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Identitätspolitik - Allgemeiner Thementhread

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Begonnen von RPGNo1, 25. Januar 2023, 13:52:20

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eLender

Wer morgen Abend (19:00) nichts anders zu tun hat, kann sich da mal reinklinken:

ZitatAn diesem Themenabend widmen wir uns dem Thema Identitätspolitik, gemeinsam mit der Journalistin und Autorin Cinzia Sciuto, welche den Abend mit einem ca. 30-minütigen Impulsvortrag starten wird. Im Anschluss an den Vortrag gehen wir zur Diskussion über, zu der jeder herzlich eingeladen ist, teilzunehmen.
https://www.pdh.eu/events/themenabend-sackgasse-identitaet/

ZitatDer Begriff ,,Identität", ursprünglich nur der Rechten vorbehalten und in nationalistischer und chauvinistischer Prägung verwendet, wird zunehmend ,,von links" als Mittel zur Emanzipation diskriminierter Gruppen beansprucht. Wir haben es also mit einer Umkehrung der Bedeutung von ,,Identitätspolitik", gegenüber der Verwendung dieses Begriffs durch die Rechte, zu tun: Während diese ihn zum Schutz der Mehrheitsgruppe gegen Minderheiten verwendet, wird er von links zum Schutz von Minderheitengruppen sowohl innerhalb nationaler Grenzen (Migranten, LGBT-Menschen usw.) als auch weltweit (Entwicklungsländer versus Großmächte) eingesetzt. Die Absichten linker Identitätspolitik sind daher gut und vertretbar, nämlich, jene marginalisierten Gruppen aus dem Schatten herauszuholen, in den sie durch die Geschichte verbannt wurden.
Entscheidend ist jedoch die Frage, ob der Weg der identitären Anerkennung überhaupt etwas Gutes bringen kann, insbesondere von einem progressiven Standpunkt aus betrachtet. Gewiss kann die eigene Identität den Ausgangspunkt einer Emanzipationspolitik bieten, aber kann sie auch deren Endpunkt darstellen? Kann irgendeine politische Forderung sich auf Identität stützen? Und vor allem: Kann eine Emanzipationspolitik dies tun?

Gute Frage. Finde es echt gut, dass wenigstens die Humanisten noch Fragen stellen dürfen und das möglichst sachlich zu beantworten versuchen. Man hat es ja nicht so mit Ideologien dem blinden Glauben.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

ZitatViele Linke predigen Fortschritt, schaffen aber Streit und Hass, zuletzt beim Thema Israel. Davon profitieren die Gegner der Demokratie, findet stern-Kolumnistin Jagoda Marinić.

Es gibt ihn, den Kulturkampf. Er ist keine Erfindung der Rechtskonservativen, die den Fortschrittskampf der Minderheiten verhindern wollen. Die außerdem dafür sorgen wollen, dass Frauen keineswegs mehr Macht erlangen. Das ändert aber nichts daran, dass es innerhalb der antikolonialen, antirassistischen Strömungen Sicht- und Denkweisen gibt, die den gemeinsamen Nenner immer schwieriger machen, etwa, wenn eine Ikone der Genderforschung wie Judith Butler die Hamas auch nach dem 7. Oktober als Teil einer Freiheitsbewegung sieht.

