Biologie und die menschliche Gesundheit
So wie die Biologie im Dienste der Nahrungsmittelproduktion zu einer Befreiung der Menschheit vom Hunger beitragen kann, so soll sie im Dienste der Medizin den Menschen von Krankheiten befreien und zur Erhöhung seiner Lebenserwartung beitragen. Die Lösung dieser Aufgabe ist ebenfalls von der Schaffung der sozialistischen Gesellschaft abhängig, weil allein hier, wie es im Programm der SED heißt, "die sorge um die Gesundheit, um die harmonische geistige, moralische und körperliche Entwicklung jedes einzelnen zur Sache des ganzen Volkes" wird. Es gibt dafür wohl kaum einen besseren Beweis als die Erfolge der DDR im Kampf gegen die Kinderlähmung. Seit 1963 existiert ein so wirksamer Impfschutz, daß kein Fall von Kinderlähmung (Poliomyelitis) auftrat.
Gleichermaßen intensiv ist der Kampf gegen die Tuberkulose, gegen Diphtherie, gegen Keuchhusten und seit 1969 auch der Kampf gegen die Masern. Im kapitalistischen System wird die Medizin von der Medikamentenproduktion bis zur ärztlichen Betreuung zum Geschäft, das vom Einkommen und der sozialen Stellung desjenigen bestimmt wird, der der medizinischen Betreuung bedarf. Das wird in den hochentwickelten kapitalistischen Ländern infolge der durch den Kampf der Arbeiterklasse erzwungenen Fortschritte und des relativen Interesses der Kapitalisten an einem nicht durch Massenerkrankungen gestörten Produktionsprozeß nicht immer so deutlich wie heute bei den ehemals kolonialen und den vom Imperialismus abhängigen ausgebeuteten Völkern.
Die Biologie gab der Medizin die Grundlagen zur Erkenntnis der Erreger aller bedeutsamen Infektionskrankheiten (zB Cholera, Pocken, Tuberkulose, Diphtherie). Das allein genügte nicht. Es war notwendig, die Mittel zur Bekämpfung und Wege zur Vernichtung der Infektionserreger zu finden. ... Die Immunbiologie klärte viele Probleme der passiven und aktiven Immunisierung, auf denen die heutigen Schutzimpfverfahren aufbauen.
Die Virusforschung schuf die Voraussetzungen für die Bekämpfung der Virusinfektionen. Aus der Aufklärung des Zellstoffwechsels, des Hormonalsystems, der Funktionen des Blutes, seiner Struktur sowie der Blutgruppen, der Geweberegeneration, der Organsysteme und ihrer Wechselbeziehungen ergaben sich weitere Möglichkeiten, um unter Einsatz chemischer und biochemischer Mittel sowie medizinischer Maßnahmen und Eingriffe (einschließlich der Transfusion und Transplantation) Krankheiten zu heilen oder die Funktionsfähigkeit des Organismus mindestens zu erhalten.
Heute stehen vor der Medizin drei große Aufgabengebiete:
1. Aufdeckung der Ursachen und erfolgreiche Bekämpfung der vom Menschen noch nicht beherrschten Krankheiten (an erster Stelle: Krebskrankheiten, ferner einige Viruserkrankungen, Kreislauferkrankungen und die Erbkrankheiten)
2. Überwinden negativer Folgen, die für den Menschen aus umfangreichen Eingriffen in die Natur und aus dem Produktionsprozeß entspringen (zB Lärmbelastung, Luftverunreinigung, Arbeitsbelastung, Nervenbelastung, Kreislaufschäden)
3. Die Schaffung eines Systems der Prophylaxe sowie der aktiven und bewußten Gestaltung einer gesunden Lebensweise (Erhöhung der menschlichen Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen, Verlängerung des Lebens)
Diese Aufgaben können mit Hilfe der Biologie nur unter sozialistischen Verhältnissen zum Wohle aller Menschen gelöst werden.
