Eigentlich ist längst bewiesen, dass es diesen behaupteten Meteoriteneinschlag im Chiemgau nie gegeben hat. Alle Wissenschaftler, die sich je damit beschäftigt haben, sind sich darin einig.
Aber: Es gibt eine Terra X - Sendung, die spukt (aufgrund häufiger Wiederholungen) immer noch in den Köpfen der Leute. Und so ein Impakt ist ja allemal spektakulärer als eine Eiszerfallslandschaft im Alpenvorland.
Ich komme darauf, weil gestern in der Süddeutschen ein Artikel stand über einen Dolch, der in Tutanchamuns Grab gefunden worden war, und dessen Klinge offensichtlich aus Meteoreisen besteht. In den Kommentaren taucht wie selbstverständlich der Hinweis auf den Chiemgau-Impakt auf, und die steile These, dass die Römer ja so erfolgreich waren, weil sie das Eisen für einen speziellen Stahl ... ach ja.
Wie kann man so einer Schwurbelei begegnen? Der Verein ("CIRT") entzieht sich seit jeher jeder wissenschaftlichen Diskussion, "veröffentlicht" ausschließlich auf seiner Homepage und verumglimpft seine Kritiker auf ziemlich miese Art und Weise.
Wäre das nicht auch mal einen Psiram-Eintrag wert? (Ich könnte gerne Material liefern ...)
Es sollte plausible Widerlegungen dieser Behauptungen geben. Wenn Du Material hast, dann her damit!
Es gibt Links, pdfs - wo soll ich die hinschicken? Hierher?
jo, hier posten.
Gut, dann sammle ich mal.
Zur Einstimmung gleich das Organ der Kometentruppe (manchmal ist es auch ein Meteorit, je nach Gusto):
http://www.chiemgau-impakt.de/
und hier die Seite des zugehörigen Vereins:
http://verein.chiemgau-impakt.de/
Hier was zum Einlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag
und: https://regiowiki.pnp.de/wiki/Chiemgau_Impakt
und Florian Freistetter dazu: http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/12/13/den-chiemgauimpakt-gab-es-nicht/
Danke, Daggi!
Ich mach mal weiter mit den Veröffentlichungen des Lamdesamts für Umweltschutz (ehemals Geologisches Landesamt):
https://www.lfu.bayern.de/geologie/meteorite/doc/tuettensee.pdf
https://www.lfu.bayern.de/geologie/doc/blockbilder_entstehung_des_tuettensees.pdf
https://www.lfu.bayern.de/geologie/georisiken/doc/donnerloecher.pdf
https://www.lfu.bayern.de/geologie/massenbewegungen/index.htm
Die letzten beiden Links beschäftigen sich mit den lokal so genannten "Donnerlöchern", simple Erdfälle, deren Entstehung aber vom CIRT dem Impakt zugeschrieben wird.
Da ich grundsätzlich p l u s p e d i a nicht verlinke: es gibt dort 2 Artikel dazu. Man geht dort auch auf kommerzielle Hintergründe ein. Die örtliche SPD sieht in der Theorie ein Marketing des Landrats um den Turismus anzukurbeln.
,,Besonders erwähnten die Vertreter des CIRT Werner Mayer und Hans-Peter Matheisl das Engagement des stellvertretenden Landrats Sepp Konhäuser, der bereits bei den ersten Entdeckungen das Forscherteam auch in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützte und für die Akzeptanz der Forschung warb.
Konhäuser war es auch, der wichtige Aspekte in bezug auf eine Verwertung der möglichen ,,Jahrhundert-Entdeckung" für den regionalen Tourismus ins Spiel brachte.
Andere weltweit einzigartige Meteoriteneinschlagsregionen würden mittlerweile nicht nur von Forschergruppen besucht, sondern ziehen jedes Jahr hunderttausende von Interessenten an, wie die Krater in Amerika beweisen."
