Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

psiram-Aderlaß-Artikel = krass irreführend / Desinformation

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von EisenKUF, 20. Oktober 2012, 17:18:31

« vorheriges - nächstes »

Belbo zwei

Einfach nochmal zur Gedankenstrukturierung angeboten:

1) Kritik/Ergänzung am Psiram-Wikeintrag
a) Argumentation/Begründung
b) Quellenangaben

2) Kritik/Ergänzung am Psiram-Wikeintrag
a) Argumentation/Begründung
b) Quellenangaben
.
.
.

Wolleren

Lieber EisenKUF, wenn Du mit Deiner Kritik am Wiki-Artikel Recht haben solltest, was ja schließlich sein kann, sei bitte so nett, Antitainments und Belbo zweis Anregungen für die Gliederung zu beachten.
Du schreibst wie jemand, der sich so viel Wissen angeeignet hat, dass er alles auf einmal sagen muss. Ich habe es dagegen gern Stückchen für Stückchen, ganz nah am Thema und ohne Verweise auf das Großeganze.

Zitat von: Antitainment am 21. Oktober 2012, 17:23:38
Ich hab noch immer Verständnisschwierigkeiten der eigentlichen Kritik am Psiram-Wiki.
Vielleich könnte EisenKUF seine Kritik etwas gliedern und stichpunktartig auflisten, da die Übersichtlichkeit und die einzelnen Zusammenhänge in den Textwänden untergehen.

Als Beispiel etwas in der Richtung:

1) Kritik/Ergänzung am Psiram-Wikeintrag
a) Argumentation/Begründung
b) Quellenangaben

2) Kritik/Ergänzung am Psiram-Wikeintrag
a) Argumentation/Begründung
b) Quellenangaben
.
.
.


EisenKUF

(Es ist mir unmöglich, auf alle Beiträge zu antworten, die mich ansprechen - Entschuldigung. Auch mit der Zitat-Funktion komme ich bisher nicht klar.)
@ P. Stibbons
"... Der von dir propagierte Aderlass - in der Breite, wie du seine Nützlichkeit heraufbeschwörst - soll aber zu therapeutischen Zwecken bei kranken Menschen zum Einsatz kommen. ... "

Das wird uns weiterbringen, hoffe ich: Ich bin seit langem ein "Propagandist" der ärzl. Berufsordnung, die - von den Ärzten selbst formuliert - (heute) an die erste Stelle den SCHUTZ DER GESUNDHEIT stellt, nicht die Therapie oder die ?Palliation. (Früher stand wohl vorne die Forschung - warum die "weggefallen" ist, weiß ich nicht - halte ich für ein weiteres Zeichen wachsender Dekadenz...)

Ich bin zur "Eisen-Hypothese" durch das Nachdenken darüber gekommen, was die "essentielle" / primäre Hypertonie verursacht, die mit dem Alter auftritt, allerdings im Mittel bei Männern viel früher als bei Frauen.
Die "rote" Hypertonie ist die erste mir bekannte klare Aderlaß-Indikation, aus der Antike. Ist diese Hypertonie (ohne Komplikationen) eine Krankheit? Mein 2.Chef erklärte wiederholt, das Problem sei, daß sich die meisten Hypertoniker ausgesprochen wohl fühlten, während das für die Hypotoniker selten zuträfe.

Blutspender dürfen eine Hypertonie haben, sofern die hinreichend eingestellt ist (wohl unter 150 / 95, bin nicht ganz sicher, und letzte Arzneimitteleinnahme mindestens 8h zurückliegend). --  Die Hypertonie ist - jedenfalls im frühen Stadium - ein Symptom, und die Definition wird meines Wissens sehr stark von der Industrie mitbestimmt, die ihre Produkte zu dieser "Massenerkrankung" verkaufen und damit Milliarden scheffeln will.
Meistens wird behauptet, in aller Regel müßten die Blutdrucksenker lebenslang eingenommen werden: so hätten es die "interessierten Kreise" gern.

