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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Typee am 15. Dezember 2014, 18:41:58

Titel: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Typee am 15. Dezember 2014, 18:41:58
Schau an, wo sich die durchgeistigten Waldörfler suhlen:


ZitatSo kommt es immer häufiger vor, dass KenFM als eine wichtige Informationsquelle bei Recherchen von Schülern und Studenten genutzt wird. Vor wenigen Wochen bekamen wir im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Afghanistan eines Politik-Leistungskurses Besuch eines Schülers der Waldorf-Schule in Überlingen, der zusammen mit seinem Lehrer in der Hauptstadt neben Politikern der Linken und TAZ-Redakteuren auch das KenFM-Team traf.

Im Anschluss folgte eine Einladung der Schule mit der Bitte, zu einem Vortragsabend für interessierte Schüler und Eltern an den Bodensee zu kommen. Nach unserer Zusage begann die Schule, für den Abend zu werben, zum Beispiel auf der Schul-Homepage und mit Plakaten. Doch wenige Tage vor der Veranstaltung erreichte die Schule eine Mail aus Kolumbien. Ein ehemaliger Schüler zeigte sich empört, er könne nicht verstehen, wie seine Schule einen ebenfalls ehemaligen Waldorf-Schüler zu einem Vortrags-Abend einladen könne, wo diesem doch in Mainstream-Medien von Alpha-Journalisten immer wieder die Behauptung des Antisemitismus an den Kopf geworfen würde. Es kam zur Auseinandersetzung innerhalb des Lehrkörpers. Schlussendlich mieteten Eltern kurzfristig den Gemeindesaal im benachbarten Nußdorf, um die Veranstaltung dennoch zu ermöglichen.

http://www.yoice.net/2014/12/vortragsabend-der-waldorfschule-ueberlingen/

Der Vorgang kann auf der homepage der Schule noch nachvollzogen werden. Die Einladung erschien im "Blättle" vom 13.11.2014, und das Herausgequatsche der Schulleitung folgte im "Blättle vom 27.11.":

ZitatIm Falle des Vortrags von Herrn Jebsen erfuhr die Oberstufenkonferenz
jedoch erst am letzten Donnerstag von diesem
Termin. In der Kürze der Zeit war es uns nicht möglich,
ausreichend zu prüfen, ob Herr Jebsen für eine Einladung
infrage kommt. Daher war es Konsens der Oberstufenkonferenz,
die Einladung für den Vortrag zu dem angesetzten
Termin nicht auszusprechen.
:rofl

https://waldorfschule-ueberlingen.de/downloads/blaettle.html

Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: kosh am 20. Dezember 2014, 16:54:32
Aha. Wohl durch einen Kentrail ausgelöst.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2014, 17:42:02
Wird es langsam Zeit für eine Liste berühmter Waldorfschueler?

Ken Jebsen
Gustl Ferdinand Mollath
.
.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: eLender am 20. Dezember 2014, 19:57:10
Zitat von: Belbo am 20. Dezember 2014, 17:42:02
Wird es langsam Zeit für eine Liste berühmter Waldorfschueler?

Ken Jebsen
Gustl Ferdinand Mollath
.
.

Daniele Ganser
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Belbo am 20. Dezember 2014, 20:58:26
...wer seine Kinder im Entertainmentbisness....
http://www.thewaldorfs.waldorf.net/publicreports/php/FamousAlumniByCountry.php

...immerhin ein Biochemiker und zwei Clowns
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Bloedmann am 21. Dezember 2014, 08:49:20
Zitat von: eLender am 20. Dezember 2014, 19:57:10
Zitat von: Belbo am 20. Dezember 2014, 17:42:02
Wird es langsam Zeit für eine Liste berühmter Waldorfschueler?

Ken Jebsen
Gustl Ferdinand Mollath
.
.

Daniele Ganser
Andreas Popp.

