Psiram Forum

Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Skeptisches Denken => Thema gestartet von: Groucho am 06. Januar 2014, 14:53:42

Titel: Ernährungsideologie
Beitrag von: Groucho am 06. Januar 2014, 14:53:42
beim SpON:

http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/kinderernaehrung-gesunde-lebensmittel-schmackhaft-machen-a-936832.html (http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/kinderernaehrung-gesunde-lebensmittel-schmackhaft-machen-a-936832.html)

Und ewig grüßt das Murmltier. Auch hier werden wieder äußterst fragwürdige Hypothesen (5x Obst/Gemüse am Tag, Vollkorn, viel trinken) als unwidersprechbare Dogmen ausgegeben.

Die DGE scheint immer mehr ein sektioder Verein zu werden - oder war es schon immer.

Auch die Aussage des ansonsten geschätzen RKI, dass jedes sechste Kind von 7-10 übergewichtig sei, deckt sich nicht mit meinen persönlichen Erfahrungen (ich sehe wirklich viele Kinder, aber ok, nur in einer Region, kann mich da täuschen), und die Einschränkung auf 7-10 gibt einem zu denken. Welchen informellen Nährwert eine solche Aussage hat ohne Gesamtbetrachtung, erschließt sich mir nicht. Zumal Kinder diesen Alters mit ihren Wachstumsschüben gerne mal ein Speckröllchen ansetzen können, um im Jahr danach ein schon fast bedenklicher Spargel zu sein. Bin ja kein Statistiker, aber das riecht förmlich nach Cherry picking / fitting.

Meine größten Bedenken habe ich aber, dass man mit so allgemeinen, restriktiven Vorgaben genau das Gegenteil erreicht und Kindern ein natürliches Essverhalten ab-, und Esstörungen antrainiert.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Omikronn am 06. Januar 2014, 17:53:45
Ich frage mich woher eigentlich dieser tief verwurzelte Glaube kommt dass bestimmte Lebensmittel Gesund und andere per Definition ungesund sind. Das ganze wirkt auf mich wie ein religiöser Bussvorgang, ähnlich dem, dass man den ganzen Gelüsten (alles was auch nur ansatzweise schmeckt) entsagen soll.

ZitatMeine größten Bedenken habe ich aber, dass man mit so allgemeinen, restriktiven Vorgaben genau das Gegenteil erreicht und Kindern ein natürliches Essverhalten ab-, und Esstörungen antrainiert.
+1, und im schlimmsten Fall pflanzt sich dann u.U. eine bestehende Ideologie fort. 
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Typee am 06. Januar 2014, 18:21:41
...und wenn man das Ergebnis liest, sind die Kinders bei alledem sogar gesund!

Einerseits kann ich die DGE ja verstehen, wenn sie eine Gegenmeinungsmacht aufbauen will. Nur Fertigproduziertes und Vorverdautes ist halt auch nicht gut. Das Problem, das ich dabei habe, ist aber auch, dass den Leuten mit solchen Kampagnen von Anfang an die somatische Intelligenz systematisch abtrainiert und durch einen Satz von Verhaltensnormen ersetzt wird, nach denen beispielsweise eine fünfköpfige Familie 25 Portionen Obst oder Gemüse täglich vertilgen müsste, und das bei Strafe schlechten Gewissens.

Ja, über die Auswahl der Kinder von 7 bis 10 habe ich anfangs auch gerätselt. Immerhin reichte die Gesamtprobe ja von 0 bis 17. Anscheinend wollte man herausfinden, ob die Einschulung dick macht.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Juliette am 06. Januar 2014, 18:58:09
Ich glaube, viel wichtiger ist das gemeinsame, möglichst regelmäßige Essen zumindest einer täglichen, vorwiegend selbstgekochten Hauptmahlzeit in den Familien (oder in welchem Rahmen auch immer). Nur gemeinsam lernt man Neues auszuprobieren und Freude am Genießen und Zubereiten - und gleichzeitig Kommunikation. Und selbst wenn die Jugendlichen dann für eine Weile in die Fastfoodschiene abdriften, kommt meiner Erfahrung nach die kulinarische Prägung irgendwann wieder durch.

