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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Scipio am 08. Mai 2014, 10:49:48

Titel: Ein Buch
Beitrag von: Scipio am 08. Mai 2014, 10:49:48
Guten Morgen!

Ein gewisser Herr Akif Pirincci, welcher mir bis vor kurzem noch kein Begriff gewesen ist, hat folgendes Buch geschrieben:  "Deutschland von Sinnen. Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer"

Dieses scheint wohl recht hohe Wellen im Netz und in den Feuilletons zu schlagen. Leider habe ich keine Zeit es zu lesen (ich komme ja kaum dazu alle Bücher zu lesen, die ich möchte), daher würde ich euch gerne um eure Meinung bitten.

Unter einem Youtube Video wurde es sogar mit Hitlers "Mein Kampf" verglichen. Finde allerdings das Video nicht mehr. Soweit ich das bis jetzt überblicken kann, scheint es einigen Leuten überhaupt nicht zu gefallen.

MfG Scipio

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 08. Mai 2014, 10:54:13
.....naja es geht um gesundes Volksempfinden, das muss doch endlich mal wieder gesagt werden dürfen, so eine Art türkischer Eva Herman.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/der-populismus-des-akif-pirincci-wie-sarrazin-auf-speed-12881608.html
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 08. Mai 2014, 11:02:26
Zitat von: Belbo am 08. Mai 2014, 10:54:13
.....naja es geht um gesundes Volksempfinden, das muss doch endlich mal wieder gesagt werden dürfen, so eine Art türkischer Eva Herman.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/der-populismus-des-akif-pirincci-wie-sarrazin-auf-speed-12881608.html

Autobahn geht gar nicht!
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Groucho am 08. Mai 2014, 11:32:02
Zitat von: MrSpock am 08. Mai 2014, 11:02:26
Zitat von: Belbo am 08. Mai 2014, 10:54:13
.....naja es geht um gesundes Volksempfinden, das muss doch endlich mal wieder gesagt werden dürfen, so eine Art türkischer Eva Herman.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/der-populismus-des-akif-pirincci-wie-sarrazin-auf-speed-12881608.html

Autobahn geht gar nicht!

Ich find Pirinci gut. Kenne das Buch nicht, werde es auch nicht kaufen, geht mir am A. vorbei. Aber wie er es schafft, das halbe deutsche Feuilleton wie auf Knopfdruck in einen Haufen gackernde hilflose Hühner zu verwandeln mit albernen "mein Kampf" Vergleichen - Respekt  ;D
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 08. Mai 2014, 11:35:57
Zitat von: Groucho am 08. Mai 2014, 11:32:02
Zitat von: MrSpock am 08. Mai 2014, 11:02:26
Zitat von: Belbo am 08. Mai 2014, 10:54:13
.....naja es geht um gesundes Volksempfinden, das muss doch endlich mal wieder gesagt werden dürfen, so eine Art türkischer Eva Herman.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/der-populismus-des-akif-pirincci-wie-sarrazin-auf-speed-12881608.html

Autobahn geht gar nicht!

Ich find Pirinci gut. Kenne das Buch nicht, werde es auch nicht kaufen, geht mir am A. vorbei. Aber wie er es schafft, das halbe deutsche Feuilleton wie auf Knopfdruck in einen Haufen gackernde hilflose Hühner zu verwandeln mit albernen "mein Kampf" Vergleichen - Respekt  ;D

Jetzt warten wir nur noch auf das Double-Feature: Gemeinsame Lesung von Sarrazin und Pirinci. :teufel
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 08. Mai 2014, 11:39:38
Nachbrenner:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/schriftsteller-akif-pirinci-liebe-landsleute-1.1919409

ZitatDas ist kein Buch. Das ist eine Schlägerei. Pirinçci prangert keine Missstände an, wie es gerne heißt. Der Mann spuckt, beleidigt und boxt sich seinen Weg durch die deutsche Gegenwart, dass Thilo Sarrazin dagegen so kontrovers wirkt wie Graf Zahl aus der Sesamstraße (was Pirinçci übrigens auch so sieht; er findet die Bestseller des früheren Berliner Finanzsenators dröge und bieder).
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sumo am 08. Mai 2014, 11:46:29
ich habe das Buch voller Genuß gelesen, und das nur marginal des Inhaltes wegen. Der Schreibstil ist so dermaßen hart, derb, brutal, daß es mir(!) Freude gemacht hat, das zu lesen.
Was den Inhalt betrifft, so fällt zuerst auf, daß das Feuillteon den Inhalt nicht widerlegt, sich kaum einmal die Mühe macht, all das anzusprechen, was Herr Pirincci da so schreibt. Weiterhin fährt man allergrößtes Geschütz auf, denn wer einen erfolgreichen Schriftsteller mit Hitler vergleicht, für den gibt es im Falle des Falles keine Steigerung mehr.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Scipio am 08. Mai 2014, 11:54:53
Für mich persönlich ist Inhalt das wichtigste an einem Dokument (auch wenn es viele anders sehen), daher meine Frage: Was genau schreibt er eigentlich und ist das gesagte zutreffend?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 08. Mai 2014, 12:19:51
ZitatAuf fast 300 Seiten wütet der 54-Jährige gegen all die Dinge, die seiner Meinung nach den Frieden und die Zukunft in Deutschland bedrohen.

Das sind einige: die Auflösung der traditionellen Rollenbilder von Mann und Frau, der omnipräsente Steuerstaat, die "Irren von der EU", ARD und ZDF, linke beziehungsweise "grün-links-versiffte" Intellektuelle sowie - an der Stelle hat sich der Leser bitte einen düsteren Chor von Tausenden Muezzins vorzustellen, die von monströs großen Moscheen aus Deutschlands Städte beschallen - der Islam. Oder wie Pirinçci meint: die "Geisteskrankheit". So.

ZitatWenn der Bonner Schriftsteller über Deutschland spricht, ist der Ton ein anderer als der, den man hierzulande gewohnt ist. Ganz anders. "Deutschland, o du goldenes Elysium! Du kraftvoller Stier!" So fängt das Buch an. Für hiesige Ohren klingt das reichlich seltsam. Aber der gebürtige Türke mit dem deutschen Pass meint es ernst. Für ihn sei Deutschland das "Paradies". Seine Familie sei hier vor fast 50 Jahren bettelarm aufgetaucht - und habe eine Chance bekommen. Deshalb lasse er niemanden etwas gegen sein schwarz-rot-goldenes Elysium sagen. Erst recht keine Geburtsdeutschen.

ZitatEndlich sagt's mal einer, meinten viele. Reaktionärer Quatsch, meinten andere. Deniz Yücel, der sich seit Jahren darum bemüht, eine Art Franz Josef Wagner von links zu werden, bezeichnete Pirinçcis Aufsatz in der taz als "rechtsextremen Internetdreck" und attestierte ihm die "sprachliche Eleganz eines NPD-Kreisvorsitzenden". Das war schon deshalb bemerkenswert, weil der taz-Mann wenige Monate zuvor selbst geschrieben hatte, dass man Thilo Sarrazin "nur wünschen kann, der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten".

http://www.sueddeutsche.de/kultur/schriftsteller-akif-pirinci-liebe-landsleute-1.1919409

Ich selber habe es nicht gelesen und werde es auch nicht tun.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Krebskandidat am 08. Mai 2014, 13:49:43
Serdar hat in der Heute Show vom 24. April ein bisschen was aus dem Buch vorgelesen:

http://www.youtube.com/watch?v=ruhYQbf1RLE
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 08. Mai 2014, 15:13:30
Ich finde die ganze Geschichte äußerst amüsant.

Herr Pirrinci Pirincci wurde durch unsere Gesellschaft geprägt und verdient als Migrant Respekt und Nachsicht.

Die Feullitonisten leben wahrscheinlich nur ihre klammheimlichen Ressentiments aus.

Endlich dürfen sie mal auf einen Türken eindreschen.  ;D ;D ;D
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 08. Mai 2014, 16:04:47
Zitat von: Conina am 08. Mai 2014, 15:13:30
Ich finde die ganze Geschichte äußerst amüsant.

Herr Pirrinci Pirincci wurde durch unsere Gesellschaft geprägt und verdient als Migrant Respekt und Nachsicht.

Die Feullitonisten leben wahrscheinlich nur ihre klammheimlichen Ressentiments aus.

Endlich dürfen sie mal auf einen Türken eindreschen.  ;D ;D ;D


....wahrscheinlich gehts mir klammheimlich ähnlich mit Broder.  :teufel

OT... würde man das bei einer christlichen Familie auch dazuschreiben?
ZitatBroder entstammt einer unvermögenden jüdischen Handwerkerfamilie.
http://de.wikipedia.org/wiki/Henryk_M._Broder
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: gesine2 am 08. Mai 2014, 17:35:59
Zitatauch dazuschreiben?
Im Prinzip ja, Belbo (https://forum.psiram.com/index.php?topic=12857.msg164106#msg164106), aber deutlichst seltener. Genauso wie auch männliche Wesen über ihr Aussehen attributiert werden, doch halt deutlichst seltener als weibliche (jeweils dann, wenn es gar nicht ums Aussehen geht)
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Robert am 08. Mai 2014, 20:41:52
Im Prinzip ist es doch so, will man mit seinem Buch in der Masse bekannt werden, muss man irgendwie auf sich aufmerksam machen. Mit braver Schreibe ist das anscheinend zu mühsehlig. Also haut man drauf, gibt sich als Krawallbürste ober latscht jedes Klischee breit. Nicht Neues - nicht einmal ein Aufreger.  :gaehn: :gaehn: :gaehn:
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Hildegard am 08. Mai 2014, 21:00:42
Zitat von: Robert am 08. Mai 2014, 20:41:52
Im Prinzip ist es doch so, will man mit seinem Buch in der Masse bekannt werden, muss man irgendwie auf sich aufmerksam machen. Mit braver Schreibe ist das anscheinend zu mühsehlig. Also haut man drauf, gibt sich als Krawallbürste ober latscht jedes Klischee breit. Nicht Neues - nicht einmal ein Aufreger.  :gaehn: :gaehn: :gaehn:
Neu ist aber, dass Sex oder Gewalt oder Sex+Gewalt keinen mehr hinter dem Ofen vor lockt. Deshalb muss man jetzt zu den richtig üblen Sachen greifen.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 08. Mai 2014, 21:01:28
...oder man schreibt bei psiram Hasspolemiken  ;) :shisha:
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Robert am 08. Mai 2014, 21:10:58
Klar, deshalb schreiben die das richtig Üble, weil das andere schon wieder out und langweilig ist.  Kalkül und Stöckchenwerfen. Man beschäftigt sich mit denen, die sich dann interessant und beachtet fühlen. Was wären, wenn keiner darauf reagieren würde?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: grober_unfug am 08. Mai 2014, 21:30:55
Moin,
Zitat von: Scipio am 08. Mai 2014, 11:54:53
Für mich persönlich ist Inhalt das wichtigste an einem Dokument (auch wenn es viele anders sehen), daher meine Frage: Was genau schreibt er eigentlich und ist das gesagte zutreffend?
ehrlich, wenn du das wirklich wissen willst musst du schon selbst Hand anlegen, andere Leute können da nur helfen aber dir nicht die Schwerstarbeit abnehmen. Es geht außerdem nichts über einige Stunden Laborarbeit. Höchstens Sex im Labor.  :-X
Es gibt Büchereien dann trägt man nicht zum Verkaufsstatus bei oder gibt zumindest keine Kohle dafür aus, ich habe keine Ahnung ob die Büchereien Ausleihstatistiken an die Verlage weiterleiten.

Sich ein eigenes Bild davon machen dürfte auch kaum gefährlich sein Bücher sind zwar gefährlich, aber so gefährlich auch wieder nicht. Wobei während ich diese Zeilen schreibe und darüber kurz nachdenke fällt mir so ein, mach lieber Experimente mit Sprengstoff oder sowas, Bücher sind höchstwahrscheinlich für mehr Tote verantwortlich, wenn auch nicht direkt.

Ich hab das Büchlein nicht gelesen, aber wenn alle sich so aufblasen wirds wohl Provokation um der Provokation willen sein. Schlimmer als ein black/death Metal Album wirds nicht werden. ;)
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: wurst am 08. Mai 2014, 22:45:54
Ich habe das Buch nicht gelesen und gehe jetzt sehr von den Anhängern aus Youtube-Kommentaren, rechten Blogs, Buchrezensionen und diesem Interview (https://www.youtube.com/watch?v=ioz0yGv1o08) aus.

Der Akif tut seine Meinung kund. Sehr simple Parolen auf Stammtisch-Ebene und in Ordnung. Nicht mal annähernd so viel Substanz wie Sarrazin. Er schwadroniert verbittert und seine Wortwahl hat neurechte Züge (linksversifft). Deswegen wirkt es besonders entlarvend, wenn Wutbürger und Rechte dem auf dem Leim gehen. Ich hab schon überlegt, ob Akif diese Intension verfolgt und diese Gruppe einfach massiv trollen will.