Mit Vorbehalt allerdings. Ich meine daß der das mal in einem seiner endlosen Aufklärungsstreifen erwähnt hatte. Und es gibt da noch hier (https://www.youtube.com/all_comments?v=Z2oYTDMabZk) einen Kommentar:
ZitatIch kenne diesen Menschen von früher, ich bin mit ihm zur Schule gegangen (Freie Waldorfschule Benefeld), habe 8 Jahre mit ihm die Schulbank gedrückt. Ich kenne seine tatsächliche Mentalität; grundsätzlich verändern wir uns nicht. Damals erschien er mir schon etwas einfacher. Es würde mich nicht wundern, wenn Herr P. jemals ein Buch gelesen hätte, wahrscheinlich hat Herr P. nur dann etwas gelesen, wenn er es mußte.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: pelacani am 21. Dezember 2014, 09:22:46
Nur um gerecht zu bleiben: Es gibt auch einen deutschen Nobelpreisträger, der in einem Radio-Interview behauptet hat, die Waldorf-Schule hätte ihm nicht geschadet. Leider weiß ich nicht mehr, wer es war.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Nogro am 21. Dezember 2014, 10:13:37
Zitat von: Pelacani am 21. Dezember 2014, 09:22:46
Nur um gerecht zu bleiben: Es gibt auch einen deutschen Nobelpreisträger, der in einem Radio-Interview behauptet hat, die Waldorf-Schule hätte ihm nicht geschadet. Leider weiß ich nicht mehr, wer es war.

Thomas Südhof, Medizin 2013
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Maxi am 21. Dezember 2014, 12:47:47
Guckst du hier:
http://blog.gwup.net/2014/03/22/nobelpreis-fur-waldorf/
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: pelacani am 21. Dezember 2014, 12:59:51
Und der dort verlinkte WP-Artikel ist auch ein vergifteter Apfel:

ZitatEs könne einem Menschen nichts Schlimmeres zugefügt werden, als wenn man ihn zu früh an das Denken heranführe.
https://www.psiram.com/ge/index.php/Waldorfp%C3%A4dagogik

:grins
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Hildegard am 21. Dezember 2014, 14:22:07
Die Schule suchen ja gemeinhin die Eltern aus und nicht die Schüler. Meiner Meinung nach hätte so eine Schülerliste daher was von Sippenhaft.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Groucho am 21. Dezember 2014, 14:35:26
Wollte auch gerade schreiben: Für die Macken seiner Eltern kann doch keiner was.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Bloedmann am 21. Dezember 2014, 15:11:04
Zitat von: Groucho am 21. Dezember 2014, 14:35:26
Wollte auch gerade schreiben: Für die Macken seiner Eltern kann doch keiner was.
Sagt doch keiner.

Ist doch nur ein Warnhinweis an Eltern von zukünftigen Waldorf-Erstklässlern: Achtung, die Wahrscheinlichkeit, daß sich ihr Kind in dieser Einrichtung zu einem veritablen Kotzbrocken entwickelt, scheint signifikant erhöht. :P
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Belbo am 21. Dezember 2014, 15:46:22
Zitat von: Bloedmann am 21. Dezember 2014, 15:11:04
Zitat von: Groucho am 21. Dezember 2014, 14:35:26
Wollte auch gerade schreiben: Für die Macken seiner Eltern kann doch keiner was.
Sagt doch keiner.

Ist doch nur ein Warnhinweis an Eltern von zukünftigen Waldorf-Erstklässlern: Achtung, die Wahrscheinlichkeit, daß sich ihr Kind in dieser Einrichtung zu einem veritablen Kotzbrocken entwickelt, scheint signifikant erhöht. :P

Desswegen fand ich die englischsprachige Liste so spannend.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: eLender am 21. Dezember 2014, 15:54:49
Zitat von: Bloedmann am 21. Dezember 2014, 15:11:04
Ist doch nur ein Warnhinweis an Eltern von zukünftigen Waldorf-Erstklässlern: Achtung, die Wahrscheinlichkeit, daß sich ihr Kind in dieser Einrichtung zu einem veritablen Kotzbrocken entwickelt, scheint signifikant erhöht. :P

Sehe ich auch so. Erklärt zumindest einiges. Im Falle Ganser kann man sogar erkennen, wie es nicht nur seine Denke geprägt hat, sondern wie es auch die späteren Beziehungen bestimmt hat. Ein Spinner empfiehlt den nächsten.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: pelacani am 21. Dezember 2014, 17:21:26
Zitathttp://www.thewaldorfs.waldorf.net/publicreports/php/FamousAlumniByCountry.php

Die Tabelle zeigt 385 Alumni. Leider kann man sie nicht kopieren und in Excel weiter untersuchen. ;), sondern nur online durchsuchen  :'(