Klar, wenn die Eltern schon nur eine Pizza in den Ofen schieben können oder ansonsten im Umfeld alles Scheiße ist, dann hilft das nichts. Und in einer Gesellschaft, in der Lebensmittel ganz allgemein nichts mehr "wert" sind, ist es auch schwierig.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Robert am 06. Januar 2014, 19:02:01
Dazu passt auch das: http://www.zeit.de/2014/01/martenstein
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Groucho am 06. Januar 2014, 22:14:22
Zitat von: Typee am 06. Januar 2014, 18:21:41
Ja, über die Auswahl der Kinder von 7 bis 10 habe ich anfangs auch gerätselt. Immerhin reichte die Gesamtprobe ja von 0 bis 17. Anscheinend wollte man herausfinden, ob die Einschulung dick macht.

Vielleicht haben sie die Schulranzen mitgewogen.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Gefährliche Bohnen am 06. Januar 2014, 23:00:12
Zitat von: Groucho am 06. Januar 2014, 22:14:22
Zitat von: Typee am 06. Januar 2014, 18:21:41
Ja, über die Auswahl der Kinder von 7 bis 10 habe ich anfangs auch gerätselt. Immerhin reichte die Gesamtprobe ja von 0 bis 17. Anscheinend wollte man herausfinden, ob die Einschulung dick macht.

Vielleicht haben sie die Schulranzen mitgewogen.

Das wird's sein. Ab Sekundarstufe II wird dann nämlich auch wieder auf das Mitnehmen aller 20 Farbnuancen der Buntstifte verzichtet, Bücher werden standardmäßig vergessen und überhaupt reichen Block und Kuli dann völlig aus, was zu einer beträchtlichen Gewichtsabnahme führt  ;D
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: MrSpock am 07. Januar 2014, 08:37:24
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 06. Januar 2014, 23:00:12
Zitat von: Groucho am 06. Januar 2014, 22:14:22
Zitat von: Typee am 06. Januar 2014, 18:21:41
Ja, über die Auswahl der Kinder von 7 bis 10 habe ich anfangs auch gerätselt. Immerhin reichte die Gesamtprobe ja von 0 bis 17. Anscheinend wollte man herausfinden, ob die Einschulung dick macht.

Vielleicht haben sie die Schulranzen mitgewogen.

Das wird's sein. Ab Sekundarstufe II wird dann nämlich auch wieder auf das Mitnehmen aller 20 Farbnuancen der Buntstifte verzichtet, Bücher werden standardmäßig vergessen und überhaupt reichen Block und Kuli dann völlig aus, was zu einer beträchtlichen Gewichtsabnahme führt  ;D

Kuli? Block? Wurde doch längst durch das iPad ersetzt.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: generalerror am 10. Februar 2014, 06:57:48
Zitat von: Typee am 06. Januar 2014, 18:21:41
...und wenn man das Ergebnis liest, sind die Kinders bei alledem sogar gesund!

Einerseits kann ich die DGE ja verstehen, wenn sie eine Gegenmeinungsmacht aufbauen will. Nur Fertigproduziertes und Vorverdautes ist halt auch nicht gut. Das Problem, das ich dabei habe, ist aber auch, dass den Leuten mit solchen Kampagnen von Anfang an die somatische Intelligenz systematisch abtrainiert und durch einen Satz von Verhaltensnormen ersetzt wird, nach denen beispielsweise eine fünfköpfige Familie 25 Portionen Obst oder Gemüse täglich vertilgen müsste, und das bei Strafe schlechten Gewissens.

Ja, über die Auswahl der Kinder von 7 bis 10 habe ich anfangs auch gerätselt. Immerhin reichte die Gesamtprobe ja von 0 bis 17. Anscheinend wollte man herausfinden, ob die Einschulung dick macht.
Nur hat die DGE Angst davor, dass irgendwann mal wirklich evidenzbasiert untersucht wird, wie viele Fertigprodukte man essen muss, damit es ungesund wird und dabei herauskommt, dass kaum jemand tatsächlich so viele Fertigmahlzeiten vertilgt und das würde dann das Dogma widerlegen, dass wir uns alle "zu ungesund" ernähren.

