft, weiß, wie leicht man vergisst, wo man überall an Adressänderung denken muss.
So, wie einige Transe drauf sind, würden die auch ausrasten, wenn sie von ihrem Weindealer misgendert werden, weil sie versäumten, dort die Geschlechtsumwandlung^^ anzugeben. Das läuft ja nicht automatisch, so weit vernetzt ist die Welt dann doch noch nicht.

Niemals werde ich verstehen, warum rückwirkend bis zur Geburt und am liebsten wohl noch vorgeburtlich (Ultraschallbilder mit Geschlechtszuweisung°!°) alles geändert werden muss, wo dort die Änderung doch noch gar nicht bestand.

Das ist jenseits jeder Logik und Nachvollziehbarkeit.

Auch bei Adoptionen wird das nicht gemacht oder bei allgemeinen Namensänderungen.
Ich bin nicht mal sicher, ob bei Kronzeugen im Zeugenschutz mit neuer Identität die gesamte biografische Dokumentation bis zur Geburtsurkunde zurückabgewickelt und neu aufgesetzt wird. Wäre möglich, denke aber, es geht eher nicht um die Auslöschung der Vergangenheit, die ist ja eh bekannt (im Prozess wird ja noch die alte Idendität gebraucht und genutzt), sondern entscheidend ist dort das Kappen aller Verbindungen zur alten Identität.

Wer da noch behauptet, das sei nicht hochgradig verhaltensgestört, einen Teil, oft sogar den Großteil seines Lebens "auszulöschen", tabuisieren, verschleiern, verleugnen oder verändern (indem womöglich behauptet wird, schon immer eine Frau gewesen zu sein), der hat selbst einen Dachschaden.
Sowas würde ich als Psycho nicht unterstützen, sondern vermitteln: Komm mal klar und ins Reine mit dir selber, dann hast du das auch nicht nötig, sondern beziehst deine Vergangenheit in dein Leben ein als Teil von dir, der auch immer und ewig zu dir und deinem Leben gehören wird.

Nicht normal, sowas.

Es ist ja total in Ordnung, nicht mit jedem über alles sprechen zu wollen, man muss auch nicht alles outen, was eigenes Leben und Vergengenheit betrifft - was die Transen (vor allem die TRansfrauen fallen halt wieder damit auf, die Gröler) da machen, finde ich nicht gesund und erstrebenswert.

Damit pathologisieren und stigmatisieren sie sich im Grunde selbst.

Selbstbewusst und angemessen offen damit umgehen, würde nicht nur viel sympathischer auf andere wirken, sondern eben auch 'gesünder'. Wer sich bzw einen Teil seiner Identität, seines Lebens, seiner Vergangenheit einfach nur totschweigen und übertünchen möchte, der sollte damit in Behandlung gehen.
Das scheint aber nicht Teil der therapeutischen Arbeit zu sein bei dieser Störung... ähm diesem Lebensmodell. Lieber wird in den sozialen Medien rumgekotzt, gedroht, eine Gruppe um sich geschart, mit der gemeinsam gehetzt und provoziert wird.
Man (ich) möchte mit solchen Gestalten nichts zu tun haben, die sind trans-toxisch sozusagen. ;/

Wie gut, dass es ein paar Transmenschen gibt, die das anders handhaben. Man versteht sie und das ganze Thema dadurch auch viel besser (soweit das möglich ist).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. März 2023, 07:02:24
Zitat von: zimtspinne am 28. März 2023, 04:22:28Selbstbewusst und angemessen offen damit umgehen, würde nicht nur viel sympathischer auf andere wirken, sondern eben auch 'gesünder'. Wer sich bzw einen Teil seiner Identität, seines Lebens, seiner Vergangenheit einfach nur totschweigen und übertünchen möchte, der sollte damit in Behandlung gehen.

Aber dennoch gibt seitens einiger Personen ein geradezu religiös anmutende Riten und Kulthandlungen um das sog. Deadnaming (https://de.wikipedia.org/wiki/Deadnaming). Das nimmt dann teils so absurde Formen an, dass z.B. bei Filmen, in denen die Schauspielerin x vor ihrer Geschlechtsanpassung gespielt hat, nun der neue (männliche) Name als Darsteller genannt werden soll, obwohl dies faktisch inkorrekt ist. Meines Wissens nach wurde dieses Thema im Fall Elliot Page intensiv in den Medien diskutiert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. März 2023, 17:06:39
Nach Roald Dahl erwischt es nun auch Agatha Christie.

ZitatDie Neuausgaben einiger der bekanntesten Werke von Agatha Christie sind nicht mehr in der Originalfassung erhältlich. Der Verlag hat ganze Passagen geändert.

https://www.t-online.de/unterhaltung/literatur/id_100151264/agatha-christie-miss-marple-kultkrimis-werden-ueberarbeitet.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. März 2023, 17:21:24
Buh! Ist ja ekelhaft, widerlich, Pest, Cholera und Kakerlaken zusammen.

Hab mir neulich mal wieder "Zehn kleine Negerlein" angesehen, läuft unter diesem Titel bei prime. Es gibt ja unendlich viele Versionen (auch sensitivierte), das war jedenfalls eine Urversion in schwarzweiß.

Gut, dass ich alles schon gelesen habe von ihr.

"ganze Passagen geändert"  -- man möchte das kaum glauben. Wird von Krimifans natürlich boykottiert, da spreche ich für alle, die ich kenne. :)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 28. März 2023, 17:30:54
Es wäre wesentlich konsequenter, diese Bücher gar nicht mehr zu verlegen, als sie von Stümpern verschandeln zu lassen.
Gibt es denn wenigstens einen Hinweis als Vorwort, o.ä, dass der Text "angepasst" wurde?
Außerdem finde ich es unerträglich anmaßend, wenn mir ein Verlag vorschreiben will, was mir zuzumuten ist.
Trauen diese überheblichen A*schlöcher ihren Kunden nicht zu, das selber zu entscheiden?
Von mir aus soll es Schneeflöckchenvarianten der Bücher geben, aber die Originale in den Schubladen
verschwinden zu lasssen, ist eine bodenlose Unverschämtheit.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. März 2023, 17:45:45
Zitat von: RPGNo1 am 28. März 2023, 07:02:24Aber dennoch gibt seitens einiger Personen ein geradezu religiös anmutende Riten und Kulthandlungen um das sog. Deadnaming (https://de.wikipedia.org/wiki/Deadnaming). Das nimmt dann teils so absurde Formen an, dass z.B. bei Filmen, in denen die Schauspielerin x vor ihrer Geschlechtsanpassung gespielt hat, nun der neue (männliche) Name als Darsteller genannt werden soll, obwohl dies faktisch inkorrekt ist. Meines Wissens nach wurde dieses Thema im Fall Elliot Page intensiv in den Medien diskutiert.

Neu ist das übrigens nicht, nur in den Details wird sich einiges ändern und das wurde ja auch schon umgesetzt in einigen Fällen.

https://ggr-law.com/google-name-transsexuell-anzeige/

Kann mir mal jm diesen kauderwelchschen Satz (sogar für Juristerei, die klingt zwar manchmal schräg, ist aber meist inhaltlich verständlich) in leichte Sprache übersetzen?

ZitatEin solcher klar erkennbarer Rechtsverstoß ist mit dem Verstoß gegen das Offenbarungsverbot zweifelsohne gegeben. Der Fall fällt der Ansicht unserer Kanzlei nach darüber hinaus sogar in den Bereich der Fälle, die der BGH als Musterbeispiele für klare Rechtsverstöße aufgelistet hat: Nach einer Namensänderung hat die Öffentlichkeit durch Zeitablauf jegliches Informationsinteresse daran verloren, wie die Person sich einmal nennen musste.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 28. März 2023, 18:13:03
Weils jemand auf Psiram-Twitter verlinkt hat, hier nochmal. Ein Podcast zum Thema hier. Man kann erkennen, dass sich der Podcaster (Vorpolitisch) auch in anderen Sendungen mit dem Thema beschäftigt hat. Man sehe selbst (Mann, meine Liste wird immer länger, meine Lebenszeit wird nicht reichen, mir das alles in die Sensorik zu ziehen :'( )

ZitatHeute: Canan Topcu, Autorin von "Nicht mein Antirassismus - Warum wir einander zuhören sollten, statt uns gegenseitig den Mund zu verbieten. Eine Ermutigung."
https://www.podbean.com/media/share/pb-afx4g-13be3a6
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 28. März 2023, 20:01:03
Zitat von: HAL9000 am 28. März 2023, 17:30:54Es wäre wesentlich konsequenter, diese Bücher gar nicht mehr zu verlegen, als sie von Stümpern verschandeln zu lassen.
Gibt es denn wenigstens einen Hinweis als Vorwort, o.ä, dass der Text "angepasst" wurde?
Außerdem finde ich es unerträglich anmaßend, wenn mir ein Verlag vorschreiben will, was mir zuzumuten ist.
Trauen diese überheblichen A*schlöcher ihren Kunden nicht zu, das selber zu entscheiden?
Von mir aus soll es Schneeflöckchenvarianten der Bücher geben, aber die Originale in den Schubladen
verschwinden zu lasssen, ist eine bodenlose Unverschämtheit.

Ich finde sowas auch eine Frechheit. Bei allgemeinem Kulturgut wie Märchen oder Sagen hab ich nichts dagegen, sowas ist sowie so ein Flickwerk und wird seit jeher nach Belieben an Zeitgeister angepasst. Aber wäre ich Autor fände ich das zutiefst anmaßend. Wenn man's nicht mag, muss man es nicht lesen. Wenn es nicht mehr zeitgemäß ist, kann es in Vergessenheit geraten. Es steht auch jedem frei, etwas Eigenes zu schaffen. Aber einfach am Werk eines anderen herumwirtschaften...  :bash:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: pete_b am 29. März 2023, 12:17:14
Ausschluss von trans Frauen aus Frauensaunen ist rechtswidrig
ZitatZwar erlaube Paragraf 20 des AGG eine Ungleichbehandlung, wenn so dem "Bedürfnis nach Schutz der Intimsphäre oder der persönlichen Sicherheit" Rechnung getragen wird. Der Ausschluss von Männern aus Frauensaunen stellt deshalb keine Diskriminierung dar. Bei trans Frauen liege die Sache jedoch anders, so die Antidiskriminierungsstelle. Hier gehe es nicht darum, "dass ein Mann das Angebot für Frauen nutzen möchte, sondern eine Frau".
https://www.queer.de/detail.php?article_id=45106
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. März 2023, 12:47:16
Zitat von: pete_b am 29. März 2023, 12:17:14Ausschluss von trans Frauen aus Frauensaunen ist rechtswidrig

Da fehlt ein wichtiger Halbsatz: "behauptet Ferda Ataman (1)".

(1) Die zudem keine Juristin ist (im Gegensatz zu Marco Buschmann), sondern Politikwissenschaften studiert hat. Sie sollte sich also mit rechtlichen Belehrungen zurückhalten. Aber eine Schlagzeile bei queer bringt es ihr allemal ein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. März 2023, 17:26:33
Zitat von: RPGNo1 am 28. März 2023, 17:06:39Nach Roald Dahl erwischt es nun auch Agatha Christie.
Ich finde übringens schon so manche Titel der Agatha problematisch: "Mord im Orient-Express". Da steckt doch Islamophobie und Schlimmeres dahinter. Ich schlage nun vor, den Titel zeitgemäß zu gendern ändern: "Törfs im Trans-Express"

(ich übe schon mal für meinen neuen Job* als Sensitivity Reader (https://www.jetzt.de/job/gehalt-was-verdient-ein-sensitivity-reader))

Soll aber eh bald durch ne transidente PoC-KI ersetzt werden, die schreibt auch gleich die Texte (empörungsfrei) selbst
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 30. März 2023, 19:31:02
Zitat von: eLender am 30. März 2023, 17:26:33
Zitat von: RPGNo1 am 28. März 2023, 17:06:39Nach Roald Dahl erwischt es nun auch Agatha Christie.
Ich finde übringens schon so manche Titel der Agatha problematisch: "Mord im Orient-Express". Da steckt doch Islamophobie und Schlimmeres dahinter. Ich schlage nun vor, den Titel zeitgemäß zu gendern ändern: "Törfs im Trans-Express"

(ich übe schon mal für meinen neuen Job* als Sensitivity Reader (https://www.jetzt.de/job/gehalt-was-verdient-ein-sensitivity-reader))

Na, wenn schon, dann ja wohl "Törfs in der Trans Sibirischen Eisenbahn"
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 31. März 2023, 11:40:44
Sie hat queer gesagt!!einself11 (https://www.queer.de/detail.php?article_id=45134)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 31. März 2023, 12:03:58
"Man paart sich interfamiliär sowie speziesübergreifend. Mehr Regenbogen geht nicht!"

Na, damit liegt die Trampelise doch gar nicht so verquer:

Wenn ich an all die Kinks denke, Dogplay, Little/Daddy-Play.....
Pädophile und Pädophilenfreunde tauchten ja auch schon mit eigenem Regenbogenspektrum auf dem CSD auf und gehören somit ebenfalls dazu. Danke aber fast, darüber Witze zu reißen, wäre zuviel des Humors, selbst für dat Lisa.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 31. März 2023, 16:31:25
Ich weiß nicht, ob dieser Text bereits verlinkt wurde. Ich kannte ihn nicht, aber finde ihn sehr passend für unsere hiesige Diskussion.

ZitatDie antiaufklärerische Dimension linker Identitätspolitik

Immer wieder ist von einer "Identitätslinken" die Rede. Doch was ist damit genau hinsichtlich bestimmter Auffassungen gemeint und welche Positionen werden dort vertreten? Und wie steht es um deren Einstellung zu individualistischen und universalistischen Prinzipien? Antworten auf diese Fragen formuliert der Politikwissenschaftler Armin Pfahl-Traughber in zehn Thesen.

https://hans-albert-institut.de/die-antiaufklaererische-dimension-linker-identitaetspolitik
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 31. März 2023, 17:52:43
Zitat von: zimtspinne am 31. März 2023, 12:03:58Pädophile und Pädophilenfreunde tauchten ja auch schon mit eigenem Regenbogenspektrum auf dem CSD auf

Wann soll das gewesen sein?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 31. März 2023, 18:06:00
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 30. März 2023, 19:31:02Na, wenn schon, dann ja wohl "Törfs in der Trans Sibirischen Eisenbahn"
Nuja, ich übe noch. Wie wäre es damit: "Terf auf dem Nil" ?

(den ursprünglichen Titel mag ich gar nicht sagen, triggert mich zu sehr )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. April 2023, 16:28:35
Zitat von: Schwuppdiwupp am 31. März 2023, 17:52:43
Zitat von: zimtspinne am 31. März 2023, 12:03:58Pädophile und Pädophilenfreunde tauchten ja auch schon mit eigenem Regenbogenspektrum auf dem CSD auf

Wann soll das gewesen sein?


Auf dem letzten CSD sowie auch schon mal 2014.

https://www.derwesten.de/region/koelner-csd-paedophile-parade-flagge-lgbtiqa-id235947923.html

Wurde auch bei Schwulissimo -kurz- thematisiert. (https://www.schwulissimo.de/neuigkeiten/skandal-beim-koelner-csd-paedophile-laufen-mit-flagge-bei-demonstration-mit)

Dieser Abschnitt aus dem ersten link ist interessant:

ZitatDenn jetzt kam heraus, dass auch Pädophile darunter waren. Es sollen Mitglieder des Online-Portals ,,Berichterstattung und Information zu den Themen Pädophilie, Päderastie und toleranter Homosexualität" daran teilgenommen haben. Sie hissten die sogenannte MAP-Flagge (,,Minor Attracted Person"), die sechs Querstreifen in blau, gelb, weiß und rosa zeigen.

Das "Minor Attracted Person"-Ding wurde vor einigen Monaten auch mal in Ami-Nachrichten eingespielt, wo es u.a. ein Interview mit einem der Umbenennungsforderer gab. Mutig, mutig.

Wird sich natürlich nicht mal auf einem gottverlassenen Kartoffelacker am Ende der Welt durchsetzen, aber bei so günstigen Winden mal eben auf den schillernden Trans-Express aufhüpfen und gucken, was so passiert, kann ja nicht schaden.

Von "queer" wurde das übrigens bagatellisiert und runtergespielt. An sich waren es ja auch nur eine kleinere Anzahl Pädo-Fahnenschwenker, die wahrscheinlich sogar untergegangen wären (blickt eh keiner durch bei all den Flaggen und Farben), wenn sie nicht auf sich aufmerksam gemacht hätten.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 01. April 2023, 17:55:07
Dass Pädosexuelle vor Jahrzehnten versuchten, sich an die Lesben-und Schwulenbewegung dranzuhängen, ist mir wohl bekannt. Dass sie es immer noch und sogar offen versuchen, war mir dagegen neu.

Was aber auch gesagt werden muss:

ZitatKölner CSD: Veranstalter grenzt sich klar von Pädophilen ab – ,,Nicht vereinnahmen lassen"

Veranstalter der Cologne Pride, Hugo Winkels, hat dazu eine ganz klare Meinung.

,,Wir sind offen für jegliche Art der Liebe, sofern alle Einbezogenen auch selbstständig frei entscheiden können", erläutert der 54-Jährige. ,,Bei Schutzbefohlenen ist das nicht so. Deshalb liegt das Recht der Schutzbefohlenen über dem Recht der Gleichstellung."

"Queer" finde ich auch in anderen Zusammenhängen als ... grenzwertig. (Euphemismus)

Vermutlich sehen die Päderasten im Rahmen der Gender- und Transdiskussionen wieder Chancen.

Nicht nur das finde ich verheerend für die Lesben- und Schwulenbewegung. Die Regenbogenflagge mutiert mittlerweile zum Hassobjekt vor allem für die Gegner des Gendern. Wenn sich dann auch noch die Pädos dranhängen ...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. April 2023, 18:15:03
Dass die Veranstalter und --hoffentlich-- auch alle sonst an diesem Ereignis Beteiligten sich davon abgrenzen, ist aber auch das allermindeste und sollte selbstverständlich sein.

Ich bin mir nicht sicher, ob sie davon erst im Nachhinein erfuhren bzw falls nicht, diese Gruppen dann auch zum Verlassen der Veranstaltung aufgefordert wurden.
Davon habe ich nichts gelesen, wie das genau vor sich ging.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. April 2023, 18:20:47
Weil irgendwo in dem Zusammenhang auch "Krumme 13" erwähnt wurde, die wohl vor vielen Jahren mal richtig aktiv waren (nicht nur auf CSD)....
ich kam mal dazu, altes Zeugs von denen zu lesen, das sie wohl ganz öffentlich im Netz hatten als Plattform (nicht Darknet oder irgendwie versteckt, für jeden auch unregistriert lesbar laut Bekannten von mir) und dachte ja, ich verlese mich.
Hatte mich auch darüber gewundert, dass das nicht gelöscht worden war und so monatelang (jahrelang?) auffindbar gewesen war. Waren wohl andere Zeiten...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 01. April 2023, 18:31:58
Zitat von: Schwuppdiwupp am 01. April 2023, 17:55:07Nicht nur das finde ich verheerend für die Lesben- und Schwulenbewegung. Die Regenbogenflagge mutiert mittlerweile zum Hassobjekt vor allem für die Gegner des Gendern mutiert. Wenn sich dann auch noch die Pädos dranhängen ...

Deswegen wollen ja einige Schwulen, Lesben und Bisexuelle mit den alteingesessenen Verbänden, mit denen sie Jahre und Jahrzehnte für ihre Rechte und gegen Diskrimierung und Verfolgung kämpften, nichts mehr zu tun haben, da diese inzwischen zu sehr auf die queeren und LGTBTIxyz-"Theorien" aufgesprungen sind und diese zum Nachteil der LGB-Gemeinde propagieren. Die Gründung der LGB Alliance ist so eine Folge.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 01. April 2023, 18:41:03
Zitat von: zimtspinne am 01. April 2023, 18:20:47Weil irgendwo in dem Zusammenhang auch "Krumme 13" erwähnt wurde, die wohl vor vielen Jahren mal richtig aktiv waren (nicht nur auf CSD)....
ich kam mal dazu, altes Zeugs von denen zu lesen, das sie wohl ganz öffentlich im Netz hatten als Plattform (nicht Darknet oder irgendwie versteckt, für jeden auch unregistriert lesbar laut Bekannten von mir) und dachte ja, ich verlese mich.

Ging mir ähnlich, als ich Material von denen beim Aufräumen einer Besenkammer (kein Witz!) gefunden habe. War Zeugs aus den den späten 70- und frühen 80-ern.

Da muss es immer noch sehr mächtige Vernetzungen geben, wie aktuelle Fälle, aber insbesondere der Fall Marc Dutroux (https://de.wikipedia.org/wiki/Marc_Dutroux) belegen.

Was für ein grauenvolles Thema ...


Zitat von: RPGNo1 am 01. April 2023, 18:31:58Deswegen wollen ja einige Schwulen, Lesben und Bisexuelle mit den alteingesessenen Verbänden, mit denen sie Jahre und Jahrzehnte für ihre Rechte und gegen Diskrimierung und Verfolgung kämpften, nichts mehr zu tun haben, da diese inzwischen zu sehr auf die queeren und LGTBTIxyz-"Theorien" aufgesprungen sind und diese zum Nachteil der LGB-Gemeinde propagieren. Die Gründung der LGB Alliance ist so eine Folge.

Ich weiß, ich weiß ... ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 04. April 2023, 18:05:21
Zurück zum eigentlichen Thema:

TAZ | 04.04.2023:  Urteil zu Elterndefinition: Trans Vater weiterhin ,,Mutter" (https://taz.de/Urteil-zu-Elterndefinition/!5923451/)

ZitatDas EGMR verweist auf das Bürgerliche Gesetzbuch, laut dem die gebärende Person dessen Mutter ist. Vor zehn Jahren hatte Hanke das erste Mal geklagt, zuletzt wurde seine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht abgewiesen. Neben Hankes Verfahren, der als trans Mann ein Kind gebar, wurde zudem in dem Verfahren einer trans Frau negativ entschieden, die ein Kind zeugte.

Begründet hatte das Gericht seine Zurückweisung mit der Situation der trans Eltern, die nicht mit der von Samenspendern und homosexuellen Paaren verglichen werden könne – so hatten die trans Eltern argumentiert. Ebenfalls wurde begründet, dass das Interesse der Eltern, nicht mit dem falschen Geschlechtseintrag eingetragen zu sein, nicht dem des Kindes entspreche.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. April 2023, 18:31:20
Zitat von: Schwuppdiwupp am 04. April 2023, 18:05:21laut dem die gebärende Person dessen Mutter ist
Ham die nicht letztens nur noch von "gebärdende Person" statt von Mutter gesprochen? Da muss nur noch das BGB geändert werden, in einem Rutsch mit dem SelfID-Gesetz. "Muttertier" muss dann auch aus dem Duden getilgt werden, es darf nur noch "gebärdendes Tier" heißen. So wird Millionen von Menschen doppelt geholfen. Die ham ja auch Haustiere.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 04. April 2023, 18:47:29
Wie wär's mit "Vutter" oder "Mater"? Frage für'n Freund.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: pete_b am 06. April 2023, 21:42:30
Humanistischer Salon • Podium der brisanten Bücher • Was man noch sagen darf • Steve Ayan
ZitatWas darf man heute noch sagen? Eigentlich alles. Dennoch stellen sich viele Menschen genau diese Frage. Sie haben das Gefühl, man könne sich mit bestimmten Redeweisen oder Aussagen schnell den Mund verbrennen, werde für die falschen Ansichten geschasst und diffamiert. Stimmt das? Tatsächlich laden manche den Appell zu gendergerechter, mitmeinender, antistigmatisierender oder respektvoller Sprache moralisch extrem auf. Die so erzeugte Scham soll bestimmte Aspekte und Argumente aus der Diskursarena ausschließen. Doch sie bewirkt eher das Gegenteil: Die Folgen sind Trotz und verhärtete Fronten. Letztlich dienen solche moralisierenden Vorhaltungen und das »Shaming« in sozialen Medien also nicht der Sache, sondern der Aufwertung des eigenen Egos. Es ist ein Spiel um Status und Zugehörigkeit. Andere wiederum, vor allem am rechten Rand des politischen Spektrums, reden Tabus bewusst herbei, um sich als Freiheitskämpfer zu inszenieren. Beides geht an der Realität vorbei und vergiftet die Debattenkultur. So entsteht eine Spirale aus Empörung und Tabubrüchen, die uns nicht weiterbringt. Was wir stattdessen brauchen, ist mehr Mut zur gegenseitigen Zumutung, Klarheit im Argumentieren und ein ironisches Verhältnis zum Tabu.

Steve Ayan ist Psychologe, Übersetzer und Wissenschaftsjournalist. Er studierte u.a. in Berlin, Düsseldorf und Neapel und arbeitet seit 2003 als Redakteur für die Zeitschrift »Gehirn & Geist« aus dem Verlag Spektrum der Wissenschaft in Heidelberg, wo er derzeit als stellvertretender Redaktionsleiter und Ressortleiter Psychologie fungiert. Ayans thematische Schwerpunkte liegen in der Bewusstseins- und Kognitionsforschung sowie der Moralpsychologie. Er schrieb mehrere psychologische Sachbücher, zuletzt »Ich und andere Irrtümer – Die Psychologie der Selbsterkenntnis« (2019).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 07. April 2023, 19:13:39
Zitat von: pete_b am 06. April 2023, 21:42:30Tatsächlich laden manche den Appell zu gendergerechter, mitmeinender, antistigmatisierender oder respektvoller Sprache moralisch extrem auf. Die so erzeugte Scham soll bestimmte Aspekte und Argumente aus der Diskursarena ausschließen. Doch sie bewirkt eher das Gegenteil: Die Folgen sind Trotz und verhärtete Fronten.
Sehenswerter Vortrag, nicht allzu lang und ein paar wichtige Punkte (die man in der Diskussion immer mal wieder vernimmt). Das Aufladen mit dem moralischen Tabu ist eine wichtige Strategie, um bestimmte Themen erst gar nicht hinterfragen zu können. Daneben macht er ein paar gute Bemerkungen zu "Vorurteilen" und dass die eben nicht ausgeräumt werden müssen bzw. das gar nicht möglich ist. Das muss man immer auch in Verbindung zu "Heuristiken" sehen, die er auch kurz erwähnt.

Es freut mich, dass das von GBS via Kortizes veranstaltet wurde und ein gut kommunizierender Psychologe das so sachlich darstellt. Er gibt auch genug Hinweise, dass das halbwegs gut empirisch belegt ist. Das sind keine Hetzer aus einer radikalen Ecke, das sind Menschen, die sich soziale Dynamiken von Debatten ansehen und auch mal die problematischen Aspekte ansprechen.

An der Stelle auch ein kurzer Hinweis / eine Empfehlung von mir. Ich habe schon mal auf den Podcast "Vorpolitisch" hingewiesen. In der Folge (in weiteren Folgen ebenfalls) geht es auch um die postmoderne Ideologie (inkl. der Denktabus, die oben angesprochen werden) und insb. um die sozialen Dynamiken im "Lehrbetrieb" der Sozialwissenschaftler. Er ist selbst Soziologe und lässt da kein gutes Haar an der Disziplin. Ich habe das übrigens selber so wahrgenommen, aber nicht als Sozi, nur als "Nebenfächler" ::)

https://vorpolitisch.podbean.com/e/vorpolitisch-meets-sebastian-wessels/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. April 2023, 17:26:55
Ich mache das mal hier rein, obwohl es natürlich auch in ganz anderen Zusammenhängen relevant ist. Man muss im Internet ja immer aufpassen, so generell. Aber besonders beim Opferkult, der in dem (Faden-)Zusammenhang auch nicht unrelevant ist.

ZitatHochstapler gab es schon immer. Jetzt flog eine Bloggerin als Fake auf, die angeblich im Rollstuhl saß. Im Internet ist das Erfinden marginalisierter Identitäten aus einem ganz bestimmten Grund verlockend
...
Das Internet kennt allerdings auch eine andere, eine weichere Sphäre. Eine, in der man die eigenen Privilegien nicht stolz vor sich herzutragen, sondern zu reflektieren und in den Dienst der guten Sache zu stellen hat. Eine Sphäre, die nach Sprecherpositionen fragt und Betroffenheit zum Ticket dazu macht. Als Gegenentwurf zur ,,Welt da draußen" mit ihren überaus realen Diskriminierungen wird in diesem Raum bewusst denen zugehört, die unter diesen Diskriminierungen leiden. Oder es vorgeben. Quelle: Selbstauskunft. Die Zweifel können noch so groß sein, angegebene Erlebnisse oder gar ganze Identitäten zu hinterfragen, ohne das Gegenüber der Lüge zu bezichtigen, ist ein kommunikatives Kunststück, das man wohl zurecht lieber bleiben lässt, bevor man es verbockt.
https://www.freitag.de/autoren/oezge-inan/quelle-selbstauskunft-falsche-opferidentitaeten-im-netz

Aber lügen für die gute Sache geht schon in Ordnung, schließlich geht es um eine bessere Welt. Auch wen man Scheinprobleme löst, sind sie ja weg.

ZitatWas ist eigentlich so schlimm daran, über die eigene Marginalisierung zu lügen? Schließlich sei das, was sie zuvor über ihr Fach gesagt und geschrieben habe, dadurch kein Stück weniger wahr. Auch im Fall von Julia Gothe, der mutmaßlich fiktiven Rollstuhlfahrerin, kommt man an diesem Gedanken nicht recht vorbei.
:crazy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 16. April 2023, 10:14:43
ZitatMännliche Personenbezeichnungen sind nach einer Untersuchung im Deutschen seit jeher für verschiedene biologische Geschlechter verwendet worden. Männliche Hauptwörter seien schon im Althochdeutschen ,,generisch", also unabhängig vom männlichen Geschlecht gebraucht worden, teilte die Universität Frankfurt am Main am Donnerstag mit.
[...]
Die Wissenschaftler haben der Universität zufolge herausgefunden, dass die generische Bedeutung von Wörtern ,,schon immer im Deutschen fest verankert" gewesen sei. Dabei gebe es generische Begriffe in allen grammatischen Geschlechtern: Männliche Wörter hätten ursprünglich Belebtes bezeichnet, sächliche Wörter Unbelebtes und weibliche Wörter Kollektiva. Zwar bestehe eine Beziehung zwischen dem grammatischen und dem biologischen Geschlecht, schrieben die Forscher, allerdings nur in einer Richtung: ,,Sexus kann sich im Genus bemerkbar machen, der Umkehrschluss ist jedoch nicht zulässig." Vom grammatischen Geschlecht könne man nicht auf das biologische schließen.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/gendern-generisches-maskulinum-seit-jeher-in-gebrauch-laut-linguisten-18787526.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: pete_b am 16. April 2023, 11:22:09
Fans protestieren gegen Besetzung von "Lilo & Stitch"
ZitatDisney-Fans üben scharfe Kritik an der Besetzung des kommenden "Lilo & Stitch"-Realfilms. Darin wird Sydney Agudong Lilos Schwester Nani spielen, was einigen sauer aufstößt. Agudong sei zwar hawaiianischer Abstammung, entspreche aber nicht der Darstellung von Nani in dem Zeichentrickfilm von 2002, argumentieren die Kritiker. Dort habe die Figur eine dunklere Haut, schwarze Haare und andere ethnische Merkmale gehabt.
https://www.n-tv.de/leute/Fans-protestieren-gegen-Besetzung-von-Lilo-Stitch-article24055325.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. April 2023, 14:34:28
ich überlge grade, ob das beim enormen Konkurrenzdruck unter Schauspielern irgendwann auch dazu führt, dass jemand sich die Haut mit dubiosen Mitteln einfärbt, Narben produziert oder einfach mal 30 kg zunimmt, um in der Privilegien-Hackordnung ganz weit unten zu stehen und so bessere Chancen auf Rollen zu haben. Den Arm abhacken, wäre auch noch eine Option.
Oder auch Abstammungsfälschung usw.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 17. April 2023, 08:01:41
Disney cancelled klassische Comics von Carl Barks und Don Rosa.

ZitatVon Rosa traf es zwei Geschichten mit dem schwarzen Zombie Bombie, eine Figur, die Carl Barks 1949 für eine Dagobert-Duck-Geschichte erfunden hat, und deren Darstellung mit wulstigen Lippen und Nasenring eindeutig rassistisch ist. Jedenfalls visuell. Inhaltlich? Bombie, Barks' Kommentar auf das Ende des klassischen Kolonialismus in der Nachkriegszeit, wird ausgesandt, sich an Dagobert Duck zu rächen, weil der afrikanische Ureinwohner über den Tisch gezogen hat. Er ist das schlechte Gewissen dieses Kolonialismus, zerlumpt, tragisch, hilflos, ohne Happy End.

https://www.spiegel.de/kultur/literatur/disney-maulkorb-im-umgang-mit-heute-problematischen-comics-a-91e26a5c-ad83-4b87-8968-bd02b3c101ff
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: pete_b am 17. April 2023, 22:57:21
Tanzverbot für Seniorinnen-Gruppe wegen Kimono und Sombrerohut
ZitatEine Tanzgruppe von Seniorinnen wollte auf der Mannheimer Buga auftreten. Die Show mit dem Namen ,,Weltreise in einem Traumschiff" fand allerdings doch nicht statt.
Sechs der vorgesehenen Kostüme durften nicht vorgeführt werden. Der Vorwurf: Fehlende ,,interkulturelle Sensibilität".
https://www.focus.de/panorama/welt/interkulturelle-sensibilitaet-verletzt-seniorinnen-tanzgruppe-erhaelt-auftrittsverbot-wegen-kimono-und-sonnenschirm_id_191340103.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 18. April 2023, 10:28:53
Zitat von: pete_b am 17. April 2023, 22:57:21Tanzverbot für Seniorinnen-Gruppe wegen Kimono und Sombrerohut
ZitatEine Tanzgruppe von Seniorinnen wollte auf der Mannheimer Buga auftreten. Die Show mit dem Namen ,,Weltreise in einem Traumschiff" fand allerdings doch nicht statt.
Sechs der vorgesehenen Kostüme durften nicht vorgeführt werden. Der Vorwurf: Fehlende ,,interkulturelle Sensibilität".
https://www.focus.de/panorama/welt/interkulturelle-sensibilitaet-verletzt-seniorinnen-tanzgruppe-erhaelt-auftrittsverbot-wegen-kimono-und-sonnenschirm_id_191340103.html

Es wäre wohl zu viel verlangt, einzusehen, dass die Tanzgruppe sich eine Verkleidung umhängen wollte, die etwas darstellen soll, was die Tänzer*er*innen selbst gerade nicht sein wollen. Also das Gegenteil von kultureller Aneignung.

Übrigens bezweifle ich, dass der gleiche Zirkus um die Klamotten gemacht worden wäre, wenn die Gruppe mit angeklebten langen Bärten und Hörnern am Wikingerhelm hätte performen wollen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Nogro am 19. April 2023, 10:16:13
So falsch liegt die Buga-Leitung aber nicht, die allwissende und woke KI antwortete mir zu einem Kinderspiel:
ZitatDas Spiel "Wir fahren nach Jerusalem" ist ein bekanntes Kinderspiel...Der Name "Wir fahren nach Jerusalem" bezieht sich auf die biblische Stadt, die als Ziel des Spiels dient...Der Name des Spiels und die Verwendung der biblischen Stadt als Ziel können als respektlos und unangemessen gegenüber der jüdischen Kultur und Religion angesehen werden....Es ist daher empfehlenswert, auf die Verwendung des Spiels "Wir fahren nach Jerusalem" zu verzichten
(ChatGPT)
Na dann lasst uns machen, was die KI von uns verlangt
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. April 2023, 10:51:04
Da labert ChatGPT aber Blödsinn, da Jerusalem die "Heilige Stadt" aller drei großen monotheistischen Religionen Christentum, Islam und Judentum ist. Deswegen bekommen sich Mitglieder aller drei großen monotheistischen Religionen dort regelmäßig in die Haare, ob verbal, körperlich oder gerne auch mal mit echten oder improvisierten Waffen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. April 2023, 19:44:50
Frisch entdeckt und absolut lesenswert.

ZitatLinke und Andersdenkende

Heutzutage werden bestimmte Meinungen schnell in die rechte Ecke gestellt. Zu sozialer Gerechtigkeit führt das jedoch kaum.

https://www.ipg-journal.de/rubriken/demokratie-und-gesellschaft/artikel/linke-und-andersdenkende-6664/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. April 2023, 21:05:06
Zitat von: RPGNo1 am 26. April 2023, 19:44:50Frisch entdeckt und absolut lesenswert.
Böhmi ist halt postmodern verblödet und sieht sich auf der richtigen Seite. Die kann aber - je nach Kontext - ganz anders aussehen.

Ich habe via Amardeo Sarma* (GWUP-Gründungsmitglied und Vorsitzender) einen interessanten Verweis auf Indien gefunden. Dort ist man nicht nur extrem nationalistisch / rassistisch in Bezug zur Hindu-Kultur (der größten und bedeutensten "ethischen" Gruppe), sondern verstärkt auch auf antiwestlichen und antiwissenschaftlichen Kurs. Es wird aktuell untersagt, im öffentlichen Unterricht die Evolutionslehre zu lehren (das nur als prominentestes Beispiel). Nur ein kurzer Verweis auf HPD: https://hpd.de/artikel/wissenschaftsleugnung-und-geschichtsklitterung-im-dienste-nationalistischer-politik-21234 (von Udo Endruscheit)

Akademische Rückendeckung bekommen die Nationalisten (die aktuell auch regieren) von den - taraa - postmodernen Fächern. Das ist tatsächlich ein globales Phänomen, das sich auch in Indien immer mehr im "akademischen" Bereich verbreitet. Dazu eine interessante Analyse:

ZitatHow did truth become so debased? How did the public, including (especially?) the educated among them, become so cynical about the truth content of their beliefs? There are many layers of this crisis of truth which will become clearer as we go along. But ironically, it is the intellectuals themselves, marching under the banner of postmodern and postcolonial theory, who have led the assault on the very idea of objective truth. What is taken as a scientific fact, they have argued, does not become a fact because it captures some feature of the world that exists out there independently of us; rather, facts are constructed out of social interests, identities and cultural values of scientists. There is no way to step out of the web of cultural, subjective meanings to access the world as it is: all we can have are my  truth, your truth, our own tribe's truth but never the objective truth, for such a thing does not exist.

Indian and Indian-origin intellectuals have led the charge against scientific claims of objective, universally valid knowledge as a colonial ploy to establish the superiority of "Western" sciences over alternative knowledge traditions. Postcolonial theory, which has now spilled over from the left-leaning elite intellectuals into the rabble-rousing Hindu right, is premised on the postmodernist assumption that all claims to objective knowledge are disguised assertions of (colonial/Orientalist) power.

It would be giving academics and intellectuals too much power to suggest that they have single-handedly brought about the current crisis of truth, but it cannot be denied that their scepticism of the possibility of objective knowledge has contributed to it. The academic cynicism about facts as made up through "social negotiations," and scientific rationality as "mental colonialism," has broken free of the ivory towers; what used to be a topic of abstruse debates carried on in academic journals has now become the working assumption of the anti-institutional populist revolts that are breaking out all around the world.

Case in point: the current zeal for introducing Indian ways of knowing in educational institutions is justified by its advocates as a necessary step for "decolonising" the Indian mind. Postcolonial theory has found a welcome home in Hindu nationalism.
https://science.thewire.in/the-sciences/india-post-truth-big-lies-deep-lies-meera-nanda/

* das ist deshalb interessant, weil es ja aktuell innerhalb der GWUP eine Diskussion gibt, ob postmoderner BS überhaupt ein Anliegen der GWUP sein kann / soll. Es wird von der abgeneigten Fraktion ins Feld geführt, dass das keine wissenschaftlich-skeptische, sondern eine gesellschaftliche Frage sei, die von der GWUP nicht zu beantworten sei. Sarma selbst hat indische Wurzeln und sagt, dass die wissenschaftsfeindliche Haltung in Indien durch den postmodernen BS getrieben wird. Man darf tippen, wie er sich in der vorgenannten Frage positioniert...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. April 2023, 06:44:53
Zitat von: eLender am 26. April 2023, 21:05:06* das ist deshalb interessant, weil es ja aktuell innerhalb der GWUP eine Diskussion gibt, ob postmoderner BS überhaupt ein Anliegen der GWUP sein kann / soll. Es wird von der abgeneigten Fraktion ins Feld geführt, dass das keine wissenschaftlich-skeptische, sondern eine gesellschaftliche Frage sei, die von der GWUP nicht zu beantworten sei. Sarma selbst hat indische Wurzeln und sagt, dass die wissenschaftsfeindliche Haltung in Indien durch den postmodernen BS getrieben wird. Man darf tippen, wie er sich in der vorgenannten Frage positioniert...

Wir können auch einen Blick nach Neuseeland werfen (Stichwort Mātauranga Māori), um zu verstehen, dass postmoderner BS wissenschaftsfeindlich ist und daher auch ein Anliegen der GWUP sein sollte.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 03. Mai 2023, 21:36:01
Ein interessanter Podcast von Vorpolitisch, in dem er mit dem linken Autor Hartmut Finkeldey über das Thema und insbesondere den Gendergaga redet. Es geht auch um JKR und die "Fischbiologin". Interessant, da er selbst aus der linken Ecke stammt und die Entwicklung des Unsinns seit den 70er Jahren kennt. Die Parallelen zum Murxismus sind erschreckend, insb. dessen letztes Aufflackern mit den 68ern. Das Thema ist wie gebacken für Ideologen, es kommt halt nur in einem neuem Gewand daher, der totalitäre Wahrheitsanspruch ist aber immer der gleiche.

ZitatVorpolitisch Meets Hartmut Finkeldey
Heute: Hartmut Finkeldey, ehemaliger Herausgeber einer linken Literaturzeitschrift, Philosoph und u.a. Autor bei Tell.
https://www.podbean.com/media/share/pb-tq7ek-13e43de

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 16. Mai 2023, 16:01:37
Zitat*Uh oh: woke language is changing once again.  The NYT reports that "Diversity and Inclusion" is changing to "Diversity, Incllusion, and Belonging," and that the tradition DEI, "Diversity, equity, and inclusion" will presumably become "Diversity, equity,, inclusion, and belonging."

https://whyevolutionistrue.com/2023/05/16/tuesday-hili-dialogue-428/

DEI macht es LGBT* nach und fügt einen weiteren Buchstaben bei sich an. Aus DEI wird DEIB (Diversity, Equity, Inclusion, Belonging). Mal sehen, wann die restlichen 22 Buchstaben des Alphabets inkludiert werden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 16. Mai 2023, 17:02:28
Gibt es schon einen Stammbaum?
Das ist doch echt absurd.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 16. Mai 2023, 18:11:00
Oh, oh!

ZitatDer britisch-amerikanische Schriftsteller Salman Rushdie hat vor einer Bedrohung der Meinungsfreiheit in westlichen Ländern gewarnt, wie es sie in seiner Lebenszeit noch nicht gegeben habe...

Als Beispiel nannte Rushdie den Druck auf Bibliotheken und Schulen in den USA, wo weltanschauliche Gruppierungen Bücher mit bestimmten Inhalten verbannen wollten...

Er wandte sich auch gegen Bestrebungen, historische Bücher von als anstößig empfundenen Begriffen zu bereinigen, wie es bei Werken des Kinderbuchautors Roald Dahl und dem James-Bond-Autoren Ian Fleming geschehen sei. »Die Idee, James Bond politisch korrekt machen zu wollen, ist beinahe skurril«, sagte er. Er sprach sich stattdessen dafür aus, zuzulassen, »dass Bücher aus ihrer Zeit zu uns kommen und ihrer Zeit entstammen«.

https://www.msn.com/de-de/unterhaltung/kino/salman-rushdie-warnt-vor-einschr%C3%A4nkungen-der-redefreiheit-im-westen/ar-AA1bguSU?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=1089ec5d5c7342d8b78bc4c13052de1d&ei=19

Der alte Fascho! Dafür wird er büßen! >:(
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 16. Mai 2023, 18:13:28
Zitat von: Typee am 16. Mai 2023, 18:11:00Der alte Fascho! Dafür wird er büßen! >:(

Vermutlich! ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Mai 2023, 16:13:01
ZitatOnce again, ideology distorts science: the editor-in-chief of Scientific American flubs big time, wrongly asserting that sparrows have four sexes.
$)

https://whyevolutionistrue.com/2023/05/18/once-again-ideology-distorts-science-the-editor-in-chief-of-scientific-american-flubs-big-time-wrongly-asserting-that-sparrows-have-four-sexes/#comments
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Mai 2023, 06:44:07
ZitatBestsellerautorin Donna Leon sieht eine neue Zeit der Zensur gekommen: »Wir leben jetzt in einer Welt, in der man nichts schreiben darf, was Leser kränkt, überrascht, verletzt, verstört oder in irgendeiner anderen Weise Empfindlichkeiten berührt«, sagte die 80-Jährige der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Das gefällt mir ganz und gar nicht. Das nennt man Zensur.«

Die Praxis, Klassiker wie Pippi Langstrumpf um rassistische Begriffe zu bereinigen, verglich Leon mit der Geschichtsklitterung des Kommunismus. Ihrer Meinung nach würde dadurch die Vergangenheit »im Namen von Werten und Moral« redigiert werden. »Genauso, wie es die Kommunisten in Russland gemacht haben«, sagte sie der Zeitung. »Wer eben noch am Tag des Sieges mitmarschierte, wurde im nächsten Jahr schon wieder aus dem Foto retuschiert.«

Leon plädierte dafür, die Sprache der Vergangenheit als Teil unserer Geschichte anzuerkennen. Sie könne verstehen, warum Menschen Bücher überarbeiten wollen: »Wir alle würden gern die Grausamkeiten vergessen, die zu uns gesagt wurden. Aber es ist eben geschehen.«

https://www.spiegel.de/kultur/literatur/donna-leon-bestseller-autorin-beklagt-zensur-a-6c2329bd-5907-4fff-ac6b-009b48b6702c
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Onkel_Michael am 19. Mai 2023, 08:21:37
Ich stelle mir gerade vor, was es für einen #Aufschrei es geben würde, würde bspw. "Die Blechtrommel" heute erscheinen. Die Literatur steuert mehr und mehr auf eine Pilcherisierung zu und das ist in der Tat bedenklich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 19. Mai 2023, 09:13:04
https://youtu.be/zatjOmlCnY4?t=96

"Demolition Man" war seiner Zeit voraus.
 :Opa:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Mai 2023, 09:51:54
Zitat von: Onkel_Michael am 19. Mai 2023, 08:21:37Ich stelle mir gerade vor, was es für einen #Aufschrei es geben würde, würde bspw. "Die Blechtrommel" heute erscheinen. Die Literatur steuert mehr und mehr auf eine Pilcherisierung zu und das ist in der Tat bedenklich.

Autoren oder Verlage beschäftigen inzwischen teilweise Sensitivity reader (https://en.wikipedia.org/wiki/Sensitivity_reader), um Manuskripte auf als anstößig empfundene Inhalte, Stereotypen und Vorurteile zu prüfen. Selbst nach Deutschland hat es dieser Trend (https://sensitivity-reading.de/) bereits geschafft, denn es bieten tatsächlich ihre diesbezüglich Dienste an.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 19. Mai 2023, 10:23:26
Das kann nur einen Backlash geben, weil es so nervig und in seiner Wirkung langweilend ist.
Das ist vorprogrammiert.
Es kann nur nach hinten losgehen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 19. Mai 2023, 15:54:29
Vielleicht werden zukünftig unzensierte Bücher und Hefte wieder unter der Ladentheke vertickt. Zurück in die Vergangenheit.  :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Mai 2023, 18:10:03
Zitat von: zimtspinne am 19. Mai 2023, 15:54:29Vielleicht werden zukünftig unzensierte Bücher und Hefte wieder unter der Ladentheke vertickt. Zurück in die Vergangenheit.  :2thumbs:

Die Bücher werden aber nur in einer braunen neutralen unauffälligen Papiertüte ausgegeben.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Mai 2023, 16:03:12
In den USA kümmert man sich um die wirklich "wichtigen" Dinge. Also nicht soziale Gerechtigkeit, Armut, Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung ...

ZitatDie Houghton University in New York hat offenbar zwei Mitarbeitenden gekündigt, weil diese ihre Pronomen in ihren E-Mail-Signaturen verwendet haben. Während ehemalige Studenten der kleinen christlichen Universität das Vorgehen der Einrichtung scharf kritisieren, weist diese die Anschuldigungen von sich, betont aber ihre konservativen christlichen Werte.
[...]
Zuvor hatte die Verwaltung der Universität die beiden Direktoren von Studierendenwohnheimen aufgefordert, die Wörter »sie/ihr« und »er/sein« aus ihren E-Mail-Signaturen zu entfernen, da sie gegen eine neue Richtlinie verstießen.
https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/usa-christliche-universitaet-in-new-york-feuert-mitarbeitende-offenbar-wegen-pronomen-in-e-mail-signatur-a-ec572eec-d48a-404f-9c25-fe387a679ed1

ZitatDie US-Schauspielerin und Nachtklubbesitzerin D'Arcy Drollinger ist zur ersten Drag-Botschafterin der Stadt San Francisco ernannt worden. »Während die Drag-Kultur in anderen Teilen des Landes angegriffen wird, feiern und fördern wir in San Francisco die großartigen Künstler«, sagte die Bürgermeisterin von San Francisco, London Breed.
https://www.spiegel.de/ausland/d-arcy-drollinger-erste-drag-botschafterin-in-san-franciscos-ernannt-a-4dfebb99-0ff3-46f9-89cc-e9fcedc791c4
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Mai 2023, 19:59:32
ZitatIst die Biologie sexistisch und rassistisch?

Der eskalierende Kampf um ,,inklusive Terminologie" und die Wissenschaftssprache

https://de.richarddawkins.net/articles/ist-die-biologie-sexistisch-und-rassistisch
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Mai 2023, 17:14:12
ZitatCan mātauranga Māori help us understand climate change?

Judging from this video lecture and Q&A session below by a Māori climate scientist, the answer to the title question is "no".

https://whyevolutionistrue.com/2023/05/30/can-matauranga-maori-help-us-understand-climate-change/

 :hirn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. Mai 2023, 23:35:55
Zitat von: RPGNo1 am 30. Mai 2023, 17:14:12Can mātauranga Māori help us understand climate change?
Au weia! Das sind also die Indigenen, die uns vor dem Klimawandel retten sollen (die Greta in ihrem Buch nannte). Na dann mal viel Spaß. Man muss nur noch entschlüsseln, was die (nuja, es sind mal wieder die selbsternannten Stellvertreter) eigentlich meinen und welche revolutionären Ansatz sie verfolgen. Oder wollense mit dem Kriegstanz den Dämon der Erhitzung vertreiben. Dachte das wäre nur eine Show für Touris.

Aber im ernst: ich glaube eher, dass das ein postmodernen Unsinn ist, der den Maori überwiegend selbst peinlich ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 31. Mai 2023, 23:26:48
Die AfD erlebt ja gerade ihren Höhenflug und denkt wahrscheinlich schon über einen ReichsKanzlerkandidaten nach. C. Courts hat in einem Meinungsartikel schon auf die Entwicklung aufmerksam gemacht und nicht zuletzt überzogenen Wokismus als eine Ursache ausgemacht (man blicke auch mal über den großen Teich). Ich denke auch, dass das zumindest einen gewissen Anteil an der momentanen Entwicklung hat. Die Größe des Anteils kann ich schwer abschätzen, aber es wird kein einfacher linearer Zusammenhang sein (was ist schon monokausal, vor allem in der Gesellschaft). Eine weitere Meinung, die das neben anderen Punkten (die tatsächlich bedeutender sein könnten) auch als Ursache ausmacht. Aber auch ein kleiner Effekt kann andere Effekte verstärken. Aber man lese selbst:

ZitatDie Grünen werden im AfD-Milieu als arrogante "Bevormunder" und "Verbieteriche" wahrgenommen. Die Schlagworte von "Wokeness" oder "Gender-Wahn" sind daher kulturelle Treiber des Rechtsrucks. Wenn Regierungsvertreter, öffentlich-rechtliche Medien bis zum Finanzamt die Bürger gegen ihren Willen in politisiertem Deutsch angendern, wenn eine gefühlte Sprach- und Kulturpolizei über "Indianer", "Mohren-Apotheken" und Seniorinnen mit Sombreros wacht, dann wächst der rechte Protest zum breiten Widerstand. Der Historiker Andreas Rödder, der maßgeblich an der Erarbeitung des neuen CDU-Grundsatzprogramms beteiligt ist, beschreibt den Effekt so: "Der Zusammenhang ist ganz offensichtlich: Es gibt internationale sozialwissenschaftliche Forschungen, dass die grüne Bewegung aus Klima- und Identitätspolitik die rechtspopulistische Gegenbewegung nährt. Heißt: Je ideologischer die Grünen auftreten und ihre Politik durchziehen, desto stärker wird, wie man das sozialpsychologisch nennt, die rechte Reaktanz, die in Deutschland auf das Konto der AfD einzahlt - und die muss nicht einmal aktiv etwas dafür tun."
...
Der Versuch wichtiger Leitmedien, konfliktreiche Themen zu tabuisieren und rechte Opposition zu stigmatisieren, provoziert manchen Widerstand erst. Eine Allensbach-Umfrage kam 2021 zu dem Ergebnis, dass nur noch 45 Prozent der Deutschen das Gefühl haben, die politische Meinung frei äußern zu können. Das ist der niedrigste Wert in einer solchen Allensbach-Umfrage seit 1953. Wenn die Hälfte der Bevölkerung die Meinungsfreiheit derzeit für nicht ausreichend gewährleistet hält, dann ist das ein miserabler Befund für Medien, die vielfältige Meinungen eigentlich sichtbar machen sollten. Eine solche Einschätzung bildet zugleich den Nährboden für Verschwörungstheorien und Rechtspopulismus.
https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Fuenf-Gruende-warum-die-AfD-immer-staerker-wird-article24155383.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Juni 2023, 06:24:45
Zitat von: eLender am 31. Mai 2023, 23:26:48Die AfD erlebt ja gerade ihren Höhenflug und denkt wahrscheinlich schon über einen ReichsKanzlerkandidaten nach. C. Courts hat in einem Meinungsartikel schon auf die Entwicklung aufmerksam gemacht und nicht zuletzt überzogenen Wokismus als eine Ursache ausgemacht (man blicke auch mal über den großen Teich). Ich denke auch, dass das zumindest einen gewissen Anteil an der momentanen Entwicklung hat. Die Größe des Anteils kann ich schwer abschätzen, aber es wird kein einfacher linearer Zusammenhang sein (was ist schon monokausal, vor allem in der Gesellschaft). Eine weitere Meinung, die das neben anderen Punkten (die tatsächlich bedeutender sein könnten) auch als Ursache ausmacht. Aber auch ein kleiner Effekt kann andere Effekte verstärken.

Harald Martenstein hat zum Thema AfD Höhenflug aktuell eine Kolumne veröffentlicht (leider hinter Paywall), die wohl in eine ähnlich Kerbe haut.

ZitatDer AfD-Aufschwung in Umfragen hat wenig bis nichts mit Nazi-Nostalgie oder Putin-Liebe der neuen Partei-Anhänger zu tun: Diese Menschen grauen sich vor dem, was gerade in Deutschland passiert. Und sie halten die Union nicht für mutig genug, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen.

https://www.welt.de/politik/deutschland/harald-martenstein/plus245564464/AfD-Der-wahre-Grund-warum-sich-viele-Buerger-der-AfD-zuwenden.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 02. Juni 2023, 10:36:29
Ein lesenswerter Text:

ZitatAn open letter: why I'm leaving the cult of wokeness by Africa Brooke

...




I think it's key that we begin to accept that black people don't all share a singular experience, nor do we share the same brain.



Shocking, I know.

...
Just like you; I am entitled to my own opinions, I have every right to question things that don't feel aligned with my values, morals, ethics, and beliefs. I have every right to push back if I recognise that I'm being forced to comply with ideologies and practices that don't make sense to me (which is how I've felt this past year).



https://ckarchive.com/b/d0ueh0h67mpd


Sie hat eine Webseite und einen podcast:
https://africabrooke.com/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 02. Juni 2023, 11:20:38
Der ist richtig lang und richtig lesenswert!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Juni 2023, 16:39:00
ZitatThe 'Hurtful' Idea of Scientific Merit

Ideology now dominates research in the U.S. more pervasively than it did at the Soviet Union's height.

https://whyevolutionistrue.com/2023/06/02/our-wall-street-journal-op-ed-free-at-last/

 :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 02. Juni 2023, 17:42:59
Uff, das sind immer so lange Texte und auch keine leichte Sprache ;)
Gibt es dort auch etwas über das Transthema? Sehe gerade keine Suchfunktion...

Scheint so, als ob die eine Katzenmarotte haben. Haufenweise schwarze Katzen mit ganzen Geschichten dazu.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 02. Juni 2023, 18:16:45
Woke Cats (non-binary, transgirl, fluidflux, drag king):

(https://i.pinimg.com/1200x/31/ac/11/31ac11d4b2ca817b6beaafacd0b19fc9.jpg)

(https://i.redd.it/ldlpdk0n8p961.jpg)

(https://preview.redd.it/tbojai9m2po71.png?auto=webp&s=806e7f29157da8fac7a4ae1d4582f119662451ad)

(https://preview.redd.it/0c6crsicr4j21.jpg?auto=webp&s=dc159a5ac13251537f811fe34644791d12d46f3a)


sorry für OT, aber das musste jetzt einfach sein  ;D


(https://debeste.de/upload/77fcb21148a4d9f5b8b80c13dfb45bbc8295.jpg)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 02. Juni 2023, 22:45:27
Zitat von: RPGNo1 am 02. Juni 2023, 16:39:00The 'Hurtful' Idea of Scientific Merit
Der Vergleich mit dem Lyssenkoismus  (https://www.spektrum.de/kolumne/kleine-geschichte-eines-mannes-der-die-genetik-der-udssr-zerstoerte/1759042)ist passend, wenn auch etwas überzeichnet. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Ich kenne das selbst aus der akademischen Blase, daher sehe ich die Entwicklung ähnlich kritisch. Der Text verweist auf einen längeren Artikel, der sich sicher zu lesen lohnt. Aber das muss ich auch auf meine lange Leseliste setzen, Cat Content hat man schneller durch  8) (ist ja auch leichter verdaulich).

ZitatMerit is a central pillar of liberal epistemology, humanism, and democracy. The scientific enterprise, built on merit, has proven effective in generating scientific and technological advances, reducing suffering, narrowing social gaps, and improving the quality of life globally. This perspective documents the ongoing attempts to undermine the core principles of liberal epistemology and to replace merit with non-scientific, politically motivated criteria. We explain the philosophical origins of this conflict, document the intrusion of ideology into our scientific institutions, discuss the perils of abandoning merit, and offer an alternative, human-centered approach to address existing social inequalities.
https://journalofcontroversialideas.org/article/3/1/236
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Juni 2023, 08:04:07
ZitatDer Berliner Ben von Rimscha ist Chef der Buchhandlung am Moritzplatz, einer Kreuzberger Institution. Neulich hat er seinen Ärger über Leute öffentlich gemacht, die ihm den Verkauf "sexistischer", "frauenfeindlicher" und "faschistischer" Werke vorwerfen - und damit auch Postkarten von Loriot meinen.

ntv.de: Was genau widerfährt Ihnen denn?

Ben von Rimscha: Leute kommen in den Laden, knallen ein kürzlich bei mir gekauftes Buch auf die Theke und fordern ihr Geld zurück. Ich muss mir dann anhören, dass ich angeblich transfeindliche, antisemitische oder faschistische Literatur sowie sexistische und frauenfeindliche Postkarten von Loriot verkaufe. "Jim Knopf" wird als rassistisch verdammt. Ein Kunde entfernte kürzlich einen Stapel mit Büchern von Ahmad Mansour und versteckte ihn hinter anderen Büchern, damit dieser "gefährliche, rassistische und AfD-nahe Schund" nicht mehr unter die Leute komme. Solche Fälle sind keine Seltenheit mehr. Sie haben zugenommen.

https://www.n-tv.de/politik/Da-mach-ich-mir-grosse-Sorgen-um-die-Meinungsfreiheit-article24164781.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 05. Juni 2023, 23:39:09
Noch so ein Beispiel aus dem akademischen Bereich. Man könnte laut lachen (nuja, man tut es wohl auch ein wenig), wenn es nicht so irrsinnig wäre. Das ist genau die Art von Entwicklung, gegen die sich die Rationalisten und Skeptiker zu wehren haben. Wer das cancelt, der cancelt seinen kritischen Verstand.

ZitatA little over a year ago, I tweeted about what seemed to be a ludicrous article that had just been published in the prestigious physics journal Physics Education Review (a Physical Review journal) titled "Observing whiteness in introductory physics: A case study" (Phys. Rev. Phys. Educ. Res. 18, 010119 (2022)).  The article claimed, among other things, that the use of whiteboards was an example of "whiteness" in physics. It seemed so silly that when I wrote about it again a month later in a Substack post, I stated that when I had first read it, I thought it was a spoof paper written by Peter Boghossian or one of his colleagues, to see whether this kind of content could now make it through the refereeing process today, even in hard science publications.
...
Essentially, the editor's rejection implied that while the Comment was written from a scientific framework, the PRPER article, despite being funded by the National Science Foundation, was not. Yet, somehow, this fact had not disqualified the original article from being published in PRPER in the first place. Moreover, it also effectively immunized it against scientific criticisms in a scientific journal! It is worth noting that neither of the referees who had rejected the Comment addressed any of the technical issues it raised about problems with the methodology described in the original article.
https://quillette.com/2023/05/05/the-unbearable-whiteness-of-being/

 :facepalm
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Marvel Stella am 06. Juni 2023, 11:15:13
Trommelwirbel! ;-)

Ich werde mich demnächst sehr intensiv mit dem Thema befassen. Der Anfang ist gemacht:
https://twitter.com/dissoziationen/status/1666020638329380865

(Direktlink: https://marvel-stella.de/aktivisten/woke/bin-ich-etwa-woke)

Ganz ernsthaft erschreckt es mich, wie mächtig sogenannte Identifikationstrigger sind. Das war damals bei der DIS Bubble so und genau das scheine ich jetzt schon wieder zu erleben bzw. erlebt zu haben.
Auf jeden Fall möchte ich das Forum hier nutzen um Fragen zu stellen, wozu ich aber die Tage ein neues Thema aufmache. Solange nicht die letzte Frage in mir logisch beantwortet ist, kann ich da nicht wirklich "loslassen".

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 07. Juni 2023, 10:23:17
Zum Thema passend: ein Rant von Wolfgang M. Schmitt.

https://www.youtube.com/watch?v=HforSpGafXw

Seine Filmanalyse ist auch sonst empfehlenswert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Juni 2023, 11:58:05
ZitatAuf einer digital durchgeführten Mitgliederversammlung von TERRE DES FEMMES @TDFeV  fand am Wochenende vom 2. - 4. Juni 2023 ein historisch einschneidender Richtungswechsel statt. In einem digitalen drei-Tage-Marathon, der durch fehlende Begegnungs- und Austauschmöglichkeit sowie massive technische Mängel bei der Stimmabgabe in der Transparenz beeinträchtigt wurde, entstand eine Mehrheit für die Neuausrichtung des Frauenrechtsvereins. Aus einem bislang konsequent an den geschlechtsbasierten Rechten von Frauen- und Mädchen orientierten TERRE DES FEMMES soll zukünftig ein Verein werden, der sich an identitätspolitisch geprägten Geschlechtsdefinitionen orientiert.
https://twitter.com/save_TDF/status/1666321284387536896
:o

ZitatRichtungswechsel und Austrittswelle bei TERRE DES FEMMES – Identitätspolitische Strömung setzt sich durch

Aus der verlinkten Pressemitteilung:

Zitat6. ,, [...] Der Umgang mit den Mitfrauen auf der MV war undemokratisch und unprofessionell. Unsere zeitlichen und mentalen Ressourcen wurden strapaziert, es entstand der Eindruck, die GF wolle die Mitfrauen damit mürbe machen. Die Moderatorin und die Rechtsanwältin wirkten parteiisch.

8. ,,Die MV war ein furchtbares Beispiel dafür, wie scheinbar sichere demokratische Strukturen von innen heraus, aus der operativen Zentrale der Verwaltung, ausgehebelt werden können. Die Geschäftsstelle hat jedwede Mittel (digitale Technik, Monopol auf Daten und Informationen) missbraucht, um demokratische Entscheidungsprozesse zu verunmöglichen."

https://www.savetdf.info/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 07. Juni 2023, 22:51:42
Zitat von: Marvel Stella am 06. Juni 2023, 11:15:13Auf jeden Fall möchte ich das Forum hier nutzen um Fragen zu stellen, wozu ich aber die Tage ein neues Thema aufmache.
Du bist ja produktiv :o  ;)
Das sind schon ziemlich starke Texte, das kann man gar nicht so einfach kommentieren. Lass dir ruhig Zeit, du musst ja erst mal die Psychoanalyse verteidigen, das wird ein harter Kampf ;)  (in den ich erst mal nicht einsteige, da ich da nicht so tief drinne stecke)

Zitat von: Typee am 07. Juni 2023, 10:23:17Seine Filmanalyse ist auch sonst empfehlenswert.
Au weia! Das ist halbwegs an mir vorbei gegangen, aber man hörte ja schon einige Beschwerden über die neueren Amazon-Produktionen (u.a. Herr der Ringe, glaube ich). Was der da erzählt, ist beinahe eine Abschaffung der künstlerischen Freiheit und ein streng ideologisches Programm. Da haben sich Absolventen bestimmter Fächer ganz gute Positionen und wohl Abteilungen in den großen Konzernen geschaffen. Ob das die Aktionäre auf Dauer auch so unglaublich dufte finden?

Zitat von: RPGNo1 am 07. Juni 2023, 11:58:05Richtungswechsel und Austrittswelle bei TERRE DES FEMMES – Identitätspolitische Strömung setzt sich durch
Das sind ja Zustände wie bei der Gwup, nur schlimmer. Wenn die sich jetzt spalten, heißt der abgespaltene Teil dann: Terfs des Femmes?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Marvel Stella am 07. Juni 2023, 23:45:40
Zitat von: eLenderLass dir ruhig Zeit, du musst ja erst mal die Psychoanalyse verteidigen, das wird ein harter Kampf ;)  (in den ich erst mal nicht einsteige, da ich da nicht so tief drinne stecke)

Die Psychoanalyse ist mir relativ egal, außer, dass ich sie tatsächlich überwiegend kritisch und gefährlich sehe.
Aber B. Pappenheim... das Thema ist mir wirklich sehr wichtig.
Die meisten befassen sich mit Pappenheim nur im Kampf um oder gegen die Psychoanalyse. Man behandelt sie genauso, wie man sie sieht. Als eine Kranke, auf deren Rücken man sich fleißig austoben kann, während man Freud und Co ans Bein pinkeln will. 

Dieses Muster gefällt mir nicht. Man darf nicht vergessen, dass Pappenheim kein Opfer war. Sie hat etwas mehr Respekt verdient.  Was sie sozial und für die Frauen getan hat, das ist kaum in Kürze aufzuzählen.
Diese Gedenktafel gab es nicht umsonst:
https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Bertha-Pappenheim-Gedenktafel

Ich weiß, ich hab da mit @Peiresc einen guten "Kontrahenten" (im pos. Sinne) gegenüber, aber genau das fordert mich heraus. Ich will ja keine Rechthaberei betreiben, sondern im besten Fall informieren oder lernen, darum fürchte ich gut Kontrahenten nicht ;-) .

Ich hätte nur sehr gerne mehr Zeit.

Aber gut, falscher Thread, sorry....
Ich muss ins Bett, morgen langer Tag
(und da ist sie wieder, die fehlende Zeit :gaehn:  )



 

 

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 08. Juni 2023, 00:07:31
Zitat von: Marvel Stella am 07. Juni 2023, 23:45:40Die Psychoanalyse ist mir relativ egal, außer, dass ich sie tatsächlich überwiegend kritisch und gefährlich sehe.
Aber B. Pappenheim... das Thema ist mir wirklich sehr wichtig.
Achso, dann ist ja (fast) alles gut. Das ist mit tatsächlich neu, da es auch ein wenig spezieller ist. Wir haben im Wiki einen Artikel zur PA, der das ziemlich eindeutig als Pseudowissenschaft einordnet. So wie man das in der Gwup auch macht. Von daher hatte ich Holtschke erst mal positiv wahrgenommen, vor allem auch nach dem Gespräch mit Mukerji. Sie sieht den Postmodernismus auch sehr kritisch und ist anscheinend nur deshalb in die Gwup eingetreten, weil sie das Thema gerne von der Seite angehen wollte. Aber dann die Sache mit ABA...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Marvel Stella am 10. Juni 2023, 15:35:04
Den Wiki-Eintrag über die Psychoanalyse werde ich mir mal in Ruhe anschauen.

ZitatVon daher hatte ich Holtschke erst mal positiv wahrgenommen, vor allem auch nach dem Gespräch mit Mukerji.

Frau Holtschke hat in ihrem Artikel über die Psychoanalyse durchaus einige wesentliche Kritikpunkte aufgeführt, wo ich mit ihr völlig übereinstimme. Aber das wurde leider ruiniert, weil sie dazwischen immer wieder Fehlinformationen, Halbwahrheiten oder Unstimmigkeiten publizierte. Und das ist ja leider auch das Problem mit dem Positionspapier. Die Mischung aus tatsächlicher Wissenschaft und Mumpitz ist so derart verworren, dass die Verbreitung zum Problem wird.

Irgendwann wenn es meine Zeit erlaubt (im Moment komme ich ja nicht einmal dazu, meinen Thread "Anna O" zu pflegen) werde ich mich intensiver mit dem Thema "Psychoanalyse" befassen, insofern gehe ich dem, was ihr dazu schreibt, auch gerne nach.



   

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. Juni 2023, 22:11:37
Zitat von: Marvel Stella am 10. Juni 2023, 15:35:04Aber das wurde leider ruiniert, weil sie dazwischen immer wieder Fehlinformationen, Halbwahrheiten oder Unstimmigkeiten publizierte.
Ich kenne den Artikel von ihr nicht, aber nach dem Positionspapier zu ABA kann ich mir denken, dass man sich das mal kritisch ansehen muss. Ich bin nicht vom Fach, aber wir haben hier schon öfters über die PA diskutiert (es ist eins der umstrittensten Themen). Ich sehe das auch als Pseudowissenschaft, aber die Kritik daran ist recht mager* (wenn man gurgelt, erscheinen beinahe immer Jubelartikel). Es ist gut, wenn sich die Gwup da positioniert, es gab da wohl auch schon Austrittsdrohungen geneigter Mitglieder. Aber die Kritik muss natürlich valide und prüfbar sein, sonst geht der Schuss nach hinten los.

"Anna O" wird in unserem Artikel kurz erwähnt. Sie scheint mir da eine Schlüsselrolle zu spielen, auch was die Kritik an der PA angeht. Scheint mir so was in der Art zu sein wie Hahnemanns "Chinarindenversuch". So ein zentraler Punkt in der Kritik muss natürlich valide sein.


*der Artikel wird oft angeklickt und ist recht prominent bei einer Suche via Google (wenn man Kritik daran sucht) gelistet. In seiner ersten Fassung wurde er scheinbar nicht mehr sehr stark bearbeitet, erweitert und aktualisiert (das sind ja meist Spezialthemen, mit den  sich jemand eine Zeitlang beschäftigt hat und dann...). Kritik und Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. Juni 2023, 22:27:55
Machs mal hier ein. Es zeigt ein wenig die Problematik, wenn man meint, man müsse sich bei der Kritik an irrationalem Zeugs einschränken bzw, beschränken auf Themen, die man für relevant hält. Wer denkt, man dürfe keine sachliche Kritik an der identitätspolitischen Sache üben (ich fasse das mal stark verkürzt zusammen), der braucht sich auch nicht zu wundern, wenn er dann ziemlich hilflos dasteht und einem dann was auf die Füße fällt.

Man kann bestimmte Positionen nur verteidigen, wenn man darauf baut, dass es prüfbare, empirisch zugängliche Sachverhalte gibt, die man zwar leugnen, aber nicht leicht widerlegen kann. Oder um es positiv zu sagen: die man trotz Widerlegbarkeit bisher nicht zu Fall hat bringen können und die eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, dass sie wahr sind. Einfach nur Abstreiten kann man nur, wenn man all das einfach ignoriert bzw. sich eine Erkenntnismethode bastelt, in der es gar keine "objektive Wahrheit" gibt und alles nur von interessierten Kreisen erfunden wurde. Der Zusammenhang dürfte gleich klarer werden.

(https://blog.gwup.net/wp-content/uploads/2023/06/neu8064.png)
https://twitter.com/florianaigner/status/1667561766530818049

Die passende Antwort:
ZitatUnabhängige Leitstelle 🍰
@SabSwiss
Sie haben völlig recht. Aber wenn es in einer Gesellschaft möglich ist zu behaupten, es gäbe mehr als zwei Geschlechter, dass Geschlecht ein Spektrum sei, (und ich rede explizit nicht von Geschlechtsidentität oder von Geschlechterrollen), wenn Politiker sagen können 1/

dass ein Penis nicht per se ein männliches Geschlechtsorgen sei, und Frauen im ÖRR gedemütigt werden dürfen, wenn sie sich dagegen auflehnen, darf man sich nicht wundern, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse nicht mehr geglaubt oder schamlos verdreht werden. 2/2
https://twitter.com/SabSwiss/status/1667810945052057605

Auch wenn er Füssiker ist, die heisenbergsche Unschärferelation wird auch er schwer auf makroskopische Fakten anwenden können. Klimawandel gibt es und es gibt ihn nicht. Hätte er sich jetzt einreden müssen ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. Juni 2023, 18:03:59
Auch der safe space schickt sich an, den Weg in die inflationäre Verwässerung bis zur homöopathischen Dosis zu gehen (siehe trigger).

https://www.zeit.de/zett/2023-06/rassismus-betroffene-schutzraeume-rueckzug

Bei näherem Hinschauen ist das keinen Aufreger wert (außer der Titelgebung) und das, was zehntausende andere Interessengruppen ohne Drama auch tun.
Ich weiß jetzt nicht genau, wie gut BIPoC (schon wieder vergessen, was dort alles drin ist, egal) im organisierten Interessenspektrum vertreten sind - dem Artikel nach ganz gut und mit langer Tradition.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. Juni 2023, 18:08:58
auweia, das benötigt dringend einer Triggerwarnung für alle Flauschis:

https://twitter.com/moi_violet/status/1668559099745714177

ZitatMenschen mögen Dinge die schön anzusehen sind. Scheint für Wokes eine Raketenwissenschaft zu sein.

ZitatEs bleibt zu sagen: der heutige Sozialismus bezieht sich eben nicht nur auf Produktionsmittel und monetäre Mittel, sondern eben auch auf die ,,softeren" Ebenen. Der Anspruch ist nicht mehr nur, alle gleich arm zu machen, sondern auch alle gleich hässlich, damit sich die von dir angesprochenen linken Pottwale und Hässlons vermeintlich besser fühlen. Das Herausragende, die Schönheit soll zerstört werden und in einer grauen Masse untergehen. Jede Frau, die sich schminkt, zurechtmacht oder gar wäscht, ist Ausdruck des Patriarchats, das es zu bekämpfen gilt. Das ist die Message.

 8)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 16. Juni 2023, 20:35:08
Zitat von: zimtspinne am 16. Juni 2023, 18:03:59Auch der safe space schickt sich an, den Weg in die inflationäre Verwässerung bis zur homöopathischen Dosis zu gehen (siehe trigger).

Das ist zu 100 % aus den USA importiert, wie man auch an solchen Begriffen wie Mikroagression, weiße Mehrheitsgesellschaft, marginalisierte Menschen. Frau Celia Parbey ("beschäftigt sie sich vor allem mit den Themen Intersektionalität, Feminismus und Rassismus") hat sich ihren Ibram X. Kendi und Robin DiAngelo gut kulturell angeeignet.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 19. Juni 2023, 04:44:07
Peter Hotez ist ein prominenter Kinderarzt. Er spielt eine große Rolle in der Verteidigung der Wissenschaft und des gesunden Menschenverstandes bei der Covid-Impfung; in unserem Amerika-Faden ist er ein paar Mal vorgekommen. Für die Antivaxxer ist er eine Hassfigur, und in den USA bedeutet das, dass du Personenschutz brauchst.

Ich habe mal einen Faden zusammengesucht, an dem man etwas lernen kann, glaube ich.

ZitatJoe Rogan @joerogan:
18. Juni
Again, I'm going to ask you very clearly, are you willing to debate @RobertKennedyJr on my podcast? twitter.com/peterhotez/sta...
-
Tom Nichols @RadioFreeTom:
No medical professional should ever agree to do this. Never. It elevates the conspiracy guy, demeans the medical professional, and will only convince the kooks out there that RFK is right because a real doctor took the time to debate him.

Never debate a conspiracy theorist.

Joe Rogan @joerogan:
That would be a great suggestion if you could assure that the industry you were representing wasn't completely captured by heartless monsters who have a history of some of the biggest criminal fines in human history because their deception has cost hundreds of thousands of people their lives.  It would be a great suggestion if the industry you were defending didn't  occasionally look at human beings as an opportunity to generate insane wealth regardless of the tragic consequences.    But you can't do that, so... maybe it would be a good idea to have a fucking debate.

Michael Shermer @michaelshermer:
Daniel Ellsberg was a conspiracy theorist @RadioFreeTom. Should we have dismissed him as a kook & believed McNamara & Nixon? RJ Reynolds said cigarettes don't cause cancer. Purdue pharma said opioids are non-addictive. I think @RobertKennedyJr is wrong about some things (eg vaccines), right about other things (AGW), but he's not a nobody. Let's hear experts debate him on @joerogan & let the public decide. That's how it works in a free society.

Tom Nichols @RadioFreeTom:
This is not what set me off, @michaelshermer Your support for harassing Peter Hotez, equating RFK Jr to Daniel Ellsberg (wow) and your "just asking questions" nonsense about RFK is where I've drawn the line. You're unblocked - but your position on this is shameful.

Man beachte den feinen Unterschied zwischen einem Wokie und einem vernünftig argumentierendem Diskussionsgegner. Es ist durchaus nicht die Schärfe des Widerspruchs. Es ist das hier:
Zitatbut your position on this is shameful
Er argumentiert nicht ad personam. Nebenbei: Schade um Michael Shermer.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. Juni 2023, 23:44:44
Mimikama ist bestimmt auch so ein neurechtes Hetzblatt ::)

ZitatShitstorms haben sich in den letzten Jahren zu einem rituellen Prozess in den sozialen Medien entwickelt. Am Anfang steht in der Regel eine Handlung oder Äußerung, die eine Gruppe von Menschen beleidigt oder verärgert. Dies löst eine Welle der Kritik aus, die oft mit Entschuldigungen und Schuldeingeständnissen der Betroffenen endet. Die Frage ist: Warum beteiligen sich Menschen daran?

Eine aktuelle Studie der Princeton University und der Flinders University legt nahe, dass die Antwort weniger mit sozialer Gerechtigkeit zu tun hat, als wir vielleicht denken. Im Titel der Studie ,,Doing Good or Feeling Good? Justice Concerns Predict Online Shaming Via Deservingness and Schadenfreude", ist die entscheidende Motivation bereits angedeutet.

Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass Online-Beschimpfungsverhalten sowohl vom Wunsch einer Person, Gutes zu tun (Gerechtigkeitsmotiv), als auch vom Bedürfnis nach persönlicher Befriedigung (hedonistisches Motiv) angetrieben wird. Letzteres wird oft in Form von Schadenfreude zum Ausdruck gebracht.

...

Insbesondere die sogenannten ,,Woke People", die sich selbst als politisch korrekt darstellen, scheinen laut der Studie eine Vorliebe für öffentliche Beschämung zu haben. Sie nutzen sie als Mittel zur Demonstration ihrer vermeintlichen moralischen Überlegenheit und Tugendhaftigkeit. Öffentliche Beschämung wird hier zu einem Instrument, um die eigene Position in der Gesellschaft zu stärken.
...

Die Forschungsergebnisse zeichnen ein eher düsteres Bild von der menschlichen Natur. Sie zeigen, dass Online-Beleidigungen oft weniger mit dem Streben nach Gerechtigkeit zu tun haben als mit der Lust an Schadenfreude. Dies sollte uns allen zu denken geben. Wir sollten uns daran erinnern, dass soziale Medien nicht nur genutzt werden sollten, um zu kommunizieren, sondern auch, um zu reflektieren.
https://www.mimikama.org/shitstorms-online-spott-genugtuung-gerechtigkeit/

Das erklärt auch die ganze Dynamik u.a. bei Twitter, die wir auch in anderen Fäden aktuell diskutieren. Es geht nicht darum, sachlich und möglichst erkenntnisorientiert zu diskutieren, es geht um gruppendynamische Grabenkämpfe, die gar nicht auf ein gegenseitiges Verständnis setzen. Man will sich streiten und sich als moralisch überlegen präsentieren. Dürfte den Wokies nicht gerade gefallen, dass sie in der Eigenschaft als besonders eifrig auffallen. Passt nicht so wirklich ins Selbstbild des Friedensengels Gerechtigkeitskriegers.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Nogro am 20. Juni 2023, 08:29:22
Zitat von: eLender am 19. Juni 2023, 23:44:44Mimikama ist bestimmt auch so ein neurechtes Hetzblatt ::)
Aber zum Glück gibt es ja noch den Volksverpetzer ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Juni 2023, 09:56:43
Zitat von: eLender am 19. Juni 2023, 23:44:44Insbesondere die sogenannten ,,Woke People", die sich selbst als politisch korrekt darstellen, scheinen laut der Studie eine Vorliebe für öffentliche Beschämung zu haben. Sie nutzen sie als Mittel zur Demonstration ihrer vermeintlichen moralischen Überlegenheit und Tugendhaftigkeit. Öffentliche Beschämung wird hier zu einem Instrument, um die eigene Position in der Gesellschaft zu stärken.

Die Studie bestätigt im Grunde das, was ich auch schon bemerkt habe und was auf diesem Forum des Öfteren anhand von Tweets, FB-Einträgen etc. diskutiert wurde.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: t385 am 20. Juni 2023, 10:01:17
Es ist ja auch die richtige moralische Position, sich für Minderheiten einzusetzen. Das Gejammer über "Wokies" ist und bleibt lächerlich. Diese Angelegenheit ist auch rein eine Frage der persönlichen Moral.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 20. Juni 2023, 11:44:34
Zitat von: t385 am 20. Juni 2023, 10:01:17Es ist ja auch die richtige moralische Position, sich für Minderheiten einzusetzen. Das Gejammer über "Wokies" ist und bleibt lächerlich. Diese Angelegenheit ist auch rein eine Frage der persönlichen Moral.
Finden Frauen sicher auch total lächerlich, wenn sie von sich weiblich definierenden Männern den Schädel eingeschlagen bekommen, was t385?

https://www.sportskeeda.com/mma/news-when-transgender-fighter-fallon-fox-broke-opponent-s-skull-mma-fight
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: t385 am 20. Juni 2023, 12:36:34
Muss ich jetzt auch diese Pyramide posten? Du weißt doch gar nicht, was ich meine.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 20. Juni 2023, 13:18:54
Zitat von: t385 am 20. Juni 2023, 12:36:34Du weißt doch gar nicht, was ich meine.

Woher auch. Konkret zu werden ist mühsam und angreifbar und sollte vermieden werden. Der Wohlfühlfaktor ist einfach größer, wenn man so was ablässt,
Zitat von: t385 am 20. Juni 2023, 10:01:17Das Gejammer über "Wokies" ist und bleibt lächerlich. Diese Angelegenheit ist auch rein eine Frage der persönlichen Moral.
Oder so was,
Zitat von: t385 am 20. Juni 2023, 09:50:34Auch dieses Forum hier wird einen politischen Bias haben. Ich habe mich mal durch ein paar Threads geklickt
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Juni 2023, 13:34:36
Mal unter uns Pastorentöchtern und -söhnen. Ich ordne das Verhalten von t385 inzwischen unter "Trollen" ein. Er/sie hinterlässt unter Threads, der sein/ihr "Progressive Counter" ausschlagen läast, seine/ihre Duftmarken, ohne aber etwas Handfestes zur Diskussion beizutragen.

@t385

Damit du nicht weiter suchen musst, empfehle ich dir auch folgende Threads. Die dürften nach deinem Gusto sein und deinem Geltungsbedürfnis entgegenkommen. ;D
"Die Genderdebatte" (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.0)
"Handgreifliche Männer" (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18223.0)
"JK Rowling und Transgender" (https://forum.psiram.com/index.php?topic=17339.0)
"Kulturelle Aneignung" (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18045.0)
"Der Streit in der GWUP" (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18172.0)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. Juni 2023, 17:31:31
Zitat von: Nogro am 20. Juni 2023, 08:29:22Aber zum Glück gibt es ja noch den Volksverpetzer
Ja, die letzte Bastion der Guten und Gerechten, bekannt für Ideologiekritik aller Art. Nuja, bis zum Ende der Corona-Pandemie zumindest ::)

Zitat von: RPGNo1 am 20. Juni 2023, 09:56:43Die Studie bestätigt im Grunde das, was ich auch schon bemerkt habe und was auf diesem Forum des Öfteren anhand von Tweets, FB-Einträgen etc. diskutiert wurde.
Liegt womöglich an meiner weiter sinkenden Triggerschwelle, aber es scheint sich auch hier im Forum bemerkbar zu machen. Ich bin noch am überlegen, woher meine Vermutung kommt...

Zitat von: t385 am 20. Juni 2023, 10:01:17Es ist ja auch die richtige moralische Position, sich für Minderheiten einzusetzen.
*Prust* Der Satz ist so beliebig wie eine Glückskeksbotschaft. Dann kannst und musst du natürlich allen zustimmen, die das vor sich hertragen. Neben den Querfurzern sind das beispielsweise auch so Erscheinungen wie die Netzfrauen (https://www.psiram.com/de/index.php/Netzfrauen). Die fühlen sich auch unangreifbar, weil sie angeblich nur für die Rechte von Minderheiten und überhaupt für die gerechte Sache arbeiten. Das ist dann auch die Immunisierung gegen Kritik, die man sich spontan anhören muss.

ZitatDas Gejammer über "Wokies" ist und bleibt lächerlich
Ja, Gejammer ist nun mal lächerlich, prinzipiell. Aber wer denkt, es würde nur gejammert, der hat keinen Hauch von Ahnung, wie die Kritik aussieht und wo sie ansetzt. Du zeigst eigentlich nur dein totales Unverständnis der Materie, wie es die meisten "Verteidiger" der Wokies haben. Ich würde dir noch nicht mal unterstellen, dass du nur ein Troll bist, du kennst anscheinend nicht die Debatte, die eben nicht nur aus primitiven Parolen besteht. Das ist ein komplexes Thema, das man nur so platt beantworten kann, wenn man nicht den Hauch einer Ahnung hat. RPG hat dir ein paar Fäden verlinkt, und es ist uns (diejenigen, die das aus skeptisch-rationaler Sicht betrachten) wichtig, dass das eben dem rationalem kritischen Denken zugänglich ist und nichts mit einer politischen Agenda zu tun hat (das haben die Querfurzer auch immer vor sich hergetragen: die Kritik an ihnen wäre politisch motiviert).

So Heissluftföhne wie du können scheinbar nur so argumentieren, dass jede kritische Stimme aus der extremen rechten Ecke stammen muss. Weil die Welt ja nur aus Schwarz und Weiß besteht und man sich stets selbst in der Farbe der Reinheit verortet.  Dein von dir angeblich gefundener Bias ist dein eigener. Ich würde dir raten, dich erst mal nüchtern mit der Sache zu beschäftigen und dich auch mal selbst zu hinterfragen. Ich weiß, utopische Vorstellung...

ZitatDiese Angelegenheit ist auch rein eine Frage der persönlichen Moral
Bitte was? Das ist doch wieder so eine schlechte Übersetzung aus einem importierten chinesischen Glückskeks?! Isklar :gaehn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. Juni 2023, 17:33:02
Zitat von: Peiresc am 19. Juni 2023, 04:44:07Er argumentiert nicht ad personam. Nebenbei: Schade um Michael Shermer.
Oh je, ich will das gar nicht wissen. Habe das nur überflogen und komme zu dem Schluss: traue niemandem über 50 :-X
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Juni 2023, 18:16:49
ZitatThe Ideological Subversion of Biology

Jerry A. Coyne and Luana S. Maroja

https://skepticalinquirer.org/2023/06/the-ideological-subversion-of-biology/

Unbedingt lesen!

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: t385 am 20. Juni 2023, 20:24:48
Zitat von: eLender am 20. Juni 2023, 17:31:31Ja, Gejammer ist nun mal lächerlich, prinzipiell. Aber wer denkt, es würde nur gejammert, der hat keinen Hauch von Ahnung, wie die Kritik aussieht und wo sie ansetzt. Du zeigst eigentlich nur dein totales Unverständnis der Materie, wie es die meisten "Verteidiger" der Wokies haben. Ich würde dir noch nicht mal unterstellen, dass du nur ein Troll bist, du kennst anscheinend nicht die Debatte, die eben nicht nur aus primitiven Parolen besteht. Das ist ein komplexes Thema, das man nur so platt beantworten kann, wenn man nicht den Hauch einer Ahnung hat. RPG hat dir ein paar Fäden verlinkt, und es ist uns (diejenigen, die das aus skeptisch-rationaler Sicht betrachten) wichtig, dass das eben dem rationalem kritischen Denken zugänglich ist und nichts mit einer politischen Agenda zu tun hat (das haben die Querfurzer auch immer vor sich hergetragen: die Kritik an ihnen wäre politisch motiviert).
Nein, ich bin kein Troll, da hast du Recht. Ich teile auch nicht alle identitätspolitischen Ansätze, die von linker Seite aus in die Welt getragen werden. Wie sieht denn eure Definition von "woke" aus? Bin ich schon woke, wenn ich einem Typen, der behauptet, Homosexuelle seien keine richtigen Männer, widerspreche?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 20. Juni 2023, 20:48:30
"Woke" zu sein ist eigentlich selbstverständlich. Ich gehe davon aus, dass (fast) alle Teilnehmer in diesem Forum "woke" in dem Sinne sind, dass sie keine Minderheiten diskriminieren. Egal, ob sie nun CDU/FDP oder Rot/Grün ihre Wählerstimmen geben.

Das Problem sind die "Woke-Extremisten" oder meinetwegen "Woke-Fundamentalisten". (Sucht's euch, was besser passt.) Die gehen auch Menschen ganz gehörig auf die Nerven, die eine gute Kinderstube genossen haben.

Sehr bedenklich finde ich aber, dass keineswegs nicht nur hier Die Grünen zu regelrechten Hassobjekten hochstilisiert werden.

Und wo ich gerade dabei bin herumzumosern: Ich würde auch empfehlen das Wort "Aktivisten" nicht so inflationär zu gebrauchen. Denn ich behaupte mal, dass hier (fast) alle selbst Aktivisten sind.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 20. Juni 2023, 21:39:39
Zitat von: t385 am 20. Juni 2023, 20:24:48Bin ich schon woke, wenn ich einem Typen, der behauptet, Homosexuelle seien keine richtigen Männer, widerspreche?

Woke ist jeder, der nicht mindestens 10 kleine Kinder zum Frühstück isst, ist doch klar.
Ne, im Ernst, schau dir die Fäden an. Es ist viel, kannst dir ja irgendeinen Teilaspekt raussuchen und wir reden drüber. Anhand deines Beispiels würde ich dir den Genderfaden empfehlen. Spoiler: es ist durchaus keine abwegige Hypothese, dass genau die Idee, homosexuelle Männer seien keine richtigen Männer, eines der Rädchen in der Transideologiemaschine ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. Juni 2023, 22:24:18
Zitat von: t385 am 20. Juni 2023, 20:24:48Wie sieht denn eure Definition von "woke" aus?

Woke ist ein unscharfer Begriff, der unterschiedlich verwendet wird (ein Sammelbegriff halt, der auch nicht ad hoc leicht definiert werden kann). Er kann als Label ein Schimpfwort sein, oder man bezeichnet sich selbst so und findet das auch gut. Eigentlich erst mal ein neutrales Wort, das klar auch seine historischen Wurzeln hat. Natürlich kann man auch "woke" sein, wenn man den ganzen ideologischen Aktivismus ablehnt, das wird nur gerne bestritten. Wenn man Woke kritisiert, dann muss man enger eingrenzen, was man darunter versteht und was die kritisierbare Position dahinter ist. Es gibt andere Begriffe für das Phänomen, die nicht ganz so schwammig sind und die den Kern des Problems eher erfassen. Ich zitiere mal selektiv aus WP:

ZitatPeter Boghossian und James Lindsay charakterisierten in einem Debattenbeitrag im Wall Street Journal die Social Justice Warriors als Verfechter von sozialer Gerechtigkeit, die Anschuldigungen wie eine Mitschuld an White Supremacy oder Misogynie nutzen würden, um sich davor zu schützen, sich unangenehme Fakten oder vernünftige Kritik anzuhören. Die Social Justice Warriors würden nicht ,,mit" sondern ,,an" ihr Gegenüber reden, welches bloß zuhören und ihnen glauben dürfe, und wahrscheinlich als Rassist oder Sexist beschimpft würde. Dies würde eine Diskussion ins Nichts abdriften lassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Social_Justice_Warrior#Verwendungen

Da geht es um den Begriff SJW, der den aktivistischen Aspekt und die dahinter stehende Ideologie als den zentralen Teil einer kritischen Betrachtung in den Vordergrund stellt. Natürlich kann man das selbst wieder als Teil des "Kulturkampfes" sehen, aber ein einfacher Absatz ist auch keine abendfüllende Erklärung. Man muss auch den zitierten Autoren nicht einfach glauben, aber wer sich jeder Kritik verweigert, der will gar nichts hinterfragen.

Es wurden dir ja schon Fäden hier verlinkt, die theoretische Ansätze und praktische Auswüchse der dahinter stehenden Ideologie besprechen. Das sind ganz unterschiedliche Ebenen und fängt beim Erkenntnismodell an (Stichwort: Postmodernismus) und endet letztendlich bei politischen Entscheidungen.

Ganz aktuell haben wir einen Beitrag der amerikanischen Skeptikerorganisation verlinkt (quasi die Mutter der Gwup). Die Tragweite des "Wokismus" wird einem vll. klar, wen man sich mal ansieht, wie das auch den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess beeinflusst. Das ist nun mal auch Kern des skeptischen Denkens und hat erst sehr viel später überhaupt etwas mit Politik (und in die Einordnung in "Spektren") zu tun.

(und leider wird ständig versucht, auch die sachliche Kritik in die rechte Ecke zu stellen. Ein einfacher Trick, um sich dem nicht stellen zu müssen)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 20. Juni 2023, 23:10:08
Zitat von: eLender am 20. Juni 2023, 22:24:18(und leider wird ständig versucht, auch die sachliche Kritik in die rechte Ecke zu stellen. Ein einfacher Trick, um sich dem nicht stellen zu müssen)
Ja. Ich habe dazu noch folgende Überlegung:

Was die Sache kompliziert macht, ist, dass sich hinter dem Totschlagargument "rechts" sehr Verschiedenes verbirgt:
1. Kritiker, die wirklich rechts sind und es auch vorher waren
2. Kritiker, die tatsächlich nach rechts gerückt sind, das aber nicht ursprünglich waren
3. Kritiker, die es nicht waren und auch nicht sind, aber sich - in den Augen mancher - nicht ausreichend von rechts distanzieren (auch das ist manchmal auch ein haltloser Vorwurf, manchmal vielleicht auch nicht)
4. Kritiker, die es nicht sind, nie waren und tatsächlich einfach nur sachliche Kritik äußern.

Es werden dadurch die unterschiedlichsten Motivationen in einen Topf geschmissen.
Was am Ende zählt ist natürlich das Sachargument, unabhängig davon, wer es äußert (jedenfalls sollte es so sein).
Da der Mensch aber im Allgemeinen ein denkträges Wesen ist und außerdem wohl auch jeder ab einem bestimmten Punkt/bei bestimmten Themen aus Zeit- und Kompetenzgründen einer Quelle einfach vertrauen muss, ist die Motivation durchaus nicht völlig irrelevant.
Gerade deshalb finde ich es wichtig, dass man Kritik nicht nur den tatsächlich Rechten überlässt. Genau das wird aber durch den undifferenzierten Dauervorwurf erschwert.
Und deshalb finde ich es auch erschreckend, wie oft z.B. Journalisten und andere entscheidende Personen ihrer Sorgfaltspflicht da offenbar nicht nachkommen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. Juni 2023, 23:20:19
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juni 2023, 23:10:08Ja. Ich habe dazu noch folgende Überlegung:
:2thumbs:
Da hast du in deinem Post echt das ganze Elend knapp und wahrscheinlich ziemlich umfassend beschrieben. In dem - auch oder vor allem auch absichtlich - erzeugten Gewirr kann kaum noch jemand die sachlichen Punkte raushören. Funktioniert leider sehr gut.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Juni 2023, 06:52:32
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juni 2023, 23:10:08Ja. Ich habe dazu noch folgende Überlegung:

Sehr gute Überlegung. Dabei ist dieses Schema nicht neu, sondern ploppt in der ein oder anderen Form immer wieder hoch. Ich denke daran, wie Personen immer wieder Rassismus oder Fremdenfeindlichkeit vorgeworfen wird, wenn sie z.B. sachliche Kritik am Multikulturalismus üben.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 21. Juni 2023, 07:10:21
Diesen Personen kann man dann freundlich, aber bestimmt die Argumentationspyramide vor die Nase halten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 21. Juni 2023, 07:36:24
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juni 2023, 23:10:08
Zitat von: eLender am 20. Juni 2023, 22:24:18(und leider wird ständig versucht, auch die sachliche Kritik in die rechte Ecke zu stellen. Ein einfacher Trick, um sich dem nicht stellen zu müssen)
Ja. Ich habe dazu noch folgende Überlegung:

Was die Sache kompliziert macht, ist, dass sich hinter dem Totschlagargument "rechts" sehr Verschiedenes verbirgt:
1. Kritiker, die wirklich rechts sind und es auch vorher waren
2. Kritiker, die tatsächlich nach rechts gerückt sind, das aber nicht ursprünglich waren
3. Kritiker, die es nicht waren und auch nicht sind, aber sich - in den Augen mancher - nicht ausreichend von rechts distanzieren (auch das ist manchmal auch ein haltloser Vorwurf, manchmal vielleicht auch nicht)
4. Kritiker, die es nicht sind, nie waren und tatsächlich einfach nur sachliche Kritik äußern.

Gut und schön, aber viele Menschen sind einfach nur un(partei)politisch unterwegs, so wie ich zB.
Was schön ist, weil man sich als parteiloser und parteipolitikfremdelnder Mensch einfach zu jedem relevanten Thema eine eigene Meinung bilden kann, ohne von gefühlten Loyalitäten gegenüber seiner Partei oder politischen Ausrichtung gestört zu werden.
So finde ich mich schon immer mal im linken, rechten, mittigen, ja sogar manchmal im grünen Spektrum wieder, dazu abwechselnd auf feministischer, maskulinistischer (Männerrechtler), singerischen usw Linie.

Die links/rechts/mittig-Zuordnungen sind einfach für eine breite unpolitische Bevölkerungsmasse nicht geeignet. Und auch nicht zutreffend. Die wissen auch gar nicht, wofür welche Partei gerade steht, bzw was sie in ihren Leitlinien hat.
Da staunt man ja manchmal überrascht, liest man sich das Parteiprogramm dann doch mal durch - bei den Grünlingen beispielsweise.

Diese Einteilung ist genauso unsinnig und sinnlos wie gut/böse, schwarz/weiß, moralisch/unmoralisch.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 21. Juni 2023, 07:48:57
Zitat von: zimtspinne am 21. Juni 2023, 07:36:24Diese Einteilung ist genauso unsinnig und sinnlos wie gut/böse, schwarz/weiß, moralisch/unmoralisch.

Die Einteilung bildet in der Tat nicht die gesamte Realität ab und wird auch durch den inflationärn Gebrauch des Wortes "rechts" verwässert. Sinnlos wird sie m.E. dadurch nicht. Das Prinzip bleibt auch das gleiche: Kritik kann ideologisch motiviert sein oder rational. Die Motivation spielt auf einer reinen Sachebene eigentlich keine Rolle, in der Realität tut sie das aber aus genannten Gründen schon.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Juni 2023, 08:08:17
Zitat von: eLender am 20. Juni 2023, 22:24:18(und leider wird ständig versucht, auch die sachliche Kritik in die rechte Ecke zu stellen. Ein einfacher Trick, um sich dem nicht stellen zu müssen)

Dazu habe ich ein aktuelles Beispiel: Frau Brockschmidt hyperventiliert wieder einmal. Ich habe selten eine Analyse gelesen, die wirrer, spekulativer und teilweise auch sachlich falsch ist.

ZitatPECHSTEIN: RASSISMUS, INTOLERANZ & LGBTQ-FEINDLICHKEIT – PROPAGANDA IN UNIFORM
https://www.volksverpetzer.de/analyse/pechstein-rede-cdu/

Die Hintergründe der Geschichte sowie scharfe Kritiken (!) an Pechstein seitens CDU-Politikern.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundespolizei-prueft-umstrittenen-auftritt-von-claudia-pechstein-bei-cdu-konvent-a-71b19a87-1ba1-4029-867e-5f27da93ea20
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/claudia-pechstein-cdu-politikerinnen-yvonne-magwas-und-karin-prien-kritisieren-rede-bei-cdu-konvent-a-a9118de6-c5f0-4a5d-a222-7bf3d5cf474f

Und wie es z.B. Hasnai Kazim (Laut Rechtsextremisten ein ,,Islamist", laut Linksradikaler ein ,,Token", laut Islamisten ein ,,Ungläubiger") sieht.

ZitatIch halte es für falsch, dass Frau Pechstein in Uniform auftritt. Inhaltlich mag man sie kritisieren oder ihr zustimmen. Aber ,,Deutschland 1940 Mindset" halte ich für einen infamen Vorwurf. So ,,labert" man ,,hart" auf eine Art und Weise, dass die ,,AfD" Zulauf bekommt.
Ganz abgesehen davon, dass das eine wirklich unfassbare Verharmlosung dessen ist, was in Deutschland 1940 los war.

https://twitter.com/HasnainKazim/status/1670415760395497473?cxt=HHwWgsCzmZWSwa4uAAAA

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 21. Juni 2023, 08:20:14
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. Juni 2023, 07:48:57
Zitat von: zimtspinne am 21. Juni 2023, 07:36:24Diese Einteilung ist genauso unsinnig und sinnlos wie gut/böse, schwarz/weiß, moralisch/unmoralisch.

Die Einteilung bildet in der Tat nicht die gesamte Realität ab und wird auch durch den inflationärn Gebrauch des Wortes "rechts" verwässert. Sinnlos wird sie m.E. dadurch nicht. Das Prinzip bleibt auch das gleiche: Kritik kann ideologisch motiviert sein oder rational. Die Motivation spielt auf einer reinen Sachebene eigentlich keine Rolle, in der Realität tut sie das aber aus genannten Gründen schon.

Kann ich auf der rationalen Denkebene nachvollziehen.

Was ist aber mit Menschen, die zu einzelnen Themen/Themenkomplexen eine radikalfeministische Position einnehmen, bei anderen eine (ups) stabil rechte Position (die Gemeinsamkeiten/Berührungspunkte mit der radikalfem. haben kann), beim dritten Thema eine linksgrüne oder gar stramm wokische?
Das ist bei mir tatsächlich manchmal so ;)
und ich weiß, bei anderen auch.

Zu "ideologisch" und "rational" motiviert, würde ich noch ergänzen: "(bauch)gefühlig" motiviert.
Also auf eigenen Erfahrungen, privaten Interessen und der ganzen eigenen Lebensgeschichte basierend. Was auch vollkommen legitim ist. Keiner ist 24/7 rational und sachlich. (außer bestimmte Autistinnen vielleicht/in ihrer Einbildung^^)
Das kann dann gerne ein wilder Mix aus rational, irrational und in manchen Fällen auch ideoloigisch sein.

Bei "ideologisch" stelle ich mir auch die Frage, wann das genau beginnt.
Der gemeine Mitmensch verfolgt ja eher selten eine ideologische Agenda oder ist Teil einer. Er spaziert nicht sendungsbewusst durch die Gegend, wenn ich als Referenz für sowas mal diverse Gruppierungen in den sozialen Medien heranziehe.

Das kenne ich so aus meinem RL gar nicht.
Da wird eher das für sich rausgefischt, was zum eigenen Leben, Lebensstil und aktuellen Stimmung am besten passt.

Alles und jeden immer umgehend als 'ideologisch' zu markieren, ist genauso infaltionär und verwässernd wie das 'neurechts' mM.

Ich würde schon gucken, wo jemand wirklich auf Faktenbasis als ideologisch agierend portraitiert werden könnte (und sollte?).
Als ein Kriterium hierfür könnte man zB auch einen Grad der Organisierung nehmen.

und wo das einfach nur bequemes, wohlfühliges Mitläufertum ist (Florian Aigner wäre so ein Paradebeispiel  :D )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 21. Juni 2023, 08:26:27
Zitat von: RPGNo1 am 21. Juni 2023, 08:08:17Dazu habe ich ein aktuelles Beispiel: Frau Brockschmidt hyperventiliert wieder einmal. Ich habe selten eine Analyse gelesen, die wirrer, spekulativer und teilweise auch sachlich falsch ist.

Frau Brockschmidt würde ich als ideologisch verwirrt für mich einordnen.
Ich komme regelmäßig bei ihr nicht mehr mit.
Da scheint eine Macht in ihrem Kopf das Zepter übernommen zu haben, die auf Drogen ist, der Spiegel wird dauerhaft gehalten. (will nichts unterstellen, ist metaphorisch gemeint).

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 21. Juni 2023, 09:22:59
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juni 2023, 23:10:08Was die Sache kompliziert macht, ist, dass sich hinter dem Totschlagargument "rechts" sehr Verschiedenes verbirgt:
1. Kritiker, die wirklich rechts sind und es auch vorher waren
2. Kritiker, die tatsächlich nach rechts gerückt sind, das aber nicht ursprünglich waren
3. Kritiker, die es nicht waren und auch nicht sind, aber sich - in den Augen mancher - nicht ausreichend von rechts distanzieren (auch das ist manchmal auch ein haltloser Vorwurf, manchmal vielleicht auch nicht)
4. Kritiker, die es nicht sind, nie waren und tatsächlich einfach nur sachliche Kritik äußern.

ZitatUnd er erhob sich mit seiner Tasse und machte mit ihr eine ungenaue Bewegung, die nicht leicht jemand als einen Versuch zum Anstoßen entlarven konnte.

Brecht, Flüchtlingsgespräche.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Juni 2023, 10:45:51
Zitat von: zimtspinne am 21. Juni 2023, 08:26:27Frau Brockschmidt würde ich als ideologisch verwirrt für mich einordnen.


Ich bin jetzt mal gemein. Das kann auch eiskalte Kalkulation sein. Wie bei Ballweg, Bhakdi oder anderen Querdenkergrößen, die mit kalkulierten Auftritten und dosierten verbalen Eskalationen sich eine nette ergebene Gefolgschaft um sich versammelt haben. Brockschmidts Auftreten wirkt auf mich ähnlich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. Juni 2023, 17:19:10
Das Problem bei der Einordnung in vermeintlich politische oder ideologische Lager: es ist - wenn es plat und pauschal gemacht wird - eine Fremdzuschreibung, die dem eigenen Empfinden diametral entgegen stehen kann. Natürlich gibt es auch Zeitgenossen, die sich selbst so sehen, entsprechende Positionen raushauen und kein Problem damit haben, so bezeichnet zu werden.

Aber wenn man das anderen unterstellt, dann hat das meist - nuja - strategische Gründe. Wir haben im Hurzilla-Faden ein gutes Beispiel: da sagt der Hurzmeister, er bezeichnet andere ganz selbstverständlich als rechts (ich glaube es war auf Bördlein bezogen), weil sie ja - seiner Meinung nach - rechte Positionen vertreten. Es könnte auch Courts gemeint gewesen sein. Das sind aber Leute, die sich weder selbst als rechts sehen noch solche Positionen vertreten (man versucht es aber so hinzubiegen, weil bestimmte Positionen von bekennenden Rechten ebenfalls vertreten werden). Das ist schlicht und einfach Diffamierung und soll die sachliche Auseinandersetzung ersetzen bzw. vermeiden (weil man da dann schnell den Schwanz einziehen müßte, s. Hurzmeister).

Diese ganze Lagereinteilungsmentalität kommt meist von Leuten, die sich selbst einem bestimmten Lager (links, woke...) zuordnen. Die können es gar nicht verstehen, dass man sich zu keinem Lager bekennt und nur eine bestimmte Position (die man ggf. einem Lager zuordnen könnte) für richtig hält. Das kann man ja auch sachlich begründen, aber dazu läßt man es selten kommen.

Ich kann mich selbst gar nicht richtig verorten, finde in beinahe jedem Spektrum Punkte und Positionen vertretbar und unterstützenswert. Man kann aber Parteien nur im Gesamtpaket wählen; so etwas wie nur einzelne Punkte geht eher weniger (in der Schweiz versucht man das ja). Wenn ich bspw. denke, die Kernenergie (da habe ich heute noch einen auf Lager :D ) ist so in der Gesamtbetrachtung keine schlechte Sache, dann wird man gleich als rechts gelabelt (auch hier im Forum). Das kommt immer von Leuten, die sich selbst als "progressiv" verstehen. Poste später mal was, mal sehen ob der pawlowsche Reflex noch funktioniert ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. Juni 2023, 17:26:14
Zitat von: RPGNo1 am 21. Juni 2023, 10:45:51Brockschmidts Auftreten wirkt auf mich ähnlich.
Ja, das kann man so sehen und es ist nicht abwegig. Sie hat eine große Followerschaft und ist auf deren Geldsegen angewiesen (schreibt sie selbst). Die zahlende Masse muss entsprechend mit Content versorgt werden, und der ist meist schrill und überzogen, so wie es die Klientel mag (Ballweg hat das Geschäftsmodell ja auch gepflegt). Das sind Helden für ihre Comunity, da muss man auch eine bestimmte Rolle spielen. Obwohl ich mir nicht sicher bin, wieviel davon inszeniert ist und nur dem Trubel dient. Ich möchte auch nicht zu viel spekulieren, aber ich habe von ihr (weil es halt auf meiner Zeitleiste aufploppt) auch immer wieder halbwegs verstörende persönliche Äußerungen vernommen (die den Eindruck erwecken lassen: da dreht jemand am Rad) :-X
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 21. Juni 2023, 18:13:18
Noch eine Ergänzung am Rande. Das ist Robert F. Kennedy jr, mit dem Peter Hotez bei Joe Rogan, d. h. in feindlicher Umgebung, nach Ansicht von Michael Shermer diskutieren soll:
ZitatRFK Jr Claims US And China Are Developing "Ethnic Bio Weapons Designed To Attack Certain Racial Types"
https://www.joemygod.com/2023/06/rfk-jr-claims-us-and-china-are-developing-ethnic-bio-weapons-designed-to-attack-certain-racial-types/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. Juni 2023, 14:58:11
Kann man sich als Katze fühlen? (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/gender-debatte-in-grossbritannien-ein-maedchen-meint-eine-katze-zu-sein-18980626.html)

ZitatWenn Kinder sich als Tiere fühlen und andere Kinder das komisch finden, dürfen sie dafür von einer Lehrerin zusammengestaucht werden? Darüber diskutiert gerade ganz England – inklusive Downing Street.

Wenn sich ein Kind als Chefmouser von Downing Street fühlt, könnte das problematisch werden.
Biologische Aneignung? Identitäre Aneignung? Larry is not amused.

Na immerhin gut, dass es keine Hundefans in der Klasse gab  :grins

(https://www.randco.de/media/image/product/57/md/665-k-9-mask-with-muzzle.jpg)


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Juni 2023, 15:31:45
Zitat von: zimtspinne am 22. Juni 2023, 14:58:11(https://www.randco.de/media/image/product/57/md/665-k-9-mask-with-muzzle.jpg)


Ist der Rüde auch kastriert? Ich kenne da ansonsten einen guten Tierarzt.   ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. Juni 2023, 15:44:59
Heiliger Bimbam Freud - hatte ich doch wirklich eben Landarzt gelesen, obwohl das da eindeutig und auch zweideutig nicht steht.
Ich glaube, das ist jetzt nicht nur Freud, sondern auch Iwan Petrowitsch Pawlow *sabber :grins2: 


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. Juni 2023, 19:26:14
Zitat von: zimtspinne am 22. Juni 2023, 14:58:11Wenn Kinder sich als Tiere fühlen und andere Kinder das komisch finden, dürfen sie dafür von einer Lehrerin zusammengestaucht werden?
Ich dachte erst, das wäre Satire und würde auf den Postillon verweisen. Dann muss ich aber sehen, dass das in der FAZ steht. Macht aber nix, ich habe heute meinen lustigen Tag hier im Forum (der Hauptmann aus Köpenik hat mich schon den Kaffee an die Wand prusten lassen).

ZitatSchulmeisterlich belehrt sie die Mädchen über die Vielfalt der Geschlechter, und während die Mädchen konsequent widersprechen, wird die Lehrerin zunehmend ungehalten und spricht von ,,widerwärtigen" Ansichten. Nach weiterem Hin und Her empfiehlt die Lehrerin den Mädchen, doch die Schule zu wechseln, wenn ihnen dies alles so nicht gefalle, und empfiehlt der Schulleitung ein ,,erzieherisches Gespräch über Gleichheit, Vielfalt und Inklusion" mit den Mädchen.
Genau, sowas kann man nicht durchgehen lassen. Ab ins Umerziehungslager und Wiedereinführung körperlicher Züchtigungen für solch genozides Gedankengut. Wenn man da was einreißen lässt, sind wir bald wieder da, wo wir schon mal waren: in ganz düsteren Zeiten. Muss aber noch überlegen, wer da jetzt genau der Adressat ist...

Apropos @Frau zimtspinne: ist das jetzt eine Cat Pride-Fahne, oder wie ist das zu lesen? Und sind ihre Pronomen jetzt "Miau" und "Schnurr"? (ich erwarte wie immer keine (ernstgemeinten) Antworten)

Nochmal Apropos: auf der FAZ-Seite wird noch ein Artikel verlinkt, leider hinter Abzockbarriere:

ZitatIm Netz radikalisieren sich junge Frauen. Sie zelebrieren das Scheitern, hassen sich und andere und glorifizieren psychische Erkrankungen. Sie nennen sich ,,Femcels". Wer sind sie? Und was wollen sie?
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/incels-und-femcels-unfreiwilliger-zoelibat-und-toxische-traurigkeit-18980964.html

Es geht scheinbar voran mit der Gendergerechtigkeit. Das waren sicher vorher Incels, die sich jetzt halt nur weiblich lesen. Oder bin ich jetzt nur verwirrt?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Scipio 2.0 am 22. Juni 2023, 19:48:21
ZitatEs geht scheinbar voran mit der Gendergerechtigkeit. Das waren sicher vorher Incels, die sich jetzt halt nur weiblich lesen.

Nun ich sehe mich mal wieder bestätigt, dass ich von "sozialen Medien" besser die Finger lasse.

So lädiert wie meine Psyche ist, würde es wohl nicht lange dauern, bis ich so einer zweifelhaften Bewegung drin hänge.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. Juni 2023, 23:02:26
Ganz kurze Randbemerkung, die noch nicht mal ansatzweise eine Erregung wert ist*:

ZitatIm neuen ,,Spider Man"-Film wird kurz eine Transgender-Flagge gezeigt. Für einige arabische Länder ist das offenbar Grund genug, den Streifen in Kinos nicht auszustrahlen. ,,Wir glauben, dass diese Handlungen auf die Unterdrückung von marginalisierten Gruppen abzielen", sagen Aktivisten.
https://www.rnd.de/kultur/neuer-spider-man-film-wird-in-arabischen-laendern-nicht-gezeigt-wegen-transgender-szene-6NGZ5B5VCZMZFHAHWZ66EJFON4.html

Von dem ganzen Superheldenzeugs ist Spidey sowieso das schrottigste und daher passt es auch, dass der sich jetzt in Regebogen-Strumpfhosen quetscht. Filme, die man nicht gesehen haben muss...



*man fragt sich halt nur, warum man ständig versuchen muss, merkwürdige politische (aktivistische) Botschaften in Popcorn-Filme einzubauen. Ist ja schon wie Budweiser.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 25. Juni 2023, 05:38:02
Irgendwo wurde ja im Rahmen der GWUP-Diskussion auf die Facebook-Gruppe "Wissenschaft und Pesudogedöns" hingewiesen. Ich hab da mal kurz reingeschaut und immerhin mal konkrete Kritik an einem Inhalt aus einem Video von Mukerji und Sinan gefunden:

ZitatIn meiner Odyssee der inhaltlichen Aufholjagd bin ich jetzt durch das nächste Video von Sinan und in dem Fall auch Nikil Mukerji.
Und da ich zwischendrin den Wunsch hatte, meinen Bildschirm anzuschreien angesichts der Blödheit der Argumente, schreibe ich jetzt hier was dazu, speziell zum Thema "Fat studies" (ab ca. Minute 24), da es gut eingrenzbar ist und perfekt die fehlende Diskurstiefe der "Anti-Wokisten" aufzeigt.

1. Ich würde ja mal gerne einen Beleg dafür sehen, dass Fat studies die Gesundheitsrisiken durch Übergewicht leugnen ("Du bist auf Institution reingefallen, die eigentlich darauf ausgerichtet ist, fette Menschen zu diskriminieren"). Kann es sein, dass du diese Behauptung von Lindsay hast?
[...]
https://www.facebook.com/groups/wissenschaft.und.pseudogedoens/permalink/4639892629467933/

(Diskussionsstil und alles drum herum interessieren mich an der Stelle nicht)

Gut, mal schauen. Im Wikipedia-Artikel (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Fat_Studies) zu Fat Studies wird zum Beispiel auf "The Fat Studies Reader" (Hrsg.Esther Rothblum und Sondra Solovay) verwiesen, die Herausgeber scheinen Urgesteine der Fat Studies zu sein, das Werk programmatisch. Gleich zu Beginn im Vorwort heißt es:

ZitatFor example, if you believe that fat people could (and should) lose weight, then you are not doing fat studies—you are part of the $58.6 billion-per-year weight-loss industry or its vast customer base (Marketdata Enterprises, 2007).
If you believe that being fat is a disease and that fat people cannot possibly enjoy good health or long life, then you are not doing fat studies. Instead, your approach is aligned with "obesity" researchers, bariatric surgeons, public health officials who declare "war on obesity" (Koop, 1997), and the medicopharmaceutical industrial complex that profits from dangerous attempts to "cure" people of bodily difference (more on "obesity" later).

Das war ja einfach. Der nächste bitte!

(Alle weiteren Einwände erübrigen sich m.E. Es geht um die Hypothese, das Critical Studies allgemein und hier Fat Studies im Kern antiwissenschaftlich sind. Ob dann auch hier und da mal was mit Berechtigung publiziert wird oder auch ob die Intentionen in Teilen nachvollziehbar sind, spielt für diese Frage keine Rolle.)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Juni 2023, 06:54:22
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. Juni 2023, 05:38:02For example, if you believe that fat people could (and should) lose weight, then you are not doing fat studies—you are part of the $58.6 billion-per-year weight-loss industry or its vast customer base (Marketdata Enterprises, 2007).
If you believe that being fat is a disease and that fat people cannot possibly enjoy good health or long life, then you are not doing fat studies. Instead, your approach is aligned with "obesity" researchers, bariatric surgeons, public health officials who declare "war on obesity" (Koop, 1997), and the medicopharmaceutical industrial complex that profits from dangerous attempts to "cure" people of bodily difference (more on "obesity" later).

Das ist religiöses Glaubensbekenntnis, keine Forschung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 08:33:31
Wer ist denn dort zugange?
Kennt man die?
Sind die etwa in der GWUP!?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 25. Juni 2023, 10:13:27
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. Juni 2023, 05:38:02
ZitatFor example, if you believe that fat people could (and should) lose weight, then you are not doing fat studies—you are part of the $58.6 billion-per-year weight-loss industry or its vast customer base (Marketdata Enterprises, 2007).
If you believe that being fat is a disease and that fat people cannot possibly enjoy good health or long life, then you are not doing fat studies.

Das ist das eigentliche Problem in der Nussschale. Du machst Studien über mögliche Gesundheitsprobleme bei hohem Körpergewicht, wenn du empirische Untersuchungen machst (völlig unabhängig davon, was du vorher für Annahmen hast), und nicht, wenn du einem vorgefassten Glaubenssatz, d. h. einem Dogma, folgst. Überzeugungen kann man im Licht von neuen Ergebnissen revidieren - oder sie bestätigt sehen. Niemand geht ohne vorherige Annahmen in eine Überprüfung.

Der Evidenz zu folgen, wohin sie auch führt, ist der Grundsatz der Wissenschaft und der Philosophie, der bis auf Sokrates zurückgeht. Was die meinen, hat mit Wissenschaft definitiv nichts zu tun.

Nur nebenbei: die bisherige Evidenz über gesundheitliche Probleme bei hohem Körpergewicht ist erdrückend, und es ist absurd, sie in Abrede zu stellen - eigentlich muss man da gar nicht mehr weiterlesen. Sie schlägt bis in die Alltagserfahrung eines jeden durch. Und, for the sake of argument, gibt es eigentlich "thin studies"?

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 25. Juni 2023, 11:34:33
Zitat von: Peiresc am 25. Juni 2023, 10:13:27for the sake of argument, gibt es eigentlich "thin studies"?

Nein, denn im Gegensatzpaar Dünn-Dick sind die Dicken die Unterdrückten (=Guten)* und die Dünnen die Previligierten (=Bösen). Und die Previligierten verdienen keine Studies, das ist gegen die Leere Lehre.

*Anders als in der Ernährungswissenschaft, wo es ja bekanntlich gute und schlechte Fette gibt  ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 12:04:40
Zitat von: Peiresc am 25. Juni 2023, 10:13:27
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. Juni 2023, 05:38:02
ZitatFor example, if you believe that fat people could (and should) lose weight, then you are not doing fat studies—you are part of the $58.6 billion-per-year weight-loss industry or its vast customer base (Marketdata Enterprises, 2007).
If you believe that being fat is a disease and that fat people cannot possibly enjoy good health or long life, then you are not doing fat studies.

Das ist das eigentliche Problem in der Nussschale. Du machst Studien über mögliche Gesundheitsprobleme bei hohem Körpergewicht, wenn du empirische Untersuchungen machst (völlig unabhängig davon, was du vorher für Annahmen hast), und nicht, wenn du einem vorgefassten Glaubenssatz, d. h. einem Dogma, folgst. Überzeugungen kann man im Licht von neuen Ergebnissen revidieren - oder sie bestätigt sehen. Niemand geht ohne vorherige Annahmen in eine Überprüfung.

Der Evidenz zu folgen, wohin sie auch führt, ist der Grundsatz der Wissenschaft und der Philosophie, der bis auf Sokrates zurückgeht. Was die meinen, hat mit Wissenschaft definitiv nichts zu tun.

Nur nebenbei: die bisherige Evidenz über gesundheitliche Probleme bei hohem Körpergewicht ist erdrückend, und es ist absurd, sie in Abrede zu stellen - eigentlich muss man da gar nicht mehr weiterlesen. Sie schlägt bis in die Alltagserfahrung eines jeden durch. Und, for the sake of argument, gibt es eigentlich "thin studies"?



Stopp, STOPPPPPP!

So nah am Puls der Medizin sind weder Fat Studies noch Genderstudies und ihre zahlreichen Verwandten!

Dort geht es nicht um Gesundheit, Krankheit, frühes Ableben.

Das wird nur am Rande behandelt (wenn es sich nicht vermeiden lässt*) und die Faktenlage angezweifelt -> Denialismus.

Zentrum der Fat Studies:

Fat Studies problematisieren nicht Mehrgewicht/Hochgewicht (meine Idee: Bonusgewicht, klingt am besten) an sich, sondern den gesellschaftlichen Umgang damit.

Sie forschen bzw fragen also nicht (wie Medizin und Gesundheitspolitik) danach, warum hohes Körpergewicht gesundheitsschädlich und zu reduzieren ist, sondern warum, wie und vor allem auch durch wen es zum Problem erklärt wird und welche Folgen dies für die betroffenen Menschen hat.
Krankmachend ist nicht das Übergewicht an sich, sondern in erster Linie die Antwort der Gesellschaft darauf.

Zentraler Kern von Fat Studies sind Stigmatisierung und Ausgrenzung der Menschen mit hohem Körpergewicht und wie diese einzudämmen sind.

Dort kommen dann die Stilmittel Fat Pride, Body Positivity etc zum Einsatz.
Nachtrag wegen Gefährliche Bohnen: Thin-Privilege ist auch ein wichtiger Aspekt in der Konstruktion

Diese setzen sich ein für die Akzeptanz der Vielfalt der Körper und ihres Volumens. -> Health at every Size.
Fat Studies knüpfen dabei an die Anliegen anderer marginalisierter/stigmatisierter Gruppen an, die sich gegen ihre Diskriminierung auch in der Wissenschaft erfolgreich zur Wehr gesetzt haben. Vorbilder sind hier die Gender- und Queerstudies oder auch die Disabilitystudies.

Sag mal, hast du etwa geschwänzt letztes Jahr?
Da wurde das doch lang und breit :) erörtert.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 25. Juni 2023, 12:33:50
Zitat von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 12:04:40Das wird nur am Rande behandelt (wenn es sich nicht vermeiden lässt*) und die Faktenlage angezweifelt -> Denialismus.


Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber: eigentlich ist das noch untertrieben. "Anzweifeln" wäre ja ok, das müsste man dann halt mit wissenschaftlichen Methoden untersuchen. Sie hinterfragen aber nicht bestehende Theorien (wie sie behaupten), sondern postulieren, dass diese falsch sind und stellen eigene Postulate auf, die wiederum nicht hinterfragt werden dürfen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 12:52:21
@ G.B.

heißt das, dass ich immer maßlos übertreibe? naja, in Bezug auf dieses Thema und Letzte Generationen stimmt das vielleicht sogar.

Die Häuptlinge der Fat Studies usw zweifeln natürlich nicht, da hast du recht. Die Ergebnisse stehen ja ohnehin schon vorab fest, falls mal so etwas wie eine Studie durchgeführt wird.

Das war eine Momentaufnahme meines Denkens, das sich bei diesem Wort (fat stuies) immer reflexhaft an die eine Sendung mit der Frau in Grün erinnert.

Dort wird das ganze Trauerspiel beinahe lehrbuchmäßig portraitiert.

hier der link:

https://www.youtube.com/watch?v=h3I1wR9Wd-M

Einige der Mitwirkenden kennen wir ja schon - erinnere mich zwar gerde nur an Doc Felix, den ich schon zuvor kannte, es sind aber ja immer dieselben Aktivisten, die empört durch die Lande ziehen.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 13:28:10
Thin studies gibts natürlich keine (es sei denn, Studien zu A. n. sind mitgemeint).
Hier ist noch viel aufzulernen, werter Peiresc. :P
Fat studies, fat acceptance, fat pride, trans ≠ thin privilege, normschön,  white, straight, cis, able-bodied, neurotypisch uvm.
Erstgenannte trägst du mit Stolz vor dir her, letztere versuchst du am besten schamvoll unsichtbar zu machen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 25. Juni 2023, 14:28:07
Zitat von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 12:04:40Krankmachend ist nicht das Übergewicht an sich, sondern in erster Linie die Antwort der Gesellschaft darauf.
Quatsch.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 14:35:48
Zitat von: Peiresc am 25. Juni 2023, 14:28:07
Zitat von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 12:04:40Krankmachend ist nicht das Übergewicht an sich, sondern in erster Linie die Antwort der Gesellschaft darauf.
Quatsch.
Das sagen aber die fat studies und deren Anhängerschaft will diese Außenseiter-Perspektive fest in der GWUP installieren. Als neuen Erkenntnisstand und später wird das auch zum wissenschaftlichen Konsens deklariert (wie die vielen Geschlechter).
Wenn drüber geredet wird. Am besten wäre natürlich, gar nicht drüber zu reden.

Ich würde als Mitglied den Herrn HÜmmler mal direkt darauf ansprechen. Indirekt (über TBOR) nimmt er das ja scheinbar nicht wahr.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 25. Juni 2023, 16:48:35
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. Juni 2023, 05:38:02
ZitatFor example, if you believe that fat people could (and should) lose weight, then you are not doing fat studies—you are part of the $58.6 billion-per-year weight-loss industry or its vast customer base (Marketdata Enterprises, 2007).
If you believe that being fat is a disease and that fat people cannot possibly enjoy good health or long life, then you are not doing fat studies. Instead, your approach is aligned with "obesity" researchers, bariatric surgeons, public health officials who declare "war on obesity" (Koop, 1997), and the medicopharmaceutical industrial complex that profits from dangerous attempts to "cure" people of bodily difference (more on "obesity" later).

Das war ja einfach. Der nächste bitte!



Der Nächste ist Kettenraucher und der Übernächste Alkie. Wer das für schädlich hält oder sich damit irgendwie empirisch befasst, besorgt doch nur das Geschäft von Wemnochgleich.  :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 25. Juni 2023, 17:05:27
Zitat von: Typee am 25. Juni 2023, 16:48:35Der Nächste ist Kettenraucher und der Übernächste Alkie. Wer das für schädlich hält oder sich damit irgendwie empirisch befasst, besorgt doch nur das Geschäft von Wemnochgleich.  :2thumbs:
Und damit muss noch lange nicht Schluss sein. Die Diagnose von jedem Mangel, für den Abhilfe geschaffen werden könnte, spielt dem xyz-industriellen Komplex in die Hände.  Wer feststellt, dass die Verkehrsanbindung schlecht ist, ist der Lobby der Autoindustrie / der Bahngesellschaften hörig usw.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 18:25:39
Zitat von: Typee am 25. Juni 2023, 16:48:35Der Nächste ist Kettenraucher und der Übernächste Alkie. Wer das für schädlich hält oder sich damit irgendwie empirisch befasst, besorgt doch nur das Geschäft von Wemnochgleich.  :2thumbs:
Warum es keinen Alki- oder Junkie-Pride gibt oder wenigstens acceptance, haben sich natürlich auch schon andere gefragt, ich auch.

Begründet wird das damit, dass Adipöse ja niemandem schaden.

Man muss aber ehrlicherweise sagen, dass es zumindest beim Tabakrauchen auch sowas wie Paff-Pride gab, der in Herrenhinterzimmern abgehalten wurde und evtl noch wird.

Auch bei Alkohol gibt es die sich selbst verherrlichend als alkophil Bezeichnenden (in meinem früheren Freundeskreis war das mal eine Weile ein running gag, da sich dort einige Jungmänner als Alkophile bezeichneten und damit ihr exzessives WO-KomaSaufen meinten).

Gleiches gibt es fürs Dünnsein mit fließenden Übergängen zu Magersucht -> Thinspiration, pro ana/mia.
Dort ist allerdings der Jugendschutz hinterher, entsprechende Webseiten werden zeitnah gesperrt, wenn sie allzu offen damit hausieren gehen (war zumindest zu meiner Zeit so).

Das alles beschränkt sich also auf die begrenzte Räume kleinerer Gruppen, die auch gerne unter sich bleiben und nicht in die Welt hinaus ziehen, um ihre Ideologie in Gesellschaft, Politik und Gesetzgebung zu etablieren.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Marvel Stella am 25. Juni 2023, 21:03:08
Zitat von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 18:25:39Gleiches gibt es fürs Dünnsein mit fließenden Übergängen zu Magersucht -> Thinspiration, pro ana/mia.
Dort ist allerdings der Jugendschutz hinterher, entsprechende Webseiten werden zeitnah gesperrt, wenn sie allzu offen damit hausieren gehen (war zumindest zu meiner Zeit so).

Im Unter/Hinter-Grund sind die Pro Ana Sekten noch sehr aktiv. Inklusive Missbrauch ("Coaching" selbsternannter Gurus, die jungen Mädchen (meist minderjährig) beim Abnehmen helfen wollen und die regelmäßiges intimes Bildmaterial einfordern). Leider sind sie sehr erfolgreich damit.
Nora hat bereits in ihrer Journalistenzeit darüber berichtet, auch über die Pro Ana Strukturen, was wir aber nicht verlinken können, weil sie dafür kein Pseudonym benutzt hat.
Aber ich glaub, das war gerade am Thema vorbei ;-) 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. Juni 2023, 22:47:26
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. Juni 2023, 05:38:02Irgendwo wurde ja im Rahmen der GWUP-Diskussion auf die Facebook-Gruppe "Wissenschaft und Pesudogedöns" hingewiesen. Ich hab da mal kurz reingeschaut...
Ich hatte zu der Gruppe ja schon was geschrieben. Da hast du ein gutes Beispiel gefunden, wie es da abläuft. Da sind auch "ranghohe" Apparatschiks der Gwup am Start, und die feiern genau solche halbgaren "Analysen" auch noch ab. Hattu übrigens gut gema, das mit dem Check :2thumbs:  :taetschel:

Der haut so einen Stusssinn raus, ich habe da beim lesen immer wieder der Bildschirm angeschrien und dabei Kinski-eske Sätze rezitiert. Der macht genau die Verbiegungen, die wir gerade andernorts diskutieren. Er tut so, als hätte das jemand behauptet und arbeitet sich dann daran ab (inklusive der Falschdarstellung / Falschwahrnehmungen bspw. dessen, was die Fat Studies angeblich seien). Es gibt dort zumindest ein paar schon länger Aktive, die Gegenwind geben, aber die gehen beinahe unter (man läßt sie am rechten Rand verschwinden).

Was mir noch einfällt: es ging in dem kritisierten TBOR-Vid auch um die "Grievance Studies" von Lindsey et al. (Fat Building als neue Life Style-Bewegung... :o ). Da wird nicht drauf eingegangen, sondern nur heftigst darauf verwiesen, dass das "rechtsextreme" Personen seien, womit das absolut indiskutabel sei. Lindsey wird das ja nachgesagt, aber es ändert nichts an den Ergebnissen. Man sucht sich gezielt einen Schwachpunkt aus und schüttet dann über das ganze Video (bzw. da ganze Format (TBOR) samt der Beteiligten) die braune Soße.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 26. Juni 2023, 06:28:18
Zitat von: eLender am 25. Juni 2023, 22:47:26Lindsey wird das ja nachgesagt,

Er ist es, und natürlich diskreditiert das seine Ergebnisse. Man muss jeden Satz zweimal lesen, um nicht einem rechten Spinner auf den Leim zu gehen. Ich bin Martin Mahner hochgradig dankbar, dass er die Substanz rausgeholt hat.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. Juni 2023, 20:11:28
Zitat von: Peiresc am 26. Juni 2023, 06:28:18Ich bin Martin Mahner hochgradig dankbar, dass er die Substanz rausgeholt hat.
So ist es! Man braucht eigentlich nur sein Statement, das nicht nur kurz und knapp ist, sondern auch kaum abstreitbar. Die Kritik bzw. die Kritikfähigkeit an dem ganzen Unsinn steht alleine da, es braucht keine Personen, auf die man sich beziehen muss (aber man kann es tun). Mahner hat halt wohlwollend das Buch von Linsay und Co. rezipiert, was man ihm natürlich wieder anlasten wird. Aber auch wenn er fällt, die Kritik bleibt stehen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 26. Juni 2023, 21:04:28
Zitat von: zimtspinne am 25. Juni 2023, 18:25:39
Zitat von: Typee am 25. Juni 2023, 16:48:35Der Nächste ist Kettenraucher und der Übernächste Alkie. Wer das für schädlich hält oder sich damit irgendwie empirisch befasst, besorgt doch nur das Geschäft von Wemnochgleich.  :2thumbs:
Warum es keinen Alki- oder Junkie-Pride gibt oder wenigstens acceptance, haben sich natürlich auch schon andere gefragt, ich auch.

Begründet wird das damit, dass Adipöse ja niemandem schaden.

Man muss aber ehrlicherweise sagen, dass es zumindest beim Tabakrauchen auch sowas wie Paff-Pride gab, der in Herrenhinterzimmern abgehalten wurde und evtl noch wird.

Auch bei Alkohol gibt es die sich selbst verherrlichend als alkophil Bezeichnenden (in meinem früheren Freundeskreis war das mal eine Weile ein running gag, da sich dort einige Jungmänner als Alkophile bezeichneten und damit ihr exzessives WO-KomaSaufen meinten).

Gleiches gibt es fürs Dünnsein mit fließenden Übergängen zu Magersucht -> Thinspiration, pro ana/mia.
Dort ist allerdings der Jugendschutz hinterher, entsprechende Webseiten werden zeitnah gesperrt, wenn sie allzu offen damit hausieren gehen (war zumindest zu meiner Zeit so).

Das alles beschränkt sich also auf die begrenzte Räume kleinerer Gruppen, die auch gerne unter sich bleiben und nicht in die Welt hinaus ziehen, um ihre Ideologie in Gesellschaft, Politik und Gesetzgebung zu etablieren.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: es geht nicht um acceptance-Themen, es geht mir darum einmal zu verdeutlichen, worüber nicht mehr geforscht werden dürfte, nur um ja niemandem in irgendeinem Defekt auf die Ohren zu treten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Juni 2023, 06:48:42
Zitat von: Peiresc am 26. Juni 2023, 06:28:18
ZitatLindsey wird das ja nachgesagt,

Er ist es, und natürlich diskreditiert das seine Ergebnisse.

Ehrliche Frage: Ist es nachgewiesen, dass Lindsay rechtsextrem ist? Dass er sich pro Trump vor der Wahl 2020 ausgesprochen hat, ist mir bekannt. Ebenso dass die von ihm gegründete Website New Discourses einem christlichen Nationalisten gehört.

Die Vorwürfe, dass Lindsay sehr rechtslastig sei, kommen meines Wissens von sehr linken Veröffentlichungen und Gruppierungen.

BTW, das Buch mit Pluckrose bzw. die Grievance Studies Affairs mit Pluckrose und Boghossian fanden vor seinem politischem Outing statt. Ich denke, das Vorher-Nachher muss man bei der Beurteilung seiner Person und seiner Aussagen berücksichtigen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 27. Juni 2023, 10:59:25
Zitat von: RPGNo1 am 27. Juni 2023, 06:48:42Ehrliche Frage: Ist es nachgewiesen, dass Lindsay rechtsextrem ist?

#199 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.msg260290#msg260290), #204 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.msg260295#msg260295), - was würdest Du denn als Nachweis akzeptieren?

Für den ersten Eindruck genügt es, sich durch seinen Twitterfaden zu klicken. Für ihn sind alle Kommunisten, die nicht MAGA sind, ganz wie für seinen Leitstern.

ZitatHe recently argued that antisemitism is caused by woke Jews (i.e., they're doing it to themselves), spread COVID conspiracy theories, and claimed in 2020 that people should vote for Donald Trump (as he did) because Joe Biden is a neo-Marxist, or will succumb to the influence of scary neo-Marxists like Black Lives Matter.
https://www.salon.com/2021/06/05/how-the-new-atheists-merged-with-the-far-right-a-story-of-intellectual-grift-and-abject-surrender/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 27. Juni 2023, 11:06:59
Netzfund (es geht um den AFD-Landrat):

https://twitter.com/F_I_Briest/status/1673229870757818368

Ich sehe mich selbst als links-progressiv.
Mir macht der Klimawandel Angst, ich habe mich gegen Corona impfen lassen, ich gendere zu 80-90% und versuche mich politisch korrekt auszudrücken, ich bin feministisch, antirassistisch und kapitalismuskritisch.
Ich erziehe meine Kinder
in diesem Sinne.
Aber ihr habt es in den letzten Jahren echt geschafft mir zunehmend auf den Sack zu gehen mit eurer Debatte welche Buchstaben jetzt noch zu LGBTQ* oder BPOC gehören, anstatt zB öffentlich aufzuschreien, dass Ukrainer und Syrer wie Geflüchtete unterschiedlicher
Klassen behandelt werden.
Ihr, die ihr die Legalisierung von Marihuana feiert, weil ihr gerne mal auf dem Balkon hinterm Mac einen kifft, während das Gesundheitswesen vor die Hunde geht.



Der ist noch länger und lesenswert.
Ich finde es immer gut, wenn selbstgerechten Heuchlern mal der Marsch geblasen wird.
Komplett konsistent ist niemand in seinem Handeln, aber inkonsitente Hypermoralisten rufen halt die stärkste Reaktanz hervor.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Juni 2023, 11:51:22
Zitat von: Peiresc am 27. Juni 2023, 10:59:25
Zitat von: RPGNo1 am 27. Juni 2023, 06:48:42Ehrliche Frage: Ist es nachgewiesen, dass Lindsay rechtsextrem ist?

#199 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.msg260290#msg260290), #204 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.msg260295#msg260295), - was würdest Du denn als Nachweis akzeptieren?

Für den ersten Eindruck genügt es, sich durch seinen Twitterfaden zu klicken. Für ihn sind alle Kommunisten, die nicht MAGA sind, ganz wie für seinen Leitstern.

ZitatHe recently argued that antisemitism is caused by woke Jews (i.e., they're doing it to themselves), spread COVID conspiracy theories, and claimed in 2020 that people should vote for Donald Trump (as he did) because Joe Biden is a neo-Marxist, or will succumb to the influence of scary neo-Marxists like Black Lives Matter.
https://www.salon.com/2021/06/05/how-the-new-atheists-merged-with-the-far-right-a-story-of-intellectual-grift-and-abject-surrender/


Ah, da hatten wir Lindsay tatsächlich schon diskutiert. Es schwirrt zu viel Information hier im Raum herum, so dass es schwierig ist, alles nachzuverfolgen.  :D

Also rechtem Gedankengut und VT ist Lindsay sicher nicht abgeneigt. Aber macht ihn das schon zum Rechtsextremisten a la Proud Boys? kA, aber ich weder diese Fakten im Hinterkopf behalten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 27. Juni 2023, 19:30:39
Zitat von: RPGNo1 am 27. Juni 2023, 11:51:22Aber macht ihn das schon zum Rechtsextremisten a la Proud Boys?

Also dann ist rechtsextremistisch nur, wer auf der Straße auf "Gegner" einprügelt? Nein, ich widerspreche: ich halte die Ideologen, die Anfeuerer für gefährlicher.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 28. Juni 2023, 17:28:08
ZitatSo frisst sich die Aufgabe der politischen Mitte mehr und mehr auch in Konzerngefüge hinein. Das Fazit lautet jedoch, dass es weder auf der extrem woken noch auf der extrem konservativen Seite per Saldo viel zu gewinnen gibt. Die große Mehrzahl der Menschen und Kunden scheint mit einem Kompass der Mitte ausgestattet zu sein.

Kaum jemand möchte sich vorschreiben lassen, was er aus Gründen der politischen Korrektheit konsumiert und die wenigsten möchten eine Marke deshalb konsumieren, weil die Kampagne in einen vermeintlich attraktiven Zeitgeist passt. Mancher Marketing-Experte großer Firmen wäre sicher am besten bedient, würde er sich unter die große Zahl der Menschen mischen und dann seine Budgets verteilen. Da könnte sich dann auch mancher Politiker einen Report abholen.
https://www.t-online.de/finanzen/die-anleger/id_100198766/disney-adidas-co-wenn-politische-korrektheit-millionen-kostet.html

Man bemüht sich, eine ausgewogene Sicht zu präsentieren, als gäbe es auf beiden Seiten des Spektrums solche Anbiedereien. Aber es ist - zumindest momentan - eher so, dass man denkt, man müsse sich besonders woke geben, um den Aktienkurs durch die Decke gehen zu lassen. Es nervt grundsätzlich, auch beim Greenwashing wird mir regelmäßig schlecht. Schließlich kommt erst mal das Fressen, dann erst die Moral. Solange der Konsum günstig zu haben ist, sollnse halt labern... ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. Juli 2023, 13:43:41
ZitatEine Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt in Hannover wollte einen Raum einrichten, in dem Kinder ihre Körper und Sexualität entdecken können. Das Landesjugendamt hat die Pläne gestoppt.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Landesjugendamt-stoppt-geplanten-Raum-zu-Koerpererkundung-an-Kita,kita1492.html

Was, verdammt nochmal, lief bei der Leitung dieses Kindergartens schief?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 04. Juli 2023, 07:49:45
hab ich das richtig verstanden, dass gegen diesen ehemaligen Kita-Leiter gleichzeitig auch bereits wegen mehrfachem sexuellen Missbrauchs von (Kita?)Kindern ermittelt wird bzw es dazu bereits einen laufenden Prozess gibt?
Man hat das Prozessverfahren vorerst ausgesetzt, da sich eine wichtige Zeugin im Ausland aufhält. Sobald sie zur Verfügung steht, geht es weiter.

Es war ja schon immer klar, dass Pädophile mit starkem Hang zur Pädokriminalität (hier ist klar zu unterscheiden, nicht jeder Pädophile wird auch zum Täter) sich Umfelder und Bereiche suchen, in denen sie Zugang zu potentiellen Opfern haben und ihre Neigungen relativ unauffällig ausleben können....

auch wenn sich jeder darüber empören mag, dass männliche Erzieher erstmal mit Grundmisstrauen begutachtet und durch die Mangel gedreht werden - das hat seinen Grund und ist berechtigt. Würde ich auch tun, auf männliche Kollegen erstmal ein wachsames Auge haben, auch aus Elternperspektive. Und als Mann hätte ich Verständnis für dieses gesunde Misstrauen - sexueller Missbrauch von Kindern ist immer ein folgenschweres Verbrechen, von dem das Kind ein ganzes Leben was hat.

Unter der Regenbogenflagge und Buchstabensuppe wird das alles augenscheinlich noch viel einfacher umsetzbar.
Da wurdert sich eines Tages keiner mehr, wenn Doktorspiele in Kitas gefördert und dafür extra Räume unter Erwachsenenanleitung eingerichtet werden. Unweigerlich fühlt man sich an die unrühmliche Vergangenheit der Grünen erinnert.

Was ich nicht ganz verstehe: wieso wartete man auf seine Kündigung und hat dem Leiter nicht sofort gekündigt, als gegen ihn ermittelt wurde wegen sexuellen Missbrauchs? Dort sollte auch der Verdacht ausreichen und nicht erst auf einen Schuldspruch am Gericht gewartet werden. Zumindest Supendierung wäre angebracht.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Juli 2023, 10:33:52
Zitat von: zimtspinne am 04. Juli 2023, 07:49:45hab ich das richtig verstanden, dass gegen diesen ehemaligen Kita-Leiter gleichzeitig auch bereits wegen mehrfachem sexuellen Missbrauchs von (Kita?)Kindern ermittelt wird bzw es dazu bereits einen laufenden Prozess gibt?
Nein, es sind zwei unterschiedliche Fälle, deren Zusammenhang ist, dass sie sich beide in derselben AWO-Kita abgespielt haben.

ZitatEine Kita der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Hannover will einen Raum für ,,Doktorspiele" einrichten, in dem sich Kinder ausziehen und frühkindliche sexuelle Erfahrungen sammeln können. Diese Nachricht hat am Wochenende für Aufregung gesorgt. Ausgerechnet zu Beginn der Woche startete nun am Amtsgericht Hannover ein Prozess: Einem ehemaligen Erzieher wird nach Auskunft des Gerichts unter anderem sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen vorgeworfen.

Nach Informationen dieser Redaktion arbeitete der Erzieher in eben jener Kita, deren pädagogisches Konzept für ,,Doktorspiele" nun durch die Aufsichtsbehörden gestoppt wurde. Allerdings liegen die Fälle schon etwas zurück: So soll es nach Auskunft des Gerichts in den Jahren 2018 und 2022 zu den Übergriffen gekommen sein.

https://archive.is/F2Ac5
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 04. Juli 2023, 14:22:12
Zitat von: RPGNo1 am 04. Juli 2023, 10:33:52Eine Kita der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Hannover will einen Raum für ,,Doktorspiele" einrichten, in dem sich Kinder ausziehen und frühkindliche sexuelle Erfahrungen sammeln können. Diese Nachricht hat am Wochenende für Aufregung gesorgt.

wurde das wirklich so formuliert von der Kita?
Das klingt mir eher nach den Phantastereien einiger an Kindern interessierter Männer - so kleine Kinder sammeln garantiert keine frühkindlichen sexuellen Erfahrungen, da die Geschlechtsreife noch in ganz weiter Entfernung liegt und sie höchstens einfach nur neugierig sind und auch menschliche Körper allzu gerne beforscht werden. Schamgefühl ist in dieser Altersgruppe auch noch nicht wirklich entwickelt. 

Ich bin mir gerade überhaupt nicht sicher, wie im Kitaalltag mit Doktorspielen umgegangen wird, nehme aber an, genau das lernen sie in ihrer Ausbildung - damit adäquat und kindgerecht umzugehen und vor allem auch die einzelnen Kinder zu schützen, was sie selbst noch nicht können.
Nicht jedes Kind findet es wohl toll, von anderen neugierigen Kindern erforscht und begrabbelt zu werden. Diesen Eindruck könnte man aber fast erhalten, dass Kitas und überhaupt Kinderbegegnungsstätten die reinsten Hippie-Kommunen sind.  :D

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Juli 2023, 12:35:19
Zitat von: RPGNo1 am 22. März 2023, 14:31:07
ZitatEine Petition gegen die Pflichtlektüre [Tauben im Gras] hat im Internet bis Mittwochmittag mehr als 2400 Befürworter gefunden, darunter auch Professoren und Kulturschaffende. Ihrer Ansicht nach ist das Buch nicht für den Unterricht geeignet, da betroffene Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte während dessen Besprechung immer wieder rassistischer Diskriminierung ausgesetzt würden, »indem rassistische Begriffe, in diesem Fall ›Das N-Wort‹, laut in der Unterrichtssituation vorgelesen werden«.
Generation Schneeflocke ...  ::)

Zitat»In dieser Sprache wird ganz klar Rassismus transportiert«, sagt zwar auch [Baden-Württembergs Kultusministerin] Schopper über das Werk. Das ließe sich aber mit Einordnung auffangen. Es sei zwingend notwendig, bevor dieses Buch im Unterricht gelesen und behandelt werde, sehr genau über die Sprache des Textes zu reden. »Deswegen unterstützen wir die Lehrkräfte auch mit vielen Fortbildungen und Materialien«, sagt sie.
Gut so.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/n-wort-im-roman-tauben-im-gras-kultusministerin-theresa-schopper-haelt-an-umstrittener-abi-pflichtlektuere-fest-a-0e5957a8-7765-4cf3-9591-769dfbc57f9c

Zum Roman: "Tauben im Gras ist der erste Roman aus Wolfgang Koeppens Trilogie des Scheiterns. Marcel Reich-Ranicki nahm ihn in seinen 20 Bände umfassenden Kanon deutschsprachiger Romane auf."
https://de.wikipedia.org/wiki/Tauben_im_Gras

Ergänzung: Der SWR hat weitere Hintergrundinformationen, u.a. auch zur Lehrerin, die sich (schwer erschüttert) vorerst hat beurlauben lassen. Meiner Ansicht nach hat sie den Beruf ganz offensichtlich verfehlt. Sie sollte eine neue Karriere anstreben, in der nicht mit "unsensiblen" bzw. "rassistischen" Materialien in Berührung kommt.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/pflichtlektuere-tauben-im-gras-petition-wegen-rassismus-100.html


Die neueste Entwicklung
ZitatWolfgang Koeppens »Tauben im Gras« ist Pflichtlektüre in Baden-Württemberg – wird aber für die Verwendung des rassistischen »N-Wortes« scharf kritisiert. Nun soll Anna Seghers' »Transit« Alternativlektüre werden.

https://www.spiegel.de/kultur/literatur/streit-um-tauben-im-gras-weitere-abitur-lektuere-wird-angeboten-a-b3011e4f-e21d-428f-a710-52f9e79bb5ab#kommentare

Einerseits: Es ist gut, dass es ein weiteres Buch als Pflichtlektüre im Deutschunterricht gibt.

Andererseits: Es entsteht der Eindruck, dass Kultusministerin Schopper vor einer kleine Gruppen aktivistischer Schneeflocken eingeknickt ist. Wie sieht es beim nächsten Buch aus, dass ein empfindsamer Lehrer, Schüler, Elternteil als "ungeeignet" deklariert?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Marvel Stella am 07. Juli 2023, 19:12:04
Könnt ihr mir bitte mal sagen, wieso man Marie Luise Vollbrecht nachsagt, sie sei transfeindlich bzw. würde transfeindliche Auswüchse von sich geben?
Ich hab dazu vorhin mal was auf meiner Seite geschrieben, ich hab irgendwie das Gefühl, das reale Leben ist ein Fantasiefilm.

Vielleicht auch eine Massenpsychose? 

PS: ich hab es bisher nicht geschafft, den ganzen Thread zu lesen. falls es hier schon Mal Thema war, vielleicht kann ja jemand verlinken. (?)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 07. Juli 2023, 21:26:06
Zitat von: Marvel Stella am 07. Juli 2023, 19:12:04falls es hier schon Mal Thema war, vielleicht kann ja jemand verlinken. (?)

Bitteschön, in epischer Breite:
https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.0
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 07. Juli 2023, 21:28:38
Zitat von: Marvel Stella am 07. Juli 2023, 19:12:04Könnt ihr mir bitte mal sagen, wieso man Marie Luise Vollbrecht nachsagt, sie sei transfeindlich bzw. würde transfeindliche Auswüchse von sich geben?
Ich hab dazu vorhin mal was auf meiner Seite geschrieben, ich hab irgendwie das Gefühl, das reale Leben ist ein Fantasiefilm.

Vielleicht auch eine Massenpsychose? 

PS: ich hab es bisher nicht geschafft, den ganzen Thread zu lesen. falls es hier schon Mal Thema war, vielleicht kann ja jemand verlinken. (?)

Unser Genderfaden (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.0) hat mit der Meldung über ihren abgesagten Vortrag begonnen. Da finden sich einige, aber nicht alle relevanten Informationen, die man vermutlich für die Einschätzung dieser Sache braucht. Sie hatte mal bei Twitter in einem Faden die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge kurz geschildert, da habe ich aber gerade keinen Link parat.

EDIT: Peiresc war schneller ;) Ich kann auch gleich noch eine Info dazugeben, die im Faden glaube ich fehlt und die ich auch erst später gefunden habe: ich hatte mich im Genderfaden zu Anfang gefragt, was ihre Motivation war, diesen Vortrag zu halten (dass er inhaltlich völlig unproblematisch war, war ja schnell klar) und hatte den Verdacht, dass wäre hauptsächlich als Provokation gedacht gewesen. Tatsächlich war das aber ein Vortrag im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaft, bei dem sich ja Vorträge an Laien richten (daher auch das "Schulbiologie"-Niveau), das Thema war Fake News oder sowas in der Art - also eigentlich sehr passend und aus meiner Sicht nicht nur inhaltlich unproblematisch, sondern auch motivationstechnisch.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 08. Juli 2023, 07:29:32
Zitat von: Marvel Stella am 07. Juli 2023, 19:12:04Könnt ihr mir bitte mal sagen, wieso man Marie Luise Vollbrecht nachsagt, sie sei transfeindlich bzw. würde transfeindliche Auswüchse von sich geben?
[...]
PS: ich hab es bisher nicht geschafft, den ganzen Thread zu lesen. falls es hier schon Mal Thema war, vielleicht kann ja jemand verlinken. (?)

Meiner nicht ganz zuverlässigen Erinnerung nach wurde der Hintergrund & Vorgeschichte zu M.L.V. und ihrer mutmaßlichen Transfeindlichkeit hier im Forum aber gar nicht wirklich behandelt - hier ging es eher um die Folgen bzw nachfolgende Phase (wo dann der Vortrag ins Spiel kam).

Wenn ich Zeit habe (ca ab morgen), suche ich nochmal was anderes dazu für dich raus, wo auch etwas mehr diese Vorgeschichte behandelt wird.

Mein Eindruck zusammengefasst:

Marie hat schon doch ein Auge auf die (irrwitzigen Ausläufer der) Trans-/Fetischszene geworfen und zieht sie regelmäßig durch den Kakao.
Dabei geizt sie nicht mit Hohn und Spott.
Man beachte dazu auch ihren 'aufgedeckten' Zweitaccount, unter dem sie zuvor 'anonym' unterwegs war. (das wird hier im Forum aber wie gesagt gar nicht weiter behandelt)

insbesondere AGP-verdächtige Individuen nimmt sie ins Fadenkreuz, machts sich einerseits lustig über sie ("Pensi" etc), thematisiert andererseits aber auch den ernsthaften Hintergrund aus feministischer, terfischer Sicht: solche Männer beanspruchen zunehmend weiblich reservierte spaces... nicht nur Umkleiden, sondern halt auch Vorgänge wie Menstruation, Schwangerschaft, girlhood, womanhood und das ganze Frausein an sich.

Ein spezieller Dorn im Auge sind ihr außerdem der versuchte Zugriff auf Babys, Kleinkinder und Kinder - wie jede Ideologie sich halt zuerst die unverdorbenen, noch zu formenden Individuen zu schnappen versucht.
Hier kommt noch eine unappetitliche Sexualisierung von Kindern dazu, die M.L.V. nicht so gut zu gefallen scheint. Sie thematisiert das ziemlich oft, soweit ich es mitbekam.
Es geht also nicht nur um die Trans-Industrie, sondern noch weitere Strömungen, von denen versucht wird, "an die Kinderchen ranzukommen":  Kitas, die Doktorspiellräume einrichten möchten, Drag-BDSM-Shows für Regenbogeneltern mit Babys und Kleinkindern (davon kursieren einige Mitschnitte im Netz), Buchlesungen von Drags, der aufgestockte Buchmarkt mit allerlei "Geschlechterkram für Kleinkids" etc etc.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Juli 2023, 10:25:19
Zur Causa Vollbrecht. Ich möchte einen Kommentar verweisen, den ich vor gut einem Jahr im gwup Blog gepostet habe.

ZitatIch hatte im Netz ein wenig recherchiert, wie es denn aktuell um die Causa Vollbrecht steht. Die Situation auf Twitter ist vollständig eskaliert. Es stehen sich unversöhnlich das Team (Marie-Luise) Vollbrecht und das Team (Dana) Mahr gegenüber.

