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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Blog-Artikel-Diskussion => Thema gestartet von: pelacani am 06. August 2014, 09:45:39

Titel: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: pelacani am 06. August 2014, 09:45:39
Ich stell das mal hier rein, weil ich nicht bei Fratzenbuch kommentieren will / kann:

ZitatSarah Berger wenn man einen Witz erst versteht, wenn er erklärt wird, ist er schlicht schlecht. Dieser hier ist noch dazu extremst respektlos. Da gibts nichts zum rumdiskutieren oder entschuldigen oder Ausreden finden. Wenn die Geschichte von den evangelischen Frauen wirklich so schrecklich ist, hätte man sicher auch subtilere Wege gefunden, das zu kritisieren, vermutlich auch deutlich lustigere. Aber dafür hätte man halt Hirn gebraucht, und es ist doch einfacher auf den aktuellen Schenkelklopferzug "Generderwahnsinn" aufzuspringen. Da bekommt man dann auch viel Beifall von den armen unterdrückten Massen, die zu doof sind, ein BinnenI halt einfach zu überlesen, sondern sich schön reinsteigern, wie furchtbar das nicht alles sei. Und was tut man nicht alles für billigen Beifall. Und wenns wen stört, dann haut man halt nochmal drauf. Weil der Beifall steigert sich ja, wenn man die Kritiker dögelt, war schon im Pausenhof so.

Da ist ein Missverständnis. Es gibt keinerlei Anlass "zum rumdiskutieren oder entschuldigen oder Ausreden finden", ein schlechtes Gewissen ist völlig unnötig.

Wir sollten mal einen Blog-Beitrag nach Art von fefe bringen, der ausschließlich aus genderisierten Worten besteht.  :teufel Da könnten sich unsere "Kritiker" mal so richtig austoben, ohne dass auffällt, wie wenig sie ihren Grips anstrengen.

Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: celsus am 06. August 2014, 10:02:17
Erkenntnis:
Niemand liest deinen Text, wenn du in der Überschrift irgendwas mit Genderdings machst.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: pelacani am 06. August 2014, 11:05:52
ZitatSarah Berger Nicht ablenken und Ausreden suchen. Es geht nicht um den Inhalt, sondern um die Form. Nein, man muss nicht auf Teufel komm raus gendern. Aber muss auch nicht so unfassbar respektos mit einem Thema umgehen, das vielen Leuten wichtig ist. Das, was in diesem Artikel passiert ist, ist unter jeder Kritik, und hättet ihr auch nur den geringsten Respekt vor den Anliegen der Frauenbewegung, dann würden ihr das umschreiben und euch entschuldigen. (Vielleicht würde sich dann auch wer für den berechtigten Inhalt interessieren) Nein, man muss nicht gendern, verlangt auch keiner. Aber dermaßen weinerlich zu reagieren, wenns wer tut, und dermaßen unterirdische Stammtischwitze zu reißen, ist einfach erbärmlich. Und weit entfernt von jeder Sachlichkeit, mit der ihr euch sonst rühmt.

Sarah, hast Du jetzt auch nur ein Fitzelchen mehr oder anderes gesagt als in Deiner ersten Empörung? Ich finde Dich, mit Verlaub, etwas eintönig.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: pelacani am 06. August 2014, 11:14:39
ZitatSarah Berger Entschuldige, wer sich wo reinsteigert, ist seit dem Artikel klar. Da brauchte es noch nicht mal Reaktionen drauf. Von Diskriminierung hast bisher ausschließlich du gesprochen, ich rede einfach von kindischer, kleinlicher, dümmlicher Provokation. Keine Sorge, ich fühl mich nicht diskriminiert, ich halte nur den Verfasser für kindisch, kleinlich, unsachlich und absolut respektlos den Anliegen anderer gegenüber. Und ja, das halte ich für ein Zeichen mangelnder Intelligenz, mangelnder Empathie und mangelnden sozialer Kompetenz. Und das gilt auch für die Beifallklatscher. Wenn du dich diskriminiert fühlst, weil jemand anderer dich ganz konkret aufgrund deiner eigenen Aussage für nicht so wahnsinnig klug hält, dann ist das dein Problem. Aber keine Diskriminierung. Aber wie gesagt, es ist alles richtig und gut im Internet, was irgendwer anderer für lustig hält, das ist die Legitimation für jeden Scheiß. Und wers kritisiert, ist ein gemeiner, verbissener Spielverderber. Weil dass man selber weit übers Ziel hinausgeschossen ist, ist schließlich unmöglich. Hatten wir schon 100te Male an anderer Stelle.