Aderlässe (etwa W. Zidek et al. 1985) oder gezielter Fe-Entzug durch eine Aderlaßserie (etwa Facchini & Saylor 2002) senken erhöhten Blutdruck oft "dramatisch" (zu dem Thema gibt es natürlich auch einige Tierversuchs-Erkenntnisse), was seit Jahrtausenden praktisch genutzt wird.
Ich sehe darin eher Prävention (von Hypertoniefolgen) als Therapie; allerdings hat ?Folkow schon vor Jahrzehnten argumentiert, daß die Druckerhöhung zu Gefäßveränderungen führe, die dann kaum noch reversibel wären.
Jedenfalls ist hier die Unterscheidung von krank oder nicht und Prävention oder bereits Therapie unscharf / unsicher.

In der Facchini/Saylor-Aderlaßstudie (Ann NY Acad Sci 2002) hatten wohl die meisten Beteiligten ein Insulinresistenz-Syndrom, nur eine Minderheit einen Typ2-Diabetes: Auch hier würde ich überwiegend von Prävention sprechen.

Oder nehmen wir einen Menschen mit erblicher Hämochromatose, der in jungen Jahren durch Zufall (oder im Rahmen einer Familienuntersuchung im Umfeld eines diagnotizierten Hämochromatose-KRANKEN) gefunden wurde: der ist in aller Regel noch gesund. Schickt man den zum Blutspenden - oder ist das in der Familie gewissermaßen Tradition (wofür ich einige Hinweise habe) -, kann die Eisenspeicherung über Jahrzehnte, evtl. lebenslang unterhalb "kritischer" / manifest krankmachender Werte bleiben. Man sollte verbieten, solche Diagnosen bei ansonsten Gesunden zu dokumentieren, weil das die Blutspendedienste hierzulande zum Anlaß nehmen, diese Person lebenslang zu sperren! (In Kanada ist das wohl anders, es gibt wohl vielerorts Diskussionen dazu...)

Meine Zielperspektive ist, durch sinnvolles Screening (m.E. mittels Ferritin-Bestimmung zumindest einmal im jungen Erwachsenenalter) diejenigen, die bedenkliche Werte zeigen (und die fangen meiner Meinung nach oberhalb 50 ng/ml an, aber da dürfte ich vorläufig "allein auf weiter Flur stehen"), in der Regel ohne weitere Diagnostik zum Blutspenden zu schicken, sofern sie die Voraussetzungen erfüllen, andernfalls Aderlässe anzubieten, die vernünftigerweise ebenfalls bei Blutspendediensten durchgeführt werden sollten, weil dort eine unglaubliche Routine / Kompetenz vorhanden ist, auch bei den gelegentlichen Kreislauf- und sonstigen -"Entgleisungen". In einer Arztpraxis ist die Überwachung usw. viel zu personalintensiv / kostentreibend, zumal bei der bisherigen Vergütungs-Regelung (soweit ich sie kenne).

Also: Es wird praktisch keine manifeste Hämochromatose mehr geben, weil die "Kanditaten" frühzeitig erkannt und "präventiv zur Ader gelassen werden", vorzugsweise als reguläre Blutspender.
Es wird kaum noch schwere Hypertonie geben (sog. sekundäre Hypertonie mit anderer Ursache im Bereich von 10% aller Fälle, eher wohl weniger), folglich auch kaum noch progressives Nierenversagen (Hypertonie und (Typ2-)Diabetes sind die vorherrscheden Ursachen, die rechtzeitig "ausgeschaltet" werden), also auch keinen Nierenmangel mehr (analog Leber: auch da gibt es kaum einen schweren Leberschaden ohne erheblich erhöhte Fe-Werte in der Leber), dito Herz (nach meinen Recherchen 5-6x mehr Herz-Tx bei Männern als bei Frauen - zur Ursache biete ich Wetten an...), nahezu keine PAVK, zumal das Rauchen auf dem Rückzug ist, kaum noch Schlaganfälle, Herzinfarkte auch nicht (vgl. AG J.T. Salonen in der 2.Hälfte der 90er Jahre) -- usw. usf.

