Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Trans ist Trend

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Marvel Stella, 10. Juli 2023, 15:57:36

« vorheriges - nächstes »

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Max P am 17. Juli 2023, 16:24:03
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. Juli 2023, 23:37:30Hab sie mir angeschaut. Was mich interessieren würde, Max: da du ja sicher diesen Faden aufmerksam verfolgt hast, was glaubst du z.B. was meine Gedanken dazu wären? Hast du da eine Idee?  :angel:
Nein, ich bin diesem Faden nicht besonders aufmerksam gefolgt

Ein wiederkehrendes Muster. Erinnert mich an Schüler, die sich am Ende der Stunde mit Abdruck auf der Stirn melden und die Frage stellen, die die gesamte Stunde lang diskutiert wurde. ;D

Ich mache es mal ganz allgemein. Man kann schon mit einigen Basis-Kenntnissen in Psychologie gewisse Widersprüchlichkeiten am affirmativen Ansatz in solchen Fällen ausmachen. Jemanden mit einer Körper-Schema-Störung würde man ja auch nicht in seiner Selbstwahrnehmung bestärken und glauben, dass dem Betroffenen dadurch langfristig geholfen ist, auch wenn der dadurch erstmal glücklich scheinen würde.
Die Frage ist nur, ist das Leiden (und nein, ich zweifle nicht daran, dass das Leiden der Betroffenen echt und authentisch ist) in einem solchen Fall auf etwas Vergleichbares wie eine Körper-Schema-Störung zurückzuführen? Liegt dem Problem gerade bei jungen Frauen vielleicht nicht der Irrglaube zu Grunde, man müsste als Frau doch so oder so sein, dies oder jenes mögen und so oder so aussehen? Wenn ich mir solche Geschichten anhöre, kommt mir ganz viel von dem vertraut vor. Blöde Kommentare, wenn man etwas anders macht als "vorgesehen", immer der Druck, sich rechtfertigen zu müssen, wenn man sich nicht normgerecht frauenmäßig verhält oder aussieht. Gerade als Teenager kann das ein riesiges Problem sein, weil man eben noch keine wirklich stabile Identität hat und die Peergroup enorm wichtig ist. Und das ist auch mit 18 meist nicht schlagartig vorbei.

Sollte das der Fall sein, ist es wohl kaum vorstellbar, dass körperverändernde, irreversible Eingriffe indiziert sind.

Eine andere Erklärung für das Leiden ist die Annahme, dass man eine angeborene Geschlechtsidentität hat, die von äußeren Einflüssen unabhängig und unveränderbar ist und die zum Körper, den man hat, entweder passt oder nicht. Ich halte diese Annahme für mit anderen etablierten Erkenntnissen aus der Psychologie (und auch mit Logik) nicht kompatibel, schon gar nicht, wenn es um solche Ideen wie "Agender" oder "Non-Binary" geht. Oder zumindest nicht für plausibel.
Ich halte das für vergleichbar mit Krankheitsmodellen wie der Vier-Säfte-Lehre oder irgendwelchen Meridianen und Chi-Flüssen.
Das muss allerdings nicht unbedingt heißen, dass eine Transition nicht für manche trotzdem der richtige Weg sein kann. Ein sehr femininer Mann oder eine sehr maskuline Frau mag unter umständen am Ende besser zurechtkommen in der Rolle des jeweils anderen Geschlechts und sei es nur, um den Rechtfertigungsdruck lindern. Man wird schließlich nicht morgen die Welt umgekrempelt und sämtliche Rollenklischees abgeschafft haben.
Man muss dann aber sehr genau wissen, worauf man sich einlässt und was die Grenzen, Risiken und Nebenwirkungen von medizinischen Eingriffen sind, sollte man sich dafür entscheiden.
Was ich für aussichtslos halte, ist die Erwartung, dass man von der Gesellschaft als ein geschlechtsloses Wesen wahrgenommen wird und Leute irgendwelche ausgedachten Pronomen benutzen.

Jetzt wollte ich auch noch hörenswerte Fallgeschichten beitragen, aber den Radiobeitrag gibt es leider nicht mehr (war schon älter). In dem kam eine Detransitioniererin und eine Transfrau zu Wort. Besonders interessant fand ich die Transfrau: sie war schon älter und grundsätzlich zufrieden mit der Entscheidung transitioniert zu sein. Sie berichtete davon, schon als Kind sehr feminin gewesen zu sein. Sie hat sich aber am Ende gefragt, ob sie nicht auch als sehr femininer, schwuler Mann glücklich geworden wäre.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 17. Juli 2023, 23:35:21Ich halte das für vergleichbar mit Krankheitsmodellen wie der Vier-Säfte-Lehre oder irgendwelchen Meridianen und Chi-Flüssen.
Ja, das ist ein esoterisches Konzept, Seele, Karma, Dualismus ::)  Klingt ja harmlos und irgendwie toll ("du bist was Besonderes"), ist aber auch eine gefährliche Erzählung: finde dein wahres Selbst, zur Not auch mit Hilfe unsere Sekte Gemeinschaft... Es wird kein totaler Zufall sein, dass die Person im Video ihr "Erweckungserlebnis" hatte, als sie zum ersten Mal mit der Szene in Kontakt kam. Hier wurde ihr ein Modell präsentiert, das ihr eine "Heilung" versprach. Es ist (auch) ein soziales Phänomen, das findet immer in einem Rahmen von Peers statt. Selbst wenn das nicht die versprochene / erwartete Lösung ist, wird man der Peergruppe nicht einfach entsagen können, zu groß der soziale Druck (man ist ja in die Community eingebunden und zeigt das auch mit Symbolik).