Das Team Mahr wirft dem Team Vollbrecht vor, Frau Mahr zu Hause in der Schweiz zu verfolgen und unzweideutige Nachrichten am Wohnort zu hinterlassen.

Das Team Vollbrecht wirft dem Team Mahr vor, Frau Vollbrecht online zu terrorisieren, um sie in Richtung Suizid (!) zu treiben.

Die Situation wird noch dadurch verschlimmert, dass sich jetzt Journalisten und andere öffentliche Personen ohne genügend Kenntnisse über die Hintergründe in den Streit einschalten, um über Twitter ihre Unterstützung für Mahr oder Vollbrecht zu erklären und um die andere Seite runterzuputzen.

Das erinnert mich an die Fälle Lohfink oder Ofarim, wo ohne Prüfung Solidaritätsadressen für die genannten Personen veröffentlicht wurden, sich deren Geschichten aber hinterher als unwahr erwiesen.

Das ursprüngliche Themengebiet Sex vs. Gender wurde in den Vorwürfen Transphobie und Rechtsradikale von der einen Seite bzw. ideologischer Aktivismus und Wissenschaftsfeindlichkeit von der anderen Seite ertränkt, die wiederum von persönlichen Attacken ohne jegliche Rücksichtnahme abgelöst wurden.

Twitter ist in diesem Fall zu einem enthemmten Kriegsschauplatz mutiert.

Mein tatsächlicher Eindruck jedoch ist, dass um etwas ganz anderes geht, nämlich um die berufliche und persönliche Zukunft beider Frauen.

Frau Mahr hat sich um eine W3-Stelle an der Humboldt Universität beworben. Auf der universitären Karriereleiter wäre das ein wichtiger Sprung nach oben. Das Team Vollbrecht will herausgefunden haben, dass Frau Mahr in diesem Zusammenhang nicht immer ehrlich war, was ihre Person und ihre Vergangenheit vor der Transition angeht.

Sie soll Informationen verschwiegen bzw. auch offen gelogen haben, und dies in der aktuellen Auseinandersetzung immer noch tun. Team Vollbrecht behauptet dementsprechend, dass Frau Mahr charakterlich ungeeignet ist, diese Professur zu übernehmen.

Frau Vollbrecht wurde seitens des Teams Mahr mehr oder weniger subtil klar gemacht, nachdem ihre Anonymität auf Twitter nicht mehr bestand, dass man ihren weiteren Berufsweg an Unis aufgrund ihrer Tweets behindern werde.

Man wolle auch auf die Humboldt Uni hinwirken, ob Frau Vollbrecht denn überhaupt würdig sei, ihre Dissertation abzuschließen.

Beide Seiten schenken sich nichts in einem schmutzigen Kampf. Beide Seiten sind jetzt schon Verlierer, so viel steht fest.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Marvel Stella am 08. Juli 2023, 15:18:09
Das ist ja eine ganze Menge Lesematerial.

Auf jeden Fall erst Mal danke, ich werde mir das wirklich im vollen Umfang anschauen. Was ich gestern bereits sah, war, dass sich Frau Vollbrecht über bestimmte Transpersonen ausgelassen hat. Hier ist nun allerdings die Frage, ob sie es tat, weil die Personen trans sind oder weil diese Transpersonen ein Arschloch-Leben führen (oder Arschlöcher sind). Man muss nicht um jede Kritik an Personen einen Bogen machen, weil derjenige ein Trans-Schild vor sich herträgt.

Trotzdem möchte ich mich da noch nicht in Gänze festlegen, dafür fehlt mir noch zu viel Hintergrundwissen. Ich halte es auch tatsächlich für möglich, @RPGNo1, dass es hier um einen Deckmantel geht, der den eigentlichen Krieg verbergen soll (Vollbrecht vs Mahr).

Ich frage mich echt, wo ich in den letzten Jahren gelebt habe, dass all das an mir vorbei gegangen ist. Bis vor wenigen Monaten wusste ich nicht einmal, was es mit den Woken auf sich hat.  :o 


   
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 08. Juli 2023, 15:33:23
@ RPG

narf, dieser Ausflug in die Mahr-Gefilde ist mir wiederum entgangen -- das scheint dann wohl die Overtüre zum Drama gewesen zu sein: Mahr gegen Vollbrecht auf der Karrierebühne.

Im Verlauf der Eskalation schien Mahr einen Mob um sich zu versammeln, während Vollbrecht weitestgehend als Einzelkämpferin unterwegs war (sie erhielt natürlich Unterstützung von anderen TERFEN, aber eher punktuell, nicht organisiert wie der Aktivistenmob um Mahr. So mein Einddruck - ist der korrekt oder falsch?).

Ich hatte die Konflikte, die auch immer wieder beider Privat- und Berufsleben berührte,n zwar hie und da mitbekommen, durchblickte aber das große Ganze nicht so wirklich..... warum oder worum die sich im Detail fetzen.
Auch das mit dem Nebenaccount ergibt nun nochmal mehr Sinn als zuvor für mich.

danke!


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 08. Juli 2023, 16:43:05
Zitat von: Marvel Stella am 08. Juli 2023, 15:18:09Das Team Mahr wirft dem Team Vollbrecht vor, Frau Mahr zu Hause in der Schweiz zu verfolgen und unzweideutige Nachrichten am Wohnort zu hinterlassen.

Wie darf ich mir das denn vorstellen en detail?
Vollbrecht verfolgte Mahr bis in die Schweiz, wartete die Dunkelheit ab und beschmierte die Hauswände mit unzweideutigen Nachrichten?
Oder verewigte sich die Meeresbiologin am schwarzen Brett des Mahrkaffes mit unzweideutigen Nachrichten?

Ich glaube, ich hätte sowas, falls nachweislich auf twitter von der Mahrsche gepostet, zur Anzeige gebracht.

Das ist schon ziemlich frech und ich finde, wenn die online-Fehde so konkret aufs RL ausgeweitet wird, sollte man Grenzen aufzeigen. Ich zumindest würde dann keinen Spaß mehr verstehen.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 08. Juli 2023, 22:24:54
Das:

Zitat von: zimtspinne am 08. Juli 2023, 07:29:32insbesondere AGP-verdächtige Individuen nimmt sie ins Fadenkreuz, machts sich einerseits lustig über sie ("Pensi" etc), thematisiert andererseits aber auch den ernsthaften Hintergrund aus feministischer, terfischer Sicht: solche Männer beanspruchen zunehmend weiblich reservierte spaces... nicht nur Umkleiden, sondern halt auch Vorgänge wie Menstruation, Schwangerschaft, girlhood, womanhood und das ganze Frausein an sich.

in Kombination mit dem:
Zitat von: RPGNo1 am 08. Juli 2023, 10:25:19Ich möchte einen Kommentar verweisen, den ich vor gut einem Jahr im gwup Blog gepostet habe.

zeigt mal wieder sehr deutlich, dass es seitens der "Gender-gleich-Geschlecht"-Aktivisten vor allem die sog. kleingametigen Lesben sind, die auf Eskalation und persönliche Angriffe aus sind. Das haben wir hier auch schon an mind. einer Person gesehen. Da geht es nicht mehr um eine sachliche Auseinandersetzung - es geht um die möglichst vollständige Zerstörung von Personen, die eine kritische Haltung haben. Selbst die "Törfs" gehen in aller Regel nicht so weit, persönlich und über intrigantes Verhalten dem Gegner zu schaden.

Der Feuerschwinger hat das letztens auch mal angemerkt: selbst in erbittertsten Debatten mit z.T. auch erzkonservativen Positionen wurde nie versucht, Menschen direkt oder über ihr Umfeld zu schaden, nur weil man die Position nicht teilt (das machen nur Extremisten, natürlich auch die Neonazis und Co.). Mahr hat oft über solche Dinge phantasiert (dass sie persönlich verfolgt und angegriffen werde). Sie hat über einen Fäkalangriff auf ihre Bude in der Schweiz berichtet, konnte aber nie Belege nennen.

Der Type darf man kein Wort glauben, hat nachweislich schon die tollsten Dinger erfunden. Ich würde das Verhalten schon beinahe pathologisch nennen. Leider sind solche Gestalten oft Anführer im Kampf für die Gerechtigkeit das genderideologische Programm, sehr aggressiv und aktiv. Alles natürlich im Namen von Liebe und Eierkuchen ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 08. Juli 2023, 22:34:33
Falls noch jemand auf die Idee kommen sollte, entweder im Engen Lande zu studieren oder zu dozieren, der lese mal den folgenden Text. Man wird wahrscheinlich ein bescheidenes Leben auf dem Land als umherziehender Tagelöhner vorziehen.

ZitatNun sind wir bei der ,,Wokeness" angelangt, was man grob als den dogmatischen und unwissenschaftlichen Glauben definieren kann, dass sich jegliche Ergebnisungleichheit in der Gesellschaft auf Diskriminierung zurückführen lässt, insbesondere vonseiten weißer heterosexueller Männer. Es ist sicher kein Zufall, dass Phänomene wie ,,Trigger Warnings", ,,Safe Spaces" oder ,,Cancel Culture" ihren Ursprung und die größte Verbreitung in den Universitätslandschaften der Anglosphäre haben, wo die Verwandlung der Studentenschaft in Konsumenten am weitesten fortgeschritten ist. Denn aus Sicht eines profitorientierten Unternehmens sind Kontroversen ein Risiko für die Reputation der eigenen Firmenmarke. Das Primat der Kundenzufriedenheit erzeugt für das Management den Anreiz, die Universität nach den politischen Wünschen der jungen Gebührenzahler zu verändern und der Empörung jener nachzugeben, die am lautesten brüllen.

Im Zuge einer ,,Decolonisation of the Curriculum"-Studentenkampagne wurde unser Department verpflichtet, in einer mühseligen gegenseitigen Begutachtung die eigenen Lehrpläne zu revidieren, um sicherzustellen, dass Publikationen von Quoten-Minderheiten im Lehrplan enthalten sind. Zuvor wurde bereits mein gesamtes Department in der vorlesungsfreien Zeit zu einem ,,Gender Awareness Training" verpflichtet, da sich ein Transgender-Student vom Seminarinhalt eines einzigen Kollegen nicht adäquat repräsentiert fühlte.
https://zeitung.faz.net/faz/geisteswissenschaften/2023-07-05/4131607e6bbb7f760eab565c8a17fabb/

Er erwähnt noch finanzkräftige Chinesen, die kein Wort Englisch können, dort aber trotzdem ein Anglistikstudium mit Bravour abschließen. Ich war mal auf einem Vortrag eines chinesischen Gastwissenschaftlers, der seine Rede in einem sehr schlechtem Englisch hielt (man verstand ungefähr 10%). Als die Fragerunde eröffnet wurde, kam der Hinweis, der Gastredner verstehe gar kein Englisch und man solle die Fragen in Deutsch an einen Kollegen, der übersetzen konnte, stellen. Ich hatte gefragt, ob er überhaupt wisse, worüber er forscht oder ob er nur so tue...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 09. Juli 2023, 15:12:58
Zitat von: eLender am 08. Juli 2023, 22:34:33Ich hatte gefragt, ob er überhaupt wisse, worüber er forscht oder ob er nur so tue...
Was war darauf denn die Antwort?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Juli 2023, 10:42:19
https://www.volksverpetzer.de/analyse/kulturkampf-warum-gefaehrlich/

Ist Frau Brockschmidt eigentlich schon bewusst geworden, dass sie selber "Kulturkampf" betreibt", wenn sie die CDU auf Merz reduziert und die Partei quasi auf einer Stufe mit der AfD sieht, in ihren Artikeln vom Transgenozid fabuliert, Feministinnen pauschal als TERFs beleidigt, unbewiesene identitätspolitische Thesen, die manchmal an Verschwörungsmythen grenzen, als vertrauenswürdige Fakten dahinstellt und ihre Kritiker "rechts" abkanzelt?

Wahrscheinlich nicht, denn die Bubble in der sie sich bewegt, besteht aus V2A Stahl.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. Juli 2023, 18:25:34
Zitat von: RPGNo1 am 13. Juli 2023, 10:42:19Ist Frau Brockschmidt eigentlich schon bewusst geworden, dass sie selber "Kulturkampf" betreibt"
Sie sieht sich als Einpeitscherin ihrer Bubble. Da geht es um ein Geschäft, Selbstreflektion will da keiner sehen. Das ist so überzeichnet und bizarr, das kann man nur noch ernst nehmen, wenn man sehr tief im Schützengraben steckt. Es geht hier um Verhärtungen von Fronten, da gibts keine Zwischentöne mehr und auch kein gegenseitiges Verständnis. Solche Extreme heizen das nur weiter an. Man will klare Lager haben: entweder Woke oder Nazi. Die AfD wirds freuen, so ein nützlicher Depp, der dazu auch nichts kostet.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. Juli 2023, 18:31:26
Hm, gB ( :grins2: ) hats schon angesprochen: es wäre sinnvoller, das Thema Trans im Genderfaden zu diskutieren, die Identitätspolitik ist ja nur so ein Oberbegriff und die Themen gehen hier sonst unter. Sach ja nur (ohne jetzt den Polizeihut aufzusetzen :police: )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. Juli 2023, 22:08:42
Habe mal einen eigene Faden gesponnen, weils am einfachsten ist:

https://forum.psiram.com/index.php?topic=18232.0

Wäre schön, wir würden dort weiter über das Filmchen reden :kaffee
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 15:19:31
Adidas gibt alles bei der Diversifizierung:

Unter Damenshirts findet sich ein Mann, bzw könnte auch als etwas Nichtbinäres durchgehen:

https://www.adidas.de/y-3-relaxed-t-shirt/IB4773.html?pr=recently_viewed&slot=5

Auch body positivity erhält Raum:

https://www.adidas.de/collective-power-tlrd-impact-luxe-high-support-sport-bh-%E2%80%93-grosse-grossen/HS5886.html?cm_sp=SLOT-15.12-_-%3F_%3F_%3F_%3F_TRAINING-SPORTS-BRAS-YMAL-PDP-FW22-HIGH-SUPPORT-PRODUCT-LIST-2-_-PRODUCTSELECTIONCAROUSEL-PRODUCT-CARD-_-915703

Suuuper Idee, bonusgewichtige Leute ins Gym in solchen Wurstpellen zu schicken.
Die schämen sich im Normalfall (außerhalb gewisser Bubbles) eh schon - also warum nicht in die Offensive gehen und zum Hingucker werden?

naja, auch für die Funktionsweise und Design von Sportbekleidung gibt es wissenschaftliche Grundlagen.
Man sollte auch Kompressionskleidung* nicht mit zu eng und einschnürend sitzenden Klamotten verwechseln.
Einengende Kleidung im Bereich von Taille und Hüften kann nicht nur unangenehm beim Training werden, sondern kann dauerhaft auch zu Schmerzen in den Hüftgelenken und Wirbelsäule führen. Überhaupt und erst recht bei starkem Übergewicht.

Abgesehen davon, dass dieses outfit zum Hinglotzen animiert und einen auch selbst runterziehen dürfte (die Zeit, wo Muskeln bei der Arbeit vorm Spiegel bewundert werden können, liegt ja noch in einiger Ferne), wäre gerade bei der Körperfülle etwas weniger nackte Bereiche und etwas mehr Unterstützung und Kompression durch sinnvolle Kleidung am ganzen Körper sinnvoll.

* Kompressionstrainingsklamotten und ihre Effekte sind ein umstrittenes Feld.
https://www.zeitschrift-sportmedizin.de/kompressionskleidung-im-sport-messbare-effekte-oder-modisches-accessoire/

Eher was für professionell und intensiv trainierende Hobbysportler mit ambitionierten Zielen (Marathon...).
Ich habe allerdings gemerkt, dass beim hochintensiven Intervalltraining indoor und vor allem auch outdoor bestimmte gut stützende Kleidung von Vorteil ist. Schlabberkleidung geht da einfach überhaupt nicht. Der Körper wird heftig durchgeschüttelt und gerüttelt ;)

Daumen runter für adidas. Zuviel des Guten und daneben gelangt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 15:45:14
Nicht ganz brötchenfrisch, aber sicher noch gültig:

ZitatUND: Er empfiehlt Mitarbeitern sogar, unter Umständen nicht mehr zu gendern. Wörtlich sagt er: ,,Sprache ist ja etwas ganz Persönliches und wir wollen so sprechen wie unser Publikum. Und wenn wir feststellen, dass diese Sprechlücke abgelehnt wird, dann empfehlen wir auch, darauf zu verzichten", so Schönenborn.

ZitatDer WDR-Programmdirektor deutlich: ,,Wir wollen sprechen, wie unser Publikum. Wenn so eine Sprachform abgelehnt wird, dann empfehlen wir unseren Teams: Lasst es."

https://www.bz-berlin.de/deutschland/gender-klatsche-fuer-den-wdr

Ich gucke ja kein TV im Fernsehen, wurde das schon umgesetzt beim WDR?

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juli 2023, 15:55:01
Der Rat vom Rat für deutsche Rechtschreibung (was es alles gibt):

ZitatRat: Texte sollten verständlich, lesbar und vorlesbar sein

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hatte 2021 und 2018 erklärt, dass geschlechtergerechte Texte verständlich, lesbar und vorlesbar sein sollten. Außerdem sollten sie Rechtssicherheit und Eindeutigkeit gewährleisten. Mit Sonderzeichen innerhalb von Wörtern sei dies kaum möglich.

Kritiker dieser Position verweisen unter anderem darauf, dass Genderstern und Unterstrich keine orthografischen, sondern typographische Zeichen seien. Der Rechtschreibrat sei dafür gar nicht zuständig.

Aktuell sind im amtlichen Regelwerk unter "Zeichensetzung" bereits diverse Regeln für Sonderzeichen wie Bindestriche und Schrägstriche festgehalten.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/gendern-rechtschreibrat-empfehlung-sprache-100.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 16. Juli 2023, 18:19:16
Sehenwerte Doku über eine Transperson: https://forum.psiram.com/index.php?msg=271951
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. Juli 2023, 22:08:01
Kleines Häppchen zum Gendern von Philipp Hobel Hübl. Er bezeichnet das als magisches Denken und verweist auf zig Länder, wo es überhaupt kein Geschlecht in der Sprache gibt, wo aber auch nicht alle im blauen Einheitsoverall rumlaufen (das Argument hatte ich auch schon mal angeführt).

ZitatPhilipp Hübl: Diskussion um Genderstern "eine Art Schaukampf"
Sendung: Interview | 14.07.2023 | 20:21 Uhr | von Birgit Langhammer
5 Min | Verfügbar bis 14.07.2025

Der Philiosoph und Publizist erklärt, warum viele Leute in der Diskussion um das Gendern und das Gendersternchen aufgeregt sind.n um Genderstern "eine Art Schaukampf"
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Philipp-Huebl-Diskussion-um-Genderstern-eine-Art-Schaukampf,audio1423500.html

Hübl ist Philosoph mit Lehrstuhl und sieht in der sprachlichen Rumpolterei keinen Beitrag zur Geschlechtergerechtigkeit. Er ist für die Öffis zitierfähig, kann also kaum ein rechter Schläger sein. Er doziert auch auf der Uni Youtübingen, vll. finde ich was passendes dazu...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. Juli 2023, 22:37:47
Eine Meinung eines alten weißen Mannes namens Ayaan Hirsi Ali  ::) Expertin für Ideologie und Fanatismus.

ZitatIn Gender-, Rassismus- und Klimafragen dominieren radikale Aktivisten die Debatten. Sie sind nicht an der Lösung der Probleme interessiert, sondern an der Umsetzung einer verheerenden Utopie.
...
Wokeismus ist ein umstrittener und oft missbrauchter Begriff. Trotzdem glaube ich, dass er eine nützliche Kurzform ist, um verschiedene Bewegungen zu beschreiben, die sich in mancher Hinsicht ähnlich sind. Ihre grösste Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie die westliche Zivilisation verachten und durch etwas noch Unbekanntes ersetzen wollen.

Diesen zerstörerischen Utopismus und vieles andere mehr teilen die Anhänger des Wokeismus mit den Islamisten. Für Klima-Apokalyptiker, Gender-Fanatiker und Vertreter der Critical Race Theory war und ist der Westen ein unterdrückerisches Gebilde, das die Schwachen ausbeutet und darum zerstört werden muss. Die westliche Zivilisation, so sagen sie, beruhe auf Sklaverei und Herrschaft und sei in ihrem Innersten moralisch verrottet. Alle ihre Ideale und Institutionen seien korrupt, unrettbar verdorben durch die Ursünden des Kapitalismus und des Kolonialismus.

Es gab eine Zeit, in der sich Amerika viel weniger mit dem Islam beschäftigte, während Europa mit seinen grossen Einwanderergruppen und allen damit verbundenen Integrationsproblemen eine Warnung für Amerika darstellte. Man sah, was passiert, wenn der Multikulturalismus ungehindert wuchert. Heute ist Amerika eine Warnung für Europa: Schauen Sie sich an, was auf Sie zukommt, wenn Sie den Wokeismus die Oberhand gewinnen lassen.
...
Um ihre Ideen in ein politisches Programm zu verwandeln, entwickelten die Woken eine raffinierte Strategie: Sie setzten sich auf nationaler und lokaler Ebene für eine Politik der Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion ein. Darüber hinaus haben die Aktivisten bei multinationalen Konzernen und grossen Privatunternehmen Standards für soziale und ökologische Verantwortung durchgesetzt. Das war schlau. Wer wollte schon etwas dagegen haben, wenn es darum geht, Unternehmen zu verantwortungsvollem Handeln zu zwingen?
...
Ein anderer wichtiger Grund für den Erfolg des Wokeismus liegt darin, dass er echte Missstände anprangert. Natürlich müssen wir die Klimakatastrophe abwenden. Natürlich sind schwarze Amerikaner immer noch benachteiligt. Natürlich haben Transgender-Menschen die gleiche Würde und die gleichen Rechte wie alle anderen. Natürlich haben die westlichen Gesellschaften viel Unheil über die Welt gebracht. Natürlich kann der Kapitalismus unnötiges Elend verursachen.

Engagiert und mit Vernunft debattieren viele von uns über diese und andere Fragen, um die Probleme, die niemand leugnet, zu lösen und unsere unvollkommenen Institutionen zu reformieren. Die Woken nehmen sich dieser Missstände auf ihre Weise an und erklären in der Art von Fundamentalisten, dass ihre Lösungsvorschläge den einzig richtigen Weg darstellten.

In ihren utopischen Vorstellungen werden die Woken dereinst alle Macht innehaben und die Ressourcen auf der Grundlage ihrer Ideologie zuweisen. Die Woke-Definition von Antirassismus ist die einzig gültige Definition, und ebenso ist es die Woke-Definition von Gleichheit. Es kümmert sie nicht, wenn der Rest von uns denkt, dass ihre Definitionen vielmehr Perversionen dieser Konzepte sind. Denn nur sie können hinter den Schleier der Unterdrückung schauen, der die Augen der übrigen Menschen trübt.
https://www.nzz.ch/feuilleton/in-amerika-greift-die-ideologie-des-wokeismus-um-sich-ld.1745600

In Gänze lesenswert, die Häppchen dienen nur der Anregung ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Juli 2023, 16:04:51
Zitat von: eLender am 18. Juli 2023, 22:37:47In Gänze lesenswert, die Häppchen dienen nur der Anregung ;)

Stimmt.  :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Juli 2023, 21:38:38
ZitatTwo years ago chief diversity officers were some of the hottest hires into executive ranks. Now, they increasingly feel left out in the cold.

Companies including Netflix, Disney and Warner Bros. Discovery have recently said that high-profile diversity, equity and inclusion executives will be leaving their jobs. Thousands of diversity-focused workers have been laid off since last year, and some companies are scaling back racial justice commitments.

https://www.wsj.com/articles/chief-diversity-officer-cdo-business-corporations-e110a82f

Der Wind weht rauher in den USA für DEI.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. Juli 2023, 22:40:54
Zitat von: RPGNo1 am 21. Juli 2023, 21:38:38Der Wind weht rauher in den USA für DEI.
Nuja, Moden kommen und gehen...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 05. August 2023, 14:51:51
Zitat von: eLender am 16. Juli 2023, 22:08:01Philipp Hübl

Hier noch ein recht aktueller, sehenswerter Vortrag von ihm zum Gendern:

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. August 2023, 22:32:01
Wir hatten es schon an anderer Stelle: Indien verabschiedet sich von der Moderne und sucht sein Heil im alten Wissen. Man reibt sich verwundert die Augen, und zögert mit der Analyse.

ZitatIndien lässt Charles Darwins Evolutionstheorie, das Periodensystem und andere Säulen der Wissenschaftsgeschichte aus Lehrbüchern der zehnten Schulstufe entfernen. Das hat vor allem politisch-ideologische Gründe. Die Wissenschaftsgemeinde protestiert – bislang erfolglos.
https://science.orf.at/stories/3220317/

Woran mag es liegen, ist es die Religion?
ZitatDoch der Hinduismus ist nicht unbedingt eine Religion, die bisher durch Probleme mit der Weltsicht des Darwinismus aufgefallen wäre. Eher im Gegenteil, befindet sich die gemeinsame Abstammung von Tier und Mensch doch durchaus im Einklang mit der Hindu-Tradition. Warum also die plötzliche Entfernung Darwins? Und warum all die anderen Streichungen von Pythagoras bis Faraday – wie passt das alles zusammen?

Der gute alte Hinduismus scheint es nicht zu sein. Aber es gibt ja neue religiöse Bewegungen. Paradoxerweise aus dem bösen Westen.

ZitatIm Grunde sind also nicht allein Darwin oder die Evolution Dorn im Auge Modis und seiner Gefolgsleute, sondern vielmehr die Dominanz der Wissenschaft westlichen Zuschnitts an sich, der man nun ein lokales, von der Kolonialzeit losgelöstes Erbe entgegenstellen möchte.

Diese Delegitimierung der westlichen Wissenschaften habe in den letzten Jahren einige Blüten getrieben, erzählt Gaenszle. Kurios sei etwa die Behauptung von Hindu-Ideologen, selbst die Anleitung zum Bau der Atombombe – über die Indien seit den 1990er Jahren verfügt – würde sich bereits in uralten vedischen Schriften finden. Hier sei ein ,,provinzieller Nationalismus" im Gange, der mit aller Gewalt wissenschaftliche Einsichten auf das antike Indien zurückführen wolle, notierte kürzlich L.S. Subrahmanya, der Direktor des Tata-Forschungsinstituts in Bengaluru, Indien.

Nuja, der Nationalismus alleine wird es auch nicht sein. Wir hatten das schon an andere Stelle: es ist ein postmodernes, postkoloniales Denken, das auch in Indien Blüten treibt.

BTW: könnte die Atomgranate in der Ostsee nicht auch eine hinduistische Tat gewesen sein? Die haben die Dinger schließlich schon vor Jahrtausenden für Abbrucharbeiten genutzt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 14. August 2023, 22:48:49
Ich mach's mal hier rein. Wir hatten vor einer Weile kurz Affirmative Action getreift:

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 04. Juli 2023, 20:58:22
Zitat von: Peiresc am 04. Juli 2023, 16:50:48
Zitat von: zimtspinne am 04. Juli 2023, 14:28:58
Zitat,,Viele Universitäten haben viel zu lange genau das Gegenteil getan", schrieb der Vorsitzende Richter John Roberts. ,,Dabei sind sie fälschlicherweise zu dem Schluss gekommen, dass der Prüfstein für die Identität einer Person nicht die gemeisterten Herausforderungen, die erworbenen Fähigkeiten oder Erfahrungen sind, sondern die Hautfarbe."

Schau Dir einfach mal den Anteil farbiger Studenten an den Elite-Unis an, im Vergleich zum Anteil der Gesamtbevölkerung. Und erforsche mal, wie weiße Studenten dort landen (z. B. ein Kavanaugh, oberster Richter).

Hier gibt es eine lesenswerte Einschätzung zu Affirmative Action von Jerry Coyne bzw. John McWhorter:

https://whyevolutionistrue.com/2023/07/04/john-mcwhorter-a-personal-take-on-affirmative-action/

John McWhorter (ein schwarzer Linguist) berichtet von seiner eigenen Erfahrung mit Bevorzugung durch seine Hautfarbe und sagt dann:

Zitat[...]In the grand scheme of things, my feeling uncomfortable on a graduate admissions committee for a few years during the Clinton administration hardly qualifies as a national tragedy. But I will never shake the sentiment I felt on those committees, an unintended byproduct of what we could call academia's racial preference culture: that it is somehow ungracious to expect as much of Black students — and future teachers — as we do of others.

That kind of assumption has been institutionalized within academic culture for a long time. It is, in my view, improper. It may have been a necessary compromise for a time, but it was never truly proper in terms of justice, stability or general social acceptance. Whatever impact the Supreme Court's ruling has on college admissions, its effects on the academic culture of racial preference — which by its nature often depends less on formulas involving thousands of applicants than on individual decisions involving dozens — will take place far more slowly.

But the decision to stop taking race into account in admissions, assuming it is accompanied by other efforts to assist the truly disadvantaged, is, I believe, the right one to make.

Jerry Coyne stimmt zu:

ZitatFinally, I do agree with McWhorter's views expressed elsewhere: the time is coming when affirmative action for race has to come to an end, for if it hasn't done what it was supposed to after sixty years, it's time to contemplate other methods, methods that involve creating equal opportunity from birth. And I also agree with him that, as far as we possibly can, we should not lower admissions standards for some ethnic groups. As McWhorter notes, "it is somehow ungracious to expect as much of Black students — and future teachers — as we do of others."


Hier gibt es eine, wie ich finde, sehr gute Diskussion zum Thema Color-Blindness:

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 16. August 2023, 15:07:34
ZitatDer Schwimm-Weltverband World Aquatics führt als erster großer Sportverband der Welt beim im Oktober in Berlin stattfindenden Weltcup probeweise Wettbewerbe in der »offenen Kategorie« ein. In dieser können dann auch trans Athletinnen und Athleten teilnehmen.
[...]
Der Dachverband hatte noch im vergangenen Jahr trans Schwimmerinnen von den Frauen-Rennen bei Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ausgeschlossen. Ausnahmen sind nur noch gestattet, wenn die Geschlechtsanpassung bereits vor dem zwölften Lebensjahr vollzogen wurde.

https://www.spiegel.de/sport/schwimmen-weltverband-testet-beim-weltcup-in-berlin-geschlechteroffene-kategorie-a-72f8c7b9-b273-4ee4-b23a-aa18ac326c38

Das klingt mir doch nach einer fairen vernünftigen Lösung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 16. August 2023, 20:35:02
Zitat von: RPGNo1 am 16. August 2023, 15:07:34
ZitatDer Schwimm-Weltverband World Aquatics führt als erster großer Sportverband der Welt beim im Oktober in Berlin stattfindenden Weltcup probeweise Wettbewerbe in der »offenen Kategorie« ein. In dieser können dann auch trans Athletinnen und Athleten teilnehmen.
[...]
Der Dachverband hatte noch im vergangenen Jahr trans Schwimmerinnen von den Frauen-Rennen bei Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ausgeschlossen. Ausnahmen sind nur noch gestattet, wenn die Geschlechtsanpassung bereits vor dem zwölften Lebensjahr vollzogen wurde.

https://www.spiegel.de/sport/schwimmen-weltverband-testet-beim-weltcup-in-berlin-geschlechteroffene-kategorie-a-72f8c7b9-b273-4ee4-b23a-aa18ac326c38

Das klingt mir doch nach einer fairen vernünftigen Lösung.

Da habe ich meine Zweifel, denn es verschiebt das Grundproblem nur von den Frauenwettbewerben in die Mixed-Zone.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 16. August 2023, 20:50:28
Zitat von: Typee am 16. August 2023, 20:35:02
Zitat von: RPGNo1 am 16. August 2023, 15:07:34
ZitatDer Schwimm-Weltverband World Aquatics führt als erster großer Sportverband der Welt beim im Oktober in Berlin stattfindenden Weltcup probeweise Wettbewerbe in der »offenen Kategorie« ein. In dieser können dann auch trans Athletinnen und Athleten teilnehmen.
[...]
Der Dachverband hatte noch im vergangenen Jahr trans Schwimmerinnen von den Frauen-Rennen bei Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ausgeschlossen. Ausnahmen sind nur noch gestattet, wenn die Geschlechtsanpassung bereits vor dem zwölften Lebensjahr vollzogen wurde.

https://www.spiegel.de/sport/schwimmen-weltverband-testet-beim-weltcup-in-berlin-geschlechteroffene-kategorie-a-72f8c7b9-b273-4ee4-b23a-aa18ac326c38

Das klingt mir doch nach einer fairen vernünftigen Lösung.

Da habe ich meine Zweifel, denn es verschiebt das Grundproblem nur von den Frauenwettbewerben in die Mixed-Zone.

Wieso? Wenn ich es richtig verstanden habe, soll die offene Kategorie doch zusätzlich zur Frauenkategorie existieren?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 16. August 2023, 20:56:22
Ich weiß nicht, ob das in diesen Faden passt, aber ich vermute es hat identitätspolitische Gründe:

Die WHO(!) auf Twitter:

ZitatFor millions of people around the world #TraditionalMedicine is their first stop for health and well-being.

Which of these have you used?
🖐� Acupuncture
🥣Ayurveda
🌿Herbal medicine
💊 Homeopathy
🍃 Naturopathy
💆�♀️ Osteopathy
🍵 Traditional Chinese medicine
☀️ Unani medicine
https://twitter.com/WHO/status/1690353139004674048?t=Ovw_D4AEapYQ2MKW-6eiqQ&s=19

:o
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 21:18:23
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. August 2023, 20:56:22Ich weiß nicht, ob das in diesen Faden passt, aber ich vermute es hat identitätspolitische Gründe:

Die WHO(!) auf Twitter:

ZitatFor millions of people around the world #TraditionalMedicine is their first stop for health and well-being.

Which of these have you used?
🖐� Acupuncture
🥣Ayurveda
🌿Herbal medicine
💊 Homeopathy
🍃 Naturopathy
💆�♀️ Osteopathy
🍵 Traditional Chinese medicine
☀️ Unani medicine
https://twitter.com/WHO/status/1690353139004674048?t=Ovw_D4AEapYQ2MKW-6eiqQ&s=19

:o

Es ist ein bisschen die Frage, was man unter dem vergleichsweise neuen Etikett verstehen will. Wir hatten uns dazu mal Gedanken gemacht.

ZitatEs mag ein paar klarblickende Zyniker in der WHO geben, aber einigen Vertretern in der Weltgesundheitsversammlung wird eine illusionäre Strategie recht sein, die einerseits dem jeweiligen Nationalstolz, andererseits den real begrenzten Möglichkeiten entgegenkommt.
https://blog.psiram.com/2014/12/die-who-und-die-paramed-aeh-traditionelle-medizin/
https://blog.psiram.com/2018/06/who-tcm-ins-icd-traditionelle-chinesische-heilkunde-die-lichte-zukunft-der-medizin/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 16. August 2023, 21:31:55
Zitat von: Peiresc am 16. August 2023, 21:18:23Es ist ein bisschen die Frage, was man unter dem vergleichsweise neuen Etikett verstehen will. Wir hatten uns dazu mal Gedanken gemacht.

ZitatEs mag ein paar klarblickende Zyniker in der WHO geben, aber einigen Vertretern in der Weltgesundheitsversammlung wird eine illusionäre Strategie recht sein, die einerseits dem jeweiligen Nationalstolz, andererseits den real begrenzten Möglichkeiten entgegenkommt.
https://blog.psiram.com/2014/12/die-who-und-die-paramed-aeh-traditionelle-medizin/
https://blog.psiram.com/2018/06/who-tcm-ins-icd-traditionelle-chinesische-heilkunde-die-lichte-zukunft-der-medizin/

Ach, das hatte ich nicht auf dem Schirm, danke. Ist also keine so neue Entwicklung. Macht es natürlich nicht weniger  :o
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. August 2023, 23:06:34
Zitat von: RPGNo1 am 16. August 2023, 15:07:34Das klingt mir doch nach einer fairen vernünftigen Lösung.
Das ist meinem gendergetriggerten Auge heute schon bei der Morgenlektüre aufgefallen. Es stand aber nicht dabei, wie das konkret ausgestaltet wird. Sollen da alle gegeneinander antreten können, die nicht im Einklang mit ihrem Bademeistergeschlecht stehen? Transfrau gegen Transmann. Transfrau gegen Transfrau. Nichtbinär gegen nicht binär. Alle gegen alle? Abgesehen davon, dass das natürlich eine massive Diskriminierung wäre (dem Selbstverständnis nach), kann das doch nicht wirklich ein Problem lösen. Wer von den Transfrauen (das wird die Hauptzielgruppe sein, die Gegenseite wird da - wie immer - kaum einen Vorteil haben) wird denn gegen das biologisch gleiche Geschlecht antreten. Es ist doch ein Vorteil für Leute wie Thomas, dass man seinen biologischen Rohbau genderfluid einsetzen kann. Oda habsch was verpasst?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 17. August 2023, 05:06:25
Zitat von: eLender am 16. August 2023, 23:06:34
Zitat von: RPGNo1 am 16. August 2023, 15:07:34Das klingt mir doch nach einer fairen vernünftigen Lösung.
Das ist meinem gendergetriggerten Auge heute schon bei der Morgenlektüre aufgefallen. Es stand aber nicht dabei, wie das konkret ausgestaltet wird. Sollen da alle gegeneinander antreten können, die nicht im Einklang mit ihrem Bademeistergeschlecht stehen? Transfrau gegen Transmann. Transfrau gegen Transfrau. Nichtbinär gegen nicht binär. Alle gegen alle? Abgesehen davon, dass das natürlich eine massive Diskriminierung wäre (dem Selbstverständnis nach), kann das doch nicht wirklich ein Problem lösen. Wer von den Transfrauen (das wird die Hauptzielgruppe sein, die Gegenseite wird da - wie immer - kaum einen Vorteil haben) wird denn gegen das biologisch gleiche Geschlecht antreten. Es ist doch ein Vorteil für Leute wie Thomas, dass man seinen biologischen Rohbau genderfluid einsetzen kann. Oda habsch was verpasst?

Nun ja. Natürlich ist das nicht, was Leute wie Veronica Ivy oder Lia Thomas wollen und es wird höchstwahrscheinlich scheitern. Aber es adressiert zumindest ein Argument: dass es doch sowieso egal sei, ob sie einen Vorteil haben, weil ja interindividuelle Faktoren und Variationen auch Vorteile verschaffen. Zumindest diesbezüglich kann man sie durch eine offene Kategorie beim Wort nehmen. Natürlich würde sich die offene Kategorie bei genügend Teilnehmern in eine Kategorie derer verwandeln, die die auf kleine Gameten ausgerichtete Pubertät durchlaufen haben (früher sogenannte "Männer"), aber das ist dann zumindest nicht mein Problem bzw. das der Frauen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 17. August 2023, 06:38:45
ZitatBradley Cooper spielt in »Maestro« den legendären Komponisten Leonard Bernstein – und trägt dabei eine Nasenprothese. Das sorgt teils für harsche Kritik. Nun melden sich die Nachkommen des Künstlers zu Wort.
https://www.spiegel.de/panorama/leute/familie-von-dirigent-bernstein-verteidigt-bradley-coopers-kuenstliche-nase-im-film-maestro-a-cde5d8e5-de0e-4012-91d5-a4ca7308fd65

Kritiker echauffieren sich über Bradley Cooper, weil er im Film "Maestro", einem Biopic über Leonard Bernstein, eine Nasenprothese trägt. Bernsteins Kinder verteidigen Cooper und loben den Film sowie Coopers sensiblen Zugang zum Thema.

Liebe identitätspolitische Aktivisten: Big Fail!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. August 2023, 11:34:51
Richard Dawkins spricht mit Peter Boghossian. Absolut sehenswert.

ZitatIs white privilege the modern day Original Sin? How is mass denial about the truth of gender, any different from Catholic transubstantiation? Is woke culture today's dogmatic religious mob?

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 18. August 2023, 13:40:35
Zitat von: RPGNo1 am 18. August 2023, 11:34:51Richard Dawkins spricht mit Peter Boghossian. Absolut sehenswert.

ZitatIs white privilege the modern day Original Sin? How is mass denial about the truth of gender, any different from Catholic transubstantiation? Is woke culture today's dogmatic religious mob?


Danke, sehr interessant.
Ich persönlich glaube nicht so wirklich an die Substitutionshypothese, jedenfalls nicht in einer Form, aus der sich ableiten ließe, Aufklärung wäre zwecklos.
Meine (nicht voll ausgereiften) Gedanken dazu:

Ja, vermutlich ist Rationalität nicht unbedingt der Default-Modus des Menschen, aber meiner Erfahrung bzw. Beobachtung nach spielt etwas anderes evtl. eine größere Rolle: ich denke, die meisten Menschen (normale Intelligenz vorausgesetzt) sind durchaus zu Rationalität in der Lage. Die Frage ist aber, was und wie viel man in eine Überzeugung investiert hat und was es für bedeuten würde, sie aufzugeben. Die meisten Menschen sind m.E. sehr wohl in der Lage, einen Irrtum einzugestehen oder rational zu denken/argumentieren, wenn für sie nichts auf dem Spiel steht bzw. wenn die Einsicht keinen Gesichtsverlust o.ä. bedeutet.
Irgendwo hörte ich mal den schönen Satz: "Logic is not the reason they believe in it, so logic will not be the reason they dismiss it." Da ist was dran. Ich denke, entscheidend ist, welchen Grund man hat, eine bestimmte Überzeugung zu haben. In dem Gespräch klang das durch, als Boghossian die Frage gestellt hat, ob es vielleicht eine richtige Strategie wäre jemanden mit einem moralischen Argument zu überzeugen. Oder bei der Beobachtung, dass Menschen häufig aus Gruppenzugehörigkeitsgründen bestimmte Positionen einnehmen.
Also meine Hypothese wäre: Substitution - ja in gewisser Weise schon, aber was und womit? Ich denke nicht, dass eine Irrationalität (bzw. Religion) zwangsläufig mit einer anderen Irrationalität/Religion substituiert werden muss (obwohl das natürlich der Fall sein kann). Es kommt drauf an, was die Aufgabe einer Überzeugung für jemanden bedeuten würde und dann kann man überlegen, ob dieses Loch auf eine mit Rationalität vereinbare Art und Weise gestopft werden kann.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. August 2023, 15:08:36
Zitat"Holladihiti!": Mit diesem von Otto Waalkes geprägten Ausruf kündigte der WDR kürzlich an, den 75. Geburtstag des Komikers mit der Ausstrahlung zweier alter Shows feiern zu wollen, "und zwar ungekürzt und friesisch-derb", wie es in der Pressemitteilung heißt.

Offenbar glaubt der WDR allerdings, dass einige der Inhalte der 1973 und 1974 aufgezeichneten zu "friesisch-derb" sind für heutige Ohren. Und so setzte der Sender vor die Ausstrahlung der beiden Shows einen kurzen Warnhinweis: "Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden."

https://www.stern.de/kultur/tv/otto-waalkes--wdr-zeigt-warnhinweise-vor-alter-sendung-33747408.html

Der WDR glaubt sich in Wokistan. Er macht die US-amerikanischen Sender nach.  $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 18. August 2023, 15:31:51
Na immerhin werden die Sendungen noch gezeigt...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. August 2023, 22:38:52
Zitat von: RPGNo1 am 18. August 2023, 11:34:51Richard Dawkins spricht mit Peter Boghossian. Absolut sehenswert.

Ja, das fand ich auch gut. Boghassian habe ich noch nicht live gesehen, spezieller Typ. Irrationale Überzeugungssysteme (Religionen, Esoterik, Verschwörungsideologie) haben merkwürdige Ähnlichkeiten (Sünde, Befreiung, Egoerhöhung etc.), von daher ist das prinzipiell austauschbar. Ich möchte nochmal auf das "moralische Argument" kommen, da ich aktuell dazu ein Beispiel habe. Es brennt überall, u.a. auch auf Hawaii. Das Feuer kann man dort ja nicht mit Bier löschen, weils dort keins gibt. Aber mit Wasser. Und das sollte da eigentlich reichlich vorhanden sein, man zählt sich ja zu den Tropen (in denen es auch nicht immer regnet, aber man hat eine positive Bilanz). Aber gewisse irrationale Überzeugungen, die direkt auch mit dem Threadthema zu tun haben, leiten das Wasser nicht unbedingt dahin, wo es in der Not gebraucht wird. Hat was mit altem Wissen zu tun.
(ich kenne Hawaii ein wenig, war schonmal da. Ist aber länger her)

ZitatA letter sent by the West Maui Land Company to an official at the Hawaii Commission on Water Resource Management (CWRM) highlights a delay in releasing water that may have hampered firefighters' efforts to tame a raging blaze in west Maui.

Maui was devastated by a series of fires last week that killed an estimated 110 people, as per the latest estimates, with the western area of Lahaina most affected.

The August 10 letter to CWRM deputy director M. Kaleo Manuel describes the events and communication problems that resulted in a delay in diverting streams to fill reservoirs being made available to firefighters. The CWRM operates within the state of Hawaii's Department of Land and Natural Resources (DLNR).
https://www.newsweek.com/who-kaleo-manuel-hawaii-official-delayed-water-release-maui-fire-1820405

Ich fasse kurz zusammen: es hat auf Maui (einer der Inseln) gebrannt, und zwar heftig und böse, es starben über 100 Menschen. Es gib dort Löschteiche, aber die waren schnell leer gepumpt, da es einen sehr hohen Bedarf gab. Es wurde gebeten, etwas mehr Wasser aus den Flüsschen abzuzweigen, um die Löschteiche wieder aufzufüllen. Aber man kam der Bitte nicht nach bzw. wollte erst mal abchecken, was das denn sonst für Auswirkungen haben könnte.

ZitatWest Maui Land Co. manages three of West Maui's water providers. As the fire was ravaging the island, the company said that firefighters had used what little water they had in their reservoirs and tanks, so they asked the CWRM to divert water from streams to enable them to "store as much water as possible for fire control."

But instead of approving the request, the commission—according to the letter sent by the company to Manuel—had asked them if the Maui Fire Department (MFD) had requested permission to dip into the reservoirs and told them to inquire with a local farmer first to check how a diversion of the water supply would affect him.

The company said "communications were spotty" and the commission's approval to divert water from the streams came too late, some five hours after their first request.

Der Manuel ist ein postmodern gebildeter Indigener, der halt ganzheitlich denkt und altes Wissen weit vor rationalen Denken setzt.

ZitatManuel graduated in Hawaiian Studies at the University of Hawaii at Manoa and followed up with a master's in urban and regional planning at the same college, according to his profile. For about a decade, he worked as planning program manager at the state's Department of Hawaiian Home Lands.
...
"My motto has always been: let water connect us, not divide us," he says in the clip, adding that water should be looked at as something to be revered rather than just used.

"We can share it, but it requires true conversations about equity," he adds.

Man muss halt altes indigenes Wissen (oder das, was dafür hält) anwenden und auch auf die postkoloniale Diskriminierung verweisen. Das muss alles erst mal langsam durchdacht und ausdiskutiert werden. Westliches Wissen und Rationalität werden uns sowieso nicht retten, sie sind unser Untergang ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. August 2023, 08:25:50
Zitat von: RPGNo1 am 18. August 2023, 15:08:36
Zitat"Holladihiti!": Mit diesem von Otto Waalkes geprägten Ausruf kündigte der WDR kürzlich an, den 75. Geburtstag des Komikers mit der Ausstrahlung zweier alter Shows feiern zu wollen, "und zwar ungekürzt und friesisch-derb", wie es in der Pressemitteilung heißt.

Offenbar glaubt der WDR allerdings, dass einige der Inhalte der 1973 und 1974 aufgezeichneten zu "friesisch-derb" sind für heutige Ohren. Und so setzte der Sender vor die Ausstrahlung der beiden Shows einen kurzen Warnhinweis: "Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden."

https://www.stern.de/kultur/tv/otto-waalkes--wdr-zeigt-warnhinweise-vor-alter-sendung-33747408.html

Der WDR glaubt sich in Wokistan. Er macht die US-amerikanischen Sender nach.  $)

WDR zum Zweiten

ZitatAchtung, es folgt eine Humordurchsage: Der WDR warnt nun auch vor alten Witzen aus der Comedyshow "Schmidteinander". Harald Schmidt äußert sich dazu.

Harald Schmidt selbst reagierte bereits auf die Maßnahme des WDR und sagte der "Bild"-Zeitung: "Weltklasse! Ein echter Schmidteinander-Gag. Nur schade, dass der selige Feuerstein das nicht mehr erlebt hat." Herbert Feuerstein verstarb im Jahr 2020 im Alter von 83 Jahren.

https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_100228092/wdr-warnt-auch-vor-harald-schmidt-der-entertainer-reagiert.html

Dazu ein Kommentar:
ZitatKein Witz: Der WDR versieht alte Otto-Waalkes-Shows mit einem Warnhinweis. Sie enthielten ,,Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden". Auch Harald Schmidt ist betroffen. Die WDR‑Witzpolizei will das Volk vor Humor schützen? Das ist überdrehter Tugendfuror, kommentiert Imre Grimm.

https://www.rnd.de/medien/otto-waalkes-dass-der-wdr-vor-ihm-warnt-ist-laecherlich-ein-kommentar-22V7GTMOJBFWBDMJ72FDPMI3VQ.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 20. August 2023, 09:36:16
Dieser Beitrag hat jedenfalls meine volle Zustimmung!
Mal schaun, ob das mit dem Einbetten funzt, schaut komisch aus!

ZitatWeil Leute debattieren (meist konstruktiv und respektvoll, gut!) und mich fragen, warum ich Warnhinweise vor Sendungen von Otto Waalkes und Harald Schmidt kritisiere: Natürlich finde ich das "N-Wort", das darin vorkommt, nicht gut, auch wenn mir das ein paar "woke" Ideologen jetzt wieder so auslegen. Und selbstverständlich ist gut, dass wir über Sprache nachdenken und Diskriminierungen und rassistische Bezeichnungen nicht mehr widerspruchlos hinnehmen. Manche tun auch so, als wäre das alles "kein echtes Problem", "Hast du Sorgen!!!", ich ginge "den Rechten auf den Leim".
Doch, es ist ein echtes Problem, ja, die Sorgen und der Ärger sind berechtigt und nein, ich gehe nicht "den Rechten auf den Leim", sondern ich sehe all das aus eigener Überzeugung kritisch. Nein, es ist kein "Kulturkampf", den "die Rechten" uns "aufzwängen", sondern hier finden tatsächlich Veränderungen statt, die vielleicht wie kleine, vernünftige Schritte aussehen (und Veränderung ist notwendig!), tatsächlich aber nichts anderes sind als der Versuch einiger Gruppen, die Deutungshoheit zu erlangen und sich vor Kritik, Spott und Witzen zu schützen.
Mich stört das aus zwei Gründen.
1. Niemand ist frei davon, zum Ziel von Kritik, Spott und Witzen zu werden. Niemand. Natürlich sind Witze, die auf rassistischem Boden gemacht werden, die antisemitisch sind, sexistisch, menschenverachtend, homophob etc. kritikwürdig. Nur nutzen das heute alle möglichen Gruppen dafür, um sich zu schützen. Da behaupten Taliban wie Erdogan-Anhänger gleichermaßen, Kritik an ihnen oder Witze über sie seien "Rassismus".
Und dann findet die groteske Haltung Verbreitung, man dürfe "nie Witze nach unten machen". Wie bitte? Wer entscheidet, wer oben und wer unten ist? Selbstverständlich darf - und manchmal: muss! - man Witze über Minderheiten machen. Noch einmal: Niemand ist frei davon, zum Ziel von Kritik, Spott, Witzen zu werden!
Aber nach dieser Lesart sind also Menschen, die nicht weiß sind, immer "unten" und man sollte keine Witze über sie machen - was ist das bitte für ein Blödsinn? Ich möchte nicht "unten" sein und bin es auch nicht! Wenn dann aber weiße "Woke" sich über mich lustig machen (dürfen sie!) und ich anmerke, ich sei doch nach ihrer Ideologie "unten", habe ich allen Ernstes schon mehrmals den Satz gehört: "Du wirst aufgrund deiner Machtposition weiß gelesen!" Aha, ,,weiß gelesen" also. Zu solch einem Unsinn fällt mir nichts mehr ein.
2. Ich habe islamische Wurzeln, ich habe lange Zeit in islamischen Ländern gelebt und kenne diese "Warnhinweise" nur zu gut und reagiere aus guten Gründen allergisch auf sie: "Das ist unislamisch!" "Das solltest du nicht sagen, es ist gegen unsere Religion/Kultur!" "Anderswo mag man das so sehen, aber bei uns sieht man das anders!" "Das ist blasphemisch!" Und wehe, man schaut sich bestimmte Filme an, wehe, man liest bestimmte Bücher, wehe, man sagt, dass man Salman Rushdie eigentlich ganz gut findet. Dann ist man "Blasphemist", ein "Verräter", "vom Glauben abgefallen", "Ungläubiger", bla bla bla.
Und auch da kommt bisweilen: "Wir wollen doch gar nichts verbieten! Wir wollen nur darauf hinweisen, dass das nicht in Ordnung ist!" Okay. Nur dass es dann in Wahrheit nicht bei "nur einem Hinweis" bleibt. Dann wächst, wie hier, der gesellschaftliche Druck, was grundsätzlich nicht falsch sein muss, aber absurde Formen annimmt. Es folgen Ausgrenzung, Ächtung und, siehe Salman Rushdie, viel Schlimmeres. Nicht, dass ich das den Neu-"Woken" unterstelle. Aber ihre Methoden sind ähnlich, nein, identisch.
Man muss sich nur anschauen, was heute Leuten vorgeworfen wird, die sagen, sie fänden Otto Waalkes oder Harald Schmidt lustig. "Rassisten" habe ich heute mehrfach gelesen, Leute, die "im Jahr 2023 cool mit dem N-Wort" seien, und natürlich folgen die abgegriffenen Bezeichnungen "alter weißer Mann" und "Boomer".
Wer dann noch anmerkt, es rede doch niemand dem "N-Wort" das Wort und natürlich sei die Verwendung bestimmter Wörter problematisch und man sollte das heute nicht mehr benutzen, man aber mit Blick auf alte Beiträge nicht so tun solle, als wären das Dinge, die in den Giftschrank gehörten und gefährlich seien, und als wären früher alle plemplem gewesen, wird sofort wegen seiner "Angst um seine lächerliche Freiheit" verhöhnt.
Heute geschehen.
Mein Gott, dann schaut euch halt diese Filme nicht an. Ich gucke das meiste davon auch nicht! Übrigens fanden auch damals nicht alle diese Filme gut, und auch der Satz: "Zum Glück mag man so etwas heute nicht!" ist so nicht korrekt. Dafür habe ich vor ein paar Jahren in einem islamischen Land sämtliche Bücher von Salman Rushdie gekauft, obwohl sie verboten waren. Aus Prinzip! Sehr gute Buchhandlung, die sie mir besorgt hat!
Ich weiß, was Leben in einer unfreien Gesellschaft bedeutet. Manche finden lächerlich, dass man einen Texthinweis übergriffig findet. Nun ja, wenn dort steht, dass "Passagen als diskriminierend betrachtet werden" und so dem Zuschauer, der Zuschauerin unterstellt, das nicht selbst einordnen zu können oder eben "Rassist" zu sein, wenn man sich das anschaut oder möglicherweise darüber lacht, IST das übergriffig, was denn sonst? Aber das ist noch das kleinste Problem, siehe oben. Und es geht ja weiter, es bleibt ja nicht bei der Übergriffigkeit. Man informiere sich nur mal über die Serie "Little Britain". Oder was in "Antirassismus-Ratgebern" inzwischen als "rassistisch" oder ,,problematisch" markiert wird: in einem Buch, das gerade vor mir liegt, allen Ernstes, wenn weiße Menschen sich bräunen und damit "von Schönheitsidealen von PoC profitieren" wollen. Man fragt sich, warum solch ein Schrott gedruckt wird heutzutage, aber klar, auch hier gilt natürlich: Meinungsfreiheit. In Ordnung.
Wer wegen eines Waalkes-Films aus den Siebzigern heute ,,getriggert", ,,beleidigt", "verletzt" oder gar "traumatisiert " ist, genauso wie wegen "Pippi Langstrumpf", "Jim Knopf", "Winnetou" oder Büchern von Otfried Preußler, der oder die, sorry, braucht Hilfe. Aber keine Warnhinweise (und schon gar nicht das Verbannen solcher Bücher und Filme, was ja bei Werken von Astrid Lindgren, Michael Ende etc. gelegentlich gefordert wird).
Das Schlimme ist, dass diese Einschränkungen auf rechter Seite ebenfalls stattfinden. Auch da: Man schaue mal in die USA. Da verschwinden Bücher aus Bibliotheken, weil sie "unchristlich" seien oder die "Moral verderben" würden.
Jeder, jede soll schauen, lesen, hören, was er oder sie mag. Jeder oder jede soll entscheiden, was er oder sie im Bücherregal, in der Mediathek haben, sich anschauen, hören, lesen mag. Mit Warnhinweisen sollten wir sehr, sehr zurückhaltend sein. Kommentierungen bei extremistischen Inhalten, natürlich. Aber bei Witzsendungen aus den Siebzigern und Achtzigern? Bitte nicht. Ich bin jedenfalls dagegen.
https://www.facebook.com/hasnain.kazim/posts/pfbid0TKXVv7j7w7sMbZaZJdnU3vUWXa7TY2VxgisicfHzBcLGUr85hcX191zEC2mqScBbl
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. August 2023, 10:34:11
@Gurkerl

Danke! Ein sehr guter Kommentar von Hasnai Kazim, dem ich vollumfänglich zustimmen.

Als Kazim vor einigen Jahren beim Spiegel ausschied, da hatte ich aufgrund verschiedener Kommentare von ihm die Befürchtung, dass er auf die "progressive", sprich "woke" Seite übergewechselt sei. Aber in letzter Zeit bemerke ich immer mehr, dass ich mich geirrt und ihn eventuell missverstanden habe. Seine Kommentare und Feststellungen sind fest in einer freiheitlich-liberalen Tradition verankert, wie sie z.B. auch von Sinan oder Nikil Mukerji vertreten werden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. August 2023, 21:59:26
Zitat von: Gurkerl am 20. August 2023, 09:36:16Dieser Beitrag hat jedenfalls meine volle Zustimmung!
Mal schaun, ob das mit dem Einbetten funzt, schaut komisch aus!
Meine auch, und er passt hier gerade sehr gut rein.
(ich habe mir mal erlaubt, den Text in deinen Beitrag zu bauen, das mit dem Einbetten funktioniert nicht und evtl. kann man den nur mit FB-Account lesen)

Boghassian hat ja oben bereits behauptet, der Wokismus ist eine Ersatzreligion. Ich würde das auch nicht ganz unterschreiben, aber es sind doch erkennbare Parallelen mit dieser Art der Weltsicht. Kazim kann das wahrscheinlich besser beurteilen als jeder hier, da er das aus eigenem Erleben kennt. Also die tatsächlich religiöse Sittenwächterei und die der woken Moralkeulerei. Meine ganz persönliche Beobachtung ist, dass Leute, die tendenziell religiös sind, auch tendenziell esoaffin sind. Das wird  mit anderen irrationalen Glaubenssystemen, wie man sie beim Wokismus findet, ähnlich sein. Daher auch die aggressive Reaktion auf Kritik. Ich kann ggf. mal einen Zwitscherfaden verlinken, den ich heute gelesen habe. Da wird klar, dass die Denke auch von Leuten Besitz ergreifen kann, die eigentlich davor gefeit sein sollten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. August 2023, 22:33:47
Hier der Link zu Xitter. Man kann das wahrscheinlich nur lesen, wenn man angemeldet ist. Es ist ein kurzer Austausch zwischen dem Feuerbringer und Ulle Berger. Es geht um das Thema oben: Richard Dawkins und Genderquack. Feuerbringer war mir (oder ggf. uns) ja aufgefallen, als er in der Sache Gwupgate die woke-kritische Position verteidigt hat (an die der Glaubenskrieg entbrannt ist). Er hat aber - zumind. in der Transdebatte - eine totalen Turn hingelegt (oder er war schon immer so unterwegs). Er bezeichnet ALLES, was er als Kritik an der Transideologie wahrnimmt, als transfeindlich, jeder - auch Dawkins - wird pauschal als Transfeind bezeichnet. Berger hat ihn ein wenig mit der Realität konfrontiert...

(Man kann es sich ja immer ganz leicht machen, wenn es um Ideologiekritik geht: man bezeichnet die Kritiker eben auch als Ideologen, sozusagen als Gegenideologen. Geht immer, aber weiter kommt man damit nicht unbedingt.)

https://twitter.com/feuerbringer/status/1691557106896212116
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 20. August 2023, 23:25:38
Zitat von: eLender am 20. August 2023, 22:33:47Hier der Link zu Xitter. Man kann das wahrscheinlich nur lesen, wenn man angemeldet ist.

Und wenn man nicht geblockt ist  :(
Zu lang für einen Screenshot, oder?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: ta64 am 21. August 2023, 04:52:43
Richard Dawkins stellt die Frage, wie wir eine richtige Debatte führen können, wenn wir nicht mehr dieselbe Sprache sprechen?
Nach orwellscher Prophezeiung werden in seinem totalitären System Begriffe neu besetzt und ins Gegenteil verkehrt, um das Denken zu manipulieren.

,, Krieg ist Frieden; Freiheit ist Sklaverei; Unwissenheit ist Stärke "

Der Angelsachse hat für solche Arten der Manipulation das gefällige Wörtchen "to nudge", was in seiner ursprünglichen Form ein stoßen, oder sympathisches anstupsen auf den rechten Weg bedeuten soll und zur Menschenführung von vielen als probates Mittel der unterschwelligen und lenkenden Beeinflussung gesehen wird.
Soweit schön und gut, problematisch wird es, wenn man die Voraussetzung, auf die richtige Richtung hinweisen zu können ist, diese besser zu kennen als der Manipulierte, hinterfragt.
Wenn mir bspw. das minderbeschulte und adiböse Fräulein Lang von den Grünen erklären will, welcher Weg der beste ist, oder wie ich mich zukünftig ernähren sollte, habe ich Zweifel.
Da spielt auch der Umstand mit, dass solche Dilettanten wie auch eine Greta, oder die Kriegswirtschafts-Ulrike und gelernte Bankkauffrau von der TaZ ihren Stuss oft lautstark verbreiten können, während Koryphäen wie die Klimawissenschaftlerin J.Curry von den Medien unbeachtet bleiben.

Das Problem hier ist, dass Medienmacher sich dazu berufen sehen, zu entscheiden
was richtig und was falsch ist und nicht mehr der berieselte Zuschauer.
Dazu passend, wenn auch von abseits des Themas:

Zitat von: eLenderGestern um 22:21:29
https://forum.psiram.com/index.php?msg=272860
Ist zwar Sendeschluss, aber ich nutze trotzdem mal mein Privileg. Eine kurze Bemerkung zu einer Sache:

    Zitat von: ta64 am 18. August 2023, 20:52:22
    Es ist eben so, dass über die Bläschenbildung (Schaum) die Wassertröpfchen, aber auch Mikroorganismen, wie Algen und Mineralien oder auch Gase, wie das vermaledeite Kohlendioxid von der Luft mitgerissen werden.

Da sieht man wieder, dass Doc Brown seine eigene Vorstellung von der Welt hat. Hätte er sich tatsächlich damit beschäftigt, dann wüßte er, dass sich Aerosole aus dem maritimen Bereich an der Küste - infolge der Brandung - entwickeln. Da können tatsächlich alle möglichen Bestandteile enthalten sein, nicht nur Salzkristalle. Aber sachlich braucht man auch nichts zu widerlegen, was eh nur Erfindung ist.

Womit ich zum eigentlichen Teil komme: der abgehalfterte Füssiker kann nicht mehr zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Das ist ein Kernmerkmal der Schwurbelogie, es ist quasi Gestehungsvoraussetzung. Das macht er unbewusst immer mal wieder deutlich:

    Zitat
    Ein Vorteil der nuklearen Auslösung einer Flutwelle wäre, dass die Kernwaffe so gar nicht auf gegnerischem Gebiet eingesetzt werden muss. Der Nachweis der Urheberschaft des Angriffs wäre kaum möglich und könnte vom Verdächtigten leicht abgestritten oder als unbeabsichtigter Unfall entschuldigt werden.

Er schreibt das zwar im Konjunktiv, aber das macht für ihn keinen Unterschied. Es ist - zumind. seiner Denke nach - möglich, also ist es auch real. Man kann das an vielen seiner Äußerungen sehen. Ich halte das schon beinahe für pathologisch, wenn man den Unterschied zwischen Fiktion und Realität nicht mehr erkennen kann.


@eLender versucht hier die Definition des Konjunktiv zu beugen und seine eigene, ihm gefällige Bedeutung anzudichten:
möglich => real
und pathologisiert diese (seine?) Denkweise gleichzeitig.

Ich stelle mir auch die Frage, wie wir eine richtige Debatte führen können, wenn wir nicht mehr dieselbe Sprache sprechen und uns in exklusiven Räumen voneinander abschirmen.
Es war zwar gestern schon spät, als Du auf die fragwürdige Idee kamst, als Moderator in unseren von @Peiresc gesperrten Faden reinzuschreiben, der Anstand hätte aber geboten, diesen gleichzeitig auch mir wieder zugänglich zu machen.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 21. August 2023, 05:54:05
Der Anstand hätte geboten, das auch Priviligierte in einem geschlossenen Thread nicht mehr posten. Das hat was von Nachtreten bei jemanden, der eh schon am Boden liegt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 21. August 2023, 09:33:34
Zitat von: Schwuppdiwupp am 21. August 2023, 05:54:05Der Anstand hätte geboten, das auch Priviligierte in einem geschlossenen Thread nicht mehr posten. Das hat was von Nachtreten bei jemanden, der eh schon am Boden liegt.
Sehe ich auch so. Entweder ist der Faden für alle zu oder für alle auf. Zumal argumentativ ja aller Voraussicht nach nichts mehr weiter zu erwarten war, weswegen die Debatte ja auch geschlossen wurde.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 21. August 2023, 10:04:35
Zitat von: ta64 am 21. August 2023, 04:52:43
Zitat von: ta64 am 21. August 2023, 04:52:43Wenn mir bspw. das minderbeschulte und adiböse Fräulein Lang von den Grünen erklären will, welcher Weg der beste ist, oder wie ich mich zukünftig ernähren sollte, habe ich Zweifel.
Da spielt auch der Umstand mit, dass solche Dilettanten wie auch eine Greta, oder die Kriegswirtschafts-Ulrike und gelernte Bankkauffrau von der TaZ ihren Stuss oft lautstark verbreiten können, während Koryphäen wie die Klimawissenschaftlerin J.Curry von den Medien unbeachtet bleiben.
Es kann nicht ein jeder die Welt z.B. als siebenfältiger Experte erhellen.

Zur Konifere Judith Curry habe ich hier einen Eintrag gefunden:

ZitatEinige Neinsager wie Judith Curry vom Georgia Tech bestreiten die Gewissheit des Weltklimarates in dieser Frage, etwa jüngst in einem Interview (http://www.dailymail.co.uk/news/article-2420783/Worlds-climate-scientists-confess-Global-warming-just-QUARTER-thought--computers-got-effects-greenhouse-gases-wrong.html) mit dem zuverlässig unzuverlässigen David Rose (http://www.theguardian.com/environment/climate-consensus-97-per-cent/2013/sep/09/climate-change-arctic-sea-ice-delusions).
Curry ist zwar Klimawissenschaftlerin, sie forscht allerdings nicht über die Ursachen der Globalen Erwärmung. Zudem ist sie bekannt dafür, Unsicherheiten in der Klimawissenschaft zu übertreiben (http://www.skepticalscience.com/certainty-monster-vs-uncertainty-ewok.html). Ihre Kommentare jedenfalls widersprechen der wissenschaftlichen Literatur auf diesem Gebiet. Einfach gesagt: sie spricht über Probleme außerhalb ihres Fachgebiets, so als würde ein Fußspezialist einem Herzchirurgen Ratschläge für eine Operation am offenen Herzen erteilen.
https://skepticalscience.com/arg_IPCC-menschengemachte-globale-erwaermung-zuordnung-zuversicht.htm
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 21. August 2023, 10:49:41
Meiner Meinung nach kann/soll der letzte Beitrag von eLender im "Atombomben"-Thread
und hier #421 ff. gelöscht werden. War kein guter Stil, @eLender.

Es schält sich auch immer mehr heraus, dass Dr. Braun nicht nur in Sachen Sprengkörper eine sehr
interessante "Meinung" hat. Passt aber alles super zu den "Alternativ"-Medien, mit denen er sich
abgibt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. August 2023, 11:00:02
ZitatIn dieser Woche soll das umstrittene Selbstbestimmungsgesetz verabschiedet werden. Das Vorhaben der Ampelregierung ist ein entscheidender Schritt in ein postfaktisches Geschlechtersystem, in dem biologische Realitäten wie Mann und Frau geleugnet werden.

https://archive.is/ldC64

Der Artikel enthält jetzt nicht unbedingt viel neue Informationen, fasst aber gut zusammen, was hier im Forum in den letzten Monaten zum SBG diskutiert wurde.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: ta64 am 21. August 2023, 11:10:07
Zitat von: Max P am 21. August 2023, 10:04:35Zur Konifere Judith Curry habe ich hier einen Eintrag gefunden:


Um die Gegenseite auch zu Wort kommen zu lassen, hier Judith Currys Blog:

https://judithcurry.com/about/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. August 2023, 11:18:53
Eine Bitte: Könnt ihr eure Diskussion zu Klimawandel/Klimaskeptiker bzw. wer hat wem wo was gesagt bitte im eigenen Thread weiterführen und NICHT im Identitätsthread. Danke!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. August 2023, 17:08:20
ZitatBritischen Medien zufolge fehlt »Fat Bottomed Girls« in der Neuauflage eines Queen-»Greatest Hits«-Albums für Kinder. Sie berichteten am Montag, das liege am Titel und Inhalt des Songs, in dem kräftigere Frauen und sexuelle Erfahrungen mit ihnen besungen werden.
[...]
Weitere Queen-Songs wie »Bohemian Rhapsody« und »We Will Rock You« erschienen mit Warnhinweisen. »Bitte beachtet, dass die Texte in einigen dieser Lieder Themen von Erwachsenen enthalten, einschließlich gelegentlicher Anspielungen auf Gewalt und Drogen«, heißt es auf der Seite . »Es handelt sich um die originalen und unbearbeiteten Aufnahmen.« Obwohl keine Schimpfwörter verwendet würden, sollten Eltern dabei sein, wenn die Songs in Anwesenheit jüngerer Kinder abgespielt werden.

https://www.spiegel.de/kultur/musik/queen-song-fat-bottomed-girls-fehlt-auf-greatest-hits-fuer-kinder-a-baa179db-1bfd-433c-8f07-69d179365292

 ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. August 2023, 20:26:07
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. August 2023, 23:25:38Zu lang für einen Screenshot, oder?
Bittschön. War garnicht trivial, da FF nie den ganzen Bildschirm abbilden will. Sollte nicht sein, is aba so :wut

Bemerkung zum schlechten Stil: der Brownie sollte eigentlich im Atomfaden gesperrt werden, damit wir uns ungestört das Maul über ihn zerreißen können den BS mal aufarbeiten können. Die Sperrung des Fadens war nur temporär (habe ich zumind. so verstanden). Wir klären das noch ab, aber ggf. lösche ich meinen Beitrag dort. Den Brownie sollten wir aber vorerst in den Keller sperren. Oda will man das nicht?

Apropop: wer sagt denn, ich hätte Stil? Braucht man nicht, dann kann der auch nicht schlecht werden ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 21. August 2023, 21:16:50
Zitat von: eLender am 21. August 2023, 20:26:07
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. August 2023, 23:25:38Zu lang für einen Screenshot, oder?
Bittschön. War garnicht trivial, da FF nie den ganzen Bildschirm abbilden will. Sollte nicht sein, is aba so :wut 

Dankeschön! Ich scheine allerdings nichts zu verpassen. Been there, done that. :gaehn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. August 2023, 22:53:01
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. August 2023, 21:16:50Been there, done that
Aber einen habe ich noch. Im Gespräch von Boghossian mit Kathleen Stock macht sie eine Bemerkung, die auf auf einen der Disputanten oben gut passt. Etwa ab der Zeitmarke:

Peter Boghossian & Kathleen Stock: Lesbians Don't Have Penises
https://youtu.be/BhWyo9iYQNE?t=1950

::)


(Twitterbildchen kann ich dann wieder raus nehmen...)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: ta64 am 22. August 2023, 05:17:10
Zitat von: eLender am 21. August 2023, 22:53:01Aber einen habe ich noch. Im Gespräch von Boghossian mit Kathleen Stock macht sie eine Bemerkung, die auf auf einen der Disputanten oben gut passt.


Falls das auf Dr. Braun abzielen soll, würde ich meinen, dass es genauso auf jeden von uns zutreffen kann.
Das menschliche Gehirn ist darauf trainiert oder evolutionär so strukturiert, dass es immer versucht Muster zu erkennen.
Besonders Ruheständler, die zuvor, vielleicht auch berufsbedingt, mit anspruchsvollen Arbeiten beschäftigt waren, müssen diese Lücke ersetzen und suchen sich Probleme, die es für sie zuvor nicht gab, weil sie ihnen zu unbedeutend erschienen.
Ich selbst wundere mich auch manchmal, "welchen eigentlich bedeutungslosen Dingen man seine Aufmerksamkeit oder seine Energie widmet."
https://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie_des_Absurden#Absurdit%C3%A4t_als_Lebenserfahrung

Zitat von: eLender am 21. August 2023, 20:26:07Bemerkung zum schlechten Stil: der Brownie sollte eigentlich im Atomfaden gesperrt werden, damit wir uns ungestört das Maul über ihn zerreißen können den BS mal aufarbeiten können. Die Sperrung des Fadens war nur temporär (habe ich zumind. so verstanden). Wir klären das noch ab, aber ggf. lösche ich meinen Beitrag dort. Den Brownie sollten wir aber vorerst in den Keller sperren. Oda will man das nicht?

Apropop: wer sagt denn, ich hätte Stil? Braucht man nicht, dann kann der auch nicht schlecht werden ::)

Ich würde das gerne woanders ausdiskutieren.

Zitat von: Max P am 21. August 2023, 10:04:35Zur Konifere Judith Curry habe ich hier einen Eintrag gefunden:


Habe hierzu einen eigenen Faden eröffnet:

https://forum.psiram.com/index.php?topic=18254.0
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. August 2023, 18:07:29
Nochmal Peter Boghossian, diesmal im Gespräch mit Luana Maroja, welche zusammen mit Jerry Coyne einen Artikel im Skeptical Inquirer veröffentlicht hat, siehe hier. (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18165.msg271207;topicseen#msg271207)



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. August 2023, 18:18:32
Zitat von: ta64 am 22. August 2023, 05:17:10Ich würde das gerne woanders ausdiskutieren.
Mach das, aber möglicherweise wirst du dir eine  andere Spielwiese suchen müssen. Wir sind ja sehr tolerant, haben dir sogar deinen Atomknall-Unsinn eine Bühne gegeben. Aber wenn du anfängst, wahllos im Forum zu posten, ohne im konkreten Kontext zu bleiben, dann ist deine Karriere hier mal wieder zu ende. Betrachte das als Warnung, noch ein Furz von dir hier und du bist gesperrt.
(Die Pöbelei im anderen Faden trägt auch nicht unbedingt zu deiner Reputation bei)

Zitat von: RPGNo1 am 22. August 2023, 18:07:29Nochmal Peter Boghossian
Ei Ei Ei, man kommt kaum noch nach, aber die Gespräche sind gut.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. August 2023, 09:04:51
ZitatThe World Health Organisation (WHO) is meant to implore us to ignore hearsay and folklore, and to follow the scientific evidence. So why is it now suddenly promoting the likes of herbal medicine, homeopathy and acupuncture? In a series of tweets this week, the WHO has launched a campaign to extol the virtues of what it calls 'traditional medicine'.
[...]
The WHO should be having nothing to do with promoting any medicine which has not been proven without rigorous trials. So why is it suddenly pushing all kinds of dubious cures? It is hard not to see the latest campaign as part of the fashionable campaign to 'decolonise' medicine – which means refusing to see western science as superior to belief systems that have derived from elsewhere in the world.
[...]
It wasn't folk medicine that eradicated smallpox; it was western medicine, and the WHO should not be apologising for that. Promoting quackery seems an odd – and potentially disastrous – direction for the organisation to take.

https://www.spectator.co.uk/article/why-is-the-who-promoting-homeopathy/

Zusammenfassung: Die WHO kuschelt mit der Identitätspolitik.

Ergänzung: David Gorski hat auch etwas zum Kurs der WHO gegenüber der "traditionellen" Medizin beizutragen.

https://sciencebasedmedicine.org/the-world-health-organization-promotes-quackery-yet-again/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. August 2023, 10:50:00
*gelöscht*
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 23. August 2023, 19:43:45
Zitat von: eLender am 21. August 2023, 22:53:01
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. August 2023, 21:16:50Been there, done that
Aber einen habe ich noch. Im Gespräch von Boghossian mit Kathleen Stock macht sie eine Bemerkung, die auf auf einen der Disputanten oben gut passt. Etwa ab der Zeitmarke:

Peter Boghossian & Kathleen Stock: Lesbians Don't Have Penises

Meinst du das umgekehrte Vorgehen mit Start bei der Schlussfolgerung und anschließender Suche nach Evidenz? Ja, passt.
Auch die Beobachtung, dass gerade Leute, die prinzipiell gut denken können (sollten/bzw. das glauben) sich ihrer Schlussfolgerungen besonders sicher sind, weil sie glauben, sich da fundiert reinräsoniert zu haben, passt - wenn vllt nicht unbedingt bei dem Twitter-Beispiel, aber so allgemein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 23. August 2023, 22:54:24
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 23. August 2023, 19:43:45Meinst du das umgekehrte Vorgehen mit Start bei der Schlussfolgerung und anschließender Suche nach Evidenz?
U.a. ja. Sie sagt ja auch noch, dass mancher "Filosopf" seine Fabulierkünste nutzt, um etwas zu begründen, wovon er fest überzeugt ist. Klingt dann halt schlauer als es ist. Und mit dem Thema kann man sich ganz viele Bonuspunkte holen. Nuja, nicht von jeder Seite, aber wer gerne den Troll spielt, für den ist das ein schönes Feld.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 01. September 2023, 18:04:50
ZitatDer Filmemacher Wes Anderson hält nichts davon, heute als problematisch angesehene Kunstwerke zu überarbeiten. »Ich will nicht einmal, dass der Künstler sein Werk verändert«, sagte der 54-jährige US-Amerikaner am Freitag in Venedig. Auf den Filmfestspielen stellt er seinen neuen Kurzfilm »The Wonderful Story of Henry Sugar« vor. Das Werk mit Ralph Fiennes und Benedict Cumberbatch basiert auf einem Erzählband des britischen Autors Roald Dahl (1916–1990).

https://www.spiegel.de/kultur/kino/roald-dahl-wes-anderson-ist-gegen-politische-anpassung-von-alter-literatur-a-45dde1c5-e8c9-4baa-8397-69a8f4963ce5

 :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. September 2023, 10:29:22
Ich stelle mal ohne Kommentierung 3 Artikel ein.

https://pro-demokratie.info/wochenzeitung-woz-bericht-zur-transgender-medizin-mit-krasser-schlagseite/
https://pro-demokratie.info/was-identitaetspolitik-mit-religion-verbindet/
https://pro-demokratie.info/identitaetspolitik-biologie-zwei-geschlechter/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 03. September 2023, 11:07:46
Zitat von: RPGNo1 am 03. September 2023, 10:29:22Ich stelle mal ohne Kommentierung 3 Artikel ein.

https://pro-demokratie.info/wochenzeitung-woz-bericht-zur-transgender-medizin-mit-krasser-schlagseite/
https://pro-demokratie.info/was-identitaetspolitik-mit-religion-verbindet/
https://pro-demokratie.info/identitaetspolitik-biologie-zwei-geschlechter/

Ich habe die Texte überflogen. Eingängig, präzise und klar, repräsentativ bequellt (das ist keine Selbstverständlichkeit).
 :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 08. September 2023, 22:29:11
Ich habe es zwar noch nicht gehört*, vermute aber mal, dass es gut ist und vor allem: dass es hier rein passt:

Podcast: Vorpolitisch meets Philipp Huebl
ZitatHeute: Philipp Huebl, Autor von "Die Aufgeregte Gesellschaft - Wie Emotionen unsere Moral prägen und die Polarisierung verstärken"
https://open.spotify.com/episode/6atGYFoVnGFOt1x1tmwFPC


*schaffe ich aber wahrscheinlich heute noch
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 08. September 2023, 22:31:02
Und noch einer:

ZitatSusan Neiman
Linker Universalismus statt Wokeness

Die Wokeness von links entspringe zwar klassisch linken Motiven wie Solidarität mit Opfern von Unrecht, sagt die Philosophin Susan Neiman. Aber dennoch vertrete Wokeness reaktionäre Ideen. Neiman plädiert für den Universalismus der Aufklärung.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/universalismus-statt-wokeness-linkssein-lernen-mit-kant-dlf-kultur-2bb3325f-100.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. September 2023, 18:10:26
ARD zum dritten. Nun wurde auch eine Folge der Serie "Familie Heinz Becker" mit einem Warnhinweis versehen. Warum? Es wurde das BÖSE Wort NEGER ausgesprochen.

https://www.t-online.de/unterhaltung/tv/id_100233994/ard-warnt-vor-kultserie-familie-heinz-becker-das-ist-der-grund.html

Was folgt als nächstes?

Sendungen mit Eckard von Hirschhausen, in denen er von den Unterschieden von (biologischen) Männern und Frauen berichtet? Das dürfte genderfluide, non-binäre  und sonstige Alphabet-Menschen Übel aufstoßen.

Alle Folgen von Ein Herz und eine Seele? Es gibt schließlich keine Minute, in welcher nicht irgendeine mehr oder weniger große Minderheit von Ekel Alfred aufs Gröbste beleidigt wird.

Serengeti darf nicht sterben? Bernhard Grzimek vertritt weiße, kolonialistische, rassistische Ansichten. Eine Frauenquote wurde beim Filmen auch nicht eingehalten. UND er hat seine Schwiegertochter geheiratet. Pfui Deibel!

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 09. September 2023, 18:32:34
Solange die Produktionen noch ungekürzt gezeigt werden, ist doch alles gut. ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Nogro am 09. September 2023, 18:41:40
Was wird dann eigentlich mit dem längsten Palindrom (das mir bekannt ist):
"Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie"?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. September 2023, 22:17:24
Zitat von: eLender am 08. September 2023, 22:29:11Podcast: Vorpolitisch meets Philipp Huebl
Sehr hörenswert! Es geht u.a. auch um Moral und Ethik, und welche psychologischen Grundlagen es dafür gibt. Die "Moralpsychologie" arbeitet experimentell und empirisch, kommt ohne metaphysische Annahme aus und ist kompatibel mit evolutionären Ansätzen. Als Dawkinist sind für mich "Theorien", die die Evolution ausklammern, nicht erklärend, nur beschreibend. Moral ist ein evolutionär erworbenes Verhaltensmuster, das sieht man schon alleine daran, dass es sehr auf Gruppendynamiken und Gruppenbildungen beruht (man unterscheidet ja schnell mal alleine nach der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, etwa nach Nationalität). Es wird - hier - nicht explizit als evolutionäre Erscheinung beschrieben, aber ansatzweise wird auf die Sichtweise der Soziobiologie verwiesen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. September 2023, 08:08:44
ZitatUnd noch einer:

Dazu auch:
Zitat,,Links ist nicht woke" – eine Rezension in sieben Zeilen

https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2023/09/10/links-ist-nicht-woke-eine-rezension-in-sieben-zeilen/[/quote]
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. September 2023, 21:21:22
Zitat von: RPGNo1 am 11. September 2023, 08:08:44Dazu auch:
Öha, das ist ja durchaus eine wohlwollende Rezi. Ich habe mir auch das oben verlinkte Gespräch angehört* und etwas mehr von der Dame gelesen. Ist an sich (zumind. für mich und wahrscheinlich für alle hier mitlesende) nichts wirklich neues. Es ist nur mal wieder ein wenig ungewöhnlich, dass die klaren Worte aus der linken/philosophischen Ecke kommen. Sie spricht ziemlich genau die Dinge an, die wir hier schon länger als die heiklen Punkte des Wokismus ausgemacht haben (u.a. auch den verworfenen Universalismus und die Vernunft, Einteilung der Menschen in (Opfer-)gruppen).

Allerdings lese ich bei Kuhn, dass sie auch auf die Soziobiologie und die Evolutionspsychologie eingeht und das als "biologistisch" verwirft. Das ist ein typisch links-intellektueller Reflex, aber für mich "macht nichts Sinn, außer im Lichte der Evolution". Man sollte auch nicht immer unterstellen, dass es den Naturwissenschaftlern um eine Ideologie oder Ethik geht, man will einfach verstehen, wie sich bestimmte Denk- und Verhaltensmuster evolutionär entwickelt haben. Daher kein Buch für mich, aber ein gutes Buch für alle Linken, die sich selbst als woke sehen und das irgendwie merkwürdig finden ::)

Nochn wohlwollender Beitrag zum Buch (man findet aber - u.a. im Tagesspiegel - auch die zu erwartenden Kommentare aus der woken linke Ecke).

ZitatOhne Universalismus aber gebe es kein Argument gegen Rassismus, ,,sondern bloß einen Haufen einzelner Stämme, die um die Macht rangeln. Und sollte die politische Geschichte darauf hinauslaufen, dann haben wir keine Möglichkeit mehr, an einer stabilen Idee von Gerechtigkeit festzuhalten". Was man ,,woke" nennt, so schließt Neiman, sei selbst von einer Reihe von Ideologien kolonisiert worden, die eigentlich ins rechte Lager gehören.

*in dem sie auch meint, der Wokismus wäre eine Gegenreaktion zum Trumpismus. Das kann ich nicht erkennen, da der Schmuh schon vor Trump am wuchern war
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. September 2023, 06:39:08
Zitat von: eLender am 11. September 2023, 21:21:22Allerdings lese ich bei Kuhn, dass sie auch auf die Soziobiologie und die Evolutionspsychologie eingeht und das als "biologistisch" verwirft.
Ja, das ist etwas Seltsam, siehe die Zitate. Aber wie heißt es so schön: "Nobody ist perfect!"

Zitat Wikpedia: "Trotz ihres großen Erfolges ist die evolutionäre Psychologie teils umstritten. [...] Evolutionäre Psychologen entgegnen u. a., dass diese Kritik weniger wissenschaftlich als vielmehr politisch motiviert sei und auf zahlreichen Missverständnissen sowie auf dem moralistischen Fehlschluss beruhe."

"Kritiker argumentieren, es sei einfach, soziobiologische Erklärungen über die Evolution und die Basis für menschliche Handlungen zu konstruieren, wobei es sich jedoch um Pseudo-Erklärungen handele, die unbegründete Annahmen bekräftigen würden. [...] Soziobiologen erwiderten diese Kritik, indem sie betonten, dass sich die Soziobiologie um eine Erforschung des Wesens des Menschen und seines Sozialverhaltens allein auf der Grundlage naturwissenschaftlicher Beweiskraft ohne ethisch-moralische Bewertungen sowie politische Zielsetzungen bemühe."

Zitat von: eLender am 11. September 2023, 21:21:22Was man ,,woke" nennt, so schließt Neiman, sei selbst von einer Reihe von Ideologien kolonisiert worden, die eigentlich ins rechte Lager gehören.
Das hatten wir diesem oder vielleicht dem Gender-Thread doch auch kurz thematisiert, dass das Gedankengut einiger "woker" Aktivisten mehr dem reaktionären rechten Lager als dem progressiven linken Lager zu entspringen scheint.

Zitat von: eLender am 11. September 2023, 21:21:22in dem sie auch meint, der Wokismus wäre eine Gegenreaktion zum Trumpismus.
Umgekehrt passt es besser. In Deutschland kann man eine ähnlich Entwicklung beobachten (denn wir hinken den USA bei sowas ja immer einige Jahre nach). Nachdem Teile der linken Parteienlandschaft, Kulturschaffenden, Medien und Hochschulbetriebe Identitätspolitik zum neuen ethisch-moralischen nicht verhandelbaren Standard erhoben haben, können ultrakonservative, reaktionäre und rechte Gruppierungen und Personen sich wunderbar an dieser offenen Flanke mit einigem Erfolg (leider!) abarbeiten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. September 2023, 22:51:47
Zitat von: RPGNo1 am 12. September 2023, 06:39:08Zitat Wikpedia
Habe da vor langer Zeit mal reingesehen: es ist unbestreitbar ein Grabenkampf um die Deutungshoheit, was denn nun die böse Biologie da macht. Man kann scheinbar nur schwer akzeptieren, dass der Mensch kein unbeschriebenes Blatt ist, sondern ein Produkt der Evolution mit einer Menge fest eingebauter Prägungen ist (man soll sich ja erfolgreich in der Genverbreitung verhalten). Steven Pinker hat das in einem Buch - das ich leider noch nicht gelesen habe - wohl thematisiert. Es ist auch ein wenig merkwürdig an der Identitätspolitik (finde das Wort auch irgendwie merkwürdig, wie Neimann): einerseits soll alles nur sozial konstruiert sein, anderseits haben die Menschen feste, unveränderliche Merkmale, die sie bei der Geburt schon in die Wiege gelegt bekommen haben. Poste gleich mal ein aktuelles Beispiel, wo das mal wieder klar wird.

Zitat von: RPGNo1 am 12. September 2023, 06:39:08dass das Gedankengut einiger "woker" Aktivisten mehr dem reaktionären rechten Lager als dem progressiven linken Lager zu entspringen scheint.

Es ist vor allem das Denken in Identitäten, also anhand angeborener (zumind. vorgeblich) Merkmale, wie Ethnie oder Geschlecht. Die (extremeren) Rechten bezeichnen sich ja nicht ohne Grund als "identitär". Es sind die Merkwürdigkeiten, die man scheinbar schnell übersieht, wenn man sich progressiv geben will. Aber genau das macht Neiman ja auch klar.

Zitat von: RPGNo1 am 12. September 2023, 06:39:08Umgekehrt passt es besser.
Sehe ich auch so. Man kann noch ergänzen, dass sich beide Seiten auch immer weiter hochtreiben. Die Entwicklung in Übersee, aber auch hierzulande (habe gerade eine Prognose für die Sachsenwahl 2024 gesehen, in der die AfD stärkste Kraft war :o ), wird sich auch zum Teil (ob wesentlich oder nicht) dadurch erklären lassen. Die Entwicklung geht zu immer mehr Extremen, die Positionen sind immer weniger miteinander vereinbar.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. September 2023, 23:02:49
Es gab neulich die Meldung über einen Übergriff beim CSD in Halle, der aber merkwürdigerweise in den entsprechenden Kreisen (habe das auf X ein wenig im Auge) kaum ausgeschlachtet beachtet wurde. Normalerweise werden solche Vorfälle sofort und lautstark für die eigene Agenda herausposaunt; sie sollen die tägliche und brutale Diskriminierung ja deutlich machen. Ich hatte da schon einen Verdacht, jetzt ist es klar:

ZitatNach dem Angriff auf vier Teilnehmende beim Christopher Street Day in Halle ermittelt der Staatsschutz der Polizei gegen einen 16- und einen 20-jährigen Mann aus Afghanistan. Die Personalien von acht weiteren Personen seien festgestellt worden, deren Tatbeteiligung aktuell noch geprüft werde, teilte die Polizei der Nachrichtenagentur epd mit.

Am Samstagabend hatte eine Gruppe von vier Männern die Personen angegriffen und verletzt. Eine 41-jährige Frau musste danach mit schweren Verletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Nach dem Angriff auf vier Teilnehmende des CSD in Halle zeigen sich die Veranstalter der Demonstration entsetzt.
https://www.tagesschau.de/inland/regional/sachsenanhalt/staatsschutz-ermittlung-csd-halle-100.html

Es passt nicht in die Weltsicht des Wokismus, dass Opfergruppen (hier sind es Migranten) selbst Täter sein können, auch wenn es hier offensichtlich ist. Es gab ja schon ähnliche Vorfälle, da hieß es auch schnell: die sind ja nur Täter, weil sie selbst Opfer (von Rassismus und Ausgrenzung) sind. Es kann dann auch nur unwoke / rechts sein, wenn man das thematisieren will. Das machen dann natürlich wieder die bösen Rechten:

ZitatDie CDU Halle forderte von Stadt, Polizei, Justiz und Migrantenorganisationen, einen Krisengipfel zum Thema Migranten- und Jugendkriminalität einzuberufen. Halle habe ein ungelöstes Problem mit Gewalt durch Migranten, erklärte der Kreisverband. In der Stadt hatte es in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Gewalttaten durch Jugendliche gegeben. Die Zahl der Delikte war zuletzt zurückgegangen. Rund 25 Prozent der mutmaßlichen Täter hatten keinen deutschen Pass.

Mit woken Blasendenken wird man keine Probleme lösen können, weil man sie einfach ignoriert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. September 2023, 16:02:50
ZitatConstantin Schreiber will öffentlich nichts mehr zum Islam sagen. »Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im Entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern. Ich werde keine Bücher dazu schreiben, ich lehne Talkshow-Anfragen ab, ich mache das nicht mehr«, sagte er in einem Interview mit der Wochenzeitung »Die Zeit«.
[...]
Constantin Schreiber arbeitet seit 2017 als Sprecher für die ARD-Aktuell-Redaktion, seit 2021 verliest er auch die Hauptnachrichten der »Tagesschau« um 20 Uhr. Dass er zukünftig zum Thema Islam schweigen wolle, sei kein Eingeständnis, sich eventuell missverständlich geäußert zu haben. »Da mögen jetzt manche feiern und vielleicht die Schampusflaschen aufmachen«, sagte er weiter: »Ob das ein Gewinn ist für die Meinungsfreiheit und für den Journalismus, ist eine andere Frage.«

https://www.spiegel.de/kultur/tv/constantin-schreiber-tagesschau-sprecher-will-sich-nicht-mehr-zum-islam-aeussern-a-491879a5-0c8d-43a3-9c02-a6519a8201d6

In Deutschland existiert keine Cancel Culture.  Der Kulturkrieg ist auch nur rechtsgerichte Propaganda. So seht ihr es doch, liebe "linke" identitätspolitische Aktivisten?  >:(

Ich "gratuliere" euch zu eurem Erfolg.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 13. September 2023, 22:14:32
Zitat von: RPGNo1 am 13. September 2023, 16:02:50Der Kulturkrieg ist auch nur rechtsgerichte Propaganda
Ich habe mir auch mal angesehen, was er so böses getrieben hat. Eigentlich gar nix, er kritisiert - zu recht - bestimmte Zustände und Entwicklung innerhalb der muslimischen Gemeinschaft (auch in einzelnen, nichtmuslimischen Ländern). Er ist sicher nicht "islamophob" (ganz übles Wort nebenbei), sondern nennt die problematischen Seiten an extremen Positionen innerhalb des islamischen Kosmos. Eine Sache ist mir aufgestoßen:

Zitat2015 gab Schreiber die in Saudi-Arabien verbotenen Texte des saudischen Bloggers Raif Badawi gemeinsam mit dessen Ehefrau Ensaf Haidar heraus unter dem Titel 1000 Peitschenhiebe. Weil ich sage, was ich denke. Das Buch wurde in mehr als 12 Sprachen übersetzt[15] und erreichte in Deutschland Platz 7 der Spiegel-Bestsellerliste.
https://de.wikipedia.org/wiki/Constantin_Schreiber#Buchver%C3%B6ffentlichungen

Wir haben zu der Person Badawi auch schon gebloggt. Es geht nicht um plumpen Islamhass, sondern darum aufzuzeigen, was unter dem Namen teilweise für ein menschenverachtender Terror getrieben wird. Badawi und andere sehen sich auch als Opfer von Praktiken, die man im Namen des Islam treibt. So wie viele Muslime in den einzelnen Ländern ist das eine Kritik an den Zuständen, die man so nicht hinnehmen will. Schreiber kennt die Kultur und kann sich dazu äußern.

Es ist ähnlich wie bei den Transaktivisten: man verwechselt die Kritik an extremen Positionen / an ideologischem Gehabe mit Kritik an Personen (hier: Transsexuelle). Wer bestimmte Äußerungen und Vorstellungen von Transaktivisten kritisiert, gilt gleich als menschenhassender Transfeind. Man ordnet ihn auch öffentlich so ein - ein rechter Hetzer.

Mit so einer Einstellung kann man natürlich problemlos und scheinbar gerechtfertigt andere Personen bedrohen und verächtlich machen. Dabei geht es auch hier um Aufklärung und Benennung von Missständen. Aber das passt halt nicht ins woke Universum.

Zitat2021 schrieb Stefan Weidner ein Übersetzer und Islamwissenschaftler Schreibers Roman Die Kandidatin könne nur als ein ,,reaktionäres Manifest"[30] verstanden werden. In einer Rezension für das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung schrieb er: ,,[H]inter der Fiktion verbirgt sich wenig mehr als ein rechtspopulistisches Pamphlet mit altbekannten Feindbildern: dem Islam und den Muslimen, den ,Linken' sowie allen, die mit ethnischer, religiöser oder sexueller Vielfalt kein Problem haben und diese verteidigen möchten." Zudem kritisierte er die allzu offensichtliche Nähe der fiktiven Protagonistin Sabah Hussein zu der SPD-Politikerin Sawsan Chebli.[30]

Ähnliche Kritik brachte der NDR-Journalist Stefan Buchen im Juni 2021 vor. Für die taz schrieb er: ,,,Die Kandidatin' ist ein politisches Hasspamphlet, das Angst vor Migranten schürt. Das hier Geschilderte ist möglich, es steht quasi vor der Tür, lautet die humorfreie Botschaft."[31] Des Weiteren sei es problematisch, dass Schreibers eigener Sender (der NDR) ihm prominent eine Bühne biete.[32] Buchen verglich Die Kandidatin mit Hans Hömbergs NS-Propagandaroman Jud Süß, in denen der Hass und die Ängste der Leser angesprochen und vor der Übernahme des eigenen Landes gewarnt wurde.[33][34]

Dem widersprach Ulrich Reitz in Focus Online. Die Kritik sei falsch; Schreibers Buch sei weder links noch rechts. Er beschreibe, was passiere, wenn die Rechten rechter und die Linken linker würden. ,,Dann stirbt die Sprechfähigkeit, Gewalt zieht herauf."[35]

Im Mai 2021 besprachen die Rezensenten in Tagesspiegel und Hamburger Abendblatt das Buch positiv und verwiesen auf Parallelen zu Michel Houellebecqs Roman Unterwerfung, der ein ähnliches Motiv wie Schreibers Buch aufgreift.[20][36]

Schreiber antwortete auf die Kritik an seinem Roman Die Kandidatin, dass es ein ,,dystopischer Entwurf" sei, ,,was passieren kann, wenn eine Gesellschaft in viele Teile zerbricht".[37] Mit dem ,,Instrument des Sachbuchs" komme man nicht weiter. Sein Roman habe das Ziel, aktuelle Debatten wie die um Frauenquoten weiterzudenken und konkret in ein Alltagsszenario zu übersetzen.[38] Es gehe ihm in seinem Buch auch um die Gefahr des Rechtsextremismus in Form der versuchten Ermordung der Protagonistin.[33]

Im Focus sagt er dazu auch noch mal etwas:

ZitatWas Schreiber jedoch weitaus stärker schmerzte als der ,,kindische Akt" des Radikalen: Nach dem Vorfall habe kein Fakultätsmitglied und kein einziger journalistischer Kollege sich für ihn starkgemacht. Im Gegenteil: Laut Schreiber wusste die Universität schon Tage vor seinem Auftritt von den geplanten Protesten.
https://www.focus.de/politik/deutschland/wegen-der-drohungen-und-angriffe-tagesschausprecher-constantin-schreiber-will-sich-nie-mehr-zum-islam-aeussern_id_205405433.html

Kommt einem ja langsam bekannt vor.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. September 2023, 07:45:16
Zitat von: RPGNo1 am 11. September 2023, 08:08:44
ZitatUnd noch einer:

Dazu auch:
Zitat,,Links ist nicht woke" – eine Rezension in sieben Zeilen

https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2023/09/10/links-ist-nicht-woke-eine-rezension-in-sieben-zeilen/


Ich zitiere nochmal Joseph Kuhn.

ZitatDas Buch stößt in manchen Kreisen auf scharfe Kritik. Ein Punkt dabei ist der Vorwurf, sie mache nicht klar, wen sie konkret meine. In der taz spricht Till Schmidt (https://taz.de/Buch-ueber-linke-Identitaetspolitik/!5955525/) beispielsweise von einem "Buch ohne Gegenstand", weil Neiman "woke" nicht klar mit Ross und Reiter definiere.

Das tut sie in der Tat nicht, auch andere Rezensenten erheben diesen Vorwurf, aber man hat trotzdem kein Problem damit, zu verstehen, was sie meint. Sie definiert quasi implizit.

Sie selbst schreibt, dass es "kein akademisches Buch" sei, dass sie die Themen nicht erschöpfend behandelt habe und es z.B. zu Foucault auch wohlwollendere Lesarten gebe. Ihr sei es darauf angekommen, Verwirrungen um das Verhältnis woker Ansätze zur Aufklärung (und zu emanzipatorischem, "linken" Denken) aufzulösen und zwar in einer verständlichen Schreibweise, "nicht bloß für ein kleines, ausgewähltes Publikum". Ich finde, das ist ihr gelungen.

Manches an dem Buch kann man natürlich zu Recht kritisieren, alles andere wäre ja auch seltsam, aber die Reaktionen, die es hervorgerufen hat, sind schon interessant. Ob sie anzeigen, dass sie einen wunden Punkt im Selbstverständnis mancher Leute getroffen hat?

https://scienceblogs.de/gesundheits-check/2023/09/10/links-ist-nicht-woke-eine-rezension-in-sieben-zeilen/#comment-128595

Till Schmidt, Autor*in
Themen: Identität, Identitätspolitik, Antirassismus

Ja, das sehe ich ähnlich wie Joseph Kuhn. Getroffene Hunde bellen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. September 2023, 14:08:32
Zitat von: eLender am 13. September 2023, 22:14:32Im Focus sagt er dazu auch noch mal etwas:

ZitatWas Schreiber jedoch weitaus stärker schmerzte als der ,,kindische Akt" des Radikalen: Nach dem Vorfall habe kein Fakultätsmitglied und kein einziger journalistischer Kollege sich für ihn starkgemacht. Im Gegenteil: Laut Schreiber wusste die Universität schon Tage vor seinem Auftritt von den geplanten Protesten.

Hier haben wir einen solchen Kollegen vom Tagesspiegel, Malte Lehming, der sich nicht nur nicht für Constantin Schreiber stark macht, sondern im Gegenteil nochmal nachtritt.

ZitatAndererseits sollte der Sprecher von Deutschlands wichtigster Nachrichtensendung sich politisch nicht allzu prononciert positionieren. Sein Renommee verdankt er dem Öffentlich-Rechtlichen System. Was immer er sagt: Das Publikum denkt, er repräsentiert die Tagesschau. Das verpflichtet zur Neutralität.

Klare Regeln gibt es für das Zurückhaltungsgebot nicht. Doch man stelle sich Judith Rakers vor, die in einer Talkshow Sympathie für Sahra Wagenknecht bekundet. Oder Susanne Daubner, die gegen die Ampel wettert. Die Autorität von Tagesschau-Sprechern resultiert aus dem Image, dass das, was sie sagen, stimmt. Diese Autorität sollte für die Verbreitung persönlicher Ansichten nicht missbraucht werden.

Oder wie ein Kommentator zu diesem Meinungsbeitrag so treffsicher anmerkt:
ZitatWas soll denn die Anmerkung "dass das, was sie sagen, auch stimmt"? Der Autor möge klar benennen, wo Herr Schreiber eine Unwahrheit gesagt hat. Immerhin wirft er ihm damit ja implizit vor, bei seinen persönlichen Auftritten n i c h t die Wahrheit zu sagen.

Außerdem trieft der Kommentar von verstecktem, hämischen " ist doch selbst schuld, hätte ja einfach die Klappe halten können". Der Autor möge sich daran erinnern, wenn ihm mal solches widerfährt...

https://www.tagesspiegel.de/meinung/constantin-schreiber-und-der-islam-tagesschau-sprecher-leben-von-geborgter-autoritat-10468354.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 14. September 2023, 16:43:08
Hat hier jemand das inkriminierte Buch Schreibers gelesen, vielleicht auch nur teilweise? Ich habe vor etlichen Jahren Interviews mit dem Autor gehört und fand ihn ganz vernünftig.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. September 2023, 22:27:22
Habe nichts von ihm gelesen, aber das was ich wahrnehme, ist kein Islamhass oder sonst eine plumpe Feindseligkeit. Ich habe heute ein Interview mit Seyran Ates gehört, in dem sie Schreiber verteidigt und es so einordnet, wie man das einordnen sollte (Ates ist selbst Muslima und kritisiert die Auswüchse aka Islamismus).

https://www.welt.de/politik/deutschland/video247465098/Drohungen-Constantin-Schreiber-ist-nicht-der-einzige-im-Visier-von-bestimmten-Leuten.html

Das ist - ich sagte es bereits - ähnlich wie beim Transthema: hier wird Kritik an bestimmten Zuständen mit einer menschenverachtenden Agitation gleichgesetzt. Kritik am Islam (so wie er von manchen gepredigt und gelebt wird) ist keine Islamophobie. Das wäre so, als wäre Kritik an der Kirche (in der es genug Auswüchse gibt), eine Verächtlichmachung von Christen insgesamt (sagt auch Ates).

Im Focus noch ein gute Analyse der Geschichte. Ich zitiere mal ein paar Häppchen:

ZitatSchreibers persönliche Unterwerfung erfährt in Kollegenkreisen teils Solidarität, aber auch dröhnenden Spott. ,,Weil Constantin Schreiber gerade versucht, sich selbst präventiv zu canceln, tun wir ihm doch den Gedanken und erinnern uns daran, dass er vor zwei Jahren ein unfassbar bigottes Buch geschrieben hat", urteilt die Autorin und Podcasterin Annika Brockschmidt.
https://www.focus.de/politik/meinung/eine-analyse-von-ulrich-reitz-ein-gruener-vertritt-die-mutigste-meinung-zum-islam-maulkorb-von-ard-mann-schreiber_id_205926163.html

Jaja, die Annika. Immer schnell dabei, wenn es - zu recht - gegen die christlich-rechten Auswüchse in Überseeland geht, aber bei identitätspolitischen Wahn ganz auf Spinnerlinie. Was anderes habe ich auch nicht erwartet.

Aber Ates stellt es nochmals klar:

ZitatEine andere Rechtsanwältin, die Moscheegründerin Seyran Ates, verweist auf den ideologischen Hintergrund der Angriffe linker Aktivisten auf den ARD-Mann Schreiber: Linksextremisten seien eine Koalition eingegangen mit dem politischen Islam. Aus deren Perspektive sei jede Islamkritik rassistisch und islamfeindlich.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. September 2023, 07:14:50
Dass die Kandidatin in Schreibers gleichnamigen Roman auf Sawsan Chebli beruhe, wurde in den Medien diskutiert. Nachweisen lässt es sich nicht, aber Frau Chebli, die schon des Öfteren kontroverse Äußerungen über ihr Verhältnis zu ihrem muslimischen Glauben getätigt hat und deswegen auch von ihren Glaubensgenossen scharf kritisiert wurde, hat sich den passenden Schuh gerne angezogen.

Ich habe schon den Eindruck gewonnen, dass Sawsan Chebli sich einerseits nicht besonders kritikfähig gibt, ihr aber andererseits die Aufmerksamkeit nicht unangenehm ist. Sie ähnelt diesbezüglich sehr den identitätspolitischen Aktivisten.

Was die Brockschmidt angeht: Ihre Reaktion ist von Constantin exakt so vorausgesagt worden.
Zitat»Da mögen jetzt manche feiern und vielleicht die Schampusflaschen aufmachen«, sagte er weiter: »Ob das ein Gewinn ist für die Meinungsfreiheit und für den Journalismus, ist eine andere Frage.«
Diese Dame ist ein vollkommender Reinfall. Der Erfolg ihres Buches "Amerikas Gotteskrieger" hat ihr ganz offensichtlich die Synapsen im Kopf zerschossen, wenn ich es mal so ausdrücken darf.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. September 2023, 20:39:19
Zitat von: RPGNo1 am 14. September 2023, 14:08:32Hier haben wir einen solchen Kollegen vom Tagesspiegel, Malte Lehming, der sich nicht nur nicht für Constantin Schreiber stark macht, sondern im Gegenteil nochmal nachtritt.

Die Spiegel-Autorin Eva Thöne tritt auch nach. Sie wirft Constantin Schreiber vor, dass er Nebelkerzem zünde und es ihm nur um Selbstbestätigung gehe. Wer solche "Kollegen" hat, braucht keine Feinde.

https://archive.ph/v1jEs
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. September 2023, 22:06:08
Hier mal ein kurzer Beitrag von Dawkins zum Thema "Islamophobie", weil es grad passt. Er fasst es kurz so zusammen: Islam bzw. Moslem wird von Teilen des progressiven Spektrums als Rassenbezeichung gedeuted, weshalb Kritik daran als Rassismus gesehen wird (wer konstruiert also ständig menschliche Rassen..?). Es hat mit Phobie nichts zu tun, weil das eine irrationale Angst ist. Es geht aber um rationale Kritik an kritisierbaren Zuständen und Positionen.

ZitatI've long been wrongly accused of Islamophobia.  This episode explains what I'm really phobic about.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. September 2023, 22:09:37
Zitat von: RPGNo1 am 15. September 2023, 07:14:50Diese Dame ist ein vollkommender Reinfall. Der Erfolg ihres Buches "Amerikas Gotteskrieger" hat ihr ganz offensichtlich die Synapsen im Kopf zerschossen, wenn ich es mal so ausdrücken darf.
Nuja, sie fährt halt das normale woke Programm. Aber die Einengung ihrer Sichtweite auf christliche Fundamentalisten, die das alleinige Böse in der Welt zu seien haben, ist - ähm - strange. Die ist voll lost.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 17. September 2023, 17:07:06
ZitatBei ihrem ersten Einsatz als »Polizeiruf«-Ermittlerin ist Johanna Wokalek im linken Uni-Milieu unterwegs – und kontert die angebliche Cancel Culture dort mit Michael Jackson und »Zigeunersoße«. Uiuiui!
https://www.spiegel.de/kultur/tv/polizeiruf-110-heute-mit-johanna-wokalek-little-boxes-im-schnellcheck-a-34a71732-2807-4246-9192-deb1b1f0968d

ZitatBenutzt man für Vergewaltigung jetzt das V-Wort? Herrscht an den Unis nur noch »Gender-Gaga?« Der erste »Polizeiruf« mit Johanna Wokalek ist eine entgleiste Campus-Satire geworden.
https://archive.ph/wDOqJ

Ich habe zu Krimis absolut keinen Zugang, aber nach gleich zwei(!) Verrissen durch den gleichen Spiegelautor könnte ich mich fast umentscheiden. Aber auch nur fast. ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 17. September 2023, 19:15:20
Ich bin auch nicht krimi-affin, aber das scheint dann doch sehenswert zu sein. ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 17. September 2023, 21:35:26
Zitat von: RPGNo1 am 17. September 2023, 17:07:06Der erste »Polizeiruf« mit Johanna Wokalek ist eine entgleiste Campus-Satire geworden.
Bin auch nicht gerade Crime-affin und den Tatort schaue ich nur, wenn ich das Opfer bin. Habe auch nicht wirklich verstanden, worum es da jetzt aktuell geht, aber wenn das Satire ist, dann ist das der beste Ansatz, mit dem Thema umzugehen. Hätte nicht gedacht, dass man im Öffi bei dem Thema noch Spaß versteht. Ich setze mal ein Lesezeichen, für die langen dunkeln Winternächte (wenn sonst nichts zu sehen ist (außer dem Tanz der Vampire, aber den kenne ich schon in- und auswendig :schreck ))
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 17. September 2023, 22:03:03
Wenn wir schon beim Thema "Crime" bzw. Polizeiarbeit ::)  sind: mir ist neulich etwas in die Zeitleiste geflattert, das irgendwie symptomatisch für die ganze Veranstaltung ist. Es wird ja viel über soziale Konstruktionen gesprochen, die angeblich gezielt von der herrschenden Klasse zwecks Unterdrückung ins Volk geblasen wird. Das mit der Unterdrückung bzw. Diskriminierung könnte selbst eine "soziale Konstruktion" bzw. ein Erfindung sein, um eigene Machtpositionen zu sichern und zu nutzen.

ZitatFlorida State University last week terminated a criminology professor accused of research misconduct, Retraction Watch has learned, capping a years-long, highly publicized saga the school says has caused almost "catastrophic" damage to its standing.

In a termination letter obtained by Retraction Watch, the university accused the former professor, Eric A. Stewart, of "extreme negligence and incompetence." It also asserted that, due to Stewart's actions, "decades of research" once believed "to be at the forefront of" criminology has "been shown to contain numerous erroneous and false narratives."
https://retractionwatch.com/2023/07/20/florida-university-fires-criminology-professor-blemished-by-retractions/

Nuja, kommt vor. Aber was hat er denn so studiert..?

ZitatStewart, whose work focuses on racial disparities in the criminal justice system, could not be reached for comments. He was hired by FSU in 2007.

Retraction Watch ist sehr sachlich und betrachtet nur die formalen Fehler. Aber wenn man den Namen gurgelt, zeigt sich das ganze Ausmaß:

ZitatIn 2011, Stewart had co-authored a study that purported to show that as the black and Hispanic populations grew, the public increasingly demanded longer, discriminatory sentences for black and Hispanic criminals. The problem is that the data from the study showed no such thing. Stewart allegedly solved this problem by changing the data and publishing a final product that did not at all reflect the original work.

This problem was brought to the co-authors' attention eight years later. Only one of them, Justin Pickett of SUNY Albany, was willing to pursue the matter to its logical endpoint and expose what, as he argued in a 27-page essay, definitely looks like something much worse than just a few honest mistakes. Among his complaints:
1) The article reports 1,184 respondents, but actually there are 500.
2) The article reports 91 counties, but actually there are 326.
3) The article describes respondents that differ substantially from those in the data.
4) The article reports two significant interaction effects, but actually there are none.
5) The article reports the effect of Hispanic growth is significant and positive, but actually it is non-significant and negative.
6) The article reports many other findings that do not exist in the data.
7) The standard errors are stable in our published article, but not in the actual data or in articles published by other authors using similar modeling techniques with large samples.
8) Although never mentioned in the article, 208 of the 500 respondents in the data (or 42%) have imputed values.

That's pretty serious stuff. The good news is that the actual data suggest the country is not so racist after all — or at least, not in the specific manner that the original paper had claimed. No, people do not demand heavier sentences for black or Hispanic defendants just because the black and Hispanic populations around them are growing.

The bad news is that the information had been twisted and manipulated, like so many media narratives related to race, in a way calculated to sow additional distrust and resentment. Why? Because there is a publicity reward for publishing such results, true or false.
https://www.washingtonexaminer.com/opinion/criminology-professor-changed-the-data-to-make-people-seem-more-racist

Der konnte sich lange durchschummeln. Und wer will schon anzweifeln, dass die Gesellschaft immer rassistischer wird? Wer braucht da eigentlich Studien, ist doch eh klar. Und wer es nicht glauben will, dem machen wir dann halt die entsprechenden Studien, dafür gibts ja auch ne Menge Knete. Klingt zynisch, aber das ist ziemlich genau das, was passiert ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 18. September 2023, 20:20:38
Zitat von: RPGNo1 am 17. September 2023, 17:07:06
ZitatBei ihrem ersten Einsatz als »Polizeiruf«-Ermittlerin ist Johanna Wokalek im linken Uni-Milieu unterwegs – und kontert die angebliche Cancel Culture dort mit Michael Jackson und »Zigeunersoße«. Uiuiui!
https://www.spiegel.de/kultur/tv/polizeiruf-110-heute-mit-johanna-wokalek-little-boxes-im-schnellcheck-a-34a71732-2807-4246-9192-deb1b1f0968d

ZitatBenutzt man für Vergewaltigung jetzt das V-Wort? Herrscht an den Unis nur noch »Gender-Gaga?« Der erste »Polizeiruf« mit Johanna Wokalek ist eine entgleiste Campus-Satire geworden.
https://archive.ph/wDOqJ

Ich habe zu Krimis absolut keinen Zugang, aber nach gleich zwei(!) Verrissen durch den gleichen Spiegelautor könnte ich mich fast umentscheiden. Aber auch nur fast. ;)

Also dann vertrete ich hier mal die grundsätzlich krimiaffine Fraktion :grins2: (für Tatort/Polizeiruf brauche ich normalerweise aber auch eine bestimmte Stimmung der anspruchlosen Berieselungswilligkeit, die so ca. zweimal im Jahr auftritt). Hab mir das Ding inzwischen auch schon angeschaut und ich muss sagen: Hätte definitiv schlechter sein können, für einen Bullenschrei recht passabel. Aber vor allem: Hut ab, dass sie sich das getraut haben! Es dürfte dem geneigten Psiramisten so einiges bekannt vorkommen  ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. September 2023, 22:07:27
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 18. September 2023, 20:20:38Hut ab, dass sie sich das getraut haben! Es dürfte dem geneigten Psiramisten so einiges bekannt vorkommen 
Hm, jetzt bin ich aber wirklich neugierig. Die Stimmung, mir das anzusehen, habe ich eigentlich nur alle 2 Jahre ;D  Aber das sehe ich mir gleich heute noch an, passt in die Nachtschicht ::)

Im Focus stand heut auch noch was dazu:

ZitatDer Film ist eher eine scharfzüngige, sprachlich komplexe Gesellschaftssatire als ein Krimi. Und er spielt in einer Szene, mit der nicht zu spaßen ist. Aufs Korn genommen werden die ,,superwoken" akademischen Kreise jener ,,Forscher-Personen", die sich mit Sexismus, Rassismus und postkolonialistischen Studien auseinandersetzen. Menschen, bei denen man mit falschem Auftreten oder unbedachten Worten schneller ins Fettnäpfchen getreten ist, als man seinen Satz zu Ende bringen kann.

Auch die PR-Bemühungen der Polizeibehörde wurden satirisch überspitzt. So erfuhr man vonseiten der Vorgesetzten etwa, dass gegenüber der Öffentlichkeit nicht mehr von ,,Tätern", sondern genderneutral von ,,Tatpersonen" zu sprechen sei.
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/muenchner-polizeiruf-110-verhoehnt-woke-kultur-und-spaltet-ard-publikum_id_208101611.html

Kaum zu glauben, dass man das im ÖRR sendet. Es scheint noch Hoffnung zu geben. Damit meine ich insbesondere, dass man das Thema auch von der satirischen Seite behandeln kann. Wokies kennen ja keinen Humor und würde das nie verstehen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. September 2023, 07:33:10
Die FR, die sich sonst oft besonders aufgeschlossen für identitätspolitischen Aktivismus gibt, findet den Polizeiruf gut. Da bin ich dann doch positiv überrascht.

ZitatAußerdem ist ,,Little Boxes" eine kecke und handfeste Satire. Werbefotoshooting vor dem Revier. Die weißen Polizisten und wenigen Polizistinnen schauen teils grinsend, teils augenrollend zu, wie nichtweiße junge Polizistinnen und wenige Polizisten fotografiert werden. Als die Reporterin des zuständigen ARD-Senders süffisant fragt, ob die Polizei ein Problem mit alten weißen Männern habe, blafft die Polizeivizepräsidentin, das frage ausgerechnet jemand vom Bayerischen Rundfunk. Dann erstmal ein Cut. Beide sind sich ja einig, dass so etwas nicht auf Sendung gehen kann.

Drehbuchautor Stefan Weigl und Regisseur Dror Zahavi haben schon ein ganz gutes Gespür dafür, wie es unter Menschen zugeht, diesmal vornehmlich unter denen, die es immerhin versuchen, richtig zu machen. Suboptimal geht es zu. Nervig, zäh, feige, dumm, plärrend, knallhart. Muss man aushalten. Darin ist Cris Blohm eine Meisterin. Cris Blohm, schon wieder ein Name, den man sich merken muss.

https://www.fr.de/kultur/tv-kino/polizeiruf-little-boxes-johanna-wokalek-fenster-auf-und-zugehoert-besprechung-92522708.html

In den google-Bewertungen überwiegen die empörten 1-Sterne-Bewertungen, die die Satire offensichtlich nicht verstanden haben.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 19. September 2023, 18:10:53
Für diesen Film sollte es Schmerzensgeld geben oder wenigstens die GEZ zurück.
Nicht mal wegen der ganzen identitätspolitischen Einstreu oder jämmerliches Gegendere... darauf hatte ich mich ja eingestellt.
Aber so dermaßen lahm, öde und fad in Handlung und Besetzung.
Die beiden haben Potential, schöpfen es aber nicht mal ansatzweise aus.

Polizeiruf gucke ich zwar nicht, Tatort wurde bei uns in der Familie immer geschaut, auch Tanten und Oma - bin also sozusagen damit aufgewachsen.

Es gibt viel Tatort-Schrott, auch ziemlich unterschiedliche Produktionsarten und Diversität, aber ein paar richtig gute Tatorte gibt es auch.
Erinnere mich zB an "Herz aus Eis" mit den drei wunderbaren Jungdarstellern.
So ein Whodunit garniert mit dem Spezial, die Täter bei Vorbereitung und Durchführung ihrer Tat gleich anfangs miterleben zu dürfen, gelingt auch nur mit überzeugenden Darstellern.
Also nix für diesen Polizeiruf hier.... da hat mich ja überhaupt kein Darsteller überzeugt.
Würde ich mir wohl auch keine weitere Folge anschauen (weil, eigentlich guckt man bestimmte Tatorte doch nur wegen der wiederkehrenden Protagonisten, genau wie Poirot oder manche auch sowas wie Wilsberg^^)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. September 2023, 18:23:41
Ach ja, Jerry Coyne ist doch immer wieder eine Fundgrube für identitätspolitischen Wahnsinn, auch wenn dieser ganz überwieged US-zentrisch ist.

ZitatWoke astronomer wants to rename the Magellanic Clouds—and everything else Magellan

Warum dies?

ZitatThe main reason I think this is a tempest in a teapot is because this renaming accomplishes nothing:  it is purely performative, which is why it's woke, and ludicrously so.  The author says this:

When we uphold the names of people, such as Magellan, whose lives and legacies have actively caused harm, we alienate the communities who have been harmed. The communities that suffered because of Magellan have rich astronomical traditions that are often less valued than Western ones.

My response to the first sentence is simply, "no it doesn't." If we rename the Magellanic clouds, will dozens of Filipinos or Latinos, previously alienated, suddenly flock into astronomy? If you think so, you don't know how the world works.

Instead, the author raises a completely different point that has absolutely nothing to do with names:

Even within the field of professional astronomy, the repercussions of Spanish colonization continue to this day. For example, I am the first woman of primarily Filipino descent to become an astronomy professor in the United States, in part because lack of access to resources has historically prevented Filipinos from participating in astronomy research.

Well good for her, but Dr. de los Reyes doesn't seem to know the difference between resources and nomenclature.

https://whyevolutionistrue.com/2023/09/19/woke-astronomers-want-to-rename-the-magellanic-clouds/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 19. September 2023, 18:35:20
Außerdem fand ich das alles auch viel zu fett aufgetragen, über gefühlt jeder zweiten Szene waberte eine woke Wolke oder eben Satire darüber.

Weniger wäre mehr gewesen. Einfach nur möglichst viel Zutat von "woker Kram" reinpanschen und hoffen, dass das genießbar wird, muss ja schief gehen.

Dazu die dümmlichen Dialoge zwischen den Kommissaren und die ähm merkwürdigen Tanzeinlagen (mehrfach), tztz.

Viel besser gelang eine unterschwellige später offen ausgetragene Kritik an der Nutzung neuer erweiterter DNA-Analysemethoden (wurde von Cornelius Courts schon mehrfach thematisiert in seinem Blog), also diese DNA-Phänotypisierung, biografische Herkunftssuche etc.

Das geistert zB in "Rebland" herum und auch in "Déjà-vu" wird es unauffällig platziert. Gefällt mir sehr gut, auch die halbwegs korrekte Beschreibung und Begriffswahl.

Die Umsetzung, sowas elegant in die Handlung einzubinden, fand ich einfach tausendmal gelungener als hier.

Auch glaubwürdiger. Jeweils eine junge, weibliche Person erhob zaghaft Einspruch (wie in der Realität), am Ende setzte sich aber dann doch ganz selbstverständlich der gesunde Menschenverstand durch, was zuschauende Woke sicher schön auf die Palme brachte ;)

edit/
"Kritik an der Kritik" muss es heißen....
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. September 2023, 22:04:03
Hehe, jetzt haben sich zumindsest ein paar Psiramista das Filmchen angesehen und deuten es unterschiedlich (RPG: hast die Klamotte auch gesehen?).

Ich habe mir das vor der Bettruhe gegeben und kann das jetzt nicht wirklich vernünftig rezensieren, da das nicht wirklich mein (Film-)Fach ist. Ich schaue mir solche Telekrimis eigentlich nie an, weil das scheinbar Wein in immer neuen Schläuchen ist. Und ich kenne das tatsächlich auch eher aus familienrituellen Gründen ::)

Es dürfte wahrscheinlich die echten Krimifans eher abgetörnt haben, weil es eigentlich gar kein richtiger Krimi ist. Ich habe das tatsächlich eher als gesellschaftliche Realsatire gesehen, so wie es wohl auch gemeint war. Gut daran ist, dass es dann auch die Leute sehen (mussten), die das Thema ggf. gar nicht mitbekommen. Es war natürlich arg überzogen und überstrapaziert, aber man hat schön die Widersprüchlichkeiten und Verlogenheiten der Post...Studies präsentiert. Man kritisiert mangelnde Opferkultur, Unterdrückung und Machtmissbrauch, aber nur bei den anderen. Selbst ist man hochgradig privilegiert und dazu überheblich*.

Dazu dann das passende Vokabular, das wir hier auch schon durch hatten. Von daher: ja, überzogen und ggf. nervig, aber gar nicht so weit weg von den Zuständen. Ich würde sogar sagen, dass das Institut gut getroffen war, ich kenne das so ähnlich. Von daher: Satire, aber nur, weil die Realität mittlerweile satirische Züge angenommen hat.

Finde es auch gut, dass man das Thema auch im Staatsfunk mal ein wenig auf die Schippe nimmt und nicht nur das ewige Loblied auf die Veranstaltung singt. Achso: die Drehbuchschreiber sind bei dem Thema gut informiert, ggf. haben sie hier mitgelesen (aber bestimmt auf X).


*ich glaube, es gab eine ähnlichen Vorfall, der die Vorlage gewesen sein könnte. Ich muss nochmal in mich gehen, vll. fällt mir das wieder ein...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. September 2023, 22:10:40
Zitat von: zimtspinne am 19. September 2023, 18:35:20Kritik an der Nutzung neuer erweiterter DNA-Analysemethoden
Das war mir auch noch aufgefallen: Man hätte den Täter ja ganz schnell ermitteln können, hätte man DNA-Proben der möglichen Tatverdächtigen (die Täterin war im engeren Kreis) genommen. Das mag freiwillig sein, aber es kann eine Täterschaft ausschließen, woran man als Verdächtiger ein Interesse hat. Es gab doch auch schon Fälle, wo man naiverweise davon ausgegangen ist, dass man selbst mit einem DNA-Test nicht ermittelt werden kann. Da lagen die Täter aber meist daneben.

Die andere Geschichte mit dem DNA-Profiling anhand der am Opfer gefundenen DNA ist ein heikles Thema, das ich an anderer Stelle auch schon mal angesprochen habe. Man hätte den Täter "ethologisch" einordnen können, aber da man sowas als "Rassismus" einordnet ist das bisher nicht möglich. Kann ja wohl nicht sein, dass man Menschen anhand ihrer DNA in Herkunftsregionen einteilt. Was nicht sein kann, das nicht sein darf.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 20. September 2023, 08:42:59
Ich hege starke Zweifel, dass der unbedarfte Zuschauer den vielen wirr und zusammenhangslos eingestreuten Streuseln aus dem riesigen Themenkomplex auch nur ansatzweise folgen kann.

Selbst ich, im Thema seit fast zwei Jahren drin, konnte kaum sinnvolle Zusammenhänge erkennen, von stringenten Handlungssträngen gar nicht erst zu reden.

Schon mit den herumgeworfenen Begriffen "postkolonial" usw dürften die meisten Zuschauer überfordert gewesen sein und hätten die erstmal googeln müssen. Das war ja auch alles reichlich aus allen Zusammenhängen gerissen und ergab kein abgerundetes Bild, dem man selbst als nicht mehr ganz unbedarfter Zuschauer hätte gut folgen können.
Der nicht vorgebildete Zuschauer sollte intuitiv folgen können - das haben die Drehbuchschreiberlinge total vergeigt.

Oder ging das nur mir so? Bewertungen habe ich noch keine gelesen. 

In der Zusammensetzung und Aufbereitung hat das in einem Feierabendkrimi jedenfalls für die meisten Kriminunterhaltungsuchender nichts verloren.
(hab mal ne Weile im ehemaligen Ersten-Mediathek-Forum Tatort mitgelesen und weiß ungefähr, wie die typischen Tatortfans ticken, auch wenn dieses Forum natürlich nicht repräsentativ war).

Gesellschaftskritik und auch mal aktuellere Themen gab es seit jeher in Tatorten, was auch dieses Format für die meisten Zuschauer so besonders und speziell macht. Wahrscheinlich ein Teil des Erfolgsgeheimnisses für die Quoten.

Das hier dürfte aber nichts für selbst innovativ und experiementell eingestellte Gucker sein, da einfach nur unausgegoren und streckenweise richtig nervend.
Krimi-Handlung nicht vorhanden.
Und leider machen die Darsteller nichts wett, sondern verschlimmern das Ganze nur noch.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. September 2023, 23:10:02
Zitat von: zimtspinne am 20. September 2023, 08:42:59Oder ging das nur mir so?
Naja, das wird jeder ein wenig anders "gelesen" haben (um mal im Wokesprech zu bleiben). Den Unterhaltungswert von dem Flimmerwerk würde ich jetzt auch nicht besonders hoch einschätzen, aber das Gefühl habe ich eigentlich sehr oft bei solchen Formaten. Habe es mir wirklich nur angesehen, weil es um genau das Thema hier geht und weil Bohnen mich neugierig gemacht hat. Ich möchte nochmal das (möglicherweise) Positive hervorheben: Dass man im ÖRR (auch noch zur Primetime) so etwas überhaupt senden und (vorher) produzieren kann, werte ich mal positiv. Es ist eine Kritik an dem Zeugs, als Satire daherkommend, aber eigentlich gar nicht so lustig zu verstehen. Es ist eigentlich auch kaum übertrieben, man findet das alles real mehr oder weniger genau so vor.

Kann gut sein, dass die meisten Zuschauer damit nichts anfangen können oder wollen, aber zumindest unter Kulturschaffenden ist das kein Tabuthema mehr. Die Reaktionen aus Wokistan waren erwartbar, aber das Feuilleton hat das immerhin teils wohlwollend bewertet. Man darf die Sache auch mal kritisieren und durch den Kakao ziehen. Bei genauerer Betrachtung bleibt einem allerdings der Lacher im Halse stecken, weil das eher Realsatire ist.

(beim Tatort gab es doch auch schon Folgen, in dem man pseudowissenschaftlichen / esoterischen Unsinn satirisch bearbeitet hat, oder? Kann mich dunkel an so UFO-Geschichten erinnern. Warum sollte man das nicht mit den woken Umtrieben machen, ist ja quasi auch Esoterik / Verschwörungsdenke?)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 23. September 2023, 22:37:00
Hörtipp von Amelung, den ich aber selbst noch nicht gehört habe. Aber bestimmt interessant:

ZitatWenn nicht mehr das Argument zählt, sondern nur noch die Gruppenzugehörigkeit, wenn der Gegner zum Feind erklärt und unsichtbar gemacht werden soll, dann kommt die Demokratie unter die Räder. Zumindest im aufgeklärten und universalistischen Sinn.

Wie groß ist die Gefahr, die von rechten und linken Identitären ausgeht?


Claus Heinrich diskutiert mit
Prof. Dr. Susan Neiman, Direktorin Einstein Forum, Potsdam
Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Gründungsrektor Humanistische Hochschule, Berlin
Prof. Dr. Bernd Stegemann, Kultursoziologie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin
https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/woke-und-identitaer-wird-die-aufklaerung-gecancelt-swr2-forum-2023-09-20-100.html

(45 min)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. September 2023, 15:11:45
ZitatWarum es so heikel ist, über den Islam zu schreiben

Ein Debattenbeitrag von Katrin Elger

»Tagesschau«-Sprecher Constantin Schreiber möchte sich nicht mehr zum Islam äußern. Ich schreibe seit vielen Jahren über das Thema und kann nachvollziehen, warum er sagt: Ich will nicht mehr.

https://archive.ph/CWaZN#selection-4251.0-4285.193

Ein kluger nachdenklicher Beitrag, der Constantin Schreiber nicht einfach vorwirft, selber Schuld an seinem Ausstieg zu sein oder ihm schlicht Islamfeindlichkeit, Rassismus bzw. rechtsradikale Tendenzen vorwirft. Nicht wahr, Frau Brockschmidt?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. September 2023, 22:50:07
Zitat von: eLender am 23. September 2023, 22:37:00Hörtipp von Amelung, den ich aber selbst noch nicht gehört habe. Aber bestimmt interessant:
Mal wieder sehr hörbar. Keine so neue Erkenntnisse, aber was hier beachtlich ist: es kommt von ziemlich linken und selbst eigentlich als "woke" sehenden Intellektuellen. Man sei selbst im akademischen Rahmen zunehmend von der Entwicklung genervt, die man für eine rein ideologische Veranstaltung hält und die man auch von linker Seite hinterfrage muss. Das Blatt wendet sich zwar nicht, aber so ganz ohne Gegenwind geht es in Wokistan auch nicht mehr zu.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 02. Oktober 2023, 22:47:15
Passt gerade noch hier ein. Es geht zwar verstärkt um die Grünen, aber es geht auch darum, warum extremere (Gegen-)Positionen auf dem Vormarsch sind. Ich sehe das ähnlich, es ist eine Dynamik, die nur in Richtung weiterer Eskalation gehen kann. Realismus als (vertane) Chance :-\

ZitatAm Ende bringt das Thema noch eine andere Minderheit, eine Gegenminderheit sozusagen in den Blick, ohne die die Macht der progressiven Minderheit nicht zu erklären wäre. Die Rede ist von der AfD. Die AfD wirkt in das politische System durch eine Art von negativem Midas-Effekt hinein. Was sie berührt, wird nicht Gold, es wird für die anderen politischen Akteure Unrat. Man nimmt es nicht mehr in die Hand, geschweige denn in den Mund. Was AfD-kontaminiert ist, heißt das, ist nicht mehr kontrovers diskutierbar – das Migrationsthema vor allen anderen. Jeder, der die Politik der offenen Grenzen infrage stellt, kann der Annäherung an die AfD bezichtigt werden. Und da endet dann die Diskussion.
https://zeitung.faz.net/faz/politik/2023-09-25/31b3b797e188be0c413103a4b9f367e8/?GEPC=s3
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Oktober 2023, 09:03:53
ZitatIm Podcast »Moreno+1« erklärt Neiman den in ihren Augen wichtigen Unterschied zwischen den lobenswerten Absichten der »Woke-Bewegung« und ihrem intellektuellen Kern, den Leute wie Ibram X. Kendi und Robin Di Angelo vertreten.
»Wer Stammesdenken an die Stelle des Universalismus setzt, Gerechtigkeitsansprüche immer nur auf Machtansprüche reduziert und alle vergangenen Fortschritte als subtilere Formen von Herrschaft ansieht, kann schwerlich aktiv für linke Politik eintreten«, so Neiman.

https://www.spiegel.de/kultur/warum-ist-woke-sein-nicht-links-susan-neiman-podcast-moreno-1-a-dc500678-09ef-4a94-b24a-8a51b73848c1
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. Oktober 2023, 09:00:31
Ibram x Kendi, eine DER Galionsfiguren der US-amerikanischen identitätspolitischen Aktivistenszene, hat Ärger. Ich bin nicht überrascht, im Gegensatz zu den Mitarbeitern der Universität Boston und Teilen der US-amerikanischen Öffentlichkeit. Quasireligiöse Gurus/Propheten bzw. Leader, die primär auf ihr Charisma setzen, liefern in den seltensten Fällen harte wissenschaftsbasierte Erkenntnisse und Fortschritte, sondern sind eher an ihrer Außendarstellung und/oder der Füllung ihres Geldbeutels interessiert.

ZitatAls Kendi 2020 von der American University zur Boston University wechselte, galt der Wechsel des prominenten Denkers quasi als Transfer-Coup. Privatuniversitäten profitieren – ähnlich wie Sportvereine – von der Verpflichtung prominenter Gesichter. An Bildungseinrichtungen verdient man zwar nicht an verkauften Trikots, dafür aber beim Einwerben von Drittmitteln. Und Kendi erwies sich als fähiger Fundraiser. 43 Millionen Dollar warb er in kürzester Zeit ein.
[...]
Eigentlich sollte das neue Wissenschaftszentrum vor allem datengestützte Forschung zu ethnischer Ungleichheit produzieren. Doch die meisten Projekte wurden nie verwirklicht. Stattdessen stand offenbar Fundraising im Mittelpunkt der Arbeit.
[...]
Statt quantitativer Forschung produzierte das Zentrum Essay-Sammlungen und ein Buchfestival zum Thema Antirassismus sowie ein journalistisches Projekt, den ,,Emancipator". Projekte, die erkennbar auf die mediale Außenwirkung abzielen – und nicht auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnisgewinn.
[...]
Tatsächlich hat Kendi selbst trotz seines Professoren-Status kaum eigene Forschung produziert. Die Webseite der Boston University stellt ihn als ,,Bestseller-Autor" vor, erst weiter unten im Profil heißt es, er habe 14 akademische ,,Essays" publiziert. Ziemlich wenig für einen Wissenschaftler mit eigenem Institut. Statt mit der Leitung seiner Forschungseinrichtung beschäftigte sich Kendi offenbar mehr mit seinen eigenen medialen Auftritten. Während mehrere frustrierte CAR-Mitarbeiter kündigten, schrieb Kendi Bücher, trat im Fernsehen auf und hat vom Sportsender ESPN sogar seine eigene Sendung bekommen.
[...]
Und was sagt Kendi selbst zur Kontroverse um sein Forschungszentrum? In einem Statement auf dem Kurznachrichtendienst X gibt er sich abgesehen von einem unspezifischen Verweis auf ,,Fehltritte" kaum selbstkritisch. Die Entlassungen seien nicht Finanzierungsprobleme geschuldet, vielmehr plane er eine Neustrukturierung des Instituts. Kritik schiebt er auf Rassismus. ,,An schwarze Führungskräfte werden häufig höhere Standards angelegt. Ihre Autorität wird oft infrage gestellt oder unterminiert. Aber ich möchte in einer Welt leben, in der allen Führungskräften neuer Organisationen die Zeit gegeben wird, Fehler zu machen, daraus zu lernen und daran zu wachsen." Darin schwingt erkennbar die Anschuldigung mit, dass Kritik an Kendi rassistische Untertöne hat.

Was er nicht erwähnt. Die Ex-Kollegen, die seinen Führungsstil kritisieren, sind selbst schwarz.

https://archive.ph/3PAuE

Hier sind weitere Analysen.

ZitatWhat happened to Ibram X Kendi's 'anti-racist' centre?
The anti-racist movement has been captured by cynical self-promoters.
https://www.spiked-online.com/2023/09/27/what-happened-to-ibram-x-kendis-anti-racist-centre/

ZitatThe recent turmoil at Ibram X. Kendi's Center for Antiracist Research at Boston University, with more than half its staff laid off and half its budget cut amid questions of what it did with the nearly $55 million it raised, led to whoops of schadenfreude from Kendi's critics and hand-wringing from his loyal fans.

He had become a symbol of what was right or wrong with America's racial reckoning since the police murder of George Floyd. To some, Kendi was a race-baiting grifter; to others, he was a social justice hero speaking harsh truths.
https://www.nytimes.com/2023/10/05/opinion/ibram-x-kendi-racism.html

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Oktober 2023, 07:09:57
Zitat"Woke" ist ein irreführender Begriff. Wir sollten das Phänomen, wie @proletopia  meint, "Pseudowoke" nennen.

Das sind schließlich keine Leute mit ernsthaften politischen Anliegen, die uns auf den Keks gehen. Es sind Akademikerkinder, die alles moralisieren und politisieren, um Macht auszuüben und ihre Privilegien auszukosten.

Für sie sind Witze keine Witze, sondern politische Aussagen, die gemaßregelt werden müssen. Ihnen unliebsame Meinungsäußerungen sind für sie nicht etwas, das man in einer Demokratie zur Diskussion stellt, sondern Gewalt, die gewaltsam verhindert werden muss.

Essen ist für sie kein Essen, sondern eine symbolische Geste, die moralische — und damit sozialhierarchische — Überlegenheit und Gruppenzugehörigkeit vermittelt. Ein Fahrrad ist kein Transportmittel, sondern ein soziales Signal für "ökologisches Bewusstsein", was sie der Oberschicht zuordnet.

Eine Demo dient für sie nicht dazu, auf die politischen Anliegen von Unterprivilegierten aufmerksam zu machen. Manchmal ist sogar unklar, was ihre vorgeschobenen Anliegen sein mögen. Ihre Demos sind Volksfeste für Gleichgesinnte, die ihren Status signalisieren.

Haben wir ein Problem mit Leuten, die sich gegen echte Frauenfeindlichkeit, gegen echten Rassismus, gegen echte Diskriminierung wehren? Nein, überhaupt nicht. Die Pseudowoken nutzen die Unterprivilegierten für ihre eigenen Zwecke aus, und das passt uns nicht.

Wir haben eigentlich kein Problem mit Woken im ursprünglichen und ernsthaften Sinn. Wir haben ein Problem mit Pseudowoken.

Und indem wir sie so nennen, grenzen wir uns auch von Rechten ab, die tatsächlich Menschen diskriminieren wollen.

https://twitter.com/feuerbringer/status/1669594676595179521
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 19. Oktober 2023, 11:26:04
Im Kern richtig, aber arg holzschnittartig und kein Klischee auslassend. So wie vieles von der Antiwoke-Seite. 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. Oktober 2023, 22:17:23
Noch so ein paar Holzschnitzer.

ZitatOhrenbetäubende Stille herrschte in der Queer-Community. Der Tod des Transmannes Malte C. durch den Tschetschenen Nuradi A. jährte sich Anfang September. Zudem sind bisher nur wenige Wochen nach der gefährlichen Attacke von mindestens zwei afghanischen Tatverdächtigen auf CSD-Teilnehmende in Halle vergangen. In kurzem Abstand zu den Tathergängen ordneten die medialen Lautsprecher der LGBTQ-Bewegung die Angriffe in vertraute Kategorien ein. Ignoriert blieben dabei potentiell ausschlaggebende soziokulturelle Hintergründe der Täter. Stattdessen wurde der Islam- und/oder Migrationshintergrund möglicherweise aus Angst vor Rassismusvorwürfen tabuisiert. Die neuartige Dimension homophober Straßengewalt geht in die Normalität über. Anstelle von Opferschutz betreiben identitätspolitische Aktivisten Täterlobbyismus, womit sie schlussendlich auch eigene liberale Errungenschaften riskieren.
https://hpd.de/artikel/sie-wissen-nicht-sie-tun-identitaetspolitische-linke-unterschlaegt-den-homosexuellenhass-neuer-21664

Das ist so auffällig, dass es sogar mir schon lange aufgefallen ist. Aber die Analyse teile ich nicht, genauso, wie der Autor selbst (er kommt noch drauf). Es geht nicht primär darum, nicht als islamophob oder rassistisch eingeordnet zu werden. Zumindest ist es ein wenig verzwickter. Das hat auch mit einer anderen, gerade sehr aktuellen Lage zu tun.

ZitatEin zweiter Irrglaube des linken Identitätsdenkens erschüttert sich in den Verbrechen von Münster und Halle: Einige Linke halluzinieren sich Migranten, insbesondere Muslime, als "natürliche" Verbündete qua Status als "unterdrückte Minderheit" herbei. Muslimische Migranten hätten die Arbeiterklasse als "revolutionäres Subjekt" der postmodernen Linken abgelöst. Sie gelten als subaltern "Verdammte dieser Erde" (Frantz Fanon), die aufgrund entwürdigender kolonialistischer Erfahrungen generationsübergreifend ein angeborenes Widerstandsrecht gegen den Kapitalismus innehätten. Dumm nur, wenn sich diese Glorifizierung als Trugschluss erweist und Mitglieder jenes "schützenswerten Kollektivs" unverhohlen homophob sowie sexistisch zur Tat schreiten. Weil dieser Widerspruch nicht ausgehalten werden kann und ein Dogma vor Destabilisierung geschützt werden muss, darf die Herkunft des Täters keine Rolle spielen.
...
Dichotome Weltbilder entlasten die eigene Verantwortung und es genügt, die Welt in Freund und Feind einzuteilen. Beim CSD in Berlin war auf nicht wenigen Transparenten der Slogan "Queers for Palestine" zu lesen. Traurig nur, dass die Gleichung "prowestlich gleich reaktionär" und "antiwestlich gleich progressiv" der Realität nicht standhält. LGBTQ-Personen werden in Palästina von Hochhäusern gestoßen oder hinter Autos durch Straßen gezerrt, um mit Folterungen Exempel zu statuieren. Wann wacht die Linke aus dem Dämmerschlaf der Wirklichkeitsverleugnung auf und besinnt sich zurück auf ihr universalistisches Erbe?

Ja sowas aber auch. Da hat man natürlich auch ganz viel Verständnis dafür, dass man den Postkolonialisten schon im Babyalter den Kopf abschneidet. Für eine bessere Welt muss man schließlich vorbeugend tätig werden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Oktober 2023, 07:01:40
Zitat von: eLender am 21. Oktober 2023, 22:17:23Noch so ein paar Holzschnitzer.
Danke, der Artikel lässt an Deutlichkeit nichts misse.

Ich habe auch etwas zu dem Themenkomplex gefunden. Die Kolumne passt auch gut hier (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18298.0) hin.

Zitat»Postcolonial Studies«

Wie der Hass auf Israel intellektuell veredelt wird

Warum klingen junge Linke plötzlich wie der AfD-Mann Björn Höcke? Das liegt an einer Theorie, die an amerikanischen und deutschen Unis schwer in Mode ist.

https://archive.ph/ue29x

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. Oktober 2023, 20:29:27
Zitat von: RPGNo1 am 22. Oktober 2023, 07:01:40Die Kolumne passt auch gut hier (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18298.0) hin.

Ja, die passt auch ggf. in den Genderfaden. Das hängt ja alles zusammen, die postmoderne Irrlehre bildet hier wie da die Grundlage. Es wundert mich auch nicht, dass das alles beinahe von den gleichen Aktivisten (und deren Sympathisanten) bespielt wird. Das ist alles austauschbar, für den SJW gibts ganz klare Definitionen von gut und böse. Israelis sind halt Kolonialisten (bzw. "Imperialisten"), das ist beinahe gleichzusetzen mit Menschenfeinden. Daher ist auch jedwede Gewalt gegen die "Unterdrücker" legitim. Man versteht das Verbünden mit solchen Terrororganisationen auch nur, wenn man sich mal mit dem Unsinn beschäftigt hat. Das hat der Spiegel-Autor und ich kann ihm nur 100% zustimmen.

ZitatEs ist eine Sache, die israelische Regierung für die seit Jahren praktizierte Abriegelung des Gazastreifens zu kritisieren. Oder für die Siedlungspolitik im Westjordanland, die erkennbar darauf hinausläuft, eine Zweistaatenlösung zu verhindern. Es sind Punkte, die auch in Israel in aller Schärfe diskutiert werden. Es ist etwas völlig anderes, Israel als einen weißen Kolonialstaat zu denunzieren, dessen Ziel es ist, Palästinenser zu unterjochen und auszubeuten. Wenn man sich erst darauf geeinigt hat, Israel als kolonialen und rassistischen Staat zu betrachten, dann wird jede Gräueltat zur Notwehr und jeder Israeli zum Kombattanten.
»Postcolonial Studies« heißt eine Disziplin, die in den vergangenen Jahren an amerikanischen und deutschen Universitäten enorm populär wurde, was nicht ohne Ironie ist, weil die Ära des Kolonialismus in den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts zu Ende ging und die Apartheid in Südafrika Anfang der 1990er-Jahre abgeschafft wurde.
Als Begründer der »Postcolonial Studies« gilt der amerikanisch-palästinensische Literaturtheoretiker Edward Said, der 1978 mit seinem Buch »Orientalismus« die Idee etablierte, dass Kolonialisten ihre Macht nicht nur mit Kanonen und Gewehrkolben durchsetzen, sondern indem sie definieren, was der »Orient« ist, um ihn zu beherrschen. Dekolonialisierung ist in dieser Logik nicht nur der Rückzug der Kolonialstaaten aus Afrika und Asien (was zu jenem Zeitpunkt weitgehend geschehen war), sondern die konsequente »Dekolonialisierung« des westlichen Wissenskanons.
Wer postkolonial denkt, sieht in der Empirie und dem Rationalismus der Aufklärung nicht Wege, um Wissen zu generieren, sondern Knüppel in den Händen einer weißen und männlichen Herrscherkaste. Das ist offenkundig absurd. Kunstdünger und Penicillin haben Millionen Menschen in Afrika und Asien das Leben gerettet, auch wenn sie das Produkt westlicher Forschung sind. Und die Scharia wird nicht dadurch besser, dass sie sich dem westlichen Rechtsverständnis verweigert. Aber der bedingungslose Respekt vor allem, was nicht dem »eurozentristischem Denken« entspricht, ist ein Axiom des Postkolonialismus – und der Grund dafür, dass ihre Anhänger und Adepten über schlimmste Verbrechen hinwegsehen.
Der Hidschab-Zwang in Iran wurde von westlichen Feministinnen lange als Zeichen weiblicher Selbstermächtigung romantisiert. Frauen wie Alice Schwarzer wurden über Jahre als Rassistinnen beschimpft, wenn sie das Kopftuch als »Fahne des Islamismus« bezeichneten. Nun wünschen sich zwar auch die modernen »intersektionalen Feministinnen« den Sturz des Mullah-Regimes in Teheran. Aber in dem Schweigen zu den Vergewaltigungen der Hamas-Terroristen steckt die postkoloniale Verwirrung, wonach es einer weißen Europäerin nicht zusteht, die Methoden des antiimperialen Widerstands zu kritisieren.

Klar, ist ja alles nur zum Wohle der Menschen. Aber nur für die Ausgewählten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. Oktober 2023, 23:13:45
ZitatDie meisten Menschen, die diese Ansicht vertreten, wollen die Welt verbessern, und viele der Ungerechtigkeiten, gegen die sie ankämpfen, sind real. Aber die Politik, die sie befürworten, ,,wird wahrscheinlich eher eine Gesellschaft ... mit sich bekriegenden Gruppen als mit kooperierenden Mitbürgern schaffen". Das Wort ,,liberal" wurde in Amerika lange Zeit als Synonym für ,,links" verwendet, aber viele der Linken lehnen heute grundlegende liberale Begriffe wie universelle Werte und Redefreiheit ab. In der gesamten englischsprachigen Welt und darüber hinaus sind sie intolerant gegenüber denjenigen geworden, die ihr Dogma oder ihre Identitätspolitik nicht akzeptieren.

Es ist daher ein Fehler, die ,,Woken" nur als wohlmeinende Generation Y abzutun, die auf soziale Gerechtigkeit drängt, argumentiert Mounk. Zu wenige Menschen verstehen, dass sich die extreme Linke ,,über die traditionellen Regeln und Normen der Demokratien hinwegsetzt – oder sie gänzlich verwirft". Er mache sich seit Längerem Sorgen über die autoritäre Rechte, aber diese sei ziemlich gut erforscht (,,Demokratiefeinde und dergleichen"), während die intellektuelle Entwicklung der autoritären Linken ,,seltsamerweise unerforschtes Gebiet" sei.
https://www.focus.de/panorama/welt/weniger-weiss-sein-coca-cola-praesentation-zeigt-was-im-woken-usa-schief-laeuft_id_231179017.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. Oktober 2023, 22:02:10
Ein sehr sehenswerter Vortrag von A. Edmüller (https://kortizes.de/andreas-edmueller/), der die Sache kurz und knapp auf den Punkt bringt. Das macht er an einem Beispiel klar, das wir hier auch schon mal erwähnt haben (Maori-Raketenwissenschaft). Er erwähnt auch einige Bücher, die die Grundlagen des Beklopptismus bilden (und einige, die das kritisch zerlegen). Edmüller war auch schon Gast bei Vorpolitisch (https://vorpolitisch.podbean.com/e/vorpolitisch-meets-andreas-edmuller/). Er ist auch ein Experte für Verschwörungsideologien, bringt also das richtige Mindset und Wissen mit, um sich der Sache zu widmen.

ZitatDer Vortrag beschäftigt sich mit dem Woke-Phänomen und seinen gesellschaftlichen Auswirkungen. Die Kernthese des Referenten: Wer mit schlechten Argumenten für sinnvolle Anliegen kämpft, also etwa für Antirassismus und gegen Diskriminierung, schadet der guten Sache, für die er eigentlich argumentieren will. Der Referent nimmt Bezug auf die Werte der Aufklärung, fordert eine Rückkehr zu diesen Werten und eine Abkehr von dem, was im öffentlichen Diskurs als "woke" bezeichnet wird. Dass der Begriff "woke" von Feinden der Aufklärung und von Gegnern der genannten Anliegen (Antirassismus und gegen Diskriminierung) als Kampfbegriff genutzt wird, darf kein Argument sein, die philosophisch gut begründete Argumentation des Referenten von vorneherein gar nicht erst zuzulassen – wie es bereits im Vorfeld dieser Veranstaltung versucht wurde.

Dr. Andreas Edmüller hat in München und Oxford Philosophie, Logik/Wissenschaftstheorie und Linguistik studiert. Seit seiner Habilitation 1996 ist er Privatdozent für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seine Forschungsschwerpunkte sind Moral-, Rechts- und Staatsphilosophie. Von 1991 bis 2019 war er zudem als selbstständiger Unternehmensberater tätig und hat mit Dr. Thomas Wilhelm das »Projekt Philosophie« ins Leben gerufen. 2015 veröffentlichte er im Tectum-Verlag ein religionsphilosophisches Buch unter dem Titel »Die Legende von der christlichen Moral: Warum das Christentum moralisch orientierungslos ist«. Im Dezember 2021 erschien Band 1 der Reihe »Dossier Verschwörungstheorie« unter dem Titel »Verschwörungsspinner oder seriöser Aufklärer? – Wie man Verschwörungstheorien professionell analysiert«, im Juli 2023 Band 2 (mit Judith Faessler) unter dem Titel »Verschwörungstheorien als Waffe – Wie man die Tricks der Verschwörungsgauner durchschaut und abwehrt«, beide im Rediroma-Verlag. Web: http://blog.projekt-philosophie.de/.


Randbemerkung: Das wird dem neuen großen Vorsitzenden der Gwup wohl nicht gepasst haben, er braucht einfach noch Schlägertrupps, die sowas unterbinden. Edmüller geht auch noch auf den Schietsturm ein, mit dem man den Vortrag verhindern wollte.

ZitatIn Kooperation mit der Regionalgruppe Mittelfranken der Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften GWUP.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Oktober 2023, 16:36:19
Zitat von: eLender am 26. Oktober 2023, 22:02:10Ein sehr sehenswerter Vortrag von A. Edmüller (https://kortizes.de/andreas-edmueller/), der die Sache kurz und knapp auf den Punkt bringt.
:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. November 2023, 20:18:34
ZitatAFROCHEMISTRY: The Study of Black-Life Matter (CHEM 125) is debuting this Spring '24. In this interdisciplinary course, students will explore the intersection of racial justice and chemistry. We will approach chemistry using a historical and contemporary African American lens in order to analyze science and its impact. In addition, we will be using chemical concepts to better understand Black life in the US. As we consider not only what science is being discovered, but also ask why, how and by whom, etc., this course will empower students to consider approaches to STEM that enhance community impact. CHEM 125 is open to students from all disciplines, regardless of STEM or African American studies background (and counts towards AAAS minor). Preview the course Wednesday Nov. 8, from 7-8pm at the MCC. Reach out to Dr. Brooke Johnson (brooke@rice.edu) if you have questions.

https://whyevolutionistrue.com/2023/11/04/more-on-the-ideological-erosion-of-science/

In Deutschland kennen wir ähnliche Versuche: Sie werden unter Gender Curricula subsumiert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. November 2023, 22:41:51
Zitat von: RPGNo1 am 04. November 2023, 20:18:34AFROCHEMISTRY
Afro oder Astro? Ist ja quasi das gleiche. Von daher ist auch dieser Text Pflicht im Programm:

(https://pbs.twimg.com/media/F-CDeuoa8AAmjRv?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. November 2023, 20:05:33
ZitatIst Wokeness der Weg aus der ungerechten Welt des Kapitalismus oder doch nur Religionsersatz für junge Menschen, die sich einfach besser fühlen, wenn sie anderen Vorwürfe machen können? Florian Schroeder will's wissen – in ,,Schroeder darf alles"

https://www.ardmediathek.de/video/schroeder-darf-alles/willkommen-zur-woke-wm/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3NjaHJvZWRlci1kYXJmLWFsbGVzLzIwMjMtMTEtMDNfMDAtMTUtTUVac

Die Sendung für den identitätspolitischen Aktivisti.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 07. November 2023, 20:05:32
Ist doch verständlich: die wollen sich halt vom postkolonialen Erbe befreien, die Evolutionstheorie und andere biologistische Erfindungen dienen nur der Unterdrückung und Ausbeutung der (vom Westen) als minderwertig eingestufter Kulturen. Wer ein paar Semester Postcolonial Studies studiert hat, der weiß das auch. Er wäre unheimlich wichtig, dass man auch in der queeren Szene für den islamistischen Befreiungskampf auf die Straße geht.