10. Klasse Biologie, Bildungsministerium der DDR :-)
Naja, die Theoretiker dort waren schon recht ausgeschlafen (Vorsicht, Engels wird finanzkrisenaktuell auch grad wieder entstaubt ;D), aber ich hab generell keine Lust auf solche Debatten. Vieles war o.k. im Gesundheitsbereich, nur kann man das eben nie abgekoppelt von Plan- und Mangelwirtschaft besprechen.
Fakt ist, es wurde geforscht - auch an Außenseiterideen - und es wurden Dinge nicht nur aus Kostengründen nicht umgesetzt, sondern weil sie sich bei näherer Betrachtung als Blödsinn herausgestellt haben.
Wenn ich mir die Impfkritikerdebatten, die immer größere Anzahl völlig verratzter Kinder- und Präkariatsgebisse und den Voodoomarkt auf Kassenschein anschaue, das Betteln um Geld für Bildung und statt allfälliger Kürzungen, stärkere Berücksichtigung in den Stundentafeln (von Lehrern naturwissenschaftlicher Fächer) kommt mir aber trotzdem manchmal der kleine Marxist aus der Tasche.
Hey, Du hast noch so ein olles Bio-Buch aus Klasse 8? Cool!
Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Leider hast Du recht.
Jetzt darf ich aber mal laut und herzlich lachen!! ;D
Genau so hab ich das auch gemacht, wegen meiner Kinder. Für alle relevanten Fächer und mühsam über ebay und Antiquariate zusammengepult.
Immer wieder ein Erlebnis. Man sucht was aus Physik Klasse 9, weil Eltern eh die Nachhilfelehrer der Nation sind (Gymmie) und wird schon ganz verwirrt ... bis man es findet ... in Physik 7. ::)
Hattest Du auch solche Probleme, Tuworte und Begleiter einzuordnen? Na und Definitionen sind ein Fremdwort in der Unterstufe. Man könnte ja versehentlich Klarheit darüber erlangen, wovon eigentlich gesprochen wird. :D
ich bin an der neuen Subtraktionsmethode gescheitert.
Gibt es also in der Tat einen Bildungsunterschied von heute zu damals oder ist dieser nur ein vermeintlicher?
tt
Ja, @ GeMa:
Tu-Worte (http://www.psiram.com/images/0/07/Smiley1146.gif)
Ich habe echt nicht gewusst, was das sein sollte. Auf Verben wäre ich nie gekommen.
Aber so richtig aufgefallen ist es mir in Chemie, wo die in der 7. Klasse nur herumgedümpelt sind, als wir schon stöchiometrisches Rechnen hatten. Und das auf dem Gymnasium. Bis heute hatten die das Thema noch nicht.
Aber die ganzen Herum-Laber-Fächer, und das möglichst in drei Sprachen, ja, das ist wichtig.
Auch ich habe fleißig Nachhilfe gespielt und bis jetzt kann ich in Mathe und den Naturwisssenschaften alles locker erklären.
Was packt man in 1/2 Jahr Bio abwechselnd mit 1/2 Physik pro Schuljahr, weil (Zitat) "es ja irgendwie gleich ist". Was macht man in 2 Religionsstunden und nicht vergessen: 5 Stunden fehlendem Samstagunterricht. Und wieviel Chemie und Physik hat man gelernt, wenn man die Fächer komplett abgewählt hat?
Nee ist schon so, der Unterschied ist nicht nur gefühlt, weil früher alles besser war o. so.
@Conni
Ich geb es ehrlich zu, ich hatte wirklich manches Verständigungsproblem. Chemie ist auch so eine Veranstaltung. ::)
@ Gema: Klar, ich bin eher in Fremdsprachen eine Niete.
Warum muss sich das Kind aber ausgerechnet für Russisch als 2. Fremdsprache entscheiden? Das habe ich völlig verdrängt.
@ rincewind
Zitatich bin an der neuen Subtraktionsmethode gescheitert.
