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Deutsch => Andere Webseiten oder Medien => Thema gestartet von: sweeper am 28. August 2013, 19:41:34

Titel: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 28. August 2013, 19:41:34
Großes wirft seine Schatten voraus:

http://www.visionsummit.org/events/308-192013/vision-summit/vision-summit-programm-der-hauptkonferenz.html

Und hier das Programm:

http://www.visionsummit.org/fileadmin/user_upload/documents/PROGRAMM_VISION_SUMMIT_2013.pdf
Zitat
"Lernlust für alle" - "Bildungsanstifter" ...

Festimpuls
Wir brauchen keine weitere Bildungsreform, wir brauchen eine Bildungsrevolution!
Prof. Dr. Richard David Precht

Und vieles mehr
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Ridcully am 29. August 2013, 08:33:59
Pädagogen sind in dem Programm ja eher rar, dafür ein buntes Angebot an Grossschwätzern. Hüther und Precht fallen da gar nicht weiter auf. Aber es war ja jeder lange genug an der Schule um zu wissen dass alle Lehrer scheisse sind und man alles ganz einfach besser machen könnte.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 09:36:11
Um Hüther muss man sich vielleicht wirklich Sorgen machen.

In seinem Newsletter (http://6098.seu.cleverreach.com/m/6454629/) kündigt er - was ja an und für sich eine gute Idee ist - ein Sabbatical an:
ZitatMein Sabbatical

Bis zum Jahresende mache ich jetzt einmal so weiter wie bisher, aber ab Januar werde ich mich, aber wie ich das bereits zu Beginn dieses Jahres geplant hatte, für ein Jahr aus allen öffentlichen Aktivitäten zurückziehen. Ich spüre, dass inzwischen sehr Vieles angestoßen ist und bisher Angestautes in Fluss kommt. Und wenn etwas zu fließen beginnt, ist es mir sehr wichtig genauer hinzuschauen, welche Strömungen sich herausbilden und wer dort wohin rudert...

Gleichzeitig fühlt er sich offenbar verfolgt bzw überwacht:
Zitatliebe Freunde, Mitstreiter, Mitdenker oder auch nur Mitleser (vom NSA und BND), ...
:gruebel
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Gethen am 29. August 2013, 12:08:31

Offenbar wird die Bühne kleiner. Die Begründung hört sich doch etwas bemüht an: mal schauen, wo die Entwicklung hingeht ... ist mir sehr wichtig .... Man hört so richtig den unausgesprochenen Zusatz: "Mehr als zuschauen geht ja nicht, wenn ich keine Einladungen zu TV-Sendungen und Bitten um Artikel bekomme :grmpf:".

Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 12:15:09
@Gethen:

Mich interessieren ja mehr und mehr diese Vermarkter-Fritzen im Hintergrund - siehe Impressum Newsletter:

http://www.rainmaker-and-sun.com/

Dieser Sebastian Purps ist letztlich auch ein aus dem Nichts aufgetauchter Typ, der mit pompösem Webauftritt Wichtigkeit suggeriert - immer wieder dasselbe Strickmuster:
ZitatEs ist eine große Herausforderung, einen solchen Veränderungsprozess erfolgreich zu bewältigen. Hilfreich ist hier die moderne Hirnforschung mit ihrem Wissen darüber, ,,wie Menschen ticken". Gemeinsam mit dem Neurobiologen Prof. Dr. Gerald Hüther arbeite ich seit mehreren Jahren die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung und ihr nahestehender Wissenschaften für den Praxisalltag in Unternehmen auf. Dieses Wissen machen wir für Unternehmen verfügbar, in Inhouse-Seminaren, aber auch in der kontinuierlichen Begleitung ganzer Phasen des Kulturwandels. So können wir tiefgreifende Transformationsprozesse mit sicherer Hand begleiten.

http://www.rainmaker-and-sun.com/dateien/HR_Today_Hirnforschung_Fuehrung.pdf
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 29. August 2013, 14:02:17
Hat jemand die neue Printausgabe der ZEIT?
Dort soll es einen kritischen Artikel zu diesem Bildungs-VisionSummit geben - darin wird angeblich auch die "Neuro-Pädagogik" mitsamt ihren Protagonisten aufs Korn genommen.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 08:20:42
Zu Prechts geplanten neuen Projekten (http://www.plan9ausdemweltall.blogspot.de/):
Zitat
10 Bücher, an denen Richard David Precht gerade arbeitet


    Wie viele bin ich, und wenn ja, warum nicht mehr?
    Wie bin ich so viele geworden, und wenn mehr, warum nicht weniger?
    Bin ich mehr als ich?
    Warum bin ich mehr als ich?
    Wie viele werde ich noch?
    Wie werde ich wieder weniger?
    Wann bin ich genug, und wenn, wie viele bin ich dann?
    Wieso bin ich ich, wenn ich viele bin, obwohl viele nicht ich sind?
    Wann wird es endlich wieder Sommer?
    Wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm

                                              :laugh:
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Bartimaeus am 30. August 2013, 08:54:56
Jetzt ist der Artikel online:
http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren
Die Kommentarschlacht hat schon angefangen.  :D
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 09:06:12
ZitatDie Kommentarschlacht hat schon angefangen
Der ist ganz treffend - Herrn Spiewak will ich aus der Kritik aber mal ausnehmen:
Zitat
9. Selbstkritik der Medien wäre sinnvoll

Herr Spiewak selbst hat es in seinem Artikel angesprochen, wie journalistische Kollegen zu einem wesentlichen Teil dieser Vermarktungsnetzwerke schlichter Texte mit großem öffentlichem Erregungspotenzial wurden. Diese Entwicklung ist die Auswirkung einer sukzessiven Verschlechterung der akademischen Qualifikationen der Journalisten – und damit meine ich nicht Schreibschulen, sondern den Mangel an guten Wissenschaftlern, die in den Tages- und Wochenmedien zur Feder greifen. Viele der Redakteure in den Printmedien, aber auch in Rundfunk und Fernsehen können kaum mehr beurteilen, wie inhaltlich dürftig die Publikationen eines Hüther, Precht, Juul, Winterhoff, Türcke etc. sind.
Dabei muss weder alles schlecht noch in seinem Gegenstand sowie den Intentionen der Autoren schlecht gewählt sein, doch die multimediale Präsenz sowie der Jubel der Naiven machen aus einem guten Neurobiologen einen lausigen Pseudopädagogen, aus einem gebildeten Menschen einen hübschen Pseudophilosophen, aus einem brauchbaren Therapeuten einen untauglichen Schulsystemkritiker, aus einem mittelmäßigen Kinder- und Jugendpsychiater einen abstrusen Antipoden wissenschaftlicher Entwicklungspsychologie und aus einem medienaffinen Philosophieprofessor einen ahnungslosen ADHS-Experten. Das kritisch zu hinterfragen wäre lange schon die Aufgabe von Spiewak und Kollegen gewesen, und hier haben sie fast alle versagt.

Wobei der "gute Neurobiologe" ja seine Kompetenz freiwillig überschritten und sich damit ins wissenschaftliche Aus manövriert hat - als er im Alleingang aus seiner Arbeitsgruppe ausbrach und sich für seine "Thesen" in den finsteren Ecken (http://www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm) des Web Unterstützung suchte...

(Zu diesen finsteren Ecken siehe auch hier (http://www.psiram.com/ge/index.php/Hans-Reinhard_Schmidt).)
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 10:24:40
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren?commentstart=41#comments
    carstenm
    30.08.2013 um 10:17 Uhr

47. Nebelkerzenwerfer passt bestens, aber

das Schlimme an diesen Egozentrikern ist, dass sie richtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen durch ihre Proklamationen im Weg stehen. Sie verbreiten Worthülsen in beziehen sich auf die Wissenschaften, ob Neuro- oder Bildungs- oder sonstwas. An der Wissenschaft bleibt das letztlich hängen. Damit zerstören solche Wichtigtuer das Bild der Hirnforscher und untergraben deren Legitmität und Integrität.Diese ständigen Störgeräusche überlagern jede Möglichkeit, über tatsächlich wissenschaftlich basierte Erkenntnisse im öffentlichen Raum zu diskutieren. Sie instrumentalisieren die Wissenschaft zu ihrem Zweck und höhlen sie so aus. Die "richtigen" Wissenschaftler sind die Leidtragenden, weil die auf diesen Blödsinn reduziert werden. Nichts als Blender diese Typen. Die gibt es allerdings zahlreich in der Wissenschaft.

