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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: Hildegard am 19. Dezember 2012, 11:55:08

Titel: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Hildegard am 19. Dezember 2012, 11:55:08
Gerade empfahl mir mal wieder eine Bekannte ein Antikrebsbuch. Ich fand den Autor zuverlässig hier im Wiki, er war offenbar hauptsächlich gegen Zucker und Transfette.

Zucker wird ja nun wirklich überall verteufelt. Was ist da dran?
Gibt es Unterschiede ob und wie verarbeitet?
Gibt es Obergrenzen, oder sollte man lediglich die anderen Nährstoffe nicht vernachlässigen?
Was ist mit dem Insulin-like Growth Factor IGF, der angeblich das Krebswachstum fördern kann?
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: 0Do3n3rium0 am 19. Dezember 2012, 12:04:46
Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 11:55:08
Gerade empfahl mir mal wieder eine Bekannte ein Antikrebsbuch. Ich fand den Autor zuverlässig hier im Wiki, er war offenbar hauptsächlich gegen Zucker und Transfette.

Zucker wird ja nun wirklich überall verteufelt. Was ist da dran?
Gibt es Unterschiede ob und wie verarbeitet?
Gibt es Obergrenzen, oder sollte man lediglich die anderen Nährstoffe nicht vernachlässigen?
Was ist mit dem Insulin-like Growth Factor IGF, der angeblich das Krebswachstum fördern kann?

http://de.wikipedia.org/wiki/Zucker#Gesundheitliche_Auswirkungen

http://en.wikipedia.org/wiki/Insulin-like_growth_factor#Diseases_affected_by_IGF
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 19. Dezember 2012, 12:07:24
Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 11:55:08
Gerade empfahl mir mal wieder eine Bekannte ein Antikrebsbuch. Ich fand den Autor zuverlässig hier im Wiki, er war offenbar hauptsächlich gegen Zucker und Transfette.

Zucker wird ja nun wirklich überall verteufelt. Was ist da dran?
Gibt es Unterschiede ob und wie verarbeitet?
Gibt es Obergrenzen, oder sollte man lediglich die anderen Nährstoffe nicht vernachlässigen?
Was ist mit dem Insulin-like Growth Factor IGF, der angeblich das Krebswachstum fördern kann?

Erstmal ein Link zu Polter-Polmer:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1065369/ (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/mahlzeit/1065369/)

Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Binky am 19. Dezember 2012, 12:30:22
Ich nehme an, Du meinst normalen Rohrzucker. Anders sieht es bei dem sogenannten gesunden Fruchtzucker aus, mit dem alles Mögliche gesüßt wird, weil billiger und höhere Süßkraft.

Einfach mal das Kapitel ff. lesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fructose#Genese_von_Adipositas_.28Fettleibigkeit.29

Grundsätzlich halte ich es so, daß man seinen Körper nicht verarschen sollte, normal essen, auch Zucker, halt nichts zu viel und auf übersüßte Getränke und Quark/Joghurtprodukte besser verzichtet. Ich bin ja der Meinung daß das pöhse Fett nun einen Teil des Übergewichtproblems ausmacht, süße Getränke (meist mit Fructose gesüßt, gerne umschrieben als "eine Zuckerart"), die man in seiner Nahrungsbilanz als weniger gravierend einschätzt, weil es ja ach so gesunde Fruchtsäfte und Vitamine sind..... haben IHMO einen großen Anteil an dem Problem.

Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: zwingenberger am 19. Dezember 2012, 12:31:48
Das ist zuallererst eine Ideologie.

"Zucker" ist eine Molekülgruppe, die in der Natur schier allgegenwärtig ist. Auch Pflanzen sind voll davon. Der Körper braucht davon große Mengen, ständig, und er stellt sie in Mengen selbst her. Die Vorstellung, man könne der Gesundheit etwas gutes tun, indem man auf jegliche Zufuhr von Zucker, welcher Art auch immer, verzichten, ist albern.

Für ein ideologiefreies Essen! Für maßvollen Genuss! Meidet Übermaß und Einseitigkeit! Epikur-Energie statt Paläo-Power! Das ist vernünftig und gesund, nur leider kein Geschäftsmodell.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Conina am 19. Dezember 2012, 13:18:06
Also ich verteufele Zucker nicht, ich rühr mir den in den Kaffee, kippe ihn über Kornflakes usw.

Hochgereinigter (weißer) Zucker schmeckt halt anders als ungereinigter Zucker (brauner Zucker oder Honig).

Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Binky am 19. Dezember 2012, 13:26:40
Ich süße meist mit Aspartam.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Nogro am 19. Dezember 2012, 14:01:37
Und ich mache ihn unschädlich, indem ich ihn zusammen mit Früchten zu Obstwein vergäre. Nach dem Genuss einer Mindestmenge vom Endprodukt kann man dann feststellen, ob der Zucker links- oder rechtsdrehend war ;D
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dolph am 19. Dezember 2012, 14:01:57
Zucker (im Sinne von Saccharose, ob jetzt aus Rohr oder Rüben ist wurst...) ist mit Sicherheit kein (Sucht-)Gift.
Das heißt aber eben andererseits auch nicht, dass er einen Grundpfeiler der Ernährung bilden sollte. Dieser seltsame Ernährungstotalitarismus ist doch irgendwie eine extrem amerikanische Eigenart, die bei uns mehr und mehr um sich greift.
Ich denke gerade in gesüßten Getränken lässt sich sehr gut auf Zucker verzichten und es gibt auch Hinweise, dass diese flüssige Form der Darbietung tatsächlich überproportional zu Übergewicht führen kann, da die Kalorienzufuhr hier ohne nennenswertes Sättigungsgefühl vonstatten geht.

Ich persönlich genieße Zucker am liebsten in Form belgischer Pralinen, hin und wieder und nicht im Übermaß. Ab und zu reibe ich mir auch meinen Waschbrettbauch mit braunem Zuckerrübensirup ein und lasse ihn von einer großbrüstigen, insulinresistenten Blondine ablecken.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Omikronn am 19. Dezember 2012, 14:09:54
ZitatHochgereinigter (weißer) Zucker schmeckt halt anders als ungereinigter Zucker (brauner Zucker oder Honig).
Wobei ich z.B. braunen Zucker im Kaffee nicht ausstehen kann.

