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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Politik und Gesellschaft => Thema gestartet von: Typee am 24. April 2014, 10:27:50

Titel: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Typee am 24. April 2014, 10:27:50
Manchmal trifft sogar der Boulevard den Nagel auf den Kopf:

http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/absurdistan-das-muell-gesetz--das-keiner-versteht,7169128,26926756.html?google_editors_picks=true

Wer ein Thema für eine abendfüllende Konversation oder eine Idee für ein Gesellschaftsspiel braucht - da hätte ich einen Vorschlag: was gehört in den gelben Sack/die gelbe Tonne?

Ich erinnere mich noch ganz gut an ein Abfallrechts-Seminar, damals, als das DSD gerade an den Start ging. Der Großmeister des deutschen Umweltrechts und Verfasser eines dickleibigen Loseblatt-Kommentars zum Umweltrecht, Prof. Dr. Michael Kloepfer, sprach da gelassen aus, was wir alle ahnten:

ZitatDer Grüne Punkt ist eine Form der Verbraucherverarschung
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Hildegard am 24. April 2014, 16:34:46
Ja, es ist geil.

Ganz besonders liebe ich die Wertstoffhöfe mit ihrem freundlichen und überaus hilfsbereiten Personal. Hier Styropor, da Elektro, drüben Metall. Sperrmüll wird abgewogen, dessen Entsorgung muss bezahlt werden. Schleppen darf man den Dreck natürlich trotzdem selbst. Und nein, das ist Restmüll, den müssen Sie wieder mitnehmen.

Manche Gemeinden geben inzwischen vielseitige Abfalllexika (http://www.unterhaching.de/unterhaching/web.nsf/gfx/Abfalllexikon.pdf/$file/Abfalllexikon.pdf) heraus. Bitte auswendig lernen. Ganz wichtig: Bei Fieberthermometern unterscheide man drei verschiedene Bauarten, Teppichfliesen werden anders behandelt als Teppichböden, und Korken kommen in die Korktonne im Rathaus. Immerhin: Zweige siehe Äste.

An meinem jetzigen Wohnort werden übrigens die gelben Säcke zusamen mit dem Restmüll verbrannt.

Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: MrSpock am 24. April 2014, 16:47:55
Das Lexikon ist gut! Merke: Tierkadaver von Kleintieren gehören in die Restmülltonne. Ich dachte immer, die gehören in die Biotonne oder auf den Kompost???
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Typee am 24. April 2014, 17:01:17
Zitat von: MrSpock am 24. April 2014, 16:47:55
Das Lexikon ist gut! Merke: Tierkadaver von Kleintieren gehören in die Restmülltonne. Ich dachte immer, die gehören in die Biotonne oder auf den Kompost???

So oder so, besser als auf den Grill.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Krebskandidat am 24. April 2014, 17:25:32
Zitat von: MrSpock am 24. April 2014, 16:47:55
Das Lexikon ist gut! Merke: Tierkadaver von Kleintieren gehören in die Restmülltonne. Ich dachte immer, die gehören in die Biotonne oder auf den Kompost???

Bei mir wird das entweder verfüttert oder autoklaviert.  :P
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
Man sollte dabei auf keienn Fall vergessen, dass das keineswegs bundesweit (oder auch nur landesweit) einheitlich geregelt ist. Schon im Bezug auf Anzahl und Farbe der diversen Tonnen und Säcke gibt es selbst zwischen benachbarten Gemeinden bisweilen deutliche Unterschiede. Bisweilen gibt es neben gelben Säcken noch weiße, oder es gibt weder gelbe Säcke noch Tonnen, sondern blaue, in welche man dann aber gemäß ausdrücklichem Hinweis auch Heizungsrohre entsorgen darf. Je nach Gemeinde werden Glas, Papier etc. entweder in eine farblich geeignete Tonne gekippt oder man muss sie selbst zum Container (grundsätzlich am falschen Ende der Stadt) oder gar zum Wertstoffhof schleppen. Es würde mich nicht wundern, wenn man irgendwo beim Kleiderbügel vor der Entsorgung den Haken abschrauben muss, weil der ins Altmetall gehört. ::)

