Ein Round-Up, so kennen wir ihn :grins
http://euleev.de/lebensmittel-und-ernaehrung/website/432-ein-teller-spargel-ist-so-nahrhaft-wie-ein-kleiner-korken
Abgesehen von Essen, und ins bedeutend Allgemeine:
ZitatDer technische Fortschritt begünstigt exotische Meinungen. Klingt komisch, aber in unserer Kindheit haben wir uns praktisch nur mit den Gleichaltrigen aus dem lokalen Umfeld ausgetauscht. Heute leben die jungen Menschen zunehmend in sozialen Netzwerken – und damit letztlich in gedanklicher Isolationshaft. Wer eine absonderliche Idee hat, findet sofort ein Rudel Gleichgesinnter. So gewinnen krude Ansichten – egal ob Ernährung, Klimawandel oder Feindbilder – schnell Anhänger.
...
Wenn heute in einer Redaktion eine Mail eintrudelt, die sich negativ über einen Beitrag äußert, dann wird diese Mail mit dem Faktor siebentausend bis zehntausend multipliziert. Das soll die Zahl der Leser oder Zuschauer wiedergeben, die mit dem Inhalt des Beitrags nicht einverstanden sind. Wenn also Tierschützer oder Gesundheitsspinner sieben böse Mails zu einem Beitrag losschicken, dann sind fünfzig- bis siebzigtausend Kunden gegen diesen Beitrag gewesen. Schon heißt es in den Redaktionen: »Das können wir nicht mehr bringen«. Das heißt, es genügen zwanzig Pappnasen, die unter gefakten Mailadressen regelmäßig gegen Wissenschaftler wettern, die ihnen nicht genehm sind, um die Medienlandschaft umzugestalten.
LOL! Ein echter Polter-Pollmer!
ZitatDie Fachleute, die wirklich Ahnung haben, haben keine Chance mehr, weil sie ja naturgemäß einer Arbeit nachgehen und ihnen die Zeit fehlt, irgendwelche Kommentare in den Chats abzulaichen oder junge Leute damit zu beschäftigen, die ehrenamtlich Propaganda verbreiten. Je weniger Ahnung einer hat, desto größer ist seine Chance, als Sieger aus einem Diskurs herauszugehen.
edit:
ZitatWenn also ein Frutarier nach dem Essen aufs Klo geht und die Spülung zieht, hat er genau das Gegenteil von dem erreicht, was die Pflanze wollte. Er hat sie um ihren Nachwuchs gebracht. Ein echter Klugscheißer!
Der ist aber auch gut:
ZitatVor ein paar Monaten hab ich zum Thema tierische Ballaststoffe recherchiert. So wie es pflanzliche Ballaststoffe gibt, gibt es auch tierische, schwer verdauliche Bestandteile wie Knorpel, Sehnen und so weiter. So stand es früher auch in den Lehrbüchern. Seit Ballaststoffe allerdings gesund sind, werden die tierischen nicht mehr in den Nährwerttabellen ausgewiesen. Mittlerweile gibt es offenbar keine Dokumente mehr im Internet, die korrekterweise auf diese Ballaststoffe hinweisen, egal ob in Deutsch oder in Englisch. Sie sind verschwunden.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie lang die Gesichter früher bei einigen wurden, wenn die gute Hausmachersülze mit viiiieelen tierischen Ballaststoffen auf den Tisch kam... :P
Und ein paar andere Spezialitäten würden mir auch gleich noch einfallen.
ZitatDie Fachleute, die wirklich Ahnung haben, haben keine Chance mehr, weil sie ja naturgemäß einer Arbeit nachgehen und ihnen die Zeit fehlt, irgendwelche Kommentare in den Chats abzulaichen oder junge Leute damit zu beschäftigen, die ehrenamtlich Propaganda verbreiten. Je weniger Ahnung einer hat, desto größer ist seine Chance, als Sieger aus einem Diskurs herauszugehen.
So viel Zeit zu labern wie der Pollmer haben in der Tat die wenigsten Wissenschaftler.
ZitatWenn also ein Frutarier nach dem Essen aufs Klo geht und die Spülung zieht, hat er genau das Gegenteil von dem erreicht, was die Pflanze wollte. Er hat sie um ihren Nachwuchs gebracht. Ein echter Klugscheißer!
Ruhe! sonst sch.. sähen die mir noch in den Garten!
Zitat von: sweeper am 02. Dezember 2013, 15:56:11
Der ist aber auch gut:
ZitatVor ein paar Monaten hab ich zum Thema tierische Ballaststoffe recherchiert. So wie es pflanzliche Ballaststoffe gibt, gibt es auch tierische, schwer verdauliche Bestandteile wie Knorpel, Sehnen und so weiter. So stand es früher auch in den Lehrbüchern. Seit Ballaststoffe allerdings gesund sind, werden die tierischen nicht mehr in den Nährwerttabellen ausgewiesen. Mittlerweile gibt es offenbar keine Dokumente mehr im Internet, die korrekterweise auf diese Ballaststoffe hinweisen, egal ob in Deutsch oder in Englisch. Sie sind verschwunden.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie lang die Gesichter früher bei einigen wurden, wenn die gute Hausmachersülze mit viiiieelen tierischen Ballaststoffen auf den Tisch kam... :P
Und ein paar andere Spezialitäten würden mir auch gleich noch einfallen.
Ja, wie sollen die tierischen Ballaststoffe auch in den Nährwerttabellen auftauchen, wenn sie nicht mehr ins Essen kommen? Überhaupt ist es nicht verwunderlich, dass tierische Lebensmittel weitaus weniger Ballaststoffe haben, als pflanzliche, bei denen jede Zellwand schon aus Cellulose besteht und häufig nur die Speicherorgane gegessen werden.
