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Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread

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Begonnen von RPGNo1, 25. Januar 2023, 13:52:20

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zimtspinne

eine sich als queer bezeichnende Person könnte dort durchaus überleben.

Kommt ganz darauf an, was er/sie/es/sie sich auf die Bauchbinde getackert hat/haben.

Vieles davon sind ja imaginäre Dinge, die keiner versteht.

Oder es sind sichtbare Dinge, die keiner versteht.

Queer ist alles und nichts.

Ich fordere nochmals und immer wieder dazu auf, wenigstens diesseits präzise + unideologische Sprache zu verwenden. Wenn möglich.

Ich hatte jetzt in einer meiner fb-Pflanzenbubbles eine (Pensi)Person, die ihre Hunde als queer bezeichnete. Sich selbst natürlich auch.
Die Frage ist, wann die ersten Pflanzen queer sind. Kommt noch. Witze haben wir schon gerissen ;)

Geht jetzt nicht speziell an dich. So allgemein. Immerzu wird fleißig gender-idioten-sprech verwendet. Solange wir das tun, sind wir mittendrin und spielen mit. Ich versuche das sukzessive zu ändern. Gar nicht leicht.
Noch würde ich nicht mal in den Kreis der TERF aufgenommen. Aber fast und bald (Frau Marie und JKR sind meine großen Vorbilder  8) )
Reality is transphobic.

eLender

Eine (fette) Blume des Irrsinns, die ich heute am Wegesrand des Wahnsinns gepflückt habe.

Zitat,,Die Befreiung von Fetten und die Befreiung von Palästina gehen Hand in Hand!", verbreitet Moushabeck und identifiziert allen Ernstes die weiße Vorherrschaft und den Kolonialismus als die Wurzel der Fettphobie, um im gleichen schwer keuchenden Atemzug bedruckte T-Shirts mit ihren Parolen zu verkaufen. Crop-Tops wohlgemerkt, also bauchfrei. Mit jeder Bestellung comfort food beim Lieferdienst und jedem verkauften Crop-Top füttern sie also ironischerweise den Kapitalismus, den sie doch eigentlich so verachten. Nebenbei zelebrieren die ,,Fatties for a Free Palestine" ihre Selbstvermarktung, und verwandeln Antisemitismus in ein Accessoire.
https://www.welt.de/iconist/trends/article251452406/Fatties-for-a-free-Palestine-Ein-linker-Zeitgeist-der-Uebergewicht-zunehmend-romantisiert-und-glorifiziert.html

Nuja, möglicherweise wird sich das Problem eh von selbst lösen.

ZitatDass so auch ungesunde Körperideale zur Schau gestellt, maßloser Exzess gefördert wird und Adipositas unter Jugendlichen neuerdings zunimmt, wird dann aber nicht problematisiert. Wer Kritik äußert, wird als oberflächlich abgestempelt und mit moralischen Vorwürfen konfrontiert.


War nicht die einzige Blume heute, die ich gepflückt habe. Könnte man auch im Israel-Faden posten, hängt ja alles zusammen (man sieht eh nur noch Fäden überall). Wird echt Zeit, dass Putin uns vom Schlankheitsideal befreit.

ZitatDie Rede vom Global South ist eine schreckliche Vereinfachung der Weltgesellschaft, die innergesellschaftliche Ungleichheiten im ,,Norden" wie im ,,Süden" ignoriert und wichtiger noch: aktuell in der Fixierung auf historische Kolonialverhältnisse die Brisanz aktueller imperialistischer Aggressionen verkennt. In der heutigen Weltgesellschaft steht nicht der reiche, schuldig gewordene Norden gegen den armen, unschuldig gebliebenen ,,Süden", es stehen rund um den Globus autokratische und diktatoriale Regime.

Da rangieren die Staatsklassen, die sich oft aus antikolonialen Befreiungsbewegungen herausgemendelt haben und deren Legitimation missbrauchen und nun gegen demokratische Regierungen und Bewegungen vorgehen. Aus vielen Befreiungsbewegungen wurden Unterdrückungsregime.