Das sollte man auch nicht vergessen, die Detransitioner haben das genau so beschrieben. Es wird ja auch angenommen, dass sich viele Detransitionierer deshalb auch gar nicht öffentlich zeigen. Das dürfte neben Scham einer der Gründe sein, weshalb man öffentlich nie viel davon hört. Die beiden aus dem Stern-Video berichten ja auch von Anfeindungen aus der Szene, weil sie Trans nicht als den alleinig seligmachenden Weg erfahren haben.

Eine Meldung zum Film:

ZitatDarüber hinaus hat Pantisano die ehemalige Bild-Kolumnistin Judith Sevinç Basad, die mit Reichelt verbundenen Medienunternehmen Vius SE & Co KGaA und Vius Management SE sowie ihre geschäftsführenden Direktoren Christian Opitz und Christian Storch angezeigt. In einer vor sieben Tagen veröffentlichten sogenannten Videodokumentation mit dem Namen ,,Trans ist Trend: Wie eine Ideologie unser Land verändert" werden nach seiner Meinung ,,unzählige volksverhetzende Falsch- und Desinformationen" über die queere Community verbreitet, vor allem über Transmänner und Transfrauen.
https://www.berliner-zeitung.de/news/regenbogenfahne-der-berliner-polizei-queer-beauftragter-zeigt-julian-reichelt-an-li.369809

Volksverhetzung? Welches Volk ist gemeint. Mal sehen, ob es zu Ermittlungen und einem Verfahren kommt...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Max P

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 17. Juli 2023, 23:35:21
Zitat von: Max P am 17. Juli 2023, 16:24:03
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. Juli 2023, 23:37:30Hab sie mir angeschaut. Was mich interessieren würde, Max: da du ja sicher diesen Faden aufmerksam verfolgt hast, was glaubst du z.B. was meine Gedanken dazu wären? Hast du da eine Idee?  :angel:
Nein, ich bin diesem Faden nicht besonders aufmerksam gefolgt
Ein wiederkehrendes Muster. Erinnert mich an Schüler, die sich am Ende der Stunde mit Abdruck auf der Stirn melden und die Frage stellen, die die gesamte Stunde lang diskutiert wurde. ;D
Ich habe gar keine Frage gestellt. Und auch nichts behauptet, was Frau Lehrerin hätte richtigstellen müssen. ;D

Zitat von: eLender am 17. Juli 2023, 23:18:45
Zitat von: Max P am 17. Juli 2023, 20:51:01Wenn ich richtig zugehört habe, sieht er nicht mangelnde Akzeptanz als Problem, sondern einen Mangel an echtem Verstehen einer Situation wie seiner.
Das kann keiner wirklich verstehen, so wie man generell einen bestimmten psychische Zustand einer anderen Person nicht verstehen bzw. nachvollziehen kann.
Natürlich nicht. Ich habe ihn (ich nehme ihn wie gesagt mal als irgendwie männliches Wesen) auch nur so verstanden, dass er das Nichtverstehen oder das nicht nachempfinden können seiner Umwelt zwar bedauert, aber niemandem grundsätzlich zum Vorwurf macht.

ZitatDas ist dann schon ein aktivistischer Zug: die Gesellschaft soll berücksichtigen, dass es Menschen gibt, die sich durch Pronomen verletzt fühlen können und deshalb soll die Sprache geändert werden.
War zumindest in dieser Doku nur ein Nebenaspekt. Allgemein scheinen aber skurrile bis fanatische Gender-Sprachreformversuche auf nicht minder fanatische Gegenreaktionen zu stoßen.


Gefährliche Bohnen

Zitat von: Max P am 19. Juli 2023, 23:31:31
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 17. Juli 2023, 23:35:21
Zitat von: Max P am 17. Juli 2023, 16:24:03
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. Juli 2023, 23:37:30Hab sie mir angeschaut. Was mich interessieren würde, Max: da du ja sicher diesen Faden aufmerksam verfolgt hast, was glaubst du z.B. was meine Gedanken dazu wären? Hast du da eine Idee?  :angel:
Nein, ich bin diesem Faden nicht besonders aufmerksam gefolgt
Ein wiederkehrendes Muster. Erinnert mich an Schüler, die sich am Ende der Stunde mit Abdruck auf der Stirn melden und die Frage stellen, die die gesamte Stunde lang diskutiert wurde. ;D
Ich habe gar keine Frage gestellt. Und auch nichts behauptet, was Frau Lehrerin hätte richtigstellen müssen. ;D