ZitatAktivisten zufolge beschränkt sich die erdrückende Atmosphäre und der Einfluss der Geistlichen nicht nur auf einige Regionen oder Provinzen, sondern ist mittlerweile in ganz Pakistan und auch jenseits der Grenzen zu spüren. Viele konservative Religionsgruppen und Staaten hätten Schwierigkeiten damit, wissenschaftliche Belege für die Evolution anzuerkennen oder lehnten sie ganz ab.

So erweiterte Indiens Nationaler Rat für Bildungsforschung und Ausbildung, der für die Entwicklung von Lehrplänen und Lehrbüchern zuständig ist, zu Beginn des Jahres die Liste der nicht zu behandelnden Themen unter anderem um Darwins Evolutionstheorie.

Laut Professor Abdul Hameed Nayyar, der früher an der Quaid-i-Azam University in Islamabad lehrte, haben solche Veränderungen in der Bildung seit den 1980ern Fahrt aufgenommen. In Chemie wurde Schülern zum Beispiel beigebracht, dass sich Sauerstoff und Wasserstoff nicht automatisch zu Wasser verbinden, erläutert Nayyar gegenüber der DW.

"Stattdessen erzählte man ihnen, dass sie sich durch den Willen Gottes zu Wasser verbinden. Das zeigt, wie weit die Islamisierung von Bildung und Lehrplänen fortgeschritten ist."
https://www.dw.com/de/pakistan-kein-platz-f%C3%BCr-darwins-evolutionstheorie/a-67233872

Ist halt so, es gibt keine absolute Wahrheit, so wie es keine Naturgesetze gibt. Das sind alles Konstruktionen und nur in der westlichen, kolonialen Welt gültig. Zwecks Unterdrückung. In den Gesellschaften mit indigener Weisheit entsteht das Wasser ganz anders. Dort herrschen andere Naturgesetze, gleichwertige Welterklärungen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 14. November 2023, 09:16:36
Jetzt schlägts dreizehn:

Zitathttps://www.msn.com/de-de/unterhaltung/news/oper-frankfurt-weist-blackfacing-vorwurf-zur%C3%BCck/ar-AA1jRzoR?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=2b6817eff0914b738b8587442b228a72&ei=40

Aha. Ein altägyptischer schwarzer Gott soll dann noch von wem in einer Oper dargestellt werden dürfen? Ich nehme mal an von schwarzen Göttern. Da wird die Besetzungsfrage aber prekär.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. November 2023, 10:09:37
Zitat von: Typee am 14. November 2023, 09:16:36Jetzt schlägts dreizehn:


ZitatMirrianne Mahn, selbst eine schwarze Frau, argumentiert mit ihrer persönlichen Betroffenheit. Die Figur habe bei ihr Gefühle erzeugt, von denen sie gehofft habe, sie nicht erleben zu müssen, schon gar nicht in der Oper Frankfurt.

Damit ist alles gesagt. Es geht ausschließlich um die "persönliche Betroffenheit" bzw. "Gefühle" von Frau Mahn (https://mirrianne-mahn.com/). Besser kann man nicht zeigen, dass es um identitätspolitischen Aktivismus geht.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 14. November 2023, 14:20:07
Ich hab mir in meiner Naivität gesagt: wenn Götter überhaupt so etwas wie eine Hautfarbe haben, dann sicher nicht wegen den Gründen, aus denen Menschen unterschiedlich pigmentiert sind. Und am allerwenigsten als identitätsstiftendes Zeichen kolonialen Unterdrücktseins.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 14. November 2023, 16:04:29
Waren die ägyptischen Götter nicht sowieso alle Mischwesen aus einem Tier und einem Mensch?
Es ist wirklich sehr an den Haaren herbeigezogen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 14. November 2023, 16:43:06
Anubis_attending_the_mummy_of_Sennedjem.jpg
Habe ein bisschen rumgelesen, die Figur ist Anubis, ein schwarzer Schakal/ Hund.

Wenn man einen schwarzen Schauspieler genommen hätte, hätte man problemlos genauso einen Rassismusstrick drehen können, weil er ein Tierwesen wegen seiner Hautfarbe spielen soll.

Damned if You do, damned if You don´t.  :P
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 14. November 2023, 16:59:24
Nochmal aha: der Schauspieler stellte nicht einmal einen androiden Gott dar, sondern einen zooiden (gehören da nicht drei o hin?). Aber Hauptsache beleidigt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 14. November 2023, 17:11:32
Vorhin konnte ich den Artikel nicht aufklappen (android), jetzt ging es. Es steht ja auch so im Text. Sorry für den Erklärbär, obwohl schon alles gesagt war.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 14. November 2023, 17:17:18
Zitat von: RPGNo1 am 14. November 2023, 10:09:37Mirrianne Mahn, selbst eine schwarze Frau, argumentiert mit ihrer persönlichen Betroffenheit. Die Figur habe bei ihr Gefühle erzeugt, von denen sie gehofft habe, sie nicht erleben zu müssen, schon gar nicht in der Oper Frankfurt.
 
Damit ist alles gesagt. Es geht ausschließlich um die "persönliche Betroffenheit" bzw. "Gefühle" von Frau Mahn (https://mirrianne-mahn.com/). Besser kann man nicht zeigen, dass es um identitätspolitischen Aktivismus geht.
Na ja, sie sagt, die Kostümierung des Schauspielers wär nicht als Tiergestalt zu erkennen gewesen, insofern hätte sie von ihrem Standpunkt aus gesehen recht. Allerdings ist Frau Mahn zu beglückwünschen, wenn sie weiter keine Sorgen hat.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. November 2023, 17:51:11
ZitatTheater enthält in vielen seiner besten Momente eine Attacke: es führt Missstände vor; es bildet einen Spiegel für das davor sitzende Publikum und womöglich die ganze Gesellschaft; es entlarvt Fehlverhalten; es reißt Mächtigen wie Verblendeten die Maske herunter - oder setzt ihnen eine Maske bis hin zur Narrenkappe auf. Jede und jeder Theaterfreund:in musste darüber schon nachdenken und hat es hoffentlich erlebt und dann durchdacht. Leider gibt es nun in Frankfurts Opernszene einen eklatanten Missgriff – ausgerechnet von einer farbigen Frau im Aufsichtsrat der Oper, die gleichzeitig Vorsitzende des Kulturausschusses der Stadt ist.

https://www.nmz.de/kritik/glossen-kommentare/profilneurose-entlarvt-unverstaendnis-blackfacing-attacke-gegen-die
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. November 2023, 23:03:19
Zitat von: Typee am 14. November 2023, 16:59:24Aber Hauptsache beleidigt.
Alte IndianerWeißheit.
(https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/a41x2dA_700bwp.webp)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 16. November 2023, 17:14:13
Auf den Punkt gebracht: Helen Pluckrose erklärt John Cleese Wokismus (ab Minute 9:10)


(Den Rest der Sendung hab ich noch nicht gesehen)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. November 2023, 17:45:56
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. November 2023, 17:14:13(Den Rest der Sendung hab ich noch nicht gesehen)
Habe auch nur kurz reingeschaut, aber ggf. ist sie auch nicht mehr auf dem neuesten Stand.

ZitatUnd Migrationsforscher Ruud Koopmans kommentierte: ,,Weite Teile der jüngeren Generation Amerikas (ich fürchte, in Europa ist es nicht viel anders) wurden durch postkoloniale und critical-race-Theorien so sehr einer Gehirnwäsche unterzogen, dass sie nun Osama Bin Laden als wegweisenden postkolonialen Theoretiker entdecken. Ihr erntet, was ihr sät, liebe akademische Kollegen."
https://www.welt.de/politik/ausland/article248566142/Osama-Bin-Laden-Hat-mir-die-Augen-geoeffnet-Jetzt-feiern-woke-Teenager-den-Terrorchef.html

Die Gwup sollte sich jetzt wohl nicht mehr mit 9/11 beschäftigen, sonst gelten die noch als neurechts anti-woke ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 16. November 2023, 18:42:52
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. November 2023, 17:14:13(Den Rest der Sendung hab ich noch nicht gesehen)

Ab 22 min folgt ein Gespräch mit Peter Boghossian, das eine ähnliche Stoßrichtung hat. Es geht um diversity, equity, inclusion.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 17. November 2023, 12:12:28
Kann es tatsächlich sein, dass der veröffentlichte "Bin Laden - Brief" in manchen identitätspolitischen Kreisen positive Beachtung findet, wie mancherorts (social media) gemunkelt wird?
Das wage ich mir kaum vorzustellen, dass Menschen so tief sinken können!

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https://www.derstandard.at/story/3000000195589/guardian-loescht-auf-tiktok-geteilten-bin-laden-brief
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 17. November 2023, 12:18:29
Ok, zu Hülf!
Hier habe ich auch was gefunden!

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/osama-bin-laden-als-tiktok-held-warum-die-generation-z-plotzlich-al-qaida-feiert-10788145.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 17. November 2023, 12:28:46
Ich hoffe, das ist nur ein Strohfeuer.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 17. November 2023, 12:57:38
Es passt aber zu den Klimaaktivisten, die auf Social Media oder Demos "Free Palestina" schreien.
Oder US-amerikanischen Kongressabgeordneten, die von einem Apartheitsregime in Israel oder Genozid fabulieren.
Oder den propalästinensischen Demos an US-amerikanischen Unis, bei den jüdische Studenten so massiv angegangen werden, dass sie sich in einer Bibliothek quasi verbarrikadieren.
Oder auf Blogs, die vorgeben, links-progressiv zu sein, und dann Artikel veröffentlichen, bei denen einem Relativierungen und postkolonialistische Schlagwörter geradezu ins Auge springen und die zudem Whataboutism betreiben.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 17. November 2023, 22:06:33
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. November 2023, 17:14:13Auf den Punkt gebracht:
Großartig, danke für den Hinweis! Alleine das Setting ist klasse, aber auch die ganze Art, wie Cleese (und die Gäste) mit dem Thema umgeht, stimmt einen heiter. Das sind alles schlaue, weltoffene Leute, die sind eben nicht ideologisch motiviert, verklärt oder sonstwas. Es zeigt auch die ganze Verlogenheit der Gerechtigkeitskrieger: kein einziger wollte sich in der Sendung äußern, da die "Lehre" sowas (also eine Kritik am Wokismus) gar nicht erlaubt. Jeder, der das kritisch sieht, ist Teil der Unterdrückungsmaschine und damit tabu. Totalitärer geht es nicht mehr.

(bitter war die Geschichte der Truckerin, die vorher Bücher geschrieben hat, aber nachdem sie JKR ein Like gegeben hat, war sie raus aus dem Geschäft). Aber klar, alles ganz harmlos und nur der Menschlichkeit verpflichtet.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 17. November 2023, 22:30:29
Noch so'n Neurechter:

ZitatMoral als Show: Wenn es wichtiger ist die richtige Haltung zu zeigen, als sie zu haben - und warum das ein Problem ist

Wir wollen gute Menschen sein, aber das allen anderen auch zeigen. Denn unser moralischer Charakter verschafft uns Anerkennung und Attraktivität. Doch durch den Einfluss der digitalen Medien wird Moral immer mehr zum Statussymbol und die öffentliche Diskussion zu einem Moralspektakel. Gerade in Universitäten, Medien, innovativen Unternehmen und im Kulturbereich dient die inszenierte Moral als Abgrenzung gegen andere Gruppen und als Waffe im Konkurrenzkampf untereinander. Mit negativen Folgen: Das Moralspektakel führt zu Populismus, Symbolpolitik, verfehltem Aktivismus, verzerrter Forschung und wirkungslosen Maßnahmen gegen Diskriminierung – auf Kosten von Gerechtigkeit und Solidarität.

Philipp Hübl zeigt, wie wir stattdessen einer universellen Ethik folgen können, in der wir reale Missstände beseitigen, statt uns in Schaukämpfen zu profilieren. Und in der nicht autoritäres Denken oder Opfergruppen im Mittelpunkt stehen, sondern der selbstbestimmte Mensch.

Erscheint am 24. April 2024
https://www.penguin.de/Buch/Moralspektakel/Philipp-Huebl/Siedler/e598760.rhd

Ist noch nicht gedruckt, aber man kann sich denken, worum es geht. Moralisches Getue und Empörismus sind die wichtigsten Instrumente der Wokisten. Man tritt ja schließlich nur für die Unterdrückten und Marginalisierten dieser Welt ein. Man muss halt nur ein unhinterfragbares Geflecht bauen, das einen zum Fürsprecher dieser (eher fiktionalen) Grüppchen macht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. November 2023, 15:57:37
Zitat von: eLender am 17. November 2023, 22:30:29Moral als Show: Wenn es wichtiger ist die richtige Haltung zu zeigen, als sie zu haben - und warum das ein Problem ist

Das könnte eine sehr gute Ergänzung zu den "Zynischen Theorien" werden. Ich werde das Buch im Hinterkopf behalten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. November 2023, 22:40:08
Zitat von: RPGNo1 am 19. November 2023, 15:57:37Ich werde das Buch im Hinterkopf behalten.
Von Hübl gibt es auf der YT-Akademie ein paar Vids (aufgezeichnete Vorlesungen). Habe da immer nur reingeschaut, es hat mich dann aber zu sehr an die 90 min Monologe mancher Profs erinnert. Aber Hübl mach das ganz gut, nur ggf. zu lang. Alte Akademikerweisheit: man kann über alles reden, nur nicht über 45 min ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. November 2023, 16:32:09
Zitat von: eLender am 19. November 2023, 22:40:08
Zitat von: RPGNo1 am 19. November 2023, 15:57:37Ich werde das Buch im Hinterkopf behalten.
Von Hübl gibt es auf der YT-Akademie ein paar Vids (aufgezeichnete Vorlesungen). Habe da immer nur reingeschaut, es hat mich dann aber zu sehr an die 90 min Monologe mancher Profs erinnert. Aber Hübl mach das ganz gut, nur ggf. zu lang. Alte Akademikerweisheit: man kann über alles reden, nur nicht über 45 min ::)

Ja, in die Videos habe ich bereits stückweise reingeschaut. Aber wie du bereits anmerktest, es ist auch mir meist zu lang. Ein Buch, in welchem man in Fall der Fälle auch schnell nachschlagen kann, passt mir besser.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. November 2023, 18:56:42
In der neuen Staffel von "Yellowstone" sprechen im Original die Indianer selbst von Indianern, in der Synchronisation ist durchweg von Indigenen die Rede.
Ja, ab und an muss man da durch, aus Recherchegründen.  :P

Dazu passt auch diese Passage aus einem Interview mit dem amerikanischen Schriftsteller Colson Whitehead:
ZitatDem Buch vorangestellt ist ein interessanter Warnhinweis: "Sprache und Sprachgebrauch wandeln sich im
Lauf der Zeit. Was in einer bestimmten Epoche angemessen erscheint, kann in der nächsten schon unangemessen sein. Den Wünschen des Autors entsprechend, wurde die Sprache Amerikas in den Siebzigerjahren historisch getreu wiedergegeben."

Dazu gibt Whitehead dann noch eine kleine, interessante Erläuterung ab:

ZitatWhitehead: Dieser Hinweis taucht nur in der deutschen und der niederländischen Übersetzung auf. Deutsche und niederländische Leser hatten empört an die jeweiligen Verlage geschrieben, weil ich in Harlem Shuffle das N-Wort verwendete. Ich mag es nicht, wenn die Verlage wütende Briefe von Schwachköpfen bekommen. Als man mich fragte, ob dieser Hinweis für Die Regeln des Spiels vorangestellt werden kann, sagte ich zu. Mir persönlich ist es ziemlich egal, ob da einer steht.

https://www.zeit.de/2023/48/colson-whitehead-crook-manifesto-new-york-usa

Mein Interesse für das Buch wurde geweckt. Setze ich mal auf den Wunschzettel für Weihnachten.
Immer auf der Suche nach etwas Mehrwert bei der Beschäftigung mit Themen, sonst wird es mir zu frustrierend. Ich hatte jetzt auch mal eine längere Woke-Pause absolviert. Hat gut getan!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. November 2023, 19:30:45
Noch ein Artikel, der sich über die "Erziehungsanstalten" ZDF und ARD auslässt (ganz so schlimm finde ich die ja gar nicht in ihrer Gesamtheit).

Zitat,,Diversity Checklists" bei der Filmförderung. Wer Geld von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein beantragt, muss umfangreich Auskunft über das Projekt geben.

.. und genau diese Diversitäts-Quoten merkt man neuen deutschen Produktionen so brutal hart an, dass ich meist nach 10 Minuten aussteige, weil unerträglich.

ZitatBeim Film und in der Buchbranche gibt es ein neues Berufsfeld. Ist das Werk vollendet, wollen sich ,,Sensitivity Reader" darüber beugen, um ,,ungewollt produzierten Bullshit wie diskriminierende Stereotype zu verhindern", wie einer seine Arbeit beschreibt, der sich als ,,homosexueller Moslem mit türkischer Zuwanderungsgeschichte" bezeichnet.

Andere Sensitivity Reader geben als Qualifikation beispielsweise an: ,,Migrantische, muslimische Frau", ,,Woman of Color", ,,pansexuell und panromantisch", ,,lebt in polyamoren Beziehungen und Beziehungsanarchie" und ,,auch intersektionaler Feminismus" ist ihr ,,ein Anliegen", versucht ,,Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Stimme zu geben, außerhalb der bestehenden Klischees".

Meiner Meinung nach geht es im Kern nur darum, neue Nischen für die Existenzsicherung zu kreieren.
Von irgendwas muss mensch ja leben.
Wichtig wäre eine Kennzeichnungspflicht.
"sensitiv-geprüft" lasse ich im Regal stehen.


ZitatDie Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat seit 2022 das Ziel, ,,die Gleichstellung aller Personen mit unterschiedlichen Geschlechtern, Hintergründen, Erfahrungen und Eigenschaften in der Wissenschaft nachhaltig zu befördern". Laut ,,Forschungsorientierte Gleichstellungs- und Diversitätsstandards" ist künftig an allen beteiligten Organisationen nicht mehr nur ein angemessenes Verhältnis ,,insbesondere von Frauen und Männern auf allen wissenschaftlichen Karrierestufen" zu schaffen, sondern weitere ,,Diversitätsdimensionen, wie Geschlecht und geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, soziale Herkunft (beispielsweise unter folgenden Aspekten: ökonomische Situation, Herkunft aus nicht-akademischer Familie, Migrationsgeschichte), Religion und Weltanschauung, Behinderung oder chronische/langwierige Erkrankung" seien ,,in den Blick zu nehmen".

Das macht mir ein bisschen angst. Hoffentlich gibt sich das von selbst wieder. Aber bei der Virulenz von Wokeness leider anders zu befürchten.

https://www.berliner-zeitung.de/open-source/ard-und-zdf-die-macht-der-woken-warum-die-oeffentlich-rechtlichen-wie-erziehungsanstalten-wirken-li.2157743
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. November 2023, 20:49:02
Zitat von: zimtspinne am 22. November 2023, 19:30:45Das macht mir ein bisschen angst. Hoffentlich gibt sich das von selbst wieder. Aber bei der Virulenz von Wokeness leider anders zu befürchten.

In Australien sind sie schon einen Schritt weiter.

ZitatQueensland University of Technology's vice-chancellor has defended the decision to remove all references to "merit" from its hiring policy.

Staff were told about the move via an internal email, which informed them that they would be moving away from "the merit principle" towards a "more inclusive suitability assessment".

Vice-chancellor Margaret Sheil told ABC Radio Brisbane the suitability assessment would consider factors such as gender and ethnic backgrounds.
https://www.abc.net.au/news/2023-11-17/qut-defends-removing-merit-from-hiring-policy/103114562
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 23. November 2023, 21:39:46
Zitat von: zimtspinne am 22. November 2023, 18:56:42Mein Interesse für das Buch wurde geweckt. Setze ich mal auf den Wunschzettel für Weihnachten.
Immer auf der Suche nach etwas Mehrwert bei der Beschäftigung mit Themen, sonst wird es mir zu frustrierend. Ich hatte jetzt auch mal eine längere Woke-Pause absolviert. Hat gut getan!

Wenn du noch Platz auf der Wunschliste hast: den Doppelband Tom Sawyer und Huckleberry Finn aus dem Hanser-Verlag. Diese Übersetzung ist gnadenlos originalgetreu, was soviel heißt: da drin wimmelt es von N*****n, und, das ist der besondere Spin einer Geschichte, die von einem Zeitzeugen nach naturgetreuen Vorbildern niedergeschrieben wurde: N****r nennen sich diese selbst. Das war wohl so der Brauch.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 23. November 2023, 23:11:21
Zitat von: Typee am 23. November 2023, 21:39:46den Doppelband Tom Sawyer und Huckleberry Finn aus dem Hanser-Verlag. Diese Übersetzung ist gnadenlos originalgetreu, was soviel heißt: da drin wimmelt es von N*****n, und, das ist der besondere Spin einer Geschichte, die von einem Zeitzeugen nach naturgetreuen Vorbildern niedergeschrieben wurde: N****r nennen sich diese selbst. Das war wohl so der Brauch.
In der deutschen Ausgabe, die ich als Kind gelesen habe, stand auch "Nigger". Mir war der historische Kontext schon damals klar und ich wäre nie auf die Idee gekommen, reale Schwarze so zu bezeichnen. Ich hasse es, wenn Literatur weichgespült wird.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. November 2023, 16:24:49
Habe heute bei der Arbeit ein englischsprachiges Dokument in Word verfasst, und dann bei der Rechtschreibkorrektur (F7) entdeckt, dass diese nach Update neuerdings "Editor" heißt und erweiterte Funktionen hat, u.a. Verfeinerungen -> Neutrale Sprache.
Diese Neutrale Sprache muckt bei "Master batch record" (das heißt auf Deutsch "Stammdatensatz" und ist ein Fachterminus) auf und meldet folgendes (kein Witz!).

Inclusiveness
A gender-neutral term here would be more inclusive.
Gendered language may be perceived as excluding, dismissive, or stereotyping. Consider using gender-inclusive language
Vorschläge [für Master]: Expert, Head, Primary.


:crazy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 30. November 2023, 16:37:08
Head nurse- Witze gehen also noch.  :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 30. November 2023, 17:20:35
Zitat von: RPGNo1 am 30. November 2023, 16:24:49Habe heute bei der Arbeit ein englischsprachiges Dokument in Word verfasst, und dann bei der Rechtschreibkorrektur (F7) entdeckt, dass diese nach Update neuerdings "Editor" heißt und erweiterte Funktionen hat, u.a. Verfeinerungen -> Neutrale Sprache.

ist das jetzt ein Word-Update oder windows update?

Da hat es doch mal Vorteile, dass ich windows update seit langem deaktiviert habe (wegen vormals ständigem Zerschießen meines viel genutzten Ruhemodus) und Word ... äh, das nutze ich auch.
Privat hab ich aber das Libre und die sind unwoke. Hoffe ich. Glaube ich.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. November 2023, 17:34:06
Zitat von: zimtspinne am 30. November 2023, 17:20:35ist das jetzt ein Word-Update oder windows update?
Das war ein Update für das Officepaket, nicht für Windows.

Zitat von: zimtspinne am 30. November 2023, 17:20:35Privat hab ich aber das Libre.
Ebenso. Das Programm ist für meine privaten Aktivitäten vollkommen ausreichend.

Zusatz: Windows schreibt folgendes über den neuen Editor

ZitatMicrosoft Editor ist ein KI-gestützter Dienst, der Ihnen hilft, Ihren besten Schreibstil in mehr als 20 Sprachen zu präsentieren, egal ob Sie ein Word-Dokument schreiben, eine E-Mail-Nachricht verfassen oder auf einer Website wie LinkedIn oder Facebook posten.

Editor unterstreicht die gefundenen Probleme. Wählen Sie das unterstrichene Wort oder den Ausdruck aus, um den Vorschlag anzunehmen oder zu ignorieren.

https://support.microsoft.com/de-de/office/microsoft-editor-pr%C3%BCft-die-grammatik-und-mehr-in-dokumenten-%D0%B5-mails-und-im-internet-91ecbe1b-d021-4e9e-a82e-abc4cd7163d7

KI-gestützt, bester Schreibstil, gefundene Probleme  ::)

Microsoft sollte seine KI schnell an die Leine nehmen, bevor ICH Probleme mit ihrem schlechten Schreibstil bekomme.  ;)

Kleiner Scherz: Die sog. "Neutrale Sprache" habe ich unverzüglich aktiviert. Ich lasse mich nur ungern in meinem Schreibstil bevormunden, erst Recht nicht von einer KI.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. November 2023, 17:41:16
Zitat von: RPGNo1 am 30. November 2023, 16:24:49kein Witz!
;D
Habe im Büro nur ne relative alte Version, ansonsten bin ich Windoof-frei. Aber so ein Inclusiv-Zeugs wäre wahrscheinlich für den GF ein Grund, das komplett zu verbannen. Der ist eh schon leicht triggerbar. Mir scheint auch so, als wäre die "Korrektur" auch nicht gerade besonders hilfreich oder nur ansatzweise qualifiziert. "Master" ist ja (gerade im Englischen) an sich kein geschlechtsspezifischer Ausdruck, kommt wie immer auf den Kontext an. Der Begriff wird in dem Fall ja sachlich genutzt. Wenn man so einem Dingens blind glaubt, dann kommt hinterher ein Murks-Text raus, der einem den Job kosten könnte - auch wenn man nur seine Sensibilität zu Ausdruck bringen wollte. Ich sach nur: go woke, go broke. Scheint ein Naturgesetz zu sein ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 30. November 2023, 18:51:19
Zitat von: RPGNo1 am 30. November 2023, 17:34:06Kleiner Scherz: Die sog. "Neutrale Sprache" habe ich unverzüglich aktiviert.


.. solange es noch geht!  :grins

meintest du hier "deaktiviert"? Ich komme gerade durcheinander, was neutral und sensible und "neutral" ist in der Office-Kontextualisierung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. November 2023, 19:22:53
Zitat von: zimtspinne am 30. November 2023, 18:51:19meintest du hier "deaktiviert"?

Argh! Ich habe die Funktion natürlich DEAKTIVIERT.  :D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 30. November 2023, 20:23:59
Hast du bei Libre schon das neueste update?

Ich wurde irgendwann mal gefragt (vor einigen MOnaten), hab das aber erstmal nicht gemacht, weil Kumpel meinte, viele Änderungen.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Dezember 2023, 10:45:51
Zitat von: zimtspinne am 30. November 2023, 20:23:59Hast du bei Libre schon das neueste update?

kA, ich update immer unregelmäßig, wenn es mir in den Sinn kommt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Dezember 2023, 10:50:16
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/auftrittsverbot-autor-leipziger-hochschule/

Das ist interessant. Ein junger antifaschistischer Autor wollte in Leipzig an der HTWK sein Buch vorstellen. Die Veranstaltung wurde von der der Campus-Buchhandlung und dem Studierendenrat organisiert. Dann aber schritt die Hochschulleitung ein und verbot den Auftritt. Er sei zu politisch.
Dieses "Schwanz einziehen" ist unverständlich und ein eindeutiger Fail der Leitung. Der VV erklärt lang und breit, was an der Entscheidung zu beanstanden sei.

Wenn aber andererseits z.B. eine junge Biologie-Doktorandin einen harmlosen (nicht politischen) Vortrag zur Zweigeschlechtlichkeit an ihrer Uni bringen will und darauf von sog. linken Aktivisten attackiert und quasi gecancelt wird oder Kabarettisten/Comedians wegen angeblicher rassistischer, fremdenfeindlicher Bemerkungen aus ihren Programmen von Veranstaltungen ausgeladen werden, dann erklären uns die Autoren des Blogs ebenso lang und breit, warum das Verhalten kein Canceln ist und das Vorgehen irgendwie verständlich und gerechtfertigt sei.

Ich nenne diese Schere im Kopf "Mit zweierlei Maß messen" bzw. seinen Bias pflegen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 01. Dezember 2023, 18:27:44
Zitat von: RPGNo1 am 01. Dezember 2023, 10:50:16Mit zweierlei Maß messen" bzw. seinen Bias pflegen.
Ja, das ist schon verlogen. Ich habe sogar Sympathie mit dem jungen Mann, scheint mir recht mutig zu sein. Es ist generell heikel, wenn man die Universitäten für seine Veranstaltungen "miß"braucht, da sind ja auch Gestalten wie Ganser gelegentlich anzutreffen. So ein Veranstaltungsort soll immer nahelegen, das es sich beim Vortrag um wissenschaftliche (objektive und sachliche) Darstellungen handelt, was nicht immer der Fall ist.

In dem Fall hatte man (begründete) Angst, dass da ein Aufmarsch von Nazis stattfindet. Bei der Fischfunkerin hat man auch vorgeschickt, es wegen möglicher (gewalttätiger) Proteste abzusagen bzw. zu unterbinden, dass die ihren Vortrag hält. Das fand man dann bei VV auch ne super-duper Sache ???  Einseitigkeit ist immer entlarvend.

Der "gecancelte" VolksVorleser über die Lage im Osten (die ich ihm auch so abnehme):
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/springfeld-unter-nazis-nicht-allein/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 01. Dezember 2023, 22:03:56
Gelegentlich klärt der ÖRR auch mal sachlich über wokistische aktivistische Umtriebe auf. Ich hatte den Begriff schon öfters mal vernommen, mich aber gewundert, warum man jetzt ein neues Wort für alte Konstrukte geschaffen hat.

ZitatDer globale Süden - Ein umstrittener Begriff

Seit dem Ende des Kalten Kriegs wird der Begriff "Dritte Welt" in entwicklungspolitischen Gruppen, Medien und der Wissenschaft zunehmend durch "Globaler Süden" ersetzt. Was damit gemeint ist, bleibt oft unklar. Geografisch ist der Ordnungsbegriff nicht sinnvoll. Und die gemeinsamen Interessen ärmerer Länder sind oft auch nicht gegeben.
https://www.br.de/mediathek/podcast/radiowissen/der-globale-sueden-ein-umstrittener-begriff/2043345

(Podcast, ca. 24 min)

Das passt hier rein, weil es mal wieder um den Ansatz geht, die Welt in zwei Lager bzw. in ein extremes S/W einzuteilen: die Guten und die Bösen, die Ausbeuter und die Unterdrückten etc. Das wird aber der Realität nicht gerecht, nur der Phantasiewelt. So wird man kaum echte Probleme erkennen und lösen können. Man höre selbst.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 03. Dezember 2023, 23:41:21
Nikil Mukerji gibt einfach keine Ruhe ::)  Nuja, er verschweigt zumind., dass er Maulwurf Agent der Gwup ist: er publiziert under cover (nur der Verweis auf Mahner ist ein versteckter Hinweis).

ZitatDie Critical Studies (nachfolgend: CS) sind Forschungsansätze im Zuständigkeitsbereich der Sozial- und Geisteswissenschaften. Sie umfassen u.a. die Critical Race Studies, Gender Studies, Disability Studies sowie Queer Studies und bilden den theoretischen Hintergrund für ,,woke" Politik und Aktivismus. Kürzlich erläuterte Martin Mahner, warum die CS unter Pseudowissenschaftsverdacht stehen (MIZ 1/23). Dieser Text analysiert ein konkretes Beispiel aus dem CS-Kontext: die amerikanische Autorin und Diversity-Aktivistin Robin DiAngelo.
https://miz-online.de/die-pseudowissenschaftlichkeit-der-critical-studies-der-fall-robin-diangelo/

Ich fasse kurz zusammen: Nikil stellt fest, dass der ganze Ansatz nicht selbstkompatibel ist. Das habe ich schon vor vielen Jahren erkannt. Ich war meiner Zeit schon immer voraus :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. Dezember 2023, 23:34:24
Ein Evolutionsbiologe über die Bedeutung von Unterschieden und warum Gleichmacherei nicht unbedingt ne tolle Sache ist.

ZitatDas woke Dogma der Gleichheit und warum es der menschlichen Natur widerspricht
...
Das entscheidende Ziel von Martin Luther King Jr., dass zuerst das Individuum zählt und nicht dessen Hautfarbe, schien schon erreicht. Nun ist es paradoxerweise aber wieder in großer Gefahr. Nun, wo wieder nach Rassen aufgeteilt und vorverurteilt wird, die Realität biologischer Unterschiede verneint wird und individuelle Leistung immer weniger zählt (Stichwort Noteninflation). Wenn wir diesen Kulturkampf verlieren, wird die westliche Welt einen Schritt zurück machen zu voraufklärerischer Irrationalität, Tribalismus und Rassismus.
Freiheit, Toleranz, echter Fortschritt und Wohlstand werden vernichtet werden, wenn wir nicht bewusster die individuellen Unterschiede zelebrieren und westliche Werte verteidigen, statt einer woken, schizophrenen Ideologie unterliegen, die Gleichheit predigt, aber rassistische Trennung fordert.
https://archive.is/ynEvu  (Welt plus via Archive)

Der Meyer hat auch schon ein Genderbuch geschrieben, das ich gelesen habe. Das ist aber kein Rabauke wie der Knutschera.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Dezember 2023, 07:48:53
Zitat von: eLender am 04. Dezember 2023, 23:34:24Das entscheidende Ziel von Martin Luther King Jr., dass zuerst das Individuum zählt und nicht dessen Hautfarbe, schien schon erreicht.

Ich habe es woanders geschrieben: Wenn Martin Luther King heute leben und als Bürgerrechtler tätig sein würde, dann müsste er aufgrund seiner Ansichten damit rechnen, von den identitätspolitischen Aktivisten bei Auftritten niedergeschrien zu werden bzw. sie würden versuchen, ihn zu canceln, wo immer sie eine Gelegenheit sehen.

Eine weitere Entwicklung: Die Aktivisten versuchen, Kings Reden und Schriften umzuinterpretieren und ihn so als einen der ihren zu vereinnahmen. Jerry Coyne hat mal zu diesem Thema auf seinem Blog etwas geschrieben.

"I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.

I have a dream today!

I have a dream that one day, down in Alabama, with its vicious racists, with its governor having his lips dripping with the words of "interposition" and "nullification" -- one day right there in Alabama little black boys and black girls will be able to join hands with little white boys and white girls as sisters and brothers
.

Martin Luther King, 1963

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 05. Dezember 2023, 23:21:31
Zitat von: RPGNo1 am 05. Dezember 2023, 07:48:53
Zitat von: eLender am 04. Dezember 2023, 23:34:24Das entscheidende Ziel von Martin Luther King Jr., dass zuerst das Individuum zählt und nicht dessen Hautfarbe, schien schon erreicht.

[...]

"I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.

[...]

Martin Luther King, 1963

In der Tat. Und da muss ich doch gleich wieder an diese Sensitivity Readerin aus dem Hoaxmasterischen Video denken, aus dem Sinan neulich einen Ausschnitt kommentiert hat:

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 26. November 2023, 14:06:18Bezeichnend z.B. der Part, in dem offensichtlich wird, dass die Universalismusidee komplett verpönt ist: für die Vorstellung, dass es doch gut wäre, wenn nicht auf Ethnie und Hautfarbe geachtet würde und man den Menschen einfach als Menschen sieht, gibt's Zurechtweisung durch die Sensibility* Readerin ("das ist keine nette Aussage").

Laut ihr ist eine solche Idee nämlich nicht nur "nicht nett", sowas würde sie auch immer nur von priviligierten Personen hören (ca. Min. 1:19)


Tja...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 05. Dezember 2023, 23:39:23
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 05. Dezember 2023, 23:21:31In der Tat.
Ich habe schon länger das Gefühl, dass es seitens der Weltverbesserer nie darum gehen kann, dass die Welt gerecht wird. Dann hätte man ja nichts mehr zu tun bzw. wäre die Welt nicht mehr zu retten. Beim Wokismus ist es noch eine Stufe verschärfter: man versucht mit aller Kraft, Opfergruppen zu konstruieren, die man dann vor den bösen weißen Männern schützen kann. Man bemüht dazu allerlei "Theorien", die man aber lieber nicht weiter hinterfragen sollte. Sonst fiele das Kartenhaus zusammen. Also gilt die höchste Anstrengung dem Kampf, Kritik an solchen "Theorien" zu verhindern. Da wird einem nicht langweilig und man hat das Gefühl, die Welt zu verbessern. Isdochwas.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 05. Dezember 2023, 23:43:27
Wer morgen Abend (19:00) nichts anders zu tun hat, kann sich da mal reinklinken:

ZitatAn diesem Themenabend widmen wir uns dem Thema Identitätspolitik, gemeinsam mit der Journalistin und Autorin Cinzia Sciuto, welche den Abend mit einem ca. 30-minütigen Impulsvortrag starten wird. Im Anschluss an den Vortrag gehen wir zur Diskussion über, zu der jeder herzlich eingeladen ist, teilzunehmen.
https://www.pdh.eu/events/themenabend-sackgasse-identitaet/

ZitatDer Begriff ,,Identität", ursprünglich nur der Rechten vorbehalten und in nationalistischer und chauvinistischer Prägung verwendet, wird zunehmend ,,von links" als Mittel zur Emanzipation diskriminierter Gruppen beansprucht. Wir haben es also mit einer Umkehrung der Bedeutung von ,,Identitätspolitik", gegenüber der Verwendung dieses Begriffs durch die Rechte, zu tun: Während diese ihn zum Schutz der Mehrheitsgruppe gegen Minderheiten verwendet, wird er von links zum Schutz von Minderheitengruppen sowohl innerhalb nationaler Grenzen (Migranten, LGBT-Menschen usw.) als auch weltweit (Entwicklungsländer versus Großmächte) eingesetzt. Die Absichten linker Identitätspolitik sind daher gut und vertretbar, nämlich, jene marginalisierten Gruppen aus dem Schatten herauszuholen, in den sie durch die Geschichte verbannt wurden.
Entscheidend ist jedoch die Frage, ob der Weg der identitären Anerkennung überhaupt etwas Gutes bringen kann, insbesondere von einem progressiven Standpunkt aus betrachtet. Gewiss kann die eigene Identität den Ausgangspunkt einer Emanzipationspolitik bieten, aber kann sie auch deren Endpunkt darstellen? Kann irgendeine politische Forderung sich auf Identität stützen? Und vor allem: Kann eine Emanzipationspolitik dies tun?

Gute Frage. Finde es echt gut, dass wenigstens die Humanisten noch Fragen stellen dürfen und das möglichst sachlich zu beantworten versuchen. Man hat es ja nicht so mit Ideologien dem blinden Glauben.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Dezember 2023, 15:54:38
ZitatViele Linke predigen Fortschritt, schaffen aber Streit und Hass, zuletzt beim Thema Israel. Davon profitieren die Gegner der Demokratie, findet stern-Kolumnistin Jagoda Marinić.

Es gibt ihn, den Kulturkampf. Er ist keine Erfindung der Rechtskonservativen, die den Fortschrittskampf der Minderheiten verhindern wollen. Die außerdem dafür sorgen wollen, dass Frauen keineswegs mehr Macht erlangen. Das ändert aber nichts daran, dass es innerhalb der antikolonialen, antirassistischen Strömungen Sicht- und Denkweisen gibt, die den gemeinsamen Nenner immer schwieriger machen, etwa, wenn eine Ikone der Genderforschung wie Judith Butler die Hamas auch nach dem 7. Oktober als Teil einer Freiheitsbewegung sieht.

Linke kritisieren Israel für die zivilen Opfer in Gaza, nicht jedoch die Hamas, die das eigene Volk in Geiselhaft nimmt. Im Gegenteil: Die Forderung, die Hamas zu verurteilen, empfinden manche als rassistisch. Viele von ihnen betonen, man dürfe seine Menschlichkeit nicht verlieren, wenn es um Empathie für Palästinenser geht – was richtig ist. Gleichzeitig lassen sie Solidaritätsbekundungen mit den Opfern der Hamas vermissen.
[...]
Viele würden ihre Wahrheit vermutlich gern ohne Widerrede verkünden, statt sich selbst im Gespräch mit anderen zu überprüfen. Die sozialen Medien fördern dieses Bedürfnis: Handy vors Gesicht halten, und schon verkündet jemand das Wort Gottes. Die Kanzel ist heute der Account bei Instagram und Tiktok. Jeder ist Experte für irgendetwas. Die Expertise basiert meist auf Followerzahlen, selten auf Kompetenz. Ich sende, also bin ich. Irgendwer wird schon applaudieren. Die Opferrolle funktioniert besonders gut, dicht gefolgt vom Anprangern vermeintlicher Täter. Die Anfeindungen der Gegenseite trägt man wie eine Trophäe vor sich her.
[...]
Man will um jeden Preis auf der richtigen Seite stehen, wenn es um Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Klassismus oder Ableismus geht. Manchmal ist es ernst und richtig, manchmal aber profilieren sich diese Netzaktivisten für ihr jeweils neues Produkt, ein Buch, ein Podcast, ein Album.
[...]
Es war ein Fehler, die Gruppenzugehörigkeiten vor die sachliche Diskussion zu stellen. Man schuf Distinktionsmerkmale und mit ihnen Gruppen, die danach aufeinander losgingen, beispielsweise Boomer gegen Gen-Z. Man tat so, als gehöre man nur einer Gruppe an; die anderen wurden zum Feindbild.
[...]
Es gibt ihn, den Kulturkampf. Eine Gruppenidentität ersetzt nicht das Nachdenken über die Komplexität von Problemen. Eine Meinung ist keine Vereinsmitgliedschaft. Teile der zunächst progressiven Linken haben sich inzwischen in ihrem Weltbild eingeschlossen, wie auch das Thema Gendern zeigt.
https://www.stern.de/gesellschaft/kulturkampf--wenn-linke-fortschritt-predigen--aber-hass-schueren-34260672.html

SIGNED!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 06. Dezember 2023, 19:22:18
Zitat von: RPGNo1 am 06. Dezember 2023, 15:54:38SIGNED!
Ja, da steht viel Schlaues drin. Ein Beispiel ist aus mehreren Gründen bitter. Zeigt aber leider auch, dass der Opferstatus bzw. dessen Verteidigung (sei es einer Person oder einer abstrakten Gruppe) ein Mittel sein kann, bestimmte Forderungen zu rechtfertigen. Kann böse nach hinten los gehen.

ZitatDer Fall Gil Ofarim war der deprimierende Gipfel dieser Opferstilisierung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 07. Dezember 2023, 15:11:16
Gefällt mir! ;D
https://www.facebook.com/photo?fbid=10161024582288149&set=a.10151013264828149
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Dezember 2023, 20:43:42
Zitat von: Gurkerl am 07. Dezember 2023, 15:11:16Gefällt mir! ;D
https://www.facebook.com/photo?fbid=10161024582288149&set=a.10151013264828149
:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Dezember 2023, 09:09:51
Gerade entdeckt. Der Buchtitel kling nicht uninteressant.

ZitatWoke: Eine herzhafte Streitschrift über eine moralisierende Minderheit

Auch eine gut gemeinte Sache kann sich radikalisieren. Auch dann, wenn es eigentlich nur darum geht, dass Menschen geliebt, geachtet und akzeptiert sein wollen. So wie sie sind. Und dem galt ja auch die Emanzipationsbewegung der vergangenen 200 Jahre. Dem galt der Kampf der queeren Community um Anerkennung. Doch in den letzten Jahren ist etwas dazugekommen, was zunehmend verstört. Etwas, was Peter Köpf und Zana Ramadani jetzt zu streitbarer Gegenrede animierte.

Köpf ist Journalist, hat mehrere Sachbücher geschrieben, darunter ,,Inside AfD" (2018) und weist in der Vorrede selbst darauf hin, dass er nach den Definitionen der ,,woken" Bewegung ein ,,weißer alter Mann" ist, also das absolute Feindbild in eine Schlacht, in der es mittlerweile immer mehr um Ausschließung und Feindbilder geht. Sind ,,alte weiße Männer" also von vornherein unfähig, über Themen wie Diskriminierung zu sprechen? Sind sie alle schuldig? Quasi schuldig geboren?

An seiner Seite: Zana Ramadani, Gründerin der Femen Deutschland, weiblich, Person mit Migrationshintergrund, wie es so schön heißt. Aber ihr macht die zunehmende moralische Radikalität in den Debatten ebenso Angst. Debatten, die eigentlich keine sind, wenn Sprecherinnen und Sprecher ausgegrenzt, gebrandmarkt, gecancelt werden. Ein falsches Wort, ein unüberlegter Satz – und der Shitstorm ergießt sich über sie. Ein einziges unter Verdikt gestelltes Wort, das von irgendjemanden als kränkend, verletzend empfunden wird – und der Sturm erhebt sich.

https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2023/10/woke-herzhafte-streitschrift-moralisierende-minderheit-558876

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 08. Dezember 2023, 14:13:03
Zitat von: RPGNo1 am 08. Dezember 2023, 09:09:51Gerade entdeckt. Der Buchtitel kling nicht uninteressant.

ZitatWoke: Eine herzhafte Streitschrift über eine moralisierende Minderheit

Auch eine gut gemeinte Sache kann sich radikalisieren. Auch dann, wenn es eigentlich nur darum geht, dass Menschen geliebt, geachtet und akzeptiert sein wollen. So wie sie sind. Und dem galt ja auch die Emanzipationsbewegung der vergangenen 200 Jahre. Dem galt der Kampf der queeren Community um Anerkennung. Doch in den letzten Jahren ist etwas dazugekommen, was zunehmend verstört. Etwas, was Peter Köpf und Zana Ramadani jetzt zu streitbarer Gegenrede animierte.

Köpf ist Journalist, hat mehrere Sachbücher geschrieben, darunter ,,Inside AfD" (2018) und weist in der Vorrede selbst darauf hin, dass er nach den Definitionen der ,,woken" Bewegung ein ,,weißer alter Mann" ist, also das absolute Feindbild in eine Schlacht, in der es mittlerweile immer mehr um Ausschließung und Feindbilder geht. Sind ,,alte weiße Männer" also von vornherein unfähig, über Themen wie Diskriminierung zu sprechen? Sind sie alle schuldig? Quasi schuldig geboren?

An seiner Seite: Zana Ramadani, Gründerin der Femen Deutschland, weiblich, Person mit Migrationshintergrund, wie es so schön heißt. Aber ihr macht die zunehmende moralische Radikalität in den Debatten ebenso Angst. Debatten, die eigentlich keine sind, wenn Sprecherinnen und Sprecher ausgegrenzt, gebrandmarkt, gecancelt werden. Ein falsches Wort, ein unüberlegter Satz – und der Shitstorm ergießt sich über sie. Ein einziges unter Verdikt gestelltes Wort, das von irgendjemanden als kränkend, verletzend empfunden wird – und der Sturm erhebt sich.

https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2023/10/woke-herzhafte-streitschrift-moralisierende-minderheit-558876

Das werde ich mir einmal näher ansehen. Dein Auszug passt sehr gut zu einem Satz, den ich in einem Buch eines der klügsten und aufgeklärtesten Autoren unserer Zeit, Jan Philipp Reemtsma, fand, allerdings in ganz anderem Zusammenhang:

ZitatRousseau ist das klassische Beispiel dafür, wie kluge Gedanken zu dummen werden, wenn man sie zu sehr pointiert
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 08. Dezember 2023, 22:54:37
Zitat von: Gurkerl am 07. Dezember 2023, 15:11:16Gefällt mir!
Dazu passend: Es gab ja neulich eine Anhörung amerikanischer Uni-Präsis, warum man die antisemitischen Aktionen an deren Anstalten nicht verhindert bzw. zumind. verurteilt. Diese Anhörung war echt beschämend, keiner der Verantwortlichen wollte das verurteilen, es käme schließlich auf den Kontext an.

Dazu ein Kommi von Annika Brockschmidt auf X, ungefähr so: Viele (auf X) würden aktuell auf einen rechten/konservativen Versuch reinfallen, die Proteste bzw. die Haltung der Unis zu diskreditieren. Das wird lange und ausführlich damit begründet, dass die Dame im Untersuchungsausschuss, die die unangenehmen Fragen stellt, eine Trumpnase ist (d.h. sie ist eine Republikanerin). Es gibt mehrfach den Hinweis, dass das mit der Frage nichts zu tun hat und dass die Antworten (das mit dem Kontext) unter aller Sau sind. Es wird in der Frage an die Präsis explizit darauf hingewiesen, dass auf manchen geduldeten Demos einen Genozid (das kann man kaum anders deuten) am jüdischen Volk gefordert wird. Bevor ich mir den Mund fusselig rede, eine Antwort auf X:

ZitatEine Frau Brockschmidt, die sonst gerne schonmal einen Genozid in the making wittert wenn Leute nicht schnell genug Trans Women are Women sagen interessiert sich auf einmal für Kontext, juristische Feinheiten und freedom of speech. Was für eine Farce.
...
Ist schon eine Weile her, aber es gab mal die Diskussion auf Twitter, dass es geschmacklos ist, von einem angeblichen Genozid an Transmenschen zu reden (was diverse Aktivisten tun). Und da war Brockschmidt auch dabei und fand das durchaus einiges dafür spräche (was Quatsch ist).
...
Und da haben ihr noch extrem vage "Indizien" gereicht für diese Schlussfolgerung, aber wenn jetzt offen Leute ausdrücklich Genozid fordern (darum ging es ja in der Anhörung), dann will sie auf einmal kontextualisieren und die rechtliche Lage genau analysieren.
...
Was bei dem konkreten Beispiel schonmal albern, um nicht zu sagen geschmacklos, ist, und in ihrem Fall dann auch eine erhebliche Doppelmoral bzw. Messen mit zweierlei Maß
https://twitter.com/neurorandale/status/1732516202012930377
(derjenige ist selbstverständlich geblockt, so wie jeder, der der Dame widerspricht)

Definiere Doppelmoral...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 08. Dezember 2023, 23:28:44
Anscheinend neigen gerade die Hochschullehrerinnen in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern zum Freidrehen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 09. Dezember 2023, 00:35:26
Den ersten Teil der Diskussionsrunde "Die Woken und die Rechten - Zwei Fäuste für die Gegenaufklärung?" des Club Volontaire kann man sich jetzt anschauen/anhören:


Tolle Runde mit einigen bekannten und mir bisher unbekannten Gesichtern.

:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Dezember 2023, 07:46:01
Zitat von: eLender am 08. Dezember 2023, 22:54:37Dazu ein Kommi von Annika Brockschmidt auf X, ungefähr so:

Aha. Was sagt denn Frau Brockschmidt zu DIESER Nachricht?

ZitatDie Präsidentin der Universität Harvard hat sich am Freitag für ihre Aussagen bei einer Anhörung im US-Kongress entschuldigt. Claudine Gay war scharf kritisiert worden, nachdem sie bei der Befragung nicht ausdrücklich gesagt hatte, dass Aufrufe zum Völkermord an den Juden gegen die Richtlinien zu Mobbing und Belästigung auf ihrem Campus verstoßen würden.

»Es tut mir leid«, sagte Gay der Studenten-Zeitung »The Harvard Crimson«. Worte seinen wichtig, so Gay. Sie habe davon gehört, wie sehr die Studierenden in den vergangenen Monaten gelitten hätte. »Wenn Worte Verzweiflung und Schmerz verstärken, weiß ich nicht, wie man etwas anderes als Bedauern empfinden kann.«

Sie haben sich in einen ausgedehnten Austausch über Richtlinien und Verfahren verwickeln lassen, sagte Gay weiter. »Ich hätte in diesem Moment die Geistesgegenwart haben sollen, zu meiner Grundwahrheit zurückzukehren, die darin besteht, dass Aufrufe zur Gewalt gegen unsere jüdische Gemeinschaft – Drohungen gegen unsere jüdischen Studenten – keinen Platz in Harvard haben und niemals unwidersprochen bleiben werden.« Im Wesentlichen habe sie es versäumt, ihre Wahrheit zu vermitteln, so die 53-Jährige, die seit Juli Präsidentin der Eliteuniversität ist.

https://www.spiegel.de/ausland/harvard-praesidentin-entschuldigt-sich-fuer-aussagen-im-us-kongress-a-fb2bf6b2-d5e7-420a-999a-190179b00b70



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. Dezember 2023, 22:41:44
Zitat von: RPGNo1 am 09. Dezember 2023, 07:46:01Aha. Was sagt denn Frau Brockschmidt zu DIESER Nachricht?
Ich würde sagen, die haben sich nur deshalb so verrenkt, weil plötzlich viele Sponsoren den Geldhahn zudrehen. Die leben ja zum großen Teil von Spenden ehemaliger Studenten, z.T. heutiger Milliardäre. Und die sind nicht alle woke, ggf. sogar selbst jüdischen Glaubens. Go woke, go...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. Dezember 2023, 22:54:59
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 09. Dezember 2023, 00:35:26Den ersten Teil der Diskussionsrunde "Die Woken und die Rechten - Zwei Fäuste für die Gegenaufklärung?" des Club Volontaire kann man sich jetzt anschauen/anhören:
Unbedingt sehenswert, auch wenn das eine längere Sache ist. Leider fehlen noch die anderen Teile.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 09. Dezember 2023, 00:35:26Tolle Runde mit einigen bekannten und mir bisher unbekannten Gesichtern.
Finde ich auch, zumal da einige meiner Lieblinge sitzen. Sebastian Schnelle ist prima, aber auch die anderen, meist sozialwissenschaftlich gebildeten Menschen finde ich gut. Das hat mit neurechten Narrativen so überhaupt nichts zu tun, das ist reine Ideologiekritik, die gut begründet ist. Wer gut zuhört, der wird feststellen, dass man die gleichen Merkmale, die "linke" (aber eigentlich woke) und rechte Denke haben, kritisiert. Das ist auch die Kritik aus der Mitte, die so wichtig ist, auch wenn man das stets in die rechte Ecke zu stellen versucht. Wird bei den Biographien halt etwa schwierig, aber über Bande gespielt wird das ggf. was (wie in dem Vid von "Verschwörung&Fiktion"). Freue mich auf die anderen Teile und lobe den Club Volantaire, dass die solche Debatten erlauben bzw. ermöglichen.

Auch wenn es hier erst mal "nur" um gesellschaftlich Themen geht, der Unterbau ist auch für den Bereich relevant, mit dem sich Skeptiker befassen. Kommt vll. noch, aber es ist auch ein antiwissenschaftliches Programm, bei dem Rationalität und Wahrheit (im Sinne einer objektivierbaren Wirklichkeit) abgelehnt werden. Schaumermal.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. Dezember 2023, 09:26:06
Zitat von: eLender am 09. Dezember 2023, 22:41:44Ich würde sagen, die haben sich nur deshalb so verrenkt, weil plötzlich viele Sponsoren den Geldhahn zudrehen.

Klingt logisch. Jedenfalls sind die Präsidentin der Penn und der Vorsitzende des Verwaltungsrats zurückgetreten.

ZitatDie Präsidentin der prestigeträchtigen University of Pennsylvania, Elizabeth Magill, hat am Samstag ihren Rücktritt verkündet, nachdem sie wegen Aussagen zum Umgang mit Antisemitismus massiv in die Kritik geraten war. Magill habe ihren Posten freiwillig aufgegeben, teilte der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Hochschule, Scott Bok, am Samstag mit. Auch Bok selbst trat zurück, wie ein Sprecher der Universität erklärte.
[...]
Der Druck auf Magill wuchs in den vergangene Tagen enorm. Neben Rücktrittsforderungen auf dem Campus, gab es auch aus der Politik heftige Reaktionen. Der demokratische Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, bezeichnete ihre Äußerungen als inakzeptabel und beschämend. Ein wichtiger Geldgeber der University of Pennsylvania zog eine Spende in Höhe von rund 100 Millionen US-Dollar (rund 93 Millionen Euro) zurück und forderte ebenfalls den Rücktritt.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/antisemitismus-debatte-uni-praesidentin-liz-magill-tritt-in-usa-tritt-zurueck-a-f243efec-b361-492d-a711-f521f734b215
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. Dezember 2023, 09:43:27
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 09. Dezember 2023, 00:35:26Tolle Runde mit einigen bekannten und mir bisher unbekannten Gesichtern.

Zustimmung. Ich bin schon auf Teil 2 und 3 gespannt.

Und dann noch etwas Manöverkritik.

Mir hat Eszter Kováts in ihren Ausführungen gefallen, weil sie darauf abhob, dass cancel culture in ihrem Heimatland ein primär rechtes politisches Phänomen ist. Allerdings hat sie dann in ihren weiteren Ausführungen Brockschmidt & Co. gleich auch wieder den argumentativen Zahn gezogen, dass es eine ausschließlich rechte Erscheining sei, wie uns die genannten Personen gerne weismachen wollen.

Chantalle El Helou hingegen fand ich weniger gut. Nicht deswegen, was sie gesagt hat, sondern wie sie es gesagt hat. Zuviel abgehobenes Akademikersprech. Ich musste mich teilweise ziemlich anstrengen, ihre Aussagen richtig einzuordnen, weil mir die Fachbegriffe fehlten.

Und zuletzt: Hätte Jörg Finkenberger nicht wenigstes während seiner eigener Ausführungen das Kaugummi aus dem Mund nehmen können?  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 10. Dezember 2023, 16:01:39
Zitat von: eLender am 09. Dezember 2023, 22:54:59[... und lobe den Club Volantaire, dass die solche Debatten erlauben bzw. ermöglichen.


Club Voltaire ist halt immer ein Hort der alten, klassischen "Linken" gewesen - also von Materialisten. Das ganze zutiefst idealistische Identitäts- und Wokenessgefasel stößt da auf natürliche Skepsis.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 10. Dezember 2023, 19:31:32
Zitat von: RPGNo1 am 10. Dezember 2023, 09:43:27Chantalle El Helou hingegen fand ich weniger gut.
Die steckt halt selbst im Sumpf und verwendet den üblichen Slang. Das mag nicht wirklich sehr verständlich klingen, ich finde es aber bemerkenswert, dass sie sich aus der Mühle befreien kann. Sie kommt aus dem Sumpf und schafft es, die Mitbewohner zu kritisieren. Das geht nur, wenn man deren Sprache spricht. Ich habe auch gewisse Probleme, das zu verstehen, aber leider wird in den Gefilden so geredet. Deshalb lobe ich Seb auch so, er ist ja auch Füssiker (hat dort, wie auch in Fillosofie promoviert :o ) und redet so, dass man es in eine Formel packen könnte. Will sagen, er übersetzt das in normalverständliche Sprache. Das kann er aber nur, weil er sich im Sumpf sehr gut auskennt.
Zitat von: RPGNo1 am 10. Dezember 2023, 09:43:27Hätte Jörg Finkenberger nicht wenigstes während seiner eigener Ausführungen das Kaugummi aus dem Mund nehmen können?
Hihi, das ist halt so ein nervöser Typ, mag ich aber eigentlich. Auch er redet teilweise in versumpfter Sprache. Aber ich verstehe es halbwegs. Das kann man auch kaum hoch genug schätzen: normalerweise sind das alles Glaubenssätze bzw. Denkschulen, entweder man glaubt das unhinterfragt oder man fliegt raus. Die dort Anwesenden werden sicherlich in den Echokammern als Paria wahrgenommen.



Zitat von: Typee am 10. Dezember 2023, 16:01:39Club Voltaire ist halt immer ein Hort der alten, klassischen "Linken" gewesen - also von Materialisten. Das ganze zutiefst idealistische Identitäts- und Wokenessgefasel stößt da auf natürliche Skepsis.
(nochmal) Hihi, das habe ich auch erst mal verwechselt (und auch falsch geschrieben). Es ist tatsächlich ein "Club Volantaire", aber den anderen Laden in Ebbelwoihausen kenne ich auch (war aber nie drin). Das ist aber auch eine eher linke Veranstaltung, daher zieht das rechte Narrativ da auch nicht. Aber vll. haben die einen gesponserten Kühlschrank von Red Bull o.Ä. Irgend etwas wird man doch wohl finden können...

Apropos: Über deren Webseite findet man auch den zweiten Teil. Unbedingt ansehen, da kommt auch gleich anfangs Amardeo Sarma zu Wort (er war tatsächlich da). Das ist eine Klatsche in die Gesichtsfassade des neuen großen Vorsitzenden. Sarma betont nochmals, wie wichtig eine sachliche, rationale Kritik an solchen (auch gesellschaftlichen) Themen ist, die auch für Skeptiker relevant sind. Pikant: Frankfurz ist das Terrain von Hümmler und andere Hümmleristen (die Damen aus dem Bartotalk residieren dort ebenfalls). Es sollen während der Gesprächspausen schwarz gekleidete Personen aus vorbeifahrenden Autos mit Maschinenpistolen auf Anwesende gefeuert haben. Könnt' ich mir vorstellen 8)

https://club-volantaire.de/

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Dezember 2023, 16:50:52
Zitat*Andrew Sullivan analysiert das Verhör dreier College-Präsidenten durch den Kongress in einem Artikel mit dem Titel "Der Tag, an dem die Kleider der Kaiserin fielen". Sullivan nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um Gay und Harvard geht:

Die Mittelmäßigen haben gelächelt, geflunkert, sich herabgelassen und gemauert. Schauen Sie sie sich genau an. Das sind die Leute, die jetzt unsere Eliten auswählen. Und sie wählen sie aus, so wie sie jedes einzelne Mitglied der Fakultät und jeden Studenten auswählen, indem sie Mitglieder bestimmter "privilegierter" Gruppen aktiv diskriminieren und andere "marginalisierte" Gruppen aggressiv bevorzugen. Sie selbst wurden auf genau dieselbe Weise ernannt, aus vom DEI genehmigten Kandidatenpools. Als Harvard-Dekanin war Claudine Gays oberste Priorität, "mehr Fortschritte bei der Vielfalt zu machen", d. h. die bereits systembedingte Diskriminierung aufgrund von Rasse, Geschlecht und Gender zu verstärken, die diesen Ort ausmacht.

Das ist wahr, aber nicht jeder würde das so sagen. Gay zum Beispiel hat in ihrer langen Karriere als Politikwissenschaftlerin kein einziges Buch und nur elf Arbeiten veröffentlicht. Die meiste Zeit dieser Karriere hat sie jedoch als Verwaltungsangestellte verbracht.

Sullivan:

Dank des jüngsten Urteils des Obersten Gerichtshofs steht die energische Diskriminierung asiatisch-amerikanischer Bewerber für die Zulassung in Harvard nicht mehr in Frage. Aber zahllose andere Kandidaten für die Zulassung haben wenig bis gar keine Chance, unabhängig von ihren Noten oder außerschulischen Aktivitäten, weil sie der falschen Rasse, dem falschen Geschlecht, der falschen sexuellen Orientierung und "Geschlechtsidentität" angehören. Sobald Studenten unter diesem Identitätsrahmen zugelassen werden, wird ihnen dessen Kern gelehrt: dass die "Wahrheit" - oder, in Harvards mittlerweile ironischem Motto, "Veritas" - nicht von Logik oder Vernunft oder von offenen, freien, robusten Debatten und Dialogen abhängt, geschweige denn von der westlichen Zivilisation, sondern von feindlichen und bösen "Machtstrukturen", die in der Identität verwurzelt sind und zuerst abgebaut werden müssen. Erst die Identität, dann die Wahrheit - denn die Wahrheit ist in der Identität verwurzelt und kann nicht außerhalb von ihr existieren.

In den Anhörungen sagte Präsident Gay sogar mit ernster Miene, dass "wir uns der freien Meinungsäußerung verpflichtet fühlen, auch wenn sie anstößig, beleidigend oder hasserfüllt ist". Dies ist die Präsidentin, deren Universität alle Studenten zur Teilnahme an einer Titel IX-Schulung verpflichtet, in der ihnen erklärt wird, dass "Fatphobie" und "Cisheterosexismus" Formen von "Gewalt" sind und dass "die Verwendung der falschen Pronomen" einen "Missbrauch" darstellt. Dies ist dieselbe Präsidentin, die die Absetzung eines Juraprofessors, Ronald Sullivan, veranlasste, nur weil er einen Klienten vertrat, den Schwule und Studenten (zu Recht, aber irrelevant) ablehnten: Harvey Weinstein.

Dies ist dieselbe Präsidentin, die mit ansehen musste, wie eine brillante und beliebte Professorin, Carole Hooven, nach einer öffentlichen Beschämungskampagne durch einen der DEI-Vollstrecker ihres Fachbereichs und einen Mob von Lehrbeauftragten aus ihrem Amt gejagt wurde, weil Hooven es wagte, im Fernsehen zu behaupten, dass das biologische Geschlecht binär ist. Dies ist die Präsidentin einer Universität, an der sich insgesamt 1,46 Prozent der Dozenten als "konservativ" und 82 Prozent als "liberal" oder "sehr liberal" bezeichnen. Dies ist die Präsidenten einer Universität, die laut der Stiftung für individuelle Rechte und Meinungsäußerung in diesem Jahr auf Platz 248 von 248 Hochschulen in Bezug auf die freie Meinungsäußerung rangierte (und Penn auf Platz 247). Harvard ist ein Ort, an dem die freie Meinungsäußerung sterben wird.


Ich werde nichts von alledem bestreiten, auch nicht Sullivans wichtigen Punkt: dass es das Unterdrücker/Opfer-Narrativ ist, das die Hochschulen heutzutage beherrscht, und das selbst dazu geführt hat, dass die Juden, die als ultimative Unterdrücker angesehen werden, die Opfer des Antisemitismus sind, ohne dass Harvard (oder viele andere Hochschulen) versucht hätten, sie zu verteidigen. Juden sollten sich jetzt auf keinen Fall in die Klasse der "Unterdrückten" einordnen lassen, sondern die Dienste des DEI ablehnen, das zu einer bösartigen Kraft im amerikanischen Hochschulwesen geworden ist.

Übersetzt mit DeepL

https://whyevolutionistrue.com/2023/12/11/monday-hili-dialogue-442/

😮 Autsch, das ist harter Tobak seitens Andrew Sullivan.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. Dezember 2023, 21:56:09
Via CNN von einem PoC (ob der auf die Bezeichnung steht, wird der Artikel zwischen den Zeilen beantworten können).

ZitatAmerican universities have been neglecting excellence in order to pursue a variety of agendas — many of them clustered around diversity and inclusion. It started with the best of intentions. Colleges wanted to make sure young people of all backgrounds had access to higher education and felt comfortable on campus. But those good intentions have morphed into a dogmatic ideology and turned these universities into places where the pervasive goals are political and social engineering, not academic merit.
https://edition.cnn.com/2023/12/08/opinions/israel-palestine-antisemitism-american-universities-zakaria/index.html

Sinan nannte diese Art des Aktivismus neulich eine Art Autoimmunerkrankung. An sich ist das Immunsystem ja ne prima Sache, aber nur, solange es nicht überschießt.

ZitatOut of this culture of diversity has grown the collection of ideas and practices that we have all now heard of — safe spaces, trigger warnings, and micro aggressions. As authors Jonathan Haidt and Greg Lukianoff have discussed, many of these colleges have instituted speech codes that make it a violation of university rules to say things that some groups might find offensive. Universities advise students not to speak, act, even dress in ways that might cause offense to minority groups.

Jaja, die Universität, ein Ort des freien Denkens und der Offenheit, ohne politische Einengung. Ups, es fehlt der einleitende Satz: Es war einmal...

Es geht bergab, die wissenschaftliche Leistung ist nicht mehr besser als die einer chinesischen Provinzuni und die Fördermittel sprudeln auch nicht mehr so richtig üppig. Zudem macht man es extremen Kräften unheimlich leicht, das Progressive als dämonisch zu präsentieren.

ZitatAmerica's top colleges are no longer seen as bastions of excellence but as partisan outfits, which means they will keep getting buffeted by these political storms as they emerge. They should abandon this long misadventure into politics, retrain their gaze on their core strengths and rebuild their reputations as centers of research and learning.

Aber es ist nie zu spät, das sinkende Schiff den Kurs noch zu ändern.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. Dezember 2023, 22:07:24
Aber man lernt ja an den Uni wenigstens noch, wie die Welt funktioniert und kann dann praktische Vorschläge machen, wie man die Menschheit hinters ins Licht führen kann. Sagt uns ein Prof aus Kalifornien in der taz:

ZitatGenau das bekräftigten auch viele Aktivisten in ihren Redebeiträgen. Die Forderung, die Verbrechen der Hamas zu verdammen, wurde mehrfach als Zumutung zurückgewiesen. Zwei Aktivisten bezeichneten es gar als ,,rassistisch", die Hamas zu kritisieren, eine andere beschimpfte die vereinzelt im Saal anwesenden Resolutionsgegner pauschal als ,,old white supremacists". Die Hamas, so hieß es in mehreren Beiträgen, sei gar nicht terroristisch, sondern der ,,bewaffnete Arm des vereinigten palästinensischen Widerstands".

Solche Statements waren nur der Beginn einer immer freier drehenden Realitätsverleugnung: Der Massenmord auf dem Musikfestival Supernova sei in Wahrheit von der israelischen Armee selbst verübt worden, Vergewaltigungen habe es nicht gegeben. Israel sei ein siedlerkolonialistischer Apartheidstaat, betreibe ethnische Säuberungen und einen Genozid am palästinensischen Volk.

Auf die Spitze trieb es eine Rednerin mit der Aussage, es sei ,,ein Widerspruch, pro Menschheit und pro Israel zu sein". Nichts könnte besser zum Ausdruck bringen, dass Israel im dichotomen Denken vieler Linker als Projektionsfläche fungiert. In einem Weltbild, das die Menschheit in Unterdrücker und Unterdrückte einteilt, ist kein Platz mehr für eine distanzierte Betrachtung.

Wer zweifelt, wird der Kollaboration mit dem Feind verdächtigt, die Anerkennung der Realität auf Hirnwäsche durch ,,zionistische Propaganda" zurückgeführt. Kritik am Liebesobjekt wird als so verletzend empfunden wie ein physischer Angriff. Nur wer sich vorbehaltlos zum Guten bekenne, stehe nicht auf der Seite des Bösen. Und das Gute, das sei natürlich – Palästina.
https://taz.de/Israel-als-Symbol-des-Boesen/!5976692/

Man muss halt die richtigen Büchern von ganz schlauen Leuten lesen und lehren.

ZitatWo die antisemitische Gewalt nicht direkt geleugnet wird, wird sie entweder ignoriert oder gerechtfertigt. ,,Kontextualisierung" lautet der neueste Dreh, von der Philosophin Judith Butler exemplarisch vorgeführt und von ihren Anhängern beflissen nachgeahmt. Zum Kontext gehört ihnen freilich immer nur das, was sich der eigenen Weltanschauung einfügt. Die genozidale Agenda der Hamas? Fehlanzeige. Die exterminatorischen Bestrebungen des iranischen Regimes? Irrelevant. Das Einzige, was zählt, sind ,,Fakten", die Israel verteufeln.

Man muss einfach nur auf die Fakten hören. Das WTC wurde schließlich auch gesprengt, isklar.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. Dezember 2023, 22:50:59
Achso, den hatte ich ganz vergessen (für meine Reihe: "Woke" in einem Bildchen kurz erklärt).

(https://pbs.twimg.com/media/GA-LyCwbgAAMPHn?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 12. Dezember 2023, 23:04:05
Zitat von: eLender am 12. Dezember 2023, 22:07:24
ZitatSolche Statements waren nur der Beginn einer immer freier drehenden Realitätsverleugnung: Der Massenmord auf dem Musikfestival Supernova sei in Wahrheit von der israelischen Armee selbst verübt worden, Vergewaltigungen habe es nicht gegeben. Israel sei ein siedlerkolonialistischer Apartheidstaat, betreibe ethnische Säuberungen und einen Genozid am palästinensischen Volk.

Da kriegt man ein déjà-vu-Gefühl. Das ist haargenau das Gleiche, was die Alex-Jones-Verstrahlten mit den Opfern des Sandy-Hook-Massakers aufgeführt haben.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Dezember 2023, 17:45:18
Ein SWR-Moderator, der sich selbst als nonbinär einordnet, fühlt sich diskriminiert, weil der Sender eine geschlechtsspezifische Kleidungsordnung einführen möchte

ZitatFür die Moderator:in sind bunte Nägel nämlich nicht nur modisches Statement, sondern ein selbstbestimmter Weg, um den Zuschauer:innen zu signalisieren: ,,Hey, ich bin kein Nachrichtenmoderator. Ich bin eine Nachrichtenmoderator:in." ,,Codes" nennen sich solche visuellen Marker, die die eigene, queere Identität nach Außen vermitteln, indem sie die Abweichung vom üblichen Geschlechterbild im Detail sichtbar machen – zum Beispiel durch Nagellack.

https://taz.de/Dresscode-beim-SWR/!5976179/

Vielleicht ist Janboris Rätz [they/them] nicht bewusst, dass in vielen geschäftlichen und offiziellen Bereichen (besonders in denen, in denen man mit der Öffentlichkeit in Berührung kommt oder repräsentiert) ein Dresscode nicht nur üblich sondern auch vorgeschrieben ist? Und vielleicht sollte sich Janboris Rätz [they/them] bei seiner Arbeit auch mehr auf seine journalistischen denn auf seine aktivistischen Tätigkeiten konzentrieren?

Nur mal so als Denkanstöße.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Maierling am 16. Dezember 2023, 14:42:57
Zitat von: RPGNo1 am 14. Dezember 2023, 17:45:18Ein SWR-Moderator, der sich selbst als nonbinär einordnet, fühlt sich diskriminiert, weil der Sender eine geschlechtsspezifische Kleidungsordnung einführen möchte

ZitatFür die Moderator:in sind bunte Nägel nämlich nicht nur modisches Statement, sondern ein selbstbestimmter Weg, um den Zuschauer:innen zu signalisieren: ,,Hey, ich bin kein Nachrichtenmoderator. Ich bin eine Nachrichtenmoderator:in." ,,Codes" nennen sich solche visuellen Marker, die die eigene, queere Identität nach Außen vermitteln, indem sie die Abweichung vom üblichen Geschlechterbild im Detail sichtbar machen – zum Beispiel durch Nagellack.
Ich sehe gerade wieder ein Video von Alicia Joe an, "Warum Gendersprache scheitern wird". Hier hat sie einen ziemlich auffälligen, neongrünen Nagellack. Jetzt kann ich Alicia Joe endlich richtig einordnen, nämlich das sie eine quere Identität hat. Ich werde mich gleich mal dranmachen, auf allen sozialen Medien zu verbreiten, dass Alicia Joe eine Transfrau sein muss aufgrund der Farbe ihres Nagellacks.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. Dezember 2023, 14:55:25
Zitat von: RPGNo1 am 14. Dezember 2023, 17:45:18Ein SWR-Moderator, der sich selbst als nonbinär einordnet, fühlt sich diskriminiert, weil der Sender eine geschlechtsspezifische Kleidungsordnung einführen möchte

Janboris Rätz [they/them]

Ist das ein Künstlername?

Mich wundert schon, dass einer der ÖRR keine divers-Kategorie aufgestellt hat. Wahrscheinlich war das dann doch zu unbequem. Sie hätten ja erstmal die Genderforschung beauftragen müssen, was divers überhaupt trägt. Dann die Betroffenen fragen. Und zum Schluss noch einen oder zwei Sensitivity-Checker, damit nichts schiefgeht.
Das hätte ich dann auch seinlassen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 14:02:25
Ein Interview mit Michael McEachrane, Berichterstatter des Uno-Forums für Menschen afrikanischer Herkunft

Zitat»Wir erleben den Beginn einer großen Dekolonisierungsbewegung«

In afrikanischen und karibischen Staaten wird die Forderung nach Wiedergutmachung für Sklaverei und Kolonialzeit lauter. Muss Europa Milliardensummen für die Verbrechen der Vergangenheit zahlen?

SPIEGEL: Ihr Fokus liegt vor allem auf den Verbrechen europäischer Länder. Aber es gab auch innerafrikanischen und einen arabischen Sklavenhandel. Muss das nicht auch angesprochen werden?

McEachran: Es gibt Stimmen, die sagen: Wenn wir über Wiedergutmachung sprechen, müssen wir auf jeden Fall den arabischen Sklavenhandel einbeziehen, der schon früher begonnen hatte und im Umfang vielleicht sogar noch größer war als der transatlantische Sklavenhandel. Unser Fokus liegt aber auf dem transatlantischen Handel, weil seine strukturellen, globalen Folgen viel größer sind – sowohl in den afrikanischen Staaten, die ausgebeutet wurden, als auch in den karibischen und amerikanischen Staaten, wo die Nachfahren der Sklaven noch immer unter den Folgen der Ungleichheit und Diskriminierung leiden.
https://www.spiegel.de/ausland/wiedergutmachung-fuer-sklaverei-kolonialzeit-erleben-den-beginn-einer-grossen-dekolonisierungsbewegung-a-f8d0395f-cdc3-4eea-b1b5-2b852720a229

:facepalm

ZitatMichael McEachrane has a PhD in Philosophy from Åbo Akademi University in Finland. He is currently a visiting assistant professor of postcolonial studies at the University of Bremen in Germany.
[...]
Dr McEachrane's research at the Institute of Advanced Studies will focus on the concepts of 'colonial legacies' and 'reparatory justice' for such legacies. He will explore why and how it is significant to speak of injustices of racial stratification, domination and exploitation in Europe, its former colonies and international relations as colonial legacies. He will also explore how such legacies legitimately are in need of reparatory justice.
hhttps://www.ucl.ac.uk/institute-of-advanced-studies/people/dr-michael-mceachrane

Aha, daher weht der Wind. Michael McEachrane ist ein Bruder im Geiste Ibram X. Kendis. ::)





Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 15:25:42
Zitat von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 14:02:25hhttps://www.ucl.ac.uk/institute-of-advanced-studies/people/dr-michael-mceachrane

Korrektur: https://www.ucl.ac.uk/institute-of-advanced-studies/people/dr-michael-mceachrane

Und eine Ergänzung: Michael McEachrane ist ein aktivistischer Wissenschaftler. Von Objektivität gibt es keine Spur. Das kann nicht gut gehen.

ZitatQ: How has your own experience as a person of African descent shaped and informed your activism in this area?

A: My activism is informed by both a passion for justice, and fairness, and viewing things from that perspective, as well as an embodied point of view as a person of African descent. I was born, grew up, and have spent most of my life in Sweden. My father is from Tobago and my mother is from the Swedish Arctic in the very north of the country. During my childhood, we lived in immigrant-dense public housing projects in Malmö in the south of Sweden. Sweden is very much an ethnoracial nation-state much like any other country in Europe, with its own share of ethnoracial exclusivity, contempt, and alienation. I have certainly experienced my share of that. My father passed on to me a certain fire around racial, colonial, and postcolonial injustices, the memory of our ancestors, and the nurturing strength of African diasporic historical, social, cultural, and intellectual resources. As someone who may be described as a light-skinned person of African descent who has spent most of his life in Sweden, nationalism and other forms of group-based chauvinism or narrow self-interest have never sat well with me. All this has shaped and informed my activism.

https://www.kas.de/de/web/newyork/un-agora-blog/detail/-/content/international-day-for-people-of-african-descent
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Maierling am 20. Dezember 2023, 18:12:05
Zitat von: RPGNo1 am 18. Dezember 2023, 14:02:25Ein Interview mit Michael McEachrane, Berichterstatter des Uno-Forums für Menschen afrikanischer Herkunft

Zitat»Wir erleben den Beginn einer großen Dekolonisierungsbewegung«

In afrikanischen und karibischen Staaten wird die Forderung nach Wiedergutmachung für Sklaverei und Kolonialzeit lauter. Muss Europa Milliardensummen für die Verbrechen der Vergangenheit zahlen?

SPIEGEL: Ihr Fokus liegt vor allem auf den Verbrechen europäischer Länder. Aber es gab auch innerafrikanischen und einen arabischen Sklavenhandel. Muss das nicht auch angesprochen werden?

McEachran: Es gibt Stimmen, die sagen: Wenn wir über Wiedergutmachung sprechen, müssen wir auf jeden Fall den arabischen Sklavenhandel einbeziehen, der schon früher begonnen hatte und im Umfang vielleicht sogar noch größer war als der transatlantische Sklavenhandel. Unser Fokus liegt aber auf dem transatlantischen Handel, weil seine strukturellen, globalen Folgen viel größer sind – sowohl in den afrikanischen Staaten, die ausgebeutet wurden, als auch in den karibischen und amerikanischen Staaten, wo die Nachfahren der Sklaven noch immer unter den Folgen der Ungleichheit und Diskriminierung leiden.
https://www.spiegel.de/ausland/wiedergutmachung-fuer-sklaverei-kolonialzeit-erleben-den-beginn-einer-grossen-dekolonisierungsbewegung-a-f8d0395f-cdc3-4eea-b1b5-2b852720a229

Als ich früher mit dem Wohnmobil durch Tunesien gefahren bin, haben wir festgestellt, dass es erstaunlich viele blonde Tunesier gibt. Sie sind damals mit Schiffen bis zur Nordsee gefahren und haben viele blonde Frauen als Sklaven genommen, für die sie viel Geld in den Harems bekommen haben. Ich hielte es für also gerecht, wenn der arabische Bereich uns und den Skandinaviern jetzt viele Milliarden als Entschädigung zukommen ließe.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Nogro am 20. Dezember 2023, 18:24:55
Na da kommt ja auf die Italiener (Nachfolger des Römischen Imperiums) und die Deutschen (Heiliges römisches Reich deutscher Nation) bezüglich der ausgebeuteten Sklaven im alten Rom einiges zu.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Dezember 2023, 18:26:08
Zitat von: Maierling am 20. Dezember 2023, 18:12:05Als ich früher mit dem Wohnmobil durch Tunesien gefahren bin, haben wir festgestellt, dass es erstaunlich viele blonde Tunesier gibt. Sie sind damals mit Schiffen bis zur Nordsee gefahren und haben viele blonde Frauen als Sklaven genommen, für die sie viel Geld in den Harems bekommen haben. Ich hielte es für also gerecht, wenn der arabische Bereich uns und den Skandinaviern jetzt viele Milliarden als Entschädigung zukommen ließe.

Ja, das ist mir auch schon lange bekannt. Ebenso wie die Tatsache, dass die muslimischen Staaten am Mittelmeer und der arabischen Halbinsel sehr viel länger Sklavenjagd und -handel in und Zentralafrika betrieben haben als es die Europäer je taten. Darüber wurde sogar ein Buch geschrieben. Von einem französisch-senegalesischem Anthropologen (https://de.wikipedia.org/wiki/Tidiane_N%E2%80%99Diaye).

ZitatÜber 17 Millionen Menschen habe Afrika in den letzten dreizehnhundert Jahren an araboislamische Sklavenhändler verloren, und dabei sei die noch weit größere Zahl derer nicht mitgerechnet, die bei der Versklavung ganzer Dörfer umgebracht wurden. Aus wenn ,,sich Horror und Grausamkeit weder differenzieren noch monopolisieren lassen", könne man doch sagen; ,,dass der von den erbarmungslosen arabomuslimischen Räubern betriebene Sklavenhandel und der von ihnen geführte Dschihad weitaus verheerender für Schwarzafrika war als der transatlantische Sklavenhandel."
[...]
Dass sich im ,,Wettstreit der Erinnerungen" afrikanische Stimmen zu Wort melden, ist nicht neu, aber bislang richtete sich deren Kritik an die Adresse Europas, an die Betreiber des transatlantischen Sklavenhandels und der Kolonisierung. Dass der araboislamische Sklavenhandel, den N'Diaye ausdrücklich als Völkermord brandmarkt, bis heute verschleiert blieb, erklärt er mit einem ,,Stockholm-Syndrom afrikanischer Art", mit der wahnhaften Vorstellung von Opfern, die sich mit ihren Überwältigern solidarisch fühlen.

Araber und Schwarzafrikaner sähen sich als Angehörige einer Solidargemeinschaft, die ,,lange unter dem westlichen Kolonialismus leiden mussten". So arrangiere sich ,,diese afroislamische ,schöne Gesellschaft' auf Kosten des Westens. Alles geschieht, als ob die Nachkommen der Opfer Freunde und Verbündete der Henker geworden wären, denen sie zu Dank und Verschwiegenheit verpflichtet sind."

https://www.welt.de/welt_print/kultur/article6982110/Als-muslimische-Sklavenjaeger-Afrika-entvoelkerten.html

Deshalb stört mich die einseitige und scheinheilige Sichtweise von Michael McEachrane. Aber sie passt halt zum aktuellen aktivistischen Zeitgeist in zahlreichen westlichen Forscherkreisen, der Identitätspolitik und Intersektionalismus über alles stellt und keinerlei Differenzierung zulässt. In Deutschland gibt es auch so einen vom "woken" Virus befallen Experten, der in den letzten Jahren immer dann von den Medien interviewt und zitiert wird, wenn es insbesondere um den deutschen Kolonialismus geht: Jürgen Zimmerer (https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Zimmerer)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 20. Dezember 2023, 18:58:28
Zitat von: Maierling am 20. Dezember 2023, 18:12:05Als ich früher mit dem Wohnmobil durch Tunesien gefahren bin, haben wir festgestellt, dass es erstaunlich viele blonde Tunesier gibt. Sie sind damals mit Schiffen bis zur Nordsee gefahren und haben viele blonde Frauen als Sklaven genommen, für die sie viel Geld in den Harems bekommen haben. Ich hielte es für also gerecht, wenn der arabische Bereich uns und den Skandinaviern jetzt viele Milliarden als Entschädigung zukommen ließe.
Vielleicht gehen diese blonden Tunesier aber auch auf die germanischen Vandalen zurück, die in der Spätantike im heutigen Tunesien siedelten. Dann wären wir auch wieder schuld. Zumal wenn die Vandalen dort gehaust haben wie eben diese.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Dezember 2023, 09:27:25
ZitatSkandal, Miss Frankreich hat kurze Haare! Warum das ganze Land gerade über eine Frisur redet[/b]

Die neue Miss France "sei das absolute Gegenteil einer schönen Frau", heißt es nun also. Sie habe nur gewonnen, weil auch bei dem Schönheitswettbewerb der ganze moderne Quatsch mitgemacht werde. Sätze, zu denen sich in Frankreich auch Politiker äußern: Die Abgeordneten Fabien Roussel und Sandrine Rousseau (beide sind links, beide haben kurze Haare) springen bei "X" mutig für die neue Miss France und die Rechte aller Frauen in die Bresche: Ève Gilles erlebe die Gewalt einer Gesellschaft, die es nicht akzeptiere, dass Frauen sich in all ihrer Diversität selbst definierten.

Kurze Haare sind bei Frauen also, das immerhin ist neu, inzwischen ein Ausdruck von Mut und Diversität. Davon zumindest scheint die aktuelle Miss France auch selbst überzeugt zu sein. Im Zuge des Wettbewerbs beteuerte sie immer wieder, dass sie ja so "anders" sei. Sie wolle die Werte starker Frauen verteidigen. Sie sei gegen Body Shaming: "Jede Frau ist anders, wir sind alle einzigartig."

Die einzigartig grazile und bildhübsche Ève Gilles redet durchaus wie eine um absurde Schönheitsideale besorgte Frau, was natürlich begrüßenswert ist, aber auch die Frage aufwirft: Warum macht die Mathematikerin dann bei einem Wettbewerb mit, der Frauen danach beurteilt, wie anmutig sie auf Stöckelschuhen im Bikini eine Treppe runterlaufen können? Sicher, jeder, der das mal ausprobiert hat, weiß: Leicht ist das nicht. Aber feministisch? Eines jedenfalls haben die Miss-Wahl-Juroren erreicht: Dank Èves Gilles wird ihre wunderliche Veranstaltung nun im Zusammenhang mit "wokeness" und "Modernität" diskutiert. Ob das alles reiner Zufall ist? Ob man sich nicht doch ein winziges bisschen freut über diesen "Shitstorm"? "Nein! – Doch! – Ohh!"   

https://www.stern.de/politik/ausland/frankreich-und-die-schoenheitskoenigin--skandal--miss-france-hat-kurze-haare--34304236.html

 :facepalm
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. Dezember 2023, 22:43:23
Passt gerade noch so hier rein. Werbung ist eine Scheinwelt, da wird sowieso nur eine Illusion verkauft. Das kann unterhaltsam und lustig sein, es kann aber auch unheimlich nerven. Warum man Menschen nervt, obwohl man ihnen eigentlich was andrehen will, erklärt ein Werbeprof., der das auch nicht so dolle findet.

ZitatKritik vom Werbeexperten
Überall Regenbogen und Klimaschutz? ,,Es geht um das Oktroyieren von Lebensentwürfen"
...
Werbung mit Regenbogen und Klimaschutz polarisiert: Manager halten sie für unverzichtbar – doch in der sozialen Medien löst sie immer öfter Hass-Attacken aus. Oliver Errichiello ist Werber, Berater und Professor für Markensoziologie an der Hochschule Mittweida in Sachsen. Er hat Verständnis für die Wut: Eine kleine Gruppe junger, kosmopolitischer Werber maße sich an, ihre Lebensentwürfe für allgemeingültig zu erklären.
https://archive.is/ochZp#selection-3582.3-3614.1  (Welt plus)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 30. Dezember 2023, 10:23:48
xx
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 31. Dezember 2023, 19:17:49
Ich kenne die Dame nicht (nuja, jetzt schon ein wenig), aber ich schließe mich dem Kommentar an. Einfach mal ein wenig lockerer mit den Themen umgehen, das ging früher auch.

ZitatAus den Vorwürfen einer Bloggerin gegen Monika Gruber ist ein kleinkarierter, bösartiger Streit geworden, der für die Spaltung und Enthemmtheit der Gesellschaft steht. Dabei ist es wichtig, dass Bücher wie das der Kabarettistin erscheinen, weil sie Leute abholen, die mit Böhmermann nichts anfangen können.

...
Vermutlich wäre das Buch einer breiteren Öffentlichkeit, obwohl weit oben auf der "Spiegel"-Liste, verborgen geblieben, hätte nicht eine unbekannte Bloggerin moniert, von Gruber durch ehrverletzende und falsche Behauptungen "rassistisch beleidigt und lächerlich gemacht" worden zu sein - und das als "Privatperson mit vollem Namen". Die Hamburgerin hatte auf X geschrieben: "Rechtsextreme Frauen unterwandern aktuell aktiv auch die textile Hobbyszene (z. B. zum Thema Stricken). Bitte setzt euch aktiv damit auseinander, wer was anbietet und wer Angebote bietet."

Gruber orakelt in ihrem Buch, wie man derlei Weibsbilder erkenne. "Haben diese Frauen womöglich acht oder gar 33(!) Kinder, für die sie nur braune Pullover, Schals in AfD-Blau oder gar schafswollene SS-Uniformen stricken?" Und sie fragt, ob die Bloggerin, deren Name auf einen Migrationshintergrund deutet, vielleicht "Maria Müller" heiße, sich umbenannt habe, um eine biedere deutsche Herkunft zu leugnen und nicht nach "Bund deutscher Mädel" zu klingen, der zur Hitler-Jugend gehörte.
https://www.n-tv.de/panorama/Leute-lasst-mal-die-Kirche-im-bayerischen-Dorf-article24630542.html

Das ist ein klein wenig böse, aber nicht unlustig. Ob man die Namen auch kleiner Fische nennen sollte, ist immer eine heikle Frage. Das sind aber meist öffentliche Personen mit öffentlichen Statements. Wenn dann ein Shitstorm aufzieht, dann ist das bestimmt nicht toll für die betreffende Person. Aber man muss ja zeigen, dass es solche Vorstellungen auch real gibt. Bei der Fischbiologin hatte man auch keine Bedenken. Man will ja nur aufklären, nichwa :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 31. Dezember 2023, 19:22:50
ZitatHaben diese Frauen womöglich acht oder gar 33(!) Kinder, für die sie nur braune Pullover, Schals in AfD-Blau oder gar schafswollene SS-Uniformen stricken?
:rofl
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Januar 2024, 17:09:44
Ich hatte die Aufregung (https://www.spiegel.de/kultur/wegen-neuem-buch-willkommen-im-falschen-film-verleumdungsvorwuerfe-gegen-monika-gruber-a-923ef931-3071-4c4f-8f9b-147e613cf4b8) um Monika Grubers Buch vor einer guten Woche mitbekommen.

Persönlich finde ich Monika Grubers kabarettistische Auftritte wenig originell und plump, und ihre Anschleimerei an Populisten wie Aiwanger und Söder macht sie auch nicht sehr viel mehr sympathischer. Die fragliche Stelle aus dem Buch  »Willkommen im falschen Film« bestätigt meine Meinung.

Die Reaktionen der betroffenen Bloggerin und auch der Medien zeigen wieder, was in unserer Gesellschaft momentan schief läuft.

Die Buchbloggerin hat jedes Recht sich zu empören. Sie hätte sich aber zuerst direkt an Monika Gruber oder den Verlag wenden können, um gegen die Falschinformationen oder die Darstellung ihrer Person protestieren zu können und um Klarstellung bitten können. Stattdessen heizt sie einen Twittermob an, der nach Boykott und Zensur schreit. Wodurch sich andererseits die Brauntrolle berufen fühlen, ihrerseits die Bloggerin und ihre sog. Unterstützer (die sie noch gar nicht kannten, bevor der Tweet mit ihnen geteilt wurde) zu beleidigen und zu bedrohen.

Die Medien wiederum entfachen noch mehr Sturm im Wasserglas, indem sie fürs Clickbating (Leit)artikel verfassen und mal dieses und mal jenes raunen, statt diese Story einfach zu ignorieren und sie so unverzüglich im Sande verlaufen zu lassen, wo sie hingehört.  ::)



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 01. Januar 2024, 22:25:17
Zitat von: RPGNo1 am 01. Januar 2024, 17:09:44Ich hatte die Aufregung (https://www.spiegel.de/kultur/wegen-neuem-buch-willkommen-im-falschen-film-verleumdungsvorwuerfe-gegen-monika-gruber-a-923ef931-3071-4c4f-8f9b-147e613cf4b8) um Monika Grubers Buch vor einer guten Woche mitbekommen.

Hatte ich gar nicht mitbekommen, das mit einem möglichen Rechtsstreit. Jun war einer der Helden in der Pandemie, weil er stets sehr sachlich über die rechtliche Lage der Covidioten aufgeklärt hat. Aber hier kann ich nur schwer folgen: es ist ja keine falsche Tatsachenbehauptung, nur eine überspitzte Spekulation (in satirischer Absicht). Aber ich bin kein Perückenträger und segle nicht auf hoher See. Man wird wohl abwarten müssen, ob das tatsächlich vor Gericht landet. Wird man doch wohl noch sagen dürfen...

ZitatDen Tweet rein satirisch zu zerlegen, sei legal, schreibt der Rechtsanwalt Chan-jo Jun ebenfalls auf X. Doch mache die Textstelle zwei falsche Tatsachenbehauptungen: Einerseits, dass Mukherjee sich als Influencerin bezeichne. Andererseits, dass sie mit falschem Namen aufgetreten sein könnte.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Januar 2024, 15:19:21
stern-redakteurin gegen Gruber - Runde 2
ZitatDie Kabarettistin Monika Gruber hat in ihrem neuen Buch eine unbekannte Bloggerin öffentlich vorgeführt. Die Frau hat Morddrohungen erhalten. Nach einem Shitstorm will der Verlag die Passage im Buch ändern. Das reicht nicht.
https://www.stern.de/kultur/monika-gruber-sollte-sich-oeffentlich-bei-bloggerin-entschuldigen--meinung--34331174.html

Gruber gegen Bloggerin - Runde 3
ZitatDie Kabarettistin Monika Gruber äußert sich erstmals zur Rassismus-Debatte um ihr Buch. Einer möglichen juristischen Auseinandersetzung sieht sie gelassen entgegen.
https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/monika-gruber-ueber-neues-buch-vorwuerfe-entbehren-jeder-grundlage-id68971351.html

stern-redakteurin gegen Gruber - Runde 4
ZitatDie Kabarettistin Monika Gruber hat "keinerlei Unrechtsbewusstsein" und diffamiert die unbekannte Bloggerin erneut. Die Drohungen, die die bis dato unbekannte Frau erhält, sind ihr offenbar egal.
https://www.stern.de/gesellschaft/bloggerin-vorgefuehrt--monika-gruber-fehlt-das-gewissen--meinung--34335060.html

Nie ist ein Kärcher zur Hand, wenn man  ihn denn benötigt. Allen Beteiligten täte ein Hochdruckstrahl kalten Wassers sehr gut, um sich wieder auf Normalmaß abzukühlen.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. Januar 2024, 22:30:46
Zitat von: RPGNo1 am 04. Januar 2024, 15:19:21Allen Beteiligten täte ein Hochdruckstrahl kalten Wassers sehr gut, um sich wieder auf Normalmaß abzukühlen.

Ich finde es auch grenzwertig, was die Gruber geschrieben hat. Glaube aber kaum, dass das justiziabel ist. Ich habe mal kurz die Timeline der Bloggerin auf X gescannt. So wie es aussieht, hat sie die Konfrontation gesucht und wollte das möglichst öffentlich machen (mit ganz viel Empörungsgetue und den üblichen Übertreibungen). Kann man machen, aber das ist dann der Streisand-Effekt. Natürlich sind die Drohungen assi, aber das ist momentan wohl die normale Reaktion (mit der man rechnen muss). Verlogen finde ich teils die Reaktionen in manchen Medien. Man möge das mal mit Böhmi und der Fischbiologin vergleichen. Das war um Dimensionen krasser, aber hier hat sich genau niemand der größeren Medien für sie eingesetzt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. Januar 2024, 23:04:38
Nochmal Harvard, nochmal Gay (jetzt mal ab von Israel).

ZitatWas ist los, auch in anderen Leuchttürmen? Seit Jahren leiden sie am «Woke-Virus», wofür noch kein Vakzin entwickelt worden ist. Zumindest in den Sozial- und Geisteswissenschaften verdrängt die Indoktrination die Intellektualität, der Aktivismus die leidenschaftslose Analyse. «Universität» kommt von «universal», doch längst zerfällt die Studentenschaft in identitäre Fraktionen – Schwarze, Muslime, Hispanics, LGBTQ –, die sich an abgesonderten Lagerfeuern wärmen. Triggerwarnungen und «safe spaces» schützen die Jungen vor «verstörenden» Ideen. Unpassende Redner werden niedergebrüllt oder ausgeladen.

Die Verwaltung guckte wie in Harvard zu oder gab ihren Segen. Eine Befragung von 55 000 US-Studenten zum Zustand der Redefreiheit an 254 Unis ergab 2023 ein düsteres Bild. Insgesamt bekundeten fast sechs von zehn Studenten, ihr Ruf würde leiden, wenn sie ungenehme Meinungen vortrügen. Auf der Freiheits-Tabelle landete ausgerechnet Harvard ganz unten auf Platz 254.
https://www.nzz.ch/feuilleton/die-harvard-praesidentin-muss-gehen-der-widerstand-gegen-die-woke-unis-waechst-ld.1772672

Es steht auch im Text: das Denken ist vor allem in den "Humanities" verbreitet und wird dort gelehrt und gelebt. Man will es aber auf alle Bereiche ausweiten und installiert dafür geeignete Leute auf den wichtigsten Positionen. Das Prestige stammt eher von den Naturwissenschaften (und ggf. den Wirtschaftswissenschaften), aber auch darauf wird es Auswirkungen haben. Es passt einfach nicht an einen Ort, der von freier Denke lebt. Hierzulande versucht man ja immer eifrig, der Entwicklung in Übersee mit zeitlichem Versatz zu folgen. Es ist ein Blick in die Zukunft.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Januar 2024, 13:55:57
Zitat von: eLender am 04. Januar 2024, 23:04:38Nochmal Harvard, nochmal Gay (jetzt mal ab von Israel).

ZitatBreaking nooz, and from the Harvard Crimson. The revelations of plagiarism, and accusations of withholding/manipulating data, apparently rendered her ineffective as President.  And her status as Harvard's first black woman President didn't save her.  I heard rumors that she refused to resign, and had procured a lawyer and would sue, but those apparently weren't true. (Whether she can bring a lawsuit is beyond me.)

It wasn't her performance during the House hearings that made me think she should resign, but the ever-growing accusations of academic misconduct. Let's hope Harvard chooses carefully next time.
https://whyevolutionistrue.com/2024/01/02/harvard-president-claudine-gay-to-resign/

ZitatThe New York Times allowed Dr. Gay to respond to her "resignation"—surely more than just a suggestion from the Corporation—by writing an op-ed giving her take on the matter. And I have to say that she's far less dignified, far too unwilling to own up to why she was fired, and far too self-pitying for such a piece. It makes her look petty, fragile, and too willing to blame others for her faults.  She should have just stuck by her resignation letter.
[...]
It all comes down to this summary statement: "Antiwoke people, including demagogues, brought me down, largely because of my race. Yes, I made mistakes, but they were trivial. In the end, it was political grandstanding that pried me out of my position as President. And by the way, I'm a very good person."

She's enmired in victimhood. Color me unimpressed.
https://whyevolutionistrue.com/2024/01/04/claudine-gay-discusses-her-resignation/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 05. Januar 2024, 23:11:39
Zitat von: RPGNo1 am 05. Januar 2024, 13:55:57It wasn't her performance during the House hearings that made me think she should resign, but the ever-growing accusations of academic misconduct.

Sag ich doch. Das ist keine Banalie, das ist das übelste, was man sich als Wissenschaftler leisten kann. Gerade in den Humanities wird je viel mit Zitaten gearbeitet. In den Naturwissenschaften spielt das keine so große Rolle, die vielen "Skandale" sind meist kulturwissenschaftlicher Natur. Jeder, der eine wissenschaftliche Arbeit einreicht (das sind auch Seminararbeiten) muss erklären, dass er alle fremden Leistungen kennzeichnet. Falls das nicht passiert, hat man mit schweren Konsequenzen zu rechen. Das ist auch gut so; einfach Ideen von anderen zu übernehmen, ist keine wissenschaftliche Eigenleistung (nur die kann honoriert werden). Wie die Dame sich da versucht rauszuwinden, ist ein eigener Skandal. Wer so ein Bewusstsein hat, der darf nicht so eine Position besetzen. Das ist gegen die Standards, auf die wissenschaftliches Arbeiten aufbaut. Sie hat Vorbildfunktion und zerstört die Glaubwürdigkeit des wissenschaftlichen Betriebes. Isch sach nur Schavan.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Januar 2024, 21:03:29
Jerry Coyne nimmt sich (erneut) Science-Based Medicine (SBM) vor. Der kontinuierliche Abstieg von Steve Novella und David Gorski (und somit SMB) in irrationalen Transaktivismus ist tragisch.

https://whyevolutionistrue.com/2024/01/05/science-based-medicine-down-the-drain/

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 06. Januar 2024, 21:21:42
Zitat von: RPGNo1 am 06. Januar 2024, 21:03:29Jerry Coyne nimmt sich (erneut) Science-Based Medicine (SBM) vor. Der kontinuierliche Abstieg von Steve Novella und David Gorski (und somit SMB) in irrationalen Transaktivismus ist tragisch.

https://whyevolutionistrue.com/2024/01/05/science-based-medicine-down-the-drain/



Ja, es ist zum Haare raufen. Es scheint leider auch keinen Funken Zweifel zu geben bei Gorski:

ZitatOh, dear. It appears that Jerry Coyne is unhappy with @ScienceBasedMed (and me as editor) because we don't echo his "gender critical" pseudoscience and conspiracy theories. Whatever will we do?😉
https://twitter.com/gorskon/status/1743364752145858795?t=DpPYVFVCp70MDURi_pRgOg&s=19

:'(
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 06. Januar 2024, 22:09:45
 :facepalm
Traurig.

Aber ich bin nicht ganz allein mit meiner Ansicht. Für die drei besten Kommentare in dem Faden halte ich die hier:
ZitatLongfella @Leptos0me
You could rebut his arguments like some kind of adult.

C B Miller @sisboombahbah
Debate him on the facts & evidence & prove him wrong.

Jumbo Trudgeon @trudgeon666
"Whatever will we do?" Apparently, resort to infantile abuse of @Evolutionistrue
 rather than address a single point he has made
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Januar 2024, 10:11:06
Noch einmal Claudine Gay. René Pfister sagt sehr deutlich, was sie tatsächlich gescheitert ist. Es war jedenfalls keine rechte Kampagne.

ZitatWas Unis und Medien aus dem Sturz der Harvard-Präsidentin lernen können

Claudine Gay sieht sich als Opfer einer rechten Kampagne. Doch die erste schwarze Frau an der Spitze der Elitehochschule Harvard scheiterte am Mangel ebenjener Diversität, die sie doch eigentlich fördern wollte.
https://archive.is/6IE6Q
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Januar 2024, 18:38:51
ZitatHere's an example of how indigenous peoples, on the basis of their superstitions and religion, try to control modern technology or how it's used and science. In this case, reported by CNN (click on screenshot below), a commercial enterprise is taking some small amounts of human remains (presumably ashes, though it's not clear) to the Moon, in violation of no Earthly statute.
[...]
The private companies providing these lunar burial services, Celestis and Elysium Space, are just two of several paying customers hitching a ride to the moon on Pittsburgh-based Astrobotic Technology's Peregrine lunar lander.
[...]
"We are aware of the concerns expressed by Mr. Nygren, but do not find them substantive," Celestis CEO Charles Chafer told CNN.

"We reject the assertion that our memorial spaceflight mission desecrates the moon," Chafer said. "Just as permanent memorials for deceased are present all over planet Earth and not considered desecration, our memorial on the moon is handled with care and reverence, is a permanent monument that does not intentionally eject flight capsules on the moon. It is a touching and fitting celebration for our participants — the exact opposite of desecration, it is a celebration."
[...]
"No one, and no religion, owns the moon," Celestis' CEO told CNN. "If the beliefs of the world's multitude of religions were considered, it's quite likely that no missions would ever be approved. Simply put, we do not and never have let religious beliefs dictate humanity's space efforts. There is not and should not be a religious test."

https://whyevolutionistrue.com/2024/01/08/the-navajo-nation-tries-to-prevent-human-ashes-from-being-sent-to-the-moon/

Klare Worte. Ich mag den CEO von Celestis. :D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 08. Januar 2024, 19:56:38
Ich finde beides - Beerdigungen (Bemondigungen?) auf dem Mond und die Beschwerden darüber - völlig gaga. :stirn Aber die Navajos repräsentieren anscheinend genug Wählerpotential, um das Weiße Haus aufzuscheuchen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 08. Januar 2024, 20:34:35
Zitat.  Is it better to minimize ethnic distinctions or to accentuate them with diversity initiatives and ethnic preferences? Out of the Melting Pot, Into the Fire takes a global, historical perspective to address these questions, examining how societies, from ancient Rome to modern Rwanda, have dealt with them. It provides essential analysis and data for America and other countries that are contemplating an increasingly multiethnic future. 

https://www.skeptic.com/michael-shermer-show/jens-heycke-multiculturalism-and-lessons-from-rwandan-genocide/


Eine extrem lohnenswerte Folge, die auch die Gefahren von Identitätspolitik am Beispiel Ruanda beleuchtet.

Sie sprechen auch darüber, wie die Gesellschaft in Ruanda nach dem Völkermord organisiert ist, damit das nicht wieder passieren kann.

Wer Englisch kann und Podcasts hört, sollte sich diese Folge nicht entgehen lassen.

Man wird davon nicht dümmer.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 08. Januar 2024, 20:45:48

Als Video gibt's das auch.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. Januar 2024, 22:46:31
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 06. Januar 2024, 21:21:42Es scheint leider auch keinen Funken Zweifel zu geben bei Gorski:
Der hat sich auch bei Edzard zu Wort gemeldet. Er hat es voll erfasst. Die Scheuklappen sollte er aber nicht abnehmen, er könnte ins Stolpern kommen. Wenn (scheinbare) Moral den Verstand vernebelt...

ZitatDavid Gorski on Monday 08 January 2024 at 00:17

You have to be living under a rock not to know that the far right has taken the term "woke" and turned it into a slur that basically means any social policy they don't like with respect to diversity, equality, inclusion, racism, etc. Using it unironically in a talk like that strongly suggests that Andreas Edmüller was either clueless about its real meaning or intentionally using the distorted meaning that the right has attached to the word.
https://edzardernst.com/2024/01/have-the-german-skeptics-lost-the-plot/#comment-149373

Das Narrativ wiederholt er in Dauerschleife. Argumentativ im gwoken Sumpf verfangen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Januar 2024, 07:23:20
Monika Gruber, nächster Akt

ZitatMonika Gruber hat sich in ihrem neuen Buch die Woke-Bewegung vorgeknöpft und eine unbekannte Bloggerin namentlich erwähnt und verächtlich gemacht. Seine Mandantin werde seither bedroht, sagt deren Anwalt Jan Froehlich aus Berlin und droht mit rechtlichen Schritten.

https://www.stern.de/gesellschaft/monika-gruber--anwalt-von-bloggerin-erwaegt-klage-wegen-rassismus-vorwuerfen-34352428.html

Der Anwalt fährt in seiner Kritik ganz schwere Geschütze auf. Um es mit n-tv auszudrücken: "Leute, lasst mal die Kirche im bayerischen Dorf"
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 12. Januar 2024, 19:02:55
Sinan mal wieder


Netflix:  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. Januar 2024, 17:03:24
Sehr schöner Kommentar in der Zeit (nicht auf der Achse des Guten!). Es gibt leichte Anzeichen, dass der Spuk zumindest seinen Höhepunkt erreicht hat, es also einen Backlash gibt. Man sollte ja glauben, dass das ein neues Zeitalter einläutet und die alten Zöpfe für immer verschwunden sein werden. Das ist aber naiv, es gab schon immer diese Wellen von Irrationalität, die irgendwann an der Realität gescheitert sind. Was bleibt: die Fakten, die sich nicht nach dem Zeitgeist richten.

ZitatWir haben peak woke erreicht, so wie man von peak oil spricht. Es wird immer noch Öl gefördert, aber allen ist klar, dass es so nicht weitergeht. Und so sind die Prinzipien der Wokeness so allgegenwärtig wie nie, sie haben sich in vielen Institutionen und Konzernen festgesetzt, sie bestimmen die Castings der Filmindustrie, die Bildsprache des Marketings, die Berufungen auf Lehrstühle und die Stellenausschreibungen der öffentlichen Verwaltungen (mit generationeller Langzeitwirkung). Doch die unhinterfragte Deutungsmacht, die das woke Denken zwischen 2014 und 2022 hatte, also zwischen der Ermordung von Michael Brown in Ferguson, Missouri, und den Nachwehen von Black Lives Matter, ist gebrochen.
https://archive.is/qMKrF

Viele schöne Beispiele. Ich picke mal eines raus, weil das eins der Irrtümer schön beleuchtet.

ZitatIm Sommer 2021 trennte sich die amerikanische Unterwäschefirma Victoria's Secret von ihren berühmten superschlanken Models, den sogenannten Angels, die mit nur einem Hauch von Spitzenwäsche über den Laufsteg zu stöckeln pflegten. Sie wurden durch Aktivistinnen ersetzt, die für bestimmte Identitätsgruppen stehen: für schwarze und lesbische Frauen, für Transgender-Personen und generell für sogenannte Body-Positivity. Die Markenbotschafter des Unternehmens sollten nicht mehr dem männlichen Blick gefallen, sondern weibliches Empowerment verkörpern und für Inklusion und Diversität stehen. Anders gesagt: Victoria's Secret wurde unter dem Applaus der Öffentlichkeit woke. Die Firma und der Zeitgeist lagen sich in den Armen.
Zwei Jahre später, im September 2023, kam die Rolle rückwärts. Die Umsätze seien zurückgegangen, hieß es aus dem Unternehmen, deswegen werde man die klassischen Angels wieder auf den Laufsteg holen. Body-Positivity hatte sich nicht verkauft.

Es funktioniert halt einfach nicht, weil es gegen Sachverhalte verstößt, die eben nicht sozial konstruiert sind. Schönheit (das, was man als ästhetisch empfindet) ist zwar zum Teil sozial / kulturell moderiert, aber wahrscheinlich nur zu einem kleinen Teil. Es gibt dazu auch Studien, etwa an Säuglingen, die noch keine soziale Prägung erfahren haben. Will man, weil man eine bestimmte Ideologie hat, das Gegenteil etablieren, dann wird man irgendwo und irgendwann scheitern. Das mag auch bitter sein, weil es uns daran erinnert, dass die Natur nicht nur gerecht und lieb ist und dass es so etwas wie ein unveränderbares Schicksal gibt. Aber es bringt nichts, das mit aller Gewalt von oben zu diktieren. Gut gemeint ist meist das Gegenteil von gut gemacht. Beim Fatpride ist das so offensichtlich, dass man schon sehr im Kaninchenbau stecken muss, um das zu ignorieren.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. Januar 2024, 17:05:18
Nochmal die Gruberin (es hat zumindest Unterhaltungswert).

ZitatDie Kabarettistin Monika Gruber hat Kritik an ihrem umstrittenen Buch erneut klar zurückgewiesen. ,,Satire duldet weder Zensur, noch erfordert sie eine Entschuldigung", heißt es in einer Erklärung, die ihr Anwalt Ben M. Irle am Donnerstag im Namen Grubers und ihres Co-Autoren Andreas Hock verbreitete.
https://www.focus.de/kultur/buecher/voellig-irrational-und-scheinheilig-monika-gruber-holt-nach-vorwuerfen-zum-gegenschlag-aus_id_259590861.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Januar 2024, 17:08:56
Zitat von: RPGNo1 am 08. Januar 2024, 18:38:51
ZitatHere's an example of how indigenous peoples, on the basis of their superstitions and religion, try to control modern technology or how it's used and science. In this case, reported by CNN (click on screenshot below), a commercial enterprise is taking some small amounts of human remains (presumably ashes, though it's not clear) to the Moon, in violation of no Earthly statute.
[...]
The private companies providing these lunar burial services, Celestis and Elysium Space, are just two of several paying customers hitching a ride to the moon on Pittsburgh-based Astrobotic Technology's Peregrine lunar lander.
[...]
"We are aware of the concerns expressed by Mr. Nygren, but do not find them substantive," Celestis CEO Charles Chafer told CNN.

"We reject the assertion that our memorial spaceflight mission desecrates the moon," Chafer said. "Just as permanent memorials for deceased are present all over planet Earth and not considered desecration, our memorial on the moon is handled with care and reverence, is a permanent monument that does not intentionally eject flight capsules on the moon. It is a touching and fitting celebration for our participants — the exact opposite of desecration, it is a celebration."
[...]
"No one, and no religion, owns the moon," Celestis' CEO told CNN. "If the beliefs of the world's multitude of religions were considered, it's quite likely that no missions would ever be approved. Simply put, we do not and never have let religious beliefs dictate humanity's space efforts. There is not and should not be a religious test."

https://whyevolutionistrue.com/2024/01/08/the-navajo-nation-tries-to-prevent-human-ashes-from-being-sent-to-the-moon/

Klare Worte. Ich mag den CEO von Celestis. :D

Identitätspolitischer Wahnsinn, zweiter Teil
ZitatOn 8 January, US space company Astrobotic launched the first commercial Moon lander, called Peregrine. Among the spacecraft's 20 payloads were five instruments built by NASA. Other cargo included the cremated remains of at least 70 people and one dog, sent by two US companies, Celestis and Elysium Space, which give people the opportunity to be interred on the Moon.

The Moon is a shared cultural space for humanity. Many people might instinctively feel uneasy about its incipient commercialization, which has happened with little consultation and remains mostly unregulated. Many Indigenous Peoples, including Diné (the people) of the Navajo Nation such as myself, feel a whole other level of unease. For us, the Moon is an ancient relative — Grandmother Moon is a term of reverence shared by many Indigenous Peoples — and we should be careful, diligent and respectful when visiting her.
https://www.nature.com/articles/d41586-024-00106-8
:crazy

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Januar 2024, 17:24:56
Zitat von: eLender am 19. Januar 2024, 17:03:24Sehr schöner Kommentar in der Zeit (nicht auf der Achse des Guten!). Es gibt leichte Anzeichen, dass der Spuk zumindest seinen Höhepunkt erreicht hat, es also einen Backlash gibt. Man sollte ja glauben, dass das ein neues Zeitalter einläutet und die alten Zöpfe für immer verschwunden sein werden. Das ist aber naiv, es gab schon immer diese Wellen von Irrationalität, die irgendwann an der Realität gescheitert sind. Was bleibt: die Fakten, die sich nicht nach dem Zeitgeist richten.

 :2thumbs: Einer der besten Kommentare zum Thema, die ich seit langem gelesen habe.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 22. Januar 2024, 11:50:01
Nicht ganz neu - von 2022 - aber sehr interessant:

https://www.ungemeve.de/von-der-unmoeglichkeit-sprache-zu-steuern/

ZitatSeit Langem bin ich Mitglied in einem gemeinnützigen Verein, der kostenfreie Beratung von Profis anbietet. Schuldnerberatung, Paarberatung, Sozialberatung, usw.
Ich habe für den Verein gearbeitet und habe auch ehrenamtlich geholfen. Jeden Text musste ich korrekturlesen lassen. Endlose Diskussionen, egal ob Veröffentlichung, Plakat oder Flyer. Weil es ein striktes Wording gibt. Dem ich nie mächtig wurde.

Man sagt nicht ,,arm". Das Wort ist tabu. (Ein Begriff aus Polynesien.) Weil arme Menschen in Deutschland stigmatisiert sind. Aber man musste ja zwangsläufig auch mal über Arme sprechen, wenn man ihnen helfen will. Also wurde die Umschreibung ,,sozial schwach" verwendet. Irgendwann kam jemand darauf, dass das ja auch nicht so ganz ok sein kann. Denn nur weil jemand arm ist, ist er ja nicht gleich ,,sozial schwach". Denn das impliziert ja, er sei sozial unbedarft. Auf gut Deutsch ein Asi. (,,Assi" ist übrigens der Assistent.)

Inzwischen wird es umschrieben. Geht es um finanzielle Dinge wie Schulden, wird es mit ,,finanziell schwach" umschrieben. Geht es um Dinge wie Bildung oder Kompetenzen, wird es mit ,,sozial benachteiligt" umschrieben. Der Armutsbericht heißt immer noch Armutsbericht.

Die Schwierigkeit ist, dass immer noch das Gleiche gemeint ist. Und jeder weiß das. Zwischen den Ohren derjenigen, die ,,arm" mit ,,Sozialschmarotzer" oder ,,Versager" gleichsetzen, ändert es absolut nichts. Dann setzen sie halt ,,prekäre Lebensverhältnisse" mit ,,Versager" gleich.

....

Sehr vereinfacht besagt die Euphemismus-Tretmühle, dass wenn man einen abwertenden Begriff durch einen neuen, scheinbar weniger abwertenden Begriff ersetzt, es nichts bringt. Weil dieser neue Begriff sehr schnell übernommen wird und immer den gleichen Bedeutungsinhalt übernimmt. Und diejenigen, die ihn böswillig benutzen wollen, dann halt den neuen Begriff böswillig benutzen.

,,Ausländer" wurde längst durch ,,Immigranten" abgelöst. Und ,,Migration in unsere Sozialsysteme" wurde draufgesetzt. Die schreien nicht mehr ,,Ausländer raus", die schreien ,,gegen die Islamisierung" oder ,,Stopp die Wohlstandsmigration". Und selbst viele, die da mitlaufen, haben es nicht gemerkt.

Das führt dazu, dass manche in eine Tretmühle geraten. Weil sie versuchen wieder und wieder neue Umschreibungen zu finden. Weil die neuen Umschreibungen auch wieder stigmatisiert sind, sobald sie von der Allgemeinheit übernommen wurden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Januar 2024, 12:54:39
Zitat von: Juliette am 22. Januar 2024, 11:50:01Sehr vereinfacht besagt die Euphemismus-Tretmühle, dass wenn man einen abwertenden Begriff durch einen neuen, scheinbar weniger abwertenden Begriff ersetzt, es nichts bringt. Weil dieser neue Begriff sehr schnell übernommen wird und immer den gleichen Bedeutungsinhalt übernimmt. Und diejenigen, die ihn böswillig benutzen wollen, dann halt den neuen Begriff böswillig benutzen.

Dazu habe ich auch ein Beispiel aus 2021. Der Kölner Musiker Markus Reinhardt sieht sich selbst als "stolzen Zigeuner". Denn zum einen sind Sinti und Roma nur einzelne Stämme eines viel größeren Gemeinwesens. Zum anderen erklärt er:
Zitat"Wir hatten mal eine Tournee in Österreich. Da stand auf Plakaten "Sinti und Roma raus!" Daran sieht man, dass nicht das Wort das Problem ist, sondern die Einstellung, die dahintersteckt. Für mich steht Zigeuner für unsere Identität, für ein Kulturgut, für die Werte und den Stolz, die wir in uns haben."

https://www.t-online.de/region/koeln/news/id_89809636/koeln-markus-reinhardt-sieht-sich-als-stolzen-zigeuner-.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. Januar 2024, 19:58:00
SKANDAL!
Der Film "Barbie"ist für 8 Oscars nominiert. Nur Regisseurin Greta Garwig und Hauptdarstellerin Margot Robbie haben keine Nominierung erhalten.
Das Patriarchat der alten weißen Männer hat es verhindert!!!einself11

Das Netz (https://www.spiegel.de/kultur/kino/oscars-2024-barbie-darsteller-und-das-netz-empoeren-sich-ueber-nichtnominierungen-a-1d2f0e74-b5ee-46a3-bbf3-7a7e3ea07eea) empört sich.
Die Twitter-Bubble explodiert (https://www.rnd.de/kultur/oscars-2024-kritik-an-abfuhr-fuer-barbie-regisseurin-greta-gerwig-TTGAWSGAMZCGDOGA524A4CCVD4.html).
Die "progressiven" deutschen Medien hyperventilieren. Oder keilen (https://www.stern.de/kultur/film/kein-oscar-fuer-barbie--gerwig-und-robbie-uebergangen--34395442.html) gegen Christopher Nolans Film "Oppenheimer" aus.





Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. Januar 2024, 23:20:46
Zitat von: RPGNo1 am 24. Januar 2024, 19:58:00Das Patriarchat der alten weißen Männer hat es verhindert!!!einself11

Ich gehe eher davon aus, dass die SJW das verhindert haben. Schließlich sind die Plastikfiguren Symbole für die Binarität der Geschlechter. Obwohl ich da nie viel finden konnte, so untenrum. Ich muss jetzt nochmal nachdenken, ob die eigentlich geschlechtslos sind und nur ein (binäres) Gender haben...

Ich habe damals eine Barbie der Schwester angezündet und ne Menge Ärger bekommen. Ich habe das also schon immer gehasst :burn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Januar 2024, 09:58:10
Nochmal Barbie

ZitatMan könnte so weit gehen und die Weltgeschichte in eine Zeit vor und nach ,,Barbie" einteilen. Denn der Film, so die Lobeshymnen, kann nahezu als die cineastische Zerschlagung des dümmlich, blondierten Patriarchats verstanden werden. Ende gut, alles gut.

Doch nun gibt es ein Problem: die Realität. Denn seit der Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen am Dienstag ist auch eingefleischten Barbie-Feministen klar: Feminismus in der echten Welt kann auch bedeuten, keinen Oscar zu gewinnen.
[...]
Auf Twitter sammelte eine entzürnte Frau namens Courtney mehr als 100.000 Likes mit dem Kommentar ein: ,,Ich empfinde eine sehr tiefe weibliche Wut." Selbst Hillary Clinton schaltete sich ein und beteuerte, ,,Greta und Margot, you're both so much more than Kenough".

Kritik wie diese sagt wie immer viel über die Absender aus. Sie offenbart ein ungewöhnliches Verständnis von Feminismus, den anderen fünf nominierten Darstellerinnen, unter anderem der Deutschen Sandra Hüller für ,,Anatomie eines Falles", ihren Platz streitig machen zu wollen, weil sie sich auf das Handwerk der Schauspielerei konzentriert und nicht mit dem pinken Vorschlaghammer Feminismus kommerzialisiert haben. Aber da es wohl um die gute Sache geht, ist jedes Mittel recht.

Natürlich geht es auch anders. Um das Gender-Pink-Gap bei Oscar-Nominierungen zwischen Hauptdarsteller, Hauptdarstellerin und Regisseurin eines Filmes zu reduzieren, sollten die Einzel-Auszeichnungen komplett abgeschafft und durch ,,Lieblingsteam des Jahres"-Preise ersetzt wurden.

Es ist schlicht unfair, wenn nicht alle irgendeinen Preis gewinnen. Schafft den Leistungsgedanken einfach komplett ab! Bei den Bundesjugendspielen klappt das doch auch.
;D

https://www.welt.de/debatte/kommentare/article249717124/Greta-Gerwigs-Barbie-Film-Die-Wut-der-Vorschlaghammer-Feministinnen-auf-die-Oscar-Jury.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Januar 2024, 10:00:12
Die stern-Journalistin Kerstin Herrnkind sollte unbedingt mal einen Arzt aufsuchen. Die pathologische Dauerbeschäftigung mit Monika Gruber kann für ihr Wohlbefinden nicht gut sein. Das ist jetzt Herrnkinds 7. Artikel über Gruber in gut 4 Wochen. Drei davon sind Meinungsartikel, die alle den gleichen Tenor haben: Die rechte rassistische Monika Gruber, die eine arme Bloggerin mit migrantischen Namen fertig machen will.

Damit jeder Leser auch versteht, worum es geht (es wurden ja nicht genügend Artikel, Kommentare und Meinungen in den letzten Wochen auf allen möglichen und unmöglichen Medien veröffentlicht), wiederholt Frau Herrnkind zum x-ten Mal die ganze Geschichte, um danach ihrer mit einzelnen identitätspolitschen Phrasen gespickten Empörung (privilegierter Journalist) Luft zu machen. Ein Hinweis auf die Anti-AfD-Demonstrationen ("Wehret den Anfängen) darf auch nicht fehlen. Und der Anwalt von Gruber und Hock wird (natürlich) auch angegriffen, weil er seine Mandanten verteidigt, wie es sein Job ist.

https://www.stern.de/gesellschaft/monika-gruber-und-die-rassismus-vorwuerfe--kabarettistin-stilisiert-sich-zum-opfer-34399920.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 29. Januar 2024, 12:27:09
ZitatIch gehe eher davon aus, dass die SJW das verhindert haben. Schließlich sind die Plastikfiguren Symbole für die Binarität der Geschlechter. Obwohl ich da nie viel finden konnte, so untenrum. Ich muss jetzt nochmal nachdenken, ob die eigentlich geschlechtslos sind und nur ein (binäres) Gender haben...
Kleine Anekdote dazu: Ich habe annodazumal mit meiner besten Freundin, unseren Barbiepuppen Brustwarzen und Schamhaare aufgemalt. Ken hatten wir keinen, keine Ahnung, ob und was wir mit dem angestellt hätten. :grins2:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. Januar 2024, 21:56:30
Zitat von: Gurkerl am 29. Januar 2024, 12:27:09Kleine Anekdote dazu: Ich habe annodazumal mit meiner besten Freundin, unseren Barbiepuppen Brustwarzen und Schamhaare aufgemalt
Wie unzierlich :angel:

Dem Ken der Schwester habe ich mal einen Penis aus Knete dran gemacht. Der ist aber wieder abgefallen. Soll bei Männers ja gelegentlich mal passieren ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. Januar 2024, 22:08:47
Zitat von: RPGNo1 am 29. Januar 2024, 10:00:12Ein Hinweis auf die Anti-AfD-Demonstrationen ("Wehret den Anfängen) darf auch nicht fehlen.
Der muss natürlich auch rein, das wird der Grund sein, weshalb sie da so rumreitet. Sehet, es gehen Millionen auf die Straße, um gegen den Rechtsextremismus zu protestieren. Sie haben verloren Frau Gruber, sie und ihr hitleristisches Buch werden brennen :burn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 04. Februar 2024, 14:17:17
Aus einem Blog von und für Eltern (https://transteens-sorge-berechtigt.net/transteens-sorge-berechtigt.html), die Kinder haben, die sich im falschen Geschlecht fühlen. Ich vermute mal, dass man es da als Elternteil wirklich nicht leicht hat (außer man gehört zu den dort auch Erwähnten, die Kinder missbrauchen oder verwahrlosen lassen). Im folgenden Interview geht es um Transition von Jugendlichen und eine falsche Politik der Affirmation:

https://transteens-sorge-berechtigt.net/407-david-bell-tavistock-zur-transition-von-jugendlichen.html

Auch Fragen von Eltern werden beantwortet:
https://transteens-sorge-berechtigt.net/eltern-fragen.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 04. Februar 2024, 15:56:29
Man glaubt's nicht, wozu ein Berufungsgericht benötigt wird, um es – gegen die Vorinstanz geradezuziehen:

Court of Appeal DESTROYS teacher candidates who argued math is racist

https://www.youtube.com/watch?v=WtiW2QIDGgM&t=286s

Ein mathematischer Eignungstest für Lehramtskandidaten wurde wegen Rassismusverdacht angefochten, weil sich herausgestellt hatte, dass die Ergebnisse (in einem bestimmten Durchgang) nicht über alle Ethnien der Kandidaten gleich verteilt waren, sondern eine oder mehrere Ethnien als Gruppe schlechter abgeschnitten hatten.
Die Kommentatorin der Canadian Constitiution Foundation bringt es perfekt auf den Punkt: die Anfechtung selbst ist ein Abgrund an Rassismus, weil sie unterstellt, dass die durchschnittlich schlechter herausgekommene Teilpopulation es nicht besser könne.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Februar 2024, 16:09:26
Zitat von: Juliette am 04. Februar 2024, 14:17:17Aus einem Blog von und für Eltern (https://transteens-sorge-berechtigt.net/transteens-sorge-berechtigt.html), die Kinder haben, die sich im falschen Geschlecht fühlen

Ich habe ein bisschen reingeschnuppert. Das klingt für mich sehr ruhig, unaufgeregt und sachlich. Auf alle Fäller nicht "rechts" oder "transphob", wie der Vorwurf oft von aktivistischer Seit lautet.. Die Interessengemeinschaft hat sich letztes Jahr auch fein säuberlich ins Lobbyregister (https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R005995) des deutschen Bundestags eintragen lassen.

Als V.i.S.d.P der Interessengemeinschaft ist übrigens David Allison (https://www.emma.de/artikel/gruener-mann-entlassen-338959) eingetragen, der vor knapp 3 Jahren für Aufregung unter den Grünen sorgte, weil er sich als Mann auf einen "quotierten Frauenplatz für den Vorstand" beworben hatte, "um die Absurdität der Trans-Politik seiner Partei deutlich zu machen". Darauf hin wurde ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit der Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter einer grünen Landtagsabgeordneten in BW gekündigt-
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 04. Februar 2024, 16:25:15
Zitat von: RPGNo1 am 04. Februar 2024, 16:09:26Als V.i.S.d.P der Interessengemeinschaft ist übrigens David Allison (https://www.emma.de/artikel/gruener-mann-entlassen-338959) eingetragen, der vor knapp 3 Jahren für Aufregung unter den Grünen sorgte, weil er sich als Mann auf einen "quotierten Frauenplatz für den Vorstand" beworben hatte, "um die Absurdität der Trans-Politik seiner Partei deutlich zu machen". Darauf hin wurde ihm mit hoher Wahrscheinlichkeit der Job als wissenschaftlicher Mitarbeiter einer grünen Landtagsabgeordneten in BW gekündigt-

Oh, interessant. So weit war ich noch nicht gekommen, hatte bloß ein paar Beiträge gelesen. Danke für die Info.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. Februar 2024, 22:02:34
Zitat von: Juliette am 04. Februar 2024, 14:17:17Im folgenden Interview geht es um Transition von Jugendlichen und eine falsche Politik der Affirmation:
Hätte gut in den Genderfaden gepasst. Der affirmative Ansatz ist so ein Kernproblem bei der Geschichte. Das hat mit Tavistock eine Wendung genommen.

Zitat von: Typee am 04. Februar 2024, 15:56:29die Anfechtung selbst ist ein Abgrund an Rassismus
Dass der Wokismus (zu dem ich das ganze Tun einordne) solche Stereotype nicht nur nicht zu bekämpfen vermag, sondern darauf aufbaut und sie verfestigt, wurde schon des öfteren festgestellt (das ist beinahe ein Wesensmerkmal dieses Phänomens). Man zieht die Opferkarte, was aber nur funktioniert, wenn man den Rassismus aufleben läßt. Es mag Unterschiede geben, die in der Sozialisation begründet sind (an der aber nicht nur die "Gesellschaft" beteiligt ist), aber es ist keine systematische Diskriminierung. Es geht um Ersatzlehrer für Mathematik (wahrscheinlich, weil man für MINT-Fächer zu wenig Leutz findet, ist ja alles ein postkoloniales Folter-Programm ), da muss man einfach fordern, dass die Aspiranten die Mindestvoraussetzungen erfüllen, ganz unabhängig von weiteren Merkmalen (z.B. Ethnie).

In dem Video wird auch auf die neueste Entwicklung verwiesen: den Lehrplan zu entkolonialisieren. Kennt man ja. Mathe als weißes Herrschaftsinstrument gehört abgeschafft, dann brauchts auch keine Mathelehrer mehr und dann wird auch niemand mehr diskriminiert. In Kanada ist man einfach weiter, aber es schwappt auch langsam über den großen Teich. So etwas in der Art hatten wir hier auch schon.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. Februar 2024, 22:46:35
Passt gerade gut hier rein. Es schwappt nicht langsam rüber, es ist schon da. Es geht u.a. auch um Israel, aber das Problem betrifft alle Bereiche, gerade auch die Bildung.

ZitatDamit ist das Problem benannt, das weit über die Universität Bern hinaus von Bedeutung ist: ein Konzept, das Forschung als anwaltschaftliche Tätigkeit im Dienst der Entrechteten dieser Welt begreift. Die postkoloniale Theorie teilt die Welt ein in Weiss und Schwarz, Unterdrücker und Unterdrückte. Und sie versteht Universitäten nicht mehr als Institutionen, die sich um Wissen und Erkenntnis bemühen, sondern als Akteure im politischen Kampf – in einem höheren Sinn legitimiert durch das Siegel der Wissenschaft.

Am Anfang der Wissenschaft stehen für die Vertreter der Postkolonialen Studien allerdings keine Fragen, sondern Gewissheiten. Zum Beispiel die, dass Weisse immer privilegiert und deshalb auch rassistisch sind. Oder dass Vernunft ein von weissen Männern erfundenes Konstrukt zur Unterdrückung all dessen sei, was sich dem Machtanspruch der Weissen nicht fügen will.

Zu den Dogmen der Postkolonialisten gehört es, dass die Aufgabe einer kritischen Wissenschaft darin bestehe, Rassismus sichtbar zu machen, auch wo er nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist. Und dass Juden zu den weissen Unterdrückern gehörten und grundsätzlich Täter seien, nicht Opfer. Das also, was am Berner Nahostinstitut als Mehrheitsmeinung gilt. Aber nicht nur dort. Im Fachbereich «Urban Studies» der Uni Basel gelten die gleichen Standards.
https://www.nzz.ch/meinung/der-postkoloniale-ungeist-an-schweizer-unis-die-universitaet-bern-handelt-ld.1776957

Mathematik ist auch so ein Konstrukt alter weißer Männer zwecks Diskrimination. Wissenschaftlich belegt durch Studien an kanadischen Ersatzlehrern ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 06. Februar 2024, 23:17:40
Das habe ich heute bei den Ruhrbaronen gelesen (bei dem auch Barto gelegentlich die Feder schwingt). Das ist tatsächlich ein Aspekt, der noch zu wenig Beachtung findet. Gut, wir wissen das natürlich längst ::)

ZitatDie Lektüre lohnt sich trotzdem, denn ,,Woke – Psychologie eines Kulturkampfs" zeigt Aspekte auf, die in den zahlreichen Büchern, die sich des Phänomens angenommen haben, bislang zu kurz kamen. Bockwyt zeichnet im ersten Teil des Buches die wichtigsten Positionen der woken, postmodernen Ideologie zu Themen wie Rassismus und Geschlecht nach und ordnet sie ideengeschichtlich ein. Alles gut, richtig, aber auch nicht neu. Erst im zweiten Teil zeigt das Buch seine Stärken: Bockwyt, psychologische Gutachterin, Inhaberin eines diagnostisch tätigen Gutachterbüros in Recklinghausen und Autorin zahlreicher Fachbücher, analysiert die Woke-Ideologie und vor allem das Handeln ihrer Aktivisten aus psychologischer Perspektive. So vermittelt sie den Lesern Einblicke, die den meisten bislang unbekannt gewesen sein dürften. Narzissmus, Aggression, Negativverzerrung und gruppenpsychologische Prozesse innerhalb der woken Weltsicht betrachtet Bockwyt aus der Perspektive der psychologischen Expertin. Die Frage, die sie beantworten will: ,,Wie sieht die woke Ideologie den Menschen als Individuum und als Teil von Gruppen und einer Gemeinschaft und welche Auswirkungen hat gelebte Wokeness auf die Psyche von Menschen?"
https://www.ruhrbarone.de/wenn-alles-reglementiert-ist-wird-lebendigkeit-erstickt/229239/

Das ist übrigens 1:1 auf Esoteriker und Verschwörungsfuzzis übertragbar. Die Parallele ist mir schon ins Auge gesprungen, als ich zum ersten mal mit dem postmodernen BS (und den Aktivismus) konfrontiert wurde. Die Dame ist quasi das skeptische Gegenstück zu Benecke, aber leider nicht in der Gwup (wahrscheinlich auch besser so). Benecke blendet das komplett aus (weil sie sich selbst für eine moralische Superperson hält), dabei müsste sie das auch sehen.

Es gibt noch ein halbwegs aktuelles Gespräch mit der Dame, bei dem es auch um die Psychologie des Wokismus geht. Habsch aber auch erst geteasert.

ZitatCancel Culture, Medienskandale und Falschaussagen.Rechtspsychologin und Gutachterin Ester Bockwyt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Februar 2024, 13:34:17
ZitatRevue gegen den Rassismus

Der Großvater war der Schauspieler Louis Brody, der Uropa wurde als erster Schwarzer deutscher Staatsbürger. Seine Familie lebt in vierter Generation in Berlin. Trotzdem muss Roy Adomako um Anerkennung kämpfen – und gegen den Rassismus.

https://archive.is/3tznL#selection-6461.0-6461.10

Ein bewegender Artikel. Es ist daher sehr schade und nimmt der Geschichte auch seine Wirkung, dass der Spiegel vor dem aktivistischen identitätspolitischen Zeitgeist einknickt und die Bezeichnung "Neger" streicht, obwohl sie im historischen Kontext der 20er bzw. 50er Jahre erfolgte und somit korrekt verwendet wird.

ZitatMitte der Zwanzigerjahre löste sich der Afrikanische Hilfsverein auf – wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage des Landes fehlte es an Mitgliedsbeiträgen. 1929 gründeten einige seiner Mitglieder und Unterzeichner der Dibobe-Petition die »Liga zur Verteidigung der N*-Rasse« (LzVN)*.
[...]
Am 12. März 1952 sagte die CDU-Abgeordnete Luise Rehling im Bundestag: »Eine besondere Gruppe unter den Besatzungskindern bilden die 3.093 N*-Mischlinge, die ein menschliches und rassisches Problem besonderer Art darstellen (...), denen schon allein die klimatischen Bedingungen in unserem Land nicht gemäß sind.«
[...]
*Wir haben uns entschieden, das N-Wort hier nicht auszuschreiben, weil es heute als verletzend empfunden wird.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. Februar 2024, 23:32:29
Noch so eine nette Anekdote aus dem Reich des Irrsinns.

ZitatCarole Hooven unterrichtete während zwanzig Jahren in Harvard. Hier hatte die Evolutionsbiologin über Geschlechtsunterschiede und Testosteron promoviert. Sie leitete als Co-Direktorin die Abteilung für menschliche Evolutionsbiologie. Sie liebte ihren Job, sie war bei den Studenten beliebt. Bis zu dem Tag, als sie beim Fernsehsender Fox News auftrat.

Im Rückblick nennt sich Hooven naiv. Doch hört man ihre Geschichte, so kann man keine Verfehlung erkennen. Stattdessen steht ihr Fall beispielhaft für eine Kultur der Intoleranz, wie sie sich an Universitäten ausgebreitet hat, nicht nur in den USA. Der Fall der 57-Jährigen offenbart eine Doppelmoral im Umgang mit der Redefreiheit.
https://www.nzz.ch/feuilleton/harvard-warum-evolutionsbiologin-carole-hooven-die-uni-verliess-ld.1777481
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 13. Februar 2024, 23:46:40
Ein kurzes Gespräch zwischen Susanne Schröter und einer merklich genervten Moderatorin. Wundert mich nicht, die Kulturzeit ist ein Flaggschiff des Wokismus. Die stottert sich einen ab, um das Haar in der Suppe zu finden. Tja, das Thema wird leider nicht nur von rechter Seite bedient und da bekommen manche kognitive Disruptionen und Schnappatmung. Das Buch ist ein weiterer Sargnagel für den Zirkus.

ZitatSusanne Schröter über Wokeness und Cancel Culture an Unis

In Ihrem Buch "Der neue Kulturkampf" beschreibt Susanne Schröter, wie Sie die Diskurse zu identitätspolitischen Themen wahrnimmt. Wir haben mit ihr gesprochen.
https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/susanne-schroeter-ueber-wokeness-und-cancel-culture-an-universitaeten-100.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Februar 2024, 10:44:37
ZitatPopulisten und Extremisten fluten das Netz mit Fakes. Klassische Faktenchecks erreichen viel weniger Leute. Thomas Laschyk, bekannt für den Blog »Volksverpetzer«, schlägt eine neue Strategie vor.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/volksverpetzer-gruender-thomas-laschyk-wir-alle-koennen-auf-desinformation-hereinfallen-a-db15b9b5-9a99-4b40-9c9c-e6011df11e9c

Vorweg folgendes: Ich habe den Podcast nicht gehört.

Aber ich sehe den Volksverpetzer schon seit längerem nicht mehr so positiv wie z.B. während der Coronapandemie. Er hat nämlich einen Böhmermanndrall und betrachtet nämlich die Welt aus einer dezidiert links-progressiven Sichtweise, die immer wieder von einer identitätspolitischen Sonnenbrille verdunkelt wird. Den erhobenen Zeigefinger in Verbindung mit moralischer Belehrung sollte man bei so manchen Artikeln auch nicht vergessen. Beispiele?

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 15. Februar 2024, 12:32:09
Zitat von: RPGNo1 am 15. Februar 2024, 10:44:37Wenn z.B. die demokratischen Parteien CDU/CSU aufgrund der Äußerungen eines Merz oder Söders pauschal in die rechtspopulistische Ecke gestellt werden
Habe ich beim Volksverpetzer so noch nicht wahrgenommen. Außerdem sind Merz und Söder schießlich Vorsitzende ihrer jeweiligen Parteien und sprechen insofern in deren Namen. Beide bemühen sich nach Kräften, die Unterschiede zur AfD zu verwischen...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Februar 2024, 13:00:57
Zitat von: Max P am 15. Februar 2024, 12:32:09Außerdem sind Merz und Söder schießlich Vorsitzende ihrer jeweiligen Parteien und sprechen insofern in deren Namen.

Die CDU/CSU sind keine Bande von Ja-Sagern wie die Reps, die sich von Trump herumschubsen lassen. Sag also mal den Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein oder NRW, Günther oder Wüst, dass Merz im Namen der Partei spricht. Oder einem Ruprecht Polenz.

Das meine ich nämlich, wenn ich davon spreche, dass der VV da die CDU pauschal in die rechte Ecke gestellt hat. Er thematisierte und kritisierte dann korrekterweise Merz' Ausrutscher bzw. mangelnder Abgrenzung gegenüber der AfD, geht aber nur ungenügend darauf ein, dass Merz dann auch teils heftigen parteiinternen Gegenwind erfahren hat.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 15. Februar 2024, 22:46:58
Man kann ja nicht nur auf Fake reinfallen, man kann ihn auch generieren bzw. reproduzieren. Manche Geschichte im VV ist schrill überzeichnet und kaum von Fakten gedeckt (das sind eher Meinungen / Deutungen). Die Genozidsache ist mir in Erinnerung, auch das Aufblasen "konservativer" Position zu Rechtsextremismus scheint mit nicht weit hergeholt. Portale, die sich als Faktenchecker bezeichnen, sollten stets neutral und objektiv sein. So wie Psiram ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 16. Februar 2024, 02:23:27
Zitat von: RPGNo1 am 15. Februar 2024, 13:00:57
Zitat von: Max P am 15. Februar 2024, 12:32:09Außerdem sind Merz und Söder schießlich Vorsitzende ihrer jeweiligen Parteien und sprechen insofern in deren Namen.
Die CDU/CSU sind keine Bande von Ja-Sagern wie die Reps, die sich von Trump herumschubsen lassen. Sag also mal den Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein oder NRW, Günther oder Wüst, dass Merz im Namen der Partei spricht. Oder einem Ruprecht Polenz.

Das meine ich nämlich, wenn ich davon spreche, dass der VV da die CDU pauschal in die rechte Ecke gestellt hat. Er thematisierte und kritisierte dann korrekterweise Merz' Ausrutscher bzw. mangelnder Abgrenzung gegenüber der AfD, geht aber nur ungenügend darauf ein, dass Merz dann auch teils heftigen parteiinternen Gegenwind erfahren hat.
Solange Merz als Parteivorsitzender und demnächstiger Kanzlerkandidat nicht wirklich in Frage gestellt wird, sehe ich da keinen heftigen Gegenwind. Merz hat sich auch keine Ausrutscher geleistet, sondern denkt eben so. Für Söder gilt das Gleiche. Beide sind üble Populisten und ihre "Brandmauer" nach ganz rechtsaußen ist im Zweifelsfall aus Sperrholz. Solange diese Leute für ihrte Parteien sprechen können, hat der VV nicht Unrecht, wenn er da pauschaliert. Dass es zweifellos auch anständige Konservative (sprich, mit echtem Demokratieverständnis und wirklich glaubwürdiger Zurückweisung von faschistoiden Positionen) gibt, widerspricht dem nicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 17. Februar 2024, 12:16:47
Ein informativer und treffender Essai von Werner Bartens in der SZ:

"Ich habe es erlebt, also ist es wahr"

ZitatAber betroffen zu sein, befördert einen nicht automatisch zum Experten. In der Medizin verstellen Angst, Schmerz und Leid gar den abwägenden Blick auf das, was helfen könnte und was nur Beutelschneiderei ist. Wer subjektiv befangen ist, kann nicht objektiv urteilen, weshalb Selbsthilfegruppen oft zu früh die Zulassung von Therapien fordern, auch wenn deren Nutzen nicht bewiesen ist. Auch aus Talkshows ist das Phänomen bekannt. Da kann man einwandfrei belegen, dass diese Untersuchung nichts bringt und jene Therapie nicht hilft. Doch dann kommt der PR-gebriefte Chefarzt lächelnd mit einem Patienten in die Sendung und sagt: ,,Das ist Herr Schulz, der würde nicht mehr leben, wenn er genau diese Therapie nicht bekommen hätte" – und schon sind alle Zweifel vom Tisch.

Apropos Betroffenheitskult und Talkshows – am Rand kommen dort ,,ganz normale Leute" zu Wort, dienen aber nur als Stichwortgeber, weil sie auf ihre Erfahrung als ausgebeutete Paketboten, gestresste Pflegerinnen oder im Stich gelassene Mütter reduziert werden. Dieser Teil ihrer Identität steht über allem. Zu welchen theoretischen Exzessen und praktischen Verrenkungen eine solche Einengung mittlerweile führt, zeigen die Diskussionen, wer auf welchem Podium sprechen, den Othello (den ,,Mohr von Venedig", wie es im Original heißt) spielen oder die Gedichte von Amanda Gorman übersetzen darf.
...
Die Ich-Erzählungen von Menschen, die sich auf eine einzige Rolle festlegen, verkennen die Vielseitigkeit, die jeder in sich trägt. ,,Ich bin viele", hat Michel Friedmann kürzlich während der Veranstaltung ,,Ein Zeichen setzen" in München gesagt, als er auf seine jüdische Identität reduziert werden sollte. ,,Ich bin in erster Linie ein Mensch, das vor allem. Und dann bin ich auch noch Vater, Ehemann, bin Jurist und vieles, vieles anderes mehr – und ja, Jude bin ich auch."

https://archive.is/f39ew
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 17. Februar 2024, 21:32:20

Zitat von: Juliette am 17. Februar 2024, 12:16:47Ein informativer und treffender Essai von Werner Bartens in der SZ:
In der Tat. Von Bartens habe ich länger nichts mehr gelesen (wahrscheinlich wg. der Paywall). Da kann man jetzt viel rauslesen - auch, warum das in dem Faden hier gepostet wurde. Ich hatte neulich mal auf die Bedeutung der Opferrolle (und des Narzismus) verwiesen, die bei den Themen hier eine wichtige Rolle spielt. Nochmal Auszug:

ZitatWer, ob Mann oder Frau, in Debatten und Diskussionen vor allem auf eine solche Betroffenheit und ganz auf seine Identität als Patient, Landbewohner oder ausgegrenzter Immobilienmakler setzt, fühlt sich von Sachargumenten naturgemäß schnell angegriffen. Es geht ja um ihn/sie/es als Person. Menschen, die sich noch auf ein Podium setzen, und erst recht das Publikum, sind heute wahnsinnig schnell beleidigt, fühlen sich getriggert, ,,nicht gesehen" oder gar Mikroaggressionen ausgesetzt, was man vor zehn Jahren noch hätte googeln müssen, heute aber dazu führen kann, von Veranstaltungen ausgeladen zu werden. Die Inhalte geraten über diese Personifizierung schnell in den Hintergrund. Und die eigene Engstirnigkeit wird dann als Empfindsamkeit getarnt.

Viel ist einfach nur Theater. Ich nehme mich da natürlich aus :angel:  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 17. Februar 2024, 23:11:26
Hm, setzt da die (neue) progressive Gwurp auf einen Rohrkrepierer? Das hört man in letzter Zeit des öfteren. Kling jetzt nicht schlecht, zu schön, um nicht zu stimmen.

ZitatWer Ricky Gervais' aktuelles Netflix-Standup ,,Armageddon" noch nicht gesehen hat, sollte das unbedingt nachholen. Gervais läuft 60 Minuten lang zur Höchstform auf und es gibt kaum eine Gruppe, die er nicht aufs Korn nimmt - egal ob Flüchtlinge, Dicke, Schwule oder Frauen: Alle bekommen ihr Fett weg.

Doch das wirklich Bemerkenswerte an ,,Armageddon" geschah erst einige Monate nach der Veröffentlichung. Es waren keine Demonstrationen vor dem Netflix-Hauptquartier oder X-Kampagnen, die Gervais' Absetzung forderten. Ganz im Gegenteil. Stattdessen gewann ,,Armageddon" tatsächlich den Golden Globe, Hollywoods zweitwichtigste Auszeichnung nach dem Oscar.

Da die großen Hollywood-Preise oft gesellschaftliche Entwicklungen vorwegnehmen oder zumindest verdeutlichen, bedeutet dieser Preis nicht nur, dass Humor wieder Humor sein darf. Er bedeutet tatsächlich nicht weniger als das Ende des Siegeszuges der Woke-Bewegung in den USA und damit - mit der bei solchen Themen üblichen Verzögerung - hoffentlich auch in Deutschland. Virtue signalling, political correctness, cancel culture und das unsägliche Gendern wären damit Vergangenheit.

Die Woke-Bewegung war in ihrem Kern gut und mutig und hatte ursprünglich das Ziel, Unterschiede zwischen gesellschaftlichen Gruppen und darauf basierende Privilegien aufzuzeigen und anzuprangern.

Ausgehend vom Kampf gegen den Rassismus in den USA wurde die Woke-Bewegung zu einem Phänomen in der gesamten westlichen Welt, besonders sichtbar in der Frauenbewegung und im Kampf um die Gleichberechtigung der Geschlechter. Der große Irrweg war jedoch, dass aus dem Ziel der Gleichberechtigung irgendwann die Gleichmacherei wurde.
https://www.focus.de/panorama/gastbeitrag-von-janna-ensthaler-woke-ist-over-endlich_id_259676192.html

Die Dame erscheint mir unverdächtig, d.h., sie scheint ihre Parolen nicht am Stammtisch generiert zu haben (es gibt ein paar Infos zu ihr).

Endlich, man darf wieder lachen. Ob ich das noch kann, nach all den Jahren..? Gut, wird noch ein paar Jahre dauern, das diffundiert ja alles nur langsam über den großen Tümpel. Ich werde einen Lachkurs besuchen müssen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Februar 2024, 12:34:39
Zitat von: RPGNo1 am 15. Februar 2024, 10:44:37Populisten und Extremisten fluten das Netz mit Fakes. Klassische Faktenchecks erreichen viel weniger Leute. Thomas Laschyk, bekannt für den Blog »Volksverpetzer«, schlägt eine neue Strategie vor.

Urteile der Woche (KW 7):
Zitat2. Tweet von Biologie-Doktorandin darf als Leugnung von NS-Verbrechen bezeichnet werden

Problem: Das Urteil ist vom November 2022. Danach kamen zu dem Thema keine aktuellen Nachrichten mehr. Vielleicht wäre etwas mehr gründliche Recherche und etwas weniger reißerische Provokation a la B*ld dem Blog zuträglicher.

Dass Marie-Luise Vollbrecht übrigens im Dezember gegen ihre Uni gewonnen hat und diese sie nicht weiter diskreditieren darf, wurde übrigens im Blog nicht berichtet. Nicht, dass ich anderes erwartet hätte. Aber das gehört zur Fairness auch gesagt, wenn Marie-Luise Vollbrecht in solchen Artikeln mit Rechtsradikalen oder Leerdenkern quasi gleicht gestzt wird.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Februar 2024, 18:39:51
Skandal! (https://www.youtube.com/watch?v=StgXz5S8g48)  ;)

Zitat»Das ist ein Versagen der Industrie«: Eine neue Studie fand unter den 100 erfolgreichsten Filmen des vergangenen Jahres nur 30, in denen Frauen eine Hauptfigur spielen. Damit fällt Hollywood auf den Stand von 2010 zurück.

https://www.spiegel.de/kultur/kino/kino-frauenanteil-bei-hollywood-filmen-sinkt-auf-rekordtief-a-f8f87db2-d871-44ca-995e-4952a1330555
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. Februar 2024, 23:21:33
K. A. ob wird den schon hatten. Aber man kann es auch nicht oft genug sagen (ist ja bei der Homöopathie auch so).

ZitatThe politicization of science threatens to undermine humanity's ability to see the world as it is and thus to solve our most challenging problems. It compromises our ability to grapple with technological and environmental problems such as pandemics, climate change, and energy, and social challenges such as racism, poverty, and inequality. Therefore, the politicization of science poses a fundamental threat to human welfare.

By 'politicization of science', we mean the invasion of ideology into the scientific enterprise. Today, the greatest such threat comes from a set of ideological viewpoints collectively referred to as Critical Social Justice (CSJ) (Pluckrose Reference Pluckrose2021; Pluckrose and Lindsay Reference Pluckrose and Lindsay2020). But the term is a disarming euphemism; there is nothing 'critical' about the movement in any positive sense, and the movement has about as much to do with social justice as Orwell's Ministry of Love had to do with love. The ideology, with philosophical roots in Marxism, postmodernism, and their offshoots (Pluckrose and Lindsay Reference Pluckrose and Lindsay2020), fundamentally conflicts with the liberal Enlightenment – the foundation of humanism, democracy, and modern science – the ideas that have made the world healthier, wealthier, better educated, and in many ways more tolerant and less violent than it has ever been (Pinker Reference Pinker2011, Reference Pinker2018).

The ideological intrusion into science (see Table 1) is affecting all areas of the scientific enterprise: education, hiring, funding, and publishing (Abbot et al. Reference Abbot, Bikfalvi, Bleske-Rechek, Bodmer, Boghossian and Carvalho2023; Krylov Reference Krylov2021: 5371, Krylov and Tanzman Reference Krylov and Tanzman2021). In what follows we will focus on one area: scientific publishing (Krylov et al. Reference Krylov, Frenking and Gill2022a: 32; Krylov et al. Reference Krylov, Tanzman, Frenking and Gill2022b: 12; Krylov Reference Krylov and Harlaar2022a: 223; Rauch Reference Rauch2022; Bikfalvi Reference Bikfalvi2023). We will provide concrete examples of how CSJ is affecting publishing, focusing on chemistry (Krylov's field), and show that it is doing so by means of social engineering, censorship, and the suppression of scholarship.
https://www.cambridge.org/core/journals/european-review/article/critical-social-justice-subverts-scientific-publishing/29AF22D23835C74AECDA7964E55812CF

Schämie? Das ist doch das mit der menschenverachtenden Binarität (Anion/Kation, sauer/basisch etc). Das muss dringend entkolonnisiert werden, also weg mit diesen Trennmethoden. Spaltet doch alles nur (nicht nur Moleküle) und dient der Unterdrückung (nicht nur unerwünschter Nebenreaktionen). Auch noch schlecht für die Umwelt. Geht, ja, garnicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Februar 2024, 15:11:09
ZitatDie Abenteuer von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer sind Klassiker der Kinderbuchliteratur. Den Werken von Michael Ende wird aber auch immer wieder vorgeworfen, dass sie rassistische Sprache verwenden. Der Stuttgarter Thienemann Verlag hat jetzt Konsequenzen gezogen und einige Änderungen an den Bänden "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" sowie "Jim Knopf und die Wilde 13" vorgenommen. In den Neuausgaben der Werke wurden das N-Wort gestrichen sowie stereotype Beschreibungen reduziert. Statt "Indianerjunge" ist "Junge" zu finden, statt "Eskimokind" heißt es "Inuitkind".

https://www.stern.de/kultur/buecher/michael-ende--verlag-streicht-n-wort-aus-den--jim-knopf--buechern-34486530.html
::)

ZitatUnsere Autorin ist kein Fan von den "Jim Knopf"-Büchern. Dass das "N-Wort" darin nun gestrichen wird, hält sie für längst überfällig und plädiert für mehr Verantwortung bei Kinderbüchern.