So ist es!

Zum Glück plärren die wenigsten, dass "Herr Hüther diffamiert" wird - das war ja vor ein paar Jahren schon ein pawlovscher Reflex!
Langsam aber sicher hat sich da eine kritischere Wahrnehmung durchgesetzt.

Viele Lehrer melden sich übrigens zu Wort, denen das inhaltsarme Geschwafel dieser "Popstars" Precht und Hüther offenbar schon lange auf die Nerven geht.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 10:36:06
Na, da hat sich doch noch einer der alten Mission erinnert:
Zitatseriousguy
    30.08.2013 um 11:30 Uhr

72. Wer schießt denn da....?

Die wichtigste und interessanteste Frage lässt Herr Spiewak leider unbeantwortet: Woher kommt der Anstroß zu diesem undifferenzierten Frontalangriff gegen nicht stromlinienförmiges Denken? Ich habe da eine Vermutung. Und die hat etwas mit einer sehr gespaltenen pädagogischen Szene zu tun: Auf der einen Seite die "offizielle" Pädagogik. Auf der anderen Seite Studierende und Praktiker, die seit Jahren - auch unter dem Beifall von ZEIT & SPIEGEL - durch die Tretmühlen und Achterbahnen sogenannter "Refomen" gejagt werden, hinter denen im Kern oft nichts anderes steht als die speziellen Privatansichten des gerade zuständigen Kultusministers, von Lobbyisten und der Hofschranzen in Amt und Medien.

Die Schüler kamen und kommen dabei nie wirklich vor.Der gemeinsame Feind über Jahrzehnte aber war der böse, dumme, faule & unqualifizierte Lehrer. Und der ist jetzt, John Hattie sei Dank, plötzlich & unerwartet der (überforderte) Held. Ach ja? Und warum hat die ZEIT dann all die Jahre so arogant & ablehnend reagiert, als ich, beginnend in den 90ern, genau dies dem teilweise unsäglichen Bildungsgeschwafel einiger ZEIT-Autoren damals immer wieder entrgegenzuhalten versuchte. Spiewak am Ende in klusive....

Und jetzt - Überraschung! - , nachdem die Debatte sich trotzdem anders entwickelt, z.B. dank Hüther, solch ein undifferenzierter, nicht wissenschaftlich, sondern im Rufschädigungsbereich operierender Angriff gegen dieses kreative Querdenken. Das muss einen nicht wirklich wundern, oder?




Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 13:39:36
Klare Worte:

Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren?commentstart=137#comments

   hanna rötlich
    30.08.2013 um 14:36 Uhr

137. Es wäre doch nichts dagegen zu sagen

wenn Herr Hüther auftreten würde und erklären würde, er sei ein früherer Stressforscher und habe Mäuseexperimente gemacht, außerdem habe er früher mal Prostaglandine auf Uteren geträufelt und anschließend deren Dehnbarkeit in Newton gemessen, damit sei es heute aber nun vorbei und er möchte sich nun als Bildungslaie anderen Bildungslaien zuwenden und seine persönlichen Erkenntnisse verbreiten.

Die verschachtelten Briefkastenstiftungen gepaart mit Aura des Allwissenden das ist es, was so nervt.

Wenn seine Erkenntnisse ummantelt mit der vorgetäuschten Autorität des angeblichen "Hirnforschers" vom öffentlichen steuerfinanzierte Schulsystem übernommen werden, ist das nichts anderes als Hochstapelei.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Ridcully am 30. August 2013, 14:02:47
Zitat von: Bartimaeus am 30. August 2013, 08:54:56
Jetzt ist der Artikel online:
http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren
Die Kommentarschlacht hat schon angefangen.  :D

Schöner Artikel!  :grins2:
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Groucho am 30. August 2013, 14:31:56
Kommentar 39:

Zitat39. Faktencheck

Gibt man als Stichwort Gerald Hüther in die Suchmaschine ein, erlebt man gar manche Überraschung. Siehe 2 Beispiele:

http://psiram.com/ge/inde...

https://www.weltanschauun...

Spätestens nach Lektüre obiger Links dürfte einem klar werden: Sticht man in die schillernde Blase Hüther kommt LUFT heraus, wenn nicht Gefährlicheres – siehe oben. Das bringt der Artikel endlich einmal auf den Punkt.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 17:19:38
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/seite-2?commentstart=161#cid-2999813

    Hatikva
    30.08.2013 um 17:13 Uhr

165. Als experimentell arbeitende Hirnforscherin,

die in ihren Veröffentlichungen jede Behauptung und Schlußfolgerung exakt belegen muß (und jede Spekulation auch als solche kennzeichnen muß) möchte ich mich bei der ZEIT und ganz besonders Herrn Spiewak herzlich bedanken.

Für mich war Hüther spätestens mit dem Satz "Jedes Kind ist hochbegabt" nicht mehr ernstzunehmen. Umso mehr ärgert mich das Bohei, das um ihn herum veranstaltet wird.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: gesine2 am 30. August 2013, 19:07:31
Schönen Dank für diesmal mit url, das erspart die Suche zum automatisierten Quellcheck.

btw: Kennt ijmd die natürliche Grenze der Sprachpolarisierung Bohei (http://www.duden.de/rechtschreibung/Bohei) und Buhei (http://www.duden.de/rechtschreibung/Buhei), ein und dasselbe Wort, nur zwei verschieden vokalisierte Varianten?
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 30. August 2013, 23:17:06
Zu später Stund kommt, was kommen musste:

Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/seite-2?commentstart=185#cid-3000527

    Lamures
    30.08.2013 um 23:58 Uhr

191. Foucault

Als entschiedener Ritalin-Gegner halte ich den Ansatz des "Alm-Aufenthalts für Kinder mit ADHS" für eine interessante Idee.


Warum schafft es der Journalist, der diesen Hetzartikel verfasst hat, nicht mal ansatzweise den Anschein von Objektivität zu wahren?

Viele Thesen klingen schliesslich logisch.
Schon bei Foucault gibt es diese Analyse der machterhaltenden Institutionen, zu denen die Schule als Anstalt nunmal gehört:

"An die Stelle offener, direkter Gewaltausübung, (prunkvoll) repräsentiert vom König als Person und als Prinzip tritt ein anonymes, entkörperlichtes System von Macht, das - hinter der Forderung nach formal gleichen Rechten für alle Bürger - Differenzierungen, damit Ungleichheiten und Macht sichert, ausbaut und legitimiert. Träger dieser Veränderungen sind zunächst institutionalisierte Disziplinen (Gefängnisse, Armeen, Schulen, Spitäler, Fabriken); ihnen obliegt es, eine neue Ökonomie der Macht zu etablieren, die geeignet ist, eine
quantitativ und an Komplexität ständig zunehmende Gesellschaft nicht bloß zu kontrollieren, sondern auch die Effektivität der Nutzbarmachung individueller und gesellschaftlicher Kräfte zu steigern."

Hä?? - Entschiedene Ritalingegnerschaft als Ausgangspunkt für ein "Argument" zur Bildungspolitik? - Und dann gleich mal ohne Punkt und Komma zu Foucault: "König als Person und stellvertretend für ein anonymes Prinzip" ; "Veränderungen für "Gefängnisse, Armeen, Schulen, Spitäler, Fabriken" ??

Psilocybin statt Ritalin - oder was??
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Gethen am 30. August 2013, 23:37:50

Das ist sozusagen die Filbinger-Variante der Argumentation: Was vor 200 Jahren richtig war, ist auch heute nicht falsch. Da hilft es auch nichts, vorsichtig anzudeuten, daß sich "Gefängnisse, Armeen, Schulen, Spitäler, Fabriken" in der Zwischenzeit ein ganz klein wenig verändert haben...

Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 31. August 2013, 08:36:57
@Gethen:
Zitat...die Filbinger-Variante der Argumentation: Was vor 200 Jahren richtig war, ist auch heute nicht falsch.
Ach so - dann muss "Alm statt Ritalin" sinngemäß so ne Art Wandervogel-Bewegung sein...

P.S.: Da hat jemand im Blog (http://blog.psiram.com/2013/08/gerald-huether-eine-wuerdigung-in-die-zeit/) am Ende aber sehr schön fies und unumwunden das ausgesprochen, was der ZEIT-Autor nur vornehm angedeutet hat...  :grins
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Gethen am 31. August 2013, 16:15:45

Ich habe mir vorhin mal den Artikel auf der ZEIT-Seite reingezogen - die vornehmen Andeutungen gehen ja wirklich in die Richtung, daß eine Eloquenz wie ein Versicherungsvertreter vorhanden sein muß. Wobei es natürlich auch viele ehrbare und ehrlich arbeitende Versicherungsvertreter gibt. In Verbindung mit dem Rest und dazu angesichts des Fotos von "Silberlocke" würde der Vermittler auf dem Arbeitsamt vielleicht doch eher eine Karriere als Heiratsschwindler oder so vorschlagen...

Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 31. August 2013, 16:21:34
ZitatIn Verbindung mit dem Rest und dazu angesichts des Fotos von "Silberlocke" würde der Vermittler auf dem Arbeitsamt vielleicht doch eher eine Karriere als Heiratsschwindler oder so vorschlagen...
Das hat tatsächlich eine entrüstete Dame in den ZEIT-Kommentaren so formuliert:
Kategorie Heiratsschwindler oder Hochstapler.

Johannes Streif von ADHS Deutschland schlägt den Bogen noch eleganter, indem er den Rousseau-Vergleich von Spiewak sinngemäß fortführt:
Zitathttps://www.facebook.com/pages/ADHS-Deutschland/125963424135757
...,,Keine dieser pädagogischen Ideen ist neu", schreibt Spiewak über den Sermon von Hüther und Kollegen, doch ,,Studien oder andere Kleinigkeiten interessieren die Bildungsgurus nicht". Er zeigt auf, dass die ,,Zentralstelle für neurobiologische Präventionsforschung" die mediengefällige Werbebutze eines Professors ist, den sein ehemaliger Klinikchef gewähren ließ, da man festangestellte wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten kaum disziplinieren kann. Prof. Hüther hat die Universität genutzt wie weiland Rousseau seine Damenbekanntschaften: er ließ sich aushalten, um ein bisschen (viel) zu publizieren...

Aber der freundliche Hirnforscher redet und redet indes immer weiter - im Öffentlich-Rechtlichen:

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/ard-radiofestival/-/id=11368436/sdpgid=817311/gp4=autostart/date=20130830/nid=11368436/did=11534038/1tgnoi6/index.html
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: ajki am 31. August 2013, 16:25:33
Zitat von: Gethen am 31. August 2013, 16:15:45
... würde der Vermittler auf dem Arbeitsamt vielleicht doch eher eine Karriere als Heiratsschwindler oder so vorschlagen...

Done -> "Promoter für alpine Events mit garantiertem Zwischenmenscheln"
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Gethen am 31. August 2013, 16:41:11

Ja so, auf der Alm, da gibts koa Sünd' - aber sorry, ajki, das ist angesichts des für den Aufenthalt eingestellten einschlägig vorbestraften Betreuers doch ein wenig zu real für die Realsatire.....

Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 02. September 2013, 14:06:29
Oha! Hier ist ein Kommentator aber richtig angestochen :
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren?commentstart=225#cid-3004861

richtigstellung
02.09.2013 um 14:54 Uhr

225. Die ZEIT hat sich disqualifiziert.

Die ESBZ ist eine normale Schule mit schwieriger Raumsituation, niedrig bezahlten Lehrern, inkl Berlin-Mitte Problemkindern (Grenze zu Kreuzberg) und Schülern mit ADHS die die ESBZ von anderen Schulen auffängt. Die Präsenz von Eltern beschränkt sich auf die Cateria. AGs werden von Schülern angeboten! (= KEINE reiche Privatschule für Hochbegabte)

Jeden Montag kommen 50 Lehrer um sich die Lernkultur anzusehen. Die Schüler zeigen es ihnen. Bereits über tausend Lehrer sind zu Tränen gerührt, weil sie sich so immer Schule vorgestellt haben. Ministerien haben die 15 jährigen eingeladen in NRW die Lehrerfortbildung zu machen. (= KEINE Beleidigung für zehntausende deutsche Lehrer, sondern genau das warum Pädagogen ihren BERUF GEWÄHLT haben)

Die lernverhindernde Wirkung auf Schüler ist jedem Elternteil in Deutschland bekannt. Beispiel: Carl von Ossietzky Gymnasium Schule in Berlin Pankow - GUT situierte Eltern! Kleine Räume in denen 30 Schüler frontal in Reihen gepfercht sitzen, Kommunikation verboten. Mit Glück kommt man 1x pro Stunde zu einer aktiven Äußerung.

Die Hochschule Wien wollte Hüther haben. Seine Bedingung: die Teens lehren. Die Hochschule hat es angenommen.
  [wo kann man das nachlesen??]

Der Artikel geht also völlig an der Realität von Lehrern und Schülern, Eltern und verantwortlichen Medien vorbei. Das gehört in keine Zeitung.

Das ist nicht mal schlecht recherchiert, denn so schlecht versteht kein Journalist in Deutschland sein Handwerk. Das ist perfide fabriziert.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Skrzypczajk am 02. September 2013, 14:24:40
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 14:06:29
Zitat
Die Hochschule Wien wollte Hüther haben. Seine Bedingung: die Teens lehren. Die Hochschule hat es angenommen.[/b]  [wo kann man das nachlesen??]

Frag ich mich auch. Anscheinend ging es um den Masterstudiengang "Potenzialentfaltungscoach", für den Hüther letztes Jahr noch getrommelt hat. Hört man aber nix mehr von.

http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/bildung/schule_aktuell/451847_Jedes-Kind-ist-hochbegabt.html :gaehn:
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 02. September 2013, 14:30:51
@Skrzypczajk:
ZitatMasterstudiengang "Potenzialentfaltungscoach", für den Hüther letztes Jahr noch getrommelt hat.
Könnte ja direkt Hüther selbst sein, der sich waidwund im Kommentarteil der ZEIT zu Wort meldet - dieses Detail erfordert Insiderwissen.

Hier wird übrigens auch zum Thema gebloggt und diskutiert:

http://www.kreidefressen.de/2013/08/30/hirnforscher-huether-reiner-popanz/
http://frauella.wordpress.com/2013/08/30/die-stunde-der-propheten/

Und es sieht so aus, als ob der ZEIT-Artikel tatsächlich so etwas wie eine kleine Sensation darstellt:

http://rivva.de/202160111
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 02. September 2013, 17:56:39
Herr Hüther zum ZEIT-Artikel:
Zitat
https://de-de.facebook.com/geraldhuether

IN EIGENER SACHE:

Manche von Ihnen haben ggf. den Artikel in der aktuellen ZEIT über mich gelesen. Ich erhielt eine Menge ermutigender Rückmeldungen als Reaktion auf die veröffentlichten Zeilen.
Eine sehr interessante, aufschlussreiche und differenzierte Darstellung dazu findet sich in diesem Blog von Herrn Hagen Grell, der hier beginnt:


"DIE ZEIT hat am Freitag einen Artikel über die neuen Bildungsreformer, ganz im Speziellen Gerald Hüther, veröffentlicht. Und er ist vernichtend, brutal und lässt weder ein gutes Haar an der Gallionsfigur noch an der aktuellen Strömung, die mit Hüther, Richard David Precht und Jesper Juul Pädagogen und Politiker im Land von der Idee eines neuen Bildungssystems begeistert. Doch was ist das Motiv zu diesem Artikel. Wo nimmt Redakteur Martin Spiewak diesen, man muss schon fast sagen, Hass her, um so eine Schmähschrift gegen die Reformer - und im Speziellen gegen Hüther - zu schreiben? Und davon unabhängig: Ist die Kritik berechtigt?" ...