– SPD Kreisverband Traunstein
Im Oktober 2010 wird von CIRT im Anwesenheit Herrn Konhäuser (stellvertretenden Landrat und Vorstand des Chiemgau Impakt e.V.) sowie den Bürgermeistern von Grabenstätt und Vachendorf der Meteoritenwanderweg um den Tüttensee eröffnet.
Jetzt die Geologen - erst mal die lokal tätigen:
Ein umfassender Artikel, veröffentlicht in einem geologischen Exkursionsführer über die Gegend:
http://www.naturkundliche-infos.de/uploaded/files/Chiemgau-impakt.pdf
und ein Blog: (darin besonders interessant: Der letzte Eintrag; da wird die "Phaeton-Hypothese" des Vereins umgestoßen)
http://chiemgauimpact.blogspot.de/
Ein bekannter Meteoritenforscher beleuchtet die Geschichte aus astronomischer Sicht:
Der offene Brief von 2011, veröffentlicht von Florian Freistätter:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2011/05/20/offener-brief-zum-chiemgauimpakt/
und nochmal FF:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/12/13/den-chiemgauimpakt-gab-es-nicht/
Der offene Brief von 2006:
http://download.naturkundemuseum-berlin.de/presse/Chiemgau.pdf
(Unglaublich - schon so lang her, aber geändert hat sich nichts!!)
Jetzt habe ich noch ein paar ungeordnete Dateien, die muss ich erst mal sichten. Melde mich wieder! :2thumbs:
Zitat von: Daggi am 12. Januar 2018, 16:47:01
Da ich grundsätzlich p l u s p e d i a nicht verlinke: es gibt dort 2 Artikel dazu. Man geht dort auch auf kommerzielle Hintergründe ein. Die örtliche SPD sieht in der Theorie ein Marketing des Landrats um den Turismus anzukurbeln.
,,Besonders erwähnten die Vertreter des CIRT Werner Mayer und Hans-Peter Matheisl das Engagement des stellvertretenden Landrats Sepp Konhäuser, der bereits bei den ersten Entdeckungen das Forscherteam auch in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützte und für die Akzeptanz der Forschung warb.
Konhäuser war es auch, der wichtige Aspekte in bezug auf eine Verwertung der möglichen ,,Jahrhundert-Entdeckung" für den regionalen Tourismus ins Spiel brachte.
Andere weltweit einzigartige Meteoriteneinschlagsregionen würden mittlerweile nicht nur von Forschergruppen besucht, sondern ziehen jedes Jahr hunderttausende von Interessenten an, wie die Krater in Amerika beweisen."
– SPD Kreisverband Traunstein
Im Oktober 2010 wird von CIRT im Anwesenheit Herrn Konhäuser (stellvertretenden Landrat und Vorstand des Chiemgau Impakt e.V.) sowie den Bürgermeistern von Grabenstätt und Vachendorf der Meteoritenwanderweg um den Tüttensee eröffnet.
Ich kanns verstehen, wenn du auf pluspedia nicht verlinken möchtest. Nur: Der Artikel contra Impakt ist schon praktisch - da hat jemand sehr akribisch gesammelt.
Zitat von: bluemoon am 12. Januar 2018, 10:59:31
...dass die Römer ja so erfolgreich waren, weil sie das Eisen für einen speziellen Stahl ... ach ja.
Hihi, das ist ja auch zu schön, um unwahr zu sein. Deutscher Stahl hat die Weltgeschichte geändert... ;)
Das Thema hatte ich aus den Augen verloren, weil ich eigentlich auch dachte, dass man das ad acta gelegt bzw. den Impact verworfen hätte. Gut, die Wissenschaft im engeren Sinne hat das ja auch, nur dieser komische Verein will den Mythos am Leben halten. Dafür gibt es jede Menge Gründe, die sich gegenseitig auch noch stützen (wirtschaftliche Interessen, Querulantentum, Wichtigtuerei, Esoterik...).