Die Formel vom Globalen Süden legitimiert somit ein von Russland und China angeführtes neoimperialistisches Bündnis, das die eigene Bevölkerung unterdrückt und Nachbarstaaten bedroht. Und das im Übrigen derzeit Kunstwerke in der Ukraine der Zerstörung preisgibt und Kunstschaffende zum Schweigen bringen will. Die einmal emanzipatorisch gedachte Vergemeinschaftung der ,,Dritten Welt" und der ,,Blockfreien" hat sich pervertiert.
https://taz.de/Aktuelle-Kunst-und-Globaler-Sueden/!6007485/

Das ist der Anlass:

ZitatDer brasilianische Chefkurator der vor Kurzem eröffneten Kunstbiennale in Venedig, Adriano Pedrosa, antwortete auf die Frage, warum er keine israelischen Künstlerinnen ins Programm genommen habe, das Hauptaugenmerk der diesjährigen Show liege auf dem ,,Globalen Süden". Auf Nachfrage meinte er, Israel sei ein wohlhabendes Erste-Welt-Land, das im Norden liege. Zum Beleg verwies er auf eine einschlägige Landkarte in Wikipedia. Übertroffen wurde Pedrosas schlichtes Weltbild durch eine von 18.000 Personen unterzeichnete Petition, die den kompletten Ausschluss Israels von der Biennale fordert.

Man könnte auch sehr dicke Künstler aus dem Flugzeug über Israel abwerfen. Wäre ne klasse Performance.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

ZitatDie Ärztekammer zeigt sich hoch alarmiert über das Selbstbestimmungsgesetz – weil keine fachärztliche Beratung für Minderjährige vorgesehen ist. Die Union unterstützt die Kritik und nennt das Gesetz ,,gefährlich". Sie greift Familienministerin Paus (Grüne) persönlich an. Sieht die Ampel Änderungsbedarf?

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Anke Henning, die das Gesetz lange mit vorangetrieben hatte, sagte dazu auf WELT-Anfrage: ,,Wir haben den Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags zur Kenntnis genommen." Ähnlich erklärte Tessa Ganserer (Grüne), man nehme den Beschluss ,,zur Kenntnis" – und zog die Expertise der Ärzte in Zweifel: Der Beschluss sei ,,offenbar ohne Einbeziehung der zuständigen medizinischen Fachgesellschaften" wie der Bundespsychotherapeutenkammer zustande gekommen. Und der gesundheitspolitische Sprecher der FDP, Andrew Ullmann, sagte: ,,Das Selbstbestimmungsgesetz ist gut und richtig." Er vermute, der Ärztetag habe mit dem Beschluss ein ,,Statement" setzen wollen ,,gegen verfrühte hormonelle Therapien". Das sei ,,verständlich", aber medizinische Maßnahmen seien im Gesetz nicht geregelt.

Kathrin Vogler, gesundheits- und queerpolitische Sprecherin der Linke-Gruppe im Bundestag, die das Gesetz mit beschlossen hatte, kann sich die Forderung des Ärztetags ebenfalls ,,nur durch unzureichende Beschäftigung mit der Materie erklären". Und der Bundesverband Trans teilte WELT mit: Der Vorstoß sei ,,ein Indiz dafür", dass ,,der Deutsche Ärzt*innentag die fachlichen Grenzen seiner Empfehlungskompetenz nicht vollumfänglich im Blick hat". Die Gesetzesbefürworter suggerieren also: Der Ärztetag, das Beschlussgremium der Bundesärztekammer, sei einfach schlecht informiert.

https://archive.is/z19vT

Sieht die Ampel Änderungsbedarf? Die Antwort lautet "Nein".

Conina

In this week's conversation, Yascha Mounk and Helen Joyce discuss the findings of an independent review by Hilary Cass of gender identity services for children and young people in the United Kingdom; how government and public health institutions in the UK have come to take a more skeptical view of gender-affirming care for young people than in the US; and the need for a more thoughtful and nuanced approach to trans issues which considers the rights and safety of all individuals involved.

https://open.spotify.com/episode/4PaS3PVtbehT91J7Rdfhvl

Ich höre gern Podcasts und die Folge fand ich gut, unaufgeregt und klug.
 Aber was weiß ich schon?
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

RPGNo1

ZitatPasst auch gut in den Israel-Thread

Die Anti-Israel-Demonstranten an der FU Berlin hätten eine Grenze überschritten, sagt der dort tätige Geschichtsprofessor Paul Nolte. Ihr theatralisches Auftreten entspreche einem neuen Bild von ,,Aktivisten". Dass Kollegen sich mit den Demonstranten solidarisieren, zeigt für ihn zweierlei.