http://www.hagengrell.de/iprotest/2013/09/01/ist-gerald-huther-ein-scharlatan-und-ist-das-wichtig/

Und Herr Grell ist schockiert:
Zitat
... Leider ist Herr Spiewak mit seinem Artikel weit über dieses Ziel hinaus geschossen, denn der vorliegende Artikel ist keine Gegendarstellung, sondern eine erstklassige "Character Assassination", wie man in Amerikanischen Wahlkämpfen häufig hört: also ein Attentat auf den "Leumund", also die öffentliche Meinung, über Prof. Gerald Hüther, der ja eigentlich gar "kein richtiger Professor" ist, wie der Artikel verrät, sondern ein kleiner wissenschaftlicher Mitarbeiter mit großen Träumen zum Bildungssystem, der als "totes Holz" (siehe Artikel, Seite 2, 5. Absatz) seiner Hochschule auf der Tasche liegt...
Typisch, dass der Blogger alles als "Beleidigungen" bezeichnet, was doch nur die ungeschönten Fakten sind: etwa dass es die behauptete "Zentralstelle" nie gab.
Und zur wissenschaftlichen Auffassung von ADHS gar noch Quellenbelege einzufordern, ist geradezu peinlich und grotesk:
ZitatEin wenig weiter im Text fällt auf, dass Autor Spiewak für seine Kritik an den Inhalten Hüthers allerdings, genauso wie er es eigentlich Hüther vorwirft, keine Quellen vorweisen kann. Er behauptet zum Beispiel:

ZitatWieder protestierten Fachleute gegen die vereinfachte Sicht auf die Aufmerksamkeitsstörung [...]

Seit Jahren pfeifen das die Spatzen von den Dächern - die einschlägigen wissenschaftlichen Infoplattformen zu ADHS werden in bestimmten Kreisen incl. Hüther selbst einfach nicht zur Kenntnis genommen, und nun soll der Autor Martin Spiewak in der Bringschuld stehen  :stirn
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Skrzypczajk am 02. September 2013, 19:42:22
Zitat von: sweeper am 02. September 2013, 17:56:39
Typisch, dass der Blogger alles als "Beleidigungen" bezeichnet, was doch nur die ungeschönten Fakten sind: etwa dass es die behauptete "Zentralstelle" nie gab.

Ja, das ist dünn. Oder eher verdrehend. Zum Beispiel am Schluss:

ZitatEntscheidend ist: Für die Ideen, die er vorbringt und öffentlichkeitswirksam präsentiert, ist völlig egal, ob Gerald Hüther ein strahlender Professor und Leiter eines eigenen Instituts ist oder ein "kleiner" wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Begeisterung für Bildung, einer Vision und einer sehr guten Fähigkeit als Redner.

Als ob der ZEIT-Artikel da einen Mann mit brillanten Ideen verhöhnt, weil der nur ein kleines Zimmer am Ende eines Flurs in einem Riesen-Unigebäude hat. Nee, beachtet wird Hüther zu einem großen Teil deshalb, WEIL er diese Nummer mit der "Zentralstelle" für "Neurobiologische Präventionsforschung" erfunden hat,  sogar LEITER davon isser, an der renommierten Universität Göttingen, wow. Und da kann man ruhig ab und zu darauf hinweisen, dass es eben nur eine Erfindung ist.

Außerdem, mag sein, dass er inzwischen Bestsellerautor ist und ganz ordentliche Rednerhonorare einstreicht. Aber soo ein Star ist er nun auch wieder nicht. D.h. er hat sich sein Hobby bis jetzt mit einigen 100.000 Euro vom Land Niedersachsen finanzieren lassen. Sonst macht er ja nüscht an der Uni, ein Lehrdeputat ist mit seiner Stelle anscheinend auch nicht verbunden.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 09:07:19
Ein kleiner bezeichnender Video-Clip vom Vision Summit, der u.a. Hüthers Reaktion auf den ZEIT-Artikel in einem Interview zeigt:

http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=38069

                                          :facepalm

Er sagt, er habe "nie gesagt...." (ca 1:05); er sagt dann, er habe "eine Zentralstelle für neurobiologische Grundlagenforschung..." geschaffen... au weia!

Der Kommentator bedient sich eines angemessen anzüglichen Untertons...
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Bartimaeus am 03. September 2013, 12:12:54
Da kommt er in Erklärungsnot. ;D
Warum nennt er sich "Leiter" der "Zentralstelle", wenn er sie doch nur als Plattform für sich selbst erstellt hat?  :-\
Wofür er jetzt diese "Zentralstelle" wirklich gebraucht hat, wird auch nicht klar.
Da könnte man ihm jetzt unzählige weitere Fragen stellen, bei denen er sich mühsam rausreden müsste.

Bei dem Zeit-Artikel verteidigen immer mehr Schreiber Herrn Hüther:
Zitat237. Welch journalistische Glanzleistung.......
Ein Artikel der sich in einreiht die Kategorie, es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Der Verfasser hätte auch gut gegen Galileo Galilei oder Charles Darwin schreiben können.
Nein, Bildung ist keine Scheibe, sondern eine Kugel. Nicht das Kind dreht sich um die Bildung, sondern das Kind ist der Mittelpunkt des Bildungsuniversums.

Ansonsten ist dieser Artikel ein Greuel und es macht Schmerzen ihn zu lesen. Eine Auseinandersetzung mit diesem Pamphlet ist intellektuell gar nicht leistbar.
Sehe ich da einen Galileo-Gambit?  ;D
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 12:40:25
Zitates macht Schmerzen ihn zu lesen.
Entzugserscheinungen?
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Bartimaeus am 03. September 2013, 14:47:13
Zitat von: sweeper am 03. September 2013, 12:40:25
Zitates macht Schmerzen ihn zu lesen.
Entzugserscheinungen?
Nein, ein Albtraum!!!:
Zitatdanke für diesen Kommentar !!.....der Artikel von Spiewak ist ein Albtraum....
ZitatWer ist wohl an so einem Artikel interessiert bzw. finanziert solche = Die Pharmaindustrie!?
Jetzt tauchen die ersten VTs auf.  :grins2:

Die Kommentare sind von dort:
http://www.hagengrell.de/iprotest/2013/09/01/ist-gerald-huther-ein-scharlatan-und-ist-das-wichtig/
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 14:54:56
Ja, der Herr Grell hat echte Verständnisschwierigkeiten - dazu hab ich mir auch schon ein paar Gedanken gemacht:

http://blog.psiram.com/2013/08/gerald-huether-eine-wuerdigung-in-die-zeit/#comment-27323

Das sind immer die gleichen angepi***en Kommentatoren, die vom Grell-Blog zu den ZEIT-Kommentaren wandern.
Der hier ist auch nett:
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht?commentstart=249#cid-3007057
     Assistenzprofessorin
        03.09.2013 um 15:37 Uhr
    249. Schmähartikel mit Argumenten unter der Gürtellinie

    Einen solchen Schmähartikel habe ich von dem Wissens-Redakteur der ZEIT nicht erwartet, mit Argumenten weit unter der Gürtellinie. Sein Wortlaut erinnert erschreckend an die parteitreue Journalistik aus Zeiten des Sozialismus, als Queer-Denker aus der Bildfläche einfach wegverleumdet wurden. Herrn Spiewak geht es wohl deshalb auch nicht um das Wesentliche in der Diskussion, vielmehr um die äußere Hülle, um Statussymbole und glänzende Aufmachung wie akademische Titel, Exzellenzniveaus, und ein einfaches "Zimmerchen" ist ihm wohl viel zu wenig für die Entfaltung von wegweisenden Ideen. Die Inhalte von Hüther, Juul und co. interessieren ihn nur am Rande, und wenn doch gelegentlich auf ihre Thesen eingegangen wird, dann nur herausgerissen aus dem Kontext, um sie als bloße Scharlatane hinzustellen. Dass die diffamierten Queer-Denker, von denen wir heute mehr denn je brauchen, andere Wege aus der Sackgasse der allein auf Konsum und Äußeres ausgerichteten Wohlstandsgesellschaft aufzeigen, in dem sie für die wahren Werte wie Liebe und Respekt einstehen, scheint dem offenbar über die Produktivität der ,,Vielschreiber" sehr verbitterten Autor entgangen zu sein.

