Was man irgendwie gespürt hat, aber mangels Fachverstand nicht auf den Punkt bringen konnte, der Fischer kann es wohl:
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-08/pressefreiheit-netzpolitik-fischer-im-recht (http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-08/pressefreiheit-netzpolitik-fischer-im-recht)
ZitatSo, liebe Rezipienten, geht "Journalismus". Das ist interessant, denn in diesen Tagen geht es um die medienrelevante und die Öffentlichkeit aufwühlende Frage, was Journalismus darf. Dabei erfährt man voller Erstaunen: Gerade der Qualitätsjournalist arbeitet an der untersten denkbaren Grenze seiner intellektuellen Möglichkeiten. Weil der Leser, Hörer und auch Sie, lieber Zuschauer, von einer solch deprimierenden Einfalt sind: Sie verstehen praktisch nichts, was sich nicht in kurzen Hauptsätzen mit sechs Worten sagen lässt. Deshalb ist es für den Qualitätsjournalismus auch erforderlich, in solch einfachen Sätzen zu denken. Gedankengebäude, in denen eine Folge von zwei verschiedenen Bedingungen abhängt, die ihrerseits untereinander in Abhängigkeit stehen, setzen nämlich ein Hochschulstudium voraus. Zum Beispiel: A haut B aufs Maul, wenn C entweder D anbaggert oder E, aber nur für den Fall dass D nicht mit A Schluss gemacht hat und B das gut fand.
Vielleicht ist aber aber auch nur ein grandioser Demagoge, der mich um den Finger wickeln konnte? :grins2:
Jedenfalls lesenswert, alleine die Ironiedichte erreicht Höchstwerte.
ZitatDas Bild der Wirklichkeit ist eine wichtigere Nachricht als die Wirklichkeit selbst. Journalisten, deren intellektuelle Fähigkeiten und Fachkenntnisse gerade eben zum Zubinden der Schuhe und zum Auftragen von Mascara ausreichen, erklären Hunderttausenden von Medien-Konsumenten die Welt (wie sie ihnen oder ihren Marionettenspielern gefällt). Jede Kritik daran gilt als Angriff auf die Wahrheit.
Vielen Dank für den Artikelhinweis, manchmal brauch ich sowas einfach. Die Großkotzigkeit der Medien geht mir gerade echt auf den Sack.
Echt nicht schlecht der Artikel, muss ich mir aber nochmal mit mehr Ruhe durchlesen.
Überwachung ist ja ein wichtiges Thema unserer Zeit, nicht erst seit Snowden.
Ich komme mir auch grad von der Presse verarscht vor. Es wird berichtet, die Dürre in Deutschland in diesem Sommer sei die schlimmste seit 50 Jahren. (http://www.zeit.de/schlagworte/themen/duerre/index) Demnach wäre das Jahr 1965 noch trockener gewesen oder zumindest vergleichbar.
Nicht nur, dass ich dazu nichts finden kann (falls jemand mehr weiß, her damit), sondern das Jahr 2003 war, so steht es auch bei Wikipedia das heißeste seit 17 und ein paar Zerquetschte bzw. sogar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. (http://www.wetteronline.de/extremwetter/2013-08-09-ex) und sicher mindestens so trocken wie dieses Jahr.
Hmmm, 2003 ist nun keine 50 Jahre her. Und man hätte außerdem das Jahr 2003 dann auch auf das angeblich noch trockenere bzw. vergleichbare Jahr 1965 beziehen müssen, was aber auch nicht der Fall war. Dazu kommt, dass dieser Sommer nicht mit dem von 2003 verglichen wird.
Ich schlussfolgere nun daraus, dass
1. Das Jahr nach 1965 der Beginn der Wetteraufzeichnungen war.
oder
2. Das Jahr 2003 gar nicht so schlimm war (obwohl man es als eine der 10 schlimmsten Naturkatastrophen bezeichnet)
oder
3. Die Zeitrechnung muss neu erfunden werden, 2003 ist 50 Jahre her
oder
4. Die Journalisten irgendwie Mist zusammenschreiben
oder ich bin halt zu blöd.
Woher haben die die Zahlen? Erfunden?