Kurios sind die Türken und und Araber, die bei "Akif hat doch recht"-Bekundungen mitmachen. Wir Deutschen seien zu unpatriotischen Pus=ies ohne Rückgrat geworden und wir sollten uns ein Beispiel an Türken nehmen, wie Stolz man da auf sein Land ist.
Gerade, die Ausländer, die ihren Nationalstolz hierher tragen und an ihre Traditionen festhalten gelten doch laut Sarrazin als rückständige Bildungsverlierer Deutschlands. Sie sind es doch die, worüber sich die besonders patriotischen Deutschen hier aufregen, wenn sie mit Türkei-Flagge rumrennen und so sind wie sie sind. So unwillig sich anzupassen, weil sie stolz auf ihre Herkunft sind. Aua, das passt doch nicht.  :P Heimatstolz, Aus- und Abgrenzung widersprechen sich in der globalen Welt. Total verblödet und noch so gut wie überall auf der Welt zu hause.
Die Gesellschaft unterliegt einem fortschreitenden Wandel und das war schon immer so. Wenn man wie Akif krampfhaft in der Vergangenheit verharrt, dann ist man intergrationsunwillig, egal ob Ausländer oder Deutscher. Übertriebener Heimatstolz, Trennungswut von Kulturen sind veralterte Gedankenstrukturen. Nationalstolz müsste man mal genauso durchleuchten, wie den Arierbegriff (Arte Doku von Mo Asumang).
Aber man muss es eben auch im Verhältnis sehen. Apartheid ist gerade mal 20 Jahre her. Das Nazi-Regime knapp 70 Jahre. Ein Katzensprung in der Menschheitsgeschichte. So schnell ändern sich noch verankerte Gedanken in einer Gesellschaft nicht. Zumal andere Länder noch längst nicht so weit wie Deutschland sind. China und Vietnam sind relativ homogene Länder, werden aber allmählich immer mehr von anderen Völkern besiedelt. Auch da geht die Angst einer Überfremdung um sich. Die eigene Kultur ist natürlich viel wertvoller und schützenswert und es herrscht vor allem gegenüber Schwarzen ein Überlegenheitsgefühl.
Für China: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-04/rassismus-china-guangzhou
Für Vietnam: Meine Erfahrung.
Abschottung ist kultureller Armut und Stagnation oder mindestens ein Ausbremsen. Behutsame Entwicklung einer multikulturellen Gesellschaft dagegen ein Fortschritt für eine gemeinsame Menschheit.

Deutschland ist gesellschaftlich tatsächlich eines der fortschrittlichsten Länder, wenn es um die Rücksichtsnahme von Andersdenkenden und Randgruppen (nicht nur Ethnien) geht. Die Ethische Entwicklung gehört zum Gesellschaftlicher Fortschritt.
Vielleicht tue ich mich dank Migrationshintergrund und ohne Heimat-Komplex leichter mit Kritik in diesem Fall. Akif will sein Deutschland zurück  :taetschel:
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Typee am 09. Mai 2014, 07:39:26
ZitatChina und Vietnam sind relativ homogene Länder

Nicht im Ernst. Das kommt dabei heraus, wenn man nur Köpfe zählt. Die 92 % Han-Chinesen kommen nicht zuletzt dadurch zustande, dass alle Metropolen in deren angestammten Siedlungszonen liegen.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Typee am 09. Mai 2014, 07:42:31
Zitat von: Hildegard am 08. Mai 2014, 21:00:42
Neu ist aber, dass Sex oder Gewalt oder Sex+Gewalt keinen mehr hinter dem Ofen vor lockt.
Doch. Die Mutti, die in der S-Bahn Shades of Grey liest.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 09. Mai 2014, 11:55:11
Die TAZ hat da ein vernünftiges Resumee gezogen:

ZitatIhre Veranstaltung aber hat Konsequenzen – denn sie begeistert viele Unzufriedene, die auch von der Moderne überfordert oder von ihrer Männlichkeit enttäuscht sind, die glauben, dass die Veranstaltung der politischen Realität entspreche. Populisten können sie dann abholen. Und Leute, die sich mit Büchern wie ,,Deutschland von Sinnen" beschäftigen, müssen sich daher genauer positionieren, um nicht nur das Unflätige zu betonen und das Bedenkenswerte gegen die von ihnen herbeigeredete Hitlerei abzuwägen. Sie müssen sagen: Hier haben politisch erfahrene Rechte einen nützlichen Idioten gedungen, der in ihrem Sinne wirkt.

...und doch recht interessante Informationen über die Hintergründe zusammengetragen.

ZitatThomas Hoof nämlich, der Verlagsinhaber, ist kein verwirrter Kleinverleger, sondern ein reicher Mann. Der ehemalige Landesgeschäftsführer der NRW-Grünen gründete 1989 das Versandhaus Manufactum (,,Es gibt sie noch, die schönen Dinge"), das er 2007 vollständig an die Otto-Gruppe verkaufte, er betätigt sich in der Land- und Forstwirtschaft und betreibt die Manuscriptum-Verlagsgruppe.

In deren Imprint mit dem umständlichen Namen Lichtschlag in der Edition Sonderwege hat Pirinçci dann gleich zwei Verlagsleiter – André F. Lichtschlag, der zudem das rechtslibertäre Magazin Eigentümlich Frei herausgibt, und den Publizisten Andreas Lombard. Beiden wurde von der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit der Gerhard-Löwenthal-Preis verliehen.

Lichtschlag und Lombard kämpfen seit Längerem gegen die Schwulenehe, gegen Steuern, gegen Gender-Mainstreaming, und derartige Bücher finden sich – neben Titeln von Ernst Nolte und Frank Böckelmann – beinahe ausschließlich im Programm der Manuscriptum-Verlagsgruppe. Es ist ein unappetitliches Gebräu aus Ressentiments, und dem Männerrechtler Hoof gefällt dies, wie er in verschiedenen Beiträgen für rechte Magazine kundtut, sehr.

http://www.taz.de/!136327/
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Hildegard am 09. Mai 2014, 18:59:49
Zitat von: grober_unfug am 08. Mai 2014, 21:30:55
ich habe keine Ahnung ob die Büchereien Ausleihstatistiken an die Verlage weiterleiten.
Nein, aber die VG Wort nimmt Stichproben und errechnet daraus die Bibliotheksausschüttung an die Autoren.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sumo am 09. Mai 2014, 20:32:16
nun ist die taz nicht gerade eine Referenz, wenn es um halbwegs ausgewogenen Journalismus geht, und wenn die dort dann jemanden finden, der am gegenüberliegenden politischen Ufer wohnt, dann ist ein Artikel wie von @belbo zitiert keine Überraschung.
Zudem macht die taz ein klassisches Manöver, sie macht Nebenkriegsschauplätze auf(oder baut Strohmänner) Was hat es genau mit dem INHALT von Pirinccis Buch zu tun, wenn man jetzt über den Verlag und dessen Vorbesitzer bescheid weiß oder wer dort noch verlegt wird?
Wir haben hier ja schon einige Themen genannt, die Pirincci dort verbal mit dem Holzhammer bearbeitet, und es wäre ein Zeichen von gutem Journalismus, wenn man diese Themen diskutiert und ihn widerlegt oder ihm rechtgeben muß(und das möglicherweise zähneknirschend!).
Er schreibt über die derzeit existierende Art, mit Zuwanderung umzugehen, und er vergleicht das mit der Art, wie damals zu Zeiten seiner Einwanderung damit umgegangen wurde. Es ist durchaus interessant, das gegenüberzustellen und zu überlegen, ob das heutzutage die bessere Methode sein muß.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 09. Mai 2014, 21:45:55
....aus den gleichen Gründen aus denen wir erwähnen wenn jemand im Koppverlag erscheint, muss ich mich jetzt inhaltlich mit Däniken auseinandersetzen?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: pelacani am 09. Mai 2014, 22:16:05
Ich finde faszinierend, was hier abgeht. Noch niemand hat sich bisher als Leser geoutet, aber trotzdem ist eine heftige Diskussion im Gang. Mein Beitrag zu ihr besteht aus einem Zitat und 4 Buchstaben:
Zitat von: MrSpock am 08. Mai 2014, 12:19:51
Ich selber habe es nicht gelesen und werde es auch nicht tun.
dito.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 10. Mai 2014, 00:09:22
Ich muss Hamer ja auch  nicht lesen, es gibt ja Psiram und andere Sekundärliteratur. die Zitate aus der Mainstreampresse reichen mir.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Groucho am 10. Mai 2014, 06:57:21
Noch etwas Hintergrundinfo:
https://www.youtube.com/watch?v=a0NZTz42Cok (https://www.youtube.com/watch?v=a0NZTz42Cok)


:angel:
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: ajki am 10. Mai 2014, 10:51:18
Zitat von: Scipio am 08. Mai 2014, 10:49:48
..."Deutschland von Sinnen. Der irre..."

... daher würde ich euch gerne um eure Meinung bitten.

Jeden Tag legen uns geneigte Verlage irgendwelche Erregungsbücher in die Auslage. Das war immer schon so, aber je marktorientierter die Verlage agieren, desto erregender werden auch die Bücher des Erregungssegments. In den letzten Jahren (nicht zuletzt durch und seit "Kopp") ist man auf diesem Sektor sehr gut vorangekommen was Verkaufszahlen und Erregungsniveau betrifft - es gibt kaum ein demografisches, zum sogenannten "Lesen" (vulgo: kurz überfliegen) bereites Bvölkerungssample, dessen aktivierungsbereite Knöpfe nicht von entsprechenden Angeboten ausgiebig gedrückt werden.

Man kann an solchen Machwerken Vergnügen haben. Jede Menge sogar, wenn sie "gut" gemacht sind.

Wer sie ernst nimmt, braucht sie eigentlich nicht, weil er/sie eh' schon gegen Euro, gegen "Gender", gegen "Gene", gegen "Pharmaverbrecher", gegen "Parteien", gegen "EU-Verbrescha!" und sowieso im Grunde gegen alles ist und sein Kreuzchen entweder verweigert ("alle dasselbe! alles Aschlöscha!") oder an den ganz richtigen Stellen setzt.

Wer solche Machwerke zu ernst nimmt, wird Gegenstand der Betrachtung durch z.B. Psiram, Staatsanwaltschaften, Funk&Fernseh' bzw. Käseblättchen und schlussendlich, wenn es um den Einlass in irgendwelche Paradiese geht, durch entsprechende Zensoren mit Rauschebart.

Mehr muß man eigentlich nicht zu solchen Produkten wissen (auch wenn es nett ist zu erfahren, dass Herr Pirinçci nach mißlicher Trennung von diversen Gesponsinnen, bei denen anscheinend die Kohle aus den Katzenbüchern geblieben ist, mal eben durch die Arbeit von ein paar Wochen Auskotzerei wieder grundlegend saniert und proper solvent ist - daran können sich etliche Trennungsloser mal ein Beispiel nehmen!).
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 10. Mai 2014, 13:45:44
Es bleibt halt oft was im kollektiven Gesächntnis hängen und bekanntlich höhlt der stete Tropfen, ähnlich wie bei der Dauerberieselungshomöopathiepropaganda......
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sumo am 10. Mai 2014, 19:52:15
@pelacani, ich habe mich bereits vorher als Leser geoutet....

@belbo, zum Kopp-Verlag und Däniken, da wurde Däniken gelesen, dann hat man seine Argumente zerlegt und das geschah auch mit anderen Machwerken aus dem Kopp-Verlag.
SO finde ich es auch richtig, aber wenn man ein Buch rundheraus ablehnt oder verreißt, OHNE es gelesen zu haben, dann fehlt mir dafür etwas das Verständnis.
Unser aller Kanzlerin hat 2010 zu Sarrazin auch gesagt, dessen Buch sei nicht hilfreich, ohne es gelesen zu haben, und das finde ich ebenso nicht richtig.

Wie geschrieben, ich habe Pirincci gelesen, ich fand es derb, grob, habe es aber gerne gelesen, das bedeutet aber keinesfalls, daß ich allen Thesen zustimme oder sie unterstützen würde.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: pelacani am 10. Mai 2014, 20:00:15
Zitat von: sumo am 10. Mai 2014, 19:52:15
@pelacani, ich habe mich bereits vorher als Leser geoutet....
Stimmt, das hatte ich übersehen. Du lobst Den Stil und äußerst Dich nicht zum Inhalt; für letzteres bin ich Dir dankbar.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 11. Mai 2014, 00:15:36
Zitat von: sumo am 10. Mai 2014, 19:52:15
@pelacani, ich habe mich bereits vorher als Leser geoutet....