Es treten auf:
1x ,,food": Chef de cuisine
Ca. 10 Politiker: u. a. zwei finnische und ein niederländ. Minister (von den Grünen), Konrad Schily, Freimuth Duve, Jens Stoltenberg (Nato-Generalsekretär)
Mehrfach: ,,Management"
3x ,,health care": Sebastian Gronbach, ,,spiritual and meditation teacher", Anthroposoph (die anderen beiden sind Kekule und Südhof, s. unten)
Dann noch einige Sportler und ein paar Medien-Leute, und:
Der gesamte Rest gehört in die ,,occupational group" ,,arts", sehr viele Schauspieler darunter

Als ,,scientist/sciences" werden nur aufgeführt:
Henrik Enderlein, Ökonom,
Kristen Nygaard, Programmierer,
Wolfram Achtnich, Landwirtschaftswissenschaften
Peter Lutz Prokosch, Biologe, 2002-2006 Chief Executive Officer, World Wide Fund for Nature (WWF) Germany 
Alexander S. Kekule, Biochemiker
und Thomas C. Südhof, Nobelpreis 2013

Summa summarum: 1% Wissenschaftler. Passt. Man kann nicht spät genug mit dem Denken anfangen. Fühlen reicht – um Schauspieler zu werden.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: eLender am 21. Dezember 2014, 17:44:44
Zitat von: Pelacani am 21. Dezember 2014, 17:21:26
Die Tabelle zeigt 385 Alumni. Leider kann man sie nicht kopieren und in Excel weiter untersuchen. ;), sondern nur online durchsuchen  :'(

So man denn nicht einen kleinen Trick anwendet (siehe Anhang).

Da finden sich ja so einige Namen. Michael Ende, ich dachte mir doch schon eine Verbindung zur Freien Energie-Szene  ;D

Auffällig viele Schauspieler.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: pelacani am 21. Dezember 2014, 18:30:15
Zitat von: eLender am 21. Dezember 2014, 17:44:44
So man denn nicht einen kleinen Trick anwendet (siehe Anhang).

Nicht, dass ich es nicht versucht hätte.  :stirn
Interessiert mich.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: pelacani am 21. Dezember 2014, 18:43:02
278 haben was mit ,,arts", 112 sind SchauspielerIn. Aber es fehlt natürlich die richtige Vergleichsgruppe.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: eLender am 21. Dezember 2014, 18:49:35
Zitat von: Pelacani am 21. Dezember 2014, 18:30:15
Interessiert mich.

Im Browser für die Seite einfach Javascript (Skripte) abschalten, das sorgt nämlich für die Unantastbarkeit.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Bloedmann am 23. Dezember 2014, 21:55:25
Zitat von: Bloedmann am 21. Dezember 2014, 08:49:20
Andreas Popp.

Mit Vorbehalt allerdings. Ich meine daß der das mal in einem seiner endlosen Aufklärungsstreifen erwähnt hatte. Und es gibt da noch ...
Nur fürs Protokoll: https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=1rvPPxnITzU#t=7431 (https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=1rvPPxnITzU#t=7431)

(Wenn das mit dem Verlinken der Zeit nicht klappt: 2:03:50.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: kosh am 03. Januar 2015, 13:54:40
Das xml ist mit OO erzeugtes excel 2003 xml
das csv ist mit § als feldtrenner

Seite als text gespeichert + Suchen & ersetzen ... nJoy!
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: celsus am 25. Mai 2021, 11:41:39
Impfaufklärung auf waldorfisch:

(https://pbs.twimg.com/media/E2Oei00WYAA8Y3Z?format=jpg&name=large)
https://twitter.com/AnthroBlogger/status/1397134641602125828/
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Sauropode am 25. Mai 2021, 17:45:45
Geil, brauche ich dann das ganze technische Gedöhns nicht mehr? Und was ist, wenn die Zweitimpfung von Biontech war?
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: eLender am 25. Mai 2021, 17:54:25
Bluetooth? Ich dachte 5G. Es gibt Hinweise im Internet, dass Geimpfte plötzlich Handygespräche im Kopf hören. Aber nur im 5G Netz. Hörtmanso.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: PeterPancake am 25. Mai 2021, 18:55:15
Kann ich eins mit Empfang für WLAN bekommen? Die meisten Geräte laufen ja nicht über Bluetooth und 5G ist ja auch bis auf Smartphone eher rar gesät.