Ich habe mir mal den WP-Artikel dazu angesehen. Das Problem dort ist, dass sich wahrscheinlich Anhänger der "Hypothese" sehr engagieren; da wird jede Widerlegung wieder in Frage gestellt. Das funktioniert sehr ähnlich wie bei Verschwörungstheorien. Jede Erscheinung, die als Beleg für einen Impact gedeutet wird, kann ganz ohne Meteoriten erklärt werden. Das ist teilweise einfach zu offensichtlich. Ich kenne z.B. auch jede Menge Gruben, die man für Einschlagtrichter o.ä. halten könnte. Das sind aber in aller Regel Gruben, die der Köhlerei bzw. der Metallgewinnung gedient haben (einfach mal bei einem Waldspaziergang darauf achten). Auch die Sache mit dem Tüttensee ist hanebüchen.
ZitatWie kann man so einer Schwurbelei begegnen? Der Verein ("CIRT") entzieht sich seit jeher jeder wissenschaftlichen Diskussion, "veröffentlicht" ausschließlich auf seiner Homepage und verumglimpft seine Kritiker auf ziemlich miese Art und Weise.
Man müsste sehen, inwieweit sie Methoden der Pseudowissenschaft und der Verschwörungsideologie verwenden. Stehen die Personen des Vereins der Esoterik nahe? Das habe ich auf die Schnelle gefunden: http://atlantisforschung.de/index.php?title=Chiemgau_Impact_Research_Team_(CIRT) (Soso, Atlantis...)
ZitatWäre das nicht auch mal einen Psiram-Eintrag wert? (Ich könnte gerne Material liefern ...)
Sicherlich nicht ganz einfach. Der WP-Artikel hat sehr kritische Ansätze, muss aber - das ist dort halt so - auch Gegenpositionen darstellen. Das wird ausgiebigst genutzt. Man könnte sich auf die Fakten beschränken, die den Impact sehr unwahrscheinlich machen und die Motivation des Vereins hinterfragen. Ich kenne den Pluspedia-Artikel (noch) nicht. Ggf. kann man von dort etwas übernehmen.
Frage: bluemoon, würdest du dich an solch einen Artikel wagen?
Wer im Ruhrgebiet residiert, kann sich in bälde von einem echten Profi über die Wahrheit
tm über den CI aufklären lassen :o
Zitathttps://www.planetarium-bochum.de/de_DE/program/kometen-einschlag-im-chiemgau-zur-zeiten-d.1156511
Zitat von: eLender am 13. Januar 2018, 18:50:09
Wer im Ruhrgebiet residiert, kann sich in bälde von einem echten Profi über die Wahrheittm über den CI aufklären lassen :o
Zitathttps://www.planetarium-bochum.de/de_DE/program/kometen-einschlag-im-chiemgau-zur-zeiten-d.1156511
OK, es fällt mir beim Namen Edgar Wunder nicht ganz leicht, die Vorurteile in der Tasche zu lassen ... aber solche Sätze helfen dabei auch nicht:
Zitat Spielen dabei Fakten wirklich die wichtigste Rolle?
ZitatDazu haben der Referent, der Geograph und Soziologe ist, und sein Team über 700 Interviews mit der ortsansässigen Bevölkerung am Tüttensee geführt.
Es wurden also nicht die Steine gefragt, sondern die Leute. Na dann kommt der Postfaktismus sicher nicht zu kurz.
Höchst eigenartig. Ich habe den Namen noch nie gehört, und weiß auch nichts von irgendwelchen Interviews (bin aus der Gegend).
Was ich gefunden habe, ist das hier:
https://www.gwup.org/infos/themen/113-skeptikerorganisationen/306-zum-rauswurf-von-edgar-wunder-aus-der-gwup
Außerdem frage ich mich, was Befragungen von Bewohnern an Erkenntnis über einen Impakt bzw. die Entstehung eines Toteiskessels bringen sollen ...