@belbo, zum Kopp-Verlag und Däniken, da wurde Däniken gelesen, dann hat man seine Argumente zerlegt und das geschah auch mit anderen Machwerken aus dem Kopp-Verlag.
SO finde ich es auch richtig, aber wenn man ein Buch rundheraus ablehnt oder verreißt, OHNE es gelesen zu haben, dann fehlt mir dafür etwas das Verständnis.
Unser aller Kanzlerin hat 2010 zu Sarrazin auch gesagt, dessen Buch sei nicht hilfreich, ohne es gelesen zu haben, und das finde ich ebenso nicht richtig.

Wie geschrieben, ich habe Pirincci gelesen, ich fand es derb, grob, habe es aber gerne gelesen, das bedeutet aber keinesfalls, daß ich allen Thesen zustimme oder sie unterstützen würde.


...und das heißt jetzt was? ........Hauptsache derb, grob und unterhaltsam dann hat jeder Dreck eine Berechtigung?     
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sumo am 11. Mai 2014, 15:20:40
@belbo, Du bezeichnest das Buch also als Dreck. Genau der Punkt ist es, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein,aber das setzt zumindest voraus, daß man weiß, was Pirincci geschrieben hat, und dann darf man sein Elaborat auseinandernehmen. Es aber zu verreißen,ohne auf den Inhalt einzugehen, ist unsauber. Aber ich wiederhole mich....
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 11. Mai 2014, 15:48:00
Zitat von: sumo am 11. Mai 2014, 15:20:40
@belbo, Du bezeichnest das Buch also als Dreck. Genau der Punkt ist es, darüber kann man durchaus geteilter Meinung sein,aber das setzt zumindest voraus, daß man weiß, was Pirincci geschrieben hat, und dann darf man sein Elaborat auseinandernehmen. Es aber zu verreißen,ohne auf den Inhalt einzugehen, ist unsauber. Aber ich wiederhole mich....


@sumo.......wie gesagt, wenn ich alle 9/11, 5bn etc.. Videos hätte ansehen müssen ohne die ich mir niemals eine eigene Meinung hätte bilden können......
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sumo am 11. Mai 2014, 17:51:58
okay, da gebe ich Dir recht, es gibt tatsächlich gerade bei den Verschwörungstheorien so offensichtlichen Blödsinn, daß es reicht, eine zu kennen, um zu wissen, daß es bei ähnlich gelagerten ebensolcher Blödsinn ist.
Allerdings gibt es bei Pirincci nicht nur offensichtlichen Blödsinn, sondern er analysiert die Gesellschaft, in der er lebt, und dann zieht er daraus Schlüsse, die man eben teilen oder ablehnen kann. Die Bandbreite zwischen Ablehnung und Zustimmung ist breiter als bei offensichtlichem Irrsinn. (Du erwähntes ja 9/11, dort ist es deutlich zu sehen)
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 11. Mai 2014, 18:10:25
Zitat von: sumo am 11. Mai 2014, 17:51:58
okay, da gebe ich Dir recht, es gibt tatsächlich gerade bei den Verschwörungstheorien so offensichtlichen Blödsinn, daß es reicht, eine zu kennen, um zu wissen, daß es bei ähnlich gelagerten ebensolcher Blödsinn ist.
Allerdings gibt es bei Pirincci nicht nur offensichtlichen Blödsinn, sondern er analysiert die Gesellschaft, in der er lebt, und dann zieht er daraus Schlüsse, die man eben teilen oder ablehnen kann. Die Bandbreite zwischen Ablehnung und Zustimmung ist breiter als bei offensichtlichem Irrsinn. (Du erwähntes ja 9/11, dort ist es deutlich zu sehen)


.....ist die Erwähnung der "Bandbreite"  Absicht, Zufall oder Freud :grins2:

...wenn jemand meint er muss das Buch lesen um seinen Horizont zu erweitern mag er das tun, ich persönlich vermeide es in diesem Bereich über jedes Stöckchen zu springen spätestens seit der Lektüre von Frau Herman, ob ihre Ansichten zur Rolle der Frau nun als Analyse der Gesellschaft Blödsinn sind oder nicht. Was ich an Kritiken und Zitaten gelesen habe, scheint mir der rabulierende Türke vorallem gefährlich zu sein in dem er den ganzen chauvinistischen Montagsdemonstranten, das Gefühl gibt zur schweigenden Mehrheit zu gehören und Tonfall und Wortwahl eindeutig gewalttätig sind und mittelfristig auch dazu führen werden, aber wahrscheinlich werden die Katzenpfoten dann wieder in Unschuld gewaschen.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sumo am 11. Mai 2014, 19:13:26
zum Wort"Bandbreite": Das ist im üblichen Wortsinn gemeint, der Name der Band fiel mir erst später ein, also alles im grünen Bereich.

Ansonsten gebe ich Dir weitgehend recht, ich halte es allerdings ganz allgemein für wichtig, zu wissen, worüber man urteilt. Das ist keine Anspielung auf Dich, da Du ja ausreichend Beispiele genannt hast, um die Gemengelage zu kennen. Bei Rezensionen wäre ich allerdings höchst vorsichtig, aus welcher Richtung diese kommen...
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 11. Mai 2014, 19:17:52
Es ist nur ein Buch.

"Wer heult, hat recht" gilt nicht nur für  Homöopathen.  ;)

Bevor man sich aufregt, sollte man nicht nur Rezensionen lesen.

Man kann Rzensionen lesen, bevor man sich ein Buch kauft, zum Beurteilen sollte man aber wenigstens mal reingelesen haben.

Ich habe den Herrn Pirincci als ziemlich anarchistischen Naivling gelesen.
Er scheißt einfach auf Konventionen und schreibt, wie ihm der Mund gewachsen ist.

Es ist echt lustig, welche Reaktionen er damit ausgelöst hat.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 11. Mai 2014, 19:37:10
Lustig! Finde ich nicht.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 11. Mai 2014, 19:49:08
Kann ja sein.

Du änderst Deine Weltsicht nicht, andere ändern ihre  Weltsicht nicht.
Jeder bleibt in seiner Filterbubble,, was total menschlich und völlig ok ist.

Das Buch ist nicht schlimm, es ist einfach nur da.

Gepflegte Ignoraz wäre wesentlich souveräner, als die Hitler-Vergleiche.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: F. A. Mesmer am 11. Mai 2014, 21:34:24
Zitat von: sumo am 10. Mai 2014, 19:52:15
@pelacani, ich habe mich bereits vorher als Leser geoutet....

@belbo, zum Kopp-Verlag und Däniken, da wurde Däniken gelesen, dann hat man seine Argumente zerlegt und das geschah auch mit anderen Machwerken aus dem Kopp-Verlag.
SO finde ich es auch richtig, aber wenn man ein Buch rundheraus ablehnt oder verreißt, OHNE es gelesen zu haben, dann fehlt mir dafür etwas das Verständnis.
Unser aller Kanzlerin hat 2010 zu Sarrazin auch gesagt, dessen Buch sei nicht hilfreich, ohne es gelesen zu haben, und das finde ich ebenso nicht richtig.

Wie geschrieben, ich habe Pirincci gelesen, ich fand es derb, grob, habe es aber gerne gelesen, das bedeutet aber keinesfalls, daß ich allen Thesen zustimme oder sie unterstützen würde.
andere haben das buch (von sarrazin) gelesen und wissenschaftlich komplett widerlegt, was eher eine Fleißarbeit als besonders anspruchsvoll ist. Verdienstvoll, wenn man dem Grundgesetz nahe steht ist es allemal.
Sollen sich nun wieder drei Forschergruppen unabhängig voneinander zusammensetzen und des nächsten Trottels scharfsinnigen Verkünders Schreiberlings Autors Werk abklopfen, damit man dann wieder fundiert miteinander diskutieren kann, wo Autor und Werk nicht gerade zu einer Diskussion taugen?

Nebenbei, wenn die bürgerlich-konservative FAZ eine sehr kritische Rezension (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/der-populismus-des-akif-pirincci-wie-sarrazin-auf-speed-12881608-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2) abdruckt, von einem ihrer dienstältesten Mitarbeiter (http://www.faz.net/redaktion/harald-staun-11104366.html), dann denke ich nicht an kommunistische Kader-Propaganda, Verleumdung durch Linke, veganische Verschwörer oder Anarchosyndikalisten.

Und natürlich ist ein Buch nur ein Buch und nur da...
Es geht auch nicht um das Buch. Es geht um seinen Inhalt, dessen Wirken und die Auswirkungen des Wirkens, die sich letztlich im Handeln manifestieren. Denn das machen Bücher, sie machen uns Handeln auf Grundlage ihres Inhalts. Lernen aus Büchern ist ein gutes Stichwort, Propaganda, Ideologie/Weltanschauung sind weitere.

Und ohne irgend ein Tintenejakulat besonders hervorheben zu wollen, vom Buch der Bücher/Bibel, über diverse andere heilige Bücher bis hin zu den Protokollen der Weisen von Zion oder späteren Papierverschwendungen, es wäre doch Vieles erspart geblieben, an Hass, Gewalt, Folter und Mord, wenn man sich diese Bücher gespart hätte und das, was diese Schlüsseltexte an Folgetexten, Diskursen und Ambitionen beflügelten.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 11. Mai 2014, 21:48:27
Sarrazin hatte übrigens  Zahlen des statistischen Bundesamtes genommen.
Du meinst:
Zitat von: F. A. Mesmer am 20. April 2014, 17:29:15
zu Sarrazin, ich glaube, so ziemlich jede Zahl, die dieses Zahlengenie jemals in einem seiner bücher genannt hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Du laberst Quatsch und meinst, das ist wissenschaftliche Widerlegung.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Robert am 11. Mai 2014, 22:01:58
Ich finde Deschners Buch "Der Moloch" schlimm. Ich bin am lesen und kann mir daher eine Meinung bilden, ohne einzig Sekundärquellen zur Verfügung zu haben.

Es sind Hasstiraden gegen die Amis (wo doch alle Amis gleich pöhse sind, sodass man sie allesamt über einen Kamm scheren kann  ::) ) und es sind auch noch haufenweise Fehler drin, die ich sogar mit wenig Mühe entdeckt habe. Quellenangaben fehlen zudem vollständig.

Aber keiner hat sich darüber keiner auch nur annähernd so erregt, wie über das hier zur Diskussion stehende Buch oder das von Sarrazin.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 11. Mai 2014, 22:09:23
Als Teenager war es eventuell nützlich, an den Schuhen/Schnürsenkeln das Weltanschauungspaket des Gegenübers zu erkennen.

In diesem Forum führen ähnliche Vorurteilsschlüsse ziemlich schnell in Peinlichkeit und Nickwechsel.  ;)
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 11. Mai 2014, 22:23:15
ZitatMiau, Akif Pirinçci!

Über »Felidae«, Ihren Katzenkrimi-Bestseller von vor 25 Jahren, schreibt die »Krimi-Couch.de«-Kritik: »Eine Geschichte von serienmäßigen Morden und religiösen Sekten ... von Wahnideen und Omnipotenzphantasien ... eine Tierfabel, die in einem spannenden und furiosen Finale menschliche Abgründe enthüllt.«

Wahnideen und Omnipotenzphantasien, Morde und menschliche Abgründe... Pirinçci, Pirinçci – wie autobiographisch gefärbt Ihr Schreiben damals schon war! Wenn der neueste Blick in Ihren ganz persönlichen Marianengraben jetzt allerdings auch Ihr furioses Medienfinale wäre, würde keine falsche Katzenträne verdrücken:



Wie schreibt die Titanic so passend ?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 11. Mai 2014, 22:24:04
Strohmann.

Hast auch ´ne Tante, der Homöopathie geholfen hat?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 11. Mai 2014, 23:01:08
ZitatRespekt, Bestsellerautor Akif Pirinçci!

Ihnen kann keiner was, Sie haben einen türkischen Namen – und durften deswegen jenen türkenfeindlichen Rotz in den Focus niesen, den sich der deutsche Schriftleiter angesichts des NSU-Prozesses verkneifen mußte: »Brennen irgendwo von Türken bewohnte Häuser im Lande, schon schweben sofort deutsche Ministerpräsidenten und türkische Botschafter vor Ort ein und betrachten mit betroffenen Gesichtern Schutt und Asche. Muß von einem Neonazi angesteckt worden sein. Eine kriminaltechnische Analyse ist nicht nur entbehrlich, sondern unerwünscht, wenn nicht sogar peinlich, könnte sie doch so etwas Langweiliges wie einen technischen Defekt oder Fahrlässigkeit seitens der Hausbewohner selbst als Ursache zutage fördern.« Ihre Häme holpert zu Recht – schließlich grassieren hierzulande »Selbstkasteiungssucht« und »blinde Ausländerliebe« unter den Eingesessenen, hingegen »Dreistigkeit« auf Seiten der Türken, jener »Migrantengruppe, denen [!] man freundlicherweise zu einem besseren Leben als in ihrer Heimat verholfen hat« – sofern man nicht irgendwann die Geduld mit dem Gesocks verlor und das bessere Leben per Kopfschuß beendete, gell? Aus Notwehr wahrscheinlich, gegen die tausendfache »Ermordung von Einheimischen« durch »islamische Soziopathen«. Denn eins ist klar: »Eins ist klar, Deutschland wird sich in den kommenden Jahren radikal verändern, so sehr, daß die bereits jetzt stattfindende und gar nicht mal schleichende Islamisierung im Sinne von Antiwestlichwerdung einem wie ein harmloses Vorgeplänkel erscheinen wird.« Womit wir beim NSU-Prozeß wären bzw. bei dessen wahrem Skandal: »Nicht nur türkische Journalisten, die sich als Prozeßbeobachter zu spät angemeldet haben – jetzt sollen auch noch türkische Abgeordnete im Gerichtssaal anwesend sein. Warum nicht gleich türkische Richter, die das Urteil fällen?« Und an dieser Stelle, Herr Pirinçci, müssen wir Ihnen endlich Recht geben: Der wachsende türkische Einfluß muß niedergeschmettert werden! Von irren Soziopathen, die kaum der deutschen Sprache mächtig sind, dürfen wir uns nicht länger ein steinzeitliches Weltbild diktieren lassen! Damit muß Schluß sein! Sobald also die Zschäpe freigesprochen wird, schicken wir sie Ihnen vorbei. Versprochen!