Schwurbler müssen sich schon etwas kreativer mit ihrem Technobabble und Marketingsprech werden. Bluetooth ist von vorgestern. Quantenfunk ist der neue Trend.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 26. Mai 2021, 17:51:48
... kannsedirechtnichausdenken ...
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 14. August 2023, 23:31:21
Höre ich da vielleicht Neid heraus? Man sollte die Waldorfschule nicht verteufeln. Viele ihrer Konzepte sind von staatlichen Schulen übernommen worden. Für Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung kann eine Waldorfschule eine gute Alternative sein, wie ich es aus meinem Bekanntenkreis weiß.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: biomango am 15. August 2023, 01:36:43
Welche Konzepte ? Dort herscht der alte Frontalunterricht Ich weiss nur dass die Waldörfler in den letzten Jahren vorm Abi mit ziemlichen mainstream Methoden auf Gymnasialnivau gebracht werden.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 15. August 2023, 06:11:52
Zitat von: biomango am 15. August 2023, 01:36:43Dort herscht der alte Frontalunterricht ...

Das ist auch an Regelschulen eher die Regel denn die Ausnahme.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: RPGNo1 am 15. August 2023, 06:45:34
Zitat von: AndyRandy am 14. August 2023, 23:31:21Höre ich da vielleicht Neid heraus? Man sollte die Waldorfschule nicht verteufeln. Viele ihrer Konzepte sind von staatlichen Schulen übernommen worden. Für Kinder mit körperlicher Beeinträchtigung kann eine Waldorfschule eine gute Alternative sein, wie ich es aus meinem Bekanntenkreis weiß.

Kritische Recherchen kommen zu einem ganz anderen Ergebnis als deine anekdotische Evidenz.

https://blog.gwup.net/?s=waldorfschule
https://krautreporter.de/serien/393-waldorf-report
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 00:38:47
Das kann schon sein, aber Unterricht im Sitzkreis, Schulgarten, Handwerksunterricht sind doch alles gute Ideen. Davon kann die staatliche Schule meiner Meinung nach nur lernen und das tut sie auch. Die Waldorfschule lebt Inklusion. Der Wechsel zur Waldorfschule hat meiner Bekannten gut getan, sonst hätte sie auf die Sonderschule gehen müssen und das wäre ihr Ende gewesen. Nun grundsätzlich die Waldorfschule zu verteufeln, geht doch daneben.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 05:29:13
Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 00:38:47Das kann schon sein, aber Unterricht im Sitzkreis, Schulgarten, Handwerksunterricht sind doch alles gute Ideen.

Ich glaube nicht, dass ich damit als Auskunft über den Lerninhalt bis zum Abitur zufrieden wäre.

ZitatDer Wechsel zur Waldorfschule hat meiner Bekannten gut getan, sonst hätte sie auf die Sonderschule gehen müssen und das wäre ihr Ende gewesen.

Na, so mörderisch ist unser Schulwesen vermutlich auch nicht, und wenn ich's mir genauer überlege: strahlt das Attraktivität für diejenigen aus, die nicht auf die Sonderschule müssen?
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 16. August 2023, 06:24:41
Es gab gute, zumeist kleinere Förderschulen, die genau das richtige waren für den Teil der Schüler, die aus verschiedensten Gründen in einer Regelschule (Gymnasium, Haupt-, Real- oder Gesamtschule) nicht zurecht gekommen wären.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 16:41:43
Zitat von: Schwuppdiwupp am 16. August 2023, 06:24:41Es gab gute, zumeist kleinere Förderschulen, die genau das richtige waren für den Teil der Schüler, die aus verschiedensten Gründen in einer Regelschule (Gymnasium, Haupt-, Real- oder Gesamtschule) nicht zurecht gekommen wären.

Nein, muss ich widersprechen. Das Ziel von Inklusion ist ja die Auflösung von Sonderschulen und Behindertenwerkstätten. Förderschulen bieten allerlei Abschlüsse an. Ob diejenigen dann aber eingestellt werden ist fraglich. Dann lieber Waldorfschule.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 16:48:50
Zitat von: Peiresc am 16. August 2023, 05:29:13Na, so mörderisch ist unser Schulwesen vermutlich auch nicht,

Es ging darum, dass sich die Waldorfschule mehr Zeit lässt. In der staatlichen Schule hatte sie durch chronische Krankheit den Anschluss verloren. Und wenn es darum geht, was im GWUP Artikel steht. Gewalttätige Lehrer gibt es auch an der staatlichen Schule.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 17:14:29
Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 16:41:43Das Ziel von Inklusion ist ja die Auflösung von Sonderschulen und Behindertenwerkstätten.