Einen interessanten Aspekt an der Zuckerverteufelung finde ich zudem, dass brauner Zucker gesund sein soll wird während weisser Zucker schädlich sein soll...



Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Conina am 19. Dezember 2012, 14:13:24
Zitat von: Dolph am 19. Dezember 2012, 14:01:57
insulinresistenten Blondine ablecken.

Hm.

Ist das ein unkonventioneller Ersatz für KO-Tropfen?

Mit Insulinresistenz kriegt man Typ2-Diabetes.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dolph am 19. Dezember 2012, 14:45:19
Zitat von: Conina am 19. Dezember 2012, 14:13:24
Ist das ein unkonventioneller Ersatz für KO-Tropfen?

Nein, es ist eher ein unkonventioneller Ersatz für Nutella. Das schmiert immer so...
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 19. Dezember 2012, 15:02:20
Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 11:55:08
Gerade empfahl mir mal wieder eine Bekannte ein Antikrebsbuch. Ich fand den Autor zuverlässig hier im Wiki, er war offenbar hauptsächlich gegen Zucker und Transfette.

Einer von denen hier?
http://psiram.com/ge/index.php/Krebsdi%C3%A4t (http://psiram.com/ge/index.php/Krebsdi%C3%A4t)

Viele der Diätengehen ja auf die Vorstellung zurück, man könne Krebs aushungern.

Zitat
Zucker wird ja nun wirklich überall verteufelt. Was ist da dran?

Siehe bisherige Beiträge. Da ist wenig dran, aber viel Gedöhns.
Zitat
Gibt es Unterschiede ob und wie verarbeitet?

Siehe Wikilinks. Unterschiede gibt es in der Zuckerart. Üblicher Zucker ist Saccarose, Glucose (Z.B. Traubenzucker) als eigentlich physiologisch verwertbarer Zucker, geht halt "schneller ins Blut".

Zitat
Gibt es Obergrenzen, oder sollte man lediglich die anderen Nährstoffe nicht vernachlässigen?
Wer sich halbwegs normal ernährt und nicht an einer Essstörung leidet, wird die Obergrenze selber leicht spüren. Und der letzte Satz ist wohl der wichtigste. Aber wer ernährt sich schon ausschließlich von Zucker?

Zitat
Was ist mit dem Insulin-like Growth Factor IGF, der angeblich das Krebswachstum fördern kann?

Die Stellungnahme der DFG kennst Du?
http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=304 (http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=304)

Nix genaues weiss man nicht, würde ich mal interpretieren.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 19. Dezember 2012, 15:04:58
Zitat von: Dolph am 19. Dezember 2012, 14:45:19
Zitat von: Conina am 19. Dezember 2012, 14:13:24
Ist das ein unkonventioneller Ersatz für KO-Tropfen?

Nein, es ist eher ein unkonventioneller Ersatz für Nutella. Das schmiert immer so...

...und Rübensirup klebt höllisch. Also ich weiß nicht ...
Als Pralinenliebhaber kann ich übrigens den Hersteller dringend empfehlen:

http://www.lauensteiner.de/confiserie/de/shop/pralinen/Pralinen-Klassiker/?sid=e72f34864baa8f6eb94b742e0f8304b6 (http://www.lauensteiner.de/confiserie/de/shop/pralinen/Pralinen-Klassiker/?sid=e72f34864baa8f6eb94b742e0f8304b6)
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Belbo zwei am 19. Dezember 2012, 15:46:10
Zitat von: Dr. Ici Wenn am 19. Dezember 2012, 15:04:58
Zitat von: Dolph am 19. Dezember 2012, 14:45:19
Zitat von: Conina am 19. Dezember 2012, 14:13:24
Ist das ein unkonventioneller Ersatz für KO-Tropfen?

Nein, es ist eher ein unkonventioneller Ersatz für Nutella. Das schmiert immer so...

...und Rübensirup klebt höllisch. Also ich weiß nicht ...
Als Pralinenliebhaber kann ich übrigens den Hersteller dringend empfehlen:

http://www.lauensteiner.de/confiserie/de/shop/pralinen/Pralinen-Klassiker/?sid=e72f34864baa8f6eb94b742e0f8304b6 (http://www.lauensteiner.de/confiserie/de/shop/pralinen/Pralinen-Klassiker/?sid=e72f34864baa8f6eb94b742e0f8304b6)

Woher kennst Du denn bitte Lauensteiner?
Die Welt ist ein Dorf.

Zum Zucker:

http://www.dr-moosburger.at/pub/pub017.pdf

http://www.dr-moosburger.at/publikationen.php
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Omikronn am 19. Dezember 2012, 15:56:30
Zitathttp://www.lauensteiner.de/confiserie/de/shop/pralinen/Pralinen-Klassiker/?sid=e72f34864baa8f6eb94b742e0f8304b6
Die sehen aber Lecker aus. 

Ich mag eher was von Ladurée, ob das aber unter Pralinen firmieren darf weiss ich nicht:
(http://static.becomegorgeous.com/img/arts/2010/Dec/03/3330/macaroons1.jpg)
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Belbo zwei am 19. Dezember 2012, 16:00:12
Zitat von: Omikronn am 19. Dezember 2012, 15:56:30
Zitathttp://www.lauensteiner.de/confiserie/de/shop/pralinen/Pralinen-Klassiker/?sid=e72f34864baa8f6eb94b742e0f8304b6
Die sehen aber Lecker aus. 

Ich mag eher was von Ladurée, ob das aber unter Pralinen firmieren darf weiss ich nicht:
(http://static.becomegorgeous.com/img/arts/2010/Dec/03/3330/macaroons1.jpg)


Wohl eher unter Diaphragma?
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 19. Dezember 2012, 16:22:58
Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2012, 15:46:10
Woher kennst Du denn bitte Lauensteiner?
Die Welt ist ein Dorf.