Das präventive Ansetzen ist nicht neu - Beispiel: Im ?ausgehenden Mittelalter (als die chron. Helicobacter-Infektion mit deutlichen Blutverlusten noch ubiquitär war) sollen jüdische Ärzte diskutiert haben, ob man Männer ab 50 oder schon ab 40 vorsorglich zur Ader lassen soll, damals wahrscheinlich eine Minderzahl. (Genaue Quellenangabe leider nicht ohne weiteres Möglich: ich schlug vor ca. 2 Jahrzehnten nach dem Index die Seiten zum Stichwort Aderlaß in einer mehrbändigen illustrierten Geschichte der Medizin in der hiesigen UB auf...) Heute müssen wir bei geringer Helicobacter-Durchseuchung und "massiver" Fleisch- / Fe-Zufuhr natürlich SEHR viel früher als im Mittelalter anfangen, und selbstverständlich die Frauen einbeziehen. (Mit modernen niedrigdosierten Ovulationshemmern bluten sie kaum noch, nähern sich dann im Eisenhaushalt den Männern an...)

Fazit: bei rationalem Einsatz der heutigen diagost. und modernen "Interventions-Mittel" (einschließlich etwa Deferipron p.o. in seltenen Fällen), wird es so gut wie keine Menschen mit einer behandlungsbedürftigen Eisenüberladung mehr geben bzw. KRANKE aufgrund Eisenüberladung, bei denen dann ein THERAPEUTISCHER Aderlaß in Frage käme.
Wir haben dann alle Möglichkeiten der Welt, uns um (weitere) Erbkrankheiten, Unfallfolgen, (chron.) Infektionskrankheiten (Zeckenborreliose: nachweislich riesiges Gebiet, Einzelheiten auf Nachfrage, übrigens auch zahlreiche Überschneidungen mit der Eisenspeicherung) und vieles mehr intensiv und hoffentlich mit großem Erfolg zu kümmern: keine schlampige "(?5)Minuten-Medizin" mehr...

Entschuldigung: schon wieder ziemlich lang geworden. Aber sind wir nicht gewohnt, Artikel solcher Länge zu lesen? (Etwa nur noch "Abstracts"?!?)

P.Stibbons

ZitatAber sind wir nicht gewohnt, Artikel solcher Länge zu lesen? (Etwa nur noch "Abstracts"?!?)


Fokus heißt das Zauberwort - ich meine nicht die gleichnamige Zeitschrift...Fokus halten in dem, was man schreibt und nicht vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen.
Ich lese viel und gern und definitiv nicht nur abstracts, aber es muss Stringenz drin sein.
Natürlich hängt alles mit allem irgendwie zusammen, aber eine solche Sichtweise hilft hier nicht zur Nachvollziehbarkeit für unsere Leser.

Warum führst du deinen Dialog nicht mit den Fachgesellschaften, z.B. den Internisten oder den Transfusionsmedizinern oder...oder?
Hier geht es nur um einen relativ unbedeutenden Wiki-Artikel; da können wir keine langen Abhandlungen aufnehmen.

Wenn forschungsmäßig auf diesem speziellen Gebiet noch was im Fluss sein sollte, wartet Psiram ab, bis sich das irgendwie als gesicherte evidenzbasierte Erkenntnis in den offiziellen Therapieempfehlungen niederschlägt. Wir greifen nicht von uns aus in einen wissenschaftlichen Diskurs ein, sondern bilden, so gut es geht, den jeweiligen "state of the art" ab.

Du hast meine Frage nicht beantwortet: wo genau in der JAMA-Veröffentlichung steht etwas, das deine Vermutungen stützt?

