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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Belbo am 07. März 2014, 08:56:22

Titel: SZ Fleischverzicht...gesellschaftlich notwendig?
Beitrag von: Belbo am 07. März 2014, 08:56:22
Die Begründungen werden immer obskurer:

ZitatNach allem was wir inzwischen wissen, können wir davon ausgehen: Von Empathie kann eine Gesellschaft, in der sich alle ein möglichst sicheres und gutes Leben wünschen, gar nicht genug haben. Es gilt deshalb, sie zu fördern. Auf Fleisch dagegen können wir getrost verzichten.


Nicht weit dann sind wir wieder bei Singer, was erhöht die Empathie der Gesellschaft mehr die zu einem Behinderten oder die zu 100 Schweinen?  $)
Titel: Re: SZ Fleischverzicht...gesellschaftlich notwendig?
Beitrag von: Groucho am 07. März 2014, 09:39:57
Hier noch der Link dazu:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/menschen-tiere-und-moral-weniger-fleisch-mehr-mitgefuehl-1.1890793-2 (http://www.sueddeutsche.de/wissen/menschen-tiere-und-moral-weniger-fleisch-mehr-mitgefuehl-1.1890793-2)
Titel: Re: SZ Fleischverzicht...gesellschaftlich notwendig?
Beitrag von: Typee am 07. März 2014, 10:23:22
Ein Zitat:

ZitatKant befürchtete also, dass Menschen, die nicht davon abgehalten werden, Tiere grausam zu behandeln, ihr Mitgefühl nach und nach auch gegenüber ihren Mitmenschen verlieren.

So denkt sich's, in vorkriminologischen Zeiten. Überzeugen würde mich so etwas nur dann, wenn man hieb- und stichfest nachweisen könnte, dass Gewaltverbrechen unter Hühner- und Schweinebaronen, Schlachthausbetreibern und Metzgergesellen signifikant erhöht aufträten. Auf die Statistik bin ich gespannt.

Aber so ist es halt unter Filosofens: am entspanntesten faselt es sich fernab der Empirie. Womit ich nichts gegen Kant gesagt haben will - aber gegen Schulte - von Drach.
Titel: Re: SZ Fleischverzicht...gesellschaftlich notwendig?
Beitrag von: F. A. Mesmer am 07. März 2014, 10:33:22
Zitat von: Typee am 07. März 2014, 10:23:22
Ein Zitat:

ZitatKant befürchtete also, dass Menschen, die nicht davon abgehalten werden, Tiere grausam zu behandeln, ihr Mitgefühl nach und nach auch gegenüber ihren Mitmenschen verlieren.

So denkt sich's, in vorkriminologischen Zeiten. Überzeugen würde mich so etwas nur dann, wenn man hieb- und stichfest nachweisen könnte, dass Gewaltverbrechen unter Hühner- und Schweinebaronen, Schlachthausbetreibern und Metzgergesellen signifikant erhöht aufträten. Auf die Statistik bin ich gespannt.

Aber so ist es halt unter Filosofens: am entspanntesten faselt es sich fernab der Empirie. Womit ich nichts gegen Kant gesagt haben will - aber gegen Schulte - von Drach.
lustige Doppelbotschaft.
davon abgesehen, ich habe selten Menschen von so entspannter Art und mit friedvollen blauen Augen gesehen, wie Metzger - in meiner Gegend sind Metzger und Schlachter geradezu buddhamäßig, allerdings kenne ich nicht nur so um die 20, und das sind zu wenige für eine verallgemeinerbare Aussage.

zugleich kenne ich deutlich mehr Vegetarier und Veganer als Metzger und Schlachter, vobei die V-Leute da eher unempathisch, dogmatisch, missionarisch und unangenehm sind, außerdem häufiger hinterfotzig, als ich das in anderen Gruppen meines Umfeldes wahrnehme.
Titel: Re: SZ Fleischverzicht...gesellschaftlich notwendig?
Beitrag von: Omikronn am 07. März 2014, 10:45:19
Was mich jedesmal bei dem Thema stört, ist das bei vielen Apologeten zwischen den Zeilen durchschimmernde Überlegenheitsgefühl das aussagt dass Fleischesser moralisch gesehen die schlechteren Menschen sind.  #)
Titel: Re: SZ Fleischverzicht...gesellschaftlich notwendig?
Beitrag von: Groucho am 07. März 2014, 10:57:40
Zitat von: Typee am 07. März 2014, 10:23:22
Aber so ist es halt unter Filosofens: am entspanntesten faselt es sich fernab der Empirie. Womit ich nichts gegen Kant gesagt haben will - aber gegen Schulte - von Drach.

Muss man auch bisschen historisch sehen. Damals hat man zur allgemeinen Belustigung auch gerne mal Katzen bei lebendigem Leib angezündet. Was von Drach wie alle anderen "ethisch" bewegten Vegetarier nicht begreifen ist, dass Qual und Leid etwas anderes sind als der Tod. Ersteres geschieht wärend des Lebens, letzteres ist idealerweise kurz und schmerzlos. 
Titel: Re: SZ Fleischverzicht...gesellschaftlich notwendig?
Beitrag von: MrSpock am 07. März 2014, 11:03:46
Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Fundamentalveggies von der Vorstellung besessen sind, das Steak auf meinem Teller würde Höllenqualen erleiden, während ich die Kräuterbutter darüber streiche und in mundgerechte Happen schneide.
Titel: Re: SZ Fleischverzicht...gesellschaftlich notwendig?
Beitrag von: F. A. Mesmer am 07. März 2014, 11:11:24
Zitat von: MrSpock am 07. März 2014, 11:03:46
Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Fundamentalveggies von der Vorstellung besessen sind, das Steak auf meinem Teller würde Höllenqualen erleiden, während ich die Kräuterbutter darüber streiche und in mundgerechte Happen schneide.
wären die Fundamentalvegis und Vegas konsequent in ihrem sonstigen gequatsche, könnten die sich zurücklehnen, denn Karma und so würden es schon für die regeln, aber um sicher zu gehen, muss einem auch noch das gute Essen auf den Boden geworfen werden mit dem Satz: "Du frisst eh nur Dreck" oder ähnlich Geistreichem... wenn ich mir noch einen Rundumschlag erlauben darf: so sind sie halt, die Beamtenkinder.