Warum soll ich die vermutlich besten Pralinen der Welt nicht kennen?  ;D
Die verschickt ein Familienmitglied immer zu Weihnachten, ich hoffe mal auch dieses Jahr.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Belbo zwei am 19. Dezember 2012, 16:26:18
Aja, ich hatte die bisher als regionale Spezialität wahrgenommen und Dich nicht in dieser Region verortet, der Fabrikverkauf ist nun wirklich nichts für Diabetiker :)
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Hildegard am 19. Dezember 2012, 17:09:14
Ich habe die geposteten Links gelesen.

Der Wikipedia-Artikel zu Zucker nennt nur Adipositas und Karies als Risken. Das ist beides geschenkt.

In dem IGF-Artikel steht "Other studies are beginning to uncover the important role the IGFs play in diseases such as cancer and diabetes, showing for instance that IGF-1 stimulates growth of both prostate and breast cancer cells. Researchers are not in complete agreement about the degree of cancer risk that IGF-1 poses."
In der dort zitierten Studie http://cancerres.aacrjournals.org/content/53/16/3736.abstract steht,dass IGF in Brustkrebszellen zehnfach erhöht gegenüber normalen Brustzellen war. Fazit des Abstracts: In summary, our data indicate that there is an elevated IGFR content in most human breast cancers compared with normal breast tissue and that an elevated IGFR content is a favorable prognostic indicator.
D.h. wenn man schon Brustkrebs hat, dann bitte mit vielen IGF-Rezeptoren. Aber was heißt das jetzt für die Ernährung?


3) In dem DGE-Artikel http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=304 steht:
Bei Ausschluss aller ernährungsabhängigen Risikofaktoren sollen 1/3 der [Brustkrebs-]Fälle vermeidbar sein. Ich würde sagen, die hängen sich ziemlich weit aus dem Fenster, für so eine DGE.

@Ici: Nein, es war David Sevan Schreiber. Der war Psychiater und hatte einen Hirntumor, an dem er 2011 verstarb.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Binky am 19. Dezember 2012, 17:19:01
Bzgl. Brustkrebs habe ich mal mit einem Fachmenschen geredet und die Frage gestellt, ob denn nicht Viren eine Rolle bei der Entstehung spielen könnten. Das wurde bejaht, aber die Forschung dazu stünden noch am Anfang. Ich sehe hier einen wichtigen Ansatz. Die Existenz von Onkoviren ist ja bekannt.

Bzgl. Zucker: Der Stoffwechsel ist so flexibel, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß Zucker eine nenneswerte Funktion bei Krebs erfüllt. Immerhin wird der Blutzuckerspiegel rel. konstant gehalten, überschüssiger Zucker in Glycogen umgewandelt oder in Fettsäuren bzw. Glycerol. Umgedreht wird, bei Zuckermangel, aus Glycogen oder Fettsäuren wieder Zucker synthetisiert (Gluconeogenese z.B.). Selbst das, was ich weiter oben zur Fructose schrieb, muß nicht der Weisheit letzter Schluß sein, denn Fructose kann ganz einfach in Glucose umgewandelt werden und umgedreht. Solche Vorgänge finden im Körper in jeder Minute statt.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Ratiomania am 19. Dezember 2012, 17:27:13
Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 17:09:14
Ich habe die geposteten Links gelesen.

Der Wikipedia-Artikel zu Zucker nennt nur Adipositas und Karies als Risken. Das ist beides geschenkt.

In dem IGF-Artikel steht "Other studies are beginning to uncover the important role the IGFs play in diseases such as cancer and diabetes, showing for instance that IGF-1 stimulates growth of both prostate and breast cancer cells. Researchers are not in complete agreement about the degree of cancer risk that IGF-1 poses."[...].

Bin ich doof oder ist "Other studies are beginning to uncover the important role the IGFs play in diseases such as cancer and diabetes," ziemlicher Bullshit?

Ich denke da an die Reihenfolge der Erkenntnis:

Um etwas Wichtiges zu entdecken, muss man erstmal entdeckt haben das es wichtig ist. Wenn man aber gerade dabe ist, etwas zu entdecken, woher kommt dann der "mystertiöse Wissensvorsprung" dass es was Wichtiges ist? Brain-Fuck?

Das man etwas entscheidendes entdeckt hat, erkennt man doch nur ihm Nachhinein, oder?

Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 17:09:14
In der dort zitierten Studie http://cancerres.aacrjournals.org/content/53/16/3736.abstract steht,dass IGF in Brustkrebszellen zehnfach erhöht gegenüber normalen Brustzellen war. Fazit des Abstracts: In summary, our data indicate that there is an elevated IGFR content in most human breast cancers compared with normal breast tissue and that an elevated IGFR content is a favorable prognostic indicator. D.h. wenn man schon Brustkrebs hat, dann bitte mit vielen IGF-Rezeptoren. Aber was heißt das jetzt für die Ernährung?

Warten bis valide Sekundärliteratur aufm Tisch liegt und das ganze Thema teil etablierten Wissens ist? So wie immer?

Ja manchmal wäre man ja sehr gerne schon vorher gewarnt. Aber das ist utopisch.   :-X
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Binky am 19. Dezember 2012, 17:38:09
Ja, das ganze zum IGF ist noch sehr vage. Jedenfalls hat IGF zwar strukturelle Ähnlichkeit mit Insulin, aber eine andere Funktion und nichts primär mit dem Zuckerstoffwechsel zu tun. Es ist ein Wachstumsfaktor, der halt nicht nur die normale Zellteilung beeinflußt, sondern auch die von Tumoren, was jetzt nicht wirklich verwundert. Alles weitere muß die Zeit zeigen.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Ratiomania am 19. Dezember 2012, 17:43:55
Zitat von: Binky am 19. Dezember 2012, 17:38:09
Ja, das ganze zum IGF ist noch sehr vage. Jedenfalls hat IGF zwar strukturelle Ähnlichkeit mit Insulin, aber eine andere Funktion und nichts primär mit dem Zuckerstoffwechsel zu tun. Es ist ein Wachstumsfaktor, der halt nicht nur die normale Zellteilung beeinflußt, sondern auch die von Tumoren, was jetzt nicht wirklich verwundert. Alles weitere muß die Zeit zeigen.