Zitat.Die älteren Studienteilnehmer (70...90 Jahre??) nahmen wohl die weiteren Termine weniger oft wahr, was logischerweise (mangels Fe-Ausscheidungsmechanismus) die Eisenspeicher / Ferritinwerte wieder erheblich ansteigen läßt: ist es da ein Wunder, daß ein Nutzen nicht oder kaum noch angedeutet war?

... Es ist doch kein Wunder, daß am Ende einer jahrelangen Studie wie bei Zacharski der NUTZEN davon abhängt, ob das "Aderlaß-Protokoll" beim einzelnen Probanden auch "durchgezogen" wurde!

Wirsing

Zitat von: EisenKUF am 21. Oktober 2012, 19:49:14

Ich bin zur "Eisen-Hypothese" durch das Nachdenken darüber gekommen, was die "essentielle" / primäre Hypertonie verursacht, die mit dem Alter auftritt, allerdings im Mittel bei Männern viel früher als bei Frauen.


Eben das ist das Problem. Nachdenken allein hilft meist wenig. Wichtig sind nunmal Studien mit gutem Design.
Das was Du hier veranstaltest machen die Quacks übrigens auch gern: "Intensiv nachdenken und sich dann irgendwelche Thesen überlegen und die mit einigen wenigen (z.T. fehlerhaft) selbst interpretierten Studien anderer als Beleg für den ausgedachten Wirrsinn suchen".
Wenn Du schon Mediziner bist, solltset Du eigentlich in den grundlagenwissenschaften genug geschult worden sein um das zu wissen und die Bälle etwas flacher zu halten wenn Du keine ordentlichen Daten dazu generiert hast oder andere das nicht schon in ausreichender Menge gemacht haben.
Ansonsten würd ich Dich bitten bei Deinen Leisten zu bleiben und Patienten zu behandeln. Allerdings nicht auf Basis der eigenen Überlegungen sondern aufgrund von Empfehlungen der betreffenden Fachgesellschaften, denn sonst mußt Du Dich nicht wundern wenn man Dich trotz eines Medizinstudiums zurecht als Quacksalber bezeichnet.

Cosmo Kramer


P.Stibbons

Dann hat sich die Diskussion hier ja gelohnt.
Hoffentlich darfst du auch wieder Blut spenden  ;)


Monteverdi

Eine Anmerkung abseits der "Eisenhypothese":

Im Wiki-Artikel könnte auf alle Fälle ergänzt werden, dass insb. der Aderlass nach Hildegard von Bingen in den Bereich der Quacksalberei gehört:
ZitatMit dieser maßlosen Entziehung von Blut und Lebenskraft hat der Aderlaß nach Hildegard von Bingen nichts zu tun. Auch nichts mit dem Volumenaderlaß, den die Schulmedizin noch bei Bluthochdruck oder z.B. bei Polyzythämie kennt. Und auch nichts mit dem Blutspenden [...]

Für den Zeitpunkt des Aderlaßes ist der Mondstand entscheidend [...] Alle Flüssigkeit auf der Erde und somit auch im Menschen hat eine Beziehung zum Stand des Mondes. Der Mond beeinflusst den Wasserzyklus auf der Erde, verursacht Ebbe und Flut. Die Erdoberfläche wie auch der menschliche Körper bestehen zu zwei Drittel aus Wasser. Beim abnehmenden Mond so weiß man inzwischen, läßt es sich leichter fasten und auch die Reinigungsvorgänge durch den Aderlaß sind wirkungsvoller.
Der Aderlaß nach Hildegard von Bingen darf nur am Vollmondtag und an den darauffolgenden 6 Tagen durchgeführt werden. Nur dann ist gewährleistet, daß auch nur die ,,schlechten Säfte" den Körper verlassen [...]