Dass die Einschulung dick macht, ist übigens tatsächlich schon belegt worden, siehe hier: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/51091/Kinder-werden-kurz-nach-der-Einschulung-dick

Daraus werden sicherlich wieder einige Journalisten und sicherlich auch einige so genannte Ernährungsexperten geschlossen haben, dass das Schulessen in Deutschlands Grundschulen "zu ungesund" ist.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Robert am 10. Februar 2014, 07:47:23
Zitatdass die Einschulung dick macht...

Man sollte viel lieber einmal den Zusammenhang von chronischem Stress und Übergewicht näher beleuchten, vielleicht gäbe das interessante Erkenntnisse....
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Typee am 10. Februar 2014, 08:32:46
Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 07:47:23
Zitatdass die Einschulung dick macht...

Man sollte viel lieber einmal den Zusammenhang von chronischem Stress und Übergewicht näher beleuchten, vielleicht gäbe das interessante Erkenntnisse....

Oder noch näherliegend: mit Beginn der Schulzeit fängt für viele Kinder das Rumsitzen an.
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 06:57:48
Zitat von: Typee am 06. Januar 2014, 18:21:41
...und wenn man das Ergebnis liest, sind die Kinders bei alledem sogar gesund!

Einerseits kann ich die DGE ja verstehen, wenn sie eine Gegenmeinungsmacht aufbauen will. Nur Fertigproduziertes und Vorverdautes ist halt auch nicht gut. Das Problem, das ich dabei habe, ist aber auch, dass den Leuten mit solchen Kampagnen von Anfang an die somatische Intelligenz systematisch abtrainiert und durch einen Satz von Verhaltensnormen ersetzt wird, nach denen beispielsweise eine fünfköpfige Familie 25 Portionen Obst oder Gemüse täglich vertilgen müsste, und das bei Strafe schlechten Gewissens.

Ja, über die Auswahl der Kinder von 7 bis 10 habe ich anfangs auch gerätselt. Immerhin reichte die Gesamtprobe ja von 0 bis 17. Anscheinend wollte man herausfinden, ob die Einschulung dick macht.
Nur hat die DGE Angst davor, dass irgendwann mal wirklich evidenzbasiert untersucht wird, wie viele Fertigprodukte man essen muss, damit es ungesund wird und dabei herauskommt, dass kaum jemand tatsächlich so viele Fertigmahlzeiten vertilgt und das würde dann das Dogma widerlegen, dass wir uns alle "zu ungesund" ernähren.


Vor allem bekäme man eine Interventionsstudie mit dieser Stoßrichtung an keiner Ethikkommission vorbei.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Belbo am 10. Februar 2014, 09:51:23
....das sich die Kinder einfach nur noch ein Viertel von dem bewegen wie vor der Schule, scheidet als Grund aus?
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: F. A. Mesmer am 10. Februar 2014, 09:55:45
Zitat von: Belbo am 10. Februar 2014, 09:51:23
....das sich die Kinder einfach nur noch ein Viertel von dem bewegen wie vor der Schule, scheidet als Grund aus?

von den regelmäßig falsch proportionierten tischen und stühlen (immer entweder zu groß oder zu klein) mal ganz abgesehen, mit kaputtem rücken macht sichs nämlich viel besser spocht, ebenso der schulstress (du bist schon in der 6.ten klasse und kannst englisch immernoch nicht wie ein muttersprachler, noch nichteinmal japanisch, dabei hatten das die meisten schon im kindergarten), der ja auch zu nervennahrung aka frustfressen verleiten kann.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Belbo am 10. Februar 2014, 10:01:56
Zitat von: F. A. Mesmer am 10. Februar 2014, 09:55:45
Zitat von: Belbo am 10. Februar 2014, 09:51:23
....das sich die Kinder einfach nur noch ein Viertel von dem bewegen wie vor der Schule, scheidet als Grund aus?

von den regelmäßig falsch proportionierten tischen und stühlen (immer entweder zu groß oder zu klein) mal ganz abgesehen, mit kaputtem rücken macht sichs nämlich viel besser spocht, ebenso der schulstress (du bist schon in der 6.ten klasse und kannst englisch immernoch nicht wie ein muttersprachler, noch nichteinmal japanisch, dabei hatten das die meisten schon im kindergarten), der ja auch zu nervennahrung aka frustfressen verleiten kann.