Oder wir warten nicht und machen Geld drauß.

Wer gibt mir nen Kredit für eine "IGF-Therapie" via "Healing Touch (Yeah! Handaufbrustlegen!)+futuristisches Pseudogerät (Batterien gratis)" zum Vorbehandeln von Essen?

Da race is on, bitches!  ;D

Und wehe, wenn jemand meine Idee klaut! Ich machn Patent und lasse mich via INTRAG in akademische Weihen einsalben!
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dolph am 19. Dezember 2012, 18:01:07
Zitat von: Ratiomania am 19. Dezember 2012, 17:43:55

Oder wir warten nicht und machen Geld drauß.


Auf die Idee ist leider vor dir schon jemand anderes gekommen...
http://www.amazon.de/Das-neue-Anti-Krebs-Programm-schalten-Tumor-Gene/dp/3453200195/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1355936335&sr=8-1

Falls dir aber mal etwas wirksames gegen dieses Strunz einfällt, lass es mich bitte wissen!
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Wirsing am 19. Dezember 2012, 20:22:08
Zitat von: Binky am 19. Dezember 2012, 17:38:09
Ja, das ganze zum IGF ist noch sehr vage. Jedenfalls hat IGF zwar strukturelle Ähnlichkeit mit Insulin, aber eine andere Funktion und nichts primär mit dem Zuckerstoffwechsel zu tun. Es ist ein Wachstumsfaktor, der halt nicht nur die normale Zellteilung beeinflußt, sondern auch die von Tumoren, was jetzt nicht wirklich verwundert. Alles weitere muß die Zeit zeigen.

Exakt das ist imho der erste wichtige Punk den man beachten sollte. Der zweite ist natürlich:
Scheinbar gibt es ja einen erhöhten IGF-1 Spiegel in bestimmten Tumoren. Das überrascht aber nicht. Gib mir Patienten mit unterschiedlichen Tumoren und ich behandel diese mit allen bekannten Wachstumsfaktoren. Das Ergebnis wird sicher in den meisten Fällen eine ungünstige Prognose sein.
Das ist mal wieder eine ziemliche Müllaussage mit dem Zucker und DEM Krebs.
Erstmal muß man sich die Tumorarten raussuchen bei welchen es eine Korrelation aus IGF Anstieg und hoher Wachstumsrate gibt. Wenn man sowas findet ist erstmal nur der Rückschluß erlaubt, daß bei Tumorart xyz ein hoher IGF Spiegel prognostisch ungünstig ist. Dann muß man schauen ob eine Erniedrigung dieses Spiegels technisch zu erreichen ist und wenn das der Fall wäre könnte man sagen: Bei Tumor xyz kann ein verlangsamtes Wachstum erreicht werden indem man die IGF Spiegel senkt. Erst dann kann man (sofern es Hinweise auf physiologische Homologien gibt) mit den Versuchen von Insulin und Tumorart xyz beginnen. Wenn das erfolgreich wäre, könnte man vielleicht drüber nachdenken, ob man mit der aufgenommenen Zuckermenge tatsächlich eine Veränderung im Tumorwachstum feststellt. 
Und wenn sich das alles bestätigt..... Dann muß man versuchen das in eine Therapieform zu bringen, die man am Menschen testen kann. Wenn auch das erfolgreich wäre könnte man aber trotzdem nicht sagen: "Der Zucker fördert Krebswachstum!" sondern lediglich "Bei Tumorart xyz (bzw. Tumoren mit bestimmten Oberflächenmarkern oder spezifischen Genmutationen) sollte man eine zuckerarme Diät halten!"
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Binky am 19. Dezember 2012, 21:52:06
Genau, je nach Tumorart werden verschiedene Rezeptoren exprimiert. Stichwort hormonabhängige Tomoren.

Ein Tumor ist kein unspezifischer Zellhaufen. Er trickst das Immunsystem aus, bewirkt das Wachstum von Blutgefäßen, die ihn versorgen usw. Sieht man die ganze Komplexität der verschiedenen Krebserkrankungen, sind diese monokausalen Rückschlüsse, wie z.B. Zucker, einfach lächerlich.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Ratiomania am 20. Dezember 2012, 00:07:50
Zitat von: Dolph am 19. Dezember 2012, 18:01:07
Zitat von: Ratiomania am 19. Dezember 2012, 17:43:55

Oder wir warten nicht und machen Geld drauß.


Auf die Idee ist leider vor dir schon jemand anderes gekommen...
http://www.amazon.de/Das-neue-Anti-Krebs-Programm-schalten-Tumor-Gene/dp/3453200195/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1355936335&sr=8-1

Falls dir aber mal etwas wirksames gegen dieses Strunz einfällt, lass es mich bitte wissen!

Schade.

Beim Thema Krebs/Gesundheitsabzocke & -ideologien scheint Satire immer mit Lichthupe und 300 Sachen Tempodifferenz von der Realität überholt zu werden. Und zwar von Rechts.  >:(
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Wirsing am 20. Dezember 2012, 02:21:42
Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 17:09:14
Ich habe die geposteten Links gelesen.

Der Wikipedia-Artikel zu Zucker nennt nur Adipositas und Karies als Risken. Das ist beides geschenkt.