Soweit ich weiß spielt es fürs Recycling eh keine große Rolle (mehr), ob das Müll vorsortiert ist, da heutige Abfallsoriteranlagen deutlich besser sortieren, als der Durchschnittsmüllverursacher. Vorrausgesetzt natürlich, es soll überhaupt wirklich recycelt werden

Ich kann mich z. B. erinnern, dass früher sich in manchen Gegenden die Vereine und Unternehmen stritten, wer das Recht hat, Altpapier zu sammeln. Heutzutage wird es oftmals auf eine Weise gesammelt (stellenweise gar zusammen mit sonstigem Wertstoffmüll), dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man damit etwas anderes macht, als es zu Verbrennen. Und bei Kunststoffen wäre es wohl ohnehin so aufwändig, überhaupt die einzelnen Sorten auseinanderzusortieren, dass er meist sowieso in der Müllverbrennung landet. Zumal der Restmüll alleine heute angeblich kaum noch brennbar ist, sodass man sowieso Kunstsoff zusetzen muss, um ihn überhaupt verbrennen zu können.

Das einzige, wo ich mir relativ sicher bin, dass es einigermaßen konsequent recycelt wird, ist Glas, zumal man das, wenn es einigermaßen sortiert ist, nur wieder einschmelzen muss.

Prinzipiell sehe ich aber den Sinn hinter der Mülltrennung: Es ist ja so geregelt, dass bei Verpackungen der Hersteller die Entsorgung zahlt, bei Restmüll hingegen der Verusacher über die Müllgebühr. Darum ist es erforderlich, dass beides zumindest grob auseinander sortiert wird, um zu wissen, welcher Anteil von welchem Geld bezahlt wird, selbst wenn dann beides hinterher in der gleichen Müllverbrennungsanlage landet. Da man aber mit so einer Begründung die Leute kaum zum Sortieren bringen kann, ist es eigentlich sehr geschickt, zu erzählen, die Mülltrennung sei höchst wichtig für den Umweltschutrz und damit die Weltrettung. Ob man es als verwerflich ansehen mag, die Leute dahingehend etwas an der Nase herumzuführen, mag jeder selbst beurteilen, ich finde es aber auf jeden Fall politisch durchaus geschickt.

Problematisch ist nur, dass es bisweilen doch sehr übertrieben wird, weil es ja vorgeblich für die gute Sache geschieht, sodass man befürchten muss, es irgendwann irgendwo eine rosa-grün-gestreifte Tonne nur für abgelutschte Eisstiele (ohne Resteisanhaftungen) oder dergleichen geben wird. ;)

Zitat von: Hildegard am 24. April 2014, 16:34:46
Immerhin: Zweige siehe Äste.

Ja, aber Äste unterscheidet man wiederum in drei Sorten: Bis zu 10 cm dick, dicker als 10 cm ohne Laub und dicker als 10 cm mit Laub.

Zitat von: Hildegard am 24. April 2014, 16:34:46
An meinem jetzigen Wohnort werden übrigens die gelben Säcke zusamen mit dem Restmüll verbrannt.

Tse tse tse, gelbe Säcke werden doch nicht einfach verbrannt! Die werden thermisch recycelt. ;D
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: F. A. Mesmer am 24. April 2014, 19:36:09
Zitat von: Hildegard am 24. April 2014, 16:34:46
An meinem jetzigen Wohnort werden übrigens die gelben Säcke zusamen mit dem Restmüll verbrannt.
das hat etwas von Otto Walkes.

Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
Tse tse tse, gelbe Säcke werden doch nicht einfach verbrannt! Die werden thermisch recycelt. ;D
danke.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Groucho am 24. April 2014, 20:24:55
Gebt doch zu, Broder hat recht.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: sumo am 24. April 2014, 20:39:15
manchmal schon....



und viel früher hat OTTO bereits Teebeutel recycelt, säuberlich getrennt nach Altpapier, Altmetall und Altschnur, wohin er den ausgelaugten Teerest verklappte, weiß ich nicht mehr...
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: sweeper am 24. April 2014, 20:53:34
Zitat von: sumo am 24. April 2014, 20:39:15... und viel früher hat OTTO bereits Teebeutel recycelt ... wohin er den ausgelaugten Teerest verklappte, weiß ich nicht mehr...
Bestes Regenwurmfutter ;)
Ich recycel die Teeblätter höchst erfolgreich im Kompost.
Hab auch schon von passionierten Gärtnern gehört, die den Inhalt ihrer Teebeutel einfach in den Blumenkasten schmeißen.
Otto lebt ja nu in ner recht kargen Gegend mit viel Sand um seinen Leuchtturm ... Da macht das schon Sinn, die Teeblätter in die Buttnik zu kippen ...
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Robert am 24. April 2014, 21:35:15
Es ist grotesk, dass mittlerweile vier verschiedene Tonnen die Hauseingänge verunzieren - mein Haus, mein Garten, meine Mülltonnen.  :crazy

Und nicht vergessen, Energiesparlampen gehören in den Sondermüll. Wegen Zerbrechlichkeit bitte vorher in Bläschenfolie wickeln.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: uran am 24. April 2014, 22:42:32
Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
Soweit ich weiß spielt es fürs Recycling eh keine große Rolle (mehr), ob das Müll vorsortiert ist, da heutige Abfallsoriteranlagen deutlich besser sortieren, als der Durchschnittsmüllverursacher. Vorrausgesetzt natürlich, es soll überhaupt wirklich recycelt werden
Wenn er bereits vorsortiert ist, dann wird er noch sauberer getrennt, oder man kann sich die maschinelle Trennung sparen.
Die Frage ist aber auch, wenn die Zementindustrie für die Plastiktüten mehr zahlt, als die Kunststoffindustrie, ob dann nicht alle davon profitieren, wenn die im Zementwerk verheizt werden? Es gibt beim Recycling Meinungen, dass immer die stofflich hochwertigste Form die beste wäre.

Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
Das einzige, wo ich mir relativ sicher bin, dass es einigermaßen konsequent recycelt wird, ist Glas, zumal man das, wenn es einigermaßen sortiert ist, nur wieder einschmelzen muss.
Preisfrage, in welchen Sammelbehälter kommt die blaue Flasche?
Sonderfarben kommen ins Grünglas
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: grober_unfug am 25. April 2014, 06:51:39
Moin,
oh kriegt Berlin jetzt das französische Trennungssystem, da kommt alles in Tüten und dann in Tonnen nach Restmüll und Wiederverwertung getrennt. Als ich vor ein paar Jahren dort gelebt habe haben meine WG Mitbewohner versucht mir das zu erklären, war schwierig weil niemand sauber trennen kann was jetzt Verpackung, Folie, echter Restmüll und so weiter überhaupt ist. Letztendlich hab ich dann alles gemischt und oben ein paar Folien drauf und die Müllsäcke raus wenn von den Faschohausmeistern keiner geguckt hat, also wenns dunkel war. :angel:

Zitat von: Hildegard am 24. April 2014, 16:34:46
Ja, es ist geil.

Ganz besonders liebe ich die Wertstoffhöfe mit ihrem freundlichen und überaus hilfsbereiten Personal.
Ein guter Freund nennt die nur Müllgestapo. :police:

Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
Man sollte dabei auf keienn Fall vergessen, dass das keineswegs bundesweit (oder auch nur landesweit) einheitlich geregelt ist. Schon im Bezug auf Anzahl und Farbe der diversen Tonnen und Säcke gibt es selbst zwischen benachbarten Gemeinden bisweilen deutliche Unterschiede. Bisweilen gibt es neben gelben Säcken noch weiße, oder es gibt weder gelbe Säcke noch Tonnen, sondern blaue, in welche man dann aber gemäß ausdrücklichem Hinweis auch Heizungsrohre entsorgen darf. Je nach Gemeinde werden Glas, Papier etc. entweder in eine farblich geeignete Tonne gekippt oder man muss sie selbst zum Container (grundsätzlich am falschen Ende der Stadt) oder gar zum Wertstoffhof schleppen. Es würde mich nicht wundern, wenn man irgendwo beim Kleiderbügel vor der Entsorgung den Haken abschrauben muss, weil der ins Altmetall gehört. ::)
Das finde ich ist eh eine der schönsten Possen, jedes Kaff machts anders und alle halten ihr System für das Beste.
Deswegen kommt bei Vereinheitlichungen dann auch so ein schwachsinn raus, weil aus jedem Schrottsystem das Schlimmste einfließen muss, sonst ist wieder ein Landkreis in der EU beleidigt und blockiert Änderungen.