Nachtrag: Okay, nach etwas Recherche vervollständigt sich das Bild. ::)
https://chiemgaugemseneier.wordpress.com/2011/09/29/der-grassau-impact/
:grins
Sauber! :2thumbs:
Und weiter gehts.
Verschiedene Stellungnahmen von Wissenschaftlern als pdfs
und hier etwas zur Meteoreisenthematik und den Römerschwertern
http://www.final-frontier.ch/chiemgauimpakt
Hier etwas aus der archäologischen Ecke:
(Zur Erklärung: Die Legende vom Phaeton wurde durch den Chiemgau-Impakt ausgelöst. Ja.
https://de.wikipedia.org/wiki/Phaethon_(Mythologie)#Deutung_als_kosmische_Katastrophe)
Und eine Grabungsergebnis vom Weiler Stöttham am Chiemseeufer, bei der keltische Überreste gefunden wurden, wird ebenfalls auf abenteuerliche Weise umgedeutet.
[Dateianhang durch Administrator gelöscht]
Und ganz zum Schluss ein Poster, das bei dem letzten EGU - Meeting (European Geosciences Union) veröffentlicht wurde.
Es erklärt alle Erscheinungen, die vom CIRT als Beweise für einen Impakt reklamiert werden, auf völlig irdische Weise.
@ eLender:
Zu deiner Frage, inwieweit Esoterik bei den CIRTlern eine Rolle spielt: Im Hintergrund vermutlich schon. Einer der Protagonisten aus der vordersten Reihe schmückt sich mit dieser Website:
http://www.infis.org/
Aber was die Herrschaften auszeichnet, ist vor allem die geradezu lehrbuchmäßige Pseudowissenschaft - da erfüllen sie jedes einzelne Kriterium.
Und ob ich mir zutraue, einen Artikel zu schreiben? Oh je - alleine ganz sicher nicht. Material bereitstellen: Gerne. Einzelne Argumente des CIRT widerlegen: Jederzeit. Aber das Ganze griffig zusammenfassen, für eine Leserschaft, die die Thematik nicht oder nur am Rande kennt ... da hätte ich ein Problem.
Zitat von: bluemoon am 14. Januar 2018, 17:37:23Material bereitstellen: Gerne. Einzelne Argumente des CIRT widerlegen: Jederzeit.
Klingt doch nach einem Plan. Das bekommen wir dann schon tageslichttauglich hin.
Für unser Blog wäre m.E. gerade wichtig, die pseudowissenschaftlichen Teile herauszugreifen und gezielt zu widerlegen, sachlich wie systematisch. Das scheint mir ein schönes Beispiel zu sein, wie eine nicht wasserfeste Argumentation massentauglich geworden ist, weil niemand die richtigen Fragen stellt.
Edgar Wunder ist da grundsätzlich ein gutes Negativbeispiel, als Kritiker des kritischen Denkens.
Es kursieren doch verschiedene Listen von typischen Merkmalen für Pseudowissenschaft. Ich könnte mir vorstellen, so etwas als Gerüst zu verwenden.
Allerdings ist die einzige Grundlage die Homepage der Gegenseite - und die ist ziemlich chaotisch. Wenn man da ins Detail gehen will, wird das uferlos. Also müsste man wirklich bei den großen Linien bleiben.
Zitat von: bluemoon am 14. Januar 2018, 18:03:23
Es kursieren doch verschiedene Listen von typischen Merkmalen für Pseudowissenschaft. Ich könnte mir vorstellen, so etwas als Gerüst zu verwenden.
Gute Idee. Hier habe ich mal die Beyerstein-Kriterien aufgeschrieben:
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/08/16/der-unterschied-zwischen-wissenschaft-und-pseudowissenschaft/?all=1
Es sind Bunge-Kriterien, das darf ich als frischer Konvertit mal sagen. 8)
Er wird auch explizit als Quelle genannt, wie es sich gehört. Das "WP"-Pentagon geht auch auf ihn.