Der Körper erleidet durch den Einstich und dadurch, daß das Blut frei aus dem Körper fließt, einen kleinen Schock und sorgt durch bisher unbekannte Zusammenhänge dafür, daß zuerst alle Schlacken und Giftstoffe den Körper verlassen. Das Blut, das sofort nach dem Einschnitt bzw. dem Einstich der Kanüle (die alte Version, die Vene anzuschneiden wird heute nicht mehr praktiziert) hervortritt ist ganz dunkel, fast schwarz.

Das Blut muß im Gegensatz zur Blutabnahme oder auch zum Blutspenden frei aus der Vene fließen. Auch beim Volumenaderlaß in der Schulmedizin wird das Blut über eine Vakuumflasche entnommen, wodurch das Blut auch herausgezogen wird. Durch diesen Zug kommt der beschriebene heilende Effekt nicht zustande [...]

Der Schock des Einstiches öffnet die körpereigene Apotheke. Es gibt einen Reiz auf Hypothalamus und Hypophyse, die mit der Steuerung von lebenswichtigen vegetativen Funktionen wie Wärmehaushalt, Herzfrequenz, Wasser-, Salz- und Energiehaushalt, Atmung, Blutdruck befasst sind. Durch die Reinigung von den angesammelten Schlacken kommen der Hormonhaushalt und die Funktion von Schilddrüse und der Nebennierenrinde wieder ins Gleichgewicht.

http://www.heilpraktiker-leitfaden.info/artikel/id/139

So bekommt der Artikel m.E. eine stärkeren aufklärenderen Charakter im Sinne der Psiram-Idee.

bayle

@Cosmo

Du bist wirklich ein schönes Beispiel dafür, dass man das Richtige aus den falschen Gründen tun kann.

P.Stibbons

ZitatDas Blut muß im Gegensatz zur Blutabnahme oder auch zum Blutspenden frei aus der Vene fließen. Auch beim Volumenaderlaß in der Schulmedizin wird das Blut über eine Vakuumflasche entnommen, wodurch das Blut auch herausgezogen wird. Durch diesen Zug kommt der beschriebene heilende Effekt nicht zustande...

Was das wieder für zusätzliche Studien nach sich zieht...  :gruebel

Cosmo Kramer

Zitat von: P.Stibbons am 21. Oktober 2012, 21:32:10
Dann hat sich die Diskussion hier ja gelohnt.
Hoffentlich darfst du auch wieder Blut spenden  ;)

Davon gehe ich doch schwer aus, ich fühle mich nach wie vor fit.  8)

Ich mache mir allerdings gerade Gedanken, ob der Eisenentzug bei meiner fleischarmen Ernährung nicht problematisch ist ?!?

P.Stibbons

Tja... alles hat seine zwei Schattenseiten... die Blutuntersuchung wird es an den Tag bringen  :grins2:

EisenKUF

@ bayle (heute Nachmittag)
"... ... Zitat
    DKFZ-Pressemiteilung Nr.33 / 2006 (sollte im www problemlos zu finden sein)
Über Pubmed?

In inzwischen mehreren tausend Zeichen Text führst du eine einzige bibliografisch brauchbare Literaturstelle an, die Du selbst nicht für besonders valide hältst. Ansonsten scheinst Du zu glauben, dass genaue Angaben durch Impertinenzen ersetzt werden könnten. Wo ist die Leitlinie? "