Der gehört auch ins Altmetall, bzw. wird alles geschreddert und der Stahlschrott wird mit nem Magneten oder Wasserbad abgesondert oder es ist egal weil auf der Halde nix getrennt wird.

Zitat
Soweit ich weiß spielt es fürs Recycling eh keine große Rolle (mehr), ob das Müll vorsortiert ist, da heutige Abfallsoriteranlagen deutlich besser sortieren, als der Durchschnittsmüllverursacher. Vorrausgesetzt natürlich, es soll überhaupt wirklich recycelt werden
Vor allem schneller und verlässlicher.
Ansonsten sind so Anlagen aber teuer und die Amortisationszeit ist grad in der Ost-EU zu lang, gut ich mach sowas eher für Pharma und Lebensmittel aber über Mülltrennung könnt ich mich freuen, längere Projektlaufzeiten, nette Herausforderungen und lange Wartungsverträge. :)
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Robert am 25. April 2014, 07:18:43
Und die Detektoren für Radioaktivität in der Eingangskontrolle sind sehr sensibel, so dass man eine LKW-Ladung Müll auseinander wieder sortieren darf, um ein kleines Steinchen einer entsorgten Mineraliensammlung zu finden, das ein wenig strahlte.  :crazy
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Typee am 25. April 2014, 07:31:27
Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
Tse tse tse, gelbe Säcke werden doch nicht einfach verbrannt! Die werden thermisch recycelt. ;D

Was für ein Desaster! Ganz am Anfang hatte man noch Ideale - da sollten sie zu neuen Gelben Säcken verarbeitet werden.

:rofl2
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: MrSpock am 25. April 2014, 08:04:58
Ich habe mir bereits 2 Recyclingbetriebe live angeschaut, insbesondere das Recycling der gelben Säcke bzw. der Inhalt der gelben Tonnen. Zunächst: Es stinkt fürchterlich, gerade im Sommer. Alte Milchtüten und Orangensafttüten sind besonders auffällig.

Nach dem Wareneingang (alles auf einen Haufen) wird der Müll sortiert. Zunächst werden Folien von Tetra-Packs und festen Behältern getrennt. Das geschieht vollautomatisch mittels diverser Sortierbänder, Druckluft (Folie ist leicht), Kameras und speziellen Trommeln. Eine sehr aufwändige Technik. Lediglich ganz am Schluss stehen an einem Fliessband Arbeiter und sortieren die letzten Sachen per Hand, da sich immer wieder Sachen im Müll finden, die da nicht hingehören. Dann ist der Müll nach verschiedenen Fraktionen (PE, PP, ABS etc.) vorsortiert. Dieser wird teilweise nach Farbe sortiert, dann geshreddert, gereinigt, weiter verarbeitet bis ganz am Schluss fertiges Granulat in Big Packs fällt. Dieses Granulat wird dann als Rohstoff verkauft. Im Kunststoff-Spritzgussverfahren werden dann neue Kunststoffe gefertigt. Der größte Teil geht in die Automobilindustrie, dort werden Armaturenbretter und alles andere aus Kunststoff daraus gefertigt.

Dass die gelben Säcke zusammen mit dem Restmüll verbrannt werden stimmt nur zu einem geringen Teil, der größte Teil wird wieder verwertet.