Ich versuche gerade, mir vorzustellen, mit welcher Wortwahl sie wohl auf einen wirklich rassistischen oder sexistischen Text reagieren würde. Viel Luft nach oben ist nicht mehr.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Groucho am 06. August 2014, 11:16:43
Zitat von: Pelacani am 06. August 2014, 11:14:39
Ich versuche gerade, mir vorzustellen, mit welcher Wortwahl sie wohl auf einen wirklich rassistischen oder sexistischen Text reagieren würde. Viel Luft nach oben ist nicht mehr.

Genau die Frage hab ich mir auch grad gestellt  ;D Das muss dann irgendwann BUMMM! machen.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Omikronn am 06. August 2014, 11:46:22
Zitat von: Pelacani am 06. August 2014, 11:14:39
ZitatSarah Berger Entschuldige, wer sich wo reinsteigert, ist seit dem Artikel klar. Da brauchte es noch nicht mal Reaktionen drauf. Von Diskriminierung hast bisher ausschließlich du gesprochen, ich rede einfach von kindischer, kleinlicher, dümmlicher Provokation. Keine Sorge, ich fühl mich nicht diskriminiert, ich halte nur den Verfasser für kindisch, kleinlich, unsachlich und absolut respektlos den Anliegen anderer gegenüber. Und ja, das halte ich für ein Zeichen mangelnder Intelligenz, mangelnder Empathie und mangelnden sozialer Kompetenz. Und das gilt auch für die Beifallklatscher. Wenn du dich diskriminiert fühlst, weil jemand anderer dich ganz konkret aufgrund deiner eigenen Aussage für nicht so wahnsinnig klug hält, dann ist das dein Problem. Aber keine Diskriminierung. Aber wie gesagt, es ist alles richtig und gut im Internet, was irgendwer anderer für lustig hält, das ist die Legitimation für jeden Scheiß. Und wers kritisiert, ist ein gemeiner, verbissener Spielverderber. Weil dass man selber weit übers Ziel hinausgeschossen ist, ist schließlich unmöglich. Hatten wir schon 100te Male an anderer Stelle.

Ich versuche gerade, mir vorzustellen, mit welcher Wortwahl sie wohl auf einen wirklich rassistischen oder sexistischen Text reagieren würde. Viel Luft nach oben ist nicht mehr.
Ich glaube das Wort Implosion würde es wohl am besten beschreiben...
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: MrSpock am 06. August 2014, 11:53:30
Aber passt auf, dass wir nicht wieder bei einem "Insider-Job" landen. Die Verschwörungsfanatiker sind überall!
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: celsus am 06. August 2014, 11:58:12
Für Sarah scheint das echt wichtig zu sein.

Gibt es eigentlich Therapiegruppen, wo sich Leute ausschließlich über Unterstriche und deren Bedeutung für den Weltfrieden unterhalten?


Oh, gibt es tatsächlich. http://feministisch-sprachhandeln.org/leitfaden/kapitel4/
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: pelacani am 07. August 2014, 06:15:43
ZitatKatja Krug Ich finde es ein bisschen unglücklich, dass ihr hier ausgerechnet mit einer Gender-Geschichte eingestiegen seid.
Ad 1, es wäre nicht unglücklich (wenn sie von uns käme, hätte sie Qualität ;)), und ad 2, es ist keine Gendergeschichte. Himmelarschundzwirn!
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: pelacani am 07. August 2014, 06:26:36
Zitat[...] Na, den "veritablen Exkremente-Orkan" habt ihr euch auch redlich verdient. Arroganz gegenüber Irrationalismen ist ok, aber mit dieser sexistischen Scheißnummer das Bild der ewig emotionalen, zu kritischem Denken unfähigen Frau zu reproduzieren, die Arroganz also auf das Geschlechterverhältnis auszuweiten, ist nun wirklich erbärmlich und völlig daneben.

