Nach der peinlichen Abstimmung zur Masseneinwanderung in der Schweiz, haben doch einige Politiker in Deutschland gesagt das (die direkte Demokratie) würde in Deutschland nicht funktionieren! Weshalb sollte es nicht funktionieren?
Deswegen:
ZitatDas Dumm Einfache gewinnt fast immer – im Gegensatz zum pfiffig oder intelligent Einfachen
http://karriereblog.svenja-hofert.de/2015/04/schwarmdummheit-warum-drittklassige-bauernschlaue-karriere-machen-und-kompetente-denker-in-der-burnoutklinik-landen/
Ist die Mehrheit zu dumm?
Nicht die Mehrheit per se, aber die Mehrheit, welche die Stimme erhebt und im Zweifelsfall an die Wahlurne geht. Das Internet ist ein Spiegel dieser Gesellschaft.
Natürlich kommt es auf die Themenwahl an. In welchen Bereichen soll direkte Demokratie stattfinden? Worüber soll abgestimmt werden? Todesstrafe für Kinderschänder? Aufnahmequote für Flüchtlinge? Frauenquote beim DFB? Solarpflicht bei Neubauten? Rücknahme der kalten Progression? Geeignete Maßnahmen zur Terrorbekämpfung?
Wohin das führt, hat die Schweiz bereits bewiesen: http://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/volksentscheid-ohne-dialekt-kein-job-schweizer-kuendigen-deutschen-kindergaertnerinnen_id_4714562.html
Es ist ja noch genug Zeit, die Mundart zu lernen. Obwohl ich der Überzeugung bin, das lässt sich schwer lernen, das erwirbt man durch das Alltagsleben.
Hochdeutschverbot und Dialektpflicht, wie das sogar Schweizer Medien nennen (z.B. hier: http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau/nach-aargauer-mundart-initiative-chindsgi-verbot-fuer-deutsche-id2861159.html) finde ich dämlich, peinlich und diskriminierend.
Zitat von: Seraruth am 08. Juni 2015, 11:43:06
Ist die Mehrheit zu dumm?
9 von 10 Befragten sollen 90% der Menschen für zu dumm halten, soll eine Umfrage ergeben haben.
Zitat von: Seraruth am 08. Juni 2015, 10:49:51
Nach der peinlichen Abstimmung zur Masseneinwanderung in der Schweiz, haben doch einige Politiker in Deutschland gesagt das (die direkte Demokratie) würde in Deutschland nicht funktionieren! Weshalb sollte es nicht funktionieren?
Wieso peinlich? Bei solchen Abstimmungen kommt halt auch ab und zu was raus, was einem nicht schmeckt. Bei einem Ausländeranteil von ca. 20% und extrem dichter Besiedelung kommen solche Themen halt auf den Tisch. In D. betreibt man hingegen eine Ausländer/Einwanderungspolitik, die hauptsächlich durch Schönreden, Wegschauen und brennende Asylantenheime definiert ist. Direkte Demokratie würde vermutlich auch in D. funktionieren, aber bestimmt nicht von heute auf morgen. Im Übrigen sollte man über die diesbezügliche Schweizer Geschichte und konkrete Durchführung der "direkten Demokratie" einigermaßen informiert sein. Erfahrungsgemäß ist dazu das Nichtwissen in D. ähnlich groß wie die falschen Vorstellungen dazu. Wen es interessiert als Einstieg:
http://demokratie.geschichte-schweiz.ch/direkte-demokratie-schweiz.html (http://demokratie.geschichte-schweiz.ch/direkte-demokratie-schweiz.html)
http://de.wikipedia.org/wiki/Direkte_Demokratie#Demokratietheoretische_.C3.9Cberlegungen_und_politische_Debatten
Zitat von: MrSpock am 08. Juni 2015, 11:57:12
Natürlich kommt es auf die Themenwahl an. In welchen Bereichen soll direkte Demokratie stattfinden? Worüber soll abgestimmt werden? Todesstrafe für Kinderschänder? Aufnahmequote für Flüchtlinge? Frauenquote beim DFB? Solarpflicht bei Neubauten? Rücknahme der kalten Progression? Geeignete Maßnahmen zur Terrorbekämpfung?