Bei der Gelegenheit habe ich mir auch die Tierkörper-Beseitungsanlage angeschaut. Auch hier stinkt es fürchterlich! Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber auch hier wird geshreddert und nach Fraktionen getrennt: Nach Fett und nach dem Rest, der als Brei zunächst sterilisiert und dann getrocknet wird. Das wird dann verbrannt und daraus wird Strom erzeugt. Aus dem Fett wird Biodiesel erzeugt. Da auch Zoo-Tiere hier verwertet werden, kann man mit Fug und Recht sagen: Ich packe mir den Tiger in den Tank!
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: schnüffelchen am 25. April 2014, 09:02:11
Okay, aber auf dem Gipfel des Mülltonnenhimmels ist und bleibt doch wohl die Biotonne. Selbstverständlich muss man diese auch benutzen und darf keinesfalls Küchenabfälle in den Restmüll entsorgen. (Außer die Schalen von Südfrüchten natürlich).

Das riecht im Hochsommer echt lecker, und dank der vierzehntägigen Abholung läuft die Biotonne dann auch schon mal auf eigenen Beinen dem Müllauto entgegen.  :wurst:
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Robert am 25. April 2014, 10:03:16
Zitat von: schnüffelchen am 25. April 2014, 09:02:11
Okay, aber auf dem Gipfel des Mülltonnenhimmels ist und bleibt doch wohl die Biotonne. Selbstverständlich muss man diese auch benutzen und darf keinesfalls Küchenabfälle in den Restmüll entsorgen. (Außer die Schalen von Südfrüchten natürlich).

Das riecht im Hochsommer echt lecker, und dank der vierzehntägigen Abholung läuft die Biotonne dann auch schon mal auf eigenen Beinen dem Müllauto entgegen.  :wurst:

Brrrrr, wenn einem im Sommer die Biotonnenbioszönose begrüßt, oder schon unter dem Deckel hervor kommt, bevor man sich das Innenleben betrachten kann :schreck :ohnmacht: #)

Da bin ich schon mal ganz unbio und haue Branntkalk dazu.

Kompostieranlagen stinken auch infernalisch, besonders die Intensivrotte, die suppt auch schön.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Harpo am 25. April 2014, 10:23:02
Zitat von: Robert am 25. April 2014, 10:03:16
Da bin ich schon mal ganz unbio und haue Branntkalk dazu.

Wenn der Deckel noch einigermaßen schließt (und nicht von den Maden hochgedrückt wird) hilft speziell gegen die Fruchtfliegenwolken auch ein ordentlicher Schuss Terpentin...
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Belbo am 25. April 2014, 11:55:27
Zitat von: schnüffelchen am 25. April 2014, 09:02:11
Okay, aber auf dem Gipfel des Mülltonnenhimmels ist und bleibt doch wohl die Biotonne. Selbstverständlich muss man diese auch benutzen und darf keinesfalls Küchenabfälle in den Restmüll entsorgen. (Außer die Schalen von Südfrüchten natürlich).

Das riecht im Hochsommer echt lecker, und dank der vierzehntägigen Abholung läuft die Biotonne dann auch schon mal auf eigenen Beinen dem Müllauto entgegen.  :wurst:

Schön da der eigene Garten, kompostieren ist geil, und immer wieder erstaunlich wie aus Abfall beste Erde wird....., leider dürfen hier im mehrfamilienhaus auch Fleischabfälle in die Biotonne #)
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: smartie am 25. April 2014, 13:20:05
Zitat von: MrSpock am 25. April 2014, 08:04:58Dann ist der Müll nach verschiedenen Fraktionen (PE, PP, ABS etc.) vorsortiert.
Bei uns im Kreis gibt es keinen gelben Sack und keine gelbe Tonne. Wertstoffe müssen auf einem Wertstoffhof entsorgt werden.

Allerdings wird dort nicht nach Material, sondern nach Gefässform sortiert und größtenteils zum wirtschaftlichen Betrieb einer Verbrennungsanlage zusammen pyrolysiert. Sehr sinnvoll...
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: F. A. Mesmer am 25. April 2014, 13:59:59
Zitat von: schnüffelchen am 25. April 2014, 09:02:11
Okay, aber auf dem Gipfel des Mülltonnenhimmels ist und bleibt doch wohl die Biotonne. Selbstverständlich muss man diese auch benutzen und darf keinesfalls Küchenabfälle in den Restmüll entsorgen. (Außer die Schalen von Südfrüchten natürlich).