Jaja: reichlich queer (http://de.wikipedia.org/wiki/Queer) ist das alles schon, was diese Denker vom Stapel lassen ...
ZitatQueer ['kwɪə(ɹ)] ist ein Fremdwort aus der englischen Sprache und bezeichnet als Adjektiv Dinge, Handlungen oder Personen, die von der Norm abweichen. Ursprünglich drückte es meist eine negative Einstellung zu der Abweichung oder dem Abweichler aus (Konnotation).

    ,,,Queer' bedeutet im amerikanischen Englisch so viel wie ,seltsam, sonderbar, leicht verrückt', aber auch ,gefälscht, fragwürdig'; als Verb wird es gebraucht für ,jemanden irreführen, etwas verderben oder verpfuschen', substantivisch steht es z. B. für ,Falschgeld'.
:rofl2

Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 18:31:22
@Bartimaeus:
ZitatJetzt tauchen die ersten VTs auf.  :grins2:
Erstaunlich, was sich da alles ans Licht wagt!
Herr Spiewak wird sich auch wundern:
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht?commentstart=249#cid-3007532

    SaccoVancetti
    03.09.2013 um 19:13 Uhr

252. Hexenjagd

Halali - die Jagd ist eröffnet! Da ist der vom Volk hochgeschätzte Professor dem System wohl zu gefährlich geworden.

    Sheldonia
    03.09.2013 um 19:24 Uhr

253. theach -how to be thick (The Clash)

...Schulen ,wie sie hier und jetzt (noch!) existieren ,erleichtern dem System lediglich die Gehirnwäsche und die Kontrolle ethischer Zielvorgaben.Nähmlich Kinder auf einen "Arbeits"-markt(!) vorzubereiten und gehorsame ,gefügige Scheintote hervorzubringen ,die sich dankbar von der Wirtschaft versklaven lassen und tatsächlich glauben ,dass dies Freiheit ist.
Viele Menschen verrichten eine Arbeit, die sie nicht mögen, um Dinge herzustellen, die keiner braucht.Um sich Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen, um sich vor Menschen zu rechtfertigen, die sie nicht mögen.....................................
"WIR WOLLEN KINDER MIT VERSTAND UND MUT HERVORBRINGEN!!"D.H. Lawrence
Kinder lernen mit Freude und Intensität -das verlangt nach LEIDENSCHAFT und RESPEKT auf Seiten der Erwachsenen...
Bei den Ausführungen des Herrn Martin Spiewak hört man die Nachtigall aus der Bundeszentrale für Politische Bildung trabsen.
Hoch lebe die Revolution!!
Danke Herr Prof. Dr. Hüther

              :stirn
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 03. September 2013, 18:59:01
Und auf Hüthers Facebook-Seite:
ZitatKurt Gerwig:  Mit diesem Artikel hat sich Martin Spiewak selbst diskreditiert. Der Artikel ist auch gar nicht so wichtig. Viel interessanter ist m.E. die Frage, was Martin Spiewak antreibt, einen solchen Feldzug gegen Gerald Hüther zu eröffnen? Persönliche Kränkung? Neid? Wurde er dazu angestiftet oder gar monetär motiviert? Hat jemand mal recherchiert, ob Spiewak in irgendeinem Verhältnis zur Pharmaindustrie steht? Denen ist Hüther mit seinen Ausführungen zu Ritalin ja schon lange ein Dorn im Auge. Vielleicht sollte da mal jemand genauer hinschauen. Wenn es dann doch nur Neid sein sollte, sehe ich es genauso wie Gerhard Treitler: "Neid ist die höchste Form der Anerkennung!" Also, weiter so Gerald Hüther.
Fragen über Fragen...

ZitatIsabella Sele-Hangartner: was wahr ist, wird sich durchsetzen, was unwahr ist wird mit rechtfertigungen, lügen, angriffen, etc. verteidigt. die motive des autors sind relativ sichtbar. warum "die zeit" einen solchen artikel überhaupt druckt, kann ich nur spekulieren... vielleicht gäbe ein blick in den verwaltungsrat und oder externe geldgeberInnen aufschluss darüber
ich finde SEHR gut, was sie sagen, wie sie es sagen und die vision, die sie dabei vermitteln, Herr Hüther.
Stimmt auch wieder...

ZitatMensch Frank Liborius: das ist einfach zu erlären nach der Bild ist die Zeit die zweit größte Zionisten Zeitung im besetzten Deutschland ( im dem wenigen was noch übrig geblieben ist)
:rotekarte:
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Bartimaeus am 03. September 2013, 19:57:07
http://www.hagengrell.de/iprotest/2013/09/01/ist-gerald-huther-ein-scharlatan-und-ist-das-wichtig/
ZitatDanke für die gute Rezension! Der Artikel von Spiewak ist ein Skandal! Wie kann eine so gute und seriöse Zeitung wie dei ZEIT ihn nur abdrucken?!

Ich bin empört, enttäuscht, wütend. Dem Mann und und der Redaktion würde ich gerne meine Meinung sagen. Gibt es so etwas wie einen Beschwerdebrief an die ZEIT, den man unterschreiben kann?
Da hat der Herr Spiewak ja einen richtigen Shitstorm ausgelöst.


Jochen Bantz hat auch kommentiert:
Zitatich finde es absolut spannend, wie plötzlich jemand aus den "eigenen" reihen keinen wirklichen titel mehr vorweisen muss um ernst genommen zu werden, geschweige denn praktische erfahrungen braucht aber wenn andere, die eine andere meinung und tatsächlich angewantes wissen vorzuweisen haben, niedegemacht oder gänzlich ignoriert werden? es geht bei hüther auch nicht nur um das schul/bildungssystem, denn sicher sind nicht alle ideen falsch aber dennoch sind in dem artikel der zeit, mehr wahrheiten als lügen vorhanden. sich nun alles schön zu reden, finde ich dann doch mehr als peinlich...

es ist wie in der politik, was mittlerweile auch als popkultur zu betrachten ist, je mehr bekanntheit, also medial aufgeblasen, desto mehr wird zugehört und dann auch nicht mehr hinterfragt, genau das passiert hier. es gibt diverse aussagen von hüther, die einfach nicht stimmen oder am wissenschaftlichen diskurs direkt vorbeigehen. wie immer sind die eltern schuld, medikamente machen abhängig und wir müssen die kinder ja nur auf eine alm schicken und alles wird bunt.

selbst die alm ist in so einem unglaublichen desaster geendet, mal abgesehen von sexuellen übergriffen eines betreuer, dass es den kindern mehr geschadet hat, als geholfen. wieso verschwinden berichterstattungen, die soetwas belegen, z.b. eine ZDF Dokumentation oder andere belege.

dieser mensch ist gefährlich und wenn man tatsächlich seine ganzen beiträge und veröffentlichungen folgt, kommen mehr fragen auf als antworten. ich hoffe im sinne der kinder, insbesondere im bereich ADHS dass der mythus hüther endlich gnadelos hinterfragt wird und hoffe, dass unwahrheiten offen gelegt werden, damit eine verunsicherung der eltern endlich aufhört.

das wir an unserem schul/bildungssystem arbeiten und etwas verändern müssen, steht dabei völlig ausser frage, dies beginnt für mich mit dem gesetz der schulpflicht, welches nur in deutschland und vor allem aus dem 2. weltkrieg noch bestand hat, kein land dieser welt ist so engstirnig und besteht auf soetwas. allein mit solch einer veränderung öffnen sich wege für viele querdenker, die seit jahren schulsysteme anbieten, die funktionieren aber nicht unterstützt werden. vielleicht sollte man auch mal auf diese seite schauen...

und eine Antwort:
ZitatGrundsätzlich geht es doch um UNSERE KINDER und es drängt sich der Gedanke auf, das unsere Kinder NUR unter wirtschaftlichen Aspekten beschult werden. Dass die Methoden (Teamarbeit/ Frontalunterricht z.B., Klassengrößen, fächerübergreifende Inhalte, moderne Medien, etc.) individueller gestaltet werden sollten und veraltet sind, ist doch allgemein und lange schon bekannt. Der ganze Schulapparat hinkt unserer Zeit 10 Jahre hinterher. Man kann auch nicht Teile eines anderen Schulsystems nehmen und in Deutschland einführen und sich dann wundern, dass es nicht funktioniert. Zum Thema ADHS: Ich spreche dem Herrn Hüther ab, über dieses ganz spezielle Thema DIE Antwort der Antworten zu haben! Es k... mich mittlerweile echt an, dass die bösen Eltern - die wohl DAS Hauptproblem sind - einerseits nicht erziehen können und andrerseits (wegen der Lehrer/ Schule/ Leistung/ ... ) ihre ungezogenen Kinder mit Psychpharmaka 'zu zudröhnen'. Ich wünschte das Geld, welches diese 'Propheten' mit ihren 'Auftritten' verdienen, würde dafür verwendet, Kindern zu helfen, die keine geeignete Schule finden, einen erträglichen Schulaufenthalt zu ermöglichen.