Hab hier eine Tüte "Schweinekrusten im Eigenfett frittiert", mit 1% Ballaststoffen, das wäre das 5-fache von Wassermelone. Bin schon auf das Gesicht der Beschenkten gespannt ;D
Soll er doch Mehlwürmer und ungehäutete Tiere essen, dann hat er seine tierischen Ballaststoffe.
ZitatAllen roten oder auch rosa Wurstsorten ist Vitamin C zugesetzt, als Umrötebeschleuniger.
Normalerweise hält er ja nicht so viel von Nahrungsergänzungsmitteln, aber heute weht der Wind eben anders.
Täuscht Euch mal nicht, auch in der Skelettmuskulatur ist genug Elastin und Kollagen drin.
ZitatUnlösliche Proteine = Bindegewebsproteine und Proteine von Organellen: v. a. Kollagen, Elastin (ca. 10 % des Gesamtproteins)
http://www.vetmed.uni-giessen.de/food-science/index-Dateien/lehre/lmkd-4.pdf
Zitat von: Robert am 02. Dezember 2013, 20:25:47
Täuscht Euch mal nicht, auch in der Skelettmuskulatur ist genug Elastin und Kollagen drin.
ZitatUnlösliche Proteine = Bindegewebsproteine und Proteine von Organellen: v. a. Kollagen, Elastin (ca. 10 % des Gesamtproteins)
http://www.vetmed.uni-giessen.de/food-science/index-Dateien/lehre/lmkd-4.pdf
Manchmal bedeutet unlöslich unverdaulich, manchmal unlöslich. Ich hab da auch nicht den Plan, aber google hat folgendes hervorgebracht:
http://www.uni-koeln.de/med-fak/biochemie/biomed/wisspro/georgi_atanasov.pdf (http://www.uni-koeln.de/med-fak/biochemie/biomed/wisspro/georgi_atanasov.pdf)
ZitatDazu noch die Kollagenase und die Elastase, die Kollagen und Elastin zerlegen. Die
entstandenen Aminosäuren und Oligopeptide werden vor allem sekundär aktiv im
Duodenum resorbiert.
Und was meint der dann? Keratin?
Ballaststoffe werden allerdings überbewertet. Ich bin ja auch kein Wiederkäuer. Und Dauerblähungen sind auch nicht so prickelnd.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ballaststoff#Ern.C3.A4hrungsphysiologische_Einsch.C3.A4tzung
Zitat von: Robert am 02. Dezember 2013, 21:51:00
Und was meint der dann? Keratin?
Ich weiß es nicht, aber für mich nimmt er den Mund häufig zu voll.
So Dinge die Vögel und Katzen wieder auskotzen wären aber wohl Ballaststoffe. Diese Dinge essen wir aber erst garnicht. Beim letzten Ignobel Preis gabs doch auch einen für Wissenschaftler die eine komplette Maus verzeht hat. Von dieser war aber nichts mehr auffindbar. Scheinbar ist die Menschliche Verdauung recht gründlich, nur warum mögen dann Katzen die guten Ballaststoffe nicht? Vielleicht weil sie dann doch manchmal Gras naschen?
Zitat von: Robert am 02. Dezember 2013, 21:51:00
Ballaststoffe werden allerdings überbewertet. Ich bin ja auch kein Wiederkäuer. Und Dauerblähungen sind auch nicht so prickelnd.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ballaststoff#Ern.C3.A4hrungsphysiologische_Einsch.C3.A4tzung
Die Darmflora ist imho sehr wichtig und man steht mit der Erforschung noch sehr am Anfang. Dass die Ernährung und besonders die Ballaststoffe großen Einfluss haben halte ich für sehr wahrscheinlich. In Milch sind (vermutlich) deshalb auch Ballaststoffe enthalten. Die zu erzeugen kostet der Mutter auch einiges an Energie, wehalb es wohl doch einen Vorteil hat. Und überhaupt:
Wenn da Oarsch ned brummd is Herz ned gsund! 8)
Zitat von: uran am 02. Dezember 2013, 22:53:49
Zitat von: Robert am 02. Dezember 2013, 21:51:00
Und was meint der dann? Keratin?
Ich weiß es nicht, aber für mich nimmt er den Mund häufig zu voll.
So Dinge die Vögel und Katzen wieder auskotzen wären aber wohl Ballaststoffe. Diese Dinge essen wir aber erst garnicht. Beim letzten Ignobel Preis gabs doch auch einen für Wissenschaftler die eine komplette Maus verzeht hat. Von dieser war aber nichts mehr auffindbar. Scheinbar ist die Menschliche Verdauung recht gründlich, nur warum mögen dann Katzen die guten Ballaststoffe nicht? Vielleicht weil sie dann doch manchmal Gras naschen?
Örks, ne, ganze Mäuse sind nicht mein Ding und Speiballen würge ich auch nicht hervor.