Hab ich ja auch gar nicht behauptet. Es war eine lose Assoziation. Versuche, das weniger wörtlich zu nehmen, wie bei der Bibelexegese. :grins2:

Zitat von: Max P am 19. Juli 2023, 23:31:31Ich habe ihn (ich nehme ihn wie gesagt mal als irgendwie männliches Wesen)

Das ist aber nicht, was sie (die Person) bezwecken will, laut ihrer eigenen Aussage. Sie möchte offenbar weder als männlich noch als weiblich wahrgenommen werden. Ein schwieriges Unterfangen, wie man sieht.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Max P

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juli 2023, 00:08:00
Zitat von: Max P am 19. Juli 2023, 23:31:31Ich habe ihn (ich nehme ihn wie gesagt mal als irgendwie männliches Wesen)
Das ist aber nicht, was sie (die Person) bezwecken will, laut ihrer eigenen Aussage. Sie möchte offenbar weder als männlich noch als weiblich wahrgenommen werden. Ein schwieriges Unterfangen, wie man sieht.
Er sieht sich offenbar in einem Kontinuum eher auf der männlichen Seite, ohne sich aber vollständig als Mann zu sehen. Er möchte, so habe ich ihn verstanden, dass eben dieses Kontinuum akzeptiert wird. Damit unterscheidet er sich übrigens von manchen "Transfrauen", die darauf beharren, dass sie 100% Frau seien und deswegen unbedingt auch die entsprechenden Toiletten und Umkleideräume benutzen dürfen wollen. Für Robin scheint sein jetziger Zustand durchaus zufriedenstellend zu sein. Ob das so bleibt oder nicht ist erstmal Spekulation.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: Max P am 20. Juli 2023, 08:37:05
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juli 2023, 00:08:00
Zitat von: Max P am 19. Juli 2023, 23:31:31Ich habe ihn (ich nehme ihn wie gesagt mal als irgendwie männliches Wesen)
Das ist aber nicht, was sie (die Person) bezwecken will, laut ihrer eigenen Aussage. Sie möchte offenbar weder als männlich noch als weiblich wahrgenommen werden. Ein schwieriges Unterfangen, wie man sieht.
Er sieht sich offenbar in einem Kontinuum eher auf der männlichen Seite, ohne sich aber vollständig als Mann zu sehen. Er möchte, so habe ich ihn verstanden, dass eben dieses Kontinuum akzeptiert wird.

Das ist nicht, was sie im Film gesagt hat. Sie sagt, sie hätte kein Geschlecht. Da sei einfach "nichts da". Sie freue sich, nicht mehr als Frau wahrgenommen zu werden, aber als Mann wahrgenommen werden sei auch "not quite right". Deswegen "misgenderst" du sie auch gerade. 

Zitat von: Max P am 20. Juli 2023, 08:37:05Damit unterscheidet er sich übrigens von manchen "Transfrauen", die darauf beharren, dass sie 100% Frau seien und deswegen unbedingt auch die entsprechenden Toiletten und Umkleideräume benutzen dürfen wollen.
Komplett andere Kohorte, komplett anderes Problem.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Max P

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juli 2023, 13:19:32
Zitat von: Max P am 20. Juli 2023, 08:37:05
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juli 2023, 00:08:00
Zitat von: Max P am 19. Juli 2023, 23:31:31Ich habe ihn (ich nehme ihn wie gesagt mal als irgendwie männliches Wesen)
Das ist aber nicht, was sie (die Person) bezwecken will, laut ihrer eigenen Aussage. Sie möchte offenbar weder als männlich noch als weiblich wahrgenommen werden. Ein schwieriges Unterfangen, wie man sieht.
Er sieht sich offenbar in einem Kontinuum eher auf der männlichen Seite, ohne sich aber vollständig als Mann zu sehen. Er möchte, so habe ich ihn verstanden, dass eben dieses Kontinuum akzeptiert wird.
Das ist nicht, was sie im Film gesagt hat. Sie sagt, sie hätte kein Geschlecht. Da sei einfach "nichts da". Sie freue sich, nicht mehr als Frau wahrgenommen zu werden, aber als Mann wahrgenommen werden sei auch "not quite right". Deswegen "misgenderst" du sie auch gerade. 
Also, ich bin jetzt zu faul, um nochmal nachzugucken, aber ich erinnere mich, dass er meinte, nichts dagegen zu haben, in der Öffentlichkeit als junger Mann wahrgenommen zu werden. Misgendern tue ich ihn höchstens insofern, als dass ich nicht dieses künstliche Pronomen verwende, das er gerne hätte.