Nebenbei bemerkt, Antifeminismus findet mensch auch in der braunen Welt der Wichtel zur Genüge. Immerhin sind die Frauenbewegung, der Marxismus und das Weltjudentum schuld an der Demontage der deutschen Familie...
Ein Poe, ausgelöst durch ein schlichtes Frau_innen, quasi als Selbstentzündung, ohne jede weitere Zutat. In der großen weiten Welt weht die raue Luft der Fäkaliengrube. Da werden mir die Evangelischen Frauen vergleichsweise richtig sympathisch.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: celsus am 07. August 2014, 10:07:41
Ich schlage für zukünftige Blogartikel folgende Einleitung vor:

"Auch in diesem Text haben wir wieder einen Unterstrich an einer mehr oder weniger passenden Stelle versteckt. Wer ihn zuerst entdeckt, darf exklusiv einen Nazivergleich in den Kommentaren posten. Viel Spaß beim suchen."
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Ladislav Pelc am 07. August 2014, 14:47:36
Ich vermag zwar nicht zu erkennen, wo wir "das Bild der ewig emotionalen, zu kritischem Denken unfähigen Frau zu reproduzieren", aber ich gebe zu, dass mir da auch ein ganz dummer Anfängerfehler unterlaufen ist: Ich habe versehentlich den Artikel gelesen, bevor ich dazu kam, ihn zu beurteilen.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: MrSpock am 07. August 2014, 14:56:04
Zitat von: Ladislav Pelc am 07. August 2014, 14:47:36
Ich vermag zwar nicht zu erkennen, wo wir "das Bild der ewig emotionalen, zu kritischem Denken unfähigen Frau zu reproduzieren", aber ich gebe zu, dass mir da auch ein ganz dummer Anfängerfehler unterlaufen ist: Ich habe versehentlich den Artikel gelesen, bevor ich dazu kam, ihn zu beurteilen.

Scheiße, wie ist denn das passiert???? :ohnmacht:
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Groucho am 07. August 2014, 14:56:37
Zur Info, Kommentar in FB:

ZitatMichael Pürmayr Psiram: Einige hier (und auch im verlinkten psiram-forum) gebährden sich allerdings, als währen sie es (Genderstudies-Fachleute).
Die Auseinandersetzung mit dem Hirntod hat auch in diesem Thread kein Mensch kritisiert. Ihr habt offenbar einen so schlechten Artikel geschrieben, dass kein Mensch überhaupt bemerkt hat, worum es euch ging. Die Formulierungen im Artikel (beginnend mit dem Titel) sind nämlich so gewählt, dass sie den evangelischen Frauen unterstellen, sie würden mit ihrem Thesenpapier falsch liegen, weil sie Frauen sind (nicht, weil sie halt widerlegte wissenschafltiche Quellen für ihre Argumentation heranziehen oder schlichtweg selektiv und ungenügend gründich zitieren und recherchieren).
Das Alles wäre aber immer noch nicht so problematisch, könnte mensch ja sagen, es handle sich um Einzelfälle (es gibt viele Psiram-Akrivist*innen, aber nur wenige sind hier aktiv und von den wenigen haben sich ein noch kleinerer Teil halt blöd geäußert, sagt also über Psiram als Ganzes wenig aus). Die Uneinsichtigkeit, die Kritik anzunehmen, ja überhaupt anzuerkennen, dass etwas Kritikwürdiges geschehen ist, die ist schlimm. Eine Distanzierung Psirams von der Sprache des Beitrags (und dem Autor/der Autorin) und eine dazu gehörige Entschuldigung Psirams sind wohl das Mindeste, was ich hier erwarten würde.

edit: Ich gebs offen zu: Ich bin zu dumm/intellektuell unfähig, das wirklich zu verstehen.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: MrSpock am 07. August 2014, 14:59:13
Zitat von: Groucho am 07. August 2014, 14:56:37
Zur Info, Kommentar in FB:

ZitatMichael Pürmayr Psiram: Einige hier (und auch im verlinkten psiram-forum) gebährden sich allerdings, als währen sie es (Genderstudies-Fachleute).
Die Auseinandersetzung mit dem Hirntod hat auch in diesem Thread kein Mensch kritisiert. Ihr habt offenbar einen so schlechten Artikel geschrieben, dass kein Mensch überhaupt bemerkt hat, worum es euch ging. Die Formulierungen im Artikel (beginnend mit dem Titel) sind nämlich so gewählt, dass sie den evangelischen Frauen unterstellen, sie würden mit ihrem Thesenpapier falsch liegen, weil sie Frauen sind (nicht, weil sie halt widerlegte wissenschafltiche Quellen für ihre Argumentation heranziehen oder schlichtweg selektiv und ungenügend gründich zitieren und recherchieren).
Das Alles wäre aber immer noch nicht so problematisch, könnte mensch ja sagen, es handle sich um Einzelfälle (es gibt viele Psiram-Akrivist*innen, aber nur wenige sind hier aktiv und von den wenigen haben sich ein noch kleinerer Teil halt blöd geäußert, sagt also über Psiram als Ganzes wenig aus). Die Uneinsichtigkeit, die Kritik anzunehmen, ja überhaupt anzuerkennen, dass etwas Kritikwürdiges geschehen ist, die ist schlimm. Eine Distanzierung Psirams von der Sprache des Beitrags (und dem Autor/der Autorin) und eine dazu gehörige Entschuldigung Psirams sind wohl das Mindeste, was ich hier erwarten würde.

Noch einer, der weder den Artikel noch das Papier der ev. Frauen gelesen hat.  :facepalm
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: celsus am 07. August 2014, 15:20:29
Es wird ohnehin Zeit, dass Psiram sich von sich selbst distanziert.  ;)
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Belbo am 07. August 2014, 15:26:57
_
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Conina am 07. August 2014, 15:31:58
Auf keinen Fall einknicken.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: celsus am 07. August 2014, 15:48:03
Ehrlich gesagt hätte ich mir den Gag im Titel verkniffen, wenn das mein Blogbeitrag gewesen wäre.
Im Nachhinein finde ich es aber schon auf eine traurige Art amüsant, wie sich alle auf diese Kleinigkeit stürzen, als hinge der Weltfrieden daran.

Auf mich wirkt das, als wenn die Leute ihre Machtlosigkeit kompensieren oder kanalsisieren, indem sie einen riesen Aufstand um solche Kinkerlitzchen machen, weil sie am großen Ganzen sowieso nichts ändern können.

Das ist, als wenn jemand in der U-Bahn zuschaut, wie jemand von Nazis verprügelt wird und stattdessen den Jugendlichen beschimpft, der ein Stück Papier neben den Mülleimer geworfen hat. Man hat ja immerhin was getan.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Gethen am 07. August 2014, 15:58:45
Zitat von: Groucho am 07. August 2014, 14:56:37
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ZitatMichael Pürmayr Psiram:  Die Formulierungen im Artikel (beginnend mit dem Titel) sind nämlich so gewählt, dass sie den evangelischen Frauen unterstellen, sie würden mit ihrem Thesenpapier falsch liegen, weil sie Frauen sind (nicht, weil sie halt widerlegte wissenschafltiche Quellen für ihre Argumentation heranziehen oder schlichtweg selektiv und ungenügend gründich zitieren und recherchieren).

edit: Ich gebs offen zu: Ich bin zu dumm/intellektuell unfähig, das wirklich zu verstehen.

Entlarvend finde ich daran nur, daß Psiram unterstellt wird, den Evangelischen Damen die Kritikfähigkeit abzusprechen, weil sie Frauen seien (das Sprichwort mit ,,selber denken und tun" ist ja hinlänglich bekannt). Der Rest ab ,,nicht, weil..." zeigt dann lediglich, bis wo der hmmm,  Kritiker den Artikel zu lesen geruht hat.

Im übrigen kritisiert die Formulierung ,,Frau_innen" vor allem, daß sich die Damen mittels Verwendung des Binnen-I das Mäntelchen einer vorgeblichen Progressivität umhängen möchten, während sie inhaltlich das genaue Gegenteil vertreten. Das ist unredliches Vorgehen. Frau sollte ihre Leser (und Leserinnen) halt nicht für so dumm halten, daß sie das nicht merken – sowas bleibt schon mal quer im Hals stecken: man merkt die Absicht und man ist verstimmt. 

Ein ganz wenig pikiert darf man/frau/es bei Psiram ja auch sein, wenn die Evangelischen Damen offenbar meinen, bei Psiram werde es schon niefrau (Männer eh nicht, die können sich ja sowieso nicht auf zwei Dinge gleichzeitig konzentrieren) merken, daß sie ein Papier weiterempfehlen sollen, das den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin, denen sich Psiram verpflichtet sieht, sehr gut entkommen konnte. Zusätzlich vereinnahmen die Evangelischen Damen noch Angehörige jedweder Religion und sogar Atheisten und Atheistinnen:

ZitatNicht die Hirnleistung macht uns zu Menschen, sondern die Beziehung Gottes zu einem jeden einzelnen Menschen, die diesem von Beginn bis zum Ende seines Lebens – unabhängig von Kognitivität, Moralität oder auch Religiosität – zukommt.