ZitatZur Autorin: Mareike Fangmann, Content Commerce Editor
Würde ihre Stimme am liebsten nur für die – ihrer Meinung nach – wirklich wichtigen Themen nutzen: vor allem gegen Rassismus und für mehr Toleranz – in jeglicher Hinsicht. Weil das aber zu einseitig wäre, dürfen es auch gerne Gute-Laune-Themen sein: mit Trash-TV- und Promi-Bezug oder aus Bereichen wie Mode, Beauty, Interior und allem, das den Alltag irgendwie schöner und unterhaltsamer macht. In diesem Sinne: mehr Liebe und Lachen, weniger Hass und Hetze!

https://www.stern.de/gesellschaft/-jim-knopf--buecher--warum-die-streichung-des--n-wortes--nicht-genug-ist-34486156.html

Bei solchen aufmerksamkeitsheischenden moralinsauren Meinungen (Stichwort Virtue signalling) von vorgeblich progressiv-linker Seite wundert es mich nicht, wenn viele liberale oder konservative Personen (von den rechten ganz zu schweigen) denken, dass sich Deutschland in einem Kulturkampf befindet.
:skeptisch:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 23. Februar 2024, 15:38:55
Ausgerechnet Michael Ende! Wann werden sie in der unendlichen Geschichte und in Momo was Rassistisches finden? ::) Oder haben sie schon?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 23. Februar 2024, 16:18:49
Zitat von: Max P am 23. Februar 2024, 15:38:55... Oder haben sie schon?
Ziemlich sicher. Jeder gestandene Moralapostel findet überall etwas Rassistisches.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Februar 2024, 17:25:16
Neues zur Causa Monika Gruber von (wer sollte es anders sein?) Kerstin Herrnkind

https://www.stern.de/gesellschaft/monika-gruber--kabarettistin-behaelt-in-blogger-fall-recht-34486662.html

ZitatDie Bloggerin Roma Maria M. hat gegen Monika Gruber und den Piper Verlag vor dem Landgericht Hamburg verloren. Sie wollte der Kabarettistin und ihrem Verlag unter anderem untersagen, ihren vollen Namen in Grubers Buch weiterzuverbreiten. Das Gericht lehnte es allerdings ab, eine entsprechende einstweilige Verfügung zu erlassen.

Roma Maria M. habe "keinen Anspruch auf Anonymitätsschutz", weil sie "auf den Plattformen Instagram und X mit ihrem richtigen Namen registriert" sei und öffentlich in Erscheinung trete, heißt es in der Entscheidung. Deshalb müsse sie hinnehmen, dass ihr Name in dem Buch genannt werde. Es handele sich bei den Passagen in  Grubers Buch außerdem um Satire. "Der unvoreingenommene und verständige Durchschnittsleser" verstünde die Passagen "als Meinungsäußerung" und "offensichtlich nicht ernst gemeinten Überspitzungen". Sie seien außerdem von "grotesk klischeehaften Überlegungen geprägt".

Und weiter im Text
ZitatAnwalt Froehlich kann die Entscheidung des Gerichts nicht nachvollziehen. "Das Anknüpfen an den Namen und die Person von Frau M. ist absolut rassistisch und sexistisch."[...] Er wundert sich außerdem über das geringe Echo zu diesem Fall. "Warum äußern sich so wenige Institutionen zu diesem Rechtsstreit; Institutionen, die ansonsten zurecht und mit guten Argumenten gegen Rechtsextremismus kämpfen?"

Vielleicht wollen die Instituionen keinen Elefanten aus der Mücke machen? Oder sie haben nach ihrem Versagen in den Fällen von z.B. Lindemann, Mockridge oder Ofarim aus den letzten Jahren, in welchen sie vor Kenntnis aller Fakten Stellungnahmen abgegeben haben, um dann später doch zurückrudern zu müssen, etwas gelernt und üben nun mehr Zurückhaltung.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 23. Februar 2024, 18:32:23
Zitat von: RPGNo1 am 23. Februar 2024, 15:11:09Den Werken von Michael Ende wird aber auch immer wieder vorgeworfen, dass sie rassistische Sprache verwenden.
Ein Buch voller Stereotype aka sozial konstruierter Geschlechterrollen. Ein Mann ist Lokomotivführer, eine Frau Telefonistin. Waren wir nicht schon weiter? Man sollte das komplett verbrennen verbannen, das schreibt einfach nur die patriarchale Weltordnung alter weißer Männer fort, die sich mit solchen hinterlistigen Werken in das unschuldige Kindergehirn häcken.

Öhm, ich übe nur grad für die neue Zeit, in der man alle potentiellen Rassismen und sonst. Diskriminanten per Gesetzt verboten hat. Ich muss schließlich was schreiben, sonst wird mir langweilig. Ich sach ja immer, man muss geschmeidig sein und bleiben. Im Körper wie im Geiste :angel:

Zitat von: RPGNo1 am 23. Februar 2024, 17:25:16Roma Maria M. habe "keinen Anspruch auf Anonymitätsschutz", weil sie "auf den Plattformen Instagram und X mit ihrem richtigen Namen registriert" sei und öffentlich in Erscheinung trete
Das hätte sie auch billiger haben könne, das habe ich doch hier oben bereits verkündet. Vll. dachte man, für eine PoC (ja, das könnte man für sich reklamieren) würde man mal eine Ausnahme machen, wg. intrinsischer Opferrolle und so. Gut, es gibt leider vor Gericht das Gleichheitsgebot. Der Wokismus hat noch einen langen Weg vor sich. Waren die Richter etwa keine alten weißen Herren?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Februar 2024, 19:48:58
ZitatPolitologe Yascha Mounk über eine progressive Wählergruppe, die woke Ideen für gefährlich hält: «Gewinnt Trump, dann auch wegen dieser Leute»

Kindergärten, die schwarze von weissen Kinder separieren, um sie «zu schützen». Studentinnen, die auf Tiktok gegen Kommilitonen hetzen: Der Politologe Yascha Mounk erforscht die exzessive Identitätspolitik der Linken. Sie verhelfe Donald Trump gerade zur Wiederwahl.

https://www.nzz.ch/feuilleton/warum-die-woken-donald-trump-wohl-wieder-zum-us-praesidenten-machen-werden-ld.1814937
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Februar 2024, 18:50:23
ZitatDie britische Filmklassifizierungsstelle British Board of Film Classification (BBFC) hat fast 60 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung die Einstufung des Films »Mary Poppins« geändert. Bislang galt der Film als »U« – was bedeutet, dass der Film nicht beleidigend oder schädlich sein kann. Nun gilt für ihn »PG« (kurz für parental guidance, elterliche Aufsicht), da diskriminierende Sprache verwendet wird, berichtet die britische Tageszeitung »Daily Mail«.

https://www.spiegel.de/kultur/kino/mary-poppins-nur-noch-unter-elterlicher-aufsicht-a-84f77e26-c5f3-445a-9736-9f4cebe8d39e

 $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 26. Februar 2024, 22:00:01
 :rofl
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. Februar 2024, 23:21:13
Was machen eigentlich die ganzen Absolventen der Critical Studies? Es sind ja Legionen und bei der Überzahl wird man sicherlich eher schlechte Jobangebote bekommen. Oder man trainiert KIs...

(https://pbs.twimg.com/media/GG7meTcagAAmUPz?format=jpg&name=4096x4096)

War ja auch letztens in den Medien, schwarze Nazis und so. Es geht um eine bessere Welt, jeder darf - unabhängig von seiner Hautfarbe - auch böse sein. Weitermachen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. Februar 2024, 23:35:37
Kurz zur Erinnerung:

ZitatMartin Fieder
@MartinFieder

Wir verstehen nichts, wenn wir nicht auch unsere Biologie/Evolution verstehen. Die derzeit vor allem im deutschsprachigen Raum vorherrschenden ,,Nur-Umwelt-Erklärungen" von Teilen der Sozialwissenschaften greifen da viel zu kurz - völlig realitätsferne Konzepte wie #Gender und #Postkolonialismus geben dann jedem Verständnis den Rest.

Wir brauchen dringend eine bessere Bildung in den Naturwissenschaften und der Biologie!

,,Wir" wissen inzwischen sehr viel darüber, warum wir uns so verhalten wie wir uns verhalten, und auch warum unsere Einstellungen, unsere Moral oft so unterschiedlich sind:

Ob wir individuell eher links oder rechts sind liegt zum Teil auch in unseren Genen und ist ein Produkt unserer Evolution - wenn wir über Politik streiten, streiten wir auch über unsere Genetik.

Das gilt auch für Moral und die Frage, ob wir eher fremdenfeindlich oder fremdenfreundlich eingestellt sind. Es macht keinen Sinn, sich ständig gegenseitig Rassismus vorzuwerfen, wenn wir nicht verstehen, woher er kommt.

Diese Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen - erst wenn wir unsere Biologie verstehen, werden wir überhaupt etwas verstehen.
https://twitter.com/MartinFieder/status/1761343699995300096

Im Faden auch eine umfangreiche Literaturliste. Ist ja nicht so, als wäre das alles Geheimwissen. Wollen manche nur so darstellen. Es sollte möglichst geheim bleiben, besser verboten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Februar 2024, 17:44:50
ZitatThe latest issue of Science contains three ideological articles on how teaching of science must be reformed to be more inclusive and antiracist. Most of the authors of all three pieces are affiliated with departments or institutes of science education, and this may explain the mission-oriented tone of the pieces. I'll discuss one of them today and another one soon.

This article argues that genetics education remains systemically racist, and must be attacked, dismantled, and made explicitly antiracist.  In fact, the article could have been written by an Ibram Kendi—if he knew anything about genetics.  As usual with such pieces, the problems it raises occurred largely in the past and are not currently "systemic" in genetics education. The article gives no evidence that today's genetics classes are rife with racism, white supremacy, advocacy of eugenics, and other bad behaviors that create divisions between people. On the other hand, the article nevertheless wants to emphasize divisions between people—most notably "races:—as they see these divisions, conceived as "socially constructed", as groups having differential power that must be recognized and effaced.

https://whyevolutionistrue.com/2024/02/27/from-ideologues-why-genetics-education-must-be-sociopolitical/

Einen Absatz habe ich ins Deutsche übersetzen lassen (Jerry Coyne zitiert auch in seinem Blog-Artikel). Er ist durchsetzt von moralisch überheblichem, identitätspolitisch-aktivistischem Jargon.  :facepalm

ZitatDie Methoden der genetischen Forschung und ihre Ergebnisse sind durchdrungen von und beeinflusst durch die Macht- und Privilegierungsdynamik in der breiteren Gesellschaft. Die Art der gestellten Fragen, die Suche nach biologischen Unterschieden und die Art und Weise, wie Populationen definiert und untersucht werden, sind allesamt von der jeweils vorherrschenden (oft eurozentrischen, weißen, wirtschaftlich privilegierten, männlichen und heteronormativen) Kultur und ihren vorherrschenden Wissens- und Seinsweisen geprägt (3). Erkenntnisse aus der Humangenetik und der Genomforschung spielen in der Folge in die bestehende soziopolitische Dynamik hinein, indem sie Behauptungen über vermeintliche Unterschiede zwischen Gruppen und die Prävalenz bestimmter Merkmale in bestimmten Gruppen untermauern (3). In der Vergangenheit wurden solche Forschungen zur Unterstützung eugenischer Bewegungen eingesetzt, um Zwangssterilisationen und Genozide zu legitimieren. Es wäre jedoch ein Fehler anzunehmen, dass diese Forschung lediglich ein diskreditiertes Relikt aus der Vergangenheit ist, ein Schandfleck auf der ansonsten objektiven und rationalen Erfolgsbilanz der Genforschung. Vielmehr handelte es sich um Mainstream-Arbeiten, die von prominenten Forschern durchgeführt und von großen Fachgesellschaften unterstützt wurden. Die Realität ist, dass ein Teil der modernen Humangenetik immer noch von derselben rassistischen Logik geprägt ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 27. Februar 2024, 22:59:30
Zitat von: RPGNo1 am 27. Februar 2024, 17:44:50Er ist durchsetzt von moralisch überheblichem, identitätspolitisch-aktivistischem Jargon.
Liest sich wie die Plattitüden aus dem letzten Jahrtausend, als wäre die Zeit stehengeblieben. Was eher verwundert: dass es in Science abgedruckt wurde. Soll das jetzt eine neue Debatte anstoßen oder gibts da nichts zu debattieren? Coyne sagt es: das sind teilweise (biologische) Konzepte aus den 70er Jahren, die heute überholt sind, an denen man sich aber abarbeitet, als wären sie hochaktuell. Ich hatte oben auf Martin Fiedler verwiesen. Er erinnert nochmal daran, dass vieles einfach gut belegt und zu evident ist, um es als "soziale Konstruktion" zu bezeichnen. Die Postmodernisten bewegen sich geistig nicht, sie sind in ihren eigenen Narrativen gefangen. Was bleibt einem anderes übrig, es sind ja Dogmen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 28. Februar 2024, 23:04:10
Randnotiz (es gibt Hoffnung :-X ).

ZitatDie Geisteswissenschaften verlieren immer mehr Studierende. Einige Fächer werden zu Auslaufmodellen.
...
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der Studierenden vom Wintersemester 2011/12 von 457 464 auf nur noch 310 473 im Wintersemester 2022/23. Im gleichen Zeitraum sind die Studierendenzahlen bei den Wirtschaftswissenschaften von 726 195 auf 1 132 153 gestiegen. Und auch in der Human- und Zahnmedizin ist ein deutlicher Zulauf zu verzeichnen, von 131 688 im Jahr 2011 auf 200 906 im Jahr 2022. Noch deutlicher ist der Zuwachs bei den Ingenieurwissenschaften von 472 590 auf 763 971 Studierende.
https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/geisteswissenschaften-in-der-krise-abschied-von-herder-und-hoelderlin-92857485.html

Ist ja kein so großes Geheimnis, dass v.a. die Geisteswissenschaften eine Brutstätte der SJW sind (aber auch nur ein kleiner). Inschenöre und Ärzte sind eh sinnvoller, damit kann man auch praktisch was anfangen. Man muss schließlich Körper umbauen und Hormone verschreiben ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. März 2024, 09:08:34
ZitatJunge Frauen werden linker, junge Männer rechter: Der politische Gender-Gap verleitet zu düsteren Szenarien. Dabei gilt die Gesinnung der Frauen als einzig richtige, während der Mann um seine Privilegien fürchte. So wird ein Geschlechterkrieg herbeigeredet.

https://www.nzz.ch/meinung/generation-z-frauen-links-maenner-rechts-politischer-gendergap-ld.1807273
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 04. März 2024, 19:27:29
Diesmal sparen sie sich gleich den Umweg über die Trans-Schiene und gehen unverhohlen direkt aufs Ziel los:

ZitatTop girls' football league faces being shut down by the Football Association for refusing to allow a boy to play in its matches

https://www.dailymail.co.uk/news/article-13149771/west-riding-girls-football-league-boy-footbal-association.html

Warum auch Zeit verschwenden, wenns auch ökonomischer geht. Die Gender-Evolution hat sich die biologische Evolution zum Vorbild genommen, die ja auch ein sparsamer Konstrukteur ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. März 2024, 11:22:29
ZitatDer Hass ist nur besser versteckt

Brauchen wir in unserer gleichberechtigen Gesellschaft einen Weltfrauentag? Unbedingt! Denn Mikro-Misogynie gehört leider zum Frauenalltag. Auf der Abwertung des Äußeren bauen sich Geschäftsmodelle auf.
https://archive.is/3BiSg


Mikro-Misogynie, Lookism, benevolenter Sexismus ...

Wieso nur erinnern mich diese Vokabeln so stark an den Jargon der identitätspolitischen Aktivisten? Weil sie
(selbstverständlich) aus dem US-amerikanischen Kulturkreis kommen. Denn dort wurden sie entdeckt/entwickelt/erfunden, um jetzt auch in Deutschland unter das Volk gebracht zu werden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 08. März 2024, 14:49:26
Den leicht abgewandelten Ohrwurm bkomme ich dann gern:

An allem sind die Männer schuld!
Die Männer sind an allem schuld!
Wieso, warum sind sie dran schuld?
Kind, das verstehst du nicht, sie sind dran schuld.
Und Sie mich auch! Sie sind dran schuld!
Die Männer sind, sie sind und sind dran schuld!
Und glaubst du's nicht, sind sie dran schuld,
an allem, allem sind die Männer  schuld!

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 08. März 2024, 15:35:39
Was ist das für ein bescheuerter Ohrwurm? Wo lernt man so einen Quatsch kennen? Mit was für einer Scheiße muss man sich dafür das Gehirn berieseln lassen?  :o

Zitat von: RPGNo1 am 08. März 2024, 11:22:29Mikro-Misogynie, Lookism, benevolenter Sexismus ...

Trotz bescheuerter Definitionen im obigen Artikel finde ich einen Weltfrauentag wichtig. So lange an den Frauen die unbezahlte Aufzucht der Kinder und die unbezahlte Care-Arbeit (Eltern des Mannes, Eltern der Frau, sobald die Kinder aus dem Haus sind) zum Großteil hängen bleiben, kann es auch hier in Deutschland keine Gleichberechtigung geben. Ich rede nicht von Gleichheit.

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/indikator-fuer-die-gleichstellung/gender-care-gap-ein-indikator-fuer-die-gleichstellung-137294
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 08. März 2024, 15:43:51
Zitat von: Juliette am 08. März 2024, 15:35:39Was ist das für ein bescheuerter Ohrwurm? Wo lernt man so einen Quatsch kennen? Mit was für einer Scheiße muss man sich dafür das Gehirn berieseln lassen?  :o

Zitat von: RPGNo1 am 08. März 2024, 11:22:29Mikro-Misogynie, Lookism, benevolenter Sexismus ...

Trotz bescheuerter Definitionen im obigen Artikel finde ich einen Weltfrauentag wichtig. So lange an den Frauen die unbezahlte Aufzucht der Kinder und die unbezahlte Care-Arbeit (Eltern des Mannes, Eltern der Frau, sobald die Kinder aus dem Haus sind) zum Großteil hängen bleiben, kann es auch hier in Deutschland keine Gleichberechtigung geben. Ich rede nicht von Gleichheit.

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/gleichstellung/gender-care-gap/indikator-fuer-die-gleichstellung/gender-care-gap-ein-indikator-fuer-die-gleichstellung-137294

Das unterschreibe ich vollkommen. Aber das ist eben auch ein materialistisches Ziel, von dem die Menschen, um die es geht, tatsächlich etwas hätten. Stattdessen müssen wir uns mit idealistischen Schaumschlägereien herumärgern, in denen im Angesicht eines enormen tatsächlichen Problemdrucks - von Paygap bis zur Klimakrise - eine abgehobene akademische Blase ihre Glasperlenspiele um Mikroaggressionen zelebriert. Es ist einfach eine Schande.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. März 2024, 15:47:54
Zitat von: Juliette am 08. März 2024, 15:35:39Trotz bescheuerter Definitionen im obigen Artikel finde ich einen Weltfrauentag wichtig. So lange an den Frauen die unbezahlte Aufzucht der Kinder und die unbezahlte Care-Arbeit (Eltern des Mannes, Eltern der Frau, sobald die Kinder aus dem Haus sind) zum Großteil hängen bleiben, kann es auch hier in Deutschland keine Gleichberechtigung geben. Ich rede nicht von Gleichheit.

Ich habe auch nichts gegen den Weltfrauentag gesagt und stimme deiner Feststellung uneingeschränkt zu. Ich habe eher ein Problem mit der ideologischen Überhöhung des Tages a la "Feministischer Kampftag". Oder mit einer unsympatischen und durchideologisierten Trans-Aktivistin wie Geraldine Kellermann, die 60 Jahre plus als Mann gelebt hat, und jetzt von manchen Medien als Heldin des Feminismus hochgejubelt wird.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 08. März 2024, 15:48:29
ZitatTrotz bescheuerter Definitionen im obigen Artikel finde ich einen Weltfrauentag wichtig. So lange an den Frauen die unbezahlte Aufzucht der Kinder und die unbezahlte Care-Arbeit (Eltern des Mannes, Eltern der Frau, sobald die Kinder aus dem Haus sind) zum Großteil hängen bleiben, kann es auch hier in Deutschland keine Gleichberechtigung geben. Ich rede nicht von Gleichheit.
Ganz genau so sehe ich das auch! Von diversen Grapschereien und sexuellen Belästigungen ist da noch gar nicht die Rede!
Das, was mich zunehmend immer agressiver macht, ist die Tatsache, dass sich diverse Beiträge zum Frauentag an FLINTAS wenden. Nicht mal ein einziger Tag im Jahr wird den Frauen gegönnt, währen die Männer immer schön für sich stehen dürfen. Jedenfalls sind mir keine MINTAS bekannt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 08. März 2024, 15:50:36
ZitatOder mit einer Trans-Aktivistin wie Geraldine Kellermann, die 60 Jahre plus als Mann gelebt hat, und jetzt von manchen Medien als Heldin des Feminismus hochgejubelt wird.

Würg!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 08. März 2024, 16:54:49
Zur Erklärung:

Mich stören eben monokausale Simplifizierungen.

(und unangemessene Wortwahl manchmal auch)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 08. März 2024, 18:29:34
Zitat von: Conina am 08. März 2024, 16:54:49Mich stören eben monokausale Simplifizierungen.
(und unangemessene Wortwahl manchmal auch)
Zitat von: Juliette am 08. März 2024, 15:35:39Was ist das für ein bescheuerter Ohrwurm? Wo lernt man so einen Quatsch kennen? Mit was für einer Scheiße muss man sich dafür das Gehirn berieseln lassen?

Oh, ein klasse Chanson von Katja Ebstein, das ich nicht kannte. Ich finde es trotzdem schade, das für eine Breitseite gegen die gesamte Frauenbewegung zu verwenden. Aber wir bewegen uns wohl in sehr unterschiedlichen Sphären, ich habe nirgendwo etwas von "die Männer sind an allem Schuld" oder von Frauenkampftag gelesen oder gehört. Und selbst der Ausdruck "Kampf" kann so oder so ausgelegt oder missbraucht werden.

Dass die Transszene sich die Frauenrechtepolitik unter den Nagel reißen will, finde ich eine Schande.

Und wenn ich es mir so recht überlege, sind die Männer natürlich mit dran Schuld an der jetzigen Situation: Einerseits ein sicher kleinerer Teil ganz aktiv, andererseits die meisten aus Bequemlichkeit und Denkfaulheit und manche haben ja auch schon in den letzten hundert Jahren die Frauen unterstützt (davon kenne ich einige). Irgendwie ähnlich, wie die reichen Länder oder die demokratischen Länder gegenüber den armen Ländern oder Diktaturen. Solange man nicht persönlich betroffen ist, fällt es schwer, sich überhaupt wirklich darüber Gedanken zu machen. Außer über die Juden und die israelische Politik, da hat jeder seine Meinung und ist total kompetent.

Und ich wollte dich nicht beleidigen, Conina, habe mich bloß sehr über diesen Text geärgert.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 08. März 2024, 19:17:39
Alles gut. Bin nicht beleidigt.
2024 ist für mich das Jahr der zynisch-schnippischen Entpörung.

Ich rege mich über nix mehr auf.
 Es war keine Breitseite über die gesamte Frauenbewegung.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 08. März 2024, 19:48:38
Zitat von: RPGNo1 am 08. März 2024, 15:47:54unsympatischen und durchideologisierten Trans-Aktivistin wie Geraldine Kellermann, die 60 Jahre plus als Mann gelebt hat, und jetzt von manchen Medien als Heldin des Feminismus hochgejubelt wird.


:skeptisch:

bei diesem Namen denke ich an Geraldine Chaplin und zauberhafte französische Géraldine-Schauspielerinnen.
Der Crossdresser heißt Georgina. Dabei denke ich an eine Georgina, die es mal bei "Bachelor" gab. Das war Kellermann in weiblich, jung, hübsch und cis.

In Berlin ist der Frauentag ein Feiertag. So fängt die Ungerechtigkeit schon an...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. März 2024, 20:24:57
Zitat von: zimtspinne am 08. März 2024, 19:48:38Der Crossdresser heißt Georgina.

Du hast fast Recht. Der Name ist Georgine mit "e".  :D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 09. März 2024, 00:41:53
Zitat von: zimtspinne am 08. März 2024, 19:48:38In Berlin ist der Frauentag ein Feiertag. So fängt die Ungerechtigkeit schon an...
Komm, komm, ihr Leute aus den Provinzen habt allenaselang nen Feiertag, katholisch, evangelisch, weeß ick watt. Wir in Berlin hatten nur die bundesweiten, da könnr ihr uns ruhig mal einen extra Feiertag gönnen. Jahreszeitlich gesehen ist der 8. März sowieso durchwachsen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 10. März 2024, 20:51:21
Zitat von: Max P am 09. März 2024, 00:41:53Komm, komm, ihr Leute aus den Provinzen habt allenaselang nen Feiertag, katholisch, evangelisch, weeß ick watt. Wir in Berlin hatten nur die bundesweiten, da könnr ihr uns ruhig mal einen extra Feiertag gönnen.

Ich will ihn uns ja zugeben und nicht euch wegnehmen. Obwohl, zur Not auch das.

Am Frauentag strahlte die Sonne hier wie nichts gutes. War auch der einzige Tag, davor und danach wieder grau. Es war allerdings auch leicht frostig frühmorgens.
Was hast du gegen Vorfrühling einzuwenden jahreszeitlich? Die meisten Menschen mögen Frühling am liebsten. Schätze ich  8)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 10. März 2024, 22:00:01
Auch dieses Jahr ging der Frauentag nicht ins Land, ohne dass eine Transfrau mit Fetischhintergrund sich wichtig macht und eine überflüssige wie unpassende Rede hält:

https://www.christin-loehner.de/blog/internationaler-frauentag-2024-christin-loehner-haelt-rede-in-singen-am-hohentwiel?

ZitatIhr werdet euch nun vielleicht fragen, wie ich als transgeschlechtliche Frau, als trans Frau dazu komme, am heutigen Internationalen Frauenkampftag hier eine Rede zu halten?

Die Frage sollte er sich ernsthaft und nicht nur rhetorisch stellen. Löhner hatte seine 'Transition' im Alter von 43 Jahren. Damit wurde 'sie' also nicht vor langer Zeit mal als Mann sozialisiert und hat nicht nur "eine Weile" in der Rolle des Mannes gelebt. Das war schon ein guter Teil 'ihres' Lebens und vor allem der Teil, in dem die beruflichen Vorteile des Mannes auch ihre Vorteile waren.
Von daher finde ich es nicht unproblematisch, wenn sich Transfrauen wie Löhner, Ganserer oder Kellermann ausgerechnet am Weltfrauentag als Vorrednerinnen für Frauen aufschwingen. Viele oder besser alle Probleme, die Frauen haben, hatten sie schlicht und ergreifend nicht.

Auffallend ist außerdem, dass es immer diese männlichen Spätzünder sind, die sich schrill und aufdringlich in Szene setzen. Kennen wir ja auch von gewissen Landärzten.

Löhner kreist transaktivistentypisch vor allem um sich selbst und eigene Probleme, die mit der Lebensrealität von Frauen wenig zu tun haben (ich würde dazu vor allem auch noch das Beklatschen der Prostitution kritisieren) und wundert sich darüber, dass viele Frauen es anmaßend finden und feindselig reagieren, wenn ein Transvestit Frauen am Frauentag die Bühne nimmt?

Am Weltfrauentag sollte es um Frauen und deren Lebenwirklichkeit gehen. Männer dürfen sich gerne auch dazu äußern, aber nicht, indem sie ihr Märchenbuch aufschlagen und narzisstisch darin schwelgen.
Dieses schleimende Anbiedern finde ich obendrein ekelhaft und unaufrichtig. Kommt mir vor wie der Wolf im Schafspelz - Großmütterchen, warum hast du so große Augen?
(https://duckduckgogg42xjoc72x3sjasowoarfbgcmvfimaftt6twagswzczad.onion/iu/?u=https%3A%2F%2Fwww.queer-lake.net%2Fwp-content%2Fuploads%2F2017%2F11%2Fcropped-2017-10-10-05.52.13.jpg&f=1&nofb=1&ipt=fba0af7bef014f3e5c1c9a410da078bc8ed5cd9860225702e5ea7aae9d04be0a&ipo=images)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 10. März 2024, 22:36:38
Für Männer in Frauenkostümen ist der Frauentag natürlich eine gute Gelegenheit, sich mal richtig in Szene zu setzen (da kann man seine Frausein-Phantasie richtig in Wallung bringen). Das ist wenig überraschend wieder der typische Autodingsbums-Fetischist, der da problematisch auffällt. Die echten Transfrauen halten sich, weil sie sich eben der besonderen Stellung bewusst sind, wohl eher zurück. Es gibt ja noch die ganzen Pride-Feiertage, da gehört einem die Bühne. Ich hätte jetzt beinahe das aktuelle Bild von Ganserer zum Frauentag gepostet, aber ich will niemanden zusätzlich provozieren :angel:

Daher lieber was von einer echten Frau (Esther Bockwyt, habe ich oben schon mal erwähnt):

ZitatDie häufigsten Scheinargumente gegen Wokeness-Kritik:

Reductio ad Hitlerum: Eine Ansicht soll dadurch widerlegt werden, dass diese von einer moralisch unhaltbaren Person geteilt wird: ,,Woke ist ein Kampfbegriff von Rechten. In den USA wickelt DeSantis Menschenrechte unter ,,Anti-Wokeness" wieder ab."
Argumentum ad hominem und ad personam: Position eines Streitgegners wird durch Angriff auf dessen persönliche Umstände oder Eigenschaften angefochten: ,,Die Fischbiologin."
Verneinung, Bagatellisierung und Whataboutism: ,,Ist diese Wokeness hier mit im Raum?", ,,Woke ist nur, was im Duden steht und das ist ausschließlich gut." ,,Das eigentliche Problem ist der Rechtsextremismus."

Nicht falsifizierbare Theorie (Kritik wird als Beleg für Theorie gewertet) und Zirkelschluss: ,,Weiße wollen ausschließlich ihre Macht erhalten." ,,Du kritisierst Wokeness, weil du deine weißen Privilegien erhalten willst, so wie es unsere Theorie schon besagt."
https://twitter.com/estherbeeee/status/1766789431476830609

Ob man das in Hümmleristan auch liest?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. März 2024, 07:53:22
Der Film "Barbie" hat bei den Oscars nur EINEN (!) der begehrten Preise gewonnen. Für den Titelsong von Billie Eilish (die ich im übrigen für weit überschätzt halte).

Bisher ist es im Feuilleton und unter den üblichen verdächtigen aktivistischen Kreisen sehr still. Eine Art Schockstarre?

Aber ich vermute, dass uns in den nächsten Tage noch von heiligem Zorn erfüllte Kommentare und Meinungsartikel ins Haus stehen werden, in welchen uns die aktivistischen "Experten" deutlich erklären, wie ungerecht diese Entscheidungen sind (nachdem schon Greta Gerwig und Margot Robbies nicht nominiert worden waren) und dass das System DRINGEND (erneut) zugunsten von Diversität und Vielfalt geändert werden muss.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. März 2024, 08:59:00
Zitat von: zimtspinne am 10. März 2024, 22:00:01Auch dieses Jahr ging der Frauentag nicht ins Land, ohne dass eine Transfrau mit Fetischhintergrund sich wichtig macht und eine überflüssige wie unpassende Rede hält:

Ist dir aufgefallen, wie sich Christin Löhner auf ihrer Homepage präsentiert? Als Mann im Seitenprofil , ganz klassisch.

Als Frau per Handyschnappschuss leicht von oben und in ihren letzten beiden Fotos direkt in ihren sehr großzügig bemessenen Ausschnitt, damit man ihre Brüste auch ja zur Kenntnis nehmen MUSS. Jede(r) Feminist(in) sollte doch aufgrund dieser klischeehaften Zurschaustellung von Frausein in Verzweiflung ausbrechen. Das ist Realsatire pur.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 11. März 2024, 10:07:29
och nee, jetzt bin ich durch dich auch noch auf die zuvor übersehene Galerie aufmerksam geworden.

-- >Vollbild der Paraphilie Transvestismus.
Ich würde spekulieren, dass unter dem Transmantel und Buchstabensuppen-Regenschirm diese psychische Gesundheitsstörung ungebremst fortschreiten kann bis zum Höhepunkt (oder Tiefpunkt?) der chirurgischen Interventionen /Kastration.

Fehltherapie könnte man es auch nennen, auf Kosten der Steuerzahler.

Gedanklich gehe ich nochmal zurück zum Video Buck Angel & Autoandrodings, wo genau dieses Fortschreiten dieser Störung durch gesellschaftliche Akzeptanz (unter dem Translabel) und medizinisch-affirmativer Behandlung & Genderagenda  wunderschön aufblühen und sich voll entfalten kann.

Dieser Mann wäre ohne den Transhype wahrscheinlich beim privaten Crossdressen geblieben und wäre damit höchstens engen Freunden bzw seiner Ehefrau auf den Keks gegangen (die erste ist ja offenbar auch geflüchtet, wie kurz erwähnt wird in der Bio).

Dass diese Person sich auch in der Prostitution heimisch und wohl fühlte, passt zum Gesamtbild bzw auch zum Krankheitsbild.

Wenn er/sie/es sich gerne sexuell objektivizieren lässt, als "Frau"  in der Phantasie, fällt das unter sexuelle Präferenzen und ist Privatsache.

Völlig daneben, das ausgerechnet am Frauentag dick aufzutragen - wobei ich auch mittlerweile skeptisch gegenüber der Behauptungen mehrfacher Vergewaltigungen bin.
Würde mich nicht sehr wundern, wenn das seiner Phantasie entsprang - Vergewaltigungen sind häufiger Bestandteil im Potpourri autogynophiler Vorstellungen.

Nebenbei verwendet er auch -ganz im Trend- Filter. Als Mann eine ziemlich unreines, großporiges Hautbild, als Frau porenfrei. Das aber nur als Randbemerkung ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 11. März 2024, 14:53:10
An einem Ende des woken Weltverständnisses feiert man ausgerechnet Männer in Frauenkostümierung, die öffentlich am Frauentag mit ihrem Fetisch (des sexuell willigen sich selbst darbietenden Weibchens) die feministische Idee maximal pervertieren, am anderen Ende werden Frauen angefeindet, die nach einer Gedenkveranstaltung, die an die sexuelle Gewalt gegen Frauen in Israel erinnen sollte, noch an einer Großdemo am Frauentag teilnehmen wollten -> https://www.juedische-allgemeine.de/politik/hetze-gegen-juedische-demonstrantinnen-in-muenchen/

ZitatNach der Gedenkveranstaltung wollten die Demonstranten noch an einer Großdemo zum Weltfrauentag teilnehmen. Doch dort wurden sie schnell angefeindet. Eine Frau mit Ordner-Binde am Arm hetzte laut jüdischer Augenzeugin: »Ihr habt hier nichts zu suchen. Ihr repräsentiert den zionistischen Siedlungskolonialismus. Ich kann das bestimmen, weil ich von der Organisation 8. März bin und jetzt weg hier«, sagte eine Frau mit Ordner-Binde, wie »Bild« unter Berufung auf eine jüdische Augenzeugin berichtet.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 11. März 2024, 17:34:20
Damit die Diskussion nicht zu ernst wird, hier ein kleiner Zwischenwitz:

IMG_9818.jpg
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. März 2024, 17:43:09
Zitat von: Schwuppdiwupp am 11. März 2024, 17:34:20Damit die Diskussion nicht zu ernst wird, hier ein kleiner Zwischenwitz:

IMG_9818.jpg

 :rofl2
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. März 2024, 17:12:21
ZitatThe chief diversity, equity, and inclusion officer of Columbia University's medical school, Alade McKen, plagiarized extensively in his doctoral dissertation, lifting entire pages of material, without attribution, from sources that include Wikipedia, according to a complaint submitted to the university on Wednesday.

The allegations implicate approximately a fifth of McKen's 163-page dissertation, "'UBUNTU' I am because we are: A case study examining the experiences of an African-centered Rites of Passage program within a community-based organization," submitted to Iowa State University's School of Education in 2021. More than two of those pages are a near-verbatim facsimile of Wikipedia's entry on "Afrocentric education," which is not cited anywhere in the dissertation.
https://freebeacon.com/campus/columbia-university-hospital-dei-chief-is-serial-plagiarist-complaint-alleges/

ZitatDiversity, equity, and inclusion have long been priority areas at Columbia University Irving Medical Center. Beginning in September 2023, Alade McKen, PhD, assumed the role of chief diversity, equity, and inclusion officer for staff, responsible for implementing DEI programs and promoting and supporting best practices related to DEI.

A native New Yorker and an alumnus of Binghamton University, McKen has a strong background in higher education and DEI, having worked for the past 18 years in multicultural affairs, civic engagement, and social justice initiatives, as well as with marginalized groups on executive initiatives and projects. He received his PhD in education, social, and cultural studies from Iowa State University and a master of science degree in higher education administration from Baruch College. He also holds a diversity and inclusion certificate from Cornell University.
https://www.cuimc.columbia.edu/news/cuimc-dei-leader-alade-mcken-shares-priorities-2024
::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. März 2024, 22:09:02
Zitat von: RPGNo1 am 12. März 2024, 17:12:21The chief diversity, equity, and inclusion officer of Columbia University's medical school, Alade McKen, plagiarized extensively in his doctoral dissertation
Finde ich konsequent, es geht ja um Diversität, da muss man auch Plagiatoren inkludieren. Überhaupt sollte man kritisch mit solchen Begriffen umgehen, das ist möglicherweise wieder ein Versuch, postkolonialistisch machtdiskursiv (habe ich mir gerade ausgedacht ::) ) aktiv zu werden. WP ist doch ne Top-Quelle, man kann da einfach abschreiben, weils eh gemeinfrei ist. Voll performativ, ey.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. März 2024, 23:10:04
Man wird ja nicht nur mit solchen Konstrukten wie "Plagiatsverdacht" in der Ausübung seiner wissenschaftlichen Freiheit bedroht, es wird immer schlimmer. Das Ende der Vernunft scheint gekommen zu sein, es gibt zwar keine Känzel-Kultur, aber es gibt .... Kritik.

ZitatRund 500 Personen aus dem Wissenschaftsbetrieb fordern in einem offenen Brief Schutz vor Angriffen durch Politik und Medien. Eine medial unterstützte «Anti-Wokeness-Agenda» versuche, kritische Forschung zu diskreditieren.
https://www.nzz.ch/schweiz/offener-brief-zur-wissenschaftsfreiheit-universitaet-woke-ld.1821650

Dabei betreibt man doch die reine Wissenschaft, also das Konstruieren von Fakten. Die sehen so aus (was bitte gibt es an den Deutungen der Welt zu kritisieren?)

ZitatDie letzten Monate haben deutlich gemacht, dass auch an Schweizer Universitäten Wissenschaft und politischer Aktivismus vermischt werden. Den Anstoss gab das Berner Institut für Nahoststudien. Durch den Tweet eines Dozenten – Ehemann der Institutsleiterin –, der den Hamas-Terror gegen Israel feierte, geriet das Institut ins Scheinwerferlicht. Die Universität ordnete eine Untersuchung an, die ergab, dass die wissenschaftliche Tätigkeit stark politisch, sprich propalästinensisch geprägt war.

Auch der Fachbereich Urban Studies an der Universität Basel kam zu unerwünschter Prominenz. Dies, weil die Verantwortlichen nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober ein Schreiben veröffentlicht hatten, das Israel die Schuld für die Gewalteskalation im Nahen Osten gab. Bei näherem Hinsehen zeigte sich, dass der Fachbereich auch früher schon Bekenntnisse politischen Inhalts verbreitet hatte und regelmässig mit linken Aktivisten zusammenarbeitete. Den Universitäten Basel und Bern war die öffentliche Aufmerksamkeit sehr unangenehm. Sie kündigten an, Massnahmen zu ergreifen. Was diese bringen werden, bleibt abzuwarten.

Wird Zeit, dass sich die progressive Gwup dem Kampf gegen den Wokismus annimmt. Es geht um Verbraucherschutz und Parawissenschaft. Hat nix mit Politik zu tun.

ZitatMan sei in grosser Sorge über die «Erosion der akademischen Freiheit sowie über das zunehmend antiwissenschaftliche Klima in der Schweiz», heisst es im Schreiben. Die Angriffe von Teilen der Medien und der Politik auf die Sozial- und Geisteswissenschaften seien ein globales Phänomen, das sich seit dem 7. Oktober noch verschärft habe. Antisemitismusvorwürfe würden instrumentalisiert, um kritische Wissenschaft und Lehre zu disqualifizieren. Überhaupt herrsche Antiintellektualismus und Feindseligkeit gegenüber kritischer Forschung. Mit einer sogenannten «Anti-Wokeness-Agenda» würden Geschlechterforschung oder postkoloniale Studien von gewissen Kreisen «fälschlicherweise als unwissenschaftlich» dargestellt.

Wird höchste Zeit, eine Art Netzwerk Wissenschaftsfreiheit zu gründen. Kann ja nicht so weitergehen.

Wird man wohl noch sagen dürfen ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. März 2024, 17:04:41
Ich weiß nicht, ob das Thema bereits diskutiert wurde. Aber im letzten Jahr wurde eine Studie (https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0287101) veröffentlicht, in welcher die Autorinnen (keine von ihnen ist Anthropologin oder Archäologin) die kühne These aufstellten, dass "der Mann ist der Jäger" in Wild- und Feldbeutergesellschaften ein Mythos sei. 

Dieser Artikel sorgte für große Aufregung und wohlwollende Rezension in Öffentlichkei und so einigen Medien und populärwissenschaftlichen Zeitschriften, da er einen gewissen progressiven (manche würden sagen "woken") Zeitgeist befeuerte und bestätigte.

Inzwischen wurde ein Preprint (https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2024.02.23.581721v1) veröffentlicht, in welchem vor allem Anthropologen und Archäologen dem o.g. Artikel deutlich widersprechen und ihm zahlreiche Fehler und Unstimmigkeiten vorwerfen.

Zu beiden Artikeln gibt es einen Kommentar von Steve Steward-Williams (https://www.nottingham.edu.my/Psychology/People/steve.stewartwilliams), Professor für Psycholgie. Seine abschließenden Bemerkungen sind meines Erachtens sehr relevant in den aktuellen Diskussionen um Identitätspolitik und Intersektionalität (Hervorhebung von mir) und ihren Einfluss.

ZitatEarly in their paper, Anderson and co. observe that "researcher bias shapes science's interpretation of data, and it behooves each generation of scientists to ensure that paradigms fit the existing data." This is, of course, absolutely true. The problem, though, is that researcher bias doesn't just go in one direction. As I argue in the new book I'm writing, some people have a clear bias toward exaggerating traditional sex differences. At the same time, however, others have an equally clear bias toward minimizing or even denying them. The latter is considerably more common in academia than the former - and as a result, we less often guard against it.

In fact, not only do we not guard against it, but in our effort to fight traditional biases, we sometimes inadvertently foster anti-traditional ones. Many modern academics have what I suspect is an exaggerated view of just how biased their counterparts in earlier generations were, and just how much this distorted their science. As a result, in their efforts to set the record straight (as they see it), they ironically sometimes end up producing research that's biased in the opposite direction.

To be fair, some laypeople doubtlessly assume that men did all of the hunting, thus underestimating women's abilities and contributions in this domain. But the solution to such misconceptions isn't biased research that errs the other way. On the contrary, biased research is likely to backfire, persuading people that science can no longer be trusted on politically contentious topics. As Venkataraman and colleagues note,

"To build a more complete picture of the lives of foragers in the present and the past, it serves no one to misrepresent reality. In correcting the misapprehension that women do not hunt, we should not replace one myth with another."

https://www.stevestewartwilliams.com/p/is-man-the-hunter-a-myth?utm_source=profile&utm_medium=reader2
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. März 2024, 18:12:02
ZitatLehrer, Schüler und Eltern am Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach nahe München wollen den Namen des umstrittenen [sic] Kinderbuchautors loswerden.
[...]
Anlass für die Forderung von Lehrern, Schülern, Elternbeirat und dem Pullacher Gemeinderat waren die Sympathien des jungen Otfried Preußler für den Nationalsozialismus.
[...]
Die Sudetendeutsche Volksgruppe hatte betont, der 1923 in Nordböhmen geborene Schriftsteller habe nie geleugnet, als Teenager im Jahr 1940 das Buch »Erntelager Geyer« verfasst zu haben. Er habe aber früh mit dem braunen Gedankengut restlos gebrochen und ein auf Toleranz und Völkerverständigung hin orientiertes Lebenswerk aufgebaut.

https://www.spiegel.de/panorama/otfried-preussler-gymnasium-in-pullach-soll-umbenannt-werden-a-876cc987-9b10-4157-8ea3-78076eb3924b

 :facepalm
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 13. März 2024, 23:04:54
Zitat von: RPGNo1 am 13. März 2024, 17:04:41Ich weiß nicht, ob das Thema bereits diskutiert wurde.
Bitteschön: https://forum.psiram.com/index.php?msg=277264

(ignoriert mich doch alle, stört mich nicht ::) )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 13. März 2024, 23:50:31
 ::)
Wenn Du so schön darauf anspringst, könnte man direkt Lust bekommen.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. März 2024, 07:58:28
Zitat von: eLender am 13. März 2024, 23:04:54
Zitat von: RPGNo1 am 13. März 2024, 17:04:41Ich weiß nicht, ob das Thema bereits diskutiert wurde.
Bitteschön: https://forum.psiram.com/index.php?msg=277264

(ignoriert mich doch alle, stört mich nicht ::) )

Siehe da, dein Kommentar ist bei mir tatsächlich untergegangen.  ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 14. März 2024, 08:42:15
Zitat von: RPGNo1 am 13. März 2024, 17:04:41Ich weiß nicht, ob das Thema bereits diskutiert wurde. Aber im letzten Jahr wurde eine Studie (https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0287101) veröffentlicht, in welcher die Autorinnen (keine von ihnen ist Anthropologin oder Archäologin) die kühne These aufstellten, dass "der Mann ist der Jäger" in Wild- und Feldbeutergesellschaften ein Mythos sei.  ...

https://www.stevestewartwilliams.com/p/is-man-the-hunter-a-myth?utm_source=profile&utm_medium=reader2


Wurde es. Elender hat das hier schon gebracht:

https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.msg277264#msg277264

Wir müssen aufpassen, dass wir Elender nicht ignorieren, vielleicht stört ihn das.   :teufel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 14. März 2024, 12:48:14
Zitat von: RPGNo1 am 13. März 2024, 18:12:02https://www.spiegel.de/panorama/otfried-preussler-gymnasium-in-pullach-soll-umbenannt-werden-a-876cc987-9b10-4157-8ea3-78076eb3924b

 :facepalm

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/otfried-preussler-sabine-volk-ns-vergangenheit-gymnasium-pullach-interview-1.6434190

ZitatSabine Volk ist die älteste Enkelin des verstorbenen Kinder- und Jugendbuchautors Otfried Preußler. Die 44-Jährige lebt in der Bretagne und ist promovierte Literaturwissenschaftlerin sowie Politikwissenschaftlerin und arbeitet als Lehrerin und Hochschuldozentin. Die aktuelle Debatte um ihren Großvater als Schulnamensgeber ist vom beschaulichen Pullach im Landkreis München bis zu ihr durchgedrungen und lässt Volk nicht kalt. Im SZ-Interview spricht sie über die Zerrissenheit ihres Großvaters mit seiner NS-Vergangenheit, erzählt von Kindheitserinnerungen mit ihrem "Opapa" und erklärt, warum ihr Großvater nie zugestimmt hätte, dass das Pullacher Gymnasium überhaupt nach ihm benannt wurde.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. März 2024, 12:52:44
@Juliette

Leider hinter der Bezahlschranke.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 14. März 2024, 13:34:24
Zitat von: RPGNo1 am 14. März 2024, 12:52:44@Juliette

Leider hinter der Bezahlschranke.

Oh je, hatte ich nicht gesehen. Voilà :

https://archive.is/sRidH
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. März 2024, 17:38:14
Zitat von: Juliette am 14. März 2024, 13:34:24
Zitat von: RPGNo1 am 14. März 2024, 12:52:44@Juliette

Leider hinter der Bezahlschranke.

Oh je, hatte ich nicht gesehen. Voilà :

https://archive.is/sRidH

Vielen Dank. Ein aufschlussreiches Interview. Es ist schade, dass die von Sabine Volk angebrachten Punkte in der aktuellen Berichterstattung um die erstweilige Benennung und jetzige Umbenennung des Gymnasiums nicht näher thematisiert wurden. So wird ein Bild vermittelt, welches zu Fehlurteilen verleitet.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 14. März 2024, 18:09:31
Ja, weil es nur um Klicks und Empörung geht.

Inzwischen ist es so einfach geworden, bei uns Leuten Knöpfchen zu drücken und Stöckchen zum Springen hinzuhalten, dass es nur noch nervt.

Es lohnt sich fast immer nicht, sich aufzuregen.

Es ist ein Hack oder Missbrauch der Art, wie wir Menschen ticken.

Früher lief das nur über dicke Überschriften in der Sensationspresse, im Internet machen es alle.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 14. März 2024, 19:07:16
Zitat von: Conina am 14. März 2024, 18:09:31Früher lief das nur über dicke Überschriften in der Sensationspresse, im Internet machen es alle.

Wobei man diese Art Presse einfach links liegen lassen konnte, beim Internet ist das nicht so einfach.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 14. März 2024, 21:44:23
Oooch, alles nur eine Frage der Übung.

Bei Spiegel Online scanne ich nur noch die Überschriften und klicke in 95 % aller Fäller weiter. Irgendwann langweilt einen selbst der Weltuntergang.

(Jetzt aber wirklich!!11!!!1)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. März 2024, 23:25:07
Zitat von: Conina am 14. März 2024, 08:42:15Wir müssen aufpassen, dass wir Elender nicht ignorieren, vielleicht stört ihn das.
Erst ignoriert man dich, dann lacht man über dich, und dann hat man keine Lust mehr. Am Ende sind dann alle tot ::)



(für mehr reicht es heute nicht mehr :gaehn: )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 15. März 2024, 00:06:50
War es wenigstens ein bisschen lustig?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. März 2024, 18:39:32
ZitatDie Verteidigung der Wissenschaft

Gegen den Dogmatismus und Identitarismus der sozialen Gerechtigkeit

https://de.richarddawkins.net/articles/die-verteidigung-der-wissenschaft

PS: Viktualia hat eine weiteres Speilfeld gefunden, auf dem sie ihre von Unwissen getrübten Moralpredigten platzieren kann.  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 15. März 2024, 19:11:37
Zitat von: RPGNo1 am 15. März 2024, 18:39:32Viktualia

Muss man der|die|das kennen?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. März 2024, 21:44:26
Zitat von: Schwuppdiwupp am 15. März 2024, 19:11:37
Zitat von: RPGNo1 am 15. März 2024, 18:39:32Viktualia

Muss man der|die|das kennen?

Man muss nicht. Aber wenn man die Themen GWUP, Matauranga Maori bzw. Edmüller oder Identitätspolitik anspricht, dann macht sich Dame gerne prompt in Foren und Blogs bemerkbar. ;)


Weiter im Text.  Monika Gruber hat vor dem OLG Recht bekommen und "darf sich in ihrem Buch ,,Willkommen im falschen Film" über eine Bloggerin lustig machen."

ZitatDas Oberlandesgericht habe ,,angemessen kurz und knapp die richtige Entscheidung des Landgerichts Hamburg bestätigt und auch noch mal verdeutlicht, was Satire darf und ausmacht", sagte Monika Grubers Anwalt Ben Irle im Gespräch mit der F.A.Z. ,,Der durch Hysterie und fundamentale Rechtsunkenntnis geprägten Debatte über von Monika Gruber durchweg zulässig im Wege der Satire geübte Kritik ist spätestens jetzt nach diesem Beschluss des OLG Hamburg und damit eintretender Rechtskraft der Entscheidung des LG Hamburg die Grundlage entzogen."

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/monika-gruber-gewinnt-im-streit-um-ihr-buch-vor-gericht-19590093.html

Die von mir schon des öfteren zitierte Journalistin Kerstin Herrnkind ist daraufhin in heftigste Schnappatmung verfallen und versteigt sich inzwischen sogar zu der Behauptung, dass Monika Gruber tiebraunen Dreck verbreite. Ich nenne so eine Äußerung, die jeder Verhältnismäßigkeit spottet, eine Nazikeule +5.

https://www.stern.de/gesellschaft/monika-gruber--ein-sieg--der-in-wahrheit-keiner-ist---ein-kommentar-34548390.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 15. März 2024, 22:05:36
ZitatUngeachtet des Gerichtsstreits hat der Piper-Verlag die neue Auflage von Monika Grubers Buch entschärft. Der Name der karikierten Bloggerin wird nicht mehr genannt, das ,,tantrische Shakren-Turnen" gibt es nicht mehr, und auch nicht die Namensspekulation ,,Maria Müller", die ,,schwer nach ,Bund Deutscher Mädel'" klinge.
Quelle: FAZ

Hmmm ... :-X
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 15. März 2024, 22:29:33
Zitat von: Conina am 15. März 2024, 00:06:50War es wenigstens ein bisschen lustig?
Ein klein wenig, aber auch traurig :'(

(Man fragt sich ja gelegentlich: was mache ich hier eigentlich und warum, interessiert es überhaupt jemanden, ändert das irgend etwas, was ist der Sinn des Lebens ::) )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 16. März 2024, 00:29:05
Es saßen dereinst am Indus
drei filsofierende Hindus.
Ihr Problem war fatal,
denn sie fragten voll Qual:
Ist ich es?
Sind er's?
Oder bin du's`

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 16. März 2024, 16:50:06
Zitat von: Max P am 16. März 2024, 00:29:05Es saßen dereinst am Indus
drei filsofierende Hindus.
Ihr Problem war fatal,
denn sie fragten voll Qual:
Ist ich es?
Sind er's?
Oder bin du's`

Ist dass nun kulturelle Aneignung oder Mikroaggression oder Kolonialistismus ... irgendwas muss es sein, worüber sich jemand aufregen kann.

Übrigens: wenn ein Schauspieler eine seekranke Person spielt, ist das dann Greenfacing?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 16. März 2024, 17:55:35
Nö. Das ist dann Shrek.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. März 2024, 22:24:57
Zitat von: Max P am 16. März 2024, 00:29:05Es saßen dereinst am Indus
drei filsofierende Hindus.
Hm, erinnert mich an das Gleichnis bzgl. des radikalen Konstruktivismus (Quelle gerade vergessen). Da treffen sich die schlauesten Philosophen der Welt in einem Kloster am Hindus ::) , um endgültig die Frage zu klären, ob es eine Realität außerhalb unserer Vorstellung gibt. Die Frage konnte leider nicht geklärt werden, da das Kloster samt Philosophen von einem Hochwasser davon gespült wurde...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. März 2024, 22:55:21
Die Wissenschaft hat festgestellt:

ZitatGesellschaftliche Veränderungen oder Debatten werden von manchen Menschen als Provokation empfunden. Sie ziehen in einen Kulturkampf gegen das, was sie als ,,woke" oder ,,linksgrün versifft" ablehnen. Der Verbrennungsmotor ist dabei eines der mächtigsten Symbole für die ,,gute alte Zeit", am liebsten laut und PS-stark, verbaut in einem Sportwagen, SUV oder Pickup-Truck.
Die US-amerikanische feministische Politökologin Cara New Daggett untersucht rechtspopulistische Bewegungen. Sie sieht einen Zusammenhang zwischen dem Wunsch nach Autoritarismus und der Verteidigung des Verbrennungsmotors und hat ihn ,,Petromaskulinität" getauft.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/patriarchat-verbrennungsmotor-klimawandel-100.html

Das ist politökologisch einwandfrei belegt, hat nix damit zu tun, dass man sich aus Langeweile neue Begriffe ausdenkt und neue Identitäten erfindet (die aber keine Selbstzuschreibung sind). Es gibt ja auch das Gegenteil: "Elektrofeminität". Ob das was mit dem Auto zu tun hat, weiß ich allerdings nicht. Möglicherweise geht es da um elektrische Brotmesser. Die Forschung steht noch ganz am Anfang. Die Politökologin muss aber erst mal Erholungsurlaub auf Bali machen, Forschung ist so anstrengend.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 17. März 2024, 08:33:46
Zitat von: eLender am 16. März 2024, 22:55:21Die Wissenschaft hat festgestellt:

Hat es etwas zu bedeuten, dass eine Recherche mit den Stichwörtern "Cara New Daggett" in einer beliebten Suchmaschine mir zuerst DEUTSCHsparchige Ergebnisse anzeigt sowie Hinweise auf Daggetts Buch/Bücher? Ich frage für einen Freund.

So nebenbei, die Forscherin wird zumindest teilweise widerlegt, wenn man aktuell sieht, wie sich die meist männlichen Käufer auf Elektro-SUV stürzen oder Teslas Cybertruck. Vielleicht geht es doch weniger um den Benzingeruch als mehr um die Zurschaustellung dicker Eier Autos.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. März 2024, 00:04:26
Zitat von: RPGNo1 am 17. März 2024, 08:33:46meist männlichen Käufer auf Elektro-SUV
Das alleine ist schon absurd und gegen jede Vernunft. Aber ich habe sogar schon Frauen in solchen dicken Autos gesehen, sogar mit solchen, wo hinten Qualm rauskommt. Ob das vll. (heimliche) Transmänner sind, die nur männlich performen wollen?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. März 2024, 00:09:20
Nochn Gespräch mit Esther Bockwyt. Muß aber erst noch schauen, was ich da verlinke... ::)

ZitatIst Wokeness Selbsthass? Interview mit der Psychologin Esther Bockwyt | Prof. Dr. Christian Rieck
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 18. März 2024, 06:41:56
Der Wieck ist - wenn überhaupt (!) - nur mit Vorsicht zu genießen.

Wenn ich mich recht erinnere, wollte er mal mit seiner "Spieletheorie" beweisen, wer für den Anschlag auf Nordstream verantwortlich war.

Ich habe den Verdacht, dass es sich bei ihm um einen der vielen selbstverliebten Laberköppe handelt, von denen es bei YouTube nur so wimmelt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. März 2024, 10:34:59
Zitat von: Schwuppdiwupp am 18. März 2024, 06:41:56Wenn ich mich recht erinnere, wollte er mal mit seiner "Spieletheorie" beweisen, wer für den Anschlag auf Nordstream verantwortlich war.

Rieck meinte, aus der Spieltheorie ableiten zu können, dass es in 2022 keinen Angriff Russlands auf die Ukraine geben könnte. Da er zudem auf Tichys Einblick publiziert, sollte man seine Aussagen kritisch hinterfragen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Rieck
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 18. März 2024, 11:33:56
Rieck, nicht Wieck! :crazy

Der hat einen Doktor in ... räusper ... Wirtschaftspädagogik.

Ich behaupte einfach mal so ohne einen konkreten Anhaltspunkt zu haben, dass das ein konstruktivistisches Sabbel-Laber-Sülz-Fach ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. März 2024, 19:40:19
Zitat von: zimtspinne am 10. März 2024, 22:00:01Auch dieses Jahr ging der Frauentag nicht ins Land, ohne dass eine Transfrau mit Fetischhintergrund sich wichtig macht und eine überflüssige wie unpassende Rede hält:

Nein, was sind Christin Löhner und das Team der VDGE e.V. doch für freundliche, zuvorkommende und aufgeschlossene Menschen, die gerne einen fruchtbaren Gedankenaustausch mit Till Amelung führen möchten.  #)

ZitatHerr Till Randolf Amelung vereint beides in sich. Er ist trans Mann und trotzdem er genau die soziale Ausgrenzung, den Hass und die Gewalt gegen trans Menschen kennt, ist er aber auch aktuell einer der Menschen die mit am extremsten genau diese transfeindliche Meinung von TERFs befeuern und unterstützen.

Da fragen wir uns ganz ehrlich, haben Sie noch alle Tassen im Schrank?

Mit solch einer Aktion tun sie niemandem einen Gefallen, außer Herrn Amelung und seiner Geltungssucht selbst.
[...]
Herr Amelung spricht TINA* Menschen (trans*, inter*, nicht-binär*, agender* und weitere) das Recht auf Selbstbestimmung ab. Er spricht uns sogar das Recht ab, die selbstgewählten Vornamen und Pronomen zu verwenden. Er diskriminiert vor allem nicht-binäre* Menschen.

Herr Amelung hat Sichtweisen, die eins zu eins mit eben denen übereinstimmen, die wir TERF nennen. Er ist trans-ausschliessend und psychopathologisierend. Er steht dafür, dass das Transsexuellengesetz so in seiner menschenverachtenden und teilweise sogar verfassungswidrigen Form weiter bestehen soll.

[...]
Da diese Kommunikation auch bereits Herrn Amelung persönlich erreicht hat und er, sowie die trans-ausschliessenden Schwurbler*innen um ihn herum sich auf X (ehemals Twitter), Instagram und Facebook bereits darüber lustig machen, möchten wir Danke sagen. Danke an Herrn Amelung, dass er das auf seinen Kanälen geteilt hat und so auf unserer Webseite für einen kleinen Besucherzuwachs gesorgt hat. Wie sagt man so schön: Auch schlechte Publicity ist Publicity. Nochmals Danke.

Ihr freundliches Team der VDGE e.V.


https://www.vdge.org/2024/03/16/heute-ging-eine-sehr-sonderbare-kooperationsanfrage-bei-uns-ein-unsere-antwort-faellt-entsprechend-aus/

PS: Wobei ich ja nach einem kurzen Studium der Homepage stark davon ausgehe, dass das sog. Team des Vereins nur eine One-"Wo"man-Show ist. Es fällt nämlich immer nur der folgende Name: Christin Löhner, Christin Löhner und nochmals Christin Löhner. Das ist eine eitle Selbstdarstellin der Marke Dana Mahr.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 18. März 2024, 20:23:29
Zitat von: RPGNo1 am 18. März 2024, 10:34:59
Zitat von: Schwuppdiwupp am 18. März 2024, 06:41:56Wenn ich mich recht erinnere, wollte er mal mit seiner "Spieletheorie" beweisen, wer für den Anschlag auf Nordstream verantwortlich war.

Rieck meinte, aus der Spieltheorie ableiten zu können, dass es in 2022 keinen Angriff Russlands auf die Ukraine geben könnte. Da er zudem auf Tichys Einblick publiziert, sollte man seine Aussagen kritisch hinterfragen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Rieck

Oh oh, na ob sich Esther Bockwyt da mal nicht verdächtig gemacht hat, mit dem zu sprechen. Wenn das der Bartoschek wüsste!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. März 2024, 23:16:30
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 18. März 2024, 20:23:29Oh oh, na ob sich Esther Bockwyt da mal nicht verdächtig gemacht hat, mit dem zu sprechen. Wenn das der Bartoschek wüsste!
;D

Kontaktschuld!!11 Gut, die Dame ist ggf. etwas zu naiv und macht sich dadurch möglicheweise leicht angreifbar. Es ist ja so viel einfacher mit der Kontaktschuld, als mit Argumenten. Den Rieck kenne ich nicht weiter, habe ihn nur schon öfters mal aufploppen sehen (er hat eine hohe Reichweite auf YT). Es geht ja auch nicht um ihn, Bockwyt hat das Wort, und ich kann jetzt nicht erkennen, das sie BS redet (bei dem Onkel sehe ich das auch nicht). Sie nennt ein paar gute Punkte, etwa, wie sowas auch (sozial-)psychologisch gedeutet werden kann. Fand ich informativ, das Kleid hatte allerdings etwas abgelenkt ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 20. März 2024, 11:09:34
Diese beiden Frauen dürften mit diesem Podcast ähnlichen YouTube-Video ihren Ruf ruiniert haben.

Ein psychologisches Gutachten der woke Psyche und Weltsicht | Psychologin und Autorin Esther Bockwyt


ZitatEsther Bockwyt ist Psychologin, Publizistin und Autorin des Buches "Woke: Psychologie eines Kulturkampfes". Als Psychologin erstellt Bockwyt Gutachten, um die Schuldfähigkeit bei sexuellen Übergriffen oder die Glaubhaftigkeit von Zeugenaussagen festzustellen. In ihrem Buch knöpft sie sich die Psyche und die Welt der "Woken" vor. Dabei erklärt sie die politische Weltsicht der Woken und ihre Kernelemente. Die Psyche setzt sich dabei vor allem aus aggressiven und narzisstischen Elementen zusammen.

Das Video ist zwar mit fast einer Stunde Dauer etwas lang, aber man kann ja beim Hören nebenbei den Schreibtisch aufräumen. ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 20. März 2024, 12:23:34
Ich hab's jetzt durch. Prädikat: Sehr empfehlenswert!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. März 2024, 13:06:29
Zitat von: Schwuppdiwupp am 20. März 2024, 11:09:34Diese beiden Frauen dürften mit diesem Podcast ähnlichen YouTube-Video ihren Ruf ruiniert haben.

Wenn ich mir Bockwyts Gastgeberin (https://de.wikipedia.org/wiki/Jasmin_Kosubek) anschaue, dann lautet die Antwort: "Ja!"

*Ironie off*

Scherz beiseite. Nachdem ich einen Blick auf Bockwyts Vita geworfen habe, halte ich sie fähiger, über Identitätspolitik oder Intersektionalismus auf psychologischer Ebene zu diskutieren als ihre Berufskollegen Bartoschek oder Waschkau.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 20. März 2024, 16:05:38
Leider nicht nur das!

Sie hat auch mit solchen Premium-Menschen wie Daniele Ganser, Rainer Mausfeld oder Markus Krall geredet. Da darf man schon vermuten, dass da eine bestimmte Agenda hinter der Auswahl ihrer Gesprächspartner seht. ::)

(Hör ich da "Kontaktschuld"?)

Trotzdem: Esther Bockwyt argumentiert sehr ruhig und sachlich, was an der (extremen) woke Einstellung und Argumentation falsch ist.


PS: In diesem Thread (https://forum.psiram.com/index.php?msg=277562) wird auf ein Interview von imp mit Esther Bockwyt hingewiesen, dass sich um das selbe Thema dreht und fast zwei Stunden lang ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. März 2024, 22:53:40
Zitat von: Schwuppdiwupp am 20. März 2024, 16:05:38Sie hat auch mit solchen Premium-Menschen wie Daniele Ganser, Rainer Mausfeld oder Markus Krall geredet. Da darf man schon vermuten, dass da eine bestimmte Agenda hinter der Auswahl ihrer Gesprächspartner seht.
Habe das obige Vid nur kurz angerissen, weil ich das unten genannte (von und mit IMP) schon gesehen hatte. Ich hoffe jetzt nicht, dass Bockwyt gemeint ist, die da mit Ganser und Co. gesprochen hat. Das hielte ich für fatal. Sie ist ggf. etwas naiv bzw. versucht Reichweite zu erlangen, was auch verständlich ist. Sie wird ja vom "Mainstream" gemieden.

Aber man muss schon aufpassen, mit wem man redet, weil man so viel schneller in die Schmuddelecke gesteckt wird (wir kennen das Spiel). Sie hat wohl auch mit Reichelt geredet, was sie bei IMP erzählt (was der auch heikel sieht). Ich glaube ihr aber, dass sie mit möglichst vielen reden will, ohne da eine eigene Agenda zu haben. Das Gespräch mit IMP ist übrigens sehr sehenswert, auch wenn es fast 2h dauert. Sie hat eine ruhige und beinahe zurückhaltende Art, nennt aber genau die Punkte, die problematisch an dem ganzen Zirkus sind. Sie blickt da für allem auf die psychologische Seite, was ich sehr gut finde, weil das bisher tatsächlich kaum beachtet wurde (zumind. nicht in der breiteren Öffentlichkeit).

Sie sagt auch, dass sie Interviews mit extremeren Nasen (sie bezieht das auf die Rechte) verweigert. Sie will, dass die Kritik aus der Mitte kommt und nicht den extremen Rändern überlasen werden sollte. Sie sagt überhaupt sehr viele kluge Sachen, einfach mal zuhören.

Zitat von: RPGNo1 am 20. März 2024, 13:06:29als ihre Berufskollegen Bartoschek oder Waschkau.

Barto nannte sie ja auch Bekannte bzw. Freundin, und dass er sie für politisch unverdächtig hält. Ob der Waschkauer das auch so sagen würde, bezweifle ich mal. Er wird sie für eine rechte Hetzerin halten (weil sie halt nicht woke ist). Von den drei Psychos ist das mit Abstand die mit dem klarsten Durchblick. Wenn die anderen tatsächlich auch was im Studium gelernt hätten, dann könnten sie die problematischen Seiten des Wokismus kaum übersehen. Bei manchen ist der klare Blick aber durch die Ideologiebrille getrübt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 20. März 2024, 23:09:42
Zitat von: eLender am 20. März 2024, 22:53:40Sie ist ggf. etwas naiv bzw. versucht Reichweite zu erlangen, was auch verständlich ist.

Da tippe ich auch drauf.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. März 2024, 13:26:24
Ich packe den Artikel mal hier rein, denn es wird u.a. identitätspolitischer Aktivismus thematisiert.

ZitatWissenschaftler dürfen keine Aktivisten sein
Wenn Forscher sich vereinnahmen lassen, werden sie zum Opfer ihrer Feinde. Das gilt auch bei hehren Zielen.
https://www.zeit.de/2024/13/aktivismus-wissenschaft-objektivitaet-forschung-soziologie
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. März 2024, 23:25:47
Zitat von: RPGNo1 am 21. März 2024, 13:26:24Ich packe den Artikel mal hier rein, denn es wird u.a. identitätspolitischer Aktivismus thematisiert.

Der ist mir heute auch reingeflattert und ich wollte den hier auch verlinken. Er ist aus mehreren Gründen lesenswert, u.a., weil das von einem Soziologen stammt. Ich stimme 100% zu, Aktivismus bzw. eine politische Agenda hat in der Wissenschaft nichts zu suchen, so gut man das auch finden mag. Ich habe das auch erlebt, es gibt Dozenten, die sagen explizit, es gehe ihnen um ein bestimmtes (politisches / gesellschaftliches) Ziel, und das solle man auch merken. Das war dann  keine Wissenschaft mehr, das war eine politische Veranstaltung. Natürlich ging es nur um Gerechtigkeit und Eierkuchen. Zu was sowas führt, sieht man nicht nur am Wokismus (dessen "theoretische" Basis aus dem universitären Umfeld stammt), es führt auch zu einer bestimmten Heuchelei:

ZitatAngriffe gegen die Wissenschaft haben in Deutschland zum Glück weniger Unterstützung als in den USA. Auch weil die Wissenschaft sich hier weniger aktivistisch gibt – bisher. Denn die Tendenz ist auch hierzulande zu beobachten. So verlangt die Deutsche Forschungsgemeinschaft mittlerweile von jedem dort gestellten Forschungsantrag eine Erklärung zur "Relevanz von Geschlecht und/oder Vielfältigkeit". Wer gefördert werden will, wird ungern "keine Relevanz" angeben, obwohl das möglich ist. Warum aber sollen sich Forschungsprojekte speziell zu Geschlecht/Vielfältigkeit erklären? Warum nicht beispielsweise zur "Relevanz von Weltfrieden/Demokratie/Toleranz"? Und wie soll sich eine Wissenschaftlerin, die den Urknall erforscht, zur Frage verhalten, welche Relevanz ihr Thema für Geschlecht und/oder Vielfältigkeit hat?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. März 2024, 23:30:28
Das habe ich letztens gelesen und mich gefragt, was da eigentlich die Botschaft sein soll. Man beschwert sich, dass in Europa das "völkische" Denken keine große Rolle mehr spielt, weil man dadurch seine "Identität" nicht mehr bestätigt bekommt!?  Seltsam. Oder einfach Wokismus?

ZitatWährend in den USA viel über meine Ethnie gesprochen wird – sie steht auf allen unseren Regierungsformularen -, habe ich festgestellt, dass in Europa nicht so viel darüber gesprochen wird. Ich fühle mich als ganzer Mensch, wenn ich verstanden werde oder mich nicht für meine Existenz rechtfertigen muss. Das musste ich in Europa ständig tun – die Leute waren einfach sehr verwirrt über meine Identität. Meine Eltern sind haitianische Einwanderer, und ich wurde in den Vereinigten Staaten geboren. In den USA bin ich nicht nur eine Frau, sondern eine Schwarze Frau. Das ist ein wichtiger Teil meines Selbstverständnisses in dieser Welt.

Wann immer ich versuchte, Europäern meine Identität zu erklären, waren sie sehr verwirrt. Die Leute sagten: ,,Warum bringst du immer die Herkunft ins Gespräch?" oder ,,Deine Eltern sind Haitianer, also bist du Haitianerin." Ich musste ihnen dann erklären, dass ich nicht wirklich Kreolisch spreche und nicht in Haiti geboren bin. Sie konnten das einfach nicht begreifen.

Identitäten sind komplex und nuanciert, deshalb will ich hier keine Anklage gegen ihre Kultur erheben. Ich sage nur, dass ich als jemand, der mit einem ausgeprägten Verständnis meiner eigenen Identität aufgewachsen ist, überrascht und erschöpft war, als ich mich in Situationen wiederfand, in denen ich mich ständig verarscht fühlte.
https://www.businessinsider.de/leben/international-panorama/ich-bin-nach-europa-ausgewandert-darum-bin-ich-wieder-in-die-usa-gezogen/

Oder lebt man nur gerne in der Opferrolle / dem Benachteiligungsprivileg? Verstehsch net.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. März 2024, 07:44:57
ZitatDas habe ich letztens gelesen und mich gefragt, was da eigentlich die Botschaft sein soll. Man beschwert sich, dass in Europa das "völkische" Denken keine große Rolle mehr spielt, weil man dadurch seine "Identität" nicht mehr bestätigt bekommt!?  Seltsam. Oder einfach Wokismus?
Ich habe Artikel gelesen oder Videos von in Deutschland lebenden US-Expats gesehen, die froh darüber sind, dass sie eben NICHT ständig wie in den USA auf ihre Herkunft/Ethnie/Rasse/Identität reduziert werden. Diese Leute (besonders wenn sie eben keine weiße Hautfarbe besitzen) begrüssen es, dass die in Teilen der USA herrschende, manchmal krampfhafte Fixierung auf eben diese von mir genannten Punkte (siehe der Verweis auf die amtlichen Formulare) in Deutschland so nicht existiert. Es gilt der Mensch bzw. genauer sein Charakter (wenn man nicht gerade rechtsradikalen, völkischem oder identitärem Gedankengut anhängt). Die Hautfarbe ist sekundär und spielt bestenfalls im freundschaftlichen Gesprächh über Herkunft und Familie eine Rolle.

Ich denke aber, dass die Einstellung von Nadia Crevecoeur darauf zurückzuführen ist, dass sie in New York geboren wurde. Diese Stadt ist nun mal eine Hochburg der Demokraten, insbesondere die der progressiven aktivistischen Sorte (siehe Ocasio-Cortez). Eine Farbige aus den Südstaaten, wo Rassismus und Gewalt gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe oder eindeutig nicht kaukasischer Ethnie üblich ist und auch von so manchen republikanischen Politiker zumindest stillschweigend goutiert wird, wird Nadia Crevecoeur sicher energisch widersprechen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. März 2024, 08:01:37
ZitatDer Tod von Nex Benedict hatte international für Schlagzeilen gesorgt, weil sich der 16-Jährige als nicht-binär definierte und kurz zuvor in eine Prügelei mit Mitschülerinnen verwickelt war. Freunde und Familienangehörige sagten, Nex Benedict sei schon länger Opfer von Mobbing gewesen. Ein Gerichtsmediziner stufte den Tod vor einer Woche als Suizid ein.

Der zuständige Bezirksstaatsanwalt Steve Kunzweiler erklärte nun, in dem Fall keine Anklage zu erheben. Der Tod von Nex Benedict sei »eine Tragödie«, aber ein Verbrechen sei nicht begangen worden.
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/nex-benedict-staatsanwaltschaft-sieht-keinen-hinweis-auf-verbrechen-nach-tod-von-nicht-binaerem-teenager-a-1179b477-6b34-454e-a2a8-06feb45cd1e9

Zu Erinnerung: Verschiedene US-amerikanische Lobbygruppen waren sich kurz nach dem Tod des Teenagers ohne jeglichen Beweis vollkommen sicher, dass es sich um ein Hassverbrechen gehandelt habe.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. März 2024, 22:58:08
Die Aldehyd Esther hat es auch schon angesprochen, es scheint eine Verbindung zwischen "Gerechtigkeitskampf" und Narzissmus zu geben. Dazu ist mir neulich eine Studie reingeflattert (nicht mehr ganz druckfrisch).

ZitatIn two pre-registered studies, we investigated the relationship of left-wing authoritarianism with the ego-focused trait of narcissism. Based on existing research, we expected individuals with higher levels of left-wing authoritarianism to also report higher levels of narcissism. Further, as individuals with leftist political attitudes can be assumed to be striving for social equality, we expected left-wing authoritarianism to also be positively related to prosocial traits, but narcissism to remain a significant predictor of left-wing authoritarianism above and beyond those prosocial dispositions. We investigated our hypotheses in two studies using cross-sectional correlational designs. Two nearly representative US samples (Study 1: N = 391; Study 2: N = 377) completed online measures of left-wing authoritarianism, the Dark Triad personality traits, and two variables with a prosocial focus (i.e., altruism and social justice commitment). In addition, we assessed relevant covariates (i.e., age, gender, socially desirable responding, and virtue signaling). The results of multiple regression analyses showed that a strong ideological view, according to which a violent revolution against existing societal structures is legitimate (i.e., anti-hierarchical aggression), was associated with antagonistic narcissism (Study 1) and psychopathy (Study 2). However, neither dispositional altruism nor social justice commitment was related to left-wing anti-hierarchical aggression. Considering these results, we assume that some leftist political activists do not actually strive for social justice and equality but rather use political activism to endorse or exercise violence against others to satisfy their own ego-focused needs. We discuss these results in relation to the dark-ego-vehicle principle.
https://link.springer.com/article/10.1007/s12144-023-04463-x
(Enormung von mir)

Halte ich für möglicherweise denkbar ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. März 2024, 18:33:18
ZitatThe Prophecies of Titania McGrath - Andrew Doyle (https://en.wikipedia.org/wiki/Andrew_Doyle_(comedian))


:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 23. März 2024, 22:18:57
Zitat von: RPGNo1 am 23. März 2024, 18:33:18The Prophecies of Titania McGrath
Isch sach ja: das ist alles nur Satire, kann eigentlich auch gar nicht anders sein. Obwohl: Haustiere können schon genderfluid sein. Wenn ich da z.B. an meinen Anemonenfisch im Gurkenglas denke...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 23. März 2024, 23:35:35

Zitat von: eLender am 23. März 2024, 22:18:57Anemonenfisch im Gurkenglas
Das ist Tierquälerei. Kein Wunder, wenn er nicht mehr weiß, ob Männlein oder Weiblein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. März 2024, 23:15:44
Nochmal Esther. Sie schreibt sehr kluge Dinge, wie ich finde. Vor allem der Blick auf die psychologische Seite des Wokismus (für den das nicht exklusiv gilt; es ist immer im Spiel, wenn mit einer moralischen Kategorie "argumentiert" wird). Deswegen ist es so wichtig, sachlich gut informiert zu sein bzw. die sachlichen Gründe, etwas abzulehnen, gut zu kennen.

Zitat,,Menschenfeind", ,,Rassist" etc.: Vorsicht vor ,,projektiver Identifikation":

Ein sperriger Begriff aus der Tiefenpsychologie beschreibt das in milder Ausprägung nicht seltene psychische Phänomen, dass Menschen das, was ihnen unterstellt wird, was auf sie projiziert wird, in ihr Selbstbild übernehmen können (und sich später tatsächlich entsprechend verhalten können), obwohl sie ursprünglich nicht so sind, wie ihnen zugeschrieben wird. Umso ungefestigter ein Mensch in der Sicherheit darüber ist, wer er ist, was ihn ausmacht etc., desto leichter können sich solche Zuschreibungen auswirken und in das Selbstbild übergehen. Ein offenkundig sehr ungesunder Mechanismus.

Aus meiner Sicht ein Faktor, der erklärt, warum Wokeness noch wirkmächtig ist. Allein die Gefühle Androhung, man könnte in die Gruppe der schlimmsten Menschen (Menschenfeinde, Rassisten) eingeordnet werden, führt nicht nur zu Angst vor Stigmatisierung, sondern bewirkt einen inneren Widerstand aus dem eigenen Selbstbild heraus.

Es hilft und ist daher wichtig, wenn man die woke Weltanschauung verstanden hat, sie und ihre vielen Widersprüche entlarvt hat (zum Beispiel: sanfte Sprache gefordert, aber nur für bestimmte Gruppen, harte abwertende Worte wie Rassismus etc. aber für die Feinde genutzt). Denn dadurch gibt man den abwertenden Zuschreibungen keine Wirkmacht mehr für das eigene Selbstbild. Weil man selber tief im Inneren weiß, wer man ist. Dass man kein Rassist und Menschenfeind ist. Dann prallen diese Worte an einem ab. Diese Sicherheit im eigenen Fühlen hat viel mit der eigenen psychischen Verfassung zu tun, aber eben auch mit dem Wissen über diese Ideologie.

Aus psychologischer Sicht ist es wichtig, Menschen zu sagen, dass sie Zuschreibungen nicht in ihr Selbstbild übernehmen sollen, sondern sie in letzterem zu stärken.
https://twitter.com/estherbeeee/status/1771536324312306131

Wie gesagt, das gilt nicht nur für die Wokisten. Ich kenne bzw. kannte das vorher auch genauso von den Esos / Pseudowissenschaftsgläubigen / Verschwörungsfuzzis (fängt aber schon bei Gentechnik-/Kernkraftgegnern an). Da wird man auch immer massiv in eine moralisch heikle Position zu drängen versucht. Wenn man gegen "Alternativmedizin" ist (aus sachlich guten Gründen), dann kommt das "Argument", man wäre nur ein Systemknecht, der die Interessen der Farmafia vertritt. Der gehe es ja nie um Heilung, nur um die Verlängerung der Krankheit etc. Die Liste der Beispiel wäre endlos...

Bei der Art der "Argumentation" ist e sehr schwer, sachlich zu bleiben. Man braucht es auch ab und zu für das Seelenheil, mal mit ähnlichen Geschwurbel zurückzufeuern. Man wird sowieso einsehen müssen, dass man mit sehr vielen Menschen nie auf eine Linie kommt und viele Diskussionen komplett sinnlos sind.

Wenn das Personen sind, die ich nicht meiden oder ignorieren kann, dann vermeide ich auch solche Diskussionen. Ich sage zwar meine Haltung, aber sage auch, dass es eh nichts bringt, wenn wir uns darüber streiten. Schweigen kann auch Gold sein.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. März 2024, 23:19:23
Zitat von: Max P am 23. März 2024, 23:35:35Das ist Tierquälerei.
Wieso? Der Fisch wurde doch vor dem Einlegen fachgerecht gefangen und geschlachtet. Da man dabei die inneren Organe entfernt hatte, ist eine eindeutige Geschlechtszuschreibung nicht mehr möglich. Möglicherweise war der Fisch nicht-binär, also weder Frau noch Mann. In der Geschlechtsumwandlung auf halben Wege in das Netz gegangen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 25. März 2024, 20:29:25
Zitat von: eLender am 24. März 2024, 23:19:23
Zitat von: Max P am 23. März 2024, 23:35:35Das ist Tierquälerei.
Wieso? Der Fisch wurde doch vor dem Einlegen fachgerecht gefangen und geschlachtet. Da man dabei die inneren Organe entfernt hatte, ist eine eindeutige Geschlechtszuschreibung nicht mehr möglich. Möglicherweise war der Fisch nicht-binär, also weder Frau noch Mann. In der Geschlechtsumwandlung auf halben Wege in das Netz gegangen.
Na ja, dann. Fischfilet ist Fischfilet. Allerdings ist Geschlecht wohl doch primär eine Kopfsache:

ZitatBei Anemonenfischen liegt Proterandrie (https://de.wikipedia.org/wiki/Dichogamie#Dichogamie_in_der_Zoologie) vor. Anemonenfische sind nach Erreichen der Geschlechtsreife zunächst männlich. Sie leben in Polyandrie (https://de.wikipedia.org/wiki/Polyandrie), ein Weibchen mit mehreren Männchen, in einer oder einer kleinen Gruppe von Anemonen. Das dominierende, größte Tier in einer Anemone ist immer das einzige Weibchen. Stirbt das Weibchen, wandelt sich das stärkste Männchen in ein Weibchen um. Der Umwandlungsprozess beginnt sofort, dauert aber bis zur Vollendung insgesamt ein Jahr und mehr. Nach neueren Forschungsergebnissen sind Anemonenfische das erste Tier-Beispiel, bei dem die Umwandlung zuerst im Gehirn und danach in den Geschlechtsorganen stattfindet.
8)
https://de.wikipedia.org/wiki/Anemonenfische#Fortpflanzung
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 27. März 2024, 22:07:22
Die Ruhrbarone mal wieder. Der Punk ist tot, es lebe die Awareness. Anarchie hat auf Dauer eh nie funktioniert.

ZitatWo stehen wir heute in der Punkszene? Die Jugend ist gealtert und der wilde ketzerische Nachwuchs findet in völlig anderen Bereichen seine Heimat. Im Punk ganz gewiss nicht mehr. Denn Punk ist heute eine Farce, die vor allem auf betreutem Denken beruht. Pogo ist Achtsamkeitsgehopse und jeder bekommt seinen Wohlfühlbereich. Denunziantenkultur ist Muss und linker Dogmatismus das Wichtigste überhaupt. Wie konnte es soweit kommen?

Die heutige Jugend kann sich ins gemachte Nest setzen, hart erkämpfte Freiräume gibt es heute genug. Man kann sie leicht erobern und in einen Awareness-Bereich mit dogmatischen Regeln umwandeln. Statt wild herumzuspringen, laute rebellische Musik zu hören und auch mal die Sau raus lassen, wird stundenlang im Plenum besprochen, was man darf und was man nicht darf. So zerstören sie die ehemalige Anti-Kultur, die sich heute schon in weiten Teilen einem links-woken Dogmatismus unterworfen hat. Organisatoren von Punkevents sind mittlerweile von Ideologen infiltriert und plenumverseucht. Es gibt sogar Bestrebungen alte Songtexte zu zensieren, wenn sie nicht angemessen und woke genug sind. Aber eine staatliche Förderung und der Bundesadler auf dem Plattencover stört heute kaum jemanden. Früher waren Punksongs, die gegen den Staat angesungen haben, fast schon Mainstream in der Punk-Szene. Vielleicht passt es ins Bild, dass Antifa-Demos heutzutage staatlich nicht nur gewünscht, sondern sogar von regierenden Parteien gefördert und organisiert werden.

Ich möchte jetzt in einigen Beispielen vom Denunziantentum berichten, welches in der Punkszene schon fast üblich geworden ist.
https://www.ruhrbarone.de/punk-die-zerstoerung-einer-anarchistischen-idee/231313/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. März 2024, 22:11:55
Frohstern :grins2:

Zappelverbot berührt mich eher weniger, aber es scheint das Megathema der Progressiven zu sein. Ist nachvollziehbar, aber nur, wenn es konsequent durchgezogen wird. Ich berichte mal.

ZitatIm linksgrünen Milieu geht ein Ramadan-Hype um sich. Beim Karfreitag hingegen betonen Jusos und junge Grüne das Recht auf den Partyspaß, der ihnen genommen werde. Dahinter steckt ein tiefer Hass auf das Eigene und eine vollkommen unkritische Glorifizierung des Fremden.
https://www.focus.de/politik/meinung/gastbeitrag-von-susanne-schroeter-karfreitag-wird-bekaempft-ramadan-gefeiert-gedanken-zu-einer-woken-doppelmoral_id_259808564.html

So macht man das richtig (weil es ohne Doppelmoral und Doppelstandards, also ohne Irrationalismus, auskommt).
ZitatDer Giordano-Bruno-Stiftung, benannt nach einem gleichnamigen Wissenschaftler, der von der Inquisition der Ketzerei beschuldigt und im Jahr 1600 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, geht es um Menschen, die jedweder Religion fernstehen. Sie kämpft für eine verstärkte Säkularisierung der Gesellschaft bzw. dafür, dass Säkulare und Atheisten stärker repräsentiert werden. In diesem Sinn handelt es sich um eine echte Interessenvertretung.

Darüber hinaus hat sie sich die schonungslose Kritik von Missständen in Religionsgemeinschaften auf die Fahnen geschrieben. Das betrifft nicht nur die Kirchen, sondern auch den Islam. Aus diesem Grund tritt die Stiftung in Berlin für die Beibehaltung des Neutralitätsgesetzes ein, das religiöse Symbole bei Beamten untersagt.

Weil dies auch das muslimische Kopftuch umfasst, wurde das Gesetz jahrelang von Vertretern der Grünen und der SPD als diskriminierend angegriffen. Es wurde geklagt, und mittlerweile hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass es geändert werden soll.

Man denke auch an das Ramadan-Geblinke in Franfurt.

So macht man es auf die postmoderne Art:
ZitatUngeachtet solcher Gefahren denunziert eine Allianz woker Linker und internationaler Islamisten jedwede Islamismuskritik als Islamfeindlichkeit. SPD und Grüne haben sich dabei besonders hervorgetan, obwohl Islamismus eigentlich gegen jene Werte verstößt, die sie sich selbst gern auf die Fahnen schreiben.

Diese Doppelmoral finden wir jetzt wieder in der Behandlung zweier religiöser Feiertage, des Ramadan und des Karfreitag. Hinter den Attacken auf den Karfreitag wie hinter dem Ramadan-Hype steht nämlich die gleiche Haltung: ein tiefer Hass auf das Eigene und eine vollkommen unkritische Glorifizierung des Fremden. Eine gelungene pluralistische Gesellschaft lässt sich auf dieser Haltung nicht aufbauen.
Auch die Hamas hat ja das Tanzverbot am 7.10. brutal durchgesetzt. Geht aber scheinbar auch i.O.

Die Autorin Susanne Schröter steht dem Skeptizismus nicht fern, sie hat offensichtliche auch Sympathie mit dem Humanismus. Daher nicht verwunderlich:

ZitatViele Deutsche glauben, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Sie verbinden die zweitgrößte Weltreligion vor allem mit dem Terror im Namen Gottes, der Unterdrückung von Frauen und Minderheiten sowie einer Ablehnung westlicher Werte. Die Gründe für diese Assoziationen resultieren aus dem Erstarken radikalislamischer Milieus, die sich zunehmend auch in Deutschland ausbreiten. Die Islamforscherin Susanne Schröter klärt über die Ursprünge, Erscheinungsformen und Akteure dieser Gruppierungen auf – einer radikalen Minderheit der Muslime in Deutschland, deren Ziel die Umgestaltung und Unterwerfung von Gesellschaft, Politik, Kultur und Recht unter islamistische Normen ist, und die so unsere pluralistische Demokratie bedrohen. Ein ebenso fundierter wie hochaktueller Überblick für alle, die sich über Islamismus in Deutschland informieren wollen.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 29. März 2024, 23:04:48
ZitatFrohstern :grins2:

Buenos Eires, eLender!

Über das Alter des Zappelns bin ich eh raus. Sei's drum, Zappeln ist grundsätzlich erlaubt, da braucht's schon einen Grund, warum das am ersten Freitag nach dem ersten Vollmond nach der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche nicht so sein soll (die Osterformel, leicht abgewandelt). Es gibt, ich hab das vor Jahr und Tag hier schon einmal hinterlassen, ja zwei Aspekte der Glaubensfreiheit: eine positive in dem Sinne, einen Glauben ausüben zu dürfen - und eine negative in dem Sinne, keinen Glauben ausüben zu müssen. Grundsätzlich haben beide Verfassungsrang, stehen untereinander aber in keinem Rangverhältnis. Ein Verbot bestimmter Volksbelustigungen hat für mich ein Geschmäckle deshalb, weil die positive Ausprägung dazu benutzt wird, die negative auszuhebeln. Kein Life Of Brian am Karfreitag, das hat's schon gegeben, das Volk hat stattdessen eben unabhängig vom Bekenntnis oder Nichtbekenntnis die historisch prekär belegte Stifterfigur einer Religion zu betrauern. Und vor allem: obwohl von den Gläubigen so oder so niemand am Trauern gehindert wird.

Solche Verbote erinnern mich an den Witz über die alte Dame, die sich bei der Polizei darüber beschwert, dass in einem Haus gegenüber ein Mann nackt durch die Wohnung laufe. Ein Beamter erscheint in der Wohnung der Frau, kann aber nichts sehen. Die alte Dame erklärt ihm daraufhin: "Jaaa, sie müssen aufs Fensterbrett steigen!"

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. März 2024, 23:21:03
Damit keine Missverständnisse entstehen: ich bin natürlich dafür, dass die Religioten keinen Sonderstaus für sich beanspruchen können. Neben dem Zappeln (wofür ich nicht auf die Straße gehen würde, weil egal) finde ich solche Sachen wie Terrorbimmeln weit oberhalb der (eigentlichen) Emissionsgrenzwerte zu unchristlichen Zeiten (nein, eigentlich immer, das nervt einfach) schlimmer. Das sollte man aber nicht exklusiv den Kreuzfetischisten anheften, das sollte für jeden Glauben gelten. Darum ging es - glaube ich - auch der Susanne.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 02. April 2024, 22:26:03
Man höre und staune!

ZitatDer Verband Jüdischer Studierender Hessen (VJSH) fordert, der Philosophin Judith Butler den 2012 verliehenen Adorno-Preis abzuerkennen. Unterstützt wird die Initiative von der Frankfurter Gruppe der Women's International Zionist Organisation und vom queer-jüdischen Verband Keshet Deutschland.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/juedische-studierende-fordern-aberkennung-von-adorno-preis-fuer-judith-butler-19624047.html

So weit, so verständlich und nichts Außergewöhnliches. Aber da habe ich tatsächlich mal mit den Augen geklappert:

ZitatDer Forderung hat sich auch das Studierendenparlament der Goethe-Universität angeschlossen. Dort stimmten außer dem Sozialistisch Demokratischen Studierendenverband alle Hochschulgruppen dafür, Butler den Preis zu entziehen. An diesem Dienstag will der VJSH seinen Brief an den Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) öffentlich machen.
Es besteht noch Hoffnung. Das Stupa ist normalerweise ein Hort streng wokistischer Denke. Wer es nicht glaubt:

ZitatSich den Mund verbieten zu lassen, kam für mich dennoch nie in Frage. Im Gegenteil, ich ging im StuRa (,,Studierendenrat", anderswo auch ,,Studentisches Parlament" genannt) auf Konfrontationskurs. Nicht aus Prinzip. Sondern weil ich es satt hatte, mir vordiktieren zu lassen, was gesagt werden darf oder welche Parteimitgliedschaft die richtige ist und welche nicht. Und so war mein Weg in die Hochschulpolitik geebnet.

Ideologische Gräben und die Verbohrtheit von Menschen, die für ihre Überzeugungen die Grenzen des Anstands durchbrechen, habe ich dort zuhauf erlebt. In der Logik meiner woken Kommilitonen stellt jede Kritik an ihrem politischen Weltbild einen bösartigen Angriff gegen vermeintlich diskriminierte Minderheiten dar, den es auf das Bitterste zu verteidigen gilt. Koste es, was es wolle, notfalls auch die von ihnen so oft zitierte Menschlichkeit.

Das Perfide daran: Wenn politische Argumente willentlich zu persönlichen Anfeindungen umgedeutet werden, verkommt jede Diskussion zu einem konstruierten Kampf von Gut gegen Böse. Ein Klima des Hasses entsteht, das einen sachlichen Austausch nicht mehr zulässt.

Und so ist Mobbing gegen Professoren und Studenten – andersdenkende versteht sich – auf der Tagesordnung. Allein den Begriff ,,Andersdenkende" finde ich vollkommen abstrus. Beschreibt er doch eigentlich einen Menschen, der eine andere Meinung hat als sein Gegenüber. Doch vor allem auf dem Campus – und zunehmend auch in der öffentlichen Debatte – scheint diese Spezies als unerwünschter und illegitimer Störfaktor wahrgenommen zu werden. Müssen wir sie also unter Artenschutz stellen und beschützen?
https://www.focus.de/panorama/kolumne-von-franca-bauernfeind-ich-bin-konservativ-und-will-nicht-gendern-prompt-bin-ich-die-nazi-schlampe_id_259813923.html

Normaler Uni-Alltag. Man ist ja so progressiv und liberal ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. April 2024, 06:48:26
Ich bin jetzt 25 Jahre raus aus der Uni, deswegen habe ich die von der Franca Bauernfeind beschriebenen Begegnungen nie erleben müssen. Wahrscheinlich war es ebenso von Vorteil, dass ich auf eine TU gegangen bin, wo ideologisierte Klassen-/Gruppenkämpfer aus den Geisteswissenschaften keine Rolle spielten. Im Großen und Ganzen war die Studentenschaft eher pragmatisch veranlagt.

Die "Gegner" an der Uni waren eher die Verbinder (teil schlagend), die sich in einer eigenen Hochschulgruppe im Parlament zusammengefunden hatten und von denen manche ein sehr konservatives Weltbild noch jenseits des RCDS hatten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. April 2024, 10:37:38
Zitat von: RPGNo1 am 13. März 2024, 18:12:02
ZitatLehrer, Schüler und Eltern am Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach nahe München wollen den Namen des umstrittenen [sic] Kinderbuchautors loswerden.
[...]
Anlass für die Forderung von Lehrern, Schülern, Elternbeirat und dem Pullacher Gemeinderat waren die Sympathien des jungen Otfried Preußler für den Nationalsozialismus.
[...]
Die Sudetendeutsche Volksgruppe hatte betont, der 1923 in Nordböhmen geborene Schriftsteller habe nie geleugnet, als Teenager im Jahr 1940 das Buch »Erntelager Geyer« verfasst zu haben. Er habe aber früh mit dem braunen Gedankengut restlos gebrochen und ein auf Toleranz und Völkerverständigung hin orientiertes Lebenswerk aufgebaut.

https://www.spiegel.de/panorama/otfried-preussler-gymnasium-in-pullach-soll-umbenannt-werden-a-876cc987-9b10-4157-8ea3-78076eb3924b

 :facepalm

ZitatDas Otfried-Preußler-Gymnasium Pullach will seinen Namen loswerden, Grund sind einstige Sympathien des Autors für den Nationalsozialismus. Hier äußert Preußler-Forscher Carsten Gansel seine Bedenken.

SPIEGEL: Hat Sie das Gymnasium um eine Stellungnahme gebeten?

Gansel: Ich erhielt im März 2020 eine Einladung zu »Expertengesprächen« und zugleich Protokolle zu den bisherigen Veranstaltungen dieser Art. Als ich sie las, konnte ich nur zu dem Schluss kommen, dass nach Gründen gesucht wird, den Namen zu streichen. Ich teilte dem Schuldirektor mit, dass es offensichtlich um eine »Delegitimierung des Menschen, des Autors und des Werks« gehe. Daran könne ich mich nicht beteiligen. Später wurden Preußler sogar »belastende« Texte zugeschrieben, die nicht von ihm stammten.

SPIEGEL: Was halten Sie persönlich von der Umbenennung?

Gansel: Dass im Jahr 2024 in Pullach andere Maßstäbe an die Geschichte angelegt werden und von Otfried Preußler eine Entschuldigung für seine Jugend im »Dritten Reich« erwartet wird, konnte er nicht ahnen – und auch ich kann dieser Begründung nicht folgen. Das Gymnasium konnte und wollte sich seit 2013 mit dem Namen des weltbekannten Autors schmücken. Von den Gründen, die zehn Jahre später genannt wurden, um den Namen abzuwickeln, ist letztlich nichts mehr übrig geblieben. Es mussten sogar Unterlassungserklärungen wegen falscher Tatsachenbehauptungen unterzeichnet werden. Das weitgehend eindeutige Plädoyer in der Öffentlichkeit für den Erhalt des Namens scheint mir Beleg dafür zu sein, dass unserer Gesellschaft die richtigen Maßstäbe noch nicht abhandengekommen sind.

https://archive.is/vxSR4#selection-795.1-795.200
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 05. April 2024, 11:18:43
https://x.com/AxiomAmerican/status/1776018436268712306
Hochinteressanter Thread darüber, was (linke) Identitätspolitik in der Praxis bedeutet. Die brauchen gar kein MAGA, um sich gegenseitig zu zerfleischen:

ZitatWhite liberal parents accuse Christian black and Latino counselors of being homophobic and transphobic. Chaos ensures.

Trans-identifying kids reported being bullied for their identity to staffers... but the bullies often didn't receive punishment because they were usually black or Latino.

There were even accusations of witchcraft being thrown. The school district is near where the Salem Witch Trials took place, so perhaps it's fitting.

Black staff members who received complaints often accused others of racism, which is worst thing someone can be accused of in this town.

Zahlreiche Einzelheiten. Der Thread referiert einen Artikel in The New Yorker.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. April 2024, 12:21:10
Zitat von: Peiresc am 05. April 2024, 11:18:43Hochinteressanter Thread darüber, was (linke) Identitätspolitik in der Praxis bedeutet. Die brauchen gar kein MAGA, um sich gegenseitig zu zerfleischen:

Der Trend ist schon doch schon seit einiger Zeit zu beobachten. Mein Lieblingsbeispiel ist dabei zur Zeit die Sängerin Lizzo. Bis gut vor einem Jahr wurde sie vom links-progressiven Feuilleton und den Aktivisten in den Himmel gehoben und über den Klee gelobt: Erfolgreich, weiblich, PoC, pro-LGTBQ+, ein Idol für body positivity.

Im August 2023 beschuldigen sie dann ehemalige Mitarbeiterinnen der "sexuellen, religiösen und rassistischen Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Schaffung eines feindseligen Arbeitsumfelds und Bodyshaming".

Kabumms, die identitätspolitische Blase ist mit einem lauten Knall geplatzt. Waren doch nicht alles rosafarbene Wölkchen und regenbogenfarbene Einhörner aka Friede, Freude, Eierkuchen aka Safe Spaces. Ganz unabhängig davon, ob die Vorwürfe überhaupt gerechtfertigt sind.

Monty Python hat schon vor 35 Jahren mit dem Film "Das Leben des Brian" das Dilemma der linken Weltverbesserer aufgezeigt und wie sie sich am Ende gegenseitig unter Häresievorwürfen an die Kehle gehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Leben_des_Brian#Glaube_und_Dogmatismus
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. April 2024, 14:15:43
Bisschen fiesmöppog seids ihr aber schon, als Patriarchatvertreter über die zerfleischenden Kinder auf dem Schulhof zu frohlocken.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. April 2024, 14:16:40
@ RPG,

gibt es eigentlich schon ein intersektionales Computerspiel, also zu intersektionalen Schulhofkriegen zB?

umgesetzt wie dieses hier  (https://www.youtube.com/watch?v=p62H4K4CHW8)

endlich mal ein Spiel für mich.  :P

hier  (https://www.youtube.com/watch?v=5qvVNzsJyB0&t=15s) ist noch der offizielle trailer von unrecord, und ja, wenn man das VR spielen würde, wie einer der Kommentatoren vorschlägt, wäre man direkt drin in True Crime. Ratet, wen ich mir als erste vorknöpfen würde  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. April 2024, 14:36:29
Zitat von: RPGNo1 am 05. April 2024, 12:21:10Der Trend ist schon doch schon seit einiger Zeit zu beobachten. Mein Lieblingsbeispiel ist dabei zur Zeit die Sängerin Lizzo. Bis gut vor einem Jahr wurde sie vom links-progressiven Feuilleton und den Aktivisten in den Himmel gehoben und über den Klee gelobt: Erfolgreich, weiblich, PoC, pro-LGTBQ+, ein Idol für body positivity.

Im August 2023 beschuldigen sie dann ehemalige Mitarbeiterinnen der "sexuellen, religiösen und rassistischen Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Schaffung eines feindseligen Arbeitsumfelds und Bodyshaming".

und was hat sie dafür genau getan? Den Kids gesagt, sie müssen abspecken?
Darauf würden zumindest gleich mehrere der Tatbestände passen -> sexuelle, religiöse, rassistische Beleidigung
 :grins
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 05. April 2024, 14:46:35
Zitat von: zimtspinne am 05. April 2024, 14:15:43frohlocken.

Bitte? Um mal mit John Oliver zu sprechen, it gives me no pleasure to say this.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. April 2024, 14:59:18
Zitat von: zimtspinne am 05. April 2024, 14:16:40gibt es eigentlich schon ein intersektionales Computerspiel, also zu intersektionalen Schulhofkriegen zB?

umgesetzt wie dieses hier  (https://www.youtube.com/watch?v=p62H4K4CHW8)

endlich mal ein Spiel für mich.  :P
kA, so tief stecke ich in der Gamingszene nicht drin. Großes Indianerehrenwort.  ;)
Zudem sind Egoshooter wirklich nicht mein Fall. Da schnuppere ich höchstens rein, wenn sie eine SciFi- oder Fantasy-Thematik besitzen.

Zitat von: zimtspinne am 05. April 2024, 14:36:29und was hat sie dafür genau getan? Den Kids gesagt, sie müssen abspecken?
Bitte schön.
Eine Behauptung ist u.a., dass im Rotlichtviertel von Amsterdam in einem Sexclub ordentlich auf den Putz gehauen wurde, was den Klägerinnen überhaupt behagt habe soll. Andere haben die gleichen Damen mit Chefin Lizzo kurze Zeit später eine ausgelassene Party mit den Oben-ohne-Täzerinnen des "Crazy Horse" in Paris gefeiert.

https://www.spiegel.de/kultur/lizzo-verklagt-vorwurf-der-sexuellen-religioesen-und-rassistischen-belaestigung-a-c6b3b784-deb2-4aba-9e83-66339d1db674
https://www.spiegel.de/kultur/musik/lizzo-plant-gegenklage-gegen-taenzerinnen-a-e2d5bc30-ff4e-4139-9e96-658be72e4821




Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. April 2024, 15:31:31
@ RPG

Zombies und so Fantasysachen sind wieder nicht mein Ding, das Abknallzeug aber eigentlich auch nicht, da hatte mich nur der Realismus fasziniert letztens. Ein Game für mich müsste noch erfunden werden (irgendwas mit Katzen und Eulen).

bezüglich Sexclubbesuche - ist nicht die andere Seite ultraprogressiv? Und sollte nichts gegen Sexclubs und Partys dort haben. Hab die Artikel aber noch nicht gelesen und verstehe möglicherweise den Kontext daher nicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. April 2024, 15:35:40
Zitat von: Peiresc am 05. April 2024, 14:46:35
Zitat von: zimtspinne am 05. April 2024, 14:15:43frohlocken.

Bitte? Um mal mit John Oliver zu sprechen, it gives me no pleasure to say this.

Ich hätte sogar klitzekleinbisschen Verständnis dafür  :angel:
Manchmal muss erst der Tiefpunkt erreicht werden, damit es besser werden kann.
Wenn man an Kindergärten, Schulen, Unis vollzeit mit Identitätspolitik beschäftigt ist, kann der Tiefpunkt nicht mehr fern sein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. April 2024, 11:38:29
ZitatThe Damage Caused by Trans 'Inclusion' In Female Athletics: a Massachusetts Case Study

A single biologically male high-school student has invaded female categories in at least four different sports—negatively affecting hundreds of girls and women in the process.

https://quillette.com/2024/04/02/the-damage-wrought-by-trans-inclusion-in-female-sports/

 $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 06. April 2024, 12:00:54
Ich befürworte eine möglichst agressive "trans inclusion" ausdrücklich.
Denn je schneller diese absurden und schädlichen Beispiele in die Öffentlichkeit drängen,
desto schneller - hoffe ich - wird diesem Spuk wieder ein Ende gesetzt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 08. April 2024, 15:55:09
Zitat von: Peiresc am 08. April 2024, 12:39:30Das ist ja alles nicht neu.

Gross/Levitt, Higher Superstition. The Academic Left and Its Quarrels with Science (1994), Vorwort zu 2. Auflage 1998:

ZitatInterestingly, however, some of the most hostile criticism appeared in journals affiliated with the scientific community, which lent their pages (as they have been doing for some time) to anxious apologists for the antiscientific, pseudo-sociological fads that are the subject of this book. It was lauded in some conservative journals of opinion despite our disclaimer of any wish to advance conservative political causes—or indeed any political program. Most of the indignant huffing and puffing came from the circled wagons of what we called, with repeated misgivings, the "academic left," which tried to encourage the perception that we are deep-dyed conservatives (closeted or otherwise) pursuing reactionary agenda, and protecting our fat research grants.

[...] Indeed, "right" and "left" are curiously united on these issues, with leftist adherents of identity politics just as comfortable with the doctrine of special creation—in its "Native American" version—as are rightist defenders of biblical orthodoxy. We know at least one public incident in which a senior and greatly esteemed member of the science studies establishment, fashionably leftist in most respects, defended the right of fundamentalist school boards to mandate the teaching of creationism in science classrooms. Apparently, for her (a noted scholar not mentioned in our original text), the intrusion of religion into the science classroom is less troubling than the idea that natural science gets at truths about nature that transcend socio-cultural particulars.

Die Beispiele sind austauschbar, der Trend bleibt. Statt "fat research grants" Lobbyismus einsetzen, statt biblischem Kreationismus einfach Matauranga Maori, und schon stimmt wieder jedes Komma.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 09. April 2024, 11:54:35
Zitat von: Peiresc am 08. April 2024, 15:55:09
Zitat von: Peiresc am 08. April 2024, 12:39:30Das ist ja alles nicht neu.

Gross/Levitt, Higher Superstition. The Academic Left and Its Quarrels with Science (1994), Vorwort zu 2. Auflage 1998:


Was soll daran überhaupt "left" sein? Wenn "Links" irgend eine Bedeutung haben soll, müsste es sich doch wohl irgendwie an Marx und Engels orientieren. Wenn ich mich recht entsinne, bestimmt dort das Sein das Bewusstsein. Nicht aber wird da ein korrektes Bewusstsein der Realität übergestülpt mit dem Vorsatz, diese zurechtzubiegen. Das ist nicht "Left", das ist "Leftieness".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 09. April 2024, 12:14:06
Zitat von: Typee am 09. April 2024, 11:54:35Was soll daran überhaupt "left" sein? Wenn "Links" irgend eine Bedeutung haben soll, müsste es sich doch wohl irgendwie an Marx und Engels orientieren. Wenn ich mich recht entsinne, bestimmt dort das Sein das Bewusstsein. Nicht aber wird da ein korrektes Bewusstsein der Realität übergestülpt mit dem Vorsatz, diese zurechtzubiegen. Das ist nicht "Left", das ist "Leftieness".
+1 ::)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 09. April 2024, 12:33:57
Zitat von: Typee am 09. April 2024, 11:54:35Was soll daran überhaupt "left" sein?

Das ist natürlich ein wenig unscharf, weil letzlich: links ist, wie man sich fühlt. Aus selbigem Buch, Kap. 1:

ZitatWe try to use the troubling term academic left with reasonable
precision. This category is comprised, in the main, of humanists and
social scientists; rarely do working natural scientists (who may
nevertheless associate themselves with liberal or leftist ideas) show
up within its ranks. The academic left is not completely defined by
the spectrum of issues that form the benchmarks for the left/right
dichotomy in American and world politics, although by reference to
that standard set—race, women's rights, health care, disarmament,
foreign policy—it unquestionably belongs on the left. Another set of
beliefs—perhaps it is more accurate to call them attitudes—comes
into play in an essential way, shaping this subculture. What defines
it, as much as anything else, is a deep concern with cultural issues,
and, in particular, a commitment to the idea that fundamental political
change is urgently needed and can be achieved only through
revolutionary processes rooted in a wholesale revision of cultural
categories.

This apocalyptic break with things-as-they-are is supposed to
displace a vast array of received cultural values and substitute an
entirely novel ethos. From this perspective feminism, for example,
means more than full juridical equality for women, more than income
parity and equal access to careers, more than irrevocable
"reproductive rights." It means, in fact, a complete overthrow of
traditional gender categories, with all their conscious and
unconscious postulates. By the same token, racial justice, on this
view, does not mean peaceful assimilation of blacks into the
dominant culture, but the forging of an entirely new culture, in which
"black" (or "African") values—in social relations, economics,
aesthetics, personal sensibilities—will have at least equal standing
with "white" values. Similarly, environmentalism, as understood and
preached on the academic left, extends far beyond concrete
measures to eliminate pollution, or to avoid extinction of species and
elimination of habitats. Rather, it envisions a transcendence of the
values of Western industrial society and the restoration of an
imagined prelapsarian harmony to humanity's relations with nature.

Mit Marx oder Sozialismus hat das in der Tat wenig oder nichts zu tun. Der hat dafür andere Probleme. Aus Franz Overbecks Kirchenlexikon (Werke Bd. 5):
ZitatNichts ist am Socialismus der Gegenwart widerwärtiger als seine angeborene Heuchelei. Angeboren, denn sie ist ihm durch den Widerspruch seiner Optimistischen Anschauung von der selbstlosen Natur des Menschen und seiner kreischenden Kritik der Selbstsucht der Gesellschaft gleichsam eingeimpft.




Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 09. April 2024, 15:08:35
D'accord. Mir ging es auch nur um die seltsame Selbsteinschätzung, mit der hyperidealistische Jünger des Schaumschlägers Platon meinen, es handele sich dabei um irgend etwas ursprünglich materialistisches "Linkes".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 11. April 2024, 09:41:13
Was ich schon immer mal sagen wollte!

ZitatKompost ist zugleich eine Ontologie und eine Art und Weise des Wissens, der Wissensproduktion, die gemeinsam das vermeintlich Gegebene ,der Welt' auseinanderdröseln, um daraus vielzählige Welten hervorzubringen. Alles ist und bedeutet gleichzeitig, ereignet, affiziert, transformiert sich: Wissen kompostiert Welt kompostiert Wissen. Kompost unterläuft Trennungen von Ästhetik, Ethik, Epistemologie und Ontologie, wie sie für das westliche Denken charakteristisch sind. Ausschließung, Einschließung, Gewalt, race, class, gender müssen kompostiert werden, müssen ver/antwortet, gehalten, anders gedacht und anders erzählt, Privilegien zersetzt und verlernt werden. Hierbei nehmen radikal nichtbinäre, pluriversale, relationale, queerfeministische Ökologien onto-epistemologische Gestalt an, die Relationalitäten, Responseabilities und Sorge sowie RaumZeiten und Materien/Materialisierungen verschränkt mit-denken, gerade ohne über sie zu verfügen.

https://www.amazon.de/Queerfeministische-Kompostierungen-Anthropoz%C3%A4ns-RaumZeiten-VerAntworten-ebook/dp/B0BRGV8CQ1/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 11. April 2024, 09:42:27
Zitat von: Gurkerl am 11. April 2024, 09:41:13Was ich schon immer mal sagen wollte!

Könnte von Sokal sein. Hast Du das geprüft?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 11. April 2024, 10:00:14
Zitat von: Peiresc am 11. April 2024, 09:42:27
Zitat von: Gurkerl am 11. April 2024, 09:41:13Was ich schon immer mal sagen wollte!

Könnte von Sokal sein. Hast Du das geprüft?

Das ist ernst gemeint. Direkt bei Springer gibt's auch ein Inhaltsverzeichnis.
Du hast recht, könnte von Sokal sein.
Hab das noch zusätzlich gefunden, direkt bei Springer.
https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-37434-1
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. April 2024, 10:04:01
Zitat von: Peiresc am 11. April 2024, 09:42:27Könnte von Sokal sein. Hast Du das geprüft?

Ich fürchte, die AutorX:Innen meinen es mit ihren hirnerweichenden Ausflüssen bitterernst.

https://queercompost.wordpress.com/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 11. April 2024, 10:09:36
Andererseits,wer weiß, vielleicht wurde der Verlag wirklich reingelegt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 11. April 2024, 10:13:21
Zitat von: RPGNo1 am 11. April 2024, 10:04:01
Zitat von: Peiresc am 11. April 2024, 09:42:27Könnte von Sokal sein. Hast Du das geprüft?

Ich fürchte, die AutorX:Innen meinen es mit ihren hirnerweichenden Ausflüssen bitterernst.

https://queercompost.wordpress.com/

Dir entgeht auch wirklich nix!Danke!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 11. April 2024, 11:17:02
Zitat von: Gurkerl am 11. April 2024, 10:13:21
Zitat von: RPGNo1 am 11. April 2024, 10:04:01
Zitat von: Peiresc am 11. April 2024, 09:42:27Könnte von Sokal sein. Hast Du das geprüft?

Ich fürchte, die AutorX:Innen meinen es mit ihren hirnerweichenden Ausflüssen bitterernst.

https://queercompost.wordpress.com/

Dir entgeht auch wirklich nix!Danke!

Na, dass ist wohl eher eine Theaterkulisse (Potemkinsches Dorf dazu zu sagen wäre eine Übertreibung). Bei keinem der beiden einzigen Menüpunkte ("News", "Newsletter") ist irgendwas hinterlegt. 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 11. April 2024, 11:57:02
Zitat von: Gurkerl am 11. April 2024, 09:41:13Was ich schon immer mal sagen wollte!
Zitat...  :crazy  :crazy :gruebel ... 
https://www.amazon.de/Queerfeministische-Kompostierungen-Anthropoz%C3%A4ns-RaumZeiten-VerAntworten-ebook/dp/B0BRGV8CQ1/
ZitatKindle
59,99 €
Taschenbuch
74,99 €
Wer kauft das? ???
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 11. April 2024, 12:25:01
ZitatWer kauft das?

Das hab ich mir auch gedacht!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 11. April 2024, 12:27:19
ZitatFür eine verantwortende Wissenschaft des Herumtappens

Bitte, das kann doch nur ein Satireprojekt sein, zu Hülf!

https://zfmedienwissenschaft.de/archiv/autorin/hartmann-fedora?fbclid=IwAR3FXOtcanBujmw5zNNDJGwYz5Gysyz9rSOz-R0XwmLfK5R5aCtCoE3Gepc_aem_Adl2MotIZAK9p1RDQ6CJ6-ajHQrq9ChNfaftDgtSDJlkF07LXCftwT7mRBzO7q2DJpZOsx0NAzqkKiUftzAR61Ut
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 11. April 2024, 14:35:43
Zitat von: Gurkerl am 11. April 2024, 12:27:19
ZitatFür eine verantwortende Wissenschaft des Herumtappens

Bitte, das kann doch nur ein Satireprojekt sein, zu Hülf!

https://zfmedienwissenschaft.de/archiv/autorin/hartmann-fedora?fbclid=IwAR3FXOtcanBujmw5zNNDJGwYz5Gysyz9rSOz-R0XwmLfK5R5aCtCoE3Gepc_aem_Adl2MotIZAK9p1RDQ6CJ6-ajHQrq9ChNfaftDgtSDJlkF07LXCftwT7mRBzO7q2DJpZOsx0NAzqkKiUftzAR61Ut

Am Aschermittwoch ist alles vorbei?

Zitat...und neuerdings zu (queeren) Figurationen des Berührens sowie der Materialität des in/human. Zuletzt hat sie zusammen mit der Rheinischen Sektion der Karnevalistischen Internationalen den Sammelband Queerfeministische Karnevalisierungen des Jecken-Anthropozäns, ...

ZitatFeministische Doppelspaltexperimente, trans-baradianische Apparate und gouvernementale Materialitäten
:shisha:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 11. April 2024, 17:16:25
Zitat von: Max P am 11. April 2024, 11:57:02Wer kauft das? ???

Keine Ahnung!

Aber hier kann man nachlesen, wer das verbrochen geschrieben hat.

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Vermutlich wird man sich einige Namen merken müssen. Da sind bestimmt Kandidaten für zukünftige Einträge im Wiki dabei.  :facepalm



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 11. April 2024, 17:52:25
Auweia.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. April 2024, 21:19:41
Zitat von: Gurkerl am 11. April 2024, 10:00:14Du hast recht, könnte von Sokal sein.

Dachte auch erst, das wäre Fake, u.a. weil es bei Springer erscheint. Letzteres finde ich zumind. merkwürdig. Das ist ja ein renommierter Wissenschaftsverlag. Was ich da so lese, gehört eher in den Bereich "Kunst", da wo die Postmoderne auch am ehesten hinpasst. Aber wirklich wundern tut mich das auch nicht mehr, ich habe das an der Uni auch so ähnlich kennengelernt. Ich habe nur mal einen Artikel versucht zu finden: "Sorgen mit Meeresmikroben: Bio-Spuk und abgründige Relationen", ist aber nirgends frei verfügbar. Die Autorin scheint Biologin zu sein, habe mal etwas nachgelesen, z.B. hier: https://www.researchgate.net/profile/Astrid-Schrader

Das ist merkwürdiges Zeugs, erinnert mich eher an Esoterik als an Wissenschaft (da sind auch sehr kitschige feministische Vorstellungen eingewoben, Gaia und so...). Es wird ständig versucht, biologische Entwicklungen mit den Lehren von Foucault, Derrida und andern Denkern der Postmoderne in Einklang zu bringen bzw. in deren Sinn zu deuten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wem das etwas bringen soll. Gut, man muss ja auch als Philosophin irgend etwas machen. Bedenklich wird es nur, wenn so ein Zeugs die Blase verlässt und Anspruch an die Wirklichkeit nimmt. Dann wird es zwar empirisch hinterfragbar, aber das hat mit Empirie nicht viel zu tun. Die hat ja, wie man an anderen Phantasmen aus der Richtung weiß, dort keine allzu große Bedeutung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 12. April 2024, 08:16:11
Zitat von: Max P am 11. April 2024, 17:52:25Auweia.
Genau!

Hier die gestern leider vermurkste Fortsetzung der Dummschwätzer ... Autor*Innen:

autor-innen 3.jpg

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Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 12. April 2024, 16:33:55
Zitat von: Schwuppdiwupp am 12. April 2024, 08:16:11
Zitat von: Max P am 11. April 2024, 17:52:25Auweia.
Genau!

Hier die gestern leider vermurkste Fortsetzung der Dummschwätzer ... Autor*Innen:

autor-innen 3.jpg

autor-innen 4.jpg

autor-innen 5.jpg

Kannst du den Direktlink posten?

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 12. April 2024, 17:52:30
Eine technische Bemerkung: Mit mehreren Abbildungen in einem Post scheint unser Forum nicht zurechtzukommen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 12. April 2024, 20:32:08
Ich hatte gestern und heute Probleme, Postings abzusetzen. Selbst ein Verlinken hat nciht geklappt.

However: Die Bilder stammen aus der Leseprobe des Buchs bei Amazon. Dann kann man sie auch selbst finden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. April 2024, 22:11:34
Politologe Yascha Mounk im Interview, sehr lesenswert. Es geht um den grassierende Unsinn und (auch) um Donald. Des Irrsinns fette Brüder.

ZitatGeorge Orwell hat den schönen Satz formuliert: «Manche Ideen sind so dumm, dass nur Intellektuelle an sie glauben.» Vielleicht könnte man hinzufügen: und Aktivisten. Diese Praktiken erklären sich aus der intellektuellen Geschichte der postmodernistischen Ablehnung einer universellen Wahrheit. Aber auch vom sogenannten «strategischen Essenzialismus». Dieser Begriff stammt von Gayatri Chakravorty Spivak und besagt, die Kategorie der «Rasse« sei zwar ein gefährliches soziales Konstrukt – aber um sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren, müssten sich Mitglieder ethnischer Minderheitengruppen trotzdem verstärkt über ihre eigene Rasse definieren.
https://www.nzz.ch/feuilleton/warum-die-woken-donald-trump-wohl-wieder-zum-us-praesidenten-machen-werden-ld.1814937

ZitatEine Analyse der «New York Times» zeigt, dass ungefähr 10 Prozent der republikanischen Anhänger aus einer neuen Wählergruppe bestehen, die überproportional nichtweiss, jung und bei sozialen Fragen eher progressiv ist – die aber den Einfluss von woken Ideen für so gefährlich und so extrem hält, dass sie für Trump stimmen wird. Diese zehn Prozent könnten genau den Unterschied ausmachen. Wenn Trump gewinnt, dann in bedeutendem Ausmass aufgrund dieser neuen Unterstützer.

Ob der Sinan auch AfD wählt..? ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 21. April 2024, 03:21:13
Nein. Wir haben aber auch kein Zweiparteiensystem.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. April 2024, 21:22:39
Zitat»Cancel Culture« sei ein rechtes Hirngespinst hieß es lange im progressiven Lager. Doch seit Neuestem beklagen sich vor allem linke Professoren und Autoren über Sprachverbote und Gängelungen. Müssen Liberale wie ich sie verteidigen?

Das Deprimierende an »Cancel Culture« ist ja nicht nur, dass mit ihr eine bestimmte Weltsicht durchgesetzt werden soll. Sondern vor allem die duckmäuserische Bereitwilligkeit, sich dem Furor des Augenblicks zu beugen.
Es mag naiv sein, aber vielleicht bringt uns die Aufregung der vergangenen Monate tatsächlich weiter. Ich bin Fan einer robusten Erwachsenenpädagogik. Es kann lehrreich sein, wenn jene Linke, die das giftige Gebräu der »Cancel Culture« angerührt haben, dieses auch mal selbst kosten müssen.

Vielleicht erkennt Nancy Fraser, dass ein gewisser Widerspruch darin besteht, sich für einen »akademischen und kulturellen Boykott« israelischer Institutionen einzusetzen – und sich anschließend darüber zu beklagen, selbst boykottiert zu werden.

Und vielleicht lässt die Einsicht, dass »Cancel Culture« kein rechtes Hirngespinst ist, die Empörungsbereitschaft in den Gleichstellungsbüros etwas abklingen.

Ich finde, wir hätten dann alle etwas gewonnen
.

https://archive.is/iJG7H

 :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 21. April 2024, 22:03:17
Nuja, es


ZitatWoke Wissenschaft: wie eine Universitätspräsidentin ihre Hochschule auf links dreht – und ihre Kernaufgaben vernachlässigt
Die Technische Universität Berlin ist wie ganz Deutschland: Die Führung möchte besonders fortschrittlich sein. Gleichzeitig legen Bürokratie, marode Infrastruktur und Fachkräftemangel den Betrieb lahm. Ein Besuch auf dem Campus.
...
Unter ihrer Führung ist die TU bei vielen progressiven Anlässen vorn dabei: So nimmt sie etwa mit einem eigenen Wagen am Christopher-Street-Day teil. «Wir hatten hier Gelegenheit, vor rund 500 000 Menschen eine diverse Universität zu präsentieren», schreibt dazu die Unileitung: «Diversität ist ein Organisationsziel, die TU Berlin steht für Diversität, Toleranz und Gleichberechtigung.» Zu Beginn der «Pride Week» habe die TU zudem die «Inter*Inclusive Pride Flag» direkt vor ihrem Hauptgebäude an der Strasse des 17. Juni gehisst.
Auf der TU-Homepage wurde unter dem Motto «Faschismus und Kapitalismus Hand in Hand» zu einer Demonstration am Internationalen Frauentag aufgerufen. Das Revolutionäre Frauenbündnis Berlin sprach dort vom «rassistischen und frauenfeindlichen Gesicht des deutschen Staates». Der sozialdemokratische Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Koalition aus SPD, Grünen und FDP wurden wegen einer moderat verschärften Einwanderungspolitik in diesem Aufruf in die Nähe von Rechtsextremisten gerückt.
https://archive.is/we7ym   (NZZ via Archive)

Es gibt noch Hoffnung für den Wokismus. Wissenschaft hat gefälligst politisch zu sein, damit man deren Verfehlungen nicht rational kritisieren kann. Oder so ähnlich. Es darf natürlich nicht irgendeine Politik sein. Es gibt ja nur eine richtige Sache, und die muss man auch über die Uni-Homepage rauspusten. Kaum zu glauben, dass das an einer Uni gemacht wird, aber Berlin war ja schon immer extrem progressiv.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. April 2024, 07:02:27
Der folgende Artikel ist zwar schon 3 Jahre alt, aber die darin genannten Thesen und Beobachtungen sind aktueller denn je.

ZitatLesben- und Schwulenverbände waren Vorkämpfer eines freien Lebens, bis sie in linksidentitäres Fahrwasser gerieten. Heute sind sie Hochburgen von Denunziation und Gegenaufklärung. Ein Gastbeitrag [von Alexander Zinn].

https://archive.is/6NIfw#selection-1579.4-1579.155
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. April 2024, 07:35:20
Schwulen und Lesben, Bisexuellen hat das Klüngeln mit grünen, linken, identitären Bewegungen seit jeher massiv geschadet.

Siehe die Verwicklung vieler Schwulenverbände mit progressiven Bewegungen, die Kinderficken legalisieren wollten. Ja, absichtliche Wortwahl.

Wobei nicht sicher ist, wer die treibenden Kräfte waren - ich tippe auf Kleingameter mit Paraphilien. Die fanden schon immer im linksgrünen Milieu emsige UnterstützerINNEN und Trittbrettfahrer.

Wie sie sich früher an Schwulen- und Lesbenbewegungen hingen, hängen sie sich heute an die Regenbogengeschwader und haben sich dabei primär auf die Trans-Truppen zur Umsetzung ihrer Ziele spezialisiert.
Die eigenen sich ja auch hervorragend dafür, um all ihre Paraphilien gesellschftsfähig zu machen. Nein, das reicht diesen Treibermutanten noch nicht mal.
Sie möchten ihre paraphiliegetriebenen Fetische vollständig von den Solidargemeinschaften finanziert haben, dabei die volle Selbstbestimmung behalten, Fragen dürfen nicht gestellt werden und am Ende setzen sie sich noch einen Heiligenschein auf und möchten tagein tagaus hofiert werden.

Der WPATH Präsident ist ein hervorragendes Beispiel dafür.
Nicht normal, dass ein fetischgetriebener Typ sich darauf spezialisieren konnte, Kindern und Jugendlichen den Weg in die Sterilisation und Kastration zu ebnen und dabei täglich am OP-Tisch tatkräftig mitzuwirken.

Wir wissen inzwischen, was solche Männer antreibt.

Ich möchte nochmals auf die 1a-Beschreibung der Mördertranse Buffalo Bill hinweisen: als seine Geschlechtsumwandlung abgelehnt  wurde aus psychologischen Gründen, explodierte sein Wahnsinn, sich in eine weibliche Haut zu transformieren. Oder so ähnlich.

Die Typen mit den fremd- und selbstgefährdenden Paraphilien müssen  weg vom Fenster!
Zurück in die Besenkammer!
Privat können sie sich austoben, wobei sie auch dort Schneisen der Verwüstung hinterlassen. Kann mir keiner erzählen, dass die Ehefrauen und Kinder keine Schäden davontragen.
Je nach Veranlagung scheint das eine unterschiedlich starke Sucht- und Zwangskomponente zu behinhalten.
Sucht- und Zwangszeugs ist immer schädlich für das gesamte Umfeld.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. April 2024, 09:47:31
Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf
Und wieder mal "westlich" als irgendwie "schlecht" hingestellt... . Dabei steht doch gerade Trans für den Individualismus, den liberale Demokratien garantieren. Auch medizinische Eingriffe wurden/werden zumeist im postkolonial geschmähten Westen entwickelt, bzw. mit den Prinzipien der modernen Medizin, die wiederum ein Produkt der Aufklärung ist.

https://twitter.com/TillRandolf/status/1783190901763760321?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet
https://www.bundesverband-trans.de/wp-content/uploads/2024/04/BVT-Kurzbroschuere-TERFs_web.pdf

Gestatten? Intersektionales Geblubber in Reinkultur. Die Broschüre ist moralisierend, beleidigend, von vorne bis hinten misogyn und enthält zahlreiche Fehlinformationen, wie z.B. dass "in der Biologie Geschlecht längst als Spektrum begriffen" würde (mit einem freundlichen Verweis an den (S)experten Heinz-Jürgen Voß).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. April 2024, 10:00:51
Unterschlagt mal bitte nicht die Expertise des globalen Südens auf diesem Gebiet:

ZitatTranssexuelle sind in Thailand so zahlreich, dass die plastischen Chirurgen auf diesem Fachgebiet seit langem Weltruf genießen. Seit ihrem dreizehnten Lebensjahr nimmt "Golf", ein 21-jähriger , Hormone, die ihm weibliche Formen verleihen. Ihre Semesterferien will der Ladyboy nun dazu nutzen gänzlich zur Frau zu werden. Die OP findet in Bangkok statt.
ZitatDer deutsche Joerg Szwalkiewicz, ehemaliger Kriminaloberkommissar, lebt seit zehn Jahren in Thailand. Er liebt Ladyboys und macht daraus keinen Hehl. Dass seine Freundin Linda einen Penis hat und anschaffen geht, stört ihn nicht.

https://www.spiegel.de/sptv/extra/a-662148.html

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. April 2024, 10:10:04
Warum gibt es so viele "Transgender" in Thailand? ?  (https://www.thailand-spezialisten.com/2016/03/31/ladyboys-in-thailand-was-steckt-dahinter/)


Traurigerweise ein erfolgreiches Geschäftsmodell.

Die meisten dieser Ladyboys sind homosexuelle Männer und verdienen ihren Lebensunterhalt in der Prostitution.
Im besten Fall als Sugar Babes wohlhabender westlicher Touristen und Einwanderer wie diesem Kriminalhauptkommissar (auch hier handelt es sich --Tada, große Überraschung-- um eine Paraphilie, auf die ich im AGP-Thema die Tage noch näher eingehen werde), im schlimmsten Fall um minderjährige Jungs auf dem Straßenstrich, oft drogenabhängig.

Schön, wie der Spiegelartikel ganz auf der Höhe des Regenbogen-Zeitgeistes euphemisierende Rüschen und Schleifen drapiert hat, um die knallharte Realität zu verschleiern.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. April 2024, 10:40:49
Thailand: Die Transgender-Fabrik  (https://www.thailand-spezialisten.com/2016/03/31/ladyboys-in-thailand-was-steckt-dahinter/)

ohne das vorerst gesehen zu haben, zumindest der Titel trifft es schon mal.
Warum sich so eine Transgenderfabrik in Mittel- und Nordeuropa eher nicht rechnen würde, liegt auch auf der Hand.
Asiatische Männer müssen nicht mal auf Pubertätsblocker zurückgreifen, um niedlich und süß auch als Erwachsene auszusehen. Was vieles vereinfacht beim Geschlechterwechsel.

Es wäre mal interessiert, die dortige Politik auszuleuchten. Auch die Lobbygruppen dahinter.
Ein Anfang:
"Re-Indigenisierung" - was zur Hölle soll das sein und wie soll das funktionieren? Zurück in die Vergangenheit? Ist das erstrebenswert? Progressiv? Wollen die Leute das überhaupt mehrheitlich?

https://kommunikation.uni-freiburg.de/pm/expertendienst/indigene-voelker-schlehe


WPHAT hat zumindest einige seiner Tentakel schon längst ins Reich der Millionen Elefanten ausgestreckt:
https://www.tgns.ch/de/2014/03/weltweites-treffen-von-trans-spezialisten-in-thailand/

Postkolonial scheint es eher unterineressant:

ZitatBis 1939 war Thailand als Siam bekannt. Es ist das einzige Land Südost-Asiens, welches niemals unter das Joch der europäischen Kolonialherrschaft kam. Eine sanfte Revolution im Jahre 1932 führte in Thailand zu einer Konstitutionellen Monar- chie. Seit 1946 ist König BHUMIBOL Adulyadej Staatsoberhaupt Thailands.

Ich würde gerne mal nach Thailand reisen, aber der ganze Sextourismus-Ruf, der diesem Land vorauseilt, macht das für mich irgendwie genauso unattraktiv wie Mallorcas Ruf als Proll-Ballermann. Dabei haben beide sicher ihre charmanten Seiten...

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. April 2024, 22:07:31
Zitat von: RPGNo1 am 25. April 2024, 09:47:31Intersektionales Geblubber in Reinkultur.
Die elektrische Meeresbiologin ::) hat sich heute auch ausführlich mit dem Pamphlet Manifest beschäftigt. Ein Dokument des Irrsinns, als gäbe es nicht schin genug schädliche Desinformation für kriselnde Pubertanten. Nuja, man wiederholt es halt solange, bis es jeder glaubt. Glaubt man.

ZitatBundesministerium und Projekt Demokratie verbrennen mal wieder  Steuergelder um unwissenschaftlichen Frauenhass zu verbreiten, man kennt es
https://twitter.com/Frollein_VogelV/status/1783121217446084645

Jaja, man will ja niemanden diskriminieren und böse hetzen. Zumindest nicht gegen die, die affirmativ an die Sache gehen. Alle anderen sollen in der Hölle brennen :o

Elefantenjagd in Thailand? Wäre mir zu heiss und außerdem: als Mann wird man sowieso gleich schräng angeschaut, wenn man nach Thailand Urlauben will. Aber Bali geht immer :grins

ZitatVerglichen mit westlichen Gesellschaften, gelten in Thailand die Kathoeys gelegentlich als sichtbarer und akzeptierter. Dies wird häufig auf die buddhistische Kultur zurückgeführt. Nach der Karmalehre haben Kathoey ihre Andersartigkeit infolge ihrer Handlungen in früheren Leben. Ihr Verhalten soll ihnen nicht vorgeworfen werden, da es ihnen eben bestimmt ist, so zu leben. Sie sollen eher bedauert als verspottet werden.[4]
https://de.wikipedia.org/wiki/Kathoey

Die armen verirrten Genderseelen. Die müssen ja Furchtbares im vorherigen Leben getan haben, um so betraft zu werden. Vll. hamse in Frauenkleidern masturbiert. Machtmannicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. April 2024, 09:18:24
Ich empfinde terf nicht im geringsten als Beleidigung, noch nie. Werd mir demnächst auch mal ein terf T-Shirt zulegen, brauche eh neue.  Oder sowas wie Frauen mit Penis raus aus der Umkleide, dann bellen die richtigen 😜



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 26. April 2024, 09:44:29
Zitat von: zimtspinne am 26. April 2024, 09:18:24Ich empfinde terf nicht im geringsten als Beleidigung, noch nie. Werd mir demnächst auch mal ein terf T-Shirt zulegen, brauche eh neue.  Oder sowas wie Frauen mit Penis raus aus der Umkleide, dann bellen die richtigen 😜

Es könnte sich ja mal jemand mit der Frage befassen, worin der Sinn von Frauenhäusern besteht und worin er bei Transhäusern bestehen könnte.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. April 2024, 10:12:33
Transhaeuser? Gibt's die?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. April 2024, 13:44:32
Zitat von: zimtspinne am 26. April 2024, 10:12:33Transhaeuser? Gibt's die?

Ja! :grins

https://twitter.com/ForWomenScot/status/1781983275319226416

Notiz für mich: twitter ist giftig.

Dieses emo-Gerede der bunten Frau erinnert mich an die Liveschalte aus dem Tollhaus am 12.04.2024. 



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. April 2024, 13:49:14
Nochmal zur Erinnerung:

https://www.youtube.com/watch?v=Rg0oEhpzTEE

Klare Ansage des Club-Eigentümers an die Penispersonen.

Warum akzeptiert der AGP-Stammtisch nicht die luxuriöse Regenbogen-Toilette?

Die Antwort kennt jeder, der weiß, wie diese Spezies tickt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 26. April 2024, 14:19:52
Zitat von: zimtspinne am 26. April 2024, 10:12:33Transhaeuser? Gibt's die?

War mehr so hypothetisch gedacht, meine Idee  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. April 2024, 14:39:48
Zitat von: zimtspinne am 26. April 2024, 13:49:14Warum akzeptiert der AGP-Stammtisch nicht die luxuriöse Regenbogen-Toilette?

Das verstehe ich auch nicht. Der Club-Besitzer hat bestimmt auch eine Herrentoilette und ist mit seiner Regenbogentoilette wohl fortschrittlicher als 99 % aller Gaststätten, Lokale und Clubs in Deutschland. Zudem kann er die Beschwerde von Mutter und Kind auch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. So viel Verständnis und Rücksichtg müssten eigentlich auch die Mitglieder des Damenkränzchens haben.

Die Lösung Unisextoilette, wie zum Schluss vorgeschlagen wird, finde ich auch nicht prickelnd. Ich (männlich) würde auf so ein Teil nur gehen, wenn es gar nicht anders ginge.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. April 2024, 15:28:28
Zitat von: RPGNo1 am 26. April 2024, 14:39:48Das verstehe ich auch nicht. Der Club-Besitzer hat bestimmt auch eine Herrentoilette und ist mit seiner Regenbogentoilette wohl fortschrittlicher als 99 % aller Gaststätten, Lokale und Clubs in Deutschland.

Vielleicht klappt es mit der Damenrunde, wenn er die Regenbogentoilette in Prinzessinnentoilette umbenennt  :laugh:

Aber mal ernsthaft.
Er kommt denen schon mehr als entgegen, indem er das WC für Behinderte (manchmal ist das kombiniert mit Wickeltisch für frischgebackene Mütter und Väter) freischaltet für genderqueer. Ich fände eine Trennung besser, da ein Fetisch für Damenkleidung und Cosplay eben nicht vergleichbar sind mit gesundheitlichen Einschränkungen und Eltern mit Windelbabys.

Diese Extrawürste, die den fordernden, niemals zufriedenen Transdamen gebraten werden, indem andere Gruppen zurückstecken müssen, sind nicht rational zu begründen. Außer mit Narzissmus, und der Hege durch Co-Verhalten anderer.
Anfangs fand ich die drei ja sogar noch einigermaßen nett, das war spätestens vorbei, als das übliche schrille Opfer- und Fordertum des Transaktivisten auf social media auf dem Fuße folgte. Solange sie sich so verhalten, werden sie niemals von der Mehrheit akzeptiert. Und viele können offenbar nicht anders, als sich so zu verhalten. Das gehört zum Konzept.

Es gab bereits einzelne Wettkämpfe im Sport, die eine extra Kategorie für Transgender anboten: Keiner ging hin.

Sie sind obsessiv  (https://de.wikipedia.org/wiki/Obsession)nach Validation, Bestätigung und Aufmerksamkeit - in dritte Kategorien abgeschoben zu werden, kann daher mit diesem Typus nie funktionieren.

Swimming body's World Cup 'open' races for transgenders cancelled after no one shows up (https://www.wionews.com/sports/swimming-bodys-world-cup-open-races-for-transgenders-cancelled-after-no-one-shows-up-642659)


@ Typee

gilt auch für deine Transhäuser (das war böse  :angel: )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. April 2024, 15:43:07
apropos Wickeltische...
erinnere mich an ein paar Situationen in Damen-WCs (die engl. Wörter dafür gefallen mir besser) als tatsächlich mal junge Väter mit Kleinkindern rein wollten und zuerst extrem tappsig vorsichtig reinlugten, ob das geht, dann noch höflich nachgefragt.
Dass die immer willkommen waren, muss ich nicht extra erwähnen  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 26. April 2024, 18:02:46
So ein wickelnder Papa ist knuffig, ungefährlich und für Frauen im richtigen Alter sehr attraktiv.  :grins2:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. April 2024, 22:47:01
Definiere Postmodernismus! Von Dan Dennett, der kürzlich verstorben ist.

Zitat"Postmodernism, the school of 'thought' that proclaimed 'There are no truths, only interpretations' has largely played itself out in absurdity, but it has left behind a generation of academics in the humanities disabled by their distrust of the very idea of truth and their disrespect for evidence, settling for 'conversations' in which nobody is wrong and nothing can be confirmed, only asserted with whatever style you can muster."
https://www.stevestewartwilliams.com/p/top-10-daniel-dennett-quotes

Hümmlerismus ist übrigens ein passendes Synonym ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 27. April 2024, 21:05:16
Zitat von: zimtspinne am 26. April 2024, 09:18:24Werd mir demnächst auch mal ein terf T-Shirt zulegen
So was in der Art? ::)

(https://pbs.twimg.com/media/GMGIyo1WEAAsNv6?format=jpg&name=large)

Das habe ich in dem X-Faden gefunden, der sich mal etwas kritischer mit dem Begriff befasst (auch, woher er stammt). Die Personen auf den Bildern sind alle eindeutig nicht-binär, hat also alles nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun ::)

Der Faden: https://twitter.com/heinzvaneugen/status/1783885759386173711

Ich würde das einfach mit der Cat-Pride-Fahne kombinieren. Sollte für genügend kognitive Dissonanz bei Aktivisten sorgen (gut, man sollte "kill" weglassen). Der Rest denkt: das ist aber schön 8)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. April 2024, 08:24:36
Zitat von: eLender am 27. April 2024, 21:05:16Der Faden: https://twitter.com/heinzvaneugen/status/1783885759386173711 (https://twitter.com/heinzvaneugen/status/1783885759386173711)

Und hier für diejenigen, die kein Twitterkonto haben. ;)
https://threadreaderapp.com/thread/1783885759386173711.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. April 2024, 09:25:32
Welches Geschlecht hat das TERF jetzt nochmal?
Gilt dort das biologistische Geschlecht oder das zugewiesene oder das identifizierende?

Habe den Eindruck, es werden ganz bösartig immer nur Cis-Weiber wie Rowling und Frau Marie-Fischbiologin als TERF bezeichnet.

Nach TRA-Programm könnte es sich bei Debby Hayton  (https://debbiehayton.com/2024/02/14/i-went-through-an-agonising-operation-because-i-thought-becoming-a-woman-would-finally-make-me-happy-then-i-had-a-devastating-revelation/) auch um ein TERF handeln.

Die Frage ist, ob TERF inkludierend ist oder nur für übertypisierte Weiber wie Rowling oder Kellie-Jay Keen (https://focus.belfasttelegraph.co.uk/thumbor/FT0Hrd6HWzbvEfV88BqDm1UD9tI=/0x21:1358x926/1280x853/prod-mh-ireland/e41eeae3-9c26-47ed-b686-8a85e3ca5de5/4676449e-4da1-46c3-b06b-500877aa16b8/e41eeae3-9c26-47ed-b686-8a85e3ca5de5.jpg).
Es ärgert mich ein bisschen, dass ich noch nie so bezeichnet wurde. Ich bin nicht sicher, ob mal von einem Landarzt, das war aber glaube nur transphob, rechts und queerfeindlich. 

Man kann sich dort auch mit anderen accounts einloggen.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 28. April 2024, 13:07:12
Zitat von: zimtspinne am 28. April 2024, 09:25:32übertypisierte Weiber wie Rowling...

Was meinst du bitte damit? Ist mir nicht ganz klar.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 28. April 2024, 21:42:05
Zitat von: RPGNo1 am 28. April 2024, 08:24:36Und hier für diejenigen, die kein Twitterkonto haben.
Jo, Danke. Ich schaue ja immer, ob das schon jemand markiert hat. Dann kann ich mir die Arbeit sparen, das herauszukopieren. Habe ich übersehen (oder es war noch nicht "extrahiert")

Zitat von: zimtspinne am 28. April 2024, 09:25:32Nach TRA-Programm könnte es sich bei Debby Hayton  (https://debbiehayton.com/2024/02/14/i-went-through-an-agonising-operation-because-i-thought-becoming-a-woman-would-finally-make-me-happy-then-i-had-a-devastating-revelation/)auch um ein TERF handeln.
Starker Tobak. Selbst AGPs (die das halbwegs unter Kontrolle zu haben scheinen), sind auch in reifen Jahren noch anfällig für soziale Ansteckung (aka Brainwash). Damit nahm das Drama seinen Lauf.

ZitatI was happy with family, work, friends. But I had also, through that new source of information the internet, read enough about gender issues to know that people like me transitioned. I grieved for what I had not been able to do.

In my fifth decade, everything changed. Fast broadband turned me from a consumer of information posted by others into someone who could participate while remaining deliciously anonymous.

Searching the internet about transgender issues was like stepping out into the Wild West. Forums for transitioners were one click away from highly sexualised websites that peddled transvestite porn. I immersed myself in this community and soaked up the group-think. No longer did I yearn to be the opposite sex; I thought I really was the opposite sex (though 'gender' was the preferred word).

According to this orthodoxy that I now embraced, I had suffered the misfortune of being born in the wrong body with the wrong genitals. In reality, I was a woman, like other women.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. April 2024, 15:57:29
Zitat von: RPGNo1 am 25. April 2024, 09:47:31
Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf
Und wieder mal "westlich" als irgendwie "schlecht" hingestellt... . Dabei steht doch gerade Trans für den Individualismus, den liberale Demokratien garantieren. Auch medizinische Eingriffe wurden/werden zumeist im postkolonial geschmähten Westen entwickelt, bzw. mit den Prinzipien der modernen Medizin, die wiederum ein Produkt der Aufklärung ist.

https://twitter.com/TillRandolf/status/1783190901763760321?ref_src=twsrc%5Egoogle%7Ctwcamp%5Eserp%7Ctwgr%5Etweet
https://www.bundesverband-trans.de/wp-content/uploads/2024/04/BVT-Kurzbroschuere-TERFs_web.pdf

Gestatten? Intersektionales Geblubber in Reinkultur. Die Broschüre ist moralisierend, beleidigend, von vorne bis hinten misogyn und enthält zahlreiche Fehlinformationen, wie z.B. dass "in der Biologie Geschlecht längst als Spektrum begriffen" würde (mit einem freundlichen Verweis an den (S)experten Heinz-Jürgen Voß).

ZitatDie Kunst der Faktenfreiheit – eine Antwort an Nora Eckert

Transaktivistin Nora Eckert lobt auf dem Portal queer.de eine neue Broschüre des Bundesverband Trans*. Ihr Text gerät jedoch zu einer einzigen Schmähschrift gegen jedwede Kritik an transaktivistischen Forderungen. Auch IQN wird angegriffen, der Vorstandsvorsitzende Jan Feddersen antwortet darauf.

[...]
Unsere Kommentare zum deutschen Selbstbestimmungsrecht, wesentlich in den ,,Jahrbüchern" zu finden, doch vor allem auch durch den wissenschaftsorientierten und recherchefesten Autor Till Randolf Amelung, entsprechen keinen ,,Falschbehauptungen".  Dies behauptet nur Eckert – und  liegt damit falsch. Last but not least: Die sogenannte ,,Community" ist viel mehr als ein paar aktivistische Bubbles, in denen Eckert sich zu tummeln scheint. Aber gewisse Zirkel stehen eben nicht für ,,die" Community, sondern nur für sich selbst.

In Wahrheit entspringt solches Denken einem totalitären Gestus. Wir, die IQN, fühlen uns einer Community zugehörig, die sich auch intellektuell und wissenschaftlich nicht identitären Gemütsaufwühlungen verpflichtet sieht. Wer andere der ,,Spaltung" bezichtigt, fordert damit, sich einem gewissen Konsens zu unterwerfen. Die IQN betreibt aber keine Spaltung, sondern Diversifizierung im Diskurs zur Sache. Eckert fordert also, sich intellektuell zu unterwerfen. Dass gewisse staatssubventionierte Kreise, die sich als ,,Community" verstehen, über uns ,,not amused" sind, muss nicht verstören: Wer Amüsement möchte, möge einen comedyspezialisierten TV-Sender abonnieren. Hier, bei der Frage, feministische Frauen und Männer bei Verstand als TERFs zu diskreditieren, geht es um Debatten, nicht um Einverständnis mit dem Falschen.
:2thumbs:

Der rot markierte Abschnitt erinnert mich an das Verhalten eines gewissen Teams innerhalb einer deutschen Skeptikervereinigung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 29. April 2024, 18:44:29
Heiliger Bimbam, ich kann -auch das- gar nicht glauben:

https://www.focus.de/kultur/kino_tv/regt-euch-doch-auf-kolumne-von-julia-ruhs-linksgruen-durchseucht-ich-erlebe-wie-menschen-ard-und-zdf-verabscheuen_id_259576496.html

Es geht um f...üüüh Windräder. Nicht um was ganz brisantes.
Ich wüsste selbst nicht mal genau, wie ich spontan Windräder finde. Keine Ja-Nein-Frage. Und auch keine, die man aus Angst vor sozialer Ächtung gar nicht beantworten will und auf seine "umweltfreundliche Frau warten" muss . Was fürn Warmduscher.

Bisschen ist das wie in sozialistischen, kommunistischen Systemen. Wo man eine offizielle Meinung und eine private Meinung pflegt. Die um Himmels Willen nicht verwechselt oder durcheinandergebracht werden dürfen.
Wie das Kinder oder Besoffenen (früher in sozialistischen Bruder- und Schwesterländern) gemanagt haben, frage ich mich immer wieder. Da muss man doch höllisch aufpassen. Schon nüchtern als Nichtkind...
Nun sind wir scheinbar fast wieder dort.

Ich hätte eher etwas Bedenken, in einer ÖRR-Sendung zu erscheinen, unzurechtgemacht usw.  :laugh:
Bin immer wieder erstaunt, wie sich manche Leute (geplant!) vor Kameras trauen.

ZitatDie Furcht vor den sozialen Kosten einer Meinung
Natürlich sind Gefühle keine Tatsachen, jeder kann in Deutschland seine Meinung frei sagen. Niemand muss mit staatlichen Repressionen rechnen. Aber es ist nicht der Staat, den die Menschen fürchten. Sondern die sozialen Kosten einer Meinung. Die Sorge, deswegen einen Job oder Aufträge zu verlieren, von Freunden und Bekannten gemieden zu werden.

Dass viele die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hinterfragen, empfinde ich als nichts Schlechtes. Es ist gut für die Demokratie, wenn Menschen nicht alles unkritisch hinnehmen, was wir Journalisten ihnen als Realität auftischen. Wenn sie selbst denken.

Aber auf der anderen Seite funktioniert Demokratie nur mit einem Mindestmaß an Vertrauen. In die Regierung, aber auch in uns Medien, sonst bröckelt das Fundament. Und manchmal, auch bei dieser Umfrage vor ein paar Monaten, wirkt dieses Fundament auf mich zumindest angekratzt.

Der Mann mit den Ferienwohnungen, der sich so aufgeregt und sich gewundert hat, warum die AfD nicht stärker ist, hat übrigens Recht behalten. Mittlerweile ist die AfD stärker geworden.

Ob die aktuellen Anti-AfD-Proteste daran etwas ändern werden? Ich glaube nicht. Vielleicht vergrößern sie die Gräben sogar. Die Demonstranten, die so fleißig gegen Rechts auf die Straße gehen, sollten sich lieber fragen, wie es sein kann, dass viele Menschen so vorsichtig mit ihren Meinungen geworden sind.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 29. April 2024, 22:26:24
Zitat von: RPGNo1 am 29. April 2024, 15:57:29Der rot markierte Abschnitt erinnert mich an das Verhalten eines gewissen Teams innerhalb einer deutschen Skeptikervereinigung.
Hier noch der Link: https://queernations.de/die-kunst-der-faktenfreiheit-eine-antwort-an-nora-eckert/

ZitatEckert dämonisiert die Kritik am transaktivistischen Schwurbeln, indem sie sie in AfD-Nähe rückt. Eine Partei, gegen deren Präsenz im Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld auch die IQN in den vergangenen Jahren gestimmt hat und auch in Zukunft stimmen wird. Man könnte boshaft schlussfolgern: Wenn auch nur ein Mensch der AfD, behauptete, 2 + 2 komme zur Summe 4, dürfte niemand bei dieser Rechnung wieder zum gleichen Ergebnis kommen, denn das wäre ja, in der Logik Eckerts, AfD-nah.

Man könnte auch formulieren: Um zu erreichen, dass die grüne Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer von allen Parteien im Parlament Beifall bekommt, muss der AfD nahegebracht werden, die Politikerin übel zu diffamieren. Die von vielen Landesämtern für Verfassungsschutz in etlichen Landesverbänden als rechtsextrem eingeschätzte Partei lebt von Polarisierung – und hat auch das empathiestimulierende Geschäft des Transaktivismus betrieben. Denn Kritik ist für diesen Aktivismus, bis in die oberste Spitze des Familienministeriums hinein, immer ,,rechts", immer abwegig und gegen das Naheliegende des politisch Guten.

Habe auch mal in das WTF-Gelaber reingehört. Auch da ist man bemüht, es so darzustellen. Gut, es geht um Wokismus, aber da ist ja beinahe das Gleiche. Man meint zwar, der Begriff wäre nicht fassbar, aber ein Kampfbegriff. Mehr habe ich erst mal nicht erfahren. Man muss es halt immer so hinbiegen, dann muss man nur noch die Strohmänner kämpfen lassen.

Zitat von: zimtspinne am 29. April 2024, 18:44:29Wo man eine offizielle Meinung und eine private Meinung pflegt.
Das zeigt sich sogar in (anonymen) Umfragen: man antwortet eher so, wie es gesellschaftlich akzeptiert erscheint, nicht, wie man wirklich denkt. Daher immer diese komischen Umfrageergebnisse (die komplett der Wirklichkeit widersprechen). Dazu hatte ich mal iwo hier eine Studie verlinkt. Ist aber beinahe trivial ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. April 2024, 06:43:31
Zitat von: eLender am 29. April 2024, 22:26:24Hier noch der Link: https://queernations.de/die-kunst-der-faktenfreiheit-eine-antwort-an-nora-eckert/ (https://queernations.de/die-kunst-der-faktenfreiheit-eine-antwort-an-nora-eckert/)
Oh, der ist mir durchgerutscht. Danke schön.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 30. April 2024, 09:20:31
Habe eben ca 20 Minuten die identitätspolitische Konferenz gehört, während ich an einer Balkonwand alte Farbreste abgespachtelt habe, was mich eh schon in schlechte Stimmung versetzt. Der Deal war, dass der Vermieter einen Handwerker vorbei schickt, der diese eine Wand mit uralten Farbresten abschleift, die Balkonfarbe bezahlt und ich streiche dann den gesamten Balkon (was nicht meine Aufgabe als Mieter wäre, aber ich will das bisschen nach meinen Wünschen gestalten und streiche außerdem auch gerne Wände), was auch geschah. Allerdings hat der nur oberflächlich mit Riesenradau und Staubwolken geschliffen, am nächsten Tag blätterte die Farbe schon wieder unten ab.
Außerdem bruzzelt genau an diese Wand die Morgensonne, an dieser Wandseite ist auch die Verglasung zusammengeschoben, was ich auch nicht ändern mag, da sonst die Katzen zum Nachbarbalkon klettern.
Bei dem Talkgequatsche stapelte sich mein Woke-Distress  :P immer höher, so dass ich das jetzt abgebrochen habe.
Habe noch gehört, wie Hümmler die Fat Studies anschnitt, bevor ich geflüchtet bin.
Eine Balkonklimaanlage wäre mal eine Idee - im Süden haben die eine Art Nebler, die auch an Außenterrassen und manchmal sogar über Straßen angebracht sind und einen feinen Sprühnebel verbreiten.
Evtl höre ich mir nachher noch Hümmlers Statement über die Fat Studies zu Ende an - vermutlich kann ich mir das aber auch sparen, weil der wie auch alle anderen nur an der Oberfläche rumkratzen wird, was zwar zu der Farbspachtelei passt, aber mir restlos die Stimmung an meinem freien Tag vermasselt.

Es ist nicht zu fassen, was sich in der GWUP an Labertanten sammelt.
Die Männer scheinen einfach nur auf den Wokzug aufgesprungen zu sein, ohne sich jemals mit auch nur einem einzigen Thema näher befasst zu haben.
Gendern ist so ein Beispiel.

Eine LÜge wurde zudem auch noch erzählt.
In Bayern wurde natürlich nicht jedes Gendern verboten, sondern explizit das Trans-Gendern --> Sonderzeichen.
Sehr vernünftig.  :grins2:

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. April 2024, 18:27:56
Zitat von: zimtspinne am 30. April 2024, 09:20:31Bei dem Talkgequatsche stapelte sich mein Woke-Distress  :P immer höher, so dass ich das jetzt abgebrochen habe.