Zitat
Zitat von: Max P am 20. Juli 2023, 08:37:05Damit unterscheidet er sich übrigens von manchen "Transfrauen", die darauf beharren, dass sie 100% Frau seien und deswegen unbedingt auch die entsprechenden Toiletten und Umkleideräume benutzen dürfen wollen.
Komplett andere Kohorte, komplett anderes Problem.
Ach.


eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 20. Juli 2023, 13:19:32Das ist nicht, was sie im Film gesagt hat. Sie sagt, sie hätte kein Geschlecht. Da sei einfach "nichts da". Sie freue sich, nicht mehr als Frau wahrgenommen zu werden, aber als Mann wahrgenommen werden sei auch "not quite right". Deswegen "misgenderst" du sie auch gerade. 
Habe auch nochmal nachgeschaut: genau so ist es. Es ist und bleibt unverständlich, zumindest mir: wenn man als geschlechtslos wahrgenommen und angesprochen werden will (womit die allermeisten Menschen sowieso nichts anfangen können), warum gibt man sich nach außen wie ein Mann (inkl. dem Vornamen). Sich dann zu beschweren, dass man als Mann angesprochen wird, ist für mich nicht nachvollziehbar. Wenn man akzeptiert werden will (von mir aus auch ignoriert), dann muss man eben eine gemeinsame logische Basis haben.

Die Person denkt selber im geschlechtsbinären System, deshalb kann man von anderen (die sich mit der Thematik kaum befasst haben) auch nicht erwarten, dass die ihre "Konstruktionen" einfach so ablegen. Ich glaube immer mehr, das sind psychische / persönliche Probleme, die man auf die Gesellschaft externalisieren will. Deshalb wird das auch kaum akzeptiert bzw. kann man nicht nachvollziehen, wo denn nun genau das Problem liegt. Es ist nicht verboten, wird von der Gesellschaft sogar ermöglicht (rechtlich, finanziell).
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Gefährliche Bohnen

"Time To Think" von Hanna Barnes, das Buch über die britische Genderklinik Tavistock, hab ich zwar noch nicht gelesen, aber es steht auf meiner Leseliste. Hier kann man sich ein Interview mit der Autorin anhören:

How ideology corrupts medicine - and how one reporter exposed it

Der Kontrast zu der "Trans ist Trend"-Doku könnte nicht größer sein. Hannah Barnes ist kritisch, sachlich, klar
und gleichzeitig wohlwollend. Es braucht definitiv mehr Hannah Barnes' und weniger Reichelts und Co.

Im Grunde sagt sie vieles, was ich hier schon verkürzt wiedergegeben habe: gerade die Kohorte der Jugendlichen, die in den letzten Jahren so einen enormen Anstieg zu verzeichnen hatte, wurde über Jahre zu undifferenziert behandelt, viele wurden viel zu schnell in ihrer Eigenwahrnehmung bestätigt und es wurde nicht ausreichend Differentialdiagnostik betrieben. Die Evidenz für Gender Affirming Care bei Minderjährigen ist dünn bis nicht existent.
Ein schöner Satz aus dem Podcast: "If there are different ways into gender dysphoria, there must be different ways out of it".

"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 14. Juli 2023, 16:42:17Für mehr Kontext und Details siehe auch den Vortrag von Alexander Korte, den ich im Genderfaden gepostet habe:
Habe es jetzt erst geschafft, mir das anzusehen. Es sollte Pflicht für alle sein, die meinen, hier etwas Sinnvolles antworten zu müssen. Es fasst gut zusammen, was wir schon im Genderfaden als die Problematik erkannt und beschrieben haben, weit jenseits von plumpen Phrasen wie "transphob!!!".

Ja, solche Filme wie TiT sind polarisierend und teilweise unsachlich, aber die (auch da) als problematisch genannten Punkte bleiben bestehen. Korte erwähnt auch, dass das ein (mit) soziales Phänomen ist, in dem teils esoterische Konzepte (Genderseele, Dualismus) unter das verunsicherte Volk geblasen werden, mit all den Effekten, die man bspw. auch von Sekten kennt. Es gibt wissenschaftlich sehr gut dokumentierte Entwicklungen, deren Ursachen man nicht immer zu 100% klären kann; aber zu tun, als wären das nur transphobe Phantasmen, ist Esoterikerniveau. Ich habe mich jetzt wirklich halbwegs intensiv mit der Materie beschäftigt und kann das so sagen, weil ich mich auch schon jahrelang mit dem pseudowissenschaftlichen Unsinn beschäftige.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 23. Juli 2023, 21:57:01Im Grunde sagt sie vieles, was ich hier schon verkürzt wiedergegeben habe:
Ups, das passt aber jetzt gut. Es ist ja keine Einzelmeinung oder exotische Perspektive - Korte sagt das auch, ohne zu hetzen. Das sind keine Menschenhasser, das sind Leute, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen (und sich mit den Menschen, um die es geht, kümmern). Das Thema ist komplex, was auch Korte sagt, und der betreibt das ja als Klinikleiter.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 23. Juli 2023, 21:57:01Ein schöner Satz aus dem Podcast: "If there are different ways into gender dysphoria, there must be different ways out of it".



Das hört sich aber auch nach mehr oder weniger bewusstem Reingehen in die GD an - mich würde interessieren, wie so ein Zustand überhaupt entsteht.
Bei den Früh-Trans ist das Empfinden, ins andere Geschlecht zu gehören (und das nicht nur Kleidung und Spielzeug nach), eines Tages einfach da und gehen auch nicht mehr weg. Verursachen wohl nach deren eigenen (glaubwürdigen) Angaben stetigen und steigenden Leidensdruck.