Ich habe die genannte DKF-Pressemitteilung in den letzten Jahren immer wieder durch Eingabe der Nummer-Jahr-Kombination gefunden, brauchte mir nur 33 zu merken und ein Jahr nach dem - späten - Nobelpreis für die (Wieder-)Entdeckung des Magen-Schraubenkeims an Warren & Marshall 2005.
    http://www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2006/dkfz_pm_06_33.php
" Eine risikoreiche Kombination     //      Nr. 33 | 03.05.2006 | von (Koh)
Liegt eine Infektion mit dem Magenbakterium Helicobacter pylori vor, so steigt bei hohem Fleischkonsum das Magenkrebsrisiko auf das Fünffache. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Daten von EPIC, einer Untersuchung an rund einer halben Million Menschen aus ganz Europa.
      ... ... Bei nichtinfizierten Personen ließ sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen Fleischverzehr und Magenkrebs nachweisen. Ebenso wenig zeigten sich Zusammenhänge zwischen Fleischverzehr und Krebserkrankungen im Bereich des Mageneingangs. Hier besteht nach bisheriger Kenntnis auch kein Zusammenhang zwischen Krebs und H. pylori-Infektionen. Der Verzehr von Geflügel beeinflusst das Magenkrebsrisiko nicht.
       Die biologischen Hintergründe, die Fleisch zu einem Kofaktor bei der Entstehung von Magenkrebs durch Helicobacter machen, sind noch nicht abschließend erforscht. "Fleisch ist ein wichtiger Eisenlieferant - Helicobacter wiederum ist auf ausreichende Eisenversorgung angewiesen. Das Eisen der Häm-Gruppe fördert außerdem die Bildung von krebserregenden N-Nitrosoverbindungen wie z. B. Nitrosaminen. Daneben enthalten gepökelte Produkte viel Salz und Nitrit - möglicherweise fördert erst die Kombination mehrerer Faktoren einen chronischen Entzündungsprozess und erhöht so das Krebsrisiko", fasst PD Dr. Jakob Linseisen, Leiter des EPIC-Studienzentrums im Deutschen Krebsforschungszentrum, den Stand der Diskussion zusammen.
      Magenkrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebstodesursache. In Deutschland gehen die Neuerkrankungsraten seit Jahren zurück (2002: 19.700).Trotzdem liegt Magenkrebs mit 11.844 Todesfällen im Jahr 2003 noch immer auf Platz vier (Männer) bzw. Platz sechs (Frauen) der Krebstodesursachen. "

Wir sehen, daß unser angeblich weltbestes "Gesundheits"system nicht nur bei der häufigsten Erbkrankheit und allen "Ramifikationen" beide Augen fest verschließt, sondern z.B. auch bei der chronischen Helicobacter-Infektion, die über einen einfachen Antikörper-Suchtest leicht feststellbar ist. Und bereits 1996 wurde von N.Uemura et al. aus Japan veröffentlicht, daß sogar im SPÄTSTADIUM der chron. Magenschleimhaut-Entzündung nach endoskopischer Operation eines ersten Frühkarzinoms die Helicobacter-Eradikation weitere zu erwartende Karzinome weitestgehend verhindert. Das würde bei dem in Europa üblichen Eradikations-Schmema von einer Woche grob 50€ kosten.

Ich hasse die Quacksalber / Volksverblöder. Fast noch mehr aber hasse ich die, die mit extemer Kälte längst erkannte Ursachen schwerer, lebensgefährlicher / tödlicher Krankheiten nicht angehen, obwohl das (aus Sicht er Betroffenen / Beitragszahler...) wirtschaftlich bis hochwirtschaftlich machbar wäre. Aber es regieren im ach so freiheitlichen Westen eben andere Interessen: Das Krankheitswesen ist längst mit Abstand der größte Wirtschaftszweig, weit vor der Kfz-Industrie, und wenn es um hunderte von Milliarden pro Jahr geht, setzen sich eben diejenigen durch, die den großen Reibach machen und aus den Profiten Lobbyisten usw. in fast beliebigem Ausmaß bezahlen können.

Fleischkonsum allein für ca. 1Magenkrebs-TODESfall pro Stunde in D verantwortlich: wo bleibt der Verbraucherschutz? Ok: wird der Helicobacter ausgerottet (wie einst der Pockenerreger, derzeit "in Arbeit" Polio, Masern, Flußblindheit...), dann spielt Fleisch für den Magenkrebs keine wesentliche Rolle mehr.
Aber z.B. der entscheidende Einfluß für das Entstehen des sehr viel häufigeren Darmkrebses bleibt, also keine Entwarnung für (rotes) Fleisch mit seinem gefährlichen hämgebundenen Eisengehalt. Die Liste ließe sich fortsetzen.