Beim Cafe Holunder gibt es immer noch keine Reaktion zu "Die Stunde der Propheten" ...
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Skrzypczajk am 03. September 2013, 20:12:31
Zitat von: Bartimaeus am 03. September 2013, 19:57:07
Jochen Bantz hat auch kommentiert:

Wo denn? (Auf hagengrell.de anscheinend nicht.)
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Bartimaeus am 03. September 2013, 20:15:07
Zitat von: Skrzypczajk am 03. September 2013, 20:12:31
Zitat von: Bartimaeus am 03. September 2013, 19:57:07
Jochen Bantz hat auch kommentiert:

Wo denn? (Auf hagengrell.de anscheinend nicht.)
Doch. Unter "Kommentare via Facebook" auf "Umgekehrte chronologische Reihenfolge" klicken und etwa der 5. Kommentar ist es.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Skrzypczajk am 03. September 2013, 20:17:22
Ah, danke, war zu doof, die Kommentare aufzuklappen.  :-\
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 04. September 2013, 00:19:36
Hier gehts irgendwie weiter mit diesem Potenzialenfaltungs-Gedöhns - "Bildungsreich"  ???

http://www.bildungsreich.org/dokumente/texte/

Huch! Da taucht ja auch dieser komische Franz Josef Neffe von neulich auf!

http://www.bildungsreich.org/potentialentfaltung/jahrestraining-potentialenfaltung/trainingsdaten/

Zitathttps://www.facebook.com/pages/Schulen-der-Zukunft-f%C3%BCr-eine-Kultur-der-Potentialentfaltung/128296667310802?hc_location=timeline

Höhepunkte

    Schulen der Zukunft - für eine Kultur der Potentialentfaltung
    vor 9 Stunden
    Ein paar Gedanken zum »Zeit-Artikel« zu Gerald Hüther: Seit 7000 Jahren, als das Patriarchat das Matriarchat ablöste werden Menschen mit Vehemenz bekämpft, die lebendig und menschlich sind und sich dafür einsetzen, dass die Gesellschaft ebenfalls menschlicher und lebendiger wird. Vor 2000 Jahren hat man solche Menschen gekreuzigt, im Mittelalter verbrannt und heute werden Zeitungsartikel verfasst, in denen versucht wird, sie persönlich fertig zu machen.

    Charakteristisch für die Aufrechterhaltung und Reproduktion dieses Systems ist, dass die Kraft und die Kreativität der Kinder unterdrückt wird und die Sexualität der Kinder und vor allem der Frauen zerstört wird (Beschneidung in weiten Kulturkreisen auf dieser Welt). Der Wunsch nach Potentialentfaltung an Schulen ist deshalb nicht einfach ein Wunsch nach einer anderen, kindgerechteren Schule, sondern eine Bedrohung für ein patriarchalisch orientiertes, die Potenz des Individuum unterdrückendes Gesellschaftssystems. Weshalb sonst, wird es einem Teil der Gesellschaft denn nicht einfach zugestanden, dass er seine Kinder an menschliche Schulen schicken kann, welche sie nicht unterdrückt, sondern in ihrer ganzen Kraft in ihrer Entfaltung unterstützt? Offenbar geht es also nicht nur darum, dass ein Teil der Gesellschaft kreative powervolle Menschen möchte, sondern auch noch darum, dass diejenigen, die das möchten auch noch gegen die anderen, die das bekämpfen ankommen müssen.

    Dass Kampf nicht der Weg ist, zeigt unsere Welt mit all seinen Kriegen und Ausbeutungen nur zu deutlich. Auch nicht der Weg zurück zum Matriarchat, sondern eine Evolution hin zu Bewusstseinsentwicklung und Dialog mit Andersdenkenden muss die Richtung sein. Die Frage, die ich mir stelle ist nur, dauert es noch 5 Jahre oder weiter 1000 Jahre?!

    Daniel Hunziker

http://www.schulen-der-zukunft.org/potentialentfaltung/potentialentfalter/daniel-hunziker/

Also in der Schweiz - und bisschen Yoga ist auch dabei beim Hunziker:
http://www.hathayoga-uster.ch/home/
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 04. September 2013, 08:52:33
Aus den ZEIT-Kommentaren:
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht?commentstart=257#cid-3008207
   langstreckenläufer
    04.09.2013 um 8:29 Uhr

257. "Hetzjagd"?

Dies ist das erste Mal, dass ich mich an einem Blog intensiver beteiligt habe. Leider muss ich feststellen, dass oft Dinge behauptet, aber nicht belegt werden.
Gegenargumente werden gar nicht erst nicht wahrgenommen. Meiner Meinung nach führt es zu nichts, wenn man einem Journalisten einfach nur mal so Hass, Missgunst, Falschdarstellung, Rufmord, Ehrabschneidung usw. usf. vorwirft, ohne das zu belegen.?

"Halali - die Jagd ist eröffnet". Weil der Professor zu gefährlich geworden sei.

Wen meinen Sie eigentlich damit? Wer veranstaltet denn hier eine Hetzjagd? Worum geht es eigentlich insgesamt. Die Schwarz-Weiß-Zeichnerei - hier der große Schulerneuerer und dort die Ewig-Gestrigen - kennen wir doch zur Genüge und hat uns noch nie weiter gebracht.
Ich war lange Jahre im Umfeld eines Charismatikers und kenne den ganzen Zirkus, die Gefahren der kritiklosen, immer sich sehr empört und aufgeregt gebenden, Andere zurechweisenden Bewunderung, die Gegenmeinungen undifferenziert diskreditiert, leider zu gut.

Im Übrigen, noch eine letzte Frage: Wann standen in diesem ganzen Blog eigentlich mal die Kinder und Jugendlichen im Gesprächsmittelpunkt?

Ich ahne, von welchem Charismatiker da die Rede sein könnte ...
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 04. September 2013, 15:44:45
Ein weiterer ZEIT-Kommentar:

Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht?commentstart=257#cid-3009460
    kliebert
    04.09.2013 um 16:37 Uhr

263. Gutenberg lässt grüßen???!!!

Sehr geehrter Herr Spiewak, Ihr Beitrag erinnert stark an einen Text bei Esowatch/Psiram: http://psiram.com/ge/index.php/Gerald_Hüther

Gutenberg lässt grüßen???!!!

wenn schon, dann aber tt bitte: Guttenberg

Mit dem Psiram-Wiki ist das allerdings so (http://www.psiram.com/ge/index.php/Lizenz):
ZitatAlle Texte des Wikis können frei weiterverwendet werden, wobei wir uns über eine Erwähnung der Quelle und einen Link freuen würden. Sollte das aus irgendeinem Grund nicht möglich oder angemessen sein, verzichten wir aber auch darauf. Wem das juristisch zu ungenau ist, der richte sich bitte nach den Regeln der Creative Commons Attribution-ShareAlike Lizenz.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 04. September 2013, 22:49:35
Die Antwort des Autors:
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht?commentstart=265#cid-3010210