Ich kenne mich mit diesem Thema nicht genügend aus, um meine Bedenken zu beerdigen. Zur Inklusion findet man viele hehre wohlklingende Sentenzen, aber sie bedeutet mangelhafte angepasste Förderung.  Abschaffung von geschützten Werkstätten bedeutet für viele gar keine Arbeit, mit allem was daran hängt.

Aber zurück zum Thema hier, haben die Waldorfschulen sich von ihrem Gründervater distanziert?
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 17:17:43
Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 16:48:50Es ging darum, dass sich die Waldorfschule mehr Zeit lässt.

Und der sicherste Job für den Absolventen ist: Waldorflehrer.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 17:50:59
Zitat von: Peiresc am 16. August 2023, 17:14:29Aber zurück zum Thema hier, haben die Waldorfschulen sich von ihrem Gründervater distanziert?

Ja, einige Schulen haben das nach meiner Information. Die heißen dann auch im Namen nicht mehr Rudolf-Steiner Schule, sondern Waldorfschule. Inklusion ist vor allem eine Sparmaßnahme, die aber auch Chancen bietet. Ich studiere auf Lehramt und wir müssen uns damit auseinandersetzen.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 18:09:49
Zitat von: Peiresc am 16. August 2023, 17:17:43Und der sicherste Job für den Absolventen ist: Waldorflehrer.

Die kriegen nur 1800 Euro brutto, ich habe mich mal mit einem Leiter unterhalten. Für die Grundschule bis Realschulabschluss werden die Waldorflehrer selbst ausgebildet. Für die Abiturklassen werden nur Lehrer von der Uni eingestellt.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 16. August 2023, 18:15:21
Das ändert nichts an der Tatsache, dass viele (ob's die meisten sind, entzieht sich meiner Kenntnis) esoterischen Quark nach Steiner verzapfen.

Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 16:41:43Nein, muss ich widersprechen. Das Ziel von Inklusion ist ja die Auflösung von Sonderschulen und Behindertenwerkstätten.

Nö.

Das Ziel der Inklusion ist die Integration von Behinderten in den Regelschulbetrieb und so eine vermeintliche Diskriminierung aufzuheben. Nach wie vor gibt es "Förderzentren" und Behindertenwerkstätten.

Da Schule immer eine - im wahrsten Sinne des Wortes - diskriminierende Veranstaltung ist, war dieses Ziel von vorneherein unerreichbar.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 18:23:06
Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 18:09:49Die kriegen nur 1800 Euro brutto,

Ich habe mal schnell nachgesehen. Der Mindestlohn ab Oktober ist für 40 h Arbeit im Monat 2000 €. Das Einstiegsgehalt eines Grundschullehrers liegt zwischen 3200 und 3600 EUR/Mo (je nach Bundesland).

Bedeutet das jetzt, dass die Waldorflehrer so total voller Idealismus sind, oder dass sie nix anderes kriegen?
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 18:26:31
Und noch:
Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 17:50:59
Zitat von: Peiresc am 16. August 2023, 17:14:29Aber zurück zum Thema hier, haben die Waldorfschulen sich von ihrem Gründervater distanziert?
Ja, einige Schulen haben das nach meiner Information.

Auch da habe ich mal nachgesehen, wenn auch nur kursorisch. Nach meinem Eindruck: Waldorfschule ohne Steiner ist wie Marxismus ohne Marx oder Psychoanalyse ohne Freud.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 18:30:15
Zitat von: Schwuppdiwupp am 16. August 2023, 18:15:21Das Ziel der Inklusion ist die Integration von Behinderten in den Regelschulbetrieb und so eine vermeintliche Diskriminierung aufzuheben.

Ja, richtig! Behinderte Schüler sollen gemeinsam mit Nicht-Behinderten lernen und davon profitieren. Umgekehrt sollen Nicht-Behinderte sensibler im Umgang mit Behinderten werden.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 18:33:44
Zitat von: Peiresc am 16. August 2023, 18:23:06
Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 18:09:49Die kriegen nur 1800 Euro brutto,

Ich habe mal schnell nachgesehen. Der Mindestlohn ab Oktober ist für 40 h Arbeit im Monat 2000 €. Das Einstiegsgehalt eines Grundschullehrers liegt zwischen 3200 und 3600 EUR/Mo (je nach Bundesland).

Bedeutet das jetzt, dass die Waldorflehrer so total voller Idealismus sind, oder dass sie nix anderes kriegen?