Ihre Kamelschreiber von Titanic
Zitat
In diesem Forum führen ähnliche Vorurteilsschlüsse ziemlich schnell in Peinlichkeit und Nickwechsel. 


....na dem kann man aber doch entgehen wenn man sich's regelmäßig so richtig vom Hassprediger erklären lässt, Hauptsache er ist auf der vermeintlich richtigen Seite.....
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 05:01:10
Du immer mit Deinen "Seiten".  ::)

"Seiten" sind Quatsch.

Wegen der Seiten musst Du zu einem Buch eine Meinung haben, das Du gar nicht gelesen hast.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: pelacani am 12. Mai 2014, 06:22:59
Zitat von: Conina am 11. Mai 2014, 21:48:27
Sarrazin hatte übrigens  Zahlen des statistischen Bundesamtes genommen.

Sag mal, hältst Du Sarrazin wirklich für seriös?

http://www.zeit.de/2010/38/SPD-Sigmar-Gabriel/komplettansicht
Zitat...
Sarrazin greift dabei ganz offen auf Francis Galton zurück (S. 92, 352), allerdings ohne seine Leser darüber aufzuklären, wer das eigentlich ist. Ein Blick in den Brockhaus hilft weiter: Galton ist ein britischer Naturforscher, der im 19. Jahrhundert als Vater der modernen Eugenik von dem Gedanken beseelt war, »die Qualität der Menschheit durch gezielte Auswahl der Eltern zu verbessern«.

Es ist also im Deutschland des 21. Jahrhunderts möglich, mit den eugenischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts stürmischen Beifall zu erzeugen.
...
Kann schon sein, dass das nicht dein Leib-und-Magen-Autor ist. Dennoch: zur Gänze lesen lohnt sich.

http://www.zeit.de/2010/36/Intelligenz-Sarrazin/komplettansicht
ZitatAus Erblichkeit und Fertilität im Dreisatz auf eine drohende Verdummung zu schließen, wie Thilo Sarrazin es tut, ist mit einer komplexen Anlage wie Intelligenz schlicht nicht möglich und ignoriert zudem die vielfältigen sozialen Einflüsse. Es wird zu keinem Einbruch des Durchschnitts-IQ in Deutschland kommen, wenn Menschen, die sich in der unteren Hälfte der Intelligenzverteilung befinden, mehr Kinder haben.
Das ist nicht nur so daher gesagt. Das ist nur das Fazit, die Beweisführung kommt vorher.

Zitat von: Conina am 11. Mai 2014, 21:48:27
Du laberst Quatsch
Weniger Dampf, bitte. edit: und noch abgesehen von dem Umgangston, finde ich nicht, dass das Quatsch ist.

Zitat von: Robert am 11. Mai 2014, 22:01:58
Ich finde Deschners Buch "Der Moloch" schlimm.
...
Aber keiner hat sich darüber keiner auch nur annähernd so erregt, wie über das hier zur Diskussion stehende Buch oder das von Sarrazin.
Also bitte. Welche Bedeutung hat Sarrazin in der öffentlichen Wahrnehmung, und welche hat Deschner, zumindest mit diesem Buch?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Robert am 12. Mai 2014, 06:45:42
Genau! Deschner ist der große Vordenker kirchenkritischer Kreise um den HPD und hat somit mehr Freiheiten, zu entgleisen, ohne dass es ihm Kritik einbringt. Zudem ist das Thema, das er behandelt, ganz auf Linie des gesellschaftlichen Konsenses. Und das ist der Unterschied zu Sarrazin.

Die öffentliche Wahrnehmung von Sarrazins Elaborat ist eben dadurch entstanden, weil er im Braunen schürft. Den Kritikern und Medien war dieses Thema wichtiger und dadurch ist es so breit in die Diskussion geraten.

Das ändert aber nichts an meiner Meinung, dass solche Diskussionen sehr asymmetrisch geführt werden.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 12. Mai 2014, 07:22:24
WP sollte doch um einen einigermaßen NPV bemüht sein und hat zu Pirincci:

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Akif_Pirin%C3%A7ci
ZitatDeutschland von Sinnen
→ Hauptartikel: Deutschland von Sinnen
Deutschland von Sinnen ist ein im März 2014 im Manuskriptum-Verlag erschienener Bestseller, in dem sich Pirinçci kritisch über die seiner Ansicht nach privilegierte Stellung Homosexueller, Migranten und Frauen in der politischen Debatte der Bundesrepublik äußert. Pirinçci stellt hierin sein Bild von Minderheiten im bundesrepublikanischen politischen Diskurs dar und interpretiert ihre Rolle als Defektierer, denen undemokratisch viel Einfluss und Blockademacht zukomme.

Das Buch, dem eine populistische Darlegungsweise attestiert wurde, ist von einer derben bzw. polemischen Ausdrucksweise geprägt, was für zahlreiche Reaktionen und kritische Besprechungen sorgte. Innerhalb der Spiegel-Bestsellerlisten kursierte es Anfang 2014 konstant unter den Top-10-Taschenbüchern des Bereichs Sachbuch.[2]

Publizistische Tätigkeit
Seit 2012 meldet sich Pirinçci mit gesellschaftspolitischen Kommentaren zu Wort, unter anderem auf der Achse des Guten, im Nachrichtenmagazin Focus [3][4] oder in der Zeitschrift eigentümlich frei.

Blog Achse des Guten
Von 2012 bis 2013 war Pirinçci regelmäßiger Autor des Weblogs Die Achse des Guten.[5][6]

In einem Beitrag äußerte Pirinçci, der Todesfall Daniel S. reihe sich ein in eine ,,Serie von immer mehr und in immer kürzeren Abständen erfolgenden Bestialitäten, die zumeist von jungen Männern moslemischen Glaubens an deutschen Männern begangen werden".[7] Tobias Kaufmann widersprach Pirinçci daraufhin auf demselben Blog scharf. Er sei ,,zutiefst erschüttert", dass ein solcher Text in der Achse des Guten erscheinen konnte. Pirinçci habe ,,samt und sonders Standardrhetorik der NPD und anderer Neonazis" benutzt.[8] Scharfe Kritik erfuhr Pirinçci auch von Deniz Yücel, der Pirinçcis Duktus nach Form und Inhalt als rechtsextrem bewertet.[9] Jochen Grabler sieht in Pirinçci ,,einen Volksverhetzer, beseelt von Goebbelsscher Perfidie". Er konstruiere aus einer gewalttätigen Minderheit einer Minderheiten-Religionsgruppe eine völkermordende Bande. Belege habe er jedoch nicht, denn tatsächlich gehe die Zahl der von Jugendlichen begangenen Gewalttaten in den vergangenen Jahren zurück.[10]
@Robert: Immerhin erntete Pirincci von einem seiner Autorenkollegen bei Achgut scharfe Kritik.
Ähnliches hätte man sich von der GBS Deschner gegenüber gewünscht.

edit:ich lasse mir soeben diese Aufzählung auf der Zunge zergehen:
Zitat... in dem sich Pirinçci kritisch über die seiner Ansicht nach privilegierte Stellung Homosexueller, Migranten und Frauen in der politischen Debatte der Bundesrepublik äußert. Pirinçci stellt hierin sein Bild von Minderheiten im bundesrepublikanischen politischen Diskurs dar..
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 07:39:30
Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 06:22:59
Zitat von: Conina am 11. Mai 2014, 21:48:27
Sarrazin hatte übrigens  Zahlen des statistischen Bundesamtes genommen.

Sag mal, hältst Du Sarrazin wirklich für seriös?


Mir ging es genau nur darum, dass jede Zahl von ihm schon mehrfach widerlegt sein soll. Das ist Blödsinn.

Ich habe "Deutschland schafft sich ab" nicht gelesen. Ich habe aber letztens in den Wikipediaartikel geschaut und mir auch die Diskussionsseite angekuckt.
Er hat ganz normale amtliche Statistiken verwendet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die amtlichen Statistiken so falsch sind, dass sie bereits zehnfach widerlegt wurden, nur weil sie in dem Buch auftauchen.

Ich denke, Sarrazin hat etwas crankmäßiges, seine Schlüsse sind alarmistisch. Ich mag Alarmismus nicht.
"Wenn wir so weitermachen"-Prognosen über mehrere Jahrzehnte halten doch fast nie, was sie versprechen.
Aber das kann ich schon nicht mehr rational begründen, weil ich allerhöchstens mal Artikel von oder Artikel über Sarrazin gelesen habe.

Mir geht es nur gegen den Strich, wenn man unsauber argumentiert und mit Kritik weit übers Ziel hinausschießt.
Dann krieg ich SIWOTI. Dass dadurch eventuell Leute reinlesen, dass ich mir irgendwelche ausländer- oder schwulenfeindlichen Ansichten zueigen mache, dafür kann ich nichts. Dem ist nicht so. Die komplette Übernahme von Überzeugungen bestimmter Gruppen geht mir gegen den Strich. Aus dem Alter bin ich raus. Deswegen rassele ich auch andauernd mit Leuten aneinander, die "ihre" Gruppe aus Loyalität verteidigen.
Natürlich bin ich selbst auch nicht gegen Gruppendenken gefeit. Man muss sich schon immer wieder zwingen, bei den Fakten zu bleiben.

Und genau deswegen ist die Aussage: "zu Sarrazin, ich glaube, so ziemlich jede Zahl, die dieses Zahlengenie jemals in einem seiner bücher genannt hat, wurde mittlerweile widerlegt. " Quatsch.

Zettel hat sich das Buch vorgenommen, dem vertraue ich:
http://83273.homepagemodules.de/t3255f28-Sarrazin-auf-dem-Pruefstand-der-Wissenschaft.html
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 07:47:51
Zettel:
ZitatZu einer solchen Betrachtung der Thesen Sarrazins möchte ich mit dieser Serie beitragen. Ich werde sie nacheinander unter die Lupe nehmen und zu zeigen versuchen, was nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung von ihnen zu halten ist.

Ist Intelligenz wirklich "zu fünfzig bis achtzig Prozent vererbt"? Stimmt es, daß "alle Juden dasselbe Gen teilen"? Stimmt andererseits die in der Presse verbreitete Gegenthese zu Sarrazin, daß schon ab der zweiten Generation "Migranten nicht mehr Kinder bekommen als Deutsche"?

Wie man sich denken kann, sind die wissenschaftlichen Antworten auf solche Fragen nicht immer eindeutig. Aber es sind doch jedenfalls wissenschaftliche Fragen, die man empirisch beantworten kann, statt in sein ideologisches Schatzkästlein zu greifen und die Antwort aus diesem hervorzuziehen.

Und wenn man an solche Fragen wissenschaftlich herangeht, dann verfliegen auch meist die Affekte. Nichts hilft besser gegen die Irrationalität, zu der wir alle neigen - die einen mehr, die anderen weniger - , als sich in Zahlen, Fakten, Berechnungen zu vertiefen.
http://zettelsraum.blogspot.de/2010/08/sarrazin-auf-dem-prufstand-der.html
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 07:56:07
Pirincci schreibt einfach, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ein großer Intellektueller ist er meiner Meinung nach nicht.
Vielleicht ist das aber auch Masche, jedenfalls kommt er ziemlich naiv rüber, trifft aber immer mal den Nagel auf den Kopf.

Ein Kapitel ist zum Beispiel darüber, dass die geilsten Filme und Serien aus den USA kommen, obwohl die keine GEZ haben.