...yepp, da war es doch eine gute Ideegleichzeitig noch die Schul- und Studienzeit zu verringern *ironieaus*
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Robert am 10. Februar 2014, 10:48:01
Zitat von: F. A. Mesmer am 10. Februar 2014, 09:55:45
Zitat von: Belbo am 10. Februar 2014, 09:51:23
....das sich die Kinder einfach nur noch ein Viertel von dem bewegen wie vor der Schule, scheidet als Grund aus?

von den regelmäßig falsch proportionierten tischen und stühlen (immer entweder zu groß oder zu klein) mal ganz abgesehen, mit kaputtem rücken macht sichs nämlich viel besser spocht, ebenso der schulstress (du bist schon in der 6.ten klasse und kannst englisch immernoch nicht wie ein muttersprachler, noch nichteinmal japanisch, dabei hatten das die meisten schon im kindergarten), der ja auch zu nervennahrung aka frustfressen verleiten kann.

Auch. Es geht um Dauerstress, und da wird als Stresshormon nicht Adrenalin, sondern Cortisol ausgeschüttet. Und Cortisol führt, wie man auch von corticoidhaltigen Medikamenten weiß, unter anderem zu Gewichtszunahme. Der Stress kommt wohl daher, dass schon von Anfang an manchen Kindern Druck gemacht wird, dass sie unbedingt aufs Gymnasium kommen sollen. Manches Kind hat einen 10-Stundentag, nebst Schule, Hausaufgaben und anderen Kram.

Zum Stress von Schulkindern:
http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/meldung/2012/10/meld01020.html.de

Die Altersbegrenzung bis 10 Jahre kann ich mir erklären, dass man Kinder vor der Pubertät untersuchen wollte, denn während der Pubertät schwankt das Gewicht erheblich.


Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Conina am 10. Februar 2014, 13:08:16
Zitat von: Juliette am 06. Januar 2014, 18:58:09
Ich glaube, viel wichtiger ist das gemeinsame, möglichst regelmäßige Essen zumindest einer täglichen, vorwiegend selbstgekochten Hauptmahlzeit in den Familien (oder in welchem Rahmen auch immer). Nur gemeinsam lernt man Neues auszuprobieren und Freude am Genießen und Zubereiten - und gleichzeitig Kommunikation. Und selbst wenn die Jugendlichen dann für eine Weile in die Fastfoodschiene abdriften, kommt meiner Erfahrung nach die kulinarische Prägung irgendwann wieder durch.

Klar, wenn die Eltern schon nur eine Pizza in den Ofen schieben können oder ansonsten im Umfeld alles Scheiße ist, dann hilft das nichts. Und in einer Gesellschaft, in der Lebensmittel ganz allgemein nichts mehr "wert" sind, ist es auch schwierig.

Tut mir leid, das steckt auch voller Allgemeinplätze.

Das klingt alles ganz schön und nett, aber trotzdem werden Kinder wie sie werden.

Der Appetit auf kräftigere Speisen kommt mit dem Alter von ganz alleine.

Jedes Kind, das ich kenne, iss Nudeln am liebsten mit einer Jagdwurst-Ketchup-Soße.

Das mit den Kräutern und Tomatenmark kommt erst später.

Genauso würden kaum einem Kind Bier, trockener Rotwein, Oliven, Blauschimmelkäse, gefüllte Pepperoni usw. schmecken.
Das sind alles Sachen, die mir inzwischen munden und die habe ich nicht beim gemeinsamen warmen Mahl in der Familie ausprobiert.
Die Kiddies sind experimentierfreudiger, wenn sie mal auswärts essen dürfen.
Die Erfahrung dürften schon einige Eltern gemacht haben.
Zu Hause wollen sie am Liebsten ihr gewohntes Zeug.

Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Juliette am 10. Februar 2014, 18:48:02
Ich nehme alles zurück. Man kann wohl nicht französische Familien und Kinder mit deutschen Familien und Kindern vergleichen.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Robert am 10. Februar 2014, 19:09:46
Wieso, Juliette, das sagtest du doch selber:

ZitatUnd selbst wenn die Jugendlichen dann für eine Weile in die Fastfoodschiene abdriften, kommt meiner Erfahrung nach die kulinarische Prägung irgendwann wieder durch.

Ich sehe das nicht so dramatisch, wenn, wie Du sagtest, es zu Hause immer noch gemeinsame Mahlzeiten gibt.

Essgewohnheiten werden familiär geprägt. Allerdings gibt es Phasen bei den Kindern, wo sich die Geschmäcker unterscheiden. Eines meiner Kinder hatte eine "Milchreisphase", ich allerdings hasse das Zeug. Ein gemeinsames Essen, also eine Mahlzeit geht da nicht. Ich habe da wohl oder übel zwei Mahlzeiten gekocht, wenn es Wunschessen gab. Und warum sollte ich einem Kind sein Lieblingsessen vorenthalten, nur weil das mir selber nicht schmeckt?

Andererseits kenne ich kein Kind, inklusive meiner Person als Kind, das Pilze isst. Nach der Pubertät allerdings waren Pilze dann nicht mehr so eklig. Als Kind wurde ich noch gezwungen, alles aufzuessen, egal, ob ich das mochte oder nicht oder sogar Brechreiz bekam. Ich finde, das grenzt an Kindesmisshandlung und richtet am spätere Essverhalten weitaus mehr Schaden an, als wenn man mal ein bisschen Fastfood duldet.

Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: pelacani am 10. Februar 2014, 19:11:42
Was ist denn mit Euch los? Ihr geht ja so friedlich miteinander um!
:police:
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Robert am 10. Februar 2014, 19:13:21
Zitat von: Pelacani am 10. Februar 2014, 19:11:42
Was ist denn mit Euch los? Ihr geht ja so friedlich miteinander um!
:police:

Du hast aber immer etwas zu mosern. Mal bin ich Dir zu metaphysisch, mal zu friedlich...
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: pelacani am 10. Februar 2014, 19:17:28
Stimmt, mir kann's keiner recht machen.  :grins2:
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: generalerror am 11. Februar 2014, 03:01:12
Zitat von: Typee am 10. Februar 2014, 08:32:46
Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 07:47:23
Zitatdass die Einschulung dick macht...

Man sollte viel lieber einmal den Zusammenhang von chronischem Stress und Übergewicht näher beleuchten, vielleicht gäbe das interessante Erkenntnisse....

Oder noch näherliegend: mit Beginn der Schulzeit fängt für viele Kinder das Rumsitzen an.
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 06:57:48
Zitat von: Typee am 06. Januar 2014, 18:21:41
...und wenn man das Ergebnis liest, sind die Kinders bei alledem sogar gesund!

Einerseits kann ich die DGE ja verstehen, wenn sie eine Gegenmeinungsmacht aufbauen will. Nur Fertigproduziertes und Vorverdautes ist halt auch nicht gut. Das Problem, das ich dabei habe, ist aber auch, dass den Leuten mit solchen Kampagnen von Anfang an die somatische Intelligenz systematisch abtrainiert und durch einen Satz von Verhaltensnormen ersetzt wird, nach denen beispielsweise eine fünfköpfige Familie 25 Portionen Obst oder Gemüse täglich vertilgen müsste, und das bei Strafe schlechten Gewissens.