Die Waldorfschule ist eine Privatschule und kann Ihre Gehälter selbst bestimmen. Sie müssen sich nur an die Lehrpläne, KMK, halten.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Max P am 16. August 2023, 18:36:19
Zitat von: Schwuppdiwupp am 16. August 2023, 18:15:21Da Schule immer eine - im wahrsten Sinne des Wortes - diskriminierende Veranstaltung ist, war dieses Ziel von vorneherein unerreichbar.
Unabhängig von Inklusion und Waldorfschulen ist die deutsche Schultradition generell seit jeher auf Diskrimierung im Wortsinne angelegt. Im Zentrum dieser Tradition steht das Bemühen, dem Schüler nachzuweisen, was er oder sie alles NICHT kann. Dass dies geeignet ist, den Schüler dann besonders zu motivieren, ist der Aberglaube dahinter. Im Übrigen werden in diesem System ohnehin keine Schüler unterrichtet, sondern Fächer.

Nach Erzählungen von Freunden und Bekannten, die Waldorfschulen besucht haben, können sich diese positiv von der erwähnten deutschen Pädagogiktradition abheben, sofern es ihnen gelingt, sich von spezifisch Steinerscherscherm Blödsinn weitgehend zu emanzipieren. Generell hängt bei Waldorfschulen wohl das Meiste von den den jeweiligen Verein tragenden Eltern ab.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 18:38:08
Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 18:33:44Die Waldorfschule ist eine Privatschule und kann Ihre Gehälter selbst bestimmen.

Das ist jetzt nicht ganz  die Antwort auf die Frage, und an die Gesetze der Bundesrepublik werden sie sich doch wohl halten müssen?
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 18:49:00
Die haben sich dazu eine richtige feine Ideologie zurechtgelegt:

ZitatGehaltsordnungen fördern die Arbeitsvermeidung

Wir schließen Arbeitsverträge ab und schaffen Gehaltsordnungen, die nach erbrachten Arbeitsleistungen entlohnen. Die Arbeit, die ein Mensch leistet, ist jedoch im Prinzip nicht bezahlbar. Der Mensch stellt seine Arbeitskraft in den Dienst der Gemeinschaft. In unserer heutigen Gesellschaft glauben allerdings die meisten Zeitgenossen, dass ihre Arbeitsleistung bezahlt wird. Die Arbeitskraft des Menschen ist aber keine Ware. Realistisch betrachtet arbeitet eben nicht jeder für sich und sein Gehalt, sondern für andere, für die Gemeinschaft – auch wenn dies von einem Mitarbeiter subjektiv anders erlebt wird. Es ist letztlich der Grad der Egoität und die Habsucht, welche unangemessen hohe Gehälter verursachen können.
https://www.erziehungskunst.de/archiv-suche/archiv/arbeit-und-einkommen-an-waldorfschulen

Deine Arbeit ist unschätzbar wertvoll, sie kann gar nicht in Geld gemessen werden, pfui. Und mehr als den Mindestlohn zu verlangen ist habsüchtig. "Egoität" scheint mir übrigens ein Neologismus zu sein - da müssen neue Worte her.

Aber selbst die sagen:
ZitatAuf jeden Fall muss der Mindestlohn bezahlt werden
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Max P am 16. August 2023, 19:05:38
ZitatWir schließen Arbeitsverträge ab und schaffen Gehaltsordnungen, die nach erbrachten Arbeitsleistungen entlohnen. Die Arbeit, die ein Mensch leistet, ist jedoch im Prinzip nicht bezahlbar.
Na das ist ja mal ein für Arberitgeber komfortabler Standpunkt.  :-X
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Schwuppdiwupp am 16. August 2023, 19:09:43
Zitat von: Max P am 16. August 2023, 18:36:19Im Zentrum dieser Tradition steht das Bemühen, dem Schüler nachzuweisen, was er oder sie alles NICHT kann.

Das erlebe ich anders. Im Gegenteil: Wir versuchen den Schülern klar zu machen, was sie schon alles können und auch persönlich zu motivieren. Das gilt natürlich für alle Lehrer. (Ich stelle mir gerade einen Bernd Höckler als Geschichtslehrer vor. #) )

Aber das Bildungs(un)wesen ist ein weites Feld, dass vielleicht nicht unbedingt thematisch zu Psiram passt. Andererseits habe ich den Eindruck, dass sich auch hier der Konstruktivismus breit macht.