Wie bereits erwähnt, ohne das System zu kennen, ist eine sinnvolle Diskussion darüber nicht möglich. Siehe Link, falls Interesse.
Zitat
Wohin das führt, hat die Schweiz bereits bewiesen: http://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/volksentscheid-ohne-dialekt-kein-job-schweizer-kuendigen-deutschen-kindergaertnerinnen_id_4714562.html
Jamei, Schonfrist bis 1918. In 3 Jahren bekommt man das locker hin. Sicher nicht akzentfrei. Es gibt entsprechende Kurse. "Schwizerdytsch" ist zwar sprachlich auch nur ein allemanischer Dialekt, hat aber in der Schweiz in der Praxis eher die Funktion einer eigenen Sprache, man kann das diesbezüglich schlecht mit deutschen Dialekten vergleichen. "Im örtlichen Dialekt" ist übrigens Unsinn, das ist aufgrund der Vielzahl der Varianten undurchführbar. Gemeint ist damit vermutlich, dass z.B. der Walliser Dialekt nicht gilt, der von "normalen" Schweizern auch so gut wie nicht verstanden wird, um es etwas überspitzt zu sagen.
Natürlich herrscht in der Schweiz keine "direkte Demokratie", jedenfalls nicht in dem Sinne, dass jeder legislative Kehricht vom Volke selbst beglaubigt wird. Die Schweiz hat im Grundsatz, wie Deutschland auch, ein repräsentatives System. Zu diesem Zweck wählt man auch dort ein Parlament, dem die Legislative übertragen ist. Die paar Gegenstände, die mal per Volksabstimmung entschieden werden, kommen auch nicht irgendwie aufs Tapet, sondern sie werden überwiegend von Exponenten des Repräsentationsapparates, der in der Schweiz institutionell mindestens so stark mit den politischen Parteien verflochten ist wie in D, lanciert. Und warum wohl?
Im übrigen: die Schweiz ist politisch und gesellschaftlich ein Sonderfall mitten in Europa. Keines der üblichen Identifikationsmerkmale, die "Volk" oder "Nation" üblicherweise beanspruchen, trifft auf die Schweiz zu. Was die Schweiz und ihre Bevölkerung, also im wesentlichen die Staatsangehörigen, eint, ist politisch primär der gemeinsame Wille der Abgrenzung nach außen und gesellschaftlich das Festhalten an bestimmten Riten, zu denen auch ein Ritus der Willensbildung gehört. Es trägt viel stärker die Züge eines (folkloristisch durch den Rütlischwur ausgedrückten) Kontraktes als das Nationen- und Verfassungsverständnis in Deutschland und bei seinen Nachbarn. Man hat es immer so gemacht und ist damit unter den gegebenen Bedingungen gut damit gefahren - die skandalöse Verschleppung des Frauenwahlrechts beiseite.
Das kann man in einem Gemeinwesen von 8 Millionen Einwohnern machen, wenn und so lange die Abgrenzung nach außen im wesentlichen intakt ist und die grundstürzenden Großkonflikte der vergangenen 150 Jahre an dem eingespielten System vorbeigingen. Deutschland dagegen hat ehebliche innere politische Konflikte austragen müssen, die sich in der Parteienlandschaft und im Umgang der Parteien und ihrer Gefolgsleute miteinander ausdrückten und - abgeschwächt - immer noch ausdrücken. Der tiefste innerschweizerische Konflikt dürften geschichtlich die Religionskriege des 16. und 17. Jahrhunderts gewesen sein. Deutschland hat ein Prekariat mitzuziehen, das es fast auf die Kopfzahl der Schweizer insgesamt bringt (Hartz4-Empfänger: etwa 7 Mio.) und im übrigen eine zehnmal so hohe Bevölkerungszahl, es hat Bündnis- und Gemeinschaftsverpflichtungen, die die Schweiz bis heute mehrheitlich nicht einzugehen bereit ist und die selbstverständlich auch einen Volkssouverän beschränken würden. Es hat eine Volkswirtschaft, die die der Schweiz um einen Faktor 5 übertrifft, gerechnet nach BiP 2014.