Pass auf, dass du dadurch nicht ins Delirium rutschst und die Wand dann im Rausch in Regenbogenfarbe anpinselst... ::)

Ich habe mir das beinahe komplett angehört (1,5 h, dann haben die Langweiler es doch noch geschafft, mich zur Aufgabe zu zwingen). Ich schreibe dazu später noch was im Gwup-Faden. Das Gespräch läßt sich auf ein paar Absätze eindampfen. Das mit dem "Genderverbot" in Bayern ist nur eine Fehldarstellung, die aber typisch für das ganze Gelaber ist. Selbst Holmi konnte aber nicht ganz ignorieren, dass es irgendwelche problematischen Dinge in dem Zusammenhang gibt. Aber auch dies ließ sich wegdsikuttieren...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. Mai 2024, 09:40:55
So, wie sich dieser Thread entwickelt hat, bin ich nicht ganz sicher, ob ich das hier richtig poste, aber:

Zitat von: RPGNo1 am 25. Januar 2023, 13:52:20Ich habe diesen Thread für allgemeine Diskussionen neu eröffnet, weil nicht alle interessanten Artikel zu den großen miteinander verbundenen Themenfeldern wie Identitätspolitik, SJW oder Wokeness in die enger begrenzten Themenbereiche "Genderdebatte" oder "kulturelle Aneignung" reinpassen.

Ein sehr weit gefächertes und interessantes Interview mit dem Philosophen Philipp Hübl hat Tobias Haberl von der SZ geführt:

https://archive.is/vLjT2

ZitatWo liegt dann das Problem?
Ein Problem liegt vor, wenn die moralische Selbstdarstellung wichtiger als das eigentliche Anliegen wird. Wenn »Moral« draufsteht, aber keine Moral drin ist. Wenn sich Hashtag-Aktivisten über Sätze aufregen, die Promis vor zehn Jahren im Suff getwittert haben. Dann geht es nur darum, Signale an die eigene Gruppe zu senden, oder darum, Moral als Waffe gegen Konkurrenten einzusetzen, aber nicht darum, die Welt besser zu machen. So entwickeln wir uns als Gesellschaft nicht weiter, sondern fördern überflüssige Symbolpolitik, und sogar verzerrte Forschung und wirkungslose Maßnahmen gegen Diskriminierung.
Können Sie das belegen?
Ein lustiges Beispiel: Anfang 2022 schrieb die renommierte Physikerin Sabine Hossenfelder auf der Plattform X, sie müsse in einem Forschungsantrag belegen, dass ihre Forschungen für die Themen »Geschlecht, Gender und Diversität« relevant seien. Das Problem: Sie beschäftigt sich mit der Ausdehnung des Universums, also neun Milliarden Jahre bevor die Erde überhaupt entstanden ist. Nachdem sie ihre Follower um Tipps gebeten hatte, was man da schreiben könnte, hagelte es Kritik von vielen Seiten.
Warum?
Die Frage wurde ihr als politisches Statement ausgelegt. Auf einmal hieß es, sie habe etwas gegen Feminismus und Diversität. Dabei hat sie Recht. Warum sollte sich eine Physikerin Sätze aus den Fingern saugen, um zu erklären, was die Entstehung heißer Gasbälle mit Frauenförderung zu tun hat? Viele Forschungseinrichtungen verlangen heute diese Statements zu Gender und Diversität. In manchen Fällen sind sie sinnvoll, in vielen nicht.

Philipp Hübls Vorlesungsreihe über Kritisches Denken im April 2023 ist letztes Jahr im GWUP-Blog verlinkt worden:

https://blog.gwup.net/2023/08/07/videos-bullshit-resistenz-vorlesungen-von-philipp-huebl/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 01. Mai 2024, 09:49:13
Ein Glück, dass es inzwischen Chatbots gibt. Die übernehmen das aus-den-Fingern-Saugen.  ;D  ;D  ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. Mai 2024, 09:58:51
Zitat von: Conina am 01. Mai 2024, 09:49:13Ein Glück, dass es inzwischen Chatbots gibt. Die übernehmen das aus-den-Fingern-Saugen.  ;D  ;D  ;D

Ähm, worauf bezieht sich das bitte?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 01. Mai 2024, 10:03:27
Zitat von: Juliette am 01. Mai 2024, 09:58:51
Zitat von: Conina am 01. Mai 2024, 09:49:13Ein Glück, dass es inzwischen Chatbots gibt. Die übernehmen das aus-den-Fingern-Saugen.  ;D  ;D  ;D

Ähm, worauf bezieht sich das bitte?

Also, ich verstehe das so, dass Hossenfelder einfach einen Chatbot einsetzen könnte. Finde ich eine prima Idee, für irgendwas müssen die doch gut sein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 01. Mai 2024, 12:08:05
Zitat von: Juliette am 01. Mai 2024, 09:40:55Ein sehr weit gefächertes und interessantes Interview mit dem Philosophen Philipp Hübl hat Tobias Haberl von der SZ geführt:

Danke für den Tipp. Das Interview gefällt mir und es passt hierher, denn Hübl und sein Buch wurden schon verschiedentlich erwähnt. Es steht auch auf meiner Zu-Lesen-Liste.

Die Fälle wie moralische Selbstdarstellung oder Tugendprotzerei, die Philipp Hübl schildert, kann man aktuell übrigens in Echtzeit bei der GWUP, genauer Team Hümmler, erleben. Zuletzt übrigens im WTF-Talk.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. Mai 2024, 12:26:08
Zitat von: RPGNo1 am 01. Mai 2024, 12:08:05Es steht auch auf meiner Zu-Lesen-Liste.

Bei mir ist es auf dem Kindle, aber langsam kriege ich Panik bei ungefähr 40 Büchern, die darauf warten, gelesen zu werden...  :skeptisch:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 01. Mai 2024, 12:44:24
Zitat von: Peiresc am 01. Mai 2024, 10:03:27Also, ich verstehe das so, dass Hossenfelder einfach einen Chatbot einsetzen könnte. Finde ich eine prima Idee, für irgendwas müssen die doch gut sein.

Genau. Leider fing da gerade eine neue Seite im Thread an und man sieht es nicht so gut. Es hat direkten Bezug zum Post davor.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. Mai 2024, 18:42:57
Zitat von: Conina am 01. Mai 2024, 12:44:24Es hat direkten Bezug zum Post davor.

Danke fürs Blocken.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 01. Mai 2024, 19:34:16
@ Juliette
Danke! Sehr interessantes Interview! :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 01. Mai 2024, 21:18:56
Hübl ist gut, er bringt es auf den Punkt. Sowas umschreibt das Problem mit dem Wokismus ganz gut:

ZitatWissen Sie, es ist eine große Errungenschaft der westlichen Gesellschaft, dass wir Universalisten geworden sind. Dass wir keine autoritären Kollektivisten mehr sind, also unsere moralische Werte nicht nur für unsere Gruppe, unseren Stamm oder unsere Nation, sondern für alle Menschen gelten. Im Moment wird dieses Denken zurückgeschraubt durch einen neuen Kollektivismus der Fürsorge.

Er vermeidet Fremdwörter, um von möglichste vielen verstanden zu werden (er sagt ja zu Recht, das ist eine elitäre Diskussion). Ein Problem nennt sich auch Virtue Signaling. Ich habe beim Lesen öfteres an der Hurzmeister denken müssen. Ich bin halt ein besorgter Mensch :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 01. Mai 2024, 21:50:41
So ist das.

(https://pbs.twimg.com/media/GLwpzWSWgAAdHIl?format=jpg&name=small)

Ich hatte auf einer Tagung mal afrikanische Kollegen fotografiert. Ich hatte allerdings Schwierigkeiten mit der Belichtung, sodass ich denen das Bild nicht zeigen konnte (Ausrede: Fehlbelichtung). Man sah keine Gesichter, nur schwarze Flächen. Das hat mir echt leidgetan, aber sowas kann man unter normalen Bedingungen kaum vermeiden. Man muss sich schon Mühe geben, dass das ordentliche Porträts werden. Oder massiv nachbearbeiten (was ich heute auch machen würde). Von daher: nicht rassistisch, nur physikalisch. Aber die Technik hilft auch hier. Kein Grund für postkoloniale Verwirrungen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 02. Mai 2024, 06:24:42
Zitat von: eLender am 01. Mai 2024, 21:50:41So ist das.

(https://pbs.twimg.com/media/GLwpzWSWgAAdHIl?format=jpg&name=small)

Ich hatte auf einer Tagung mal afrikanische Kollegen fotografiert. Ich hatte allerdings Schwierigkeiten mit der Belichtung, sodass ich denen das Bild nicht zeigen konnte (Ausrede: Fehlbelichtung). Man sah keine Gesichter, nur schwarze Flächen. Das hat mir echt leidgetan, aber sowas kann man unter normalen Bedingungen kaum vermeiden. Man muss sich schon Mühe geben, dass das ordentliche Porträts werden. Oder massiv nachbearbeiten (was ich heute auch machen würde). Von daher: nicht rassistisch, nur physikalisch. Aber die Technik hilft auch hier. Kein Grund für postkoloniale Verwirrungen.

Oh, ich wusste nicht, dass ich 18 % grau bin. Das ist der Helligkeitswert der Standard-Graukarte. Bei Landschaften funktioniert dieses Eichmass übrigens auch ganz gut, sogar in Afrika.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 06. Mai 2024, 07:13:34
Wenn man versucht, sich mit diesem uferlosen Thema zu befassen, stößt man immer wieder auf Aussagen von unfreiwilliger Komik, z. B.

ZitatEs gibt eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten zwischen den Bewegungen ,,People First" und ,,Disability Pride". So war z. B. ein Anführer der ,,People First"-Bewegung in Großbritannien im Rahmen der Disability Pride Week 2020 Leiter der Kampagne ,,Learning Disability Pride".[25]
https://de.wikipedia.org/wiki/Disability_Pride

Wie weit muss man in dieser Selbstbeweihräucherung drinstecken, das nicht mehr zu spüren.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 06. Mai 2024, 07:41:57
Funktioniert aber nur eingebettet in der Bubble.
Wenn sich ein totfetter Mann im kurzen Kleid mitten auf die Straße stellt, die Arme in die Luft wirft und brüllt: Trans*fett-Pride, yeah!

dann würden die Umstehenden nicht klatschen und das revolutionär mutig finden.

Beispielbilder lasse ich weg, jeder kennt sie inzwischen.

Es ist kein schmaler Grat mehr zwischen sich zum lächerlich-infantilen Deppen zu machen und der Welt ganz selbstverständlich zu zeigen, dass man trotz Behdinderung/Krankheit/NC-Lesbe-Sein etc seinen Platz im Leben findet und ihn bei Bedarf auch verteidigt.

Dass Menschen immer so weit übers Ziel hinausschießen und sich selbst ins totale Abseits schießen müssen.... diese Tragik.

Es gibt übrigens auch einen Autogynophilie-Bewusstseins-Tag, jawohl, liebe Kinder und Freunde der Sonne!   :2thumbs:   

Er ist irgendwann im düsteren November.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Mai 2024, 14:25:38
ZitatEs gibt Gründe, warum die Pogrome der Hamas am 7. Oktober 2023 in Deutschland, wie in fast allen westlichen Staaten, zu einer bislang beispiellosen Welle des Antisemitismus führten. Warum es wenig überraschend ist, dass Linke und Muslime zu den eifrigsten Unterstützern der Schlächter gehören, erklärt das von Vojin Saša Vukadinović herausgegebene Buch ,,Siebter Oktober Dreiundzwanzig: Antizionismus und Identitätspolitik".

https://www.ruhrbarone.de/siebter-oktober-dreiundzwanzig-antizionismus-und-identitaetspolitik/232879/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. Mai 2024, 17:55:00
ZitatGerade jene, die sich für besonders tolerant halten, tappen in die Falle der Intoleranz, sagt der Psychologe Steven Pinker. Die Woke-Bewegung sei ein Rückfall in den Tribalismus.

Schweizer Monat: Was halten Sie von Gruppen wie «Queers for Palestine», die den Staat Israel und alles, was er in Gaza tut, ablehnen? Wie soll man deren Unterstützung für eine terroristische Gruppe, die Homosexuelle unterdrückt, verstehen?

Pinker: «Queers for Palestine» ist zu Recht verspottet worden. Es ist die ultimative Absurdität, denn eine queere Person würde in Palästina nicht lange überleben. Es unterstreicht den Irrsinn eines Grossteils der kritischen, sozial gerechten und intersektionalen Woke-Bewegung. Die Haltung ist intellektuell inkohärent, eine Art Tribalismus, bei dem die Stämme durch Opfergruppen und Unterdrückergruppen definiert werden. Diese Ideologie, die viele akademische Kreise infiltriert hat, ist verantwortlich für eine Reihe der monströsen Entwicklungen, die wir jüngst erlebt haben. «Queers for Palestine» ist wohl die idiotischste.
https://schweizermonat.ch/queers-for-palestine-ist-die-ultimative-absurditaet/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 12. Mai 2024, 18:10:19
eine sich als queer bezeichnende Person könnte dort durchaus überleben.

Kommt ganz darauf an, was er/sie/es/sie sich auf die Bauchbinde getackert hat/haben.

Vieles davon sind ja imaginäre Dinge, die keiner versteht.

Oder es sind sichtbare Dinge, die keiner versteht.

Queer ist alles und nichts.

Ich fordere nochmals und immer wieder dazu auf, wenigstens diesseits präzise + unideologische Sprache zu verwenden. Wenn möglich.

Ich hatte jetzt in einer meiner fb-Pflanzenbubbles eine (Pensi)Person, die ihre Hunde als queer bezeichnete. Sich selbst natürlich auch.
Die Frage ist, wann die ersten Pflanzen queer sind. Kommt noch. Witze haben wir schon gerissen ;)

Geht jetzt nicht speziell an dich. So allgemein. Immerzu wird fleißig gender-idioten-sprech verwendet. Solange wir das tun, sind wir mittendrin und spielen mit. Ich versuche das sukzessive zu ändern. Gar nicht leicht.
Noch würde ich nicht mal in den Kreis der TERF aufgenommen. Aber fast und bald (Frau Marie und JKR sind meine großen Vorbilder  8) )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. Mai 2024, 21:32:16
Eine (fette) Blume des Irrsinns, die ich heute am Wegesrand des Wahnsinns gepflückt habe.

Zitat,,Die Befreiung von Fetten und die Befreiung von Palästina gehen Hand in Hand!", verbreitet Moushabeck und identifiziert allen Ernstes die weiße Vorherrschaft und den Kolonialismus als die Wurzel der Fettphobie, um im gleichen schwer keuchenden Atemzug bedruckte T-Shirts mit ihren Parolen zu verkaufen. Crop-Tops wohlgemerkt, also bauchfrei. Mit jeder Bestellung comfort food beim Lieferdienst und jedem verkauften Crop-Top füttern sie also ironischerweise den Kapitalismus, den sie doch eigentlich so verachten. Nebenbei zelebrieren die ,,Fatties for a Free Palestine" ihre Selbstvermarktung, und verwandeln Antisemitismus in ein Accessoire.
https://www.welt.de/iconist/trends/article251452406/Fatties-for-a-free-Palestine-Ein-linker-Zeitgeist-der-Uebergewicht-zunehmend-romantisiert-und-glorifiziert.html

Nuja, möglicherweise wird sich das Problem eh von selbst lösen.

ZitatDass so auch ungesunde Körperideale zur Schau gestellt, maßloser Exzess gefördert wird und Adipositas unter Jugendlichen neuerdings zunimmt, wird dann aber nicht problematisiert. Wer Kritik äußert, wird als oberflächlich abgestempelt und mit moralischen Vorwürfen konfrontiert.


War nicht die einzige Blume heute, die ich gepflückt habe. Könnte man auch im Israel-Faden posten, hängt ja alles zusammen (man sieht eh nur noch Fäden überall). Wird echt Zeit, dass Putin uns vom Schlankheitsideal befreit.

ZitatDie Rede vom Global South ist eine schreckliche Vereinfachung der Weltgesellschaft, die innergesellschaftliche Ungleichheiten im ,,Norden" wie im ,,Süden" ignoriert und wichtiger noch: aktuell in der Fixierung auf historische Kolonialverhältnisse die Brisanz aktueller imperialistischer Aggressionen verkennt. In der heutigen Weltgesellschaft steht nicht der reiche, schuldig gewordene Norden gegen den armen, unschuldig gebliebenen ,,Süden", es stehen rund um den Globus autokratische und diktatoriale Regime.

Da rangieren die Staatsklassen, die sich oft aus antikolonialen Befreiungsbewegungen herausgemendelt haben und deren Legitimation missbrauchen und nun gegen demokratische Regierungen und Bewegungen vorgehen. Aus vielen Befreiungsbewegungen wurden Unterdrückungsregime.

Die Formel vom Globalen Süden legitimiert somit ein von Russland und China angeführtes neoimperialistisches Bündnis, das die eigene Bevölkerung unterdrückt und Nachbarstaaten bedroht. Und das im Übrigen derzeit Kunstwerke in der Ukraine der Zerstörung preisgibt und Kunstschaffende zum Schweigen bringen will. Die einmal emanzipatorisch gedachte Vergemeinschaftung der ,,Dritten Welt" und der ,,Blockfreien" hat sich pervertiert.
https://taz.de/Aktuelle-Kunst-und-Globaler-Sueden/!6007485/

Das ist der Anlass:

ZitatDer brasilianische Chefkurator der vor Kurzem eröffneten Kunstbiennale in Venedig, Adriano Pedrosa, antwortete auf die Frage, warum er keine israelischen Künstlerinnen ins Programm genommen habe, das Hauptaugenmerk der diesjährigen Show liege auf dem ,,Globalen Süden". Auf Nachfrage meinte er, Israel sei ein wohlhabendes Erste-Welt-Land, das im Norden liege. Zum Beleg verwies er auf eine einschlägige Landkarte in Wikipedia. Übertroffen wurde Pedrosas schlichtes Weltbild durch eine von 18.000 Personen unterzeichnete Petition, die den kompletten Ausschluss Israels von der Biennale fordert.

Man könnte auch sehr dicke Künstler aus dem Flugzeug über Israel abwerfen. Wäre ne klasse Performance.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 16. Mai 2024, 08:21:09
ZitatDie Ärztekammer zeigt sich hoch alarmiert über das Selbstbestimmungsgesetz – weil keine fachärztliche Beratung für Minderjährige vorgesehen ist. Die Union unterstützt die Kritik und nennt das Gesetz ,,gefährlich". Sie greift Familienministerin Paus (Grüne) persönlich an. Sieht die Ampel Änderungsbedarf?

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Anke Henning, die das Gesetz lange mit vorangetrieben hatte, sagte dazu auf WELT-Anfrage: ,,Wir haben den Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags zur Kenntnis genommen." Ähnlich erklärte Tessa Ganserer (Grüne), man nehme den Beschluss ,,zur Kenntnis" – und zog die Expertise der Ärzte in Zweifel: Der Beschluss sei ,,offenbar ohne Einbeziehung der zuständigen medizinischen Fachgesellschaften" wie der Bundespsychotherapeutenkammer zustande gekommen. Und der gesundheitspolitische Sprecher der FDP, Andrew Ullmann, sagte: ,,Das Selbstbestimmungsgesetz ist gut und richtig." Er vermute, der Ärztetag habe mit dem Beschluss ein ,,Statement" setzen wollen ,,gegen verfrühte hormonelle Therapien". Das sei ,,verständlich", aber medizinische Maßnahmen seien im Gesetz nicht geregelt.

Kathrin Vogler, gesundheits- und queerpolitische Sprecherin der Linke-Gruppe im Bundestag, die das Gesetz mit beschlossen hatte, kann sich die Forderung des Ärztetags ebenfalls ,,nur durch unzureichende Beschäftigung mit der Materie erklären". Und der Bundesverband Trans teilte WELT mit: Der Vorstoß sei ,,ein Indiz dafür", dass ,,der Deutsche Ärzt*innentag die fachlichen Grenzen seiner Empfehlungskompetenz nicht vollumfänglich im Blick hat". Die Gesetzesbefürworter suggerieren also: Der Ärztetag, das Beschlussgremium der Bundesärztekammer, sei einfach schlecht informiert.

https://archive.is/z19vT

Sieht die Ampel Änderungsbedarf? Die Antwort lautet "Nein".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 16. Mai 2024, 09:04:05
In this week's conversation, Yascha Mounk and Helen Joyce discuss the findings of an independent review by Hilary Cass of gender identity services for children and young people in the United Kingdom; how government and public health institutions in the UK have come to take a more skeptical view of gender-affirming care for young people than in the US; and the need for a more thoughtful and nuanced approach to trans issues which considers the rights and safety of all individuals involved.

https://open.spotify.com/episode/4PaS3PVtbehT91J7Rdfhvl

Ich höre gern Podcasts und die Folge fand ich gut, unaufgeregt und klug.
 Aber was weiß ich schon?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 17. Mai 2024, 07:22:30
ZitatPasst auch gut in den Israel-Thread

Die Anti-Israel-Demonstranten an der FU Berlin hätten eine Grenze überschritten, sagt der dort tätige Geschichtsprofessor Paul Nolte. Ihr theatralisches Auftreten entspreche einem neuen Bild von ,,Aktivisten". Dass Kollegen sich mit den Demonstranten solidarisieren, zeigt für ihn zweierlei.

WELT: Was aber, wenn internationale Gäste sagen: Ich spreche auf dieser Konferenz nicht, wenn Israelis sprechen?

Nolte: Dann weiß ich, wer zu Hause bleibt – und zwar nicht der Israeli. Der Kultur- und der Wissenschaftsbetrieb müssen standhaft bleiben und den Anfängen wehren. Denn subtile Verschiebungen gibt es schon.

WELT: Wie meinen Sie das?

Nolte: Ich war Anfang des Jahres längere Zeit in Berkeley. Die postkoloniale Ausrichtung ist in den USA sehr dominant. Das wird in Buchhandlungen greifbar: Auf den Tischen zu Aktualitäten lagen ausschließlich Bücher zur Geschichte Palästinas oder der ,,Nakba", also aus palästinensischer Sicht der ,,Katastrophe" der Vertreibung von Palästinensern im Zuge der israelischen Staatsgründung und des arabischen Krieges gegen den neu gegründeten Staat. Zur Geschichte Israels, des Holocausts oder des Judentums sah ich da nichts – weggeblendet. Dadurch kommt ein Diskurs langsam ins Rutschen.

WELT: Wie erklären Sie sich das?

Nolte: Wir sehen hier eine Fortschreibung von Mustern der 60er- und 70er-Jahre, in denen der vermeintliche Kampf gegen Faschismus sich bereits gegen Israel richtete. Eine Sympathie für die Unterdrückten wurde auf den Nahen Osten angewendet – mit einer plakativen Zuweisung von Tätern und Opfern.

Der Postkolonialismus hat eins draufgesetzt. Siedler sind immer schuld; der Nicht-Westen ist immer im Recht. Und wie praktisch, wenn man den heimlichen Antisemitismus noch draufpacken kann.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/hier-ist-die-grenze-zur-volksverhetzung-zum-gewaltaufruf-%C3%BCberschritten/ar-BB1muR0U?ocid=msedgdhp&pc=LCTS&cvid=d5d4040195e647ed865dad6efb5feb47&ei=11 (https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/hier-ist-die-grenze-zur-volksverhetzung-zum-gewaltaufruf-%C3%BCberschritten/ar-BB1muR0U?ocid=msedgdhp&pc=LCTS&cvid=d5d4040195e647ed865dad6efb5feb47&ei=11)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Mai 2024, 06:08:34
In Zeit berichten zwei Autorinnen, wie ein Literaturpreis des HKW im Jahr 2023 vergeben wurde. Am Ende sei es dann nicht mehr um den (subjektiv) besten Roman gegangen, sondern darum welcher Autor/Roman am besten identitätspolitische/intersektionale Kriterien erfülle.
Zitat
ZitatEs ging um Politik, um Geld, um Weltanschauung, auch um Macht. Nur um eines ging es dann nicht mehr: um Literatur. Insider-Bericht aus der Abstimmung über einen bedeutenden Literaturpreis

https://archive.is/SKqcK#selection-2275.551-2275.837

Im Spiegel ist dazu nun eine Entgegenung erschienen. Der Autor wischt die Bedenken der Autorinnen beseite und wirft ihnen Naivität und sogar Kalkül vor, da sie die Vorwürfe erst jetzt veröffentlicht hätten.
ZitatIn einem »Zeit«-Artikel erheben zwei Jury-Mitglieder eines Berliner Literaturpreises einen schweren Vorwurf: Es sei bei der Vergabe gar nicht um Bücher gegangen, sondern um Identitätspolitik. Ein großes Missverständnis.

Die in beiden Artikeln geschilderten Szenarien kommen mir sehr bekannt vor... ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Mai 2024, 09:16:29
ZitatAm heutigen Freitag, dem 17. Mai, wird wieder der ,,Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT)" begangen, der inzwischen  IDAHOBITA heißt. Man fragt sich bei dem Buchstabenkürzel: Was soll es bedeuten? Das klärt in einer Pressemitteilung der Bundesverband Trans* auf: ,,Homo-, Bi-, Inter-, Trans*- und Asexuellenfeindlichkeit (IDAHOBITA)".  Inzwischen ist also ein A hinzugekommen. A – wie Asexuelle.

Zur Erinnerung: Der 17. Mai wird seit 2005 im öffentlichen Erinnerungsdatumswesen begangen. Ursprünglich war dieser Aktionstag einer gegen Homophobie, ins Leben gerufen vom französischen Aktivisten George-Louis Tin.
[...]
Inzwischen ist eine ganze Buchstabensammlung identitärer Art hinzugekommen. Das Datum hatte politisch einmal eine Bedeutung, weil es – nicht nur – in Deutschland stark fühlbare gesellschaftliche Vorbehalte gegen schwule Männer und lesbische Frauen gab. Es ging also nicht um sexuelle Identitäten, sondern um den Abbau dieser Vorbehalte, ob in den Arbeitsumfeldern, in Familien, in Schulen.
[...]
Doch inzwischen geht es nicht mehr um Anliegen um bürgerrechtlichen Sinn, sondern um Identitätspolitik, die Partikularinteressen hervorhebt. Allerdings scheinen Interessen von Lesben und Schwulen darin kaum noch vorzukommen. Favorisiert war fortan: Trans, Bi, Inter und nun auch Asexuell.
[...]
Der  Buchstabenkürzelantidiskriminierungstag  ist zu einem Fördergeldesel verkommen, bei dem sich jeder bedienen darf, der das Identitätenspiel ohne Sinn und Verstand mitmacht.
[...]
Dieser Tag gegen Buchstabensalat-Diskriminierung ist eine Schimäre, eine Behauptung, die durch keine messbare Realität gedeckt wird. Wer Diskriminierung auf Fragen von Sichtbarkeit fokussieren will, hat möglicherweise keine gesellschaftspolitisch relevanten Probleme mehr.
[...]
Eine besonders grässliche Verballhornung von politischem Aktivismus  für schwule, lesbische oder trans* Bürgerrechte geht von Gruppen wie ,,Queers for Palestine" aus. Sie reden der Hamas das Wort und dämonisieren Israel, die einzige liberale Demokratie im Nahen Osten, wo LGBT bürgerrechtlich geschützt sind. Wahre Opfer bleiben von ihnen unerwähnt: Transpersonen, Drag Queens und Schwule die aus Gaza oder der Westbank fliehen mussten, um zu überleben.

https://queernations.de/aktionstag-fuer-die-buchstabensuppe/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 18. Mai 2024, 12:39:59
Da fehlt ein ,,H" für die Hypersexuellen. Unerhörte Diskriminierung, das.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 18. Mai 2024, 15:00:52
Ach, wenn's nur das wäre! Ein weiteres "O" muss her für Objektsexuelle (https://de.wikipedia.org/wiki/Objektsexualit%C3%A4t).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. Mai 2024, 21:34:43
Zitat von: RPGNo1 am 18. Mai 2024, 09:16:29https://queernations.de/aktionstag-fuer-die-buchstabensuppe/ (https://queernations.de/aktionstag-fuer-die-buchstabensuppe/)

Guter Beitrag, von Leuten, die keine Außenperspektive haben. Ich hatte das heute auch gelesen und wollte das zitieren:

ZitatWas gerade bei Asexualität der Diskriminierungsinhalt sein könnte, ist nie so recht erklärt worden: Da ist jemand nicht triebstrukturhaft sexuell begehrend unterwegs – womöglich nicht am Körperlichen in sexueller Hinsicht interessiert?  ,,Na und?" möchte man ausrufen, dann nicht. Sexuelle Appetitlosigkeit kommt in den schönsten (und ältesten) Lebenslagen vor – aber darum ein Bohei zu machen? Aus etwas Selbstverständlichem, das zum Leben gehört?  Doch wo es nur darum geht, alles Mögliche und Unmögliche mit einem Buchstaben in der Reihe sichtbar zu machen, macht sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit selbst der Diskriminierung verdächtig.

( ;D ) Was hat das mit einer Geschlechtsidentität zu tun (und vor allem: wofür wird man deswegen diskriminiert*)? Das ist mittlerweile so beliebig, dass es alles und nichts bedeutet. Ich kann gerade noch verstehen, wenn man AGP als sexuelle Orientierung versucht zu deuten (ist zwar Quatsch, aber man kann das Motiv verstehen). Sollense machen, was se wollen, aber solche Gaga-Veranstaltungen werden sicher keine Verbesserung für die echt Betroffenen von Diskriminierung bringen (das hat hierzulande eher was mit Akzeptanz zu tun, als mit noch mehr rechtlichen Regelungen). Eher das Gegenteil, man wird das insgesamt (auch die Homosexualität) wieder als ein Spinnertum unter vielen deuten. Das haben wir auch im Genderfaden so ausgemacht. Das ist auch ein Grund, das nicht unkritisch zu sehen.


*will man, dass Sexspielzeug verboten wird, oder was? ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Mai 2024, 17:32:55
Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard wurde vom Spiegel interviewt. Ich habe den Artikel in diesem Thread verlinkt, weil sie Dinge anspricht, die wir hier auch immer wieder diskutieren.

ZitatSie ist die einzige Deutsche, die mit dem Nobelpreis für Medizin geehrt wurde. Hier spricht Christiane Nüsslein-Volhard über Forschungsfreiheit und die größten Feinde der Wissenschaft: ungebildete Politiker.

SPIEGEL: Auch jetzt erstarken wieder rechte Ideologien in Deutschland. Besorgt Sie das im Hinblick auf die Freiheit der Forschung?
Nüsslein-Volhard: Dafür habe ich noch keine Anzeichen gesehen. Die Meinungsfreiheit sehe ich allerdings als gefährdet an. Es regt mich durchaus auf, wenn die Studenten an den Unis sich gegenseitig verkloppen, weil sie jemanden mit einer anderen Meinung nicht mögen. Oder sogar Vorträge abgesagt werden aus Furcht, dass es Ärger gibt.
SPIEGEL: An was denken Sie da konkret?
Nüsslein-Volhard: Zum Beispiel an die Biologiedoktorandin Marie-Luise Vollbrecht, der die Humboldt-Uni in Berlin 2022 verbot, einen letztlich artigen Vortrag darüber zu halten, dass es in der Biologie zwei Geschlechter gibt. Trans-Aktivisten hatten dagegen mobilisiert. Das ist doch grauenvoll!
[...]
SPIEGEL: Sie haben eine Stiftung ins Leben gerufen, die Frauen mit Kindern in der Forschung fördert. Wie schauen Sie heute darauf?
Nüsslein-Volhard: Das war damals eine richtig gute Idee. Der einzige wirkliche Unterschied zwischen Männern und Frauen ist, dass die Frauen die Kinder kriegen. Und daran führt kein Weg vorbei. Einen künstlichen Uterus, den wird es auch in 200 Jahren nicht geben. Oder man bekommt gar keine Kinder, weil man so besessen ist von seiner Forschung wie ich. Aber man kann Kind und Karriere in der Wissenschaft ermöglichen, wenn man Geld in die Hand nimmt und die jungen Mütter finanziell unterstützt.

https://archive.is/N98Yb
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. Mai 2024, 23:00:06
Würde auch gut in den Genderfaden passen: ein sehr schön deutlicher Beitrag von Alan Sokal (der mit dem Hoax). Klare verständliche Sprache zur Situation, die im Prinzip nur zusammenfasst, was wir auch schon zusammen herausgefunden haben. Wir sind gemeinsam fast so schlau wie Sokal. Resekt :2thumbs:

ZitatWoke invades the sciences - The intrusion of irrational ideology is distorting and censoring science

Of course our ideas about quarks are a human historical and social construction — that is a truism — but there is good reason to believe that the quarks themselves have existed ever since the Big Bang, roughly 13.7 billion years ago.

But the reasons justifying that belief are subtle. Quarks are not, after all, directly observable. Neither, of course, are dinosaurs; all we can observe are their fossils. But dinosaurs are (or rather, were) mid-sized macroscopic objects, and we can easily imagine what they looked and behaved like, by analogy with contemporary animals that we are able to observe today. So we certainly have good reason to believe that there existed, at some time in the past (roughly 240 to 65 million years ago), the animals that we call dinosaurs.
https://thecritic.co.uk/woke-invades-the-sciences/

Ich mag das: Anschaulich mit Beispielen. Das allgemeine Gefasel (von beiden Seiten) bringt einen meist nicht viel weiter. Das mit dem Hoax war auch mehr wert, als die ganzen Bücher zum Thema. Epistemologischer Aktivismus, sozusagen ::) 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Mai 2024, 16:58:33
Zitat von: RPGNo1 am 18. Mai 2024, 06:08:34In Zeit berichten zwei Autorinnen, wie ein Literaturpreis des HKW im Jahr 2023 vergeben wurde. Am Ende sei es dann nicht mehr um den (subjektiv) besten Roman gegangen, sondern darum welcher Autor/Roman am besten identitätspolitische/intersektionale Kriterien erfülle.

Das nächste Kapitel im Streit. Die Autorin Juliane Liebert (und ehemalige Jurorin) wehrt sich gegen Vorwürfe.
ZitatJuliane Liebert zum Streit um den HKW-Literaturpreis: Uns blieb keine Wahl

Die Schriftstellerin Juliane Liebert hat gemeinsam mit einer Jury-Kollegin eine Preisvergabe des HKW angegriffen. Die Reaktionen waren drastisch. Nun spricht sie selbst.

https://archive.is/O076V#selection-883.0-883.16
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: ClupeaRubens am 22. Mai 2024, 22:44:55
Zitat von: eLender am 20. Mai 2024, 23:00:06(...)

Of course our ideas about quarks are a human historical and social construction — that is a truism — but there is good reason to believe that the quarks themselves have existed ever since the Big Bang, roughly 13.7 billion years ago.

(...)

Von der Idee (Hypothese) über das Experiment zur überprüfbaren Realität. Das ist Wissenschaft. Warum sich da einige damit schwertun, hat @impostor im Nachbarthread schön herausgearbeitet:

Zitat von: impostor am 21. Mai 2024, 12:48:18Stimmt @Typee, das ist quasi der akademische Hintergrund dazu. Mit den methodischen Grenzen des eigenen Faches sinnvoll umzugehen und seinen Platz zu finden ist tatsächlich schwierig und man kann da leicht in die Rolle der beleidigten Leberwurst fallen, die anderen ihren Erfolg missgönnt, um selbst besser auszusehen. Wir können nichts objektiv wissen, also dürft ihr auch nicht. Deswegen ist Methodenkompetenz auch so wichtig in den Bereichen, gerade auch für Geisteswissenschaften. Irgendwelche Bindestrichstudiengänge bereiten einen auf das Problem oft auch nicht so richtig vor und spezialisieren dich zu sehr. Im Umgang miteinander wird daraus dann eine Art harmonisches Koexistieren in einträchtiger Ignoranz, wie bei einer Kifferparty.

Es ist mir schleierhaft, wie man mit so einem Mindset überhaupt durchs Leben gehen kann. Würde ein Ingenieur die objektive Erkenntnis(-Fähigkeit) in Abrede stellen und - wie es einige Postmoderne tun - empirisch belegte Fakten leugnen oder als "Narrativ" oder Machtinstrument einer "Herrschenden Klasse/Rasse" framen, wie sähe das in der Praxis aus?
Ignoriert man dann die Vorgaben aus den Regularien? Ist mikriobiologische Kontamination ein "Spektrum"? Ist pyrogenfreies WFI ein Dominanzhabitus von westlichen Industrienationen um ihre Marktmacht zu manifestieren? Die Matauranga Maori sind im ICH (https://de.wikipedia.org/wiki/International_Council_for_Harmonisation_of_Technical_Requirements_for_Pharmaceuticals_for_Human_Use) massiv unterrepräsentiert. Ist das nicht ungerecht?
Mir scheint es, dass manche lieber den Fortschritt lieber ganz einstampfen würden, nur damit nicht noch mehr Nobelpreise an weiße heterosexuelle Männer gehen. Wei bei den Evangelikalen. Die finden die ganze Forschung über Urknall und Evolution auch bescheuert und würden das Geld lieber "den Armen geben". Die lesen dann nur Bibel und machen 10-12 Kinder, die dann auch wieder arm sind.





Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: impostor am 23. Mai 2024, 15:03:07
Zitat von: ClupeaRubens am 22. Mai 2024, 22:44:55
Zitat von: impostor am 21. Mai 2024, 12:48:18Stimmt @Typee, das ist quasi der akademische Hintergrund dazu. Mit den methodischen Grenzen des eigenen Faches sinnvoll umzugehen und seinen Platz zu finden ist tatsächlich schwierig und man kann da leicht in die Rolle der beleidigten Leberwurst fallen, die anderen ihren Erfolg missgönnt, um selbst besser auszusehen. Wir können nichts objektiv wissen, also dürft ihr auch nicht. Deswegen ist Methodenkompetenz auch so wichtig in den Bereichen, gerade auch für Geisteswissenschaften. Irgendwelche Bindestrichstudiengänge bereiten einen auf das Problem oft auch nicht so richtig vor und spezialisieren dich zu sehr. Im Umgang miteinander wird daraus dann eine Art harmonisches Koexistieren in einträchtiger Ignoranz, wie bei einer Kifferparty.

Es ist mir schleierhaft, wie man mit so einem Mindset überhaupt durchs Leben gehen kann. Würde ein Ingenieur die objektive Erkenntnis(-Fähigkeit) in Abrede stellen und - wie es einige Postmoderne tun - empirisch belegte Fakten leugnen oder als "Narrativ" oder Machtinstrument einer "Herrschenden Klasse/Rasse" framen, wie sähe das in der Praxis aus?

Der langfristige Weg wäre, so würde ich schätzen, dass man diesen Fächern eine realistische Erfolgsperspektive gibt, z.B. mit Hilfe der Informatik und Simulationsstudien wie ich im anderen Thread auch geschrieben hatte. Das würde eine gewisse Zeit brauchen, weil starke Kompetenzen im Methodenbereich aufgebaut werden müssten und die Modelle müssen komplex werden, damit sie was taugen können. Dann hätten sie mehr Erfolgserlebnisse und müssten das weniger durch ihre Fachkultur oder freies Getummel auf Social Media kompensieren.

Davor warnen möchte ich, sich zu sehr auf diese Extrembeispiele einzuschießen, das kommt autoritären Kräften nämlich tatsächlich entgegen. In den USA sind die Probleme manifest, wir haben noch hauptsächlich den Schrei importiert und wundern uns entsprechend.
https://www.projectoverzero.org/media-and-publications/decoding-lgbtq-scapegoating
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. Mai 2024, 10:37:13
Seit einigen Tagen geistert eine Nachricht durch die Medien, dass die queerfeindlichen Angriffe im letzten Jahr stark gestiegen seien. Die Informationslage dazu ist dünn, nähere Details fehlen. Es wird auch von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, wozu aber auch keine Beweise oder Studien vorgelegt werden. Besonders in aktivistischen Kreisen und Interessenverbänden ist man (natürlich) sehr besorgt, aber auch diese Leute können keine entsprechenden Belege vorweisen.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/deutschland-zahl-der-gemeldeten-attacken-wegen-sexueller-orientierung-deutlich-gestiegen-a-e32a8632-7a4a-4bf7-a11e-9924264f7633

Aus diesen Gründen ärgert es mich doch ein wenig, dass manche Medien den Aktivisten eine Plattform bieten, ihre persönlichen Erfahrungen zum besten zu bringen, ohne dass eine entsprechende fachliche Einordnung oder sachliche Analyse erfolgt. Warum kommt kein Experte für Kriminalistik zu Wort, der eine Einordnung vornimmt? Oder jemand wie Till Amelung, der schon vor längerer Zeit erklärt hat, dass mit der mit der immer stärkeren Verwässerung von Begriffen wie "queer" oder der Ausweitung "LGBT*" über immer neue Buchstabenkombinationen auch Personen in diese Statistik reinfallen, die dort gar nichts zu suchen haben? Oder dass durch das teilweise aggressive Auftreten von Aktivisten, welche Forderungen stellen, die auf unzureichenden oder sogar keinerlei Grundlagen beruhen bzw. Erklärungen zu den Forderungen verweigern (siehe die Diskussion ums SBG), es leider zu aggressiven Gegenreaktionen und Ablehnungen kommt, weil viele "Normalos" sich unter moralischen Druck gesetzt fühlen und/oder es satt haben, sich für sachliche Kritik ständig rechtfertigen zu müssen. Buck Angel hat auf seinem YT-Kanal auch schon vor einiger Zeit gesagt, dass die Akzeptanz queerer Lebensweisen in den USA aufgrund der geschilderten Ereignisse seit Jahren am Sinken ist.  Die Aktivisten leisten ihrer "Community" (die es in der herbeigesehnten idealisierten Form sowieso nicht gibt) einen Bärendienst. Deutschland zieht mit Verspätung leider nach, wie es nicht anders zu erwarten gewesen ist.

https://www.stern.de/gesellschaft/zahl-queerfeindlicher-uebergriffe-stark-gestiegen---was-an-mir-rechtfertigt-einen-solchen-hass---34734820.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. Mai 2024, 11:28:25
In mehreren Artikeln und zuletzt in einem längeren Video mit Helen Joyce wurde immer wieder auf Zahlen und Statistiken verwiesen, dass sogenannte Transfrauen (ab jetzt von mir durchgängig als TIMs bezeichnet) signifikant mehr Straftaten gegen das Leben (von ganz überwiegend Mädchen und Frauen!) begehen --inklusive schweren sexuellen Missbrauch von Kindern und Mord-- als es sogenannte Hassverbrechen gegen Transpersonen (alle) gibt.

Ich wollte das schon lange mal genauer unter die Lupe nehmen und diese Zahlen prüfen. Bin aber noch nicht dazu gekommen.
Selbstverständlich beziehe ich mich auf keine dubiosen oder rechten Quellen (damit ist nicht pseudo- oder neurechts nach wokeaktivistischer Definition gemeint), aber Quellen wie Helen Joyce, die wahrlich nicht als Menschenfeindin oder -hasserin bekannt ist, betrachte ich schon tendenziell diesbezüglich als seriös. Als Mathematikerin hat sie vermutlich Zahlen und Statistik auch drauf. ;)

Man muss dabei auch berücksichtigen, dass viele der "Queer"-Opfer in Umfeldern tätig sind oder sich bewegen, in denen es ohnehin (leider) häufiger zu Suiziden, Unfällen und Todesfällen mit Fremdverschulden kommt, wie Prostitution. Oft auch in Kombination mit Drogenkonsum. Dazu Obdachlosigkeit usw.

Zu hinterfragen wäre auch noch, was die eher aus woker Perspektive berichtetenden Medien alles unter Hassverbrechen subsumieren.

Gerade die Tage hatte ich irgendwo ein gutes Beispiel für die Verdrehung von Tatsachen gefunden.
Es ging um ein solches Hassverbrechen gegen "Trans", welches "Terf" zugeschoben wurde.
Bei ganeuer Recherche kam heraus, die schreckliche Tat konnte man tatsächlich als Hassverbrechen gegen Queer einordnen; wurde aber von keiner TERF begangen (eh unwahrscheinlich, da es sehr wenige weibliche Mörder gibt), sondern von einem Mann mit islamischen Hintergrund.

Das fällt natürlich unter die Tabuzone transaktivistischen Umtriebe aus gleich mehreren Gründen.

So belässt man es meist dabei, TERF als Anstrifter zu Mord und Totschlag gegen Queer zu framen, in Ermangelung tatsächlich nachweislicher Taten.
Auch unsere feine Marvel Stella hat solchen Unsinn schon in die Welt gesetzt.

Ehrlich gesagt, geht mir dieser Sumpf so auf die Nerven, dass ich mich überhaupt ungerne damit näher beschäftigen möchte. Deshalb bin ich wohl dort auch noch nicht weiter eingetaucht, das macht mir schlechte Stimmung.

Man würde nur allzu gerne Straftaten gegen "Queer" den TERF in die Schuhe schieben; funktioniert aber nicht, da wie gesagt weibliche Menschen grundsätzlich selten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und das Leben begehen. Und noch seltener gegen männliche Menschen, was TIMs ja nun mal sind.

PersiaX hatte vor ca einem Jahr solch einen tätlichen Übergriff in bzw vor einem Berliner Club erlebt und das auch mehrfach thematisiert. Wurde sogar ins KH eingeliefert, wenn ich mich richtig erinnere.

Hier waren die Täter natürlich ebenfalls allesamt männlich und hatten keinerlei terfischen oder femninistischen Hintergrund. Entweder, die kamen eher aus der rechten Ecke oder aus der muslimischen. Oder beides zusammen. Da müsste ich nochmal nachschauen, hab das nicht mehr im Detail im Gedächtnis.

Reduxx als inoffizielle Trans Hall of Shame bringt wöchentlich neue Fälle von Verbrechen begangen von Queer bzw Trans bzw TIMs.
Da gehts meist um pädokriminelle Taten oder Vergewaltigungen oder Mord, auch sonstige typisch männliche, sexuell motivierte STrafteten (gegen Frauen, Mädchen und Kinder beiderlei Geschlechts) wie heimliches Filmen, Belästigen oder sonstige Übergriffe.

Das ist auch wenig überraschend. Ich verweise hier noch einmal auf die Paraphilien, die sehr häufig bei solchen Straftätern vorrätig sind, oft in Clustern, was man aber natürlich nicht laut sagen darf.
Daher auch die Bestrebungen, diese Paraphilien zu depathologisieren. Und umzudeuten, wie Transfetischismus.

Interessanterweise war neulich der Inhalt einer Seite von einer Kriminologin, die ich hier mal vor einiger Zeit verlinkt hatte (da gings genau um dieses Thema) nicht mehr verfügbar.
Entweder, ich habe einen Fehler gemacht beim Aufrufen, oder das wurde zwischenzeitlich zensiert/entfernt. Muss ich nochmal prüfen, ich habe aber auch nicht immer Zeit für all das.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. Mai 2024, 16:40:54
noch eine Ergänzung von mir:

Zitat von: RPGNo1 am 24. Mai 2024, 10:37:13Oder jemand wie Till Amelung, der schon vor längerer Zeit erklärt hat, dass mit der mit der immer stärkeren Verwässerung von Begriffen wie "queer" oder der Ausweitung "LGBT*" über immer neue Buchstabenkombinationen auch Personen in diese Statistik reinfallen, die dort gar nichts zu suchen haben?
Amelung wäre hier aber auch kein guter Analysator, da involviert und nicht neutral.

Außerdem vertritt Amelung die Gruppe der unwoken Transaktivisten, die man durchaus mit einer kritischen Brille betrachten kann. Manche sehen diese Transaktivisten sogar noch viel kritischer als die aggressiven woken. Gründe hatte Carol mal in ihrem Video erläutert und das ist keine Einzelmeinung. Ich teile sie mittlerweile in Teilen, nur nicht so kompromisslos radikal. Das ist mir dann zu menschenfeindlich.

Beim Buchstabenkomplex LGB ist soweit alles klar. Dort gehören Menschen rein, die homosexuell und bisexull sind. Natürlich nach der gültigen Definition, nicht nach der postmodernen, wo jeder lesbisch sein kann, der sich so fühlt.

Kommt das T hinzu, wird es komplizierter.
"trans" ist von Haus aus ein wässriger Begriff und Amelungs Deutung ist sehr subjektiv und widersprüchlich.

Ich möchte ja AGP nicht in Schutz nehmen, aber warum sollte ein AGP-TIM, der das Volltransprogramm hinter sich hat (inkl. Genital-OP), aber wegen seiner Körpergröße, Maskulinität und Geldmangel niemals als Frau durchgehen wird, unechter sein als Amelung mit dem nicht selbstverdienten Testosteronvorteil und keiner Genital-OP?

Nimmt man die Kriterien der sich selbst definierenden True Trans zur Hand, sind da genau solche dabei.
Jemand, der sich ihrer subjektiven Meinung nach nicht genug "bemüht", ist kein True Trans.

Warum aber sollte es nicht unter den Trans auch eine Nonkonformität geben?

Wird Trans an Äußerlichkeiten wie Kleidung, Haarschnitt, Haarwuchs, Makeup und Stimme festgemacht?

Oder am Hormonlevel?
Amelung lehnt die Genital-OP verständlicherweise ab, weil viel zu riskant und experimentell.
Was aber, wenn eine andere Frau mit Wunsch zum Leben als Mann aus ebensolchen Gründen die ebenso riskante und experimentelle und lebenslange Hormonbehandlung ablehnt?

Dann ist die laut True-Trans-Ideologie (ja, ist es für mich) keine echte Trans und gehört nicht in die Buchstabensuppe bzw nicht ins T.

An dieses Thema willst du aber nicht ran, hab ich schon verstanden.
Ändert aber nichts an der Gültigkeit der Argumente ;)

Ansonsten kann ich aber Buck Angel zustimmen, dass die Abnehme der Aktzeptanz mit dem Gesamtpaket Aktivismus zu tun hat.
Wäre das niemals ein Modetrend mit allen seinen Auswüchsen geworden auf dem Substrat der Postmoderne wachsend, hätte ich heute noch meine tiefentspannte Akzeptanzhaltung. Sogar den AGP gegenüber. Was aber eher am seligen Nichtwissen läge  :laugh:


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: impostor am 24. Mai 2024, 22:08:07
Zitat von: zimtspinne am 24. Mai 2024, 16:40:54Jemand, der sich ihrer subjektiven Meinung nach nicht genug "bemüht", ist kein True Trans.
Das ist wahrscheinlich Friendly Fire. ;-) Ich würde dir im Prinzip zustimmen, dass es sich meistens um eine mehr oder weniger bemüht inszenierte Illusion handelt. Die ,,True trans" werben durch mehr Passing um die Gunst der Allgemeinheit und möchten nicht, dass die weniger motivierten ihnen die Tours vermasseln. Mit echt oder unecht im engeren Sinne hat das nicht so viel zu tun, sondern mit sozialer Abgrenzung. Bei den Behinderten gibt es den Effekt auch, da geht es aber nicht ums Passing, sondern um Selbständigkeit. Einige geben sich extrem viel Mühe, um auf die Gesellschaft möglichst normal und selbständig zu wirken und akzeptiert zu werden. Andere machen sich da weniger Stress, nehmen auch öfter Hilfe an und nutzen ihre Zeit für produktivere Dinge als das mühsame Kompensieren von Fähigkeiten, die andere viel effizienter drauf haben. Den ,,Guten Behindis" ist das lockere Verhalten der ,,Schlechten Behindis" peinlich und sie wollen nicht mit ihnen in einen Topf geworfen werden oder dass von denen auf sie geschlossen wird. Auf meiner Schule gab es eine Hackordnung zwischen Sehbehinderten und Blinden, und selbst bei Blinden hast du dieses Konkurrenzding. Dazu kommt noch, dass Leute, die Wert auf soziale Anerkennung legen, sich mehr darüber aufregen, wenn einem das offensichtlich nicht so viel bedeutet. Hier von echt oder unecht zu sprechen würde offensichtlich keinen Sinn ergeben, es geht um die knappe Ressource der Akzeptanz.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Mai 2024, 15:24:06
ZitatJudith Butler: »Gender Trouble« und Israelkritik

»Die Leute sagen furchtbare Dinge über mich«

Sie gilt als eine der größten Denkerinnen der Gegenwart und Popstar der Linken. Aber was ist von einer Philosophin zu halten, die die Hamas für eine Widerstandstruppe hält – und den Staat Israel »demontieren« will?

https://archive.is/5eidv

Ein lesenswerter Artikel von René Pfister, der mich manchmal fassungslos zurückgelassen hat. Ich verstehe nicht, warum diese neuerdings "non-binäre" Person zu einer Art Superstar bei manchen Medien, Wissenschaftlern und Teilen der Öffetnlichkeit werden konnte und von so vielen klugen Leute kritiklos und geradezu ergeben kultisch verehrt wird.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 25. Mai 2024, 15:48:17
Zitat von: RPGNo1 am 25. Mai 2024, 15:24:06
ZitatJudith Butler: ...
Sie gilt als eine der größten Denkerinnen der Gegenwart ...
Man kann offenbar "groß Denken", aber trotzdem (nur) Bullshit produzieren.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. Mai 2024, 22:39:18
Esther Bockwyt zum Thema (u.a. Butler und nichtbinär).

ZitatMit ,,Non-Binarität" und ,,Pansexualität" drückt man nun präziser aus, worum es eigentlich geht: Geschlecht soll weg. Sabine Hark, Professorin der Gender-Studies spricht offen vom zu schaffenden geschlechtlichen Neutrum: ,,Geschlecht ist vollkommen irrelevant." Menschen könnten sich eine ,,Identität basteln". Das wäre für sie das Ende der ,,Heteronormativität." In einer ,,Ich mach' mir die Welt, wie sie mir gefällt" -Mentalität soll etwas Reales, das als störend verklärt wird, ausradiert werden.

Grundlegend verkannt werden bei diesem Menschenbild nicht nur die biologischen Einflüsse auf Geschlechtsunterschiede. Sondern auch: Man kann Menschen ihre genuine Wahrnehmung über die beiden Geschlechter nicht wegnehmen. Männer und Frauen, Jungen und Mädchen werden sich entsprechend ihrer biologische Anlagen auch bei einer ihrem menschlichen Naturell zuwiderlaufenden ,,geschlechtsneutralen Erziehung" stets unterschiedlich verhalten – bereits in den ,,Kinderläden" der 68-er, welche die psychologische Geschlechterforscherin Bischof-Köhler in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung zutreffend als ,,Menschenversuche" benannte, offenbarte sich diese Realität eindrücklich.
https://www.merkur.de/politik/gender-geschlecht-eurovision-songcontest-binaer-trans-woke-zr-93085899.html

Ein ausgewogner Kommentar in der taz. Fast schon zu ausgewogen ::)

ZitatKennen Sie einen Verkäufer oder eine DHL-Lieferantin mit Migrationsgeschichte, die oder der sich ,,PoC" nennt? Als ,,People of Color" bezeichnen sich in der Regel Leute, die etwas Geisteswissenschaftliches studiert haben oder studieren. Oder sie entstammen einem Milieu, das stark akademisch geprägt ist. Ernsthafte Kulturkritik ist kaum machbar, ohne den aktuellen, akademischen Diskussionen zu folgen.

Die mindestens zum Teil richtige Erkenntnis, dass wir allesamt rassistisch oder sexistisch sozialisiert sind, bedarf großer emotionaler und intellektueller Ressourcen. Sie ist für Leute aus akademischen Milieus deutlich leichter als für DHL-Lieferantinnen.

Dabei haben Letztere ein gutes Recht darauf, sich nicht einfach so die Selbstverständlichkeiten ihres Alltagsdenkens und Fühlens wegnehmen zu lassen. Zumal fraglich ist, wie viel Gutes eine aggressive Kulturkritik für die Veränderung von kulturellen Tiefenstrukturen bringt.

Es stimmt: Versteckte Ungleichheitsideologien in Sprache und Kultur zu hinterfragen, ist sinnvoll und kann befreiend wirken. Wenn aber Mehrheiten abgestoßen werden und sogar ein Großteil der Betroffenen eine aggressive Herangehensweise nicht hilfreich findet, sollte das zu denken geben.
https://taz.de/Kulturkampf-um-Political-Correctness/!6006317/

Solange "Ungleichheitsideologien" nicht meint, u.a. Geschlecht wäre nur eine konstruierte Unterdrückungskategorie, kann man das so hinnehmen. Das läßt aber wieder zu viel Spielraum für andere ideologische Vorstellungen. Ist halt ein komplexes Thema, bei dem so ausgewogene Beiträge schön zu lesen sind, aber der Sache nicht wirklich gerecht werden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. Mai 2024, 21:50:15
Ein wenig Geschichtsunterricht. Es erklärt ein wenig, warum man unter postmodernen Aktivisten auch heutzutage gerne auf den Themen Kolonialismus und Geschlecht (auch in Verbindung mit Enttabuisierung / Entpathologisierung) rumreitet. Die Propheten der CS gründen ihre Lehre auf der eigenen Lebensgeschichte, und auf ihren eigenen Vorzügen.

ZitatIn unterschiedlichem Maß repräsentieren die Genannten die postmoderne Wendung der modernen Philosophie, ,,die Herabstufung absoluter, universalistischer Wahrheitsansprüche, die fundamentalen Infragestellungen metaphysischer Gewissheiten einer westlichen und hegemonialen Vernunft". Kern- und Angriffspunkt ist dabei der mit Jacques Derrida verknüpfte Begriff der ,,Dekonstruktion", der Versuch, die kulturellen und philosophischen Selbstverständlichkeiten des Westens in Frage zu stellen und im öffentlichen Diskurs neue Schwerpunkte zu setzen: Gender Studies, Queer Theory, Postkolonialismus, kritische Rassismus- und Migrationsforschung.
Nach der französischen Inkubationszeit in den 1960er Jahren wurde diese Denkrichtung eine Dekade später in den USA als ,,French Theory" zur akademischen Mode. Kritiker werfen ihr vor, ,,für das postfaktische Zeitalter mit seiner ungehemmten Ausbreitung von alternativen Fakten, wissenschaftsfeindlichen Verschwörungstheorien und populistischen Demagogen verantwortlich zu sein".
https://archive.is/tX0Se (Welt plus)

Ich zähle mich auch zu den Kritikern, genau aus dem Grund. Als ich mit dem Quatsch zum ersten Mal in Berührung gekommen bin*, habe ich sofort an Esoteriker und andere Postfaktiker gedacht. Isso.

Derrida, Lyotard und Foucault sind die Meister, die man gelesen haben sollte - wurde einem immer gesagt. Da das aber keiner wirklich lesen und verstehen kann, gab es immer diese Skripte, die das in vulgäre Sprache übersetzt haben. Resultat: eine Armee an progressiven Absolventen, die Parolen für Programme halten, die sie unbedingt umsetzen müssen. Für eine bessere Welt...

ZitatJean-François Lyotard ist der Taufpate der Postmoderne, er hat ihr mit der 1979 im Auftrag der Universität von Québec verfassten Studie ,,Das postmoderne Wissen" den Namen gegeben. Auch Lyotards Philosophie hat ihre Wurzeln in ,,algerischen Erfahrungen", von 1950 bis 1952 unterrichtete er am Lycée von Constantine. Die Erfahrungen mit dem französischen Kolonialregime machten ihn zum Unterstützer der algerischen Unabhängigkeitsbewegung, für deren Sache er sich acht Jahre lang mit Artikeln in der Zeitschrift ,,Socialisme ou Barbarie" engagierte. Für Lyotard entlarvten sich in Algerien sowohl die Botschaft von der ,,mission civilisatrice" des französischen Kolonialismus als auch das marxistische Revolutionspathos als Ideologie. Beide gehörten für ihn zu den ,,Universalerzählungen" von denen die Postmoderne Abschied nahm.

Algerien ist überall, auch in Neuseeland. Gildet aber nur für die Bleichgesichter. Heute wie damals, Naturgesetz.

Das Puzzleteil:
ZitatNicht in Algerien, sondern in Marokko und Tunesien erlebten der Literaturtheoretiker Roland Barthes wie der Philosoph Michel Foucault ihre intellektuellen ,,Erweckungsmomente". Die Faszination überraschender kognitiver Weichenstellungen wird überlagert von der permanenten Suche nach sexuellen Abenteuern mit marokkanischen oder tunesischen Jungen, denen Foucault eher mit Diskretion und Barthes mit demonstrativer Ungezwungenheit nachgingen.

Na na, man wird doch nicht den Hintergedanken im Kopf gehabt haben, alte Denkmuster zu dekonstruieren, weil man selbst gewisse Vorlieben hat, die erst postmodern legitim werden. Es geht ja schließlich um eine bessere Welt. Nur für wen?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Mai 2024, 12:13:53
ZitatIn Cannes wurde [George] Lucas angesprochen auf Kritiker, die behaupteten, »Star Wars« mangele es insbesondere in den ersten sechs Filmen an Diversität. »Sie würden sagen: ›Das sind alles weiße Männer.‹ Ich würde sagen, das sind sie nicht. Die meisten der Leute sind Aliens«, antwortete Lucas laut »People« : »Die Idee ist, dass man die Leute so akzeptieren soll, wie sie sind, egal ob sie groß und pelzig oder grün und was auch immer sind – die Idee ist, dass alle Leute gleich sind.« Für seine Filme habe er außerdem auch schwarze Schauspieler wie Billy Dee Williams als Lando Calrissian oder Samuel L. Jackson als Jedi Mace Windu verpflichtet.

Auch Frauen spielten in der Saga starke Rollen. »Was glauben Sie, wer sind die Helden in diesen Geschichten? Was denken Sie, was Prinzessin Leia war? Sie ist die Anführerin der Rebellion«, sagte Lucas. An ihrer Seite stünden der junge und unerfahrene Jedi Luke Skywalker sowie der »Ich-weiß-alles-Typ« Han Solo. Prinzessin Leia müsse mit diesen »Clowns« die Rebellion gegen das Imperium retten. »Man kann eine Frau nicht einfach in Hosen stecken und erwarten, dass sie eine Heldin ist«, sagte Lucas: »Sie können Kleider tragen, sie können tragen, was sie wollen. Es geht um ihren Verstand und ihre Fähigkeit, zu denken, zu planen und logistisch zu handeln. Das ist es, was Helden ausmacht.«

https://www.spiegel.de/kultur/kino/george-lucas-zu-star-wars-kritik-alles-weisse-maenner-die-meisten-der-leute-sind-aliens-a-0cdfd644-1660-415e-aa63-ed04a8e5fe9d

Bravo!  :2thumbs:

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 27. Mai 2024, 22:47:37
Yascha Mounk berichtet von der Front:

ZitatDie Vorstellung von einem strukturellen Rassismus besteht darin, dass die Vorurteile nichts mit den Anschauungen des Einzelnen zu tun haben. Um rassistisch zu sein, muss man nicht unbedingt denken, dass die Mitglieder von dieser oder jener Gruppe minderwertig sind, sondern es ist allein abhängig von der Macht, die man innerhalb der Gesellschaft besitzt. Wenn man nun eine ausschließlich strukturelle Sichtweise des Rassismus annimmt, so besteht das Problem darin, dass man glaubt, das Mitglied einer Minderheit könne gegenüber dem Mitglied einer Mehrheit weder rassistisch noch ungerecht sein. An US-Universitäten gibt es daher eine regelrechte Bürokratie, die zwar jede Äußerung eines Vorurteils und auch jede erdenkliche – eingebildete oder reale – Aggression gegen eine vermeintliche Minderheit bestraft, von der man annimmt, sie sei machtlos und möglicherweise rassistischen Ungerechtigkeiten ausgesetzt. Gleichzeitig wird man jedoch alle möglichen Hassbekundungen gegen Gruppen tolerieren, von denen man annimmt, sie seien mächtig und privilegiert.
https://www.welt.de/politik/ausland/article251553094/Yascha-Mounk-Ich-befuerchte-dass-der-Druck-der-extremen-Linken-noch-staerker-wird.html

Dabei ist das selbst ein sehr elitäres Programm. Angeblich gibt es diese Camps nur auf den Elite-Unis, der Pöbel in den staatlichen Unis hat für sowas keine Zeit. Und selbst in der Elite ist das nur eine Elite, die aber mächtig ist. Der moralische Hebel ist lang, das kann man immer wieder erkennen (>> "wer nicht für uns ist, ist ein rechter Menschenhasser" - funktioniert immer).

ZitatMeiner Ansicht nach sind beide Aspekte wichtig. Einerseits muss man ganz klar sagen, dass diese Aktivisten nicht die Mehrheit der Gesellschaft repräsentieren, ja nicht einmal der Jugendlichen oder Studenten ihrer eigenen Universität. Einigen Umfragen in den USA zufolge will eine große Mehrheit der Studenten, dass ihre Kommilitonen für ihr illegales Verhalten während der Demonstrationen der letzten Wochen bestraft werden. Und bei den Wählern unter 30 Jahren sind nur zwei Prozent der Meinung, der Konflikt im Nahen Osten sei eines der dringlichsten Probleme ihres Landes. Der Gedanke, diese extremen Demonstrationen seien die wahre Stimme der jungen Generation, ist dementsprechend völlig falsch. Gleichzeitig ist es jedoch richtig, dass diese Einflüsse gerade an den Orten überrepräsentiert sind, die den Kern der künftigen Elite bilden. In den USA ist bereits zu erkennen, dass sich viele Aspekte der Identitätspolitik in der Praxis der wichtigsten Institutionen des Landes wiederfinden, wie im Handelsministerium oder der US-Gesundheitsbehörde CDC.

Klein, aber mächtig. Man muss ja nur die Schaltstellen einer Gesellschaft unter seine ideologische Kontrolle bringen. Die Heerscharen an CS-Absolventen müssen auch irgendwo hin 💼
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Mai 2024, 06:29:53
Zitat von: eLender am 27. Mai 2024, 22:47:37Yascha Mounk berichtet von der Front:

Zu diesem Thema empfehle ich immer wieder gerne Jerry Coynes's Blog "whyevolutionistrue", da er als liberaler emeritierter Professor unmittelbar von den Ereignissen betroffen. Eine hoffnungsvolle Entwicklung ist, dass immer mehr Unis ihre DEI-Programme, welche ich für die aktuellen Verhältnisse an den US-Unis mit verantwortlich mache, abschaffen. Die Aktivisten scheinen ihren Zenit überschritten zu haben.

https://whyevolutionistrue.com/2024/05/24/the-university-of-north-carolina-system-eliminates-dei/
https://whyevolutionistrue.com/2024/05/25/the-university-of-wyoming-deep-sixes-dei/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. Mai 2024, 08:09:25
https://www.t-online.de/region/muenchen/id_100406806/muenchen-toiletten-am-viktualienmarkt-sorgen-fuer-empoerung.html

Der WC-Konflikt am Münchner Viktualienmarkt geht in die nächste Runde.
Es geht natürlich mal wieder ausschließlich um Männer (die sich als etwas identifizieren, das unbedingt in den Schutzraum der Frauen muss) gegen Frauen und Mädchen.

Mittlerweile sind jedoch sogar die sonst unberührt gelassenen Männer mitbetroffen, da alle WC für alle da sind.

Ein paar Splitter aus Debatte:

ZitatDie Stadt München, speziell die Gleichstellungsstelle für Frauen, beantwortet die Frage so: "Ziel der Stadt München ist es, dass alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts und geschlechtlichen Identität angstfrei und passend für ihre Nutzungsanforderungen Toiletten aufsuchen und nutzen können. Das gilt für Frauen, Männer und Menschen weiterer Geschlechter."

ZitatEine junge Frau, die die Toilette am Viktualienmarkt mit ihrem Sohn aufsuchen wollte, schickt dann doch lieber ihren Partner mit dem Jungen aufs Klo. Um zu der Kabine zu kommen, hätte sie am Pissoir vorbeigemusst, an dem gerade ein Mann sein Geschäft verrichtete. Ein Problem mit der fehlenden Geschlechtertrennung habe sie jedoch nicht. "In Clubs achtet da zu später Stunde ja auch niemand mehr drauf", sagt sie. Allerdings gebe es bestimmt viele Frauen, die sich Sorgen um ihre Sicherheit machen und sich unwohl fühlen.
Von welchen Clubs und Situationen diese Sprücheklopfer genau sprechen, ist mir bisher noch nicht ganz klar geworden. Ich war in vielen Clubs, habe ein wildes Durcheinander aber bisher noch nicht erlebt.

Die Situation in Schutzräumen (<-- eigentlich, vergisst man gerne neuerdings) zu fortgeschrittener Stunde nach reichlich konsumierten Enthemmungs-Substanzen, die den gesunden Menschenverstand vorübergehend ausschalten, als erstrebenswertes Ideal zu verkaufen, scheint mir etwas fragwürdig. Aber typisch links-pseudoprogressiv.

ups, eigentlich sollte das ja in den GEnderfaden, hab nicht aufgepasst
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. Mai 2024, 08:26:36
Das gehört aber wirklich hierher - ist allerdings schon vom letzten Jahr, aber irgendwie untergegangen.

Verbot von Pride-Flaggen auf öffentlichem Gelände in Hamtramck/Michigan (https://www.guardian2zotagl6tmjucg3lrhxdk4dw3lhbqnkvvkywawy3oqfoprid.onion/us-news/2023/jun/17/hamtramck-michigan-muslim-council-lgbtq-pride-flags-banned)

Religiöse Gefühle gegen Buchstabensuppen-Gefühle.
Ich überlege noch, ob ich mich als lachender Dritter fühlen darf  :laugh:



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 28. Mai 2024, 08:32:09
Dabei wäre es doch so einfach: Staatliche/öffentliche Einrichtungen haben keine Flaggen und Symbole politischer Aktivistengruppen zu hissen. Eine visuelle Parteiname ist in diesem Kontext generell zu unterlassen.

Im Grunde stellt dies doch sogar Amtmissbrauch dar; staatliche Einrichtungen + Gebäude, die den Staat und nicht eine Partei repräsentieren, werden zum Vehikel von Partikular- bzw Parteiinteressen und deren Politiken zweckentfremdet.

Das ist in etwa so als ob eine SPD-Regierung die DGB-Fahne hisst oder eine Grüne Regierung eine "Atomkraft-Nein-Danke"-Flagge. Das können sie gerne machen - vor ihren Parteizentralen. Aber nicht vor staatlichen Gebäuden oder in anderen Situationen mit staatlichen Repräsentationsfunktionen, zB Polizeiautos.

Wir kritisieren zurecht das Kopftuchtragen von Richtern aufgrund der visuellen Verletzung des Neutralitätsgebotes. Und exakt gleich verhält es sich mit der Regenbogenflagge und sonstigen Symbolen von Aktivistenbewegungen.




Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 28. Mai 2024, 20:36:23
Mediziner sind Rassisten. Isso. Weil die letztendlich auch nur dem kolonialen Programm dienen gedient haben, u.a. um Versklavung zu legitimieren. Weiß ja jeder.

Deswegen hat eine PoC ein Buch geschrieben, wo das belegt wird. Es gibt gegenüber schwarzen Menschen Vorurteile, etwa, dass sie gegenüber anderen Menschen (Rassen gibt es nicht und alle Unterschiede sind sozial konstruiert) nicht alle Merkmale teilen (Pigmentierungsgrad ist ja bei allen Menschen gleich bzw. es gibt da keine signifikanten Unterschiede zwischen ...ähm... unterschiedlichen "Gruppen"). Schwarze hätten bspw. eine andere Hautbeschaffenheit.

ZitatSo I started investigating and it opened up a whole box of things. What I realised is that racism really is a public health crisis. We see across the board, from infectious diseases to cardiovascular disease, cancer and mental health conditions, that people belonging to marginalised racial and ethnic groups tend to experience worse outcomes.

I mean definitely that's a bad thing, but it was also empowering to realise, because when we recognise it's racism that is contributing to those disparities, we realise we can do something about it – which for me was really motivating.
...
Scientific racism underpins lots of beliefs that doctors hold today. Ideas about Black people having less sensitive nerve endings or thicker skin. Why do these ideas persist? It seems astonishing.
It was quite shocking but there was a history behind some of these ideas, that they had a purpose at the time. To give an example, the idea that Black people's lungs are different or weaker than white people's. In the US there was a physician and slaveholder who made the argument that Black people's lungs are weaker and that they're healthier when enslaved, so they benefit from slavery.
https://www.theguardian.com/science/article/2024/may/25/layal-liverpool-systemic-how-racism-is-making-us-ill

Ob das mit der Lunge stimmt, weiß ich nicht, aber das mit der Haut scheint eher kein Rassismus zu sein. Dazu via X:

(https://pbs.twimg.com/media/GOpp5JTX0AATpaz?format=jpg&name=large)
https://x.com/sentientist/status/1795091685816324422

So jetzt ohne Ironie: Wenn es tatsächlich Unterschiede beim Behandlungserfolg zwischen den Ethnien gibt, dann muss man da alle Faktoren berücksichtigen, die da eine Rolle spielen könnten (nicht nur soziale, die auch nichts mit Rassismus zu tun haben müssen). Wenn es aber a priori keine Unterschiede geben darf, dann kann man das auch nicht untersuchen. Das ist scheinbar so verpönt, dass man dazu keine Forschung betreibt bzw. eher meidet. Das wäre so, als würde man aus ideologischen Gründen keine Gendermedizin (im Sinne von biologischen Geschlechtsunterschieden) betreiben wollen, weil Geschlecht ja auch nur sozial konstruiert ist. Objektiv feststellbare Unterschiede zu berücksichtigen ist kein Rassismus. Das nicht zu tun ist Dummheit.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Mai 2024, 07:23:55
Zitat von: eLender am 28. Mai 2024, 20:36:23Mediziner sind Rassisten. Isso.

Layal Liverpool ist Wissenschaftsjournalistin für die Themen Technologie, Physik, Umwelt und Gesundheit, wobei sie sich insbesondere mit Ungleichheiten in Wissenschaft, Gesundheit und Medizin befasst. Ihre Artikel sind unter anderem in Nature, New Scientist, WIRED und dem Guardian erschienen. Bevor sie in den Journalismus wechselte, arbeitete Layal als biomedizinische Forscherin am University College London und an der University of Oxford. Sie hat in Virologie und Immunologie an der Universität Oxford promoviert. Sie lebt in Berlin.

https://books.google.de/books/about/Racism_kills.html?id=R3UBEQAAQBAJ&source=kp_author_description&redir_esc=y

Okeee ...  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 29. Mai 2024, 09:21:47
Zitat von: eLender am 28. Mai 2024, 20:36:23Objektiv feststellbare Unterschiede zu berücksichtigen ist kein Rassismus. Das nicht zu tun ist Dummheit.

Und es schadet gerade denen, deren Interessen angeblich verteidigt werden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: ClupeaRubens am 02. Juni 2024, 14:07:54
Zitat von: eLender am 27. Mai 2024, 22:47:37Yascha Mounk berichtet von der Front:

Zitat(...)
Dabei ist das selbst ein sehr elitäres Programm. Angeblich gibt es diese Camps nur auf den Elite-Unis, der Pöbel in den staatlichen Unis hat für sowas keine Zeit. Und selbst in der Elite ist das nur eine Elite, die aber mächtig ist. Der moralische Hebel ist lang, das kann man immer wieder erkennen (>> "wer nicht für uns ist, ist ein rechter Menschenhasser" - funktioniert immer).
(...)

Das fällt mir schon eine ganze Weile auch so auf. Nun kann man sagen, Geisteswissenschaften sind per se anfälliger für Bullshit, da deren Gebäude ja nur in Gedanken existierern und sich selbige nicht an der Praxis messen müssen. Das ist aber nur ein Aspekt. Ich finde, es hat auch ganz praktische Gründe:
Im Falle der "auffälligen" US-Universitäten und der sog. liberal arts colleges ist es ja so, dass diese überwiegend privat finanziert sind. Meine Hypothese daher: "Wer zahlt, schafft an":

ZitatDie Forderung nach einer multikulturellen Gesellschaft bzw. nach Multikulturalität ist keine genuin linke. Eher eine (neo-)liberale. Zumindest ist sie ganz in deren Sinne. Der Arbeiterschaft/-klasse migrantische Konkurrenz als Reservearmee vor die Nase zu setzen, die bereit und willens ist, für Elendslöhne zu arbeiten und gleichzeitig an Humanismus und internationale Solidarität zu appellieren, war und ist eine der Säulen der Globalisierung und der zentralen Strategien, die Linke zu spalten und kalt zu stellen.

"Sage mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.", soll Lenin einst gesagt haben. Der verlogene Applaus völkischer AfD-Töffel für Wagenknecht ist die eine Sache. Die chicen Bekenntnisse des Kapitals zu Vielfalt und Diversity sind aber nicht minder verdächtig. Dem Kapital nämlich sind Fragen nach Hautfarbe, Herkunft, Gender, Religion, sexueller Orientierung etc.pp. weitgehend egal. So lange sich weiter Gewinne machen lassen und die Besitzverhältnisse nicht infrage gestellt oder gar angetastet werden. Dass so viele so genannte 'Identitätslinke' da offenbar kein Problem drin sehen, sollte mindestens genau so nachdenklich machen. [1]

Auch die jüngsten Ausfallerscheinungen zum Thema Israel kann man damit begründen:

ZitatBeim Blick auf das, was an der Columbia University und anderswo abging, stellt sich durchaus die eine oder andere Frage. Wie etwa Christan Zaschke sie stellt: "Was wird dort eigentlich gelehrt? Wie kann es sein, dass diese Hochschulen eine Studentenschaft hervorbringen, die derart undifferenziert auf einen der kompliziertesten Konflikte der Gegenwart blickt? Ist es nicht, neben der Vermittlung von Fachwissen, die vordringlichste Aufgabe dieser Lehranstalten, ihren Studentinnen und Studenten beizubringen, wie man analysiert, abwägt und Schlussfolgerungen zieht?" [2]

(...)

In Europa kann man das denke ich z.T. auch mit der Bolognisierung des Studenbetriebs erklären:

ZitatSie (sic!) erschreckende Ignoranz und Einseitigkeit vieler der Demonstrierenden lässt sich auch so erklären: Wer Studiengänge verschlankt und strafft, sodass die zentrale Frage nicht mehr lautet: "Wie bringt mich das weiter?" oder ,,Was mache ich jetzt mit diesen neuen Erkenntnissen?", sondern: "Ist das klausurrelevant?", bekommt am Ende auch verschlanktes und gestrafftes Denken (...)

Weiterhin ist das exakt das, was man bekommt, wenn man Universitäten zu mehr oder weniger großen Teilen von privaten Geldgebern finanzieren lässt. [2]

Das hat Auswirkungen. [5]

Zugegeben, diese Erklärungen / Hypothesen taugen nicht dazu, den Wissenschaftlichkeitsanspruch der CS zu falsifizieren. Aber sie erklären zumindest auch aus (linker) weltanschaulichen Sicht die Irrwege der Identitätspolitik. Auch sollte man sich keine Scheuklappen aufsetzen und so ein relevantes Thema, das ja nachweislich den eigenen Kernbereich berührt, einfach ausblenden. Man kann eben niemals neutral sein. Ob man diesen "Kampf" generell führen muss und ob man ihn gewinnen kann steht auf einem anderen Blatt... [3,4]

Gibt es eigentlich auch Konservative, die diese Identitätspolitik ähnlich fundiert wie Misik und Fraser1 [3,4,6] kritisieren?

Edit:
1 Die Ambivalenz ist mir bewusst [7], trotzdem ein guter Text in den Blättern, wie ich finde.

[1] https://fliegende-bretter.blogspot.com/2021/04/schmahkritik-des-tages-47.html?
[2] https://fliegende-bretter.blogspot.com/2024/05/freie-leere.html
[3] https://steadyhq.com/de/vernunft-und-ekstase/posts/3ae7a448-5694-4e6d-9f29-b87a93374234
[4] https://steadyhq.com/de/vernunft-und-ekstase/posts/5bc06724-ad6b-4c7e-9564-74aa6031eb25
[5] https://www.woz.ch/2334/elisabeth-bronfen/was-mich-am-meisten-erstaunt-ist-die-hartnaeckige-faehigkeit-zu-verdraengen
[6] https://www.blaetter.de/ausgabe/2017/februar/fuer-eine-neue-linke-oder-das-ende-des-progressiven-neoliberalismus
[7] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/meinungsfreiheit-und-cancel-culture-hilfe-ich-werde-gecancelt-kolumne-a-ffb45599-0842-4e9c-8315-c9d5094f9e02
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 03. Juni 2024, 11:11:09
ich weiß nicht, warum mir gerade als erstes der mottige Faschingshit "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei" einfallen musste...  :grins

https://www.realityslaststand.com/p/the-end-of-a-top-science-journals

Die Infiltration alles naturwissenschaftlichen Lebens durch das Woke-Geschwür neigt sich nun bald ihrem Ende zu.

Bitte meinen Helden Dawkins nicht noch auf den letzten Metern erwischen!

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 03. Juni 2024, 11:59:32
ZitatGesellschaft
Hamas-Verteidiger sollen morgen am Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien, einem großen Institut der Uni Heidelberg, Vorträge halten, berichtet Nils Kottmann in der Jüdischen Allgemeinen. Es handelt sich um die Aktivisten "Mahmoud O.", der auf Berliner Demos mit dem Spruch "Die Hamas wird verboten und keiner weiß wieso" auffiel und Hebh Jamal, die noch am 7. Oktober auf TikTok ihren spontanen Gefühlen Ausdruck gab: "Dekolonialisierung ist schmutzig, Dekolonialisierung ist hässlich, Dekolonialisierung ist nicht hübsch anzusehen. Sie ist furchterregend, aber sie ist absolut notwendig." Jüdische Studenten machten einen Professor des Instituts und die Uni-Leitung auf die problematischen Figuren aufmerksam: "Die Reaktion des Professors war herablassend. ... Es sei 'grundsätzlich nachvollziehbar, dass in einem Seminar zu '#Islam: Religious Dynamics in Online Spaces' (so der Name der Lehrveranstaltung, Anm. d. Red.), auch Social Media-Aktivisten zu Worte kommen', so der Professor." Von der Uni-Leitung ist bisher keine Reaktion überliefert. Das Seminar wird auf den Seiten der Uni Heidelberg so angekündigt: Man werde "untersuchen, wie Technologie den muslimischen Diskurs und die muslimische Praxis in verschiedenen Kontexten verändert, neu belebt und erweitert: von Halal-Dating-Apps und gezoomten Freitagsgebeten bis hin zum Mediatisieren von Islamophobie, 'muslimischer KI' und queer-muslimischem Instagram."
https://www.perlentaucher.de/9punkt/2024-06-03.html


ZitatEin Professor reagiert herablassend auf die Kritik jüdischer Studenten

von Nils Kottmann  02.06.2024 15:15 Uhr

Die Universität Heidelberg bietet Terror-Sympathisanten ein Podium. Am Dienstag sollen Hebh Jamal und Mahmoud O. am Zentrum für transkulturelle Studien einen Vortrag zum Thema »Palestinian activism and (German) Media« halten.
https://www.juedische-allgemeine.de/politik/hamas-sympathisanten-sollen-an-uni-heidelberg-vortrag-halten/


Komplett bekloppt und auch böse.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. Juni 2024, 12:50:47
Zitat von: Conina am 03. Juni 2024, 11:59:32Komplett bekloppt und auch böse.

Dieser Kommentar liefert weitere Hintergründe, was am Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien ablaufen soll.

https://joachimfunke.de/2024/06/01/grenzen-der-toleranz/



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Harpo am 03. Juni 2024, 17:18:58
Nachtrag von Nils Kottmann/JA von gerade eben. Anscheinend sieht sich die Uni genötigt, in der Sache tätig zu werden. Wenigstens ein klein bisschen:

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/uni-heidelberg-beraet-ueber-vortrag-von-hamas-sympathisanten/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. Juni 2024, 18:34:06
Zitat von: Harpo am 03. Juni 2024, 17:18:58Nachtrag von Nils Kottmann/JA von gerade eben. Anscheinend sieht sich die Uni genötigt, in der Sache tätig zu werden. Wenigstens ein klein bisschen:

https://www.juedische-allgemeine.de/politik/uni-heidelberg-beraet-ueber-vortrag-von-hamas-sympathisanten/

Boah, ich möchte kotzen.  #) 
Was läuft bei den Leerkörpern (bewusst mit Doppel-e) dieses Instituts schief?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 03. Juni 2024, 21:19:52
Zitat von: RPGNo1 am 03. Juni 2024, 18:34:06Boah, ich möchte kotzen.
Das wäre ungefähr so, als würde man Martin Sellner zu einem Seminar über "junge Konservative" einladen. Die Asymmetrie ist kaum zu übersehen.

Zitat von: zimtspinne am 03. Juni 2024, 11:11:09Die Infiltration alles naturwissenschaftlichen Lebens durch das Woke-Geschwür neigt sich nun bald ihrem Ende zu.
Da ist nur ein Teil des Beitrages sichtbar, aber das reicht mir schon. Es ist auch keine so neue Sache, was Nature angeht. Ob das tatsächlich schon der Höhepunkt ist..?

(die Dame verlinkt da auf einen anderen Artikel, der einen wichtigen Punkt ausleuchte – gehört aber eher in den Genderfaden. Werde es dort mal posten)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Juni 2024, 19:58:49
ZitatNew Rule: Gender Apartheid | Real Time with Bill Maher (HBO)

In many countries, one category of human beings don't even have the right to show their face – that's apartheid, and it should be the social justice issue of our time.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 04. Juni 2024, 23:02:57
War da nicht was? Pridemonat (man gurgele mal den Begriff :crazy )? Habsch was verpasst, oder bin ich farbenblind? Sonst wurde man doch schon beim Betreten des Supermarktes zu der Zeit mit Regenbogenfarbe besprüht. Nuja, es hat sich scheinbar ausgepridet, wahrscheinlich sind die Kosten für so eine aufwendige Farbgestaltung schlecht für den Reibach. Gewinnmaximierung und so.

ZitatSeit dem vergangenen Jahr ist das anders. Mehrere Konzerne erlebten mit ihren Pride-Aktionen Gegenwind in den sozialen Medien bis hin zum Boykott – darunter Adidas. Ein Unisex-Badeanzug, den ein männlich aussehendes Model bewarb, brachte dem Konzern eine Kritikwelle im Netz ein. Adidas geriet mitten in den Kulturkampf um die freie Wahl des Geschlechtseintrags. Ein Echo davon war die Diskussion um das pink-blaue Auswärtstrikot der deutschen Herren-Fußballnationalmannschaft.

2024 könnte wegen dieser Großwetterlage das erste Jahr sein, in dem das Regenbogen-Marketing nicht mehr, sondern weniger wird. Oder zumindest – wie in der Adidas-Kollektion – so zurückhaltend, dass es außerhalb der Zielgruppe nicht wahrgenommen wird.

Das widerspricht dem Anliegen der Pride-Aktivisten, denen es ja gerade um Sichtbarkeit geht. Und es widerspricht dem Anspruch der Unternehmen, die Diskussion um Gleichstellung aktiv mitzugestalten und queere Mitarbeiter und Kunden an sich zu binden.
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article251851924/CSD-Saison-Jetzt-zeigt-sich-wer-Regenbogen-Marketing-ernst-meint.html

(Aber klar: es liegt an den Menschenhasser-Menschen :o )
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Juni 2024, 13:17:48
ZitatWas ist Homonationalismus?

Wohlhabende und weiße Homosexuelle werden von konservativen und rechten Parteien zunehmend gegen angeblich fremde homophobe Kulturen ausgespielt. Unter dem Deckmantel der Moderne wird Rassismus so salonfähig gemacht – dieses Phänomen heißt Homonationalismus.

https://www.siegessaeule.de/magazin/was-ist-homonationalismus/

Mein... Kopf... explodiert...  $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. Juni 2024, 13:25:46
Ich hatte gestern spät nachts noch bisschen in der neuen nature gender-Serie gestöbert, es ist keine angenehme Beschäftigung, kann ich nur sagen.

Poste evtl später noch ein, zwei Mitbringsel davon. Mal sehen, ob ich Lust habe, mich -nochmals- damit zu befassen.

Hatte dort auch den Begriff transdisziplinär gelesen, und  musste das erstmal nachschlagen.
Verstanden habe ich den Begriff noch immer nicht, ist vermutlich im Queerlexikon neben cis gay zu finden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 05. Juni 2024, 15:59:11
Zitat von: RPGNo1 am 05. Juni 2024, 13:17:48Mein... Kopf... explodiert...  $)
Aber nicht doch! :taetschel:

Das ist nur eine von vielen Schwulenpostillen, wo irgendwelche Hobby-Schreiberlinge auch mal ihren irrelevanten Quark absondern. Liest keine Sau!

Dieser Thread (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18505.0) ist dagegen viel, viel erschreckender. Man kann gar nicht so viel essen, wie ...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Juni 2024, 17:10:56
Zitat von: Schwuppdiwupp am 05. Juni 2024, 15:59:11Aber nicht doch! :taetschel:
Danke.  ;D

Ich war einen Moment komplett vor Fassungslosigkeit überwältigt, als ich diesen unfassbaren hirnerweichenden Unsinn durchgelesen hatte.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 08. Juni 2024, 22:07:25
Jan Fleischhauer bringt es gut auf den Punkt. Man darf ja anders sein und niemand sollte einem das verbieten. Es ist aber eine ganz andere Geschichte, seine Hybris von anderen Bestätigt zu bekommen, auf Verlangen. Das ist auch das Neuartige an dem Phänomenen der Postmoderne: man will seine subjektives Selbstbild auch "objektiv" bestätigt bekommen, zur Not auch durch gesetzlichen Zwang (aber zumindest durch soziale Ächtung, falls man das nicht macht). Toleranz ist aber keine Einbahnstraße.

ZitatWas darf man von der Gesellschaft an Anpassungsleistungen verlangen? Das ist die Frage der Stunde. Toleranz war gestern. Dass man wegen seiner Andersartigkeit keine Nachteile erleidet und ansonsten von der Mehrheit in Ruhe gelassen wird, hat als Forderung ausgedient. Heute geht es darum, dass einen die Umwelt auf dem Weg des Identitätswechsels aktiv unterstützt und dann in der neuen Rolle bestärkt und bestätigt.
Statt von nichtbinären Menschen spricht man jetzt von Tin*-Personen

Nichts anderes bedeutet es ja, wenn man sich im öffentlichen Sprachgebrauch an die Vorgaben derjenigen hält, über die man spricht. Und die Vorgaben ändern sich: Statt von nichtbinären Menschen spricht man jetzt von Tin*-Personen, wie ich einem Artikel in der ,,taz" entnommen habe.
https://www.focus.de/politik/meinung/rubriken-toleranz-war-gestern_id_260011228.html

Die beinahe aggressive Forderung an das Umfeld, das eigene (fiktive) Selbstbild unbedingt zu bestätigen und es auf keinen Fall anzuzweifeln (nicht aber: es zu bekämpfen), kann auch nach hinten losgehen:

ZitatDer Soziologe Alexander Zinn, ein Veteran der Bewegung, hat kürzlich daran erinnert, dass der große Erfolg der Schwulenbewegung in ihrer Anschlussfähigkeit lag. Es ist kein Zufall, dass Gloria Gaynors ,,I am what I am / and what I am needs no excuses" zum Hit wurde. Jeder konnte sich in dem Song wiederkennen, schreibt Zinn, denn jeder macht in seinem Leben derartige Erfahrungen: wegen individueller Eigenschaften geringgeschätzt und ausgegrenzt zu werden. Bei den einen ist es das Körpergewicht, bei anderen die falsche Klamotte oder eine unpassende Herkunft.
...
Ich bin immer wieder überrascht, mit welcher Aggressivität queere Aktivisten ihre Forderungen vortragen. Ich mag mich irren, aber ich glaube nicht, dass diese Herangehensweise von Erfolg gekrönt sein wird. Aggression führt selten zu mehr Akzeptanz und Verständnis – schon gar nicht, wenn sie mit so wenig Charme und Verführungskraft einhergeht.

Die Leute sehen Transfrauen, die sich zwischen Schwimmerinnen oder Radrennfahrerinnen drängeln, und denken sich: Was machen die da? Man kann ihnen dreimal erklären, dass Frausein keine Sache der Biologie sei: Es verstößt gegen ein grundlegendes Gefühl der Fairness, wenn Sportlerinnen, die als Männer allenfalls im Mittelfeld zu finden waren, plötzlich alle Preise abräumen.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 08:15:46
Ab und an hat Fleischi auch eine lichte Stunde. Das muss ich ihm lassen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 09. Juni 2024, 11:30:38
Zitat von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 08:15:46Ab und an hat Fleischi auch eine lichte Stunde. Das muss ich ihm lassen.
:skeptisch:

Schade, dass unsere Lieblingstransis nicht sowas hergeben - hast du schon Gansis entzückenden neuen Kopf bewundert?
Ich musste an Hannibal, die Tischszene am Schluss denken..
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 11:48:06
Zitat von: zimtspinne am 09. Juni 2024, 11:30:38
Zitat von: RPGNo1 am 09. Juni 2024, 08:15:46Ab und an hat Fleischi auch eine lichte Stunde. Das muss ich ihm lassen.
:skeptisch:

Schade, dass unsere Lieblingstransis nicht sowas hergeben - hast du schon Gansis entzückenden neuen Kopf bewundert?
Ich musste an Hannibal, die Tischszene am Schluss denken..
Den Spitznamen habe ich vor Jahren in den (inzwischen nicht mehr öffentlich zugänglichen) Kommentarspalten des Spiegels aufgeschnappt, als Fleischhauer dort noch Kolumnist war.  ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. Juni 2024, 22:38:54
Stefan Laurin mit einem kurzen Kommi zur letzten Wahl. Er spricht es nicht direkt an, aber womöglich ist auch überzogener Wokismus (der v.a. bei den Grünen haust) mit ein Grund für das Ergebnis. Es gab ja schon entsprechende Einschätzungen, u.a. von C. Courts.

ZitatLange hatten die Grünen, unterstützt von zahlreichen NGOs und ihnen treu ergebenen Medien, die Hegemonie in den Debatten der Republik, die Hegemonie in der Bevölkerung hatten sie nie, wie der Aufstieg der AfD zeigt, der selbst die eigenen Wähler nicht zutrauen, die Probleme zu lösen. Die demokratischen Parteien, die glaubwürdige Konzepte für Auswege aus den Krisen vorstellen, werden gute Chancen haben, AfD und die Wagenknechte in die Schranken zu weisen. Doch dafür werden sie sich vom grünen Ballast befreien müssen.
https://www.ruhrbarone.de/gruen-ist-das-neue-toxisch/234220/

Ja, klingt wie billiges Grünen-Bashing, aber mit "Gender-Sprech" wird man die AfD nicht bekämpfen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. Juni 2024, 23:13:58
Varnan mal wieder mit einem guten Beitrag, der gut hier reinpasst.

ZitatWarum Gen Z so unglücklich ist | Psychologe analysiert
Junge Menschen sind immer ängstlicher und unzufriedener im Leben. Haben es junge Menschen schwieriger? Ist unsere Gesellschaft ungerecht?

Nachdem ich mehr als 300 Studien angeschaut habe, musste ich feststellen, dass es einen Grund gibt, über den kaum jemand reden möchte...

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 12. Juni 2024, 08:44:50
ZitatNachdem ich mehr als 300 Studien angeschaut habe, musste ich feststellen, dass es einen Grund gibt, über den kaum jemand reden möchte...

Dabei ist das von ihm beschriebene Problem derart offensichtlich, dass man sich nur in einer beliebigen Schule umhören muss, um seine Analyse bestätigen zu können.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 13. Juni 2024, 22:54:36
Jaja, die Sache mit dem Biologismus, ganz böse das. Es sei denn, es passt irgendwie in die Agenda. Das ist so ein dämlicher Zeitgeist, geht mit auf den Zeitgeist Zeiger.

ZitatMit biologischen Prinzipien menschliche Gesellschaften zu erklären, ist in der Wissenschaft eigentlich als ,,Biologismus" verpönt. Der Sozialdarwinismus mit seinen Parolen vom ,,Kampf ums Dasein" und dem ,,Recht des Stärkeren" liefert ein warnendes Beispiel. Im Fall der Diversität aber gilt der ökologisch-gesellschaftliche Kurzschluss als progressiv: Es ist gerade diese Doppeldeutigkeit, die Diversität zum unangefochtenen Hochwertbegriff der Politik und des Wissenschaftsbetriebs hat werden lassen, zu einem Konzept, das nicht nur der sozialen Gerechtigkeit dienen soll, sondern angeblich auch die Kreativität und Innovationskraft steigert.
https://archive.is/RtHhP (Welt plus)

Diversität ist aber das Wichtigste überhaupt, vor allem, was die kluturelle Selbstbestimmung angeht. Universalismus ist nicht divers genug. Die Welt wird zum Glück immer progressiver, man dekolonialisiert weiter mit großem Erfolg.

ZitatBefürworter der Genitalverstümmelung glauben, die Praxis erhöhe die Reinheit von Mädchen, schütze ihre Jungfräulichkeit und verbessere so ihre Chancen, zu heiraten. Manche glauben auch, die Beschneidung erhöhe die Fruchtbarkeit und verhindere Fehlgeburten. In praktizierenden Gemeinschaften besteht sozialer Druck, Mädchen beschneiden zu lassen, weil nicht beschnittene Frauen als unehrenhaft gelten.

Die antiwestliche Argumentation in Gambia ähnelt auch jener, mit der konservative und populistische Kreise in mehreren afrikanischen Ländern gegen Homo- und Transsexuelle eifern. Auch sie behaupten, der Westen wolle Afrika seine Werte aufzwingen – in dem Fall nicht, indem er etwas verbiete, sondern indem er Homosexualität importiere.
https://www.nzz.ch/international/genitalverstuemmelung-gambia-will-als-erstes-land-verbot-aufheben-ld.1833462

Das sind alles nur alternative Wege des Wissens, das hat man nicht zu kritisieren.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. Juni 2024, 22:04:37
Ich machs mal hier rein (passt aber auch in den Israel-Faden, wie so oft), weil ich die Dame hier auch schon mal erwähnt habe. Ungewöhnlich klare Ansage, die ich neulich bei n-tv gelesen habe. Das geht sonst immer unter, obwohl das noch ne Schippe heftiger ist, als die Dame damals in Harvard.

ZitatDie Wirksamkeit von Sekundenkleber ist nichts gegen die Bindekraft, die Geraldine Rauch an ihrem Sessel als Präsidentin der Technischen Universität Berlin kleben lässt. Wie politisch verblendet muss eine deutsche Mathematik-Professorin sein, sich, fast 80 Jahre nach dem Ende des Holocaust, zum Like antisemitischer Äußerungen hinreißen zu lassen und dann nicht die Konsequenzen aus ihrem Fehlverhalten zu ziehen. Aber auch die Gremien der TU haben sich in der Affäre nicht mit Ruhm bekleckert.

Rauch steht in der Kritik, weil sie antisemitische Posts auf der Plattform X geliked hatte. Dazu zählte auch ein Foto, das den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Hakenkreuzen zeigte. Später entschuldigte sich die TU-Präsidentin und gelobte Aufarbeitung. Einen Rücktritt lehnte sie ab. Stattdessen beantragte Rauch ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst.
https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/TU-Berlin-Geraldine-Rauch-klebt-an-ihrem-Sessel-ein-Kommentar-article25008299.html

Aber klar, woke ist nur eine Erfindung. Wo ist eigentlich Barto, wenn man ihn mal braucht? Achso, kann er wahrscheinlich nicht so gut instrumentalisieren.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Juni 2024, 15:14:41
Sogar die linksliberale FR, die gegenüber Identitätspolitik meist sehr wohlwollend auftritt, gibt sich kritisch und hat einen Gastkommentar von Benjamin Graumann, Mitglied des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, veröffentlicht, der sich mit der Causa Geraldine Rauch befasst.

ZitatGeraldine Rauch, die Präsidentin der TU in Berlin, will nicht zurücktreten, obwohl feststeht, dass Rauch antisemitische Posts auf der Plattform X/Twitter mit einem Like markiert hat. Diese Entscheidung ist ein weiterer Schlag ins Gesicht für alle Juden in Deutschland und insbesondere für alle jüdischen Studenten, die derzeit ohnehin auf dem Campus in einem Klima von Verunsicherung und Angst leben müssen.

https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/ignoranz-und-bagatellisierung-93128218.html

Im Übrigen ist dies nicht der erste Trouble, den Geraldine Rauch verursacht. Sie hat z.B. das "Netzwerk Wissenschaftsfreiheit" attackiert, weil dieses nach ihrer Meinung «migrations- und genderdiversitätskritisch», also zu rechts(extrem?) ist und sich somit zugleich mit dem eigenen Hochschulpersonal angelegt, welches sich gegendie unterstellungen wehrt.

https://archive.is/b7dgX
https://www.nzz.ch/international/woke-universitaet-wie-die-praesidentin-der-tu-berlin-ihre-uni-auf-links-dreht-ld.1826519
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juni 2024, 15:48:17
Momentan findet btw an der Humboldt Uni zu Berlin, das ist diese (https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/05/berlin-humboldt-uni-besetzung-donnerstag-palaestina.html)  und gleichzeitig jene  (https://www.wsws.org/de/articles/2024/06/14/post-j14.html) eine Aktionswoche "Gegen Rechts!" statt, die hochschulenübergreifend für alle Berliner akademischen Elfenbeintürme und somit auch die TU gilt:

https://www.demokrateam.org/aktionen/tu-aktionswoche-gegen-rechts-337/

Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist (Karl Valentin)

edit/
hatte das Ausrufezeichen hinter "Rechts" vergessen, geht gar nicht
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juni 2024, 16:34:06
Das passt zu Israel, aber eigentlich besser hier, da es das ganze Ausmaß des Übels unschön verdeutlicht.

Der geliebte Verfassungsblog hat sich -durchaus!- kritisch geäußert zum Frankfurter Urteil betr. der Parole "From the river to the sea" und deren Strafbarkeit:

 https://verfassungsblog.de/antisemitismus-eine-gefahr/

Ich habe den gesamten Text gelesen (ich mag auch solche juristische Fachsimpelei, sofern halbwegs verständlich geschrieben) und bemerkt, der Autor hat peinlich genau darauf geachtet, keine einzige Microaggression in Richtung "islamistisch, linksextrem, identitätspolitische unrechtsstaatliche Tendenzen" zu zeigen.
Der ganze Text ist faktisch persilrein. Es muss sich um reinen, weißen, sozusagen unbeschriebenen Antisemitismus handeln. Er hat kein Gesicht.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. Juni 2024, 08:45:24
die Kultisten erhalten endlich neuen Stoff in ihren Kult-Tropf, damit es erst gar nicht zu Entzugserscheinungen kommt.

Wenn nach immer neuen, krasseren Kicks gesucht werden muss, es gibt in der Medizinfachsprache dafür einen wunderbaren Ausdruck, den ich gerade nicht mehr parat habe. Er zielt sinngemäß ab auf beschaffungssuchendes Verhalten /für das Suchtmittel (oder so ähnlich).

ZitatBei der Europameisterschaft 2024 werden erstmals sogenannte Sensitivity Lanes eingerichtet, geschlechtssensible Einlasskontrollen für Trans*-Personen. Diese besonderen Eintrittsspuren werden von speziell geschulten Ordnungskräften, den ,,Sensitivity Stewards", betreut, die gezielt für den Umgang mit dieser Thematik ausgebildet wurden. Zudem wird, nach unseren Nachfragen, auch der Ergänzungsausweis akzeptiert. Erstmals wird es auch ein Pride House geben, ein Safer-Space für queere Fußballfans. Für die Zeit der Europameisterschaft öffnet sich ein kostenloser und sicherer Ort, an dem Sport live übertragen wird. Das Pride House ist auch ein geschützter Ort der Begegnung, des Austauschs und wird von einem vielfältigen Rahmenprogramm bereichert. Diese Maßnahmen zeigen einen wichtigen Schritt hin zu mehr Inklusion und Sensibilität im Sport.

https://dgti.org/2024/06/14/transgender-im-fussball-von-tabu-zu-akzeptanz/#:~:text=Bei%20der%20Europameisterschaft%202024%20werden,Einlasskontrollen%20für%20Trans*-Personen.

ZitatFazit

Die Teilnahme von trans* Spieler*innen im Fußball ist ein komplexes Thema, das viele Facetten umfasst. Von den individuellen Herausforderungen der Athlet*innen über die bestehenden Richtlinien und Regelungen bis hin zur allgemeinen Akzeptanz und der Rolle der Medien – jeder Aspekt spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung von Inklusion im Sport. Es ist entscheidend, dass die Gesellschaft weiterhin Schritte unternimmt, um ein inklusiveres Umfeld zu schaffen, damit jeder die Möglichkeit hat, diesen schönen Sport auszuüben, unabhängig von der Geschlechtsidentität.

Ich habe nur eine einzige Frage:

Wo sind die TIF (Transmenners)?

Sollten die nicht endlich in den progressiven Mannschaften vertreten sein?

Brauchen sie ggfls etwas mehr Genderdoping, damit sie endlich in die Puschen kommen?


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. Juni 2024, 09:01:09
Auch dort gefunden:

https://dgti.org/2024/06/06/chancen-fuer-tin-schueler/

tin Schüler?

Was ist das?
Nein, ich meine nicht das fehlende Gegendere.

Warum wundert es mich nicht, dass der SchirmHerr über die tin Schüler'innen  mal wieder ein paraphil dreinschauender Penismensch ist? --> (https://secure.gravatar.com/avatar/0ab3026f91f8c5482750bfc2efa9f2f4?s=300&d=blank&r=g)


Groomer.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. Juni 2024, 09:41:08
Das ist übrigens der dgti-Vorstand:

(https://dgti.org/wp-content/uploads/2023/11/dgti-Vorstand-25.11.2023-e1704201249852.jpg)

Wieviele Männer sind auf dem Bild zu sehen?

TRA: 1
ich: 7
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 16. Juni 2024, 09:41:21
Im schulischen Bereich würden sich Inklusionsbeauftrage zurecht darüber beschweren,
wenn man Kinder mit Handikaps in eigene Klassen steckt. Aber ein eigener Raum für
queere Fußballfans ist ein Zeichen für mehr Inklusion? Verstehe nur ich das nicht?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 16. Juni 2024, 12:21:30
Zitat von: zimtspinne am 16. Juni 2024, 09:41:08Das ist übrigens der dgti-Vorstand:

Gestatten? Der Vorstand von TransInterQueer. Mag jetzt nur ein erster Eindruck sein, aber die Vorsstandsarbeit der Lobbyvereine scheint besonders häufig biologische Männer anzuziehen.

https://www.transinterqueer.org/ueber-triq/vorstand-team/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. Juni 2024, 14:24:33
identitär-obsessiv 24/7

ZitatLéan ist inter*, nicht-binär und weiß. Er mag es am liebsten, wenn für sie abwechselnde oder keine Pronomen benutzt werden. Léan ist Klinische*r Sozialrbeiter*in, Psychotherapeut*in in Ausbildung und forscht zum Thema Intersektionalität. Er ist seit Oktober 2022 bei TrIQ als Projektkoordination für den Inter*-Bereich tätig. Sie bietet außerdem Beratung, Gruppen und Weiterbildungen zu Thema Inter* an. Léan erholt sich am liebsten auf dem heimischen Sofa hinter einem großen Stapel Büchern und Snacks oder Serien.

(aus RPGs Verlinkung)

ankünpfend an deinen Gedanken:
während junge (oft gay) Frauen und Männer ihre Zeit vernölen, um bei Tiktok ihre Amputationen und Hormonmodifikationen abzufeiern, nimmt derweil eine Armee biologisch intakter älterer weißer Männer Schlüsselpositionen zu Macht und Einfluss ein.

Während sich junge (oft gay) Männer und Frauen medial in öffi-Kanälen wie "Auf Klo" lächerlich machen und andere, noch jüngere im Austausch darüber sind, wie und wo sie am besten + schnellsten + unkompliziertesten an Testosteron kommen könnten, erwirtschaftet eine Armee biologisch intakter älterer Männer ihre hochgesteckten Ziele.

Das Patriarchat kehrt zurück könnte ein neuer Horrorthriller mit Ankünpfungspunkten an Buffalo Bill werden 🥴
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. Juni 2024, 21:57:19
Zitat von: HAL9000 am 16. Juni 2024, 09:41:21Verstehe nur ich das nicht?
Genau das habe ich auch gedacht. Es soll um Inklusion und Diversität gehen, Barrieren sollen fallen und Unterschiede keine große Rolle mehr spielen – in der Theorie. In der Praxis passiert aber genau das Gegenteil. Dann gibt es wieder Safe-Spaces (aber nur für eine bestimmte Klientel, anderen wird das weggenommen). Das ist alles so unsinnig und widersprüchlich, aber keinem scheint das aufzufallen. Oder sagt das nur keiner (von halbwegs offizieller Seite)?

Zitat von: zimtspinne am 16. Juni 2024, 14:24:33erwirtschaftet eine Armee biologisch intakter älterer Männer ihre hochgesteckten Ziele
Das ist offensichtlich so* (das Bild vom dgti-Männersportverein ist ja alleine schon gruselig), auch die ganzen anderen Orgas (u.a. WPATH und Ableger) sind davon durchsetzt. Das sind nicht die "normalen" Transen, das sind die Fetischisten im Frauenkostüm. Das sind die, die am aggressivsten auftreten und auch am entschiedensten die postmoderne Irrlehre gesellschaftsfähig machen wollen. Man muss schon sagen: nicht ohne Erfolg. Bei solchen Gestalten werde auch ich zum Feministen, da läuft was grundsätzlich schief. Zum Thema Sport brauche ich da gar nichts mehr zu sagen.


*Ich empfehle mittlerweile sowieso, sich bei solchen Orgas auch mal die "weiblichen" Mitglieder (höhö) genauer anzusehen, am besten mit Bild. Ich hatte das zufällig bei einem Journalisten gemacht, der damals noch als Mann auftrat. Ich hatte mich über seine sehr einseitig positive Darstellung einer Penisfrau gewundert. Das ist die, die jetzt in Franken Trubel im Fitnessstudio macht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Juni 2024, 11:48:43
ZitatMit dem Black History Month sollen Geschichte und Kultur schwarzer Menschen in den USA sichtbar gemacht werden. Oscarpreisträger Morgan Freeman ist kein Fan dieser Maßnahme. Seine Geschichte sei amerikanische Geschichte.

https://www.spiegel.de/panorama/leute/usa-oscarpreistraeger-morgan-freeman-kritisiert-den-black-history-month-a-3f6aad9f-6b7d-4930-b291-1ee78adf70c0
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Juni 2024, 17:00:42
Vince Ebert über Political Correctness und Befindlichkeiten

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 20. Juni 2024, 17:14:27
das ist aber nur ein Phantasiegespinst des Komödians in diesem Fall.... gibts nicht wirklich. Noch nicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Juni 2024, 07:22:53
Ein neuer Sinan. Es geht u.a. auch um Identitätspolitik.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Juni 2024, 13:09:51
Matthias A. Narr (BiasedSkeptic) und Varnan Chandreswaran im Gespräch über Varnans kürzlich erschienenes Buch (https://www.amazon.de/Gefangen-Opferrolle-Wokeness-Rassismus-niemandem/dp/3969673763) "Gefangen in der Opferrolle: Warum Wokeness scheitert"



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. Juni 2024, 06:32:29
Im Vorbeigehen hatte ich letzte Woche gesehen, dass über dieses Werk (Video und Buch, ungelesen natürlich wie immer) böse abgeätzt wurde, von den guten Menschen.

Mal ganz unabhängig vom Thema und Kritik, macht keine Gruppe als Ganzes so einen chronisch unzufriedenen und unausgeglichenen Eindruck.
Es ist so widersinnig, sich als Kämpfer der Gerechtigkeit aufzustellen und vom ersten bis letzten Satz intolerant, rassistisch, frauenfeindlich, ja sogar oftmals bösartig zu treten und beißen.

Natürlich gibts das Verhalten auf allen Seiten. Von den Bessermenschen jedoch, die mit sich und ihrem Wertesystem in Einklang sind oder sein sollten, sollte eine innere Zufriedenheit und Ausgeglichenheit ausgehen. *

*wenn ich meiner Meinung nach etwas gesellschaftlich nützliches tue, geht es mir durchweg gut dabei, auch wenn es manchmal ein schwieriges Feld ist. Genau deshalb, wegen der inneren Zufriedenheit, macht man da ja überhaupt. Nennt sich reziproker Altruismus - Sinan hat das in seinem neuen Video kurz erwähnt. Also nicht den Begriff, aber das Verhaltensmuster.

Was stimmt nicht mit diesen Woken und ihrem Lebens- oder besser Auftritts-Entwurf?
Das wirkt immer so hochgradig ungesund und in sich unstimmig von A-Z.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. Juni 2024, 06:44:37
Zitat von: zimtspinne am 24. Juni 2024, 06:32:29Mal ganz unabhängig vom Thema und Kritik, macht keine Gruppe als Ganzes so einen chronisch unzufriedenen und unausgeglichenen Eindruck.
Es ist so widersinnig, sich als Kämpfer der Gerechtigkeit aufzustellen und vom ersten bis letzten Satz intolerant, rassistisch, frauenfeindlich, ja sogar oftmals bösartig zu treten und beißen.
:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Juni 2024, 08:12:35
 :hirn:

ZitatWieder einmal wird sichtbar, wie sehr eine anti-israelische Haltung in queeraktivistischen Kreisen zum politischen Tagesgepäck gehört: Für den 22. Juni riefen in Kassel mehrere Gruppen, darunter meeTIN* Up und das Queere Zentrum Kassel zu einer Demonstration vor dem dort ansässigen Bundessozialgericht auf. Anlass war das schon im letzten Jahr gefällte, aber erst im März 2024 vollständig veröffentlichte Urteil, demzufolge sich als nicht-binär definierende Menschen keinen Anspruch auf die Kostenübernahme von geschlechtsangleichenden Maßnahmen haben.

Unter dem Motto ,,Selbstbestimmung jetzt – Geschlecht dekolonisieren" wurde auf Instagram mobilisiert. Im Begleittext heißt es: ,,Vom Bundessozialgericht wurde ein Urteil veröffentlich, dass die Rechte von trans* und nichtbinären* Menschen weiter einschränkt. Die Verschärfung des Asylrechts, die Sanktionieren von Bürgergeld und der Genozid in Gaza sind weitere Beispiele davon, wie über das Leben und die Körper von Menschen fremdbestimmt wird und zeigen wie das binäre Geschlechtersystem mit Kapitalismus, Kolonialismus, und Rassismus zusammenhängen. Deshalb: raus auf die Straße!"

Ein erschütterndes, für queere Anliegen sogar fragwürdiges und gefährliches Statement! Schon die Behauptung, Rechte von Transpersonen und nicht-binären Menschen würden ,,weiter eingeschränkt" ist obskur – denn diese Szene hat doch erst neulich das so heiß ersehnte Selbstbestimmungsgesetz bekommen, was nun im Bundesgesetzblatt verkündet wurde und damit zweifelsfrei zu November 2024 in Kraft treten kann.

Doch es wird noch abenteuerlicher: Anstatt die Bildbeschreibung bei Instagram zu nutzen, um pointiert zu erklären, worin denn nun die vermeintlichen weiteren Einschränkungen der Rechte bestehen würden, wird ein absurdes Lego der Ideologeme präsentiert. In einem sehr weiten Bogen wird das Gerichtsurteil mit Asylrecht, Bürgergeldsanktionen und einem ,,Genozid in Gaza" verbunden, und die ganz großen Todsünden queer-intersektionaler Nomenklatur, nämlich Kapitalismus, Kolonialismus und Rassismus, dürfen auch nicht fehlen.

https://queernations.de/staatlich-gesponserter-israelhass/

Passt (wie sollte es auch anders sein) ebenfalls in den Israelthread.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 25. Juni 2024, 09:48:54
Zitat von: RPGNo1 am 25. Juni 2024, 08:12:35Die Verschärfung des Asylrechts, die Sanktionieren von Bürgergeld und der Genozid in Gaza sind weitere Beispiele davon, wie über das Leben und die Körper von Menschen fremdbestimmt wird und zeigen wie das binäre Geschlechtersystem mit Kapitalismus, Kolonialismus, und Rassismus zusammenhängen.

Und nicht nur der Inhalt ist eine Katastrophe, sondern auch die Form. Mehrere Fehler in einem einzigen Satz. Es sollte doch zumindest eine Person geben, die offizielle Verlautbarungen vor der Veröffentlichung lektorieren kann. Aber wahrscheinlich ist die deutsche Sprache als solche faschistisch und kolonialistisch und daher mit Füßen zu treten. Und das "davon" ist auch Scheißeunschön: entweder weglassen oder "dafür". Und ein Komma fehlt auch noch... (Hervorhebungen von mir.) Man ist also schon angepisst, bevor man über den Inhalt nachdenkt.

Und das "dass" im Satz davor...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 25. Juni 2024, 09:50:21
Zitat von: zimtspinne am 24. Juni 2024, 06:32:29Bessermenschen

 :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. Juni 2024, 07:09:39
"geschlechtsangleichende Maßnahmen" für Nichtbinär hört sich auch a bissle cyberpunkig an.

" meTIN UP "

die sexgendereuphorische Akronym-Tretmühle. Werden öfter gewechselt als Passwörter.

T. Amelung hätte in dem Talk aber ruhig etwas burschikoser auftreten können. Die beiden (auch die Dame von der CDU) waren ja handzahm. Ich glaube, diese Sprache wird in queeraktivistischen Kreisen nicht verstanden.

 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. Juni 2024, 21:57:23
Wem der Wokismus noch nicht aus den Ohren sprudelt:

ZitatVorpolitisch Meets Esther Bockwyt

Heute: Esther Bockwyte, Autorin von "WOKE. Psychologie eines Kulturkampfes."

Wir sprechen übers Gendern, Rassismus und Narzissmus.
https://www.podbean.com/media/share/pb-8yqgu-16552c9

Die Bockwyt kommt mir auch schon bock lustlos vor.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Juli 2024, 07:18:59
ZitatIn der Psychologie gibt es Theorien und Befunde, die zahlreiche Fachleute nicht öffentlich vertreten würden, obwohl sie sie für zutreffend halten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die in der Fachzeitschrift »Perspectives on Psychological Science« erschienen ist. »Die meisten Befragten glaubten, dass manche empirischen Befunde so tabuisiert sind, dass ihre Erwähnung unangenehme Folgen habe«, berichtet die 13-köpfige Forschungsgruppe um Cory Clark und Philip Tetlock von der University of Pennsylvania.
[...]
Zu den größten Tabus zählen demnach Vorteile von sexualisierter Gewalt in der Evolution und soziale Einflüsse als Ursache von Trans-Identität: Rund jeder zweite Befragte wollte eine solche Position nicht öffentlich vertreten. Wenig Selbstzensur und viel Zustimmung gab es dagegen für die Aussage, dass sich psychische Merkmale der Geschlechter evolutionsbedingt unterscheiden.

Zu keiner der zehn Thesen existierte ein Konsens – manche wurden sogar von den einen für 100 Prozent als wahr, von den anderen für 100 Prozent als unwahr beurteilt. Auch zur Frage nach Selbstzensur antworteten die Befragten sehr unterschiedlich: Ein Teil hatte nach eigenen Angaben wenig Hemmung, andere scheuten sich, ihre Ansichten zu äußern. Und: Je stärker die Befragten eine These für wahr hielten, desto eher berichteten sie, ihre Meinung für sich behalten zu wollen. Angst vor sozialer Ausgrenzung, Beschimpfungen und Attacken in den sozialen Medien waren die häufigsten Gründe für Selbstzensur. Auch ein sicherer Job änderte nichts an der Sorge um den guten Ruf. Angst vor Entlassung äußerten allerdings nur wenige – darunter aber ebenso Professoren auf Lebenszeit wie auf befristeten Stellen.

https://www.spektrum.de/news/tabuthemen-in-der-psychologie/2221076

Und hier ist besagte Studie im Original.
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/17456916241252085
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 02. Juli 2024, 20:58:02
Zitat von: RPGNo1 am 02. Juli 2024, 07:18:59In der Psychologie gibt es Theorien und Befunde, die zahlreiche Fachleute nicht öffentlich vertreten würden, obwohl sie sie für zutreffend halten.
Leider mittlerweile hinter Barriere (habe ihn aber heute noch lesen können), daher kann ich so spontan leider nicht mehr daraus zitieren. Versuche das mal aus dem Gedächtnis. Erstmal erstaunlich, dass Spektrum sich nicht selbst zensiert und die Studie vorstellt. Das mit dem Transvirus fand ich erstaunlich (nicht dass es das Phänomen gibt, aber dass das sehr viele für eine der Erklärungen für bestimmte Entwicklungen in dem Feld annehmen).

Psychologen sind ja nicht unbedingt Naturwissenschaftler, aber auch hier neigt eine Mehrheit zu einer evolutionspsychologischen Deutung bestimmter Phänomene. Man wird vieles auch nicht verstehen können, wenn man das nicht in dem Kontext sieht (z.B. die Sache mit den sexuellen Übergriffen).

Schlimm ist, dass man da Tabus hat, nicht nur seine Überzeugung rauszuposaunen, sondern sich scheinbar auch nicht traut, Studien, die das alles nahelegen, zu verteidigen (solange sie keine Fehler enthalten).

Wirklich übel wird es dann, wenn es um Therapien geht (das ist ja eines der Betätigungsfelder der Psychos). Wir hatten schon gelegentlich mal erwähnt, dass es problematisch sein kann (nuja, wohl eher: ist), dass man sich selbst einschränkt und dem Kandidaten ggf. nicht das erzählt, was man am wahrscheinlichsten als Ursache für eine Störung erachtet. Ich nenne nochmal das Beispiel CFS. Da scheint es manchmal einfacher zu sein, das als Diagnose affirmativ rauszuhauen. Das dürfte generell eine Motivation für den affirmativen Ansatz sein*.

Zu CFS heute noch ein Special...


*der soziale/gesellschaftliche Aspekt vom Erkrankungen: auch Diagnosen können dem Zeitgeist unterlegen
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. Juli 2024, 06:34:02
Zitat von: eLender am 02. Juli 2024, 20:58:02Leider mittlerweile hinter Barriere (habe ihn aber heute noch lesen können)

Hier ist der Artikel barrierefrei.

https://archive.is/bW0Ax
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 03. Juli 2024, 09:13:48
Zitat von: RPGNo1 am 03. Juli 2024, 06:34:02
Zitat von: eLender am 02. Juli 2024, 20:58:02Leider mittlerweile hinter Barriere (habe ihn aber heute noch lesen können)

Hier ist der Artikel barrierefrei.

https://archive.is/bW0Ax

danke RPG für den spannenden Artikel. Bist du eigentlich auch im Homeoffice oder wie fabrizierst du es, während der Arbeitszeit so viel Zeug aufzutun?

Das erinnert mich an meine allererste Psychologenerfahrung. Sie breitete einen Schwung Arbeitsblätter aus, die ich ausfüllen musste. Nicht zu Hause, sondern direkt dort, quasi vor ihren Augen.
Ganz viele Fragen, die auf soziale Selbstdarstellung abzielten.
Als wir das danach durchgingen, erklärte sie mir den Sinn der Fragerei - ua ging es auch darum, Aurichtigkeitsverhalten und Persönlichkeitsstruktur vorab grob einzuschätzen. Da waren auch einige echt hakelige Fragen dabei, bei denen meiner Einschätzung nach 95% der Frauen reflexartig lügen und auch viele, aber deutlich weniger Männer.
Habe solche Fragebögen dann allerdings nie mehr erhalten, dafür andere, wo es eher um Therapieziele u.ä. ging.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 03. Juli 2024, 20:43:27
Ja, auch das mit den Umfragen ist sehr verzerrend. Da wird häufig nicht das gesagt (angekreuzt), was man wirklich denkt, sondern das, was gesellschaftlich als akzeptiert gilt (selbst, wenn diese Umfragen anonym sind). Dazu gibt es selbst Studien. Ob die dann unverzerrt sind?

Das sind alles Dinge, die man immer im Hinterkopf haben sollte. Der Mensch ist ein Schwindler, ob er will oder nicht. Ich bin allerdings immer ehrlich, ischwör :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Juli 2024, 07:07:15
ZitatDolly Parton has been accused of "white saviourism" for giving millions of free books to poor children.

The reading scheme, called Imagination Library, was launched by the country and western star in the US more than three decades ago. It now operates in the UK, Ireland, Canada and Australia, and has been lauded for helping to drive up literacy rates.

It gives disadvantaged pupils the same access to books as their middle-class peers by sending high-quality titles directly to the homes of under-fives.

But according to a recently published academic paper, the award-winning scheme is racist by reinforcing notions of "white privilege and heteronormativity" and not representing enough cultural diversity, disability, trans and bisexual gender identities and non-traditional family structures.

The academic paper, by speech and language pathologist Jennifer Stone, published by the University of North Carolina, asserts that Dolly Parton's philanthropy is "potentially dangerous" and smacks of "white savourism".

Through its focus on "reading to succeed" and "perfecting parenting", Parton's Imagination Library scheme is "oppressive", says Stone. Such themes subjugate children and "privilege a White, middle-class, cis-gendered, heteronormative, able-bodied norm," it adds.

Critics last night condemned the apparent attack on Parton's scheme as "shameful" and "a form of "intellectual lunacy" which promotes the view that "normal families" should be despised.
Professor Alan Smithers, director of the Centre for Education and Employment Research at Buckingham University, said: "This is a blatant example of the corruption of thought that schools and universities in the Western world are promoting and which is weakening our societies."

Frank Furedi, Emeritus Professor at Kent University, described the paper as "academic verbal diarrhoea" that was lashing out against "normal families and parenting" and the values that are essential for socialising children.

Chris McGovern, chairman of the Campaign for Real Education, said: "This attack on Dolly Parton's Imagination Library is shameful, unreasonable and despicable. A form of intellectual lunacy underpins this attack on Parton's commendable enterprise."

https://www.msn.com/en-ie/news/world/dolly-parton-scheme-giving-children-free-books-attacked-as-white-saviourism/ar-BB1p7rk5?item=flightsprg-tipsubsc-v1a?season//

 $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 08:05:40
Ich verachte diese identitätspolitische Bagage immer mehr. In deren Augen kann man als weißer, heteronormativer Mensch nur alles falsch machen. Vielleicht in Sack und Asche gehen, und sich mehrmals täglich auf die Brust schlagen...mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!
Lesen lernen! Igitt, wo kämen wir da hin? Bildung für den Pöbel.
Das gab's doch schon mal, die Angst vor Bildung der Unterschicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 08:12:48
ZitatProfessor Alan Smithers, director of the Centre for Education and Employment Research at Buckingham University, said: "This is a blatant example of the corruption of thought that schools and universities in the Western world are promoting and which is weakening our societies."
Auf den Punkt gebracht!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 04. Juli 2024, 08:48:24
Zitat von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 08:05:40... Vielleicht in Sack und Asche gehen, und sich mehrmals täglich auf die Brust schlagen...mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa!

So feiert die Erbsünde fröhliche Urständ'.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 04. Juli 2024, 09:25:46
Zitat von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 08:05:40Ich verachte diese identitätspolitische Bagage immer mehr. In deren Augen kann man als weißer, heteronormativer Mensch nur alles falsch machen.

also wenn du dir die Haare schön lila machen würdest, würde dich das evtl schon höher bringen in der Opferpyramide. Auch so als Outing zu lesen, dass du offen bist für LBGTQA++++++

edit/
bei Gurkerl seh ich btw auch eine äh Entwicklung in die mach-ich-nicht-mehr-länger-mit-Richtung. So mit Fluchausdrücken "Bagage" kenn ich sie gar nicht ;)



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 11:18:51
Zitat von: zimtspinne am 04. Juli 2024, 09:25:46
Zitat von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 08:05:40Ich verachte diese identitätspolitische Bagage immer mehr. In deren Augen kann man als weißer, heteronormativer Mensch nur alles falsch machen.



also wenn du dir die Haare schön lila machen würdest, würde dich das evtl schon höher bringen in der Opferpyramide. Auch so als Outing zu lesen, dass du offen bist für LBGTQA++++++

edit/
bei Gurkerl seh ich btw auch eine äh Entwicklung in die mach-ich-nicht-mehr-länger-mit-Richtung. So mit Fluchausdrücken "Bagage" kenn ich sie gar nicht ;)





Hehe, lila Haare gefallen mir eh gut! Bleib trotzdem meiner braunen Haarfarbe treu!
Ich werde tatsächlich immer zorniger, fühle mich von allen Seiten eingequetscht. Dort die FPÖ, die Österreich zu einem zweiten Ungarn umbauen wollen, da die identitätspolitischen, woken Linken! Beide scheißen auf Frauenrechte! Die religiösen Spinner kommen noch dazu!
Ich bin wirklich glücklich am Stadtrand zu wohnen, da kann ich raus in die Natur, kilometer weit wandern, da bin ich ruhig und entspannt, trotz Wanderausschlag auf den Beinen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Juli 2024, 12:45:45
Lila Haare, braune Haare. Mir genügt schon das Weiß, dass sich in letzter Zeit immer stärker in meinem Haupthaar breit macht. ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 12:51:26
Zitat von: RPGNo1 am 04. Juli 2024, 12:45:45Lila Haare, braune Haare. Mir genügt schon das Weiß, dass sich in letzter Zeit immer stärker in meinem Haupthaar breit macht. ;D
Was glaubst, was mittlerweile meine natürliche Haarfarbe ist? Fast durchgehend weiß. ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 04. Juli 2024, 17:32:48
Zitat von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 12:51:26
Zitat von: RPGNo1 am 04. Juli 2024, 12:45:45Lila Haare, braune Haare. Mir genügt schon das Weiß, dass sich in letzter Zeit immer stärker in meinem Haupthaar breit macht. ;D
Was glaubst, was mittlerweile meine natürliche Haarfarbe ist? Fast durchgehend weiß. ;D
Ich habe kaum noch Haupthaar, werde ansonsten aber immer älter und weis weißer und cissiger. Bleibe aber wenigstens schwul.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. Juli 2024, 14:07:34
Zitat von: Max P am 04. Juli 2024, 17:32:48
Zitat von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 12:51:26
Zitat von: RPGNo1 am 04. Juli 2024, 12:45:45Lila Haare, braune Haare. Mir genügt schon das Weiß, dass sich in letzter Zeit immer stärker in meinem Haupthaar breit macht. ;D
Was glaubst, was mittlerweile meine natürliche Haarfarbe ist? Fast durchgehend weiß. ;D
Ich habe kaum noch Haupthaar, werde ansonsten aber immer älter und weis weißer und cissiger. Bleibe aber wenigstens schwul.
😨
Ist ja schlimm. Unternimm was dagegen. Haartransplantationen sind schnell gemacht und kosten nicht die Welt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. Juli 2024, 14:13:09
Zitat von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 12:51:26
Zitat von: RPGNo1 am 04. Juli 2024, 12:45:45Lila Haare, braune Haare. Mir genügt schon das Weiß, dass sich in letzter Zeit immer stärker in meinem Haupthaar breit macht. ;D
Was glaubst, was mittlerweile meine natürliche Haarfarbe ist? Fast durchgehend weiß. ;D
aber viele davon immerhin ☺️
Wir brauchen wieder mehr Wenighaareshaming 😎
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Juli 2024, 14:52:10
Zitat von: RPGNo1 am 04. Juli 2024, 07:07:15Dolly Parton has been accused of "white saviourism" for giving millions of free books to poor children.

Der unten verlinkte Artikel versucht sich an einer alternativen Erklärung. Es soll Jennifer Stone weniger um intersektionalen Aktivismus gehen als vielmehr um Geld. Sie möchte schlicht ein Stück von Dolly Partons Spendenkuchen abhaben oder noch besser einen Job in Partons Initiative. Frau Stones Thesis sei eine Art Bewerbungsschreiben.

ZitatStone is an early-years professional with substantial experience in public and NGO employment on child development. She's clearly committed, too: in 2014 she founded Read ENC, a North Carolina children's literacy initiative. As well as being an effective publicity tool, given the outrage it's provoked, Stone's thesis is implicitly a demand for a seat at the table.

Stone presented her findings to Imagination Library, which raises the question: was she, perhaps, hoping for paid employment rewriting their book list? Since completing her PhD she has also started a consulting business based on the "intersectional analysis framework" she developed during the doctorate. In other words: what's afoot here is arguably less wanton destructiveness than an effort to shift the premises of Stone's chosen field in a direction that suits her own professional expertise and moral disposition. It's clear, after all, from Stone's other professional activities (Read ENC includes Imagination Library access) that she doesn't want the scheme to be dismantled. She just wants it to be more Jennifer Stone-flavoured.

Stone's intervention should be understood in its economic context: one of elite overproduction, intensifying competition for NGO resources, and dwindling early-years funding. [...] It's commonly the case, though, that the most obvious implications of such an intervention are neither greater inclusion or (conversely) cultural vandalism, but the shifting of resources toward whoever is making the criticism. That is, less vandalism than pump-priming.

https://unherd.com/newsroom/is-dolly-parton-really-a-white-saviour/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. Juli 2024, 18:33:19
ZitatAutoren kritisieren rechtsoffene Inhalte im Herder-Verlag
https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/autoren-rechtsoffen-herder-verlag/

ZitatHerder-Verlag: Grenzüberschreitungen als Markenzeichen
https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/herder-verlag-grenzueberschreitungen-als-markenzeichen-93143428.html

Da Magazin Cicero und die Ethnologin Susanne Schröter sollen rechtsoffen bzw. rechtspopulistisch sein? Im Herder-Verlag werden ,,antidemokratische" Publikationen veröffentlicht. Puh, das ist schon starker Tobak. Die Pädagogik-Autoren, die diese Stellungnahme veröffentlicht haben, scheinen der Ansicht zu sein, dass Identitätspolitik bzw. Intersektionalismus nicht kritisiert werden dürfen, auch wenn sie nicht selbst solche Positionen vertreten sollten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 10. Juli 2024, 20:37:04
Zitat von: RPGNo1 am 10. Juli 2024, 18:33:19dass Identitätspolitik bzw. Intersektionalismus nicht kritisiert werden dürfen, auch wenn sie nicht selbst solche Positionen vertreten sollten.
Kommt einem irgendwie bekannt vor. Schröter ist bestimmt keine Radikale, sie macht nur deutlich, dass z.B. Antisemitismus auch ein Problem der muslimischen Welt ist, der hierher exportiert wird. Mag man nicht gerne hören, aber ohne solche Realitäten zumindest mal zu erwähnen, wird man das Problem nicht angehen können (das ist weit weg von rechtem/extremen Gedankengut). Die Argumentation der Hümleristen Kritiker klingt auch nach bekanntem Schema:
Zitat,,Wer ,woke' als Kampfbegriff nutzt, um Menschen zu diskreditieren und sich über sie lustig zu machen, bedient ein Narrativ der Neuen Rechten"
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 10. Juli 2024, 20:45:12
Welcher Begriff wären denn den Hümmleristen genehm? "Aufgewachte" vielleicht? :gruebel :gaehn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Juli 2024, 17:47:15
ZitatDer ein oder andere mag es ziemlich happig finden, was Esther Bockwyt so beklagt. In ihrem Buch ,,Woke: Psychologie eines Kulturkampfs" schreibt Bockwyt, geboren 1985 in Herten, dass die eigentlich progressive linke Identitätspolitik zu einer lauten Ideologie geworden sei. ,,Sie spaltet jene, die sie erkannt haben, in ihre Verfechter und Gegner", so die Psychologin. In Texten schreibt sie von einem ,,Trans-Trend bei minderjährigen Mädchen" – die Abschaffung des Geschlechts sei ,,gewollt".

Wokeness, das wachsame Bewusstsein für Diskriminierungen jeglicher Art, bewegt sich aus Sicht der Autorin und Sachverständigen für Strafgerichte in problematischen Gefilden. Wokeness grenze aus, ihr liege ein ,,religiös-missionarischer, kultähnlicher Charakter" zugrunde, behauptet Bockwyt. Ist das nicht alles maßlos überzogen? Zeit für ein paar Fragen.

https://www.hna.de/politik/wokeness-deutschland-usa-cancel-culture-psychologin-esther-bockwyt-zr-93180594.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. Juli 2024, 21:05:20
Blockwyt bringt die Dinge immer gut auf den Punkt:

ZitatSprache hat einen Miteinfluss auf das Denken, ja. Daraus folgt natürlich aber nicht automatisch die Notwendigkeit, Sprache im Sinne von spezifisch gewollten Einflüssen auf das Denken regulieren zu müssen.

Und dazu noch die Verunstaltung durch Sonderzeichen. Bringt nix, weg damit.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. Juli 2024, 21:43:13
Wenn der Psychotherapeut nach den zu verwendenden Pronomen fragt, ist Vorsicht geboten. Er will einen mglw. nur umprogrammieren. Hat er bei Foucault gelesen.

ZitatFromm (1991) als auch Laing und seine Kolleg:innen in der Antipsychiatrie waren der Ansicht, dass eine Form der ,,moralischen Veränderung" des Einzelnen erforderlich sei, um eine bessere Gesellschaft zu schaffen, was darauf hindeutet, dass therapeutische Interventionen unumgänglich sind (vgl. Sedgwick 1982). Als Psychotherapeut:innen müssen wir Vernunft als Maßnahme gegen die autoritäre Formierung fördern und aktiv eingreifen, wenn sich etwas ihrer Ausbildung im Weg steht. Der Wille zur Verwirklichung der Vernunft ist gleichzeitig – im Sinne von K. Popper – der Wille zur Verwirklichung einer ,,offenen Gesellschaft". Letzterer bedeutet wiederum der Wille zur Veränderung jener politischen und sozialen Verhältnisse, die der Verwirklichung einer offenen Gesellschaft im Wege stehen. Und der offenen Gesellschaft steht der Faschismus im Weg. Und die zunehmenden faschistoiden Tendenzen schlagen sich in den Einstellungen von Einzelpersonen nieder. Dazu schreibt Foucault im Vorwort zu Deleuze und Guattaris Anti-Ödipus klar: ,,Der Hauptfeind, der strategische Gegner ist der Faschismus [...] Und nicht nur der historische Faschismus, der Faschismus Hitlers und Mussolinis, der das Begehren der Massen so wirkungsvoll zu mobilisieren und zu nutzen verstand, sondern auch der Faschismus in uns allen, in unseren Köpfen und in unserem alltäglichen Verhalten, der Faschismus, der uns dazu bringt, die Macht zu lieben, eben das zu begehren, was uns beherrscht und ausbeutet (Foucault, 1983, S. xiii)

Der Fluchtpunkt einer Psychotherapie müsste damit der kategorische Imperativ sein, ,,alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist" (Marx, 1971, S. 10). Es ist auch an uns Psychotherapeut:innen, emanzipatorische Verhältnisse und die Möglichkeit einer gesellschaftlichen Assoziation zu schaffen, ,,worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist" (Marx/Engels, 1848, MEW 4, S. 482). Nur mit diesem Fokus kann eine Psychotherapie wirksam und schlagkräftig gegen den aktuellen Rechtsruck vorgehen!
https://bvvp.de/2024/06/24/es-ist-auch-an-uns-psychotherapeutinnen-emanzipatorische-verhaeltnisse-zu-schaffen/

Gesellschaftliche Veränderungen als Kassenleistung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Juli 2024, 06:34:27
Zitat von: eLender am 14. Juli 2024, 21:43:13Wenn der Psychotherapeut nach den zu verwendenden Pronomen fragt, ist Vorsicht geboten. Er will einen mglw. nur umprogrammieren. Hat er bei Foucault gelesen.
Viele pseudointellektuell klingende Schlagwörter und Stichworte mit starkem politaktivistischem Einschlag. Der Autor ist ein Anhänger der "Kritischen Psychologie" (https://en.wikipedia.org/wiki/Critical_psychology), daher sollte einem das Geschwurbel nicht verwundern.

ZitatCritical psychologists believe that mainstream psychology fails to consider how power differences and discrimination between social classes and groups can impact an individual's or a group's mental and physical well-being. Mainstream psychology does this only in part by attempting to explain behavior at the individual level. However, it largely ignores institutional racism, postcolonialism and deficits in social justice for minority groups based on differences in observable characteristics such as gender, ethnicity, religion religious minority, sexual orientation, LGBTQ+ or disability.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juli 2024, 10:48:37
"Critical psychology"

Einfach jedem beliebigen Begriff ein "critical" voranstellen #WokeBaukasten

 Vermehrung läuft im Kaninchenbau 😋
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Juli 2024, 13:22:21
Schon zu spät für die Korrektur und auch immer so unbequem von mobil:

Einfach jeden missliebigen Begriff ein "critical" voranstellen.

Könnte man ja auch mal mit Gendermedizin machen. Aber am eigenen Terrain vergreift man sich natürlich nicht und schon gar nicht inflationär.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: ClupeaRubens am 15. Juli 2024, 21:25:36
@eLender:

Trinken die regelmäßig Lack oder nur bevor sie Blogbeiträge schreiben?
Ich schreibe mal vorsichtshalber den Begriff "kritisch" zusammen mit "Alternativ" ins Kalibrierprotokoll für den Bullshitdetektor...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 15. Juli 2024, 21:58:56
Zitat von: RPGNo1 am 15. Juli 2024, 06:34:27Mainstream psychology does this only in part by attempting to explain behavior at the individual level.

Der Psycho so: "Sie sind nicht krank, es ist die Gesellschaft. Wir müssen das Übel an der Wurzel angehen..."

Soweit ich mitbekommen habe, ist auch im "Mainstream" angekommen, dass auch das weitere Umfeld (biopsychosozial) in das Krankheitsgeschehen eingebunden ist. Das hat man sich bestimmt bei der Familienaufstellung abgeschaut ::)

Wären die Progressiven tatsächlich dem Fortschritt und der Realität zugewandt, dann würden sie auch erkennen, dass viele Problematiken durch das soziale Umfeld erst erschaffen und aufrechterhalten werden. Soziale Ansteckung bei vielen psychologisch Problemen (inkl. der angebotenen Lösungen) ist ja bekanntermaßen eine der Ursachen. Man müsste zugeben, dass man selbst Teil des Problems ist, in dem man so etwas erstens leugnet und zweitens solche toxischen Ideen noch selbst in die Welt setzt (im falschen Körper geboren, Geschlecht nur sozial konstruiert, Entpathologisierungen etc.). Schuld sind aber immer andere: die Machtverhältnisse, die Unterdrücker, die da oben (in den Wolken oder im Nebel). Aber mit Schwurbel hat noch niemand die Welt besser gemacht. Nur sich selbst in eine Lichtfigur zu wandeln versucht.

Zitat von: ClupeaRubens am 15. Juli 2024, 21:25:36Ich schreibe mal vorsichtshalber den Begriff "kritisch" zusammen mit "Alternativ" ins Kalibrierprotokoll für den Bullshitdetektor...
Unbedingt! Das hat die Abteilungen Eso... und Pseudo... schon weit auf der nach oben offenen BS-Skala überholt. Die Detektoren lassen sich da nur leider leicht täuschen. Es sieht immer nach Gerechtigkeit und Weltfriede aus. So wie sich halt alle Ideologien tarnen. Bis die Tarnung auffliegt und es zu spät ist. Für die Dummen, die darauf reingefallen sind.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. Juli 2024, 21:22:28
Manchmal hilft es doch, wenn man Protest einlegt (oder ist das ein weiterer Beleg für Peak Woke?). Es wird keine Damen auf dem Herrenklo geben, oder so ähnlich. Bin echt froh, weil ich sonst Manieren beim Geschäftemachen hätte zeigen müssen ::)

ZitatDer Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ließ sich bei der Neufassung seiner Richtlinie für Sanitärräume von der Transgender-Lobby instrumentalisieren. Aufgrund gesetzlicher Regelungen seien neue Konzepte für Sanitärbereiche erforderlich, behauptete der Verein im Entwurf, und empfahl für öffentlich und gewerblich genutzte Sanitärräume ,,grundsätzlich" eine ,,geschlechterunspezifische Nutzbarkeit". Damit wäre der Abschaffung von Frauentoiletten der Weg geebnet worden.

Gegen dieses Vorhaben organisierte die Initiative Geschlecht zählt einen bundesweiten Protest, der anderthalb Jahre dauern und am Ende zum Erfolg führen sollte. Bereits im Einspruchsverfahren wurden zentrale Forderungen durchgesetzt. Es brauchte aber noch ein Beschwerdeverfahren und die Vertretung durch einen neutralen Sachverständigen, damit der VDI auch von der unhaltbaren rechtlichen Begründung seiner Neufassung abrückte. Das Ergebnis ist ein Erfolg für die Frauenrechte in einer Zeit, in der sich immer mehr Männer Zugang zu Frauenräumen verschaffen.
https://www.ruhrbarone.de/vdi-toilettenrichtlinie-einsatz-fuer-frauenrechte-war-erfolgreich/235443/

Interessant, wer hinter der Agenda stand. Es war nicht die Keramikindustrie.

ZitatIn den Entwürfen für seine Neufassung der Richtlinie VDI 6000 nahm der VDI grundlegende Änderungen vor und positionierte sich damit parteiisch im Sinne der Lobbyorganisation Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti). Dabei machte er sich nicht nur deren Forderungen zu eigen. Für seine Empfehlungen übernahm er auch unreflektiert und ungeprüft deren faktenwidrige Argumentation. Damit hätte der VDI befördert, dass geschlechtergetrennte Sanitärräume für Frauen und Männer vor allem bei Neubauten zur Ausnahme und Unisextoiletten zur Regel würden.

Das sind die zierlichen Damen hier: https://forum.psiram.com/index.php?msg=280254

Hm, was könnte die wohl bewogen haben, solche Toiletten in öffentlichen Gebäuden installieren zu lassen. Ich komme gerade nicht drauf. Sie sind ja schon sehr engagiert und vernetzt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 17. Juli 2024, 15:44:41
Zitat von: zimtspinne am 05. Juli 2024, 14:07:34
Zitat von: Max P am 04. Juli 2024, 17:32:48
Zitat von: Gurkerl am 04. Juli 2024, 12:51:26
Zitat von: RPGNo1 am 04. Juli 2024, 12:45:45Lila Haare, braune Haare. Mir genügt schon das Weiß, dass sich in letzter Zeit immer stärker in meinem Haupthaar breit macht. ;D
Was glaubst, was mittlerweile meine natürliche Haarfarbe ist? Fast durchgehend weiß. ;D
Ich habe kaum noch Haupthaar, werde ansonsten aber immer älter und weis weißer und cissiger. Bleibe aber wenigstens schwul.
😨
Ist ja schlimm. Unternimm was dagegen. Haartransplantationen sind schnell gemacht und kosten nicht die Welt.
Nein, Bauch und Glatze gehören zu meiner Beach-Figur.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 17. Juli 2024, 18:19:12
Oh, diese Bilder im Kopf ... :ohnmacht:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 17. Juli 2024, 23:19:58
Zitat von: Schwuppdiwupp am 17. Juli 2024, 18:19:12Oh, diese Bilder im Kopf ... :ohnmacht:

Musst du eben zuhause bleiben und dir deinen Traumstrand von KI machen lassen.  :grins2:

(https://designerapp.officeapps.live.com/designerapp/document.ashx?path=/9189cd63-f195-4843-a2fa-0e6775f2df7d/DallEGeneratedImages/dalle-544406b5-5529-4a65-b908-4f0c1d65ca7f0251681046462932667600.jpg&dcHint=WestEurope&fileToken=8f3e927f-a4fa-4f56-a8f4-12e981aa37dd)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 18. Juli 2024, 07:19:07
Zitat von: Max P am 17. Juli 2024, 23:19:58
Zitat von: Schwuppdiwupp am 17. Juli 2024, 18:19:12Oh, diese Bilder im Kopf ... :ohnmacht:

Musst du eben zuhause bleiben und dir deinen Traumstrand von KI machen lassen.  :grins2:

[gecancelt]

das wäre bei mir ein schön menschenleerer Strand mit ein paar exotischer Tiere und keine Anhäufung makelloser Körper, die mir meine Eiswaffeln vermiesen wollen.

und Max, bei dir wären das sicher keine vier Frauen im Bild und drei identische Typen WTFFF.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 18. Juli 2024, 07:53:02
Der mittlere hat tolle Zähne. War sicher ein Haifisch mit dran beteiligt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 18. Juli 2024, 09:18:09
Warte erstmal ab, bis die Sensibilisierungsbeauftragen drüber gehen oder die KI programmieren/trainieren.... dann gehts ab ins andere WTFF-Extrem  :laugh:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 18. Juli 2024, 17:39:51
Zitat von: zimtspinne am 18. Juli 2024, 07:19:07
Zitat von: Max P am 17. Juli 2024, 23:19:58
Zitat von: Schwuppdiwupp am 17. Juli 2024, 18:19:12Oh, diese Bilder im Kopf ... :ohnmacht:
Musst du eben zuhause bleiben und dir deinen Traumstrand von KI machen lassen.  :grins2:
[gecancelt]
das wäre bei mir ein schön menschenleerer Strand mit ein paar exotischer Tiere und keine Anhäufung makelloser Körper, die mir meine Eiswaffeln vermiesen wollen.

und Max, bei dir wären das sicher keine vier Frauen im Bild und drei identische Typen WTFFF.
Ich wollte halt ganz neutral das binäre Spektrum abbilden, mich mit der KI aber nicht übermäßig lange abgeben. ;D

Zitat von: Juliette am 18. Juli 2024, 07:53:02Der mittlere hat tolle Zähne. War sicher ein Haifisch mit dran beteiligt.
Und der ganz rechts hat so einen leicht irren Blick. Die Finger der Damen unten links und oben rechts sind auch... seltsam. Immerhin stimmt die Anzahl.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 18. Juli 2024, 18:26:17
Zitat von: Schwuppdiwupp am 17. Juli 2024, 18:19:12Oh, diese Bilder im Kopf ... :ohnmacht:
Einer geht noch. :teufel

(https://images.playground.com/f042a736ecbd4825b5cc835e5281f864.jpeg)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 18. Juli 2024, 23:06:24
Du bist schon etwas nachtragend, gell?! :police:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 19. Juli 2024, 00:36:35
Nö, eigentlich nicht. :aetsch:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 20. Juli 2024, 18:04:00
Zitat von: Max P am 18. Juli 2024, 18:26:17Einer geht noch. :teufel

(https://images.playground.com/f042a736ecbd4825b5cc835e5281f864.jpeg)


guck dir die traps an unter den Speckis...
würde ich als (schwulen) Sumo-Bodyguard am menschenleeren Strand anstellen sogar.
aber was ist das für eine Stange links? die Poledancestange?


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 20. Juli 2024, 18:54:30
Zitat von: zimtspinne am 20. Juli 2024, 18:04:00aber was ist das für eine Stange links? die Poledancestange?

Ja genau. Ich hatte der KI aufgtragen, einen fat, bald man performing pole dancing on the beach zu kreiren, aber mehr hat sie nicht liefern wollen. Die, die irgendwie getanzt haben, waren alle zu gutaussehend. Ich frage mich schon, ob diese KI nur blöd war oder bereits zu Gemeinheit fähig... ???

P.S.: Übersehe ich was oder sind die anderen Strandschönheiten verschwunden? :gruebel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 20. Juli 2024, 22:14:01
Ich mache mich ja nie über jemanden, der gerade die Arschkarte gezogen hat, lustig. Ischwör :angel:

Aber das, was mir da auf die Linse gepustet wurde, ist einfach nur eine Mahnung, was passieren kann, wenn man sich zu sehr auf seine Opferrolle verlässt und in der voll aufgeht. Interessiert irgendwann niemanden mehr. Peak Endstation Woke.

ZitatA video is going viral of a neurotic woman on cross sex hormones having a break down over not being able to enforce masking rules on others.

But what's the story behind the story?

The woman's real name is Tess Aurora Gantz. She goes by the alias, "Azlan" and is living in Asheville, N.C. She's a self-identified disabled, trans, Muslim person. She was involved in the 2020 BLM-Antifa insurrection, where she was arrested.

Since then, she's styled herself as a social media influencer for radical leftist, Palestinian and trans causes.
https://x.com/MrAndyNgo/status/1814442089398317253

Schwer zu ertragen ???
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Juli 2024, 09:08:44
Eine Leseempfehlung.
ZitatDie Verknüpfung von ,,Queer" mit Antisemitismus in Form von Antizionismus geht auf postmoderne Akademiker*innen zurück. Die einflussreichste unter ihnen ist die Philosophin Judith Butler. Corinne E. Blackmer ist bereits 2023 der Frage nachgegangen, wie das geschehen konnte und welche Folgen diese Allianz für die Sicherheit von jüdischen Queers hat.

Redaktionelle Vorbemerkung: Die US-amerikanische Professorin Corinne E. Blackmer hat bereits im Februar 2023 im jüdischen Online-Magazin ,,Tablet" aus erster Hand davon berichtet, in welcher Weise das Klima im akademischen Bereich für jüdische Hochschulangehörige von wachsender Feindseligkeit geprägt ist. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Geisteswissenschaften, bei denen die seit den frühen neunziger Jahren immer einflussreicher werdende Queer Theory mit einer Feindschaft gegenüber Israel verknüpft wurde, insbesondere in Ideen der queeren Ikone Judith Butler. Auch in Deutschland prägen diese Entwicklungen bereits sowohl die akademischen Landschaften als auch den LGBTQ-Aktivismus. 
[...]
Nach dem 7. Oktober 2023 ist Blackmers Essay noch relevanter geworden, daher macht IQN eine deutsche Übersetzung zugänglich.

https://queernations.de/die-verqueerung-des-antisemitismus/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 21. Juli 2024, 09:25:20
Zitat von: eLender am 20. Juli 2024, 22:14:01Schwer zu ertragen ???

Allerdings!

Ins Handy heulen ist eine ganz schlechte Self Marketing Idee.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Juli 2024, 10:57:20
ZitatDer eventuell schwule General aus Preußen

Einst drillte der preußische Offizier Steuben US-Soldaten. Heute tobt ein Deutungskampf: Aktivisten erklären ihn zur homosexuellen Galionsfigur, Kinderrechtler wollen seine Statue abreißen – und ein Steuben-Biograf verzweifelt.

https://archive.is/vwZOY

Du meine Güte!  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 22. Juli 2024, 12:08:24
Zitat von: RPGNo1 am 22. Juli 2024, 10:57:20
ZitatDer eventuell schwule General aus Preußen

Einst drillte der preußische Offizier Steuben US-Soldaten. Heute tobt ein Deutungskampf: Aktivisten erklären ihn zur homosexuellen Galionsfigur, Kinderrechtler wollen seine Statue abreißen – und ein Steuben-Biograf verzweifelt.
https://archive.is/vwZOY

Du meine Güte!  ::)
Echt jetzt? :stirn
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Juli 2024, 07:54:59
ZitatDie heutige postkoloniale Bewegung im Westen hat ähnliche psychische Ursachen und erfordert ein ähnliches Aushalten kognitiver Dissonanz: Rassismus ist abzulehnen, aber der Hass auf Menschen, die als Weiße gelesen werden, wie etwa Juden, ist nicht Rassismus, sondern Ausdruck der Emanzipation der ,,people of color". Der ethnisch begründete Nationalismus ist in Europa rückschrittlich, aber im globalen Süden antikolonial, also fortschrittlich. Religion ist Opium fürs Volk und Aberglaube im Dienst der Herrschenden, außer wenn es sich um Schamanen oder andere kulturelle Äußerungen angeblich ,,indigener" Völker handelt; der Islam ist zu respektieren, auch wo er intolerant ist, die Unterordnung der Frau und die Unterdrückung von Schwulen propagiert, weil Muslime zu den rassistisch unterdrückten Gruppen zählen. Frauen sollen sexuell und beruflich emanzipiert sein, aber etwa in Palästina im Interesse der Einheit im Kampf gegen Israel Kopftuch tragen und Kinder großziehen. Denn darauf hinzuweisen, dass im jüdischen Staat Frauen und LGBTQ+-Personen mehr Freiheiten genießen als in jedem muslimisch geprägten Staat, wäre ,,Pinkwashing" des ,,Siedler-Kolonialismus". Der Antisemitismus ist nämlich als Rassismus abzulehnen, aber das Ansinnen, den Nahen Osten ,,from the River to the Sea" judenrein zu machen, ist Kernpunkt des postkolonialen Bekenntnisses.

https://www.kas.de/de/web/geschichtsbewusst/essay/-/content/postkolonialismus-postkoloniales-denken-antisemitismus
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. Juli 2024, 07:01:34
Nur eine kleine Randnotiz von der völlig irrelevanten Buchstabensuppenfront:

Andrea Kiewel darf in ihrem Wokegarden auf Anordnung aus der Chefetage ihre Israel-Halskette nicht mehr tragen.

https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_100454420/-zdf-fernsehgarten-andrea-kiewel-darf-israel-kette-nicht-mehr-tragen.html

Geht das ZDF sonst auch so strikt gegen 'politische statements' seiner Aushängeschilder vor? Ein Verbot dieses weitaus provokanteren 'rote-Hand-Symbols', das vor einigen Wochen eifrig von Künstlern getragen wurde, ist mir nicht bekannt.

Kiewel positionierte sich immer wieder subtil antiwoke: Zuletzt fiel sie vor einiger Zeit* auf, als die ÖRR ihre progressiven Profile u.a. mit Gendersprech schärften - sie hatte keine Lust auf Gendern und ließ das mehrfach während ihrer Sendungen mit satirischen kleinen Seitenhieben durchblicken.

Vermutlich kommen die Beschwerden nicht von der Zielgruppe, sondern woken Berufsaktivisten.