Zitat....Um dieses Paradox aufzuklären, zunächst ein Blick in die USA, dem Land, in dem die Doofen wohnen. Jeder weiß, daß US-Amerikaner verachtenswerte Menschen sind, dumm wie Brot, bis an die Zähne bewaffnet, fundamentalistisch christlich, oberflächlich bis geht nicht mehr, kriegslüstern, ihre Verbrecher grillend oder vergasend, dem Kapitalismus frönend, einfach ekelhaft halt. Eigentlich wollen wir mit denen nix zu tun haben (bis auf Obama, weil der eine besondere
Hautfarbe hat) – wenn es da nicht diese zwei Dinge gäbe, nach denen wir süchtig sind: ihre Filme und ihre Fernsehserien (ihre Bücher auch, aber das ist eine andere Abteilung). Ja, Scheiße aber auch! Selbst Dokumentationen können sie besser als wir, diese Drecksäcke! Die neueste Doku-Sensation steht schon am Start, nämlich jene über den Schriftsteller J. D. Salinger (Der Fänger im Roggen), deren Produktionsetat sage und schreibe zwölf Millionen Dollar betragen haben soll, eine Summe, mit der man hierzulande vierzig Dokus drehen könnte. Man denke auch an die Erfolge von Bowling for Columbin, Fahrenheit 9/11 und Sicko von Michael Moore mit einem weltweiten Einspielergebnis im Milliardenbereich, wodurch ein Boom an Dokumentationen fürs Kino ausgelöst wurde. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, da galten Hollywood und die von dort zu uns und in den Rest der Welt schwappenden Fernsehserien als der letzte Müll, noch schlimmer als »heile Welt«, wie man in den Siebzigern so sagte, wenn man etwas besonders Verlogenes und künstlich Harmonisches meinte. Der Gag war nur, daß man zwar sowas sagte und meinte, doch insgeheim das Gegenteil dachte und spürte. In Wahrheit waren wir schon immer besessen von amerikanischen Filmen und Serien, in denen es so wenig oder so viel heile-Welt-mäßig zuging wie in allen anderen Filmen und Serien, egal aus welchem Land. Was das Kino angeht, hat das sowieso nie gestimmt. Die Mär vom Kaugummi-Movie der Amis beruhte stets auf einer fortwährenden Verleumdungskampagne hiesiger Intellektueller, die über das Argument von der Überlegenheit des europäischen (deutschen) Künstlergeistes an Staatskohle (Filmförderung) rankommen wollten. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, daß weder im privaten noch öffentlich-rechtlichen Fernsehen, nicht einmal auf Arte oder 3Sat ein deutscher Kinofilm aus den Siebzigern, Achtzigern, Neunzigern, ja selbst vom Anfang der Nullerjahre gezeigt wird, obwohl diese für 'n Appel und 'n Ei zu bekommen wären, wogegen recht gewagte Streifen aus derselben Zeit wie Wie ein wilder Stier, Kuß der Spinnenfrau und Pulp Fiction sowieso und selbst seichte Komödien vom Anfang der Achtziger...

Dieser irre Nazi Pirincci lobt Michael Moore!
Als Gruppendenker hat man jetzt schon wieder ein Problem und muss geistige Spagate machen, nur um Pirincci nicht zuzustimmen.  ;D ;D ;D
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 12. Mai 2014, 08:01:47
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 07:56:07
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, daß weder im privaten noch öffentlich-rechtlichen Fernsehen, nicht einmal auf Arte oder 3Sat ein deutscher Kinofilm aus den Siebzigern, Achtzigern, Neunzigern, ja selbst vom Anfang der Nullerjahre gezeigt wird, obwohl diese für 'n Appel und 'n Ei zu bekommen wären, wogegen recht gewagte Streifen aus derselben Zeit wie Wie ein wilder Stier, Kuß der Spinnenfrau und Pulp Fiction sowieso und selbst seichte Komödien vom Anfang der Achtziger...

So ganz stimmt das nicht. Ich habe neulich erst in der Programm-App die angekündigte Wiederholung eines Filmkunstwerks von Otto Waalkes gesehen.  :rofl
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 08:10:25
Siehste, der schreibt eben aus dem Bauch heraus, nicht wie der Zahlenfetischist Thilo. Dem wäre so ein Patzer nicht passiert.  ::)
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 12. Mai 2014, 08:11:17
Wen interessieren schon Fakten, wenn es um Auflage geht?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 12. Mai 2014, 08:14:31
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 07:56:07
Pirincci schreibt einfach, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ein großer Intellektueller ist er meiner Meinung nach nicht.
Vielleicht ist das aber auch Masche, jedenfalls kommt er ziemlich naiv rüber, trifft aber immer mal den Nagel auf den Kopf.

Ein Kapitel ist zum Beispiel darüber, dass die geilsten Filme und Serien aus den USA kommen, obwohl die keine GEZ haben.

Zitat....Um dieses Paradox aufzuklären, zunächst ein Blick in die USA, dem Land, in dem die Doofen wohnen. Jeder weiß, daß US-Amerikaner verachtenswerte Menschen sind, dumm wie Brot, bis an die Zähne bewaffnet, fundamentalistisch christlich, oberflächlich bis geht nicht mehr, kriegslüstern, ihre Verbrecher grillend oder vergasend, dem Kapitalismus frönend, einfach ekelhaft halt. Eigentlich wollen wir mit denen nix zu tun haben (bis auf Obama, weil der eine besondere
Hautfarbe hat) – wenn es da nicht diese zwei Dinge gäbe, nach denen wir süchtig sind: ihre Filme und ihre Fernsehserien (ihre Bücher auch, aber das ist eine andere Abteilung). Ja, Scheiße aber auch! Selbst Dokumentationen können sie besser als wir, diese Drecksäcke! Die neueste Doku-Sensation steht schon am Start, nämlich jene über den Schriftsteller J. D. Salinger (Der Fänger im Roggen), deren Produktionsetat sage und schreibe zwölf Millionen Dollar betragen haben soll, eine Summe, mit der man hierzulande vierzig Dokus drehen könnte. Man denke auch an die Erfolge von Bowling for Columbin, Fahrenheit 9/11 und Sicko von Michael Moore mit einem weltweiten Einspielergebnis im Milliardenbereich, wodurch ein Boom an Dokumentationen fürs Kino ausgelöst wurde. Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, da galten Hollywood und die von dort zu uns und in den Rest der Welt schwappenden Fernsehserien als der letzte Müll, noch schlimmer als »heile Welt«, wie man in den Siebzigern so sagte, wenn man etwas besonders Verlogenes und künstlich Harmonisches meinte. Der Gag war nur, daß man zwar sowas sagte und meinte, doch insgeheim das Gegenteil dachte und spürte. In Wahrheit waren wir schon immer besessen von amerikanischen Filmen und Serien, in denen es so wenig oder so viel heile-Welt-mäßig zuging wie in allen anderen Filmen und Serien, egal aus welchem Land. Was das Kino angeht, hat das sowieso nie gestimmt. Die Mär vom Kaugummi-Movie der Amis beruhte stets auf einer fortwährenden Verleumdungskampagne hiesiger Intellektueller, die über das Argument von der Überlegenheit des europäischen (deutschen) Künstlergeistes an Staatskohle (Filmförderung) rankommen wollten. Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, daß weder im privaten noch öffentlich-rechtlichen Fernsehen, nicht einmal auf Arte oder 3Sat ein deutscher Kinofilm aus den Siebzigern, Achtzigern, Neunzigern, ja selbst vom Anfang der Nullerjahre gezeigt wird, obwohl diese für 'n Appel und 'n Ei zu bekommen wären, wogegen recht gewagte Streifen aus derselben Zeit wie Wie ein wilder Stier, Kuß der Spinnenfrau und Pulp Fiction sowieso und selbst seichte Komödien vom Anfang der Achtziger...

Dieser irre Nazi Pirincci lobt Michael Moore!
Als Gruppendenker hat man jetzt schon wieder ein Problem und muss geistige Spagate machen, nur um Pirincci nicht zuzustimmen.  ;D ;D ;D


.....und was sagt uns jetzt dieses touretteartige Fehlschlussfeuerwerk?  .....Pirinccis, meine ich natürlich, und wie unterscheidet es sich intellektuell und sprachlich von den Staccatoabsonderungen Ken Jebsens auf dem Potsdamer Platz?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 12. Mai 2014, 08:53:02
@Belbo: Zumindest muss man damit rechnen, dass eine wachsende Zahl einer bestimmten Psiram-Klientel sich mit den Gedanken dieses Möchtegern-Bukowski identifiziert.

Z.B. der Forensikkritiker, dessen Faden im SPAM gelandet ist...
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 12. Mai 2014, 09:02:02
Zitat von: sweeper am 12. Mai 2014, 08:53:02
@Belbo: Zumindest muss man damit rechnen, dass eine wachsende Zahl einer bestimmten Psiram-Klientel sich mit den Gedanken dieses Möchtegern-Bukowski identifiziert.

Z.B. der Forensikkritiker, dessen Faden im SPAM gelandet ist...


Demnächst schreibt dann die Storch im Blog ?  :rofl
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 12. Mai 2014, 09:06:44
Zitat von: Belbo am 12. Mai 2014, 09:02:02
Zitat von: sweeper am 12. Mai 2014, 08:53:02
@Belbo: Zumindest muss man damit rechnen, dass eine wachsende Zahl einer bestimmten Psiram-Klientel sich mit den Gedanken dieses Möchtegern-Bukowski identifiziert.

Z.B. der Forensikkritiker, dessen Faden im SPAM gelandet ist...


Demnächst schreibt dann die Storch im Blog ?  :rofl
Besser im Vorfeld den Pirinçci hier sauber ausdiskutieren ... Nicht dass er hier im Rahmen eines peinlichen Nickwechsels im Forum auftaucht ...  :grins
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 12. Mai 2014, 09:18:34
Aristo- und Assicat wären doch passende nicks ...... :wurst:
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: pelacani am 12. Mai 2014, 11:54:18
Leicht OT, aber ich hoffe, das Thema damit vorerst abzuschließen. Zur Not können wir ja diesen Teil des Fadens noch abtrennen.
Zitat von: Robert am 12. Mai 2014, 06:45:42
Genau! Deschner ist der große Vordenker kirchenkritischer Kreise um den HPD und hat somit mehr Freiheiten, zu entgleisen, ohne dass es ihm Kritik einbringt.
Zitat von: sweeper am 12. Mai 2014, 07:22:24
@Robert: Immerhin erntete Pirincci von einem seiner Autorenkollegen bei Achgut scharfe Kritik.
Ähnliches hätte man sich von der GBS Deschner gegenüber gewünscht.

ZitatAuch wenn Deschner in der Folgezeit keineswegs nur religionskritische Bücher veröffentlichte (beispielsweise erschien mit "Talente, Dichter, Dilettanten" eine weitere literarische Streitschrift, mit "Der Moloch" eine kritische Geschichte der USA und mit "Für einen Bissen Fleisch" ein Plädoyer für den Vegetarismus)
http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/ein-juwel-aufklaerung
Hier lässt sich in der Tat keine Kritik herauslesen. Zwar ist das ein Nachruf, aber eine Bemerkung wäre schon erlaubt gewesen. Mehr Treffer hat die Suche nach ,,Moloch" bei der GBS nicht. Und Schmidt-Salomon leistet sich auch hier
http://www.schmidt-salomon.de/deschner.pdf
eine verschämte, das Verlogene streifende Apologie (Fußnote 19). Es sieht in der Tat so aus, als würde die Agenda der GBS deren Blick auf die Fakten erheblich trüben. Und natürlich diskreditiert das die GBS.

Aber es gibt sie, die Kritik:
ZitatArmin Pfahl-Traughber kritisiert an Deschners Buch Der Moloch, dass es teilweise auf gefälschten Quellen und rechtsradikaler Verschwörungsliteratur beruhe, an einen ,,Stammtisch-Diskurs" erinnere und stellenweise suggeriere, dass ,,die US-Amerikaner schlimmer als die Nationalsozialisten waren".[19]
http://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Deschner
Pfahl-Traughber ist dezidierter Atheist.

Im übrigen halte ich die gesellschaftliche Bedeutung des Phänomens Sarrazin für weit größer als die Deschners.

Noch ein Schmeckerchen. Die ,,Junge Welt" hat:
ZitatIch hatte soeben sein Buch »Der Moloch. Eine kritische Geschichte der USA« gelesen, eine schonungslose Abrechnung mit »god's own country«.
http://www.jungewelt.de/2014/04-14/014.php?sstr=Moloch
und im gleichen Text
ZitatBei aller Kritik an Kirche und Religion grenzte sich der radikale Agnostiker und Skeptiker von jeder Form von Dogmatismus und Fanatismus ab.
Es gibt Linke, denen ist einfach nichts peinlich.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Robert am 12. Mai 2014, 12:20:52
ZitatArmin Pfahl-Traughber kritisiert an Deschners Buch Der Moloch, dass es teilweise auf gefälschten Quellen und rechtsradikaler Verschwörungsliteratur beruhe, an einen ,,Stammtisch-Diskurs" erinnere und stellenweise suggeriere, dass ,,die US-Amerikaner schlimmer als die Nationalsozialisten waren".[19]
http://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Deschner

Diese Kritik kenne ich. Eine der wenigen. Und meiner Meinung nach trifft sie voll zu.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 12. Mai 2014, 12:27:44
Zitat von: Robert am 12. Mai 2014, 12:20:52
ZitatArmin Pfahl-Traughber kritisiert an Deschners Buch Der Moloch, dass es teilweise auf gefälschten Quellen und rechtsradikaler Verschwörungsliteratur beruhe, an einen ,,Stammtisch-Diskurs" erinnere und stellenweise suggeriere, dass ,,die US-Amerikaner schlimmer als die Nationalsozialisten waren".[19]
http://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Deschner

Diese Kritik kenne ich. Eine der wenigen. Und meiner Meinung nach trifft sie voll zu.