Huch..... Das Wiki da so oberflächlich ist hätt ich nicht gedacht. Also scheint es leider immer noch nicht so ganz in der Medizin angekommen zu sein das sog. metabolische Syndrom als eigenständige Erkrankung ernst zu nehmen.......
Hier spielen Zucker und Fette sicherlich ebenfalls eine Rolle in der Krankheitsgenese. Das Problem ist halt nur daß man die Einzelkomponenten der Genese und der Pathophysiologie noch nicht sicher kennt bzw. nicht versteht (aber das ist bei einer solchen Erkrankung auch nicht verwunderlich).
Also Zucker (in den Mengen in denen er in unserer Industrienation verfügbar ist) ist in großen Mengen sicherlich gesundheitsgefährdend (Man denke an Folgeerkrankungen wie Diabetes, den arteriellen Hypertonus, KHK´s und Leberversagen (ich meine gelesen zu haben daß bei bis zu 35-70% der in die Pathologie eingesandten Proben histologisch eine Leberverfettung (je nachdem ob Patienten adipös waren oder nicht) und in bis zu 18% eine Fettleberentzündung vorliegt und wenn man bedenkt daß von diesen Patienten bis zu 20%  eine Zirrhose entwickeln ist das schon bedrohlich). Der pathologiemechanismus im Zusammenhang mit Zucker ist aber auch hier nicht ganz verstanden. Es gibt allerdings ernste Hinweise darauf, daß eine Zuckerüberversorgung zu einer erhöhten Triglyceridkonzentration führt.
Die GDA empfiehlt folgende Verzehrwerte:
Kohlenhydrate und Zucker
Basis für die Kalkulation der GDA-Werte:
55 % der Gesamtenergie aus Kohlenhydraten (Eurodiet)
1 g Zucker = 4 kcal
Kohlenhydrate
Frauen: 2000 x 55/4 = 275 g gerundet auf 270 g
Männer: 2500 x 55/4 = 344 g gerundet auf 340 g
Daraus ergaben sich als die von der CIAA festgelegten GDA-Werte für Kohlenhydrate: 270 g für Frauen und 340 g für Männer.

und weiter:

Obst und Gemüse
Frauen: 28 g
Männer: 28 g
Milchprodukte
F.: 17 g
M.: 17 g
Zugesetzter Zucker
F.: 50 g
M.: 62,5 g
Gesamtzucker
F.: 95 gerundet auf 90 g
M.: 107,5 gerundet auf 110 g
Ein Zucker-GDA-Wert von 90 g für Frauen und 110 g für Männer wurde daher beschlossen. Die Richtwerte der anderen Ernährungsempfehlungen beziehen sich nur auf den zugesetzten Zucker.

Das Thema der unterschiedlichen Zucker wurd hier ja schon angesprochen. Das mag durchaus eine Rolle spielen. Versuche mit ob-/ob- Mäusen haben wohl gezeit, daß die Fruchtzucker wohl in der Tat der stärkere Dickmacher als Glukose ist (müßte die Studie aber selbst erst suchen). Der Haushaltszucker (Saccharose) ist halt ein Gemisch. Das die Verarbeitung (ob weißer oder brauner Zucker) hier einen großen Einfluß hat bezweifel ich. Schau z.B. mal hier: http://ernaehrungsstudio.nestle.de/start/ernaehrungwissen/WusstenSieSchon/brauneroderweisserZucker.htm
Es ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum daß brauner Zucker immer aus Zuckerrohr gewonnen wird (Das ärgert mich immer in Diskussionen mit Gesundheitsaposteln die häufig gegenteiliger Ansicht sind und sich durch nix vom Gegentei überzeugen lassen :)).. Die Herstellungsmethoden der beiden Zuckerarten unterscheiden sich, nicht aber unbedingt die Quelle. So gibt es durchaus auch braunen Rübenzucker (obwohl hierzulande der braune Rohrzucker weiter verbreitet ist aber das hat firmenpolitische und Nachfrage Hintergründe).
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 20. Dezember 2012, 10:20:05
Hier noch eine interessante Hypothese in dem Zusammenhang:

ZitatSelbstsüchtiges Gehirn

Übergewicht entsteht nicht durch ein Versorgungsüberangebot der Umwelt, sondern durch einen Versorgungsengpass. Das ist einer der Schlüsse, den Univ. Prof. Achim Peters aus der von ihm begründeten Selfish Brain-Theorie zieht. Was genau dahinter steckt, darüber sprach mit dem Lübecker Internisten Birgit Oswald.

www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2010/oeaez-7-10042010/interview-achim-peters-selbstsuechtiges-gehirn-selfish-brain-theorie.html (http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2010/oeaez-7-10042010/interview-achim-peters-selbstsuechtiges-gehirn-selfish-brain-theorie.html)
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Hildegard am 20. Dezember 2012, 10:37:07
@ Wirsing: Danke. Die Empfehlung von 90 g kannte ich. Mich hat interessiert, worauf die beruht und wie bedenklich  es ist, wenn man die regelmäßig überschreitet. Oder wann es bedenklich wird.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Hildegard am 26. März 2013, 14:27:44
Heute zufällig an einem nagelneuen Anti-Zucker-Buch vorbeigekommen, das schwere Geschütze auffährt:
www.amazon.de/Garantiert-gesundheitsgefährdend-Zucker-Mafia-krank-macht/dp/3426275880/

Das Thema Zucker treibt mich um, da ich mich als zuckersüchtig betrachte (heute morgen im Ikea mal schnell 200g Daim-Minis während des Rundgangs verputzt) und auf der anderen Seite immer wieder lese, dass Zucker Krebs fördert.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: MrSpock am 26. März 2013, 15:12:22
Zitat von: Hildegard am 26. März 2013, 14:27:44
Das Thema Zucker treibt mich um, da ich mich als zuckersüchtig betrachte (heute morgen im Ikea mal schnell 200g Daim-Minis während des Rundgangs verputzt) und auf der anderen Seite immer wieder lese, dass Zucker Krebs fördert.

Da hilft nur eins: Den Zuckerkonsum deutlich einschränken und gesünder sterben!
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 26. März 2013, 15:20:47
Zitat von: Hildegard am 26. März 2013, 14:27:44
Das Thema Zucker treibt mich um, da ich mich als zuckersüchtig betrachte (heute morgen im Ikea mal schnell 200g Daim-Minis während des Rundgangs verputzt) und auf der anderen Seite immer wieder lese, dass Zucker Krebs fördert.

Daim ist natürlich fies. Das Zeug schmeckt dermaßen gut ...
Ich kann mir aber wirklich keinen sinnvollen Wirkungsweg vorstellen (muss natürlich nichts heißen), warum simple Kohlehydrate, ein absolutes Basic in der Nahrung, Krebs fördern sollte. Vermutlich wieder die alte Storry mit dem "aushungern" von Krebszellen. Saccarose (Haushaltszucker) kann der Körper ja relativ leicht aufspalten, Glucose steht schnell zur Verfügung. Nur: Glucose steht ja bei allem irgendwo am Endes des Weges.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: zwingenberger am 26. März 2013, 15:37:29
@ Dr.Ici Wenn:

Ich entsinne mich dunkel an eine Verbindung zu der Vitamin B 1 - Geschichte (Zuckerstoffwechsel als B 1 - Räuber), die mir irgendwann zu langweilig wurde.