Ja, da gab es so eine abenteuerliche Rechenmethode. Ich habe den Kindern einfach nur erklärt, wie ich es kenne. Ging auch. Irgendwann haben sie auch das andere kapiert und Mama gleich mit ;D
Abenteuerlich subtrahieren hab ich auch in Erinnerung ::) irgendwie umständlich und schwerfällig. Sachaufgaben - eine einzige Katastrophe. 0 System, den Kindern kann man eine Kapitänsaufgabe nach der anderen stellen - sie versuchen es immer wieder, sowas zu rechnen. Da wird kein bisschen Verständnis beigebracht.
Russisch ist ja ätzend, Conni. Das hab ich auch fix verdrängt ;D
Übrigens - die "Grammatik" hab ich im heutigen Deutschunterricht immer noch nicht begriffen. Bei uns hieß das bspw. Nominativ bis Akkusativ und jeder wusste worum es geht - heute verstehe ich teilweise nicht, wovon die überhaupt sprechen. Wann und warum Kommata gesetzt werden, scheint auch eher intuitiv abzulaufen.
Der Algoritmus einer Sachaufgabe, den wir von Klasse 1 bis 12 durchgezogen haben, mit geg., ges., Formel, Lösung und Antwortsatz ist den Kindern völlig fremd >:(
Bist Du auch so eine fiese Mutter, bei der die Kinder das stur zu Hause genau so machen müssen? 8)
Um mal auf Bio zurückzukommen - ich hab mal so einen Ökoschönheitsmittelmacher vorgeführt. Der pries die Besonderheit seiner Faltencreme mit hochbesonderstem Stoffwechsel von Eukaryonten an. Und alle fanden es oh ah bewundernswert - Eukaryontenenergie. Bis ich mit dem Beispiel Pfützenwasser dazwischenlachte.
In der Beziehung bin ich fies, jawohl 8)
Kleiner Nachtrag zu gestern:
@ GeMa
gleicher Stoff in:
Physik Klasse 7 --> Allgemeinbildende Schule für alle verbindlich
Physik Klasse 9 --> Gymnasium = nur für einen Teil der Schüler, d. h. Real- und Hauptschüler bekommen noch weniger Bildung!
Tu-Worte. Wie-Worte und Namenworte, damit bin ich schon vor über 30 jahren konfrontiert worden, und es hilft wirklich, denn beim einordnen der Worte fragt man immer, kann ich es tun, wie ist es, kann man es sehen oder anfassen? Und damit hilft sich das Grundschulkind sehr.
Die Frage, die passt, liefert die Einordnung. Wenn die Grammatik sitzt, wird nur das Schildchen in Verb, Adjektiv und Nomen geändert.
Ich habe diesen Begriff eines "Tu-Wortes" nicht gelernt, sondern es gibt eine Definition für den Begriff "Verb", den man sich verinnerlichen kann.
Muss man die Fachbegriffe erst im Nachhinein lernen, ist das IHMO auch nicht besser.
Naja, das ist aber eher Nebensache. Wirklich schlimm ist Abstieg in den Naturwissenschaften.
Zitat von: rincewind am 17. März 2009, 21:01:12
ich bin an der neuen Subtraktionsmethode gescheitert.
Hab ich was verpasst oder ist mir die entgangen?
Zitat von: Magrat am 18. März 2009, 07:55:13
Tu-Worte. Wie-Worte und Namenworte, damit bin ich schon vor über 30 jahren konfrontiert worden, und es hilft wirklich, denn beim einordnen der Worte fragt man immer, kann ich es tun, wie ist es, kann man es sehen oder anfassen? Und damit hilft sich das Grundschulkind sehr.
Die Frage, die passt, liefert die Einordnung. Wenn die Grammatik sitzt, wird nur das Schildchen in Verb, Adjektiv und Nomen geändert.
Ja, sehe ich genauso! Meine Kinder lernen Verb, Adjektiv, Nomen parallel dazu, aber dabei zu erkennen um was es sich handelt hilft es den Kids in der Grundschule sehr!
Zitat von: Marie am 18. März 2009, 08:52:15
Zitat von: rincewind am 17. März 2009, 21:01:12
ich bin an der neuen Subtraktionsmethode gescheitert.
Hab ich was verpasst oder ist mir die entgangen?
Beides möglich, ich hab die auch nicht gerafft