Ich kann mich nicht entscheiden, ob diese Haltung nun fundamental unverschämt oder doch unverschämt fundamentalistisch ist: ich werde nicht erst dadurch zum Menschen, daß der Gott irgendeiner Konfession zu mir eine Beziehung unterhält. Wird das sowas wie die protestantische Form der Zwangsehe? Nebenbei erhebt frau sich damit en passant zum ,,Revolutionswächter": es gilt, was wir (Protestanten) sagen und auf divergierende Vorstellungen anderer Konfessionen oder nicht religiöser Menschen wird laut gepfiffen! Da hilft auch kein pseudo-progressives Binnen-I mehr.

Unterm Strich springen jedenfalls all diejenigen zu kurz, die den Blogartikel zu einem Genderdingens abwerten möchten, nur weil die einen ein wänzäges Schlöckchen Genderkreide gekostet haben und Psiram ihnen dies als Vernebelungstaktik vorwirft. Außerdem übersehen diese Einzeilenleser (und -leserinnen), daß man auch (oder gerade?) mit vielen Worten aus ein paar lauen Püpschen keinen Exkrementhurrikan zustandebringt.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: pelacani am 07. August 2014, 16:08:45
Es wird Zeit für einen Blog-Beitrag über Shitstorm allgemein und speziell. Wenn ich geahnt hätte, was passiert, hätte ich vielleicht auf den Titel verzichtet; er war dem Anliegen nicht förderlich. Nie aber werde ich mich bei selbstgerechten Spinnern entschuldigen. Ich bin nicht darauf angewiesen, wiedergewählt zu werden.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Ladislav Pelc am 07. August 2014, 16:15:03
Zitat von: Groucho am 07. August 2014, 14:56:37
Zur Info, Kommentar in FB:

ZitatMichael Pürmayr Psiram: Einige hier (und auch im verlinkten psiram-forum) gebährden sich allerdings, als währen sie es (Genderstudies-Fachleute).
Die Auseinandersetzung mit dem Hirntod hat auch in diesem Thread kein Mensch kritisiert. Ihr habt offenbar einen so schlechten Artikel geschrieben, dass kein Mensch überhaupt bemerkt hat, worum es euch ging. Die Formulierungen im Artikel (beginnend mit dem Titel) sind nämlich so gewählt, dass sie den evangelischen Frauen unterstellen, sie würden mit ihrem Thesenpapier falsch liegen, weil sie Frauen sind (nicht, weil sie halt widerlegte wissenschafltiche Quellen für ihre Argumentation heranziehen oder schlichtweg selektiv und ungenügend gründich zitieren und recherchieren).
Das Alles wäre aber immer noch nicht so problematisch, könnte mensch ja sagen, es handle sich um Einzelfälle (es gibt viele Psiram-Akrivist*innen, aber nur wenige sind hier aktiv und von den wenigen haben sich ein noch kleinerer Teil halt blöd geäußert, sagt also über Psiram als Ganzes wenig aus). Die Uneinsichtigkeit, die Kritik anzunehmen, ja überhaupt anzuerkennen, dass etwas Kritikwürdiges geschehen ist, die ist schlimm. Eine Distanzierung Psirams von der Sprache des Beitrags (und dem Autor/der Autorin) und eine dazu gehörige Entschuldigung Psirams sind wohl das Mindeste, was ich hier erwarten würde.

edit: Ich gebs offen zu: Ich bin zu dumm/intellektuell unfähig, das wirklich zu verstehen.

Was ist daran nicht zu verstehen?
Ist doch ganz logisch? ::)

Zitat von: celsus am 07. August 2014, 15:48:03
Ehrlich gesagt hätte ich mir den Gag im Titel verkniffen, wenn das mein Blogbeitrag gewesen wäre.
Im Nachhinein finde ich es aber schon auf eine traurige Art amüsant, wie sich alle auf diese Kleinigkeit stürzen, als hinge der Weltfrieden daran.