Ich tippe auf Punkt 4.
Ich denke der Trugschluss wird deutlich wenn man den Zeitrahmen weiter fasst ."....das dürrste Jahr in den letzten 2000 Jahren" würde ja auch nicht bedeuten das mit den Wetteraufzeichnungen im Jahr 15 begonnen wurde oder dieses Jahr besonders heiß war.
Die 50 sind wahrscheinlich gewählt, weil es eben ein halbes Jahrhundert darstellt.
Bei aller Kritik an der Qualitaet des Journalismus, sollte man schon aufpassen das man nicht Anfaengt seine eigene "Luegenpresse"- Paranoia zu entwickeln.
Mal davon abgesehen, dass der Artikel das Phaenomen dann doch etwas detaillierter beschrieb.
ZitatDWD: "In #Südhessen, Teilen von #Nordbayern, #Sachsen bis ins südliche #Brandenburg ist der Boden so trocken wie seit 50 Jahren nicht." /kis
ZitatAuch ist 2015 bisher nicht das trockenste Jahr der vergangenen Jahrzehnte. "Das laufende Jahr 2015 ist im bundesweiten Gebietsmittel mit 382 Millimetern Regen pro Quadratmeter zwar trocken, aber das laufende Jahr 2003 war mit 337 Millimetern das trockenste der letzten 50 Jahre", sagt Agrarmeteorologe Busch. Die Sommermonate 2015 seien jedoch regional extremer.
Zitat"Je nachdem welche Region man zu welchem Zeitpunkt betrachtet, findet sich sicherlich jedes Jahr irgendein Rekord", sagt Udo Busch, Agrarmeteorologe beim Deutschen Wetterdienst. "Allerdings sind es in Hessen, Bayern, Sachsen und Brandenburg schon große Gebiete, die so trocken sind wie nie zuvor im Sommer. Das ist etwas Besonderes."
.......ich tippe auf 5. :teufel DUW
Und woher nehmen manche Schreiberlinge dann die Aussage, dieses Jahr sei das trockendste seit 50 Jahren? Das ist schlicht falsch. Darum geht es mir.
Zitat von: Sauropode am 14. August 2015, 09:07:42
Und woher nehmen manche Schreiberlinge dann die Aussage, dieses Jahr sei das trockendste seit 50 Jahren? Das ist schlicht falsch. Darum geht es mir.
Ist doch klar, die "Schreiberlinge" werden sicher von der Oekosystemmafia bezahlt.
In dem von Dir verlinkten Artikel istuebrigens von groesster Duerre und nicht Groesster Hitze die Rede.
Allen voran diese Deppen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/duerre-in-deutschland-so-trocken-seit-50-jahren-nicht-mehr-a-1047531.html
Was bitte ist denn so schlimm, anstatt eine Rekordmeldung abzusetzen, mal etwas in die Tiefe zu gehen. Mir geht es da wie Krebskandidat, ich bin einfach viel zu oft genervt.
Zitat von: Belbo am 14. August 2015, 09:21:49
Zitat von: Sauropode am 14. August 2015, 09:07:42
Und woher nehmen manche Schreiberlinge dann die Aussage, dieses Jahr sei das trockendste seit 50 Jahren? Das ist schlicht falsch. Darum geht es mir.
Ist doch klar, die "Schreiberlinge" werden sicher von der Oekosystemmafia bezahlt.
In dem von Dir verlinkten Artikel istuebrigens von groesster Duerre und nicht Groesster Hitze die Rede.
Das war sowas von klar, wieder ein echter Belbo. Kannst Du bitte mal beim Thema bleiben, Du Troll?
Und weiter oben habe ich bereits zwischen Hitzen und Dürre unterschieden:
Zitat
Nicht nur, dass ich dazu nichts finden kann (falls jemand mehr weiß, her damit), sondern das Jahr 2003 war, so steht es auch bei Wikipedia das heißeste seit 17 und ein paar Zerquetschte bzw. sogar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. und sicher mindestens so trocken wie dieses Jahr.
Hauptsache jemandem irgendeine Aussage unterzuschieben, lesen gehört aber nicht dazu, hm?