*mittlerweile ist das auch schon wieder beinahe Jahre her - müsste so meine Anfangszeit der Beschäftigung mit dem Thema gewesen sein, das tatsächlich mit Gendersprache und nicht mit Transgedöns begann. Dem Gendersprech konnte man auch schlecht im Alltag entgehen, sogar Frau Amelung sonderzeichengendert tapfer vor sich hin (ich lese daher die Texte auch nur noch in Ausnahmefällen, wenn mich ein Thema mehr interessiert als die Transgendersonderzeichen nerven).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 24. Juli 2024, 11:47:48
Zitat von: RPGNo1 am 23. Juli 2024, 07:54:59
ZitatDie heutige postkoloniale Bewegung im Westen hat ähnliche psychische Ursachen und erfordert ein ähnliches Aushalten kognitiver Dissonanz: Rassismus ist abzulehnen, aber der Hass auf Menschen, die als Weiße gelesen werden, wie etwa Juden, ist nicht Rassismus, sondern Ausdruck der Emanzipation der ,,people of color". Der ethnisch begründete Nationalismus ist in Europa rückschrittlich, aber im globalen Süden antikolonial, also fortschrittlich. Religion ist Opium fürs Volk und Aberglaube im Dienst der Herrschenden, außer wenn es sich um Schamanen oder andere kulturelle Äußerungen angeblich ,,indigener" Völker handelt; der Islam ist zu respektieren, auch wo er intolerant ist, die Unterordnung der Frau und die Unterdrückung von Schwulen propagiert, weil Muslime zu den rassistisch unterdrückten Gruppen zählen. Frauen sollen sexuell und beruflich emanzipiert sein, aber etwa in Palästina im Interesse der Einheit im Kampf gegen Israel Kopftuch tragen und Kinder großziehen. Denn darauf hinzuweisen, dass im jüdischen Staat Frauen und LGBTQ+-Personen mehr Freiheiten genießen als in jedem muslimisch geprägten Staat, wäre ,,Pinkwashing" des ,,Siedler-Kolonialismus". Der Antisemitismus ist nämlich als Rassismus abzulehnen, aber das Ansinnen, den Nahen Osten ,,from the River to the Sea" judenrein zu machen, ist Kernpunkt des postkolonialen Bekenntnisses.

https://www.kas.de/de/web/geschichtsbewusst/essay/-/content/postkolonialismus-postkoloniales-denken-antisemitismus

Toll zusammengefasst und jeder müsste eigentlich sofort erkennen, um was für eine blödsinnige Theorie es sich da handelt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 24. Juli 2024, 13:16:58
+1
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. Juli 2024, 10:16:18
Folgender offener Brief passt auch in den Israel-Thread (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18298.0). Da die darin geschilderten Probleme aber umfassender sind und nicht nur Israel betreffen, habe ich ihn hier verlinkt.

Zitat,,Dieses Jahr war mir klar, dass ich beim Dyke March nicht willkommen sein würde."
Offener Brief einer in Berlin lebenden israelischen Lesbe an das Orga-Team

Redaktioneller Vorspann: Die antisemitisch motivierte Aggression gegen eine kleine jüdische Gruppe auf der Soli-Party des Dyke March am 8. Juli 2024 in der ,,Möbel Olfe" erschüttert jüdische Queers.  Dieser Vorfall steht jedoch in einer Reihe mit seit dem 7. Oktober 2023 sprunghaft angestiegenen offen bekundeten Antisemitismus – auch in linksprogressiven Kreisen. Nahezu alle größeren queeren Organisationen und Medien schweigen weiterhin zu der bedenklichen Entwicklung, die ebenso in queeren Communities sichtbar wird. Die Initiative Queer Nations will das nicht hinnehmen und dokumentiert deshalb den Offenen Brief von An, einer seit über 10 Jahren in Berlin lebenden israelischen Lesbe. Aus Angst vor Anfeindungen will sie anonym bleiben.

https://queernations.de/dieses-jahr-war-mir-klar-dass-ich-beim-dyke-march-nicht-willkommen-sein-wuerde/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: ClupeaRubens am 25. Juli 2024, 22:09:35
Zitat von: RPGNo1 am 23. Juli 2024, 07:54:59
ZitatDie heutige postkoloniale Bewegung im Westen hat ähnliche psychische Ursachen und erfordert ein ähnliches Aushalten kognitiver Dissonanz: Rassismus ist abzulehnen, aber der Hass auf Menschen, die als Weiße gelesen werden, wie etwa Juden, ist nicht Rassismus, sondern Ausdruck der Emanzipation der ,,people of color". Der ethnisch begründete Nationalismus ist in Europa rückschrittlich, aber im globalen Süden antikolonial, also fortschrittlich. Religion ist Opium fürs Volk und Aberglaube im Dienst der Herrschenden, außer wenn es sich um Schamanen oder andere kulturelle Äußerungen angeblich ,,indigener" Völker handelt; der Islam ist zu respektieren, auch wo er intolerant ist, die Unterordnung der Frau und die Unterdrückung von Schwulen propagiert, weil Muslime zu den rassistisch unterdrückten Gruppen zählen. Frauen sollen sexuell und beruflich emanzipiert sein, aber etwa in Palästina im Interesse der Einheit im Kampf gegen Israel Kopftuch tragen und Kinder großziehen. Denn darauf hinzuweisen, dass im jüdischen Staat Frauen und LGBTQ+-Personen mehr Freiheiten genießen als in jedem muslimisch geprägten Staat, wäre ,,Pinkwashing" des ,,Siedler-Kolonialismus". Der Antisemitismus ist nämlich als Rassismus abzulehnen, aber das Ansinnen, den Nahen Osten ,,from the River to the Sea" judenrein zu machen, ist Kernpunkt des postkolonialen Bekenntnisses.

https://www.kas.de/de/web/geschichtsbewusst/essay/-/content/postkolonialismus-postkoloniales-denken-antisemitismus

Danke, jetzt brauche ich erstmal ein Rüscherl oder zwei...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 27. Juli 2024, 21:48:40
Eine gute Rezi von Neimans "Left Is Not Woke". Man braucht das Buch nicht mehr zu lesen, es ist knapp zusammengefasst ::)  Ich nehme mal die Einleitung für einen anderen Artikel:

ZitatHegel claimed that wisdom about a historical period often comes only after it has ended. As wokeness loses sway, we can better see its effects on socialist politics.
https://jacobin.com/2024/07/wokeness-left-ideology-neiman-review

Wokeness als Zeitgeistideologie, die ihren modischen Höhepunkt überschritten hat, und über die man in späteren Generationen nur noch den Kopf schütteln kann. Gibt es da schon Anzeichen? Rhetorische Frage.
Vorher noch ein anderes Exempel, warum das auf Dauer nicht funktioniert.

ZitatYet the "victimology" mindset can go both ways. If the woke have insisted that characteristics like a person's skin color, or their gender, or whatever else, marks them as fundamentally different in a grand metaphysical way and have made that point central to political appeals, then what happens if the Right takes up the charge by simply reversing the friend-enemy polarity? They will say to young men that their loneliness is not a function of "toxic masculinity" but instead the result of women's claims to equality. And they will say to poor whites, who are adrift and frustrated, that they don't need to "abolish 'whiteness'" — instead, they should embrace it. We already see this beginning to happen — a reversal of the Left's hard-fought victory in the civil rights era.

Mit dem Erfolg kommt der Mißerfolg. Oder so ähnlich.

ZitatZumal auch die Wirtschaftslage nicht mehr so gut sei, dass es sich Unternehmen leisten könnten, aus Image-Gründen Geld in Diversity-Programme zu stecken. «Die Performance der Teams wird wieder genauer angeschaut, denn in erster Linie muss eine Firma profitabel sein und die Arbeitsplätze sichern», sagt Bodin.

Auch Wirtschaftspsychologe Christian Fichter sagt, dass das Pendel zurückschlägt. «Diversität wurde zur Religion überhöht. Mitarbeiter wurden belehrt, sie seien Sexisten, weil sie nicht gendern», so Fichter.
...
Keine Firma könne sich Diskriminierung leisten, aber die Leute hätten mittlerweile sogar Angst, Begriffe wie Indianer oder schwarze Menschen zu sagen. Das führe dazu, dass sich die Menschen nicht mehr verstanden fühlen und Parteien wie die AfD in Deutschland wählen.

Zudem seien Studien widerlegt, die einen Zusammenhang zwischen mehr Diversität und Unternehmenserfolg aufzeigen. «Diversity-Teams richten Schaden an, wenn sie sich als Hüter der Moral aufspielen oder wenn sie direkt oder indirekt die besten Leute für bestimmte Positionen ausschliessen, weil es keine Minderheiten sind.»
https://www.20min.ch/story/woke-welle-vorbei-microsoft-spart-bei-diversity-103154058

Woran erkennt man, dass das kein wirklich originär linkes Programm ist? Alle Menschen sind gleich, manche sind gleicher. Oder einfacher: es geht nicht um Gleichheit.

ZitatDass sich gegen den Diversitäts-Trend Widerstand regt, zeigt sich auch an Disney. Der Medienkonzern verliert unablässig Zuschauer, seit die Film- und Streaming-Produktionen des Unternehmens einen penetrant moralisierenden Einschlag haben, wie die «NZZ» schreibt. «Die Wokeness ist am Ende», heisst es in dem Artikel.
Disney war in der Kritik, weil eine schwarze Frau die Hauptrolle in der Neuverfilmung von Arielle spielte, bei der Neuverfilmung vom Schneewittchen sollen die sieben Zwerge nun magische Wesen sein.

Manche schadeten der Diversity-Industrie auch mit ihrer Habgier. So wurde neulich bekannt, dass die ehemalige Diversity-Beauftragte von Facebook und Nike über fünf Millionen Dollar veruntreute, um sich im Windschatten aktivistischer Unternehmenspolitik ein Luxusleben zu gönnen.

Jaja, der Gerechtigkeitskampf ist anstrengend, da darf man sich auch mal nen schicken Urlaub auf Bali gönnen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Juli 2024, 08:24:16
Zitat von: eLender am 27. Juli 2024, 21:48:40Disney war in der Kritik, weil eine schwarze Frau die Hauptrolle in der Neuverfilmung von Arielle spielte, bei der Neuverfilmung vom Schneewittchen sollen die sieben Zwerge nun magische Wesen sein.

Ich verweise auf den neuesten Teil des Star Wars Franchise, "The Acolyte". Nach hervorragendem Beginn sind die Streamingzahlen Folge für Folge eingebrochen. Die seriösen Kritiken der Zuschauer (Trolle und Reviewbomber herausgerechnet) sind vernichtend, und auch die Kritiken in den Medien, die Disneys Star Wars in den vergangenen Jahren eher wohlwollend betrachtet haben, sind durchmischt.

Einige Kritiker machen Disneys "Wokeness" dafür verantwortlich. Andere fragen sich, wie denn 180 Mio Dollar in mittelmäßige Kostüme, Special Effects und Musik, miserables Storytelling und hölzerne unbegabte Darsteller sowie die Missachtung der Star Wars Lore verbraten werden konnten, und das bei einer Serie deren 8 Einzelfolgen jeweils nur ca. 40 min lang sind.

Vielleicht hängt die schlechte Qualität der Serie schlicht von beidem ab. Disney hat mit Leslye Headland eine weitgehend unbekannte mäßig erfolgreiche Drehbuchautorin und Regisseurin als Showrunnerin angestellt, welche zudem für ihre Sympathie für identitätspolitische Aspekte nicht verborgen hat. Bias plus eingeschränkte Begabung ergibt eben Müll.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 28. Juli 2024, 09:47:08
Zitat von: eLender am 27. Juli 2024, 21:48:40Eine gute Rezi von Neimans "Left Is Not Woke". Man braucht das Buch nicht mehr zu lesen, es ist knapp zusammengefasst ::) 

Außer, man gehört nicht zur perfekt anglophonen Blase. Ich habe das Buch mit Begeisterung auf Deutsch gelesen.  :-X
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 28. Juli 2024, 09:52:29
Zitat von: RPGNo1 am 28. Juli 2024, 08:24:16Vielleicht hängt die schlechte Qualität der Serie schlicht von beidem ab. Disney hat mit Leslye Headland eine weitgehend unbekannte mäßig erfolgreiche Drehbuchautorin und Regisseurin als Showrunnerin angestellt, welche zudem für ihre Sympathie für identitätspolitische Aspekte nicht verborgen hat. Bias plus eingeschränkte Begabung ergibt eben Müll.

Und als Drittes kommt wohl noch dazu, dass manche Leute ohne inhaltliches Konformgehen auf den identitätspolitischen Zug aufspringen, weil sie meinen, so gut Kohle machen zu können (auch ohne Veruntreuung von Geldern).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Juli 2024, 10:03:41
Zitat von: Juliette am 28. Juli 2024, 09:52:29Und als Drittes kommt wohl noch dazu, dass manche Leute ohne inhaltliches Konformgehen auf den identitätspolitischen Zug aufspringen, weil sie meinen, so gut Kohle machen zu können (auch ohne Veruntreuung von Geldern).

Stimmt. In den USA wurden bis vor kurzem gut besoldete Verwaltungsstellen in Unis (*) und Behörden, aber auch in sich progressiv gegebenden Unternehmen für DEI-Beauftragte angeboten und vergeben. Ein gut mit Dollar bestückter umfangreicher Zweig wurde in den vergangenen 20 Jahren rund ums identitätspolitische goldene Kalb aufgebaut. Es wird also mehr als genug Opportunisten gegeben, die finanziell profitieren wollten, ohne dem IP anzuhängen.

(*) Teilweise hat ein Juniormanager frisch von der Hochschule in seinem Job hat mehr Geld verdient als ein langjähriger Assistenzprofessor.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Juli 2024, 18:33:37
Eigentlich habe ich ja nur darauf gewartet. Nachdem die Biologie schon seit Jahren von intersektionalen/identitätspolitischen Aktivisti zum Feind erklärt wurde und dekonstruiert werden soll und es ähnliche Versuche in Bezug auf Mathemtik oder Physik gibt, so ist nun auch mein eigenes Studienfach, die Chemie, an der Reihe, von inquistorischen Eiferern zerlegt und verdammt zu werden.

Ach ja, natürlich geht es den Autoren "nur" um Aufklärung, Moral und Gerechtigkeit und nicht darum, neue überbezahlte Stellen in den DEI-Abteilungen schaffen, damit sie selbst und andere mittelmäßig begabte SJW mit unnützer Arbeit ein auskömmliches Leben haben.
*Sarkasmus off*

ZitatThe ideological capture of chemistry: Chemophobia and social justice

https://whyevolutionistrue.com/2024/07/30/the-ideological-capture-of-chemistry-chemophobia-and-social-justice/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 30. Juli 2024, 18:51:16
Ich bin auch von Haus aus auch Chemiker ... $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 30. Juli 2024, 21:07:40
Klingt doch jetzt ganz vernünftig, oder?
:teufel 
 
ZitatChatGPT

Chemie im Lichte sozialer Gleichberechtigung
Einleitung

Die Chemie hat eine entscheidende Rolle in der Entwicklung moderner Gesellschaften gespielt. Ihre Anwendungen reichen von der Medizin bis hin zur Umwelttechnik und beeinflussen unser tägliches Leben maßgeblich. Doch während die wissenschaftlichen Fortschritte gefeiert werden, bleibt die Frage der sozialen Gleichberechtigung oft im Hintergrund. Dieser Artikel untersucht, wie soziale Gleichberechtigung in der Chemie gefördert wird, welche Herausforderungen bestehen und welche Maßnahmen ergriffen werden, um eine inklusive und gerechte wissenschaftliche Gemeinschaft zu schaffen.
Historische Perspektive

Die Geschichte der Chemie ist reich an bedeutenden Entdeckungen und Persönlichkeiten. Jedoch war der Zugang zu wissenschaftlicher Bildung und Forschung lange Zeit ungleich verteilt. Frauen und ethnische Minderheiten hatten oft keinen Zugang zu den gleichen Ressourcen und Möglichkeiten wie ihre männlichen, weißen Kollegen. Beispiele:

    Marie Curie: Eine der wenigen Frauen in der Geschichte, die bedeutende Beiträge zur Chemie leistete und zweimal den Nobelpreis gewann, trotz enormer Hürden und Vorurteilen.
    Alice Ball: Eine afroamerikanische Chemikerin, die eine bahnbrechende Behandlung für Lepra entwickelte, aber lange Zeit nicht die Anerkennung erhielt, die ihr zustand.

Gegenwärtige Herausforderungen

Auch heute noch gibt es in der Chemie bedeutende Ungleichheiten. Zu den wichtigsten Herausforderungen gehören:

    Geschlechterungleichheit: Frauen sind in Führungspositionen in der Chemie unterrepräsentiert. Studien zeigen, dass sie weniger Forschungsgelder erhalten und seltener als Hauptautoren wissenschaftlicher Artikel anerkannt werden.
    Ethnische Diversität: Minderheiten sind in der chemischen Forschung und Industrie unterrepräsentiert. Dies kann auf systemische Barrieren und mangelnde Förderung zurückgeführt werden.

Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung

Um die soziale Gleichberechtigung in der Chemie zu fördern, wurden verschiedene Initiativen und Programme ins Leben gerufen:

    Mentoring-Programme: Diese bieten jungen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus unterrepräsentierten Gruppen Unterstützung und Orientierung.
    Förderprogramme: Spezifische Stipendien und Forschungsgelder, die darauf abzielen, die Diversität in der Wissenschaft zu erhöhen.
    Bewusstseinsbildung und Schulungen: Workshops und Schulungen zur Sensibilisierung für unbewusste Vorurteile und zur Förderung einer inklusiven Arbeitsumgebung.

Erfolgsgeschichten

Einige Initiativen und Persönlichkeiten haben bereits bedeutende Fortschritte erzielt:

    L'Oréal-UNESCO For Women in Science: Ein Programm, das herausragende Wissenschaftlerinnen weltweit auszeichnet und fördert.
    Chemistry Nobel Laureates: In den letzten Jahren wurden zunehmend Frauen und Wissenschaftler aus verschiedenen ethnischen Hintergründen für ihre Beiträge zur Chemie anerkannt.

Zukünftige Perspektiven

Für eine nachhaltige Veränderung ist es wichtig, dass die Bemühungen zur Förderung der sozialen Gleichberechtigung in der Chemie fortgesetzt und intensiviert werden. Zukünftige Schritte könnten beinhalten:

    Langfristige Strategien: Entwicklung von Programmen, die auf eine dauerhafte Integration und Unterstützung von unterrepräsentierten Gruppen abzielen.
    Netzwerkbildung: Stärkere Vernetzung von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen weltweit, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam gegen Ungleichheiten vorzugehen.
    Politische Unterstützung: Förderung durch staatliche und internationale Institutionen, um die Chancengleichheit in der Wissenschaft weiter zu verbessern.

Fazit

Die Chemie im Lichte sozialer Gleichberechtigung zu betrachten, bedeutet, die vielfältigen Herausforderungen und Chancen zu erkennen, die in diesem Feld bestehen. Durch gezielte Maßnahmen und kontinuierliches Engagement kann eine inklusivere und gerechtere wissenschaftliche Gemeinschaft geschaffen werden, die von den Beiträgen aller profitiert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 31. Juli 2024, 16:20:42
Intersektionale, identitätspolitische Moralprediger in Aktion. In Berlin ("Natürlich" möchte man fast ausrufen).

ZitatBerliner Jury gegen diskriminierende Werbung: Asiatisches Essen soll nicht ,,exotisch" genannt werden

Ein amtliches Gremium (https://www.berlin.de/sen/lads/beratung/diskriminierung/diskriminierende-werbung/) des Senats hat die Organisatoren eines Events rund um asiatische Speisen und Kulturen zur Rede gestellt. Die verstehen nun die Welt nicht mehr.
[...]
Die ,,Berliner Jury gegen diskriminierende und sexistische Werbung" wurde im Januar 2021 auf Beschluss des damaligen rot-rot-grünen Senats gegründet. Den Tätigkeitsbericht für 2022 lesen Sie hier (PDF). Die Institution beschreibt sich als ,,multiprofessionelles, ehrenamtliches und unabhängiges" Gremium. Unter den zehn Mitgliedern sind Beamte, Forschende, Aktivisten. Die Vorsitzende Iris Rajanayagam arbeitet im Hauptberuf als Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Die ,,Jury" wird von einem Referat bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung von Senatorin Cansel Kiziltepe (SPD) betreut. Im Jahr 2023 hat die Geschäftsstelle (unterstützt mit 5400 Euro im Jahr) insgesamt 16 werbetreibende Unternehmen angeschrieben, im Jahr 2024 bisher vier, darunter die Sage Gastro GmbH.

https://archive.is/lKcTX

$)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 31. Juli 2024, 16:45:35
Meine Güte. ::) Wenn jemand z.B. einen Bundestagsabgeordneten afrikanischer oder asiatischer Herkunft aufgrund eben dieser Herkunft als "exotisch" bezeichen würde, wäre das in der Tat rassistisch. Aber "exotische Speisen??? Das wird doch eher werbend und aufwertend verstanden und ist auch so gemeint.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 31. Juli 2024, 18:20:54
Irgendwie artet dieser ganze Kram immer mehr aus und man hat wirklich das Gefühl, dass es nur darum geht, sich wichtig zu machen und möglichst Geld in Job oder Verein oder irgendwo abzugreifen. Erstaunlich, dass sie diesem Herrn Sage nicht noch gleich kulturelle Aneignung vorgeworfen haben, als sie noch nicht wussten, dass er nicht der Organisator war.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: ClupeaRubens am 31. Juli 2024, 21:22:40
Zitat von: RPGNo1 am 30. Juli 2024, 18:33:37(...)
The ideological capture of chemistry: Chemophobia and social justice

https://whyevolutionistrue.com/2024/07/30/the-ideological-capture-of-chemistry-chemophobia-and-social-justice/


2 Fragen:
1. Was ist DEI? Ich kenne nur DUI (Driving under Influence) Beim Überfliegen des Artikels irgendwie logisch...
2. Wenn Chemie böse ist -> immer diese transphobe cis-normative Doppelbindung. Durch ihren binären Charakter manifestiert sie tradierte Rollenbilder -- was ist dann Verfahrenstechnik? Da wird gnadenlos gesiebt, getrennt und in Klassen eingeteilt. Den ganzen Tag lang.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 31. Juli 2024, 21:30:44
Naja, es genügt ja schon, sich mit der Vorsitzenden dieser Jury zu beschäftigen, da findet sich natürlich das volle Programm:

Zitat... arbeitet zu post- und dekolonialen Theorien, Intersektionalität, Erinnerungspolitik(en) und Social Change; (..) Aktuell ist sie Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität bei der Bundeszentrale für politische Bildung.

Andererseits: die Geschäftsstelle der Jury wird laut Tagesspiegel mit gerade mal 5.400 € pro Jahr finanziert, die eigentlichen Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig. Das Geld scheint gut investiert zu sein, denn die Notwendigkeit von Interventionen sank von sechzehn im Jahr 2023 auf vier im ersten Halbjahr 2024. :grins
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 31. Juli 2024, 21:53:58
Zitat von: ClupeaRubens am 31. Juli 2024, 21:22:40
Zitat von: RPGNo1 am 30. Juli 2024, 18:33:37(...)
The ideological capture of chemistry: Chemophobia and social justice

https://whyevolutionistrue.com/2024/07/30/the-ideological-capture-of-chemistry-chemophobia-and-social-justice/


2 Fragen:
1. Was ist DEI? Ich kenne nur DUI (Driving under Influence) Beim Überfliegen des Artikels irgendwie logisch...
2. Wenn Chemie böse ist -> immer diese transphobe cis-normative Doppelbindung. Durch ihren binären Charakter manifestiert sie tradierte Rollenbilder -- was ist dann Verfahrenstechnik? Da wird gnadenlos gesiebt, getrennt und in Klassen eingeteilt. Den ganzen Tag lang.

moin am Abend,

das Fettgedruckte kann ich dir mal schnell zwischendurch beantworten, hab ich nämlich gerade die Tage im Zuge von Frau Supercast Superwoke USA Harris gelernt: Diversity & Inclusion. Sie wurde nicht nach Qualifikation & Kompetenz ausgewählt, sondern nach Rasse, "Gender", sonstigen Opfermerkmalen sowie Wokenessfaktor.

siehste, schon Fehler drin... "equity" für E vergessen.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 31. Juli 2024, 22:11:06
Zitat von: Max P am 31. Juli 2024, 16:45:35Meine Güte. ::) Wenn jemand z.B. einen Bundestagsabgeordneten afrikanischer oder asiatischer Herkunft aufgrund eben dieser Herkunft als "exotisch" bezeichen würde, wäre das in der Tat rassistisch. Aber "exotische Speisen??? Das wird doch eher werbend und aufwertend verstanden und ist auch so gemeint.

hier auch noch schnell was aus meiner Sicht:

abgesehen davon, dass chinesisches Essen mittlerweile alles andere als als exotisch klassifiziert werden kann im Sinne von rar und selten von weither -- finde ich nicht mal die Bezeichnung der Herkunft mit dieser Wortwahl rassistisch.

kommt natürlich auf das Drumherum an, wie immer.
Meistens ist das aber nicht rassistisch gemeint. Kann mal eine abwertende Färbung haben, wie zB "der hat eine exotische Freundin", dann ist aber eher weniger das "exotisch" das Problem.

Fängt man an, Begriffe so lange zu casten, bis auch der letzte Rezipient oder zufälliger Mithörer nicht mehr ansatzweise microgetriggert ist bzw sein könnte, was ohnehin ein unerreichbares Ziel bleibt, ist man schnell in der Euphemismustretmühle. Und irgendwann traut sich keiner mehr was zu sagen oder fragen und geht in eine Vermeidungshaltung.
So wie man das mit allen leicht und bei jeder Nichtigkeit känkbaren Personen macht. Aus Selbstschutz und weil sie Engergievampire sind.

Ich weiß, dass du nicht superwoke bist, Max, aber manchmal erschlägt dich eben auch die linksgrünprogressive Moralwirtschaft.

oder war das asiatisches Essen? ach egal.. ich lese nicht nochmal nach, weil das eigentlich wirklich Pippifax ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 31. Juli 2024, 22:34:55
Zitat von: zimtspinne am 31. Juli 2024, 21:53:58... hab ich nämlich gerade die Tage im Zuge von Frau Supercast Superwoke USA Harris gelernt: Diversity & Inclusion. Sie wurde nicht nach Qualifikation & Kompetenz ausgewählt, sondern nach Rasse, "Gender", sonstigen Opfermerkmalen sowie Wokenessfaktor.

siehste, schon Fehler drin... "equity" für E vergessen.
Bitte was? :gruebel Harris ist Vizepräsidentin der USA und war vorher kalifornische Generalstaatsanwältin (eigentlich Justizministerin) und Senatorin. Wenn darin Opfermerkmale stecken sollen, wären sie wirklich extrem gut versteckt. ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 31. Juli 2024, 22:43:07
Zitat von: zimtspinne am 31. Juli 2024, 22:11:06kommt natürlich auf das Drumherum an, wie immer.
Das sage ich doch.

ZitatIch weiß, dass du nicht superwoke bist, Max, aber manchmal erschlägt dich eben auch die linksgrünprogressive Moralwirtschaft.
Ich bin "linksgrünprogressiv".  O0 Mit deiner "Moralwirtschaft" habe ich allerdings genauso wenig zu tun wie z.B. Kamala Harris.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. August 2024, 09:36:36
Zitat von: Rabenaas am 31. Juli 2024, 21:30:44Andererseits: die Geschäftsstelle der Jury wird laut Tagesspiegel mit gerade mal 5.400 € pro Jahr finanziert, die eigentlichen Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig.

Die Vorsitzende der Jury verdient ihr Geld ja auch bei der Bundeszentrale für politische Bildung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 01. August 2024, 09:53:08
ZitatRüge für den Begriff ,,exotisch" in Werbung: Das Land Berlin sollte keine Sprachpolizei beschäftigen

Berlins Landesregierung unterhält eine ,,Jury gegen diskriminierende und sexistische Werbung". Klingt fortschrittlich, entpuppt sich aber als das Gegenteil. Diese ,,Jury" gehört aufgelöst. Ein Kommentar.
https://archive.is/hKvTB

 :2thumbs:

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 01. August 2024, 10:09:36
Ich bin ja heilfroh, dass der abgemahnte Veranstalter vietnamesische Wurzeln hat,
sonst sähe er sich jetzt sicher auch noch (von anderer Stelle) mit dem Vorwurf der
kulturellen Aneignung konfrontiert.
Meine Meinung: Denen ist fad im Schädel. Vier "Vorfälle" in einem Halbjahr für eine
komplette "Jury". Das sieht für mich wie eine verzweifelte Suche nach Existenzberechtigung aus.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 01. August 2024, 12:39:37
Zitat von: zimtspinne am 31. Juli 2024, 21:53:58Sie wurde nicht nach Qualifikation & Kompetenz ausgewählt, sondern nach Rasse, "Gender", sonstigen Opfermerkmalen sowie Wokenessfaktor

Hallo? Solange Du nicht einen überzeugenden Nachweis dafür hast, ist das ein unqualifiertes Nachplappern. Schon zu erklären, was mit "ausgewählt" genau gemeint ist, sollte Dich ins Straucheln bringen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 01. August 2024, 13:58:47
Ich weiß gar nicht, wofür Frau Harris so genau politisch steht, aber gegen Trump ist sie Balsam für die Seele und ein intellektuell harter, schlagfertiger und auch begründet arroganter Hund.

Ich habe schon Kopfkino, wie sie dann bei misogynen Autokraten zum Staatsbesuch ist und politely den "big stick carryt".


Mal sehen, wie die ganze Chose ausgeht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 01. August 2024, 14:07:29
Zitat von: Conina am 01. August 2024, 13:58:47... ein intellektuell harter, schlagfertiger und auch begründet arroganter Hund...
Und genau deswegen würde ich sehr gerne ein TV-Duell Harris-Trump sehen. Oder mehrere.

Derweil festigt Trump mit rassistischen Äußerungen zu Harris' ethnischem Hintergrund
seine Die-Hard-Basis, vergrault aber (hoffentlich) noch mehr vernünftig Denkende.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 01. August 2024, 22:43:50
Zitat von: HAL9000 am 01. August 2024, 14:07:29
Zitat von: Conina am 01. August 2024, 13:58:47... ein intellektuell harter, schlagfertiger und auch begründet arroganter Hund...
Und genau deswegen würde ich sehr gerne ein TV-Duell Harris-Trump sehen. Oder mehrere.
Würde wohl jeder gerne sehen, aber Trump weigert sich bislang - und das aus seiner Sicht mit gutem Grund. :teufel  Nur die vorgeschoben Gründe sind unsagbar albern: Erst hieß es, Harris wäre ja noch gar nicht offiziell nominiert (was für Biden vorher aber genauso galt), dann meinte er, eine Debatte wäre eh nur Zeitverswendung, da ja ohnein jeder seine, Trumps. Standpunkte kennen würde und jeder auch wüsste, dass Harris eine verrückte Marxistin und radikale Linker wäre. Wozu also noch debattieren?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 02. August 2024, 09:07:59
Der Volksverpetzer verkackt zum Thema Frauenboxen natürlich komplett und bespielt die alte Leier, dass Rechte und Transphobe nur das Thema ausnutzen:

https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/imane-khelif-ist-cis-frau/

Till Randolf Amelung kann man allerdings gut lesen und er hat auch ein wichtiges Fazit:
https://queernations.de/die-grenzen-der-inklusion/
Inklusion kommt an ihre Grenzen

Der aktuelle Fall von den Olympischen Spielen in Paris zeigt: Inklusion hat Grenzen, und biologische Faktoren können bei Geschlecht weder wegdiskutiert noch kleingeredet werden. Schon gar nicht sollte mit Inklusion die Toleranz anderer strapaziert werden, deren Wettbewerbe mit solchen Belastungen für faire Bedingungen ruiniert werden.

Dies fördert Frustration und Abwehr und trägt nicht zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Trans- und Interpersonen bei. Die Grenzen, die durch biologisch-körperliche Bedingungen auferlegt werden, können für Betroffene aus dem Trans- oder Interbereich persönlich eine Zumutung sein. Man kommt aber nicht umhin, diese anzuerkennen – wenn vielleicht auch zähneknirschend.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 02. August 2024, 09:47:01
Der Volksverpetzer hat auch bei mir schön langsam verkackt.

Was mir auch grundsätzlich sehr sauer aufstößt: Dass man das von verschiedenen Seiten
immer sofort unnötig - und völlig ungerechtfertigt - aufladen muss. Für die Verteidiger
der Buchstabensuppe ist man als Kritiker sofort transphober Nazi, für (in dem Fall) Algerien
ist man unterdrückender Imperialist.
Damit werden Versuche, das Thema nüchtern und sachlich zu behandeln, im Keim erstickt und
man brüllt sich nur mehr nieder, oder zieht sich - als Vernunftwesen - kopfschüttelnd zurück.

Till Amelungs Fazit ist vernünftig: Es kann/darf nicht sein, dass Inklusion dazu führt, einzelne
Personen auf Kosten aller anderen zu bevorzugen. Bei Semenya führte das "nur" zu Frust der
anderen Teilnehmerinnen, beim Boxen ist allerdings die Gesundheit gefährdet. Und spätestens
da ist die Grenze überschritten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. August 2024, 06:33:39
Ein Analyseversuch von Till Amelung

ZitatDer Stonewall-Mythos als Einfallstor für Illiberalität

Warum biedern sich LGBT bei reaktionären und antiqueeren Bewegungen wie der pro-palästinensischen an?

Besonders in diesem Sommer wird sichtbar, wie verbreitet die aktive Unterstützung von antisemitischem Pro-Palästina-Aktivismus in der LGBT-Szene ist. Wie konnte das passieren? Eine Antwort könnte in der permanenten Beschwörung der ,,Stonewall"-Aufstände liegen, die aber längst nicht mehr in die heutige Zeit passt.
https://queernations.de/der-stonewall-mythos-als-einfallstor-fur-illiberalitat-2/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. August 2024, 12:15:09
ZitatTransphobie - Analyse eines Hasses
Ein Vortrag von Andreas W. Müller.

Transphobie ist eine Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. In diesem Vortrag erklärt Andreas W. Müller, M. A. die wichtigsten Grundbegriffe, das Ziel der Transfeinde und die Strategie hinter dem Hass.
https://de.richarddawkins.net/articles/transphobie-analyse-eines-hasses

Dazu die Entgegnung

ZitatLichte Zukunft - ein Kommentar

Neulich stieß ich auf einen Vortrag: ,,Transphobie - Analyse eines Hasses". Ich hörte ihn mir an, staunte und fragte mich, wie man am besten darauf reagieren könnte.

Nach einer Weile kam ich zu dem Schluss, dass man es nur auf eine Weise tun kann.
https://de.richarddawkins.net/articles/lichte-zukunft-ein-kommentar
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 10. August 2024, 15:28:23
Zitat von: RPGNo1 am 10. August 2024, 12:15:09Dazu die Entgegnung
Das höre ich mir erst gar nicht an, weil der Feuerbringer in der Beziehung schon immer sein übervereinfachtes Weltbild rausposaunt, das mich eher an Esos und Co. erinnert. Nuja, er glaubt ja auch an wandernde Seelen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. August 2024, 08:17:02
Identitätspolitik bei den Olympischen Spielen. Das kommt zumindest beim Breakdance nicht gut im Publikum an, sondern sorgt für Spott im Netz, wenn die Protagonistin (1) schlicht und ergreifend unfähig ist. Für die Aktiven könnte sich das Ereignis sich sogar als Nachteil erweisen.

Zitat»Für die ganze Szene ist das ein furchtbarer Moment«

Rachael Gunn bekam für ihren Breakdance-Auftritt null Punkte – und wurde zum Meme. Hier erklärt B-Boy-Legende Niels »Storm« Robitzky, wieso die Australierin bei Olympia dabei war. Und warum er jetzt sauer ist.
https://www.spiegel.de/sport/olympia/adele-spottet-ueber-raygun-niels-storm-robitzky-erklaert-den-kuriosen-breaking-auftritt-bei-den-olympischen-spielen-in-paris-a-53341e69-3fb2-4d2f-b7cb-d48c6b3ba50b

(1) Rachael Gunn
ZitatMacquarie University · Department of Media, Communications, Creative Arts, Literature, and Language

I am interested in the cultural politics of breaking. Drawing on my own breaking practice, and interviews with Australian breakers, I use breaking as a vehicle to explore broader questions about the body, identity, and belonging, and what space there is for transgression and transformation. My research draws on hip-hop studies, dance studies, popular music studies, ethnography, and cultural theory.

Skills and Expertise
Cultural Studies
Feminist Theory
Gender Studies
Critical Theory
Ethnography
Autoethnography
Dance
Popular Music
Culture
Media Studies
https://www.researchgate.net/profile/Rachael-Gunn-2


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 12. August 2024, 08:37:49
Das ist aber nicht die mit der Flagge?
Kann gerade nicht nachgucken
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 12. August 2024, 10:43:55
Au Backe!

How Raygun was named Sports Star of the Year before her Olympics performance made her world famous  (https://www.dailymail.co.uk/video/sport/video-3249973/Video-Aussie-break-dancer-Rachael-Gunn-wins-Sports-Star-Year.html)

Ein ähnliches Missverhältnis von Eigen- und Fremdwahrnehmung wie beim Wendler.

th-3281219634.jpg
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 12. August 2024, 12:24:25
Und was sind jetzt deren Privilegien? Is ja nicht mal dunkelfarbig. Indigenisch maybe? Talent ist manchmal nur für Eingeweihte sichtbar 😊
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. August 2024, 13:22:09
Zitat von: zimtspinne am 12. August 2024, 12:24:25Und was sind jetzt deren Privilegien? Is ja nicht mal dunkelfarbig. Indigenisch maybe? Talent ist manchmal nur für Eingeweihte sichtbar 😊

Rachael Gunn ist weiblich und hat sich in einer männlich dominierten Breaker-Kultur gegen Widerstand etabliert. So oder so ähnlich lautet ihre Argumentation und die ihrer Verteidiger/Unterstützer. Hört sich nach mir eher nach einer billigen Entschuldigung an, um amateurhaftes Können und mittelmäßige künstlerische Performance zu verteidigen und die Privilegien eines nachrangigen Departments und ihres Lehrkörpers zu verteidigen.
Aber hey! Was weiß ich mittelalter hellhäutiger Couchpotatoe schon!  ;D

Nachtrag: Rachael hat es sogar schon zu Einträgen in der Wikipedia geschafft. Mit einem eigenen Artikel und als "Notable faculty member" ihrer Uni.  :skeptisch:
https://en.wikipedia.org/wiki/Rachael_Gunn
https://en.wikipedia.org/wiki/Macquarie_University#Notable_alumni_and_staff
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 12. August 2024, 14:05:53
Zitat von: RPGNo1 am 12. August 2024, 13:22:09... amateurhaftes Können und mittelmäßige künstlerische Performance ...
Mit Verlaub, du bist viel zu euphemistisch. Was diese Dame gezeigt hat war stümperhaftes Herumhampeln,
Lichtjahre von Breaking entfernt (ich verfolge das seit Jahrzehnten, bin aber kein Experte). Mir haben
sich beim Ansehen der "Performance" vor Fremdscham die Fußnägel aufgerollt.
Es ist mir ein Rätsel, wie sie sich für die olympischen Spiele qualifizieren konnte. Es wird zwar im
Spiegel-Artikel (teilweise) erklärt, aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass es beim Qualiturnier
in Sydney niemanden gab, der besser war (aus ganz Ozeanien!).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. August 2024, 15:29:38
Zitat von: HAL9000 am 12. August 2024, 14:05:53Es ist mir ein Rätsel, wie sie sich für die olympischen Spiele qualifizieren konnte. Es wird zwar im
Spiegel-Artikel (teilweise) erklärt, aber ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass es beim Qualiturnier
in Sydney niemanden gab, der besser war (aus ganz Ozeanien!).

Der verlinkte Artikel zeigt, dass es sehr viel bessere Performer als Rachael Gunn gibt. Er versucht auch zu erklären, warum diese nicht beim Qualifikationswettkampf im letzten Jahr angetreten sind.

In Kurzform: Der falsche Verband (World DanceSport Federation) hat die Organisation übernommen, so dass die "falschen" Breakdancer, nämlich Theoretiker und Amateure (im Sinne von "ohne Kenntnisse/Begabung") wie z.B. Rachael Gunn, angelockt wurden, während Profis/Cracks lieber an glaubwürdigeren Wettkämpfen (Red Bull BC One, Battle of the Year) teilnehmen.

ZitatSee the PROOF that there are plenty of Aussie breakdancers who deserved a spot at the Paris Olympics ahead of Raygun
  • Raygun was universally mocked for her breaking performance in Paris
  • She qualified at a Sydney event held in October 2023
  • Questions are being asked after new talent emerges for World Final qualification
https://www.dailymail.co.uk/sport/olympics/article-13733711/Paris-Olympics-Raygun-Rachael-Gunn-breaking-breakdancing-performance-better-Bgirls-2024.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 12. August 2024, 15:48:23
Ich konnte das vorhin nicht genauer anschauen, hatte mich lediglich am roten Faden "ID-Politik" entlanggehangelt.

Verstehe aber immer noch nicht, wo hier der identitätspolitische Hintergrund lag?
RPG, du hast dir doch sicher was dabei gedacht, das hier einzustellen?

Dazu fällt mir folgendes ein: Heute wies mich jemand darauf hin, bei dem ich staunte, dass er überhaupt in dem Thema bewandert ist, dass Nike mit ihrer diesjährigen Olympia-Campaign nach vergangenen sehr woken Ausrichtungen einen 180-Grad-Richtungswechsel vollzogen und Anti-DEI-Kurs fahren. Kann man fast schon soziopathisches Modell nennen.
Ich hatte das ja wiedermal ganz anders, wenn auch nicht woke, eingeordnet.

Was ich damit sagen will, manchmal könnten auch andere Gründe hinter Fehlentscheidungen stecken.
Hier tippe ich auf Vitamin B (nein, keine Ahnung, verstehe ich einfach gar nicht).
Habe mal auf youtube eine ältere Dame gesehen, dreimal so alt vielleicht sogar, die um Welten besser performt hatte.

.... und dann die NoNamer in der Fußgängerzone erst  8)


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 12. August 2024, 15:50:54
ok, hab eben deinen letzten erläuternden Text gesehen. Ist etwas klarer jetzt, aber auch noch nicht so richtig.

Da es gerade um Sport geht, hab ich da noch was zu dieser "Transfrau" bei den Paralympics, die ich schon mal im Genderthema angeschnitten hatte.

https://x.com/lyd20211/status/1822628890575053054

Ich warte ja darauf, dass es jemandem einfällt, dass Umkleiden, Duschen dort nun wirklich kein Problem sei.
Oder kam das schon? Habe nur die ersten gelesen.

Das erklärt die Sache genauer:
https://x.com/ronalyze/status/1822632596406243600
Geht wohl auch darum, dass er die Ladies "Nazis" genannt hatte. Warum, weshalb, muss ich erst ergründen.

Immer Ärger mit den Transen.
Sie sind psychisch herausfordernd.
Thomas Bach hat seine Pratzen dort offenbar auch wieder drin.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 12. August 2024, 16:16:12
noch eine Anmerkung, weil es mir gerade wieder einfällt und zum Thema passt:

Es gibt neben Paralympics noch die 
Special Olympics  (https://en.wikipedia.org/wiki/Special_Olympics)und viel wichtiger und passender für die Buchstabensuppen-Spezialitäten die Rainbow Games (https://olympics.com/en/news/paris-2024-olympics-rainbow-games-pride-house-seine).

Jetzt fehlen eigentlich nur noch die Animalympics. Und ich bete zu allen Göttern, dass es die nicht -real- gibt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. August 2024, 16:30:09
Gad Saad erklärt es auf X :grins

ZitatHear me out:  This "dancer" holds a PhD in one of those postmodernist disciplines.  I BET you that she will write a few "academic" papers that have titles similar to these:

1) An autoethnography of my dancing in Paris: A deconstruction of the praxis of my movements

2) Olympic break dance as a form of breaking of the patriarchy: The logos of my sub dialectic fusion

3) I dance: An exploration of my Queer identity through the surrealism of feminist glaciology

4) Lesbian dance as a rejection of the ableism of the Olympic podium: I reject my whiteness by break dancing

She will receive tenure, and will be hailed as a genius of the praxis of dancing.
https://x.com/GadSaad/status/1822834404278100365

Feministische Glaziologie? Wurde auch mal Zeit, dass man das Pleistochard dekonstruiert, nichwa. Ich verstehe auch nicht, warum sie kein Gold gewonnen hat. Ist doch alles nur eine Frage der Performance. Wird Zeit, dass Butler das IOC führt. Mit Semenya an ihrer desx Seite.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Harpo am 12. August 2024, 18:49:38
Zitat von: eLender am 12. August 2024, 16:30:09Feministische Glaziologie?

Hab dann doch gegoogelt, hätte das aber auch schon 2016 (https://glacierlab.uoregon.edu/2016/04/01/feminist-glaciology-study-published/) oder noch früher tun können, und erkennen, dass es 1. ernst gemeint und 2. das  ist, was man sich vorher dachte, jedenfalls ungefähr:

ZitatThe concept of "feminist glaciology" is new to many people. It addresses the fact that, while women are more likely to be harmed or negatively affected by glacial melt than men, women's voices are also less often heard in the context of glacier knowledge.
:gaehn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 12. August 2024, 19:54:19
Früher war alles besser, da machten alle irgendwas mit Quanten. Heute ist es irgendwas mit kritisch.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 12. August 2024, 20:53:08
Zitat von: Harpo am 12. August 2024, 18:49:38Hab dann doch gegoogelt
;D
Ich hatte auch gegurgelt, weil ich ja mittlerwile weiß, dass nichts so satirisch ist wie die Realität. Saad muss sich gar nichts einfallen lassen, man könnte das auch gar nicht besser satirische erdenken. Die Comedy-Förderung versteht allerdings keinen Spaß:

ZitatCareys Aufsatz sorgt in den USA jetzt für Aufsehen - aber nicht wegen Careys "feministischer Gletscherkunde", sondern dem Preis: Die National Science Foundation, eine unabhängige Einrichtung der US-Regierung, stellte 2013 für die Untersuchung der "Beziehung zwischen Gletschern und Geschlechtern" umgerechnet mehr als 350 000 Euro zur Verfügung. So mancher Kollege von Careys Kollegen findet das ein wenig zu viel.
https://www.zeit.de/zett/politik/2016-03/feministische-gletscherkunde-frauen-sind-die-besseren-klimaforscher-sagt-ein-wissenschaftler

Die känguruische Bruchtänzerin wollte wahrscheinlich auch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Humoristische Unterhaltung des Weltpublikums und Eröffnung neuer Forschungsperspektiven (die man natürlich bezuschussen sollte).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. August 2024, 12:32:42
Wenn du denkst, es könnte nicht noch verrückter werden, dann wirst du prompt eines besseren belehrt. Jetzt erklärt doch ein Redakteur des BR Rachael Gunn zur "Rebellin", die eigentlich "nur Liebe verdient". Was hat der Typ eigentlich geraucht, als er diese elogische Schwärmerei verfasst hat?

ZitatSelbst Adele lacht in München über den Auftritt der australischen Breakdancerin Rachael ,,Raygun" Gunn. Ihre olympische Performance geht im Internet viral, doch hauptsächlich wird sich über ihre komischen Bewegungen lustig gemacht. Zu Unrecht.

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/breakdancerin-raygun-rachael-gunn-olympia-wir-sollten-sie-lieben-100.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 13. August 2024, 13:32:19
Zitat von: RPGNo1 am 13. August 2024, 12:32:42... Was hat der Typ eigentlich geraucht, ...
Nix Gutes, jedenfalls. Er sollte es auf jeden Fall wegschmeißen, sollte er noch etwas davon haben.

Vor allem passt sein Vergleich nicht. Natürlich war "Eddie the Eagle" ein schlechter Skispinger.
Aber er hat mit seinen Auftritten niemandem Startmöglichkeiten verwehrt. Kein anderer Brite wollte
oder konnte Skispringen. Seine anderen Vergleiche hinken mindestens genauso.
"Raygun" trat aber als "beste australische Breakerin" auf (bzw. wurde so vorgestellt). Und das
ist einfach nur lächerlich und nicht charmant oder gar liebenswert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 13. August 2024, 13:41:01
Zitat von: Typee am 12. August 2024, 19:54:19Früher war alles besser, da machten alle irgendwas mit Quanten. Heute ist es irgendwas mit kritisch.

Ich ergänze noch eines: die mit den Quanten bekamen in der Regel keine Staatsknete dafür.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 13. August 2024, 13:43:11
Das ist DEI.
Dafür steht auch Kamala Harris, von der ihr ja alle große Fans seid.
Und genauso wenig kritisch/skeptisch wie gwup-Blog bei Natalie Grams.
Sicher seid ihr schon voller Freude aufs nächste Olympia in USA mit DEI-Harris als Frontfrau.
Ich werde es euch beizeiten unter die Nase reiben.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 13. August 2024, 13:46:53
Man muss kein großer Kamela-Harris-Fan sein, um sie als Präsidentin zu wollen.

Sie ist einfach wünschenswerter als Trump.

Außerdem sind wir eh nur Zaungäste und die Amerikaner entscheiden das ganz alleine.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 13. August 2024, 13:56:33
Zitat von: Conina am 13. August 2024, 13:46:53Man muss kein großer Kamela-Harris-Fan sein, um sie als Präsidentin zu wollen.

Sie ist einfach wünschenswerter als Trump.

Außerdem sind wir eh nur Zaungäste und die Amerikaner entscheiden das ganz alleine.
+1

Die "DEI-Kröte" schlucke ich gerne, wenn die Alternative Trump ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 13. August 2024, 14:05:11
Zitat von: zimtspinne am 13. August 2024, 13:43:11Das ist DEI.
Dafür steht auch Kamala Harris, von der ihr ja alle große Fans seid.
Und genauso wenig kritisch/skeptisch wie gwup-Blog bei Natalie Grams.
Sicher seid ihr schon voller Freude aufs nächste Olympia in USA mit DEI-Harris als Frontfrau.
Ich werde es euch beizeiten unter die Nase reiben.
Schlimme Sache. In Bezug auf Harris aber eigentlich nur, wenn man überhaupt kein anderes politisches Thema mehr hat. Wie auch immer, ich für meinen Teil würde lieber einen Besenstiel im Oval Office sehen als Trump.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. August 2024, 07:58:20
Ein neues Video von Varnan und Nikil

ZitatPhilosoph erklärt das Problem an Wokeness

Sind Gender Studies und Critical Race Studies wissenschaftlich fundiert? Was ist ihre Verbindung zum Postmodernismus? Welche Parallelen gibt es zur Homöopathie?

In diesem Video diskutiere ich mit dem Philosophen und Skeptiker PD Dr. Nikil Mukerji über diese und viele weitere spannende Fragen. Dabei wird deutlcih, warum es so wichtig ist, sich kritisch mit diesen Themen auseinanderzusetzen.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. August 2024, 09:01:19
Neuigkeiten zur Ablauforganisation des Qualifikationsevent zum Breakdance in Australien. Anscheinend hatten überhaupt nur "privilegierte weiße Frauen und Männer"  ;)  eine reelle Chance, sich für den Wettbewerb anzumelden. Was für eine Ironie angesichts der Tatsache, dass Rachael Gunn u.a. folgende Fertigkeiten und Fachwissen bei ResearchGate angibt: Feminist Theory, Gender Studies, Critical Theory

ZitatB-girls say Gunn won her spot in the Olympics fair and square. But they also report that the qualifying process was flawed and locked out many of the country's best talents.

"I think there's a bigger conversation [needed] here around the system and how it's being built," says Catherine Tsang, who competed as B-girl Cat for many years but is now semi-retired.

Clark says there were a number of technical factors that stopped many of Australia's best B-girls from trying out for the Olympics. The Oceania qualifying event in Sydney in 2023 "was a really quick turnaround", with little lead time between the announcement and the event itself. Participants had to register with three different bodies to compete and had to have a valid passport, which Clark says many B-girls didn't – nor did they want to shell out hundreds of dollars for one to be issued. All of this resulted in poorly attended qualifiers.

"There wasn't even enough B-girls to [fill] the top 16," she says.

Guardian Australia contacted Dance Sports Australia, the Olympic Press Office and the World Dance Sports Federation for comment but did not receive a response.

https://www.theguardian.com/australia-news/article/2024/aug/14/raygun-breaking-paris-olympics-australian-dance-industry

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. August 2024, 14:21:17
Ich poste das mit großem Widerwillen als Liebhaberin von Anmut und Grazie, oder alternativ wenigstens Können

https://www.youtube.com/watch?v=ruAi4VBoBSM

weiß jetzt auch wieder, woran mich die Hand-Choreo erinnert: Otto Walkes (ich 'hasse' ihn und nie verstanden, warum Kinder das lustig finden sollten  :laugh:)

Sie hätte sich Rugbun nennen sollen. 

B-girls? HOffentlich hat die B-girl Cat mehr Ästhetik im Blut.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. August 2024, 14:32:31
Ey, Fatboy Slim ist einfach nur cool.  8)

https://www.youtube.com/watch?v=ub747pprmJ8&list=OLAK5uy_nHZCQpimMOqdxzjsu5Kq6S6eI96YxYfWk&index=3

https://www.youtube.com/watch?v=wCDIYvFmgW8&list=OLAK5uy_nHZCQpimMOqdxzjsu5Kq6S6eI96YxYfWk&index=7
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 15. August 2024, 15:08:59
A Behind the Scenes Look at the Fatboy Slim "Praise You" Video

https://vimeo.com/681104685

Die haben absichtlich schlecht getanzt.  ;D  ;D  ;D


ZitatThe video won three major awards at the 1999 MTV Video Music Awards: Breakthrough Video, Best Direction (awarded to "Torrance Community Dance Group"), and Best Choreography (awarded to "Richard Koufey & Michael Rooney"). It was also nominated for, but did not win, Best Dance Video. The group also put on a dance performance to the song at the awards.[20] In 2001, it was voted number one of the 100 best videos of all time, in a poll to mark the 20th anniversary of MTV.

https://en.wikipedia.org/wiki/Praise_You#cite_note-vimeo/michaelgier/fatboy-slim-8
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. August 2024, 15:48:29
ohgottt, ich dachte die hatten die Typen beim nächsten Campingplatz schnellgecastet.
Hab den Tipp auch von X - das ist gaaar nicht meine Musik. So paar Lieder gehen gelegentlich durch, nicht vergleichbar mit Schlager, wo gar nichts geht, aber freiwillig würde ich immer was anderes bevorzugen.

auf das RagBun bin aber btw ich allein gekommen :)
Das Ding mit den Händen ist einfach zu wild.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 22. August 2024, 19:50:07
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Von "Is fies"
https://www.facebook.com/isfies
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 22. August 2024, 20:58:38
Ecken sind generell total repressiv. Ich musste im Kindergarten öfters in einer stehen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 23. August 2024, 21:55:23
Kleines Update in Sachen "Peak Woke". Nuja, was mir halt so vor die Pupillen stolpert:

ZitatEl Hotzo konnte sich in den vergangenen Jahren eine veritable Fanbase aufbauen und griff mit sehr bissiger Gesellschafts- und Sozialkritik so ziemlich alles und jeden im Land an. Weiterhin hatte Hotz den Mut, das Thema Depressionen und psychische Erkrankungen öffentlich deutlich anzusprechen und zu diskutieren. Er hätte dabei bleiben sollen. Über die Jahre fing Hotz an, die Linie zahlreicher ,,linker" Comedians zu kopieren. Hotz Beiträge und Tweets wurden immer unreflektierter und ideologischer, womit er insbesondere unter Identitätslinken viel Anklang fand. Hotz erstes Buch, das 2023 erschien und von Kritik am Neoliberalismus getragen ist, wurde selbst innerhalb der traditionell linken Kulturszene negativ aufgenommen. Genauer wäre vermutlich die Beschreibung ,,zerrissen".
https://www.ruhrbarone.de/das-universum-hat-genug-von-el-hotzo/236605/

Der war auch "Witzeschreiber" für Böhmi. Kein Wunder, dass der immer mieser drauf ist. Kann weg, lachen nur die versauerten Moralinisten drüber.

Anderer Text, andere Deutung. Natürlich sind es die ultrakonservativen Neurechten, die keine Lust auf regenbogenfarbene Zweiräder haben. Gut, für den Laden habe ich eh kaum Sympathie (v.a. für deren Kunden), aber ob es wirklich so einfach ist..?

ZitatHarley-Davidson ist nicht das erste Unternehmen, das gegenüber dem Druck von rechts einknickt. Kürzlich schaffte etwa auch der Landmaschinenhersteller John Deere, ebenfalls eine amerikanische Traditionsmarke mit tendenziell konservativer Kundschaft, seine DEI-Richtlinien ab. Der konservative Aktivist Robby Starbuck, der unter anderem die Kampagne gegen die beiden Firmen vorangetrieben hatte, feierte den Kurswechsel von Harley-Davidson als "erneuten Sieg unserer Bewegung". Kampagnen gegen weitere Unternehmen dürften folgen. "Wir werden nicht nachlassen", schreibt Starbuck auf X.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kulturkampf-Biker-feiern-Sieg-ueber-Harley-Davidson-article25172727.html

Ist halt wie beim Greenwashing: irgendwann erkennt auch der letzte Hillbilly Maisbauer, dass das nur eine Marketingmasche ist. Als Letztes merken es dann die Manager. Weil das keiner mehr kaufen mag. Marktwirtschaft ist halt ne ehrliche Sache. Manchmal.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. August 2024, 17:35:44
Leseempfehlung

ZitatDie logischen Fehlschlüsse identitärer Ideologie
Identitätsdenken, von links wie von rechts, gefährdet die Individualität und verschleiert die wahren Ursachen sozialer Ungleichheit

https://de.richarddawkins.net/articles/die-logischen-fehlschluesse-identitaerer-ideologie
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 27. August 2024, 18:26:52
Zitat von: RPGNo1 am 27. August 2024, 17:35:44Leseempfehlung
Danke für den Hinweis. Ich stimme dem Autor auch in vielen Punkten zu, dieser Absatz ist jedoch völliger Bullshit:

ZitatDie Popularität solchen Gedankenguts sollte kritischen Geistern jedoch zu denken geben, da identitäre Ideologie auch die Gesetzgebung und das Handeln von Individuen beeinflusst und damit enorme Schäden anrichtet: Allein im letzten Jahr sind 3.155 Menschen beim Versuch, über das Mittelmeer in die ,,Festung Europa" zu fliehen, ums Leben gekommen.
Das Gedankengut der Identitären Bewegung ist also schuld daran, dass skrupellose Schlepper Migranten auf nicht seetüchtigen Booten übers Mittelmeer schippern lassen? Das ist doch völliger Unsinn. Mal abgesehen davon, dass das Schengener Abkommen bereits 1985 geschlossen wurde, während sich rechtsidentitäre Bewegungen erst seit ca. 2002 bildeten, ist doch auch stark zu bezweifeln, dass die Idee völlig offener Außengrenzen in Europa politisch zu irgendeinem Zeitpunkt mehrheitsfähig gewesen wäre oder in Zukunft sein wird.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 27. August 2024, 22:27:41
Zitat von: Rabenaas am 27. August 2024, 18:26:52
ZitatDie Popularität solchen Gedankenguts sollte kritischen Geistern jedoch zu denken geben, da identitäre Ideologie auch die Gesetzgebung und das Handeln von Individuen beeinflusst und damit enorme Schäden anrichtet: Allein im letzten Jahr sind 3.155 Menschen beim Versuch, über das Mittelmeer in die ,,Festung Europa" zu fliehen, ums Leben gekommen.
Das Gedankengut der Identitären Bewegung ist also schuld daran, dass skrupellose Schlepper Migranten auf nicht seetüchtigen Booten übers Mittelmeer schippern lassen? Das ist doch völliger Unsinn. Mal abgesehen davon, dass das Schengener Abkommen bereits 1985 geschlossen wurde, während sich rechtsidentitäre Bewegungen erst seit ca. 2002 bildeten, ist doch auch stark zu bezweifeln, dass die Idee völlig offener Außengrenzen in Europa politisch zu irgendeinem Zeitpunkt mehrheitsfähig gewesen wäre oder in Zukunft sein wird.

Wenn ich ihn da richtig verstehe, meint er am Ende des Textteils zu rechten Identitären, dass die rechte identitäre Bewegung im Endeffekt am Ertrinken schuld ist, denn die will ja Europa rassisch rein halten und zwar weiß und mit Gewalt und das schlägt sich immer mehr auf die Gesetzgebung und Grenzsicherung auch demokratischer Staaten durch. So wie linke Identitäre Gesetze durchdrücken oder bewirken, so machen und schaffen das auch rechte Identitäre. Aber vielleicht verstehe ich auch alles falsch.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. August 2024, 06:43:15
Zitat von: Juliette am 27. August 2024, 22:27:41Wenn ich ihn da richtig verstehe, meint er am Ende des Textteils zu rechten Identitären, dass die rechte identitäre Bewegung im Endeffekt am Ertrinken schuld ist, denn die will ja Europa rassisch rein halten und zwar weiß und mit Gewalt und das schlägt sich immer mehr auf die Gesetzgebung und Grenzsicherung auch demokratischer Staaten durch. So wie linke Identitäre Gesetze durchdrücken oder bewirken, so machen und schaffen das auch rechte Identitäre. Aber vielleicht verstehe ich auch alles falsch.  ;)

Ich habe den Textabschnitt ebenso verstanden. Vielleicht ist er missverständlich formuliert, denn rechte identitäre Bewegung sind eine Teilmenge rechtsgerichteter Gruppierungen und Parteien.

Wenn man mal auf die Regierungsbeteiligung der Lega in Italien 2018/2019 zurückblickt, dann passt die Feststellung im Großen und Ganzen. Italien fuhr unter Innenminister Salvini eine repressive Einwanderungspolitik gegenüber den Bootsflüchtlingen und NGO, die diesen Hilfe leisten wollten, wurden massiv politisch und auch juristisch unter Druck gesetzt.

Nach dem Attentaten von Solingen tönt es von Rechtspopulisten über AfD bis rein in CDU/CSU ganz ähnlich, dass es mehr Abschottung in Deutschland und Abschiebung geben sollte bis hin zum Klassiker aller Forderungen, das individuelle Asylrecht massiv zu beschneiden. Das ist rechte identitäre Ideologie.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 28. August 2024, 11:00:00
Helen Pluckrose hat ein neues Buch geschrieben und war deswegen bei Michael Shermer im Podcast.

https://www.skeptic.com/michael-shermer-show/helen-pluckrose-principled-strategies-for-surviving-defeating-critical-social-justice/

Ich höre den gern auf dem Arbeitsweg.

ZitatThe stated goals of diversity, equity, and inclusion programs are often reasonable, if not noble—to create a more welcoming and inclusive environment for all. Yet, as more and more people are discovering, DEI as commonly practiced isn't a natural extension of past civil rights movements or an ethical framework for opposing discrimination on the grounds of race, sex, etc. Rather, it is inextricably connected with an illiberal and authoritarian ideology—Critical Social Justice—that demands adherence to its tenets and punishes any dissent from its dogma.

Even the mildest questions about Critical Social Justice claims—that all white people are racists, that all underrepresented minorities are oppressed, that sex and gender differences have no biological basis, that censorship is a necessary good—are regularly met by DEI trainers and HR officers with pat commands: "Educate yourself," "Do the work," "Listen and learn." At work, raises, promotions, and future employment often depend on our nodding approval of such claims. At school, grades, nominations, and awards are often contingent upon our active agreement with these beliefs. In our daily lives, Critical Social Justice ideology poses a genuine threat not only to our fundamental rights but also to the future of our democratic systems, but if we suggest this, we risk being canceled or shunned by community members. When facing a choice between silent submission and risky if ethical opposition, what is a person to do?

While a growing number of groups concerned about the nature of Critical Social Justice have begun to attack it from the top down through legal, financial, and political means, The Counterweight Handbook takes a decidedly different and novel approach. It works from the bottom up and is written to empower individuals who wish to combat Critical Social Justice in their personal and professional lives. Based on the author's years of experience studying, exposing, and fighting Critical Social Justice ideology and advising individuals and organizations struggling with it, The Counterweight Handbook is designed to help people address Critical Social Justice problems in the most ethical and effective way possible. It not only offers principled responses to the main claims of Critical Social Justice but also teaches individuals what to do when they are asked to affirm beliefs they do not hold, undergo training in an ideology they cannot support, or submit to antiscientific testing and retraining of their "unconscious" minds. In short, it is for all of us who believe in freedom of speech and conscience, who wish to push back against the hostile work and educational environments Critical Social Justice has created, and who want to stand up for our individual liberties and universal rights.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 28. August 2024, 20:12:01
Zitat von: RPGNo1 am 28. August 2024, 06:43:15Nach dem Attentaten von Solingen tönt es von Rechtspopulisten über AfD bis rein in CDU/CSU ganz ähnlich, dass es mehr Abschottung in Deutschland und Abschiebung geben sollte bis hin zum Klassiker aller Forderungen, das individuelle Asylrecht massiv zu beschneiden. Das ist rechte identitäre Ideologie.
Tut mir leid, aber da muss ich dir widersprechen, RPG: die letzte große Beschneidung des Asylrechts gab es in Form des Asylkompromisses von 1992/1993. Dieser bestand in einer Vereinbarung zwischen der Regierung Kohl IV (CDU, CSU und FDP) und der oppositionellen SPD, um die erforderliche 2/3-Mehrheit zu erreichen, durch die das Grundgesetz tatsächlich geändert wurde. Ganz offensichtlich deutlich VOR dem Entstehen rechtsidentitärer Bewegungen.

Worauf ich in meinem ursprünglichen Post hinweisen wollte, war, dass das Schengener Abkommen die "Festung Europa" ja überhaupt erst erschaffen hat, indem es die EU in einen Binnenraum mit gemeinsamer Außengrenze verwandelte: während Migration im Binnenraum (zumindest theoretisch) daher grundsätzlich erstmal legal ist, gilt dies für die Außengrenze der EU eben nicht. Insofern ist das Sterben im Mittelmeer kein Ergebnis rechtsidentitärer Ideologie, sondern vielmehr der "ganz normalen Politik", die man natürlich dafür kritisieren darf.

Und das soll es von mir dazu auch gewesen sein, Migrationspolitik ist hier ja eher off-topic.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 30. August 2024, 17:03:29
https://www.ruhrbarone.de/canceling-ich-habe-das-immer-kritisiert-und-jetzt-trifft-es-mich-selbst/236939/

Zitat Canceling: Ich habe das immer kritisiert und jetzt trifft es mich selbst
30. August 2024 | Antje Jelinek
....
Eigentlich denke ich, dass ich nicht problematisch bin, aber ich bin da einer widerlichen Hetzkampagne ausgesetzt, die obwohl sie nur von Einzelpersonen ausgeht, tatsächlich ihre Kreise zieht. Vernünftige Menschen ignorieren solche infamen Anschuldigungen, die jede psychisch überlagerte Person anonym schreiben könnte. Insbesondere, wenn man den Beschuldigten, also mich noch nicht einmal dazu fragt, sind die Folgen eines Auftrittsverbotes aufgrund von Beschuldigungen und Verleumdungen noch gar nicht absehbar. Man wird unverschuldet zu einer Persona non grata. ...



Ich bin mit dieser Geschichte, deren Ende noch offen ist, an die Öffentlichkeit gegangen, in der Hoffnung, dass sie vielleicht doch endlich ein Umdenken in der Punkszene bewirkt. Solche Denunzianten dürfen die Punkszene, die sowieso sehr zerstritten ist, nicht noch weiter spalten und zerstören.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. August 2024, 17:56:07
Zitat von: Conina am 30. August 2024, 17:03:29https://www.ruhrbarone.de/canceling-ich-habe-das-immer-kritisiert-und-jetzt-trifft-es-mich-selbst/236939/
$)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 30. August 2024, 18:24:11
Name der Band und link zum Reinhören wären schön gewesen. Der Text ist mir gerade viel zu lang (lese ich später).

Ansonsten: die Cancelei in Kombination mit Verleumdung und Falschbeschuldigungen wird langsam wirklich lästig und zum echten Problem (für Karrieren und Existenzen).

Colin Wright hat dazu irgendwo einen Podcast gemacht oder war Gast in einem, wo er sich ziemlich ausführlich dazu ausließ, mit eigenen Erfahrungen. War sehr interessant, da er auch sehr viel weiter zurückging, bis zu seinen Anfängen und so vieles kam mir dabei bekannt vor. Müsste noch in meinem Verlauf auf dem Handy sein, muss ich dann mal am WE suchen und verlinken.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. August 2024, 22:20:57
Zum Punkertum hatte ich oben schon mal was abgeladen. Das ist von Fuck-Off zu Staatshörigkeit gewechselt. Man spielt ganz groß auf, wenn es um die progressive Agenda geht. Daher wundert mich da garnix. Punk is eh tot 8)

Färben die sich die Haare immer noch blau? Oder machen das nur die Wokisten? Nicht mehr lange, vermute ich. Wird ja dann auch mit der Jobwahl immer schwieriger.

ZitatFast jedes Unternehmen verkündet so seinen ,,Purpose" (Zweck), und fast immer heißt der: Grün, Klima und Gender, illustriert mit sorgsam ausgesuchten Fotomodellen aller Hautfarben (,,Vielfalt ist unsere Stärke. Wir setzen uns für Toleranz, Inklusion und Wertschätzung ein"). Die betriebliche Selbstdarstellung ähnelt dabei eher einer Benetton-Werbung aus den Neunzigern, dem Parteitag der Grünen oder dem Evangelischen Kirchentag. Viele Arbeitnehmer nervt diese fast wortgleiche Moral-PR inzwischen, und das hat Gründe.
https://www.focus.de/experts/diktat-der-unternehmensmoral-nervt-immer-mehr-mitarbeiter-sie-sind-pragmatischer_id_260240155.html

Ganz guter Text, der durch die aktuelle Entwicklung geerdet ist.

ZitatAuf ihren Karriereseiten thematisieren die Unternehmen heute überwiegend hochfliegende Ziele wie: ,,Mit Kreativität und Leidenschaft die Zukunft mitgestalten", ,,die Welt neu denken", ,,Teil einer Mission sein" und ,,Nachhaltigkeit, Vielfalt und Inklusion leben". Dabei hat ein Großteil der Belegschaft viel handfestere Ziele: Ein gut bezahlter, sicherer Job, vernünftige Ausstattung und Atmosphäre, Vereinbarkeit mit der Familie (z. B. Betriebskindergarten).
...
Viele Unternehmen haben die Sinnfrage in den vergangenen Jahren überstrapaziert und derart überhöht, dass sie mit den wahren Motiven ihrer Angestellten nicht mehr viel zu tun hat. In der Belegschaft kommen auch die wenigsten allein aus Idealismus, für ,,eine neue Herausforderung", um ,,Respekt zu leben" oder ,,Einzigartigkeit zu fördern", sondern weil sie das Einkommen brauchen, hoffentlich ihre Aufgaben interessant und ihre Kollegen nett finden. Das ist kein Plädoyer gegen sinnerfüllte Arbeit, sondern dafür, einen persönlichen Sinn für sich darin zu finden, anstatt sich etwas aufdrängen oder einreden zu lassen.

Wie blöd und abgehoben solche Außendarstellungen sind, und wie sehr das an der Realität vorbeigeht, kann man aktuell in der Werbeabteilung sehen.

(https://pbs.twimg.com/media/GWJ_Oh8XEAENxtQ?format=jpg&name=large)
https://x.com/mz_storymakers/status/1829164296460480964/photo/1

Das haben sich bestimmt irgendwelche Soja-Sörens in der Werbeabteilung ausgedacht. Dabei ist das so selten dämlich und geht komplett an dem vorbei, was man beabsichtigt. Glaubt da tatsächlich irgendeiner, dass das an der Wahlschraube etwas ändert?* Außerdem wird damit auch diskriminiert. Ich mag Blau (meine Lieblingsfarbe) und Blaubeeren finde ich ganz lecker. Mache ich mich jetzt verdächtig?


*natürlich nicht, das ist Virtue Signaling für Hurzillen (mehr nicht). Die gehen da jetzt bestimmt nur noch einkaufen. Besser so, dann begegne ich denen auch nicht
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 31. August 2024, 06:16:19
Zitat von: eLender am 30. August 2024, 22:20:57Wie blöd und abgehoben solche Außendarstellungen sind, und wie sehr das an der Realität vorbeigeht, kann man aktuell in der Werbeabteilung sehen.

Diesen Einwand hat EDEKA allerdings vorhergesehen. ;)

ZitatDas rechtsgerichtete Medium »Junge Freiheit« griff die Anzeige von Edeka auf und schrieb, der Konzern blamiere sich damit. So gebe es ja Blaubeeren. Edeka selbst hat zu diesem Argument in der Anzeige schon vorgebaut und schreibt: Blaubeeren oder Blaukraut hätten zwar »blau« im Namen, aber nicht in den Farbpigmenten. Es folgt der süffisante Nachsatz: »Sagt jedenfalls die Wissenschaft – und auf die sollte man ja bekanntlich viel öfter hören.« Der Hashtag »Blaubeeren« trendete am Mittag auf X.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/edeka-schaltet-anti-afd-anzeige-vor-den-landtagswahlen-a-09ec72e7-4868-4a4e-9bd2-11e7eca9321c

ZitatIm Rahmen einer Studie, die in der Zeitschrift Science Advances erschien, ist sie dem geheimnisvollen Blau gemeinsam mit ihren Kolleg*innen nun auf die Schliche gekommen. Die Forschenden fanden heraus, dass die Farbe auf eine natürliche Deckschicht, das sogenannte Epikutikulärwachs, zurückzuführen ist, die die Beere umgibt. Sie schützt sie nicht nur vor Feuchtigkeit und Schädlingsbefall, sondern verleiht ihr auch ihre blaue Farbe, indem sie Licht auf eine spezielle Weise streut. Die Ergebnisse sind die ersten, die den strukturellen Mechanismus beschreiben, der für die Blaufärbung von Blaubeeren, aber auch Pflaumen, bestimmten Traubensorten oder Wacholder verantwortlich ist.
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2024/02/was-macht-blaubeeren-blau-fruchte-farbe-heidelbeeren

ZitatWir meiden blaues Essen, weil in der Natur richtig blaue Lebensmittel nur selten vorkommen. Gleichzeitig verbinden wir eine bläuliche Färbung bei Lebensmitteln mit Gefahr oder Unverträglichkeit, mit Fäulnis und Bitterstoffen. Der Schimmel etwa hat eine blaue oder grünlich-blaue Färbung, Pilze verfärben sich oftmals bläulich, bläulich-schwarz oder violett.
https://www.dw.com/de/warum-m%C3%B6gen-wir-keine-blauen-lebensmittel/a-61686120

Fazit: Die Werbeabteilung hat alles richtig gemacht. Es sind eher die Twitterer oder die JF, die sich als Halbwissende bloß stellen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 03. September 2024, 09:45:25
Linke Parteien allen voran die Grünen sind für Frauen unwählbar geworden:

(https://pbs.twimg.com/media/GWZzN13XEAAAW2z?format=jpg&name=large)

Laut Frau Paus können also Frauen (also die ohne Pimmel und operierte Bonsulöcher), die keine Männer im Frauenhaus sehen wollen, Zimmerarrest wählen. Damit die Herren im Kleid sich nicht von bigotten Weibern gestört fühlen, während sie dort herum stolzieren. Das findet Paus lobenswert.

Auch Paus /aktuell:

ZitatNach tödlichen Angriffen in Berlin: Paus fordert mehr Schutzplätze für Frauen https://tagesschau.de/inland/innenpolitik/paus-femizide-schutzplaetze-100.html #Paus #Femizide

Den Beleg, inwiefern Transpersonen, mit denen es besagte Schutzkonflikte gibt (also biologische Männer, die sich als trans oder nichtbinär, furry, transbehindert oder Transmuslima identifizieren), auch von häuslicher Partnerschaftsgewalt betroffen sind, behält Paus natürlich für sich.
Ich tippe mal darauf: solche Personen wurden bisher in keinem Frauenhaus vorstellig. Die von ihren Ehefrauen wiederholt verprügelt oder vergewaltigt wurden und daher in ein Frauenhaus flüchten müssen.
Stattdessen tauchen dort obskure Gestalten auf wie diese:
https://reduxx.info/trans-muslima-profiled-in-german-news-after-accusing-domestic-violence-shelter-of-transphobia/

im übrigen finde ich Flucht/Schutz-Häuser für Männer längst überfällig. Gibts auch einzelne, aber zu wenige.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. September 2024, 10:04:06
Zitat von: zimtspinne am 03. September 2024, 09:45:25Linke Parteien allen voran die Grünen sind für Frauen unwählbar geworden:

Der Artikell (https://www.tagesspiegel.de/berlin/fur-den-schutz-vor-hauslicher-gewalt-neues-frauenhaus-und-clearingstelle-in-berlin-eroffnet-10424704.html) ist vom September letzten Jahr. Vor der Abwahl des rot-rot-grünen Senats, der solchen Anliegen besonders offen (man könnte auch kritikbefreit sagen) gegenüberstand.  Es ist das achte Frauenhaus und auch das erste, welches "intergeschlechtlichen, nonbinären, trans oder Personen ohne Geschlecht zur Verfügung" steht.

Bei aller berechtigten Kritik an den Grünen, selektives Zitieren sollte vermieden werden. Das geht zu sehr Richtung aktivistischer Agitation. Fakten sind Trumpf.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 03. September 2024, 13:20:39
Ja, ich hatte das so übernommen. Eine Schnellsuche ergab nichts, hab mich wohl doof angestellt und war auch dann zu faul, weiterzusuchen. Hätte den ganzen Artikel auch gerne gelesen, aber die Faulheit gewann die Oberhand. Ansonsten hast du natürlich recht.

Wenn ich schon sowas lese: Personen ohne Geschlecht

In einem Frauenhaus, in dem das Geschlecht überhaupt die Basis ist und es explizit um Gewalt gegen Menschen aufgrund ihres Geschlechts geht, ist das ein KO-Kriterium.
Auch ein einziges solches Frauenhaus ist eins zuviel, da die Plätze an allen Ecken und Enden fehlen und die Fördermittel gerade erst wieder um etliche Millionen gekürzt wurden.
Sollen die Anders-Geschlechter doch einfach mal eigene Häuser aufmachen oder sich dafür einsetzen. Um die Finanzierung brauchen die sich wohl auch keine Sorgen zu machen.
Warum sie genau in Frauenhäuser und nirgends sonst hin wollen, wissen wir ja. Siehe Sportwettkämpfe extra für sie, bei denen kein einziges Trans erschien.
Erinnert mich an das eine Trans, welches ganz allein für sich einen Umkleideraum erhielt und sich darüber beschwerte, sich nicht mit den anderen Frauen zusammen umziehen zu können. Die werden einfach immer dreister und unverschämter und machen sich mittlerweile nicht mal mehr die Mühe, ihre niederen Motive zu verschleiern.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. September 2024, 13:39:46
Zitat von: zimtspinne am 03. September 2024, 13:20:39Sollen die Anders-Geschlechter doch einfach mal eigene Häuser aufmachen oder sich dafür einsetzen.

Ich stimme der Überlegung grundsätzlich zu. Wenn die "intergeschlechtlichen, nonbinären, trans oder Personen ohne Geschlecht" auch "ein erhöhtes Risiko [haben], zu Betroffenen von Partnerschaftsgewalt zu werden" (für diese Aussage gibt es sicherlich Nachweise *wink wink*), dann sollen sie auch Schutz erhalten. In einer Unterkunft, welche aber komplett von denen der traumatisierten biologischen Frauen separiert ist.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 03. September 2024, 13:57:59
Naja, dort fängt aber die ganze Konstruktion schon an zu wackeln und entpuppt sich als Luftschloss.

Die weiblichen Andersgeschlechter gehören ja ins Frauenhaus, da sie in überwiegender Mehrheit Opfer männlicher Gewalt werden und nicht weiblicher (es gibt einige Ausnahmen in lesbischen Partnerschaften - das wäre dann echt mal ein schwieriger Fall auch fürs reingehaltene Frauenhaus :))

Keine gute Idee, diese weiblichen Andersgeschlechter mit männlichen Andersgeschlechtern zusammenzutun.

Soweit ich weiß, werden auch diese 'femininen' Schwulen sehr häufig Opfer von Männergewalt, diese sollten dann ihre eigenen Schutzzonen erhalten, getrennt von Frauen und getrennt von Männern. Dem wird in Gefängnissen zum Teil schon REchnung getragen. Geht also, wenn man wirklich will.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. September 2024, 10:14:51
Die australische Break"dancerin" Rachael Gunn alias Raygun zeigt sich stur in Bezug auf die zahlreichen Kritiken an ihrem Auftritt bei den olympischen Spielen.
"Sie sei in den Jahren 2020, 2022 und 2023 die beste Breakdancerin in Australien gewesen, ihre Olympianominierung also gerechtfertigt." Sie sagte zudem, "dass ein Großteil der Kritik von Leuten gekommen sei, die die verschiedenen Breaking Styles nicht verstanden und nicht gewusst hätten, was sie im Wettbewerb erreichen wollte. »Es waren Leute, die jetzt unseren Ruf und unsere Integrität angreifen«, so Gunn."

Dass allerdings zahlreiche profunde Kritiken von Profis und erfahrenen Amateuren kamen, die ihr darstellerisches und tänzerisches Unvermögen attestierten, ignoriert Rachael Gunn. Es ist (wie so oft) das typische Verhalten der identitätspolitischen Aktivisten, die die Schuld immer bei anderen suche und sich weigern, ihr eigenes Verhalten/Können/Wissen zu hinterfragen.

https://www.spiegel.de/sport/olympia/australien-breakdance-raygun-verteidigt-umstrittenen-tanzstil-a-8fa3f545-3382-41e2-b51a-46583c271ae9
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 05. September 2024, 11:37:02
Zitat von: RPGNo1 am 05. September 2024, 10:14:51Die australische Break"dancerin" Rachael Gunn alias Raygun zeigt sich stur in Bezug auf die zahlreichen Kritiken an ihrem Auftritt bei den olympischen Spielen.
"Sie sei in den Jahren 2020, 2022 und 2023 die beste Breakdancerin in Australien gewesen, ihre Olympianominierung also gerechtfertigt." Sie sagte zudem, "dass ein Großteil der Kritik von Leuten gekommen sei, die die verschiedenen Breaking Styles nicht verstanden und nicht gewusst hätten, was sie im Wettbewerb erreichen wollte. »Es waren Leute, die jetzt unseren Ruf und unsere Integrität angreifen«, so Gunn."

Dass allerdings zahlreiche profunde Kritiken von Profis und erfahrenen Amateuren kamen, die ihr darstellerisches und tänzerisches Unvermögen attestierten, ignoriert Rachael Gunn. Es ist (wie so oft) das typische Verhalten der identitätspolitischen Aktivisten, die die Schuld immer bei anderen suche und sich weigern, ihr eigenes Verhalten/Können/Wissen zu hinterfragen.

https://www.spiegel.de/sport/olympia/australien-breakdance-raygun-verteidigt-umstrittenen-tanzstil-a-8fa3f545-3382-41e2-b51a-46583c271ae9

Recht hat sie, mindestens ebenso wie die Läufer, die die Laufstrecken im Uhrzeigersinn und dabei auch noch rückwärts absolvieren wollen. Das ist Diversitäre Identitätsstiftung, oder umgekehrt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 05. September 2024, 13:25:14
Sie geht dann demnächst mit dem Wendler auf Tour.
th-2641326494.jpg

Ein Dreamteam.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 05. September 2024, 17:43:59
Off topic: Man müsste dem Wendler mal direkt ins Gesicht sagen, was er ist - (einfach nur) egal! :teufel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 05. September 2024, 18:12:50
ZitatRecht hat sie, mindestens ebenso wie die Läufer, die die Laufstrecken im Uhrzeigersinn und dabei auch noch rückwärts absolvieren wollen. Das ist Diversitäre Identitätsstiftung, oder umgekehrt
.

Woran erinnert mich das nur!
https://youtu.be/BzrI15uw92k?si=OMKqhwRwCNrVI8iQ
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 05. September 2024, 21:57:57
Zitat von: RPGNo1 am 05. September 2024, 10:14:51Sie sei in den Jahren 2020, 2022 und 2023 die beste Breakdancerin in Australien gewesen
Ich nehme an, in der Disziplin: postmoderner Ausdruckstanz ::)  Nicht jeder wird das Konzept verstehen - noch nicht. Es bedarf der weiteren Bearbeitung des menschlichen Intellekts, damit man die große Kunst erkennt. Obwohl: Kunst hat ja keine objektivierbaren Kriterien, zumind. die postmoderne. Aber ich will das positiv bewerten. Der Auftritt ist mir zumindest amüsant in Erinnerung. Daneben verbinde ich mit der Veranstaltung nur noch boxende Pimmelfrauen. Und das Radrennen der Männer. Das einzige, was ich mir angesehen habe. War gut.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 10. September 2024, 14:20:15
Wir hatten ja schon erwähnt, dass Transfrauen eigentlich gar nicht wissen können, wie Frauen ticken, weil sie ja zumindest in den ersten anderthalb Jahrzehnten als Jungs/Männer sozialisiert wurden und gelebt haben und männliche Geschlechtsteile hatten.
Ich habe gerade mit einer Freundin diskutiert, die ihren Vater erst mit 17 kennengelernt hat und die meinte: Wenn man die ersten anderthalb Jahrzehnte ohne Vater sozialisiert worden ist, wird der Mensch, den man da kennenlernt, nie zu einem "echten" Vater, auch wenn er noch so nett ist und man sich gut versteht. Es ist ganz und gar unmöglich für einen Menschen, jemanden mit 17 als Vater zu sehen, wie andere ihre Väter sehen, die sie seit der Geburt oder frühen Kindheit haben. Genauso werden jüngere Halbgeschwister nicht zu "echten" Geschwistern. Es fehlen die wichtigsten Jahre, aus denen sich das tiefe Gefühl "Vater" oder Geschwister herausbildet, das kann man nicht plötzlich herzaubern und es kommt auch später nicht. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu verworren.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 11. September 2024, 10:11:13
Was ich damit sagen wollte: Aus einem vaterlos aufgewachsenen Kind kann kein mit Vater aufgewachsenes Kind werden, bloß weil irgendwann im fast Erwachsenenalter ein genetischer Vater auftaucht. Genausowenig wie aus einem als Jungen aufgewachsenen Kind vom Denken her eine Frau werden kann, bloß weil er irgendwann meint, er sei eine Frau und Hormone nimmt oder sich operieren lässt. Jetzt mal ganz abgesehen von der Biologie.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 11. September 2024, 12:56:42
@Juliette

Ja, das ist definitiv ein wichtiger Aspekt. Natürlich bestehen darüber hinaus auch noch sowas wie "problems of other minds (https://en.wikipedia.org/wiki/Problem_of_other_minds)", d.h. auch ich als Frau kann gar nicht sagen, was eigentlich ein Frau-Gefühl sein soll, ich weiß ja nur, wie ich mich fühle. Aber dieser zeitliche Aspekt ist genau das, was bei der konstruktivistischen Sicht auf das Geschlecht auch auf der rein körperlichen Ebene komplett vernachlässigt wird: Wir sind nicht einfach nur wild durcheinandergewürfelte Sammlungen von austauschbaren Eigenschaften. Wann beispielsweise bestimmte Hormone in welcher Konzentration vorliegen, macht ja einen riesigen Unterschied. Die hormonellen Einflüsse während der Embryonalentwicklung oder der Pubertät etwa sind nicht rückgängig zu machen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 11. September 2024, 14:23:52
Ich habe den Link in der deutschen Wikipedia gelesen und erstaunt festgestellt, dass er in der französischen gar nicht existiert. Aber stimmt, man schließt sehr oft von sich auf andere und liegt damit meistens falsch. Kahneman schreibt darüber auch in seinem Buch "Noise: Was unsere Entscheidungen verzerrt – und wie wir sie verbessern können" und betrachtet u. a. extrem unterschiedliche Gerichtsurteile für die gleiche Straftat in den USA oder die Kreditvergabe von Banken oder Kosten für Versicherungen. Jeder meint, alle dächten zumindest im eigenen Fachgebiet mehrheitlich wie man selbst und kämen zu den gleichen Schlüssen und das stimmt ganz und gar nicht. Man handelt ja nichtmal mit sich selbst kohärent.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 11. September 2024, 17:47:17
Kann das hier rein? Ich bin nicht im Thema, war heute mal eingeloggt auf YT und bekam Neuigkeiten aus den Abos angezeigt und hab die auch mal angeklickt. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich Sinan abonniert hatte. Und nicht gecancelt letztens ;)

https://www.youtube.com/watch?v=t-Tif8V_rhM

Sinan hat endlich die Farben umgedreht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 11. September 2024, 17:56:47
@ Juliette

vielleicht hast du Lust, dir das Video anzuschauen, passt zum Thema und ich fand es gelungen.

https://www.youtube.com/watch?v=V2BXRgbcRIo

CAIS 100%

Egal, wie lange oder intensiv man sich mit dem Thema beschäftigt hat, bei 8:33 bzw dann der Satz 8:41 löst Prustreflexe aus. Als Triggerwarnung für Kaffee oder Krapfen mit Puderzucker  :laugh:

hab die Zeiten nochmal nachjustiert, hoffe, die richtigen Sätze wurden jetzt zeitlich getroffen.
Komisch, dass die Intersexe oft nicht viel von Buchstabensuppe halten... ist hart zu erkennen, dass die Primär-Allies alles andere als welche sind, wenn es ans Eingemachte geht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. September 2024, 15:46:07
Zitat von: zimtspinne am 11. September 2024, 17:47:17Kann das hier rein?

Ich denke schon.

ZitatInzwischen hat auch der Kabarettist Florian Schroeder in der Debatte Stellung bezogen. In einem Videopodcast beim ,,Stern" kritisierte er sowohl Mockridge als auch dessen Kritiker: ,,Mockridges Witz war miserabel", stellte er klar. Aber: ,,Die reflexhafte mitleidige Verteidigung von behinderten Menschen ist in ihrer Selbstbesoffenheit am Ende fast so diskriminierend wie Lukes Witz selbst. Es macht die behinderten Menschen so klein, wie sie selbst niemals sein wollen."

Diejenigen, die sich jetzt echauffierten, seien ,,unsere lieben, inklusiven linksliberalen Freunde, die immer voll für Inklusion sind, aber dann sofort Angst haben, wenn ein behindertes Kind in die Schulklasse des eigenen Kindes kommt". Prinzipiell fänden sie das natürlich super, aber in diesem Fall wäre ihnen doch die Parallelklasse lieber - ,,es könnte ja sein, dass die der eigenen Brut in die Wiege gelegte Hochbegabung drunter leidet". Charakteristisch für diese Art von Menschen sei eine ,,Geste der Stellvertreter-Betroffenheit".

Aus dieser Haltung heraus führten sie andere wegen kultureller Aneignung aufs Schafott oder schössen Künstler mit Petitionen von der Bühne, so Schroeder. Dies habe fatale Folgen für die Kunstfreiheit: ,,Der verbissene pathetische Ernst ist der Tod des Spielerischen, aller Wurzeln der Kunst, der sehr guten Kunst genau wie der von Luke Mockridge im Podcast - der schlechten."
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nach-aussagen-ueber-behindertensport-witz-korridor-immer-enger-fall-mockridge-loest-debatte-aus.48114b30-755d-4aa0-91e6-dcae1cb408dd.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 12. September 2024, 15:53:42
Ich reagiere übrigens pieselig bei Witzen über Katzen. Behinderte Katzen noch schlimmer.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. September 2024, 15:25:11
Robin DiAngelo (https://de.wikipedia.org/wiki/Robin_DiAngelo), Expertin in Antirasssismus und Critical Whiteness soll bei ihrer Doktorarbeit plagiiert haben. Und von wem hat sie abgeschrieben? Von BIPOC. Ach so, die Beschwerden sind ihrer Meinung nach aufgekommen, weil sie eine Verfechterin des Antirassismus sein. Wie nennt man sowas? Die Opferkarte ausspielen.

ZitatRobin DiAngelo Plagiarized Minority Scholars, Complaint Alleges
https://freebeacon.com/campus/robin-diangelo-plagiarized-minority-scholars-complaint-alleges/

ZitatA complaint filed with the University of Washington raises questions about attribution in Robin DiAngelo's Ph.D. thesis, which was published 20 years ago.
https://archive.is/TlkVW
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 13. September 2024, 16:48:19
Zitat von: zimtspinne am 11. September 2024, 17:56:47@ Juliette

vielleicht hast du Lust, dir das Video anzuschauen, passt zum Thema und ich fand es gelungen.

https://www.youtube.com/watch?v=V2BXRgbcRIo (https://www.youtube.com/watch?v=V2BXRgbcRIo)

CAIS 100%

Huch, was ist CAIS 100% ?
Ich habe mir das Video angesehen, ziemlich faszinierend (als nicht Betroffene) und mutig. Und gut erklärt. Und sie behauptet nicht, dass sie ein 3. Geschlecht hat.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 17. September 2024, 08:21:25
ZitatEine Sportart, die sich selbst ins Lächerliche zieht, findet man nicht oft. Breaking hat das geschafft. In Paris waren die Tänzer zum ersten Mal bei Olympischen Spielen vertreten, und was sie den Zuschauern auf der Place de la Concorde boten, war großer Sport und wert, auf der größten Bühne präsentiert zu werden.

Aber Breaking ist nicht irgendeine Sportart. Breaking war, bis die Nachricht kam, dass es olympisch wird, ein Straßentanz, eine Jugendkultur, eine Säule des Hip-Hop, die nichts mit traditionellen Verbänden und Strukturen zu tun hatte. Dann aber nahm sich der internationale Tanzsportverband des Breakings an und formte es nach seinen und den olympischen Vorstellungen. Alles neu: Verbände, Trainer, Lehrgänge, Wettkämpfe. Und der Qualifikationsmodus für Paris. Und eine Weltrangliste. Was man kaputt machen kann, wenn man wenig Ahnung von einer Sportart hat, das zeigte sich in Paris.
https://archive.is/F3rPv


ZitatKein Witz! Nach ihrem absoluten Olympia-Fail ist Känguru-Breakerin Rachael Gunn alias Raygun die Weltbeste. Sie führt die Weltrangliste an, die die World DanceSport Federation bekannt gegeben hat. Für viele absolut unverständlich. Nach ihrer Olympia-Vorstellung, die für riesigen Spott und grosse Kritik sowie Häme sorgte, fassen es viele Menschen weltweit nicht. Swiss Breaking kann die Kritik verstehen.
https://www.20min.ch/story/rachael-gunn-alias-raygun-ist-nun-die-weltbeste-breakerin-103183913

Zum beiden Kommentaren fällt mir folgendes ein: Recht haben sie! :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 17. September 2024, 18:18:22
Im Rahmen meiner dieswöchigen Stippvisite auf twitter hab ich doch noch was lustiges aus der Kategorie Karneval in Meenz (ganzjährig inzwischen) nachzureichen:

https://x.com/EderKirsch/status/1830646465741664630

Im Rahmen von "Jugend forscht" werden Mitglied*innen der Bio-AG wohl politisch korrekt fragen: Ey, du bist eine Transfrau, die sich als Transmann identifiziert, gell?
Sex-Phänotyp [tm] transtrans

(ich mochte Mainz mal gerne, trotz Karneval)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 17. September 2024, 20:56:39
Das ist deren Seite: https://mainz.schlau-rlp.de/

Komisch, es soll doch um die verschiedenen Geschlechter gehen, aber es geht eher um die sexuelle Orientierung. Die Butch-Lesbe kann ja mal erklären, wie das zusammenhängt. Dabei soll es da doch gar keinen Zusammenhang geben. Ich fürchte aber jetzt schon: das werden insbesondere die auf den "Problemschulen" nicht ansatzweise verstehen oder begreifen. Denen wird wahrscheinlich empfohlen, erst mal eine paar Fundamentalwerke von Butler zu lesen. Mit Antisemitismus kommt man (bei bestimmten Kohorten) ja auch an. Allerdings denke ich mir auch, dass das nur ein geheucheltes Verständnis hervorrufen wird. Wer bei solchen Veranstaltungen den Kopf auch nur leicht schüttelt, wird nicht in die nächste Klasse versetzt. Man muss Akzeptanz auch mal androhen :schlaeger
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. September 2024, 15:59:33
Varnan reloaded 8)

ZitatVarnan
@varnan_psycho
Das ist keine Wissenschaft, sondern Politik! Warum? Weil Thesen, die der eigenen Ideologie widersprechen, als unsicher abgetan werden, während spekulative Behauptungen als Wahrheiten verkauft werden.

1/3 Mai kritisiert, dass Kriminalität nur nichtweißen Personen zugeschrieben wird, während Fußballfans ignoriert werden. Gleichzeitig tut sie so, als könne man die hohe Ausländerkriminalität, die 2023 bei 41% lag, bei einem Ausländeranteil von 15 % mit Racial Profiling erklären.

2/3 Sie empört sich darüber, dass die Kriminalität von Ausländern aufgebauscht wird, übertreibt aber selbst maßlos die Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt! Eine Meta-Analyse (Auspurg 2019) zeigt eine Bevorzugung von gerade mal 9,5% – vom Publikationsbias ganz zu schweigen.

3/3 Studien zeigen, dass Diskriminierung bei ausländischen Namen stattfindet, weil diese oft mit niedrigem Status assoziiert werden. Sobald der Beruf genannt wird, verschwindet die Diskriminierung größtenteils. Hier geht es also weniger um Rassismus und mehr um Klassismus.
https://x.com/varnan_psycho/status/1836105037464191387

Es geht um ein Video von März Mai, das scheinbar belegen soll, dass es keine biogeographichen Unterschiede im menschlichen Genom geben kann und darf (klingt zumindest so)*. Muss ich mir zwar noch anschauen, aber ich glaube Varnan da sofort. Das ist kein neues Thema im Wokismus. Courts ist dem auch schon begegnet... ::)


*was natürlich in keinster Weise bedeutet, dass es einen direkten Zusammenhang etwa mit Kriminalstatistik gibt. Das sind soziologische Zusamenhänge, die aber auch nüchtern betrachtet werden müssen.

https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x-folge-37-rassismus-100.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. September 2024, 16:49:55
Zitat von: eLender am 18. September 2024, 15:59:33Hier geht es also weniger um Rassismus und mehr um Klassismus.

So was ähnliches wie Klassismus ist mir vor vielen Jahren selbst passiert. Ich hatte einen neuen Job gefunden und war auf Wohnungssuche. Bei der Besichtigung kam das Gespräch dann darauf, wo ich denn zu arbeiten anfangen würde.
Meine Antwort, bei Firma X. Ja, dann haben Sie die Wohnung praktisch sicher, war die Entgegnung.
So kam es dann auch, denn kurz darauf flatterte mir der neue Mietsvertrag rein.
Ich habe dann erst etwas später begriffen, dass die Firma einen sehr soliden Ruf hat und der Vermieter somit sich sicher sein konnte, auch immer pünktlich die volle Miete zu erhalten.




Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. September 2024, 21:12:02
Zitat von: RPGNo1 am 18. September 2024, 16:49:55So was ähnliches wie Klassismus ist mir vor vielen Jahren selbst passiert.
Ich hoffe, du bist nicht in der Kriegerklamotte vorstellig geworden. So mit spitzen Ohren wird man ja auch schnell für exotisch gehalten. So mit exotischer Zahlungsmoral und so :police:

Habe das Mai-Video gesehen. Es ist so, wie Varnan es sagt: keine Wissenschaft, eher Politik bzw. Ideologie (also quasi das Gegenteil von Wissenschaft*). Abgesehen von den Anmerkungen Varnans (der sich mit der Kriminalstatistik beschäftigt hat), ist es beinahe ein typisch postmodern-wokistischer Auftritt. Es ist beinahe absurd, sie stellt sich selbst als Asiatin (herkunftsmäßig) vor, weil das ja offensichtlich sei. Dann bekommt sie aber die Kurve und erklärt, das wäre alles nur sozial konstruiert (was uns dann nochmal eine offensichtlich afrikanischstämmige Professorin erklärt).

Was genau denn bitte? Rassismus setz ja voraus, dass es so etwas wie Rasse gibt. In den USA ist das übrigens ein geläufiges Wort für Ethnie. Und man pocht auch darauf, dass es diese Ethnien samt Zugehörigkeitsgefühl (Identität) gibt. Das ist auch einer der Grundpfeiler des Wokismus. Ethnien (wenn man es mit "Rasse" gleichsetzt) anzuerkennen, ist noch kein Rassismus. Sie sagt, der Rassismus wäre eine Erfindung des Kolonialismus (Postkolonialismus läßt grüßen). Das sind aber die Rassenlehren(!), die das mit einer falschen und beabsichtigten Ideologie überbaut haben (z.B. die Wertigkeit etc.).

Es gibt eindeutige Merkmale im Genom, die Menschen in geographische Herkunftsregionen klassifizieren können. Das ist nicht zufällig das, was man dann als Ethnie bezeichnet. Ich hatte in einem anderen Faden schon mal auf die Studien verwiesen, es ist auch eine Methodik der genetischen Forensik, die man aber (aus genau der dummen Verklärung) nicht bis kaum einsetzen darf (obwohl es hier eigentlich nur Vorteile gibt). Wie soll man so etwas überhaupt erklären, wenn es nicht Populationen gibt, die aufgrund der genetischen Drift ein engeres Verwandtschaftsverhältnis haben? Dabei geht es überhaupt nicht um eine Wertung, das kann man daraus überhaupt nicht ableiten. Es kann halt nur nicht sein, was nicht sein darf.


*sie zitiert selektiv Studien, die scheinbar belegen, was sie sagt. Das erscheint sehr selektiv (teilweise sehr altes Zeugs). Sie müßte aber auch das präsentieren, was ihrer Annahme widerspricht. Tut sie nicht und damit ist das keine Wissenschaftsshow, so wie es vermarktet wird. Aber das haben wir ja schon in der Akte "Zuweisungsgeschlecht" gesehen
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. September 2024, 06:26:51
Zitat von: eLender am 18. September 2024, 21:12:02Ich hoffe, du bist nicht in der Kriegerklamotte vorstellig geworden. So mit spitzen Ohren wird man ja auch schnell für exotisch gehalten. So mit exotischer Zahlungsmoral und so :police:
Das Ereignis ist über 20 Jahre her. Einen so schönen Avatar hatte ich damals noch nicht.  ;)

Zitat von: eLender am 18. September 2024, 21:12:02Sie sagt, der Rassismus wäre eine Erfindung des Kolonialismus (Postkolonialismus läßt grüßen). Das sind aber die Rassenlehren(!), die das mit einer falschen und beabsichtigten Ideologie überbaut haben (z.B. die Wertigkeit etc.).

Laut Wikipedia geht der moderne Rassismus sogar noch weiter zurück:
ZitatDer ,,moderne" Rassismus entstand im 14. und 15. Jahrhundert und wurde ursprünglich eher religiös begründet (Fredrickson, S. 14). Ab 1492, nach der Reconquista, der Rückeroberung Andalusiens durch die Spanier, wurden Juden und Muslime als ,,fremde Eindringlinge" oder schlicht als ,,marranos" (Schweine) verfolgt und aus Spanien vertrieben. Zwar existierte die formale Möglichkeit der (mehr oder weniger freiwilligen) Taufe, um Vertreibung oder Tod zu entrinnen, jedoch wurde angenommen bzw. unterstellt, dass die Conversos (konvertierte Juden) oder Moriscos (konvertierte Mauren) weiterhin heimlich ihren Glauben ausübten,[9] wodurch den Konvertiten faktisch die Möglichkeit genommen wurde, vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu werden.

Und dann:
ZitatDer Begriff ,,Rassismus" tauchte erst auf, als am Rassenbegriff oder zumindest an einigen seiner Verwendungen Zweifel aufkamen. Er entstand im frühen 20. Jahrhundert in der Auseinandersetzung mit völkischen Theorien. In der Endung ,-ismus' sollte sich die Auffassung von Historikern und anderen Autoren niederschlagen, ,,dass es sich dabei um fragwürdige Ansichten und Überzeugungen handele, nicht um unbestreitbare Naturtatsachen" (Fredrickson, S. 159).

https://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. September 2024, 13:22:49
ZitatPostkolonialismus unter Druck

Die postkoloniale Theorie wird inzwischen oft mit Judenhass gleichgesetzt. Doch das diskreditiert eine komplexe Denkschule zu Unrecht.

[...]
Die Debatte über den Postkolonialismus ist nicht neu. Sie entflammte bereits 2020 nach der Ausladung des kamerunischen Historikers Achille Mbembe (https://de.wikipedia.org/wiki/Achille_Mbembe#Antisemitismusdebatte_2020) von der Ruhrtriennale. Mbembe hatte an wenigen Stellen Israels Politik kritisiert und mit dem Apartheidregime Südafrikas verglichen. Ihm wurde vorgeworfen, den Holocaust zu relativieren. Denn er hatte darauf hingewiesen, dass die »Logik des Konzentrationslagers« ihren Ursprung im Kolonialismus habe.
[...]
Vor allem die AfD und das »Netzwerk Wissenschaftsfreiheit«, ein Verband rechtskonservativer Wissenschaftler [sic!], nutzen die Assoziation von »Postkolonialismus« und Antisemitismus, um eine Einschränkung entsprechender Seminare an deutschen Universitäten und Kulturprogramme zu fordern. Zuletzt nahm ein (!) Mitglied des Netzwerks am Potsdamer Geheimtreffen von AfD-Politikern, Neonazis und Unternehmern teil. Die AfD leugnet den Genozid an den Herero und Nama. Diese extreme Form des Kolonialrevisionismus trifft auf eine Öffentlichkeit, in der die Erinnerung an den Kolonialismus kaum vorhanden ist.

https://archive.is/px7UB

Relativierungen, Unwahrheiten und Kontaktschuld. Ein "gelungende" Rechtfertigung. Ehrlich. ::)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 19. September 2024, 14:04:12
https://www.freitag.de/autoren/joane-studnik/was-bedeutet-terf-wie-linke-transfeindlichkeit-rechtsextreme-staerkt

Alles Terf-Nazi, was solche Dinge kritisch betrachtet:


https://x.com/ronalyze/status/1836627349489533074

ZitatEin 56-jähriger Sexualstraftäter steht vor dem Bonner Landgericht, weil er eine Frau bedroht und überfallen hat und sich in einer U-Bahn exhibitioniert hat. Das Landgericht muss entscheiden, ob er wegen Exhibitionismus verurteilt werden kann, da er einen Geschlechtseintrag als ,,Frau" vorweisen kann und nur Männer wegen Exhibitionismus verurteilt werden können. Ein Präzedenzfall.

Der Mann hat 2013 einen Personenstandswechsel nach TSG vollzogen, nachdem er zuvor bereits straffällig wurde und in 7-jähriger psychiatrischer Behandlung war - angeblich austherapiert. Er hatte mehrfach Frauen überfallen, um ihnen die Stiefel gewaltsam auszuziehen. Dafür wurde er 2009 zu 2 Jahren Haft verurteilt. Richtig erkannte man damals, dass der Mann in seinen Fetisch eskalierte. Dennoch wurde ihm schon während der Therapie gestattet, gegengeschlechtliche Hormone einzunehmen, seine Personenstandsdokumente zu fälschen und sich zur ,,Frau" zu erklären. Wie alle wissen, die sich mit dem Thema beschäftigen, stellt das eine weitere Eskalation seines Fetischs dar.

Nun hat er erneut und in gewohnter Manier eine Frau überfallen, um ihr ihre Schuhe herunterzureißen. Wie zuvor hielt er ihr dazu ein Messer an den Hals.

Lobenswert ist, dass die Staatsanwaltschaft den Mann - trotz seines Personenstandswechsels - als Mann führt. Die Presse spricht ihn als Frau an und ja, der Artikel ist wohl KI-generiert. Der Täter hat angeblich als Kind bereits die Kleider seiner Mutter angezogen.

Ich habe in Erinnerung, dass der Exhibitionismusparagraph an einen Wissenschaftsrat zur Überarbeitung weitergereicht wurde, weiß aber nicht, was daraus wurde.
Kann meinetwegen zukünftig geschlechtsneutralisiert werden. Es kann ja eh heute schon auf einen Nebenparagraphen abgestellt werden bei Frauensachen, die Frauen machen.

Ganserer hingegen ist ein Lehrbuchbeispiel für die Entfesselung eines Fetisches im Rahmen seines paraphilen Störungsmusters und aktueller Tagespolitik.
Man könnte sich mal mit einigen Dominas unterhalten, ob ihn Hassrede zusätzlich antörnt. Glaub mich zu erinnern, diese ist Kernelement vieler Domina-Sitzungen.
Dominas haben meinen vollen Respekt. Was sie täglich vor die Linse bekommen und sich reindenken müssen, ist schon eine reife Leistung. Einmal im Jahr würde ich dort gerne mitspielen  ;D

https://x.com/wifeofanagp/status/1836363211496460585

AGP Entfesselung:

(https://pbs.twimg.com/media/GXwsqDyXYAAgQlo?format=jpg&name=large)


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 19. September 2024, 14:32:02
Nachtrag noch zu dem exhibitionistisch-transvestitischen, gewalttätigen Schuhfetischisten:
Die TSG Gutachter waren eine gute Sache!

Und sei es nur, dass diese Männer ein professionelles feedback zu ihren Störungen erhielten und diese für sich (und andere!) einordnen konnten ---> Nein, die innerstädtischen outdoor-Masturbationsrouten auf social media veröffentlichen und gleichzeitig als Pflegeazubi in einem Krankenhaus herumfetischen, ist kein angemessenes sozialverträgliches Verhalten.
Ich gebe Ihnen die Nummer eines guten Therapeuten. Hundetrainer geht auch, viele Hunde tun sich schwer mit Impulskontrolle und Frustrationstoleranz. Aber sie sind lernfähig!

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. September 2024, 16:46:23
Jetzt sind wohl alle Zweifel verflogen, Tessa ist eine Frau. Die Performance läßt keine anderen Schlüsse zu. Auch Hümmler erkennt hier zu 100% einen weiblichen Organismus. Gut, die Eizellen haben einen Propellerantrieb, aber das hat mit dem Gesamtorganismus nichts zu tun. Gibt es eigentlich intergeschlechtliche Gameten? Muss ja.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. September 2024, 19:09:45
Zitat von: zimtspinne am 19. September 2024, 14:04:12https://www.freitag.de/autoren/joane-studnik/was-bedeutet-terf-wie-linke-transfeindlichkeit-rechtsextreme-staerkt (https://www.freitag.de/autoren/joane-studnik/was-bedeutet-terf-wie-linke-transfeindlichkeit-rechtsextreme-staerkt)

Die Autorin Joane Studnik bleibt sich treu in ihren Halbwahrheiten und Propagandasprech. Kein Wunder (möchte man meinen), denn sie hies bis zum 53. Lebensjahr im Jahr 2019 noch Johannes Studnik.

https://www.berliner-zeitung.de/stil-individualitaet/ich-werde-jetzt-die-die-ich-bin-li.3141

Eva Engelken, die sich von Joane Studnik im Artikel als TERF-Triumvir darstellen lassen muss, hat sich schon 2021 der Journalistin mit den "sanfteren Empfindungen" angenommen.

ZitatDer geballte Unfug der Transgenderaktivisten – für Sie seziert
https://www.evaengelken.de/der-geballte-unfug-der-transgenderaktivisten-fuer-sie-seziert/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 19. September 2024, 19:37:21
aber der Johannes scheint sich mit Pharma auszukennen, wenn ich das Terf-Triumvir richtig deute. Ich muss gerade nur um vier Ecken denken, wie man das am besten deutet und lande bei einem Zirkelschluss. Oder zugunsten Engelke: sie ist eine Wunderwaffe gegen das Transerich-Virus. Ich weiß auch nicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. September 2024, 19:46:48
"Joane Studnik hat Romanistik, Germanistik und Politikwissenschaften studiert"

Da ist nix mit Pharma. Wie kommst du also auf diese Annahme?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 19. September 2024, 20:06:07
wegen Suffix *vir für Virostatika, früher alle antiviralen Wirkstoffe, bevor die Verfeinerungen kamen und es komplizierter wurde mit der Namensgebung

Engelken und Engelke hatte ich verwechselt. Auweia, auch das noch  8)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. September 2024, 15:06:02
Ganserers "sexy" [1] Foto hat es auch in die Medien geschafft. Eine Anfrage der B*ld (https://www.bild.de/politik/inland/tessa-ganserer-empoerung-ueber-fetisch-foto-von-gruener-trans-politikerin-66ec354fd697767187b0c939) an Madame Ganserer, wie es zu dem Foto kam und wie sie mit den Hasskommentaren umgehe, könne aber wegen Krankheit nicht beantwortet werden.


[1] Ist nicht von mir, sondern meint der Kurier (https://kurier.at/chronik/welt/tessa-ganserer-fotos-bundestagsabgeordnete-die-gruenen-provokation-sexy-bilder/402950268). Hey, das reimt sich!  ;D

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 22. September 2024, 13:27:45
Grundsätzlich stelle ich mir die Frage, warum sich so viele Menschen, die von diesen ganzen Aktivistengruppen ungefragt vereinnahmt werden, sich das auf Dauer gefallen lassen und nicht lauter dagegen protestieren?

Aus: https://www.fernsehlotterie.de/magazin/was-bedeutet-lgbtq

ZitatWofür steht LGBTQ ausgeschrieben?

LGBTQ ist die Abkürzung für "Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Transgender und Queer" und umfasst damit folgende Communities:

    L steht für lesbisch: Frauen, die sich romantisch und sexuell zu anderen Frauen hingezogen fühlen.

    G steht für gay [schwul]: Männer, die sich romantisch und sexuell zu anderen Männern hingezogen fühlen.

    B steht für bisexuell: Menschen, die sich romantisch und sexuell sowohl zu Männern als auch Frauen hingezogen fühlen.

    T steht für trans[gender]: Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit dem Geschlecht übereinstimmt, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

    Q steht für queer: Ein Begriff, der Menschen mit unterschiedlichen Geschlechts- und/oder Sexualitätsidentitäten zusammenfasst und auch als Sammelbegriff für Personen verwendet wird, die sich nicht mit den traditionellen Kategorien identifizieren.

Wofür steht LGBTQIA+ ausgeschrieben?

LGBTQIA+ stellt eine Erweiterung dar und umfasst zusätzlich intersexuell, asexuell und weitere Identitäten. Hierzu zählen folglich diese Gruppierungen:

    I steht für intersexuell: Menschen, bei denen anatomische, hormonelle oder chromosomale Merkmale nicht eindeutig männlich oder weiblich sind.

    A steht für asexuell: Menschen, die keine oder nur wenig Interesse an sexuellen Handlungen und sexueller Befriedigung verspüren

    Das Plus-Zeichen (+) am Ende der Abkürzung bedeutet, dass die Liste nicht abschließend ist und sämtliche weitere, individuelle Identitäten und Orientierungen einschließen kann.

Und der Ausdruck Queer, den viele Erklärungen der Buchstabensuppenabkürzungen unterschlagen (warum?), ist ja ein noch unklareres, völlig schwampfiges Konzept:

laut Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Queer

ZitatFür den deutschsprachigen Raum unterscheidet Perko (2005) drei gängige Definitionen des Begriffs queer, die sich dahingehend unterscheiden, welche Lebensweisen und Personengruppen darunter jeweils subsumiert werden.[p: 3] Die drei Varianten überschneiden sich zwar in ihrer Kritik an Heteronormativität, Heterosexismus und anderem, doch bezüglich der Definition eines gruppenbezogenen ,,Wir-Gefühls" wählen sie unterschiedliche Ansätze.

    Die erste, (feministisch-)lesbisch-schwul-queere Variante versteht queer als Synonym zu (feministisch-)lesbisch und schwul. Diese Definition findet sich laut Perko (2005) in Zeitschriften, Magazinen, bei Veranstaltungen wie Kursen, Workshops und Gottesdiensten, in politischen Initiativen und in theoretischen Ansätzen. Corinna Genschel versucht die Gleichsetzung von queer und lesbisch und schwul damit zu erklären, dass queer in der BRD zu einer Zeit aufkam, als sich die schwul-lesbische Identitätspolitik erst entwickelte. Dieses Verständnis von queer wird assoziiert mit dem Feminismus sowie mit Lesbian und Gay Studies. Perko betonte 2005 die Gefahr einer Ausgrenzung und eines Ausschlusses bei dieser Auffassung von queer: In der Theorie dieses Konzepts werden Pluralitätskonzepte und die Auflösung von Identitätspolitiken nicht vollständig zu Ende gedacht. In der Praxis wird die Gefahr einer Einschränkung erfahrbar, wenn beispielsweise Transfrauen zu feministisch-lesbischen Räumen keinen Zutritt erhalten, und diejenigen, die den Zugang verweigern, bestimmen, wer eine richtige Frau sei.[p: 3]
    Bei der zweiten, lesbisch-schwul-bi-transgender-queeren Variante umfasst der Begriff queer in einer erweiterten Form Homosexualität, Bisexualität und Transgeschlechtlichkeit. In diesem Ansatz haben ehemals ausschließlich schwule oder lesbische Initiativen eine Erweiterung ihres Selbstverständnisses vorgenommen, sodass ,,Denk- und Lebensräume für Menschen [entstehen], denen der Zutritt in lesbischen und schwulen Communities lange verwehrt blieb und heute zuweilen noch verwehrt ist". Als Beispiel nennt Perko (2005) Bisexuelle, die lange nicht in Lesbenräume durften, weil sie angeblich Männlichkeit repräsentieren.[p: 3]
    Die plural-queere Variante, die Perko 2005 in Queer-Theorien vertritt, ist eine politisch-strategische Variante der Queer-Theorie, die radikal offen alle Menschen inkludiert, ,,die der gesellschaftlichen Norm nicht entsprechen oder nicht entsprechen wollen". Die deutschsprachige Form des plural-queeren Ansatzes greift auf die US-amerikanische Variante zurück, die vehemente Kritik an Heteronormativität, geschlechtlicher Binarität, Identitätsmodellen und Ausschlüssen bestimmter Menschen üben. Darunter fallen Schwule, Lesben, Bisexuelle, Intersexuelle, Asexuelle, Transgender ebenso wie Cross-Identitäten, Nicht-Identitäten, Trans-Identitäten, aber auch Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Hautfarbe etc. und Cyborgs, Drags, Cross-Dresser etc. (vgl. dazu die Auflistung bei Perko 2005: 22–25) Im Zentrum der plural-queeren Variante steht das Bemühen um die ,,möglichste Vielfalt menschlicher Seins- und Daseinsformen in ihrer Unabgeschlossenheit". Die Queer-Theorie in ihrer plural-queeren Ausrichtung wendet sich gegen eindeutige Kategorisierungen und Identitätspolitiken und wählt stattdessen ein Modell der Pluralität. Dadurch sollen sich alle Menschen demnach so ,,definieren können, wie sie und so sie es wollen". Gruppen-Identitäten werden in Frage gestellt, stattdessen lässt das plurale Modell ,,fließende Übergänge und Uneindeutigkeiten" bestehen. Perko (2005) gibt zu, dass die plural-queere Ausrichtung in der Praxis am schwierigsten umzusetzen ist.[p: 3]

Was hat Feminismus mit lesbisch sein zu tun? Die Diskussion gab es ja schon mal in der 90er Jahren, als es hieß, nur eine Lesbe könne eine gute Feministin und ein Mann könne kein Feminist sein.
Was hat Schwulsein mit Trans zu tun?
Was hat Trans mit Feminismus zu tun?
Was hat alles mit allem zu tun?  8)
Die einzelnen Gruppen haben doch völlig verschiedene Ziele und Kämpfe, die sich teilweise sogar total widersprechen. Liegt das am Gruppendruck, der sich inzwischen etabliert hat? Wegen dem Feministen und Feministinnen unwidersprochen als Terf beschimpft werden?
Warum gehört bei den ganzen sexuellen Ausrichtungen nicht pädophil oder "Tierliebe" dazu (wenn schon, denn schon)?
Warum denken anscheinend so wenige Journalisten über diese ganzen Sachen nach und warum überlassen fast alle den extrem Rechten diesen Themenkreis? Warum gab es so wenige kritische Diskussionen über das neue Transgendergesetz? Fast alle aus meinem Bekanntenkreis, die im Familien- oder Freundeskreis Schwule oder Lesben haben, glauben, dass alle Schwulen und Lesben queer sind und das alles genauso haben wollen. Sie kommen gar nicht auf die Idee, dass das nicht unbedingt der Fall sein muss.

Oder hat Einstein recht?

"Wenige sind imstande, von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinungen gelassen auszusprechen. Die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen."

Irgendwie erinnert mich das an die Lüge, die schon 10 x die Welt umrundet hat, bevor die Wahrheit loswankt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. September 2024, 14:59:29
Es ist wieder Kaffeezeit, aber heute aufgepasst und beim Namen CorneliaKost schnell die Tasse sicher abgestellt (ich gehöre zu den Überallhin-volle-Kaffeetassen-Mitnehmern):

"Sie" hat sich beim Biologie-Flüsterer Tautz Inspiration geholt für.... das da:


https://x.com/CorneliaKost/status/1837765279356522698

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. September 2024, 15:05:03
Und Neues von Khelif nach Olympia:

https://x.com/PopCrave/status/1837569693592453439

Omg...
https://x.com/AjaTheEmpress/status/1837740580291371312

Ausgezeichneter Geschmack in Style und Fummel --> bitte Tessa Ganserer eine Stilberatung schenken. *

Trotzdem schreit es aus allen Poren Mann Mann Mann... ich würde ens den Körperschwerpunkttest in der gemischten Gruppe mitmachen lassen, unter Vorgabe eines falschen Forschungszieles:

https://www.youtube.com/watch?v=tAixYIeMiiQ
war ja klar, wer wieder betrügen muss ;)

https://typeset.io/questions/why-do-men-have-a-higher-center-of-gravity-than-women-42gmwibyp5

*also das erste Outfit in gelb und Leder find ich schei.... aber wegen Leder trotzdem Stilberatung für Ganserer, dort stimmt einfach nie was, unabhängig von Schnitten, Farben und Stoffen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 22. September 2024, 16:10:24
https://www.ruhrbarone.de/wellness-revolte-warum-der-peak-woke-noch-lange-nicht-erreicht-ist/

ZitatWer meint, mit der Demolierung des Westens durch woke Eiferer habe es bald ein Ende, übersieht ein wesentliches Merkmal dieser Bewegung: Sie nützt den Starken und schadet den Schwachen. Von unserem Gastautor Florian Friedman.

Der Gipfel der Wokeness, glauben inzwischen viele, ist längst erklommen. ,,Peak Woke" wird dieser Silberstreif am Horizont in den USA genannt, wo man bereits seit längerem auf ein Abebben von Identitätspolitik, Cancel-Culture und moralischem Relativismus hofft. So durchgeknallt gerate mittlerweile, was die Non-Binären der Teddybär-Rucksack-Antifa treiben, dass die Toleranzgrenze des Normalbürgers überschritten sei. Jede Gefolgschaft werde schon bald unter Gelächter verweigert, heißt es. Flüsternd dann im Nachtrag: Vielleicht kehre sogar wieder ,,Normalität" ein.

Nun läuft das System, dem das woke Denken entspringt, allerdings weiterhin mit maximaler Kapazität. Wahrscheinlicher ist deshalb, dass zwar das Wort ,,Woke" aus der Mode kommt, dieselbe Ideologie aber unter neuem Namen fortbesteht – und den Westen weiter demoliert. Die Kurve der Ideengeschichte verläuft selten scharfkantig.

Nun wäre die spannende Frage, welchen real life impact das Wokephänomen tatsächlich auf das Individuum hat.
Varnan mach dich mal dran.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. September 2024, 16:14:52
Zitat von: zimtspinne am 22. September 2024, 14:59:29Es ist wieder Kaffeezeit, aber heute aufgepasst und beim Namen CorneliaKost schnell die Tasse sicher abgestellt (ich gehöre zu den Überallhin-volle-Kaffeetassen-Mitnehmern):
"Sie" hat sich beim Biologie-Flüsterer Tautz Inspiration geholt für.... das da:

Für alle, die nicht bei Twitter angemeldet sind.

https://threadreaderapp.com/thread/1837765279356522698.html

Mit Verlaub, Kosts Post ist ein Gebrabbel. U.a. auch deswegen, weil leider wieder einmal der Nature-Arikel (https://jungle.world/artikel/2022/50/die-ainsworth-boehmermann-pipeline) von Claire Ainsworth als "Beweis" missbraucht wird. Frau Kost hat schwurbelt herum, da ähnelt sie z.B. Voß.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. September 2024, 21:39:47
Uns werden wohl immer ähnlich Inhalte auf X serviert, das liegt am Algorithmus (oder macht das Elon persönlich? ::) ). Die köstliche Cornelia ist mir auch beim Kaffeeschlürfen vor die Linse geflattert. Ich habe spontan den Kaffeepott fallen lasen und mir dabei (beinahe) die reproduktiven Anlagen versenkt. Was dann das nächste Thema wäre. Was die Dame mit Bonusstange da vorträgt, ist Geschwurbel vom Feinsten, die könnte sicherlich furchtbare fruchtbare Konversation mit Hümmler betreiben. Dabei ist der die auch noch Vorsitzendes dieses Männersportvereins (dgti).

Aber gute Gelegenheit, mein eigentliches Anliegen vorzutragen. Dazu passt auch die Vorlage:
Zitat von: Juliette am 22. September 2024, 13:27:45Was hat alles mit allem zu tun?

Ja, es ist merkwürdig: es geht vornehmlich immer um Identitäten, aber offensichtlich doch eher um sexuelle Orientierung. Warum sollte Transsexualität da in einem Aufguss mit homosexuellen Orientierungen genannt werden? Weil es da eben auch - im Wesentlichen - um Sexualität geht. Ich bin mal so frei und nehme einen alten (fremden) Gedanke wieder auf: Möglicherweise ist die AGP so etwas wie eine sexuelle Orientierung. Aber der Reihe nach. Ich las neulich bei Ulle:

ZitatWas die Geschlechtsidentität anbelangt: wie kann diese ohne materiellen Bezug, ohne körperliche Erfahrung des Geschlechts als Grundlage entstehen? Identität entwickelt sich in der immer neuen Auseinandersetzung des Subjekts mit seiner Geschichte, seinem Körper.

Gerade Frauen werden immer wieder auf ihren Körper zurückgeworfen. Selbst wenn daraus keine Anforderung erwächst, sich auf eine bestimmte Weise zu verhalten (Geschlechterrolle), bleibt das Wissen um körperliche Vulnerabilität, um die Besonderheit des weiblichen Körpers als Erfahrung.

Aus der Gemeinsamkeit dieser Erfahrungen entsteht so etwas wie eine Identität als Mädchen, als Frau. Diese ist meilenweit von der Idee der Geschlechtsidentität der TRA entfernt.

Der Transaktivismus behandelt Geschlechtsidentität als eine geheimnisvolle Zugehörigkeit, die angeboren ist, und entkoppelt damit die Identität von der konkreten biologischen Frau.

Genau das ist das Zerstörerische des Transaktivismus: er zerstört die Vorstellung der Frauen von sich als Geschlechtsklasse. Es ist eine Vorstellung, die ohne Stereotype als Gemeinsamkeit über Generationen und Kultur hinweg existiert. Er zerstört die Identität der Frauen.

Genau DAS ist die Grundlage, auf der dann die Meinung vertreten wird, es brauche keine Frauenräume. Wenn Sie also sagen, Sie seien für den Erhalt der Frauenräume, wäre es nicht verkehrt, sich das Mindset kritisch anzuschauen, auf dem alle Argumentation gründet, exklusive Frauenräume seien "transphob".

Tja, und da wären wir beim bösen Radikalfeminismus. Für unsere Position und Analysen Sympathie zu empfinden: dazu gehört heutzutage viel Mut.
https://x.com/Blues_Hermine/status/1837392930329264505

Das ist eine Antwort auf ein Statement von U. Berger, der sich genötigt fühlte, sich von den Törfs zu distanzieren.

Man fragt sich ja ständig, was eine Geschlechtsidentität eigentlich sein soll, sie ist ja Grundlage für u.a. das SBG. Die Transkultisten gehen davon aus, dass jeder mit einer solchen geboren wird, und das diese sich dann einen Weg suchen würde (kann halt mal passieren, dass ein weibliches Wesen in einem männlichen Körper inkarniert, da helfen dann nur noch Medis und Skalpell, um den Weg zu bahnen). Das ist aber ein sehr esoterisches Konzept, das u.a. einen Geist-Körper-Dualismus voraussetzt (und eher in die Welt der Religioten gehört).

Ich bin da eher bei der blauen Hermine: Identität erwirbt man, sie wird einem nicht in die Wiege gelegt (wobei die Wiege auch schon eine Rolle spielt). Ich kann als Mann keine weibliche Identität entwickeln, weil mir der Körper (und die damit zusammenhängenden Erfahrungen) fehlen. Zu denken, man hatte eine angeborene weibliche Identität (als Kleingameter) ist eine Wahnvorstellung, bzw. eine Paraphilie. Ich kann das evtl. auch belegen (zumindest andeutungsweise).

Wir hatten das hier weiter oben (es geht um diese Pimmelperson, die im gesetzten Alter endlich ihre Genderseele aus dem Kasten lassen will):

ZitatWie ist das mit dem sexuellen Empfinden? Eine Klitoris gibt es doch nicht.

Das werde ich Ihnen besser beschreiben können, wenn es denn soweit ist. Kinder kann man keine bekommen. Wer also darum eine Frau werden möchte, kann das vergessen. Aber da die äußeren Geschlechtsorgane – die inneren fehlen natürlich, also auch der Uterus – nahezu perfekt vorhanden sind, besteht die Möglichkeit der Entwicklung eines weiblichen Empfindens. Viele berichten das. Aber es gibt natürlich auch Menschen, die in der Beziehung nicht zufrieden sind mit dem Resultat.

Das ist ein merkwürdiges Mischmasch. Auf der einen Seite hat man eine ewig schon vorhandene weibliche Identität, aber erst durch einen "verweiblichten" Körper (u.a. ein nach innen gestülpter Schwengel) kann man seine Identität erst richtig entwickeln. Das ist irgendwo ein Zirkelschluss (da beißt sich was in den eigenen Schwanz ::) ) Wenn man einen weiblichen Körper braucht, um eine weibliche Identität zu entwickeln (was Hermine sagt und was ich für richtig halte), wie kann es dann sein, dass ein alter Mann eine solche Identität schon immer hatte. Hat er natürlich nicht, nur die Vorstellung (die ihn erregt), dass es so wäre.

Ergo: Es geht eigentlich nie um Identitäten (die ganz sicher nie bei Geburt festgelegt sind), es geht um sexuelle bzw. erotische Neigungen. Identitäten werden nur vorgeschoben, weil sie subjektiv sind (also nicht objektiv prüfbar), es sind aber Neigungen / Präferenzen / Orientierungen, und die sind sicherlich angeboren (zum größeren Teil, nehme ich an).

Ich bin übrigens auch ein Törf, habe mir das auf T-Shirt brennen lassen ::) :

(https://pbs.twimg.com/media/GX8fgqiXQAAGU3n?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. September 2024, 15:47:02
Der Ulle reitet sich weiter rein:

ZitatUlrich Berger@VARulle
Transfrauen (mit weiblicher G.-Identität, nicht nur per Sprechakt) sollten m.E. auf Frauen-Listenplätze dürfen, Frauen-Awards bekommen und Frauen-Apps verwenden. Wenn sie operiert sind auch Gym, Umkleide, etc., nicht aber z.B. Frauensport (falls sie männliche Pubertät hatten).
https://x.com/VARulle/status/1838114809532875173

Ist es nur Unwissenheit / Naivität, oder hat das was mit Anbiederei zu tun (oder ein Mix aus Beidem)? Ich hätte das vll. vor längerer Zeit ähnlich gesehen, aber es wird der ganzen Komplexität der Sache nicht gerecht und ist auch in sich widersprüchlich. Die Denke, es gäbe "echte" Transfrauen (vom anderen Geschlecht braucht man gar nicht zu sprechen, das sollte Ulle eigentlich selbst wundern), wenn diese eine "echte" weibliche Identität hätten, ist aus vielen Gründen dämlich (nicht nur, weil es keinerlei Kriterium gibt, das zu unterscheiden). Ich hatte oben ja schon mal angerissen, dass man schon einen weiblichen Körper haben muss, um überhaupt eine solche Identität entwickeln zu können.

Ulle geht davon aus, dass es so etwas wie eine falsche Genderseele im richtigen Körper (oder andersrum) geben kann. Das sind aber allenfalls Neigungen bzw. eine sexuelle Orientierung (im Extrem: Paraphilien), die dem anderen Geschlecht üblicherweise zugeschrieben wird. Die Selbstzuschreibung ist Quatsch, aber genau das ist die Grundlage u.a. des SBG. Man kann sein körperliches Geschlecht nicht ändern, alles andere sind reine Fiktionen (auch die ganze rechtliche Fantasterei).

Aber man kann auch den Faden lesen, der mittlerweile epische Ausmaße angenommen hat. Mist, ich werde immer mehr törfig. Bin ich denn überhaupt noch ein Mann? :gruebel Was ist das überhaupt? Darf ich überhaupt so denken? Fragen über Fragen ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2024, 15:59:55
Zitat von: eLender am 24. September 2024, 15:47:02Der Ulle reitet sich weiter rein:

ZitatUlrich Berger@VARulle
Transfrauen (mit weiblicher G.-Identität, nicht nur per Sprechakt) sollten m.E. auf Frauen-Listenplätze dürfen, Frauen-Awards bekommen und Frauen-Apps verwenden. Wenn sie operiert sind auch Gym, Umkleide, etc., nicht aber z.B. Frauensport (falls sie männliche Pubertät hatten).
https://x.com/VARulle/status/1838114809532875173

Ist es nur Unwissenheit / Naivität, oder hat das was mit Anbiederei zu tun (oder ein Mix aus Beidem)? Ich hätte das vll. vor längerer Zeit ähnlich gesehen, aber es wird der ganzen Komplexität der Sache nicht gerecht und ist auch in sich widersprüchlich. Die Denke, es gäbe "echte" Transfrauen (vom anderen Geschlecht braucht man gar nicht zu sprechen, das sollte Ulle eigentlich selbst wundern), wenn diese eine "echte" weibliche Identität hätten, ist aus vielen Gründen dämlich (nicht nur, weil es keinerlei Kriterium gibt, das zu unterscheiden). Ich hatte oben ja schon mal angerissen, dass man schon einen weiblichen Körper haben muss, um überhaupt eine solche Identität entwickeln zu können.

Ulle geht davon aus, dass es so etwas wie eine falsche Genderseele im richtigen Körper (oder andersrum) geben kann. Das sind aber allenfalls Neigungen bzw. eine sexuelle Orientierung (im Extrem: Paraphilien), die dem anderen Geschlecht üblicherweise zugeschrieben wird. Die Selbstzuschreibung ist Quatsch, aber genau das ist die Grundlage u.a. des SBG. Man kann sein körperliches Geschlecht nicht ändern, alles andere sind reine Fiktionen (auch die ganze rechtliche Fantasterei).

Aber man kann auch den Faden lesen, der mittlerweile epische Ausmaße angenommen hat. Mist, ich werde immer mehr törfig. Bin ich denn überhaupt noch ein Mann? :gruebel Was ist das überhaupt? Darf ich überhaupt so denken? Fragen über Fragen ::)

Geht mir auch so. Ich frage mich, ob das nur ein Zwischenstadium ist, irgendwann dachte ich auch so ähnlich. Aber da fehlte  mir auch einiges Wissen, das eigentlich mittlerweile recht zugänglich ist, und das der Ulle ja auch serviert bekommt... insofern bin ich schon ziemlich enttäuscht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 24. September 2024, 16:01:56
Anderes Thema.

Bei den Ruhrbaronen war ein lesenswerter Rant zum Thema Woke, Identität und elitäre Linke:

https://www.ruhrbarone.de/wellness-revolte-warum-der-peak-woke-noch-lange-nicht-erreicht-ist/237614/

Am Ende sind die ganzen Ikonen einfach nur eitle Selbstdarsteller, Prahler und Dampfplauderer.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 24. September 2024, 16:05:23
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2024, 15:59:55Geht mir auch so. Ich frage mich, ob das nur ein Zwischenstadium ist, irgendwann dachte ich auch so ähnlich. Aber da fehlte  mir auch einiges Wissen, das eigentlich mittlerweile recht zugänglich ist, und das der Ulle ja auch serviert bekommt... insofern bin ich schon ziemlich enttäuscht.

Die Gefahr, dass der Herr Berger Argumenten nicht zugänglich ist, halte ich für sehr gering.

Am Ende wird mit kanppen 280 Zeichen mal wieder gepflegt aneinander vorbeidiskutiert und sich an Kleinigkeiten aufgehängt-

Es geht doch meistens nur um die letzten 5 oder 10% der Übereinstimmung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2024, 16:15:47
Zitat von: Conina am 24. September 2024, 16:05:23
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2024, 15:59:55Geht mir auch so. Ich frage mich, ob das nur ein Zwischenstadium ist, irgendwann dachte ich auch so ähnlich. Aber da fehlte  mir auch einiges Wissen, das eigentlich mittlerweile recht zugänglich ist, und das der Ulle ja auch serviert bekommt... insofern bin ich schon ziemlich enttäuscht.

Die Gefahr, dass der Herr Berger Argumenten nicht zugänglich ist, halte ich für sehr gering.

Am Ende wird mit kanppen 280 Zeichen mal wieder gepflegt aneinander vorbeidiskutiert und sich an Kleinigkeiten aufgehängt-

Es geht doch meistens nur um die letzten 5 oder 10% der Übereinstimmung.

Das dachte ich auch erst, aber mittlerweile finde ich die fehlende Übereinstimmung nicht mehr so marginal, wenn ich den wachsenden Twitterfaden so anschaue. Aber ja, Twitter - äh - X - hat natürlich eine sehr polarisierende Wirkung und ist für fundierte, sachliche Diskussionen denkbar ungeeignet.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. September 2024, 21:17:56
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2024, 15:59:55.. insofern bin ich schon ziemlich enttäuscht
Ich auch, zumal er sich im Hümmlerismus-Streit sehr gut geschlagen hatte. Aber auch er verfällt dem, was Gurwinder beschreibt. Evtl. ist auch nur Pragmatismus; er ist ja Uniprof., und da laufen viele mit blauen Haaren rum, die nicht zimperlich mit unwokem Lehrpersonal sind. Vll. hatte er auch schon tote Ratten im Briefkasten und eine Sitzblockade vor seinem Büro, who knows.

Man kann vieles entschuldigen, mit vielen denkbaren Annahmen. Wenn er sich nur grob mit dem Thema beschäftigt hat (was er andeutet: Es ginge ihm prinzipiell nur um die naturwissenschaftliche / biologische Klarstellung), dann sollte er sich entweder weiter tiefgehend mit dem Thema (Transaktivismus und postmoderne Irrlehre) beschäftigen, oder lieber schweigen. Das Thema ist komplex und kompliziert, wir haben uns da auch erst emporgeirrt. Er klammert sich an die sog. Geschlechtsidentität, aber er hat entweder nur naive Vorstellungen davon bzw. übernimmt unkritisch bestimmte Behauptungen, die keinerlei empirischen Ursprung haben. Vieles ist auch subjektiv bzw. ethisch, aber es hat praktische Konsequenzen, wenn man zu weit von der Realität entfernt (ist hier gut bekannt).

Man kann natürlich denken / sagen, hier wird eine Mücke zum Elefanten aufgeblasen, weil er ja zu 95% die richtige Denke hat. Aber genau der Punkt ("Transfrauen sind dann echte Frauen, wenn sie die weibliche Identität haben") ist eine zentrale Stolperstelle. Evtl. kommt Ulle noch drauf, ansonsten ist er in der Sache doch näher bei Hümmler, als ihm klar ist.

Sei nicht zu enttäuscht, ich bin ja auch noch da 8)  Wir sind doch eine kleine feine Runde, die die nötige Radikalität hat, um an die Sache zu gehen. Skeptizismus ist harter Tobak, man kann nicht jedem gefallen, vor allem sollte man sich nicht selbst gefallen wollen. Ich übe allerdings auch noch in der Disziplin :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. September 2024, 21:40:45
Zitat von: Conina am 24. September 2024, 16:01:56Bei den Ruhrbaronen war ein lesenswerter Rant zum Thema Woke, Identität und elitäre Linke:
Das hatte zimtkatzespinne schon verlinkt. Ist Berger nicht auch so ein elitärer Typ? Mglw. eine Erklärung ::)

Zitat von: zimtspinne am 22. September 2024, 16:10:24Varnan mach dich mal dran.
Sowas in der Art macht er ja regelmäßig, das würde auch dazu passen:

ZitatVarnan@varnan_psycho
Wir leben in Zeiten, in denen man sich Sorgen machen muss unbequeme Fakten auszusprechen – selbst als Wissenschaftler. Eine neue Studie zeigt, dass Zensur häufiger von Frauen unterstützt wird. Was denkt ihr darüber?
https://x.com/varnan_psycho/status/1838169048808362315

Die Studie, die er da erwähnt, stammt von einer Prof., die dazu auch ein Vid / Interview gemacht hat. Ich verlinke nur, habe es noch nicht gesehen. Es passt aber in den Zusammenhang mit Ulle, der ja auch in diesem Kosmos (Uni) lebt. Manches ist auch durch Umweltbedingungen erklärbar ::)

ZitatCory Clark is an Assistant Professor at the University of Pennsylvania, a social psychologist and an author.

Academia is supposed to be a bastion of intellectual purity where curiosity and the truth reign supreme. But what happens when the findings of research start to become inconvenient? What happens when conclusions may be scientifically accurate, but politically incorrect?

Expect to learn what happens when you conduct a study on self-censorship in academic psychology and get reported for it, whether pervasive misogyny is actually a myth, why there is such an apparent anti-female bias, how women have fundamentally changed the culture of academia, whether men are psychologically different because of the patriarchy, which two areas of psychology are the most hated by academia and much more...

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2024, 22:16:37
Zitat von: eLender am 24. September 2024, 21:17:56Er klammert sich an die sog. Geschlechtsidentität, aber er hat entweder nur naive Vorstellungen davon bzw. übernimmt unkritisch bestimmte Behauptungen, die keinerlei empirischen Ursprung haben.

Ja, das ist so ein zentraler Punkt. Das mag auf den ersten Blick harmlos wirken und erstmal könnte man auf so eine Sicht kommen:

ZitatDie Vorstellung einer Geschlechtsidentität ist ein Modell. Modelle sind nicht wahr oder falsch, sondern aus wissenschaftlicher Perspektive nützlich oder nicht. Das Modell der Geschlechtsidentität ist nützlich.
https://x.com/VARulle/status/1837417196944789781?t=sNkSf1xZ3_oAarkgHZKckQ&s=19

Das stimmt nämlich - bis auf den letzten Satz, von dem ich glaube, dass Ulrich Berger an den nicht mehr so viele Gedanken verschwendet hat, weil er zu beschäftigt mit denen davor war. Denn das ist doch genau der springende Punkt: das Modell ist überhaupt nicht nützlich, denn es suggeriert eine gemeinsame, zugrunde liegende Ursache für Geschlechtsdysphorie. Blanchards Erkenntnisse, Cass-Report, Hannah Barnes Bericht über die Tavistock-Klinik u.v.m. zeigen die himmelschreiende Unbrauchbarkeit des Konzepts "Geschlechtsidentität" in dem Sinne, wie es gemeint und verwendet wird. Es zieht in direkter Konsequenz das Konzept der Gender Affirming Care nach sich, das ja nun nachweislich ziemlich an die Wand gefahren ist. Und das wiederum ist nicht einfach nur eine Frage von Meinungen oder zulässigen, unterschiedlichen Sichtweisen a la Transfrauen sind auch Frauen, weil ich ihnen auch die Tür aufhalte oder sowas - das hat reale, gesundheitliche Konsequenzen v.a. für Kinder und Jugendliche.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 25. September 2024, 06:47:46
Nur so ein Gedanke: Vielleicht ist Ulrich Berger in die Falle getappt, dass er den Begriff "Geschlechtsidentität" in einer Weise verwendet, wie er vor 30, 40 Jahren Gang und Gäbe war und auch keinen Shitstorm in Diskussionen hervorgerufen hätte. Nur wurde der Begriff - wie so viele andere (Rassismus, Transsexualität etc) - von den postmodernistischen intersektionalen/identitätspolitischen Aktivisten vereinnahmt, umdefiniert und korrumpiert, so dass er heutzutage nicht mehr in seiner ursprünglichen Form anwendbar ist und deswegen heftige Reaktionen hervorruft.

Wie dem auch sei: X (vormals Twitter) ist eben völlig ungeeignet, um eine komplexe und auch moralisch aufgeladene Diskussion wie die über Geschlechtsidentität zu führen. Da sollte man doch eher auf das gute alte Forum zurückgreifen.

Die Erkenntnis ist eben nicht neu, aber ich musste sie eben nochmals hervorheben, denn auch schlaue Skeptiker, die es eigentlich besser wissen sollten, begeben sich in diesen Sumpf.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. September 2024, 15:44:06
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2024, 22:16:37das Modell ist überhaupt nicht nützlich
Ist auch ne blöde Aussage. Nur weil etwas "nützlich" ist, ist es noch nicht gut. Kommt halt darauf an, für was. Das Wassergedächtnis wäre auch so ein Modell, das man gerne mal für nützlich hält...

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. September 2024, 22:16:37denn es suggeriert eine gemeinsame, zugrunde liegende Ursache
Eben! Das ist so unterkomplex und damit auch potenziell schädlich (bzw. effektiv schädlich). Ulle und Konsorten sehen scheinbar nicht die Auswirkungen, die bestimmte "Modelle" haben können. Er hält das scheinbar für eine rein akademische Frage. Das habe ich ganz am Anfang vll. auch noch so gesehen, aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Wer die Tür nur einen Spalt weit aufmacht, dem treten bald ganze Horden an Verstümmelten in die Bude. Sein tolerantes Gehabe sieht erstmal ganz dufte aus, bei näherer Betrachtung ist das aber die Keimzelle des wuchernden Irrsinns.

Zitat von: RPGNo1 am 25. September 2024, 06:47:46Vielleicht ist Ulrich Berger in die Falle getappt,
Wie gesagt, alles Spekulation und auch nicht unbedingt plausibel. Er hatte genug Zeit, sich das mal genauer anzusehen. Ansonsten lieber schweigen oder sich zumind. nicht über den Shitstorm wundern. Den hat er sich verdient, auch wenn er sich so vll. weiter in die Trotzigkeit steigert. Ist leider so, dass man auch als prominentes Mitglied des Skeptizismus auch mal (sachlich) angegangen werden kann. So funktioniert das Spiel nun mal.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 25. September 2024, 16:47:58
Zitat von: eLender am 25. September 2024, 15:44:06Nur weil etwas "nützlich" ist, ist es noch nicht gut. Kommt halt darauf an, für was. Das Wassergedächtnis wäre auch so ein Modell, das man gerne mal für nützlich hält...

Yo, das Flache-Erde-Modell ist auch irgendwie nützlich, solange es um die Errichtung des trauten Heims geht - und man nicht gerade Brücken oder Eisenbahntrassen plant, wo auch mal über mehr als 200 Meter gemessen wird...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 19:05:29
Zitat von: Typee am 25. September 2024, 16:47:58
Zitat von: eLender am 25. September 2024, 15:44:06Nur weil etwas "nützlich" ist, ist es noch nicht gut. Kommt halt darauf an, für was. Das Wassergedächtnis wäre auch so ein Modell, das man gerne mal für nützlich hält...

Yo, das Flache-Erde-Modell ist auch irgendwie nützlich, solange es um die Errichtung des trauten Heims geht - und man nicht gerade Brücken oder Eisenbahntrassen plant, wo auch mal über mehr als 200 Meter gemessen wird...

Na ja, ich finde schon, dass man ein Modell anhand seiner Nützlichkeit bewerten kann. Wie nützlich es ist, hängt aber natürlich auch davon ab, ob es andere, bessere Modelle gibt (also Modelle, die Beobachtungen besser erklären und/oder bessere Vorhersagen erlauben). Denn die sind dann schließlich auch nützlicher.

Theoretisch denkbar wäre es schon, dass Geschlechtsidentität ein nützliches Modell ist. Man könnte auch ziemlich gut sagen, was dann beobachtet werden müsste, wenn das so wäre. Da es Beobachtungen aber nicht vollständig erklärt und vielen Beobachtungen sogar widerspricht, ist es eben nicht nützlich und damit z.B. nicht geeignet, Therapiekonzepte für Genderdysphorie oder Gesetzgebungen daraus abzuleiten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 19:11:49
Nachtrag:

Zitat von: eLender am 25. September 2024, 15:44:06Nur weil etwas "nützlich" ist, ist es noch nicht gut.

Es ging nicht um den Gegensatz gut/nützlich (in diesem Kontext finde ich das fast synonym), sondern um den Gegensatz wahr/nützlich. Und da hat Ulrich Berger m.E. schon Recht: bei Modellen geht's weniger um wahr/falsch, sondern mehr um Erklärungspotenzial und Vorhersagekraft (je mehr davon, desto nützlicher bzw. besser).

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 25. September 2024, 20:48:50
@ G. Bohne

Dir fliegt doch jetzt gerade in Form des Ulrichs deine Reinheitspirale um die Ohren:

(https://img.freepik.com/premium-photo/vibrant-watercolor-illustration-harveys-yellow-smiley-face-with-cheerful-expressions-playful-patterns_1311198-7108.jpg?size=626&ext=jpg&ga=GA1.1.1869859006.1727293191&semt=ais_hybrid)


Immerhin hat Berger endlich nach Tagen die Autogynophilie gelernt.
Bleibe ansonsten bei siehe Hoax-Gwup: woke in the streets, terf in the sheets. Natürlich weiß Berger ganz genau, worum es geht, was eine Frau ist, was keine Frau ist.

Zeiträuber.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 21:16:15
Zitat von: zimtspinne am 25. September 2024, 20:48:50@ G. Bohne

Dir fliegt doch jetzt gerade in Form des Ulrichs deine Reinheitspirale um die Ohren:

Nein. Und ehrlich gesagt nervt das. Du hast geflissentlich jegliche Erläuterungen und Fragen, die ich dir zur Klärung unseres Disputs gestellt habe, ignoriert - das ist ok, du bist ja nicht verpflichtet, zu antworten. Aber dann weiter mit diesem Strohmann herumzuwedeln, ist einfach nervig. Hab ich aber schonmal gesagt:

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 10. Juli 2024, 08:05:21
Zitat von: zimtspinne am 09. Juli 2024, 10:40:49Es läuft immer wieder auf irratinale Ausnahmen hinaus, unter  verschiedenen Deckmänteln angesiedelt wie Reinheitsspirale (gibt es in Wissenschaft und Aufklärung Reinheitsspiralen? Jetzt mal ernsthaft?), auf alternative Fakten, Flirten mit  Illusionen und Fiktionen, die Kompromissbereitschaft genannt werden
[...]

Ich gebe hiermit nochmal zu Protokoll, dass du meine Position nicht verstanden zu haben scheinst. Das ist ok, ich verstehe deine ja auch gelegentlich nicht.
Ich finde es allerdings ermüdend, dass du dann gerne zu Unterstellungen und Strohmännern übergehst. Ich halte es immer für eine nützliche Übung, zu versuchen, die Position des anderen so wiederzugeben, dass er sie wiedererkennt. Gelingt das nicht, aber argumentiert man weiter gegen die eigene Interpretation, ist der Erkenntisgewinn vorprogrammiert äußerst gering.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. September 2024, 21:40:15
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 19:11:49Es ging nicht um den Gegensatz gut/nützlich (in diesem Kontext finde ich das fast synonym), sondern um den Gegensatz wahr/nützlich. Und da hat Ulrich Berger m.E. schon Recht: bei Modellen geht's weniger um wahr/falsch, sondern mehr um Erklärungspotenzial und Vorhersagekraft (je mehr davon, desto nützlicher bzw. besser).
Das sind alles ziemlich unscharfe Formulierungen, daher kann man da alles mögliche rauslesen. Wo ist Geschlechtsidentität (GID) ein Modell, für was? "Wahr" kann man auch als nützlich bezeichnen, der Wahrheitsbegriff ist sowieso in den Wissenschaften eher praktischer Natur. Wenn etwas wahr ist (also die Wirklichkeit gut beschreibt), dann ist es nützlich. Aber auch hier muss man das alles erst mal definieren. Nützlichkeit ist so ein schwammiger Begriff, der zudem auf den Kontext ankommt. Das scheinen mir auch eher Nebelkerzen zu sein, um nicht auf die eigentliche Sache zu kommen (Metaebene ist immer ein Hinweis auf Ablekung).

Ist GID nun eine angeborene, unveränderliche Eigenschaft, oder etwas, was man erwirbt und was veränderlich ist?

Zitat von: zimtspinne am 25. September 2024, 20:48:50Natürlich weiß Berger ganz genau, worum es geht, was eine Frau ist, was keine Frau ist.
Das könnte man beinahe glauben. Er scheint da eher rumzutrollen und einen auf Sophismus zu machen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 21:59:40
Zitat von: RPGNo1 am 25. September 2024, 06:47:46Nur so ein Gedanke: Vielleicht ist Ulrich Berger in die Falle getappt, dass er den Begriff "Geschlechtsidentität" in einer Weise verwendet, wie er vor 30, 40 Jahren Gang und Gäbe war und auch keinen Shitstorm in Diskussionen hervorgerufen hätte. Nur wurde der Begriff - wie so viele andere (Rassismus, Transsexualität etc) - von den postmodernistischen intersektionalen/identitätspolitischen Aktivisten vereinnahmt, umdefiniert und korrumpiert, so dass er heutzutage nicht mehr in seiner ursprünglichen Form anwendbar ist und deswegen heftige Reaktionen hervorruft.

Ich bin nicht sicher, ob das so hinhaut. Es gibt zwar schon einen Bedeutungswandel des Begriffs - John Money hat die Geschlechtsidentität als anerziehbar verstanden, während der eigentliche Namensgeber Robert Stoller eigentlich etwas beschrieben hat, dass man vermutlich eher "sex identity" nennen könnte (es hatte einen relativ klaren Bezug zum körperlichen Geschlecht) - aber ich denke nicht, dass Ulrich Berger hier so etwas meint oder dass man heutzutage etwas anderes darunter versteht, als die von Transaktivisten verbreitete Bedeutung. Ich stimme aber zu, dass er vermutlich nicht die Tragweite und Implikationen überblickt.
Ich habe länger drüber nachgedacht, ob man die Geschlechtsidentität irgendwie entschärfen könnte, sodass da was Brauchbares bei rauskommt. Ich denke: nicht so wirklich. Der Begriff hat seine Existenzberechtigung aktuell, um Gender Affirming Care inklusive der med. Eingriffe sowie Self-ID- Gesetze zu rechtfertigen. Und für beides braucht er spezielle Eigenschaften, u.a.: angeboren (oder zumindest signifikant sehr früh festgelegt), unveränderlich und potentiell unabhängig vom biologischen Geschlecht sein.
Einigermaßen sinnvoll wäre er in einer abgespeckten Ockhams-Razor-Variante evtl. im Zusammenhang mit DSDs oder sowas (vll. Z.B. bei PAIS), aber das würde nie einen solch verbreiteten Gebrauch rechtfertigen und für die absolute Mehrheit der Menschen würde er keine Rolle spielen. Für alles andere sind Begriffe wie Gendernonkonformität, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Autogynephilie, Persönlichkeit usw. m.E. ausreichend und geeigneter.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 22:04:09
Zitat von: eLender am 25. September 2024, 21:40:15
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 19:11:49Es ging nicht um den Gegensatz gut/nützlich (in diesem Kontext finde ich das fast synonym), sondern um den Gegensatz wahr/nützlich. Und da hat Ulrich Berger m.E. schon Recht: bei Modellen geht's weniger um wahr/falsch, sondern mehr um Erklärungspotenzial und Vorhersagekraft (je mehr davon, desto nützlicher bzw. besser).
Das sind alles ziemlich unscharfe Formulierungen, daher kann man da alles mögliche rauslesen. Wo ist Geschlechtsidentität (GID) ein Modell, für was?

Ich denke, Ulrich ging es darum, Geschlechtsdysphorie zu erklären. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, geht er davon aus, dass man dafür das "Modell" Geschlechtsidentität braucht, bzw. dass es dafür nützlich sei.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. September 2024, 06:22:22
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 21:59:40Ich bin nicht sicher, ob das so hinhaut.

Ich auch nicht. Es war der Versuch eines Erklärungsansatzes. Wie wir nun selbst in unzähligen Diskussionen festgestellt haben, ist das Thema hochkomplex. Dass von den extremeren Seiten der Diskutanten (progressive wie reaktionäre) unscharfe Definitionen eingebracht werden, die lediglich einen verengten aktivistischen Blickwinkel unterstützen, hilft nicht weiter.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. September 2024, 08:54:16
Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf
Wer SelfID bestellt und dann nicht glücklich über das Gelieferte ist .... .😆
(https://pbs.twimg.com/media/GYVx6Z2W8AAljOv?format=jpg&name=medium)
https://x.com/TillRandolf/status/1839001684384653705

Till Amelung trifft den Nagel auf den Kopf.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 26. September 2024, 09:16:42
Es wird zunehmend unappetitlicher.
Darüber kann doch nicht ernsthaft im Bundestag diskutiert werden. Verstehe ich da etwas falsch?

ZitatNach der Abstimmung über die Petition sexuelle Identität wird der Petent eine schriftliche Begründung von der Vorsitzenden des Petitionsausschusses des Bundestages erhalten. K13online wird dazu eine ausführliche Stellungnahme abgeben. Nach Abschluss dieses Petitionsverfahrens kündigen wir schon jetzt weitere Petitionen zu themenrelevante Gebiete an. Das Thema der Pädophilie/Pädosexualität muss ständig in der politischen Debatte sein.....
Denn die Grund- und Menschenrechte dieser sexuellen Minderheit werden immer mehr eingeschränkt. Der politische Kampf auf Akzeptanz & Anerkennung wird niemals enden."
https://x.com/ronalyze/status/1839006732942729262
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. September 2024, 09:40:28
Zitat von: RPGNo1 am 26. September 2024, 08:54:16(https://pbs.twimg.com/media/GYVx6Z2W8AAljOv?format=jpg&name=medium)

Ist wenigstens dieser Platz frei von Männern?


@ Gurkerl

doch, das verstehst du ganz richtig.
Unser alter Bekannter bzw mehrfach verurteilte (pädokriminelle) Sexualstraftäter Dieter Gieseking mit seiner Krumme 13-Pädo-Pride-Vereinigung sind nicht totzukriegen.

Einer der vielen Verschwörungs-Unkenrufe der TERF: Stolz-Pädos schwimmen mit dem Strom und und probieren den Landgang so lange, bis es klappt. Unter den Grünen nicht aussichtslos.

Hier treffen wir übrigens auch wieder auf die Nützlichkeit des Modells "Geschlechtsidentität".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. September 2024, 11:02:43
Nochmal die pseudowissenschaftliche Konstruktion "Geschlechtsidentität" und  ihr Nutzen - case study Ulrich Berger:
ZitatDas entspringt Ihrer Fantasie. Vergewaltiger gehören nicht ins Frauengefängnis. Vergewaltiger sind aber üblicherweise auch keine Transfrauen, sondern geben sich fälschlich als solche aus.