Ja, man hätte es sich verkneifen können, lenkt vom eigentlichen Thema ab. Aber andererseits muss man auch bedenken, dass die, die da Aufstand proben, sicher nur eine verschwindende Minderheit sind. Die Leute, die halbwegs normal sind und in einem scherzhaft gesetzten Strich nicht gleich ein Verbrechen gegen die Menschheit sehen, haben auch keinen Grund, so ein Theater zu veranstalten und fallen daher nicht weiter auf.

Ich denke auch, dass wie so oft bei einem Shitstorm die Leute am lautesten brüllen, die selbst ein schlechtes Gewissen haben; sei es, um eben jenes zu verdrängen, oder sei es aus Angst, irgendwann könnten ihre (tatsächlichen oder vermeindlichen) Leichen im Keller auffallen und dann könnte es gegen sie gehen, wenn sie nicht bei jeder Gelegenheit ausdrücklich zeigen, dass sie auf der "richtigen" Seite stehen.

Jetzt nachzugeben und so etwas wie eine Entschuldigung zu bringen, würde ich eher für kontraproduktiv halten. Das würde bedeuten, dass wir entweder zugeben, dass der Artikel als eine an Boshaftigkeit nicht zu überbietende Aktion gemeint war, dass wir feige sind und bei Gegenwind gleich einknicken oder dass wir unsere Autoren nicht unter Kontrolle haben. Außerdem würde es nur noch mehr Aufmerksamkeit vom eigentlichen Artikelinhalt auf die böse Gender-Sache lenken.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Conina am 07. August 2014, 16:23:21
Das hat eindeutig sektenartige Züge und deswegen war die Überschrift auch genau richtig.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: MrSpock am 07. August 2014, 16:41:27
Zitat von: Conina am 07. August 2014, 16:23:21
Das hat eindeutig sektenartige Züge und deswegen war die Überschrift auch genau richtig.

+1
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Groucho am 07. August 2014, 18:06:03
Zitat von: Ladislav Pelc am 07. August 2014, 16:15:03
Was ist daran nicht zu verstehen?

Ich präzisiere: Ich verstehe schon, also rein sprachlich, was da steht. Aber ich komme nicht darauf, wie man sowas hineinkonstruieren kann. Eine völlig fremde Welt tut sich mir da auf. So, wie wenn ich Pfannkuchen servieren würde, und angeschissen werde, ob das den sein muss, dass ich im Januar Geburtstag habe.  :gruebel

Aber danke für die Interpretation.
Titel: Re: Die Evangelischen Frau_innen, der Hirntod und die Organentnahme
Beitrag von: Ladislav Pelc am 08. August 2014, 00:43:28
Zitat von: Groucho am 07. August 2014, 18:06:03
Ich präzisiere: Ich verstehe schon, also rein sprachlich, was da steht. Aber ich komme nicht darauf, wie man sowas hineinkonstruieren kann. Eine völlig fremde Welt tut sich mir da auf. So, wie wenn ich Pfannkuchen servieren würde, und angeschissen werde, ob das den sein muss, dass ich im Januar Geburtstag habe.  :gruebel

Wahrscheinlich hast du auch den Fehler gemacht und den Artikel gelesen? Das ist natürlich falsch. Du musst die Kritik an dem Artikel (natürlich nur den dir politisch und sonstwie korrekt erscheinenden Teil derselben) überfliegen, dir daraus zurückdenken, was in dem Artikel schlimmes stehen könnte, und anhand dieser Annahme selbst eine Kritik verfassen. Schließlich ist es so ein böser Artikel nicht Wert, damit deine Zeit zu verschwenden. Schlimmer noch: Wenn du so einen bösen Artikel liest, widmest du ihm Aufmerksamkeit und gestattest ihm, seine Bosheit durch Gelesenwerden zu verbreiten. Das ist wie mit dem bösen N-Wort, dass man ja nicht einmal in einem, Zitat ausschreiben, ja nicht einmal denken darf, weil es eben böse ist. Außerdem hat diese Form der indirekten Kritik den Vorteil, dass man sich immer weiter vom bösen Artikel entfernt, bis dieser hoffentlich irgendwann in Vergessenheit gerät und nur noch der eine Fakt in Erinnerung bleibt, auf den es ankommt, nämlich, dass er böse ist. Doppelplusungut, sozusagen.