Irgendwie "funktionieren" würde das vielleicht auch in D. Ob etwas sinnvolles dabei herauskommt, halte ich für fraglich.
Weil jede Gegend ihre eigene Sprache hat, sehe ich da auch gewisse Probleme mit anderssprachigen Schweizern. Es ist nunmal so, dass lokale Dialekte aussterben. Das mag schade sein, kann man aber auch nicht mit solchen Maßnahmen verhindern. Das ist eben der Preis der modernen Zeit.
Aber so schlimm scheint es nicht zu sein, man erkennt ja auch die alemannischen Dialekte von Deutschen sowie vorarlbergisch an, halt nur kein Plattdytsch, Säggsisch und Preußisch. Über Bajuvarisch wurde allerdings nichts gesagt.
Ich bin durchaus überzeugt, dass hier direkte Demokratie funktionieren würde. Solche Entscheidungen mögen kompliziert sein, haben dafür aber ein breiteres Fundament in der Bevölkerung. Und keiner kann mehr behaupten, "die da oben" entscheiden über die Köpfe hinweg.
Zitat von: Groucho am 08. Juni 2015, 12:40:09
Zitat von: MrSpock am 08. Juni 2015, 11:57:12
Natürlich kommt es auf die Themenwahl an. In welchen Bereichen soll direkte Demokratie stattfinden? Worüber soll abgestimmt werden? Todesstrafe für Kinderschänder? Aufnahmequote für Flüchtlinge? Frauenquote beim DFB? Solarpflicht bei Neubauten? Rücknahme der kalten Progression? Geeignete Maßnahmen zur Terrorbekämpfung?
Wie bereits erwähnt, ohne das System zu kennen, ist eine sinnvolle Diskussion darüber nicht möglich. Siehe Link, falls Interesse.
Merci für den aufschlussreichen Link. Die Regeln sind klar und übersichtlich, der Lobbyismus wird deutlich eingeschränkt. Allerdings sehe ich folgende Gefahren:
ZitatDoch leben wir in einem Land, das nur so strotzt vor politisch informierten Menschen? Leben wir in einem Land mit einer zuverlässigen Diskussionskultur – Stichwort Wutbürger? Die Frage ist berechtigt, denn auch die direkte Demokratie birgt Gefahren.
Zum einen hört die Manipulation der Bürger durch die Medien oder andere Akteuren auch bei Volksabstimmungen nicht auf. Ein Beispiel ist die Propaganda, die die Initiatoren des Minarettverbots in der Schweiz betrieben haben. Wer schützt in diesem Fall die Minderheiten? Gleichzeitig können Minderheiten in der direkten Demokratie auch übermächtig werden: Bei niedrigen Quoren regieren uns unter Umständen die Minderheiten aktiv, Beispiel: Rauchverbot in Bayern. Bei hohen Quoren regieren sie passiv durch Blockadepolitik, wie die Erfahrungen der Weimarer Republik zeigen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-08/s21-volksentscheid-contra
es gibt auch gute grundsätzliche Argumente gegen direkte Demokratie, die ganz ohne Nazi-Geschichten auskommen und selbstredend herzlich wenig nichts mit Deutsch oder Nicht-Deutsch zu tun hat.
bei Slavoi Žižek habe ich ein wunderbares Argument (https://www.youtube.com/watch?v=dhnLqAUdYKk) gefunden, leider in English, insbesondere ab Minute 5. Köstlich.
ps: die Schweiz ist ein sehr sonderbares Land - damit meine ich Kultur und Staat inkl. Bevölkerung. Allein die Neutralität bei kriegerischen Konflikten der Nachbarn bei Gleichzeitigkeit des Ständig-unter-Waffen-Sein und des traditionellen Reislaufens der Schweizer in der europäischen Geschichte...
ZitatAllein die Neutralität bei kriegerischen Konflikten der Nachbarn bei Gleichzeitigkeit des Ständig-unter-Waffen-Sein ...
Wieso? Es ist den Schweizern immer ganz gut bekommen, sich nicht in die Konflikte der Nachbarn einzumischen. Und falls es jemandem doch einfällt, die Schweiz anzugreifen, können die sich auch dagegen wehren.