Mal von der Etwas reißerischen Schlagzeile abgesehen steht im ersten Absatz des Artikels:
ZitatDie große Hitze und ausbleibender Regen haben in manchen Teilen Deutschlands eine starke Dürre verursacht. "In Südhessen, Teilen von Nordbayern, Sachsen bis ins südliche Brandenburg ist der Boden so trocken wie seit 50 Jahren nicht", twitterte der Deutsche Wetterdienst (DWD).
Zitat von: Belbo am 14. August 2015, 09:26:05
Mal von der Etwas reißerischen Schlagzeile abgesehen steht im ersten Absatz des Artikels:
ZitatDie große Hitze und ausbleibender Regen haben in manchen Teilen Deutschlands eine starke Dürre verursacht. "In Südhessen, Teilen von Nordbayern, Sachsen bis ins südliche Brandenburg ist der Boden so trocken wie seit 50 Jahren nicht", twitterte der Deutsche Wetterdienst (DWD).
Klar ich bin der Größte Troll seit 50 Jahren, am 14.8.1965 gab es nämlich in einem Vorort von Dublin einen Troll........ :rofl2
Das einzige was in der Schlagzeile fehlt ist der Zusatz, in weiten Teilen Deutschlands..... Nun gut wenn man davon gleich genervt ist.
...und nein Du hast nicht wirklich zwischen Hitze und Duerre unterschieden, der Temperatur- bzw. Niederschlagsverlauf über das Jahr betrachtet sagt eben nichts über den augenblicklichen, lokalen Austrocknungszustand der Boeden aus.
Ja und, wo sind weitere ergänzende Informationen? Zeitlicher und räumlicher Bezugsrahmen?
Böswillig käme ich noch immer auf meine oben geschriebenen Fragen. Da wurde einfach was hingeschrieben, was man von Twitter übernommen hat, mehr nicht. Wozu die reißerische Schlagzeile, wenn sie falsche Informationen transportiert? Sind Journalisten so schlecht bezahlt, dass sie sich keine Mühe mehr machen?
Jedenfalls ist das Bild-Niveau.
Du hast doch selber den sehr ausführlichen Zeitartikel verlinkt, aus dem ich zitiert habe, selbst der kurze Spiegelartikel relativiert die Aussage sofort im ersten Absatz......
Zitat...und nein, Du hast nicht wirklich zwischen Hitze und Dürre unterschieden. Der Temperatur- bzw. Niederschlagsverlauf über das Jahr betrachtet, sagt eben nichts über den augenblicklichen, lokalen Austrocknungszustand der Böden aus.
Übers Jahr? Wo war denn davon wieder die Rede? Ich sprach vom Sommer. Das sind die Monate Juni bis August. Und Hitze ist nunmal immer mit höherer Versunstung, also Trockenheit verbunden, wenn es gleichzeitig keine Niederschläge gibt, das sind nicht nur Korrelationen, sondern auch Kausalitäten.
Und wieder unterstellst Du mir was.
Na dann mal her mit den Vergleichsdaten für die angesprochenen Regionen, der DWD scheint ja zu blöd zu sein die richtig zu ermitteln.
Schade irgendwie dass sich die Boeden scheinbar nicht an von Dir entdeckte "Korrelationen" und "Kausalitaeten" halten und trotzdem trockener sind als 2003, mal von 1965 ganz abgesehen.
Mal davon abgesehen, fällt es wirklich so schwer mal zu schreiben man sei über das Ziel hinausgeschossen indem man behauptet hat die Journalisten hätten die Daten nur erfunden und aus dem Artikel ergäbe sich irgendwie 1965 seien ein Monstersommer gewesen, man aber trotzdem der Meinung sei die Schlagzeile sei zu reißerisch?
Wenn ich hier eins gelernt habe, dann, dass wenn ich mal Unsinn behauptete bzw. geglaubt habe (...und das war ja nicht so ganz selten) es keine Schande ist das zuzugeben und sich die eigenen Fehler einzugestehen.