Ich glaube "Das Kreuz mit der Kirche" hab ich mit zwölf gelesen  und obwohl damals mein Interesse nicht ganz keusch war, erinnere ich mich zumindest noch daran, dass ich es furchtbar platt und einseitig fand, vor ein paar Jahren hab ich wieder mal reingeblättert und fand mein damaliges Urteil bestätigt, vielleicht daher mein aber gegen Hasspolemiken.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Ridcully am 12. Mai 2014, 12:51:09
Zitat von: Krebskandidat am 08. Mai 2014, 13:49:43
Serdar hat in der Heute Show vom 24. April ein bisschen was aus dem Buch vorgelesen:

http://www.youtube.com/watch?v=ruhYQbf1RLE

;D Mehr muss dazu wirklich nicht sagen.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Ridcully am 12. Mai 2014, 13:06:37
Zitat von: Robert am 12. Mai 2014, 06:45:42
Genau! Deschner ist der große Vordenker kirchenkritischer Kreise um den HPD und hat somit mehr Freiheiten, zu entgleisen, ohne dass es ihm Kritik einbringt. Zudem ist das Thema, das er behandelt, ganz auf Linie des gesellschaftlichen Konsenses. Und das ist der Unterschied zu Sarrazin.

Nein, der Unterschied ist vor allem dass Deschner seit etwa 40 Jahren keine Sau mehr interessiert (organisierte Kirchenkritiker fallen unter "keine Sau"). Amerikafeindliche Bücher gibt es genug, genauso wie nie ein Mangel an "Untergang des Abendland"-Literatur herrscht. Die Prominenz des Autors macht das Buch jeweils zu einem Thema, nicht der Inhalt alleine.

Pirincci liegt prominenzmässig irgendwo dazwischen, aber bei ihm kommt der Mann-beisst-Hund-Faktor dazu, weil er als Türke über den schleichenden Genozid der Türken an den Deutschen fabuliert. Ansonsten sind seine Themen ja nicht so besonders originell sondern rechtsradikaler Mainstream.


Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Hildegard am 12. Mai 2014, 13:46:52
Zitat von: Ridcully am 12. Mai 2014, 12:51:09
Zitat von: Krebskandidat am 08. Mai 2014, 13:49:43
Serdar hat in der Heute Show vom 24. April ein bisschen was aus dem Buch vorgelesen:

http://www.youtube.com/watch?v=ruhYQbf1RLE

;D Mehr muss dazu wirklich nicht sagen.
Sehr schön.
Ergänzend habe ich bei Amazon mit der Funktion  "Blick ins Buch " reingelesen. Auch das reicht schon bis weit über die Hutkrempe.

Beispiele:

Zitat... daß [jaha, alte Rechtschreibung, der Fortschritt geht an einem wie ihm auch in dieser Hinsicht vorbei] die verblödeten Hampelmänner und Hampelfrauen aus der Politik angesichts solch eines falschen medialen Bildes sich was vom Pferd über Gender Mainstreaming erzählen lassen, wonach das Geschlecht ein gesellschaftliches Konstrukt sei, nach dem Motto "wenn meine Tante einen Schwanz hätte, wäre sie mein Onkel".
Da kann man man nur sagen, Thema verfehlt. Bei der Ansicht, das Geschlecht wäre ein gesellschaftliches Konstrukt, geht es ja gerade nicht um den Schwanz als Zuordnungsmerkmal.

Zwei Absätze weiter erzählt er von zwei Türken, die Polizeibeamten verprügelten und fügt an:
ZitatIn der Türkei übrigens hätten die beiden danach noch exakt acht Sekunden auf diesem Planeten verweilen dürfen, bevor sie in eine bessere Welt gewechselt wären.
Warum erwähnt er das? Doch offenbar, weil er es gut findet.

Kitas findet er überflüssig, weil da geht es um "bloß weg mit dem Balg".

Die Homoehe bezeichnet er als "Familienmodell 'Papa, Papa, Strichjunge'".

Akif ist auch Fachmann für homosexuelle Sexualität. Er weiß genau, dass die alle  - wirklich alle! - ausschließlich Sex im Kopf haben und den ganzen Tag promiskuitiv durch die Gegend rammeln:
ZitatDas medial verbreitete Bild von den Homo- und Lesbenpaaren, die seit hundert Jahren zusammenleben und sich die Wohnung so geschmackvoll eingerichtet haben, ist nichts weiter als Beschiß. All diese ach so treuen Paare, insbesondere die Männer, führen in Wahrheit scheunentorweit offene Beziehungen, in denen am laufenden Band, zuweilen mehrmals am Tag, Seitensprünge stattfinden, was mit des Wortes ursprünglicher Bedeutung aber kaum etwas zu tun hat, weil es sich dabei weniger um romantische Affären als vielmehr um kalt und anonym konsumierten Sex handelt.[Fettung von mir.]

Alles händisch abgetippt, wer es nicht glaubt, kann hier  (http://www.amazon.de/Deutschland-von-Sinnen-Homosexuelle-Zuwanderer/dp/3944872045/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1399895174&sr=8-1&keywords=akif+pirincci+deutschland+von+sinnen#reader_B00JFMPCUC)nachlesen.





Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 12. Mai 2014, 13:57:43
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 05:01:10
Wegen der Seiten musst Du zu einem Buch eine Meinung haben, das Du gar nicht gelesen hast.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 14:17:36
@Hildegard:
Gender ist doch totaler Humbug, genau wie Lyssenkos "Forschungen".
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 14:19:23
Zitat von: Belbo am 12. Mai 2014, 13:57:43
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 05:01:10
Wegen der Seiten musst Du zu einem Buch eine Meinung haben, das Du gar nicht gelesen hast.

Hast Du nun reingelesen, oder nicht?
Hast Du es überlebt oder bist Du jetzt infiziert, weil Du einem Rattenfänger und Hassprediger aufgesessen bist?

Ist das Buch nun sooo schlimm und gefährlich, wie es uns die Feullitonisten weismachen wollen?

Ich würde das Buch nie verschenken und reingelesen habe ich auch nur dort, wo ich etwas finden konnte. Ich besitze das Buch gar nicht.

Ich amüsiere mich eben nur köstlich über den Sturm im Wasserglas, den es ausgelöst hat.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 12. Mai 2014, 14:21:51
Schreibt er auch was zum Strafvollzug?
So in etwa die Vorteile der Abschreckung mittels drastischer Strafen ?

Oder so ähnlich wie hier?


http://station13.createaforum.com/new-board-3/akif-pirincci-wir-morder/
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 14:23:28
Er schreibt irgendwo schlecht übers Ritalin, damit hat er bei Dir garantiert verschissen.  ;D
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Ridcully am 12. Mai 2014, 14:27:45
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:19:23
Ist das Buch nun sooo schlimm und gefährlich, wie es uns die Feullitonisten weismachen wollen?

Was heisst gefährlich - die Leute deren Ressentiments sich mit seinen decken werden es gut finden, alle anderen nicht. Insoweit ist es den Büchern von Sarazzin und Deschner ziemlich ähnlich. Es mag zur Verfestigung des eh schon existierenden Hasses führen, es wird wohl kaum jemanden zum Hass anstacheln der nicht vorher schon so drauf war.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 12. Mai 2014, 14:29:36
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:23:28
Er schreibt irgendwo schlecht übers Ritalin, damit hat er bei Dir garantiert verschissen.  ;D
Ach nee, da würde er bei mir außer Konkurrenz laufen - da halte ich mich lieber an den Typen vom Arzneitelegramm schadlos. Siehe neulich dieser unsägliche alte Mann aus Bremen:

http://das-blaettchen.de/2014/04/profitables-geschaeft-mit-zappelphilipp-und-trotzkind-28792.html

Von dem schreiben diese Pirinçcis und Schmidts und Wolffs dann leider ab...
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Robert am 12. Mai 2014, 14:29:54
Ich verstehe hier diesen ganzen Krawall nicht. Keiner findet dieses Buch gut, aber einige (immer wieder die üblichen Verdächtigen) hier scheinen dies anderen nur allzu gerne zu unterstellen.

:crazy  :stirn

Ihr habt ehrlich ne Meise!
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 14:35:08
Zitat von: Ridcully am 12. Mai 2014, 12:51:09
Zitat von: Krebskandidat am 08. Mai 2014, 13:49:43
Serdar hat in der Heute Show vom 24. April ein bisschen was aus dem Buch vorgelesen:

http://www.youtube.com/watch?v=ruhYQbf1RLE

;D Mehr muss dazu wirklich nicht sagen.

Ich kann ja mal ein paar alte Hatenightfolgen raussuchen, da zieht der Serdar selber vom Leder.

Edit:
http://youtu.be/xZysXefTy3w
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 12. Mai 2014, 14:36:37
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:19:23
Zitat von: Belbo am 12. Mai 2014, 13:57:43
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 05:01:10
Wegen der Seiten musst Du zu einem Buch eine Meinung haben, das Du gar nicht gelesen hast.

Hast Du nun reingelesen, oder nicht?
Hast Du es überlebt oder bist Du jetzt infiziert, weil Du einem Rattenfänger und Hassprediger aufgesessen bist?

Ist das Buch nun sooo schlimm und gefährlich, wie es uns die Feullitonisten weismachen wollen?

Ich würde das Buch nie verschenken und reingelesen habe ich auch nur dort, wo ich etwas finden konnte. Ich besitze das Buch gar nicht.

Ich amüsiere mich eben nur köstlich über den Sturm im Wasserglas, den es ausgelöst hat.

Die Befürworter des Buches bleiben aber ganz cool? Es verändert sich durch das Buch nichts?

http://www.zeit.de/2014/18/akif-pirincci-verteidiger

Zitat
Nachdem Mangolds vernichtende Kritik erschienen war, entlud sich über ihm ein Gewitter aus ungewöhnlich vielen E-Mails verärgerter Leser. Sie attackieren den Autor, meinen aber oft die ZEIT, mehr noch, sie zielen auf den Journalismus der etablierten Medien. Sie werfen uns Arroganz, Wirklichkeitsverweigerung und Meinungsmache vor. Von "Belehrungspresse" ist die Rede, "rot-grün versiffter" Berichterstattung, "Drecksblatt", "Dummschwätzern", "Gedankenmanipulation". "Fick dich, stupid." Eine Leserin meint: "Ich schäme mich für unseren Journalismus." Ein Leser schreibt: "Ihr seid Hitler." Selten zuvor waren die Vorwürfe von Lesern so feindselig. Der Ton hat sich drastisch verschärft – der Ton der Buchautoren, die einen politischen Mainstream konstruieren, um ihn danach anzugreifen, aber auch der Ton der Menschen, die diese Angriffe verteidigen. Woher rührt die Wut der Leser, die Wucht ihrer Beschimpfungen?

Ich denke doch, eben einer der berühmten weiteren Tropfen, hier vielleicht sogar ein Wasserglas.

ZitatSind wir, die Journalisten der großen Zeitungen, unehrlich? Man muss über uns keine Studien anfertigen, um zu erkennen, dass wir stärker zum rot-grünen Milieu tendieren als die meisten Wähler. Natürlich stammt kaum jemand von uns aus einer Hartz-IV-Familie. Natürlich leben wir viel zu oft in denselben bürgerlichen Stadtteilen derselben Großstädte, in Berlin-Prenzlauer Berg oder in Hamburg-Eppendorf. Altbau, hohe Decken, Fischgrätparkett. Natürlich leidet unser Blick auf die Welt unter dem Eppendorf-Syndrom. Aber nur, weil wir selbst in einer Homogenitätsfalle der urbanen Mittelschicht stecken, wird nicht der Umkehrschluss zulässig, Pirinçci leiste aufrichtige Basisarbeit. Viel unheilvoller ist es, wenn der Demagoge Pirinçci von seiner Bonner Villa aus die Geräusche der Straße imitiert, um damit reich zu werden.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 12. Mai 2014, 14:42:12
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:23:28
Er schreibt irgendwo schlecht übers Ritalin, damit hat er bei Dir garantiert verschissen.  ;D
Danke für den Text (konnte dir leider nicht antworten..) .
Der ist doch ganz anschaulich ... Magst du ihn hier noch mal reinstellen, Conina?
Und dieses Elaborat zu den Mördern - dagegen ist doch @Stimmviech ein schnuckeliger Waisenknabe:

http://station13.createaforum.com/new-board-3/akif-pirincci-wir-morder/

und musste trotzdem in den Spam...