Zitat von: Peiresc am 14. Januar 2018, 18:53:02
Es sind Bunge-Kriterien, das darf ich als frischer Konvertit mal sagen. 8)
Er wird auch explizit als Quelle genannt, wie es sich gehört. Das "WP"-Pentagon geht auch auf ihn.
Ist mir kurz nach dem Beitrag auch eingefallen, aber ich dachte das merkt sowieso niemand ;D
Nur kurz: (man möge die Referenten der ersten beiden Vorträge beachten):
https://www.anomalistik.de/aktuell/veranstaltungen-nav/geografische-anomalien-historische-anomalien-alternative-geschichtsbilder#zusammenfassung
Das sind ja Abgründe ... :o
Zeigt aber auch, dass die Herrschaften (zumindest der genannte Referent) schon auch hart am Rande des esoterischen Abgrunds balancieren.
Zitat von: bluemoon am 15. Januar 2018, 09:05:31
Zeigt aber auch, dass die Herrschaften (zumindest der genannte Referent) schon auch hart am Rande des esoterischen Abgrunds balancieren.
Es ist noch etwas anderes, ein ganz besonders merkwürdiges Phänomen. Man könnte es "I want to believe!" nennen. Die Anomalistiker versuchen meiner Ansicht nach ständig, den direkten Weg zu einer natürlichen und einfachen Erklärung für ein Ereignis zu vermeiden. So lange die Möglichkeit besteht, dass es doch irgendwie ein übernatürliches Phänomen gibt, wird die genutzt.
Es gab da vor langer Zeit mal so eine Geschichte mit Leuten die sicher waren, übersinnliche Fähigkeiten zu haben und zu Gedankenübertragung fähig waren. Die GWUP hat dann einen Test entwickelt (man findet das noch irgendwo, Stichwort Turnbeutel und Tischtennisbälle), bei dem jede Manipulation ausgeschlossen war (und dementsprechend waren auch die übersinnlichen Fähigkeiten verschwunden). Die Anomalistiker waren darüber sehr aufgebracht, sie hätte der Übersinnlichkeit gerne eine Chance gelassen und waren total sauer, dass die bösen Skeptiker das kaputtgemacht haben. Seitdem wird nicht mehr miteinander geredet sondern nur noch übereinander.
Zitat von: celsus am 15. Januar 2018, 12:42:16
Es ist noch etwas anderes, ein ganz besonders merkwürdiges Phänomen. Man könnte es "I want to believe!" nennen. Die Anomalistiker versuchen meiner Ansicht nach ständig, den direkten Weg zu einer natürlichen und einfachen Erklärung für ein Ereignis zu vermeiden. So lange die Möglichkeit besteht, dass es doch irgendwie ein übernatürliches Phänomen gibt, wird die genutzt.
Bis vor ein par Jahren hätte ich gesagt: it's the economics, stupid. Aber inzwischen denke ich: es ist ernster.
Zitat von: Typee am 15. Januar 2018, 15:53:31
Bis vor ein par Jahren hätte ich gesagt: it's the economics, stupid. Aber inzwischen denke ich: es ist ernster.
Denke ich auch.
Herr Wunder kann dir ganz genau und mit total wissenschaftlichem Anspruch erklären, warum eine fehlerausschließende Versuchsanordnung nicht den Fehler eliminiert, sondern dadurch übernatürliche Phänomene quasi abgeschreckt werden und sich dann verstecken. Und wenn er damit fertig ist, sagst du nur noch "Jaja, du hast Recht und ich meine Ruhe."
Und dann beweist er dir, dass du an pathologischem Skeptizismus leidest.
Das "I want to believe" passt perfekt auch auf die Kometentruppe. Ob Industrieabfall oder Kalkofen - alles muss extraterrestrische Ursachen haben.