ZitatWeibliche Geschlechtsidentität und Vergewaltiger/in treten halt empirisch eher selten gemeinsam auf.

https://x.com/VARulle/status/1838479087892922753

Gefährlicher bullshit, den der Professor da seit Tagen verbreitet und sich darin nicht beirren lässt. 

Ich hoffe, er ist wenigstens nicht im Wissenschaftsrat der GWUP.

twitterX lacht bereits über ihn, auch wenn das natürlich nur ein kleiner Ausschnitt und Momentaufnahmen sind. Ich habe herausgefischte Berger-Zitate und Witze darüber aber an ziemlich vielen Stellen, unabhnägig voneinander querfeldein gesehen (also bei denen es in den Interessen und Themen zwar einen Grundkonsens, aber sonst nicht so viele Berührungspunkte gibt).

Es fällt auf, dass es immer wieder ältere Männer mit Alphatier-Feeling sind, die sich derart weit fachfremd aus dem Fenster lehnen. Nicht mit kleinteiligen Meinungsbeiträgen, sondern sie halten gerne große Kundgebungen auf der belebtesten Plattform im Netz ab, wie letztens Aigner und jetzt Berger.
Hümmler, Bartoschek, Bartunek und so weiter.

Clownskeptizismus der GWUP-Männers.

Ich halte das jetzt hiermit auch für die Nachwelt fest.
Der tweet mit den männlichen Frauen fehlt noch, hatte ich nicht mehr gefunden.
Ich überlege eh schon, meine sig mal zu erweitern..... das wär glaub eine gute Auswahl.  :laugh:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. September 2024, 12:04:31
und er macht weiter und weiter:


ZitatMartin Baeker
@Drachenblog
Wie viele Transfrauen werden zwangsverheiratet, gegen ihren Willen genitalverstümmelt, wegen möglicher Schwangerschaft nicht eingestellt, als Föten abgetrieben etc. etc.?
ZitatUlrich Berger
@VARulle
·
2h
Ich weiß es nicht, aber ich glaube der Alltag einer durchschnittlichen Frau in der westlichen Welt ist weniger von Benachteiligung geprägt als der Alltag einer durchschnittlichen Transfrau.

Tja, so ergeht es allen Menschen mit dysfunktionalen Copings, und "Geschlechterwechsel" dürfte so ziemlich zu den konsumierendsten & dysfunktionalsten Copings auf dem Markt gehören, gleichauf mit Alkoholismus, Drogen, Essstörungen, alles was 24/7 das Leben umzingelt.

Belästigung bereits im Kindesalter kann ich bestätigen. Passierte mehrfach, zum Glück alles mit "guten Ausgang", da ich zum Neinsagen erzogen/ermutigt wurde. Zwar nicht speziell auf sexuelle Übergriffe und Übergrifflichkeiten bezogen, sondern auf Tantenküssen und Begrabbelnlassen(müssen), ungemochtes Essen essen müssen und sowas, und es gab leider auch Punkte, wo ich zu mädchenhafter Zurückhaltung ermuntert wurde, aber alles was Distanzverhalten betraf, war Neinsagen ausdrücklich erlaubt und wurde respektiert.
Man glaubt gar nicht, wieviele Erwachsene sich dazu berufen fühlen, an Kindern rumzufusseln und das in einem harmlosen Kontext. NEIN.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. September 2024, 14:17:34
Zitat von: RPGNo1 am 26. September 2024, 08:54:16
Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf
Wer SelfID bestellt und dann nicht glücklich über das Gelieferte ist .... .😆
(https://pbs.twimg.com/media/GYVx6Z2W8AAljOv?format=jpg&name=medium)
https://x.com/TillRandolf/status/1839001684384653705

Till Amelung trifft den Nagel auf den Kopf.



Dafür gibt es übrigens in der Pride-Suppe auch einen Begriff sowie eine Flagge.
Musste ein wenig in meiner Erinnerung buddeln, um einen Suchbegriff überhaupt dafür zu finden, denn das Ding ist etwas versteckt und graumäusig.

Nennt sich Circumgender mit dieser Definition und Flagge:

(https://pm1.aminoapps.com/6212/7f677ad3193106e6116469f211da0a7eb3292ffe_hq.jpg)

evtl könnte man diese Geschlechts-ID auch Biotrans nennen. Und als Oberhaupt des Transenkuddelmuddels betrachten.
Dafür muss ich nicht einmal sehr mein Gehirn verrenken, was schon wieder fast ein Nachteil ist in Sachen Qualitätsmerkmale.
Aber bisschen ringsrumdenken muss man ja schon auch.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 26. September 2024, 14:43:26
Mal 'ne Frage: gibt es eigentlich auch Trans-Personen, die nicht in irgend etwas eindeutig definiertes "gelesenes" streben, sondern in irgendetwas diverses, nicht-binäres; und wenn ja, wie nennt manfrauetwas die, und wie wird das dann abgekürzt?

Nicht, dass ich den Anschluss verpasse.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. September 2024, 14:58:33
@ Typee

Diese Frage habe ich gerade nicht verstanden.
Ach, ich glaube doch jetzt.
Vielleicht: surpriseme-gender?
edit/
Dann darfst du ran, mal zur Abwechslung. Auch wenn man sich soviel freiweilligen Kontrollverlust bei denen fast nicht vorstellen mag ;)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. September 2024, 15:01:05
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 21:16:15
Zitat von: zimtspinne am 25. September 2024, 20:48:50@ G. Bohne

Dir fliegt doch jetzt gerade in Form des Ulrichs deine Reinheitspirale um die Ohren:

Nein. Und ehrlich gesagt nervt das. Du hast geflissentlich jegliche Erläuterungen und Fragen, die ich dir zur Klärung unseres Disputs gestellt habe, ignoriert - das ist ok, du bist ja nicht verpflichtet, zu antworten. Aber dann weiter mit diesem Strohmann herumzuwedeln, ist einfach nervig. Hab ich aber schonmal gesagt:

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 10. Juli 2024, 08:05:21
Zitat von: zimtspinne am 09. Juli 2024, 10:40:49Es läuft immer wieder auf irratinale Ausnahmen hinaus, unter  verschiedenen Deckmänteln angesiedelt wie Reinheitsspirale (gibt es in Wissenschaft und Aufklärung Reinheitsspiralen? Jetzt mal ernsthaft?), auf alternative Fakten, Flirten mit  Illusionen und Fiktionen, die Kompromissbereitschaft genannt werden
[...]

Ich gebe hiermit nochmal zu Protokoll, dass du meine Position nicht verstanden zu haben scheinst. Das ist ok, ich verstehe deine ja auch gelegentlich nicht.
Ich finde es allerdings ermüdend, dass du dann gerne zu Unterstellungen und Strohmännern übergehst. Ich halte es immer für eine nützliche Übung, zu versuchen, die Position des anderen so wiederzugeben, dass er sie wiedererkennt. Gelingt das nicht, aber argumentiert man weiter gegen die eigene Interpretation, ist der Erkenntisgewinn vorprogrammiert äußerst gering.


Da du das offenbar schon gefunden hattest - auf welcher Seite im Faden finde ich das? War das im Gender?

Meiner Erinnerung nach konnte ich deinen Gedanken bezüglich Zusammenhang Sprache-Fiktion-Realität überhaupt gar nicht folgen. Und ich kann mich mittlerweile sogar in die ganzen AGP-Sorten ganz gut reindenken  :-\
In die zwar verwirrte weil fiktionale Logik, aber innerhalb ihres Systems doch wieder folgbar, als roter Faden. Manchmal muss neu eingefädelt werden, aber geht dann weiter.

Ach ja, Phil Illy hält weiterhin an der Existenz vergleichbarer Zustände/Konditionen bei Frauen fest (AAP).
Dazu fiel mir letzte Nacht folgender Gedanke ein: Wo sind all die kleinen Mädchen bzw Pubertierende, die heimlich die Männerunterwäsche der Brüder, Väter und bei befreundeten Familien zusammengeklaute Männer-Unterwäsche tragen? Und dann das damit/darin tun, was die  heranwachsenden AGP in der Mutter/Schwester/geklauten Frauen-Unterwäsche tun?

Mal wieder eine Frage, die Phil wahrscheinlich nicht beantworten kann.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 26. September 2024, 15:20:46
Zitat von: zimtspinne am 26. September 2024, 14:58:33@ Typee

Diese Frage habe ich gerade nicht verstanden.
Ach, ich glaube doch jetzt.
Vielleicht: surpriseme-gender?
edit/
Dann darfst du ran, mal zur Abwechslung. Auch wenn man sich soviel freiweilligen Kontrollverlust bei denen fast nicht vorstellen mag ;)

Danke, reicht schon. Ich hoffe nur, da draußen keine schlafenden Köter geweckt zu haben.

Ach ja, Identität und der dazugehörende Neusprech spielen ja nicht nur im Höchstpersönlichen eine Rolle, kürzlich stieß ich auf diesen schönen Kurzbeitrag:

https://www.youtube.com/shorts/jmOqE364YyM?feature=share
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. September 2024, 15:49:43
jaja, dazu hab ich übrigens vor langer Zeit, als das ganze bei mir anfing, einen guten Beitrag eines, ich meine, es war ein Historiker oder zumindest jemand mit Spezialinteresse für Historisches, gelesen.

Der hat das mal mit den Indianern in Nord- und Südamerika aufgedröselt. Was da alles schiefläuft mit der Neubenennung. Und wie man sich damit eigentlich oft direkt zum Horst macht bzw sogar in einigen Fällen das Kind mit dem Bad ausschüttet.

die Namen der einzelnen Stämme haben ihren Ursprung und ihren tieferen Sinn und sind fast alle miteinander verwoben irgendwie.
Da bezieht sich ein Stammesname auf einen Vorfall mit einem anderen Stamm und dessen Name geht wiederum zurück auf einen anderen Vorfall in der Vergangenheit usw.
Ich bin ein großer Fan der nordamerikanischen Prärieindianer und da war der Beitrag zum Ursprung der Namen für mich sehr interessant.

Hat jetzt nicht direkt was mit deinem Video zu tun, fiel mir aber gerade wieder ein.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 26. September 2024, 16:21:26
Kurze Info noch zu Petitionen der Pädophilen und Pädokriminellen:

Der Bundestag hat soeben die Bundestagsdrucksache 20/12841 geschlossen angenommen.
ALLE Anwesenden stimmten dafür - CDU, FDP, SPD, Grüne, Linke, AfD. Das BSW war nicht anwesend.

Jetzt gleich mal die Pädo Pride Flagge  (https://en.m.wikipedia.org/wiki/File:MAPs_Pride_Flag.svg) zur Feier des Tages hissen:

(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c7/MAPs_Pride_Flag.svg/1200px-MAPs_Pride_Flag.svg.png)

(https://pbs.twimg.com/media/GYZzVRubYAAdhJP?format=jpg&name=medium)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 26. September 2024, 20:02:31
Zitat von: zimtspinne am 26. September 2024, 15:01:05
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 25. September 2024, 21:16:15
Zitat von: zimtspinne am 25. September 2024, 20:48:50@ G. Bohne

Dir fliegt doch jetzt gerade in Form des Ulrichs deine Reinheitspirale um die Ohren:

Nein. Und ehrlich gesagt nervt das. Du hast geflissentlich jegliche Erläuterungen und Fragen, die ich dir zur Klärung unseres Disputs gestellt habe, ignoriert - das ist ok, du bist ja nicht verpflichtet, zu antworten. Aber dann weiter mit diesem Strohmann herumzuwedeln, ist einfach nervig. Hab ich aber schonmal gesagt:

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 10. Juli 2024, 08:05:21
Zitat von: zimtspinne am 09. Juli 2024, 10:40:49Es läuft immer wieder auf irratinale Ausnahmen hinaus, unter  verschiedenen Deckmänteln angesiedelt wie Reinheitsspirale (gibt es in Wissenschaft und Aufklärung Reinheitsspiralen? Jetzt mal ernsthaft?), auf alternative Fakten, Flirten mit  Illusionen und Fiktionen, die Kompromissbereitschaft genannt werden
[...]

Ich gebe hiermit nochmal zu Protokoll, dass du meine Position nicht verstanden zu haben scheinst. Das ist ok, ich verstehe deine ja auch gelegentlich nicht.
Ich finde es allerdings ermüdend, dass du dann gerne zu Unterstellungen und Strohmännern übergehst. Ich halte es immer für eine nützliche Übung, zu versuchen, die Position des anderen so wiederzugeben, dass er sie wiedererkennt. Gelingt das nicht, aber argumentiert man weiter gegen die eigene Interpretation, ist der Erkenntisgewinn vorprogrammiert äußerst gering.


Da du das offenbar schon gefunden hattest - auf welcher Seite im Faden finde ich das? War das im Gender?

Du kommst zur Ursprungsstelle des Zitats, wenn du auf die blaue Schrift ("Zitat von ... am ...") klickst.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. September 2024, 20:27:23
Um nochmal auf das "Modell" Geschlechtsidentität zu kommen. Identität ist das Thema hier im Faden, und es soll quasi über allem stehen, also auch über objektivierbaren Eigenschaften und Merkmalen. Wenn jemand eine bestimmte Geschlechtsidentität hat, dann darf / soll / muss / kann er auch so leben (mit den problematischen Aspekten, die damit für andere verbunden sind). Wenn also ein älterer Herr meint, er wäre eine Frau, dann darf ihm das keiner mehr absprechen und er muss genauso behandelt werden, wie jemand, der das biologisch ist und sich über die entsprechende Identität gar keine großen Gedanken macht.

Man kann bei WP nach dem Begriff fahnden: es ist ein sehr langer Artikel und man wird nicht so recht schlau daraus. Immerhin steht schon in der Einleitung, dass der Begriff schwer zu fassen ist, es keine klare Definition gibt und er ganz unterschiedlich verwendet wird.

Daher muss man immer dazu sagen, was damit gemeint ist. Für mich ist Identität am besten mit dem Wort "Zugehörigkeitsgefühl" umschrieben (steht sogar kurz im Artikel und verlinkt dazu merkwürdigerweise auf einen biologischen Artikel zu den Geschlechtern). Ein Gefühl, ein subjektiver Eindruck, der aber von vielen objektiven Faktoren beeinflusst und geprägt wird.

Das ist ein komplexer und schwer zu greifender Begriff, der sehr viele Aspekt und Facetten hat. Aber man weiß intuitiv ungefähr, was das zu bedeuten hat. Man kann allerlei verschiedene Identitäten haben, z.B. eine nationale / "völkische" / politische / kulturelle ... Möbiusschleife... Das wird einem nicht in die Wiege gelegt, aber auch der eigene Ursprung ist dabei beteiligt, wie sich eine solche Identität ausbildet und verändert.

Wenn man von geschlechtlicher Identität (Geschlechtsidentität: GID) spricht, meint man wohl die Selbstzuordnung zu einem Geschlecht bzw. zu einer Gruppe / Gemeinschaft (Identität hat eine soziale Dimension) mit bestimmten Merkmalen und Eigenschaften. Frauen können eine solche Identität entwickeln, weil sie den entsprechenden Körper und die damit zusammenhängenden Erfahrungen machen (siehe Text von Hermine Blue oben). Das ist beim Männlein auch nicht anders. Das ist ja auch die Grundlage für den Feminismus: es gibt Geschlechtsklassen bzw. die Menschen unterscheiden sich in dieser Hinsicht auf biologischer Grundlage (ich lasse jetzt mal den Punkt der Wertigkeit / Gerechtigkeit aus).

Bei WP gibt es dbzgl. auch einen kurzen Verweis auf das biopsychosoziale Modell (an andere Stelle schon aufgeploppt). Damit kann man auch die Bildung einer Identität erklären bzw. deuten. Es ist eine Wechselwirkung dieser Kategorien, aber ohne alle Kategorien einzubeziehen, klappt das nicht. Ich brauche für die Entwicklung einer GID auch das bio...logische. Hat dann halt wieder was mit Gameten zu tun. Wenn ich denke, ich brauche nur die Psyche und das soziale Umfeld, dann ist man beim Hümmlerismus angekommen.

Was Berger auch übersieht: Begriffe wie GD sind out (nach aktueller Lesart). Es gibt allenfalls Inkongruenz, also die entpathologisierte Eupemismus-Tretmühle. Auch GD ist kein Zeichen für "echte Transsexualität", wie er unterstellt. Das mag einen Beitrag zur Identitätsentwicklung leisten, aber zu meinen, dass nur ein gestörtes Selbstbild (ist ja Teil der Identität) aus einem Mann eine Frau machen könne, ist ziemlich abenteuerlich (so denkmäßig).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 27. September 2024, 13:12:06
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 26. September 2024, 20:02:31Du kommst zur Ursprungsstelle des Zitats, wenn du auf die blaue Schrift ("Zitat von ... am ...") klickst.
danke, ich werde mir das übers WE nochmal angucken. Aber ob das neue Erkenntnisse bringt, kann ich nicht versprechen.
(immerhin weiß ich jetzt dank UB, wer du auf X bist, oder bin ziemlich sicher  ;))
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Oktober 2024, 06:51:56
Das identitätspolitische Fundstück der Woche

Zitat"Rethinking Expertise: How Indigenous Science Expands the Limits of Scientism for a Better Understanding of the World and Improved Decision Making"

Heather Sauyaq Jean Gordon, Sauyaq Solutions and University of Alaska Fairbanks

Indigenous Sciences (IS) offer distinct ways of knowing derived from Indigenous cosmologies, epistemologies, ontologies, and axiologies, that often seem to stand in contrast to scientism. While scientism elevates scientific methods as the sole valid approach to knowledge, Indigenous Knowledge systems are holistic, integrating spiritual, cultural, ecological, and relational understandings of the world. Scientism focuses on the scientific method that is typically traced to the 16th and 17th centuries, ignoring the Indigenous processes of observation, hypothesis, and experimentation developed millennia ago. In addition to IS offering millennia of the scientific method, IS bring in more comprehensive approaches to science (what in mainstream science may be referred to as systems science or sustainability science) that includes place, culture, and community, recognizing that data cannot be understood without contextualization, and that humans cannot exist without the nonhuman world. IS also contextualize [sic] through relationality, generational knowledge, lived experiences, and oral traditions (nearly all religious texts are also based on oral tradition in dominant society. It is important to note that when scientism makes claims about what is science and what is evidence, it attempts to delegitimize other ways of knowing, engaging in epistemic injustice and intellectual colonialism, and creating a space where decisions can only bemade on what is "evidence" according to scientism. Epistemic pluralism recognizes multiple ways of knowing and creates space to co-produce new knowledge from multiple ways of knowing coming together. IS offers scientism a new way to see the world, through sustainable 7 generations thinking of over 800 years back and 800 years into the future, focusing on the long term instead of the short term. Indigenous approaches also create outcomes recognizing the interconnectedness between all things, removing silos between disciplines, and seeking to benefit future generations. IS exist for practice and life, they are not restricted to those with degrees and the ability to read. It is vital to decolonize scientism so that IS can be seen as both evidence and knowledge in collaborative decision making.

https://whyevolutionistrue.com/2024/10/05/scientism-conference-on-our-campus/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 07. Oktober 2024, 08:01:58
Zitat von: RPGNo1 am 07. Oktober 2024, 06:51:56Das identitätspolitische Fundstück der Woche ...
Ich fordere eine Erweiterung dieser "Gedankenwelten": Es wird Zeit, dass Astronomie und Astrologie,
die ungerechterweise so ungleich behandelten Geschwister der Deutung des Kosmos, endlich wieder
zusammenwachsen. Es ist entscheidend, die Astronomie zu dekolonialisieren, damit die Astrologie bei
der gemeinsamen Entscheidungsfindung sowohl als Beweismittel als auch als Wissen betrachtet werden kann.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 07. Oktober 2024, 08:36:24
:2thumbs:  :protest:










:ironie:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Oktober 2024, 12:14:57
Zitat@Ottilie_Klein
Alberner Austausch einer selbstreferentiellen linken Identitätspolitik, die sich mit ihrer Täter-Opfer-Ökonomie zunehmend ad absurdum führt. Mit der Realität hat das alles wenig zu tun. Solidarität mit Kevin Kühnert!
(https://pbs.twimg.com/card_img/1842813008461864960/qp0ZDgjp?format=jpg&name=small)
https://x.com/Ottilie_Klein/status/1842856802062389316

Der Hintergrund?

ZitatSPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hatte von homophoben Sprüchen muslimischer Männer berichtet. Nun kritisiert ihn sein Parteifreund, der Berliner Queerbeauftragte Alfonso Pantisano. Bei »rassistischen Erzählungen« wolle er nicht schweigen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/kevin-kuehnert-berliner-queer-beauftragter-alfonso-pantisano-kritisiert-spd-generalsekretaer-und-sorgt-selbst-fuer-aufsehen-a-e55d2217-9f39-4b1f-85ce-cb72d655474b
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 08. Oktober 2024, 16:35:55
ZitatFat Bottomed Girls cut from Queen's greatest hits to appease younger audience

Suggestive 1978 hit single considered by Universal Music Group to be too raunchy
https://www.telegraph.co.uk/news/2023/08/20/fat-bottomed-girls-dropped-queen-greatest-hits-young-audien/

:facepalm

Jetzt erst recht!!  :rock

Fat Bottomed Girls! (https://www.youtube.com/watch?v=VMnjF1O4eH0)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 08. Oktober 2024, 21:30:18
Zitat von: RPGNo1 am 08. Oktober 2024, 16:35:55... Jetzt erst recht!!  :rock
Jawoll!! Sche**ß auf die "younger audience"! Sollen sie lieber den aktuellen Platikmüll hören,
die Schneeflöckchen. Queen haben die nicht verdient.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gurkerl am 08. Oktober 2024, 21:39:39
Zitat von: HAL9000 am 08. Oktober 2024, 21:30:18
Zitat von: RPGNo1 am 08. Oktober 2024, 16:35:55... Jetzt erst recht!!  :rock
Jawoll!! Sche**ß auf die "younger audience"! Sollen sie lieber den aktuellen Platikmüll hören,
die Schneeflöckchen. Queen haben die nicht verdient.

Wie recht ihr doch beide habt. Schon ewig nicht mehr gehört den Titel!😀
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 08. Oktober 2024, 22:07:43
Zitat von: RPGNo1 am 08. Oktober 2024, 16:35:55Jetzt erst recht!!  :rock
So siehts aus!  :Opa:  :prosit

Es gibt auch jede Menge Coverversionen. Am besten gefällt mir diese: https://www.youtube.com/watch?v=m9noepvAOsQ (https://www.youtube.com/watch?v=m9noepvAOsQ)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. Oktober 2024, 22:46:42
Varnan hat viele Fans. Die können auch schon mal aufdringlich sein...

(https://pbs.twimg.com/media/GZYg4aHWIAAFSJ1?format=jpg&name=large)
https://x.com/varnan_psycho/status/1843697256861708411

Gut, man hatte keinen Duden zur Hand, aber man ist moralisch überlegen, was das wieder kompensiert. Man versuche mal, in die Gedankenwelt solcher Sternchen einzudringen. Lieber nicht :ohnmacht:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. Oktober 2024, 06:22:51
Zitat von: eLender am 09. Oktober 2024, 22:46:42Varnan hat viele Fans. Die können auch schon mal aufdringlich sein...

Dasselbe Spiel wie bei Marie-Luise Vollbrecht in 2022. Da gab es ja auch einige "Bitten" von SWJ, sie aus dem Promotionsstudium zu werfen, bzw. es wurden Drohungen (anders kann man es nicht nennen) veröffentlicht, ihr eine Jobsuche an Unis über die studentische Mitbestimmung schwer bis unmöglich zu machen,.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. Oktober 2024, 07:59:28
Auf Blueskye holen sich manche Hümmleristen virtuell einen runter, weil Varnan sich über den Cancelversuch beschwert. 

https://bsky.app/profile/saegge.bsky.social/post/3l63qs4kqnc2q
https://bsky.app/profile/wehentochter.bsky.social/post/3l5zu5qsvqa2n

Für diese Leute hat Niveau schon lange keine Bedeutung mehr. Das sind einfach nur noch mit Moralin abgefüllte peinliche kleine Trolle.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 10. Oktober 2024, 08:14:49
Zitat von: RPGNo1 am 10. Oktober 2024, 07:59:28Das sind einfach nur noch mit Moralin abgefüllte peinliche kleine Trolle.

Das ist meines Erachtens noch viel zu milde ausgedrückt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 10. Oktober 2024, 22:08:38
Zitat von: RPGNo1 am 10. Oktober 2024, 07:59:28Auf Blueskye holen sich manche Hümmleristen virtuell einen runter
Die ewig Enttäuschten und Unzufriedenen. Da scheint Bluesky der richtige Ort zu sein, die versammeln sich da scheinbar. Und wie es aussieht, bilden die dort eine perfekte Blase. Ich dachte, der Laden wäre schon dicht, aber lange wird der sich nicht mehr halten. Masto kennt auch keiner mehr...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Oktober 2024, 06:33:52
Zitat von: eLender am 10. Oktober 2024, 22:08:38Ich dachte, der Laden wäre schon dicht, aber lange wird der sich nicht mehr halten. Masto kennt auch keiner mehr...

Momentan gehen die Zahlen by Blueskye eher nach oben, auch wenn sie (natürlich) immer noch nicht an das Sumpfloch Twitter heranreichen.
(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e6/Bluesky_Registered_Users.svg/1920px-Bluesky_Registered_Users.svg.png)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 12. Oktober 2024, 11:11:47
Straßenname erzeugt rassistische Gewalt | Sini ist skeptisch

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Oktober 2024, 07:48:56
ZitatGibt es eine Cancel-Culture an den Universitäten?

Abgesagte Vorträge, eingeschränkte Forschung – an den Hochschulen in Deutschland herrschen zunehmend Denkverbote. Stimmt das wirklich? Eine Studie gibt erstmals Antworten

Ergebnis 1: Um die Freiheit ist es gut bestellt, aber ...
Ergebnis 2: Wissenschaftliche Kontroversen? Bitte gerne!
Ergebnis 3: Eine Tendenz zur Selbstzensur
Ergebnis 4: Die Uni ist (relativ) links

Fazit: Mehr Empirie wagen
Die Cancel-Culture-Debatte der vergangenen Jahre hatte eine Vorstellung hervorgebracht: von der Universität unter ideologischem Druck, von unfreien Denkerinnen und Denkern. Dies ist, so das Ergebnis der Studie, falsch. Offenbar sind die Hochschulen resilienter als gedacht, herrscht keine Diskurspolizei. Trotzdem gibt es Ambivalenz: Ja, der Wissenschaft geht es gut! Nein, Freiheitsbeschränkungen sind nicht wegzureden!

https://archive.is/hSta3
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 13. Oktober 2024, 16:44:57
Die Inder  ::) haben sich zusammengetan und einen eigenen DuRöhrst-Kanal installiert. Es geht um eine andere Asiatin ::) , die ich oben schon mal thematisiert habe. Habe das Vid noch nicht gesehen, aber die Frage nach der "Rasse" an sich, wird wohl nicht besprochen. Ich meine damit den biologischen Hintergrund bzw. wie man den Begriff überhaupt fassen kann (nur zu sagen, so etwas gibt es nicht, ist ein wenig dünn).

ZitatDas letzte Video von Mai über Rassismus wird kontrovers diskutiert. Ist es rassistisch, wenn wir beim Stichwort "Ausländerkriminalität" nicht an weiße Holländer denken, und ist unsere Gesellschaft strukturell rassistisch?

In diesem Podcast zeigen wir auf, dass Mai aus wissenschaftlicher Sicht gravierende Fehler macht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 13. Oktober 2024, 16:50:30
Dazu ein passender Kommi, der eine ähnliche Frage stellt:

Zitat@bernhardl.5474
vor 2 Stunden
Ich habe eine Frage an euch. Ich will gleich vorausschicken, dass ich weiß, dass es ein sehr schwieriges Thema ist. Die "Rassen"-Thematik wurde von euch mit einem Satz behandelt und es ist dann gleich zum zweiten Teil des Videos von Mai gesprungen worden. Waren aber gerade auch im ersten Teil nicht viele Fehler und argumentative Fehlschlüsse (zum Beispiel die Continuum Fallacy)? Auch dass es innerhalb einer Gruppe mehr Diversität als zwischen zwei Gruppen gibt, spricht nicht gegen die These. Und was ist mit Haplogruppen? Es wurde zudem auch gar nicht definiert, was überhaupt und ab wann man von "Rasse" spricht. Ich verstehe natürlich, dass dieses Gebiet generell nicht gerne besprochen wird, da es von Rechtsextremen ausgenutzt werden kann. Wenn aber gar nicht darüber spricht, wirkt es wiederum, als würde man es aus "Haltungsgründen" nicht ansprechen. Zudem stellt sich mir die Frage, ob es da einfach um das historisch belastete Wort geht oder ob generell negiert wird, dass es Unterschiede zwischen Menschengruppen gibt? Letzteres ist ja unbestritten. Man kann darüber streiten, wie groß diese sind und ob sie ins Gewicht fallen. Da aber auch beispielsweise Intelligenz zu 50-80% genetisch bestimmt ist, wirkt es dann wiederum komisch, wenn man sagt, dass sich die Unterschiede nur rein äußerlich (Hautfarbe et cetera) zeigen. Ich hoffe, man versteht, worauf ich hinaus will: Dieses gesamte Gebiet greift niemand auch nur mit der Kneifzange an. Und wenn, dann wird, wie im Fall von Mai, mit argumentativen Fehlschlüssen gearbeitet und dann abgehakt. Könntet ihr zwei das Thema nicht mal (wirklich) unideologisch bearbeiten? Alles, was ich bisher dazu gesehen habe, wirkt entweder sehr ideologisch oder es geht auf die stärksten Contra-Argumente gar nicht ein. Ansonsten viel Erfolg mit diesem neuen Projekt! :)

Ich würde vorschlagen, die holen sich den Courts mal ans Mikro, der kann das vll. mal ausführen. Aber ja, das Thema ist heikel und wird schnell empörisiert. Da muss man ganz genau aufpassen, was man sagt (und was nicht).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Oktober 2024, 17:04:40
Zitat von: eLender am 13. Oktober 2024, 16:44:57Die Inder  ::) haben sich zusammengetan und einen eigenen DuRöhrst-Kanal installiert. Es geht um eine andere Asiatin ::) , die ich oben schon mal thematisiert habe. Habe das Vid noch nicht gesehen, aber die Frage nach der "Rasse" an sich, wird wohl nicht besprochen. Ich meine damit den biologischen Hintergrund bzw. wie man den Begriff überhaupt fassen kann (nur zu sagen, so etwas gibt es nicht, ist ein wenig dünn).

ZitatDas letzte Video von Mai über Rassismus wird kontrovers diskutiert. Ist es rassistisch, wenn wir beim Stichwort "Ausländerkriminalität" nicht an weiße Holländer denken, und ist unsere Gesellschaft strukturell rassistisch?

In diesem Podcast zeigen wir auf, dass Mai aus wissenschaftlicher Sicht gravierende Fehler macht.


Danke für den Tipp. Der Kanal ist ganz noch neu. Ich bin gespannt, was in nächster Zeit kommen wird.

Eine Nachbemerkung noch: Mir ist aufgefallen, dass Mai Thi, wenn sie sich an Themen hineinwagt, die von Poststrukturalisten/Intersektionalen/identitäts politischen Aktivisten attackiert werden, des öfteren nicht korrekte Informationen verbreitet und zu Fehlschlüssen neigt. Sie hatte doch mal eine Folge über Gender/Geschlecht (wenn ich mich recht erinnere) veröffentlicht, bei der auch so einiges kritisiert wurde. Hier würde mir genauere Recherche wünschen, die eben nicht vom aktuellen politischen Zeitgeist beeinflusst wird.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 13. Oktober 2024, 17:23:05
Zitat von: RPGNo1 am 13. Oktober 2024, 17:04:40Hier würde mir genauere Recherche wünschen, die eben nicht vom aktuellen politischen Zeitgeist beeinflusst wird.
Ist noch ein wenig hin bis Weihnachten :P

Das ist ja kein Ausreißer, die verfolgt eindeutig eine ideologische Linie, die sie aber für die moralisch einzig richtige hält. Das Schlimme daran: Sie macht einen auf Mrs. Wissenschaft und will immer alle Aussagen mit Studien belegt haben. Das ist nett, aber das machen die Schwurbler auch nicht anders. Es geht nie um einzelne Studien (die man immer finden kann, um seine Weltsicht zu belegen). Es geht um die Studienlage bzw. um die Studien, die eine ganz andere Deutung verlangen. Es ist schon länger her, dass ich ihr Buch zum Genderkram mal durchgescannt hatte. Auch hier: Immer selektiv Studien rauspicken, die der eigenen Darstellung genehm sind. Kirschenpflücken ist ihr Lieblingshobby. Ich fand die früher mal gut. Aber ich bin mittlerweile erwachsen :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 13. Oktober 2024, 23:17:39
Zitat von: eLender am 13. Oktober 2024, 16:44:57Habe das Vid noch nicht gesehen
Dies ist nun nicht mehr richtig ::)  Ganz hervorragende Analyse, genau das, was ich auch angemerkt hatte (und noch ein wenig mehr). Die Dame betreibt brutal Cherrypicking, um eine bestimmte Agenda zu servieren. Das ist blöd, weil das der Sache eher schadet als nützt (nuja, das ist keine neue Weisheit). Sie weist ständig auf Fehlschlüsse hin, macht sie dann aber regelmäßig selbst. Für mich gehört das in die Kategorie... ähm...: Nicht-Wissenschaft.

In dem Kommi auf YT wird auf den/die "Continuum Fallacy" verwiesen, ein Begriff, den ich noch nicht kannte (als Bezeichnung). Aber das ist mir schon öfters begegnet und ist einer der verbreitetsten Fehlschlüsse im Universum. Weil sich Dinge graduell ändern, kann es keine abgrenzbaren Fälle geben (so ähnlich). Man bilde sich selbst:

ZitatThe continuum fallacy (also known as the sorites fallacy or the fallacy of grey) is the fallacy of assuming that the existence of a continuum of possible states between two binary positions means that said positions are not different. It is a form of equivocation: treating as equivalent two things that should not be treated as such.
https://rationalwiki.org/wiki/Continuum_fallacy

Es gibt keine dicken oder dünnen Menschen, das Gewicht ist ein Kontinuum :gruebel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 16. Oktober 2024, 06:27:54
Ahaahhh haha.

nächste Etappe peak woke erreicht

ZitatUK: Two males faced off against each other during the women's semi-finals of the Ultimate Pool Mini Series yesterday.

Harriet Haynes and Lucy Smith were able to compete because they both "identify as female" as per World Eightball Pool Federation policy.

https://reduxx.info/uk-female-player-crowned-victorious-at-pool-tournament-after-trans-identified-males-dominate-womens-semi-finals/


So wie die beiden Spatzen aussehen, könnte man sie direkt zu Amateur-Sissy-Porn wegcasten.
Gleich mit Liveschalte aus der Mädchen-Dusche-Umkleide.

(https://reduxx.info/wp-content/uploads/2024/10/Harriet-Haynes-Lucy-Smith-2-696x392.jpg)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Oktober 2024, 15:52:30
Neues aus der identitätspolitischen Echokammer.  :crazy

ZitatSeason's mis-greetings: why timing matters in global academia

Stop using 'summer', 'winter' and the rest when inviting researchers to events — it's a small step, but it's necessary and inclusive.


Hello from the Southern Hemisphere, where the days are getting longer and temperatures are rising. Yet, despite the clear signs of spring here, we find ourselves inundated with invitations to events that speak of fall or autumn, or newsletters announcing workshops that will run this coming winter. It leaves us wondering: are we invited at all into this season different from our own?

This curious oversight, in which seasons, instead of months, are used for scheduling, is especially puzzling in the scientific community — a group known for its precision and careful communication. Why do we, of all people, persist in relying on region-specific seasonal markers? What is even more baffling is that this takes place in our fields of weather and climate science, with little regard for how different things might be outside the Northern Hemisphere.

We have even come across a number of 'global' analyses that assume that June, July and August are summer months for the entire world. You'd think that this kind of mistake would've been caught early on, but no, it still happens.

So what exactly is a season? The answer depends on who you ask. Is it an astronomical season based on equinoxes and solstices (following the solar calendar), or a meteorological one that starts on the first of day of a month in the Julian calendar? Even the widely used Western constructs differ in their start dates and definitions. For example, in Australia, where we are based, it's common to use the meteorological calendar and start our seasons on the first day of the month, whereas in North America, astronomical seasons are used — winter in the United States begins on the winter solstice (21 or 22 December).

And it's not just a matter of temporal accuracy — many parts of the world experience wet and dry seasons that are not reflected in distinctions between summer and winter. And Indigenous communities often use seasonal calendars that align with their local environments, reflecting a deep connection with nature's cycles.

To address these issues, here are some recommendations.

Avoid naming seasons for events or communication. This might not be an issue when inviting researchers from a single country, but it's crucial if you're trying to attract an international audience.

Provide specific dates and months. Even saying "summer (Northern Hemisphere)" implies the Euro–American-centric approach. The simple use of a month instead removes any confusion.

Respect work–life balance consistently around the globe. It's well-known that August is often avoided for events owing to European holidays. Let's extend the same courtesy by steering clear of scheduling major events in January, when many in the Southern Hemisphere are on holiday, and many in the world are celebrating the lunar new year.

Adjust global analyses to account for hemispheric differences. If you're researching summer heat or winter cold, make sure to use the appropriate months for each hemisphere. Failing to do so leads to flawed analyses and skewed results.
https://www.nature.com/articles/d41586-024-03245-0
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. Oktober 2024, 20:51:25
Zum Glück sind die Monatsnamen ja keine westliche Erfindung. Sepp Tember war ja bekanntermaßen Irokese (kann man bei Karl Mai nachlesen).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 23. Oktober 2024, 09:52:09
Endlich eine Lösung:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/otfried-preussler-gymnasium-in-pullach-muss-namen-aendern-110060641.html

Ich hätte offen gesagt auch die Nase voll gehabt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 23. Oktober 2024, 11:29:24
Ich finde das so dermaßen albern! Preußler war nicht ohne Fehl und Tadel, aber die Fehltritte des 17jährigen wiegen schlechterdings nicht das literarische Werk des Erwachsenen auf. Auch wenn Preußler sich nicht von seinem jugendlichen Ich distanzieren wollte, seine späteren Bücher beinhalten keinerlei NS- oder sonstwie menschenverachtende Ideologie. Man kann einen solchen Schriftsteller durchaus ehren und sich dennoch - oder gerade deshalb - kritisch mit seinem Leben auseinandersetzen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 23. Oktober 2024, 11:42:43
Zitat von: Max P am 23. Oktober 2024, 11:29:24Ich finde das so dermaßen albern! ...
Finde ich auch. Wenn man diese Fass aufmacht... - wo soll man aufhören?
Wenn man tief genug gräbt, wird man bei sehr Vielen Leichen im Keller finden.
Nur ein, zugegeben extremes, Beispiel: Luther war ein ausgewiesener Antisemit.
Und das war keine "Jugendsünde", "Kind der Zeit" ist auch nur ein Feigenblättchen.
Aber deswegen schmeißt man ja nicht gleich die gesamte Reformation weg.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Oktober 2024, 12:01:43
@Typee @Max P @HAL9000

Ich stimme euch zu. In der Welt steht ein passender Kommentar zu der beschämend-peinlichen Posse, die die Vertreter des Gymnasiums veranstaltet haben.

https://www.welt.de/regionales/bayern/article254120714/Familie-entscheidet-im-Streit-um-Otfried-Preussler-Gymnasium.html
https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article254144596/Streit-um-Namenspatron-Warum-dieses-Preussler-Gymnasium-keinen-Preussler-mehr-verdient-hat.html

Apropos: Gibt es eigentlich schon Anträge, Günter Grass den Nobelpreis nachträglich abzuerkennen? Der war schließlich in der Waffen-SS. Die Helmut-Schmidt-Universität sollte man auch umbenennen. Denn Helmut Schmidt war Heeresoffizier und hat Menschen getötet.

*Ironie off*

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 23. Oktober 2024, 13:18:49
Zitat von: Max P am 23. Oktober 2024, 11:29:24Preußler war nicht ohne Fehl und Tadel, aber die Fehltritte des 17jährigen wiegen schlechterdings nicht das literarische Werk des Erwachsenen auf.

Und was ist mit den "fragwürdigen Konfliktlösungsstrategien durch Gewalt und/oder Hexerei"? An wen erinnert das nur? Bestimmt war Preussler auch transphob! [/Ironie off]
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 23. Oktober 2024, 13:42:38
Zitat von: Rabenaas am 23. Oktober 2024, 13:18:49Und was ist mit den "fragwürdigen Konfliktlösungsstrategien durch Gewalt und/oder Hexerei"? An wen erinnert das nur? Bestimmt war Preussler auch transphob! [/Ironie off]

Ich frage mich immer öfter, ob das wirklich schlecht und nicht ein Intelligenzmerkmal ist.  :laugh:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 23. Oktober 2024, 14:22:07
Im Landkreis München gibt es übrigens noch drei weitere Schulen, deren Namensgeber eine zumindest ambivalente Vergangenheit aufweisen:

Carl-Orff-Gymnasium Unterschleißheim. Carl Orff hat sich mit den Machthabern im Nazi-Staat arrangiert und von seinem besonderen Status profitiert (so stand er 1944 auf der sog. "Gottbegnadeten-Liste" und war dadurch vom Wehrmachts- und Arbeitseinsatz befreit).

Kurt-Huber-Gymnasium Gräfelfing: Huber war zwar der Gründer der "Weißen Rose" und wurde von den Nazis hingerichtet, vertrat aber selbst völkische Ideale.

Werner-Heisenberg-Gymnasium Garching: Heisenberg war von 1942-1945 als Chef des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Physik in Berlin am Uranprojekt des Heereswaffenamtes (also an der Forschung zum Bau von Kernwaffen) beteiligt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 23. Oktober 2024, 16:32:10
Mit dem Standpunkt wirst du bald  einen schweren Stand haben. Ein Anselm Schubert hat gerade ein Buch mit dem Titel veröffentlicht: Christus Eine Geschlechtergeschichte, in dem der Frage nachgegangen wird, ob Jeshuah Ben Yusuf (unter anderem) androgyn, homo- oder bisexuell oder in irgendeiner Weise Trans gewesen sein könnte.

Ach du dickes Ei...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 23. Oktober 2024, 16:48:30
Zitat von: Typee am 23. Oktober 2024, 16:32:10oder in irgendeiner Weise Trans gewesen sein könnte.
Hatten wir im Genderfaden nicht bereits festgestellt, dass er trinär gewesen sein müsste. Konnte man am Skelett erkennen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 23. Oktober 2024, 17:29:10
...übrigens nicht in einem  Nischenverlag erschienen, sondern beim ehrwürdigen C.H.Beck.

https://www.amazon.de/Christus-Eine-Geschlechtergeschichte-Anselm-Schubert/dp/3406822371
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 23. Oktober 2024, 20:02:25
Zitat von: Typee am 23. Oktober 2024, 17:29:10...übrigens nicht in einem  Nischenverlag erschienen, sondern beim ehrwürdigen C.H.Beck.

... und der Autor ist Theologe sowie Lehrstuhlinhaber für Kirchengeschichte und bisher (noch?) nicht als Queer-Aktivist in Erscheinung getreten. Das Thema ist sicher dem Zeitgeist geschuldet, aber soweit ich der Inhaltsbeschreibung entnehmen kann, geht es weniger um die Frage, mit welchem Geschlecht sich Jesus selbst identifiziert hat ( :grins2: ), sondern mehr um die Wahrnehmung seiner/ihrer/ens* Geschlechtlichkeit durch die Christenheit im Lauf der Jahrhunderte.

Eine positive Rezension findet sich in der NZZ: https://archive.is/66MGn, während die FAZ eher kritisch resümiert: "Dabei ist zu beobachten, dass Vorstellungen von der geschlechtlichen Identität Jesu Christi mitunter mehr über diejenigen sagen, die diese Christusbilder konstruieren, als über Jesus Christus selbst" (https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/anselm-schuberts-christus-m-w-d-eine-geschlechtergeschichte-110033781.html, hinter Bezahlschranke).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 23. Oktober 2024, 21:35:39
Zitat von: Rabenaas am 23. Oktober 2024, 20:02:25Das Thema ist sicher dem Zeitgeist geschuldet,

Das erinnert mich irgendwie daran, wie verschiedene Historiker seit einigen Jahren untersuchen, ob denn antike Herrscher und Feldherrn schwul, bi, non-binär, genderfluid oder trans gewesen seien und dies auch angeblich beweisen können. Der römische Kaiser Elagabal ist ein besonders beliebtes Objekt aktivistischer Forscher.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. Oktober 2024, 17:13:15
Ein kleines aber feines Fundstück aus dem Netz.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Oktober 2024, 09:38:45
Eine schöne Analyse von Onkel Michael

ZitatMilitante Empfindlichkeiten – kritische Analyse der woken Seele

https://onkelmichael.blog/2024/10/28/militante-empfindlichkeiten-kritische-analyse-der-woken-seele/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Oktober 2024, 16:35:26
Jetzt wurde auch der große Udo Lindenberg vom Bannstrahl der identitätspolitischen Aktivisten getroffen. Sein Song "Sonderzug nach Pankow" wird unter Verwendung einer Unwahrheit zensiert.

ZitatWeil sich Zuhörer diskriminiert fühlen könnten, ändert das Berliner Humboldt-Forum bei einer bevorstehenden Veranstaltung den Text von Udo Lindenbergs ,,Sonderzug nach Pankow" ab. Wie ein Sprecher des Humboldt-Forums dem Tagesspiegel bestätigte, soll das Wort ,,Oberindianer" ausgelassen werden. [...] ,,Das Wort wird von vielen indigenen Menschen, aber auch von vielen unserer nationalen und internationalen Besucher*innen als diskriminierend und rassistisch wahrgenommen", zitierte die ,,B.Z." aus der Begründung des Humboldt-Forums für die Textänderung. ,,Diese Sichtweise nehmen wir ernst und respektieren wir."

https://www.tagesspiegel.de/berlin/wegen-diskriminierung-humboldt-forum-streicht-oberindianer-aus-lindenbergs-sonderzug-nach-pankow-12615992.html

 $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 30. Oktober 2024, 16:44:54
Ich mag Lindenberg nicht, aber das hat er nicht verdient. Und alle springen über jedes woke Stöckchen...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Oktober 2024, 17:32:11
Zitat von: Juliette am 30. Oktober 2024, 16:44:54Ich mag Lindenberg nicht, aber das hat er nicht verdient. Und alle springen über jedes woke Stöckchen...

Es kommt noch besser. So ein moralinsaurer Tagesspiegel-Autor meint, die Leser belehren zu müssen, was heutzutage korrekt und gut ist. >:(
Ich frage mich, ob er ebenso reagieren würde, wenn seine Texte in Zukunft einem bestimmten Zeitgeist nicht mehr entsprechen und dann ebenso zensiert oder gecancelt werden.

Zitat,,Cancel-Culture"-Vorwürfe gegen Humboldt-Forum: Lindenbergs ,,Sonderzug nach Pankow" wird angepasst – wo liegt das Problem?

https://archive.is/YFguj
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 30. Oktober 2024, 17:43:22
Zitat von: RPGNo1 am 30. Oktober 2024, 17:32:11... moralinsaurer Tagesspiegel-Autor ...
Lass diese Figuren nur so weitermachen. Die können sich nur erhalten/rechtfertigen, wenn sie
immer noch extremer und moralinsauerer werden. Und irgendwann haben sie sich wo weit aufgeblasen,
dass sie implodieren - und mit ihnen die ganze, bigotte Blase. Hoffentlich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 30. Oktober 2024, 18:01:58
Zitat von: RPGNo1 am 30. Oktober 2024, 16:35:26
ZitatWie ein Sprecher des Humboldt-Forums dem Tagesspiegel bestätigte, soll das Wort ,,Oberindianer" ausgelassen werden. [...]
Ich fasse nicht. Ich fasse es wirklich nicht. $) $) $) Ist Winnetou eigentlich schon auf dem Index? Oder Tom Sawyer? Da kommt sogar - der Zeit, in der die Geschichte spielt, entsprechend - das Wort "Nigger" -  :ohnmacht: - vor!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 30. Oktober 2024, 21:09:49
Zitat von: RPGNo1 am 30. Oktober 2024, 17:32:11
Zitatwo liegt das Problem?
Die Frage stellen heißt sie beantworten. In der Redaktion des Tagesspiegels.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 30. Oktober 2024, 22:26:03
*ächz*stöhn*seufz*
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 31. Oktober 2024, 07:41:11
Der ganze blaubraune Ausfluss von Nius, Reitschuster zu Tichys Einblick usw. hat die Steilvorlage des Humboldt Forums zum Lindenberg-Song natürlich begeistert aufgenommen.

Lindenberg ist eine der bekanntesten deutschen Künstlerstimmen gegen Rechtspopulismus. Die "Linken", zu denen sich Udo Lindenberg politisch immer bekannt hat, canceln jetzt einen der ihren, weil ein Song nicht dem "woken" Zeitgeist entspricht. So oder so ähnlich wird es in den rechten Kreisen verbreitet. Die können ihr Glück kaum fassen und lachen sich ins Fäustchen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 12:27:50
Zitat von: RPGNo1 am 31. Oktober 2024, 07:41:11Der ganze blaubraune Ausfluss von Nius, Reitschuster zu Tichys Einblick usw. hat die Steilvorlage des Humboldt Forums zum Lindenberg-Song natürlich begeistert aufgenommen.

Das sind doch alles männergeführte Gazetten?
Für Frauenrechtsgruppen ist das Firlefanz für SauregurekenZeiten.

Sich daran abzuarbeiten, ist halt auch wieder Schönwetter-Genderideologiekritik.
Du bist aber nicht angesprochen, RPG. Ich weiß, du schreckst auch vor Pieselwettergroßlagen nicht zurück  :laugh:

Der ganze Krams, einzelne Begriffe zu eliminieren usw, hat sich bisher nicht durchgesetzt. Es gibt noch immer keine gendersensiblen Bücher, zumindest nicht in der Unterhaltungsliteratur. Normalen Sprachwandel ausgenommen.
Wo es sich hingegen erschreckend robust etabliert, ist Medizinsprache. Rechtssprache. Weitere. Mit Folgen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 31. Oktober 2024, 13:07:05
Zitat von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 12:27:50Das sind doch alles männergeführte Gazetten?

Bei Nius arbeiten auch genug Frauen mit, denen der Springerverlag (namentlich Bild und Welt) zu "woke" geworden ist. Bei Tichy kommentieren auch mehr als genug "Alices". Reitschuster hingegen ist eine One-Man-Show.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 31. Oktober 2024, 13:14:00
Zitat von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 12:27:50Der ganze Krams, einzelne Begriffe zu eliminieren usw, hat sich bisher nicht durchgesetzt. Es gibt noch immer keine gendersensiblen Bücher, zumindest nicht in der Unterhaltungsliteratur. Normalen Sprachwandel ausgenommen.
Wo es sich hingegen erschreckend robust etabliert, ist Medizinsprache. Rechtssprache. Weitere. Mit Folgen.

Man findet das leider auch im Filmgewerbe. Und genauso wie viele andere deutsche Sprachmassaker wie: Sinn machen, einen Unterschied machen, Klient statt Mandant und vieles andere werden sie so langsam als normal betrachtet werden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 31. Oktober 2024, 13:45:12
Soziolekt schlägt Prinzipien.

Die sind nicht besser, haben nur andere Gruppenregeln.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 31. Oktober 2024, 14:14:11
Zitat von: Juliette am 31. Oktober 2024, 13:14:00Man findet das leider auch im Filmgewerbe. Und genauso wie viele andere deutsche Sprachmassaker wie: Sinn machen, einen Unterschied machen, Klient statt Mandant und vieles andere werden sie so langsam als normal betrachtet werden.
Das finde ich jetzt aber nicht schlimmer als z.B. den Wandel von "Billett" zu "Ticket".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 17:39:27
Zitat von: Juliette am 31. Oktober 2024, 13:14:00Man findet das leider auch im Filmgewerbe. Und genauso wie viele andere deutsche Sprachmassaker wie: Sinn machen, einen Unterschied machen, Klient statt Mandant und vieles andere werden sie so langsam als normal betrachtet werden.
Fällt das nicht unter Sprachwandel? Wenn auch unter unschönen, zum Teil?

Übrigens fiel mir in letzter Zeit auf, dass es diesen Transfer nicht nur von englisch zu deutsch gibt. Mir kamen englischsprachige Texte unter, die mit deutschen Begriffen verziert wurden, die offenbar als schillernde Modewörter oder Fremdsprachenschnörkel betrachtet wurden.
Manchmal auch mit leichter Sinnverschiebung. So würden wir diese Begriffe nicht verwenden, dachte ich mir. Sie entwickeln ein ähnliches Eigenleben wie "Handy" usw.
Auch in vertonter Sprache in Videos schon erlebt.
Ich bin aber eher aufgeschlossen dafür  :laugh: Sprachtollerei, die sich aus irgendwelcchen Dynamiken ergibt und keiner politischen Agenda folgt.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 31. Oktober 2024, 17:55:49
Zitat von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 17:39:27Fällt das nicht unter Sprachwandel? Wenn auch unter unschönen, zum Teil?

Es fällt unter schlechte bzw falsche Übersetzung, egal ob in Büchern oder Filmen und Serien und das bürgert sich dann ein, auch wenn es nicht nur Rechtsanwälten die Zehennägel hochzieht. Genauso wie heute viele Menschen sagen "Dschurnalisten", so als käme das Wort aus dem Englischen. Da immer mehr Übersetzungen mit KI gemacht werden, fliegt uns so was in Zukunft noch viel mehr um die Ohren. Handy ist sozusagen korrektes Deutsch, aber falsches Englisch.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 31. Oktober 2024, 19:21:09
Zitat von: Juliette am 31. Oktober 2024, 17:55:49
Zitat von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 17:39:27Fällt das nicht unter Sprachwandel? Wenn auch unter unschönen, zum Teil?

Es fällt unter schlechte bzw falsche Übersetzung, egal ob in Büchern oder Filmen und Serien und das bürgert sich dann ein, auch wenn es nicht nur Rechtsanwälten die Zehennägel hochzieht. Genauso wie heute viele Menschen sagen "Dschurnalisten", so als käme das Wort aus dem Englischen. Da immer mehr Übersetzungen mit KI gemacht werden, fliegt uns so was in Zukunft noch viel mehr um die Ohren. Handy ist sozusagen korrektes Deutsch, aber falsches Englisch.  ;)

Und genau das ist in der Tat der Sprachwandel - immerwährend und unaufhaltsam  :grins2:

"Die Fehler von heute sind die neuen Regeln von morgen" (Rudi Keller, aus dem Gedächtnis zitiert)

Apropos Sprache, gerade in meiner Timeline gefunden:

ZitatZu seinem schärfsten Schwert hat Deutschland im Kampf gegen Putin noch gar nicht gegriffen: Es könnte ihn umbenennen.
https://x.com/joergscheller1/status/1852025457534996627?t=-e705OMfAwu8CrH-hpcJ6Q&s=19

 :rofl2
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. November 2024, 07:46:39
Deutsche Sprache wird irgendwann aufgefressen von englisch, weil sprachökonomischer.

ZitatUnter Sprachökonomie versteht man die natürliche Neigung von Sprachnutzern, auf Sprachformen so einzuwirken, dass die Kommunikation zwischen Sender und Empfänger gewährleistet ist, bei einem für beide möglichst geringen Aufwand (mit Reduktion des Sprech- und Schreibaufwandes).

Das wird dann eine Art Pidgin -> the language instinct, Steven Pinker

Die Gendersprache ist der letzte Versuch, diese Entwicklung zu stoppen  :laugh:

Juliette, du kannst ja dann in alten französischen, britischen und deutschen Filmen schwelgen zum Ausgleich...

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 01. November 2024, 11:33:36
Zitat von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 17:39:27Mir kamen englischsprachige Texte unter, die mit deutschen Begriffen verziert wurden, die offenbar als schillernde Modewörter oder Fremdsprachenschnörkel betrachtet wurden.
Manchmal auch mit leichter Sinnverschiebung. So würden wir diese Begriffe nicht verwenden, dachte ich mir. Sie entwickeln ein ähnliches Eigenleben wie "Handy" usw.
Auch in vertonter Sprache in Videos schon erlebt.
An was denkst du da? Mir fallen spontan nur kindergarten, blitzkrieg und iceberg ein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. November 2024, 11:54:34
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 31. Oktober 2024, 19:21:09Und genau das ist in der Tat der Sprachwandel - immerwährend und unaufhaltsam  :grins2:

Ich weiß nicht, ich habe nichts gegen Sprachwandel, es gibt ja viele neue Wörter, die irgendeine Sache besser ausdrücken, egal, ob es um Jugendsprache, Technik, Essen oder viele andere Sachen geht. Und die gab es auch in der Geschichte selbstverständlich schon immer. Aber ich weigere mich, mir von faulen und/oder unfähigen Übersetzern oder Autoren die Sprache einfach nur verpidginisieren bzw verschandeln zu lassen. Sollen Leute, die ihren Beruf nicht beherrschen, unsere Sprache beherrschen? Das finde ich genauso ärgerlich, wie unzählige Menschen das Gendern ärgerlich finden - allerdings regen die sich über die Verhunzung der Sprache komischerweise ansonsten überhaupt nicht auf. Ich finde, wer Gendern scheiße findet, sollte logischerweise auch falsche Übersetzungen Scheiße finden.

Zitat von: zimtspinne am 01. November 2024, 07:46:39Deutsche Sprache wird irgendwann aufgefressen von englisch, weil sprachökonomischer.

Damit hast du sicher recht.  :-\

Zitat von: zimtspinne am 01. November 2024, 07:46:39Juliette, du kannst ja dann in alten französischen, britischen und deutschen Filmen schwelgen zum Ausgleich...

Nö, das wäre nix für mich. Obwohl die "ungehörigen" französischen Komödien aus den 70er Jahren haben schon was, das sich heute keiner mehr trauen würde. Komödien sind das schwierigste Fach und heute kann das kaum noch jemand (die Deutschen konnten das noch nie).



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 01. November 2024, 12:12:18
Zitat von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 17:39:27[Sie entwickeln ein ähnliches Eigenleben wie "Handy" usw.

Das ist vor allem schlechtes Schwäbisch. Von dort kommt der Name nämlich:

Hän die koi Schnuo?

Aber ok, schlimmer waren die Umhängetaschen, die "Bodybag" genannt wurden - im Original Leichensäcke.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 01. November 2024, 12:26:35
Zitat von: Juliette am 01. November 2024, 11:54:34Komödien sind das schwierigste Fach und heute kann das kaum noch jemand (die Deutschen konnten das noch nie).
Sag das nicht, Heinz Ehrhardt ist heute noch sehenswert, z.B. "Der Haustyrann". Oder Loriots "Pappa Ante Portas" oder "Ödipussi".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 01. November 2024, 13:19:00
Nochmal im Ernst: Sprach"verwilderung" verhindern zu wollen, ist, jedenfalls heute, völlig aussichtslos. In Frankreich hat es die Académie Francaise über 300 Jahre lang verstanden, eine Modernisierung der Landessprache zu verhindern - bis sich Englisch als neue lingua franca durchsetzte. Ein bizarres Rückzugsgefecht gegen das Eindringen englischer Begriffe wollte die Politik in der Mitte der 90er Jahre ausfechten: es wurde ein  Gesetz über die Verwendung der französischen Sprache erlassen, das zumindest den Gebrauch von Anglizismen im öffentlichen Sprachgebrauch verbieten und teilweise sogar mit Sanktionen bedrohen wollte. Dafür mussten ganz nebenbei für eine ganze Menge von Dingen völlig neue, irgendwie frankophon klingende Vokabeln erfunden werden.

Das war ein völliger Schuss in den Ofen. Nicht nur, dass es dem zuständigen Kulturmisnister Jacques Toubon den Spitznamen Mister Allgood eintrug. Der Minister musste sogar vor laufenden Kameras erleben, wie sein eigener Staatspräsident sich schuldig machte. Da gab es eine Debatte über Sinn und Unsinn solcher Maßnahmen im französischen (Staats-!) Fernsehen, wo sowohl Toubon als auch der Herr Präsident der Republik persönlich, damals  Jacques Chiraq, zugegen waren. Chirac hub zu einer seiner gefürchteten qualligen Vorträge an, in denen er etwas von Gestaltungsideen sagen wollte - und sprach mit prominenter Betonung von "le design". Auf der Stelle fuhr ihm der Minister in die Parade: "Non! Non! C'est LE STYLIQUE!"

Le stylique hat sich, wie dieser ganze Unsinn nie durchgesetzt, selbst in französischen Wörterbüchern wird es als (französisches) Synonym von le design erläutert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. November 2024, 13:20:40
Zitat von: Max P am 01. November 2024, 12:26:35Sag das nicht, Heinz Ehrhardt ist heute noch sehenswert, z.B. "Der Haustyrann". Oder Loriots "Pappa Ante Portas" oder "Ödipussi".
Genau an die beiden und keinen mehr oder weniger musste ich heute morgen kurz denken, als ich an kunstvolle Wortspiele dachte. Als Kontrastprogramm zu Pidgin.
Wollte noch klagen, dass kein Nachwuchs in Sicht ist, der in diese Schuhe passt. Mir fällt jedenfalls keiner ein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. November 2024, 13:30:23
Zitat von: Max P am 01. November 2024, 11:33:36
Zitat von: zimtspinne am 31. Oktober 2024, 17:39:27Mir kamen englischsprachige Texte unter, die mit deutschen Begriffen verziert wurden, die offenbar als schillernde Modewörter oder Fremdsprachenschnörkel betrachtet wurden.
Manchmal auch mit leichter Sinnverschiebung. So würden wir diese Begriffe nicht verwenden, dachte ich mir. Sie entwickeln ein ähnliches Eigenleben wie "Handy" usw.
Auch in vertonter Sprache in Videos schon erlebt.
An was denkst du da? Mir fallen spontan nur kindergarten, blitzkrieg und iceberg ein.
Eher nicht solche, die ja gut und lange etabliert sind. Allerdings ist "Blitzkrieg" ein Beispiel für Sprachwilderei. Dieses Wort fügte ein in zweieinhalbfacher Geschwindigkeit redender Youtuber irgendwo ein, wo es nicht hinpasste. Es ging weder um Geschichte noch Punkbands, war ein komplett anderes Thema. Hatte aber auch keine Lust, mehrfach zurückzuspulen, um ihn doch noch zu verstehen.

Ansonsten waren das aber andere Begriffe, die nicht zum globalen Allgemeingut deutscher Sprache gehören. Leider erinnere ich mich weder an die Themen noch sonst einen Kontext. Ich werde aber mal zwischendurch angestrengt nachdenken, vielleicht fällt mir eins wieder ein.
Bin mir ziemlich sicher, eins oder zwei hatten mit Essen zu tun. Das ist ja noch naheliegend, aber es waren auch Begriffe dabei, die mich vollständig überraschten. Vor allem frage ich mich, ob das die engelischsprachigen Leser und Zuhörer überhaupt verstehen.... eher nicht^^

Die Frage ist jetzt, ob sowas durch immer stärkere Vernetzung, fast ja schon in Echtzeit in sozialen Medien, zustande kommt oder bei KI-Übersetzungen einfach schöne Wörter zufällig rausgepickt und übernommen werden. Keine Ahnung. ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 01. November 2024, 13:54:32
Zitat von: zimtspinne am 01. November 2024, 13:30:23Bin mir ziemlich sicher, eins oder zwei hatten mit Essen zu tun.
Saurcrowd mit wurstjen und brotjen. In Los Angeles hatte ich mal einen bratskellera gesehen. Zwiebelschmalzbrötchen dagegen kriegt ein sehr zungenfertiger Brite vielleicht gerade noch hin, ist für Amerikaner aber noch nicht mal verballhornt aussprechbar. ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. November 2024, 14:00:28
@ Typee

hm, meinst du, es ist hoffnungslos, sich gegen die Begriffsverwildung zu wehren, dass "die Mutter und Gastgeberin einen Penis und Glatze hat"?
Womöglich muss ich doch umdenken und mich dem Progress nicht länger in den Weg stellen. Ich weiß nicht warum, bei Progress fällt mir als erstes ein wucherndes Geschwür ein  :-[

Die memetische Selektion ist schon faszinierend. Ob sich die Frau mit Penis am Ende durchsetzen kann oder in eine evolutionäre Sackgasse gerät, werden wir sehen.

https://www.youtube.com/watch?v=h8mhmYLUzpE

Sie hat leider nicht überlebt, zur Todesursache habe ich jedoch nichts gefunden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. November 2024, 14:04:26
Zitat von: Max P am 01. November 2024, 12:26:35Heinz Ehrhardt ist heute noch sehenswert, z.B. "Der Haustyrann". Oder Loriots "Pappa Ante Portas" oder "Ödipussi".

Ja, ganz nett und besser als der große Rest. Aber sehr brav doch alles.  :grins2: Ich mag es schwarz und subversiv.

Darf man "schwarzer Humor" überhaupt noch sagen? ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 01. November 2024, 14:11:41
Zitat von: zimtspinne am 01. November 2024, 14:00:28hm, meinst du, es ist hoffnungslos, sich gegen die Begriffsverwildung zu wehren, dass "die Mutter und Gastgeberin einen Penis und Glatze hat"?
Das ist keine sprachliche Begriffsverwilderung, sondern lediglich sachlicher Unsinn. Glatzköpfige Gastgeberinnen kann es natürlich geben, aber keine mit Penis. Deswegen wird es sich auch nicht durchsetzen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 01. November 2024, 14:14:03
Zitat von: Juliette am 01. November 2024, 14:04:26Darf man "schwarzer Humor" überhaupt noch sagen? ;D
Sagen schon, aber nicht zum Ausdruck bringen.  :teufel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 01. November 2024, 16:40:04
Zitat von: zimtspinne am 01. November 2024, 14:00:28@ Typee

hm, meinst du, es ist hoffnungslos, sich gegen die Begriffsverwildung zu wehren, dass "die Mutter und Gastgeberin einen Penis und Glatze hat"?


Das kannst du ex cathedra schlechterdings nicht verbieten. Wichtiger ist es offen gesagt, dass es nicht geboten oder sonst erzwungen wird. Alles andere kann man gesellschaftlich ausfechten. Und dieser Prozess ist ja gerade im Gange. Und die Aussichten, dass der Nonsens gewinnt, sind nicht überragend gut.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. November 2024, 17:11:34
Zitat von: Typee am 01. November 2024, 16:40:04
Zitat von: zimtspinne am 01. November 2024, 14:00:28@ Typee

hm, meinst du, es ist hoffnungslos, sich gegen die Begriffsverwildung zu wehren, dass "die Mutter und Gastgeberin einen Penis und Glatze hat"?


Das kannst du ex cathedra schlechterdings nicht verbieten. Wichtiger ist es offen gesagt, dass es nicht geboten oder sonst erzwungen wird. Alles andere kann man gesellschaftlich ausfechten. Und dieser Prozess ist ja gerade im Gange. Und die Aussichten, dass der Nonsens gewinnt, sind nicht überragend gut.
Puh, dir glaube ich das ja noch am ehesten  :laugh:
Manchmal habe ich so kurze Flashs, die mich am System oder wenigstens den neuesten updates zweifeln lassen. Und einmal Tabularasa quer durch die Gesellschaft vielleicht doch etwas verbessern würde.
ps
wundere dich nicht über die Analogien zu Computersystemen... habe eben fast einen Herzkasper bekommen, nachdem ich im Nachhinein nachgelesen habe, was alles bei einem vorgeschlagenen Bios-Update passieren kann.  (https://www.pcwelt.de/article/2364675/warnung-hp-bios-update-crashed-laptops.html) Von HP Support Assistent, nicht einem fremden Unbekannten.
Da mein pc seit einiger Zeit beim Ruhezustand so komische Aussetzer hatte und mir jetzt dieses update (erstmalig) vorgeschlagen wurde, habe ich das einfach gemacht. Während des Vorganges zeigte er exakt jene Aussetzer (an, aus, kurz booten, Abbruch, klicken, alles von vorne) ca eine halbe Minute lang und ich war sicher, das war es jetzt. Bis er schließlich normal startete und bisher sieht es auch nicht nach weiteren Katastrophen aus. Habe eben doch mal nachgeschaut, was dieser HP Support Assistent eigentlich überhaupt ist und beim Bios-Update macht und u.a. diese Meldung gefunden. Traue mich nun gar nicht, den Ruhezustand zu testen oder ihn ganz abzuschalten.
Die Tipps jedenfalls zum Vorschlag des Bios-Updates bei HP sind: never touch a running system.
Ich glaube, ich übertrage das jetzt auch auf das gesellschaftliche Tabula Rasa.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 01. November 2024, 19:33:45
Bei solchen Dingen wie Sprachhygiene ist das immer ein janusköpfiges Ding. Es gilt, einen vernünftigen Weg zu finden irgendwo zwischen dekadenter Beliebigkeit und absurdem Leitkultur-Geschwafel. Einerseits sind gewisse verbindliche Regeln schon wünschenswert, weil sie die Verständigung erleichtern. Andererseits: wenn ich alles zu eliminieren trachte, was keinen sprachlichen Eingeborenenstatus hat, gäbe es nicht einmal einen ,,Kiosk", dessen Stammbaum nach Persien reicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 01. November 2024, 20:51:31
Zitat von: Typee am 01. November 2024, 19:33:45wenn ich alles zu eliminieren trachte, was keinen sprachlichen Eingeborenenstatus hat, gäbe es nicht einmal einen ,,Kiosk", dessen Stammbaum nach Persien reicht.
Der Allgemeine Deutsche Sprachverein wollte in seinem Bestreben, die deutsche Sprache von fremdländischem Unrat zu säubern, schon 1915 bsw. den Vierzylinderexplosionsmotor durch den Viertopfzerknalltreibling ersetzen. Der ADSV wirkte noch weit bis in die Nazizeit hinein, aber selbst Hitler wurde das Ganze zu bunt: https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeiner_Deutscher_Sprachverein#Das_Ende_des_ADSV
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 01. November 2024, 22:49:55
Zitat von: Max P am 01. November 2024, 20:51:31Viertopfzerknalltreibling

Find ich cool. Das hat so was Verspieltes.  :grins2:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 01. November 2024, 23:26:53
Genauso wie der "Gesichtserker".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 02. November 2024, 08:57:06
Zitat von: Schwuppdiwupp am 01. November 2024, 23:26:53Genauso wie der "Gesichtserker".
Erker stammt aus dem Französischen. Ein Arquier war ein Bauteil an Festungen, in dem Bogenschützen saßen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 02. November 2024, 11:32:44
Zitat von: Typee am 01. November 2024, 13:19:00In Frankreich hat es die Académie Francaise über 300 Jahre lang verstanden, eine Modernisierung der Landessprache zu verhindern - bis sich Englisch als neue lingua franca durchsetzte. Ein bizarres Rückzugsgefecht gegen das Eindringen englischer Begriffe wollte die Politik in der Mitte der 90er Jahre ausfechten: es wurde ein  Gesetz über die Verwendung der französischen Sprache erlassen, das zumindest den Gebrauch von Anglizismen im öffentlichen Sprachgebrauch verbieten und teilweise sogar mit Sanktionen bedrohen wollte. Dafür mussten ganz nebenbei für eine ganze Menge von Dingen völlig neue, irgendwie frankophon klingende Vokabeln erfunden werden.

Jetzt mal ganz abgesehen davon, dass ich grundsätzlich nichts gegen fremdsprachliche Einflüsse in einer Sprache habe, auch nicht im Deutschen - vielleicht habe ich mich da nicht klar genug ausgedrückt. Ich will auf keinen Fall die deutsche Sprache von fremdländischem Unrat säubern oder eine Modernisierung der Landessprache verhindern. Dichtet mir nicht etwas an, das ich nicht geschrieben habe. Es gibt auch etwas zwischen transaktivistischer Ideologie und transfeindlicher AFD-Rethorik.

Englisch hat sich in Frankreich ganz gewiss nicht als lingua franca durchgesetzt, vor allem existiert es beruflich in den Gebieten Ökonomie, Sport und Informatik und vielleicht in gewissen Pariser Zirkeln. Paris ist nicht Frankreich, so wie Rom nicht Italien ist. Das habe ich schon an Ulrich Wickerts Büchern kritisiert, dass er praktisch aus dem Pariser Lebensgefühl seine Texte schrieb. Und die Anglizismen, die sich teilweise schon vor Jahrzehnten durchgesetzt haben, wie "Pöb", oder in neuerer Zeit "Trömp" oder "Bieden", kann ich irgendwie nicht ernst nehmen. Allein durch die Aussprache werden sie französisiert, so wie das "Böfflamott" in Bayern kaum noch als Französisch zu erkennen ist. Und wer würde glauben, dass das urdeutsche Wort "mutterseelenallein" aus dem Französischen kommt? Es gibt ja auch viele Worte, die vom Französischen ins Englische und wieder zurückgewandert sind wie bacon, camping, manager, challenge, tennis, denim, mayday, flirt und eine Menge mehr. Aber erfreulich ist es, dass heute sehr viel mehr Franzosen^ Englisch sprechen als vor 20 Jahren.

Eine Sache, die ich als sehr kurzsichtig einschätze, ist die Erfindung von technischen Fachausdrücken auf Französisch, zB bei der Computertechnik. Man bürdet den Menschen dadurch auf, alles doppelt zu lernen. Dafür haben sehr viele Pflanzen in Frankreich die botanischen Namen bekommen und nicht in jeder Region einen anderen, wie sehr oft in Deutschland.

Aber abgesehen davon gibt es nicht nur im Deutschen die sogenannten "falschen Freunde" wie realisieren, fokussieren und unzählige mehr:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_falscher_Freunde#Englisch
https://de.wikipedia.org/wiki/Falscher_Freund
https://www.ef.de/blog/language/falsche-freunde/

Und falsche Freunde sind vielleicht sprachökonomischer, aber eben falsch. Aber ich werde diese Entwicklung sicher nicht verhindern, wie ich alte weiße Frau schon sagte.  ;)

Manche Anglizismen folgen auch der Mode und verschwinden irgendwann wieder wie cool oder Teenager. Das ist eben lebendige Sprache.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 02. November 2024, 11:58:08
Teenager glaub ich nicht, das bleibt. Gibt es schon seit 💯 Jahren bestimmt. Außerdem keine dt Entsprechung vorrätig.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 02. November 2024, 12:21:23
Zitat von: Max P am 01. November 2024, 20:51:31
Zitat von: Typee am 01. November 2024, 19:33:45wenn ich alles zu eliminieren trachte, was keinen sprachlichen Eingeborenenstatus hat, gäbe es nicht einmal einen ,,Kiosk", dessen Stammbaum nach Persien reicht.
Der Allgemeine Deutsche Sprachverein wollte in seinem Bestreben, die deutsche Sprache von fremdländischem Unrat zu säubern, schon 1915 bsw. den Vierzylinderexplosionsmotor durch den Viertopfzerknalltreibling ersetzen. Der ADSV wirkte noch weit bis in die Nazizeit hinein, aber selbst Hitler wurde das Ganze zu bunt: https://de.wikipedia.org/wiki/Allgemeiner_Deutscher_Sprachverein#Das_Ende_des_ADSV
P.S.:
Ein später Nachhall dieser Bemühungen war z.B. das Amtsdeutsch der Deutschen Bundespost, das keine Tele(ph)fone kannte, sondern nur Fernsprecher oder Fernsprechgeräte.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 02. November 2024, 12:23:28
Zitat von: zimtspinne am 02. November 2024, 11:58:08Teenager glaub ich nicht, das bleibt. Gibt es schon seit 💯 Jahren bestimmt. Außerdem keine dt Entsprechung vorrätig.
Doch, ganz früher hieß das Backfisch. Wobei das nur Mädchen meinte, soviel ich weiß. Männliche Teenager waren Halbstarke.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 02. November 2024, 12:24:23
Zitat von: Typee am 02. November 2024, 08:57:06Erker stammt aus dem Französischen. Ein Arquier war ein Bauteil an Festungen, in dem Bogenschützen saßen.
Oha! :merci:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 02. November 2024, 15:57:13
Zitat von: Juliette am 02. November 2024, 11:32:44... Eine Sache, die ich als sehr kurzsichtig einschätze, ist die Erfindung von technischen Fachausdrücken auf Französisch, zB bei der Computertechnik...
Ohja, da haben sich ein paar "Sprachpuristen" gehörig ausgetobt. Aber nicht nur bei den Begriffen,
sondern auch bei der Tastaturbelegung. Ich kenne sonst keine, die so extrem von QWERTY abweicht.
Ich fluche jedes Mal, wenn ich gezwungen bin, auf einer französischen Tastatur zu arbeiten.
Alleine mit der Buchstabenhäufigkeit und dem flüssigen Tippen kann das nicht erklärt werden.
Da waren für mein Gefühl Leute am Werk, die sich vornahmen, möglichst weit von der englischen
Belegung abzuweichen.

/Offtopic eines manchmal Geplagten
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 02. November 2024, 16:47:48
Zitat von: HAL9000 am 02. November 2024, 15:57:13Ich fluche jedes Mal, wenn ich gezwungen bin, auf einer französischen Tastatur zu arbeiten.

Das kann ich gut verstehen. Allein schon die Zahlen mit der Shifttaste.  ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. November 2024, 19:13:37
Ein Videotipp.

ZitatIdentitätskrise – Kritik an der aufgeklärten Gesellschaft | unter den linden

Es polarisiert, es regt auf und hat das Potential unsere Gesellschaft zu spalten. Es geht um "Wokeness" – einst ein Aufruf zu mehr Aufmerksamkeit für Gerechtigkeits- und Diversitätsfragen mit dem Ziel jedem das gleiche Gewicht in seiner Teilhabe zu ermöglichen.

Das empfanden viele angesichts der Überheblichkeit westlicher Gesellschaften als notwendig, doch heute sprechen viele im Zusammenhang mit Wokeness von einer Überhöhung von Partikularinteressen.

Sehen nur noch das aggressiv Spaltende und das Denunzieren von Andersdenkenden. Die Folge: Der Begriff Identität gewann an überbordender Bedeutung und wird von der linken Wokeness-Bewegung genau wie von rechten Identitären gleichermaßen instrumentalisiert.

Wie also nun steht es um eine Bewegung, die durchaus einmal gewertschätzt werden konnte, unsere liberale Demokratie zu bereichern und zu verteidigen?

Michaela Kolster diskutiert dies mit ihren Gästen:
➡️ Prof. Ulrike Ackermann, Politikwissenschaftlerin und Freiheitsfroscherin
➡️ Jens Balzer, Autor und Publizist
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 05. November 2024, 16:36:56
Zitat von: Typee am 23. Oktober 2024, 17:29:10...übrigens nicht in einem  Nischenverlag erschienen, sondern beim ehrwürdigen C.H.Beck.

Ebenfalls vor kurzem im C.H. Beck-Verlag erschienen: "Lob der Identitätspolitik" von Karsten Schubert.
Dem FAZ-Feuilletonisten hat es nicht gefallen: https://archive.is/rrEdp (https://archive.is/rrEdp)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. November 2024, 17:21:30
Zitat von: Rabenaas am 05. November 2024, 16:36:56Ebenfalls vor kurzem im C.H. Beck-Verlag erschienen: "Lob der Identitätspolitik" von Karsten Schubert.
Dem FAZ-Feuilletonisten hat es nicht gefallen: https://archive.is/rrEdp (https://archive.is/rrEdp)

Aha.  ::)

ZitatForschungsgebiete
  • Zeitgenössische kritische politische Theorie (an der Schnittstelle von französischem Denken, Kritischer Theorie und politischer Liberalismus, insbesondere radikale Demokratietheorien)
  • Zeitgenössische sozialkritische Ethik (insbesondere intersektionale Theorie sowie Debatten um Identitätspolitik, 'Cancel Culture', 'Political Corretness' und Wissenschaftsfreiheit)
  • Queere, schwule und feministische Theorie
  • Michel Foucault (insbesondere seine politische Philosophie und Biopolitik)
  • Kritische Rechtstheorie (https://de.wikipedia.org/wiki/Critical_legal_studies), Menschenrechte, globale Demokratisierung

Aktuelle Forschung: Radikaldemokratische Theorie der Identitätspolitik
In meiner aktuellen Forschung entwickle ich eine radikaldemokratische Theorie der Identitätspolitik. Die Grundthese ist, dass Identitätspolitik notwendig für die Demokratisierung der Demokratie ist. Dies liegt daran, dass Exklusion und Diskriminierung innerhalb aktueller demokratischer Institutionen auch ein Problem der politischen Epistemologie sind, das heißt, sie hängen mit den Möglichkeiten und Blockaden von politisch relevantem Wissen zusammen. Für die Perspektive der Mehrheitsgesellschaft ist es schwer, strukturelle Diskriminierungen zu verstehen und angemessen zu thematisieren, insbesondere weil sich diese Mehrheitsperspektive oft so versteht, als würde sie eine universelle Auffassung formulieren, bei der die soziale Position gar keine Rolle spiele. Leichter fällt diese Thematisierung vom partikularen Standpunkt der von Diskriminierungen Betroffenen. Das disruptive Durchbrechen etablierter Verständnisse des Universellen durch partikulare Identitätspolitik ist deshalb zentral für die weitere Demokratisierung der Demokratie.

Ich entwickle die radikaldemokratische Theorie der Identitätspolitik in drei Teilprojekten:
  • Analyse der Abwehr von Demokratisierung durch die konservativen Kampfbegegriffe 'political correctness' und 'cancel culture'
  • Entwicklung einer konstruktivistischen Konzeption von Identitätspolitik als aktive Herstellung von partikularen Standpunkten (mit Berücksichtigung von digitaler Kommunikation und dem Problem potentiell verzerrter Repräsentation durch elite capture)
  • Untersuchung des Verhältnisses von Partikularität/Universalität bzw. Macht/Vernunft bei identitätspolitischer Demokratisierung (erste Kurzveröffentlichungen)

Mitgliedschaften und Funktionen
Mitglied der DVPW-Theoriesektion Gender und Diversity Kommission

https://www.karstenschubert.net/ueber/

Was für ein "wunderbares" intellektuell klingendes elitäres Geschwafel. Identitätspolitik im Gewande der Demokratisierung. Oder wie ich es nenne: Ein Wolf im Schafspelz, der Kreide gefressen hat.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 05. November 2024, 21:19:44
Zitat von: RPGNo1 am 05. November 2024, 17:21:30Was für ein "wunderbares" intellektuell klingendes elitäres Geschwafel.
Noch nicht mal das, es ist eine Art Kinderbuch für die letzten Verblödeten. Dass sich sowas überhaupt noch verkaufen läßt. Gut, man kann sich denken, wer das kauft.

ZitatDie Blindheit setzt sich fort, wenn der Autor unter anderem dem Transgenderaktivismus im Unterschied zu seinen Kritikern ein hohes Maß an Reflektiertheit bescheinigt.
:facepalm
Genau die, die sich eine Absolution erhoffen, weil sie selber merken, wie dogmatisch sie eigentlich sind. Ein letztes Aufbäumen..?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. November 2024, 17:28:48
Es darf sich mal wieder in "erweckten" Kreisen aufgeregt werden.

ZitatDie Schlagersängerin Helene Fischer hat ein Album mit 25 Kinderliedern veröffentlicht – so weit, so unspektakulär. Fände sich auf dem Album neben ,,Bruder Jakob" und ,,Backe, backe Kuchen" nicht auch das Lied ,,Aramsamsam": Dieses Lied, das zum Standardrepertoire vieler Kitas gehört und in einer Phantasiesprache gesungen wird, befördere arabische Stereotype, lautet der Vorwurf. Es verballhorne die arabische Sprache, und die Bewegungen, die von den Kindern zu dem Lied gemacht werden, imitierten das muslimische Gebet. Ist an den Vorwürfen etwas dran? Wir haben nachgefragt beim Musikethnologen Nepomuk Riva, der zum Thema Musik und Rassismus forscht.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/helene-fischer-singt-sie-ein-rassistisches-kinderlied-110093857.html

Fakt 1: Der Musikethnologe scheint die einzige deutschsprachige Quelle zu sein, die dem Kinderlied einen abwertenden Charakter unterstellt. Sie wird aber von vielen Medien zitiert.

Fakt 2: Das angebliche Problem scheint ein typisch deutsches zu sein, welche es sogar zu einem eigenen Absatz "Kritik" in der deutschsprachigen Wikiepdia geschafft hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/A_Ram_Sam_Sam#Kritik
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. November 2024, 18:11:25
Neues von Sinan.

ZitatNDR löscht Woke-Kritik nach Shitstorm

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. November 2024, 22:04:38
Zitat von: RPGNo1 am 09. November 2024, 18:11:25Neues von Sinan.
Passt in meine Siniwoche :grins2:

OK, die Woke-Blase fordert, dass es sie nicht gibt und verschwindet aus dem Beitrag. Damit ist aber immer noch nicht geklärt, ob das Thema den Trumpismus über die Machtschwelle gehoben hat. Natürlich war das relevant und hat die Wahl mitentschieden. Ob das nur marginal war, oder einen größeren Anteil hatte, darüber wird noch gestritten. Oder man sagt, das Thema existiert gar nicht, dann braucht man auch nichts weiter zu diskutieren. Kann halt sein, dass man dann nicht wieder gewählt wird. Die Hümmleristen hatten ähnlich geniale Gedanken.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. November 2024, 22:23:24
Passend gerade auch ein Statement von JKR, das mir heute unter die Linse gekommen ist:

ZitatJ.K. Rowling @jk_rowling

I wrote the words below in April, about the UK left, and I'm retweeting them today for the benefit of some of the numbskulls in my mentions.

Women like me, and there are a lot of us, aren't and never have been far-right. We simply want the left to wake the hell up, because we're watching it do its utmost to alienate people it used to represent.

I'm not saying Trump's win was down to the gender stuff - I'm not an American voter, so can't judge. In any case, the Labour Party won the last UK election and they've embraced gender identity ideology whole-heartedly  (although they won against a Tory government so enfeebled and unpopular it would have been miraculous if they hadn't, and their popularity since gaining office has plummeted.)

What I do know is that millions of women in the UK and across the developed world are extremely angry about men in women's sport, men in women's jails and the erosion of single-sex spaces. Parents are angry at being  demonised because they don't want their troubled kids to undergo irreversible medical treatments of extremely questionable benefit. People are sick to the back teeth of being bullied and threatened for refusing to embrace an elitist, academia-generated ideology that's having severe real world consequences.

Large swathes of the left continue to be threatening and abusive to anybody who resists their attempts to impose ideological language or bully them out of wrongthink. Leftist activists jeer and sneer at erstwhile female allies for the crime of believing biological sex is real and matters. And leftist leaders still appear more interested in sucking up to gender activists than - to take a topical example in the UK - female nurses whose crime is not wanting to undress in front of a fully intact male.

So to those screaming 'bigot' and 'fascist' at me, you should know two things. Firstly, I'm completely indifferent to your disapproval, as I'd have thought you'd have realised by now. Secondly, and far more importantly, the only thing more harmful to your cause than your pseudo-religious belief in gender identities is your astounding, self-righteous arrogance.
https://x.com/jk_rowling/status/1854854517293998488

Kann der NDR ja mal unzensiert als Gastbeitrag bringen. Hält dann ungefähr ne Minute.

Dann noch ein kurzer Beitrag von Buck Angel:

ZitatBuck Angel® Transsexual @BuckAngel

Trans Hysteria and FEAR MONGERING! " They want to eradicate us" Are you kidding me! Since TRUMP won this is how the clowns in the so called " community " are now creating mass hysteria and telling complete total lies! You are all disgusting and such fools. Have fun living in your made up victim village while the rest of us move forward and live our lives creating bridges and teaching the world not to hate us or think we are all wingnuts! You can watch the whole reaction video on my YT
https://x.com/BuckAngel/status/1855043206964297939

Das Vid dazu:


Sorry, ich muss da auch lachen. Weil ich böse bin.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. November 2024, 19:09:40
ZitatFrauenhass und Antisemitismus gehören wahrscheinlich mittlerweile zum guten Ton unter Studenten. So scheint es zumindest an der Universität Leipzig. Queerfeministische Gruppen riefen schon Tage vorher dazu auf, eine Veranstaltung von Sisters e.V. "zum Desaster zu machen". Was ihnen tatsächlich auch gelungen ist. Der Vorwurf war, es würde sich um eine Veranstaltung von Terfs (Trans-Exkuldierende Radikalfeministinnen) und Swerfs (Sexarbeit-Exkludierenen Radikalfeministinnen), also Frauen, die sich kritisch zur Vereinnahmung von Frauen-Schutzräumen durch biologische Männer und kritisch gegenüber der Prostitution positionieren, handeln. Es sollte der Film ,,Bordell Deutschland" gezeigt werden. Eine anschließende Diskussion war geplant. In dem Film kommen Frauen in der Prostitution zu Wort. Er zeigt, wie es den Frauen in der Prostitution europaweit tatsächlich geht. Kurz vor Beginn der Veranstaltung stürmten dann ca. 60 Leute mit FFP-2-Masken, grünen Haaren, Palituch und Schildern den Hörsaal, machten Krach, pfiffen mit Trillerpfeifen und schrien Parolen wie "Alerta Queerfeminista", "Terfs gibt's in jeder Stadt – bildet Banden macht sie platt" "Ganz Leipzig hasst euch Swerfs und Terfs". Die Linse des Beamers für die Filmvorführung wurde verdunkelt.

https://www.ruhrbarone.de/terfs-gibts-in-jeder-stadt-bildet-banden-macht-sie-platt/239149/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 10. November 2024, 19:29:28
 $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 10. November 2024, 22:09:02
Zitat von: RPGNo1 am 10. November 2024, 19:09:40grünen Haaren
Das waren Fake-Aktivisten. Die Echten haben blaue Haare. Oder war das Schimmel? Wahrscheinlich, deshalb auch die FFP2-Masken. Ich hätte aber FFP3 genommen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 14. November 2024, 17:41:54
Ich kauf schon mal Tütensuppen auf Palette. Beim Kuchen muss ich mir noch was einfallen lassen. Obwohl, ich wohne ja gar nicht in Usa.

ZitatTrumps deutlicher Wahlsieg sei nur der Beginn einer Ära des Trumpismus, sagt der renommierte Professor Yascha Mounk. Schuld sei auch der ,,Wokeismus" in Medien, an Universitäten und in der Demokratischen Partei. Seine Prognose für Trumps zweite Amtszeit fällt düster aus.
https://archive.is/t8MAo (Welt Plus)

ZitatTatsächlich war es die Wahl Trumps 2016, die die Woke-Ideen voranbrachte. Nach dieser Wahl wurde es praktisch unmöglich, diese Ideen an der Universität zu kritisieren, ohne sofort beschuldigt zu werden, ein heimlicher Trump-Anhänger zu sein. Diese Strategie ist gescheitert. Sie schien 2020 noch Anhänger zu gewinnen, doch heute stellen wir fest, dass sie einem klaren Sieg Trumps den Weg geebnet hat. Werden die amerikanischen Institutionen wieder in dieselbe Falle gehen? Ich hoffe, dass sie ihre Lehren daraus ziehen und ihre liberalen philosophischen Werte verteidigen werden – was auch eine Ablehnung gewisser Pläne Trumps bedeuten könnte – dass sie sich aber auch neu erfinden werden, um für die andere Hälfte der Bevölkerung annehmbar zu sein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 14. November 2024, 17:56:08
Zitat von: eLender am 14. November 2024, 17:41:54
ZitatSchuld sei auch der ,,Wokeismus" in Medien, an Universitäten und in der Demokratischen Partei...
Sollte Trump 2.0 das Ende des "Wokeismus" einleiten, wäre das wohl das einzig Positive, das ich momentan
von seiner Präsidentschaft erwarten würde. Dann hätte ich auch nichts dagegen, wenn wieder mal etwas von
der anderen Seite des Teichs nach Europa schwappt. Dann aber bitte möglichst schnell.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. November 2024, 22:06:52
Scientific American war mal ein gutes populärwissenschaftliches Magazin, ist aber total dem Wokismus verfallen (wir hatten das schon mal im Genderfaden: Geschlecht ist ein Spektrum, auch Männer können Brüste haben etc.). Die Chefin ist neulich abgetreten, weil sie die Trumpwähler pauschal als Vollidioten bezeichnet hat (und das nicht so wirklich gut ankam). Mag sein, aber man beleidigt seinesgleichen eigentlich nicht. Sie hat Spuren hinterlassen:

ZitatMichael Shermer @michaelshermer

Reminder of how far @sciam has fallen:

"Inequity between male & female athletes is a result not of inherent biological differences between the sexes but of biases in how they are treated in sports."
So Serena Williams could beat Roger Federer but for...?
https://x.com/michaelshermer/status/1857610335005630769
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 17. November 2024, 23:11:57
Zitat von: HAL9000 am 14. November 2024, 17:56:08Sollte Trump 2.0 das Ende des "Wokeismus" einleiten, wäre das wohl das einzig Positive, das ich momentan von seiner Präsidentschaft erwarten würde.

Trump ist ein Spinner, aber er wurde auch gewählt, weil die andere Seite zu wenig gegen die anderen Spinner unternommen hat (bzw. weil sie zu viele davon in den eigenen Reihen hat). Kann man glauben oder nicht, aber nicht wenige (Sinan und Co.) haben das lange vorausgesagt (ich zähle mich dazu). Das dürfte auch einen Teil des "Erfolges" für entsprechende Spinner hierzulande erklären. Till Amelung hat ein paar Dokumente (ja, es sind eher Meinungen, aber keine aus der hohlen Hand) zusammengesucht, die das gut illustrieren. Y. Mounk (s.o.) sagt das auch ähnlich.

Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱 @TillRandolf

🧵Ich mache nun einen Thread mit Quellenhinweisen, die erfahrbar machen sollen, warum bei den US-Wahlen identitätspolitische Themen wie Trans wohl gerade auch  bei Wechselwählern ausschlaggebend waren. Da bestimmte Auffassungen auch im deutschen Aktivismus präsent sind, möchte ich eindringlich dazu aufrufen, selbstkritisch zu prüfen, wo man übers Ziel hinausgeschossen ist.
Den Anfang macht dieser Screenshot aus einem Werbespot von Trumps Wahlkampagne. Wer ist darauf abgebildet und warum funktionierten diese Personalien für die Kampagne?
Rachel Levine, Gesundheitsministerin und Sam Brinton,  der ehemals eine gehobene Funktion im Energieministerium inne hatte. Levine wurde zu einer umstrittenen Personalie, weil sie sich sehr für das gender-affirmative Modell mit Pubertätsblockern einsetzte und gar Einfluss auf die WPATH nahm, damit in den jetzigen Standards of Care Altersgrenzen für Blocker, Hormone und OPs entfernt werden. Obwohl schon zum damaligen Zeitpunkt die Hinweise vorlagen, dass die medizinische Evidenz für das affirmative Modell bei Minderjährigen schwach ist.
Brinton, der sich als nonbinary identifiziert, machte von sich reden, als er mehrfach bei Diebstahl von Gepäck erwischt wurde. An Flughäfen stahl er ausnahmslos Koffer, die Frauen gehörten, um sich ihre Kleider anzuziehen. Da er in seiner beruflichen Position eigentlich genug verdienen sollte, um sich eigene Kleidung zu kaufen, ist sein Verhalten nur mit fetischistischer Motivation erklärbar. Brinton wurde dann nach der einen Wiederholung zu viel zwar gefeuert, aber zu einer Aufarbeitung im Sinne von, wo Grenzen zu ziehen wären, hat das zumindest nicht öffentlich wahrnehmbar geführt.
https://x.com/TillRandolf/status/1858137788895396140

Selbst wenn das "nur" Bigotterie wäre, es ist nun mal ein Momentum, das das "Progressive" in sein Gegenteil verwandelt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 18. November 2024, 01:25:16
Zitat von: eLender am 17. November 2024, 23:11:57... aber er wurde auch gewählt, weil die andere Seite zu wenig gegen die anderen Spinner unternommen hat...
Wenn Leute Trump nur deshalb gewählt haben, weil ihnen die Dems zu "woke" waren,
sind sie in meinen Augen aber ebenfalls Idioten. Mindestens genauso so Idioten,
wie die, die aus "Protest" AfD wählen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 18. November 2024, 01:52:08
Zitat von: HAL9000 am 18. November 2024, 01:25:16
Zitat von: eLender am 17. November 2024, 23:11:57... aber er wurde auch gewählt, weil die andere Seite zu wenig gegen die anderen Spinner unternommen hat...
Wenn Leute Trump nur deshalb gewählt haben, weil ihnen die Dems zu "woke" waren,
sind sie in meinen Augen aber ebenfalls Idioten. Mindestens genauso so Idioten,
wie die, die aus "Protest" AfD wählen.
+1
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 18. November 2024, 08:44:50
https://x.com/billmaher/status/1857635615031934984

Bill Maher macht ein paar treffende Punkte.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 18. November 2024, 09:31:15
Zitat von: HAL9000 am 18. November 2024, 01:25:16Wenn Leute Trump nur deshalb gewählt haben, weil ihnen die Dems zu "woke" waren,
sind sie in meinen Augen aber ebenfalls Idioten. Mindestens genauso so Idioten,
wie die, die aus "Protest" AfD wählen.

Das ist mir zu unterkomplex. Siehe auch den Link von Conina.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 18. November 2024, 15:47:36
Zitat von: Schwuppdiwupp am 18. November 2024, 09:31:15Das ist mir zu unterkomplex...
Ich möchte festhalten, dass ich deutlich zwischen "Idiot" und "dumm" unterscheide.
Man kann durchaus intelligent, aber trotzdem ein Idiot sein. Insofern gehe ich nicht mit
dem Spruch von Forest Gump ("Dumm ist der, der Dummes tut!"). Vielleicht ist das nur eine
private Eingrenzung der Definition, die missverstanden werden kann.
Maher trifft sicher ein paar Punkte, aber ich habe auch geschrieben "nur deshalb", und daran
halte ich fest. Wenn mir die Dems zu woke sind (und das sind sie in Teilen ganz sicher) und
ich sie deshalb nicht wählen will, käme ich niemals auf die Idee, nur deswegen Trump zu wählen.

Es wäre höchst an der Zeit, dass das de facto Zweiparteiensystem in den USA endlich abgeschafft wird.
Momentan hat man dort nur die Wahl zwischen einem heftigen Brechdurchfall und der Spanischen Grippe.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 18. November 2024, 16:42:29
Zitat von: HAL9000 am 18. November 2024, 15:47:36Es wäre höchst an der Zeit, dass das de facto Zweiparteiensystem in den USA endlich abgeschafft wird.
Momentan hat man dort nur die Wahl zwischen einem heftigen Brechdurchfall und der Spanischen Grippe.
Das ganze Wahlsystem der USA gehört von Grund auf reformiert, aber ich habe Harris weder als Brechduchfall noch als Grippe empfunden. Ganz im Gegenteil, sie wäre eine vernünftige Präsidentin geworden, denke ich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 18. November 2024, 17:22:56
Zitat von: Max P am 18. November 2024, 16:42:29... aber ich habe Harris weder als Brechduchfall noch als Grippe empfunden...
Ich meinte auch nicht Harris im Besonderen, sondern den (von den Wählern empfundenen)
Gesamt-Zustand der Dems. Maher hat ja richtig angemerkt, dass es nicht hauptsächlich
um "schwarz" oder "Frau" ging. Das wäre das kleinere Hindernis gewesen.
Es ging/geht um die (gefühlte) Abgehobenheit weiter Teile der Dems. Das penetrante
Perpetuieren von Themen, die nur mikroskopisch kleine Teile der Bevölkerung betreffen.
Und das weitgehende Ignorieren von Themen, die für den Alltag der großen Mehrheit
wesentlich relevanter sind.

Und ja, das Wahlsystem ist eine Katastrophe. Aber auch ein vernünftiges Wahlsystem
hätte Harris nicht gerettet. Trump erhielt 2,7 Millionen mehr Stimmen.

Und nochmal ja, Harris wäre eine wesentlich bessere Präsidentin geworden. Auch wenn
das anbetracht der Alternative keiner besonderen Anstrengung bedurft hätte.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 18. November 2024, 17:57:49
Zitat von: Max P am 18. November 2024, 16:42:29Ganz im Gegenteil, sie wäre eine vernünftige Präsidentin geworden, denke ich.

Ganz bestimmt vernünftiger als Trump. Von Amerikakennern^ wurde mir gesagt, dass es sie gewaltig verwundert hätte, wenn eine Frau und noch dazu eine Schwarze gewonnen hätte. Und bei den jungen und alten männlichen Machofans, denen die Gleichberechtigung der Frauen von Anfang an zu weit ging, hat Trump ganz gewaltig abgesahnt. 

Zitat von: HAL9000 am 18. November 2024, 15:47:36Es wäre höchst an der Zeit, dass das de facto Zweiparteiensystem in den USA endlich abgeschafft wird.

Wir hatten nicht nur hier ja auch jahrzehntelang 2 sehr starke Mitte-Parteien, linke Mitte SPD, rechte Mitte CDU. Alle anderen waren eigentlich die meiste Zeit recht schwach. Der Niedergang der Mitte hat die extremen Parteien hochgespült - oder umgekehrt oder es war reziprok. Man hat das Gefühl, in den USA hat sich die GOP selbst zur "AfA (Alternative für Amerika)" gemacht. Was wieder mal zeigt, dass es nichts bringt, sich bei rechtsextremen Ideen anzubiedern. 

Die US-Amerikaner hatten noch nie einen gewählten Diktator, sie wissen nicht, was daraus werden kann.

ZitatDen Weltgeist der Liberalen und Progressiven sehen sie als eine Art Hochverrat am Volk

Als die USA 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten, jubelte Gründervater Thomas Paine: ,,Die Geburt einer neuen Welt steht bevor. Wir haben es in der Hand, diese Welt ganz neu zu beginnen." Jede einzelne Besetzung, die Trump in diesen Tagen verkündet, steht für diese Vision. Das sind keine Reformer, sondern Revolutionäre. Gerade weil sie von den jeweiligen Ministerien und Behörden keine Ahnung haben, die sie umbauen sollen, können Leute wie Hegseth, Gaetz und Kennedy maximal für Zerstörung sorgen. Es ist dann nicht mehr die Gesellschaft der Konsensfindung, die aus den USA eine so vielfältige wie schwierige Demokratie gemacht hat, sondern der revolutionäre Geist der Tabula rasa.

So gesehen ist der Beginn der zweiten Amtszeit Donald Trumps ein ähnlich historischer Moment wie der Einzug Barack Obamas ins Weiße Haus vor fast sechzehn Jahren. Obama war der Abschluss des Marsches durch die Institutionen, den die Bürgerrechtsbewegung des 20. Jahrhunderts mit seiner Person vollzog. Donald Trump markiert den Sieg eines revolutionären Geistes, der im Gerechtigkeitsgedanken und Weltgeist der Liberalen und Progressiven eine Art Hochverrat am Volk sieht.

Es war dann kein Philosoph, kein Künstler oder Star, der am vergangenen Wochenende das neue Zeitalter voller Pathos verkündete. Es war der Influencer und Preisboxer Jake Paul, der sich nach seinem Schaukampf gegen Mike Tyson mit Worten voller Pathos an das Weltpublikum richtete: ,,Danke, Amerika. Dies ist die Ära der Wahrheit und des Guten. Das Gute erhebt sich. Die Wahrheit erhebt sich. Es ist mir eine Ehre, Teil dieses Amerikas zu sein. Es scheint ganz so, als wären wir wieder da, Baby."

aus: https://www.sueddeutsche.de/kultur/donald-trump-disruption-neue-aera-usa-wahl-lux.Tbh5GngwhJW874327BeGVv


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 18. November 2024, 18:12:04
Zitat von: Conina am 18. November 2024, 08:44:50Bill Maher macht ein paar treffende Punkte.
Ist wahrscheinlich auch nur ein Idiot ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 18. November 2024, 19:26:44
Zitat von: Juliette am 18. November 2024, 17:57:49
ZitatAls die USA 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten, jubelte Gründervater Thomas Paine [...]
In der Tat eine "Revolution", wenn das bloß normale Funktionieren des Senats zu einem Akt der offenen Insubordination wird.

Und was Paine angeht: Trumps Agenda hat mit der von Paine absolut nichts zu tun.
ZitatPaine spoke out [in Rights of Men] effectively in favour of republicanism as against monarchy and went on to outline a plan for popular education, relief of the poor, pensions for aged people, and public works for the unemployed, all to be financed by the levying of a progressive income tax. To the ruling class Paine's proposals spelled "bloody revolution," and the government [von Britannien] ordered the book banned and the publisher jailed.
https://www.britannica.com/biography/Thomas-Paine/In-Europe-Rights-of-Man
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 18. November 2024, 23:05:43
Zitat von: Juliette am 18. November 2024, 17:57:49,,Die Geburt einer neuen Welt steht bevor. Wir haben es in der Hand, diese Welt ganz neu zu beginnen." Jede einzelne Besetzung, die Trump in diesen Tagen verkündet, steht für diese Vision.

Zitat von: Peiresc am 18. November 2024, 19:26:44Und was Paine angeht: Trumps Agenda hat mit der von Paine absolut nichts zu tun.

Inhaltlich sicher nicht, das hat aber auch niemand behauptet.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 18. November 2024, 23:39:12
Zitat von: eLender am 18. November 2024, 18:12:04
Zitat von: Conina am 18. November 2024, 08:44:50Bill Maher macht ein paar treffende Punkte.
Ist wahrscheinlich auch nur ein Idiot ::)
Ich habe das Gefühl, wir beide müssen uns einmal auf ein Bier zusammen setzen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. November 2024, 22:45:11
Zitat von: HAL9000 am 18. November 2024, 23:39:12auf ein Bier
Hehe, alles gut. Lieber nen Kaffee, aber nur, wenn du zahlst ::)  Im Ernst: nicht alles persönlich nehmen, was ich rauspuste. Ich sehe hier eh nur Avatare, keine echten Personen ::)  Scherz... :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 19. November 2024, 23:16:12
Zitat von: eLender am 19. November 2024, 22:45:11Lieber nen Kaffee, ...
Da bist du bei mir genau richtig. Ich bin Kaffee-Nerd. Mein Maschinen-Park ist mehr wert,
als mein Auto. Nur so als Feedback: An empfindlichen Tagen nehme ich diese Art der Bemerkungen
als gehässige Sticheleien wahr. Wenn es nicht so gemeint ist, alles gut. Ich lege noch eine
Schicht auf meine normalerweise ohnehin recht dicke Haut auf.
/OT
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 19. November 2024, 23:28:08
Wenn i mal wieder in Ösiland bin...

(eher selten)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 20. November 2024, 19:54:57
Zitat von: Conina am 18. November 2024, 08:44:50https://x.com/billmaher/status/1857635615031934984

Bill Maher macht ein paar treffende Punkte.

Ich bin anderer Ansicht. Das sind alles Nebensächlichkeiten.
ZitatHere's my problem with all election analyses. In any sane country, Trump would have lost in a landslide. The fact that we've been trying to squeak out victories against Trump isn't the Democrats' fault.

Sure they could have done better, but if we're really soul searching and look for solutions, stop naming some marginal thing they could have done better.
https://x.com/DanielMillerEsq/status/1859042215173005660
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 20. November 2024, 21:40:03
Zitat von: Peiresc am 20. November 2024, 19:54:57Das sind alles Nebensächlichkeiten.
Und woran ist Harris gescheitert? Dass die USA kein "gesundes/vernünftiges" Land sind?
Was braucht es dann, um das System Trump zu besiegen? Weniger "woke" wird wohl nicht reichen.
Ich habe keine Ahnung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 21. November 2024, 00:58:41
Zitat von: HAL9000 am 20. November 2024, 21:40:03
Zitat von: Peiresc am 20. November 2024, 19:54:57Das sind alles Nebensächlichkeiten.
Und woran ist Harris gescheitert? Dass die USA kein "gesundes/vernünftiges" Land sind?
Was braucht es dann, um das System Trump zu besiegen? Weniger "woke" wird wohl nicht reichen.
Ich habe keine Ahnung.

Ich auch nicht, natürlich. Trotzdem noch ein wenig unqualifizierte Spekulation: "Wokeness" hat m.E. nicht geholfen und seinen Teil beigesteuert (ich bin immer noch nicht sicher, wie viel eigentlich), aber das Problem liegt deutlich tiefer. Aus den Kommentaren von Peirescs Link:

ZitatThe internet opened Pandora's box. It killed ethical and professional journalism and spawned websites where any partisan can pretend to be a journalist. It spawned misinformation on a massive scale.

Wie es sein sollte: professionelle, unabhängige Journalisten sollten für Nachrichten und Recherchen zuständig sein und sie sollten das Vertrauen der Bevölkerung genießen (und natürlich nicht missbrauchen). Vertrauen ist dabei auch letztlich durch nichts gänzlich zu ersetzen, denn ohne epistemische Arbeitsteilung ist Zivilisation nicht möglich. Daher ist das mit dem Vertrauen wie mit dem Geld: es ist nicht weg, es ist nur woanders. (Allerdings wissen viele Leute das nicht. Deshalb halten sich Verschwörungstheoretiker auch für Skeptiker.)
Dass soziale Medien es jedem unqualifizierten Heinz erlauben, eine große Reichweite zu erlangen, wenn er nur laut genug brüllt, ist natürlich ein globales Phänomen und daher sind die Auswirkungen auch global spürbar. Die USA scheinen diesbezüglich allerdings noch ein paar zusätzliche, tief verwurzelte, prädisponierende Faktoren aufzuweisen, die Missinformationsverbreitung , Informationsverzerrungen und deren Effekte begünstigen (ich halte da z.B. auch die extreme Polarisierung und Politisierung durch das Zwei-Parteien-System für einen bedeutenden Faktor).
Außerdem: Echokammern fördern Unverhältnismäßigkeiten. Wenn man einmal in ein bestimmtes Kaninchenloch hinabgestiegen ist, wird es schnell zum Nabel der Welt. Confirmation Bias, selektive Wahrnehmung und Co tun dann ihr übriges, wenn man aus Versehen doch mit anderen Ansichten in Kontakt kommt.

Hier eine kleine Illustration, frisch aus meiner genderkritischen Echokammer:

Der von mir geschätze (genderkritische) Journalist Jesse Singal twitterte heute:

ZitatRFK Jr.: The moon is made of cheese, the government reads my mind, everyone but me is a robot, also I'm a robot, also dolphins are tormenting me with telepathy, and unpasteurized milk is fine

Coverage: People are really being unfair to RFK -- his views on milk are solid!
https://x.com/jessesingal/status/1859231283802460269?t=p6XUYSaJR4m4vPnWXYqTvg&s=19


Ebenfalls heute twittere der ebenfalls genderkritische und gewiss nicht formal dumme, aber ins MAGA-Loch hinabgestiegene, Ray Alex Williams:

ZitatI wonder if the "smart" and "sane" libs like @jessesingal are ever going to admit they were wrong about RFK jr being an "unhinged conspiracy theorist."

Probably not, as that would upset too many of their priors at once.
https://x.com/RayAlexWilliams/status/1859332975042633992?t=24T6SGjTYNyg0BzI2DcT-Q&s=19

Und verlinkt einen Tweet mit einem Artkel, in dem zum Beispiel folgendes steht (man könnte noch so einiges mehr zitieren):

ZitatWhen the CNN host Kaitlin Collins recently read a tweet from Kennedy that promised to send FDA officials packing, her producers made sure not to highlight the section of his post which called for Americans to eat clean foods, get in the sun, and most importantly, exercise.
https://www.theamericanconservative.com/theyre-lying-about-robert-f-kennedy-jr/

Der besagte Tweet von Kennedy:

ZitatFDA's war on public health is about to end. This includes its aggressive suppression of psychedelics, peptides, stem cells, raw milk, hyperbaric therapies, chelating compounds, ivermectin, hydroxychloroquine, vitamins, clean foods, sunshine, exercise, nutraceuticals and anything else that advances human health and can't be patented by Pharma. If you work for the FDA and are part of this corrupt system, I have two messages for you: 1. Preserve your records, and 2. Pack your bags.
https://x.com/RobertKennedyJr/status/1849925311586238737

Vielleicht hat sich Kennedy sogar heute morgen die Schuhe richtig herum angezogen, das haben bestimmt auch wieder alle unterschlagen.

:crazy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 21. November 2024, 01:51:47
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. November 2024, 00:58:41... aber das Problem liegt deutlich tiefer...
Schon, aber was ist an den von dir geschilderten Problemen in den USA anders, als im Rest der Welt,
der mit denselben Themen kämpft? Kann es nur das Zweiparteiensystem sein, das die Polarisierung
noch mehr verstärkt? Ist das nicht auch zu einfach?

Btw, um sich Kennedy schön zu saufen, muss man einen extremen Tunnelblick (bei Volltrunkenheit
ist das eh so) haben und nicht nur Cherry Picking betreiben, sondern die Nadel im Sche*ßhaufen finden.
Das ist fast so grandios schwachsinnig, wie "Bei Hitler war nicht alles schlecht!"

Sorry für den Godwin, es ist schon spät.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 21. November 2024, 04:19:16
Zitat von: HAL9000 am 20. November 2024, 21:40:03
Zitat von: Peiresc am 20. November 2024, 19:54:57Das sind alles Nebensächlichkeiten.
Und woran ist Harris gescheitert?
Die Frage ist falsch gestellt.

Zitat von: HAL9000 am 21. November 2024, 01:51:47was ist an den von dir geschilderten Problemen in den USA anders, als im Rest der Welt, der mit denselben Themen kämpft?
Kurze Antwort: die Geschichte, der Kult um den erfolgreichen Geschäftsmann, die Paranoia gegen die Zentralregierung, der Antiintellektualismus. Die große Mehrheit glaubt an Gott (sagt sie jedenfalls), und die knappe Hälfte an die Genesis. Das System der Wahlkampffinanzierung. Man kann die Liste der Eigenheiten endlos verlängern.

Zitat von: HAL9000 am 20. November 2024, 21:40:03Was braucht es dann, um das System Trump zu besiegen? Weniger "woke" wird wohl nicht reichen.
Ich habe keine Ahnung.
Da sind wir schon zwei, und mein Eindruck ist, wir sind mehr als zwei.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 21. November 2024, 08:12:15
+1
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 21. November 2024, 12:36:47
Zitat von: Peiresc am 21. November 2024, 04:19:16Kurze Antwort: die Geschichte, der Kult um den erfolgreichen Geschäftsmann, die Paranoia gegen die Zentralregierung, der Antiintellektualismus. Die große Mehrheit glaubt an Gott (sagt sie jedenfalls), und die knappe Hälfte an die Genesis. Das System der Wahlkampffinanzierung. Man kann die Liste der Eigenheiten endlos verlängern.

Ich würde dazu noch einen weitverbreiteten, enormen Nationalismus nehmen. Auch in Europa gibt es davon immer mehr, aber die Länder hier haben doch mehr als einmal erlebt, was dieser fahnenschwingende Hurrapatriotismus auslösen kann.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 21. November 2024, 15:27:06
Zitat von: Peiresc am 21. November 2024, 04:19:16
Zitat von: HAL9000 am 21. November 2024, 01:51:47was ist an den von dir geschilderten Problemen in den USA anders, als im Rest der Welt, der mit denselben Themen kämpft?
Kurze Antwort: die Geschichte, der Kult um den erfolgreichen Geschäftsmann, die Paranoia gegen die Zentralregierung, der Antiintellektualismus. Die große Mehrheit glaubt an Gott (sagt sie jedenfalls), und die knappe Hälfte an die Genesis. Das System der Wahlkampffinanzierung. Man kann die Liste der Eigenheiten endlos verlängern.
Aber was hat sich seit 2008 und 2012 so sehr geändert, als immerhin ein Barack Obama Präsident werden konnte?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 21. November 2024, 15:42:11
Zitat von: Max P am 21. November 2024, 15:27:06Aber was hat sich seit 2008 und 2012 so sehr geändert

Zum Beispiel die Wahlkampffinanzierung mit dem Citizens-United-Urteil, die Besetzung des Supreme Court, die Erstarkung des rechten "Informations"-Ökosystems, die vollständige Trumpisierung der GOP ... Ansätze dazu gab es schon unter Obama.

Ein Mann wie Gaetz als Justizminister wäre noch vor 5 Jahren schlicht unmöglich gewesen, heute ist er zwangsläufig.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 21. November 2024, 15:53:21
Was ist das für ein Urteil?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 21. November 2024, 15:53:38
Zitat von: Peiresc am 21. November 2024, 04:19:16... Kurze Antwort: ...
Kurze Conklusio: Die USA sind lost!
Zusperren, den Schlüssel wegwerfen und in 100 Jahren mal nachschauen, wer noch da ist.
Oder auf einen Bürgerkrieg "hoffen".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 21. November 2024, 15:55:54
Zitat von: Max P am 21. November 2024, 15:53:21Was ist das für ein Urteil?

https://de.wikipedia.org/wiki/Citizens_United_v._Federal_Election_Commission
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 21. November 2024, 15:56:09
Zitat von: HAL9000 am 21. November 2024, 15:53:38
Zitat von: Peiresc am 21. November 2024, 04:19:16... Kurze Antwort: ...
Kurze Conklusio: Die USA sind lost!
Das Dumme ist nur, dass das die US-Politik zwangsläufig globale Auswirkungen hat...

Danke für den Link.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 21. November 2024, 15:59:00
Zitat von: Max P am 21. November 2024, 15:56:09... Das Dumme ist nur, dass das die US-Politik zwangsläufig globale Auswirkungen hat...
Ist schon klar. Das war ja auch nur ein verzweifelter, fatalistischer Seufzer von mir.
Kein noch so schlimmer "Failed State" (Die USA sind das bald) kann zugesperrt werden.
Das funktioniert ja nicht einmal mit Nord Korea. Es werden schlicht nicht alle mitmachen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 21. November 2024, 21:16:07
Tatsächlich, Gaetz hat zurückgezogen.

ZitatJohn Fetterman reacts to Matt Gaetz withdrawing his name for AG: "Holy shit! I didn't see that coming!" 🤣

Na, dann geb ich gleich mal die nächste Prognose ab, doomed to fail: damit isser durch. Solche Weicheier kann Trump nicht gebrauchen.
 ;D 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. November 2024, 23:20:56
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 21. November 2024, 00:58:41Ebenfalls heute twittere der ebenfalls genderkritische und gewiss nicht formal dumme, aber ins MAGA-Loch hinabgestiegene, Ray Alex Williams:
WTF :o  Der macht ja (soweit ich das verfolge) einen auf aufgeklärter / rationaler AGP. Was sagt eigentlich Kennedy zu dem Thema? Sind da auch die Pestizide die Ursache? Egal, so oder so Trash.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: biomango am 23. November 2024, 11:43:06
Zitat von: Max P am 21. November 2024, 15:27:06
Zitat von: Peiresc am 21. November 2024, 04:19:16
Zitat von: HAL9000 am 21. November 2024, 01:51:47was ist an den von dir geschilderten Problemen in den USA anders, als im Rest der Welt, der mit denselben Themen kämpft?
Es scheint vor allem das ständige Leben in Angst zu sein, schrieb ein ausgewanderter US Bürger-den Job zu verlieren, krank zu werden und sich die extrem hohen Kosten für fast alles ausser junk food sich mehr leisten zu können ist es  was den Normalbürger umtreibt und eigentlich irrationale Entscheidungen begünstigt Da wird der Klimawandel zum Luxusproblem. 
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 02. Dezember 2024, 18:10:56
ZitatDeeply problematic: most non-Māori scientists in New Zealand think that indigenous "ways of knowing" (including legend, superstition, religion, and morality, should be valued equally as modern science, with a lot more women than men thinking this way.

(https://pbs.twimg.com/media/GduYDSxXEAAVCLU?format=png&name=small)

auf twitter zu finden, das ich hier nicht mehr verlinke.

aber das hier:

https://whyevolutionistrue.com/2024/12/01/the-ideologically-captured-scientists-of-new-zealand/

Die Buchstabensuppe, die Buchstabensuppe, hat mit nichts was zu tun. Die Buchstabensuppe ist irrelevant. Sogar die Katze, wie heißt sie nochmal, Hili, ist relevanter als die Buchstabensuppe.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 02. Dezember 2024, 20:35:19
ZitatFIRST READING: Ontario town fined $10,000 for refusing to celebrate pride month

Emo, Ont. was also cited for not flying a pride flag, despite not having a flag pole

https://nationalpost.com/opinion/ontario-town-fined-10000-for-refusing-to-celebrate-pride-month

 :hirn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 02. Dezember 2024, 21:33:38
Tja, der Peak ist noch voll da. Aber bei solchen Umfragen muss man immer aufpassen, v.a. wenn sie "sozial erwünschte" Antworten ermöglichen. Aber es ist erschreckend: Man sollte gerade als Wissenschaftler darauf pfeifen, was mglw. gut ankommt. Das ist meist etwas ganz anderes, als die "Wahrheit". Die Hümmleristen werden das feiern. Nuja, Neuseeland und Kanada... ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. Dezember 2024, 16:31:01
Netzfundstück des Tages:

"Im Patriarchat hieß es, den Abwasch macht die Frau. Der Feminismus stellte klar, Männer und Frauen können abwaschen. Die Genderideologie postuliert, wer abwäscht ist eine Frau."  ;D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 03. Dezember 2024, 16:36:57
Naja, der Spruch käme noch wesentlich besser mit glitzernden dreimal polierten Nagelkrallen und Pushis. :grins

Vom Abwasch hat man Transfrauen noch selten reden gehört. Den claimen sie nicht für sich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 03. Dezember 2024, 18:22:21
ZitatBelow is the abstract, which promotes "hydrosexuality" and denigrates "settler science". If you had a shot of tequila for every buzzword in this abstract, you'd be stinking drunk at the end:

The article aims to transform narratives surrounding Utah's Great Salt Lake, often referred to as "America's Dead Sea," by reimagining how brine shrimp (Artemia franciscana) are perceived in science, culture, and art. It introduces the concept of hydrosexuality to bridge these realms, thereby enriching feminist blue posthumanities and feminist biology through art-based practices and queer advocacy. By navigating the environmental narrative of the GSL, the hydrosexual perspective challenges settler science by exploring the connections between the reproductive system of brine shrimp and the economy, ecology and culture. The article provides a framework for integrative cultural analysis that bolsters arguments about the multilayered exploitation of the lake and amplifies voices that recognize the brine shrimp as vital to the survival of multiple species and to the GSL as a unique ecosystem. Furthermore, this cultural analysis draws inspiration from low trophic theory and Queer Death Studies. This multifaceted approach is exemplified by two case studies in the arts, which gradually alter white humans' perceptions and understandings of the brine shrimp, helping to reimagine the GSL in the context of rapid climate change.

https://whyevolutionistrue.com/2024/12/03/bonkers-paper-of-the-year/

 :rofl
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 03. Dezember 2024, 21:50:52
Zitat von: RPGNo1 am 03. Dezember 2024, 18:22:21"settler science"

Die haben das schon vor Jahrhunderten erforscht. Das ist dabei rausgekommmen:

(https://preview.redd.it/sea-monkeys-v0-ecrebmx8wsra1.png?auto=webp&s=d2cb63b583e1a2a13152d2d84384d78a23e35604)

Eindeutig hydrosexuell!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 03. Dezember 2024, 22:47:08
Bei "hydrosexuell" dachte ich spontan an das, was Nixe und Nöck so treiben, wenn grad kein Kabeljau hinguckt. War ich wohl zu altmodisch.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 03. Dezember 2024, 22:54:37
Weil sich hier im Forum doch viele immer über diesen ganzen Wokismus erregen, hier mal zur Abwechslung was extrem Unwokes. Nur Jungfrauen opfern wäre noch atavistischer. Fraunverhaun auf Borkum:


Ich habe davon zum ersten Mal gehört. :o 

Hier ein kürzerer Beitrag:
https://www.youtube.com/watch?v=e_AyYH9cDv4
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 03. Dezember 2024, 23:36:54
Zitat von: Max P am 03. Dezember 2024, 22:54:37Weil sich hier im Forum doch viele immer über diesen ganzen Wokismus erregen, hier mal zur Abwechslung was extrem Unwokes. Nur Jungfrauen opfern wäre noch atavistischer. Fraunverhaun auf Borkum
Leseempfehlung: https://de.wikipedia.org/wiki/Klaasohm (https://de.wikipedia.org/wiki/Klaasohm)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 04. Dezember 2024, 08:23:52
Zitat von: Rabenaas am 03. Dezember 2024, 23:36:54
Zitat von: Max P am 03. Dezember 2024, 22:54:37Weil sich hier im Forum doch viele immer über diesen ganzen Wokismus erregen, hier mal zur Abwechslung was extrem Unwokes. Nur Jungfrauen opfern wäre noch atavistischer. Fraunverhaun auf Borkum
Leseempfehlung: https://de.wikipedia.org/wiki/Klaasohm (https://de.wikipedia.org/wiki/Klaasohm)

Ach, Borkum. Es ist nicht das erste bizarre Stück Rechtsgeschichte, das auf der Insel geschrieben wird. Im Recht der öffentlichen Sicherheit und Ordnung (kurz: Polizeirecht) gibt es da noch das "Borkumlied", mit dem in den 20ern regelmäßig die Tanzabende der Kurgäste abgeschlossen wurden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Borkum#Antisemitismus_auf_Borkum

Studiosi der Jurisprudenz wird diese Geschichte heute noch gelehrt, denn auf sie geht der "Zweckveranlasser" im Polizeirecht zurück, den das Preußische Oberverwaltungsgericht ersann, um das Verbot dieser Schweinerei ermöglichen zu können. "Störer", gegen die die Polizeibehörden ein Verbot aussprechen können, ist seitdem nicht nur, wessen Handeln die öffentliche Sicherheit und Ordnung stört oder von dessen Sachen eine solche Gefahr ausgeht - sondern auch, wer anderen gezielt quasi eine Steilvorlage für Störungen gibt.

Nach dem Borkumliedfall zieht nun der Fraunverhaun-Fall auf.  Seltsame Identitäten, das dort.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 04. Dezember 2024, 15:40:06
Wer als junges Mädchen diese Krampusläufe besucht, sollte sich auch darüber klar sein, dass es zu körperlichen Übergriffen kommen kann.

https://on.orf.at/video/14253628/15771037/krampuslaeufe-zwischen-brauchtum-und-gewalt (https://on.orf.at/video/14253628/15771037/krampuslaeufe-zwischen-brauchtum-und-gewalt)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 05. Dezember 2024, 13:49:40
Hmmm, ich habe jetzt zwei Tage lang darüber nachgedacht und glaube das noch immer nicht. Oder bekommen die dort was ins Trinkwasser?
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, wenn es darum geht, anzuzweifeln, dass so ein Brauch sich heute noch halten kann, selbst auf einem abgelegenen Fleckchen.
Erinnert mich an "Lost".


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 05. Dezember 2024, 15:38:20
Zitat von: zimtspinne am 05. Dezember 2024, 13:49:40Hmmm, ich habe jetzt zwei Tage lang darüber nachgedacht und glaube das noch immer nicht. Oder bekommen die dort was ins Trinkwasser?
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, wenn es darum geht, anzuzweifeln, dass so ein Brauch sich heute noch halten kann, selbst auf einem abgelegenen Fleckchen.
Erinnert mich an "Lost".
Borkum ist eigentlich überhaupt nicht abgelegen, sondern im Gegenteil zur Saison vermutlich fast so bevölkert wie Sylt. Ok, Anfang Dezember kommen wohl nur wenige Gäste. Aber dass dieser ortsübliche "Spaß" erst kürzlich überhaupt breiter bekannt wurde, ist schon sehr erstaunlich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 05. Dezember 2024, 16:53:29
Zitat von: Max P am 05. Dezember 2024, 15:38:20Aber dass dieser ortsübliche "Spaß" erst kürzlich überhaupt breiter bekannt wurde, ist schon sehr erstaunlich.
Der Journalist Jan Rübel hat bereits 2013 einen Artikel in der Zeitschrift mare (https://www.mare.de/hei-kummt-klaasohm-content-446) über Klaasohm veröffentlicht, in dem er die Gewalt gegenüber Frauen als "blinden Fleck" der Volkskunde bezeichnet; eine gekürzte Ausgabe des Textes erschien im selben Jahr im SPIEGEL. Warum das im Gegensatz zu heute damals kaum jemanden interessiert hat? Keine Ahnung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 05. Dezember 2024, 17:26:08
Zitat von: Rabenaas am 05. Dezember 2024, 16:53:29... "blinden Fleck" der Volkskunde ...
Diesen "blinden Fleck" gibt es in Östereich in (alpen-)ländlichen Gegenden schon seit Jahrhunderten.
Auch jetzt noch verprügeln Perchten/Krampusse Besucher dieser Läufe. Dabei wird aber kein Geschlecht
verschont, alle bekommen da was ab. Ein heißer Tipp ist, einen bodenlangen Mantel zu tragen, der dämpft
die Schläge auf die Beine (oberhalb ist tabu).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Dezember 2024, 20:54:54
ZitatDer Cass-Report

Experimentieren wir an Kindern?
https://de.richarddawkins.net/articles/der-cass-report

Und dazu noch das englische Original
ZitatThe Cass Review: Are We Experimenting on Kids?
https://skepticalinquirer.org/2024/10/the-cass-review-are-we-experimenting-on-kids/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 05. Dezember 2024, 21:44:55
Zitat von: RPGNo1 am 05. Dezember 2024, 20:54:54
ZitatExperimentieren wir an Kindern?

Schön wär's, ein Experiment hätte wenigstens eine Kontrollgruppe.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Dezember 2024, 10:32:29
ZitatAus dem Sport hat sich Rachel Gunn alias Raygun jüngst zurückgezogen, ihr denkwürdiger Auftritt bei den Olympischen Sommerspielen in Paris wirkt noch immer nach. Eine Comedian wollte das Sportereignis zu einem Musical verarbeiten, dagegen ist die Breakdancerin nun juristisch vorgegangen.

Gunns Anwaltsteam stoppte »Raygun: Das Musical« noch vor seiner Premiere in Sydney, wie der »Guardian« berichtet . Offenbar sorgten sie sich darum, dass die Show dem Ruf des ehemaligen B-Girls schaden könnte.
[...]
Broadbridge sei von Gunns Anwaltsteam angewiesen worden, ihr Markenzeichen, den »Känguru-Tanz« nicht zu tanzen. In ihrer Videobotschaft konnte sich die Komikerin einen ironischen Kommentar nicht verkneifen: »Das hat mich verwirrt – ich meine, das ist ein Tanz auf olympischem Niveau«, sagt sie. »Wie sollte ich das jemals ohne formelles Breakdance-Training hinbekommen?«
https://www.spiegel.de/panorama/leute/breakdancing-raygun-verklagt-komikerin-wegen-musical-parodie-a-5f16bde1-408b-4043-ae92-2e8fc641068f

Eine dumme Frage: Wie könnte der Ruf von Raygun denn noch mehr ruiniert werden? Das hat die "Breakdancerin" mit ihrem "famosen" Auftritt bei den olympischen Spielen sowie ihren beleidigten Reaktionen auf jedwede Kritik schon selbst erledigt.  :gruebel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 09. Dezember 2024, 23:11:13
Zitat von: RPGNo1 am 09. Dezember 2024, 10:32:29Wie könnte der Ruf von Raygun denn noch mehr ruiniert werden?
Für mich ist das eigentlich die einzige positive Erinnerung / Sache an den Transolympischen Spielen 2024. Ich habe gewisse Moves übernommen und mir angeeignet. Auf der Weihnachtsfeier werde ich damit Highlights setzen. Wenn ich zu einer eingeladen wäre... ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Dezember 2024, 13:53:34
Könnte auch in den Israel-Thread passen.

Susan Neiman, Autorin von "Links ist nicht woke", goes woke. Genauer sie vertritt postkolonialistisches Gedankengut. Sie hat ihren Austritt aus PEN Berlin erklärt, weil dieser eine Resolution, die vor BDS- und Hamas-Sympathie nur so strotze, nicht beschließen wollte.

Weitere Informationen, siehe Links.

https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/pen-berlin-war-kurz-davor-auf-der-seite-der-feinde-israels-zu-stehen/
https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/gebot-der-geistigen-und-moralischen-hygiene/
https://www.ruhrbarone.de/streit-beim-pen-berlin-zum-schutz-der-freien-presse-gehoert-es-journalismus-von-terrorpropaganda-zu-unterscheiden/240038/
https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/pen-berlin-und-nahost-debatte-der-aufhaltsame-niedergang-93461166.html

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Dezember 2024, 18:56:46
Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf

Nun erreicht das Designelend auch noch meine Kreisstadt. Ich denke, ich werde mich kritisch in die Auseinandersetzung einschalten.  Anstatt so ein hässliches Teil aufzuhängen, sollten Stadt und Landkreis lieber fragen,  was LGBTI tatsächlich brauchen.

PS: Wann werden eigentlich mal Flaggen für die Sichtbarkeit von pflegenden Angehörigen,  Alleinerziehenden, Menschen mit Behinderung gehisst?
(https://pbs.twimg.com/media/GewL4lGXsAArDlF?format=jpg&name=large)
https://x.com/TillRandolf/status/1867881693262049747

Till Amelung legt mit dem letzten Satz den Finger in die Wunde.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Habra am 15. Dezember 2024, 00:44:24
Zitat von: RPGNo1 am 14. Dezember 2024, 18:56:46...
Nun erreicht das Designelend auch noch meine Kreisstadt. Ich denke, ich werde mich kritisch in die Auseinandersetzung einschalten.  Anstatt so ein hässliches Teil aufzuhängen, sollten Stadt und Landkreis lieber fragen,  was LGBTI tatsächlich brauchen.

PS: Wann werden eigentlich mal Flaggen für die Sichtbarkeit von pflegenden Angehörigen,  Alleinerziehenden, Menschen mit Behinderung gehisst?
...
Till Amelung legt mit dem letzten Satz den Finger in die Wunde.
Die sind eben zu leise und zu beschäftigt. $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. Dezember 2024, 22:48:07
Causa Hotzo, passt hier gut.

ZitatVarnan@varnan_psycho

So ein Verhalten wie das von El Hotzo überrascht nicht – es ist typisch für linke Aktivisten, die immer nach oben treten.

Eine Studie zeigt: Linker Autoritarismus korreliert nicht mit prosozialem Verhalten – sondern mit Narzissmus.

Link: https://psycnet.apa.org/record/2023-58417-001
https://x.com/varnan_psycho/status/1870966185610862662

Ich bin schon zu ähnlichen Schlussfolgerungen gekommen. Aber nur, weil ich von diesen Studien schon mal gehört habe. Es reicht aber auch, in der freien Wildbahn Verhaltensbeobachtungen durchzuführen. Das ist ein reines Moralspektakel, das auch die Hümmleristen abgezogen haben. Es ist auch keine harmlose Sache (von wegen: nur Sensationslüsterei).

Varnan und Nikil haben dazu ein Video gemacht, das ich zu 100% unterschreiben möchte. Ich finde solche Analysen immer sehr gut, weil sie die Denkfehler aufzeigen und die Widersprüchlichkeiten. Es sieht immer nach Gerechtigkeitskampf aus, ist aber nur ein Egoprogramm, das gar nicht daran interessiert ist, sich für andere einzusetzen und die Welt wenigstens einen mm besser zu machen. Man lausche:

ZitatWie lässt sich der Widerspruch zwischen El Hotzos öffentlicher Persona und seinem privaten Verhalten erklären? Wir analysieren mithilfe wissenschaftlicher Studien, wie Medienpersönlichkeiten Moral nutzen, um sich moralischen Status zu verschaffen – und warum dieses Statusspiel dazu führen kann, dass Menschen im Widerspruch zu den Werten handeln, die sie selbst propagieren. Am Ende diskutieren wir, wie man sich selbst im moralischen Statusspiel positionieren sollte und wie man vermeiden kann, in die Falle der Selbstdarstellung zu tappen.


Man sollte dem Honzo dankbar sein - für seine Ehrlichkeit. Oder war es nur eine Flucht nach vorne. Egal, das hier ist seine größte Lebenslüge Lebensleistung:

(https://pbs.twimg.com/media/Gfb-TjCWEAAXm0A?format=jpg&name=small)

Definiere Moralspektakel..! Das gildet übrigens für seinen Cheffe, den Böhmi, in gleicher Weise.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 30. Dezember 2024, 12:25:17
In den USA hat die Cancel Culture erneut zugeschlagen. Die FFRF (https://de.wikipedia.org/wiki/Freedom_From_Religion_Foundation) hat einen Artikel von Jerry Coyne (https://whyevolutionistrue.com/2024/12/27/what-is-a-woman-my-discussion-on-the-freedom-from-religions-website/) "Biology is not bigotry" kurz nach der Veröffentlichung unter fadenscheinigen Begründungen (https://whyevolutionistrue.com/2024/12/28/the-ffrf-removed-my-piece-on-the-biological-definition-of-woman/) (sprich, sie kuschen vor identitätspolitischem Aktivismus) offline genommen.

Jerry Coyne (https://whyevolutionistrue.com/2024/12/29/i-resign-from-the-freedom-from-religion-foundation/), Steven Pinker (https://whyevolutionistrue.com/2024/12/29/steve-pinker-resigns-from-the-freedom-of-religion-foundation/) und Richard Dawkins (https://whyevolutionistrue.com/2024/12/29/a-third-one-leaves-the-fold-richard-dawkins-resigns-from-the-freedom-from-religion-foundation/) sind daraufhin aus dem "Honary Board" (Ehrenamtlicher Vorstand) zurückgetreten.





Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 30. Dezember 2024, 13:30:46
Zitat von: RPGNo1 am 30. Dezember 2024, 12:25:17Jerry Coyne (https://whyevolutionistrue.com/2024/12/29/i-resign-from-the-freedom-from-religion-foundation/), Steven Pinker (https://whyevolutionistrue.com/2024/12/29/steve-pinker-resigns-from-the-freedom-of-religion-foundation/) und Richard Dawkins (https://whyevolutionistrue.com/2024/12/29/a-third-one-leaves-the-fold-richard-dawkins-resigns-from-the-freedom-from-religion-foundation/) sind daraufhin aus dem "Honary Board" (Ehrenamtlicher Vorstand) zurückgetreten.
Die Gender-Extremisten werden froh sein, dass sie diese alten, weißen, höchstpriviligierten Männer
losgeworden sind.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 30. Dezember 2024, 23:16:59
Zitat von: RPGNo1 am 30. Dezember 2024, 12:25:17sprich, sie kuschen vor identitätspolitischem Aktivismus
Möglich, aber es könnte auch echte Überzeugung sein. Was jetzt auch nicht besser ist, für eine Bewegung, die gegen religiöse Verwirrung (und deren Einfluss auf die Politik) aktiv ist. Ich tippe auf Letzteres, weil man die "Begründung" nur so verstehen kann. Natürlich wird die Angst vor möglichen Genozidvorwürfen eine Rolle gespielt haben (und damit verbunden: die Angst um die viele Kohle, die der Laden einnimmt (es sind zig Millionen)).

Das hat viele Ähnlichkeiten mit anderen Veranstaltungen (etwa hierzulande: GWUP). Es ist aber etwas spezieller, und das fällt mir nicht zum ersten Mal auf. Es sind angeblich "Atheisten", die aber scheinbar doch religiöse Verzückungen haben können (wenns denn opportun erscheint). Die verteidigen einen Glauben an die "Genderseele", also das, was das ideologische Fundament des Transextremismus ausmacht. Das ist mir bei solchen Gottesungläubigen (die mir immer etwas suspekt sind, erkläre ich gleich noch), schon mal aufgefallen. Dieser Feuerschwinger (Ex-Gwuppie), der den großen Atheisten markiert hat, hatte ähnliche Verwirrungen (dabei war er gar kein Hümmlerist).

"Atheisten" sind mir deshalb etwas suspekt, weil es eine - in Teilen - beinahe radikale Bewegug ist. Ich kannte eine sehr schlaue Dame, die dem Anheim gefallen ist. Die war ursprünglich eher dem Glauben zugeneigt, ist dann aber davon abgefallen und hat sich in das gegenteilige Extrem gewandelt. Ich glaube auch nicht an bärtige Männer in wehenden Gewändern, die die Geschicke der Welt bestimmen. Ich bezeichne mich allerdings auch eher weniger als "Atheist" (so wie ich mich auch nicht als Anti-Esoteriker bezeichne...obwohl ::) ). Das scheint mir zu sehr wieder eine eigene Überzeugung zu sein, ein weiterer Glaube. Das ist dann - scheinbar wie hier - eine sehr politische Veranstaltung, die andere, ähnliche Verwirrungen ausschließt. Nuja, hat was Identitätspolitisches, wie ich gleich nochmal feststellen werde ::)

Und noch was: es ist immer auffällig, dass man gerne über den christlichen Fundamentalismus (zu Recht) herzieht, aber bei anderen religiösen Verrenkungen eher wegschaut. Da blickt schon die identitätspolitische Scheuklappe durch, die man dort aufzuhaben scheint. Das "Geschlechtsspektrum" ist dem "Kreationismus" gedanklich nicht unweit (es ist einfach nicht Evolutions-kompatibel), aber man konzentriert sich nur auf eine Sache. Ich würde überhaupt nur solche Veranstaltungen unterstützen, die gegen jedwede ideologische Verzerrung auf politischer Ebene aktiv ist. Dass Coyne, Pinker und Dawkins da raus sind, ist eigentlich ein gutes Zeichen. Da weiß man wenigstens, woran man da ist.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 31. Dezember 2024, 14:09:55
Zitat von: HAL9000 am 30. Dezember 2024, 13:30:46Die Gender-Extremisten werden froh sein, dass sie diese alten, weißen, höchstpriviligierten Männer
losgeworden sind.

Wenn man den Kommentaren unter Jerry Coynes Artikeln glauben schenken darf (was ich tue), dann tun es die identitätspolitischen Aktivisti tatsächlich. Hemant Metha (https://en.wikipedia.org/wiki/Hemant_Mehta), der sogenannte "freundliche Atheist", und PZ Myers (https://en.wikipedia.org/wiki/PZ_Myers), die schon seit Jahren mit Dawkins, Pinker, Coyne oder Sam Harris im Clinch liegen, feiern bereits im Netz, dass die Neokonservativen (!) zurückgetreten sind.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 31. Dezember 2024, 16:59:41
Zitat von: RPGNo1 am 31. Dezember 2024, 14:09:55... dann tun es die identitätspolitischen Aktivisti tatsächlich...
Sollen sie sich von mir aus immer weiter an den Rand verfrachten mit diesen Aktionen.
Irgendwann redet keiner mehr mit denen, außer Gleichgesinnte in einer immer extremer
werdenden Blase.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 31. Dezember 2024, 18:18:47
ZitatGrant is a nonbinary author and fellow at the FFRF, focusing on state versus Church issues that specifically impact the LGBTQ-plus community.
https://archive.ph/WaWmL (The Times)

Wäre natürlich interessant, welche Positionen der Kirche er denn ankreidet bzw. welche Rechte denn beschnitten werden. Hierzulande sind die doch auch sehr woke, wies drüben ist, kann ich mir zwar vorstellen, aber das wird wenig einheitlich sein.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 01. Januar 2025, 23:22:15
Ein nicht ganz so überzeugender Beitrag in "The Spectator" (die Dame hat gewisse Affinitäten zu höheren Wesen). Aber ich greife das mal kurz auf:

ZitatThe Freedom from Religion Foundation (FFRF) is probably not on the radar of most people in the UK. It's a US-based non-profit organisation that campaigns for the separation of church and state. Some years ago, the Telegraph reported on its campaign to remove Christianity from Christmas celebrations in American state schools.
https://archive.ph/Epo26

Ob das wirklich das große Problem ist? Ich denke auch, Religion hat vom Staat in keiner Form vertreten zu werden, aber gewisse Traditionen gehen halt nun mal auf christliche Veranstaltungen zurück (auch wenn das heute keine große Rolle mehr spielt). Ich denke da eher an so Sachen wie Abtreibungsverbot oder Sterbehilfe, wo der Staat (die Gesellschaft / Politik) sich nicht von religiös motivierten Gestalten was sagen (im Sinne von vorschreiben) lassen sollte. Wenn man sich v.a. auf die christliche Veranstaltung fokussiert, dann sieht das nicht nur so aus, als wäre das eine Form von SJW (aka Kampf dem Kolonialismus) – sondern das ist genau das.

Hierzulande sind die großen Schlachten wohl gelaufen, aber es ist noch nicht alles, was der Staat den Religioten (jedweder Prägung) zugesteht, aus der Welt geräumt. Ich finde z.B. die Ausnahme beim Lärmschutz (aka Gebimmel) nicht hinnehmbar ::)

Zumal sich die Fronten verlagert haben. Die "Kirche" ist heute eine andere Veranstaltung und besteht nicht nur aus knabenliebenden Pfaffen. Hierzulande müsste sich der Laden (FFRF - klingt fast wie FFF) eigentlich mit den Kirchenheinis verbrüdern:

ZitatMit dem neuen Selbstbestimmungsgesetz, das eine leichtere Änderung des eigenen Geschlechtseintrags beim Standesamt ermöglicht, wird auch das Bistum Trier in kirchlichen Unterlagen entsprechende Änderungen vornehmen. "Es geht hier um die gesetzlich garantierte Selbstbestimmung von Menschen und dann müssen wir das auch in unserer Dokumentationslegung berücksichtigen", sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann der Deutschen Presse-Agentur.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=52130

Und was ist mit Jeeeses? Der war ja wohl nicht-binär trinär. Man wird auch das NT umschreiben müssen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 02. Januar 2025, 22:38:29
Es wird immer klarer: die "Atheisten" (zumind. die in Überseeland) sind das mehrheitlich nicht aus rationalen Gründen, sondern aus politisch / ideologischen Gründen. Religion (und v.a. die christliche) wird als etwas Konservatives / Rechtes gesehen (was ja nicht ganz falsch ist), nicht unbedingt als etwas, was der Vernunft widerspricht (was man eigentlich erwarten würde). Der neuweltliche Atheist versteht sich als progressiv, daher auch die geistige Nähe zu progressiver Ideologie.

ZitatThis was frustrating; I had always understood atheism to be a passive claim, a denial of the truth claims of religion and nothing else. The closest thing to a "value" I had any reason to expect from a fellow atheist might be a respect for the tools that led many of us to reject faith (reason/science) and for the freedom of speech and belief that allow us to be open about it.

And it is true that given the historical lack of social acceptance of atheists on the Right, one might expect that atheists would lean Left. But they didn't just lean there, they fell in head first. I had ways to ease my discomfort: I could imagine that this was so because atheists were oriented around reality, and when compared to the religious Right, so was the Left. When the woke took over, I speculated that this was because atheists were having their compassion hijacked. When it came to Islam, perhaps they were simply misinformed.

That sufficed, until...gender.

I have never seen anything like it. In amazement, I watched scores of people I respected add pronouns in their emails, flags to their bios, and repeat circular mantras like "trans women are women". The same people who laughed at religious credulity accepted the idea of a "gender" fully and without question, and worse–they suppressed all open discussion. Overnight, the same people who campaigned against blasphemy laws enacted their own version without a hint of irony. I watched long-standing figures in the movement be cast down for this crime of doubt; first by insane radicals on social media, but as the disease progressed, also by the most prominent organizations we had.
https://newsletter.sarahhaider.com/p/atheism-without-reason

Hierzulande nennt sich dieses Phänomen Hümmlerismus. Es soll sogar schon eine Glaubensgemeinschaft ähnlichen Namens gegründet worden sein. Heil dem Holm ::)

Ich glaube aus rationalen Gründen nur an das Fliegende Spaghettimonster. Habe das Emblem über meiner Eingangstüre kleben. Hält Wachtürmler, Hümmleristen und Atheisten fern.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 03. Januar 2025, 23:33:36
Dawkins nochmal dazu.

ZitatAn irritating strain of the Great Christian Revival is the myth of the God-shaped hole. "When men choose not to believe in God, they then believe in anything." The famous aphorism, which GK Chesterton never uttered, is enjoying one of its periodic dustings-off, following the vogue for women with penises and men who give birth. Whenever I sound off against this modish absurdity, I'm met with a barrage of accusations. "Frankly Richard, you did this. You defended woke BS for years" (of course I didn't: quite the opposite but, for this believer in the God-shaped hole, discouraging theism is indistinguishable from encouraging woke BS). "But don't you see, you helped to bring this about." "What do you expect, if people give up Christianity?" Then there's this, from a Daily Telegraph opinion column:

"New Atheists allowed the trans cult to begin. . . By discrediting religion, Dawkins and his acolytes created a void that a new, dangerous ideology filled."
https://archive.ph/Mh8cV (The Spectator)

Hatte mich auch gefragt, was dieses gottförmige Loch in der Pumpe sein soll. Das hatte ich schon immer für ziemlichen Quatsch gehalten. Ähnliches wirft man den Skeptikern auch vor. Die Menschen ersetzen  ihre Irrationalität nicht, weil man das als Schwachsinnn entlarvt.

Aber Dawkins wäre nicht er, wenn er nicht die passende Antwort hätte:

ZitatThe scientific reasons are more cogent by far. They are based on evidence rather than scripture, authority, tradition, revelation or faith. I've spelled them out elsewhere, and will do so again but not here. I'll just support the claim that the trans-sexual bandwagon is a form of quasi-religious cult, based on faith, not evidence. It denies scientific reality. Like all religions it is philosophically dualistic: where conventional religions posit a "soul" separate from the body, the trans preacher posits some kind of hovering inner self, capable of being "born in the wrong body". The cult mercilessly persecutes heretics. It abuses vulnerable children too young to know their own mind, encouraging them to doubt the reality of their own bodies, in extreme cases inflicting on those bodies irreversible hormonal, and even surgical damage.

Diese Salon-"Atheisten" sind ideologische Gestalten, die nur das ablehnen, was ihrer eigenen Ideologie widerspricht. Dabei ist die Kirche bestimmt nicht unwoke. Der Unsinnn mit den Queers for Palestine (und Co.) zeigt ziemlich klar, dass Atheismus und woke nicht zusammenpassen (nur mit postmoderner Verrenkung).

Dabei gibt es auch den Atheismus, den Dawkins vertritt. Ich hatte damals das Buch gehört, aber ich musste auch nicht überzeugt werden. Der Gotteswahn in Kurzform auf WP: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Gotteswahn
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Januar 2025, 12:27:41
"quasi-religious cult"

Das hatte ich von anderer Seite auch schon so gelesen/gehört. Die Bezeichnung passt sehr gut auf einen großen Teil der Aktivistenszene. Es gibt "heilige" Schriften, Prediger, offizielle Lehren, Gläubige, Orthodoxie, Märtyrer, Propheten, Jünger, Häretiker, "Tempel", Fanatismus, Mantras etc etc.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 04. Januar 2025, 12:58:04
Cancel Culture, der nächste Akt.

ZitatNatürlich kann man darüber streiten, ob Thilo Mischke der richtige Mann ist für "titel, thesen, temperamente", kurz "ttt," also eine der bekanntesten Kultursendungen, die die ARD ausstrahlt. Man kann und soll über alles streiten. Aber die Debatte trägt autoritäre Züge, die sich mit der Kunstfreiheit nicht vereinbaren lassen.

Thilo Mischke solle sich für sein Buch "In 80 Frauen um die Welt" entschuldigen, fordern Kritiker und Kritikerinnen. Mischkes Buch geht angeblich zurück auf eine Wette mit Freunden, dass er es schaffen würde, um die Welt zu reisen und Sex mit 80 Frauen zu haben. "Ich fahre um die Erde, um zu vögeln. Das dürfte jeder Feministin Zornesfalten ins Gesicht knallen." Durchnummerieren will seine Figur Thilo (unverkennbar er selbst) die Frauen. Eine dunkelhäutige Frau fragt er, ob er rassistische Witze machen dürfe. Mit einer Asiatin diskutiert er, ob westliche Männer wirklich so beliebt unter ihnen seien – wegen der Größe ihres ...

Sexistisch und rassistisch sei dieses Buch, klagen unter anderem die Publizistinnen Annika Brockschmidt und Rebekka Endler. Nach der Bekanntgabe der Personalie haben sie über Nacht für ihren Podcast "Feminist Shelf Control" eine Sendung mit den schlimmsten Mischke-Zitaten zusammengestellt. Mischke bereue seine Publikationen zwar, für den Inhalt habe er sich bisher aber nicht entschuldigt, schreiben sie. "Die Berufung von Thilo Mischke zu 'ttt' ist ein schlimmes Signal", legt Endler bei dem medienkritischen Magazin "Übermedien" nach.

Nein, es ist ein schlimmes Signal, dass sich ein Schriftsteller für sein Buch entschuldigen soll. Es ist völlig egal, ob die Geschichte real, frei erfunden oder eine Mischung aus beiden ist. Es ist, tapfer sein, liebe Mischke-Kritiker und Kritikerinnen, Literatur, also Kunst. Und als solche genießt das Buch den Schutz der Kunstfreiheit. Sie gilt auch für schlechte Bücher. Man darf sie kritisieren, mit Worten zerreißen, aber man muss sie aushalten. Nur totalitäre Regime zensieren Kultur und Kunst, so wie in der DDR, wo Bücher vom Ministerium für Kultur genehmigt werden mussten. Geprüft wurde unter anderem, ob die politische Aussage des Buches genehm war.
https://www.stern.de/gesellschaft/thilo-mischke--neuer--ttt--moderator-hat-eine-chance-verdient--meinung--35352234.html

ZitatThilo Mischke wird einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge doch nicht Moderator des ARD-Kulturmagazins "ttt - titel, thesen, temperamente". Das deckt sich mit Informationen der Deutschen Presse-Agentur, die ARD war zunächst nicht erreichbar. Zuletzt hatte sich Kritik an dem Journalisten wegen dessen früherer Autorentätigkeit gemehrt.
https://www.stern.de/gesellschaft/thilo-mischke--ard-knickt-vor-protesten-gegen-moderator-ein-35354498.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 04. Januar 2025, 14:06:09
Zitat von: eLender am 03. Januar 2025, 23:33:36
Zitat"When men choose not to believe in God, they then believe in anything." The famous aphorism, which GK Chesterton never uttered

,,Wer nicht an Gott glaubt, der muss an Geister glauben". Natürlich ist Chesterton nicht der Erfinder dieses Topos, denn der ist sehr viel älter. Ich kann jetzt keine Quelle nennen, aber mir ist so, als wäre er von der rationalen Theologie schon gegen Epikur eingewendet worden.

Natürlich ist das Unsinn, denn Dämonen gibt es reichlich in der Bibel und bei den Kirchenvätern. Der Glaube an sie ist nicht entgegengesetzt, sondern komplementär. Und daran hat sich seit der Antike auch nichts geändert.
ZitatAccording to a 2007 Pew Research survey, two-thirds of Americans (68%) completely or mostly agree that angels and demons are active in the world (and not just on Halloween). Just 14% completely disagree with this idea. Among religious groups, Mormons (88%), evangelical Christian (87%) and members of historically black churches (87%) are the most likely to agree that angels and demons are active in the world.
https://www.pewresearch.org/short-reads/2009/10/27/goblins-and-ghosts-and-things-that-go-bump-in-the-night/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 04. Januar 2025, 17:44:58
Zitat von: RPGNo1 am 04. Januar 2025, 12:58:04Cancel Culture, der nächste Akt.

ZitatThilo Mischke solle sich für sein Buch "In 80 Frauen um die Welt" entschuldigen, fordern Kritiker und Kritikerinnen. Mischkes Buch geht angeblich zurück auf eine Wette mit Freunden, dass er es schaffen würde, um die Welt zu reisen und Sex mit 80 Frauen zu haben.

Sexistisch und rassistisch sei dieses Buch, klagen unter anderem die Publizistinnen Annika Brockschmidt und Rebekka Endler.

Das erinnert mich doch an was. Was war es nur? Achja, hier: Achtung, ich komme! In 80 Orgasmen um die Welt (https://www.amazon.de/Achtung-ich-komme-Orgasmen-Welt/dp/3764505451), von Henriette Hell 2015.

Henriette Hell liebt Sex und ist äußerst experimentierfreudig. Dass sie beim normalen Rein-Raus keinen Orgasmus bekommt, ist für sie kein Drama. Für ihre Sexualpartner aber offenbar schon... Die sind gekränkt, wenn es nicht klappt, und machen Stress. Das ist Henriette irgendwann zu blöd. Sie räumt ihr Konto leer und begibt sich auf eine Reise rund um die Welt. Der Plan: In jedem Land mit einem Einheimischen schlafen, um herauszufinden: Kommt man in anderen Ländern entspannter? Und ist der Orgasmusstress am Ende ein rein deutsches Problem?

Das Buch war in der Spiegel-Bestsellerliste. Es hat nicht allen gefallen, aber Anklagen von Rassismus und Sexismus gegen die Autorin sind mir nicht bekannt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 04. Januar 2025, 18:42:35
Mario Barth steht bestimmt schon bereit für den Job.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 04. Januar 2025, 19:53:15
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 06. Januar 2025, 02:06:11
Zitat von: Rabenaas am 04. Januar 2025, 17:44:58Das erinnert mich doch an was. Was war es nur? Achja, hier: Achtung, ich komme! In 80 Orgasmen um die Welt (https://www.amazon.de/Achtung-ich-komme-Orgasmen-Welt/dp/3764505451), von Henriette Hell 2015.