Gibts auch bei Achgut, den Text:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wir_moerder
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Scipio am 12. Mai 2014, 15:12:52
Was habe ich den hier losgetretten......... :o
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 12. Mai 2014, 15:14:08
Zitat von: Scipio am 12. Mai 2014, 15:12:52
Was habe ich den hier losgetretten......... :o

...am ehesten  :grins
http://www.youtube.com/watch?v=QbS9c0ZMRX4
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: pelacani am 12. Mai 2014, 15:15:06
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 07:39:30
Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 06:22:59
Zitat von: Conina am 11. Mai 2014, 21:48:27
Sarrazin hatte übrigens  Zahlen des statistischen Bundesamtes genommen.

Sag mal, hältst Du Sarrazin wirklich für seriös?
...
Zettel hat sich das Buch vorgenommen, dem vertraue ich:
http://83273.homepagemodules.de/t3255f28-Sarrazin-auf-dem-Pruefstand-der-Wissenschaft.html

Zettel sagt:

ZitatIn dem "Zeit"-Interview von vor einer Woche sagte Sarrazin:
   
ZitatDie Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich. Die weniger Intelligenten vermehren sich schneller als der Durchschnitt. Das bedeutet in der Konsequenz, dass die Intelligenz der Grundgesamtheit sinkt.
Der Mann hat Recht, auch hier.
http://zettelsraum.blogspot.de/2010/09/sarrazin-auf-dem-prufstand-der_02.html

Nein, hat er nicht. Diese Grundthese ist bestechend einfach, aber sie ist falsch.

ZitatDass nicht sogar 100 Prozent der Intelligenzunterschiede auf genetische Variation zurückzuführen sind, liegt im Wesentlichen an der ungleichen Verteilung von Bildungschancen in allen Ländern der Welt – wenn auch in sehr unterschiedlichem Maße. In einer Gesellschaft, in der alle Kinder von Anfang an die für ihre geistige Entwicklung optimale familiäre und schulische Unterstützung vorfänden, könnte jedes die in seinen Genen vorgesehene Intelligenz erreichen. Die Anzahl richtiger Antworten im IQ-Test würde bei allen ansteigen, die Unterschiede aber würden bestehen bleiben oder sogar noch zunehmen, weil einige Gene erst unter optimalen Bedingungen wirksam würden.

Weil wir aber von einer solchen Bildungsgerechtigkeit weit entfernt sind, gilt: Erreicht ein deutschstämmiger rundum geförderter Akademikersohn, »nur« einen durchschnittlichen IQ, ist davon auszugehen, dass seine Gene einfach nicht mehr hergeben. Wird hingegen bei einer türkischstämmigen Tochter aus bildungsfernem Hause derselbe Wert gemessen, ist anzunehmen, dass sie ihr genetisches Potenzial nicht optimal in Intelligenz umsetzen konnte. Unter besseren Bedingungen hätte sie wohl einen höheren IQ erzielt. Bei den Kindern mit Migrationshintergrund ist also mehr verborgenes Intelligenzpotenzial zu finden als bei den deutschstämmigen Kindern.
http://www.zeit.de/2010/36/Intelligenz-Sarrazin/komplettansicht
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Robert am 12. Mai 2014, 15:43:06
Ich denke, es wird eher ein Schuh daraus, wenn man die laut PISA schlechteren Bildungserfolge von Kindern sozial schwacher Eltern betrachtet. Demnach ist könnte es so sein: Je mehr sozial schwache Menschen es gibt, umso mehr Kinder wird es geben, die in der Schule nicht weit kommen. Aber das mit Genetik zu erklären, entbehrt jeder Grundlage.

Migranten sind häufig sozial schwach, und deren Kinder haben somit schlechtere Bildungschancen, vor allem, wenn im Elternhaus kaum deutsch gesprochen wird.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 15:50:45
@pelacani
Der Frau kann ich auch nur recht geben.
Das deckt sich sogar mit meiner Familiengeschichte.
Omi war Magd in Schlesien und nur 6 Jahre in der Schule.
Ihre Kinder sind alle ordentliche Leute mit Beruf geworden und von den Enkeln haben dann einige studiert.

Aber die Kritik geht doch ein bisschen am Thema vorbei.

Stell Dir vor, man hätte perfekte Bildung für alle.
(In der Kosequenz wären wir dann bei 100% nature und 0% nurture, wie ungerecht!!!)

Ändert sich dadurch etwas an den unterschiedlichen Geburtenquoten und dem Effekt auf die Gesamtpopulation?
Der wäre dann doch immer noch da.
_____________________________________


Es ist aber auch egal, weil das Prognosen sind, die die Zukunft betreffen.
Vielleicht sind in 2 Generationen Designerbabys in.
Vielleicht ist es in, 4 Kinder zu haben, auch wenn man Akademiker ist, weil die Aufzucht so pillepalleeinfach ist, weil der Haushalt gar keine Zeit mehr verbraucht, weil eine Geburt ein Klacks geworden ist etc.

Der Fortschritt wird die ganze Gleichung sowieso noch mehrfach ändern.
Ich finde das Thema "Deutschland schafft sich ab" überhaupt nicht so spannend.
Da kann ich auch Club of Rome lesen, was ich nicht tue.
_____________________________________

Jedenfalls habe ich gelernt, dass hohe oder niedrige Intelligenz in einer perfekten Welt zu 100% erblich ist, was noch viel krasser ist, als das, wofür der Herr Sarrazin dicke mediale Schelte bekam.
Und ich bin auch der Meinung, dass Sarrazin einen kleinen Effekt völlig übertrieben aufbauscht.
Aber prinzipiell sind diese drei Sätze doch nicht falsch:
Die Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich. Die weniger Intelligenten vermehren sich schneller als der Durchschnitt. Das bedeutet in der Konsequenz, dass die Intelligenz der Grundgesamtheit sinkt.

Die Entgegnung darauf ist eher: Ja, aber so simpel ist es nicht....
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: pelacani am 12. Mai 2014, 16:16:17
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 15:50:45
Aber die Kritik geht doch ein bisschen am Thema vorbei.
Finde ich gar nicht.
ZitatÄndert sich dadurch etwas an den unterschiedlichen Geburtenquoten und dem Effekt auf die Gesamtpopulation?
Meinst Du mit ,,Effekt" jetzt den ,,Gen-Pool Intelligenz" oder meinst Du das Ausmaß, in dem sich diese intellektuelle Potenz realisieren kann?
Soweit ich das verstehe, hebt Sarrazin fatalistisch auf die Genetik ab und schlägt als ,,Gegenmaßnahme" Selektion vor, z. B. Gebärprämien für Akademikerinnen, und er leitet aus seinem Verständnis von Genetik die Sinnlosigkeit von sozialen Maßnahmen ab (die würden ja den Genpool der Armen = Dummen stabilisieren, oder gar ausweiten). Aus der tatsächlichen Lage folgt vielmehr, dass Anstrengungen unternommen werden müssen, den Bildungszugang der Armen zu verbessern – wie auch immer, das überlasse ich den Fachleuten. Das ist etwas ganz anderes; vgl. #83

ZitatStell Dir vor, man hätte perfekte Bildung für alle.
(In der Kosequenz wären wir dann bei 100% nature und 0% nurture, wie ungerecht!!!)
Das war das Marx'sche Ideal des Kommunismus ;)
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 16:18:41
Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 16:16:17

Meinst Du mit ,,Effekt" jetzt den ,,Gen-Pool Intelligenz" oder meinst Du das Ausmaß, in dem sich diese intellektuelle Potenz realisieren kann?
Soweit ich das verstehe, hebt Sarrazin fatalistisch auf die Genetik ab und schlägt als ,,Gegenmaßnahme" Selektion vor, z. B. Gebärprämien für Akademikerinnen, und er leitet aus seinem Verständnis von Genetik die Sinnlosigkeit von sozialen Maßnahmen ab (die würden ja den Genpool der Armen = Dummen stabilisieren, oder gar ausweiten). Aus der tatsächlichen Lage folgt vielmehr, dass Anstrengungen unternommen werden müssen, den Bildungszugang der Armen zu verbessern – wie auch immer, das überlasse ich den Fachleuten. Das ist etwas ganz anderes; vgl. #83

Das weiß ich doch alles gar nicht, ich hänge nur an den drei Sätzen, die Du zitiertest.
Eugenische "Gegenmaßnahmen", auch wenn die mit Anreizen stattfinden, sind doch völlig idiotisch.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 16:19:57
Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 16:16:17
Meinst Du mit ,,Effekt" jetzt den ,,Gen-Pool Intelligenz" oder meinst Du das Ausmaß, in dem sich diese intellektuelle Potenz realisieren kann?

Natürlich "Genpool".
Die unterschiedliche Bildung habe ich in dem Gedankenexperiment doch bewusst rausgekürzt.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: pelacani am 12. Mai 2014, 16:45:09
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 16:19:57
Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 16:16:17
Meinst Du mit ,,Effekt" jetzt den ,,Gen-Pool Intelligenz" oder meinst Du das Ausmaß, in dem sich diese intellektuelle Potenz realisieren kann?

Natürlich "Genpool".
Die unterschiedliche Bildung habe ich in dem Gedankenexperiment doch bewusst rausgekürzt.
Das halte ich für falsch. Reiche/intelligente/gebildete Türken haben keinen anderen Genpool als arme/bildungsferne/dumme Türken. Reiche/intelligente/gebildete Deutsche haben keinen anderen Genpool als arme. Die "50-80% vererbt" beziehen sich immer auf die Anlagen, nicht auf den Phänotyp. Die Anlage, die Potenz zur Erreichung eines hohen IQ, wird doch nicht kovariant mit Reichtum vererbt. Was der Sarrazin da von "mendeln" schwätzt, ist doch Dummfug.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 16:50:26
Aber das sagt die Frau in der Zeit doch selber:
ZitatWeil wir aber von einer solchen Bildungsgerechtigkeit weit entfernt sind, gilt: Erreicht ein deutschstämmiger rundum geförderter Akademikersohn, »nur« einen durchschnittlichen IQ, ist davon auszugehen, dass seine Gene einfach nicht mehr hergeben.
Wird hingegen bei einer türkischstämmigen Tochter aus bildungsfernem Hause derselbe Wert gemessen, ist anzunehmen, dass sie ihr genetisches Potenzial nicht optimal in Intelligenz umsetzen konnte. Unter besseren Bedingungen hätte sie wohl einen höheren IQ erzielt. Bei den Kindern mit Migrationshintergrund ist also mehr verborgenes Intelligenzpotenzial zu finden als bei den deutschstämmigen Kindern.

Die deutschen sind sozusagen schon näher am biologischen Optimum, die aus ärmeren Ländern konnten ihr Potential noch gar nicht entwickeln.

Das ist wie bei meiner Oma aus Schlesien.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: pelacani am 12. Mai 2014, 16:51:46
Na, momentan sehe ich da keinen Unterschied zwischen uns. ;)

Edit: man könnte den Spieß auch umdrehen. Bei den Deutschen können selbst mittelmäßige Anlagen noch überleben, die in Gegenden, wo das Leben härter ist, schon ausgestorben wären.  ;D
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: F. A. Mesmer am 12. Mai 2014, 17:07:57
Zitat von: Conina am 11. Mai 2014, 21:48:27
Sarrazin hatte übrigens  Zahlen des statistischen Bundesamtes genommen.
Du meinst:
Zitat von: F. A. Mesmer am 20. April 2014, 17:29:15
zu Sarrazin, ich glaube, so ziemlich jede Zahl, die dieses Zahlengenie jemals in einem seiner bücher genannt hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Du laberst Quatsch und meinst, das ist wissenschaftliche Widerlegung.
klar. deshalb hast du ja recht.  :facepalm

das Problem an Sarrazins Gedöns sind nicht die Zahlen, sondern, was er mit ihnen macht. Ungefähr genau das (http://www.tylervigen.com/).
im Übrigen ist ja fundierte Kritik an Sarrazins Lebenswerk praktisch unsichtbar und deshalb auch so unglauiblich schwer zu finden (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland_schafft_sich_ab#Rezeption_durch_Wissenschaftler).
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 17:09:23
Zitat von: F. A. Mesmer am 12. Mai 2014, 17:07:57
das Problem an Sarrazins Gedöns sind nicht die Zahlen, sondern, was er mit ihnen macht.

Darin kann ich Dir problemlos zustimmen.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: F. A. Mesmer am 12. Mai 2014, 17:17:14
Zitat von: F. A. Mesmer am 12. Mai 2014, 17:07:57
Zitat von: Conina am 11. Mai 2014, 21:48:27
Sarrazin hatte übrigens  Zahlen des statistischen Bundesamtes genommen.
Du meinst:
Zitat von: F. A. Mesmer am 20. April 2014, 17:29:15
zu Sarrazin, ich glaube, so ziemlich jede Zahl, die dieses Zahlengenie jemals in einem seiner bücher genannt hat, wurde mittlerweile widerlegt.