Hm ...
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 19:32:48
Zitat von: Peiresc am 16. August 2023, 18:38:08und an die Gesetze der Bundesrepublik werden sie sich doch wohl halten müssen?

Das natürlich. Ist ja nicht die katholische Kirche  ;)
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: HAL9000 am 16. August 2023, 19:37:29
Zitat von: Max P am 16. August 2023, 18:36:19... sofern es ihnen gelingt, sich von spezifisch Steinerscherscherm Blödsinn weitgehend zu emanzipieren...
Dann sind es keine Waldorfschulen mehr, sondern irgend etwas anderes.
Mit dem anthroposophischen Steiner-Quatsch hat sich vor allem die GWUP ausführlichst beschäftigt.
Ich glaube nicht, dass es dazu noch besonders viel Neues und/oder Erhellendes zu erzählen gibt.
Die Mängel im Schulwesen machen eine Reform notwendig, aber rechtfertigen sicher keine Waldorfschulen.
Das ist (fast) wie bei der Medizin und der Alternativ"medizin".
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 20:01:17
Ich vertrete hier eine Position in der Mitte. Die Waldorfschule kann eine Chance für Schüler mit Behinderungen sein und mir scheint es, dass Konzepte  von dort in staatliche Schulen übernommen werden.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 20:44:49
Zitat von: Max P am 16. August 2023, 18:36:19Im Zentrum dieser Tradition steht das Bemühen, dem Schüler nachzuweisen, was er oder sie alles NICHT kann.

Stimme zu. In meinem Lehrerseminar wurde deshalb auch über Feedback-Kultur gesprochen. Erst das sagen, was der Schüler kann, dann was er verbessern kann.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Max P am 16. August 2023, 20:56:57
Zitat von: Schwuppdiwupp am 16. August 2023, 19:09:43
Zitat von: Max P am 16. August 2023, 18:36:19Im Zentrum dieser Tradition steht das Bemühen, dem Schüler nachzuweisen, was er oder sie alles NICHT kann.
Das erlebe ich anders. Im Gegenteil: Wir versuchen den Schülern klar zu machen, was sie schon alles können und auch persönlich zu motivieren. Das gilt natürlich für alle Lehrer. (Ich stelle mir gerade einen Bernd Höckler als Geschichtslehrer vor. #) )
Das freut mich. Ich urteile von meinen eigenen Schulerfahrungen her und aus dem, was Freunde mir für Schulgeschichten erzählen, ihre eigenen und andere Kinder betreffend. Das meiste passt leider wie die Faust aufs Auge zu meinen eigenen Erfahrungen, obwohl die Jahrzehnte zurückliegen. :-/


Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: Peiresc am 16. August 2023, 21:10:07
Zitat von: AndyRandy am 16. August 2023, 20:01:17Die Waldorfschule kann eine Chance für Schüler mit Behinderungen sein

Wenn ich ein Waldi wäre, dann würde ich dieses Kompliment mit einem schiefen Lächeln annehmen.
 :-X
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 16. August 2023, 22:25:30
Ich habe eine Rudolf-Steiner-Schule in meiner Nachbarschaft und habe sie mir auch mal von innen angesehen am Tag der offenen Tür. So wie ich die Schüler sehe jeden Morgen, machen sie sich wohl nur wenig Gedanken um Steiners Theorien. Hinzu kommen meine eigenen Erfahrungen als Nachhilfelehrer mit Waldorfschülern. Der Historiker und Gründer der Logo Eso Info Roman Schweidtlenka meinte im Interview auch, dass die Waldorfschulen sich von Rudolf-Steiner verabschiedet haben.
Titel: Re: Eine Waldorfschule und die Causa Jebsen
Beitrag von: AndyRandy am 13. September 2023, 01:54:50
Ich habe jetzt viele Folgen Podcast von Rautenberg gehört. Wenn ich böse bin, würde ich sagen, er macht sehr geschickt von hinten herum Werbung für die Waldorfschule. Die Gäste erzählen, sie haben soo gelitten, aber dann erzählen sie doch nur vom Luxus an den Waldorfschulen. Immerhin hat er auch seine eigenen Kinder in einer anthroposophischen Klinik zur Welt bringen lassen. Also wie glaubwürdig ist der Typ? Er hat mich gesperrt auf Twitter, weil ich mich freundlich mit einem pro Anthroposophen unterhalten habe.