Redaktion  Martin Spiewak    04.09.2013 um 23:27 Uhr
266.     Keine Doktorarbeit

Sehr geehrter Kliebert, ich mache mir schon Mühe mit meinen Artikeln (auch wenn es nicht alle Kommentaristen so sehen), aber eine Doktorarbeit über die Bildungspropheten hatte ich denn doch nicht vor zu schreiben. Deshalb habe ich auch auf Fußnoten ("vgl. Psriam") verzichtet. Wobei Sie völlig Recht haben, Zweifel an der wissenschaftlichen Seriosität von Herrn Hüther und der Hirnforschung kursieren schon länger im Internet. Immer wieder lese zudem in den kritischen Beiträgen die Frage, was mich zu der Kritik treibt. Ich finde, wenn Wissenschaftler jahrelang mit oberflächlichen Botschaften und scheinwissenschaftlichen Argumenten durch die Lande ziehen und mit Qualifikationen renommieren, die weitgehend inexistent sind, dann darf das auch öffentlich gesagt werden. Natürlich kann jeder das anders sehen - über Mangel an öffentliche Resonanz und Zustimmung können sich die kritisierten Autoren ja nicht beklagen.
Antwort auf "Gutenberg lässt grüßen???!!! "

                                         8)

P.S.: Bei Wikipedia diskutieren sie grad zum x-ten Mal über die Relevanz von Psiram...  ::)
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 05. September 2013, 21:23:14
http://nifbe.de/infoservice/aktuelles/526-ist-gerald-huether-ein-scharlatan
Zitat
...Ein "fahrender Wunderdoktor"?
In der ZEIT-Ausgabe vom 29. August geht Redakteur Markus Spiewak nun auf äußerst kritische und durchaus auch polemische Weise mit den Bildungs-,,Propheten"  Gerald Hüther, Richard David Precht und Jesper Juul ins Gericht. Er nimmt Hüther als ,,umtriebigste[n] Vertreter einer Gattung von Bildungsgurus, die mit starken Thesen ein großes Publikum fesseln und die klassische Erziehungswissenschaft alt aussehen lassen" ins Visier. Er enthüllt, dass Hüther weder ,,ordentlicher Professor" sei noch ,,auf eigene empirische Forschung zum Thema Schule" verweisen könne und stellt ihn auf eine Ebene mit ,,fahrenden Wunderdoktoren". Schließlich hinterfragt Spiewak auch noch Hüthers Expertise in Sachen Hirnforschung. So sei er an keinem der renommierten neurobiologischen Forschungsinstitute an der Universität Göttingen beteiligt, sondern nur Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Hier widme er sich aber weder der Forschung noch der Lehre, sondern seinen populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen und Vorträgen. In den USA bezeichne man solche Hochschulangehörige als ,,dead wood", also  als ,,totes Holz"...
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Bartimaeus am 09. September 2013, 23:28:16
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren?commentstart=281#cid-3018331
Martin Spiewak
08.09.2013 um 12:43 Uhr
282. Wir können auch anders
Lieber Kommentaristen, warum der Artikel zugespitzter ausgefallen ist als andere, habe ich schon geschrieben: Nicht nur halte ich die Analysen der kritisierten Autoren (,,Schule am Ende"...) für falsch und ihre Rezepte für gefährlich. Ich finde auch ihre Argumentation schlampig, widersprüchlich und kenntnislos. Wenn sie ihren Ausführungen auch noch wissenschaftliche Weihen verleihen (,,Ich als Hirnforscher...") ist für mich eine Grenze überschritten. Dann darf man auch einmal bissiger sein, finde ich. Es ist ja nicht so, dass ich oder wir von der ZEIT dauernd solche Beiträge verfassen – zum Glück gibt es dafür nur selten Anlass und Notwendigkeit. In der Regel schreiben wir jede Woche sine ira et studio über die Höhepunkte und Niederungen der deutschen Schullandschaft. Es gibt wohl kaum eine Reformschule, die in der ZEIT nicht beschrieben wurde, in der Regel mit wohlwollender Sympathie. Auch haben wir uns etwa mit den Argumenten von Precht sehr wohl auseinandergesetzt (http://www.zeit.de/2013/1...) und ihm in unserer Zeitung sogar zwei Seiten eingeräumt. Mit den Büchern von Herrn Hüther zum Thema Kinder oder Schule fällt das deutlich schwerer, weil sie außer Metaphernwolken quasi inhaltslos sind. Dass viele (gerade Lehrer!) den Phrasen dennoch ergriffen lauschen, ist mir schleierhaft. Dass sie sich durch den Artikel angesprochen fühlen, war nicht unbeabsichtigt.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 14. September 2013, 08:52:50
Vermutlich von Salman Ansari (http://www.salmanansari.info/) (ehemals im Praxis-Beirat der Sinn-Stiftung; er musste sich schon mit dem Desaster an der Odenwaldschule schmerzlich auseinandersetzen ...) ist dieser Kommentar:
Zitat
http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren?commentstart=289#cid-3030451
    salman
    13.09.2013 um 12:05 Uhr

290. Bahgwan Hüther

Der Gründer der Odenwaldschule Paul Geheeb hat seine Schule in der Schweiz ,,Schule der Humanität" genannt. Die Erziehung zur Humanität ist die eigentliche Aufgabe der Schule. Sie lässt sich nicht als eine rein kognitive Übung verinnerlichen. Der Erwerb von humanen Kompetenzen vollzieht sich in einem fortlaufenden Prozess, der vornehmlich durch Nachahmung gekennzeichnet ist. Für das Nachahmen braucht man jedoch Vorbilder, die Tag für Tag die Werte der Humanität nacherlebbar praktizieren.

Menschen, die die Wahrheit missachten, gezielt und öffentlich lügen, ein breites Publikum mit totgeborenen Prädikaten und salbungsvollen Sätzen täuschen, können keine Vorbilder sein.
Schulreformer haben Konzepte und nicht pädagogische Poesie. Pädagogik ist vor allen Dingen ein Handwerk. Davon hat Herr Hüther keine Ahnung. Dennoch tritt er auf, als wäre er Kaiser der Pädagogik und keiner sagt; ,,Der Kaiser hat keine Kleider an". Herr Hüther und Herr Precht sind dem reinen Aktionismus verfallen, was offensichtlich auch ein lukratives Geschäft ist. Am besten sollte Herr Hüther einen Aschram gründen, dahin könnten seine Jünger pilgern und ihm die Füße ehrfürchtig berühren. Jeder, der des Plagiats verdächtig wird, muss sich stellen. Täuscher dagegen haben in dieser Republik Verehrer.

Ein Guru darf pauschale Urteile fällen, einen ganzen Berufsstand verunglimpfen, naturgemäß erhält er Applaus.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 10:28:18
Salman Ansari legt noch nach:
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren?commentstart=289#cid-3034378

    salman (http://community.zeit.de/user/salman)
    15.09.2013 um 9:29 Uhr

294. Sehen beim hellen Licht und dennoch im Dunklen bleiben

Da haben wir es wieder mit dem Phänomen der Anbetung eines selbst ernannten Heilbringers zu tun. Versucht man einen Fälscher beim Namen zu nennen, dann wird dies von den Verehrern als Diffamierung ausgelegt. Genau dies hat Herr Spiewak getan. Ich habe vergeblich nach einer einzigen Veröffentlichung von Herrn Hüther gesucht, die ihn vielleicht als Hirnforscher legitimieren könnte. Seit Jahren gibt es im Internet zu lesen, dass alles, was er von sich behauptet ein Bluff ist und nicht mehr. Herrn Hüther ist es gelungen, seine Platituden dadurch unters Volk zu bringen, dass er diese als Ergebnis der Hirnforschung hervorhebt. Alles was Herr Hüther schreibt und sagt ist vollkommen substanzlos und würde keinem einzigen Kind, keinem Elternpaar oder einem Pädagogen im Geringsten helfen können. Die Defizite der Schulwirklichkeit können nur durch konkrete Konzepte und pädagogischer Professionalität ausgeglichen werden und nicht durch Aktionismus.