Du laberst Quatsch und meinst, das ist wissenschaftliche Widerlegung.
klar. deshalb hast du ja recht.  :facepalm

das Problem an Sarrazins Gedöns sind nicht die Zahlen, sondern, was er mit ihnen macht. Ungefähr genau das (http://www.tylervigen.com/).
im Übrigen ist ja fundierte Kritik an Sarrazins Lebenswerk praktisch unsichtbar und deshalb auch so unglauiblich schwer zu finden (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschland_schafft_sich_ab#Rezeption_durch_Wissenschaftler).
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 17:09:23
Zitat von: F. A. Mesmer am 12. Mai 2014, 17:07:57
das Problem an Sarrazins Gedöns sind nicht die Zahlen, sondern, was er mit ihnen macht.

Darin kann ich Dir problemlos zustimmen.
Das ist doch aber die Aussage. Er missversteht zahlreiche von im zitierte Autoren, jedenfalls fühlen die sich missverstanden/falsch zitiert. Verkürzt gesagt: er schöpft Zahlen ohne sie in ihrem Zusammenhang zu belassen und unterstellt ihnen eine Bedeutung, die sie so nicht haben. Schlussfolgerung: Seine Zahlen sind falsch.

Edit: nebenbei, ich freue mich, dass die vielen anderen teile meines posts  (http://forum.psiram.com/index.php?topic=12857.msg164227#msg164227)offensichtlich unwidersprochen bleiben.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 12. Mai 2014, 17:22:46
@all: Spannend ist dabei doch vor allem die Frage, ob Sarrazin das absichtlich gemacht hat.
Ich unterstelle einfach mal, dass er als Volkswirt sehr gut weiß, wie man mit Daten und Statistiken umgeht und dass er auch die methodologischen Grenzen kennt.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Hildegard am 12. Mai 2014, 17:24:39
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:17:36
@Hildegard:
Gender ist doch totaler Humbug, genau wie Lyssenkos "Forschungen".
Ob es Humbug ist, war nicht das Thema, sondern, dass Herr Pirincci überhaupt nicht weiß, wovon er eigentlich faselt.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 17:25:03
@sweeper:

Ich denke, der ist auch eine Art Crank.

Und die Infamie, den Leuten in ihre Ehebetten reinzuregieren zu wollen, muss daran liegen, dass er nicht nur Volkswirt, sondern auch Politiker ist.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 12. Mai 2014, 17:27:14
Zitat von: Hildegard am 12. Mai 2014, 17:24:39
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:17:36
@Hildegard:
Gender ist doch totaler Humbug, genau wie Lyssenkos "Forschungen".
Ob es Humbug ist, war nicht das Thema, sondern, dass Herr Pirrinci überhaupt nicht weiß, wovon er eigentlich faselt.


"wenn meine Tante einen Schwanz hätte, wäre sie mein Onkel trotzdem meine Tante".

So?  ;)

Das Buch strotzt vor Fehlern, es ist ja auch nur ein Pamphlet.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: F. A. Mesmer am 12. Mai 2014, 17:29:25
Zitat von: sweeper am 12. Mai 2014, 17:22:46
@all: Spannend ist dabei doch vor allem die Frage, ob Sarrazin das absichtlich gemacht hat.
Ich unterstelle einfach mal, dass er als Volkswirt sehr gut weiß, wie man mit Daten und Statistiken umgeht und dass er auch die methodologischen Grenzen kennt.
ich unterstelle biographisches und psychosoziales: ein sohn verweigert sich wohl konsequent dem leistungswillen, so kann man lesen, die frau ist wohl ein ziemlicher sargnagel der grundschulpädagogik und S. selbst nicht nur mit dem Alltag überfordert sondern auch nach Schlaganfall nur mässig wieder gesundet. soweit, was ich den medien entnehmen durfte. keine belege, weil, ist schon länger her und ganz im ernst, der typ ist irrelevant.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Hildegard am 12. Mai 2014, 17:41:27
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 17:27:14
Zitat von: Hildegard am 12. Mai 2014, 17:24:39
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:17:36
@Hildegard:
Gender ist doch totaler Humbug, genau wie Lyssenkos "Forschungen".
Ob es Humbug ist, war nicht das Thema, sondern, dass Herr Pirincci überhaupt nicht weiß, wovon er eigentlich faselt.


"wenn meine Tante einen Schwanz hätte, wäre sie mein Onkel trotzdem meine Tante".

So?  ;)
Ja genau :-)
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 13. Mai 2014, 06:21:19
Zitat von: Robert am 12. Mai 2014, 14:29:54
Ich verstehe hier diesen ganzen Krawall nicht. Keiner findet dieses Buch gut, aber einige (immer wieder die üblichen Verdächtigen) hier scheinen dies anderen nur allzu gerne zu unterstellen.

:crazy  :stirn

Ihr habt ehrlich ne Meise!


Außer sumo, der das Buch wohl, in Teilen zumindest, gut findet wird hier im Forum doch keinem sowas unterstellt. Als Nummer zwei der Sachbuchbestsellerliste kann man aber wohl schon von einer gewissen Begeisterung in der sonstigen Bevölkerung ausgehen. Die Hauptfragen sind doch, welche Informationen reichen um sich ein Bild über so ein Buch und seinen Autoren erlauben zu können und wie gefährlich sind solche Demagogen? Wo Du da Unterstellungen der üblichen Verdächtigen witterst ist mir rätselhaft.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 13. Mai 2014, 07:52:43
Ich weiss gar nicht, was Ihr alle habt. Der Inhalt ist doch vollkommen egal, es ist ein Musterbeispiel von genialem Marketing. Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 13. Mai 2014, 08:14:44
Was genau war denn beim Marketing besser, als bei anderen Büchern?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 13. Mai 2014, 08:30:40
Zitat von: Conina am 13. Mai 2014, 08:14:44
Was genau war denn beim Marketing besser, als bei anderen Büchern?
Die Sprache. - Oder sind die Krimis im gleichen Stil geschrieben?

Jedenfalls nimmt man ihm die ständigen Entgleisungen weniger übel, weil er so rüberkommt, als wolle er nach ein paar Bierchen zuviel in trauter Männerrunde ("ruppig, aber ehrlich!") mal etwas Dampf ablassen.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 13. Mai 2014, 08:39:16
Aber mit Marketing meint man doch, wie für ein Buch geworben wird.

Er war im Morgenmagazin, das waren andere Autoren auch.

Die Zeitungen hatte er nicht im Rücken.

Die Sprache des Buches gehört doch nicht zum Marketing.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 13. Mai 2014, 08:42:11
Die generelle Medienpräsenz und die Art der Berichterstattung. Virales Marketing spielt auch eine Rolle.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 13. Mai 2014, 08:44:08
Na ja, planbar war das nicht.

Das ist doch auch eher ein kleiner Verlag.

Das hat schon wegen seines Inhaltes eingeschlagen, der Markt ist da.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 13. Mai 2014, 08:46:11
@Conina: Ein gewitzter Autor weiß, welche literarische Form das eigene Anliegen am besten transportiert. Vielleicht hat er sich ja an der Resonanz seiner Achgut-Kolumnen orientiert.
Mit dem Format konnte er schon mal üben.

Womöglich ist das Buch eh ein Zusammenschnitt aus verschiedenen kurzen Artikeln? Heutzutage geht so was am PC ratzfatz. Es wird sicher Literaturwissenschaftler geben, die sich mit dem Phänomen befassen. Auch das Genre "Publikumsbeschimpfung" ist ja nicht wirklich neu. ^^
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 13. Mai 2014, 08:54:07
Das ist definitiv kein sorgfältiges Buch.

Ich glaube auch nicht, dass man dieses Stakkato mit besonnenem und recherchierten Schreiben hinbekommen würde.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: MrSpock am 13. Mai 2014, 09:01:01
Zitat von: Conina am 13. Mai 2014, 08:54:07
Das ist definitiv kein sorgfältiges Buch.

Ich glaube auch nicht, dass man dieses Stakkato mit besonnenem und recherchierten Schreiben hinbekommen würde.

Vielleicht wird es ja von Herbert Grönemeier vertont - Stakkato-Stil. Inhaltlich aber wohl eher nicht.  ;D
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: sweeper am 13. Mai 2014, 09:07:40
Zitat von: Conina am 13. Mai 2014, 08:54:07
Das ist definitiv kein sorgfältiges Buch.

Ich glaube auch nicht, dass man dieses Stakkato mit besonnenem und recherchierten Schreiben hinbekommen würde.
Staccato (auf die Stimme bezogen) induziert reflektorische Schnappatmung. Siehe "Königin der Nacht" - der Stil ist also dem Affekt sehr angemessen. :grins

Gerade lese ich, dass Charles Bukowski (http://de.m.wikipedia.org/wiki/Charles_Bukowski), mit dem er manchmal wohlwollend verglichen wird, auch als Kolumnenschreiber begann.
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 13. Mai 2014, 10:28:15
Zitat von: Robert am 12. Mai 2014, 12:20:52
ZitatArmin Pfahl-Traughber kritisiert an Deschners Buch Der Moloch, dass es teilweise auf gefälschten Quellen und rechtsradikaler Verschwörungsliteratur beruhe, an einen ,,Stammtisch-Diskurs" erinnere und stellenweise suggeriere, dass ,,die US-Amerikaner schlimmer als die Nationalsozialisten waren".[19]
http://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Deschner

Diese Kritik kenne ich. Eine der wenigen. Und meiner Meinung nach trifft sie voll zu.

Unsere Freunde von der Giordano Bruno Stiftung, feiern auf jeden Fall seinen 90er.  :facepalm

http://www.giordano-bruno-stiftung.de/meldung/deschner-gedenkfeier-zum-90-geburtstag
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Ridcully am 14. Mai 2014, 21:09:05
Von der GBS kann man keine Kritik an Deschner erwarten, die ist vom Mäzen Deschners gestiftet worden. Wie sie auf jede Kritik an ihm antworten ist allerdings schon äusserst peinlich:

ZitatSchwerpunkte des Interviews von Bernhard Pfletschinger mit David Eisermann im WDR3, 22.3.2013 (,,Mosaik")
..
Während Eisermann für die Neuzeit die ,,dunkle Seite Deschners" in dessen Buch ,,Der Moloch" dokumentiert sieht, einem, wie er meint, ,,antiamerikanischen Machwerk mit antisemitischen Untertönen", erklärbar durch seine ,,von der NS-Zeit geprägte Jugend"* ..

* Zum vorletzten Absatz merkt sie [Ridcully: die Autorin Gabriele Röwer] an: ,,Dieses Verdikt kommt der vielfach verbreiteten, Deschners Buch und Einstellung diametral entgegengesetzten Schmähung des Autors u.a. durch die ,,Antideutschen" nahe. Durchgängig in der Kriminalgeschichte ( z.B. in Band 8 kritisch über Luthers Judenfeindschaft) wie auch im Folgeband, ,,Die Politik der Päpste" (z.B. kritisch über Pius XII. Haltung gegenüber den Juden) bringt Deschner sein Eintreten für alle Opfer kirchlicher Machtpolitik, also auch der Juden, unmissverständlich zum Ausdruck, die Shoah gehört auch für ihn zum, beinah unaussprechlich, Entsetzlichsten menschlicher Grausamkeit überhaupt. Das aber schließt Kritik an Reichen und Mächtigen, a u c h unter den Juden, a u c h für Deschner, nicht aus, wenn sie ihre Stellung offenkundig zur Verletzung der Menschenrechte anderer missbrauchen, damals wie heute, zumal in der gegenwärtigen Regierungspolitik Israels und ihrer Unterstützer in den USA. (Zudem verbietet auch die Semantik diese Injurie: Semiten sind – historische – Völker, die eine semitische Sprache sprechen, Anti-Semitismus würde also sie alle betreffen. Auch deswegen taugt dieses Wort nicht zur Herabwürdigung Deschners wie aller anderen Kritiker etwa der aktuellen israelischen Siedlungspolitik.)"
http://www.deschner.info/de/downloads/schwerpunkte_interview.pdf (deschner.info ist ebenfalls eine Seite der GBS)

Sie könnten wenigstens beschämt die Klappe halten. So muss man wohl davon ausgehen dass sie Deschner Antiamerikanismus und Antisemitismus teilen. Und das Argument mit der semantischen Bedeutung ist doch wohl das dümmste aller modernen Antisemiten.

Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Belbo am 14. Mai 2014, 21:55:32
......trifft es das Wort, sektenartig?....so mit Glaubensbekenntnis, Geboten und Guru?
Titel: Re: Ein Buch
Beitrag von: Conina am 27. Mai 2014, 21:42:35
Und schon sind wieder ganz andere Themen aktuell.  ;D ;D ;D