Zitat
Zitat von: Robert am 02. Dezember 2013, 21:51:00
Ballaststoffe werden allerdings überbewertet. Ich bin ja auch kein Wiederkäuer. Und Dauerblähungen sind auch nicht so prickelnd.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ballaststoff#Ern.C3.A4hrungsphysiologische_Einsch.C3.A4tzung
Die Darmflora ist imho sehr wichtig und man steht mit der Erforschung noch sehr am Anfang. Dass die Ernährung und besonders die Ballaststoffe großen Einfluss haben halte ich für sehr wahrscheinlich. In Milch sind (vermutlich) deshalb auch Ballaststoffe enthalten. Die zu erzeugen kostet der Mutter auch einiges an Energie, wehalb es wohl doch einen Vorteil hat. Und überhaupt:
Wenn da Oarsch ned brummd is Herz ned gsund! 8)
Vielleicht. Immerhin besteht ein Großteil dessen, was hinten raus kommt aus Resten ebendieser. Nur ist das mit den Ballaststoffen die Krux, dass sie ein Rückstand der schlechter bioverfügbaren Pflanzen (im Vergleich zu tierischen Nährstoffen) sind. Daher kann man nicht unbedingt schlussfolgern, dass sie gleichzeitig auch so sehr wichtig sind.
Wenn ich das Zeug nicht vertrage, esse ich es nicht. Und mir ist es Wurscht, wenn es angeblich gesund sein soll. Und ich vertrage ziemlich viele pflanzliche Nahrungsmittel nicht: Äpfel, Zitrusfrüchte, Paprika, Soja, Gurke. Nach einer Kohlmahlzeit und Hülsenfrüchten furze ich jeden in meiner Nähe in die Flucht. Also, was soll das? Dann esse ich das Zeug nicht.
ZitatÄpfel .. Hülsenfrüchte
Herzliches Beileid, Robert (https://forum.psiram.com/index.php?topic=12229.msg155944#msg155944), die Liste ist umfangreich, da würde mir
einiges fehlen.. Genauer: Alles bis auf Soja.
Kohl mit Hülsenfrüchten gibts gleich ;-) Bei mir stellte sich die Verdauung nach anfänglich ähnlichen 'Problemen' relativ zügig auf diese Produkte ein - doch es scheint viele zu geben, bei denen dies nie funktionieren wird.
Die einen nehmen Abführmittel, wenn´s nicht klappt, ich esse Sauerkraut. Haut sofort durch!
Zurück zum Thema:
ZitatJeder gläubige Anhänger einer Religion hat das gute Gefühl, anderen Menschen moralisch überlegen zu sein. Der Ungläubige, heute der Fleischesser, ist ein Heide, den es zu missionieren gilt. Das verschafft mir Bedeutung und Lebensgefühl. Zweitens: Als Rechtler kann man seine gewalttätigen Neigungen ausleben, weil jemand, der das Tier vor Leid schützt, das Recht erworben hat, den Menschen Leid zuzufügen, weil das Leben der Tiere ein gleiches oder gar höheres Gut ist. Die Familien lösen sich mehr und mehr auf, die Jugend braucht neue Gemeinschaften, die einem Heimat und Geborgenheit geben. Und in solchen Gemeinschaften haben die Radikalsten am Schluss immer das Sagen. Denn je radikaler, desto faszinierender und überzeugender wirkt der Glaube.
Klickt man sich durch diverse Vegener-Foren, so kann ich diese Aussage nur unterschreiben.
Schön zu beobachten, wie sich hier jeder sein eigenes Wohlfühl-Rezept geschaffen hat. Ich denke, das ist auch der einzig sinvolle Weg.
In meinem nächsten Bekanntenkreis ist jemand in die Fänge einer etwas spooky wirkenden Internistin geraten, und die zieht gerade die ganz große Darm-Nummer ab. Darmsanierung mit Colon-Hydro-Klistierspielen, Candida-Bekämpfung, der ganze Nonsens halt. Und was nicht fehlen darf: bitte ganz viele Ballaststoffe essen! Dass die die Kohlenhydrat-Resorption schon im Dünndarm behindern, die Darmpassage dagegen insgesamt beschleunigen und damit das Pilzfutter gezielt in den Dickdarm verfrachten, will das arme Opfer mir einfach nicht glauben.
ZitatSchön zu beobachten, wie sich hier jeder sein eigenes Wohlfühl-Rezept geschaffen hat. Ich denke, das ist auch der einzig sinvolle Weg.
Richtig. Die Darmflora ist auch bei jedem anders zusammengesetzt und unterscheidet sich wohl von Mensch zu Mensch wie ein Fingerabdruck. Deshalb kann es auch keine allgemeinen Regeln geben, welche Ernährung optimal ist.
Faustregel sollte sein: nicht zu viel, abwechslungsreich und das was schmeckt und verträglich ist.
Also gelegentlich kann ich Pollmers Aussagen durchaus etwas abgewinnen, zum Beispiel über den überschätzten Nährwert bei einigen Gemüsesorten oder den Hinweis auf tierische Ballaststoffe oder den Fanatismus bestimmter Menschen diesem Thema gegenüber.
Aber was soll z.B. dieser hirnrissige Nazi-Vergleich in dem Artikel? Ein astreiner "guilt by association"; nicht mal ein wenig verkleidet.
http://en.wikipedia.org/wiki/Association_fallacy#Guilt_by_association_as_an_ad_hominem_fallacy
Zitatdieser hirnrissige Nazi-Vergleich
Welcher Nazi-Vergleich, Vernum (https://forum.psiram.com/index.php?topic=12229.msg156333#msg156333)? Finde ich nicht.
Falls Du die Antwort nach "Saat der Gewalt" meinen solltest - da findet kein Vergleich statt, sondern es wird die enge Verknüpfung von Vegetarismus-Bewegung und NS-Ideologie konstatiert. Diesen Zusammenhang zu negieren ist ebenso unmöglich wie dem Päärchen Antisemitismus und NS-Ideologie. Sowohl V als auch A gibt es heute noch, gab es schon lange vor der Machtergreifung, aber erst der Kontakt mit der NS-Ideologie hats zu dem gemacht, was es heute ist und seitdem sind die Ideologien unentwirrbar verknüpft.