Wenn man dort gewisse begünstigende Faktoren wie Homosexualität, psychische Erkrankungen, sexuellen Missbrauch sowie Verwahrlosung, Gewalt, Eltern psychisch krank (auch alkoholkrank usw) außen vor lässt, was bleibt dann noch übrig?
Homosexualität sollte bei Kleinkindern noch keine relevante Rolle spielen, die restlichen Faktoren schon.

Warum Pubertätsblocker bei Mädchen mit.... körperdysmorphen Störungen, wie Nichtbinäre sie offenbar haben, überhaupt angewandt werden, ist für mich höchst fragwürdig.

Nach Abwägen der Vor- und Nachteile überwiegen die Nachteile doch massiv die möglichen Vorteile. Gleiches gilt für eine Nutzen/Risiko-Analyse.

Das Powerhormon Testosteron sorgt auch nach Durchlaufen der Pubertät regelmäßig für eine schnelle Modifikation der gewünschten Körper- und vor allem Geschlechtsmerkmale.

Gibt es einen Transmann mit ersthaften passing-Problemen?

Ja, da sollte und muss geschlechterspezifisch behandelt werden, Geschlechtshorme sind eben nicht alle gleich in ihren (Aus)wirkungen.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Personen wie Robin oder Cato
siehe hier - Interview mit Cato von PersiaX kommentiert: https://www.youtube.com/watch?v=rHg8cJBNZU

sind nicht aggro-aktivistisch unterwegs, sie bleiben ja anders als ihre männlichen Kolleginnen (von der AGP-Spielwiese) auch eher zurückhaltend bezüglich ihrer Forderungen. Was sie schon mal sehr sympathisch macht.*

Ist evtl auch unfreiwillige Folge von Sachzwängen: unbedingt die Männerumkleide benutzen zu wollen als nichtbinäre Person mit leichtem Hang zum Maskulinen bzw erfolgter Mastektomie sowie Testosterontherapie (was schon deutlich mehr als ein leichter Hang ist, aber über solche unlogischen Feinheiten gehe ich mal großzügig hinweg) ist aus Selbstschutzgründen wohl eher nicht zu empfehlen.
Würde mich nicht wundern, wenn die Mädeljungs nicht nur weiterhin zum Frauenarzt gehen, sondern auch Frauenumkleiden bevorzugen.
Toiletten sind weniger dramatisch, dort werden sie aber wohl auch eher vorsichtig agieren (müssen), um nicht Opfer von Angriffen zu werden.

Ich hätte gar kein Problem mit den beiden Schnuckis in der Umkleide - für mich sind das eben einfach hauptberuflich weiterhin Frauen. Zumal die mit den Hormongaben nach eigenen Aussagen kreativ herumexperimentieren.
Nicht die für diagnostizierte geschlechtsdysphorische Transmänner empfohlenen Dosen nehmen, sondern nur "ein bisschen".
Man möchte hier und da ein wenig männlicher sein, aber bitte nicht zu dolle. Erst mal gucken, was sich so ergibt und ob man(n) damit zufrieden ist.

Die Logik dahinter ist mir gerade beim Schreiben auch aufgegangen:

Unter voll weiblicher Hormondröhnung möchte man keinesfalls bleiben, die weiblichen Hormoneinflüsse ganz  abstellen und sich unter männliche Hormonflut zu begeben, kann es aber auch nicht sein fürs Nichtbinäre.

Dort wären noch kreative medizinische Angebote wünschenswert.

Konsequent wäre natürlich, alle Geschlechtshormone radikal zu blockieren und auch keine gegengeschlechtlichen anzuwenden. Geschlechtsorgane werden konsequent allesamt entfernt. Hätte auch viele Vorteile, zB Krebsprävention für alle gyn. Krebsarten.

Genau und nur das käme zumindest für mich der Geschlechtslosigkeit am nächsten.

Aber logische, rationale, in sich schlüssige Konzepte + Schlussfolgerungen sind bei Anhängern religiös-esoterischer Weltbilder nicht gefragt.

Daraus resultiert dann die Entfernung *einiger* weiblicher Geschlechtsmerkmale, andererseits aber nicht der umfängliche/maximalmögliche Aufbau männlicher Physis, inklusive Penis-Aufbau. Wie die Nichtbinären zu ihren primären Geschlechtsmerkmale (weibliche Geschlechtsorgane) stehen, bleibt auch offen.
Vermutlich findet sich auf die Schnelle kein Chirurg, der ihnen Gebärmutter und Eierstöcke entfernt. Das könnte sich natürlich zukünftig ändern.

Robin und Cato müssen unter derzeitiger Rechtslage bei ihren Indikationen getrickst haben.

Nur als transgeschlechtliche Personen mit Geschlechtsdysphorie (und starkem Leidensdruck) können sie überhaupt Indikationsgrundlagen für irreversible Eingriffe wie Mastektomie und HRT im gebärfähigen Alter geschaffen haben.

Wie läuft die Indikationsstellung bei einer geschlechtslosen-nichtbinären Person für zB geschlechtsangleichende Hormontherapie & chirurgische Eingriffe ab?