Übrigens gibt es noch eine Steigerung zu Daim: Reese's Peanut Butter Cups, salzige Erdnussbutter in Vollmilchschokolade. Gibt's in Amiland und stellt eine wunderbare Verbindung zu den Todesgefahren beim Salzkonsum her.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 26. März 2013, 15:51:00
Zitat von: zwingenberger am 26. März 2013, 15:37:29
Übrigens gibt es noch eine Steigerung zu Daim: Reese's Peanut Butter Cups, salzige Erdnussbutter in Vollmilchschokolade. Gibt's in Amiland und stellt eine wunderbare Verbindung zu den Todesgefahren beim Salzkonsum her.

Ich glaub, das brauche ich!

Gibts:
http://www.amazon.de/Reeses-Peanut-Butter-Cups-St%C3%BCck/dp/B003ZZC6MM (http://www.amazon.de/Reeses-Peanut-Butter-Cups-St%C3%BCck/dp/B003ZZC6MM)

MIT gentechnisch verändertem Zucker! Die volle Todesbombe.

Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Conina am 26. März 2013, 15:52:11
Gleich mal bei Amazon gekuckt:
http://www.amazon.de/review/RZ7A9I1B7ND27/ref=cm_cr_pr_viewpnt#RZ7A9I1B7ND27

Zitat
Leider habe ich erst zum Schluss die Zutaten durchgelesen, welche, wie in der USA üblich, relativ viele sind. Dabei findet man auch den Hinweis, dass es sich hier teilweise um Gen Food handelt.

Es war schön mit Dir, Zwingenberger.
Salz, Zucker und Genfoodgene....

;D ;D ;D
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Onkel Heinz am 26. März 2013, 16:00:08
Zitat von: Omikronn am 19. Dezember 2012, 14:09:54
Einen interessanten Aspekt an der Zuckerverteufelung finde ich zudem, dass brauner Zucker gesund sein soll wird während weisser Zucker schädlich sein soll...
Das habe ich auch nie kapiert, hat mit auch noch niemand nachvollziehbar erklären können.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Krebskandidat am 26. März 2013, 16:05:41
Zitat von: Hildegard am 26. März 2013, 14:27:44
...
Das Thema Zucker treibt mich um, da ich mich als zuckersüchtig betrachte (heute morgen im Ikea mal schnell 200g Daim-Minis während des Rundgangs verputzt) und auf der anderen Seite immer wieder lese, dass Zucker Krebs fördert.

Solange Du nicht fettleibig wirst oder schon bist (oder natürlich Diabetes hast etc.) kannst du das Zeug ruhig in dich reinstopfen.
Dein Körper wandelt überschüssigen Zucker in Fett um und das wird mit der Zeit recht offensichtlich. Dann solltest du dich mäßigen.  ;)

Das Zucker Krebs verursacht ist absurd.

In der einzigen Kundenrezension auf Amazon hat jemand geschrieben:
ZitatInteressant fand ich, dass in Studien festgestellt wurde, dass es von Natur aus kein an­ge­bo­re­nes kind­li­ches Ver­lan­gen nach Süßem und schon gar nicht nach Sü­ßig­kei­ten gibt. "Es gibt ja in der Natur auch nichts Süßes, außer den Früch­ten. Es gibt kei­nen Scho­ko­rie­gel­baum, keine wild le­ben­den Gum­mi­bär­chen, selbst am Süd­pol kei­nen Kin­der-Pin­gui", schreibt Grimm.

Ist völliger Blödsinn. Bären mit einem ordentlichen Energiehunger für die Winterruhe, auf der Suche nach Honig, sind wohl auch von der Werbung beeinflusst...
Und gerade das Früchte so schön süß schmecken, ist doch ein Beweis dafür, dass Tiere auf Zucker stehen. Die Pflanze pumpt doch nicht wertvollen Zucker einfach so in die Früchte. Die sollen gefressen werden, damit die Tiere den Samen verbreiten. Nektar ist ebenfalls süß und dient der Bestäubung durch Tiere.

Zitat"In­dus­tri­el­le Fruk­to­se kann die hor­mo­nel­len Steue­rungs­ab­läu­fe im Kör­per stö­ren. Die­ser Stoff macht nicht nur dick, son­dern auch krank, greift ganz di­rekt ein in die Kör­per­funk­tio­nen und bringt die Me­cha­nis­men im Kör­per durch­ein­an­der. Die Zu­cker­krank­heit, das Über­ge­wicht, Herz-Kreis­lauf-Lei­den, nach neu­es­ten For­schungs­er­geb­nis­sen ist all die­ses vor allem eine Folge der in­dus­tri­el­len Fruk­to­se-Über­schwem­mung", kritisiert Grimm.

Industrielle Fructose ist anders als "Natürliche"? Ich glaub es pferdehackt. Und das solch ein Naturprodukt nach millionen Jahren der Evolution unseren Hormonhaushalt und Körperfunktionen durcheinanderbringen soll ist eine wahrhaft "süße" Hypothese.

ZitatDer Autor rät schließlich zur Selbst­ent­zu­cke­rung des Le­bens. Quasi ein Leben, wie es unsere Vor­fah­ren führ­ten, bevor der Rohr­zu­cker zu uns kam

Viel Spaß.


Fazit: Das Buch ist Müll. Futter weiter die Daims.  :laugh:
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: The Doctrix am 26. März 2013, 16:09:49
Zitat von: Krebskandidat am 26. März 2013, 16:05:41
Bären mit einem ordentlichen Energiehunger für die Winterruhe, auf der Suche nach Honig, sind wohl auch von der Werbung beeinflusst...