Zitat von: Vernum am 10. Dezember 2013, 08:10:47
Aber was soll z.B. dieser hirnrissige Nazi-Vergleich in dem Artikel? Ein astreiner "guilt by association"; nicht mal ein wenig verkleidet.
http://en.wikipedia.org/wiki/Association_fallacy#Guilt_by_association_as_an_ad_hominem_fallacy
Stimmte, wenn man argumentieren würde: Wurde von den Nazis so gemacht, also ist es falsch.
Stimmt nicht, wenn man damit zeigt, dass Vegetarismus/Tierschutz nicht per se moralische Überlegenheit bedeutet (was ja der Anspruch der besagten fanatischen Vertreter ist), sondern sogar wunderbar mit moralischer Verwerflichkeit einhergehen kann und historisch auch eng damit verknüpft ist.
Ich lege Wert auf die Überprüfung von Tatsachenbehauptungen und in normativen Fragen Wert auf einen fairen unvoreingenommenen Diskurs.
Wenn die Geschichte dazu beiträgt bestimmte Fragen zu klären, dann gerne.
Aber, wenn er selbst sagt:
ZitatDie heutigen Vegetarier wissen von der faschistischen Vergangenheit ihrer Ideologie in aller Regel nichts.
Dann sollte man so fair sein und diese Fragen auch unabhängig von irgendeiner Gemeinsamkeit mit Nationalsozialisten damals klären.
Daraufhin behauptet er nämlich: "Das kann böse Folgen haben" - und spielt damit wohl auf die Folgen der NS-Ideologie hin.
Das hat er meiner Meinung nach nicht überzeugend gezeigt. Seine Argumentationslinie bis dahin folgt nämlich bloß einer "guilt by association fallacy" und mehr nicht.
Und, wenn man heute mal nachschaut:
http://www.tierschutzwatch.de/images/stories/Wahlen/Uebersichtstabelle-ampel.pdf
dann sind Tierschutzforderungen heutzutage auch ziemlich links.
Ich finde aber nach wie vor... ob links oder rechts... ist völlig irrelevant zu der Frage ob bestimmte Tierrechtsangelegenheiten sinnvoll sind oder nicht.
Zitat von: Vernum am 10. Dezember 2013, 11:55:10
ZitatDie heutigen Vegetarier wissen von der faschistischen Vergangenheit ihrer Ideologie in aller Regel nichts.
Nun ja, zumindest reicht dieser Satz aus, um missionierende Vegetarier/Veganer/Frutarier zu erschrecken. Damit sprengt man jede Party, wenn man einen missionierenden V. plötzlich als "Nazi" beschimpft. :teufel (Achtung! Ironie!)
Vorweg: Ich hasse jegliche Nazivergleiche in einer Diskussion und versuche diese (gelingt mir nicht immer) außen vor zu lassen
Dennoch muss vielleicht mal erwähnt werden das die Holocaust-Vergleiche sehr gerne von Tierrechtlern verwendet werden.
Gerade im Zusammenhang um die dämliche Speziesismus Vergleiche.
Nach dem Motto alle Tiere sind ja gleich und für die Tiere sind ja dann die Menschen die Nazis.
Diese versuchte Demonstration der moralische Überlegenheit finde ich gelinde gesagt zum erbrechen.
Problematisch ist zudem das man aufgrund dieser Totschlagargumente keinen vernünftige Diskussion mehr führen kann.
Da jeder Vorschlag welches dem Tierwohl zu gute kommt mit dieser moralischen Keule im Vorfeld niedergeknüppelt ist.
Aufgrund dieser Diskussionsstrategie vieler Tierrechtler kann man nun zu dem Schluss gelangen;
OK an möglichen Argumenten die z.B. das Tierwohl verbessern besteht kein Interesse, dann schauen wir doch mal genauer hin ob eure Aussagen die eure Position untermauern sollen wirklich so moralisch sind oder ob nicht in der Gesichte vielleicht die gleichen Argumenten von z.B. ekelhaften Terrorregime verwendet wurden.
Nimmt man dann noch die von diesen Organisationen oft getätigten Aussage hinzu aladie Erde verträgt nicht soviele Menschen dann kann man mit dem gleichen Argumentationsmuster der radikalen Tierrechtlern/Umweltschützer etc. deren nähe zum Totalitarismus zeigen.
Zitat von: Vernum am 10. Dezember 2013, 11:55:10
Ich lege Wert auf die Überprüfung von Tatsachenbehauptungen und in normativen Fragen Wert auf einen fairen unvoreingenommenen Diskurs.
Wie oben schon dargelegt ist ein unvoreingenommener Diskurs leider nicht mehr so einfach möglich.
Vernünftige (vorgetragene) Argumente wird sich keiner Verschließen, doch wenn man im Vorfeld als übelster Zerstörer verunglimpft wird dann ist man auch nicht mehr an einer möglichst Fakten bezogenen Diskussion mehr interessiert.
Genau dies kotzt mich auch an. Vernünftige Forderungen sei es Umweltschutz, Energiegewinnung, Tierwohl etc. wollen viele gar nicht mehr nachkommen weil sie egal was sie machen eh schon im Vorfeld als übelste Verbrecher dargestellt wurden.