Stimmt.
All das kann man seit Jahren hier (http://www.psiram.com/ge/index.php/Gerald_H%C3%BCther) nachlesen...
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 15. September 2013, 13:54:57
Die Überschrift
Zitat294. Sehen beim hellen Licht und dennoch im Dunklen bleiben
fasse ich mal frech als eine kleine Hommage Ansaris an Psiram auf - immerhin wurde hier aus dem Dunkel der Anonymität schon frühzeitig Licht auf Hüthers fragwürdige "Expertise" geworfen...  8)

Und das ist wirklich spannend:
Martin Spiewak hat über Salman Ansari und die Odenwaldschule einen langen Artikel geschrieben:
Zitathttp://www.zeit.de/2011/41/Kindesmissbrauch-Odenwaldschule
...Noch gut erinnert sich Salman Ansari an den Tag, als er sich dem damals jungen Schulleiter der Odenwaldschule vorstellte. Der Schriftsteller Wolfgang Hildesheimer, ein Freund Ansaris und ehemaliger OSO-Schüler, hatte den promovierten Naturwissenschaftler empfohlen. Ansari war nur halbherzig gekommen. Er hatte an der Darmstädter Hochschule einen festen Job. Doch der Menschenbezauberer Becker – charmant, intelligent, wortgewandt – umgarnte ihn. Persönlich fuhr er den Gast mit seinem VW-Bus nach Hause. »Eine Schule mit einem so sympathischen Leiter muss einfach gut sein«, dachte sich Ansari und ließ sich umstimmen...
Da kann man wirklich gespannt sein und hoffen, dass Herr Ansari auch eines Tages den Mut finden wird, über seine Erfahrungen mit Gerald Hüther und der Sinn-Stiftung zu berichten - immerhin war er ja in deren Praxisbeirat:
Zitat...
Der 71-jährige wuchs in Indien und Pakistan auf und ging fürs Chemiestudium nach Deutschland. Nach der Promotion unterrichtete er an der Odenwaldschule. Wie kein anderer Lehrer kämpfte er für die Aufklärung der Missbrauchsfälle.

Bekannt geworden ist Salman Ansari durch seine Arbeit mit Vorschulkindern und durch seine ungewöhnlichen Lernkonzepte. Für die Telekom entwickelte er das Projekt ,,Kinder fragen Kinderfragen", er ist Mitglied im Praxisbeirat der Sinn-Stiftung...
http://www.kloster-roggenburg.eu/web/de/bildungszentrum/01_aktuelles/salman-ansari.php
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 16. September 2013, 11:43:43
Salman Ansari in den ZEIT-Kommentaren zum Alm-Projekt:
Zitathttp://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren?commentstart=297#cid-3036466   

salman
    16.09.2013 um 11:38 Uhr

304. Kann keine Trauer sein

Die Umstände des sexuellen Missbrauches auf der Alm, wo der selbsternannte Hirnforscher Kinder von ADHS befreien wollte, sind ungeheuer. Doch niemand fragt ihn danach. Im Rahmen des Almprojektes wurde ein Kind missbraucht, wahrscheinlich sogar mehr. Auf der Alm herrschte ein Zustand, den man auch ganz einfach als Verwahrlosung der Kinder kennzeichnen kann. Das ganze Projekt entpuppte sich als eine reine dilettantische Angelegenheit. Dennoch ließ sich Herr Hüther als der Retter der Kinder feiern (Siehe hierzu den Bericht im Stern). Wieder einmal ein Bluff mit schwerwiegenden Konsequenzen für die betroffenen Kinder, deren Eltern für den Aufenthalt sehr viel Geld bezahlen mussten. Eigentlich müsste Herr Hüther dies öffentlich bekannt machen, weil er für die Kränkung, die dem Kind zugefügt worden ist, der Hauptverantwortliche ist.

Wird das Gehirn des missbrauchten Kindes von selbst heil werden? Wird auch dieses Kind die Chance bekommen, als Hochbegabt anerkannt zu werden. Wird Herr Hüther der "Potenzialentfalter" des Kindes sein?

Ich habe Herrn Hüther schriftlich konkrete Fragen zu diesem Missbrauchsfall gestellt. Bis zum heutigen Tag habe ich keine Antwort von ihm bekommen. Neulich, anlässlich einer Tagung fragte ich ihn, warum er meine Fragen nicht beantwortet hätte. Er stand da völlig ungerührt und sagte, er würde sich um das missbrauchte Kind persönlich kümmern. Der Mann ist wirklich hart gesotten. Ich finde seine Gesinnung abscheulich und kinderfeindlich.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: Skrzypczajk am 17. September 2013, 20:47:20
Ein bisschen weiß Hüther aber doch von Neuro. Zum Beispiel, was neuroplastische Botenstoffe sind. Ja mehr noch, außer ihm weiß das praktisch niemand:

Mit Hüther: http://www.google.de/search?q=+neuroplastische+Botenstoffe+H%C3%BCther

Ohne Hüther: http://www.google.de/search?q=%22neuroplastische+Botenstoffe%22+-H%C3%BCther
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: sweeper am 17. September 2013, 21:15:50
Und so macht man es selbst - singst du denn auch, Skrzypczajk??

Oh, ich sehe, jemand macht den Hüther-Artikel (http://www.psiram.com/ge/index.php/Gerald_H%C3%BCther) im Wiki frisch und hübsch!  ;D

Deine Links hier sind aber irgendwie alle mit Hüther... überall ist viel Dünger fürs Gehirn drin.

http://www.xing.com/net/simplifycommunity/simplify-business-thema-der-woche-70439/singen-sie-41159187
ZitatPeter K. Plock    Gruppenmoderator
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26.06.2012, 20:27
Singen Sie !?
Durch Singen erfahren Kinder die Wirkung Ihre Körpers und Ihres Handelns. Wenn sie einen Ton nicht richtig treffen, korrigieren sie ihn solange, bis sie ihn treffen. Das geht Erwachsenen verloren. Beim Singen kann man direkt etwas BEWIRKEN. Singen geht ,,unter" die Haut, Singen löst Gefühle aus, Singen macht vor allen Dingen gute Gefühle; das ist ein Leben lang abrufbar. Singen Sie deshalb Ihr Lieblingslied oder Pfeifen Sie es, im Auto, bei der Hausarbeit, auf dem Weg zum Sport oder Einkaufen. Durch Singen bringt man sich selbst-regulatorisch in eine positive Stimmung. Es werden Hormone ausgeschüttet (DOPAMIN) und endogene Opiate, (Peptide), nicht bloss ein Transmitter, sondern neuroplastische Botenstoffe. Die Substanzen sind in der Lage, die dahinter liegenden Nervenzellen zu aktivieren. Diese Zellen stellen Eiweisse (Proteine) her, die sie normalerweise nicht herstellen, Diese Eiweisse sind Wachstumsfaktoren, die gebraucht werden, um neue Verbindungen im Gehrin herzustellen (Fortsätze, Membrane, Synapsen.)

Das bedeutet: immer wenn es emotional wird, stossen sie im Gehirn die Bereitschaft für Umbauprozesse, neue Synapsenbildungen, neue Netzwerke kräftig an. Genau das wird ja auch in vielen Therapien gemacht.

Ein Auszug aus meinem neuen Buch "Und so kann es gehen! - Glück und Erfolg im Leben sind machbar"

Sonnige Grüße

Peter Plock

Dat is alles Salutogenese übrigens!!
                                                   :grins
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: gesine2 am 18. September 2013, 02:30:53
ZitatEin bisschen weiß Hüther aber doch von Neuro
Kann sein, Skrzypczajk (https://forum.psiram.com/index.php?topic=11843.msg150272#msg150272), dem Anschein bei Talks nach insbesondere von der möblierten Seite, also -tisch.
Kann aber auch sein, daß er die -manik für eine nervöse Manie hält.

Nicht nur in diesem Fall ist es erschütternd, wie schnell und grotesk stabil sich sprachlicher Unfug auch in 'normale' Bereiche ausbreitet.
Titel: Re: Hüther, Precht und die Bildungsreform
Beitrag von: lgkrz am 22. Oktober 2013, 19:18:41
Es wird gut gehyped: auf ARD und den angeschlossenen Anstalten wird der Film "Alphabet" von Erwin Wagenhöfer beworben. Herr Hüther hat auch seinen Platz in dem Film.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=A3kDcXePK90

Eine inhaltliche Bewertung zum Film kann ich leider nicht liefern.