Jetzt ist von mir aus aber auch gut, es gibt ja nun wirklich genug schlechten Journalismus gerade bei unseren Stammthemen. :prosit
Kinners, nu vertracht Euch doch wieder! :Opa:
Ich tippe immer noch auf Punkt 4. Aber nicht, weil die "Lügenpresse" durch irgendeine Industrie-Mafia bezahlt wird, sondern weil es kaum noch fest angestellte Journalisten gibt. Die meisten sind freiberuflich und bekommen ihre Storys nur dann verkauft, wenn sie reißerisch genug daher kommen. Gerade im Online-Journalismus zählen Klicks mehr als Objektivität und fundierte Recherchen.
Doch der neueste Trend ist, dass immer mehr
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ZitatSie wollen FOCUS-Online-Experte werden?
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Was kann man dagegen tun? So ganz ohne 4. Gewalt ist ja auch bloede. Ein Abgabenfinanzierter öffentlich rechtlicher Journalismus? einerseits gruselig andrerseits, wenn ich mir die Fernsehlandschaft nur mit den "Privaten" vorstelle..... Fox Deutschland versus RT- Deutschland?
Zitat von: Belbo am 14. August 2015, 10:12:26
Ein Abgabenfinanzierter öffentlich rechtlicher Journalismus? einerseits gruselig
Nebenbei-hint: Den *haben* "wir" ja seit anno dunnemals. Und was ist? Er ist auch scheisse. (siehe z.B. den BR-Stunt Richtung "Homöopathie ist ganz toll und total wissenschaftlich belegt")
Zitat von: ajki am 14. August 2015, 10:20:00
Zitat von: Belbo am 14. August 2015, 10:12:26
Ein Abgabenfinanzierter öffentlich rechtlicher Journalismus? einerseits gruselig
Nebenbei-hint: Den *haben* "wir" ja seit anno dunnemals. Und was ist? Er ist auch scheisse. (siehe z.B. den BR-Stunt Richtung "Homöopathie ist ganz toll und total wissenschaftlich belegt")
Klar machen die auch viel Mist, aber immerhin haben sie auch Lesch im Programm. Ich mag mir die Medienlandschaft ohne die oeffentlich rechtlichen gar nicht vorstellen.
Mit meiner Wahrnehmung über den Niedergang des Qualitätsjournalismus scheine ich jedenfalls nicht allein dazustehen. Dabei geht es nicht um "Lügenpresse", sondern um nachlassende Informationstiefe. Vielleicht muss es immer schneller gehen, dass einfach die Zeit fehlt.
Genauso bin ich vom Frühprogramm des lokalen Radiosenders genervt, mit der tagtäglich gleichen Endlosschleife an den "neuesten Superhits" und dem dümmlichen Gekicher der Moderatoren und der Auswahl der Nachrichtenthemen, die mit Gedudel hinterlegt, im Telegrammstil verlesen werden. Wenn man einen längeren Arbeitsweg hat, hört man sich mit der Zeit lieber die Morganandacht eines evangelischen Pastors an.
Yepp, ich ertrage das Gedudel auch nicht mehr ich hoere eigentlich nur noch B5 aktuell und Oe1...
http://youtu.be/azdwsXLmrHE
Zitat von: Sauropode am 14. August 2015, 10:24:20
Genauso bin ich vom Frühprogramm des lokalen Radiosenders genervt, mit der tagtäglich gleichen Endlosschleife an den "neuesten Superhits" und dem dümmlichen Gekicher der Moderatoren und der Auswahl der Nachrichtenthemen, die mit Gedudel hinterlegt, im Telegrammstil verlesen werden. Wenn man einen längeren Arbeitsweg hat, hört man sich mit der Zeit lieber die Morganandacht eines evangelischen Pastors an.
Genau aus diesem Grund habe ich meine komplette CD-Sammlung in ein mp3-Format konvertiert und dann geschmeidig auf eine SD-Karte gezogen. Zum Glück gibt es mittlerweile Autoradios mit SD-Kartenslot, so dass ich hier bei längeren Fahrten aus dem Vollen schöpfen kann. Obwohl, der 12-Fach-CD-Wechsler in den 90ern war auch nicht schlecht. Nur passten da keine 4.000 Songs drauf wie auf eine SD-Karte.