WELT: Was aber, wenn internationale Gäste sagen: Ich spreche auf dieser Konferenz nicht, wenn Israelis sprechen?

Nolte: Dann weiß ich, wer zu Hause bleibt – und zwar nicht der Israeli. Der Kultur- und der Wissenschaftsbetrieb müssen standhaft bleiben und den Anfängen wehren. Denn subtile Verschiebungen gibt es schon.

WELT: Wie meinen Sie das?

Nolte: Ich war Anfang des Jahres längere Zeit in Berkeley. Die postkoloniale Ausrichtung ist in den USA sehr dominant. Das wird in Buchhandlungen greifbar: Auf den Tischen zu Aktualitäten lagen ausschließlich Bücher zur Geschichte Palästinas oder der ,,Nakba", also aus palästinensischer Sicht der ,,Katastrophe" der Vertreibung von Palästinensern im Zuge der israelischen Staatsgründung und des arabischen Krieges gegen den neu gegründeten Staat. Zur Geschichte Israels, des Holocausts oder des Judentums sah ich da nichts – weggeblendet. Dadurch kommt ein Diskurs langsam ins Rutschen.

WELT: Wie erklären Sie sich das?

Nolte: Wir sehen hier eine Fortschreibung von Mustern der 60er- und 70er-Jahre, in denen der vermeintliche Kampf gegen Faschismus sich bereits gegen Israel richtete. Eine Sympathie für die Unterdrückten wurde auf den Nahen Osten angewendet – mit einer plakativen Zuweisung von Tätern und Opfern.

Der Postkolonialismus hat eins draufgesetzt. Siedler sind immer schuld; der Nicht-Westen ist immer im Recht. Und wie praktisch, wenn man den heimlichen Antisemitismus noch draufpacken kann.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/hier-ist-die-grenze-zur-volksverhetzung-zum-gewaltaufruf-%C3%BCberschritten/ar-BB1muR0U?ocid=msedgdhp&pc=LCTS&cvid=d5d4040195e647ed865dad6efb5feb47&ei=11

RPGNo1

In Zeit berichten zwei Autorinnen, wie ein Literaturpreis des HKW im Jahr 2023 vergeben wurde. Am Ende sei es dann nicht mehr um den (subjektiv) besten Roman gegangen, sondern darum welcher Autor/Roman am besten identitätspolitische/intersektionale Kriterien erfülle.
Zitat
ZitatEs ging um Politik, um Geld, um Weltanschauung, auch um Macht. Nur um eines ging es dann nicht mehr: um Literatur. Insider-Bericht aus der Abstimmung über einen bedeutenden Literaturpreis

https://archive.is/SKqcK#selection-2275.551-2275.837

Im Spiegel ist dazu nun eine Entgegenung erschienen. Der Autor wischt die Bedenken der Autorinnen beseite und wirft ihnen Naivität und sogar Kalkül vor, da sie die Vorwürfe erst jetzt veröffentlicht hätten.
ZitatIn einem »Zeit«-Artikel erheben zwei Jury-Mitglieder eines Berliner Literaturpreises einen schweren Vorwurf: Es sei bei der Vergabe gar nicht um Bücher gegangen, sondern um Identitätspolitik. Ein großes Missverständnis.

Die in beiden Artikeln geschilderten Szenarien kommen mir sehr bekannt vor... ::)

RPGNo1

ZitatAm heutigen Freitag, dem 17. Mai, wird wieder der ,,Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT)" begangen, der inzwischen  IDAHOBITA heißt. Man fragt sich bei dem Buchstabenkürzel: Was soll es bedeuten? Das klärt in einer Pressemitteilung der Bundesverband Trans* auf: ,,Homo-, Bi-, Inter-, Trans*- und Asexuellenfeindlichkeit (IDAHOBITA)".  Inzwischen ist also ein A hinzugekommen. A – wie Asexuelle.