Das erinnert mich wiederum an die 80er, da gab es ein Buch, einen Bestseller, "Der Tod des Märchenprinzen" einer Svede Merian (oder so ähnlich), und eine Replik "Ich war der Märchenprinz" von, gerüchteweise, Henning Venske. Und obwohl beide Bücher den Märchenprinzen im Titel hatten und die gleiche Geschichte zum Thema, hätten sie unterschiedlicher nicht sein können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tod_des_M%C3%A4rchenprinzen (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tod_des_M%C3%A4rchenprinzen)

https://www.spiegel.de/kultur/blubbert-und-blubbert-a-b87824ec-0002-0001-0000-000014024473 (https://www.spiegel.de/kultur/blubbert-und-blubbert-a-b87824ec-0002-0001-0000-000014024473)


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Januar 2025, 09:42:42
Zitat🐻Till Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf
Interessantes von Hannah Lühmann zur Mischke-Causa:

"Die Folge steht neben dem bereits genannten Buch im Zentrum der Kritik, weil er in ihr die These formuliert, dass männliche Sexualität evolutionsgeschichtlich auf Vergewaltigung basiere. Diese an sich ja gar nicht so uninteressante Äußerung Mischkes wird jetzt von den empörten Autoren zur fast schon verbotswürdigen Unsäglichkeit hochgejazzt – das ist dumm und geht am Kern der Mischke-Problematik vorbei. Denn wer sich den Podcast anhört, der stellt sich wirklich nach kürzester Zeit die Frage, wie dieser Mann ein Kulturformat moderieren soll.
Er lässt seinen Gast, eine feministische Autorin, nicht ausreden, fällt ihr ins Wort, fast jeder Einwurf ist eine zotige und an der Sache vorbeigehende ins-Spiel-Bringung der eigenen Person, gerne mit dem Hinweis auf seine eigene feministische Tadellosigkeit. Am Ende hält er ihr einen etwa dreiminütigen Vortrag zum Thema Mansplaining.
Diese seltsame und wirklich unangenehme Unterperformance steht in einem fast schon interessanten Widerspruch zu seinem Auftreten in seinen eigenen Investigativreportagen, wie etwa der gefeierten Pro-Sieben-Doku ,,Rechts.Deutsch.Radikal". Hier ist er mutig, besonnen, geistesgegenwärtig. Man hätte sich fast gewünscht, zu sehen, wie und ob Mischke diese Gegensätze als Kulturmoderator zusammenführt.
In jedem Fall hat der Vorgang dem freien Diskurs geschadet: Ein Mann, dessen Persona vor der Ernennung zum neuen ,,ttt"-Moderator offensichtlich nicht ausreichend reflektiert wurde, wird dem moralischen Mob geopfert. Mischke hat ebenso unser Mitleid verdient wie die ARD-Verantwortlichen unseren Zorn: In der heutigen Zeit trägt man mit der Auswahl von Personalien eine große Verantwortung, der hier niemand auch nur im Geringsten gerecht geworden ist."

https://x.com/TillRandolf/status/1875582486945603849

Hier der Welt-Artikel: https://archive.is/hMjtr
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Januar 2025, 20:10:43
Zitat von: RPGNo1 am 04. Januar 2025, 12:58:04Cancel Culture, der nächste Akt.

ZitatWas aber hat Mischke verbrochen? Eines seiner Kernthemen war und ist Sex. Darüber schrieb er nicht nur frank und frei, sondern offensichtlich auf eine Art, die Feministinnen provoziert.
[...]
Aus heutiger Sicht scheint das Unterfangen Mischkes geradezu unterambitioniert, etwa angesichts von OnlyFans-Star Lily Phillips, die an nur einem Tag mit hundert Männern schlief. Doch während Phillips unter Feministinnen inzwischen als Opfer gilt, das für Online-Ruhm seine Seele verkaufte, macht Mischke der einvernehmliche Sex zum perfekten Täter.

Auch mich erreichte die Aufforderung, den Offenen Brief gegen Mischke zu unterzeichnen, den zu diesem Zeitpunkt bereits hundert illustre Kulturschaffende unterschrieben hatten, jene, die offensichtlich immer und sofort auf der richtigen Seite zu stehen wissen: Auf der Seite der Opfer, positioniert gegen die Täter.

Wie vertraut sie mit dem Œuvre Mischkes sind, sei dahingestellt, darum geht es nicht, wenn ein echter Shitstorm hochkocht. Folgerichtig beziehen sich die Vorwürfe gegen den Moderator auf die üblichen Ismen, die man gegen einen weißen Mann in Stellung bringen kann: Sexismus, Rassismus und Ableismus nämlich.
[...]
Kann man nicht den Eindruck gewinnen, dass hier ein Stellvertreterkrieg ausgetragen wird – nicht gegen sexuelle Gewalt, sondern gegen die männliche Sexualität? Oder jedenfalls das, was man dafür hält? Das zeigte sich bereits in dem Skandal um Till Lindemann, in dem kurzerhand nicht mehr getrennt wurde zwischen dezidierten Vergewaltigungsvorwürfen und dem Phänomen Row Zero (also der Auswahl von Fans für Sex). Eindeutig Justiziables wie der Vorwurf, Opfer unter Drogen vergewaltigt zu haben, wurde vermengt mit einem moralischen Urteil darüber, ob es einem älteren und vielleicht weniger attraktivem Mann zustehe, mit jungen Frauen Sex zu haben. Auch hier wurde weit mehr verhandelt als ,,Vergewaltigungskultur"; stattdessen wurde das prinzipielle Unbehagen, das entsteht, weil Sex ein vermachteter Raum ist, weil Begehren manchmal schmutzig und eklig ist, verschoben auf einen Mann, der natürlich prädestiniert ist für die Rolle des Bösen par excellence.
[...]
Der Podcast ,,Feminist Shelf Control" [u.a. mit Annika Brockschmidt], der den Online-Shitstorm ins Rollen brachte, stellt – ausgerechnet! – das Urteil im Falle Pelicot (Gisèle Pelicot war von ihrem Mann und fünfzig weiteren Männern unter Betäubung hundertfach vergewaltigt worden) in einen Zusammenhang mit dem Fall Mischke. Doch ist Mischke eben kein Verbrecher, auch wenn der Podcast das nahelegen möchte. Und der Vergleich zwischen einem der schlimmsten Vergewaltigungsfälle der letzten Jahrzehnte und einer Podcast-Äußerung ist ungeheuerlich.
[...]
Neben Mischke steht die ARD auf der Verliererseite, der offensichtlich von vornherein bewusst war, dass die Personalie auf Widerstand stoßen könnte – weil es bereits zuvor interne Proteste gegeben hatte. Wenn man sich aber trotzdem für Mischke entschied, ihn nun aber fallen lässt, bestärkt man nun die Seite der Online-Bullys, die ihre Machtkomplexe über das Canceln einzelner Personen ausagieren. Eben weil man der echten Täter nicht habhaft werden kann.

Immerhin können Feministinnen sich nun auf die Schultern klopfen, haben sie doch einen echten Sieg verbucht: Nicht gegen Vergewaltiger oder ,,Rape Culture", aber eben gegen einen Mann, der für sexuelle Abenteuer büßen muss. Man muss ja nehmen, was man kriegen kann.
.
https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/debatte/ard-skandal-warum-ich-den-brief-gegen-thilo-mischke-nicht-unterschrieben-habe-li.2286923
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Januar 2025, 14:56:57
ZitatWas sind die ARD-Verantwortlichen doch für Feiglinge. Erst verkünden sie Thilo Mischke als neuen Moderator ihrer Kultursendung "Titel, Thesen, Temperamente" ("ttt"), einen Shitstorm später haben sie es sich anders überlegt.

Einer der Gründe für die Kehrwende ist ein Buch, das Mischke vor 13 Jahren veröffentlicht hatte: "In 80 Frauen um die Welt". Es gilt heute vielen als sexistisch. Man kann selbstverständlich der Ansicht sein, dass Mischke kein ausgesprochen talentierter Autor ist und sein Buch nicht sehr gelungen ist. Man kann natürlich auch fragen, ob Mischke wirklich der bestmögliche Moderator für diese Sendung wäre. Und ja: Darüber könnte man streiten, mit Argumenten.
[...]
Die "pseudokorrekte Inquisition" verlangt nach einer angeblich politisch korrekten Literatur, die es nicht geben kann, solange Literatur das Leben abbildet. Sie unterstellt, wie im Falle Mischke, dass der Sexismus, den er in seinem Buch "In 80 Frauen um die Welt" verbreitet habe, das gesellschaftliche Klima gegenüber Frauen vergifte. Und macht ihn verantwortlich für eine sogenannte Rape-Culture. Weil er angeblich reale Begebenheiten schildere, spricht man ihm das Recht auf Kunstfreiheit ab.

In der DDR gab es Behörden, die darüber wachten, dass nur politisch genehme Literatur erschien. Heute gibt es den Shitstorm im Netz.

Dast ist natürlich nicht dasselbe, es gibt bei uns keinen staatlichen Unterdrückungsapparat, der Meinungen zensiert und Leben zerstören kann. Die Wirkung aber, man muss das inzwischen wohl so sagen, ist inzwischen fast ähnlich. Der Shitstorm unterdrückt Meinungen und Diskurse. Das gilt besonders dann, wenn er auf feige Verantwortliche trifft, die ihn nicht aushalten. So wie nun bei der ARD.

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann der oder die Nächste durchs Netz getrieben wird. Und verstummt. Wo bleibt eigentlich der Protest gegen all' die Shitstorms? Er wäre durchaus überfällig.

https://www.stern.de/gesellschaft/thilo-mischke--die-ard-laesst-ihn-fallen---das-ist-ein-fatales-signal-35357556.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 07. Januar 2025, 15:57:14
Guter Artikel!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Januar 2025, 09:16:40
ZitatDie Causa Mischke geht in die nächste Runde: Jetzt hat sich Pro Quote zu Wort gemeldet. Der Verein, der sich für Gleichberechtigung und Diversität in den Medien einsetzt, fordert von der ARD "eine öffentliche Entschuldigung und Anerkennung der Fehlbesetzung von Thilo Mischke." Nötig sei nun "ein Umdenken in der Programmgestaltung", dabei gehörten "Werte wie Gleichberechtigung, Diversität und Diskriminierungskritik in den Mittelpunkt". Das sind wichtige und richtige Werte.

Die Forderung nach einer Entschuldigung aber zeigt einen Hang zur Maßlosigkeit, der die ganze Debatte um Thilo Mischke von Anfang an kennzeichnete. Seine Gegner und Gegnerinnen haben ihr Ziel längst erreicht: Mischke wird "Titel, Thesen, Temperamente" ("ttt") nicht moderieren. Er ist zudem öffentlich degradiert worden und steht seit Tagen im Zentrum eines Shitstorms, auch die ARD ist blamiert. Genügt das nicht?

https://www.stern.de/gesellschaft/fall-thilo-mischke--die-diskussion-verliert-jedes-mass-35362652.html

Um die Frage von Frau Herrnkind zu beantworten. "Nein, das genügt nicht!"

Dies zeigt z.B. ein Blick auf die Bluesky-Messages von Frau Brockschmidt. Das Kampf gegen den "Bro Club", "weiße cis hetero dudes" oder "rape culture" geht erst richtig los.

https://bsky.app/profile/ardenthistorian.bsky.social/post/3lf3keqzjys2m
https://bsky.app/profile/ardenthistorian.bsky.social/post/3lf2ndjnmjc2b
https://bsky.app/profile/ardenthistorian.bsky.social/post/3leycmq3n7c2x

PS: Annika Brockschmidt ist ein perfektes Bespiel dafür, wie man ein Moralspektakel (Philipp Hübl) erst aufzieht und dann dauerhaft am Brodeln hält.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 09. Januar 2025, 10:24:59
Mir fällt dazu echt nichts mehr außer dem hier ein:

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 09. Januar 2025, 11:09:44
Zitat von: Schwuppdiwupp am 09. Januar 2025, 10:24:59Mir fällt dazu echt nichts mehr außer dem hier ein:


:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Januar 2025, 13:55:59
Sebastian Schnelle hat einen klugen Text beim hpd veröffentlicht.

ZitatIdentitätspolitiken von Links und Rechts: Der perfekte Sturm

In der aktuellen Politik scheint es eine ungute Wechselwirkung zwischen Populismus und Identitätspolitiken von Links und Rechts zu geben. Durch Feindbilder und Stigmatisierung wird Wählerklientel abgeschreckt und wendet sich anderen politischen Lagern zu, da Politik als elitär wahrgenommen wird. So verlieren identitätspolitisch agierende Parteien am Ende auch noch die Minderheiten, die sie zu vertreten vorgeben, während die politisch radikale und extreme Rechte immer nur dann eine historische Machtperspektive zu haben scheint, wenn sie es schafft, beträchtliche Teile der unteren Klassen auf ihre Seite zu ziehen.

https://hpd.de/artikel/identitaetspolitiken-links-und-rechts-perfekte-sturm-22754

Ein Kommentator bestätigt prompt Schnelles These, indem er den Autor in die rechte Ecke stellt. Text gelesen, aber nicht verstanden (verstehen wollen?). Setzen, Sechs!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 14. Januar 2025, 15:45:05
Ein etwas längerer Text der BpB zum Thema, ich denke ganz gut für alle (wie mich) geeignet die sich in die Thematik erstmal einlesen müssen.

Die BPB zur Identitätspolitik (https://www.bpb.de/themen/rassismus-diskriminierung/rassismus/515930/potenziale-und-grenzen-der-identitaetspolitik/)

Interessantes Fazit:

ZitatSomit sind Diagnosen, denen zufolge linke und rechte Identitätspolitik identisch sind (vergleichbar zur aus der Interner Link:Extremismustheorie bekannten "Hufeisentheorie") nicht schlüssig. Rechte und linke Identitätspolitik vertreten in Tat und Wahrheit unterschiedliche Auffassungen von Identität. Dessen ungeachtet ist es möglich, dass linke Identitätspolitik gleichsam rechte Wirkungen zeitigt, wenn sie sich aus der offenen, kritischen Analyse der Wirklichkeit verabschiedet und, sei es auch auf unfreiwillige Weise, Identitäten gegeneinander verschließt, statt sie füreinander zu öffnen. Eine offene Gesellschaft kann es ohne offene Identitäten nicht geben.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Januar 2025, 12:12:39
BbB als Quelle?

Das sind doch die, die globalen Konsens unter Biologen zu Vielgeschlechtlichkeit, Geschlechterspektren, Geschlechts-IDs, Kinder in falschen Körpern behaupten und jahrelang Werbung für Pubertätsblocker machten, bis sie (viel zu spät) dafür auf die Nüsse bekamen?

Den von RPG verlinkten Text/Analyse finde ich zutreffend.
Ich wusste nicht, dass vorpolitisch = Sebastian Schnelle.


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 15. Januar 2025, 12:30:23
Auszug daraus:

ZitatWer immer noch glaubt, dies seien nur Nischenphänomene, dem sei eine Umfrage ans Herz gelegt, nach der fast ein Drittel der Wechselwähler, die sich für Donald Trump entschieden, sagten, es sei für sie wichtig gewesen, dass Kamala Harris "sich zu sehr für kulturelle Themen wie das trans-Thema interessiere anstatt der Mittelklasse zu helfen".

Ja, zB Peiresc mit seiner 'total irrelevante Buchstabensuppe'. Phänomenaler Schachzug, das gesamte woke Phänomen, das wir hier in verschiedenen Themen seit gut zwei Jahren behandeln, zur irrelevanten Buchstabensuppe zusammenzustreichen. Ob sich der Herr Edmüller darüber freuen würde, wie mit seinem Phänomen umgegangen wird?

Ich frage mich da schon, ob die Leute das ernsthaft selbst glauben oder sich täglich neu einreden. Diese völlige Unreflektiertheit‏‎ in Bezug auf die US Demokraten und deren Misswirtschaft ist erschreckend. Gut, dass es den panic button für Feindbild Trump + Musk gibt. Einfach immer draufhauen, wenn es mal unbequem wird.

RPG ist hier der einzige, der in der Lage war, über seinen Schatten zu springen.
Das fiel mir übrigens auch schon beim Thema L/P-Covid positiv auf.  :grins2:

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Januar 2025, 17:21:12
ZitatHow Scientific American's Departing Editor Helped Degrade Science

When magazines like Scientific American are run by ideologues producing biased dreck, it only makes it more difficult to defend the institution of science itself.

https://reason.com/2024/11/18/how-scientific-americans-departing-editor-helped-degrade-science/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 16. Januar 2025, 22:52:01
Zum Thema neulich was in so einem protofaschistischen Kampfblatt gelesen (eher so kryptofaschistisch, nicht so offen faschistoid wie NZZ und Welt).

ZitatNur mit zugehaltener Nase. Es dauert nicht lange, bis beim Abendessen mit amerikanischen Freunden kürzlich in London diese Formulierung fällt. Nur mit zugehaltener Nase, bekennt das gut situierte, liberale und gesellschaftlich engagierte Paar, hätten sie dieses Mal noch die Demokraten wählen können. Die beiden, das wird schon beim Aperitif klar, sind Zurückgelassene. Nicht die Freunde haben sich verändert, sondern die tonangebenden Kräfte des linken politischen Lagers, in dem sie sich lange Zeit zu Hause fühlten.

Von der Radikalisierung des rechten Lagers wird beständig gesprochen. Von der des linken so gut wie gar nicht. Das war schon 2016, nach Trumps erstem Wahlsieg, ein Fehler. Wäre es nicht spätestens jetzt auch in Deutschland, wo die etablierte politische Mitte abschmiert und Anti-Establishment-Parteien zulegen, womöglich ganz erkenntnisstiftend, zur Abwechslung mal weniger über die Splitter im Auge der anderen zu zürnen, als den Balken im eigenen zu betrachten?
https://archive.is/amE7s (Zeit Online Plus)

Der Wokismus hat an nichts Schuld, die Leute werden einfach so immer rechter. Sagen die Krappzillen. Deshalb ist das auch eine Entwicklung, die niemand aufhalten kann. Es hilft wahrscheinlich nur noch mehr Wokeness.

ZitatDenn zu einer ehrlichen Bilanz gehört, dass der furchtlose Ideenaustausch und der intellektuelle Wettbewerb immer stärker verdrängt wurden von vermeintlich einzig wahren progressiven Lehren. Schon das Hinterfragen gewisser Grundannahmen galt als verwerflich. In Parteien, Universitäten, Redaktionen und anderen Institutionen wurde dadurch eine Minderheit zur Taktgeberin für eine Mehrheit. Die drei Grunddevisen lauteten: Die Zeit läuft uns davon! Die anderen leben immer noch in der falschen Welt! Und: Die Moral gebietet es! Aus Angst, als rückständig, unanständig oder "rechts" diffamiert zu werden, nahmen weite Teile der Mehrheit den derart abgesicherten Linksruck hin. Der üble Folgeeffekt war wahrscheinlich überhaupt nicht beabsichtigt, aber er besteht darin, dass jenes Lager, das sich selbst als progressiv beschreiben würde, von immer mehr Wählerinnen und Wählern heute als genau das betrachtet wird, was dieses Lager seinen Gegnern vorwirft zu sein: autoritär.

Dabei waren die Hümmleristen gar nicht autoritär, sie waren einfach nur nicht das Gegenteil. Es sind Randthemen, die niemanden interessieren, nur eben die rechten Hetzer. Einfach ignorieren.

ZitatUnd dann wäre da noch die Entstehungsgeschichte des deutschen Selbstbestimmungsgesetzes. Es mag wie ein Randthema klingen. Aber es ist das eindrücklichste Beispiel dafür, wie einige Vertreter des angeblich progressiven Lagers eine Unterwerfung unter eine Doktrin verlangt haben. Das mittlerweile verabschiedete Gesetz macht das juristische Geschlecht zu einer Frage der Wahl. Kritiker sagen, es bestärke Jugendliche tendenziell in der Annahme, sie könnten selbst einschätzen, welches Geschlecht für sie das richtige sei. In Großbritannien warnten Kinderärzte nach einer ausführlichen Studie im Frühjahr allerdings davor, die Diagnose "trans" vorschnell zu stellen; oft steckten hinter dem Unwohlsein mit dem eigenen Körper in der Pubertät andere Ursachen. Wer solche Bedenken in Deutschland äußerte, wurde von den Gesetzesbefürwortern mit Shitstorms bedacht und mit Schmähbegriffen, von denen "Terf" (trans-exclusionary radical feminist) noch ein harmloser war. Unter anderem nannte der damalige Sprecher für Sozial- und Queerpolitik der Grünen-Bundestagsfraktion und spätere Queerbeauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, Kritiker des Selbstbestimmungsgesetzes "Terfs" und "Transfeindinnen und Transfeinde". In einem solchen Klima kann es keine Diskussion geben, die den Namen verdient. Die Haltung vieler Verfechter des Gesetzes erinnerte an das berühmte Diktum von Gerhard Polt: "Ich brauch keine Opposition, weil ich bin bereits Demokrat!"

Moment, es geht um höhere Werte (Selbstbestimmung, Würde, Eierkuchen), da darf man auch nicht diskutieren. Muss nur noch die AfD kapieren, dann  ists geschafft.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 17. Januar 2025, 15:31:42
ZitatIdeology has been creeping into evolutionary biology and distorting facts.

In this talk, Jerry Coyne explores two of the many ways this ideological erosion of biology has infected the field. The first is the increasingly widespread claim that biological sex is a "spectrum": that there are not just two sexes, male and female, but a large number of them. This may be true of gender but not of biological sex itself, which is always binary, with just two sexes in all animals and vascular plants. Why has this distortion occurred? Probably to buttress the felt identities of people who are transsexual or non-binary. But this conflates sex and gender, and the sex binary, which has led to big advances in understanding evolution, should not be distorted in the service of ideology.

A similar phenomenon has occurred in biological discussions of race, though the term is fraught. The popular argument that there are no meaningful genetic differences between human populations has led the American Medical Association, for instance, to state that "Race and ethnicity are social constructs without biological meaning." This is in fact false: human populations over the globe have sufficient genetic differences that we can infer our ancestry with high accuracy—and even deduce one's crude self-identified "race"—from a sample of DNA. These genetic differences evolved when early human populations lived in physical isolation, and have implications not just for deducing ancestry, but also tracing the history of human migration and for mitigating disparities in health and education.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 18. Januar 2025, 14:23:34
ZitatWokeness is a hyper-vigilance toward any real or imagined transgressions against identity-based human dignity, resulting in exaggerated perceptions of harm, rigid systems of thinking, a need for purification, and a desire to disengage from and punish transgressors.

https://x.com/eyeslasho/status/1879910504371728524

Nicht schlecht.  :D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 19. Januar 2025, 16:24:26
Ein ausgezeichneter Artikel von Joachim Käppner in der Süddeutschen:

https://archive.is/8OZF4
https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_K%C3%A4ppner

ZitatLinke keifen gegen Linke, und die Rechten triumphieren. Die ,,politische Korrektheit", von ihren Gegnern zum allmächtigen Monstrum aufgeblasen, hat gewaltigen Schaden angerichtet.

.... Das Gemeinsame solle vor dem Trennenden stehen. Aber zur Rechten spuckten die Verlierer damals Gift und Galle, später ließen republikanische Hardliner das Gedicht Gormans wegen ,,Hassbotschaften" aus Grundschulbüchereien entfernen. Auf der Linken gab es nicht etwa Freude über den Sieg oder Gormans Auftritt. Stattdessen entbrannte ein verbohrter Kulturkampf darum, ob es weißen Menschen gestattet sein solle, die Verse Gormans in andere Sprachen zu übersetzen, oder ob dies nicht vielmehr ein Vergehen an schwarzer Identität sei.

Kulturkampf ist das falsche Wort. Eigentlich ist es ein Kampf der Unkulturen an den Rändern, der hier in den westlichen Demokratien tobt, ein Kampf zweier ideologisch aufgeladener Lager um die Besetzung moralisch überlegener Positionen, der Sprache und der kulturellen Dominanz. Dieser Kampf lässt Amerika und die freie Welt nicht los, und er hat ganz wesentlich zum Niedergang der amerikanischen Demokratie beigetragen.

.... Die Unkultur zersetzt den Boden gemeinsamer Werte, die Fähigkeit zu Lösungen, den Glauben an das, was die Demokratie ausmacht: den Kompromiss, den Ausgleich der Interessen, die Kraft der Selbstreinigung. Sie frisst sich in Parteien hinein wie in die einst stolzen US-Republikaner, die ihr fast völlig erlegen sind und servil darum wetteifern, wer den Ring Donald Trumps am innigsten küssen darf. Oder in Teile der Demokraten, die nicht verstehen können, warum ihnen die Arbeiterschicht abhandenkommt und sogar viele Migranten, als deren natürliche Fürsprecherin sich die Partei doch verstand. Deren Aktivisten debattieren derweil, ob man in der Schule statt Latinos künftig ,,latin@" sagen müsse oder ,,Latinx". Keine Frage, Rassismus, Polizeigewalt, Formen der Benachteiligung sind massive Probleme – wenn aber wie in den USA jeder Lösungsversuch politisch zum Sprengsatz gegen das andere Lager benutzt wird, kann dieser Versuch kaum gelingen.

Längst hat der Kampf der Unkulturen auch Europa und Deutschland erreicht. Christian Lindner, vor drei Jahren mit SPD und Grünen zur ,,Fortschrittskoalition" angetreten, rühmte sich auf dem Dreikönigstreffen der FDP selbst als ,,den schlimmsten Albtraum des links-grünen Mainstreams in Deutschland". Der Mann, der das Land in eine Regierungskrise stürzte, geriert sich jetzt also als Vorkämpfer gegen die dunklen Mächte der Wokeness.

Er spricht mir aus dem Herzen.. und dem Verstand.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Januar 2025, 17:11:59
Jerry Coynes letztes (nach eigener Aussage) Statement zu seiner Auseinandersetzung mit der FFRF.

ZitatConsortium of secular organizations attack scientists deemed transphobic, The Center for Inquiry responds

https://whyevolutionistrue.com/2025/01/19/consortium-of-secular-organizations-attack-scientists-deemed-transphobic-the-center-for-inquiry-responds/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Januar 2025, 17:16:47
Zitat von: Juliette am 19. Januar 2025, 16:24:26Er spricht mir aus dem Herzen.. und dem Verstand.

Dito!  :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 19. Januar 2025, 17:19:06
Zitat von: RPGNo1 am 19. Januar 2025, 17:16:47
Zitat von: Juliette am 19. Januar 2025, 16:24:26Er spricht mir aus dem Herzen.. und dem Verstand.

Dito!  :2thumbs:

+2 :grins2:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 22. Januar 2025, 17:30:22
ZitatBei seiner Antrittsrede als US-Präsident hat Donald Trump festgelegt, dass es nur noch Mann und Frau als Geschlecht geben soll. In der Forschung anerkannte Zwischenformen gelten aus Sicht Trumps nicht mehr – mit nun realen Auswirkungen für Menschen der LGBTQ-Gemeinschaft, aber auch für Frauen und Menschen mit Behinderung. Denn der US-Präsident hatte nach seinem Amtsantritt am Montag das Ende von DEIA-Förderprogrammen beschlossen.
(https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/06a11b82-a112-40e5-acd7-fd96018849fa_w960_r1.778_fpx36.29_fpy50.webp)
Subtext: "Abtreibungsbefürworterinnen auf einer Anti-Trump-Demo vor der Inauguration in Washington"

https://www.spiegel.de/ausland/usa-regierung-schickt-angestellte-in-diversitaetsprogrammen-in-den-zwangsurlaub-a-cfaf7b58-a9d6-45f2-9381-ea612be3fc21



Über diesen Artikel kann ich nur den Kopf schütteln.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. Januar 2025, 22:53:48
Eigentlich nur ein Tweex, der einen Artikel von Marcks (mit ck) verlinkt. Aber der ist auch nicht schlecht:

ZitatDie linken und rechten Polarisierer haben mehr gemeinsam, als viele wahrhaben wollen. Was den Linken etwa der Volksverpetzer ist, ist den Rechten Nius: ein schlampiger Pseudojournalismus, der die Fakten für die eigenen Narrative biegt. In beiden Käseblättern sucht man abwägende Darstellungen vergeblich. Nach der Wahrheit wird gar nicht erst gesucht; man scannt und erzählt nur das, was zum Feindbild passt. Das gegnerische Lager hat bei beiden immer Unrecht, ganz egal, um was es geht. Man kennt nur schwarz und weiß und weiß und schwarz.

Wenn der Reichelt (ein rechter Laschyk) zuweilen einen Punkt hat, dann nicht, weil er seinen Verstand bemüht, sondern weil der Gegner, dem man aus Prinzip widerspricht, zuweilen Unsinn redet. Und wo der Laschyk (ein linker Reichelt) etwas Wahres sagt, dann eben auch nur, weil die andere Seite etwas Unwahres behauptet. Dasselbe gilt für all die ganzen Möchtegern-Influencer. Ob nun Ben Brechtken (ein Maurice Conrad von rechts) oder Sixtus (ein Don Alphonso von links): sie sind wie Yin und Yang; sie schwingen gemeinsam das Bullshit-Pendel.
https://x.com/pferdaufmflur/status/1882519298822004874

(Böhmmelmann und El Rotze nicht vergessen!)


ZitatDas macht die Debatte über den Anschlag zu einem lehrreichen Beispiel, wie heutzutage Meinungsbildung im digitalen Lagerkampf funktioniert. Schnelle Urteile sind bei jedem Ereignis, dessen Hintergründe zunächst unklar sind, unseriös. Gerade wenn Täter alleine handeln, ist ihr Profil oft höchst idiosynkratisch, ein eigentümliches Patchwork, das persönliche Wahnvorstellungen mit weltanschaulichen Versatzstücken verbindet.

Das Attentat in Magdeburg war ein Test dafür, ob man der Versuchung des motivated reasoning widerstehen kann. Dieser Begriff bezeichnet einen Denkprozess, der (unbewusst) in die Richtung eines gewünschten Ergebnisses geleitet wird. Denn die Informationen, die bald über den Täter bekannt wurden, waren ein derart bunter Strauß, dass sich Vereindeutigungen zwar eigentlich verboten, sich aber jeder rauspicken konnte, was in seine vorgefasste Meinung passte. Wer sich mit Letzterem nicht zurückhalten konnte, hat den Test offenkundig nicht bestanden.
https://jungle.world/artikel/2025/02/soziale-medien-gruppendenken-fuers-eigene-team-die-fakten-biegen

Nennt sich auch Ambiguität (bzw. das entsprechende Unvermögen, das auszuhalten). Das bringt viel auf dem Punkt, was man auch hier im Forum gelegentlich lesen kann.

ZitatDas kann man jeden Tag beobachten. Ein Post von Elon Musk? Ein Video von Robert Habeck? Der neueste Cancel-Vorfall? Verdammen oder vergöttern! Dazwischen gibt's nichts. Häufig bilden sich in den sozialen Medien schnell zwei Blöcke heraus, die auf eine eindeutige Lesart drängen. Die Positionierung erfolgt wie aus der Pistole geschossen, nicht selten auch in Blitzreaktion auf den Schuss des politischen Gegners: Das Gegenteil muss wahr sein!

Negative partisanship heißt dieser Denkmechanismus: Man vertritt aus Prinzip das Gegenteil von dem, was der politische Gegner sagt.
:grins
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 25. Januar 2025, 23:25:46
Ziemlich guter Text, für so ein Blättchen (nein, n-tv ist schon beinahe mein Lieblingsblättchen).

ZitatNicht nur Aschaffenburg zeigt: Die Identitätspolitik wird von den Fakten eingeholt. Wir erleben das Ende einer Bewegung, ohne die es keine starke AfD gäbe. Jetzt kommt es auf die richtige Ausfahrt an.
...
Es kann daher nicht verwundern, dass die woke Linke derzeit eine globale hochaggressive Gegenbewegung erlebt: Global erhebt sich eine konservativ-libertäre, teils autoritäre Welle, ein "Anti-Wokismus", angeführt von Donald Trump und Elon Musk, an deren Rockzipfeln inzwischen die AfD herumnestelt.
https://www.n-tv.de/politik/politik_wieduwilts_woche/Die-woken-Linken-sind-am-Ende-article25514353.html

Klar, spielt natürlich alles keine Rolle. Deshalb müssen wir jetzt erst recht woke werden. Das kann aber nur der Habeck durchpusten...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Rabenaas am 25. Januar 2025, 23:56:26
Zitat von: eLender am 25. Januar 2025, 23:25:46"Die linken und rechten Polarisierer haben mehr gemeinsam, als viele wahrhaben wollen. Was den Linken etwa der Volksverpetzer ist, ist den Rechten Nius: ein schlampiger Pseudojournalismus, der die Fakten für die eigenen Narrative biegt"
..
Ziemlich guter Text, für so ein Blättchen (nein, n-tv ist schon beinahe mein Lieblingsblättchen).
+2

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 26. Januar 2025, 00:45:54
Nix gegen NTV!

https://www.n-tv.de/politik/Extremismus-links-ist-nicht-gleich-rechts-article21584203.html
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 26. Januar 2025, 22:46:34
Sini ist wieder da. Er hatte einen Hörsturz und einen ziemlich unglücklichen Jahresstart. Ging mir fast genauso, nur ohne Hörschaden).


Vll. ein wenig überzeichnet (bin da eher bei Bucky), aber die Transen erleben gerade einen Realitätschock. Radikalität erzeugt wohl immer Radikalität. Haben ja viele genau so erwartet und davor gewarnt. Geschichte wird letztendlich nicht von Menschen geschrieben. Oder so ähnlich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 27. Januar 2025, 08:28:50
Auf mich wirkt er inzwischen etwas manisch, wenn es darum geht den "woken Linken" die Schuld an der Zunahme des Faschismus in die Schuhe schieben zu wollen. Ob man es nun Pendel oder Hufeisen nennt macht da finde ich keinen grossen Unterschied.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Januar 2025, 09:59:35
Zitat von: Eratosthenes am 27. Januar 2025, 08:28:50Auf mich wirkt er inzwischen etwas manisch, wenn es darum geht den "woken Linken" die Schuld an der Zunahme des Faschismus in die Schuhe schieben zu wollen.

Tut Sinan doch gar nicht. Er analysiert die Situation in den USA, die zur Wahl Trumps in den USA geführt hat. Andere kluge Köpfe wie der linke Holger Marcks äußern sich ähnlich (https://jungle.world/artikel/2024/50/usa-trump-wahl-der-preis-der-distinktion). Der Philosoph Philipp Hübl hat zudem in seinem Buch "Moralspektakel" in breitem Rahmen erklärt, welche negativen Folgen und Einflüsse eben jene "linke Wokeness" (ich spreche lieber von identitätspolitischem Aktivismus) in der Bevölkerung hat.

Zitat von: Eratosthenes am 27. Januar 2025, 08:28:50Ob man es nun Pendel oder Hufeisen nennt macht da finde ich keinen grossen Unterschied.

Beim Hufeisen treffen sich beide Gruppen in der Mitte. Beim Pendel stehen die Gruppen an entgegengesetzten Polen. Ganz einfach.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 27. Januar 2025, 10:14:10
Zitat von: RPGNo1 am 27. Januar 2025, 09:59:35Beim Hufeisen treffen sich beide Gruppen in der Mitte. Beim Pendel stehen die Gruppen an entgegengesetzten Polen. Ganz einfach.

Im Ergebnis führt jedenfalls beides dazu, dass man nicht mehr in der Lage ist, den Volksverpetzer von NIUS und Reichelt von Laschyk zu unterscheiden.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 27. Januar 2025, 11:47:17
Zitat von: Eratosthenes am 27. Januar 2025, 08:28:50Auf mich wirkt er inzwischen etwas manisch, wenn es darum geht den "woken Linken" die Schuld an der Zunahme des Faschismus in die Schuhe schieben zu wollen. Ob man es nun Pendel oder Hufeisen nennt macht da finde ich keinen grossen Unterschied.
Ohne die woken Linken würde Trump einfach nur zufrieden in Mar-a-Lago golfen, Musk seine Marsstadt planen und Merz für Blackrock lobbyieren. Alles wär gut ohne die woken Linken.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 27. Januar 2025, 13:45:54
Zitat von: Max P am 27. Januar 2025, 11:47:17
Zitat von: Eratosthenes am 27. Januar 2025, 08:28:50Auf mich wirkt er inzwischen etwas manisch, wenn es darum geht den "woken Linken" die Schuld an der Zunahme des Faschismus in die Schuhe schieben zu wollen. Ob man es nun Pendel oder Hufeisen nennt macht da finde ich keinen grossen Unterschied.
Ohne die woken Linken würde Trump einfach nur zufrieden in Mar-a-Lago golfen, Musk seine Marsstadt planen und Merz für Blackrock lobbyieren. Alles wär gut ohne die woken Linken.

Wenn die Demokraten, der ehemalige Präsident und die ehemalige Präsidentschaftkandidatin ihre Hausaufgaben gemacht und erkannt hätten, dass das Thema Identitätspolitik/Intersektionalismus doch so einigen linken, liberalen und moderaten US-Amerikanern unter den Nägeln brennt und die Dems sich dann vernünftig und taktisch klug positioniert hätten anstatt so zu tun, als spielten diese Themen wenig bis keine Rolle, dann wäre dein Szenario wahrscheinlicher gewesen.  ;)

Das behaupte nicht ich, sondern die linksliberale NYT (https://archive.is/0tFdz) bzw. die Unterstützer (https://archive.is/u3KGT) von Kamala Harris.

ZitatOn Transgender Issues, Voters Want Common Sense

During the closing weeks of the election, Republican campaigns spent over $65 million on ads ridiculing, among several candidates, Kamala Harris for supporting "taxpayer-funded sex changes for prisoners" and "illegal aliens," all ending with variations on the tagline: "Kamala Harris is for they/them. President Trump is for you."
[...]
Why did Trump and his allies devote so much attention and resources to something that seemingly affects a small number of people compared with top voter concerns like immigration, the economy, crime, abortion and democracy? Maybe because it worked. According to Harris's leading super PAC, viewers shifted 2.7 percentage points toward Trump after watching one of these ads.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 27. Januar 2025, 14:46:10
Das ist wie mit der AfD oder auch NIUS, BILD mit Migration, Fox und Alex Jones und Pizzagate ,ich skandalisiere so lange bis Migration oder Pizzadreiecke als Skandal wahrgenommen werden dann braucht es nur noch dauerndes Cherrypicking und des Volkes Meinung über Migranten oder Kindermissbrauch ist manipuliert. Ursache und Wirkung, Henne und Ei..., wokeness ein Werkzeug des Teufels, man muss nur den Tropfen lange genug höhlen lassen und aufpassen dass das Wasser nicht ausgeht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 27. Januar 2025, 15:13:05
+1
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 28. Januar 2025, 17:17:27
Zitat von: Eratosthenes am 27. Januar 2025, 14:46:10Das ist wie mit der AfD oder auch NIUS, BILD mit Migration, Fox und Alex Jones und Pizzagate ,ich skandalisiere so lange bis Migration oder Pizzadreiecke als Skandal wahrgenommen werden dann braucht es nur noch dauerndes Cherrypicking und des Volkes Meinung über Migranten oder Kindermissbrauch ist manipuliert. Ursache und Wirkung, Henne und Ei..., wokeness ein Werkzeug des Teufels, man muss nur den Tropfen lange genug höhlen lassen und aufpassen dass das Wasser nicht ausgeht.

Ignoranz hilft nicht weiter. Ebenso wenig, wie mit dem Finger auf andere zeigen. Das Problem des identitären/intersektionalen Aktivismus ist nun mal da. Es muss diskutiert und auch wieder in vernünftige Bahnen gelenkt werden, damit den Trumpansen oder Blaunen nicht ständig Steilvorlagen geliefert werden.

ZitatZu woke, um Wahlen zu gewinnen. Bill Mahers Kritik an den US-Demokraten

In seinem Buch ,,What this comedian said will shock you" redet sich der bekennende Linke Bill Maher über die Verirrungen der amerikanischen öffentlichen Debatte in Rage. Wollen Demokrat*innen wieder Wahlen gewinnen, sollten sie ihm zuhören.
https://vorwaerts.de/rezensionen

Zitat»Die ›woke‹ Linke ist im Eimer«

In seinem Buch »After Woke« treibt den Schriftsteller und Journalisten Jens Balzer die Frage um, warum gerade diejenigen, die lange als Protagonisten der politischen Emanzipation galten, so anfällig sind für regressives Denken. Ein Gespräch über die Zäsur des 7. Oktober, verhärtete Identitäten und die Frage, gegen wen eine »woke« Diskursethik unbedingt zu verteidigen ist.
https://jungle.world/artikel/2024/34/jens-balzer-die-woke-linke-ist-im-eimer
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 28. Januar 2025, 18:41:50
Zitat von: RPGNo1 am 28. Januar 2025, 17:17:27s muss diskutiert und auch wieder in vernünftige Bahnen gelenkt werden, damit den Trumpansen oder Blaunen nicht ständig Steilvorlagen geliefert werden.


Genau darum sollte es, gehen, ich habe nur den Eindruck, dass wenn man hilft, das Problem, zum Popanz aufzubauen eben genau zweiteres macht.
Wie viele der Rednecks aus dem Bible Belt, die Trump wegen des identitären/intersektionalen Aktivismus gewählt haben waren jemals davon betroffen, und welche Probleme werden sie tatsächlich ausbaden müssen? Ähnlich die Abstimmung morgen im Bundestag sie dient einzig und allein ein Gefährdungsgefühl anzuheitzen, aus rein wahltaktischen Gründen, ohne einen wirklichen Lösungsansatz um etwas wie in Aschaffenburg zu verhindern.

In vorauseilendem Gehorsam vermeintliche Steilvorlagen verhindern zu wollen nur weil sie als solche genutzt werden können, abseits davon wie berechtigt deren Auslöser sein mögen, wird nicht dabei helfen diese Probleme zu lösen.

Ich denke wir sind da gar nicht so weit auseinender, wir schätzen nur die jeweiligen Gefahren unterschiedlich ein, die beim jeweiligen Umgang mit beiden Gruppen entstehen.

Ich bin aber auch wirklich der Meinung, dass Teile der sich als links verstehenden Aktivisten, mal wieder ganz schnell auf den Boden von Menschenrechten, Wissenschaft und Aufklärung zurück geholt werden müssen, das gleiche gilt für die Geisteswissenschaften.

Die Räumung eines Minenfeldes erscheint einfacher, man erinnere sich nur an die Diskussion und die Spaltung der GWUP, und da dachten wir alle das sei ein Haufen rationaler und rethorisch und emotional gebildeter Menschen. Und was war? "Plenum selbstverwaltes Jugendhaus Pipi Langstrumpf, 1975 irgendwo im Schwäbischen".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 28. Januar 2025, 19:14:19
Zitat von: RPGNo1 am 28. Januar 2025, 17:17:27Das Problem des identitären/intersektionalen Aktivismus ist nun mal da. Es muss diskutiert und auch wieder in vernünftige Bahnen gelenkt werden, damit den Trumpansen oder Blaunen nicht ständig Steilvorlagen geliefert werden.
Das Problem muss aber ins richtige Vehältnis gesetzt werden. Ich glaube nach wie vor nicht, dass "Wokeness" allzusehr zu Trumps Sieg beigetragen hat. Dafür ist das Phänomen gesamtgesellschaftlich zu randständig. Ansonsten hat Eratosthenes es richtig ausgedrückt: #1286 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18165.msg285160#msg285160).

Hochproblematisch bzw. zerstörerisch sind die heutigen Perversionen von Wokeness (ein ursprünglich positiver Begriff) vor allem für eine gesamtgesellschaftliche Linke, die praktisch kaum noch grundlegende, kritische Gesellschaftsanalysen und zukunfsträchtige Visionen vermitteln kann (oder auf beides gleich ganz verzichtet), solange die woken Auswüchse immer wieder als links gelten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 28. Januar 2025, 19:35:34
Zitat von: Max P am 28. Januar 2025, 19:14:19
Zitat von: RPGNo1 am 28. Januar 2025, 17:17:27Das Problem des identitären/intersektionalen Aktivismus ist nun mal da. Es muss diskutiert und auch wieder in vernünftige Bahnen gelenkt werden, damit den Trumpansen oder Blaunen nicht ständig Steilvorlagen geliefert werden.
Das Problem muss aber ins richtige Vehältnis gesetzt werden. Ich glaube nach wie vor nicht, dass "Wokeness" allzusehr zu Trumps Sieg beigetragen hat. Dafür ist das Phänomen gesamtgesellschaftlich zu randständig. Ansonsten hat Eratosthenes es richtig ausgedrückt: #1286 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18165.msg285160#msg285160).

Hochproblematisch bzw. zerstörerisch sind die heutigen Perversionen von Wokeness (ein ursprünglich positiver Begriff) vor allem für eine gesamtgesellschaftliche Linke, die praktisch kaum noch grundlegende, kritische Gesellschaftsanalysen und zukunfsträchtige Visionen vermitteln kann (oder auf beides gleich ganz verzichtet), solange die woken Auswüchse immer wieder als links gelten.

Ja und da haben wir über den vermeintlich, linken antisemitischen Gazawahnsinn noch gar nicht gesprochen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 28. Januar 2025, 19:38:38
Zitat von: Eratosthenes am 28. Januar 2025, 19:35:34Ja und da haben wir über den vermeintlich, linken antisemitischen Gazawahnsinn noch gar nicht gesprochen.
Den habe ich irgendwie dazu gezählt. ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 28. Januar 2025, 23:00:52
Manche drehen sich in der Endlosschleife, andere schauen nach vorne (und zurück, um daraus Lehren zu ziehen). Shermer gibt Rat, was man aus dem Scherbenhaufen linker Verwirrung basteln könnte. Wird die Betonköpfe aber ganz sicher nicht erreichen. Die hoffen wahrscheinlich, dass Trump und Musk auf den Mars auswandern...

ZitatMichael Shermer @michaelshermer

My advice to Democrats:

1. The far left progressive woke movement is over. Even if it seems like a good idea at the time (#metoo, #BLM, #georgefloyd, etc.) it has failed utterly & the vast majority of voters are against it.

2. Course correct to the center & focus on core liberal values: free speech, church/state separation, religious freedom, press freedom, political freedom, individual rights, reproductive choice, equality before the law, etc.  Those values have held up for 250 years. Pronouns are not principles.

3. Stay focused on what matters. Case in point: Trump's EO banning birthright citizenship, guaranteed by the 14th Amendment. Dems instead had a paroxysm over @elonmusk
 alleged Nazi salute. It's almost as if Trump sent Musk out there to distract Dems with a shiny object. Don't fall for it.

4. Give voters some viable candidates in the 2026 midterms & the 2027 primaries: centrists, not leftists (Newsom has been a disaster for my state of California: if you run him you will lose again). Find candidates who embrace the above liberal principles, and don't pick 'em because they have nice hair or a shiny smile that Babylon Bee & SNL comedians parody.

5. Distance yourself from the googly-eyed, blue-haired, nose-ringed, rock-throwing, antifa-loving social justice warriors. They're not liberals. They're illiberal fascists who are destroying your party. Drop them like a bad habit.
https://x.com/michaelshermer/status/1884265455764033624

Achso: das sind übrigens Nachrichten aus der Zukunft. Was in Überseeland passiert, kommt hier immer mit einiger Verspätung an (quasi der ganze Quack ist von dort herüber geschwappt). Die Verzögerungszeiten sind aber neuerdings etwas verkürzt, wir haben ja jetzt Netflix und so Zeugs.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 29. Januar 2025, 08:04:43
Zitat von: Eratosthenes am 28. Januar 2025, 18:41:50Ich denke wir sind da gar nicht so weit auseinender, wir schätzen nur die jeweiligen Gefahren unterschiedlich ein, die beim jeweiligen Umgang mit beiden Gruppen entstehen.
Ja, das denke ich auch. Wir sehen in dieser Diskussion die Beschränkheit des Mediums Forum. In einem persönlichen Gespräch wären die Missverständnisse vielleicht schon ausgeräumt.

Zitat von: Eratosthenes am 28. Januar 2025, 18:41:50wir schätzen nur die jeweiligen Gefahren unterschiedlich ein, die beim jeweiligen Umgang mit beiden Gruppen entstehen.
Ich unterschätze die Gefahr der rechten Gruppen nicht. Aber unsere Ansätze, sie zu bekämpfen, sind wohl unterschiedlich.

Ich bin dafür, nicht über jedes Stöckchen zu springen, dass uns Reichelt, Höcke, Trump etc. hinhalten. Siehe Musks "römischer Gruß". Nehmt den rechten die Aufmerksamkeit, die sie wie Sauerstoff zum Atmen benötigen. Und eine Quelle dieser Aufmerksamkeit sind die pseudolinken moralinsauren identitätspolitischen Aktivisten mit ihren Aktionen und Messages. Kleine Anmerkung nebenbei: Der VVP bewegt sich in Teilen in diesen Kreisen.

Deshalb fand ich z.B. den Beginn von Kamalas Präsidentschaftskamapagne erfrischend und ermutigend, als sie die Trumpansen von ihrem Sockel herunterholten und sie als "weird" bezeichneten. Das hat die MAGAs aus dem Konzept gebracht und ihren Wahlkampf sehr gestört. Nichts hassen Autokraten mehr, als das man über sie lacht. Das hat sich zu allen Zeiten bewiesen.

Zitat von: Eratosthenes am 28. Januar 2025, 18:41:50Ich bin aber auch wirklich der Meinung, dass Teile der sich als links verstehenden Aktivisten, mal wieder ganz schnell auf den Boden von Menschenrechten, Wissenschaft und Aufklärung zurück geholt werden müssen, das gleiche gilt für die Geisteswissenschaften.

Das ist entscheidend: "links verstehend". Denn diese Leute sind nicht links. Der von Arbeitslosigkeit bedrohte verheiratete VW-Angestellte mit zwei kleinen Kindern, der die Hypotheken auf sein Haus abzahlen muss, geht den Leuten am Arsch vorbei. Denn er ist männlich, weiß, cis und heteronormativ.

Die weibliche muslimische "BIPOC" Studentin der Gender- und Sozialwissenschaften in Berlin mit eigenem Elektroauto, deren aus Syrien stammende Eltern eine gut laufende Arztpraxis in München betreiben, ist für Aktivisten viel relevanter, da sie ja ständig von Islamophobie, Rassismus und weiteren -ismen bedroht sei.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 31. Januar 2025, 13:26:37
Wo bleiben die Demos gegen diese Faschisten?
Oder sind das laut Woke-Buchstabensuppen-Relativierern gar keine Faschisten?
Vermutlich sind die Juden genau wie getranste Kinder und mit Männern zusammengesperrte Frauen in JVA nur unwichtige Kollateralschäden, nicht der Rede wert.

https://x.com/garstigergerrit/status/1885196095069864344

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 31. Januar 2025, 14:49:25
Zitat von: zimtspinne am 31. Januar 2025, 13:26:37Wo bleiben die Demos gegen diese Faschisten?

Ekelhafte Menschen. Ja, für den Schutz von Juden oder/und Israelis gehen hier viel zu wenige auf die Straße. Und bis Leute gegen die Buchstabensuppe auf die Straße gehen oder zumindest was sagen, das wird noch länger dauern.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 31. Januar 2025, 14:54:29
Hast Du denn schon eine angemeldet? Ich bin dabei! Wer noch?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 31. Januar 2025, 15:40:43
Zitat von: Eratosthenes am 31. Januar 2025, 14:54:29Hast Du denn schon eine angemeldet? Ich bin dabei! Wer noch?

Sollen die Jüngeren mal ran.  ;)  8)  :crazy
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 31. Januar 2025, 19:42:42
Da bin ich dabei, allerdings gegen Antisemitismus allgemein, was es von Anfang an hätte sein sollen.

Ich bin aber kein Macher und Organisateur, wenn es sich nicht gerade um abgestürzte Eichhörnchen oder sonstige zu rettende Tierbabys handelt. Verfolgte Jüdinnen und Juden würd ich natürlich auch Unterschlupf anbieten im Fall der Fälle.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 31. Januar 2025, 19:48:13
Die ersten Demokraten fallen um. Hat ja nicht lange gedauert. Andere haben schon ihre Pronomenlisten aus öffneltichen Profilen gelöscht - schön, diese moralische Flexibilität.

https://x.com/KDansky/status/1885354921379213792

Ich weiß gerade nicht, worum es hier geht - die Kindertransitionen, glaube ich.
Es werden Dinge gestrichen, die offiziell gar nicht existierten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. Februar 2025, 08:20:59
https://www.sueddeutsche.de/wissen/seite-aktivismus-narzissmus-machtstreben-antrieb-li.3159820
ZitatJe mehr Aufmerksamkeit aktivistische Bewegungen erfahren, desto attraktiver wirken sie auf Menschen mit finsteren Persönlichkeitsmerkmalen. Wenn solche Personen ein Thema kapern, kann das den Anliegen schwer schaden.

Daraus:

ZitatIn weiteren Studien haben Krispenz und Bertrams gegenwärtige Aktivismusfelder praktisch durchdekliniert. In den Archives of Sexual Behaviour veröffentlichten sie kürzlich die Prüfung ihrer Thesen im Bereich des LGBQ- und Gender-Identitätsaktivismus. Die Analyse der Daten von knapp 1300 Probanden aus den USA und Großbritannien ergab, dass Personen mit höherem pathologischen grandiosem Narzissmus sich eher in diesen Themenfeldern engagieren. Für den Bereich des Umweltaktivismus, des Engagements gegen sexuelle Gewalt sowie für links-autoritäres Denken haben Krispenz und Bertrams ebenfalls Studien mit vergleichbaren Ergebnissen veröffentlicht. Bislang unpublizierte Daten der beiden legen ihrer Meinung nach nahe, dass der gleiche Zusammenhang für Aktivisten gilt, die gegen das Recht auf Abtreibung kämpfen.

Und ich ergänze: Überwältigend attraktiv sind linke Aktivismusfelder für finstere Persönlichkeitstypen.

Dort können sie sich wunderbar als Schaf im Wolfspelz tarnen, da Linke per se für das Gute und Edle stehen (Rechte per se für das Schlechte und Böse) und Linke außerdem mit ihrem Hang zur radikalen Hypertoleranz per so offene Ohren für dunkle Persönlichkeiten haben.

Nicht von ungefähr reisen Pädophile und Transfetischisten sowie sonstige Paraphile (auch Zoophilie eingeschlossen) traditionell unter linker Flagge und linkem Gütesiegel.

(https://media.gettyimages.com/id/165801475/de/vektor/wold-in-sheeps-kleidung.jpg?s=612x612&w=0&k=20&c=bIsQE_P4woBARRWoFKMz8CXBTdQ0rnN85O157YHXRxg=)



ZitatMit derlei Befunden stehen die Berner Forscher nicht allein. Der Psychologe Hannes Zacher von der Universität Leipzig hat Anfang 2024 im Fachjournal Personality and Individual Differences ähnliche Ergebnisse publiziert. Seine Analyse der Daten von 839 Probanden aus Deutschland zeigte ebenfalls eine Korrelation von aktivistischem Engagement für die Umwelt mit Wesenszügen, die der sogenannten Dunklen Triade zugeschrieben werden: unter anderem die Neigung zu Narzissmus und Machiavellismus. ,,Solche Bewegungen ziehen auch solche Leute an", sagt Zacher, ,,das sind dann eben manchmal Menschen, die weniger umwelt- als einflussbewegt sind." Die Ergebnisse, so schreibt der Psychologe in seiner Studie, ,,liefern weitere empirische Belege für das Dark-Ego-Vehicle-Principle".

Selbstverständlich sind Einschränkungen nötig. Was sich aus den Ergebnissen der zahlreichen Studien nicht ableiten ließe, das betonen die Psychologen in sämtlichen Publikationen: Zum Beispiel dass die beschrieben Aktivismusformen per se von Narzissmus getrieben seien und ausschließlich von unangenehmen Selbstdarstellern betrieben werden. Natürlich bleibt Raum für ehrlich engagierte Aktivisten. So berichten Krispenz und Bertrams, dass ein altruistisch geprägter Charakter zum Beispiel ebenfalls mit erhöhtem Einsatz für die feministische Sache korreliert.

Beides kann gleichzeitig möglich sein: Dass Themen und Aktivismusformen dunkle und helle Persönlichkeiten anziehen. Ihre Kernthese aber bleibt: Egal, ob es sich um rechte oder linke politische Anliegen handelt, erfahren diese viel Aufmerksamkeit, werden sie für Personen interessant, die dieses Rampenlicht für sich nutzen wollen und denen die Anliegen nur vordergründig am Herzen liegen. Es komme vor allem darauf an, ,,welche Haltungen diesen Personen in einer bestimmten Situation opportuner erscheinen", sagen Krispenz und Bertrams.

Die Super-Egos prägen das Bild einer Bewegung

Weitere Studien setzen die sogenannte Dunkle Triade – also die Persönlichkeitsmerkmale Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie – mit einem Hang zu rechtem Gedankengut und verschiedenen Formen politisch korrekter Einstellungen in Zusammenhang. Auch anti-feministische Einstellungen korrelieren mit den entsprechenden Charakterzügen. Und im Journal of Personality and Social Psychology haben Wissenschaftler um Erin Ok berichtet, dass narzisstische Personen eher dazu neigen, öffentlich eine Rolle als tugendhaftes Opfer einzunehmen. Darüber können sie Aufmerksamkeit erzielen und sich selbst einreden, besonders prosoziale Menschen zu sein. Insbesondere narzisstische Züge sowie die Neigung zu Manipulation anderer spielten hier eine Rolle.

Es stecke ein hohes Schadenspotenzial darin, wenn Menschen mit antagonistischen Charakterzügen als Aktivisten auftreten, so die Berner Forscher. ,,Diese Personen werden womöglich von der schweigenden Mehrheit als typisch für ein Anliegen wahrgenommen und beschädigen dieses", sagt Krispenz. Menschen mit ausgeprägtem Narzissmus, Geltungsdrang, Machtstreben, dem Bedürfnis nach Nervenkitzel und moralischer Selbstüberhöhung sind schließlich oft auch jene, die sich in Vordergrund und Rampenlicht drängeln. Studien haben gezeigt, dass es gerade Narzissten sind, die nach Führungspositionen, politischem Einfluss, sozialem Status und Ruhm streben. Auch eine Neigung zu Moralspektakel, geringerer Empathie sowie manipulativem und ausbeuterischem Verhalten bringen Forschungsergebnisse mit solchen Charakterprofilen in Zusammenhang.

Das lässt vermuten, dass sich entsprechende Personen in den für ihre Bedürfnisse attraktiven Bewegungen häufig prominente Rollen erstreiten. Zumal die sozialen Medien ein Umfeld bieten, in denen vor allem die schrillsten Stimmen Gehör und Publikum finden. Hier verfügen dunkle Persönlichkeiten also über einen Vorsprung.

Es ist ein Dilemma: Es brauche eine gewisse Neigung zu Narzissmus, etwas Machtstreben und Selbstbewusstsein, um andere Menschen von einem politischen Ziel zu überzeugen, so der Leipziger Psychologe Zacher. Andererseits schrecke ein zu großes Maß davon das Publikum ab und beschädige politische Ziele. Klar ist jedenfalls, dass der Kampf für die gute und manchmal auch nur angeblich gute Sache Gestalten aus dem Schatten lockt, deren Persönlichkeit und Handeln oft im Widerspruch zu ihrem Tugendgetöse stehen. Eine mögliche Lehre könnte also lauten: Je lauter, schriller und unerbittlicher im Namen einer Moral gebrüllt wird, desto größer sollte die Vorsicht sein, mit der die betreffenden Personen und ihre Positionen betrachtet werden.

Tugendgetöse :grins
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. Februar 2025, 08:31:06
Ich dachte, der Artikel ist hinter der Aboschranke?

Ansonsten hier (ich wollte ihn irgendwann auch verlinken):

https://archive.is/gHorB

Allerdings nehme ich wie die Studie an, dass die finsteren Persönlichkeitsmerkmale sowohl im linken wie im rechten Aktivismus vertreten sind. Die Rechten wollen ja eigentlich auch nur das, was sie für das Gute halten. Und ob ich jetzt auf eine linke oder rechte finstere Persönlichkeit treffe, ist für mich kein großer Unterschied. 

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. Februar 2025, 09:52:08
Könnt ihr den nicht öffnen unter meinem linnk?
Ich hatte ihn von Prof. Bördlein - dort war er direkt verlinkt und ich habe keinen Überblick, inwiefern das eine Aboverlinkung sein könnte bzw hatte daran nicht gedacht.

Die Rechten mögen das für sie Gute wollen (und definitiv teile ich einiges davon, so wie ich wahrscheinlich aus jedem polit. Lager, sogar den extremen!, einige Positionen teile) aber sie stehen nicht für Tugendhaftigkeit und "Altruismus", weder in der Fremd- noch der Eigenwahrnehmung.

Ich denke aber, es ist noch mehr das linke Lustwandeln in progressiv-radikale, anarchistische Bereiche, das diesen Aktivismus so attraktiv für finstere Persönlichkeiten macht.

Die Linken sind ja auch keine einheitliche Masse und nicht alle von ihnen stehen für maximale Drogenbefreiung und maximale sexuelle Freiheit in jede erdenkliche Richtung.

Tendenziell sind es aber Linke, die Prostitution, die zu 98% Ausbeutung von Kindern und Frauen bedeutet, als Sexarbeit, eine Tätigkeit wie jede andere Arbeit, umdeklarieren. Gleiches gilt für weibliche Verschleierung, die die Linken als Ausdruck von progressivem Freiheitsdrang deuten.

Heute ist mein Sprüchetag:

Für die Rechten ist die Frau Privateigentum.
Für die Linken ist die Frau Kollektiveigentum.

Ich muss wohl nicht erwähnen, wie sehr und gleichwertig ich beides verabscheue.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. Februar 2025, 10:07:09
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Feminismus, der wirklich Frauen und Mädchen nutzen und deren Interessen vertreten soll, kann daher weder von rechten noch von linken Männern eingerahmt werden.

Männer und Frauen haben dafür zu viele elementare Interessenkonflikte. Insbesondere im Bereich Sexualität.
Ich mag die jungen Feminismusbewegungen, weil sie so ungeordnet und rational daherkommen.
Es sind einfach bunt zusammengewürfelt Frauen, die sich nie zur Feminismustheorie bekannten, sondern eher Quereinsteigerinnen sind, weil sie schlicht selbst betroffen waren.
Rauswurf aus Uni oder Arbeit, weil sie auf twitter sich zu zwei Geschlechtern bekannten, eine fem-only-App betrieben, die von einem Transerich kolonialisiert wurde, Fittnessstudio das gleiche, die britischen Krankenschwestern, die sich mit Männern zusammen umziehen sollten, der ganze Sportkram etc.

Es gibt dafür unzählige Beispiele, JKR kam zB u.a. zum Feminismus, als sie als junge Frau aus einer gewalttätigen Beziehung ausstieg. Sie landete wohl eines Nachts blutend auf der Straße, heute betreibt sie ihre eigenen Frauenhäuser, männerfrei selbstverständlich.
Großartig organisiert ist JKR nicht und das ist auch gut so. Es fehlte noch, dass irgendwelche Alphamännchenhorden, bei denen sich naturgemäß finstere Persönlichkeitmerkmale anhäufen, an der Spitze stehen, was allerdings genau so der Fall ist im Normalfall. An jeder Trans-Orga erkennbar.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. Februar 2025, 10:34:25
Zitat von: zimtspinne am 01. Februar 2025, 09:52:08Die Linken sind ja auch keine einheitliche Masse und alle von ihnen stehen für maximale Drogenbefreiung und maximale sexuelle Freiheit in jede Richtung.

Tendenziell sind es aber Linke, die Prostitution, die zu 98% Ausbeutung von Kindern und Frauen bedeutet, als Sexarbeit, eine Tätigkeit wie jede andere Arbeit, umdeklarieren. Gleiches gilt für weibliche Verschleierung, die die Linken als Ausdruck von progressivem Freiheitsdrang deuten.

Heute ist mein Sprüchetag:

Für die Rechten ist die Frau Privateigentum.
Für die Linken ist die Frau Kollektiveigentum.

Ich muss wohl nicht erwähnen, wie sehr und gleichwertig ich beides verabscheue.

Hm, ich glaube nicht, dass alle, die sich als links definieren "für maximale Drogenbefreiung und maximale sexuelle Freiheit in jede Richtung" sind. Und dass für die Linken die Frau Kollektiveigentum ist, halte ich für den Witz des Jahrhunderts. Ich habe noch die Zeit der sogenannten "sexuellen Revolution" miterlebt und damals schon gingen Anspruch und Wirklichkeit aber sowas von auseinander... Mal davon abgesehen, dass für linke Männer die eigene Frau nie Kollektiveigentum war, waren die Leute zu der Zeit größtenteils genauso verklemmt, wie vorher und nachher und bis heute. Vielleicht hast du mal Reich gelesen und daher ein falsches Bild von linken Männern und Frauen? Die "sexuelle Revolution" entstand aus den feuchten Träumen vor allem von Männern, Frauen sollten natürlich mitmachen (und insgesamt hat wohl eher eine kleine Minderheit mitgemacht). Langhans ist so ein Aushängeschild, der in der Presse gerne über seine drei Frauen und alles Mögliche redet. Ob er mit zwei anderen Männern und einer Frau eine Beziehung aufrechterhalten würde, wage ich zu bezweifeln. Oder die Kommune 1 und 2 traten da auch gerne auf und die Presse war total begeistert.

Prostitution ist auch für mich keine normale Arbeit, im Gegenteil, und Verschleierung ist nur für einen Bruchteil der Linken ein Ausdruck von Freiheitsdrang. In Schweden hat 1998 eine linke Regierung eins der strengsten Prostitutionsgesetze in Europa auf den Weg gebracht. Die Rechten mögen die Frau als Privateigentum betrachten, aber auch bei denen geht es nur um die eigene Frau. Zu Prostituierten gehen sie trotzdem. Sogar gläubige Muslime haben ja die Möglichkeit, eine "Ehe auf Zeit" einzugehen. Für mich ist Prostitution eine Frage, die eher vom Verhältnis von Mann zu Frau, als von Links und Rechts bestimmt wird.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 01. Februar 2025, 10:38:58
Zitat von: zimtspinne am 01. Februar 2025, 09:52:08Könnt ihr den nicht öffnen unter meinem linnk?

Das kann ich nicht beurteilen, da ich ein Abo habe. Bei mir wird er allerdings als SZ+ angezeigt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. Februar 2025, 13:56:17
Schweden war dann nordisches Modell, richtig?
Wer hatte nochmal vor einigen Jahren das Gegenmodell, "Liberalisierung" in D realisiert?
SPD? FDP ziemlich sicher, und Grüne?

Spannend finde ich da jetzt, ob in Schweden gleichzeitig der 'progressive' Weg mit "Sexarbeit" und "Gast" statt "Prostituierte" und "Freier" gegangen wird. Ist fast nicht denkbar, da nicht nur widersprüchlich, sondern nicht vereinbar. Ich muss nachgucken.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 01. Februar 2025, 14:09:20
Beim nordischen Modell laufen die Dreibeiner Amok. Ich glaub, da rückt auch die Parteiausrichtung in den Hintergrund, da sind sie einfach nur Dreibeiner mit Prioritäten. Caramba Amigo, dat lassen wir uns nicht bieten!
(ich weiß nicht mehr, wann ich zuletzt dieses sexistsche Wort benutzt hab und ob überhaupt.... aber hier muss es sein ;))

Ich muss auch bei GElegenheit mal recherchieren, wer eigentlich "die Sachverständigen" mit Gegenstimme waren. Ich habe so eine Vorahnung....
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Februar 2025, 13:07:22
ZitatVersteckter Rassismus
Warum wir "Soulfood" nicht mehr sagen sollten


Der stern wird künftig auf den Begriff "Soulfood" verzichten und stattdessen von "Comfort Food" sprechen. Denn Sprache prägt unser Denken – und manchmal braucht es einen Perspektivwechsel, um Geschichte und kulturelle Identität angemessen zu würdigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Soul_Food_(K%C3%BCche)

Jetzt ist das Gewissen der stern-Redaktion beruhigt, und die Autorin kann nachts wieder ruhig schlafen.  :facepalm
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 05. Februar 2025, 14:50:01
Der Begriff "Soulfood" ist mir bisher noch nicht begegnet und ich werde es auch dabei belassen.

Ignoranz ist Trump(pf)! Lalalalalalalalala ...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 05. Februar 2025, 15:19:36
Ach, ich dachte immer, wenn ich das irgendwo gelesen habe, das wäre Essen für die Seele.  :umarm:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 05. Februar 2025, 15:35:14
Die sind doch bekloppt. Den Begriff haben doch nicht weiße Rassisten erfunden. Würden die das auch an Ort und Stelle den Betreibern von Soul Food Restaurants ausreden wollen?

Jetzt erst recht aus Aretha's Soul Food Cafe: https://www.youtube.com/watch?v=t56lj6cNsD4

und nochmal die da: https://www.youtube.com/watch?v=hepSdsL5ITQ
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 05. Februar 2025, 15:47:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 05. Februar 2025, 14:50:01"Soulfood"

Wie anders sollte man Maultaschensuppe mit Kartoffelsalat nennen?

Wieder was gelernt, aber warum sollte ein  Begriff keine anderen Bedeutungen annehmen dürfen?
Wie sollte es jemanden kränken wenn der Begriff so verwendet wird?

Zitat von: Juliette am 05. Februar 2025, 15:19:36Ach, ich dachte immer, wenn ich das irgendwo gelesen habe, das wäre Essen für die Seele.  :umarm:


https://dictionary.cambridge.org/dictionary/english/soul-food?q=Soul+food

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Februar 2025, 16:27:33
Zitat von: Typee am 05. Februar 2025, 15:35:14Die sind doch bekloppt. Den Begriff haben doch nicht weiße Rassisten erfunden. Würden die das auch an Ort und Stelle den Betreibern von Soul Food Restaurants ausreden wollen?

Jetzt erst recht aus Aretha's Soul Food Cafe: https://www.youtube.com/watch?v=t56lj6cNsD4

und nochmal die da: https://www.youtube.com/watch?v=hepSdsL5ITQ
:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 05. Februar 2025, 18:03:23
ZitatSie ist der Star des Musical-Thrillers »Emilia Pérez«, der sich große Oscarchancen ausrechnete. Doch wegen mutmaßlich rassistischer Äußerungen in der Vergangenheit ist Karla Sofía Gascón nun Berichten zufolge von Netflix aus seiner großen Werbekampagne für den weltweit wichtigsten Filmpreis genommen worden. Laut US-Medien wird Gascón auch nicht an offiziellen Terminen für den Film teilnehmen. Gascón ist die erste offen ihre Transidentität lebende Schauspielerin, die für den Oscar nominiert worden ist.

Mit 13 Nominierungen hat das spanischsprachige Musical über eine trans Frau, die zuvor als Kartellboss in Mexiko gelebt hat, einen Rekord aufgestellt: Mehr Nominierungen für einen nicht englischsprachigen Film gab es bislang nicht. Neben Gascón als beste Hauptdarstellerin konnte sich »Emilia Pérez« große Hoffnungen auf die Preise als bester internationaler Film sowie für den besten Song machen. Bis jetzt.

Vergangene Woche tauchten frühere Äußerungen von Gascón in Onlinenetzwerken auf, die ihr den Vorwurf des Rassismus und der Islamophobie einbrachten. Sie schrieb unter anderem, dass der Islam unvereinbar mit »europäischen Werten« sei und die Oscars einem »afro-koreanischen Festival« ähneln würden. Den ermordeten Afroamerikaner George Floyd bezeichnete sie als »Drogensüchtigen und Stricher«.

Ich habe lange überlegt, ob der Spiegel-Artikel (https://www.spiegel.de/kultur/kino/academy-awards-2025-netflix-streicht-emilia-perez-star-karla-sofia-gascon-offenbar-aus-oscar-kampagne-a-46bbf61d-5c55-44c5-976b-991298b1c8d2) hier hereinpasst. Aber er tut meiner Ansicht nach. Denn er zeigt doch die ganze Verlogenheit und Heuchelei des identitätspolitischen Aktivismus.

From Hero to Zero. Solange Karla Sofía Gascón in eine bestimmte "marginalisierte" Kategorie (Trans) passte, wurde sie für ihre Rolle gefeiert. Ob zu Recht, sollen andere entscheiden. Aber dann erweist sich sie sich als "normaler" Mensch mit Fehlern, der in der Vergangenheit rassistische und islamfeindliche Äußerungen in den sozialen Medien getätigt hat. Und schon trifft sie der volle Zorn der "progressiven" Aktivisten und ihrer Allies (wie dem Medienkonzern Netflix), und sie wird gecancelt.

Aber Karla Sofía Gascón ist genauso wenig ein Unschuldslamm. Sie kann sich nicht einfach damit verteidigen als Trasnfrau selber zu einer "marginalisierten" Gruppe zu gehören.
Zitat»Als Angehörige einer marginalisierten Gemeinschaft kenne ich dieses Leiden nur zu gut und es tut mir zutiefst leid für diejenigen, denen ich Schmerz bereitet habe«, schrieb die spanische Schauspielerin in einer Erklärung auf Netflix, wo ihr Film in den USA gestreamt werden kann. »Mein ganzes Leben lang habe ich für eine bessere Welt gekämpft. Ich glaube, dass das Licht immer über die Dunkelheit triumphieren wird.«
https://www.spiegel.de/kultur/kino/emilia-perez-star-karla-sofia-gascon-entschuldigt-sich-fuer-rassistische-und-islamophobe-tweets-a-30acda77-4a9e-4baa-b575-e6751de6400b
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 05. Februar 2025, 18:40:08
Zitat von: Typee am 05. Februar 2025, 15:35:14Die sind doch bekloppt. Den Begriff haben doch nicht weiße Rassisten erfunden.
Eben drum! Du hast nichts begriffen! Soulfood ist Soulfood von Afroamerikaner*nnen in den Südstaaten! Wenn du deine Schweinshaxe oder deine Speckknödel "Soulfood" nennst, ist das kulturell-koloniale Aneignung, mit der du Geschichte, Identität und rassistische Erfahrung jeder Afroamerikanischen Person missachtest, ableugnest und verhöhnst! Dann bist mit jedem einzelnen Bissen ein menschenverachtender, alter weißer, heteronormativer, cis-männlich gelesener, sexistischer alter Nazi! Und Speziesist :burn:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 05. Februar 2025, 19:00:04
Zitat von: Max P am 05. Februar 2025, 18:40:08... Dann bist mit jedem einzelnen Bissen ...
Wie heißt es so schön blumig auf Wienerisch: Gehts scheiß'n!
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Habra am 05. Februar 2025, 19:22:59
Zitat von: Max P am 05. Februar 2025, 18:40:08
Zitat von: Typee am 05. Februar 2025, 15:35:14Die sind doch bekloppt. Den Begriff haben doch nicht weiße Rassisten erfunden.
Eben drum! Du hast nichts begriffen! Soulfood ist Soulfood von Afroamerikaner*nnen in den Südstaaten! Wenn du deine Schweinshaxe oder deine Speckknödel "Soulfood" nennst, ist das kulturell-koloniale Aneignung, mit der du Geschichte, Identität und rassistische Erfahrung jeder Afroamerikanischen Person missachtest, ableugnest und verhöhnst! Dann bist mit jedem einzelnen Bissen ein menschenverachtender, alter weißer, heteronormativer, cis-männlich gelesener, sexistischer alter Nazi! Und Speziesist :burn:
Also auf gut deutsch gesagt: Wenn ich also bevorzuge, die gemäß der Überzeugung der besseren Gesellschaft als Schlachtabfälle bezeichneten Bestandteile der Tiere (z.B. Kutteln, Lunge, Schälrippchen, Schweineschnuffel, Schweinsfüße und was weiß ich noch) in meiner Küche verarbeite, dann in ich Rassist? Also dann bin ich eben einer  :schlaeger !
Ja, diese Teile sind eben die günstigeren Stücke und wurden daher von den finanziell eher benachteiligten Bevölkerungsschichten genossen.
Bürgemeisterstücke und Pfaffenschnitte waren halt eher für die Führungsschicht im Dorfleben reseviert. :grins
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 05. Februar 2025, 21:48:52
Wer wusste denn noch nicht, was der Begriff ,,Soul Food" im Englischen bedeutet?

Wenn ich ihn also in den USA für meine Maultaschen verwende werde ich wahrscheinlich falsch verstanden, wäre ja doof.

Was ich nicht verstehe was daran falsch sein soll den Begriff in der Bedeutung ,,Seelennahrung" zu verwenden.

Vielleicht sollte mal der ein oder andere sich mehr mit Semiotik und weniger mit Linguistik beschäftigen.

Vielleicht käme er darauf, dass sich die eindeutige Bedeutung des  Wortes erst aus dem Kontext ergibt in dem man es verwendet.

Seltsam, dass im englischen Lexikon keine alternative Bedeutung erwähnt wird. Entweder ist die Bezeichnung im Englischen wirklich eindeutig, oder andere Bedeutungen schon Aktivismus zum Opfer gefallen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Max P am 06. Februar 2025, 00:21:54
Zitat von: Habra am 05. Februar 2025, 19:22:59Also auf gut deutsch gesagt: Wenn ich also bevorzuge, die gemäß der Überzeugung der besseren Gesellschaft als Schlachtabfälle bezeichneten Bestandteile der Tiere (z.B. Kutteln, Lunge, Schälrippchen, Schweineschnuffel, Schweinsfüße und was weiß ich noch) in meiner Küche verarbeite, dann in ich Rassist? Also dann bin ich eben einer  :schlaeger !
Ich auch. :wurst: Bzw. ich wär gerne einer. Man kriegt ja kaum noch Innereien, höchstens noch Leber und ab und zu Rinder-, Schweine- oder Hühnerherzen. Hirn gibt gar nichts mehr, obwohl die BSE-Krise doch schon lange vorbei ist. Für mich bedeutet die weitestgehende Beschränkung auf reines Muskelfleisch sowohl Dekadenz als auch kulturelle und geschmackliche Verarmung.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Februar 2025, 07:34:15
Hier im Schwabenland bekommst du auf alle Fälle auch noch Nieren ("saure Nieren") oder Blutwurst zu kaufen. Als ich im Rheinland gelebt habe, hast du auch überall Pfälzer Saumagen erhalten. Bei manchen Schlachtern erhälst du auf Vorbestellung Rinderzunge z.B. für Zungenragout. Meine Mutter macht das Gericht noch ab und an für ganze Familie.



Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. Februar 2025, 20:04:04
ZitatDer neue Kulturkampf - Wie eine woke Linke Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft bedroht

Vortrag von Susanne Schröter vom 31. Januar 2025 im "Haus der Wissenschaft" in Bremen.

Susanne Schröter, Prof. Dr., geb. 1957, studierte Ethnologie, Soziologie, Politikwissenschaften und Pädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie lehrte und forschte u.a. an der University of Chicago und der Yale University, wurde 2004 Inhaberin des Lehrstuhls für Südostasienkunde an der Universität Passau und 2008 auf die Professur für ,,Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen" und an die Goethe-Universität Frankfurt berufen. Dort war sie 11 Jahre lang Principal Investigator im Exzellenzcluster ,,Herausbildung normativer Ordnungen" und leitet seit 2014 das "Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam".

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 07. Februar 2025, 12:05:37
Einmal Substack mit Coleman Hughes
ZitatThe Gaslighting of Martin Luther King Jr.

MLK's legacy hasn't been co-opted by conservatives, it has been co-opted by progressive "anti-racists
https://colemanhughes.substack.com/p/the-gaslighting-of-martin-luther

Ein zweites Mal mit Richard Dawkins. Der Text ist umfangereicher.
ZitatIs the Male Female Divide a Social Construct or Scientific Reality?
https://richarddawkins.substack.com/p/is-the-male-female-divide-a-social
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. Februar 2025, 17:52:30
ZitatSie gab sich als Angehörige des Cree-Volkes aus, wurde in Kanada gefeiert und als erste indigene Person mit einem Oscar ausgezeichnet. Dann kam heraus: Buffy Sainte-Marie hat ihre Herkunft wohl falsch dargestellt.

https://www.spiegel.de/kultur/musik/buffy-sainte-marie-wird-kanadische-auszeichnung-aberkannt-a-050d918e-c9f9-4f5d-9f94-40e00af50705

Ein neuer Fall von identitätspolitischer Verwirrung. Die kanadische Künstlerin Buffy Sainte-Marie ist nicht indigener Herkunft, sondern "nur" europäischer. Sie ist "transracial" (https://en.wikipedia.org/wiki/Transracial_(identity)), wie es Wikipedia ausdrückt. Einen deutschen Begriff gibt es noch nicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 11. Februar 2025, 18:17:03
In Deutschland gibt´s ja auch keine Rassen beim Menschen (außer in Artikel 3 des Grundgesetzes).
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 13. Februar 2025, 17:57:17
ZitatWoke

Wem hat die Wokeness-Bewegung der vergangenen Jahre eigentlich wirklich genutzt? Der amerikanische Soziologe Musa al-Gharbi findet: vor allem den linksliberalen Eliten.

https://archive.is/NRWTC
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Februar 2025, 09:52:51
ZitatDie LGBTI*-Bewegung in Gestalt ihrer Verbände wirken selbst gaga, wenn sie weiter denken, sie würden trans Menschen helfen, indem sie viele eigene Geschlechter attestieren. Ohnehin ist man auch in Deutschland gut beraten, Pubertätsblocker oder andere medizinische Eingriffe einer Transition für Minderjährige zu verbieten: Das wäre hilfreich vor allem für geschlechtsdysphorische Jugendliche. Denn sie können  in ihrem Alter nicht wissen, was sie tun.

Tatsächlich sind die politischen Verhältnisse so, wie sie für soziale Bewegungen immer sind: Man dankt ihnen nicht für das, was sie geschafft haben. Im queeren Bereich sind es eine Fülle von Reformen, vor allem die Aushebelung des biologistischen Verständnis von Ehe 2017 – so dass die Ehe nun für alle ist, auch für homosexuelle Paare.

Es scheint, als würde ein Gros gerade junger schwuler Männer und lesbischer Frauen das alles für selbstverständlich nehmen – gut so! Nun aber legen sie starken Wert auf Sicherheit und Integrität. Sie wollen als Homosexuelle nicht gedisst oder mit Gewalt malträtiert werden. Deshalb haben sie vermutlich eine Neigung zur AfD, selbst wenn diese Partei rechtspopulistisch bis rechtsextrem gesinnt ist.

Die Grünen und die SPD jedenfalls stehen für eine ausgesprochen fehlerhafte Politik, wenn es um Islamistisches geht. Bloß nicht den Islam zu stark kritisieren, es könnte ja den Rechten nützen. Das wird diesen beiden Parteien von Teilen der queeren Szene angelastet: Die schützen mich nicht genug.
https://queernations.de/queere-verbaende-repraesentieren-viele-lgbti-nicht/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 14. Februar 2025, 17:44:42
ZitatTill Randolf Amelung 🏳��🌈🇺🇦🇮🇱
@TillRandolf
Das Queer Lexikon (https://de.wikipedia.org/wiki/Queer-Lexikon.net) hat ein Malbuch herausgegeben. Herausgekommen ist ein queerpädagogischer Fiebertraum, bei dem man von Indoktrination sprechen muss.

https://queer-lexikon.net/wp-content/uploads/2025/01/QL24-Malbuch-V01-01-WEB.pdf
https://x.com/TillRandolf/status/1889737197169090609 
 $)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 14. Februar 2025, 19:04:24
Wieso muss ich jetzt an die Zeugen Jehovas denken?

freund_gottes.jpg
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 14. Februar 2025, 19:54:44
Zitat von: Schwuppdiwupp am 14. Februar 2025, 19:04:24Wieso muss ich jetzt an die Zeugen Jehovas denken?

Irgendwie passt das Bild zu allen Populisten. Gut, bei manchen wären sie alle weiß, aber das zählt nicht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 15. Februar 2025, 09:25:15
Ich komme über dieses Malbuch nicht hinweg.

Traum ...

Games of Thrones Theorie.jpg

... und "Wirklichkeit".

Game of Thrones Realität 2.jpg
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 15. Februar 2025, 09:39:03
DAS ist ein echter Drache.

(https://static.wikia.nocookie.net/forgottenrealms/images/a/ac/Draconomicon.JPG/revision/latest/scale-to-width-down/1000?cb=20181018083225)

Und DAS eine echte Prinzessin.

(https://m.media-amazon.com/images/I/A1fWUePzoVL.jpg)

Das Propagandabildchen aus dem Malbuch ist schlicht nur eine miserable künstlerische Leistung
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 15. Februar 2025, 09:46:30
Wieso wird mein 2. Bild nicht angezeigt?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 15. Februar 2025, 09:50:00
Ich sehe alle. Kurzfristig das erste in 1326 nicht, aber das ist auch wieder da. Scheint irgendein Wurm im Code zu sein und passiert ab und zu mal.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 15. Februar 2025, 09:55:34
Zitat von: Schwuppdiwupp am 14. Februar 2025, 19:04:24Wieso muss ich jetzt an die Zeugen Jehovas denken?

freund_gottes.jpg

Ein Freund Gottes, gute Idee, aber welche von beiden ist es?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 15. Februar 2025, 10:01:23
Zitat von: Juliette am 15. Februar 2025, 09:50:00Ich sehe alle. Kurzfristig das erste in 1326 nicht, aber das ist auch wieder da. Scheint irgendein Wurm im Code zu sein und passiert ab und zu mal.
Ich seh mal das eine, mal das andere. Sehr queer strange.


Zitat von: Typee am 15. Februar 2025, 09:55:34Ein Freund Gottes, gute Idee, aber welche von beiden ist es?
Vermutlich weder noch. Das soll wohl eher das "Paradies" zeigen, in dem man auf ewig vor Freude und Glückseeligkeit strahlend ständig vor sich hin picknickt.

Ich habe mal in einem "Wachturm" ein noch bekloppteres Bild gesehen. Dargestellt wurde eine ähnlich naive Szene, in der u. a. Kinder mit Löwen und anderen Tieren herumtollen.

Nun ja ... ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 15. Februar 2025, 11:12:28
Zitat von: Schwuppdiwupp am 15. Februar 2025, 09:25:15Ich komme über dieses Malbuch nicht hinweg...
Also ich sehe hier einen Drachen, der sich an einem Burgturm vergeht und dabei
von seiner Domina angefeuert wird. Dass man so versaute Bilder Kindern vorsetzen
darf, ist ein Skandal...  :teufel
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 15. Februar 2025, 15:29:44
:rofl Daran kann man sehen, wie naiv ich bin. Auf die Interpretation wäre ich nie gekommen.


PS: Könnte es sogar sein, dass das Buch noch weitere unterschwellig sexuelle Botschaften beinhaltet, die letztendlich die Betrachter zu bereitwilligen Sexsklaven machen sollen?

Weiß man's? Weiß man doch nicht! :Opa:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 15. Februar 2025, 15:38:55
Zitat von: Schwuppdiwupp am 15. Februar 2025, 15:29:44... weitere unterschwellig sexuelle Botschaften ...
Wenn man unbedingt will, findet man die überall.
Das schlägt auch wieder den Bogen zurück zum eigentlichen Thema. Auch da passiert es
nur allzu oft, dass die üblichen Verdächtigen in ihrem Furor Gespenster sehen, wo es
gar keine gibt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 15. Februar 2025, 15:43:58
Darauf sollte mein "PS" anspielen. ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 19. Februar 2025, 16:54:02
ZitatIn den USA rollt der Backlash, gerade Transpersonen wurden von mehreren Anordnungen des Präsidenten Donald Trump hart getroffen. Dabei gab es vor elf Jahren eine Aufbruchsstimmung, dass sich die gesellschaftliche Akzeptanz von Transpersonen zum Besseren wendet. Doch zwei prominente Transfrauen, Blaire White und Brianna Wu, machen gravierende Fehler im Transaktivismus für die Rückschläge verantwortlich.

Erster Fehler: Entpathologisierung von Trans und SelfID
Zweiter Fehler: SelfID auf Kosten von Frauen
Dritter Fehler: Queeraktivistischer Nonbinary-Nonsens
Vierter Fehler: Gender-affirmative Behandlungen bei Minderjährigen
Fünfter Fehler: Queer-aktivistische Indoktrination in Schulen

[Fazit]
In Deutschland wären wir gut beraten, die Fehler in den USA nicht zu wiederholen, denn der Backlash wird für reaktionäre Kräfte zur willkommenen Gelegenheit, auch das im bürgerrechtlich-aufgeklärten Sinn Erreichte wieder abzuwickeln. Doch längst sind auch in unseren Schulen fragwürdige Inhalte aus dem queeren Aktivismus angekommen oder werden von entsprechenden Vereinen bereitgestellt – zum Beispiel in Form eines Malbuchs vom Queer Lexikon.

Für Ende Februar wurde außerdem die lange erwartete Veröffentlichung der umstrittenen, weil affirmativen Leitlinie für geschlechtsdysphorische Kinder und Jugendliche angekündigt, die unter der Leitung des Psychiaters Georg Romers entstanden ist. Äußerungen der ebenfalls beteiligten Psychologin Sabine Maur auf LinkedIn lassen nicht vermuten, dass es einen Kurswechsel zu mehr Vorsicht gibt: ,,diese leitlinie ist auch deshalb so wichtig, um der politischen instrumentalisierung und der massiven verbreitung von falschinformationen und transfeindlichen narrativen einen wissenschaftsbasierten expert*innen-konsens gegenüberstellen zu können."

Und seit November 2024 ist in Deutschland SelfID Gesetz geworden. Bereits zweieinhalb Monate nach Inkrafttreten gibt es mit der Nutzung durch eine Person aus der rechtsextremistischen Szene den ersten, medial diskutierten strittigen Fall. Auch hier war das aufgrund der Vorhersehbarkeit solcher Probleme vollkommen unnötig.

https://queernations.de/trumps-dekrete-kardinalfehler-transaktivismus/

Zum Fazit: Wie Recht doch Till Amelung hat. Teile der Politik, Öffentlichkeit, Kultur, Medien, Experten, Skeptiker (die selbstdeklarierten Progressiven) verschließen bei dieser Thematik Ohren und Augen vor der Wirklichkeit und singen lauthals "lala lala la".
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 19. Februar 2025, 17:50:59
Zitat von: RPGNo1 am 19. Februar 2025, 16:54:02
Zitatder Backlash wird für reaktionäre Kräfte zur willkommenen Gelegenheit, auch das im bürgerrechtlich-aufgeklärten Sinn Erreichte wieder abzuwickeln.

Völlig korrekt. Das kann man in den USA gerade live und in Farbe sehen. Dort wird aktuell jegliche Bemühung um Antidiskriminierung, Antirassismus usw. gecancelt.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 19. Februar 2025, 18:31:29
Zitat von: Peiresc am 19. Februar 2025, 17:50:59
Zitat von: RPGNo1 am 19. Februar 2025, 16:54:02
Zitatder Backlash wird für reaktionäre Kräfte zur willkommenen Gelegenheit, auch das im bürgerrechtlich-aufgeklärten Sinn Erreichte wieder abzuwickeln.

Völlig korrekt. Das kann man in den USA gerade live und in Farbe sehen. Dort wird aktuell jegliche Bemühung um Antidiskriminierung, Antirassismus usw. gecancelt.

Offensichtlich sind daran ja die Transen selber Schuld, hätten sie nur nicht dies hätten sie nur nicht das, und den Rest der Welt haben sie noch gleich mit in Abgrund gerissen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 19. Februar 2025, 18:44:15
Zitat von: Eratosthenes am 19. Februar 2025, 18:31:29Offensichtlich sind daran ja die Transen selber Schuld, hätten sie nur nicht dies hätten sie nur nicht das, und den Rest der Welt haben sie noch gleich mit in Abgrund gerissen.

Brauchst Du ein paar Links zu den Fäden, in denen wir die "Schuldfrage" ausführlicher diskutieren, oder möchtest Du den Hinweis auf diesen oder jenen Post oder Blog-Beitrag, die ich da für charakteristisch halte?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 19. Februar 2025, 21:56:13
Zitat von: Peiresc am 19. Februar 2025, 18:44:15
Zitat von: Eratosthenes am 19. Februar 2025, 18:31:29Offensichtlich sind daran ja die Transen selber Schuld, hätten sie nur nicht dies hätten sie nur nicht das, und den Rest der Welt haben sie noch gleich mit in Abgrund gerissen.

Brauchst Du ein paar Links zu den Fäden, in denen wir die "Schuldfrage" ausführlicher diskutieren, oder möchtest Du den Hinweis auf diesen oder jenen Post oder Blog-Beitrag, die ich da für charakteristisch halte?

Nicht nötig, danke.

ZitatErster Fehler: Entpathologisierung von Trans und SelfID
Zweiter Fehler: SelfID auf Kosten von Frauen
Dritter Fehler: Queeraktivistischer Nonbinary-Nonsens
Vierter Fehler: Gender-affirmative Behandlungen bei Minderjährigen
Fünfter Fehler: Queer-aktivistische Indoktrination in Schulen

[Fazit]
In Deutschland wären wir gut beraten, die Fehler in den USA nicht zu wiederholen, denn der Backlash wird für reaktionäre Kräfte zur willkommenen Gelegenheit, auch das im bürgerrechtlich-aufgeklärten Sinn Erreichte wieder abzuwickeln. Doch längst sind auch in unseren Schulen fragwürdige Inhalte aus dem queeren Aktivismus angekommen oder werden von entsprechenden Vereinen bereitgestellt – zum Beispiel in Form eines Malbuchs vom Queer
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 19. Februar 2025, 22:24:03
Zitat von: Eratosthenes am 19. Februar 2025, 21:56:13Nicht nötig, danke.

Na, ich hätte da noch ein bisschen tiefer gebuddelt und mit der Ideologie in den Sozialwissenschaften, speziell in der Wissenschaftssoziologie, Konstruktivismus, Butler, Foucault, Latour usw. angefangen.
 :D
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Februar 2025, 07:19:08
Zitat von: Eratosthenes am 19. Februar 2025, 18:31:29Offensichtlich sind daran ja die Transen selber Schuld, hätten sie nur nicht dies hätten sie nur nicht das, und den Rest der Welt haben sie noch gleich mit in Abgrund gerissen.
Dazu fällt mir folgender Spruch ein: Wenn man keine Ahnung hat...
Den Rest kannst du dir denken.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 08:10:16
Till Amelung sollte auf seine/ihre Primärquellen achten.

Brianna Wu ist auf 1001 Arten ein, ich zitiere Helen Joyce auf deutsch, Arschloch (sie flucht praktisch nie, aber Wu treibt sie dazu) und ein Hetzer & Lügner vor dem Herrn.

(https://pbs.twimg.com/media/GfJlKWKWsAAYBa9?format=jpg&name=900x900)

Hier ist der Originalthread:

https://x.com/BriannaWu/status/1793010387509445117


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 08:18:14
Seine exzessive Hetzerei wird hier gut illustriert:

ZitatWu:
JK Rowling is a transphobe and honestly an example of how this issue rots people's brain. Imagine being a billionaire and dedicating your life to this.

The way to win is to act more mature that she does and to address the reachable people with concerns with respect. I am

Zitatcan you quote anything she said that is actually transphobic?

ZitatWu:
Denying the Holocaust

Quelle: https://x.com/BriannaWu/status/1782058016705061112


Es gibt hunderte weitere Beispiele für seine fragwürdigen Aussagen, Behauptungen, Anschuldigungen, Lügen und Frauen/Homosexuellen-Feindlichkeit. Unwahrscheinlich, dass Till Amelung noch nie über einige davon gestolpert ist.

Sich auf so eine irrationale, hochaggressive Person als "Stimme der Vernunft" zu beziehen, ist einfach ein No-Go.
Aber das Thema Transfiktion und wie der Tru-Trans-Aktivismus Teil des Problem ist, hatten wir ja schon.
RPG stabil im "Lalalalalalala-Modus"  ;)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 20. Februar 2025, 09:34:02
Zitat von: RPGNo1 am 20. Februar 2025, 07:19:08
Zitat von: Eratosthenes am 19. Februar 2025, 18:31:29Offensichtlich sind daran ja die Transen selber Schuld, hätten sie nur nicht dies hätten sie nur nicht das, und den Rest der Welt haben sie noch gleich mit in Abgrund gerissen.
Dazu fällt mir folgender Spruch ein: Wenn man keine Ahnung hat...
Den Rest kannst du dir denken.

Ja, aber warum schreibst Du dann hier?

Man mag sich ja gar nicht ausdenken, in was für einer freien und liberalen Gesellschaft wir leben könnten, wenn die Schwuchteln nicht durch die zur Schaustellung ihrer Perversion, die normalen Menschen verschreckt hätten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 09:55:36
Apropos Primärquellen...

Till Amelung hätte Brianna Wu elegant überfliegen und direkt zu Claire Lehmann, der Quillette-Gründerin, springen können. Auf die bezog sich Wu.

ZitatClaire Lehmann:
A cultural backlash to the Woke Left propelled Trump's 2024 win.

Will the inevitable backlash to the MAGA Right bring left-wing economic populists to power?

I won't be surprised if it does.

Claire Lehmann wiederum übernahm das Stöckchen* von Fifty Shades of Whey und der wiederum kommentierte die eigentliche Originalquelle, ein Video von Bernie Sanders auf Tiktok.

Kasperclown Wu wurde offenbar nur aus einem Grund selektiert: weil es eine "Transperson" ist  (eine konservative, trumpunterstützende "Transperson" btw). 
Egal, wieviele Redflags ihn umgeben.

*gerade fällt mir nicht ein, wie das weitergereichte Ding bei Staffel- Kooperationsspielen hieß, wir haben das auch mit hinrennen und Memorykarten umdrehen gemacht.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Februar 2025, 10:09:03
Zitat von: Eratosthenes am 20. Februar 2025, 09:34:02Ja, aber warum schreibst Du dann hier?
Weil ich mich seit mehr als 2,5 Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigte. Du aber anscheinend nicht, wenn ich mir deinen Einzeiler ansehe, den du anscheinend nur als Schnellschuss rausgehauen hast. Warum eigentlich?

Persönliche Einschätzung: Du betreibst bei vielen Themen hier im Forum Aktivismus. Schöne Bildchen, dramatische Zitate, emotionale Kommentare, natürlich immer "strong left". Sichere Quellenrecherche und eine sachliche Einschätzung vermisse ich jedoch oft.

Kannst du gerne weiter machen, das hier ist schließlich ein offenes Forum. Aber du darfst nicht erwarten, dass ich dich ernst nehme, wenn du dich häufig wie ein Duracell-Hase aufführst.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 20. Februar 2025, 10:09:54
Zitat von: Eratosthenes am 20. Februar 2025, 09:34:02Ja, aber warum schreibst Du dann hier?

Weil RPGNo1 eine Menge Informationen sammelt und diese in einen Kontext einbinden kann, ohne auf seiner Ansicht apodiktisch zu beharren. Kann man nicht von jedem hier behaupten. ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 20. Februar 2025, 10:14:28
Zitat von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 08:18:14RPG stabil im "Lalalalalalala-Modus"  ;)

Copy-paste:

Ich werde auf deinen Schwall von unkoordinierten Kommentaren und in Verbindung mit fehlendem Quellenverweis von Zitaten und deiner nach meinem Eindruck geradezu paranoiden Einstellung gegenüber Linksgrünen oder Transsexuellen NICHT antworten.

Du bist an einer offenen sachlichen Diskussion nicht interessiert und fährst lieber persönliche Attacken, daher werde ich dich zu diesem Thema weiterhin ignorieren.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 20. Februar 2025, 10:22:33
Weil ich versuche Dinge auf den Punkt zu bringen, und alergisch darauf reagiere wenn unter den Deckmantel des Skeptizismus nur wieder versucht wird Ideologien zu verbreiten.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 20. Februar 2025, 10:32:48
Zitat von: RPGNo1 am 20. Februar 2025, 10:14:28
Zitat von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 08:18:14RPG stabil im "Lalalalalalala-Modus"  ;)

Copy-paste:

Ich werde auf deinen Schwall von unkoordinierten Kommentaren und in Verbindung mit fehlendem Quellenverweis von Zitaten und deiner nach meinem Eindruck geradezu paranoiden Einstellung gegenüber Linksgrünen oder Transsexuellen NICHT antworten.

Du bist an einer offenen sachlichen Diskussion nicht interessiert und fährst lieber persönliche Attacken, daher werde ich dich zu diesem Thema weiterhin ignorieren.
:2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 20. Februar 2025, 10:39:27
 :troll
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 12:59:33
Also wenn Till Amelung sich über die firlefanzigen Malbücher echauffiert, hat er dies noch nicht gesehen  :grins

Zitat,,Warum trans* Frauen gerne auf öffentlichen Toiletten masturbieren." 🙃
Aus Arbeitsmaterialien für Schüler ab der neunten Klasse zum Thema Fake-News / Transfeindlichkeit im Netz - herausgegeben u.a. von den Zensoren von jugendschutz・net, gefördert vom Familienministerium

(https://pbs.twimg.com/media/GkGAHFvW4AAVXTe?format=png&name=large)

(https://pbs.twimg.com/media/GkGAGEVXAAAnNET?format=png&name=medium)

ähm,
Zitat"frag nach!"
?

Aber nur mit bissigem Hund an der Seite oder KO-Spray in der Tasche.
Keiner ist so wahnsinnig, sich mit geouteten auf Frauenklos masturbierenden Transen anzulegen.
Ich weiß noch, wie die Pflegetranse abging, nachem "ihr" anonymer Zweitaccount mit der monatelang sorgfältig eingepflegten Masturbationsroute geoutet wurde.

Meistens bin ich froh, heute kein Teenager zu sein. Aber hier wäre ich gerne dabei :laugh:

https://x.com/heinzvaneugen/status/1892311324522103284
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Peiresc am 20. Februar 2025, 13:32:51
Zitat von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 08:18:14
Zitatcan you quote anything she said that is actually transphobic?

ZitatWu:
Denying the Holocaust
Einen solchen ,,Nachweis" hatten wir kurz berührt, z. B. #109 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=17339.msg278347#msg278347).

Zitat von: zimtspinne am 20. Februar 2025, 08:18:14Sich auf so eine irrationale, hochaggressive Person als "Stimme der Vernunft" zu beziehen, ist einfach ein No-Go.

Ich habe nachgesehen: die ,,Stimme der Vernunft" sind nicht die Worte Amelungs. Was er sagt ist, dass sie eine ,,prominente Transfrau" ist, und er sagt:
ZitatBrianna Wu, Videospielentwicklerin und Unterstützerin der Demokraten, äußerte sich mehrfach, zum Beispiel zuletzt im Kurznachrichtendienst X. Bemerkenswert ist, dass White und Wu in wichtigen Punkten übereinstimmen, obwohl sie politisch auf der jeweils entgegengesetzten Seite stehen.
Das ist jetzt nicht gerade eine Disqualifizierung, aber eine vorbehaltlose Zustimmung ist es auch nicht. Natürlich können Idioten auch mal sinnvolle Sätze sagen, ohne dass sie (ich meine: die Leute) davon weniger idiotisch werden (auch in Verlautbarungen der AfD steht gelegentlich, dass der Himmel blau ist oder dass 2x2=4 ist).

Eines meiner aktuellen Lieblingszitate geht so, ich kann es nicht oft genug wiederholen:
ZitatAber leider stimmen die Konturen der Wahrheit nie mit den Trennungslinien zwischen sich bekämpfenden Parteien und Cliquen überein.

Stanislav Andreski: Die Hexenmeister der Sozialwissenschaften. Mißbrauch, Mode und Manipulation einer Wissenschaft, 1972

Wenn Du also sicher sein willst, keinen Idioten zu zitieren, dann darfst du niemanden zitieren. Wäre sogar besser, denn Fakten können für sich sprechen. Allerdings muss man sich dann die Mühe machen, sie aufzusuchen.

Zum theoretischen Hintergrund noch: einer der häufigsten Fehlschlüsse nennt sich genetic fallacy, Meinungen/Theorien nicht nach ihrem Gehalt, sondern nach ihrer Herkunft zu beurteilen, vgl. #62 (https://forum.psiram.com/index.php?topic=18022.msg259811#msg259811).


Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 21. Februar 2025, 15:47:25
Bei den wiederkehrenden Holocaust-Leugnungs-Behauptungen gegen JKR, Vollbrecht und weitere gehe ich bei Transvolk von einem absichtlichen Kategorie- oder Sortierfehler aus. Sie meinen die Leugnung eines nationalsozialistischen Genozids an Transvolk. Es würde mich nicht wundern, wenn sie eines Tages einen eigenen, von Holocaust abgegrenzten Begriff, dafür erfinden.

Nicht einmal der dgti gelingt es, diese Verfolgung zu belegen und einen Genozid oder Massenverschleppung zu konstruieren.

Unter dem Titel Trans* im sog. Dritten Reich – Opfer von NS-Verbrechen? wird u.a. folgendes veröffentlicht:

ZitatAbschließend soll noch ganz kurz auf die mangelhafte Quellenlage verwiesen werden. Das Fehlen von Akten bzw. Unterlagen aus dieser Zeit und zu diesem Komplex bedeutet keinesfalls, dass es keine Verfolgung gegeben hat.[[32]] Zum einen ist die betroffene Personengruppe auch heute noch mit unter 1 % der Bevölkerung sehr klein, noch 1976 ging man von wenigen tausend Menschen aus.[[33]] In der mehrere Millionen Menschen zählenden Menge der NS-Opfer ist dies eine verschwindende Zahl, vor allem da sie  in anderen Kategorien falsch kategorisiert wurden. Auch sind viele Unterlagen als nicht archivwürdig kassiert und somit vernichtet worden.[[34]] Hinzu kommt die ohnehin sehr dünne Aktenlage im Bereich der KL (KZ) und der Gestapo als einweisende Stelle. Somit ist die Niederschrift der eingangs angeführten Hamburger Besprechung einer der sehr seltenen Glücksfälle einer Überlieferung, vor allem da sie global und eindeutig ist.
https://dgti.org/2022/10/15/trans-im-dritten-reich-opfer-von-ns-verbrechen/

Auch bei diesem Thema schmuggeln sie sich unter das LGB-Label und hoffen, dass es keiner merkt.

dgti-Version - über die Verfolgung des jüdischen Louis Schild /auf die Fettung komme ich später noch zu sprechen:

ZitatDie Verbringung in ein Lager erfolgte ausdrücklich außerhalb und in Ersatz ordentlicher Rechtsprechung. In ihr zeigte sich augenscheinlich die angemaßte Omnipotenz der Exekutive in der Gestalt der Polizeiverwaltung. Hier ist vor allem der Fall bzw. Tod des Louis Schild. Während das Einschreiten und Tätig werden der Essener Polizei an sich nicht zu beanstanden ist, so ist es die Entscheidung, diesen in Schutzhaft zu nehmen, auf jeden Fall.[[30]] Und auch wenn es inhaltlich vollkommen nebensächlich und ohne Bedeutung ist, so wurde Herr Schild nicht wegen seines jüdischen Hintergrundes, sondern ,,aus Gründen der Kriminalprävention" in ein Lager verbracht. Er wäre also bei einer Verengung des Begriffes der NS-Verbrechen auf die Shoa per Definition kein Opfer der NS-Regimes. Ihm wäre, hätte er diese Zeit überlebt, erst einmal keine Anerkennung und Entschädigung als Opfer zu Teil geworden, da die seitens der NS-Regimes u.a. mit grünem, rosa bzw. schwarzen Winkel oder als ,,Zigeuner" markierten Opfergruppen ausdrücklich von dieser Entschädigung ausgenommen waren.[[31]]

Diese Version dürfte eher der Realität enstprechen:

ZitatSchwul, verfolgt, getötet: So lässt sich das Schicksal von Louis Schild beschreiben. Im Nationalsozialismus kam er wegen seiner Homosexualität in sogenannte Schutzhaft und später in ein Arbeitslager im Emsland. Dort starb er. Der Täter hat den Mord später gestanden. Das Kurz-Portrait über Louis Schild ist im Rahmen der Hirschfeldtage NRW entstanden und wurde vom Arbeitskreis Schwul-lesbische Geschichte Dortmund produziert.
https://www.nrwision.de/mediathek/geschichte-naehergebracht-louis-schild-140807/


Hier (https://mannschaft.com/a/schandfleck-deutscher-geschichte) wird recht ausführlich die Geschichte des Louis Schild erzählt. Es finden sich keinerlei Hinweise auf eine transsexuelle Identität. Es finden sich auch keine Hinweise auf Drag, was ja immer Teil der Gay-Szene war.

Anders als die dgti, halte ich diese Vermutung auch für wahrscheinlicher (darauf bezieht sich meine Fettung oben). Man beachte auch das "wahrscheinlich" im Gegensatz zur als Tatsache dargestellten Version der dgti:

ZitatDoch die Gestapo war in diesem Fall wahrscheinlich besonders erbarmungslos, weil Louis Schild aus Sicht der Nazis in gleich zweierlei Hinsicht nicht Teil der Volksgemeinschaft war – als Jude und als schwuler Mann.

Dass Jüdischsein nicht von Belang war, angeblicher Transsexualismus aber entscheidend für die Verfolgung und Tötung, glaubt außer dgti und TRA doch keiner. Man erkennt hier gut die Arbeitsweise von Transaktivismus.

ZitatBerührend und zugleich sehr geradlinig ...
Ja, für einen 55-jährigen Mann der damaligen Zeit ist das in der Tat sehr selbstbewusst. Er schreibt zwar nicht explizit, dass er schwul ist, drückt aber doch eindeutig eine sexuelle Identität aus, die wir heute als schwul bezeichnen würden. Louis Schild ist ein weiterer Mann, der sehr selbstbewusst mit seiner Homosexualität umging, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise.
wer weiterlesen möchte (ist aber keine leichte Kost):

https://mannschaft.com/a/schandfleck-deutscher-geschichte

Fettungen von mir

@ Peiresc

danke, erinnere mich dunkel, JKR hat ja sogar einen eigenen Faden. Ehre, wem Ehre gebührt.
Zu einer noch offenen Frage, die mir eben auch wieder einfiel: HP-Bücher habe ich keine gelesen, aber die meisten Filme gesehen und fand sie ganz grauenhaft als Kind. Speziell erinnere ich mich an eine Jagd-Verfolgungsszene, wo die Kids auf Besen um einen Schornstein (oder ähnliches, kann auch was ganz anderes gewesen sein, es war jedenfalls geräumig & hohl) flogen und anschließend in das Hohldings rein, wo der Nah-Kampf gegen eine zweite Besenbande begann. Ich fand das einfach nur lächerlich.
Die Mischung mystery/reality war nicht gelungen für meinen Geschmack, mit der Atmosphäre konnte ich nichts anfangen, mit den Charakteren wurde ich nicht warm. Es gibt ja Serien und Filmreihen mit nicht berauschender Handlung, die man nur wegen der Charaktere guckt. Bei HP fiel beides aus.

Gerade die Tage habe ich auf einer alten Festplatte einen HP-Film gesehen und wollte ihn beinahe ungesehen löschen, da die Qualität eh schlecht sein dürfte. Ich werde reinschauen, vielleicht überrascht mich ja mein heutiges Ich bei der Sicht auf JKRs HP :laugh: 8)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 21. Februar 2025, 16:04:03
Ach so, in der Gamercommunity muss sich dieser Wu auch äußerst unbeliebt gemacht haben. Las ich mehrfach, bin dem aber nie nachgegangen. Mit den Gepflogenheiten unter Gamern kenne ich mich auch gar nicht aus, muss aber so verhaltensoriginell gewesen sein, dass es auffiel.

nicht, dass das eine neutrale Quelle ist, aber immerhin ohne Filter - ich boykottiere alles, was sich hinter Filtern versteckt. Wird dort aber auch nicht aufgelöst.
https://www.thepinknews.com/2024/11/22/brianna-wu-trans-community-controversy/

Das Problem mit solchen Schrödinger-Trans ist auch, dass sie keine Glaubwürdigkeit besitzen.
Man kann nicht gleichzeitig für und gegen Pubertätsblocker hausieren gehen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 16:50:00
Der dgti betreibt Geschichtsklitterung.

ZitatDas Fehlen von Akten bzw. Unterlagen aus dieser Zeit und zu diesem Komplex bedeutet keinesfalls, dass es keine Verfolgung gegeben hat.

Gerade die Nazis (wie alle anderen Diktaturen auch, siehe DDR) waren ja geradezu besessen darauf, alles und jedes zu dokumentieren. Die Bürokratie hatte einen überragenden Stellenwert im 3. Reich. Gerade deswegen besitzen wir heute ja ein so umfangreiches Wissen über Verfolgungen, Haft und das Leben und Sterben in KZs. Wenn es kaum Unterlagen gibt, dann weil das Thema Trans* bei den Nazis tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle gespielt hal.

ZitatWer im Nationalsozialismus keine homosexuellen Handlungen erkennen ließ oder öffentliches Ärgernis erregte (etwa Menschenaufläufe), blieb als Transvestit jedoch meist unbehelligt[13]. Auch Personenstandänderungen wurden zugelassen.[14]
https://de.wikipedia.org/wiki/Transvestitenschein

Der schwule Historiker Alexander Zinn hat sich vor 2 Jahren sehr deutlich zum Thema geäußert und die Behauptungen der queeren Vereine, Lobbyverbände und Aktivisten zurückgewiesen und als "Quatsch" tituliert.
ZitatHistoriker Alexander Zinn erklärt die ideologischen Wurzeln der Homosexuellen-Verfolgung im Nationalsozialismus. Sie sei Himmlers persönliches ,,Lieblingsthema" gewesen. Er rügt, dass historische Fakten heute zugunsten einer queeren und identitätspolitischen Gedenkkultur verbogen würden.

https://archive.is/0PQDH

Letztes Jahr ist Alexander Zinn erneut mit heftiger Kritik an der Aktivisten an die Öffentlichkeit getreten. Denn anlässlich Feier zum Holocaust-Gedenktag, bei der man in 2023 auch homo- und transsexuellen Opfern gedachte, wurde ausgerechnet ein wegen Kindesmissbrauchs verurteilter Päderast vorgestellt und sein Schicksal erläutert, ohne aber auf seine dunkle Vorgechichte einzugehen.
ZitatIrrwege der Erinnerungskultur: Vor einem Jahr gedachte der Bundestag der vom NS-Regime verfolgten Homosexuellen. Jetzt legt Historiker Alexander Zinn offen: Ausgerechnet ein wegen Missbrauch vorbestrafter Mann wurde in den Fokus gerückt. Zinn befürchtet Schaden durch geschönte Opferbiografien.
https://archive.is/uUY1q




Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: HAL9000 am 21. Februar 2025, 17:00:43
Zitat von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 16:50:00Der dgti betreibt Geschichtsklitterung....
... mit einem der hilflosesten Argumentationsfehler: "Das Fehlen von Beweisen widerlgt keinesfalls,
dass in meiner Garage ein unsichtbares rosa Einhorn wohnt." Wer auf so etwas ausweichen muss,
dem sind diskussionswürdige Argumente schon lange abhanden gekommen.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 21. Februar 2025, 17:06:21
Zitat von: HAL9000 am 21. Februar 2025, 17:00:43... mit einem der hilflosesten Argumentationsfehler: "Das Fehlen von Beweisen widerlgt keinesfalls,
dass in meiner Garage ein unsichtbares rosa Einhorn wohnt." Wer auf so etwas ausweichen muss,
dem sind diskussionswürdige Argumente schon lange abhanden gekommen.

 :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 22. Februar 2025, 23:31:44
(https://pbs.twimg.com/media/GkLNPI2WcAA6-Yi?format=jpg&name=large)

ZitatJames Esses @JamesEsses

This book illustrates, in the most sickening manner, the way in which 'queer theory' and 'DEI culture' have infected British society. It is a tool to argue that bestiality - the sexual abuse of animals - should be a sexual orientation.

The author of this book, Joanna Bourke, is a Fellow at the @BritishAcademy_ and Professor of History at @BirkbeckUoL. The book was written under the umbrella of 'queer studies' and Bourke herself appears to identify as 'queer'.

The book was published by @reaktionbooks, based in London.

The book was favourably reviewed by the London Review of Books (@LRB), a leading literary magazine, with regular celebrity guest columns. They praise Bourke's argument that "sexual interaction between human and nonhuman animals needn't be...abusive".

The book is even available to purchase from @Waterstones.

In an attempt to be 'kind' and 'inclusive', we have swung too far in the opposite direction.

A 'queer' society is a ruined society.
https://x.com/JamesEsses/status/1892301215150854586

Zumind. wird jetzt klarer, warum man Katzen an die Front schickt. Früher hat man da ja Anstandsdamen hingeschickt. Gibts heute aber nicht mehr ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 23. Februar 2025, 09:50:35
Wer mal einen Blick in den einleitenden Text werfen will: -> Amazon <- (https://www.amazon.de/Loving-Animals-Bestiality-Zoophilia-Post-human/dp/1789143101/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1WZYBNR690099&dib=eyJ2IjoiMSJ9.ATbWFCurmFRVuMKDSek8CFkEQO8AYCqJVy_uCpGDywcEsQJxhhkW5T-ck5aTRZQB4lAod3CI3sSm4UCaJ8wy4_qW_nJ3SG99vgYueNEUz1I.E8OpEfgmLnEpaL8W-yf_C7cRCHWoVaup8nCJzDj0NRc&dib_tag=se&keywords=Loving+Animals+On+Bestiality%2C+Zoophilia+and+Post-Human+Love+Joanna+Bourke%2C+Tom+Moore&qid=1740300519&sprefix=loving+animals+on+bestiality+zoophilia+and+post-human+love+joanna+bourke+tom+moore%2Caps%2C103&sr=8-1&asin=B08MV3N73C&revisionId=dd4816ac&format=3&depth=1)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 23. Februar 2025, 22:24:54
Zitat von: Schwuppdiwupp am 23. Februar 2025, 09:50:35Wer mal einen Blick in den einleitenden Text werfen will
Dazu eine Rezi:

ZitatIn full disclosure, I am a criminology researcher specializing in information on zoophilia and bestiality. In that role, I have authored multiple publications, assisted in numerous criminal investigations, and worked with legislators worldwide to pass or enhance laws that prohibit sexual conduct with animals.

As a historian, Bourke should have written a better book. As it stands, it is primarily an opinion piece full of provocative images and biased language that leaves the reader wondering why the book was published at all. Based largely on erotic art, musings by a porn actress in "Deep Throat", a shelved episode of Jerry Springer about a man who married his horse, and a pro-zoo docudrama, Bourke draws the conclusion that sex with animals is ok as long as they are not physically injured. By highlighting zoo-friendly writers and 30-year-old literature, while ignoring current scientific and academic research, Bourke reaches the conclusion that just because humans don't understand dog-speak, it doesn't make having sex with them wrong.

In a chapter on bestiality laws, Bourke describes scenes from a docudrama based on the death of a man after being willingly sodomized by a horse. She informs the reader that laws passed after the actual incident were a "witch-hunt" based on "statistics plucked out of thin air" and communal "anxieties about perverted, urban 'outsiders' who were polluting [the State's] more 'natural' rural communities". In a chapter on animal cruelty, Bourke starts with a caution to her non-vegan or vegetarian readers that animal cruelty is more about slaughter and leather handbags than sex. Apparently, she feels spay/neuter is also cruel, using a 1920's photo of a dog bound and tied to a stretcher to demonstrate how castration is done. [It should be noted that this is not a normal or standard method used by veterinarians in the 21st century.]

Bourke is entitled to her own opinions; she is not entitled to her own facts. And this is the heart of the trouble. Throughout the book, Bourke makes unsupported claims, mis-states or misinterprets findings, and relies on articles that are out of date or whose authors or data are suspect. Early on, Bourke tells us "there seems to be a high correlation between human [sexual] orientation and the ... gender preference in animals". There is no research to support the notion that gay men preferentially choose male dogs or that lesbian women choose female dogs as partners. In fact, the opposite might be true: although males make up 86% of animal sex offenders, female animals and children are nearly twice as likely to be sexually victimized than male animals or children (Edwards, 2019).

Midway through the book, Bourke claims that "a formidable range of psychiatrists" and "a tsunami" of mental health professionals have published research indicating that people who engage in animal sexual abuse are mentally ill. Nothing could be farther from the truth. A current controversy among mental health professionals is whether zoophilia should even be considered as a mental health condition, let alone a diagnosable mental health disorder. A great paper on this topic is "Paraphilias and its Course in DSMs" by Nesrin Duman (2018).

Bourke has a tendency to conflate statistics and studies about animal cruelty with information about animal sexual abuse. To be clear, animal cruelty means neglect or physical/emotional abuse of an animal. While multiple studies have demonstrated the link between witnessing or committing animal cruelty as a child and later interpersonal violence [see, for example, Keeley (2020) or Longobardi and Badenes-Ribea (2019)], no similar studies have established a link between the sexual abuse of an animal – either as a child or an adult – and the commission of interpersonal or sexual violence.
(Enormung von mich)

Ein Mann heiratet ein Pferd. Da bekommt das Wort "Reiterstellung" gleich ne andere Bedeutung. Oder man muss den Begriff anders deuten. Typisch Aktivismus: man deutet ja gerne alte Begriffe neu, damit sie ins Weltbild passen. Dabei ist das so neu nicht:

(https://www.goldderby.com/wp-content/uploads/2019/06/gene-wilder-movies-ranked-Everything-you-wanted-to-know-about-sex-but-were-afraid-to-ask.jpg?w=620)

Die Dame ist Historikerin und hat eine besondere Art der Tierliebe. Hat mich spontan an eine andere Person erinnert, die ähnliche Züge zeigt.

(https://assets.newsie.social/media_attachments/files/109/773/812/621/440/431/original/e8a48f8fd420c23d.jpg)

War echt auffällig, wie sie ständig Posts von ihrem Hündchen gezeigt hat (ist mir früher oft in die Zeitleiste bei X gepoltert). Mir sind so Leute, die eine übertriebene Tierliebe an den Tag legen, etwas suspekt. Könnte ein Hinweis auf MännerMenschenhass sein. Zumind. ein möglicher Hinweis auf ein anderes mentales Problemchen. Passt ja auch zu den Wokies, die mit solchen Geschichten anderes Zeugs überdecken wollen. Immer diese Selbstzentriertheit ::)

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 23. Februar 2025, 22:52:28
Was macht das Bild aus der Woody Allen Komödie "was Sie schon immer über Sex wissen wollten" in dem Beitrag? Soll das ein ernsthaftes Enthüllungsbild sein?  ;D

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Was_Sie_schon_immer_%C3%BCber_Sex_wissen_wollten,_aber_bisher_nicht_zu_fragen_wagten
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. Februar 2025, 14:45:39
War Woody Allen der, der Sex mit der eigenen Tochter hatte?

Erinnert ihr euch, als ich schrieb, wie die Nichtgesellschaftsfähigen traditionell unter linker Flagge segeln?

Krumme13 rief "die Pädoszene" zum Wählen auf und empfahl aus taktischen Gründen Die Linke, die Grünen oder die FDP.

(https://pbs.twimg.com/media/Gkarq4IXIAAowl-?format=jpg&name=large)

Als hätte man das semioptimale Ergebnis vorausgeahnt, gab es die hoffnungsstiftende Botschaft mit auf den Weg:

Zitat"Das politische Bewußtsein der Boylover & Girllover wird auch in der nächsten Legislaturperiode stark ausbaufähig sein...."
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 24. Februar 2025, 16:25:37
Zitat von: zimtspinne am 24. Februar 2025, 14:45:39War Woody Allen der, der Sex mit der eigenen Tochter hatte?

Was mit seiner Adoptivtochter war, ist nie gerichtsfest geklärt worden, allerdings stinkt die ganze Sache doch ziemlich. Und die Adoptivtochter seiner Frau hat er später geheiratet. Allerdings hatte er nie eine sexuelle Beziehung zu einem Schaf, soweit ich weiß. Der Film war eine Persiflage der überall aufploppenden sogenannten "Aufklärungsfilme" Ende der 60er, Anfang bis Mitte der 70er Jahre (in Deutschland u. a. "Schulmädchenreport 1" bis gefühlt 25 zum Beispiel).

https://de.wikipedia.org/wiki/Report-Film

ZitatDer Arzt Doug Ross bekommt eines Tages Besuch von dem armenischen Schafhirten Milos Stavros, der ihm erzählt, er habe sich in Daisy, eines seiner Tiere, verliebt und auch mit ihr Sex gehabt. Nun sei aber die Liebe von Daisys Seite erloschen und der Doktor solle dem Schaf gut zureden. Ross tut das Ganze zunächst als Fantasie und in den Bereich der Psychiatrie gehörend ab. Als er jedoch das Schaf zu Gesicht bekommt, verliebt er sich in das Tier. Er mietet sich ein Hotelzimmer und verheimlicht seiner Frau die Beziehung zu Daisy.

Als die Sache aber eines Tages herauskommt, wird er wegen Ehebruchs und Verführung Minderjähriger (Daisy war noch nicht volljährig) verurteilt und verliert seine Approbation. Er zieht mit Daisy in eine andere Stadt und verdingt sich als Kellner. Jedoch spürt ihn der armenische Schafhirte auf und nimmt Daisy mit in seine Heimat. Die Trennung wirft Doug aus der Bahn und er gibt sich dem Genuss von Wollwaschmittel hin.
(aus dem Link zum Film bei Wikipedia oben)

Das war 1972 auf jeden Fall ziemlich komisch.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. Februar 2025, 16:33:11
Korrektur meiner fehlerhaften Erinnerung:

Woody Allen hatte mit einer seiner Adoptivtöchter eine heimliche Beziehung und heiratete sie später. Das kann man widerwärtig finden, muss es aber nicht.

Er soll aber außerdem seine Adoptivtochter Dylen über Jahre hinweg sexuell missbraucht haben:

ZitatIm Februar 1992 entdeckt Mia Farrow in der Wohnung von Woody Allen – die beiden haben fußläufig getrennte Appartements – Pornofotos, die ihr Mann seit Jahren von ihrer Tochter Soon-Yi gemacht hatte. Zu der Zeit weiß Farrow schon, dass Woody Allen auch ihre Tochter Dylan seit Jahren sexuell belästigt, seit deren zweitem Lebensjahr. Er betatscht sie, schlüpft in Unterwäsche ins Bett des Kindes, lässt das Mädchen an seinem Daumen lutschen etc.

Wenn er in die Wohnung kommt – und in die kommt er jeden Abend, vermutlich wegen Dylan -, versteckt das Kind sich im Schrank oder in der Toilette, fängt an wie ein Baby zu brabbeln oder wie ein Hund zu bellen. Er ist in Therapie wegen ,,unangemessenen Verhaltens" gegenüber dem kleinen Mädchen. Das Kindermädchen hat Anweisung, Allen nicht allein mit Dylan zu lassen.

Doch Mia Farrow handelt nicht wirklich. Sie erteilt Allen weder Hausverbot, noch zeigt sie ihn an. Das tut sechs Monate später der Kinderarzt von Dylan, für den die Anzeichen des Missbrauchs nicht mehr zu übersehen sind. Befragt, erzählt Dylan nun die immer wieder selbe Geschichte: Zuletzt habe der Vater sie auf den Dachboden gelockt und ihr gesagt, sie solle sich niederknien und sich mit der Spielzeugeisenbahn ihres Bruders beschäftigen: ,,Dann hat er mich missbraucht."

Ein paar Monate später wird der im Fall Dylan ermittelnde Staatsanwalt, Frank Maco, auf einer Pressekonferenz erklären, er habe ,,hinreichend Verdachtsmomente, um Anklage zu erheben gegen Woody Allen". Er wolle jedoch aufgrund der ,,Zerbrechlichkeit des kindlichen Opfers" auf einen Prozess verzichten. War das wirklich das Motiv des Staatsanwaltes? Oder musste er, wie viele der in der Causa Allen ermittelnde Polizisten und Juristen, Enthüllungen fürchten? Denn Allen hatte durch Detekteien – ganz nach der Weinstein-Methode – Material gesammelt zur Belastung der Ankläger.

Das alles liegt jetzt über ein Vierteljahrhundert zurück. Ein Vierteljahrhundert, in dem Filmindustrie und Medien weggesehen und geschwiegen haben. Ganz wie in den Fällen Weinstein und Wedel. Ein Vierteljahrhundert, in dem das Opfer immer wieder versucht hat, gehört zu werden.

Dass wir jetzt endlich, endlich darüber reden; dass viele SchauspielerInnen sich endlich, endlich schämen, mit Woody Allen weitergearbeitet zu haben; dass die Feuilletonisten endlich, endlich aufhören, dem Kultregisseur den roten Teppich auszurollen – das ist Dylans Bruder zu verdanken, Ronan, der wohl einzige leibliche Sohn von Allen.

Doch auch der heute 30-Jährige hat es nicht geschafft, die Omertà über das Verbrechen gegen seine Schwester direkt zu brechen. Er hat sich, strategisch geschickt, durch einen Umweg an den dunklen Kern der sexuellen Gewalt, den Missbrauch in der Familie, herangearbeitet. Der Jurist und Journalist hat zunächst, nach monatelanger Recherche, die sexuelle Gewalt in Hollywood hochgehen lassen - und damit die #MeToo-Bewegung ausgelöst. Die Empörung hat so hohe Wellen geschlagen – dass sie nun auch Woody Allen erreichten.

Damit wird, nach jahrzehntelangem ungestörtem Wüten im hohen Alter von 82 Jahren, ein Mann zur Rechenschaft gezogen, der der Paradefall an sich ist für das Tolerieren sexueller Gewalt, psychischer wie physischer, gerade auch in ach so fortschrittlichen Kreisen. Und das nicht im dunklen Park oder im Büro und auf dem Set, sondern in der Familie: Da, wo die Opfer am ausgeliefertsten und abhängigsten sind.

https://www.emma.de/artikel/woody-allen-der-paradefall-335363

Ich lasse das bewusst in diesem Thema, da die postmoderne Ideologie ein hervorragendes Substrat für solche Prozesse darstellt, nachdem der konservative Nährboden ausgedient hatte.

Interessant, dass die über die Zeit zerflodderte und mittlerweile eh von den Transaktivisten überrannte #Metoo-Bewegung auf Allens leiblichen Sohn Ronan Farrow zurückgeht.

dazu noch eine etwas neutralere Quelle:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/dokuserie-allen-v-farrow-neu-erzaehlte-missbrauchsvorwuerfe-100.html

wie gut, dass ich weder mit Michael Jacksons Musik noch mit Woody Allens Filmen viel anfangen kann. Sonst käme man in die Zwickmühle, Kunst und Künstler strikt trennen zu müssen. Ok, bis auf die Leute, denen das eh schnuppe ist. Mir wäre es glaube ich nicht egal. Leichtere Vergehen auf jeden Fall, aber sowohl Jacksons als auch Allens Leben durchzieht so ein düsterer Faden. Es ist das Gesamtbild, nicht einzelne Puzzleteile.


@ Juliette

unsere posts haben sich überschnitten, ich war etwas länger am Feilen (bzw abgelenkt)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 24. Februar 2025, 17:24:29
Eine Anmerkung.

Soon-Yi Previn (https://en.wikipedia.org/wiki/Soon-Yi_Previn), Woody Allens Ehefrau, ist die Adoptivtochter von Mia Farrow, Allens ehemaliger Lebensgefährtin, und Andre Previn. Woody Allen hat Soon-Yi Previn nie adoptiert. 

Die Missbrauchsvorwürfe gegen Allen wurden gerichtlich abgewiesen, weil es zu viele Unstimmigkeiten und offenbare Unwahrheiten in den Aussagen von Mia Farrow und Adoptivtochter Dylan Farrow gab. Mia Farrows und Woody Allens Adoptivsohn, Moses Farrow (https://en.wikipedia.org/wiki/Moses_Farrow), hat dann vor einigen Jahren, als die Missbrauchsvorwürfe (https://en.wikipedia.org/wiki/Woody_Allen#Sexual_abuse_allegation) gegen seinen Adoptivvater im Rahmen der Me-Too-Debatte erneut aufkamen, diesen in Schutz genommen und seinerseits Mia Farrow des seelischen Missbrauchs ihrer Kinder beschuldigt. Farrow soll zudem Dylan Farrow und Ronan Farrow (Farrows und Allens leiblicher Sohn) massiv manipuliert haben, um sie so zu Aussagen zuungusten Allens zu bewegen.

Die Wahrheit wird wohl nie herauskommen, aber den Artikel der Emma könnte man durchaus als beleidigend und verleumderisch bezeichnen. Eine aktivistische Agenda hat er auf jeden Fall.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. Februar 2025, 17:43:24
In diesem Zeit-Artikel  (https://www.zeit.de/2021/05/hush-dylan-farrow-fantasy-thriller) wird Mia Farrow schwer belastet und die Verwirrung komplettiert.

Ich fasse zusammen: Kreuz und quer stehen Aussagen gegen Aussagen.

Wie alt war die später geheiratete Adoptivtochter der Ehefrau zum Zeitpunkt der Porno-Fotos und geschah dies mit ihrem Wissen und Einverständnis?
Soweit ich verstehe, gibt es zumindest über diesen Punkt keinen Dissens.


Ich verlinke mal einen anspruchsvollen Text zu Falschbezichtigungen Sexualdelikte, die ganz interessant sind. Über die Motiv-Vielfalt war ich erstaunt. Die prominenten Fälle beziehen sich meist auf Sorgerechtsstreits, Rache & Rosenkriege.
https://www.kriminalpolizei.de/ausgaben/2009/maerz/detailansicht-maerz/artikel/merkmale-vorgetaeuschter-sexualdelikte.html

wäre mal interessant, ob im Zuge von Cancel Culture/MeToo das Phänomen zu- oder abgenommen hat..
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 24. Februar 2025, 18:09:28
Deswegen hatte ich geschrieben: "ist nie gerichtsfest geklärt worden".

ZitatWie alt war die später geheiratete Adoptivtochter der Ehefrau zum Zeitpunkt der Porno-Fotos

Anscheinend 18 bis 20.

Du solltest dir mal oben den Report-Filme-Link ansehen, zimtspinne. Wenn man danach geht, war halb Westdeutschland damals pädophil.  :o  :o  :o
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 24. Februar 2025, 18:16:41
dass dieser Film noch nicht unter den Sensitivity-Hammer gekommen ist, wurndert mich angesichts des zutiefst erschütternd rassistischen, homo- und transphoben Inhalts:


ZitatWas ist Sodomie?

Der Arzt Doug Ross bekommt eines Tages Besuch von dem armenischen Schafhirten Milos Stavros, der ihm erzählt, er habe sich in Daisy, eines seiner Tiere, verliebt und auch mit ihr Sex gehabt. Nun sei aber die Liebe von Daisys Seite erloschen und der Doktor solle dem Schaf gut zureden. Ross tut das Ganze zunächst als Fantasie und in den Bereich der Psychiatrie gehörend ab. Als er jedoch das Schaf zu Gesicht bekommt, verliebt er sich in das Tier. Er mietet sich ein Hotelzimmer und verheimlicht seiner Frau die Beziehung zu Daisy.

Als die Sache aber eines Tages herauskommt, wird er wegen Ehebruchs und Verführung Minderjähriger (Daisy war noch nicht volljährig) verurteilt und verliert seine Approbation. Er zieht mit Daisy in eine andere Stadt und verdingt sich als Kellner. Jedoch spürt ihn der armenische Schafhirte auf und nimmt Daisy mit in seine Heimat. Die Trennung wirft Doug aus der Bahn und er gibt sich dem Genuss von Wollwaschmittel hin.[/b]

ZitatSind Transvestiten homosexuell?

Das Ehepaar Sam und Tess ist bei den zukünftigen Schwiegereltern ihrer Tochter eingeladen. Dort gibt Sam vor, auf die Toilette gehen zu wollen, geht in Wahrheit jedoch in das Schlafzimmer und zieht sich die Sachen der Dame des Hauses an. Er hat Gefallen daran, weibliche Kleidung zu tragen. Als sich jedoch der Hausherr nähert, klettert Sam aus dem Fenster, um nicht entdeckt zu werden. Auf der Straße vor dem Haus gerät er jedoch in einen Tumult, als ein Dieb seine Handtasche stiehlt. Sam versucht krampfhaft, sein wahres Geschlecht zu verheimlichen, indem er sich ein Taschentuch vor seinen Schnurrbart hält. Als jedoch die Polizei eintrifft und sich auch seine Frau und seine Gastgeber für die Szene interessieren, fliegt seine Identität auf.

Abends im ehelichen Bett äußert Tess Verständnis und sagt, dass sie ihn trotzdem liebt, aber beklagt sich, dass Sam ihr nichts von seiner ,,Krankheit", wie sie es nennt, gesagt habe.[/b]

ich bin begeistert über Woody Allens Insiderwissen bezüglich Transvestitenverhaltens.  ;D
muss den Film unbedingt mal gucken, obwohl ich mich vor dem Schaf im Bett fürchte.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Eratosthenes am 24. Februar 2025, 19:22:51
Der Film ist eine Parodie auf die ,,Aufklärungsfilme" der 60er, 70er Jahre. Zu den Missbrauchvorwürfen finde ich die Beiträge von Allens Sohn Moses interessant.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 24. Februar 2025, 23:22:41
Zitat von: Juliette am 23. Februar 2025, 22:52:28Was macht das Bild aus der Woody Allen Komödie "was Sie schon immer über Sex wissen wollten" in dem Beitrag
Nuja, ich dachte, das würde das ganz gut illustrieren ::)

Konnte ja nicht ahnen, dass sich der Fokus dann ganz woanders hinbewegt. Aber gut, ich versuche mal, den Bogen wieder zurückzubiegen.

Zitat von: RPGNo1 am 24. Februar 2025, 17:24:29den Artikel der Emma könnte man durchaus als beleidigend und verleumderisch bezeichnen
Gerlinde gesagt! Das ist sowas von daneben. Wenn sich "Feminismus" so darstellt, dann wirkt er nicht mehr so überzeugend (zumind. auf mich). Gerlinde gesagt. Ich hatte auch nur irgendwo wahrgenommen, dass es da solche Geschichten um Woody gibt (bin dem nicht weiter nachgegangen, aber hatte wohl Ähnliches aufgeschnappt, wie die Emmas, was aber mit der Wirklichkeit wenig zu tun hat). Zurück zum Bogen. Aus dem Zeit-Artikel:

ZitatMia Farrow gilt als gewalttätig und manipulativ. Sie schlug ihre Kinder und sperrte sie ein. Zwei der Adoptivkinder begingen nach einem Streit mit Farrow Suizid. Wie um den Effekt des Missbrauchs zu verstärken, stellte Mia Farrow Dylan außerdem nackt vor eine Kamera und ließ sie in verschiedenen Anläufen den Missbrauch durch ihren Vater beschreiben. Die privaten Aufnahmen, die Farrow zuvor an den TV-Sender Fox News geschickt hatte, wies das FBI als inszeniert zurück, zwei intensive Ermittlungen sprachen Allen 1993 vom Vorwurf des sexuellen Missbrauchs frei.

Wie war das nochmal mit der Tierliebe und auffälligen Gestalten?

ZitatMia Farrow has been criticised for posting the address of Walter Palmer, the American dentist who shot safari favourite Cecil the Lion in Zimbabwe, online.

Farrow, long an advocate for animal rights, tweeted the Minnesota address – which was initially thought to be his home address, but later appeared to be his office – but later took it down.
https://uk.movies.yahoo.com/movies/mia-farrow-criticised-for-posting-lion-killers-110138351.html
(man muss aber mehr lesen, um das richtig einordnen zu können)

Alles Psychos :skeptisch:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 26. Februar 2025, 18:11:28
ZitatDie Kritik postkolonialer Theoretiker am westlichen Kolonialismus blendet den langen Strang imperialer Geschichte gewöhnlich aus. Daraus entstehen verzerrte Geschichtsbilder, die neue Machtgelüste bedienen.

In Werken postkolonialer Theorie, nicht zu verwechseln mit historischer Forschung zur Kolonialgeschichte, ist heute indessen eine manische Fixiertheit auf Europa augenfällig, ein Eurozentrismus, der den langen Strang imperialer Geschichte der Menschheit ausblendet. In dieser Darstellung wird Europa zum alleinigen Subjekt der Geschichte, während alle anderen Völker und Regionen zu bloßen Objekten europäischen Handelns degradiert werden. Genährt wird eine Weltsicht, die von der Annahme ausgeht, alle Übel dieser Welt – Kolonialismus, Imperialismus, Rassismus, Sklaverei, Sexismus, ja jegliche Form von Unterdrückung und Ausbeutung – seien erst durch den Westen und das ,,westliche Denken" erzeugt worden, gemäß der leitenden Annahme, der europäische Kolonialismus wirke bis heute fort und halte die Völker der Welt in Knechtschaft.

https://zeitung.faz.net/faz/geisteswissenschaften/2025-02-26/a6f04745659446552f11c08af557ab42/

 :2thumbs:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 26. Februar 2025, 19:08:46
+ 1
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. März 2025, 08:16:17
Zweimal Till Amelung

ZitatSchockwellen gehen durch die queere Community Berlins: Schon wieder wurden vom Berliner Senat unter CDU und SPD Gelder für Projekte gestrichen.
[...]
Gerade in Berlin sind viele Vereine, Einrichtungen und Projekte ansässig, die in den vergangenen 30 Jahren von einer zunehmenden Förderung durch Land und Bund profitierten. Tatsächlich erstaunt es, mit wieviel Geld der Staat queere Projekt bislang gefördert hat. Viele Projekte sind erst mit diesen Subventionen ins Leben gesetzt worden. Diese Förderlandschaft ist so auch immer ein Jobgarant gewesen.

An die Zahlwilligkeit hat sich unsere Szene wie an ein Naturgesetz gewöhnt. Doch die Zeiten stehen auf Sturm: Kommunen, Länder und der Bund sind mit großen Herausforderungen konfrontiert, zu deren Bewältigung finanziell nicht gekleckert, sondern geklotzt werden muss.
[...]
Bei vielen Projekten, die nun in Berlin und anderswo zur Kürzung anstehen, geht es jedoch um die Durchsetzung von kulturell-politischer Hegemonie, insbesondere queerfeministischer Ideologie.  Eine Folge der Subvention der letzten Jahre Im LGBTI*-Bereich ist die überdeutliche Präsenz von Transthemen. Ohne die Fördergelder gäbe es viele entsprechende Initiativen nicht.
[...]
So existenziell bedrohend finanzielle Kürzungen für die Betroffenen auch sein mögen – eine Verletzung von Menschenrechten stellt dies nicht dar. Der deutsche Staat hat es sich, in den vergangenen Jahren politisch gewollt, zur Aufgabe gemacht, emanzipative Projekte zu ermöglichen. Das darf er grundsätzlich, so wie er auch die Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung am Leben hält – oder die Verbraucherzentralen, von öffentlichen Bibliotheken ganz abgesehen. Er hat aber auch die Aufgabe stets zu prüfen, ob die Gelder ihr Ziel erreichen und ihr Einsatz noch zeitgemäß sind.

Doch in Zeiten knappster Kassen kann der gewohnte Geldfluss in queere Projekte nicht aufrechterhalten werden. In Zeiten, in denen es auf die Ausstattung einer besseren Infrastruktur und eines ernstzunehmenden Militärs ankommt, kann auch von queerer Seite Einsicht erwartet werden, dass diese Dinge eine höhere Priorität haben.
https://queernations.de/staatliche-zuwendungen-zeitenwende-fur-lgbti-projekte/

Zitat,,Vielfalt" ist im progressiven Spektrum und besonders in der queeren Community ein gern genutztes Wort. Doch während Vielfalt bei Prideflaggen, Pronomen und Identitäten erwünscht ist, so gilt dies nicht für Meinungen. Das wurde erst kürzlich wieder in Rostock demonstriert: Dort hat der CSD Rostock e.V. den schwulen Gastronom Andreas Szabó als Dienstleister ausgeschlossen, nachdem dieser sich als Mitglied der Bürgerschaft der Hansestadt in einer Abstimmung zum Gendersternchen enthalten hatte.
[...]
Dabei ist Szabó gar nicht generell gegen gendersensible Sprache, sondern lediglich skeptisch bezüglich der Alltagstauglichkeit des Gendersternchens für Personengruppen wie Menschen mit Lernschwierigkeiten.

Doch so viel Differenzierung erlaubt das queerideologische Drehbuch nicht. Es gibt keine Gnade, wenn man nicht zu 100 Prozent auf Linie ist. Ganz egal, ob es sich dabei wie bei Szabó um einen langjährigen Dienstleister und verdienstvollen Engagierten für LGBTI in Rostock handelt, der auch mehrere Jahre selbst im Vorstand des CSD-Vereins mitgewirkt hat. Für den aktuellen Vorstand des CSD Rostock e.V. aber, ist Szabós Enthaltung ein Zeichen mangelnder Solidarität mit vulnerablen Gruppen. Einige radikale queere Aktivisten haben das sogar als Anlass genommen und Außenwände von Szabós Lokal beschmiert.

Hier wird in nuce die Verlogenheit der queeren Vielfalt sichtbar, denn selbstredend gilt ,,Solidarität mit vulnerablen Gruppen" nur für einen selbst, aber nicht für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder anderen, für die das Gendersternchen eine Hürde beim Erschließen von Texten darstellt. Zudem ist es in vielen Teilen der Bevölkerung eine der am wenigsten akzeptierten Varianten beim gendersensiblen Sprachgebrauch – auch in Rostock.
https://queernations.de/csd-rostock-ideologischer-dogmatismus/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 06. März 2025, 11:59:40
Was ist queerfeministisch?
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 06. März 2025, 14:45:13
Zitat von: Juliette am 06. März 2025, 11:59:40Was ist queerfeministisch?

Bitte schön. 1A-Ideologiesprech. Auf der Grundlage der Werke von Judith Butler (wie sollte es auch anders sein).  ::)

ZitatQueerfeminismus ist eine Form des Feminismus, welcher der Dritten Welle des Feminismus zuzuordnen ist. Es handelt sich um eine Untergruppierung der feministischen Theoriebildung (Dekonstruktiver Feminismus). Queerfeminismus richtet sich sowohl gegen die Heteronormativität als auch die binäre Geschlechterordnung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Queerfeminismus

ZitatQueerfeminismus geht davon aus, dass Geschlecht nicht biologisch oder psychologisch vorherbestimmt ist, sondern den Menschen ein soziales Geschlecht (⇒ Gender) und körperliches Geschlecht (⇒ Sex), sowie daran gebundene Geschlechterrollen gesellschaftlich zugeschrieben werden. Geschlecht, Körper und Sexualität haben demnach wandelbare Bedeutungen, die historisch und kulturell gewachsen sind. Die vermeintlich natürliche Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität (d. h. die Organisation der Gesellschaft anhand der zwei Geschlechter Mann und Frau, die ausschließlich einander begehren sollen) werden als gesellschaftliche Normen kritisiert. Queerfeminismus geht stattdessen von einer differenzierten Bandbreite der Geschlechter, Sexualitäten und Begehrensformen aus.

Im Queerfeminismus gibt es nicht die Frau mit einer allgemeingültigen Perspektive, da Menschen, denen das weibliche Geschlecht zugeschrieben wird, keine einheitlichen Erfahrungen machen. Heterosexuelle, weiße, lesbische, schwarze, transgeschlechtliche, arme Frauen – sie alle werden auf gewisse Weise ähnlich, auf gewisse Weise unterschiedlich diskriminiert. Mehrfachdiskriminierung spielt daher im Queerfeminismus eine wichtige Rolle und wird als Herausforderung verstanden, solidarisch zu handeln und Unterschiede mitzudenken. Die vielfältige Zusammensetzung einer queerfeministischen Bewegung ist damit wegweisend für ihre Visionen und politischen Forderungen.
https://gleichstellung.tu-dortmund.de/projekte/klargestellt/queerfeminismus/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 06. März 2025, 16:22:46
Uff.  ::) Danke.

Zitat von: RPGNo1 am 06. März 2025, 14:45:13Heterosexuelle, weiße, lesbische, schwarze, transgeschlechtliche, arme

Und was ist mit Männern, die heterosexuell, weiß, schwul, schwarz, transgeschlechtlich, arm sind? Sind die queermaskulinistisch?  :skeptisch:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 06. März 2025, 16:27:30
Queefeministisch löscht alles andere aus, ist also auch der erste Feminismus, der das Patriarchat dekonstruiert. Zumindest begrifflich. Sei endlich zufrieden.

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 06. März 2025, 17:03:39
Zitat von: zimtspinne am 06. März 2025, 16:27:30Sei endlich zufrieden.

Ja, gerne.  ;)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 06. März 2025, 17:14:15
Mist, ich hatte nicht damit gerechnet, dass du das ernst nimmst.
Hatte ich nur so schnell aus dem Ärmel geschüttelt, weil es sich gut machte. Versteht ja eh keiner das queere Gequatsche, was auch seine Vorteile hat, wie man sieht  :P

Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 06. März 2025, 17:47:24
Ich hatte dich schon verstanden. Glaube ich zumindest.  8)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 06. März 2025, 21:45:38
Zitat von: RPGNo1 am 06. März 2025, 08:16:17Zweimal Till Amelung
Immer wieder sehr gute Beiträge, vor allem die Kommentare treffen es immer gut :2thumbs:

Ob der die Debatte auch für unnötig hält? ::)
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 10. März 2025, 18:33:30
Es gibt weitere Hinweise darauf, dass DEI-Trainings kontraproduktiv sein können.

ZitatIn a stunning series of events, two leading media organizations—The New York Times and Bloomberg—abruptly shelved coverage of a groundbreaking study that raises serious concerns about the psychological impacts of Diversity, Equity, and Inclusion (DEI) pedagogy. The study, conducted by the Network Contagion Research Institute (NCRI) in collaboration with Rutgers University, found that certain DEI practices could induce hostility, increase authoritarian tendencies, and foster agreement with extreme rhetoric.
[...]
The NCRI study investigated the psychological effects of DEI pedagogy, specifically training programs that draw heavily from texts like Ibram X. Kendi's How to Be an Antiracist and Robin DiAngelo's White Fragility. The findings were unsettling, though perhaps not surprising to longstanding opponents of such programs. Through carefully controlled experiments, the researchers demonstrated that exposure to anti-oppressive (i.e., anti-racist) rhetoric—common in many DEI initiatives—consistently amplified perceptions of bias where none existed. Participants were more likely to see prejudice in neutral scenarios and to support punitive actions against imagined offenders. These effects were not marginal; hostility and punitive tendencies increased by double-digit percentages across multiple measures. Perhaps most troubling, the study revealed a chilling convergence with authoritarian attitudes, suggesting that such training is fostering not empathy, but coercion and control.

https://www.realityslaststand.com/p/why-was-this-groundbreaking-study
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 10. März 2025, 22:52:18
Zitat von: RPGNo1 am 10. März 2025, 18:33:30The New York Times and Bloomberg—abruptly shelved coverage of a groundbreaking study
Das ist heute schon mindestens das zweite Déjà-vu. Da war doch vor einiger Zeit diese Studie, über die man auch erst berichtete, dann aber zurückzog. Oder hat man die Studie zurückgezogen, weil die Ergebnisse nicht zur Erwartung passten? Es ging, glaube ich, um die "Verbesserung" durch geschlechtstechnische Anpassungen. Es war so, wie man auch in der aktuellsten Studie lesen kann: es bringt mehr Probleme, als man zu lösen hoffte.

Zitat von: RPGNo1 am 10. März 2025, 18:33:30Network Contagion Research Institute (NCRI)
Hm, das scheint mir eine gute Adresse für den Ansteckungsfaden zu sein. Ich sollte denen mal einen Besuch abstatten...
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: RPGNo1 am 11. März 2025, 07:25:09
Zitat von: eLender am 10. März 2025, 22:52:18Das ist heute schon mindestens das zweite Déjà-vu. Da war doch vor einiger Zeit diese Studie, über die man auch erst berichtete, dann aber zurückzog. Oder hat man die Studie zurückgezogen, weil die Ergebnisse nicht zur Erwartung passten? Es ging, glaube ich, um die "Verbesserung" durch geschlechtstechnische Anpassungen. Es war so, wie man auch in der aktuellsten Studie lesen kann: es bringt mehr Probleme, als man zu lösen hoffte.

Du meinst sicher die nicht veröffentlichte Studie von Olson-Kennedy, Mitverfasserin zahlreicher Studien über Transgender-Jugendliche und aktivistische Befürworerin von affirmativer Behandlung, zu Pubertätsblockern.

ZitatThe New York Times yesterday revealed the simultaneously astonishing and unsurprising news that one of America's most prominent gender-transition providers, Johanna Olson-Kennedy, has intentionally not published the results of her "multimillion-dollar federal project" on puberty blockers in minors — because she found that "[p]uberty blockers did not lead to mental health improvements." According to the Times, Olson-Kennedy "was concerned the study's results could be used in court to argue that 'we shouldn't use blockers'" in minors.

https://www.nationalreview.com/bench-memos/a-puberty-blocker-bombshell/
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Typee am 11. März 2025, 08:00:26
Zitat von: RPGNo1 am Gestern um 07:25:09
Zitat von: eLender am 10. März 2025, 22:52:18Das ist heute schon mindestens das zweite Déjà-vu. Da war doch vor einiger Zeit diese Studie, über die man auch erst berichtete, dann aber zurückzog. Oder hat man die Studie zurückgezogen, weil die Ergebnisse nicht zur Erwartung passten? Es ging, glaube ich, um die "Verbesserung" durch geschlechtstechnische Anpassungen. Es war so, wie man auch in der aktuellsten Studie lesen kann: es bringt mehr Probleme, als man zu lösen hoffte.

Du meinst sicher die nicht veröffentlichte Studie von Olson-Kennedy, Mitverfasserin zahlreicher Studien über Transgender-Jugendliche und aktivistische Befürworerin von affirmativer Behandlung, zu Pubertätsblockern.

ZitatThe New York Times yesterday revealed the simultaneously astonishing and unsurprising news that one of America's most prominent gender-transition providers, Johanna Olson-Kennedy, has intentionally not published the results of her "multimillion-dollar federal project" on puberty blockers in minors — because she found that "[p]uberty blockers did not lead to mental health improvements." According to the Times, Olson-Kennedy "was concerned the study's results could be used in court to argue that 'we shouldn't use blockers'" in minors.

https://www.nationalreview.com/bench-memos/a-puberty-blocker-bombshell/

Ausnahmslos ALLE Studien gehören auf den Tisch, das war viele Jahre lang das Ziel der Allstudies-Kampagne von Ben Goldacre und ist das Rückgrat seines Buchs Bad Pharma, in dem gezeigt wird, wie durch Veröffentlichungspraktiken Biases erzeugt werden. Die Unverfrorenheit, mit der hier manipuliert wird, ist erstaunlich.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: zimtspinne am 11. März 2025, 08:35:04
Zitat von: Typee am Gestern um 08:00:26Ausnahmslos ALLE Studien gehören auf den Tisch, das war viele Jahre lang das Ziel der Allstudies-Kampagne von Ben Goldacre und ist das Rückgrat seines Buchs Bad Pharma, in dem gezeigt wird, wie durch Veröffentlichungspraktiken Biases erzeugt werden. Die Unverfrorenheit, mit der hier manipuliert wird, ist erstaunlich.
Das geht den Bach runter, seit Patientengefühle aufgewichtet wurden und im Zweifelfall die Evidenz beiseite schieben.
Alle Auswüchse, die wir heute in der Medizin sehen, haben dieses Konzept verinnerlicht. Ob das Entpathologisierungsvorhaben für Klassifikationssysteme sind oder die Fatigue-SHG oder Adipositas-Positiviy oder Gender oder Autismus.
Merkwürdig, dass klassische Alternativ- und Pseudomedizin das nie erreichen konnten.
Mit Homöopathen wird wenig sanft umgegangen - da hat es sich was mit "sanft zur Person", hart in der Sache".
Komme ich nochmal drauf zurück in einem anderen Thema... bevor ich das vergesse.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Conina am 11. März 2025, 17:18:05
Querfeminismus ist, wenn man als Mann am Frauentag mit dem Palituch um den Hals die Vergewaltigung von Jüdinnen feiert.
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: Juliette am 11. März 2025, 17:47:15
Oh, sowas also:

https://bsky.app/profile/hasnainkazim.bsky.social/post/3lk2g5rv6lc2a

 :angel:
Titel: Re: Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread
Beitrag von: eLender am 11. März 2025, 23:24:02
Zitat von: RPGNo1 am Gestern um 07:25:09Du meinst sicher die nicht veröffentlichte Studie von Olson-Kennedy
Danke, das meinte ich (man hat ja langsam Schwierigkeiten, das alles noch sortiert in der Birne zu halten). Teilweise werden solche Studien bzw. deren Ergebnisse auch gar nicht zurückgehalten, sondern nur entsprechend der Erwartung interpretiert (wie neulich die Sache mit der Verschlechterung nach Trans-OPs).

Zitat von: Typee am Gestern um 08:00:26wie durch Veröffentlichungspraktiken Biases erzeugt werden

Ja, ein Riesenproblem, nicht nur im akademischen Bereich. Dafür gibt es auch unzählige Gründe, die auch ich selbst erfahren habe (nein, ich war immer ährlich, nur die anderen nicht :angel: ). Es gibt einen Riesendruck, stets "positive" Resultate zu erbringen. Man versteht Ergebnisse, die etwas nicht belegen, als Misserfolg (auch wenn es das natürlich nicht ist), und hat Probleme, das zu publizieren (weil man denkt, ich werde als erfolgloser Forscher wahrgenommen). Das führt zu riesigen Verzerrungen, weil man nur in eine Richtung denkt und publiziert. Manchmal geht es auch schlicht um Knete (Fördermittel), die man nur mit bestimmten Resultaten bewilligt bekommt (weil das auf ein "erfolgversprechendes" Projekt hindeutet). Scheitern ist halt was Negatives :(

Nicht nur deshalb ist Aktivismus (oder überhaupt eine Vormeinung - im allgemeinsten Sinne) das Schlechteste, was man als Wissenschaftler (oder auch Journalist) betreiben kann. Es gibt ja nicht wenige, die das als Motivation für ihr Tun sogar besonders betonen. Die Studie hier ist ein Paradebeispiel.

Sowas hat aber auch "Erfolg", weil man damit die öffentliche Meinung (oder auch die Meinung innerhalb einer Forschergemeinschaft) in die gewünschte Richtung lenken kann.

Zitat von: zimtspinne am Gestern um 08:35:04oder die Fatigue-SHG

Anderes - beinahe perfektes Beispiel. Die haben es sogar geschafft, dass die "Studienlage" mittlerweile in deren Richtung gedeutet wird. Dabei zeigt die tatsächliche Evidenz in genau die andere Richtung.

Zitat von: zimtspinne am Gestern um 08:35:04Merkwürdig, dass klassische Alternativ- und Pseudomedizin das nie erreichen konnten.

Ja, das ist auffällig, allenfalls die Homöopathie konnte da ein klein wenig erreichen (ist aber nur ein kurzes Aufflammen gewesen). Das wird viel mit dem zu tun haben, worum es hier im Faden geht, letztendlich um "Empathie" (die mitunter das Schlechteste hervorbringt), und mit der Opferkultur. Und damit zusammenhängend mit der Aufmerksamkeit (nicht nur der Medien / der Öffentlichkeit).

Da ich mich gerade eine wenig mit dem Thema beschäftige: Das sieht man letztendlich auch in den Sprachmodellen bzw. in deren Anwendung (die voraussichtlich die bisher gewohnte Informationsbeschaffung weitgehend ablösen wird). Die fressen alles in sich hinein und werten Aussagen, die einfach öfter vorkommen, als gewichtiger ein. Das sind selbstverstärkende Prozesse, um die Aktivisten natürlich wissen. Je häufiger und lauter ein Narrativ herausposaunt wird, um so eher hält man es für wahr. Deshalb ist es auch so wichtig, ständig Dinge klarzustellen (zu widersprechen) auch wenn man das schon zu oft getan hat. Ist sehr ermüdend, aber andererseits "gewänne" die andere Seite.