Meister Ockham rotiert samt seinem Rasiermesser im Grabe, der Arme ...
Nuja, der Wunder ist so ein typischer Konstruktivist, für den gibt es so etwas wie Fakten und Theorien nicht. Nicht umsonst redet er ja vom Impact als "soziales Konstrukt". In dem Fall hat er sicherlich nicht ganz unrecht, leider sieht er die "offizielle" Sichtweise ebenso als eine soziale Konstruktion. Gerne fabuliert er auch darüber, dass die scheinbar objektivistisch-faktische (Natur-)Wissenschaft auch nur Geschichten produziert, die halt von einer bestimmten Community (eben den Wissenschaftlern) geglaubt wird. Mit der Haltung kann er sein querulantisches Wesen gut ausleben, nicht umsonst ätzt er ja bei jeder Gelegenheit gegen die "Skeptiker". Aber was solls.
Ich habe mir mal die Pluspedia-Artikel (es gibt 2 kritische Artikel zum Impact und zum CIRT) angesehen und muss sagen, dass die das recht gut zusammenfassen. Zusammentragen wäre vll. der bessere Begriff, da es doch überwiegend eine Notizensammlung ist. Das Thema in einem Wiki-Artikel zu behandeln, ist nicht ganz trivial, zumindest, wenn man auf jedes "Argument" der Gläubigen eingehen will. Man könnte sich auf das CIRT konzentrieren und deren Vorstellungen und Vorgehensweise dokumentieren. Das Thema ist aber - so meine ich - besser für einen Blogbeitrag geeignet. Die Vermengung von Pseudowissenschaft, wirtschaftlichen Interessen und Querulantentum ist wirklich bilderbuchhaft.
Man könnte die Geschichte anhand Celsus' Beitrag über Pseudowissenschaft (übrigens ein ganz hervorragender Artikel) durchdeklinieren. Wenn man noch den Dr. Wunder erwähnt, wird das eine runde Sache...
Aus Celsus' Artikel:
Damit das funktioniert und menschliche Fehler so weit wie möglich reduziert werden, ist ein umfassendes System gegenseitiger Kontrolle und die Offenlegung aller Methoden und Informationen notwendig. So werden Experimente und Erkenntnisse reproduzierbar und überprüfbar.
Das gibt es beim CIRT nicht. Einmal öffnet es sich in keiner Weise der wissenschaftlichen Diskussion - andere Standpunkte werden ausschließlich verunglimpft. Gerne argumentiert man dabei mit der fehlenden Interdisziplinarität anderer Wissenschaftler. Wenn ein Geologe die eiszeitliche Entstehung der Erscheinungen darlegt, hat er keine Ahnung von Astronomie. Und wenn ein Archäologe die Funde anders interpretiert, weiß er nichts über Geologie. Nur das CIRT ist zur Interdisziplinarität imstande.
Ein Beispiel (von vielen) aus der letzten Zeit: http://verein.chiemgau-impakt.de/ , gleich der zweite Beitrag.
Zum besseren Verständnis: Die Vereinsseite ist sozusagen die Applaus- und Echoseite für die eigentliche Seite, und auch fürs Grobe zuständig.
Und mit der "Offenlegung aller Methoden und Informationen" sieht es ebenfalls schlecht aus. Die Lage der "Krater", "Donnerlöcher" und Fundstellen der angeblich extraterrestrischen Mineralien werden geheim gehalten.
Für den Abschnitt "Unbelehrbarkeit" gibt es ein besonders schönes Beispiel.
Kleiner Exkurs ins Fachliche:
Das LfU hat am Tüttensee eine Bohrung durchgeführt. Dabei ergab sich eine völlig ungestörte Schichtung der Sedimente während der letzten 12.000 Jahre. Wenn da ein Himmelskörper mit den behaupteten Auswirkungen (und die sind spektakulär bis weltuntergangsmäßig) eingeschlagen hätte, wären die dort erbohrten Torfschichten gehörig durcheinandergewirbelt worden bzw. schlichtweg verbrannt.