Wenn es um Wetter oder Klima geht, entstehen Verwirrung oder Streit sehr oft dadurch, dass nicht differenziert wird, um welchen Parameter über welchen Zeitraum und welche Region es überhaupt geht.
Richtig ist : Die deutschlandweit über den Monat Juli gemittelte Bodenfeuchte war seit 1965 niemals so niedrig wie in diesem Jahr.
Um eine Aussage über den gesamten Sommer zu treffen muss man natürlich erst den August abwarten.
Fragt mich aber nicht, was das mit Landesverrat zu tun hat.
Zitat von: Herkulini am 14. August 2015, 11:03:43
Wenn es um Wetter oder Klima geht, entstehen Verwirrung oder Streit sehr oft dadurch, dass nicht differenziert wird, um welchen Parameter über welchen Zeitraum und welche Region es überhaupt geht.
Sag ich ja, zu ungenaue Aussagen.
ZitatRichtig ist : Die deutschlandweit über den Monat Juli gemittelte Bodenfeuchte war seit 1965 niemals so niedrig wie in diesem Jahr.
Danke für die Auskunft.
Zitat
Fragt mich aber nicht, was das mit Landesverrat zu tun hat.
Das ist offtopc, aber nur halb, weil das was mit Presse zu tun hat und ich zu faul war, einen neuen Faden zu eröffnen.
Wie, der Klimawandel hat nichts mit Landesverrat zu tun? :gruebel
Für die Grundlagen, hier kann sich das Statistikerherz austoben:
http://www.woodfortrees.org/plot/ (http://www.woodfortrees.org/plot/)
Sämtliche Temperaturdaten aller Modelle, in verschieden bearbeiteten Versionen. Das sind letztlich die Daten, auf die sich alle beziehen.
Die momentane Wetterlage ist ansich nix besonderes, eine stabile Omega-Wetterlage, wie sie immer mal auftritt, das "Besondere" ist das zeitliche Zusammentreffen von langer Sonneneinstrahlung dauerhaft klarem Himmel, die gleiche Wetterlage etwas früher oder später im Sommer, und schon fehlen vielleicht 5°. Bei den einzelnen Messwerten ist das ja auch nicht so einfach, die Art der Datenerfassung muss berücksichtigt sein (wie oft und wann am Tag wird gemessen, aus welchen Werten bildet man den Schnitt, hat sich die Bebauung des Standorts geändert). Das wird freilich versucht, alles zu berücksichtigen und zu "normalisieren", aber entscheidend zu wissen ist, dass solche Rekordwerte in dem schmalen Bereich durchaus auch Interpretationsspielraum lassen. Dass die PIK-Paniker das zum Anlass nehmen, an ihrem Katastrophenszenario weitere Verziehrungen vorzunehmen - wen wundert's. Dass Journalisten freudig darauf anspringen ist doch ebenso klar. Bewusst lügen tut da keiner, und dass die meisten wenig bis gar keine NaWi-Basis haben und bereits mit mehr als einer Variablen überfordert sind, ist auch nix Neues.
Soll jetzt nicht heißen, dass es ev. kein neuer Rekord (in dem Zeiraum und Gebiet) sein kann. Dazu müsste ich mir jetzt eine fundierte Meinung bilden. Hab aber grad keine Lust, weil es so heiß ist ;D
Zitat von: Belbo am 14. August 2015, 09:52:23
Na dann mal her mit den Vergleichsdaten für die angesprochenen Regionen, der DWD scheint ja zu blöd zu sein die richtig zu ermitteln.
Das wäre nun ein ganz falscher Ansatz, dem DWD das zu unterstellen. Aber bekannt ist, wie Studien in den Medien oft völlig falsch interpretiert, Schreckensmeldungen konstruiert werden, welche, die Studie, schaut man sie genauer an, gar nicht hergibt. Völlig normal.
Zitat von: Groucho am 14. August 2015, 13:18:43
Zitat von: Belbo am 14. August 2015, 09:52:23
Na dann mal her mit den Vergleichsdaten für die angesprochenen Regionen, der DWD scheint ja zu blöd zu sein die richtig zu ermitteln.