Ich finde daran nichts seltsam.
Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 15:24:49
ZitatAllein die Neutralität bei kriegerischen Konflikten der Nachbarn bei Gleichzeitigkeit des Ständig-unter-Waffen-Sein ...
Wieso? Es ist den Schweizern immer ganz gut bekommen, sich nicht in die Konflikte der Nachbarn einzumischen. Und falls es jemandem doch einfällt, die Schweiz anzugreifen, können die sich auch dagegen wehren.
Ich finde daran nichts seltsam.
leider unberechtigt verkürzt.
es ging schon auch um Reislaufen (https://de.wikipedia.org/wiki/Reisl%C3%A4ufer) und das ist quasi private Intervention.
Zitat von: Groucho am 08. Juni 2015, 12:30:47
Zitat von: Seraruth am 08. Juni 2015, 10:49:51
Nach der peinlichen Abstimmung zur Masseneinwanderung in der Schweiz, haben doch einige Politiker in Deutschland gesagt das (die direkte Demokratie) würde in Deutschland nicht funktionieren! Weshalb sollte es nicht funktionieren?
Wieso peinlich? Bei solchen Abstimmungen kommt halt auch ab und zu was raus, was einem nicht schmeckt. Bei einem Ausländeranteil von ca. 20% und extrem dichter Besiedelung kommen solche Themen halt auf den Tisch. In D. betreibt man hingegen eine Ausländer/Einwanderungspolitik, die hauptsächlich durch Schönreden, Wegschauen und brennende Asylantenheime definiert ist. Direkte Demokratie würde vermutlich auch in D. funktionieren, aber bestimmt nicht von heute auf morgen. Im Übrigen sollte man über die diesbezügliche Schweizer Geschichte und konkrete Durchführung der "direkten Demokratie" einigermaßen informiert sein. Erfahrungsgemäß ist dazu das Nichtwissen in D. ähnlich groß wie die falschen Vorstellungen dazu. Wen es interessiert als Einstieg:
http://demokratie.geschichte-schweiz.ch/direkte-demokratie-schweiz.html (http://demokratie.geschichte-schweiz.ch/direkte-demokratie-schweiz.html)
Peinlich weil:
Viele befürworter in einer falschen Annahme abgestimmt haben. Sie haben Asylsuchende und Einwanderer verwechselt. Die Schweiz verfügt schon jetzt über zu wenige Fachkräfte, mit einer Beschränkung der Einwanderung von Fachkräften schadet die Schweiz seiner Wirtschaft erheblich.
Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 12:05:52
Es ist ja noch genug Zeit, die Mundart zu lernen. Obwohl ich der Überzeugung bin, das lässt sich schwer lernen, das erwirbt man durch das Alltagsleben.
Hochdeutschverbot und Dialektpflicht, wie das sogar Schweizer Medien nennen (z.B. hier: http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau/nach-aargauer-mundart-initiative-chindsgi-verbot-fuer-deutsche-id2861159.html) finde ich dämlich, peinlich und diskriminierend.
Das passt zum Kanton Aargau, welcher seeehr nach Rechts tendiert. Dies auf die ganze Schweiz zu beziehen ist falsch. Und ja es ist absolut dämlich, peinlich und diskriminierend. Aber in einem Kanton in dem immer noch über Einbürgerung abgestimmt wird, nicht verwunderlich.
Das Reislaufen gehört eh der Vergangenheit an. Und Söldner gabs überall.
Eigentlich sind Volksabstimmungen eine gute Sache. Aber: Was in der Schweiz funktioniert, muss nicht zwangsweise auch in D funktionieren. Es ist nun mal sehr aufwendig, eine Abstimmung unter über 60 Mio stimmberechtigten Bürgern durchzuführen. Deshalb sollten nur zu besonders brisanten Fragen, die fast jeden betreffen, Volksabstimmungen durchgeführt werden. Dort sind sie aber wichtig: Die Politik darf sich bei großen Fragen nicht vor der Meinung der Bevölkerung verstecken.