Sind sie aber nicht.
Jetzt behauptet das CIRT, dass das Auswurfmaterial genau die Stelle der Bohrung überflogen hätte, und hätten die Geologen die Bohrung 20cm (!) neben der tatsächlichen Bohrstelle niedergebracht, dann hätten sie den Beweis für einen Impakt gefunden.
Glaubt ihr nicht?
Bitte: http://www.chiemgau-impakt.de/2013/04/06/der-chiemgau-impakt-die-irrefuhrende-bohrung-des-lfu-die-internet-diskussion-und-wikipedia/
Das ist sowieso alles Quatsch. Wie mir der heilige Leonhard heute Nacht gechannelt hat, war das alles ganz anders. Also weder Toteisloch noch Impakt. Es war - bitte festhalten - eine Mückenexplosion. In der damaligen Tundralandschaft kam es zu einer kritischen Mückenkonzentration, da hat schon ein Funke ausgereicht. Gleiches kennt man ja von Tunguska. Der Tüttensee ist demnach ein Sprengloch, was eigentlich schon am Umriss zu erkennen ist. Das Auswurfmaterial (überwiegend Diamanten) hat sich im ganzen Chiemgau verteilt. Durch diamantenbesetzte Klingen erst konnte sich das römische Imperium bilden. Auch der VW Phaeton wurde in dieser Zeit entwickelt. Im Übrigen starben durch dieses Ereignis die Dinos aus. Also endgültig.
Jetzt wo du's sagst ... 8)
Hallo Beisammen
durch einen Bekannten bin ich auf diese Diskussion aufmerksam geworden.
Danke für das Kompliment von bluemoon vom 12.01.2018:
Nur: Der Artikel contra Impakt ist schon praktisch - da hat jemand sehr akribisch gesammelt.
Da im Letzen Jahr von CIRT Unterlagen veröffentlicht wurden die Rückschlüße auf zahlreiche Krater ermöglichen, hab ich vor, alle für mich Erreichbare Objekte zu besuchen und Fotos zu machen und mit Koordinaten in einem neuen Pluspedia-Artikel zu veröffentlichen. Erste Schritte hier:
http://de.pluspedia.org/wiki/Benutzer:Furchenstein/Baustelle_01 (http://de.pluspedia.org/wiki/Benutzer:Furchenstein/Baustelle_01)
Unschwer läßt sich erkennen, daß da die hochkomplexe Systematik gilt: Alles Runde ist Impakt!
Sollte ich mit Information oder Bildern behilflich sein können, dann bitte melden
Grüße aus dem Chiemgau, Rimbao
Sehr löblich, dein Ansinnen. :2thumbs:
Himmelskörper aus amerikanischer und englischer Produktion?
Die Beschäftigung mit den angeblichen CI-Einschlagkratern und der Nutzung der Bayern-Atlas Reliefkarte hat in der Zwischenzeit interessante Ansichten ergeben.
http://de.pluspedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag_(Objektliste) (http://de.pluspedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag_(Objektliste))
Auffällig sind die 3 Objekte im Lohholz bei Pittenhart die auf einer Linie liegen:
http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Lohholz_1-2-3.jpg (http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Lohholz_1-2-3.jpg)
Es war der Spieltrieb mit der Reliefkarte des Bayern-Atlas, die Objekte entdecken ließ, die offensichtlich Bombenkrater sind.