Any ideas? Max?

"Nichtbinär" gibt es nicht im medizinischen Klassifikationssystem. Das ist ein reines Phantasiekonstrukt ohne jede medizinische/wissenschaftliche Grundlage.

Ich habe dazu noch ein Sahnestückchen bei dieser Cato-Figur gefunden :):
(oben verlinktes Video bei ca 19:00 )

Zitat"nur, dass meine Geschlechtsangleichung ins androgyne geht, ins intersexuelle.."

Noch Fragen?

Alles koexistiert friedlich zusammen, im Gender-Universum.  8)


*diese Mädels erinnern mich stark an früher gekannte Mädels aus dem Essstörungsspektrum. Mit verzerrter Körperwahrnehmung (Körperschemastörung).
War häufiger mit Anorexie assoziert, seltener mit anderen Formen der Esstörung.
Sexueller Missbrauch in der Kindheit, oft schon im Kleinkindalter, war häufig und wurde auch als eine mögliche Ursache gesehen, die bei einigen Mädchen zur Ablehnung ihrer Geschlechtsmerkmale führen konnte. Zur starken Ablehnung bisweilen auch. Zusammen mit dem Phänomen der age regression.... war für mich alles schwer verständlich, da ich nichts davon erlebte (auch keine verzerrte Körperwahrnehmung in Bezug auf Körpergewicht).

Die Mädchen wollten einfach am liebsten gar nicht erwachsen werden, erwachsen aussehen und vor allem auch keine Brüste haben (die manche sogar abzuschnüren pflegten durch bestimmte Kleidung etc, wie die Nichtbinäris das auch tun).

Wie wurden die Patientinnen behandelt, in grauer Vorzeit? Nicht mit Mastektomien und Hormontherapien jedenfalls meiner Erinnerung nach. Ich weiß nicht, ob das jemals ein Vorschlag war, kann ich mir aber schon vorstellen.... und wie darauf reagiert wurde im Essstörungszentrum. Überweisung in die nächste Genderklinik? Unvorstellbar eigentlich.
Wäre spannend, dort heute mal vorbeizuschauen.... oder lieber doch nicht. Würde mich nicht überraschen, wenn es dort heute geradezu wimmelt vor Nichtbinären und Geschlechtslosen.
Reality is transphobic.

zimtspinne

Die Mastektomien der beiden Mädchen Robin und Cato muss man sich auch mal wirklich in geistiger Zeitlupe durchs Gehirn gehen lassen.

So in aller Tragweite und Konsequenz.

Nur mal ein Seitengedanke zum Abgleich:

Bekannte von mir kämpfte monatelang intensiv für Teil 2 ihrer Mastektomie (Doppelmastektomie) nach bzw sogar noch während Brustkrebsbehandlung (diese dauert ja bisweilen jahrelang).

Allein die vorangestellten Anforderungen waren hoch: Vor dem Gentest an sich ist nach dem Gendiagnostikgesetz eine genetische Beratung vorgeschrieben.

Diese wiederum kann nicht einfach mal so jeder beanspruchen, weil man/frau sich gerade sehr brustkrebsempfänglich fühlt....

dafür müssen ganz konkrete Voraussetzungen erfüllt sein wie die familäre erbliche Vorbelastung.
Und die darf auch nicht nur gefühlt sein, sondern orientiert sich an Fakten, Fakten, Fakten.

- mindestens 3 Frauen mütterlicher- oder väterlicherseits müssen an Brustkrebs erkrankt sein, bzw mindestens 2 Frauen unter 50 Jahre bzw mindestens eine Frau beidseitig an Brustkrebs und unter 50 Jahre bzw mindestens eine Frau unter 35 Jahre

- weiter gehts dann noch mit Eierstockkrebs, für den es ebenfalls mindestens zwei Frauen.... etc etc

Prophylaktische Mastektomie wiederum werden erst nach Abschluss der FAmilienplanung empfohlen und nach dem 40. Lebensjahr, wobei ich gerade nicht genau weiß, ob das auch für Mastektomie gilt oder nur für Eierstock- und Eileiterentfernung. Aber egal, man bekommt eine Ahnung bezüglich der Hürden.

Und wir reden hier über Mutationsträgerinnen für Hochrisikogene und höchst aggressiven (insbesondere bei jüngeren Frauen) Krebsarten, die im Fall von BRCA1+2 mit einem sehr hohen lebenslangen Erkrankungsrisiko und andererseits einer sehr hohen Risikoreduktion durch die Amputation bzw Entfernung diverser Organe und Gewebe einhergehen.

... und dann kommen einem so ein Robinchen oder Catolein unter mit ihren Spielwiesenproblemchen.... da kann man schon einen gewissen gesunden Ärger entwickeln. Diese beiden sollten die Kosten für ihre Lifestyle-Optimierungen und Body-Modifikationen tatsächlich mal schön selbst tragen. So wie auch jeder Schönheitsoperationen (im Normalfall) selbst tragen muss.