Linke kritisieren Israel für die zivilen Opfer in Gaza, nicht jedoch die Hamas, die das eigene Volk in Geiselhaft nimmt. Im Gegenteil: Die Forderung, die Hamas zu verurteilen, empfinden manche als rassistisch. Viele von ihnen betonen, man dürfe seine Menschlichkeit nicht verlieren, wenn es um Empathie für Palästinenser geht – was richtig ist. Gleichzeitig lassen sie Solidaritätsbekundungen mit den Opfern der Hamas vermissen.
[...]
Viele würden ihre Wahrheit vermutlich gern ohne Widerrede verkünden, statt sich selbst im Gespräch mit anderen zu überprüfen. Die sozialen Medien fördern dieses Bedürfnis: Handy vors Gesicht halten, und schon verkündet jemand das Wort Gottes. Die Kanzel ist heute der Account bei Instagram und Tiktok. Jeder ist Experte für irgendetwas. Die Expertise basiert meist auf Followerzahlen, selten auf Kompetenz. Ich sende, also bin ich. Irgendwer wird schon applaudieren. Die Opferrolle funktioniert besonders gut, dicht gefolgt vom Anprangern vermeintlicher Täter. Die Anfeindungen der Gegenseite trägt man wie eine Trophäe vor sich her.
[...]
Man will um jeden Preis auf der richtigen Seite stehen, wenn es um Rassismus, Antisemitismus, Sexismus, Klassismus oder Ableismus geht. Manchmal ist es ernst und richtig, manchmal aber profilieren sich diese Netzaktivisten für ihr jeweils neues Produkt, ein Buch, ein Podcast, ein Album.
[...]
Es war ein Fehler, die Gruppenzugehörigkeiten vor die sachliche Diskussion zu stellen. Man schuf Distinktionsmerkmale und mit ihnen Gruppen, die danach aufeinander losgingen, beispielsweise Boomer gegen Gen-Z. Man tat so, als gehöre man nur einer Gruppe an; die anderen wurden zum Feindbild.
[...]
Es gibt ihn, den Kulturkampf. Eine Gruppenidentität ersetzt nicht das Nachdenken über die Komplexität von Problemen. Eine Meinung ist keine Vereinsmitgliedschaft. Teile der zunächst progressiven Linken haben sich inzwischen in ihrem Weltbild eingeschlossen, wie auch das Thema Gendern zeigt.
https://www.stern.de/gesellschaft/kulturkampf--wenn-linke-fortschritt-predigen--aber-hass-schueren-34260672.html

SIGNED!

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 06. Dezember 2023, 15:54:38SIGNED!
Ja, da steht viel Schlaues drin. Ein Beispiel ist aus mehreren Gründen bitter. Zeigt aber leider auch, dass der Opferstatus bzw. dessen Verteidigung (sei es einer Person oder einer abstrakten Gruppe) ein Mittel sein kann, bestimmte Forderungen zu rechtfertigen. Kann böse nach hinten los gehen.

ZitatDer Fall Gil Ofarim war der deprimierende Gipfel dieser Opferstilisierung.
Wollte ich nur mal gesagt haben!



RPGNo1

Gerade entdeckt. Der Buchtitel kling nicht uninteressant.

ZitatWoke: Eine herzhafte Streitschrift über eine moralisierende Minderheit

Auch eine gut gemeinte Sache kann sich radikalisieren. Auch dann, wenn es eigentlich nur darum geht, dass Menschen geliebt, geachtet und akzeptiert sein wollen. So wie sie sind. Und dem galt ja auch die Emanzipationsbewegung der vergangenen 200 Jahre. Dem galt der Kampf der queeren Community um Anerkennung. Doch in den letzten Jahren ist etwas dazugekommen, was zunehmend verstört. Etwas, was Peter Köpf und Zana Ramadani jetzt zu streitbarer Gegenrede animierte.

Köpf ist Journalist, hat mehrere Sachbücher geschrieben, darunter ,,Inside AfD" (2018) und weist in der Vorrede selbst darauf hin, dass er nach den Definitionen der ,,woken" Bewegung ein ,,weißer alter Mann" ist, also das absolute Feindbild in eine Schlacht, in der es mittlerweile immer mehr um Ausschließung und Feindbilder geht. Sind ,,alte weiße Männer" also von vornherein unfähig, über Themen wie Diskriminierung zu sprechen? Sind sie alle schuldig? Quasi schuldig geboren?

An seiner Seite: Zana Ramadani, Gründerin der Femen Deutschland, weiblich, Person mit Migrationshintergrund, wie es so schön heißt. Aber ihr macht die zunehmende moralische Radikalität in den Debatten ebenso Angst. Debatten, die eigentlich keine sind, wenn Sprecherinnen und Sprecher ausgegrenzt, gebrandmarkt, gecancelt werden. Ein falsches Wort, ein unüberlegter Satz – und der Shitstorm ergießt sich über sie. Ein einziges unter Verdikt gestelltes Wort, das von irgendjemanden als kränkend, verletzend empfunden wird – und der Sturm erhebt sich.

https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2023/10/woke-herzhafte-streitschrift-moralisierende-minderheit-558876


Typee

Zitat von: RPGNo1 am 08. Dezember 2023, 09:09:51Gerade entdeckt. Der Buchtitel kling nicht uninteressant.