Das riecht im Hochsommer echt lecker, und dank der vierzehntägigen Abholung läuft die Biotonne dann auch schon mal auf eigenen Beinen dem Müllauto entgegen.  :wurst:

Weicheischaaf Du, im Südhessischen gibt es da ganz andere Dimensionen. Die FR berichtete (http://www.fr-online.de/darmstadt/gelbe-tonne-in-darmstadt-vier-wochen-rhythmus-bleibt,1472858,26560406.html):

ZitatVier-Wochen-Rhythmus bleibt

In Darmstadt stapelt sich der Müll und die Leerung der Wertstofftonnen erhitzt die Gemüter. Ein Antrag der Fraktion Uwiga zur Wertstofftonne scheitert letztlich an der grün-schwarzen Mehrheit.

Der Vier-Wochen-Rhythmus bei der Leerung der Wertstofftonnen in Darmstadt, der seit Anfang Januar gilt, sorgt bei vielen Bürgern weiter für Ärger. So stapelten sich kürzlich am Thomas-Mann-Platz in Arheilgen die Säcke voller Kleinverpackungen – offenbar weil der Hauseigentümer nahe gelegener Wohnblocks und Geschäfte nicht genügend Behälter geordert hatte. Hinzu kam, dass auch Ortsfremde über Nacht dort ihren Müll entsorgten.

...

Abholung und Recycling des Wertstoffmülls ist Sache des Unternehmens ,,Duales System Deutschland" (DSD). Das hat die Firma Zentec mit der Tonnenleerung beauftragt. Die wiederum hat den Auftrag in Darmstadt an die DED-GmbH weitergegeben. Und die ist eine Tochter des Eigenbetriebs für kommunale Aufgaben und Dienstleistungen (EAD).

Nach einer Grundsatzdiskussion über die Vorteile der Wertstofftonne gegenüber dem gelben Sack wurde der Antrag von Uwiga von der grün-schwarzen Koalitionsmehrheit abgelehnt. Noch Anfang Februar hatte die Stadt verkündet, ,,schnellstmöglich" zum Abfuhrtakt alle vierzehn Tage zurückkehren zu wollen. Aber auch damals hieß es, zunächst müsse zwischen DSD, Zentec und EAD verhandelt werden. Bis diese Verhandlungen abgeschlossen sind, bleibt es bei der Leerung einmal im Monat. (mmi)
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Hildegard am 25. April 2014, 14:50:35
Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
irgendwann irgendwo eine rosa-grün-gestreifte Tonne nur für abgelutschte Eisstiele (ohne Resteisanhaftungen)
Abgelutscht reicht nicht, die müssen in die Geschirrspülmaschine! So, wie es die brave deutsche Hausfrau seit Jahren mit den Joghurtbechern macht, nur weil irgendwo steht, dass die nur sauber in den Sack dürfen. Das ist meiner Mienung nach überhaupt die größte, real-existierende Müllperversion.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: F. A. Mesmer am 25. April 2014, 14:59:55
Zitat von: Hildegard am 25. April 2014, 14:50:35
Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
irgendwann irgendwo eine rosa-grün-gestreifte Tonne nur für abgelutschte Eisstiele (ohne Resteisanhaftungen)
Abgelutscht reicht nicht, die müssen in die Geschirrspülmaschine! So, wie es die brave deutsche Hausfrau seit Jahren mit den Joghurtbechern macht, nur weil irgendwo steht, dass die nur sauber in den Sack dürfen. Das ist meiner Mienung nach überhaupt die größte, real-existierende Müllperversion.
alles, was bei uns in den gelben Sack kommt, muss die Muddi mit der Hand spülen. Wäre ja noch schöner Müll mit Demgutenmeißner (genau, ein Wort!) in die Spüli zu stecken.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Groucho am 25. April 2014, 15:04:12
Zitat von: Hildegard am 25. April 2014, 14:50:35
Das ist meiner Mienung nach überhaupt die größte, real-existierende Müllperversion.

Naja, wenn's nur Beifang in der Maschine ist, gehts ja noch ...