Die haben sicher auch ihre Probleme, evtl sogar gravierende, die sollten aber zielgerichtet und zielführend behandelt werden und nicht über dubiose Umwege.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie damit langfristig glücklich werden. Ist ihr eigenes Problem und Konsequenz - wenn sie nicht so eine Vorbildwirkung auf andere hätten bei all ihrem Sendungsbewusstsein.





-
Reality is transphobic.

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 24. Juli 2023, 14:45:52
Zitat von: Gefährliche Bohnen am 23. Juli 2023, 21:57:01Ein schöner Satz aus dem Podcast: "If there are different ways into gender dysphoria, there must be different ways out of it".



Das hört sich aber auch nach mehr oder weniger bewusstem Reingehen in die GD an

Nein, wieso? Es bedeutet: da es unterschiedliche Ursachen für eine GD gibt, ist die Behandlung sinnvollerweise nicht für alle die gleiche sondern sollte sich nach den Ursachen richten.


ZitatWenn man dort gewisse begünstigende Faktoren wie Homosexualität, psychische Erkrankungen, sexuellen Missbrauch sowie Verwahrlosung, Gewalt, Eltern psychisch krank (auch alkoholkrank usw) außen vor lässt, was bleibt dann noch übrig?
Homosexualität sollte bei Kleinkindern noch keine relevante Rolle spielen, die restlichen Faktoren schon.

Nein, es ist eher anders herum: die Heterogenität der Ursachen und die Komorbiditäten gibt es vor allem bei den Jugendlichen, deren GD noch nicht im Kindesalter bestand (die "ROGD"-Kohorte). Verdeckte/Verdrängte Homosexualität kann da zwar mit dabei sein, ist aber nur eine von vielen verschiedenen Möglichkeiten und Faktoren.

Die, bei denen die GD schon im frühen Kindesalter auftritt, sind typischerweise die, die sich später als homosexuell herausstellen (bzw. herausstellen würden). Ausgeprägtes gendernonkonformes Verhalten und geschlechtsuntypische Vorlieben seit frühester Kindheit korrelieren stark mit späterer Homosexualität.

Nachtrag dazu noch: Es gibt auch bisher keine Möglichkeit vorherzusagen, ob eine GD im frühen Kindesalter bei einem Individuum nach der Pubertät noch bestehen wird oder nicht. Bei ca. 80 Prozent der Kinder löst sich die nach der Pubertät auch ohne Transition. Deswegen gibt es die Diagnose "Transsexualismus" bei Kindern auch nicht.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: zimtspinne am 24. Juli 2023, 14:52:21siehe hier - Interview mit Cato von PersiaX kommentiert
Video gibts nicht mehr. Wurde wahrscheinlich wegen Transphobie inkl. Genozidverdacht gelöscht :-X

Zitat von: zimtspinne am 24. Juli 2023, 14:52:21Die Mädchen wollten einfach am liebsten gar nicht erwachsen werden, erwachsen aussehen und vor allem auch keine Brüste haben (die manche sogar abzuschnüren pflegten durch bestimmte Kleidung etc, wie die Nichtbinäris das auch tun).
Zitat von: zimtspinne am 24. Juli 2023, 15:31:30Die haben sicher auch ihre Probleme, evtl sogar gravierende, die sollten aber zielgerichtet und zielführend behandelt werden und nicht über dubiose Umwege.


Zitat von: Gefährliche Bohnen am 24. Juli 2023, 21:07:29Es bedeutet: da es unterschiedliche Ursachen für eine GD gibt, ist die Behandlung sinnvollerweise nicht für alle die gleiche sondern sollte sich nach den Ursachen richten.

Das wird ja alles im Video von Korte abgehandelt. Klingt für mich alles sehr gut nachvollziehbar, zumal der ein echter (medizinisch-psychologischer) Spezialist auf dem Gebiet ist (und dazu noch einen kulturwissenschaftlichen Hintergrund hat). Ich habe ein Interview mit ihm in der taz gefunden, in dem das quasi alles nochmal schriftlich abgefasst wird. Es ist ausführlich und spricht die Punkte an, die zimtspinne und Bohnen auch schon erwähnt haben. Ich möchte auch noch mal auf den sozialen Aspekt kommen, den ich für immer bedeutender halte.

Das ist eine Art Modeerscheinung, so wie es auch in dem kritisierten Film bezeichnet wird. Das mag man vll. nicht gerne hören, aber als postmoderner Jünger sollte einem das eigentlich selbstverständlich sein (Stichwort: soziale Konstruktion). Es gibt die realen biologisch-medizinischen Störungen (die sind zeitlos, wurden nur zu unterschiedlichen Zeiten anders gedeutet und behandelt). Aktuelle Entwicklungen (insbesondere die Zunahme der Transitionswünsche jugendlicher Mädchen) muss man auch zeitgeistig deuten können.