Das wäre nun ein ganz falscher Ansatz, dem DWD das zu unterstellen. Aber bekannt ist, wie Studien in den Medien oft völlig falsch interpretiert, Schreckensmeldungen konstruiert werden, welche, die Studie, schaut man sie genauer an, gar nicht hergibt. Völlig normal.
Ist ja klar, die Zeitungen wollen ja auch verkauft werden und da passt es ja dan n auch gut wenn die Leser schwitzen und Kubikmeterweise das Wasser zum Gießen in den Garten schleppen. Fakt bleibt wohl, dass es außergewöhnlich trocken ist und die Presse sich erlaubt das Duerre zu nennen.
So weit so gut, es gibt ja nun genügend Gruende an der Qualitaet von Journalismus zu zweifeln, ich wollte nur darauf hinaus, dass man nicht jede Kleinigkeit hernehmen muss ums ins populäre Bashing einzusteigen, die Vertrauensverluste sind einfach schon zu groß, und führen zu den weiterleben beschriebenen politischen Auswirkungen, als das es sinnig wäre der Zeit die Erfindung von Daten zu unterstellen. Manchen Beissreflex kontrolliert man da m.E. Manchmal besser.
Mir graut es halt noch mehr wenn ich lese KenFM , Journalismus, crowdfunded.......
Gute Kolumne zum Thema: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/sibylle-berg-ueber-fluechtlinge-angst-und-panikmache-in-medien-a-1048196.html#ref=meinunghp
ZitatBeruhigend möchte ich dem Journalisten die Fontanelle kraulen. Es fällt ihnen nix mehr ein. Und Order von irgendwo (Gott?) ist: Flüchtlinge. Wir machen jetzt nichts anderes mehr. Vielleicht meldet sich eine verzagte Redakteurin und sagt: Wir könnten mal was über die Hintergründe machen und den Rest der Welt nicht vergessen, der ja in einem Zusammenhang mit der aktuellen Entwicklung steht. Ruhe!, schreit die Stimme von oben. Hier kommen gerade heiße News. Flüchtlinge schmeißen Butterbrotpapier in den Park, los, ausschwärmen! Da bringen wir was.
ZitatDarum wandert, wer die Zeit hat, ins Netz ab, liest Blogs, gute Onlinemagazine, sieht Nachrichten aus aller Welt. Das geht schon. Dauert aber. Und was ist mit Millionen, die daran gewöhnt sind, ihre Meinung von TV und Print beeinflussen zu lassen? Statt um die sinkende Auflage, die einbrechenden Zuschauerzahlen zu kämpfen, drauf scheißen. Was Vernünftiges machen. Arte für alle. Aber vielleicht wird zu wenig Lohn gezahlt, und die klugen Menschen schreiben lieber Bücher oder werden Eremiten. Vielleicht ist die Angst vor der Konkurrenz im Netz so stark, dass viele Medienerzeugnisse sich panisch an Altbewährtes halten: Den Konsumenten für blöd erklären und sich selbst erhöhen, konservativ sein, feige sein, nur nicht entlassen werden, nicken.
Zitat von: Groucho am 14. August 2015, 13:18:43
Zitat von: Belbo am 14. August 2015, 09:52:23
Na dann mal her mit den Vergleichsdaten für die angesprochenen Regionen, der DWD scheint ja zu blöd zu sein die richtig zu ermitteln.
Das wäre nun ein ganz falscher Ansatz, dem DWD das zu unterstellen. Aber bekannt ist, wie Studien in den Medien oft völlig falsch interpretiert, Schreckensmeldungen konstruiert werden, welche, die Studie, schaut man sie genauer an, gar nicht hergibt. Völlig normal.
Dem DWD hat übrigens auch niemand irgend etwas unterstellt, nur mir. Es geht darum, was Medien daraus machen. So wie es mit Fukushima, diversen Dioxinskandälchen usw. Keine Aussagen zu Grenzwerten, der Empfindlichkeit der Analyse (man kann heutzutage geradezu homöopathische Dosierungen detektieren) oder der simplen Tatsache, dass sogar beim Grillen auch Dioxine entstehen.
Haupsache Schnappatmung generieren.