Hier könnte man argumentieren was war zuerst da Henne oder Ei. Mein Eindruck und Kenntnisstand ist, dass die heftigsten ekelhaftesten Vergleiche von den Radikalen Umweltschützern/Tierrechtlern etc. verwendet wurden und die gemäßigten sich nicht davon distanzierten sondern im Gegenteil diese mittlerweile auch in Diskussionen benutzen (siehe zurückgezogenes BUND-Video)
ZitatWenn die Geschichte dazu beiträgt bestimmte Fragen zu klären, dann gerne.
Die Geschichte klärte schon die Fragen. Organisationen die ein einfaches Feindbild aufbauen (und dies geschieht im Moment bei den extremen Umweltschützern und Tierrechtlern) neigen auch dazu immer von der Transformation der Gesellschaft zu labern.
Wie soll dies denn vonstatten gehen? Die Geschichte lehrt uns ja gerade das dies nie funktionierte und die die es versuchten haben verdammt viel Leid und unrecht produziert.
ZitatAber, wenn er selbst sagt:
ZitatDie heutigen Vegetarier wissen von der faschistischen Vergangenheit ihrer Ideologie in aller Regel nichts.
Dann sollte man so fair sein und diese Fragen auch unabhängig von irgendeiner Gemeinsamkeit mit Nationalsozialisten damals klären.
Nein muss man nicht. Wer die Nazikeule in den Ring wirft muss damit rechnen das dies zu einem Bumerang wird.
ZitatDaraufhin behauptet er nämlich: "Das kann böse Folgen haben" - und spielt damit wohl auf die Folgen der NS-Ideologie hin.
Das hat er meiner Meinung nach nicht überzeugend gezeigt. Seine Argumentationslinie bis dahin folgt nämlich bloß einer "guilt by association fallacy" und mehr nicht.
Und, wenn man heute mal nachschaut:
http://www.tierschutzwatch.de/images/stories/Wahlen/Uebersichtstabelle-ampel.pdf
dann sind Tierschutzforderungen heutzutage auch ziemlich links.
Ich finde aber nach wie vor... ob links oder rechts... ist völlig irrelevant zu der Frage ob bestimmte Tierrechtsangelegenheiten sinnvoll sind oder nicht.
Für mich ist es egal ob extrem links oder rechts. Beide extreme sind ekelhafte menschenfeindliche Formen (und sind nach meiner Meinung auch nicht zu unterscheiden - denn egal ob man zu einer angeblich lebensunwerten Volksgruppe oder Berufsgruppe gehört, die folgen für die Menschen sind identisch. Willkürliche Macht mit dem Ziel die ideologisch nicht konforme Menschen (erschreckenderweise auch die Natur/Umwelt) zu zerstören.
Nur, weil andere schlecht argumentieren, muss man das selbst noch lange nicht.
Wenn man die Argumente auf seiner Seite hat, dann kann man auch sachlich und stichhaltig bleiben. Der Vorteil ist, dass man dann nicht wegen solcher Fehlschlüsse diskreditiert werden kann.
Wer mir also eine Nazi-Keule zuwirft, wird ignoriert oder es wird beiläufig als Fehlschluss angemerkt. Der Bumerang-Taktik kann ich nichts abgewinnen.
Ob man's gut findet oder nicht: erhellend ist's schon.
Vegetarismus ist, wenn man die nackte Evindenzlage nimmt, eigentlich auf eine x-beliebige Form doktrinären Essens geschrumpft. Will man jetzt noch die Luft aus der Doktrin herauslassen, kann man so ganz gut zeigen, dass Vegetarismus nicht automatisch auf der Seite alles Wahren, Schönen und Guten steht; dass es sich vielmehr auch ganz prima an totalitäre und ziemlich widerwärtige Ideologien anschmiegt. Diejenigen, die sich als Vegetarier verstehen, weil sie meinen, das sei Teil des richtigen Bewusstseins, könnte ein ordentlicher, aber berechtigter Schrecken rühren, wenn sie erfahren, in wessen Fußstapfen sie da wandeln.
Reichsvollkornausschuss, tststs.
Die behauptete Unwissenheit der VegBewegung um ihre Vergangenheit kann ich übrigens nicht bestätigen. Nicht nur daß Diverse immer schön um die kritischen Punkte herumschippern, sie nonNS zu verbrämen suchen, daß Aufmerksammachen überhaupt keine Auswirkung zeigt (awareness läßt sich jederzeit leicht fordern, darf selbstverständlich unter Eingeweihten verweigert werden). Nein es gibt auch immer wieder solche Produkte (https://forum.psiram.com/index.php?topic=8987.msg118086#msg118086). Und nein, das war nicht photoshopped, mittlerweile vom Markt, doch es gibt Übergangshilfe (http://www.webcitation.org/6Llb1Tza3).
Zitat von: Vernum am 10. Dezember 2013, 11:55:10
Und, wenn man heute mal nachschaut:
http://www.tierschutzwatch.de/images/stories/Wahlen/Uebersichtstabelle-ampel.pdf
dann sind Tierschutzforderungen heutzutage auch ziemlich links.
Ich finde aber nach wie vor... ob links oder rechts... ist völlig irrelevant zu der Frage ob bestimmte Tierrechtsangelegenheiten sinnvoll sind oder nicht.
Aber es sind eben die Grünen und die Linken, also genau jene Parteien, von denen man annehmen kann, dass sie am ehesten eine Politik der Verbote durchsetzen und die am liebsten die Denkweise der Bevölkerung regulieren wollen (z.B. durch Gender-Mainstreaming, Political Correctness, etc.), die also im Kern faschistoid sind.
Genauso könnte man argumentieren, dass viele Tierrechtler keine anderen Meinungen tolerieren und am liebsten die ganze Welt bekehren möchten.