ZitatIch würde eher von einem Zeitgeistphänomen sprechen. Trans ist offensichtlich eine neuartige Identifikationsschablone, für die es einen gesellschaftlichen Empfangsraum gibt. Und das spricht in erster Linie eine vulnerable Gruppe von weiblichen Jugendlichen an. 85 Prozent der trans Identifizierten sind ja biologische Mädchen. Das ist ein internationales Phänomen. In Schweden stieg die Diagnosehäufigkeit bei 13- bis 17-jährigen Mädchen von 2008 bis 2018 um 1.500 Prozent.
https://taz.de/Jugendpsychiater-ueber-Transidentitaet/!5845336/

Zu den vielen möglichen Ursachen bzw. Bedingungen einer GD:
ZitatIch möchte einen Fall schildern. Mir ist ein Kind, biologisches Mädchen, überwiesen worden. Die Mutter hat selbst eine psychische Erkrankung. Bei dem Mädchen stellte sich heraus, sie hat nicht nur ein Problem mit Geschlechtlichkeit, sondern auch eine soziale Phobie und eine Depression. Und von Anfang an hatte ich bei der Mutter das Gefühl, dass sie schwer sexuell traumatisiert ist. Sie hat das auch bestätigt. Aus unserer Erfahrung, in der medizinischen Literatur bekannt, wissen wir: Bei Müttern, die selbst sexuell traumatisiert sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass deren Kind eine Geschlechtsdysphorie entwickelt, deutlich höher.
Passt halt nicht zum Auserwähltsein und unsterblicher Genderseele (dazu verliert er auch einen Kommentar).

Und warum man solche heroischen Filmchen, wie die vom glücklichen Robin, nicht einfach mal als Biographie mit Happy End schlucken sollte:

ZitatIn den Medien berichten Vorbilder euphorisch über ihre angeblich unkomplizierte medizinische Transition. Es wird so getan, als sei mit der Durchführung einer Geschlechtsangleichung das Paradies auf Erden erreicht. Dabei sind sie ein Leben lang abhängig von einer Hormonersatztherapie. Die verstorbene Sexualforscherin Sophinette Becker, mit der ich im engen Austausch stand, sagte immer: Liebe Leute, wir, die wir seit Jahrzehnten mit transsexuellen Patienten arbeiten, wir wissen doch, die wenigsten werden glückliche Menschen. Viele sind schnell ernüchtert: Oft entspricht das Operationsergebnis nicht den Vorstellungen. Es ist nicht einfach, einen Lebenspartner zu finden. Die sexuelle Erlebnisfähigkeit hat gelitten. Nicht wenige werden zu chronisch Depressiven und müssen – und wollen auch – psychiatrisch behandelt werden.
Das ist halt auch problematisch an solchen Formaten, die als neutral daherkommen, aber auch ein wenig Aktivismus sind. Die Wirklichkeit ist komplexer als Geschichten, die uns ein wohliges Gefühl vermitteln sollen (wir sollen vom Schicksal des Protagonisten berührt sein und uns mit ganz viel Sympathie und Verständnis vor der Glotze kuscheln)

Ich zitiere etwas verkürzt, aber das ist ein Aspekt, den zimtspinne oben schon angesprochen hat. Es ist komplex, es können zig Störungen mitspielen und eine GD provozieren. Korte spricht es an: das ist in den seltensten Fällen eine echte Transsexualität, die sich sowieso erst im Erwachsenenalter manifestiert. Zeugs wie "non-binär" sind nur Identifikationsangebote der Transblase, die bioloisch-medizinisch keine Relevanz haben und zu Fehltherapien verleiten. Das ist das Problem an solchen Modeerscheinungen.
ZitatDie Orgasmusfähigkeit, vor allem im Rahmen soziosexueller Kontakte, ist für Mädchen eine größere Herausforderung als für Jungen. Dieser Unterschied muss für das Verständnis einer ganzen Reihe von psychischen Erkrankungen berücksichtigt werden. Zum Beispiel der Anorexie. Auch hier liegt fast immer auch ein sexueller Konflikt zugrunde – beziehungsweise eine Ablehnung von Weiblichkeit.
...
Beide Phänomene haben ein gestörtes Körperbild gemein. Ein magersüchtiges Mädchen leidet auch brutal unter ihrem vermeintlichen Zu-dick-Sein. Bei Kindern mit Geschlechtsdysphorie sind wir geneigt, dieses unsägliche Narrativ vom ,,im falschen Körper geboren" unhinterfragt zu übernehmen.

Das mit den Körperidentitätsstörungen ist ja auch ein Erklärungsmodell für die Transsexualität. Man kann ja mal aktuell zu Robbie Williams gurgeln, da sieht man, dass das alle möglichen Bereiche betrifft. Aber Genderseele ist einfacher, da muss man nicht viel im Kopf behalten.


Und nur noch kurz zum Abschluss, weil man das ja immer mal wieder einwirft, obwohl das grundverschiedene Dinge sind:
ZitatWobei es hier um etwas anderes geht. Schwule und Lesben wollen von Ärzten und Therapeuten vor allem eines: in Ruhe gelassen werden. Transsexuelle hingegen wünschen eine aufwendige und folgenreiche medizinische Behandlung – mit irreversiblen, lebenslangen Konsequenzen. Und das wäre bei einer nur vorübergehenden Geschlechtsidentitätsverwirrung eine fatale Fehlentscheidung!

Wollte ich nur mal gesagt haben!