ZitatWoke: Eine herzhafte Streitschrift über eine moralisierende Minderheit

Auch eine gut gemeinte Sache kann sich radikalisieren. Auch dann, wenn es eigentlich nur darum geht, dass Menschen geliebt, geachtet und akzeptiert sein wollen. So wie sie sind. Und dem galt ja auch die Emanzipationsbewegung der vergangenen 200 Jahre. Dem galt der Kampf der queeren Community um Anerkennung. Doch in den letzten Jahren ist etwas dazugekommen, was zunehmend verstört. Etwas, was Peter Köpf und Zana Ramadani jetzt zu streitbarer Gegenrede animierte.

Köpf ist Journalist, hat mehrere Sachbücher geschrieben, darunter ,,Inside AfD" (2018) und weist in der Vorrede selbst darauf hin, dass er nach den Definitionen der ,,woken" Bewegung ein ,,weißer alter Mann" ist, also das absolute Feindbild in eine Schlacht, in der es mittlerweile immer mehr um Ausschließung und Feindbilder geht. Sind ,,alte weiße Männer" also von vornherein unfähig, über Themen wie Diskriminierung zu sprechen? Sind sie alle schuldig? Quasi schuldig geboren?

An seiner Seite: Zana Ramadani, Gründerin der Femen Deutschland, weiblich, Person mit Migrationshintergrund, wie es so schön heißt. Aber ihr macht die zunehmende moralische Radikalität in den Debatten ebenso Angst. Debatten, die eigentlich keine sind, wenn Sprecherinnen und Sprecher ausgegrenzt, gebrandmarkt, gecancelt werden. Ein falsches Wort, ein unüberlegter Satz – und der Shitstorm ergießt sich über sie. Ein einziges unter Verdikt gestelltes Wort, das von irgendjemanden als kränkend, verletzend empfunden wird – und der Sturm erhebt sich.

https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2023/10/woke-herzhafte-streitschrift-moralisierende-minderheit-558876

Das werde ich mir einmal näher ansehen. Dein Auszug passt sehr gut zu einem Satz, den ich in einem Buch eines der klügsten und aufgeklärtesten Autoren unserer Zeit, Jan Philipp Reemtsma, fand, allerdings in ganz anderem Zusammenhang:

ZitatRousseau ist das klassische Beispiel dafür, wie kluge Gedanken zu dummen werden, wenn man sie zu sehr pointiert
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

eLender

Zitat von: Gurkerl am 07. Dezember 2023, 15:11:16Gefällt mir!
Dazu passend: Es gab ja neulich eine Anhörung amerikanischer Uni-Präsis, warum man die antisemitischen Aktionen an deren Anstalten nicht verhindert bzw. zumind. verurteilt. Diese Anhörung war echt beschämend, keiner der Verantwortlichen wollte das verurteilen, es käme schließlich auf den Kontext an.

Dazu ein Kommi von Annika Brockschmidt auf X, ungefähr so: Viele (auf X) würden aktuell auf einen rechten/konservativen Versuch reinfallen, die Proteste bzw. die Haltung der Unis zu diskreditieren. Das wird lange und ausführlich damit begründet, dass die Dame im Untersuchungsausschuss, die die unangenehmen Fragen stellt, eine Trumpnase ist (d.h. sie ist eine Republikanerin). Es gibt mehrfach den Hinweis, dass das mit der Frage nichts zu tun hat und dass die Antworten (das mit dem Kontext) unter aller Sau sind. Es wird in der Frage an die Präsis explizit darauf hingewiesen, dass auf manchen geduldeten Demos einen Genozid (das kann man kaum anders deuten) am jüdischen Volk gefordert wird. Bevor ich mir den Mund fusselig rede, eine Antwort auf X:

ZitatEine Frau Brockschmidt, die sonst gerne schonmal einen Genozid in the making wittert wenn Leute nicht schnell genug Trans Women are Women sagen interessiert sich auf einmal für Kontext, juristische Feinheiten und freedom of speech. Was für eine Farce.
...
Ist schon eine Weile her, aber es gab mal die Diskussion auf Twitter, dass es geschmacklos ist, von einem angeblichen Genozid an Transmenschen zu reden (was diverse Aktivisten tun). Und da war Brockschmidt auch dabei und fand das durchaus einiges dafür spräche (was Quatsch ist).
...
Und da haben ihr noch extrem vage "Indizien" gereicht für diese Schlussfolgerung, aber wenn jetzt offen Leute ausdrücklich Genozid fordern (darum ging es ja in der Anhörung), dann will sie auf einmal kontextualisieren und die rechtliche Lage genau analysieren.
...
Was bei dem konkreten Beispiel schonmal albern, um nicht zu sagen geschmacklos, ist, und in ihrem Fall dann auch eine erhebliche Doppelmoral bzw. Messen mit zweierlei Maß
https://twitter.com/neurorandale/status/1732516202012930377
(derjenige ist selbstverständlich geblockt, so wie jeder, der der Dame widerspricht)

Definiere Doppelmoral...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Typee

Anscheinend neigen gerade die Hochschullehrerinnen in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern zum Freidrehen.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Gefährliche Bohnen

Den ersten Teil der Diskussionsrunde "Die Woken und die Rechten - Zwei Fäuste für die Gegenaufklärung?" des Club Volontaire kann man sich jetzt anschauen/anhören:


Tolle Runde mit einigen bekannten und mir bisher unbekannten Gesichtern.

:2thumbs:
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

RPGNo1

Zitat von: eLender am 08. Dezember 2023, 22:54:37Dazu ein Kommi von Annika Brockschmidt auf X, ungefähr so:

Aha. Was sagt denn Frau Brockschmidt zu DIESER Nachricht?

ZitatDie Präsidentin der Universität Harvard hat sich am Freitag für ihre Aussagen bei einer Anhörung im US-Kongress entschuldigt. Claudine Gay war scharf kritisiert worden, nachdem sie bei der Befragung nicht ausdrücklich gesagt hatte, dass Aufrufe zum Völkermord an den Juden gegen die Richtlinien zu Mobbing und Belästigung auf ihrem Campus verstoßen würden.

»Es tut mir leid«, sagte Gay der Studenten-Zeitung »The Harvard Crimson«. Worte seinen wichtig, so Gay. Sie habe davon gehört, wie sehr die Studierenden in den vergangenen Monaten gelitten hätte. »Wenn Worte Verzweiflung und Schmerz verstärken, weiß ich nicht, wie man etwas anderes als Bedauern empfinden kann.«

Sie haben sich in einen ausgedehnten Austausch über Richtlinien und Verfahren verwickeln lassen, sagte Gay weiter. »Ich hätte in diesem Moment die Geistesgegenwart haben sollen, zu meiner Grundwahrheit zurückzukehren, die darin besteht, dass Aufrufe zur Gewalt gegen unsere jüdische Gemeinschaft – Drohungen gegen unsere jüdischen Studenten – keinen Platz in Harvard haben und niemals unwidersprochen bleiben werden.« Im Wesentlichen habe sie es versäumt, ihre Wahrheit zu vermitteln, so die 53-Jährige, die seit Juli Präsidentin der Eliteuniversität ist.

https://www.spiegel.de/ausland/harvard-praesidentin-entschuldigt-sich-fuer-aussagen-im-us-kongress-a-fb2bf6b2-d5e7-420a-999a-190179b00b70




eLender

Zitat von: RPGNo1 am 09. Dezember 2023, 07:46:01Aha. Was sagt denn Frau Brockschmidt zu DIESER Nachricht?
Ich würde sagen, die haben sich nur deshalb so verrenkt, weil plötzlich viele Sponsoren den Geldhahn zudrehen. Die leben ja zum großen Teil von Spenden ehemaliger Studenten, z.T. heutiger Milliardäre. Und die sind nicht alle woke, ggf. sogar selbst jüdischen Glaubens. Go woke, go...
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 09. Dezember 2023, 00:35:26Den ersten Teil der Diskussionsrunde "Die Woken und die Rechten - Zwei Fäuste für die Gegenaufklärung?" des Club Volontaire kann man sich jetzt anschauen/anhören:
Unbedingt sehenswert, auch wenn das eine längere Sache ist. Leider fehlen noch die anderen Teile.