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Genauso könnte man argumentieren, dass viele Tierrechtler keine anderen Meinungen tolerieren und am liebsten die ganze Welt bekehren möchten.
Aber genau das wollen sie doch.
Zitat von: Groucho am 10. Februar 2014, 07:56:25
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Genauso könnte man argumentieren, dass viele Tierrechtler keine anderen Meinungen tolerieren und am liebsten die ganze Welt bekehren möchten.
Aber genau das wollen sie doch.
Manchmal denke ich, dass die Menschen nicht weniger religiös werden, sondern von den Kirche zu diesen neuen Religionen hin abwandern? Diese ganzen Ernährungs- und Tierrechtsbewegungen haben was religiöses an sich.
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Aber es sind eben die Grünen und die Linken, also genau jene Parteien, von denen man annehmen kann, dass sie am ehesten eine Politik der Verbote durchsetzen und die am liebsten die Denkweise der Bevölkerung regulieren wollen (z.B. durch Gender-Mainstreaming, Political Correctness, etc.), die also im Kern faschistoid sind.
Dass hier anscheinend stillschweigende Zustimmung zu der These besteht, dass grünes und linkes Gedankengut grundsätzlich im Kern faschistoid seien, sorgt bei mir für ein starkes Bedürfnis, meine Ernährung wieder von mir zu geben.
Zitat von: Juliette am 10. Februar 2014, 09:01:48
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Aber es sind eben die Grünen und die Linken, also genau jene Parteien, von denen man annehmen kann, dass sie am ehesten eine Politik der Verbote durchsetzen und die am liebsten die Denkweise der Bevölkerung regulieren wollen (z.B. durch Gender-Mainstreaming, Political Correctness, etc.), die also im Kern faschistoid sind.
Dass hier anscheinend stillschweigende Zustimmung zu der These besteht, dass grünes und linkes Gedankengut grundsätzlich im Kern faschistoid seien, sorgt bei mir für ein starkes Bedürfnis, meine Ernährung wieder von mir zu geben.
Ich habe in dieser Hinsicht resigniert, was das Forum betrifft, und äußere mich deshalb dazu nicht mehr... :(
Dümmliche Allgemeinplätze sind mir zuwider, egal aus welcher Ecke sie kommen und gegen wen oder was sie sich richten.
Zitat von: Juliette am 10. Februar 2014, 09:01:48
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Aber es sind eben die Grünen und die Linken, also genau jene Parteien, von denen man annehmen kann, dass sie am ehesten eine Politik der Verbote durchsetzen und die am liebsten die Denkweise der Bevölkerung regulieren wollen (z.B. durch Gender-Mainstreaming, Political Correctness, etc.), die also im Kern faschistoid sind.
Dass hier anscheinend stillschweigende Zustimmung zu der These besteht, dass grünes und linkes Gedankengut grundsätzlich im Kern faschistoid seien, sorgt bei mir für ein starkes Bedürfnis, meine Ernährung wieder von mir zu geben.
....da warst Du nur etwas schneller als ich.... +1, der
Achsedesgutensprech hat hier aber durchaus seine Fans, man denke nur an die beliebten "Hasspolemiken"....
Die über 1000 Mitglieder, die nichts dazu schreiben, stimmen dem alle zu. Ja ne is klar..... :stirn
Ich habe mittlerweile auch keine Lust mehr, mich zu irgend etwas zu äußern, weil man sich verdächtig macht, in einer bestimmten Ecke zu stehen, wenn man mal gegen links-grün ist. Die Erziehung des Menschen zu etwas Besserem ist nunmal etwas, was aus dieser Richtung kommt. Das ist zwar nicht faschistoid, aber nicht gut und äußerst nervend.
So, und nun überlasse ich Euch Wissenden wieder die Meinungsführerschaft.
Guten Tag noch!
Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 10:24:42
Die über 1000 Mitglieder, die nichts dazu schreiben, stimmen dem alle zu. Ja ne is klar..... :stirn
Ich habe mittlerweile auch keine Lust mehr, mich zu irgend etwas zu äußern, weil man sich verdächtig macht, in einer bestimmten Ecke zu stehen, wenn man mal gegen links-grün ist. Die Erziehung des Menschen zu etwas Besserem ist nunmal etwas, was aus dieser Richtung kommt. Das ist zwar nicht faschistoid, aber nicht gut und äußerst nervend.
So, und nun überlasse ich Euch Wissenden wieder die Meinungsführerschaft.
Guten Tag noch!
Auf jeden Fall ein paar nette Strohmänner gebastelt....
ohne genannte parteien/politische richtungen im detail verteidigen zu wollen...
faschismus ist schon noch etwas komplizierter als die genannte raffung. was gedankenkontrolle oder meinungsmache angeht, sehe ich auch nicht unbedingt, wie das bei den vertretern von korporatismus und militärischem engagement im ausland anders sein sollte, als bei den genannten parteien, von denen sich zumindest eine explizit gegen militärische interventionen ausspricht.
auch hätte ich nicht gedacht, einmal auf worte zurückgreifen zu müssen, die Benito Mussolini nachgesagt werden. z.B. (http://anonym.to/?http://www.brainyquote.com/quotes/authors/b/benito_mussolini.html)
ZitatFascism should rightly be called Corporatism, as it is the merger of corporate and government power.
und da es sich natürlich um eine englische version der worte handelt und das zitat nicht vernünftig belegt wurde, hier noch weiterführende quellen:
Mussolinis Doktrine (http://anonym.to/?http://www.worldfuturefund.org/wffmaster/Reading/Germany/mussolini.htm) und Modern History Sourcebook: Benito Mussolini: What is Fascism, 1932 (http://anonym.to/?http://www.fordham.edu/halsall/mod/mussolini-fascism.asp).