Hat psiram auch etwas gegen die Werbung für fleischarme oder vegetarische Ernährung? Ich hoffe nicht.

@ Wirsing -- schwafelt über Wirrsinn...
Ich habe genügend Studien (auch Tierversuchsergebnisse aus der Literatur und manches mehr) zusammengetragen, die übereinstimmend belegen, daß das Sicherstellen niedriger Eisenspeicherung im Körper (etwa wie bei gesunden noch wachsenden Kindern mit bekanntlich niedrigem Blutdruck) die "essentielle" / primäre Hypertonie weitgehend beseitigt bzw. verhindert.
Als nächstes habe ich das ab Ende 1993 bei mir selbst "therapeutisch" in die Tat umgesetzt, halte den erreichten Zustand seither durch häufiges Blutspenden aufrecht (Ferritin im Bereich zwischen ca. 10 und 25 ng/ml oszillierend entsprechend dem Blutspende-Rythmus) - und mein Bluthochdruck ist seither so gut wie weg, der Nüchtern-Blutzucker liegt bei ca. 65 mg/dl, also nicht weit weg von einer Unterzuckerung, so daß mir die Abstände zwischen drei Mahlzeiten am Tag zu lang wären, das Körpergewicht ging dennoch "spontan" zurück...

Als nächstes dann der Versuch, diese n=1-"Pilotstudie" in der Praxis eines Allgemeinarztes aus meinem privaten Umfeld etwa zu erweitern -- gescheitert aus 2 Gründen:
1. Meine Oberen (die ich mir nicht selbst ausgesucht habe), aus der Pharma-Ind. an die Uni gekommen, drohten mir MASSIV, derartige Forschung zu unterlassen - Einzelheiten (insbes. massives Mobbing) würden ein Buch füllen. Dazu "Veröffentlichungsverbot" - und das alles mit Unterstützung, letztlich Duldung der Uni-Verwaltung.
2. Der Allgemeinmediziner trat von der besprochenen Zusammenarbeit zurück: Aderlässe seien zu aufwendig für die geringe Vergütung, selbst seltene Risiken seien mit dem Praxisalltag nicht kompatibel.

Rational müßte es so weitergehen: Wer nicht glaubt, daß Speichereisen die "essentielle" Hypertonie oder Insulinresistenz hervorruft, müßte das jetzt durch eigene Studien widerlegen (K.Popper: Science advances by disproof.), oder Fehler, Fälschungen etc. in den vorliegenden Studien / Belegen nachweisen. Das Dumme: die "hohen Herren", die mit den Patienten und Stationen und Ambulanzen und der ganzen Studien-Infrastruktur an einem Riesen-Klinikum, haben einfach kein Interesse an einfachen Ursachen und sich daraus errgebenden einfachen Lösungen. Sie klappen gewissermaßen die Ohren zu.

@ P. Stibbons
"... Warum führst du deinen Dialog nicht mit den Fachgesellschaften, z.B. den Internisten oder den Transfusionsmedizinern oder...oder? ... "
Was glaubt ihr, was ich die letzten 10...12 Jahre wieder und wieder versucht habe?
Das "Beste", was ich in den ausgesprochen seltenen, meist sehr kurzen Antworten finde: Ist ja nicht uninteressant, was Sie da schreiben / vorschlagen, aber ich habe andere Forschungsinteressen.
IQWiG: wie ein elektronischer Papierkorb...
"Gesundheits"politikerInnen: wie oben.
Ringvorlesungen, wo man gelegentlich die "hohen Herren" in der Diskussion ansprechen kann: (z.B.) dazu arbeitet der Dr. XYZ, den Sie ja kennen, in seiner Habilitation, darin wird er auf das Thema eingehen; oder: in einem der nächsten Vorträge wird Dr. ZYX auf ihre Frage an mich eingehen - tut er aber dann nicht!