Ja, über die Auswahl der Kinder von 7 bis 10 habe ich anfangs auch gerätselt. Immerhin reichte die Gesamtprobe ja von 0 bis 17. Anscheinend wollte man herausfinden, ob die Einschulung dick macht.
Nur hat die DGE Angst davor, dass irgendwann mal wirklich evidenzbasiert untersucht wird, wie viele Fertigprodukte man essen muss, damit es ungesund wird und dabei herauskommt, dass kaum jemand tatsächlich so viele Fertigmahlzeiten vertilgt und das würde dann das Dogma widerlegen, dass wir uns alle "zu ungesund" ernähren.


Vor allem bekäme man eine Interventionsstudie mit dieser Stoßrichtung an keiner Ethikkommission vorbei.
Man müsste die Studie eben unter dem Vorwand durchführen, dass man genau diese Dogmen wissenschaftlich belegen will. Das Gegenteil zu behaupten, also versuchen, Forscher und deren Meinungen zu widerlegen wird heute (leider) nicht mehr so gerne gesehen.

Zitat von: Belbo am 10. Februar 2014, 09:51:23
....das sich die Kinder einfach nur noch ein Viertel von dem bewegen wie vor der Schule, scheidet als Grund aus?

Das würde (zumindest in der öffentlichen Meinung) zwar genannt werden, aber die Hauptursache ist dann doch wieder die Ernährung. Ja, Bewegung hat auch was damit zu tun, würde es von den Dächern der Ernährungsberatungspraxen schallen...aber hauptsächlich Ernährung! Stress, Schlafmangel, oder was sonst noch damit in Verbindung steht wird gar nicht behandelt, oder besten Falls als Ausrede belächelt.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Typee am 11. Februar 2014, 08:59:32
Zitat von: generalerror am 11. Februar 2014, 03:01:12

Das würde (zumindest in der öffentlichen Meinung) zwar genannt werden, aber die Hauptursache ist dann doch wieder die Ernährung. Ja, Bewegung hat auch was damit zu tun, würde es von den Dächern der Ernährungsberatungspraxen schallen...aber hauptsächlich Ernährung! Stress, Schlafmangel, oder was sonst noch damit in Verbindung steht wird gar nicht behandelt, oder besten Falls als Ausrede belächelt.

Ich schlage vor, erst einmal das Wort Ernährung zu verbieten und durch das zu ersetzen, was es eigentlich heißen soll: Essen und Trinken. Vielleicht hätte es dann ein Ende damit, dass sich dieser Wirtschaftszweig an seiner eigenen Titelzeile  derartig berauscht.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: generalerror am 13. Februar 2014, 05:05:03
Zitat von: Typee am 11. Februar 2014, 08:59:32
Zitat von: generalerror am 11. Februar 2014, 03:01:12

Das würde (zumindest in der öffentlichen Meinung) zwar genannt werden, aber die Hauptursache ist dann doch wieder die Ernährung. Ja, Bewegung hat auch was damit zu tun, würde es von den Dächern der Ernährungsberatungspraxen schallen...aber hauptsächlich Ernährung! Stress, Schlafmangel, oder was sonst noch damit in Verbindung steht wird gar nicht behandelt, oder besten Falls als Ausrede belächelt.

Ich schlage vor, erst einmal das Wort Ernährung zu verbieten und durch das zu ersetzen, was es eigentlich heißen soll: Essen und Trinken. Vielleicht hätte es dann ein Ende damit, dass sich dieser Wirtschaftszweig an seiner eigenen Titelzeile  derartig berauscht.
Das könnte man doch mal umsetzen. Statt Ernährungswissenschaftler also "Ich erforsche Essen und Trinken" und der sprecher kommt sich sofort etwas blöde vor.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: Typee am 13. Februar 2014, 07:02:41
Ich dachte mehr so an Essen-und-Trinken-Wissenschaft. Oder Völlereilogie.
Titel: Re: Ernährungsideologie
Beitrag von: MrSpock am 13. Februar 2014, 10:20:17
Dann kann man das gleich mit der passenden Religion verknüpfen. Es gibt die Vereinigung "Christen in der Wirtschaft". Das kenne ich aus meiner Kindheit als Messdiener. Sonntags nach der Messe ging es zum Frühschoppen in die Wirtschaft. Oder meinen die eine andere Wirtschaft?  :gruebel