Zitat von: Nicht_Peter am 08. Juni 2015, 16:18:22
Eigentlich sind Volksabstimmungen eine gute Sache. Aber: Was in der Schweiz funktioniert, muss nicht zwangsweise auch in D funktionieren. Es ist nun mal sehr aufwendig, eine Abstimmung unter über 60 Mio stimmberechtigten Bürgern durchzuführen. Deshalb sollten nur zu besonders brisanten Fragen, die fast jeden betreffen, Volksabstimmungen durchgeführt werden. Dort sind sie aber wichtig: Die Politik darf sich bei großen Fragen nicht vor der Meinung der Bevölkerung verstecken.
Wer trifft die Entscheidung was wichtig ist? Ich fände eine Abstimmung über die Diäten gut :grins2:
Zitat von: Patches O Houlihan am 08. Juni 2015, 15:39:39
Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 15:24:49
ZitatAllein die Neutralität bei kriegerischen Konflikten der Nachbarn bei Gleichzeitigkeit des Ständig-unter-Waffen-Sein ...
Wieso? Es ist den Schweizern immer ganz gut bekommen, sich nicht in die Konflikte der Nachbarn einzumischen. Und falls es jemandem doch einfällt, die Schweiz anzugreifen, können die sich auch dagegen wehren.
Ich finde daran nichts seltsam.
leider unberechtigt verkürzt.
es ging schon auch um Reislaufen (https://de.wikipedia.org/wiki/Reisl%C3%A4ufer) und das ist quasi private Intervention.
Nicht ganz private Intervention! Die Kantone haben den Monarchen die Erlaubnis zum Rekrutieren erlaubt. Zumindest in der Theorie
Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 15:57:21
Das Reislaufen gehört eh der Vergangenheit an.
Nicht dort, wo alle Tage Fasching ist:
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/34/Rom%2C_Vatikan%2C_Soldaten_der_Schweizer_Garde.jpg/362px-Rom%2C_Vatikan%2C_Soldaten_der_Schweizer_Garde.jpg)
ah, ein Gelernter ;)
Zitat von: Pelacani am 08. Juni 2015, 17:21:27
Zitat von: Sauropode am 08. Juni 2015, 15:57:21
Das Reislaufen gehört eh der Vergangenheit an.
Nicht dort, wo alle Tage Fasching ist:
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/3/34/Rom%2C_Vatikan%2C_Soldaten_der_Schweizer_Garde.jpg/362px-Rom%2C_Vatikan%2C_Soldaten_der_Schweizer_Garde.jpg)
Ist das Absicht, dass diese Typen so völlig unsexy daherkommen?
Aber mal im Ernst, die Schweizergarde zählt nicht zu einer ausländischen Streitkraft, in deren Eintritt für Schweizer immer noch strafbar ist, sondern wird als so eine Art Wachschutz gesehen.
;D
Sehen trotzdem albern aus, in den Harlekinkostümen.
trotzdem haben sie Maschienenpistolen im Dress.
Klar gabs überall Söldner, die Schweizer haben ihr Söldenertum aber zu einer MarkeTM weiterentwickelt und entsprechend europaweit vermarktet. Die traditionelle Neutralität ist daher durchaus mit dem Engagement der Schweizer Haufen verbunden...
Mehr zum Reislaufen der Schweizer und der anderen gibts hier (http://www.kriegsreisende.de/) - Prädikat: lesenswert.
Die Schweizer Garde im Vatikan ist nicht gerade Zufall, sondern die Folge schweizerischen Kriegshandwerks als Reminiszenz und Ehrengarde. Dem Vernehmen nach sind die Gardisten nicht gerade zimperlich, gleichwohl aber auf das Image der Truppe bedacht.
Den ersten Satz kommentiere ich mal nicht weiter.
Das andere ist sicher militärhistorisch interessant. Möglicherweise hatten die Militärunternehmer im eigenen Land, der Schweiz, keinen "Markt", weil es eben meist Frieden gab. Außerdem gab es in der Schweiz keinen Adel wie hierzulande, der dieses Geschäft wahrnahm. Die werten Landesherren haben ihre Untertanen auch gerne an fremde Mächte verkauft und das geschah, im Gegensatz zur Schweiz, seitens der Betroffenen meist nicht freiwillig. Und die Landsknechte waren auch nur Söldner.