Klar doch. Und wenn sie es mit dem Honig übertreiben, fangen sie plötzlich an, Toilettenpapier zu benutzen und giessen Dir Sahne in Deinen Kaffée.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Dr. Ici Wenn am 26. März 2013, 16:15:42
Zitat von: The Doctor am 26. März 2013, 16:09:49
Zitat von: Krebskandidat am 26. März 2013, 16:05:41
Bären mit einem ordentlichen Energiehunger für die Winterruhe, auf der Suche nach Honig, sind wohl auch von der Werbung beeinflusst...

Klar doch. Und wenn sie es mit dem Honig übertreiben, fangen sie plötzlich an, Toilettenpapier zu benutzen und giessen Dir Sahne in Deinen Kaffée.

Das kommt aber von den Hustinetten.
(http://www.tv-nostalgie.de/Weitere%20Fotos/Hustinettenbaer1.jpg)

Sieht man mal, wie schädlich Bonbons sind.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: MrSpock am 26. März 2013, 16:32:57
Zitat von: Dr. Ici Wenn am 26. März 2013, 16:15:42
Zitat von: The Doctor am 26. März 2013, 16:09:49
Zitat von: Krebskandidat am 26. März 2013, 16:05:41
Bären mit einem ordentlichen Energiehunger für die Winterruhe, auf der Suche nach Honig, sind wohl auch von der Werbung beeinflusst...

Klar doch. Und wenn sie es mit dem Honig übertreiben, fangen sie plötzlich an, Toilettenpapier zu benutzen und giessen Dir Sahne in Deinen Kaffée.

Das kommt aber von den Hustinetten.
(http://www.tv-nostalgie.de/Weitere%20Fotos/Hustinettenbaer1.jpg)

Sieht man mal, wie schädlich Bonbons sind.


Jetzt habe wir ihn identifiziert: DAS ist der Problembär (frei nach Stoiber).
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: MrSpock am 26. März 2013, 16:33:34
Äh, ich meine STOIBÄR.....
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: zwingenberger am 26. März 2013, 19:21:50
Zitat von: Dr. alt. med. Conina am 26. März 2013, 15:52:11
Gleich mal bei Amazon gekuckt:
http://www.amazon.de/review/RZ7A9I1B7ND27/ref=cm_cr_pr_viewpnt#RZ7A9I1B7ND27

Zitat
Leider habe ich erst zum Schluss die Zutaten durchgelesen, welche, wie in der USA üblich, relativ viele sind. Dabei findet man auch den Hinweis, dass es sich hier teilweise um Gen Food handelt.

Es war schön mit Dir, Zwingenberger.
Salz, Zucker und Genfoodgene....

;D ;D ;D

Ihr könnt auf meinen Hulk gerne anstoßen... mit einem Sixpack Doctor Pepper.  :P Das Zeug gibt Euch dann auch noch den Rest.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Hildegard am 26. März 2013, 20:23:36
Zitat von: Krebskandidat am 26. März 2013, 16:05:41
Zitat von: Hildegard am 26. März 2013, 14:27:44
...
Das Thema Zucker treibt mich um, da ich mich als zuckersüchtig betrachte (heute morgen im Ikea mal schnell 200g Daim-Minis während des Rundgangs verputzt) und auf der anderen Seite immer wieder lese, dass Zucker Krebs fördert.

Solange Du nicht fettleibig wirst oder schon bist (oder natürlich Diabetes hast etc.) kannst du das Zeug ruhig in dich reinstopfen.
Dein Körper wandelt überschüssigen Zucker in Fett um und das wird mit der Zeit recht offensichtlich. Dann solltest du dich mäßigen.  ;)

Fazit: Das Buch ist Müll. Futter weiter die Daims.  :laugh:
Hach, danke für die Beruhigung :-) Von Fettleibigkeit bin ich entfernt, ich wiege bei 1,72 m ca. 65 kg. Momentan schaffe ich es immer noch, meine Fressanfälle durch Bergtouren halbwegs auszugleichen.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Harald12321 am 18. August 2013, 17:39:19
Aus dem Sommerloch-Glutamat-Thread (http://forum.psiram.com/index.php?topic=11781.msg147158#msg147158); passt aber besser hier rein:

Zitat von: GrouchoAus dem SpON-Forum ein bemerkenswerter Kommentar, der es auf den Punkt bringt:
ZitatVor etwa 2 bis 3 Jahren gab es hier auch mal eine Diskussion über Zucker. Eine Foristin schrieb, dass selbst hergestellter Zucker gesund wäre und Industriezucker aber giftig. Auf meine Frage, wieso Industriezucker giftig wäre, obwohl da absolut nichts anderes drin ist, erhielt ich zur Antwort: "weil ihn die Industrie macht".

Der Kopp-Verlag weiß genau, warum Industriezucker schädlich ist (http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/mike-adams/laborstudie-an-maeusen-erschuettert-die-limonadenindustrie-verdoppelte-sterberate-bei-weibchen-die.html):
ZitatWarum ist raffinierter weißer Zucker so gesundheitsschädlich? Weil er ein »Anti-Lebensmittel« ist, dem fast alle Nährstoffe entzogen worden sind. Zucker wird aus Zuckerrohr, einem großen Süßgras, raffiniert. Roher Zuckerrohrsaft ist eine dunkelgrüne Flüssigkeit von unglaublich süßem, reichem Aroma. Bei der Verarbeitung von rohem Zuckerrohrsaft zu Zucker gehen fast alle Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe verloren. Übrig bleiben nur leere weiße Kalorien, die für die Säugetier-Biologie wie Gift wirken.

Deshalb sind »gehärtete Zuckerrohrsaftkristalle« gesund, obwohl »raffinierter weißer Zucker« schädlich ist. Zuckerrohrsaft ist ein Breitband-Süßstoff, der alle möglichen Mineralstoffe und Nährstoffe liefert, die helfen, den Blutzucker nach dem Zuckerverzehr unter Kontrolle zu halten.