obligatorisch in diesem zusammenhang ist natürlich auch das Horkheimer-Zitat:[/url:
(http://anonym.to/?http://de.wikiquote.org/wiki/Faschismus)
Zitat"Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen." - Max Horkheimer, Die Juden in Europa
kurzundgut:
etwas mehr differenzierung hilft. nebenbei könnte man die vermeintlich faschistoide erziehung zu besseren menschen
Zitat von: Belbo am 10. Februar 2014, 10:27:06
Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 10:24:42
Die über 1000 Mitglieder, die nichts dazu schreiben, stimmen dem alle zu. Ja ne is klar..... :stirn
Ich habe mittlerweile auch keine Lust mehr, mich zu irgend etwas zu äußern, weil man sich verdächtig macht, in einer bestimmten Ecke zu stehen, wenn man mal gegen links-grün ist. Die Erziehung des Menschen zu etwas Besserem ist nunmal etwas, was aus dieser Richtung kommt. Das ist zwar nicht faschistoid, aber nicht gut und äußerst nervend.
So, und nun überlasse ich Euch Wissenden wieder die Meinungsführerschaft.
Guten Tag noch!
Auf jeden Fall ein paar nette Strohmänner gebastelt....
genauso gut, vielleicht sogar begründeter, Rassismus, Karma-Lehre, dem Protestantismus oder Christentum allgemein anhängen, ohne hierbei auf Faschismus zurückgreifen zu müssen, der hat sich regelmäßig in erheblichem Maße an den genannten Ideologie-Vorgängern bedient.
Individualisierung und insbesondere die individualisierung von Verantwortung für das eigene Schicksal, wie sie aus den USA seit geraumer Zeit hier herüberschwappt, bewegt sich auch krass auf der Schiene "zu besseren Menschen werden", nämlich: Eigeninitiative, Risk-Taking oder das dümmliche buccaneering des britisches PM vor einiger Zeit.
oh, und
ZitatMeinungsführerschaft
ist auch in zusammenhang mit einer halbherzig geführten faschismus-debatte nicht zwingend das wort der wahl.
Zitat von: F. A. Mesmer am 10. Februar 2014, 10:58:38
ist auch in zusammenhang mit einer halbherzig geführten faschismus-debatte nicht zwingend das wort der wahl.
Zumindest ist es Ausdruck dafür, dass ich vom links/grün= gut, der Rest ist böse, kolossal genervt bin.
Das Konzept von der Erziehung zu einem besseren Menschen ist auch eine Art, sich dann als besserer Mensch fühlen zu dürfen, sich über den andere moralisch zu erheben. Das hatten die Kirchen, wohl nicht als erste in der Geschichte, perfektioniert, so dass es heute immer noch sein latentes Gift absondert, in der Form: Christlich sein = moralisch sein, Atheismus ist irgendwie schlecht. Hört man ja bisweilen noch von diversen Klerikern, wenn nach deren Meinung am Elend dieser Welt die Ungläubigen Schuld sind. Und nicht nur die, siehe ehem. Ostblock. Oder auch radikale Veganer neigen dazu, zu meinen, die Ethik gepachtet zu haben, während sie den Rest der Welt als ethisch minderwertig ansehen.
Und zZ kommt dieses latente "ich lebe/esse richtig und darf mich anderen gegenüber überlegen fühlen und ihnen Vorschriften machen" immer mehr zum Vorschein. Und gleichzeitig wird das gemacht, was die Kleriker machen: Lebt man nicht so, ist man für diverse Missstände (mit)verantwortlich oder ist ein Umweltschädling usw. Ich habe Bedenken, dass es Auswüchse gibt, die in diktatorische Zustände führen.
Wie man das ganze bezeichnet, überlasse ich anderen. Ich habe hier nur geschrieben, wie ich das persönlich sehe.
OT:
Wobei totalitäre Denkweisen kein Alleinstellungsmerkmal rechts Gerichteter ist: Linksfaschismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Linksfaschismus)
Das ist doch eine total fruchtlose Debatte mit inzwischen vorwiegend metaphysischen Zügen (nicht, dass ich prinzipiell und immer gegen Metaphysik wäre). Da könnten wir uns ja gleich an Popper halten und Platon für alle Übel dieser Welt verantwortlich machen, dann wäre das abschließend geklärt.
Nicht jeder Begriff muss definiert werden, und vor allem muss nicht jeder bis ins Unendliche ausgeweitet werden, bis man Alle und Alles darunter subsumieren kann. Man muss auch nicht versuchen, alte Rechnungen unter neuen Etiketten (oder umgekehrt) zu begleichen. Wie war doch gleich noch mal der Ausgangspunkt?
Zitat von: Pelacani am 10. Februar 2014, 12:45:34
Wie war doch gleich noch mal der Ausgangspunkt?
Spargel
Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 12:53:19
Zitat von: Pelacani am 10. Februar 2014, 12:45:34
Wie war doch gleich noch mal der Ausgangspunkt?
Spargel
Spargelsuppe:
1 kg Spargel
1 Liter Hühnerbrühe
80 g Mehl
80 g Butter
2 Eigelb
Salz und Streuwürze
Spargel schälen und waschen, in 2 bis 3 cm lange Stücke schneiden, mit Wasser bedeckt gar kochen und abseihen. Spargel beiseite stellen. Spargelbrühe mit Hühnerbrühe zu 1,5 l Flüssigkeit auffüllen.