Zur Erinnerung: Der 17. Mai wird seit 2005 im öffentlichen Erinnerungsdatumswesen begangen. Ursprünglich war dieser Aktionstag einer gegen Homophobie, ins Leben gerufen vom französischen Aktivisten George-Louis Tin.
[...]
Inzwischen ist eine ganze Buchstabensammlung identitärer Art hinzugekommen. Das Datum hatte politisch einmal eine Bedeutung, weil es – nicht nur – in Deutschland stark fühlbare gesellschaftliche Vorbehalte gegen schwule Männer und lesbische Frauen gab. Es ging also nicht um sexuelle Identitäten, sondern um den Abbau dieser Vorbehalte, ob in den Arbeitsumfeldern, in Familien, in Schulen.
[...]
Doch inzwischen geht es nicht mehr um Anliegen um bürgerrechtlichen Sinn, sondern um Identitätspolitik, die Partikularinteressen hervorhebt. Allerdings scheinen Interessen von Lesben und Schwulen darin kaum noch vorzukommen. Favorisiert war fortan: Trans, Bi, Inter und nun auch Asexuell.
[...]
Der  Buchstabenkürzelantidiskriminierungstag  ist zu einem Fördergeldesel verkommen, bei dem sich jeder bedienen darf, der das Identitätenspiel ohne Sinn und Verstand mitmacht.
[...]
Dieser Tag gegen Buchstabensalat-Diskriminierung ist eine Schimäre, eine Behauptung, die durch keine messbare Realität gedeckt wird. Wer Diskriminierung auf Fragen von Sichtbarkeit fokussieren will, hat möglicherweise keine gesellschaftspolitisch relevanten Probleme mehr.
[...]
Eine besonders grässliche Verballhornung von politischem Aktivismus  für schwule, lesbische oder trans* Bürgerrechte geht von Gruppen wie ,,Queers for Palestine" aus. Sie reden der Hamas das Wort und dämonisieren Israel, die einzige liberale Demokratie im Nahen Osten, wo LGBT bürgerrechtlich geschützt sind. Wahre Opfer bleiben von ihnen unerwähnt: Transpersonen, Drag Queens und Schwule die aus Gaza oder der Westbank fliehen mussten, um zu überleben.

https://queernations.de/aktionstag-fuer-die-buchstabensuppe/

Typee

Da fehlt ein ,,H" für die Hypersexuellen. Unerhörte Diskriminierung, das.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Schwuppdiwupp

Ach, wenn's nur das wäre! Ein weiteres "O" muss her für Objektsexuelle.
Ach, was weiß denn ich ...

eLender

Zitat von: RPGNo1 am Gestern um 09:16:29https://queernations.de/aktionstag-fuer-die-buchstabensuppe/

Guter Beitrag, von Leuten, die keine Außenperspektive haben. Ich hatte das heute auch gelesen und wollte das zitieren:

ZitatWas gerade bei Asexualität der Diskriminierungsinhalt sein könnte, ist nie so recht erklärt worden: Da ist jemand nicht triebstrukturhaft sexuell begehrend unterwegs – womöglich nicht am Körperlichen in sexueller Hinsicht interessiert?  ,,Na und?" möchte man ausrufen, dann nicht. Sexuelle Appetitlosigkeit kommt in den schönsten (und ältesten) Lebenslagen vor – aber darum ein Bohei zu machen? Aus etwas Selbstverständlichem, das zum Leben gehört?  Doch wo es nur darum geht, alles Mögliche und Unmögliche mit einem Buchstaben in der Reihe sichtbar zu machen, macht sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit selbst der Diskriminierung verdächtig.

( ;D ) Was hat das mit einer Geschlechtsidentität zu tun (und vor allem: wofür wird man deswegen diskriminiert*)? Das ist mittlerweile so beliebig, dass es alles und nichts bedeutet. Ich kann gerade noch verstehen, wenn man AGP als sexuelle Orientierung versucht zu deuten (ist zwar Quatsch, aber man kann das Motiv verstehen). Sollense machen, was se wollen, aber solche Gaga-Veranstaltungen werden sicher keine Verbesserung für die echt Betroffenen von Diskriminierung bringen (das hat hierzulande eher was mit Akzeptanz zu tun, als mit noch mehr rechtlichen Regelungen). Eher das Gegenteil, man wird das insgesamt (auch die Homosexualität) wieder als ein Spinnertum unter vielen deuten. Das haben wir auch im Genderfaden so ausgemacht. Das ist auch ein Grund, das nicht unkritisch zu sehen.


*will man, dass Sexspielzeug verboten wird, oder was? ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!