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 09. Dezember 2023, 00:35:26Tolle Runde mit einigen bekannten und mir bisher unbekannten Gesichtern.
Finde ich auch, zumal da einige meiner Lieblinge sitzen. Sebastian Schnelle ist prima, aber auch die anderen, meist sozialwissenschaftlich gebildeten Menschen finde ich gut. Das hat mit neurechten Narrativen so überhaupt nichts zu tun, das ist reine Ideologiekritik, die gut begründet ist. Wer gut zuhört, der wird feststellen, dass man die gleichen Merkmale, die "linke" (aber eigentlich woke) und rechte Denke haben, kritisiert. Das ist auch die Kritik aus der Mitte, die so wichtig ist, auch wenn man das stets in die rechte Ecke zu stellen versucht. Wird bei den Biographien halt etwa schwierig, aber über Bande gespielt wird das ggf. was (wie in dem Vid von "Verschwörung&Fiktion"). Freue mich auf die anderen Teile und lobe den Club Volantaire, dass die solche Debatten erlauben bzw. ermöglichen.

Auch wenn es hier erst mal "nur" um gesellschaftlich Themen geht, der Unterbau ist auch für den Bereich relevant, mit dem sich Skeptiker befassen. Kommt vll. noch, aber es ist auch ein antiwissenschaftliches Programm, bei dem Rationalität und Wahrheit (im Sinne einer objektivierbaren Wirklichkeit) abgelehnt werden. Schaumermal.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

Zitat von: eLender am 09. Dezember 2023, 22:41:44Ich würde sagen, die haben sich nur deshalb so verrenkt, weil plötzlich viele Sponsoren den Geldhahn zudrehen.

Klingt logisch. Jedenfalls sind die Präsidentin der Penn und der Vorsitzende des Verwaltungsrats zurückgetreten.

ZitatDie Präsidentin der prestigeträchtigen University of Pennsylvania, Elizabeth Magill, hat am Samstag ihren Rücktritt verkündet, nachdem sie wegen Aussagen zum Umgang mit Antisemitismus massiv in die Kritik geraten war. Magill habe ihren Posten freiwillig aufgegeben, teilte der Vorsitzende des Verwaltungsrats der Hochschule, Scott Bok, am Samstag mit. Auch Bok selbst trat zurück, wie ein Sprecher der Universität erklärte.
[...]
Der Druck auf Magill wuchs in den vergangene Tagen enorm. Neben Rücktrittsforderungen auf dem Campus, gab es auch aus der Politik heftige Reaktionen. Der demokratische Gouverneur von Pennsylvania, Josh Shapiro, bezeichnete ihre Äußerungen als inakzeptabel und beschämend. Ein wichtiger Geldgeber der University of Pennsylvania zog eine Spende in Höhe von rund 100 Millionen US-Dollar (rund 93 Millionen Euro) zurück und forderte ebenfalls den Rücktritt.

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/antisemitismus-debatte-uni-praesidentin-liz-magill-tritt-in-usa-tritt-zurueck-a-f243efec-b361-492d-a711-f521f734b215

RPGNo1

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 09. Dezember 2023, 00:35:26Tolle Runde mit einigen bekannten und mir bisher unbekannten Gesichtern.

Zustimmung. Ich bin schon auf Teil 2 und 3 gespannt.

Und dann noch etwas Manöverkritik.

Mir hat Eszter Kováts in ihren Ausführungen gefallen, weil sie darauf abhob, dass cancel culture in ihrem Heimatland ein primär rechtes politisches Phänomen ist. Allerdings hat sie dann in ihren weiteren Ausführungen Brockschmidt & Co. gleich auch wieder den argumentativen Zahn gezogen, dass es eine ausschließlich rechte Erscheining sei, wie uns die genannten Personen gerne weismachen wollen.

Chantalle El Helou hingegen fand ich weniger gut. Nicht deswegen, was sie gesagt hat, sondern wie sie es gesagt hat. Zuviel abgehobenes Akademikersprech. Ich musste mich teilweise ziemlich anstrengen, ihre Aussagen richtig einzuordnen, weil mir die Fachbegriffe fehlten.

Und zuletzt: Hätte Jörg Finkenberger nicht wenigstes während seiner eigener Ausführungen das Kaugummi aus dem Mund nehmen können?  ::)