Ich finde die Wassersparitis noch perverser. Zugesetzte Abwasserkanäle, die dann - selbstverständlich mit bestem Trinkwasser - mit viel Aufwand durchgespült werden müssen.

Wobei, Energiesparlampen sind auch nicht ohne, die ganze nötige Infrastruktur zum sicheren Entsorgen dieses Sondermülls ist eigentlich oberhirnrissig.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Belbo am 25. April 2014, 15:38:52

Zitat
Ich finde die Wassersparitis noch perverser. Zugesetzte Abwasserkanäle, die dann - selbstverständlich mit bestem Trinkwasser - mit viel Aufwand durchgespült werden müssen.

Interessant wäre ja mal zu wissen wieviele Kubikkilometer ehemals bestes Trinkwasser jeden Tag ins Meer fliesen, die Wassersparer glauben wahrscheinlich es würde weniger regnen wenn man unten Wasser spart.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Robert am 25. April 2014, 16:05:46
Zitat von: Hildegard am 25. April 2014, 14:50:35
Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
irgendwann irgendwo eine rosa-grün-gestreifte Tonne nur für abgelutschte Eisstiele (ohne Resteisanhaftungen)
Abgelutscht reicht nicht, die müssen in die Geschirrspülmaschine! So, wie es die brave deutsche Hausfrau seit Jahren mit den Joghurtbechern macht, nur weil irgendwo steht, dass die nur sauber in den Sack dürfen. Das ist meiner Mienung nach überhaupt die größte, real-existierende Müllperversion.

Spülmaschinen? Sind das nicht die Dinger, die verboten gehören?
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: Belbo am 25. April 2014, 16:27:52
Zitat von: Robert am 25. April 2014, 16:05:46
Zitat von: Hildegard am 25. April 2014, 14:50:35
Zitat von: Ladislav Pelc am 24. April 2014, 17:36:51
irgendwann irgendwo eine rosa-grün-gestreifte Tonne nur für abgelutschte Eisstiele (ohne Resteisanhaftungen)
Abgelutscht reicht nicht, die müssen in die Geschirrspülmaschine! So, wie es die brave deutsche Hausfrau seit Jahren mit den Joghurtbechern macht, nur weil irgendwo steht, dass die nur sauber in den Sack dürfen. Das ist meiner Mienung nach überhaupt die größte, real-existierende Müllperversion.

Spülmaschinen? Sind das nicht die Dinger, die verboten gehören?

...gibt aber wieder Ärger mit den Feministinen.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: MrSpock am 28. April 2014, 08:36:23
Zitat von: Groucho am 25. April 2014, 15:04:12

Ich finde die Wassersparitis noch perverser. Zugesetzte Abwasserkanäle, die dann - selbstverständlich mit bestem Trinkwasser - mit viel Aufwand durchgespült werden müssen.


Da habe ich neulich einen interessanten Bericht zu gesehen:

http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/689-speiseoel-im-abwasser-clip
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: glatzkopf am 28. April 2014, 13:55:07
Wassersparen beleidigt meine Geruchsnerven.
Wenn ich durch die Haupteinkaufsstraße meiner
Heimatstadt gehe, stinkt es an zwei Straßeneinmündungen
dermaßen nach (tschuldigung) Scheiße, das einem
Übel werden könnte. Eine Stinkstelle  ist genau neben
einem Maredo Steakhaus.
Titel: Re: Die gelbe Tonne und die nächste Rechtsverordnung
Beitrag von: MrSpock am 28. April 2014, 13:56:30
Zitat von: glatzkopf am 28. April 2014, 13:55:07
Wassersparen beleidigt meine Geruchsnerven.
Wenn ich durch die Haupteinkaufsstraße meiner
Heimatstadt gehe, stinkt es an zwei Straßeneinmündungen
dermaßen nach (tschuldigung) Scheiße, das einem
Übel werden könnte. Eine Stinkstelle  ist genau neben
einem Maredo Steakhaus.

Das sind keine Fäkalien, dass ist das Fett! Wahrscheinlich haben die keinen oder einen defekten Fettabscheider.