Ich kann mit solchen Erlebnissen Bände füllen. Alles Ausflüchte, Ablenkungsmanöver. Der Schluß ist unausweichlich, daß die "führenden Köpfe" einfach kein Interesse daran haben, die wachsenden Probleme im Sinne eines "Befreiungsschlages" zu lösen. Sie werden den Karren vor Wand fahren, irgendwann eine Art "Triage" einführen - die Sterbehelfer-Vereine / -Geschäftemacher stehen ja schon in den Startlöchern. So ähnlich wie bei den Nazis: weg mit den unnützen Fressern, die keinen Mehrwert / keine Steuern abwerfen.
Und nachher - wenn es ein Nachher geben wird wie nach 1945 - die alte Leier: das haben wir nicht geahnt, nicht wissen / uns gar nicht vorstellen können.

Über Aderlässe (oder Nutzen des Blutspendens für die Spender: MUSS geheim gehalten werden, Leiter der Transfusionsmedizin ca. Mitte der 90er Jahre) reden die "hohen Herren" nicht.
Warum tut es eigentlich psiram?
Was ist der Anlaß, das Ziel des Artikels? --  Warum wurde mir vor ca. einem Jahrzehnt innerhalb von Stunden eine Einfügung mit neuen Studien-Informationen aus dem Wikipedia-Artikel hinausgefeuert? Wer hat ein Interesse daran, daß Aderlässe verteufelt werden, offenbar im Schulterschluß mit ähnlichen Kräften beim DÄ?

Ok, ich gebe meinen Versuch hier auf - andere unausweichliche Aufgaben warten.
Mit 17 (ein Jahrzehnt vor Meadows "Die Grenzen des Wachstums") kam ich zu dem Schluß, daß die Welt mit damals 3 Mia bereits übervölkert ist und angesichts endlicher Ressourcen in die Katastrophe steuert - deshalb damals mein Entschluß: keine Kinder, denen eine solche Welt einfach nicht zumutbar ist.
Seither immer neue Bestätigungen dafür, daß diese Sicht zutraf: jetzt bereits über 7 Mia Menschen, peak (cheap) oil ca. 2006 überschritten, absehbarer verheerender Meeresspiegelanstieg -- und nun auch noch systematische Verblödung der großen Masse der Bevölkerung, Gegenaufklärung, am übelsten im Gewand "kritischer Wissenschaft".

Was ist der Anlaß für den Aderlaß-Artikel, was das Ziel?
Erst wenn das klar ist, könnte es sinnvoll sein, über eine Gliederung und wichtige Inhalte nachzudenken.

Cosmo Kramer

Zitat von: EisenKUF am 21. Oktober 2012, 22:08:42
Hat psiram auch etwas gegen die Werbung für fleischarme oder vegetarische Ernährung? Ich hoffe nicht.

Kann man so sagen, ja....

Anstatt dauerhaft nicht mehr mitzuschreiben, empfehle ich übrigens lieber Verschnaufspausen. Dein account existiert auch noch in 3 Monaten.  ;)

Antitainment

ZitatKann man so sagen, ja....
Nö, kann man nicht, das kann nur Cosmo, der sicher Belege im Psiram-Wiki für seine steile These finden kann oder nicht?!
:fresse:

@EisenKUF
Also mittlerweile verstehe ich nur noch Bahnhof. Wäre es möglich die Anekdoten und die ganzen Vermutungen und verschwörungstheoretischen Überlegungen raus zu lassen. (Du weißt schon, das ganze cui bono und die Sachen mit den Anführungszeichen)
Die Übersicht leidet zusehends und sämtliche eventuell angebrachte Kritik wird schwer ernst zu nehmen, wenn das so leicht ins Verzweifelte abrutscht.
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.