Mehl in Butter hellgelb schwitzen, mit der Brühe auffüllen und gut durchkochen. Eigelb mit Sahne verrühren, die Suppe damit legieren (nicht mehr kochen lassen!), abschmecken und die Spargelstücke hineingeben.
6 EL Sahne
Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 11:28:48
Zitat von: F. A. Mesmer am 10. Februar 2014, 10:58:38
ist auch in zusammenhang mit einer halbherzig geführten faschismus-debatte nicht zwingend das wort der wahl.
Zumindest ist es Ausdruck dafür, dass ich vom links/grün= gut, der Rest ist böse, kolossal genervt bin.
Das Konzept von der Erziehung zu einem besseren Menschen ist auch eine Art, sich dann als besserer Mensch fühlen zu dürfen, sich über den andere moralisch zu erheben. Das hatten die Kirchen, wohl nicht als erste in der Geschichte, perfektioniert, so dass es heute immer noch sein latentes Gift absondert, in der Form: Christlich sein = moralisch sein, Atheismus ist irgendwie schlecht. Hört man ja bisweilen noch von diversen Klerikern, wenn nach deren Meinung am Elend dieser Welt die Ungläubigen Schuld sind. Und nicht nur die, siehe ehem. Ostblock. Oder auch radikale Veganer neigen dazu, zu meinen, die Ethik gepachtet zu haben, während sie den Rest der Welt als ethisch minderwertig ansehen.
Und zZ kommt dieses latente "ich lebe/esse richtig und darf mich anderen gegenüber überlegen fühlen und ihnen Vorschriften machen" immer mehr zum Vorschein. Und gleichzeitig wird das gemacht, was die Kleriker machen: Lebt man nicht so, ist man für diverse Missstände (mit)verantwortlich oder ist ein Umweltschädling usw. Ich habe Bedenken, dass es Auswüchse gibt, die in diktatorische Zustände führen.
Wie man das ganze bezeichnet, überlasse ich anderen. Ich habe hier nur geschrieben, wie ich das persönlich sehe.
Robert, ich kann das alles, was du hier schreibst, sehr gut verstehen, nachvollziehen und im wesentlichen auch teilen.
politisch sehr unscharf wurde das, als du grüne und linke in einen topf geworfen hast. längst nicht alle, die sich für links halten sind das auch, damit meine ich insbesondere die grünen - und damit möchte ich auch die linken nicht in schutz nehmen.
im weiteren weitest das selbst aus, letztlich auf die selbstüberhöhung der leute und ihres vermeintlich besseren lebensstils/besserer/richtiger/usw. lebensform, ~philisophie usw. und ihrem missionarischen eifer keinen vor ihrer wahrheit zu verschonen.
gut, damit erfasst du so ziemlich das gesamte spektrum politischer parteien sowie religiöser und weltanschaulicher gruppen, die irgendwie am wachstum ihrer gruppen interessiert sind. aus meinem leben:
mein cdu-nachbar nervt mich mit seiner angst/abscheu vor schwulen und fremden (so ziemlich jeder zugezogene - ein anderer teil desselben bundeslandes genügt, der nicht definitiv sehr viel mehr macht/status/geld hat als er selbst) und
ein spd-genosse lässt mich nicht mit arbeit-ist-der-sinn-des-lebens in ruhe (und natürlich Willi Brandt) und
ein flüchtiger bekannter und verurteilter steuerhinterzieher von der fdp faselt etwas davon dass die nazis sozialisten waren und in wahrheit links und nicht rechts...
die linke und die grünen lasse ich mal aus meiner direkten anschauung aus, weil, die hast du ja auch schon genannt.
antifa-trottel kann ich auch noch erwähnen, die einem sofort mit gewalt drohen, wenn man "ihre" frau angräbt oder anderer meinung ist als sie selbst.
sind das alles irritierende klugscheißer mit redezwang und einer speziellen gewissensstruktur? - keine frage. halten die sich für elite, avante garde etc? - jep machen die. haben die zu kurze würstchen und leiden darunter? - wahrscheinlich.
macht die das zu faschisten? - eher nicht.
als fan von republik (egalite, liberte, fraternite) und demokratie finde ich mich von allen möglichen personen irritiert.
tatsächlich bin ich auf den faden nur eingestiegen, weil ich das phänomen tatsächlich für interessant halte und einer abspaltung des fades für diesen punkt nicht abgeneigt wäre. im grunde haben wir es ja mit allen zu tun, die ihre persönliche, oft sehr enge und angstvolle, lebenspraxis überhöhen, und mit fremdem, anderem oder auch nur ungewohntem schlecht umgehen können. entsprechend fängt die diskussion übergriffig an und erzählt dem gegenüber etwas von leiche-auf-teller, wahre medizin, gott, erleuchtung oder wat weiß ich.
ich würde meinen, das geht in richtung autoritärer totalitarismus, wobei ich nicht weiß, ob totalitarismus auch nicht-autoritär sein kann.
edit nachtrag: ich kann dir versichern, seit die grünen eine yugoslavien-krieg- & hartz-4-partei geworden sind und als schwarz/grün oder auch mal grün/schwarz gut funktionieren - sozusagen eine fdp mit dosenpfand - glauben nur noch grüne (parteisoldaten), dass die grünen gut und/oder links sind. [da habe ich ganz guten einblick]
Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 12:10:39
OT:
Wobei totalitäre Denkweisen kein Alleinstellungsmerkmal rechts Gerichteter ist: Linksfaschismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Linksfaschismus)
interessantes konzept. der wiki-artikel relativiert sich selbst, wenn auch eher subtil.