Da raffinierter Zucker ein Anti-Nährstoff ist, plündern Menschen, die ihn regelmäßig essen, ihre eigenen Nährstoffreserven, um den Zucker zu »verarbeiten«. Die Folge ist ein Netto-Nährstoffdefizit im Körper. Bei einem Mangel an den notwendigen Spurenelementen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen versagen Systeme und Organe des Körpers nach einiger Zeit. Ärzte geben den Symptomen dann Namen wie »Diabetes« oder »ADHS« oder »Krebs«. (Krebszellen lieben raffinierten Zucker!)

Doch die wahre Ursache der meisten Krankheiten ist ein Nährstoffmangel durch regelmäßigen Verzehr von nährstoffleeren, verarbeiteten und raffinierten Lebensmitteln.

Zum Anlass des Artikels (James S. Ruff et al., Universität Utah - Zuckerfütterungsversuche an Mäusen) ist dieser Link ein wenig seriöser:
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/gesundheit/-/journal_content/56/12054/1982947/Kleine-Dosis,-gro%C3%9Fer-Effekt/

Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Groucho am 18. August 2013, 19:03:14
Auf den Kopp-Verlag kann man sich halt verlassen. Was für ein wunderbarer Schwachsinn!
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: fenkt am 18. August 2013, 19:31:06
Etwas seriöser:
Beim WDR gibts im Moment noch ne Doku "Wie gefährlich ist Zucker wirklich" unter http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2013/0812/zucker.jsp
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: gesine2 am 18. August 2013, 22:26:21
Schönen Dank für den rechtzeitigen Tip, fenkt (https://forum.psiram.com/index.php?topic=10248.msg147190#msg147190).
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Harald12321 am 26. August 2013, 14:01:47
Weiter geht's bei Kopp:
Wie Sie Ihre Zuckersucht in einer Woche loswerden (http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/brad-chase/wie-sie-ihre-zuckersucht-in-einer-woche-loswerden.html)
ZitatRaffinierter Zucker ist eine Droge, die ähnlich abhängig machen kann wie Opiate. Die Zeitschrift Journal of Psychoactive Drugs schrieb in einer 2010 veröffentlichten Studie, Zucker führe bei manchen Menschen zu einer Freisetzung von euphorisierenden Endorphinen im Gehirn, ganz ähnlich wie abhängig machende Drogen. Doch zum Glück kann die »Zuckersucht« durch einen einwöchigen Entzug von den weißen Kristallen gestoppt werden.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: MrSpock am 26. August 2013, 14:05:13
Der ist ja ganz schön raffiniert, der Zucker!
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: H2SO4 am 26. August 2013, 19:38:52
Der unraffinierte Zucker macht natürlich nicht abhängig. Der ist natürlich also per se gut.
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Wiesen-Sohle am 30. August 2013, 13:44:44
Bei mir wurde 2007 ein beginnender Typ-II-Diabetes festgestellt, woraufhin ich mich mit dem Thema Zucker zwangsläufig befassen musste. Hier gibts jetzt die ganz kurze und die kurze Zusammenfassung der Fakten.

Ganz kurz: Wie immer macht die Dosis das Gift.

Kurz:
Typ-II-Diabetes entsteht aus dem Zusammenwirken von Adipositas und genetischer Veranlagung. Vermutlich können auch beide Faktoren für sich allein Diabetes auslösen. Folglich ist Zucker dann gefährlich, wenn man die Veranlagung zum Diabetes hat. Seinen Flüssigkeitsbedarf nur über stark Zuckerhaltige Limonaden zu decken, dürfte aus den verschiedensten Gründen nicht angeraten sein, ob Diabetes-Veranlagung oder nicht. S.o.: Die Dosis macht das Gift...

Industriell hergestellter Fruchtzucker ist natürlich nicht "gefährlicher" als natürlicher. Allerdings gibt es Anzeichen, daß Fruktose in Großen Mengen konsumiert, das Diabetes-Risiko steigert. Man forscht noch daran. Das bedenkliche ist nun, daß vor allem in den USA der aus Mais gewonnene Hochfruktose-Sirup in allen möglichen Ferig- und Halbfertigprodukten landet, in denen man Süßes nicht so ohne weiteres Vermutet oder schmeckt, z.B. in Mayonaise. Folglich fehlt dem Verbraucher die Kontrolle über seinen Zuckerkonsum, und es wird wesentlich mehr Fruktose aufgenommen als aus natürlichen Fruktosequellen wie z.B. Obst.
Ergo: S.o., die Dosis macht das Gift...

Ansonsten ist die Hatz auf den Zucker mal wieder ein Beispiel, was passiert, wenn wissenschaftlich unbeleckte Leute was hören, die komplexeren relativen Zusammenhänge dann aber nicht mehr verstehen, und sich ein Schwarz-Weiß-Bild des Sachverhaltes machen: Zucker ist dann prinzipiell böse. Betrachtet man die Fakten, liegt die Wahrheit wie immer in der Mitte...

Gruß,
Wiesensohle
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Bloedmann am 02. September 2013, 09:17:29
Zitat von: fenkt am 18. August 2013, 19:31:06
Etwas seriöser:
Beim WDR gibts im Moment noch ne Doku "Wie gefährlich ist Zucker wirklich" unter http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2013/0812/zucker.jsp
So was kann einem aber auch ganz schön den Appetit verderben. :-\
Titel: Re: Wie schädlich ist Zucker wirklich?
Beitrag von: Robert am 02. September 2013, 09:21:02
ZitatAllerdings gibt es Anzeichen, daß Fruktose in Großen Mengen konsumiert, das Diabetes-Risiko steigert. Man forscht noch daran. Das bedenkliche ist nun, daß vor allem in den USA der aus Mais gewonnene Hochfruktose-Sirup in allen möglichen Ferig- und Halbfertigprodukten landet, in denen man Süßes nicht so ohne weiteres Vermutet oder schmeckt, z.B. in Mayonaise. Folglich fehlt dem Verbraucher die Kontrolle über seinen Zuckerkonsum, und es wird wesentlich mehr Fruktose aufgenommen als aus natürlichen Fruktosequellen wie z.B. Obst.

Danke!

Das habe ich schon an anderer Stelle kritisiert. Fructosesirup ist billig und hat mehr Süßkraft als Saccharose.  Das Beste ist, so wenig Fertigprodukte zu essen, wie möglich.