http://de.pluspedia.org/wiki/Serie_von_Bombentrichtern_n%C3%B6rdlich_von_Traunreut (http://de.pluspedia.org/wiki/Serie_von_Bombentrichtern_n%C3%B6rdlich_von_Traunreut)
http://de.pluspedia.org/wiki/Bombenkraterfeld_s%C3%BCdlich_Kraimoos (http://de.pluspedia.org/wiki/Bombenkraterfeld_s%C3%BCdlich_Kraimoos)
http://de.pluspedia.org/wiki/Bombenkrater_bei_Trenkmoos (http://de.pluspedia.org/wiki/Bombenkrater_bei_Trenkmoos)
https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=bvv&bgLayer=atkis&catalogNodes=11,122,1&zoom=13&layers=489a0482-dca9-415b-9703-69321c5139f8,c41aaa50-9d98-4c5a-ba97-64f711c312c1,relief_t&E=4540804&N=5319420&crosshair=marker (https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=bvv&bgLayer=atkis&catalogNodes=11,122,1&zoom=13&layers=489a0482-dca9-415b-9703-69321c5139f8,c41aaa50-9d98-4c5a-ba97-64f711c312c1,relief_t&E=4540804&N=5319420&crosshair=marker)
Interessant in diesem Zusammenhang, eine Grafik mit dem Titel: Die Spur der Verwüstung
Dokumentation der Überflüge und Bombenabwürfe der Alliierten in Bayern.
https://www.br.de/nachrichten/luftkrieg-bayern-106.html (https://www.br.de/nachrichten/luftkrieg-bayern-106.html)
Nun stellt sich die Frage:
Sind alle der von CIRT gelisteten Einschlagskrater von einem zerbrochenen kosmischen Himmelkörper verursacht oder waren da auch Qualitätsprodukte der Alliierten im Spiel?
Grüße Rimbao
Toteislöcher sind Einschlagskrater
Ein interessanter und innovativer Ansatz den CIRT da verfolgt.
Auffällig die Umdeutung des Naturdenkmales und Geotops beim Pferdehof westlich von Seeon.
http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Toteissee_Klosterseeon.jpg (http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Toteissee_Klosterseeon.jpg)
http://www.lfu.bayern.de/gdi/dokumente/geologie/geologieerleben/geotop_pdf/189R002.pdf (http://www.lfu.bayern.de/gdi/dokumente/geologie/geologieerleben/geotop_pdf/189R002.pdf)
Besonders in Eiszerfallslandschaften wird man fündig.
http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Seeon_N.jpg (http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Seeon_N.jpg)
http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Seeon_S.jpg (http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Seeon_S.jpg)
http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Windschnur.jpg (http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Windschnur.jpg)
Nicht zu vergessen den prominentesten Vertreter:
http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Tuettensee_Suedseite.jpg (http://de.pluspedia.org/wiki/Datei:Tuettensee_Suedseite.jpg)
CIRT hat da wohl die eigene Rezeptur: Alles RUNDE ist IMPAKT, erfolgreich angewendet.
Grüße Rimbao
Status 19.04.2019.
Es sind nun 40 Objekte des vermeintlichen Meteoritenkraterstreufeld "Chiemgau-Impakt" lokalisiert.
https://traunstoaner.miraheze.org/wiki/Chiemgau-Impakt_(Objektliste) (https://traunstoaner.miraheze.org/wiki/Chiemgau-Impakt_(Objektliste))
https://traunstoaner.miraheze.org/wiki/Chiemgau-Impakt_(Koordinatenliste) (https://traunstoaner.miraheze.org/wiki/Chiemgau-Impakt_(Koordinatenliste))
Kopien unter
http://de.pluspedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag_(Objektliste) (http://de.pluspedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag_(Objektliste))
http://de.pluspedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag_(Koordinatenliste) (http://de.pluspedia.org/wiki/Chiemgau-Einschlag_(Koordinatenliste))
Der Tüttensee hat durch das LfU den Status "Geotop 189R039" erhalten:
http://www.umweltatlas.bayern.de/mapapps/resources/reports/geotope/generateBericht.pdf?additionallayerfieldvalue=189R039
Grüße Rimbao
Wohlgemerkt: Als Toteiskessel hat er den Geotopstatus, nicht etwa als Krater!