Zitat von: deus ex machina am 07. Juli 2016, 19:43:12Zitat
Sie ziehen hier zum einen in Zweifel, dass er ausgebildeter Schulmediziner ist (Sie schreiben "nach eigener Aussage")
Im Wiki-Artikel heißt es:
ZitatErfinder dieser Therapie ist der Urologe und - nach eigenen Aussagen - ehemalige Schulmediziner Klaus Maar (geb. 1945, Mainz).
Es ist doch unbestreitbar, dass er heute kein ,,Schulmediziner" mehr ist. Die Formulierung ist also völlig korrekt.
Zitat von: deus ex machina am 07. Juli 2016, 19:43:12Zitatund bemängeln, dass er keine Erfolgszahlen etc vorweisen kann und seine Aussagen vage sind.
Es geht nicht um
seine Erfolge, sondern die Erfolge der von ihm angewandten Therapien. Das ist ein feiner, aber wichtiger Unterschied. Wir bemängeln, dass er Therapien einsetzt, die keine Erfolgszahlen aufweisen können.
Zitat von: deus ex machina am 07. Juli 2016, 19:43:12ZitatNatürlich kann man bemängeln, dass die Wirkung der von ihm angebotenen Therapie zum teil nicht wissenschaftlich belegt sind.
Bei uns steht aber gar nicht ,,zum Teil", sondern
ZitatBei keiner dieser Therapien liegt ein wissenschaftlich fundierter Wirksamkeitsnachweis gegen Krebs vor. Die Therapien sind nicht durch die gesetzlichen Krankenkassen erstattungsfähig und müssen privat bezahlt werden.
(Hervorhebung durch mich)
Zitat von: deus ex machina am 07. Juli 2016, 19:43:12ZitatAber dann müssten Sie quasi alle Heilpraktiker der Welt hier namentlich aufführen und an den Pranger stellen.
Da fehlen uns leider die Kapazitäten. Wir können uns nur um diejenigen kümmern, die durch eine besonders aggressive Werbung auffallen, die besonders gefährliche Therapien verkaufen oder die in anderer Weise relevant werden.
Einer der ersten Treffer, wenn ich auch nur beginne, nachzugoogeln, ist:
ZitatHarrüt fragte am 26.6.2006:
Hat schon jemand Erfahrungen mit der biologischen Intensivtherapie von Prof. Maar gemacht? Nach OP und Hormonblockade und ansteigendem PSA mit Knochenmetastasen steht mir wahrscheinlich nach der Schulmedizin eine Chemotherapie bevor. Prof. Maar befürwortet dies in seinem neuesten Buch nicht. Ich bin ziemlich verunsichert im Moment.
http://www.prostatakrebse.de/informationen/html/ae_maar.html
Das wäre ich auch – als Patient. Als hiesiger Forist aber bestärkt es mich darin, dass unser Wiki-Artikel beinah noch zu freundlich ist. Ein klein wenig weiter unten liest man:
ZitatMichael schrieb einen Tag später:
Ich selbst war nach neiner schlimmen Diagnose beim Dr. Maar zur Beratung, nachdem ich ihn bei einem "Vortrag" erlebt hatte. Nach diesem Vortrag sprach ich ihn an, wobei er mir sehr viel Hoffnung gemacht hatte (seine Worte zu mir: seien Sie nicht so verzweifelt!) und mir riet, einen Beratungstermin telefonisch bei ihm einzuholen (natürlich rein privat). Ich bekam dann auch sehr schnell einen Termin, den ich dann auch mit meiner Frau wahrnahm. Was dann folgte, war für mich fast ein Horror. Nachdem meine Frau und ich vor Maars Schreibtisch Platz nahmen, wurde der Herr Dr. öfter angerufen, wobei er immer dann aufstand und sich wenigstens zum Telefonieren entfernte. Dann saß er wieder vor uns, hat kurz seine Therapie erklärt und musste wieder ins Nebenzimmer, wo einer seiner Patienten seine hochkonzentrierte Misteltinktur bekam. Nun saß er wieder vor uns und ich stellte ein oder zwei Fragen, sofort kam Dr. Maars Antwort, er würde die Behandlung bei mir sowieso ablehnen, weil ich selbst daran nicht glauben würde und ich seine Behandlungsmethoden in Zweifel ziehen würde. Er reichte uns die Hand und geleitete uns zum Ausgang. Ich war ziemlich schockiert, da ich mir keiner Schuld bewusst war. Ein paar Tage später kam dann die Rechnung nach GOÄ (ich bin Kassenpat.), die allerdings einen ganz normalen Steigerungssatz enthielt. Ich möchte mich hier jedes Kommentars enthalten.
Ebenfalls am 27.6.2006 schrieb kalloc:
ich empfehle das Studium seiner Homepage http://www.dr-maar.com/, insbesondere des Veröffentlichungsverzeichnisses. Es listet 95 Publikationen in anerkannten wissenschaftlichen Zeitschriften auf, die letzte stammt von 1984. Deim Durchlesen ist mir KEINE, die sich mit Prostatakrebs befasst, aufgefallen. Seitdem wird in "Fachblättern" wie Echo der Frau, TINA, Esotera, Forum der Medizin u.a.m. "publiziert". Hier ist als Titel Priv. Doz. angegeben, während das Buch mit dem werbewirksameren Professorentitel beworben wird. Akademisch sicher ein kleiner, werbetechnisch ein großer Unterschied. Bei selbsternannten Rebellen sollte man eine gewisse Vorsicht walten lassen.
Ebenso Oscar 47:
ich kann Michael vollumfänglich zustimmen. Prof. Maar rechnet nach der GOÄ Ziffer 34 ab. Beim Steigerungssatz von 3,5 sind das knapp über 60. Ich glaube es ist ein Einmannbetrieb (zumindest habe ich keine Helferinnen gesehen) und als Tagesklinik kann ich die Räumlichkeiten auch nicht bezeichnen. Mache Dir ein eigenes Bild. Mir hat er Behandlungskosten von über 12.000.- € genannt die man weitgehend einer GKV nicht anlasten kann. Für dieses Geld würde ich lieber nach Bad Aibling gehen.
Gute Antwort! Aus dem von mir verlinkten Artikel (vll. noch zur Ergänzung):
ZitatSchließlich rät Maar zu einer ,,Wärmetherapie", bei der der Tumor lokal erhitzt wird. Dabei ist Klaus Maar noch einer der seriöseren Heiler. Er rät nicht direkt ab von der Chemotherapie, mahnt aber vor den Nebenwirkungen. Am Ende empfiehlt er, sie zwei Wochen lang aufzuschieben, und möglichst umgehend mit der 8000 Euro teuren Hitzebehandlung zu beginnen. ,,Aber nicht rauszögern, nicht, dass Sie mir die Schuld geben und sagen, ich habe die Chemotherapie verzögert", sagt Maar. So will er sich wohl absichern: Würde er mich erfolgreich von der Chemotherapie abbringen, könnten meine Hinterbliebenen ihn dereinst verklagen. Diese wachsweichen Formulierungen, auch sie begegnen mir immer wieder.